ABT e-Line GmbH

Kempten (Allgäu)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

ABT e-Line GmbH, Kempten (Allgäu)

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Ursprünge der 2018 wirtschaftlich neu gegründeten ABT e-Line GmbH gehen auf die ABT Sportsline GmbH zurück, die sich bereits ab dem Jahre 2009 mit alternativen Antriebstechnologien beschäftigte und als strategisches Geschäftsfeld definierte und erste Projekte zur Elektrifizierung von bestehenden Verbrennerfahrzeugen in Kleinserien umsetzte. So wurden in Kooperation mit der Deutschen Post AG damals schon VW-Nutzfahrzeuge (T5 und Caddy) für den Kurier-, Express und Paketdienst (KEP) zu Elektrofahrzeugen umgerüstet. Durch diese erfolgreichen Aktivitäten gewann die ABT e-Line GmbH 2018 einen Auftrag der Volkswagen AG in Form eines Kleinserienprojektes, in den Jahren 2019 bis 2021, die Elektrifizierung von über 4.000 VW-Nutzfahrzeugen zu entwickeln sowie den Umbau selbständig durchzuführen. Hierdurch hat die ABT e-Line GmbH ein umfangreiches Know-how erworben, welches nahezu den vollständigen Zyklus zur Entwicklung, Erprobung, Homologation, Herstellung, Vermarktung und Aftersales-Betreuung von elektrifizierten Fahrzeugen umfasst. Als beim Kraftfahrtbundesamt registrierter Fahrzeughersteller ist die Gesellschaft in der Lage, anspruchsvolle Projekte im Zuge des Wandels zur Elektromobilität umzusetzen.

Darüber hinaus wurde in diesem Zuge auch umfangreiches Know-How in der Batterietechnologie entwickelt und die ABT e-Line ist nun in der Lage eigene Batterie am Markt anzubieten. Als weitere Zukunftstechnologie hat die ABT e-Line umfangreiches Know How in der Brennstoffzellentechnologie insbesondere in der Integration der Wasserstofftechnologie in den Antriebsstrang erworben.

2. Ziele und Strategie

Die Produktstrategie der ABT e-Line verbindet die Antriebskompetenzen Wasserstoff, Batterie und Elektrifizierung. Neben Endkundenprodukten wie dem "ABT-Camper" sieht die Strategie auch Elektrifizierungs-/Brennstoffzellen-Produkte mit starker OEM-Bindung vor. Des Weiteren will sich die Gesellschaft als Aufbauhersteller für alternative Antriebe und Produzent von sog. Multi Purpose Batterien etablieren.

Im Jahr 2022 wurden bereits vielversprechende Projekte mit Bosch und Schaeffler entwickelt, und auf der Hannover Messe im Herbst 2022 der Öffentlichkeit präsentiert. Die ABT e-Line GmbH ist hier namentlich als Entwicklungspartner genannt was auch in den entsprechenden Presseresonanzen Anklang gefunden hat.

3. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2022 war maßgeblich durch die Folgen des Ukraine Krieges, der daraus resultierenden Energiekrise sowie der hohen Inflation und weiterhin gestörten Lieferketten geprägt. Die Auswirkungen der weltweiten COVID-19-Pandemie beeinflussten im ersten Halbjahr 2022 noch nahezu alle Wirtschaftszweige und führten im Sektor Automotive weiterhin zu Störungen. Erst im 2. Halbjahr 2022 haben diese negativen Folgen langsam nachgelassen, als auch die gesetzlichen Beschränkungen zunehmend aufgehoben wurden.

Die ABT e-Line GmbH konnte sich durch neue Projekte im Geschäftsjahr 2022 zunehmend gut als Anbieter von komplexen Lösungen im Bereich Elektromobilität und alternativen Antriebe positionieren. Das Umbauprojekt mit VW-Nutzfahrzeuge wurde im Sommer 2022 abgeschlossen und die noch ausstehenden Projektzahlungen geleistet. Dies hat insgesamt zu einer sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung der ABT e-Line beigetragen.

Neben der Elektrifizierung von vorher mit Verbrenner-Motoren ausgestatteten Fahrzeugen, konnte die ABT e-Line GmbH im Jahr 2022 mit der Entwicklung von mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen weiterführen und zusammen mit Bosch und Schaeffler erste Produkte dem Markt vorstellen. Ferner wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 ebenfalls die Entwicklung von speziellen batteriebetriebenen Mover-Fahrzeugen begonnen, die zum Transport von Lasten oder Personen eingesetzt werden. Die laufenden Projekte führen zu signifikantem Aufbau von Know-how in der Funktions- und Softwareentwicklung. Zudem bilden die gewonnen Projekterfahrungen die Basis für den Zugewinn von Intellectual Property.

Im Jahr 2022 hat es Im Rahmen der Umstrukturierung der ABT Gruppe einen Gesellschafter-Wechsel gegeben und die ABT SE ist nun unmittelbar und mittelbar alleinige Gesellschafterin der ABT e-Line GmbH.

Nach signifikanten Umsatzsteigerungen von 2018 bis 2021, ist im Jahr 2022 der Umsatz um - 35,0 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr auf 31,3 Mio. EUR gesunken, was auf den Abschluss des Umbauprojektes mit VW Nutzfahrzeugen zurückzuführen ist und so auch in der Prognose des Vorjahres kalkuliert wurde.

Damit einhergehend ist eine Weiterentwicklung des Geschäftsmodelles der ABT e-Line GmbH verbunden. Die ABT e-Line GmbH wird in Zukunft weniger als Auftragsfertiger für große OEM - Original Equipment Manufacturer (Originalgerätehersteller) auftreten und mehr mit eigenen Produkten am Markt agieren. So wurden im Jahre 2022 die Weichen für einen eigenen ABT-Luxuscamper auf Basis des VW T6.1 gelegt, der ab Mitte 2023 am Markt angeboten wird. Erste Rückmeldungen vom Markt stimmen uns zuversichtlich, dass der Camper vom Markt angenommen wird und das Potential für einen großen Markterfolg hat.

Das Rohergebnis im Geschäftsjahr 2022 lag bei 33,6 Mio. EUR und damit um 5,5% über dem Ergebnis des Vorjahres (31,9 Mio EUR). Die Umsatzerlöse gingen aufgrund des Endes des Elektrifizierungsprojekts um 35,0 Mio. EUR zurück. Unter Einbeziehung der übrigen Erträge, der betrieblichen Aufwände, des Finanzergebnisses und der Steuern, beträgt das erwirtschaftete Jahresergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr 8,2 Mio. EUR. Hinsichtlich des ertragswirksamen Teilverzichts eines Darlehens und dem sich hieraus ergebenden Einflusses auf das Ergebnis wird auf die Ausführungen in Abschnitt 4.2 des Anhangs verwiesen

Das Geschäftsjahr 2022 ist planmäßig verlaufen und wir sind mit der Entwicklung insbesondere mit der Ertragslage sehr zufrieden.

4. Lage des Unternehmens

Das Jahresergebnis 2022 nach Steuern der ABT e-Line GmbH liegt mit 8.208 TEUR um 96 TEUR unter dem des Vorjahres (Vj. 8.302 TEUR).

4.1. Vermögenslage

Im Jahr 2022 ist die Bilanzsumme der ABT e-Line GmbH um 22.666 TEUR gegenüber dem Vorjahr auf eine Höhe von 44.808 TEUR gesunken. Das Anlagevermögen verminderte sich um 7.686 TEUR, was insbesondere auf die Abschreibung des selbst geschaffenen immateriellen Vermögens sowie außerplanmäßige Abschreibungen technischer Anlagen zurückzuführen ist.

Das working capital (Umlaufvermögen abzüglich Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis 1 Jahr) verringerte sich um -9.378 TEUR ggü. dem Vj. an, was insbesondere auf die Verringerung von Bankguthaben (-6.161 TEUR ggü. Vj.) sowie dem Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-8.200 TEUR ggü VJ.) zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote liegt am Bilanzstichtag bei 20,1%, nachdem diese zum Vorjahreszeitpunkt bei 1,2 % gewesen ist.

4.2. Finanzlage

Der nach DRS 21 ermittelte Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich auf +26.951 TEUR ggü. +11.008 TEUR im Vorjahr. Effekte ergaben sich im Wesentlichen bei geringen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Ebenso in der Abnahme von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderen Passiva. Als Teil der finanzstarken ABT Gruppe ist die ABT e-Line GmbH darüber hinaus jederzeit in der Lage bei Bedarf weitere Finanzmittel zu erhalten.

4.3. Ertragslage

Das Jahresergebnis 2022 nach Steuern sank marginal um 1% ggü. dem Vorjahr und beträgt +8.207 TEUR (Vj. 8.303 TEUR). Diese Ergebnisveränderung ggü. dem Vorjahr ist auf folgende Effekte zurückzuführen: zum einen sanken die Umsatzerlöse um 35,0 Mio. EUR gegenüber dem Jahr 2021, bei einem gesunkenen Materialeinsatz von 22,9 Mio. EUR. Ein positiver Sondereffekt ist durch den Darlehensverzicht in Höhe 12,5 Mio. EUR begründet. Im Vorjahresvergleich sind die Personalkosten auf annährend gleichem Niveau, wohingegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduziert wurden (-1,.3 Mio. EUR ggü. Vj.). Die Abschreibungen erhöhten sich um 301 TEUR ggü. Vorjahr. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen konnten im Geschäftsjahr um 741 TEUR verringerten werden, was sich positiv auf das Ergebnis auswirkt.

5. Bericht zur voraussichtlichen Entwicklung

Die Erfolgsaussichten für das Jahr 2023 werden maßgeblich von dem neuen ABT-Camper beeinflusst, der im Sommer 2023 neu in den Markt eingeführt wird und ferner von weiteren Entwicklungs- und Fertigungsprojekte mit großen OEM's wie z.B. VW, Schaeffler und Bosch. Darüber hinaus werden auch mit anderen internationalen OEM Gespräche über weitere Projekte geführt.

Darüber hinaus hängt der Verlauf des Geschäftsjahres 2023 maßgeblich von der allgemeinwirtschaftlichen Entwicklung sowie der Entwicklung der Lieferketten und der nach wie vor sehr hohen Inflation ab. Diese sind abhängig von der Energiepreisentwicklung, welche hauptsächlich vom Ukrainekrieg und den daraus resultierenden Sanktionen beeinflusst wird.

Grundsätzlich bietet das Leistungsportfolio als Anbieter von eigenen Produkten, Entwickler, Kleinserienfertiger und beim Kraftfahrtbundesamt registrierten Hersteller ein gutes Wachstumspotential. Die ABT e-Line GmbH hat sich bereits jetzt als schneller und kompetenter Entwickler und Kleinserienhersteller von elektrifizierten mobilen Antrieben etabliert.

Die Kurzfristigkeit der Projekte mit den OEM und die Einführung des neuen ABT-Campers in den Markt schränken die Vorhersagbarkeit für das laufende Jahr ein und lassen keine abschließende Vorhersage zu.

Auf Basis der Chancen, die sich aus dem Camper und den Gesprächen mit potenziellen Auftraggebern für weitere Entwicklungs- und Fertigungsprojekte ergeben, gehen wir verhalten optimistisch ins neue Geschäftsjahr 2023.

5.1. Prognosebericht

Nach dem Umsatzrückgang im Jahr 2022, durch das Ende des Umbauauftrages mit VW-Nutzfahrzeuge sehen wir für das Jahr 2023 Potential den Umsatz gegenüber 2022 wieder zu steigern. Abhängig vom Zeitpunkt der Auftragseingänge streben wir für 2023 ein ausgeglichenes Ergebnis an.

Die wirtschaftliche Gesamtsituation bleibt, aufgrund des Krieges in der Ukraine, Energieknappheit und der weiterhin hohen Inflation unsicher. Obwohl sich die Lieferkettenproblematik teilweise entspannt hat, ist auch weiterhin mit hohen Einkaufspreisen für bestimmte Produkte zu rechnen. Die hohen Einkaufspreise können nicht 1 zu 1 an unsere Kunden weitergegeben werden, so dass sich dadurch Auswirkungen auf die Profitabilität ergeben können.

Neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen ist aufgrund des allgemeinen Fachkräftemangels eine Herausforderung für das Unternehmen und birgt für 2023 Risiken, die sich in Verzögerungen bei der Projektumsetzung und bei der Einführung neuer Produkte niederschlagen kann. Es wurden in den Jahren 2021 und 2022 konkrete Maßnahmen wie die Einführung einer Anwerbeprämie für Mitarbeiter sowie die Ausschreibung und laufende Aktualisierung der offenen Stellen auf der Unternehmenshomepage eingeführt sowie auch die Unterstützung von Personaldienstleistern in Anspruch genommen was zu Erfolgen geführt hat. Wir sehen die Mitarbeitergewinnung insbesondere im technischen Bereich weiterhin als eine wesentliche Herausforderung.

Die tatsächliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr entspricht hinsichtlich des Umsatzes unserer abgegebenen Prognose aus dem Vorjahr. Beim Jahresergebnis konnte die Ergebnissteigerung nicht realisiert werden, da insbesondere die Kostenentwicklung bei Material und Dienstleistungen aufgrund der Inflation und gestörten Lieferketten zu einem einkaufseitigen Preisanstieg geführt hat.

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand und unter Berücksichtigung der oben beschriebenen gesamtgesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2023 mit einer positiven Geschäftsentwicklung, leicht steigenden Umsatzerlösen und einem deutlich sinkendem, jedoch ausgeglichenen Jahresergebnis.

5.2. Risikobericht und -managementsystem

Risiken frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren ist eine zentrale Aufgabe des Managements der ABT e-Line GmbH. Nach Ansicht der Geschäftsleitung sind für die Gesellschaft aktuell folgende wesentliche Risikofaktoren zu nennen:

§ Geopolitische und gesamtwirtschaftliche Risiken

Risiken sehen wir aktuell durch den Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die hohe Inflation. Diese Krisen können die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach der Elektrifizierung von Fahrzeugen und damit die Zielerreichung gefährden und schwerwiegende Auswirkungen auf den Geschäftsjahresverlauf mit sich ziehen. Eine letztgültige Einschätzung der Risiken bleibt schwierig.

§ Auftragseingangsrisiko

Die ABT e-Line ist bisher wesentlich im Projektgeschäft für Auftragsentwicklungen tätig. Auch künftig will sie mit Kooperationspartnern in Projektentwicklungen zusammenarbeiten. Sie ist daher fortwährend darauf angewiesen, Vereinbarungen über neue Projekte mit ihren Kooperationspartnern abzuschließen und muss hierzu immer wieder ihre Attraktivität gegenüber Innovationsabteilungen der Hersteller und der Zulieferer selbst sowie Wettbewerbern unter Beweis stellen. Insbesondere bei umfangreichen und komplexeren Projekten ist die Teilnahme an einem Ausschreibungsverfahren mit dem entsprechenden Entwicklungsaufwand (z.B. die Entwicklung von Funktionsprototypen oder Arbeitsmustern) im Zusammenhang mit den verschiedenen Phasen eines Ausschreibungsprozesses mit erheblichen Kosten verbunden und zeitaufwändig. Diverse exogene Faktoren, wie beispielswiese negative geopolitische und gesamtwirtschaftliche Entwicklungen oder nachteilige Änderungen in der Verfügbarkeit von Roh- und Hilfsstoffen, könnten nicht nur dazu führen, dass es nicht zu neuen Projekten kommt, sondern können auch zu Vertragsänderungen, Kündigung oder Stornierung von Aufträgen im Auftragsbestand oder zu Anträgen auf Verschiebung der Lieferungen von Aufträgen im Auftragsbestand führen.

Realisiert sich das Risiko, ist die ABT-Gruppe möglicherweise nicht in der Lage, ihre Produktionskapazitäten anzupassen oder einen Ausgleich für die damit verbundenen Kosten zu verlangen. Werden die Bestellmengen kurzfristig reduziert, kann sie diese Produkte, die in der Regel fahrzeugspezifisch sind, möglicherweise nicht verkaufen und ist somit nicht in der Lage, die daraus resultierenden Produktionskosten zu decken. Insgesamt können die Auswirkungen dieses Risikos zu Reduzierung von Umsätzen und Margen führen.

§ Wettbewerbsrisiko

Es entstehen Risiken daraus, dass bestehende und potenzielle künftige Wettbewerber über ein wesentlich größeres finanzielles, fertigungstechnisches, spezifisches Know-how und Erfahrung in der Automobilbranche sowie andere Ressourcen als die ABT-Gruppe verfügen könnten. Die Wettbewerber sind möglicherweise in der Lage, mehr Ressourcen für Design, Entwicklung, Herstellung, Vertrieb, Verkauf und Support ihrer Produkte aufzuwenden. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass deutlich größere Unternehmen (wie z.B. VW und Audi) als Wettbewerber in den Markt einsteigen oder ihre Markttätigkeit vertiefen und ebenfalls die Marktbereiche, wie die Herstellung von Fahrzeugen mit elektronisch betriebenem Motor sowie die Entwicklung spezieller neuer Technologien, in ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen oder ausweiten. Mittel- bis langfristig könnten die Nachfrage und damit die Umsätze zurückgehen, während Kosten bleiben, sodass Verluste entstehen.

§ Risiko im Zusammenhang mit Gewährleistungs-, Garantie-, Produkthaftungs- und Rückrufansprüchen

Die Gesellschaft ist den Risiken aus der Haftung aus dem Angebot der Produkte und Dienstleistungen ausgesetzt. Dies umfasst zunächst die gesetzliche Gewährleistungshaftung. Als Hersteller von eigenen Produkten ist die ABT e-Line GmbH daneben Produkthaftungsrisiken ausgesetzt. Neben den gesetzlichen Haftungen gewährt die ABT-Gruppe teilweise auch vertraglich über das, was gesetzlich erforderlich ist, hinausgehend Garantien. Zu den sich hieraus ergebenden Risiken gehören Ansprüche, Klagen und andere Verfahren, die sich auf Sorgfaltspflichtverletzungen, Verletzungen der Gewährleistungspflicht, Produktmängel, Behandlungsfehler aufgrund von Konstruktionsschwächen, Herstellungsfehler, Abweichungen von der Spezifikation oder Qualitätsmängel bei Zulieferern beziehen, sowie Ansprüche, die sich aus Vertragsverletzungen oder von Regierungs- oder Aufsichtsbehörden verhängten Geldstrafen ergeben.

Um diese Risiken richtig zu beurteilen, zu überwachen und zu steuern, betreibt die ABT e-Line GmbH ein fortlaufendes Risikomanagement. Dieses ist integraler Bestandteil des Steuerungs- und Reporting Prozesses. Alle Gefahren für die Unternehmensziele, werden dazu von den Geschäftsfeldverantwortlichen ständig neu beurteilt, Auswirkungen werden aufgezeigt und mögliche Gegensteuerungsmaßnahmen gefunden. Die nötigen Mittel werden abschließend durch die Geschäftsleitung beschlossen. Unterstützt wird die Risikoanalyse durch die Schaffung von Transparenz mittels geeigneter ERP-Prozesse. Die damit einhergehende Effizienzsteigerung wirkt sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus. Finanzinstrumente werden vor allem zur Währungssicherung eingesetzt. Grundsätzlich werden Finanzinstrumente nicht zu anderen Zwecken als zur Risikobegrenzung eingesetzt.

Hinsichtlich der Risiken aus gestiegenen Beschaffungskosten wird auf die Ausführungen im Prognosebericht in Abschnitt 5.1 verwiesen.

In der Summe sind auch aus heutiger Sicht für die ABT e-Line GmbH keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risiken erkennbar.

5.3. Chancenbericht

Parallel zum Risikomanagement findet ebenso ein Chancenmanagement statt. Hier sollen frühzeitige sich bietende Chancen in den Geschäftsfeldern erkannt und durch geeignete Maßnahmen möglichst zielführend zum Abschluss gebracht werden. Erfordert die Realisierung bereichsübergreifende Maßnahmen, werden diese ebenfalls in der Geschäftsleitung besprochen und beschlossen.

Durch die Transformation zur Elektromobilität und anderen alternativen Antrieben ergeben sich nach Einschätzung der Geschäftsleitung in den nächsten Jahren zahlreiche Möglichkeiten, das erworbene Know-how in wirtschaftlich erfolgreichen Projekten zu nutzen und weiter auszubauen. Dies wird im Laufe 2023 durch die oben beschriebene Einführung eines eigenen ABT-Campers sowie weiterer Projekte im Bereich der Batteriefertigung und Brennstoffzellenintegration weiter vorangetrieben. Darüber hinaus werden zunehmend herstellerspezifische Dienstleistungen wie Aufbau von Prototypen, Erprobung, Homologation sowie Aftersales-Dienstleistungen angefragt.

Die ABT e-Line GmbH ist technologisch im Bereich der alternativen Antriebe hervorragend positioniert. Neue Projekte, auch mit Großkunden, befinden sich in der Anbahnungsphase. Darüber hinaus arbeitet die ABT e-Line GmbH an dem Aufbau von Nachfolgeprodukten für den im Laufe 2023 präsentierten ABT-Camper, die die Abhängigkeit von einzelne Großkunden weiter reduzieren wird.

6. Sonstige Angaben

6.1. Forschung und Entwicklung

Die ABT e-Line GmbH konzentriert sich bei ihren F&E-Aktivitäten auf die anwendungsorientierte Entwicklung von Elektromobilitäts-Konzepten, Batteriespeicher Sowie weiterer alternativer Antriebskonzepten wie Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen.

Nach der Präsentation der ersten Prototypen im Herbst 2022 verhandeln wir mit verschiedenen Partnern die Weiterentwicklung dieser Technologie und die Umsetzung in Kleinserien. Die Entwicklung von speziellen batteriebetriebenen Mover-Fahrzeugen, die zum Transport von Lasten oder Personen eingesetzt werden, wird im Jahr 2023 weiter fortgesetzt und wir stehen auch hier im Austausch mit potenziellen Kunden für den Umbau von bestehenden Fuhrparks z. B im von Baumaschinen oder Transportfahrzeuge auf Flughäfen. Auch hieraus ergeben sich in Zukunft weitere Geschäftsmöglichkeiten. Bei der Entwicklung bedient sich die ABT e-Line GmbH sowohl eigenem Personal als auch Entwicklungsdienstleistern.

6.2. nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Leistungsfähigkeit der ABT e-Line GmbH spiegelt sich nicht nur in finanziellen Leistungsindikatoren wider, sondern auch in der Nachhaltigkeit ihres Handelns in allen betrieblichen Bereichen. So entwickelt die ABT e-Line GmbH innovative und effiziente Lösungen, die Ressourcen, Material und Umwelt schonen.

Hierbei sind insbesondere die alternativen Antriebssysteme (Elektrifizierung) als Kerngeschäftstätigkeit zu nennen. Außerdem werden den Mitarbeitern Dienstwagen mit hybridem Antrieb sowie E-Fahrräder für den Arbeitsweg angeboten. Die ABT e-Line GmbH bietet ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zum Homeoffice an, wodurch die gefahrenen Kilometer zum Umweltschutz reduziert werden können.

Ein weiteres Ziel der ABT e-Line GmbH ist es, nachhaltig in unser Human Capital zu investieren und durch viele Einzelmaßnahmen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.

Kempten (Allgäu), den 18. April 2023

Die Geschäftsführer

Hans-Jürgen Abt

Eric Plekkepoel

Bilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	9.062.423,00	16.748.648,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.659.766,00	11.795.665,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.960.131,00	1.943.061,00
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.699.635,00	9.399.269,00
3. geleistete Anzahlungen		453.335,00
II. Sachanlagen	2.402.657,00	4.952.983,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	62.293,00	38.492,00
2. technische Anlagen und Maschinen	1.160.263,00	3.220.305,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.180.101,00	1.694.186,00
B. Umlaufvermögen	35.438.849,91	48.852.149,41
I. Vorräte	8.629.763,31	10.781.638,88
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	8.014.359,51	10.175.621,11
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen		164.123,10
3. fertige Erzeugnisse und Waren	115.403,80	101.420,93
4. geleistete Anzahlungen	500.000,00	340.473,74
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	16.775.091,73	21.876.147,78
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.361.763,10	21.827.362,14
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	15.151.229,13
3. sonstige Vermögensgegenstände	262.099,50	48.785,64
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	10.033.994,87	16.194.362,75
C. Rechnungsabgrenzungsposten	64.306,22	130.179,00
D. Aktive latente Steuern	242.400,00	1.742.900,00
Aktiva	44.807.979,13	67.473.876,41
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	9.026.393,14	819.600,31
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	2.500.000,00	2.500.000,00
III. Verlustvortrag	1.705.399,69	10.007.982,97
IV. Jahresüberschuss	8.206.792,83	8.302.583,28
B. Rückstellungen	8.055.944,65	7.785.383,23
1. Steuerrückstellungen	1.045.825,00	1.454.036,88
2. sonstige Rückstellungen	7.010.119,65	6.331.346,35
C. Verbindlichkeiten	27.725.641,34	53.920.389,87
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.629.531,36	12.629.525,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	12.629.531,36	7.629.525,00
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0,00	5.000.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.225.366,21	9.425.677,44
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.225.366,21	9.425.677,44
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	13.518,54	0,00
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	13.518,54	0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten	13.857.225,23	31.865.187,43
davon aus Steuern	2.276.117,38	3.446.952,77
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	10.477,08	6.790,05
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	2.346.081,17	3.465.865,88
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	11.511.144,06	28.399.321,55
D. Rechnungsabgrenzungsposten		4.948.503,00
Passiva	44.807.979,13	67.473.876,41

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Umsatzerlöse	31.227.063,30	66.201.914,56
2. Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	150.140,23	895.054,32
3. sonstige betriebliche Erträge	14.033.346,20	980.957,09
davon Erträge aus der Währungsumrechnung	183.815,93	432.923,82
4. Materialaufwand	11.516.460,71	34.437.319,38
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	9.929.485,33	29.607.362,60
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.586.975,38	4.829.956,78
5. Personalaufwand	4.731.204,73	4.728.488,30
a) Löhne und Gehälter	3.910.518,14	3.911.334,04
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	820.686,59	817.154,26
davon für Altersversorgung	6.919,00	7.540,85
6. Abschreibungen	7.686.888,75	7.385.431,49
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	7.686.888,75	7.385.431,49
davon außerplanmäßige Abschreibungen	568.500,00	1.175.262,00
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	8.108.822,83	9.407.916,94
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung	19.106,29	243.940,60
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	26.370,49	826,68
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.571.254,51	2.312.698,44
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	3.313.218,40	-289.082,82
davon Erträge aus der Zuführung und Auflösung von latenten Steuern		1.742.900,00
davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung von latenten Steuern	1.500.500,00
11. Ergebnis nach Steuern	8.208.789,83	8.305.872,28
12. sonstige Steuern	1.997,00	3.289,00
13. Jahresüberschuss	8.206.792,83	8.302.583,28

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

ABT e-Line GmbH, Kempten (Allgäu)

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der ABT e-Line GmbH wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs und der einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht	ABT e-Line GmbH
Firmensitz laut Registergericht	Kempten (Allgäu)
Registereintrag	Handelsregister
Registergericht	Kempten (Allgäu)
Registernummer	HRB 9719

Die ABT e-Line GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Vermerke zu den Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten werden in Form eines Verbindlichkeitenspiegels unter Ziffer 3.6 dargestellt.

Die Vergleichszahlen des Vorjahres sind den Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres gegenübergestellt.

Die Bewertung der einzelnen Bilanzpositionen erfolgte nach den gleichen Methoden wie im Vorjahr. Aufgrund von gruppeninternen Umstrukturierungen wurde die Gesellschaft mit wirtschaftlicher Wirkung zum 29. Juli 2022 ein Tochterunternehmen der ABT SE, Kempten (Allgäu), und wird in deren Konzernabschluss einbezogen. Infolgedessen handelt es sich bei etlichen Tochterunternehmen der ABT SE im Verhältnis zur ABT e-Line GmbH nunmehr um verbundene Unternehmen. In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2021 sind Verbindlichkeiten gegenüber verbunden Unternehmen in Höhe von TEUR 2.047 enthalten.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren bei der Entwicklung anfallenden Herstellungskosten angesetzt, wobei angemessene Teile der allgemeinen Verwaltungskosten berücksichtigt werden. Fremdkapitalzinsen finden keinen Eingang in die Ermittlung der Herstellungskosten. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die vorsichtig geschätzte Nutzungsdauer.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, planmäßig über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wurde zu aktivierungspflichtigen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen. Geringwertige Anlagegüter mit Einzelanschaffungskosten bis zu EUR 800,00 werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und im Anlagenspiegel als Abgang erfasst.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Wiederbeschaffungskosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und einer geminderten Verwertbarkeit ergeben, wird bei der Bewertung durch entsprechende Abschläge Rechnung getragen.

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen und Fertigerzeugnisse wurden mit aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet. Die Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder - soweit erforderlich - mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten Material- und Fertigungseinzelkosten sowie angemessene anteilige Gemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und einer geminderten Verwertbarkeit ergeben, wurde bei der Bewertung durch entsprechende Abschläge Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Ausfallrisiken sind durch individuelle Bewertungsabschläge berücksichtigt. Für das allgemeine Kreditrisiko aus Drittforderungen wird eine Pauschalwertberichtigung von den Forderungen angesetzt.

Die liquiden Mittel sind zu Nominalwerten angesetzt.

Die aktiven und passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind zu Nominalwerten bilanziert. Sie werden entsprechend der gesetzlichen Regelungen von § 250 HGB für Ausgaben bzw. Einnahmen gebildet, soweit dieser Aufwand bzw. Ertrag für nach dem Bilanzstichtag liegende Zeiträume darstellt.

Die Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Der Ansatz erfolgt in Höhe des nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten und ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Bei der erstmaligen Erfassung einer abgezinsten Rückstellung wird die Nettomethode angewandt.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag passiviert.

Latente Steuern werden für zeitliche, sich in Zukunft voraussichtlich umkehrende Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Bilanzansätzen gebildet. Der Ermittlung der latenten Steuern liegt ein Ertragssteuersatz von 29,37 % zugrunde, der Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer umfasst.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften aufgestellt. Von dem Wahlrecht zur Aktivierung einer sich insgesamt ergebenden steuerlichen Steuerentlastung wurde nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht, wobei latente Steuerbelastungen und latente Steuerentlastungen verrechnet wurden. Steuerliche Verlustvorträge sind dabei in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet.

3. Erläuterungen zur Bilanz

3.1 Anlagevermögen

Der ausgewiesene selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstand in Höhe von TEUR 4.700 (Vj. TEUR 9.399) betrifft Entwicklungskosten der Fahrzeugelektrifizierung und ist fertiggestellt. Die Abschreibung erfolgt über die planmäßige Nutzungsdauer. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wurde mit Wirkung zum Geschäftsjahr 2021 von ursprünglich 4,5 Jahren auf 3,5 Jahre verkürzt, da aufgrund von Veränderungen im Absatzportfolio eine Nutzung der aktivierten Entwicklungsleistungen über den 31.12.2023 hinaus nicht zu erwarten ist. Für das Geschäftsjahr 2022 ist keine außerplanmäßige Abschreibung (Vj. TEUR 1.175) auf immaterielle Vermögensgegenstände vorgenommen worden.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 569 (Vj. TEUR 0) vorgenommen. Hintergrund ist das vorzeitige Auslaufen einer Produktlinie, so dass die zugehörigen Anlagen und Maschinen nicht mehr verwendet werden.

Die Entwicklung der Anlagepositionen im Geschäftsjahr 2022 ist im folgenden Anlagenspiegel dargestellt:

	Anschaffungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge 2022	Umbuchungen 2022	Abgänge 2022	Stand 31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	18.073.350,84	0,00	0,00	0,00	18.073.350,84
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.837.837,68	174.808,60	615.310,00	0,00	5.627.956,28
3. geleistete Anzahlungen	453.335,00	161.975,00	-615.310,00	0,00	0,00
	23.364.523,52	336.783,60	0,00	0,00	23.701.307,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	39.713,22	27.687,57	0,00	0,00	67.400,79
2. technische Anlagen und Maschinen	7.516.580,02	0,00	0,00	1.255.959,66	6.260.620,36
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.526.298,23	129.414,51	0,00	121.805,70	5.533.907,04
	13.082.591,47	157.102,08	0,00	1.377.765,36	11.861.928,19
	36.447.114,99	493.885,68	0,00	1.377.765,36	35.563.235,31

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge 2022		Abgänge 2022	Stand 31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	8.674.081,84	4.699.634,00	^*	0,00	13.373.715,84
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.894.776,68	773.048,60		0,00	3.667.825,28
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00		0,00	0,00
	11.568.858,52	5.472.682,60		0,00	17.041.541,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.221,22	3.886,57		0,00	5.107,79
2. technische Anlagen und Maschinen	4.296.275,02	1.584.221,88	^**	780.139,54	5.100.357,36
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.832.112,23	626.097,70		104.403,89	4.353.806,04
	8.129.608,47	2.214.206,15		884.543,43	9.459.271,19
	19.698.466,99	7.686.888,75		884.543,43	26.500.812,31

^* davon außerplanmäßige Abschreibungen EUR 0,00 (Vj. EUR 1.175.262,00)

^** davon außerplanmäßige Abschreibungen EUR 568.500,00 (Vj. EUR 0,00)

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 01.01.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4.699.635,00	9.399.269,00
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.960.131,00	1.943.061,00
3. geleistete Anzahlungen	0,00	453.335,00
	6.659.766,00	11.795.665,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	62.293,00	38.492,00
2. technische Anlagen und Maschinen	1.160.263,00	3.220.305,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.180.101,00	1.694.186,00
	2.402.657,00	4.952.983,00
	9.062.423,00	16.748.648,00

3.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 151 (Vj. TEUR 0) enthalten.

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben unverändert zum Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Steuern in Höhe von TEUR 14 (Vj. TEUR 43) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag rechtlich entstehen.

3.3 Aktive latente Steuern

Die latenten Steuerbe- und -entlastungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022 in TEUR	31.12.2021 in TEUR	Veränderung in TEUR
Gewährleistungs-Rückstellungen	319	310	+ 9
Steuerliche Verlustvorträge	1.305	4.196	-2.891
Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände	-1.382	-2.763	+ 1.381
	242	1.743	- 1.501

Der Ermittlung der latenten Steuern liegt ein Ertragssteuersatz von 29,37 % zugrunde, der Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und Gewerbesteuer umfasst.

3.4 Eigenkapital

Die Kapitalrücklage resultiert vollumfänglich aus einer anderen im Geschäftsjahr 2019 geleisteten Zuzahlung des Gesellschafters in das Eigenkapital i.S.v. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Folgende Beträge unterliegen einer Ausschüttungssperre gem. § 268 Abs. 8 HGB

	31.12.2022 in TEUR	31.12.2021 in TEUR	31.12.2020 in TEUR
aus der Aktivierung selbst geschaffener immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens	4.700	9.399	14.099
Aus der Aktivierung latenter Steuern	242	1.743	0
Gesamt	4.942	11.142	14.099

3.5 Sonstige Rückstellungen

Sie werden im Wesentlichen gebildet für Personalaufwendungen, Gewährleistungs- und Garantieverpflichtungen sowie Maluszahlungen. Die Höhe der Rückstellungen für Personalaufwendungen ist aus den laufenden Monatsbezügen der Mitarbeiter unter Berücksichtigung der Sozialversicherungskosten des Arbeitgebers abgeleitet. Die Höhe der ausstehenden Maluszahlungen ergibt sich aus zugrundeliegenden Verträgen. Die Rückstellung für Gewährleistungs- und Garantieleistungen wurde unter Berücksichtigung der vorsichtig geschätzten zu erwarteten Kosten und der Restlaufzeit der Verpflichtungen ermittelt.

3.6 Aufgliederung der Verbindlichkeiten

Art der Verbindlichkeit zum 31.12.2022	Gesamt in TEUR	bis 1 Jahr in TEUR	über 1 Jahr bis 5 Jahre in TEUR	über 5 Jahre in TEUR	Sicherheiten Anm.
gegenüber Kreditinstituten	12.630	12.630	0	0	a
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	0	0	0
aus Lieferungen und Leistungen	1.225	1.225	0	0	b
verbundene Unternehmen	14	14	0	0
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	13.857	2.346	5.036	6.475	c
Gesamt	27.725	16.215	5.036	6.475

Im Vorjahr war die Aufteilung wie folgt:

Art der Verbindlichkeit zum 31.12.2021	Gesamt in TEUR	bis 1 Jahr in TEUR	über 1 Jahr bis 5 Jahre in TEUR	über 5 Jahre in TEUR	Sicherheiten Anm.
gegenüber Kreditinstituten	12.629	7.629	5.000	0	a
erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	0	0	0
aus Lieferungen und Leistungen	9.426	9.426	0	0	b
verbundene Unternehmen	0	0	0	0
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0
sonstige Verbindlichkeiten	31.865	3.466	28.399	0	c
Gesamt	53.920	20.521	33.399	0

a Die Gewährung der unter der Position Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erfassten Darlehen erfolgte ohne die Stellung von Sicherheiten.

b Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen zum Teil branchenübliche Eigentumsvorbehalte an den gelieferten Gegenständen. Darüber hinaus bestehen keine Sicherheiten.

c In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Darlehen in Höhe von TEUR 11.511 (Vj. TEUR 28.399) enthalten, für die ein qualifizierter Rangrücktritt von dem Darlehensgeber erklärt wurde.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

4.1 Umsatzerlöse

Im Geschäftsjahr 2022 verteilen sich die Umsatzerlöse auf folgende Geschäftsbereiche und Regionen:

Aufgliederung nach Geschäftsbereichen:

	2022 in TEUR	2021 in TEUR
Fahrzeugelektrifizierung	25.600	66.101
Dienstleistungen	2.600	100
Gesamt	28.200	66.201

Aufgliederung nach geographisch bestimmten Märkten:

	2022 in TEUR	2021 in TEUR
Deutschland	30.685	47.662
Europa	291	5.691
Welt	251	12.848
Gesamt	31.227	66.201

4.2 außerordentliche Erträge und Aufwendungen (§ 285 Nr. 31 HGB)

Im Geschäftsjahr 2022 wechselte die Gläubigerin des Wandeldarlehensvertrags, der zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 mit EUR 26,4 Mio. valutierte. Der neue Gläubiger des Darlehens, Herr Hans-Jürgen Abt, verzichtete im Anschluss an den Forderungserwerb rechtlich bindend auf einen wesentlichen Teil seiner Forderung, und zwar in Höhe von TEUR 12.500. Dieser Teilverzicht wird im Geschäftsjahr 2022 bei der ABT e-Line GmbH unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

4.3 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Position enthält Erträge aus der Aktivierung von latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.500 (Vj. TEUR 1.743).

4.4 Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

Die Gewinn- und Verlustrechnung beinhaltet Umsatzerlöse (Maluszahlungen) in Höhe von TEUR 4.949 (Vj. TEUR 809) als außerordentlichen Erfolgsfaktor.

5. Sonstige Angaben

5.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB)

An sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen Miet- oder Leasingverträge mit Verpflichtungen von insgesamt TEUR 1.830 (Vj. TEUR 1.029). Das Bestellobligo zum Bilanzstichtag beträgt TEUR 1.072 (Vj. TEUR 3.445).

Art der finanziellen Verpflichtung	2022 in TEUR	2021 in TEUR
Leasingverträge
fällig bis 1 Jahr	0,00	13.560,55
fällig zwischen 1 und 5 Jahre	212.856,59	121.926,11
Miet-, Dienstleistungs- und Instandhaltungsverträge
fällig bis 1 Jahr	1.596.525,72	883.866,68
fällig zwischen 1 und 5 Jahre	20.973,10	10.045,90

Dauerschuldverhältnisse mit jederzeitiger, sofortiger Kündigungsmöglichkeit sind unter der Position "fällig bis 1 Jahr" erfasst.

Das zum Bilanzstichtag bestehende Bestellobligo ist, unverändert zum Vorjahr, für die Beurteilung der Finanzanlage nicht von Bedeutung.

5.2 Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestanden keine anzugebenden Haftungsverhältnisse.

5.3 Durchschnittliche Beschäftigtenzahl

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug wie folgt:

	2022 Anzahl	2021 Anzahl
Vollzeit	51	62
Teilzeit	17	10
Gesamt	68	73

5.4 Geschäftsführung

Die Führung der Geschäfte und die Vertretung der Gesellschaft obliegt den einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführern:

§ Herrn Hans-Jürgen Abt, Unternehmer und geschäftsführender Direktor der ABT SE, Kempten (Allgäu)

§ Herrn Everardus gen. Eric Plekkepoel, Geschäftsführer mit Schwerpunkten Technik und Vertrieb

Hinsichtlich der Angabe der Geschäftsführerbezüge wird von der Befreiungsvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

5.5 Honorar des Abschlussprüfers

Das angabepflichtige Honorar des Abschlussprüfers beträgt für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 36.

5.6 Konzernabschluss

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der ABT SE, Kempten (Allgäu), einbezogen, welche den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis aufstellt; dieser Konzernabschluss wird im beim Unternehmensregister elektronisch eingereicht.

5.7 Derivative Finanzinstrumente (§ 285 Nr. 18 HGB)

Zum Bilanzstichtag bestanden keine derivativen Finanzinstrumente.

5.8 Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag, über die zu berichten wäre, sind der Geschäftsführung nicht bekannt.

5.9 Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von EUR 8.206.792,83 wird dem Verlustvortrag in Höhe von 1.705.399,69 zugeschlagen und der Gesamtbetrag in Höhe von EUR 6.501.393,14 auf neue Rechnung vorgetragen.

Kempten (Allgäu), den 18. April 2023

Die Geschäftsführer

Hans-Jürgen Abt

Eric Plekkepoel

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 12.12.2023 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ABT e-Line GmbH, Kempten (Allgäu),

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der ABT e-Line GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, dem freiwillig aufgestellten Eigenkapitalspiegel und der freiwillig aufgestellten Kapitalflussrechnung - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der ABT e-Line GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Kempten (Allgäu), den 18. April 2023

asr GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Matthew Kiskadden, Wirtschaftsprüfer

Ernst Schafheitle, Wirtschaftsprüfer