FingerHaus GmbH

Frankenberg (Eder)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

			2020	2019
	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		252.953.337,69		182.604
2. Verminderung des Bestands an nicht abgerechneten Bauleistungen (Vorjahr: Erhöhung)		- 27.452.979,95		5.064
3. andere aktivierte Eigenleistungen		439.927,71	225.940.285,45	912
4. sonstige betriebliche Erträge			1.653.786,62	1.958
davon aus der Währungsumrechnung: EUR 40.397,11				(124)
			227.594.072,07	190.538
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-40.939.418,28			- 38.446
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	- 81.263.058,26	- 122.202.476,54		- 70.227
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	- 36.611.011,51			- 33.231
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-7.158.156,47			- 6.769
davon für Altersversorgung: EUR - 243.010,44		-43.769.167,98		(- 270)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-3.477.352,14		- 3.579
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		-27.293.075,10		- 25.625
davon aus der Währungsumrechnung: EUR - 2.651,86			- 196.742.071,76	(0)
			30.852.000,31	12.661
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	93.840,09			91
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	229.856,21			135
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 200.537,46				(119)
davon aus Aufzinsung: EUR 9.955,51		323.696,30		(6)
11. negative Zinsen aus Geldanlagen	- 120.862,28			-67
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	- 133.097,41			0
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	- 64.482,39			-54
davon aus Aufzinsung: EUR - 35.393,00		-318.442,08	5.254,22	(- 37)
			30.857.254,53	12.766
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			-8.875.681,79	-3.713
15. Ergebnis nach Steuern			21.981.572,74	9.053
16. sonstige Steuern			-62.895,17	- 127
17. Jahresüberschuss			21.918.677,57	8.926

Anhang 2020

I. Allgemeine Angaben zur Bilanzierung

Die FingerHaus GmbH hat ihren Sitz in Frankenberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Marburg unter HRB 3889. Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften sowie des GmbHG aufgestellt. Unser Unternehmen ist eine große Kapitalgesellschaft. Den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 haben wir vor Verwendung des Jahresergebnisses aufgestellt. Die Aufstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. In der Bilanz werden innerhalb der Vorräte die Vorratsgrundstücke und nicht abgerechnete Bauleistungen als gesonderte Posten ausgewiesen. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde zur Verbesserung der Aussagekraft um einen gesonderten Posten für negative Zinsen aus Geldanlagen erweitert.

Die ergänzenden Angaben zu den Restlaufzeiten von Forderungen und Verbindlichkeiten haben wir einheitlich in den Anhang aufgenommen.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der generellen Bewertungsvorschriften der §§ 246 bis 256 HGB sowie unter Berücksichtigung der besonderen Ansatz- und Bewertungsbestimmungen für Kapitalgesellschaften gemäß §§ 264 bis 278 HGB aufgestellt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten vermindert um lineare Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden wie folgt vorgenommen:

	Nutzungsdauer Jahre	Abschreibungsmethode
• immaterielle Vermögensgegenstände	3 - 5	linear, im Zugangsjahr pro rata temporis

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Für die Bemessung der Nutzungsdauern werden die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern in Anlehnung an die amtlichen AfA-Tabellen zu Grunde gelegt. Die Vermögensgegenstände des beweglichen Sachanlagevermögens sind linear abgeschrieben worden. Die Abschreibungen werden wie folgt vorgenommen:

	Nutzungsdauer Jahre	Abschreibungsmethode
• Gebäude	15 - 33	linear, im Zugangsjahr pro rata temporis
• bewegliches Sachanlagevermögen	2 - 21	linear, im Zugangsjahr pro rata temporis

Geringwertige Anlagegüter werden in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen mit dem danach höchstzulässigen Betrag abgeschrieben.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Vorratsgrundstücke sind zu Anschaffungskosten, noch nicht abgerechnete Bauleistungen zu Herstellungskosten aktiviert. Wertminderungen werden durch Abwertungen berücksichtigt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und Abschreibungen sowie Pachten für das der Fertigung dienende Sachanlagevermögen. Allgemeine Verwaltungskosten sind nicht berücksichtigt. Erhaltene Anzahlungen auf Vorräte für bereits erbrachte Bauleistungen werden offen vom Vorratsvermögen abgesetzt. Der Ausweis geleisteter und erhaltener Anzahlungen erfolgt mit dem Nettobetrag.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nominalwert aktiviert. Unverzinsliche, mittel- und langfristige Forderungen werden abgezinst. Für erkennbare Risiken wurden Wertberichtigungen gebildet.

Die liquiden Mittel sind zum Nominalbetrag angesetzt. Die darin enthaltenen Fremdwährungsbestände und -guthaben sind mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Soweit Ausgaben im Berichtsjahr Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, erfassen wir die entsprechenden Beträge als Rechnungsabgrenzungsposten.

Rückstellungen für Pensionen sind, soweit es sich um Anwartschaften handelt, nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet worden. Rückstellungen für bereits laufende Renten werden mit dem Barwert der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Berechnung der Rückstellungen erfolgt mit einem Rechnungszinssatz von 2,3 % (Stand Dezember 2020 bei einem 10-Jahres-Durchschnitt) für Verpflichtungen mit einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren und auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018 G. Jährliche Steigerungen werden bei den Gehältern mit 2,0 % und bei den Renten mit 1,0 % berücksichtigt. Bei der Berechnung der Pensionsrückstellungen mit dem Rechnungszinssatz für einen 7-Jahres-Durchschnitt ergibt sich eine um TEUR 311 höhere Rückstellung.

Für Anwartschaften aus Altersvorsorgeverpflichtungen von TEUR 855 besteht Deckungsvermögen in Form von Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 302 und Bankguthaben von TEUR 674. Die Ansprüche aus den Rückdeckungsversicherungen und dem Bankguthaben sind an Berechtigte aus den Pensionszusagen verpfändet und werden daher als Deckungsvermögen mit den entsprechenden Pensionsrückstellungen verrechnet. Aus der Verrechnung ergibt sich bei einem Pensionsberechtigten ein Überhang des Deckungsvermögens und der saldierte Betrag ist als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betragen TEUR 976 und entsprechen dem beizulegenden Zeitwert.

In 2020 ergaben sich aus der Veränderung der verrechneten Aktivwerte Erträge von TEUR 30. Die Aufzinsungsbeträge der Pensionsrückstellungen belaufen sich auf TEUR 56, von denen TEUR 21 mit entsprechenden Zinserträgen verrechnet worden sind. TEUR 35 sind als Zinsaufwendungen erfasst. Der Betrag aus der Veränderung des Abzinsungssatzes ist im Finanzergebnis enthalten.

Für alle sonstigen erkennbaren ungewissen Verbindlichkeiten wurden Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet.

Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgt zu Erfüllungsbeträgen.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden entsprechend § 256 a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

III. Angaben zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der Anschaffungskosten und der Abschreibungen ergibt sich aus dem nachfolgenden Anlagenspiegel:

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Restlaufzeiten und sonstigen Angaben ergeben sich aus der folgenden Übersicht:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.702	4.805
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(7.614)	(4.749)
davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr	(88)	(56)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	14.678	9.597
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(14.678)	(9.597)
sonstige Vermögensgegenstände	11.390	12.991
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(11.145)	(12.662)
davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr	(245)	(329)
Gesamtbetrag	33.770	27.393
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(33.437)	(27.008)
davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr	(333)	(385)

3. Eigenkapital

Ein Betrag von TEUR 311 unterliegt der Ausschüttungssperre gem. § 253 Abs. 6 HGB. Der gesperrte Betrag resultiert aus der Verlängerung des Betrachtungszeitraums für die Berechnung des Durchschnittszinssatzes bei der Bemessung der Rückstellungen für Pensionen von sieben auf zehn Jahre.

4. Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen in erheblichem Umfang bestehen für folgende Risiken:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
• Garantieverpflichtungen	6.409	5.331
• ausstehende Kostenrechnungen	4.657	493
• Personalkosten	4.202	2.981
• Abbruchverpflichtungen	522	415
• Schadensersatzansprüche	506	509

5. Verbindlichkeiten

Die sonstigen Angaben zu den Verbindlichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Übersicht:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.791	4.252
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(3.791)	(4.252)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.745	3.942
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(4.745)	(3.942)
davon gegenüber Gesellschaftern	(2.811)	(2.437)
davon aus Lieferungen und Leistungen	(1.933)	(1.505)
sonstige Verbindlichkeiten	4.757	4.714
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(4.757)	(4.714)
Gesamtbetrag	13.293	12.908
davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	(13.293)	(12.908)
davon gegenüber Gesellschaftern	(2.811)	(2.437)

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Gegenständen des Anlagevermögens, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren.

6. sonstige finanzielle Verpflichtungen

Aus Miet- und Leasingverträgen bestehen voraussichtliche Verpflichtungen mit folgenden Fälligkeiten:

	Gesamtbetrag
	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
bis zu ein Jahr	730	626
mehr als ein Jahr	2.189	2.018
	2.919	2.644

Daneben besteht ein Betriebspachtvertrag gegenüber verbundenen Unternehmen mit unbestimmter Laufzeit. Hieraus ergeben sich voraussichtliche jährliche Verpflichtungen von TEUR 2.503 (31.12.2019: TEUR 2.503).

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Erlöse aus Bautätigkeit	251.674	181.001
Erlöse aus Grundstücksverkäufen	297	565
sonstige	982	1.038
	252.953	182.604

Die Umsatzerlöse entfallen mit TEUR 251.937 auf das Inland und mit TEUR 1.016 auf das Ausland.

V. sonstige Angaben

1. Arbeitnehmer

Im Jahresdurchschnitt haben wir die in der Aufstellung aufgeführte Anzahl von Mitarbeitern beschäftigt:

	2020	2019
gewerbliche Arbeitnehmer	325	312
Angestellte	334	312
	659	624

2. Geschäftsführung

Geschäftsführer unserer Gesellschaft waren im Geschäftsjahr 2020 die Herren

	Dipl.-Ing. Klaus Cronau, Burgwald (technischer Geschäftsführer der FingerHaus GmbH, Frankenberg), und
	Dr. Mathias Schäfer, Marburg (kaufmännischer Geschäftsführer der FingerHaus GmbH, Frankenberg).

3. Versorgungsbezüge ehemaliger Geschäftsführer und die für diese gebildeten Pensionsrückstellungen

Ehemalige Geschäftsführer erhielten in 2020 Bezüge von insgesamt TEUR 44.

Die für Versorgungszusagen gegenüber ehemaligen Geschäftsführern gebildeten Pensionsrückstellungen betragen TEUR 855.

4. Mutterunternehmen

Die Finger GmbH & Co KG, Vermögensverwaltung, Frankenberg, stellt als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss auf, der beim Bundesanzeiger einzureichen ist.

Frankenberg, den 17. Januar 2022

Klaus Cronau

Dr. Mathias Schäfer

Ergänzende Informationen:

Der Jahresabschluss wurde am 8. Februar 2022 durch die Gesellschafterversammlung festgestellt.

Lagebericht 2020

Unternehmensgrundlagen

Unsere Gesellschaft plant, erstellt und vertreibt Häuser in moderner Fertigbauweise. Die Herstellung dieser Fertighäuser erfolgt im Holzständerbau mit Großtafelelementen. Die hergestellten Häuser bieten wir sowohl in variablen Ausbaustufen als auch in schlüsselfertiger Ausführung an. Unser Absatzgebiet liegt fast ausschließlich auf dem inländischen Markt. Einen Anteil von 0,4 % unserer Produkte liefern wir in das europäische Ausland.

Die von uns angebotenen Fertighäuser werden kontinuierlich in allen Bereichen weiterentwickelt. Insbesondere die Erfüllung der sich verändernden energetischen Anforderungen bildet einen Schwerpunkt dieser Entwicklung. Fertigungs- und Organisationsabläufe optimieren wir fortlaufend im betrieblichen Prozess. Die Qualität der zugekauften Leistungen nimmt bei uns einen hohen Stellenwert ein. Ebenso ist die Qualifizierung unserer Mitarbeiter ein wesentlicher Teil unserer Firmenphilosophie. Nur so werden die von uns gesteckten hohen Anforderungen an die Ausführung und Qualität unserer Häuser erfüllt.

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist in 2020 erstmalig seit 10 Jahren nicht gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts um real 4,6 % niedriger als in 2019. Einen derartigen Rückgang erlebte Deutschland zuletzt im Jahr 2009, als die Wirtschaft von den Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise getroffen wurde. Grund für den Einbruch im Jahr 2020 waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie und insbesondere der damit einhergehende Shutdown des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft.

Die deutsche Bauindustrie setzte in 2020 real ca. EUR 331 Mrd. an Investitionen für die Volkswirtschaft um. Damit lagen die Investitionen um ca. EUR 7 Mrd. (+ 2 %) über dem Wert des Vorjahres. Mit diesem Anstieg leistete die deutsche Bauindustrie als einzige Branche im Jahr 2020 einen positiven Beitrag zur Entwicklung des BIP.

Bei Betrachtung der Entwicklung der Bauinvestitionen nach Sparten ergibt sich weiterhin eine Tendenz der Investitionen hin zum Wohnungsbau. Investitionen in Immobilien erscheinen bei sehr günstigen Finanzierungsbedingungen fast alternativlos, dies insbesondere vor dem Hintergrund eines ausgeprägten Nachholbedarfs bei Investitionen im Wohnungsbau. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum wurde durch die Corona-Krise nicht nachhaltig beschädigt. Nach kurzer Zurückhaltung der Kunden Mitte des Jahres zeigte die Auftragsentwicklung insgesamt eine kontinuierliche Entwicklung. Die Binnenwanderung der Bevölkerung hält weiter an. Sie wird nicht mehr in die Großstädte gelenkt, sondern erreicht auch das Umland und die Mittelstädte.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamts wurden in Deutschland im Jahr 2020 ca. 306.000 Wohnungen fertiggestellt, eine Steigerung von 4,5 % oder 13.000 fertiggestellten Wohnungen zum Vorjahr.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist im Jahr 2020 mit 369.000 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen und liegt damit weiterhin über der Zahl der Baufertigstellungen.

Die Baufertigstellungen im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser lagen mit 107.747 Wohneinheiten deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Durch den abgesenkten Mehrwertsteuersatz für bis zum Jahresende 2020 ausgeführte Leistungen ergab sich ein Vorzieheffekt bei den Fertigstellungen. Die Fertigstellung der Bauten erfolgte soweit möglich noch bis zum 31. Dezember 2020. Insbesondere Wohnungsimmobilien profitierten vom niedrigeren Umsatzsteuersatz und für die Bauherren ergaben sich merkliche Einsparungen. Für den Bereich des besonders nachgefragten Mehrfamilienhausbaus legten die Fertigstellungen in 2020 um 7 % gegenüber dem Vorjahr zu.

Für 2021 prognostizierten der Zentralverband Deutsches Baugewerbe und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie im Dezember 2020 ein Fertigstellungsvolumen um 310.000 Wohnungseinheiten. Die Prognose für 2020 von 300.000 Einheiten lag unter der Zahl der tatsächlich fertiggestellten 306.000 Wohneinheiten. Aus der Corona-Pandemie ergeben sich somit keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Nachfrage.

Darstellung des Geschäftsverlaufs und Lage der Gesellschaft

Die Entwicklung unseres Unternehmens im Geschäftsjahr 2020 prägten besondere Herausforderungen. Ursächlich für diese Herausforderungen war die zu Beginn des Jahres einsetzende Corona-Pandemie. Zum einen mussten wir unser Unternehmen in 2020 mit den Einschränkungen aus der Pandemiebekämpfung führen, zum anderen erforderten die von der Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung unter diesen besonderen Bedingungen zusätzliche Anstrengungen. Zu den Fördermaßnahmen gehörte die Herabsetzung des Umsatzsteuersatzes für Leistungen in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020. Da wir unsere Leistungen fast ausschließlich für Privatkunden erbringen, profitierte unser Kundenkreis besonders von dieser Minderung. Deshalb wurden Bauvorhaben, soweit möglich, bis zum Ende des Jahres 2020 fertiggestellt. Darüber hinaus erfolgte für einzelne laufende Werkverträge mit Ausführungszeiten im zweiten Halbjahr auf Kundenwunsch die Abrechnung in Teilleistungen.

Der Anteil der Häuser, die zum Ende des Jahres 2019 kurz vor der Übergabe an die Bauherren stand, hatte sich gegenüber dem Vorjahr merklich erhöht und aus der Abrechnung der Bauvorhaben an die Kunden zu Beginn des Jahres 2020 realisierten wir ein erhebliches Umsatz- und Ergebnispotential. Durch diese Effekte und die Steigerung unserer Produktionskapazität im Laufe des Jahres erzielten wir in 2020 einen Umsatz von EUR 253,0 Mio. Die Gesamtleistung stieg gegenüber dem Vorjahr um 19,8 % von EUR 188,6 Mio. auf EUR 225,9 Mio. Die durchschnittliche Hausgröße veränderte sich nur gering, sie erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um etwa 1,8 %. Der Bestand an noch nicht abgerechneten Bauten minderte sich aus der Abrechnung von Teilleistungen gegenüber dem Jahr 2019 um EUR 27,5 Mio. und erreichte zum Bilanzstichtag einen Wert von EUR 14,0 Mio.

Unsere Materialeinsatzquote beträgt im Geschäftsjahr 2020 54,1 % und ist damit gegenüber dem Vorjahr um 3,5 %-Punkte gesunken. Diese Minderung resultiert im Wesentlichen aus der außerordentlichen Umsatzsteigerung und damit der Erhöhung der Gesamtleistung. Für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe haben wir im Berichtsjahr EUR 40,9 Mio. aufgewandt. Die bezogenen Leistungen betragen im Berichtsjahr EUR 81,3 Mio.

Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten gewerblichen Arbeitnehmer ist weiter angestiegen und beträgt im Berichtsjahr 325 gegenüber 312 im Vorjahr. Bei den durchschnittlich beschäftigten Angestellten ergab sich ebenfalls eine Erhöhung auf nunmehr 334 und damit ein Zuwachs von 22 Mitarbeitern. Der Gesamtpersonalaufwand beträgt im Berichtsjahr EUR 43,8 Mio. gegenüber EUR 40,0 Mio. im Vorjahr. Die Personalintensität minderte sich damit um 1,8 %-Punkte und liegt nun bei 19,4 %. Der Anteil an Leiharbeitern blieb trotz gestiegener Gesamtleistung auf Vorjahresniveau.

Die Abschreibungen liegen mit EUR 3,5 Mio. im Berichtsjahr leicht unter dem Vorjahresniveau.

Auch aus den besonderen Umständen des Geschäftsjahres 2020 ergab sich ein deutlich gestiegenes ordentliches Betriebsergebnis von EUR 30,8 Mio. Bei einem ausgeglichenen Finanzergebnis lag der Jahresüberschuss in Geschäftsjahr bei EUR 21,9 Mio. und damit weit über den Erwartungen der Geschäftsleitung.

Der Bestand an Musterhäusern blieb im Geschäftsjahr 2020 zahlenmäßig unverändert. Ein bereits bestehendes Haus im Musterhauspark Bad Vilbel wurde durch einen attraktiven Neubau ersetzt.

Unter Einbeziehung des Jahresüberschusses beträgt unsere Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag 70,5 %. Die Bilanzsumme der Gesellschaft stieg im Berichtsjahr um EUR 28,7 Mio. und liegt nunmehr mit EUR 128,4 Mio. um 28,7 % über der des Jahres 2019. Daher sank trotz eines Anstiegs des Eigenkapital um EUR 15,9 Mio. (= 21,3 %) auf EUR 90,6 Mio. die Eigenkapitalquote auf 70,5 % (2019: 74,8 %).

Bereits seit Jahren bestehen gegenüber unseren Banken keine Verbindlichkeiten. Das Kontokorrent wird im Guthaben geführt. Die Liquidität des Unternehmens (liquide Mittel und Wertpapiere des Anlagevermögens) hat sich im Berichtsjahr trotz einer Gewinnausschüttung an den Gesellschafter und gestiegene Forderungen deutlich erhöht. Nach wie vor ist sichergestellt, dass die Gesellschaft ihre finanziellen Verpflichtungen jederzeit uneingeschränkt erfüllen kann.

Risiko- und Chancenberichterstattung

Geschäfts- und Branchensituation

Unser Unternehmen ist in der Baubranche tätig, einer Branche, die in den letzten Jahren eine zunehmend positive Entwicklung erfährt. Für unseren Bereich der Herstellung von Ein- und Zweifamilienhäusern gestaltet sich das wirtschaftliche Umfeld seit Jahren sehr positiv. Der Bau eines Hauses ist für viele Menschen in Deutschland eine zukunftsweisende Investition mit hoher Wertbeständigkeit und der Aussicht auf Unabhängigkeit. Mit der gegenwärtig immer noch äußerst günstigen Zinssituation bestehen darüber hinaus gute Rahmenbedingungen für die Realisierung der Kundenwünsche.

Bereits seit Jahren gehen wir den Weg, unsere Hauskonzepte innovativ und qualitätsbewusst am Markt zu platzieren. Insbesondere die zunehmende Bedeutung der Energiekosten im Wohnungsbau zeigen für unser Unternehmen weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Der Erfolg aus unseren alternativen Heiztechnologien war hier wegweisend. Die verbesserte Wärmedämmung trägt der weiter steigenden Bedeutung der Energieeinsparung Rechnung. Höhere Anforderungen aus der Energieeinsparverordnung erfordern zusätzlichen Aufwand. Der konventionelle Bau von Einfamilienhäusern in Massivbauweise stößt hier zunehmend an seine Grenzen und unser Konzept des Bauens in Holzständerbauweise mit voller Wärmedämmung und der Einbeziehung von neuester Heiz- und Klimatechnik bietet hier deutlich bessere Chancen. Gleichwohl wird der Zusatzaufwand auch die Preise für unsere Häuser weiter ansteigen lassen und, soweit der Markt adäquate Preisanpassungen nicht zulässt, unsere Marge belasten. Im Fertighausbereich wird der Anteil für innovative und zukunftsweisende Technik beim Gebäudeausbau weiter zunehmen und zu einem Anstieg des Materialaufwands führen.

Operative Risiken

Wir produzieren unsere Fertighäuser ausschließlich an unserem Stammsitz in Frankenberg mit einem hohen Vorfertigungsgrad.

Durch Betriebsstörungen, Materiallieferengpässe und damit verbundenen Produktionsausfällen wäre unsere Lieferfähigkeit gefährdet. Diesem Risiko begegnen wir durch permanente Überwachung unserer Planungs- und Produktionsabläufe sowie vorbeugenden Instandhaltungsmaßnahmen. Der gesamte Produktions- und Lagerbereich ist mit sicherheitstechnischen Einrichtungen abgesichert. Darüber hinaus sind wir zusätzlich gegen die Kosten einer eventuellen Betriebsunterbrechung versichert.

Unsere Kunden sind nahezu ausschließlich Privatpersonen. Wir unterliegen hierbei einem Adressausfallrisiko. Durch Einholung von Finanzierungsbestätigungen der finanzierenden Kreditinstitute vor Beginn der Arbeiten schließen wir dieses Risiko weitgehend aus. Außerdem werden entsprechend des Baufortschritts zeitnah Anzahlungen angefordert und fällig gestellt. Überfällige Forderungen bearbeiten wir im Rahmen unseres Forderungsmanagements. Hierdurch wird das Liquiditätsrisiko minimiert.

Unser wirtschaftlicher Erfolg hängt im Wesentlichen vom Engagement, der Motivation und Professionalität unserer Mitarbeiter ab. Wir legen großen Wert auf eine langfristige Bindung unserer Fach- und Führungskräfte. Mit leistungsbezogenen Vergütungen, attraktiven Sozialleistungen und einem positiven Arbeitsumfeld begegnen wir dem Risiko einer hohen Personalfluktuation.

Unsere Geschäftsprozesse werden überwiegend durch IT-Systeme unterstützt. Damit unterliegen wir aber einem Risiko unberechtigter oder unzulässiger Datenzugriffe. Davor schützen wir uns mit verschiedenen technischen und organisatorischen Maßnahmen.

Gesamtrisiko

Die Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und die Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung im Inland wirken sich bisher nicht spürbar auf die wirtschaftliche Entwicklung unseres Unternehmens aus. Ein hoher Bestand an flüssigen Mitteln bei unserem Kundenkreis und günstige Finanzierungsbedingungen befördern weiterhin unsere Geschäftstätigkeit.

Bestandsgefährdende Risiken bestanden im Geschäftsjahr 2020 für unser Unternehmen nicht. Trotz des Weiterbestehens der Verunsicherungen und Belastungen aus der Corona-Pandemie auch im Jahr 2021 liegen die Auftragseingänge von unseren Kunden auf hohem Niveau. Preissteigerungen und Lieferengpässe beim Bezug von Baumaterialen belasteten unser Ergebnis in 2021. Die Ausführung und Fertigstellung von Bauten war dadurch jedoch nicht beeinträchtigt. Nachdem die Preise speziell für Holz, nach beträchtlichen Erhöhungen zur Mitte des Jahres 2021, nunmehr wieder rückläufig sind, bleiben Unsicherheiten hinsichtlich der Preisentwicklung. Ebenso stellen die Entwicklungen bei der Verfügbarkeit von Rohstoffen Risiken dar. Gegenwärtig wird den Unsicherheiten bei der Rohstoffversorgung durch eine Erhöhung des Lagerbestands begegnet. Die weitere Entwicklung für diesen Sektor bleibt jedoch offen. Insgesamt sind uns aus heutiger Sicht keine Risiken bekannt, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten oder die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten.

Voraussichtliche Entwicklung

Der Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr zeigt, trotz der oben beschriebenen Umstände, eine stetige Entwicklung und unser Auftragsbestand befindet sich weiterhin auf hohem Niveau. Unter Berücksichtigung eines Zweischichtbetriebes reicht unsere Auslastung derzeit bis zum Ende des Jahres 2023. Aufgrund des bestehenden Auftragsbestands und der Entwicklung im Jahr 2021 erwarten wir für unser Unternehmen im Geschäftsjahr 2021 eine Gesamtleistung von EUR 228,0 Mio. Das Jahresergebnis in 2021 wird voraussichtlich EUR 16,0 Mio. betragen.

Frankenberg, den 17. Januar 2022

Geschäftsleitung

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die FingerHaus GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der FingerHaus GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der FingerHaus GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Eschenburg, den 17. Januar 2022

Siegwolf, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

			31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen:
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	290.228,00			322
2. geleistete Anzahlungen	491.273,66	781.501,66		300
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	15.167.127,81			15.461
2. technische Anlagen und Maschinen	792.428,00			1.681
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.640.585,00			5.472
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.411.211,76	23.011.352,57		255
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	5.000.000,00			5.000
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	7.782.385,58			7.875
3. sonstige Ausleihungen	869.039,35	13.651.424,93	37.444.279,16	903
B. Umlaufvermögen:
I. Vorräte:
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.508.540,43			1.155
2. Vorratsgrundstücke	4.280.510,71			4.148
3. nicht abgerechnete Bauleistungen	13.999.840,82			41.453
4. geleistete Anzahlungen	2.430.973,69			1.984
	22.219.865,65
5. erhaltene Anzahlungen auf Vorräte	- 7.528.509,49	14.691.356,16		-43.844
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.701.597,53			4.805
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	14.678.371,27			9.598
3. sonstige Vermögensgegenstände	11.389.715,80	33.769.684,60		12.991
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		42.054.829,81	90.515.870,57	29.784
C. Rechnungsabgrenzungsposten			272.691,35	235
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung			200.033,29	192
			128.432.874,37	99.770

Passiva

		31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital:
I. Gezeichnetes Kapital	2.500.000,00		2.500
II. Gewinnvortrag	66.158.355,20		63.232
III. Jahresüberschuss	21.918.677,57	90.577.032,77	8.926
B. Rückstellungen:
1. Rückstellungen für Pensionen	1.652.731,00		1.470
2. Steuerrückstellungen	5.472.390,00		0
3. sonstige Rückstellungen	17.438.380,00	24.563.501,00	10.734
C. Verbindlichkeiten:
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.790.916,21		4.252
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.744.725,21		3.942
3. sonstige Verbindlichkeiten	4.756.699,18		4.714
davon aus Steuern: EUR 1.130.927,73			(1.082)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 265.857,14		13.292.340,60	(279)
		128.432.874,37	99.770

	Anschaffungs- / Herstellungskosten
		Zugänge
	1.1.2020	U = Umbuchungen
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte		U 27.750,00
	3.099.951,60	152.336,23
2. geleistete Anzahlungen
	300.213,20	218.810,46
		U 27.750,00
	3.400.164,80	371.146,69
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	17.474.583,08	455.732,81
2. technische Anlagen und Maschinen	6.460.871,94	107.420,45
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		U 13.361,75
	14.150.491,75	1.944.743,92
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	255.341,90	1.169.231,61
		U 13.361,75
	38.341.288,67	3.677.128,79
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	5.000.000,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	7.875.349,27	44.120,37
3. sonstige Ausleihungen	902.951,94	6.087,41
	13.778.301,21	50.207,78
		U 41.111,75
insgesamt	55.519.754,68	4.098.483,26

	Anschaffungs- / Herstellungskosten
	Abgänge
	U = Umbuchungen	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
	0,00	3.280.037,83
2. geleistete Anzahlungen	U 27.750,00
	0,00	491.273,66
	U 27.750,00
	0,00	3.771.311,49
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	335.589,40	17.594.726,49
2. technische Anlagen und Maschinen	3.556,69	6.564.735,70
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
	985.954,39	15.122.643,03
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	U 13.361,75
	0,00	1.411.211,76
	U 13.361,75
	1.325.100,48	40.693.316,98
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	5.000.000,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	3.986,65	7.915.482,99
3. sonstige Ausleihungen	40.000,00	869.039,35
	43.986,65	13.784.522,34
	U 41.111,75
insgesamt	1.369.087,13	58.249.150,81

	kumulierte Abschreibungen
		Zugänge
	1.1.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
	2.778.546,60	211.263,23
2. geleistete Anzahlungen
	0,00	0,00

	2.778.546,60	211.263,23
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	2.013.303,39	589.853,69
2. technische Anlagen und Maschinen	4.780.524,94	995.338,45
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
	8.678.308,75	1.680.896,77
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	0,00	0,00

	15.472.137,08	3.266.088,91
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	133.097,41
3. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	0,00	133.097,41

insgesamt	18.250.683,68	3.610.449,55

	kumulierte Abschreibungen
	Abgänge
		31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
	0,00	2.989.809,83
2. geleistete Anzahlungen
	0,00	0,00

	0,00	2.989.809,83
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	175.558,40	2.427.598,68
2. technische Anlagen und Maschinen	3.555,69	5.772.307,70
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
	877.147,49	9.482.058,03
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	0,00	0,00

	1.056.261,58	17.681.964,41
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	133.097,41
3. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	0,00	133.097,41

insgesamt	1.056.261,58	20.804.871,65

	Buchwert

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände:
1. entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
	290.228,00	321.405,00
2. geleistete Anzahlungen
	491.273,66	300.213,20

	781.501,66	621.618,20
II. Sachanlagen:
1. Grundstücke und Bauten	15.167.127,81	15.461.279,69
2. technische Anlagen und Maschinen	792.428,00	1.680.347,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
	5.640.585,00	5.472.183,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
	1.411.211,76	255.341,90

	23.011.352,57	22.869.151,59
III. Finanzanlagen:
1. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	5.000.000,00	5.000.000,00
2. Wertpapiere des Anlagevermögens	7.782.385,58	7.875.349,27
3. sonstige Ausleihungen	869.039,35	902.951,94
	13.651.424,93	13.778.301,21

insgesamt	37.444.279,16	37.269.071,00

PROTOKOLL der Gesellschafterversammlung der FingerHaus GmbH, Frankenberg am 8. Februar 2022 in Frankenberg

I.

Alleinige Gesellschafterin der im Handelsregister beim Amtsgericht Marburg unter HRB 3889 eingetragenen FingerHaus GmbH mit dem Sitz in Frankenberg ist die Finger GmbH & Co KG, Vermögensverwaltung, Frankenberg. Am Stammkapital der Gesellschaft von 2.500.000,00 EUR ist die Finger GmbH & Co KG, Vermögensverwaltung, Frankenberg, mit Geschäftsanteilen im Nennbetrag von insgesamt 2.500.000,00 EUR beteiligt.

II.

Unter Verzicht auf die Einhaltung sämtlicher Form-, Frist- und Ladungsvorschriften halten die gesetzlichen Vertreter der Finger GmbH & Co KG, Vermögensverwaltung, Frankenberg, die Herren Klaus Cronau, Burgwald, und Dr. Mathias Schäfer, Marburg, eine Gesellschafterversammlung der FingerHaus GmbH, Frankenberg, ab und fassen folgenden Beschluss:

Der Jahresüberschuss 2020 von 21.918.677,57 EUR wird unter Einbeziehung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 66.158.355,20 EUR auf neue Rechnung vorgetragen.

Frankenberg, den 8. Februar 2022

Finger GmbH & Co KG,
Vermögensverwaltung

Klaus Cronau

Dr. Mathias Schäfer