Exchange Zahlungsdienste GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bilanz

Aktiva

	31.12.2021			31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Forderungen an Kreditinstitute			154.655,56			157.923,82
a) aus Zahlungsdiensten		154.655,56			157.923,82
2. Forderungen an Kunden			27.841,58			2.551,88
a) aus Zahlungsdiensten		27.841,58			2.551,88
davon:
aa) aus Provision	27.841,58			2.551,88
3. Sonstige Vermögensgegenstände			13.382,73			6.076,09
a) aus Zahlungsdiensten		13.382,73			6.076,09
			195.879,87			166.551,79

Passiva

	31.12.2021		31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden		10.081,69		4.385,32
a) aus Zahlungsdiensten	10.081,69		4.385,32
2. Sonstige Verbindlichkeiten		2.346,14		1.853,28
a) aus Zahlungsdiensten	2.346,14		1.853,28
3. Rückstellungen
a) Steuerrückstellungen		2.424,52		566,15
aa) aus Zahlungsdiensten	2.424,52		566,15
b) andere Rückstellungen		27.400,00		12.000,00
aa) aus Zahlungsdiensten	27.400,00		12.000,00
		29.824,52		12.566,15
4. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital	125.000,00		125.000,00
b) Kapitalrücklage	20.000,00		20.000,00
c) Bilanzgewinn	8.627,52	153.627,52	2.747,04	147.747,04
		195.879,87		166.551,79

Gewinn- und Verlustrechnung

	2021			2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Zinserträge			0,00			1,21
a) aus Zahlungsdiensten		0			1,21
2. Provisionserträge			39.011,30			31.286,21
a) aus Zahlungsdiensten		39.011,30			31.286,21
3. Provisionsaufwendungen			11.002,26			9.706,01
a) aus Zahlungsdiensten		11.002,26			9.706,01
4. Sonstige betriebliche Erträge			0,00			0,38
a) aus Zahlungsdiensten		0,00			0,38
5. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen			19.589,24			19.472,09
a) aus Zahlungsdiensten		19.589,24			19.472,09
aa) andere Verwaltungsaufwendungen	19.589,24			19.472,09
6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit			8.419,80			2.109,70
a) aus Zahlungsdiensten		8.419,80			2.109,70
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			2.539,32			663,50
a) aus Zahlungsdiensten		2.539,32			663,50
8. Jahresüberschuss						1.446,20
a) aus Zahlungsdiensten			5.880,48
9. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr						1.300,84
a) aus Zahlungsdiensten			2.747,04
10. Bilanzgewinn			8.627,52			2.747,04

ANHANG für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis 31. Dezember 2021

I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zu Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

1. Allgemein

Die Exchange Zahlungsdienste GmbH mit Sitz in Berlin ist im Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nummer HRB 146029 B eingetragen.

Die Exchange Zahlungsdienste GmbH erhielt am 23. Januar 2017 von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht die Erlaubnis als Zahlungsdienst das Auszahlungsgeschäft (§ 1 Abs. 2 Nr. 1 ZAG a.F.) zu erbringen. Das Auszahlungsgeschäft wurde zum 1. Februar 2017 aufgenommen.

2. Vergleichszahlen

Die Zahlen der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung sind mit den Vorjahreszahlen vergleichbar.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Grundlage des vorliegenden Jahresabschlusses sind die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG) ergänzt durch die Vorschriften für Kreditinstitute und Zahlungsdienstleister gem. § 340 Abs. 4 i.V.m. §§ 340a ff HGB sowie die Verordnung über die Rechnungslegung der Zahlungsinstitute und E-Geld-Institute (RechZahl V). Obwohl die Gesellschaft gemäß § 267a HGB eine Kleinstkapitalgesellschaft ist, sind nach §§ 340a Abs. 1 i.V.m. 340 Abs. 5 HGB die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften anzuwenden. Grundlage der Währungsumrechnungen ist § 340h HGB i.V.m. § 256a HGB.

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den Formblättern 1 und 2 der RechZahlV aufgestellt. Für den Anhang gelten neben §§ 284 ff HGB auch die §§ 28 ff RechZahlV sowie die ergänzenden Vorschriften zu den einzelnen Positionen.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses inkl. der Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden erfolgt unter der going-concern-Prämisse.

Aktiva

Der Ansatz der Forderungen an Kreditinstitute erfolgte zu Nennwerten.

Forderungen an Kunden und sonstige Vermögensgegenstände sind zu ihren Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen - soweit notwendig - angesetzt.

Passiva

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

Die Rückstellungen sind in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung bekanntgewordenen ungewissen Schulden, Verluste und Risiken, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert mit dem im Handelsregister eingetragenen Betrag angesetzt.

II. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

1. Forderungen an Kreditinstitute

Die Forderungen an Kreditinstitute sind täglich fällig und enthalten ein Tagesgeldkonto sowie ein Firmenkonto.

2. Forderungen an Kunden

Die Forderungen an Kunden bestehen ausschließlich gegenüber der Gesellschafterin Exchange AG Deutschland, Berlin. Die Forderungen an Kunden haben eine Restlaufzeit von bis zu 3 Monaten.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Exchange AG Deutschland entstehen aus Honoraren für die Durchführung des Sortenverkaufs per Kartenzahlung für die Exchange AG Deutschland, aus dem Erwerb der für den Sortenverkauf per Kartenzahlungen notwendigen Sorten von der Exchange AG Deutschland sowie den entsprechenden Zahlungsvorgängen zwischen Exchange AG Deutschland und der Exchange Zahlungsdienste GmbH.

3. Sonstige Vermögensgegenstände

Der Posten beinhaltet im Wesentlichen noch ausstehende Gutschriften für Umsätze mit Kartenterminals.

4. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Exchange AG Deutschland. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden haben eine Restlaufzeit von bis zu 3 Monaten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus den Gebühren für die Nutzung der Kartenterminals.

5. Rückstellungen

Die Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt:

	Stand 01.01.2021	Inanspruchnahme (I)	Zuführung	Stand 31.12.2021
		Auflösung (A)
	€	€	€	€
1 Steuerrückstellungen
Gewerbesteuer	429,00	429,00 (I)	1.091,00	1.091,00
Körperschaftssteuer/ Solidaritätszuschlag	137,15	137,15 (I)	1.333,52	1.333,52
2 Sonstige Rückstellungen
Abschlusskosten	12.000,00		15.400,00	27.400,00
	12.566,15	566,15	17.824,52	29.824,52

III. Angaben und Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Da die Gesellschaft ausschließlich in Deutschland tätig ist, entfällt eine Aufgliederung der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung nach geografischen Märkten.

1. Provisionserträge

Bei den Erträgen handelt sich um Provisionen für die Abwicklung des Sortenverkaufs über Kartenzahlungen für die Exchange AG Deutschland.

2. Provisionsaufwendungen

Die Aufwendungen resultieren aus den Gebühren für die Nutzung der Kartenterminals.

3. Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Abschlusskosten (TEUR 15).

IV. Sonstige Angaben

Zum Abschlussstichtag bestanden keine Bürgschaftsverpflichtungen oder sonstige Haftungsverhältnisse.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus der Anmietung der Kartenterminals in Höhe von insgesamt TEUR 5 (Vorjahr: TEUR 5), die innerhalb eines Jahres anfallen.

Im Geschäftsjahr wurden über Girocard-Kartenzahlungen 3.022 bargeldlose Zahlungsvorgänge bei einem Zahlungsvolumen von insgesamt 1.100.773,10 EUR getätigt.

Das Gesamthonorar für die Abschlussprüfer im Geschäftsjahr 2021 beträgt TEUR 10 und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.

Die Gesellschaft beschäftigt keine Mitarbeiter.

Geschäftsführer während des Geschäftsjahres waren:

―	Frau Andrea Ruhfus (Vorstand der Exchange AG Deutschland)
―	Herr Michael Diell (Vorstand der Exchange AG Deutschland)

Sie vertreten die Gesellschaft gemeinschaftlich. Einzelvertretungsbefugnis kann erteilt werden.

Die Geschäftsführer erhalten keine Vergütung von der Gesellschaft.

Weitere Angaben nach § 264 Abs. 2 S. 2 HGB sind nicht zu machen, da der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

V. Nachtragsbericht

Ein Ende der im März 2020 eingetretenen Krise verursacht durch das Corona-Virus ist momentan nicht absehbar. Dies wird weiter erhebliche Auswirkungen auf das Zahlungsvolumen haben. Mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2022 rechnet die Gesellschaft hingegen nicht.

Berlin, den 29. März 2022

Andrea Ruhfus, Geschäftsführerin

Michael Diell, Geschäftsführer

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Die Gesellschaft erbringt als Zahlungsdienstleisterin für die Exchange AG Deutschland das Auszahlungsgeschäft nach § 1 Absatz 1 Satz 2 Nr. 2 ZAG Dafür hat die Exchange Zahlungsdienste GmbH Kartenterminals angemietet. Die über die Terminals abgerechneten Zahlungen für Sortenverkäufe gehen auf das Konto der Exchange Zahlungsdienste GmbH ein. Diese Beträge werden zum Ausgleich der Verbindlichkeiten gegenüber der Exchange AG Deutschland aus der Übergabe der für den Sortenverkauf notwendigen Sorten zeitnah auf das Konto der Exchange AG Deutschland überwiesen. Die Exchange Zahlungsdienste GmbH erhält für diese Dienstleistung ein Honorar von der Exchange AG Deutschland, das sich nach der Höhe der für die Miete und der Nutzung der Terminals entstehenden Kosten zuzüglich eines Aufschlages bemisst.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Die in 2012 gegründete Exchange Zahlungsdienste GmbH hat ihren Geschäftsbetrieb zum 01.02.2017 aufgenommen. Die Terminals der Exchange Zahlungsdienste GmbH werden in 19 Filialen (im Vorjahr 20 Filialen) der Exchange AG Deutschland betrieben. Im Geschäftsjahr entstand wie im Vorjahr ein Jahresüberschuss.

2.2. Wirtschaftliche Lage

2.2.1. Ertragslage

Die geschäftliche Entwicklung im Jahr 2021 verlief zufriedenstellend. Das im Lagebericht des Vorjahres prognostizierte niedrige Niveau der Sortenverkäufe aufgrund der Corona-Pandemie ist eingetreten. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit (T€ 8) liegt über der Höhe des Vorjahres aufgrund des erhöhten Provisionssatzes.

2.2.2. Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 18% erhöht. Hauptursache war dafür auf der Aktivseite ein höherer Bestand an Forderungen an Kunden. Auf der Passivseite steht dem gegenüber eine Erhöhung der Rückstellungen.

Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war in 2021 jederzeit gegeben. Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum Jahresultimo T€ 155.

3. Chancen und Risikobericht

3.1. Chancenbericht

Chancen sehen wir im steigenden Anteil des unbaren Geschäfts beim Sortenverkauf. Eine Erweiterung des Filialnetzes der Exchange AG Deutschland würde zu einer Erhöhung des Umsatzes der Gesellschaft führen.

3.2. Risikobericht

Da Kunden auch im Ausland verstärkt mit EC- bzw. Kreditkarten zahlen, besteht das Risiko sinkender Sortenverkäufe. Das Risiko sinkender Sortenverkäufe wird durch die Corona-Pandemie verstärkt.

4. Prognosebericht

Die Sortenverkäufe sind aufgrund der Auswirkungen des Corona-Virus auf einem niedrigen Niveau. Die Gesellschaft hat das Honorar entsprechend angepasst. Bis zu einem absehbaren Ende der Pandemie bzw. ihrer Beherrschung rechnen wir nicht mit einem Steigen des Geschäftsvolumens. Die Gesellschaft plant ein leicht positives Ergebnis in den Jahren 2022 und 2023 zwischen 1 TEUR bis 5 TEUR.

Der Lagebericht enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Exchange Zahlungsdienste GmbH beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen.

Berlin, den 29. März 2022

Exchange Zahlungsdienste GmbH

Andrea Ruhfus, Geschäftsführerin

Michael Diell, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Exchange Zahlungsdienste GmbH, Berlin

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Exchange Zahlungsdienste GmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Exchange Zahlungsdienste GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 31. August 2022

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Nekhin, Wirtschaftsprüfer

Pfeiffer, Wirtschaftsprüfer