Schäfer-Oesterle GmbH

Würzburg

Nachtragsprüfung des geänderten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2010

Inhaltsverzeichnis

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2010

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2010

BESTÄTIGUNGSVERMERK

Geänderter Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

1 Situation der Sellner-Gruppe

Nachdem der inländische Teil der Sellner Gruppe sich zunächst gut in der Finanz- und Wirtschaftskrise behaupten konnte, hat sich im Verlauf des Jahres 2010 durch den Anlauf defizitärer neuer Projekte mit neuen und bestehenden Kunden die Ertragssituation sukzessive verschlechtert, wobei Teile der Gruppe in eine nachhaltige Verlustsituation geraten sind. Diese Entwicklung führte im September 2010 zur Zahlungsunfähigkeit der Schwestergesellschaff Angell-Demmel Europe GmbH, Lindau. Im Januar 2011 trat auch bei den Schwestergesellschaften Seltner GmbH und IPG Industrieplast GmbH die Zahlungsunfähigkeit ein. In Folge der Konzernverbundenheit stellte sich damit auch die Zahlungsunfähigkeit der Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH ein. Anfang Februar war die Schwestergesellschaft Sellner-Behr GmbH zahlungsunfähig. Bei allen Gesellschaften wurde ein Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt und das Verfahren am 1. April 2011 eröffnet.

Die Schäfer-Oesterle GmbH ist bislang in der Lage eine Insolvenz zu vermeiden. Dennoch haftet die Gesellschaft im Rahmen der inländischen Konzernfinanzierung aus dem Konsortialkreditvertrag mit ihrem Vermögen. Auch sind die Gesellschaftsanteile der Schäfer-Oesterle GmbH an das finanzierende Bankenkonsortium verpfändet. Das finanzierende Bankenkonsortium hat den Kreditvertrag mittlerweile gekündigt und die Restsalden aus der Finanzierung fällig gestellt.

Nachdem außer der Befriedigung der konsortialführenden Bank mit den liquiden Mitteln der Schäfer-Oesterle GmbH am 28.1.2011 in Höhe von T€ 365 die weiteren verpfändeten Vermögensgegenstände dem Unternehmen weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung stehen und eine Veräußerung der Gesellschaft als Ganzes ein höheres Ergebnis als eine Einzelveräußerung von Vermögensgegenständen erwarten lässt, geht die Geschäftsleitung davon aus, dass die finanzierenden Konsortialbanken nur noch die Gesellschaftsanteile zu ihrer Befriedigung heranziehen werden. Diese Einschätzung wird auch durch das Sanierungskonzept der Gruppe, das durch ein Gutachten der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy Consultants GmbH überprüft wurde, bestätigt. Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass die Gesellschaft Schäfer-Oesterle GmbH mit positiven Ergebnissen und Liquiditätsüberschüssen aus eigenem Geschäftsbetrieb erfolgreich fortgeführt werden kann. Die finanzielle und operative Loslösung von der restlichen Seltner Gruppe wurde im Januar 2011 eingeleitet. Neben den konzernzugehörigkeitsbedingten Auswirkungen hat die Schäfer-Oesterle GmbH mit dem erwirtschafteten operativen Verlust nicht unerheblich zu den Konzernverlusten beigetragen. Die Gesellschaft befindet sich direkt in der Krise und konnte nur durch die Ergebnisbeiträge der Muttergesellschaft überleben. Die wesentlichen Verlustursachen sind erkannt und werden sukzessive abgestellt. Die wichtigsten Maßnahmen dazu wurden eingeleitet.

2 Geschäft und Rahmenbedingungen

2.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Wirtschaft befreite sich mit dem stärksten Wachstum seit der Wiedervereinigung aus der Krise. Im Gesamtjahr 2010 erhöhte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,6%. Dabei verbreiterte sich die Wachstumsbasis deutlich. Neben dem Außenhandel, der mit 1,1 Prozentpunkten zum Wachstum beitrug, kamen mehr als zwei Drittel der Wachstumsimpulse aus dem Inland. Insgesamt kam die deutsche Volkswirtschaft besser und schneller aus der Krise als andere größere Industrienationen.

Die privaten Konsumausgaben lieferten im Jahr 2010 einen spürbaren Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum und trugen damit maßgeblich zur Festigung des Aufschwungs bei. Basis der gestiegenen Kaufbereitschaft der Verbraucher sind die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt, das immer noch ruhige Preisklima sowie umfangreiche fiskalische Entlastungen, die den privaten Haushalten eine reale Verbesserung ihrer verfügbaren Einkommen bescherten. Die Ausgaben für den Kauf von Kraftfahrzeugen sind weiter steigend. Die insgesamt positive Perspektive für den privaten Konsum wird auch durch die spürbare Verbesserung des ifo-Geschäftsklimaindex untermauert. Angesichts der weiterhin günstigen Rahmenbedingungen dürfte der private Konsum auch im laufenden Jahr eine wichtige Stütze der Konjunktur bleiben.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Durchschnitt von 40,37 Millionen Erwerbstätigen erbracht, das waren ca. 195.000 Personen mehr als ein Jahr zuvor.

Die Preisentwicklung des Jahres war wesentlich von der politisch induzierten Flutung der Märkte mit Geld geprägt. Mit einer Teuerungsrate von nur 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegt der Verbraucherpreisindex deutlich unter dem Stabilitätskriterium der Europäischen Zentralbank. Allerdings beschleunigte sich der Preisauftrieb im Verlauf des Jahres sukzessive, was durchaus als Indikator für inflationäre Tendenzen interpretiert werden kann.

2.2 Branchenentwicklung

Das internationale Pkw-Geschäft hat sich in 2010 deutlich schneller erholt als erwartet und insbesondere zum Jahresende noch einmal kräftig an Fahrt gewonnen. Nachdem in 2009 der Absatz von Neuwagen in vielen Ländern aufgrund der Finanzkrise stark rückläufig war, zogen in den vergangenen zwölf Monaten mit zunehmender konjunktureller Erholung die Automobilverkäufe wieder spürbar an. Insgesamt wurden 2010 weltweit mehr als 61,7 Mio. Pkw verkauf - ein Plus von 12 Prozent. Wachstumstreiber im internationalen Pkw-Geschäft waren dabei vor allem die vier BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China sowie der US-Markt. Die exportstarken deutschen Automobilhersteller profitieren mit ihren CO ₂-effizienten und attraktiven Modellen besonders vom Aufschwung der Weltwirtschaft. In vielen wichtigen Regionen konnten sie ihren Marktanteil steigern. Weltweit zählt rund jeder fünfte Neuwagen zu einer deutschen Konzernmarke.

In Deutschland ist im Jahr 2010 der Pkw-Export um 24 Prozent auf 4,2 Mio. Einheiten gestiegen. Im laufenden Jahr erwartet die Branche bei der Ausfuhr ein weiteres Wachstum auf über 4,4 Mio. Fahrzeuge. Auch die Inlandsproduktion, die 2010 um 12 Prozent auf über 5,5 Mio. Pkw gestiegen war, wird weiter zulegen. Hier wird 2011 mit einem Plus von über 6 Prozent auf 3,1 Mio. Neuzulassungen gerechnet.

2.3 Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft ist in den Konzernverbund der Sellner-Gruppe eingebunden. Damit haben die unter 1 dargestellten Ereignisse indirekt auch Auswirkung auf die Schäfer-Oesterle GmbH genommen. Es kam durch die Gruppenzugehörigkeit insbesondere im Bereich der Kunden-, Lieferantenbeziehungen, Kreditinstitute und der Warenkreditversicherer zu Beeinträchtigungen. Wegen der negativen Ergebnisentwicklung konnte die Gesellschaft sich bislang nur organisatorisch von der Gruppe lösen. Nach erfolgreicher Restrukturierung wird die Lösung aus dem Konzernverbund auch finanziell und operativ erfolgen.

Mit einem Umsatz von T€ 22.103 (Vorjahr: T€ 14.084) und einem EBIT von T€ -5.562 (Vorjahr T€ -2.937) konnte die Schäfer-Oesterle GmbH den kompletten Ausgleichsanspruch gegenüber ihrer Konzernmutter erzielen und somit ein ausgeglichenes Ergebnis ausweisen. Die Prognosen aus dem Vorjahr wurden erheblich verfehlt. Ursache für diese Entwicklung waren erhebliche Effizienzfehlleistungen bei dem Anlauf neuer Produkte sowie zahlreiche Anläufe in zu kurzen Zeitintervallen.

Im Kundenportfolio gab es keine Änderungen gegenüber dem Vorjahr. Im Rahmen der eingeleiteten Neuausrichtung werden sich voraussichtlich Verschiebungen sowohl im Kundenportfolio als auch Produktportfolio ergeben.

2.4 Forschung und Entwicklung

Neben der Grundlagenforschung hat sich die Produktentwicklung der Gesellschaft im Berichtsjahr auf die Weiterentwicklung von Fertigungsverfahren zu technischen Lösungen konzentriert. Daneben wurden die Prozesse für die Lederverarbeitung weiterentwickelt und verbessert.

Die vorhandenen Kernkompetenzen in den Produkten konnten hinsichtlich Fertigungsabläufe, Funktionsumfang, Optik und Haptik weiterentwickelt werden.

3 Ertragslage

Die nachfolgende Tabelle stellt den Vergleich der Gewinn- und Verlustrechnung im Geschäftsjahr 2010 mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr dar.

in 1000 EUR	2010	%	2009	%	Delta abs.	Delta %
Nettoumsatz	22.103	95,20%	14.084	86,50%	8.019	57%
Bestandsveränderungen	-362	-1,60%	166	1,00%	-528	-318%
Sonst. betr. Erträge	1.489	6,40%	2.028	12,50%	-539	-27%
Gesamtleistung	23.230	100,00%	16.278	100,00%	6.952	43%
RHB-Stoffe, bezogene Waren	-11.854	-51,00%	-6.063	-37,20%	-5.791	96%
Aufwand f. bezogene Leistungen	-5.836	-25,10%	-4.134	-25,40%	-1.702	41%
Rohertrag	5.540	23,90%	6.081	37,40%	-541	-9%
Personalkosten	-4.566	-19,70%	-5.547	-34,10%	981	-18%
Sonstige betr. Aufwendungen	-6.202	-26,70%	-3.188	-19,60%	-3.014	95%
EBITDA	-5.228	-22,50%	-2.653	-16,30%	-2.575	97%
Abschreibungen - operativ	-334	-1,40%	-283	-1,70%	-51	18%
EBITA/EBIT	-5.562	-23,90%	-2.937	-18,00%	-2.625	89%
Abschreibungen Finanzanlagen	-211	-0,90%	0	0,00%	-211	100%
Zinserträge	29	0,10%	80	0,50%	-51	-64%
Zinsaufwendungen	-11	0,00%	-68	-0,40%	57	-84%
Außerordentliches Ergebnis	-863	-3,80%	-1.224	-7,50%	361	-29%
EBT	-6.618	-28,50%	-4.149	-25,50%	-2.469	60%
Steuern vom Einkommen und Ertrag	11	0,00%	0	0,00%	11	100%
Sonstige Steuern	-4	0,00%	-3	0,00%	-1	33%
Ergebnisabführung	6.611	28,50%	4.151	25,50%	2.460	59%
Jahresergebnis	0	0,00%	0	0,00%	0	-

Nach dem rückläufigen Umsatzvolumen in 2009 hat sich der Umsatz wieder in Richtung des Vorkrisenniveaus bewegt und liegt deutlich über dem Vorjahr. Produktportfoliobedingt hat sich der Materialeinsatz gegenüber dem Vorjahr stark erhöht. Wegen defizitärer Aufträge, deren Rückgabe im Folgejahr vertraglich vereinbart wurde, hat sich der Verlust gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht.

4 Finanzlage

Zum Bericht über die Finanzlage des Unternehmens ist nachstehend die Liquiditätsrechnung in Form einer indirekten "cashflow" Rechnung dargestellt.

	2010	2009	Delta
Cashflow - operativ	507	1.892	-1.385
EBITDA	-5.228	-2.653	-2.575
Steuern	6	-3	9
sonstige Rückstellungen	-784	1.193	-1.977
Working Capital	6.513	3.356	3.157
Warenbestand	-1.280	221	-1.501
Debitoren	-325	-1.162	837
Kreditoren	545	971	-426
Sonstige Forderungen	271	-256	527
Sonstige Verbindlichkeiten	50	-2.057	2.107
Sonstige Veränderungen im WC	90	-16	106
Delta Intercompany	7.162	5.655	1.507
Cashflow - Investitionen	251	-909	1.160
Investitionen immaterielles AV	6	-1	7
Investitionen Sachanlagen	34	-908	942
Investitionen Finanzanlagen	211	0	211
Cashflow - Sonstiges (a.o.)	-1.074	-1.224	150
Free Cashflow	-317	-240	-77
Cashflow - Finanzierung	18	12	6
Netto Zinsaufwendungen	18	12	6
Liquide Mittel am Anfang der Periode	400	629	-229
Cashflow - Gesamt	-299	-228	-71
Liquide Mittel am Ende der Periode	101	400	-299

Die Gesellschaft war im ganzen Berichtsjahr Partei eines in 2008 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrages zur zentralen Finanzierung des Konzerns durch das Mutterunternehmen Sellner Holding GmbH.

Weitere Parteien des Vertrages sind:

•	Sellner Holding GmbH
•	Sellner GmbH
•	IPG Industrieplast GmbH
•	Sellner-Behr GmbH
•	Strähle + Hess GmbH

Zur Entwicklung der Konzernfinanzierung wird auf Absatz 1 verwiesen.

Die Schäfer-Oesterle GmbH war nicht in der Lage selbständig ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen, sondern benötigte ausreichend finanzielle Unterstützung aus der Sellner-Gruppe.

Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über liquide Mittel in Höhe von T€ 101 (Vj. T€ 400). Im Rahmen der konzernweiten Bürgschaft hat das konzernfinanzierende Bankenkonsortium im Februar 2011 T€ 365 gepfändet.

5 Vermögenslage

Nachstehend ist zum Bericht die Vermögenslage der Gesellschaft in Staffelform dargestellt.

in 1000 EUR	2010	%	2009	%	Delta abs.	Delta %
Aktivseite	9.103	100,0%	8.779	100,0%	324	4%
A Anlagevermögen	2.085	22,9%	2.335	26,6%	-250	-11%
A I immaterielles Vermögen	2	0,0%	8	0,1%	-6	-75%
A II Sachanlagen	1.903	20,9%	1.937	22,1%	-34	-2%
A III Finanzanlagen	180	2,0%	391	4,5%	-211	-54%
B Umlaufvermögen	7.007	77,0%	6.428	73,2%	579	9%
B I. Vorräte	3.745	41,1%	2.550	29,0%	1.195	47%
B II. Forderungen und sonstige VG	3.162	34,7%	3.478	39,6%	-316	-9%
B II 1. Forderungen aus L+L Dritte	2.464	27,1%	2.139	24,4%	325	15%
B II 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	411	4,5%	759	8,6%	-348	-46%
B II 5. Sonstige Vermögensgegenstände	287	3,2%	557	6,3%	-270	-48%
B IV. Flüssige Mittel, Scheck, Kasse, Guthaben	101	1,1%	400	4,6%	-299	-75%
C Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	11	0,1%	16	0,2%	-5	-31%
Passivseite	9.103	100,0%	8.779	100,0%	324	4%
A Eigenkapital	4.221	46,4%	4.221	48,1%	0	0%
B Rückstellungen	1.404	15,4%	2.188	24,9%	-784	-36%
C Verbindlichkeiten	3.478	38,2%	2.370	27,0%	1.108	47%
C 4. Verbindlichkeiten aus L + L Dritte	2.223	24,4%	1.679	19,1%	544	32%
C 6. Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen	1.148	12,6%	634	7,2%	514	81%
C 9. Sonstige Verbindlichkeiten	107	1,2%	57	0,6%	50	88%

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von T€ 8.779 auf T€ 9.103 gestiegen.

6 Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag haben sich wesentliche Ereignisse zugetragen. Zu den Insolvenzanträgen wird auf Absatz 1 verwiesen.

Nach erfolgter Insolvenzantragstellung wurde die Konzernfinanzierung von dem finanzierenden Bankenkonsortium gekündigt und zur Rückzahlung fällig gestellt. Vorher konnte die Gesellschaft ihre Finanzierungsstruktur durch Drittfinanzierung so ändern, dass sie durch die Kündigung nicht unmittelbar betroffen war, sondern nur mittelbar im Rahmen der beschriebenen Mithaftung berührt wird.

Zur Loslösung vom Sellner Konzern wurde zum Ende des Berichtsjahres damit begonnen, die zentralen Leitungs- und Controllingfunktionen von der insolventen Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH in die Schäfer-Oesterle GmbH zurückzuverlagern.

Um für die Gesellschaft eine neue langfristige Perspektive zu erreichen, wurde vom Insolvenzverwalter der Muttergesellschaft ein Verkaufsprozess eingeleitet. Der Verkauf soll möglichst rasch erfolgen. Dazu wurden die notwendigen Prozessschritte eingeleitet.

Bezüglich des ungarischen Standortes in Bonyhad wurde im ursprünglichen Jahresabschluss 2010 seitens der Buchhaltung der Sellner Holding GmbH, welche den Abschluss im Rechnungswesen vorbereitete, sowohl das Darlehen zwischen der Schäfer-Oesterle GmbH und der 100%igen Tochtergesellschaft Schäfer-Oesterle Kft. über ca. 400 T€, als auch die Zinsen über 48 T€, sowie die Beteiligung über ca. 391 T€ zunächst wertberichtigt.

Begründet wurde der Ansatz mit Bezug auf das vorläufige Sanierungsgutachten einer Unternehmensberatungsgesellschaft (Entwurfsstadium vom November 2010), in dem eine Sanierung der Schäfer-Oesterle Kft. ausgeschlossen und ein Verkauf für einen symbolischen Kaufpreis bzw. eine Abwicklung der Gesellschaft vorgeschlagen wurde.

In Anbetracht der Tatsache, dass gerade ein Geschäftsführerwechsel vollzogen war und der Jahresabschluss für den zügigen Verkauf der Schäfer-Oesterle benötigt wurde, wurde der gewählte Ansatz nicht in Frage gestellt.

Die Entwicklung in 2011 zeigt, dass die vorhandenen Restrukturierungs-Potentiale für das Werk in Bonyhad nicht in der notwendigen Tiefe bewertet und die benötigte Zeit für die Definition der Maßnahmen, um die Potentiale auch heben zu können, überschätzt wurde.

So wurden u.a. folgende bereits vorhandenen Potentiale unterschätzt, die zum monatlichen Break-even vor Umlagen bereits im Oktober 2011 führten:

―	Mögliche Produktivitätszuwächse durch Lohnprämiensystem und permanentes Monitoring - Folge Personalkosteneinsparungen.
―	Senkung Materialverbrauch und Ausschuss durch permanentes Monitoring und Nachverfolgen.
―	Weiterhin wurden höhere Ledernutzen durch ein Nestingsystem erzielt - Folge Materialkosteneinsparungen.
―	Verlustbringer aus 2010 waren bereits per 31.03.2011 gekündigt und waren bis 30.06.2011 aus dem Standort abgezogen (Peguform/JCI), oder wurden für 2011 erfolgreich nachverhandelt (Porsche Panamera)
―	Außerdem offenbarte sich im Zuge der weiteren Auftragsgewinnung, dass der Standort Bonyhad aus Wettbewerbsgründen noch mehr strategische Wichtigkeit für die Weiterentwicklung des Marktanteiles auf dem Automotive-Markt zukam. Stichwort: Geringere Lohnkosten, HUF Abwertung.

Die Planung 2012 für die Schäfer-Oesterle Kft. auf Segmentbasis nur mit verbliebenen Aufträgen zeigt bereits einen EBITDA vor Konzernumlagen von ca. 492 T€/a.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es sich bei der Annahme der Nicht-Sanierbarkeit insbesondere angesichts der zügig vollzogenen Sanierung um eine grobe Fehleinschätzung seitens der damaligen Geschäftsleitung gehandelt hat.

Das im Vorjahr an das dortige Management abgegebene und teilweise geschlossene Werk in Aspach wurde Anfang 2011 wieder für die Gesellschaft in Betrieb genommen. Das dort etablierte Zulieferunternehmen wurde wieder in die Gesellschaft und die Prozessketten integriert.

7 Risikobericht

7.1 Chancen- und Risikomanagement

Die Gesellschaft war in die zentralen Leitungs- und Controlling-Prozesse der Sellner-Gruppe eingegliedert. Im Zuge der Loslösung der Gesellschaft werden diese Prozesse unter Beibehaltung der wesentlichen Abläufe und Strukturen zukünftig von der Gesellschaft selbst wahrgenommen. Die unternehmerischen Chancen und Risiken aus dem operativen Geschäft werden dabei in einem mehrstufigen Planungs-, Informations- und Kontrollprozess erfasst.

Die Geschäftsprozesse werden mit einem integrierten ERP-System abgewickelt.

Qualitätsmängeln in der Beschaffung und in der Produktion wird durch ein auditiertes einheitliches Qualitätsmanagement begegnet, in das auch wesentliche Lieferanten eingeschlossen sind.

Das bestehende Chancen- und Risikomanagementsystem wird laufend auf Vollständigkeit, Effizienz und Transparenz überprüft und die Mitarbeiter über die Bedeutung des Chancen- und Risikomanagements unterrichtet.

Im laufenden Geschäftsjahr stellten sich nachfolgende Hauptrisiken der künftigen Entwicklung heraus:

7.2 Finanzierungsrisiken

Die Gesellschaft ist in die zentrale Finanzierung der Sellner-Gruppe eingebunden und Partei des Konsortialkreditvertrages. Nach den Bedingungen der Konsortialkreditverträge können bei Vorliegen eines Kündigungsgrundes die jeweils an die Sellner-Gruppe ausgereichten Kredite oder Teile hiervon mit sofortiger Wirkung fällig gestellt werden. Die Kündigung ist nach den Anträgen der Mutter- und der Schwestergesellschaften auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgt.

Die vertragliche Ergebnisabführung der Schäfer-Oesterle GmbH war bei ihrer Konzern-Muttergesellschaft Seltner Holding GmbH Bestandteil des Finanzierungskonzeptes zur Rückführung der Kredite.

Die Gesellschaft haftet mit ihrem gesamten Vermögen gesamtschuldnerisch für die Konzernfinanzierung. Sollte das Bankenkonsortium die Schäfer-Oesterle GmbH über die erfolgte Pfändung hinaus in Anspruch nehmen, ist der Fortbestand des Unternehmens gefährdet.

7.3 Gesamtwirtschaftliche Risiken

Die Schäfer-Oesterle GmbH ist wie jedes Automobilzulieferunternehmen in hohem Maße abhängig von der Automobilbranche.

Generell können eine schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung, Überkapazitäten in den Automobilmärkten oder ein zurückhaltendes Abnahmeverhalten der Endnutzer die Automobil- und deren Zulieferindustrie belasten. Daneben ist die grundlegende Bedeutung der Preisentwicklung von Humankapital und Energie zu beachten.

Die Automobilhersteller stehen unter einem hohen Innovations- und Preisdruck, den sie an die Zulieferer weitergeben.

Sollte sich dieser Preisdruck weiter verschärfen, müsste mit zusätzlichen Maßnahmen die Kostenstruktur gesenkt werden, um eine Ergebniserosion zu vermeiden.

7.4 Markt- und Wettbewerbsrisiken

Eines der Hauptrisiken besteht darin, dass größere Aufträge am Ende der Serie auslaufen und neue Aufträge abgeschlossen werden müssen. Risikopotenziale sind dabei sowohl in der Gewinnspanne als auch in der anzuwendenden Technik enthalten. Grundsätzlich kann sich dieses Risiko auch so auswirken, dass wichtige Aufträge nicht ersetzt werden können.

Zur Reduzierung der Markt- und Wettbewerbsrisiken werden bei der Schäfer-Oesterle GmbH bestehende Kundenbeziehungen gepflegt und gezielt neue Kundenbeziehungen aufgebaut. Technologische Innovationen, die konsequente Weiterentwicklung der Produkte, der Fertigungstechnologien und -prozesse und der planmäßige Ausbau des Produktportfolios bei den wichtigsten Kunden wirken ebenfalls risikominimierend.

Aus der Insolvenz der Mutter- und Schwestergesellschaffen kann sich eine negative Auswirkung sowohl auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten, als auch bei den Finanzierungsmöglichkeiten ergeben.

Zur Risikoabwehr wird neben intensiver Information und Einbindung der Kunden und Lieferanten die Strategie der Loslösung von der Sellner-Gruppe, und damit verbunden ein selbständiger Marktauftritt, verfolgt.

7.5 Auslastungsrisiken

Aufgrund der starken Markt- und damit Abnahmeschwankungen bestehen Risiken für die kontinuierliche Auslastung der Fertigungsstätten. Die Möglichkeiten zur Kostenanpassung, die durch entsprechende Arbeitszeit-und Beschäftigungsmodelle bestehen, werden genutzt. Zudem bestehen Möglichkeiten über In- und Outsourcing von Arbeitsgängen die Fertigungsstätte besser auszulasten.

7.6 Preisänderungs-, Ausfall-, Liquiditäts- und ähnliche Risiken

Unmittelbare Währungsrisiken für Beschaffung und Vertrieb außerhalb der Euro-Zone bestehen nicht, da die Warengeschäfte, die in anderen Währungen abgewickelt werden von untergeordneter Bedeutung sind. Das Währungsrisiko größerer Zulieferer wird von dort getragen.

Liquiditätsrisiken können sich aus den beschriebenen Folgen der Konzernfinanzierung ergeben. Wird die Gesellschaft zusätzlich aus den Bürgschaften in Anspruch genommen, hätte dies direkte Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft.

Weitere Risiken, über die hier zu berichten wäre, sind derzeit nicht erkennbar.

8 Prognosebericht

Wesentliche Aufgabe ist das Vermeiden einer negativen Auswirkung der Insolvenzen der Mutter- und der Schwestergesellschaften auf die Gesellschaft.

Die Geschäftsleitung geht derzeit davon aus, dass die Gesellschaft als ganzes Unternehmen verkauft wird und der neue Gesellschafter das Unternehmen fortführen wird.

Im operativen Geschäft wird sich der Trend der Konzentration der Automobilhersteller auf Kernkompetenzen weiter verstärken. Daraus folgt, dass die Zulieferer in immer größerem Umfang Aufgaben und damit auch die Vorfinanzierung der Automobilhersteller übernehmen müssen. Dies betrifft alle Bereiche, angefangen bei der Entwicklung, der Erprobung, der Werkzeugherstellung, der Lagerhaltung über die Produktion bis hin zur Organisation der Supply Chain.

Wir werden uns den Kundenanforderungen nach niedrigen Preisen bei höchstem Qualitätsstandard und fehlerfreier Versorgungsstrategie stellen. Im Augenblick arbeiten wir an zusätzlichen Rationalisierungs- und Prozessverbesserungspotenzialen. Daneben sollen drohende Umsatzrückgänge einzelner Produkt-Portfolio-Bereiche bzw. bei einzelnen Kunden durch den gezielten Ausbau des Produktportfolios bei wesentlichen Kunden ausgeglichen werden.

Unseren Geschäftsplanungen liegen eigene Erkenntnisse und die aktuellen Annahmen der Branchendienste zur zukünftigen Marktentwicklung zu Grunde. Nach allen uns zugänglichen Prognosen ist in den folgenden Jahren von einem moderat steigenden Markt auszugehen.

Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet die Gesellschaft gemäß Planung einen Umsatz in Höhe von ca. M€ 21,8 nach M€ 22,0 im Vorjahr und ein EBITDA in Höhe von ca. M€ ./. 0,06 nach M€ ./. 5,6 in 2010. Die bereits umgesetzten und noch anstehenden Maßnahmen zur Restrukturierung ermöglichen in 2011 voraussichtlich ein liquiditätsseitig neutrales Ergebnis.

Angesichts der anstehenden Veränderungen - siehe Kapitel 1 - verzichten wir auf die Darstellung eines Ausblicks auf das Jahr 2012.

Würzburg, den 12.03.2012

Volker Herrmann, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2010

AKTIVSEITE

	31.12.2010		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.551,25		7.521,95
		1.551,25	7.521,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.777,53		18.279,73
2. Technische Anlagen und Maschinen	696.855,11		736.137,13
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	958.560,42		1.027.109,43
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	223.862,97		155.014,54
		1.903.056,03	1.936.540,83
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	180.000,00		391.000,00
		180.000,00	391.000,00
		2.084.607,28	2.335.062,78
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.377.697,25		2.157.050,17
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	338.724,52		769.174,51
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	113.559,31		99.030,83
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	(85.277,23)		(475.525,00)
		3.744.703,85	2.549.730,51
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.463.945,44		2.138.991,61
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	410.531,87		782.614,17
3. Sonstige Vermögensgegenstände	286.753,41		556.664,89
		3.161.230,72	3.478.270,67
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		101.309,55	400.425,35
		7.007.244,12	6.428.426,53
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		11.483,25	15.536,25
		9.103.334,65	8.779.025,56
PASSIVSEITE
	31.12.2010		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		295.000,00	295.000,00
II. Kapitalrücklagen		990.404,78	990.404,78
III. Gewinnvortrag		2.935.213,42	2.935.213,42
		4.220.618,20	4.220.618,20
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	61.102,95		148.298,00
2. Sonstige Rückstellungen	1.343.250,00		2.039.890,74
		1.404.352,95	2.188.188,74
C. VERBINDLICHKEITEN
1 . Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.223.596,13		1.678.553,24
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.147.991,60		634.251,08
3. Sonstige Verbindlichkeiten	106.775,77		57.414,30
- davon aus Steuern: EUR 180.262,04 (Vj.: EUR 53.703,40)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (Vj.: EUR 644,82)
		3.478.363,50	2.370.218,62
		9.103.334,65	8.779.025,56

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

	2010			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		22.103.242,88		14.084.403,36
2. Verminderung (Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		(361.517,96)		165.878,28
3. sonstige betriebliche Erträge		1.488.802,03		2.027.889,77
4. Bruttoergebnis			23.230.526,95	16.278.171,41
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	(11.818.366,46)			(6.063.097,01)
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	(5.871.394,37)			(4.134.024,33)
		(17.689.760,83)		(10.197.121,34)
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	(3.828.763,44)			(4.657.023,75)
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	(737.525,06)			(889.880,81)
- davon für Altersversorgung: EUR 14.129,32 (Vj.: EUR 23.122,92)
		(4.566.288,50)		(5.546.904,56)
7. Abschreibungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		(334.239,20)		(283.329,64)
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		(6.202.046,85)		(3.187.631,92)
9. Betriebsaufwand			(28.792.335,38)	(19.214.987,46)
10. Betriebsergebnis			(5.561.808,43)	(2.936.816,05)
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		29.048,45		80.252,45
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 24.000,00 (Vj.: EUR 77.714,24)
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen		(211.000,00)		0,00
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		(10.774,46)		(68.384,28)
14. Finanzergebnis			(192.726,01)	11.868,17
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit			(5.754.534,44)	(2.924.947,88)
16. Außerordentliche Aufwendungen		(862.853,00)		(1.223.621,00)
17. Außerordentliches Ergebnis			(862.853,00)	(1.223.621,00)
18. Steuern vom Ertrag		10.244,39		0,00
19. Sonstige Steuern		(4.136,20)		(2.921,99)
20. Summe Steuern			6.108,19	(2.921,99)
21. Aufgrund von Ergebnisabführungsverträgen abgeführte Verluste			6.611.279,25	4.151.490,87
22. Jahresfehlbetrag			0,00	0,00

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2010	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 31.12.2010
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	118.824,41	0,00	0,00	0,00	118.824,41
	118.824,41	0,00	0,00	0,00	118.824,41
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	39.967,40	10.037,06	0,00	0,00	50.004,46
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.879.181,92	65.457,16	0,00	0,00	1.944.639,08
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.958.740,52	133.838,22	33.240,00	61.913,46	2.063.905,28
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	155.014,54	102.088,43	-33.240,00	0,00	223.862,97
	4.032.904,38	311.420,87	0,00	61.913,46	4.282.411,79
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	391.000,00	0,00	0,00	0,00	391.000,00
	391.000,00	0,00	0,00	0,00	391.000,00
	4.542.728,79	311.420,87	0,00	61.913,46	4.792.236,20

	Abschreibungen
	Stand am 1.1.2010	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 31.12.2010
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	111.302,46	5.970,70	0,00	0,00	117.273,16
	111.302,46	5.970,70	0,00	0,00	117.273,16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	21.687,67	4.539,26	0,00	0,00	26.226,93
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.143.044,79	104.739,18	0,00	0,00	1.247.783,97
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	931.631,09	218.990,06	0,00	45.276,29	1.105.344,86
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.096.363,55	328.268,50	0,00	45.276,29	2.379.355,76
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	211.000,00	0,00	0,00	211.000,00
	0,00	211.000,00	0,00	0,00	211.000,00
	2.207.666,01	545.239,20	0,00	45.276,29	2.707.628,92

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2010	Stand am 31.12.2009
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.551,25	7.521,95
	1.551,25	7.521,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.777,53	18.279,73
2. Technische Anlagen und Maschinen	696.855,11	736.137,13
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	958.560,42	1.027.109,43
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	223.862,97	155.014,54
	1.903.056,03	1.936.540,83
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	180.000,00	391.000,00
	180.000,00	391.000,00
	2.084.607,28	2.335.062,78

Geänderter Anhang zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2010

Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend Gesellschaften mit beschränkter Haftung aufgestellt.

Der ursprüngliche Abschluss wurde am 28.06.2011 erstellt, die Änderung erfolgte am 12.03.2012.

Die Änderung des Abschlusses erfolgte, da sich wesentliche Änderungen in den Bewertungseinschätzungen gegenüber dem ursprünglichen Abschluss ergaben. Im ursprünglichen Abschluss wurde auf Basis eines vorläufigen Gutachtens einer Unternehmensberatungsgesellschaft davon ausgegangen, dass die Schäfer-Oesterle Gepjarmüjavito Kft., Bonyhad/HU, verkauft oder abgewickelt werden muss. Hierbei handelte es sich um eine grobe Fehleinschätzung. Inzwischen ist die Sanierung des Werkes bereits ohne hohen Kosteneinsatz vollzogen worden. Das oben genannte Gutachten wurde nie endgültig ausgeliefert. Ausführlichere Ausführungen hierzu sind dem Lagebericht Punkt 6 Nachtragsbericht zu entnehmen.

Die neuen Erkenntnisse haben folgende Änderungen ausgelöst:

―	komplette Auflösung der im ursprünglichen Abschluss gebildeten Wertberichtigung auf Darlehen an die Schäfer-Oesterle Gepjarmüjavito Kft., Bonyhad/HU, in Höhe von T€ 400
―	teilweise Auflösung der im ursprünglichen Abschluss gebildeten Wertberichtigung auf Beteiligungen an verbundenen Unternehmen (Schäfer-Oesterle Gepjarmüjavito Kft., Bonyhad/HU) in Höhe von T€ 180
―	komplette Auflösung Wertberichtigung auf die Forderung an die Sellner Holding in Höhe von T€ 559

Dies führte zu einer Korrektur der Ergebnisabführung an die Sellner Holding GmbH in Höhe von T€ 580 und somit auch zu einer Korrektur der Verrechnungsforderungen und -verbindlichkeiten Sellner Holding GmbH.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB.

Die Gesellschaft ist mit einem Ergebnisabführungsvertrag mit der Sellner Holding GmbH, Neuendettelsau, verbunden.

Durch die erstmalige Anwendung der Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) hat sich die Form der Darstellung bzw. haben sich die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden grundsätzlich geändert. Wesentliche Auswirkungen für die Gesellschaft ergaben sich hieraus nicht.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Bewertung wurde gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen. Zur Bilanzierung unter der Annahme "going concern" verweisen wir auf die Ausführungen unter Absatz 1 im Lagebericht. Es stehen der Fortführung der Unternehmenstätigkeit nach den Planungsrechnungen keine tatsächlichen oder rechtlichen Gegebenheiten entgegen.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen angesetzt.

Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen, angesetzt.

Die Finanzanlagen wurden mit dem zum Bilanzstichtag beizulegendem Wert angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren wurden zu Anschaffungskosten bzw. dem am Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Anschaffungskosten wurden nach gleitenden Durchschnittspreisen ermittelt. Zulässige Bewertungsvereinfachungsverfahren wurden in Anspruch genommen.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse wurden zu Herstellungskosten bzw. dem am Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten wurden neben den direkten Kostenbestandteilen auch anteilige Gemeinkosten des Produktionsbereiches, einschließlich der Abschreibung, berücksichtigt. Fremdkapitalzinsen wurden bei der Bewertung nicht einbezogen. Soweit erforderlich, wurden für Bestandsrisiken Gängigkeits- und Reichweitenabschläge sowie auf Vollkostenbasis ermittelte Abschläge für verlustfreie Bewertung gebildet.

Geleistete Anzahlungen sind mit dem Nominalbetrag bewertet.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennbetrag angesetzt. Mögliche Ausfallrisiken bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung ausreichend Rechnung getragen.

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich mit dem Kurs am Tage des Geschäftsvorfalles umgerechnet. Verluste aus Kursänderungen werden zum Bilanzstichtag gebucht.

Die Bewertung der flüssigen Mittel erfolgte zum Nominalwert.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgte zum 31. Dezember 2010 erstmals gemäß den Vorschriften des BilMoG mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Der Berechnung liegen die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinsfuß von 5,25% und ein Rententrend von 1,0% p.a. zugrunde. Durch die BilMoG-Umstellung ergab sich ein außerordentlicher Aufwand in Höhe von T€ 48. Die ermittelte Rückstellung wurde mit dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherung saldiert.

Die Rückstellungen für Steuern wurden in Höhe des Nennbetrages der voraussichtlichen Steuernachzahlungen gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken sowie ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme gebildet worden.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden grundsätzlich mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalles umgerechnet. Verluste aus Kursänderungen zum Bilanzstichtag werden berücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 ist in einer Aufstellung dargestellt, die Bestandteil des Anhangs ist.

Umlaufvermögen

Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen in Höhe von T€ 448 gegenüber der Schäfer-Oesterle Gepjarmüjavito Kft., Bonyhad/HU. Darin sind kurzfristige Forderungen und Darlehensforderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 400 enthalten. Die kurzfristigen Forderungen in Höhe von T€ 48 sind einzelwertberichtigt.

Zum 31.12.2010 bestanden werthaltige Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 11.

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Ausgenommen das unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesene Körperschaftsteuerguthaben gemäß § 37 KStG in Höhe von TEUR 41 hat eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde dem allgemeinen Kreditrisiko durch einen pauschalen Wertabschlag von 1% auf In- und Auslandsforderungen sowie durch die Berücksichtigung von durchschnittlich gewährten Skonti Rechnung getragen. Für erkennbare Einzelrisiken wurden angemessene Wertberichtigungen gebildet.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Ansprüche gegenüber Finanzämtern in Höhe von T€ 115 und Forderungen aus Sicherheitsleistungen in Höhe von T€ 138.

Eigenkapital

Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt T€ 295 und ist in voller Höhe erbracht.

Die Kapitalrücklage blieb unverändert.

Rückstellungen

Die Pensionsrückstellung (T€ 61) wurde der handelsrechtlichen Neuregelung angepasst. Die Rückdeckungsansprüche wurden von dem Verpflichtungsbetrag abgesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen die folgenden Positionen:

	31.12.2010	31.12.2009
	T€	T€
drohende Bürgschaftsinanspruchnahmen	422	0
Restrukturierungsaufwand	393	1,144
Ausstehende Rechnungen	138	51
Urlaubsansprüche	117	98
Erfolgsbeteiligung	89	86
Mehrarbeit	72	58
Gewährleistungen	57	197
Berufsgenossenschaft und Schwerbehindertenabgabe	32	35
Jahresabschlussprüfung (Vj.: Prüfung und Erstellung)	23	40
Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften	0	217
Sonstige	0	114
	1.343	2.040

Die Rückstellung für drohende Bürgschaftsinanspruchnahmen wurde für erkennbare Bürgschaftsrisiken für Verbindlichkeiten der 2011 insolvent gefallenen Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH gebildet.

Die Rückstellung für Restrukturierungsaufwand betrifft die zukünftig noch entstehenden Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Abbau von Überkapazitäten.

Verbindlichkeiten

	Gesamt	davon mit Restlaufzeit
	Gesamt	< 1 Jahr	> 5 Jahre
	T€	T€	T€
aus Lieferungen und Leistungen	2.224	2.224	0
gegenüber verbundenen Unternehmen	1.148	1.148	0
Sonstige (aus Steuern)	107	107	0
	3.479	3.479	0

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen in Höhe von T€ 988 aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von T€ 160 aus sonstigen Verbindlichkeiten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betragen insgesamt T€ 22.103. Davon wurden T€ 21.541 im Inland, T€ 465 in der EU und T€ 97 in Drittländern erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Verrechnungen mit verbundenen Unternehmen von T€ 52. Weiter sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 1.093 ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 6.200 enthalten die Aufwendungen aus der Verrechnung mit verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 1.514.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinserträge enthalten in Höhe von T€ 24 Erträge aus Zinsen von verbundenen Unternehmen.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Finanzaufwendungen bestehen im Wesentlichen aus Wertberichtigungen von Beteiligungen an verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 211.

Außerordentlicher Aufwand

Der außerordentliche Aufwand in Höhe von T€ 863 umfasst im Wesentlichen die Risikovorsorge für zukünftigen Restrukturierungskosten (T€ 393) und drohende Inanspruchnahmen aus Bürgschaften (T€ 422). Daneben ist der Aufwand zur Anpassung der Rechnungslegungsvorschriften in Höhe von T€ 48 enthalten.

Jahresergebnis

Durch den Ergebnisabführungsvertrag mit der Sellner Holding GmbH weist die Gesellschaft ein ausgeglichenes Ergebnis aus.

Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft haftet im Konzern für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 49.300 (Inanspruchnahme innerhalb des Haftungsverbundes zum 31.12.2010: T€ 38.482) gleichrangig zusammen mit der Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH und den Schwestergesellschaften Sellner GmbH, Strähle + Hess GmbH, IPG Industrieplast GmbH und Sellner-Behr GmbH. Zur Inanspruchnahme aus den Haftungsverhältnissen wird auf die Ausführungen Absatz 1 und 6 des Lageberichtes verwiesen.

Für die Gewährung von zweckgebundenen Krediten sowie von Betriebsmittelkrediten an die kreditnehmenden Gesellschaften wurden die Schäfer-Oesterle GmbH betreffend folgende Sicherheitenverträge vereinbart:

―	Sicherungsübereignung des beweglichen Anlage- und Umlaufvermögens
―	Sicherungsabtretung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Intercompany-Darlehensverträgen.

Des Weiteren verpflichtet sich jeder Kreditnehmer u.a., Dritten keine Sicherheiten gleich welcher Art an seinen gegenwärtigen oder zukünftigen Vermögensgegenständen zu bestellen oder das Entstehen oder Bestehen solcher Sicherheiten zu dulden, und verpflichtet sich sicherzustellen, dass die jeweiligen Vermögensgegenstände unbelastet und frei von Rechten Dritter sind (Negativerklärung).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen folgende finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverhältnissen:

	Miete	davon an verbundene Unternehmen	Leasing	davon an verbundene Unternehmen	Gesamt
	T€	T€	T€	T€	T€
2011	418	0	261	0	679
2012	418	0	221	0	639
2013	156	0	172	0	328
2014	78	0	82	0	160
2015	0	0	7	0	7
nach 2015	0	0	0	0	0
	1.070	0	743	0	1.813

Bei den Leasingverpflichtungen handelt es sich um außerbilanzielle Geschäfte im Sinne von § 285 Nr. 3a HGB zum Zwecke der Finanzierung. Es bestehen keine speziellen Risiken aus diesen Verträgen, die über die üblichen Risiken der Leasingfinanzierung hinausgehen.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Sellner Holding GmbH, Neuendettelsau, einbezogen. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2009 wurde beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der Sellner Holding GmbH, Neuendettelsau, ist die Gesellschaft gemäß § 291 HGB von der Verpflichtung einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen befreit.

Beteiligungen

Die Gesellschaft hält 100% der Anteile an der Schäfer-Oesterle Gepjarmüjavito Kft., Bonyhad/Ungarn. Deren Eigenkapital zum 31. Dezember 2010 stellt sich wie folgt dar (in T€):

Stammkapital	15
Kapitalrücklage	370
Verlustvortrag	./. 339
Jahresüberschuss	16
Bilanzieller Ausgleichsposten	./. 39
	23

Die Beteiligung wurde in der Bilanz der Schäfer-Oesterle GmbH im Rahmen der Folgebewertung zum Teil außerplanmäßig abgeschrieben.

Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 waren durchschnittlich beschäftigt (FTE - full-time-employees):

Angestellte	32
Gewerbliche Arbeitnehmer	75
	107

Abschlussprüferhonorar

Die Gesellschaft ist als mittelgroße Kapitalgesellschaft gemäß § 288 Abs. 2 S. 2 HGB von der Angabepflicht der Abschlussprüferhonorare befreit.

Geschäftsführer

Zur Geschäftsführung waren im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 und danach bestellt:

―	Herr Michael Ewert, Wernau, bis 13.09.2010
―	Herr Michael Fahrenbach, Aichelberg, bis 15.07.2010
―	Herr Jörn Trierweiler, Utting am Ammersee, vom 15.7.2010 bis 31.1.2011
―	Herr Werner Renzel, Wuppertal, vom 13.9.2010 bis 31.1.2011
―	Herr Nils Johann Fleck, Hannover, vom 31.1.2011 bis 5.05.2011
―	Herr Volker Herrmann, Würzburg, ab 5.05.2011

Die Gesellschaft hat an ihre Geschäftsführung im Berichtsjahr keine Vergütung bezahlt. Die Vergütung der Geschäftsführung erfolgte durch die Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH.

Würzburg, den 12.03.2012

Volker Herrmann, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichts der Schäfer-Oesterle GmbH, Würzburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir habén unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des geänderten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen in den Abschnitten 1 "Situation der Seltner Gruppe" und 7.2 "Finanzierungsrisiken" des Lageberichts. Darin führt die Geschäftsleitung aus, dass die Muttergesellschaft Sellner Holding GmbH sowie die Schwestergesellschaften Sellner GmbH und IPG Industrieplast GmbH am 28. Januar 2011 sowie die Schwestergesellschaft Sellner-Behr GmbH am 01. Februar 2011 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit Anträge auf Eröffnung des Insolvenzverfahren gestellt haben.

Die Schäfer-Oesterle GmbH haftet gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten der Sellner-Gruppe und wurde durch Pfändung von Bankguthaben in Höhe von TEUR 365 bereits in Anspruch genommen.

Die Geschäftsleitung weist unter den "Finanzierungsrisiken" darauf hin, dass der Fortbestand des Unternehmens gefährdet ist, wenn das Bankenkonsortium die Schäfer-Oesterle GmbH über die erfolgte Pfändung hinaus in Anspruch nehmen sollte.

Die Geschäftsleitung geht jedoch gemäß Abschnitt 1 des Lageberichts davon aus, dass keine weiteren Vermögensgegenstände gepfändet werden, sondern dass sich das Bankenkonsortium durch Verwertung der Geschäftsanteile an der Schäfer-Oesterle GmbH befriedigen wird. Die Geschäftsleitung geht ferner davon aus, dass aufgrund von zukünftig positiven Ergebnissen und Liquiditätsüberschüssen der Geschäftsbetrieb fortgeführt werden kann.

Aus diesen Gründen wurde der Jahresabschluss unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Diese Bestätigung erteilen wir aufgrund unserer pflichtgemäßen, am 29. Juni 2011 abgeschlossenen Abschlussprüfung und unserer Nachtragsprüfung, die sich auf die Änderung der Anteile an verbundenen Unternehmen, der Forderungen gegen verbundene Unternehmen, des Eigenkapitals, der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und der damit zusammenhängenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung bezog. Auf die Begründung der Änderung durch die Gesellschaft im geänderten Anhang wird verwiesen.

Die Nachtragsprüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nürnberg, den 29. Juni 2011/Nürnberg, den 16. März 2012

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dr. Bömelburg, Wirtschaftsprüfer

Steinle, Wirtschaftsprüfer