Fortuna Familien GmbH

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2023 bis zum 30.06.2024

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Fortuna Familien GmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Fortuna Familien GmbH, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2024, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Fortuna Familien GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2024 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirates für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, 16. Dezember 2024

Forvis Mazars GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Scharfenberg, Wirtschaftsprüferin

Handschu, Wirtschaftsprüferin

Konzernbilanz zum 30.06.2024

Aktiva

	30.06.2024			30.06.2023
	€	€	€	T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögengegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	545.700,15			436
2. Firmenwert	1.308.387,70			438
3. Geleistete Anzahlungen	387.291,14			212
		2.241.378,99		1.086
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	38.286.937,18			38.233
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.016.561,77			3.909
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.025.583,62			10.640
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	190.474,55			903
		54.519.557,12		53.685
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	922.090,40			601
2. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhälnis besteht	136.364,00			136
3. Sonstige Ausleihungen	169.442,53			163
		1.227.896,93		900
			57.988.833,04	55.671
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren	60.607.405,54			50.671
2. Treibhausgasquoten	17.901.755,00			20.147
3. Geleistete Anzahlungen	0,00			11.177
4. Nicht abgerechnete Betriebs- und Heizkosten	184.487,95			48
		78.693.648,49		82.043
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	182.700.161,74			220.468
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	963.274,52			1.106
3. Sonstige Vermögensgegenstände	13.837.100,58			16.902
		197.500.536,84		238.476
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		114.673.833,30		102.105
			390.868.018,63	422.624
C. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung			70.613,87	0
D. Rechnungsabgrenzungsposten			1.479.331,56	2.834
			450.406.797,10	481.129

Passiva

	30.06.2024		30.06.2023
	€	€	T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	91.000,00		91
II. Kapitalrücklage	16.959.000,00		16.959
III. Konzernbilanzgewinn	56.849.426,56		46.280
IV. Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter	6.366.592,29		5.475
		80.266.018,85	68.805
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	8.899.662,24		10.916
2. Sonstige Rückstellungen	158.816.378,65		128.827
		167.716.040,89	139.743
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	10.154.243,34		10.183
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.360.462,60		1.404
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	92.649.371,77		145.211
4. Sonstige Verbindlichkeiten	97.861.959,26		115.502
- davon aus Steuern € 96.904.662,36 (Vorjahr € 114.278.498,04)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 1.626,92 (Vorjahr € 0,00)
		202.026.036,97	272.300
D. Rechnungsabgrenzungsposten		366.310,39	134
E. Passive Latente Steuern		32.390,00	147
		450.406.797,10	481.129

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.07.2023 bis 30.06.2024

	2023/2024		2022/2023
	€	€	T€
1. Umsatzerlöse	2.555.215.943,87		2.590.727
./. Energiesteuer	-533.113.829,31		-454.496
		2.022.102.114,56	2.136.231
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		52.497,78	-1.179
3. Sonstige betriebliche Erträge		6.642.113,94	11.146
- davon aus Währungsumrechnung € 4.586.997,48 (Vorjahr € 8.710.203,95)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	1.930.465.801,38		2.056.707
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	12.772.087,57		12.092
		1.943.237.888,95	2.068.799
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	9.806.674,60		9.564
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	1.618.682,96		1.328
- davon für Altersversorgung € 83.921,17 (Vorjahr € 62.200,49)
		11.425.357,56	10.892
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		6.153.248,03	6.502
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		40.917.886,20	34.854
- davon aus Währungsumrechnung € 5.480.910,42 (Vorjahr € 3.760.938,26)
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		1.692,37	1
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		2.051.014,79	271
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		1.644.270,13	1.621
- davon aus Aufzinsung von Rückstellungen € 25.794,62 (Vorjahr € 5.241,30)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		5.283.461,38	11.083
- davon latente Steuern € 114.720,00 (Vorjahr € -43.870,00)
12. Konzernergbnis nach Steuern		22.187.321,19	12.719
13. Sonstige Steuern		94.225,64	88
14. Konzernjahresüberschuss		22.093.095,55	12.631
15. Gewinnanteile anderer Gesellschafter		-1.932.055,70	-1.179
16. Konzernjahresüberschuss nach Gewinnanteilen anderer Gesellschafter		20.161.039,85	11.452
17. Gewinnvortrag		46.280.545,49	35.998
18. Sonstige Anpassungen		-212.333,78	149
19. Gewinnverwendung		-9.379.825,00	-1.319
20. Konzernbilanzgewinn		56.849.426,56	46.280

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024

1. Allgemeine Erläuterungen

Der Konzernabschluss der Fortuna für das am 30. Juni 2024 endende Geschäftsjahr wurde nach den geltenden deutschen Rechnungslegungsvorschriften (§ 290 ff HGB) unter Beachtung der vom DRSC festgelegten deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2. Konsolidierungskreis und Konzernabschlussstichtag

Zum Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen gehören zum 30. Juni 2024 neben Fortuna Familien GmbH (Fortuna) folgende Gesellschaften:

Anteilseigner in % zum 30.6.2024
BMV Energy GmbH, Berlin, (BMV)	Fortuna	91,0
Sprint Tank Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Berlin, (Sprint)	BMV	94,5
Fortuna Bundesallee GmbH & Co. KG, Berlin (Fortuna Bundesallee)	Fortuna	100,0
Fortuna Residence GmbH & Co. KG, Berlin (Fortuna Residence)	Fortuna	100,0
VIA ENERGY GmbH, Naumburg (VIA ENERGY)	BMV	100,0
Fortuna Familien Verwaltungs GmbH, Berlin (Fortuna Verwaltung)	Fortuna	100,0
Libergy GmbH, Berlin (Libergy)	BMV	50,5

Zum Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen gehört außerdem ein weiteres im Geschäftsjahr 2023/2024 erworbenes Heizölhandelsunternehmen, an dem die VIA ENERGY 100 % der Anteile hält. Auf die Angabe gemäß § 313 Abs. 2 Nr. 1 HGB wird unter Verweis auf § 313 Abs. 3 S. 2 HGB verzichtet.

Stichtag für den Konzernabschluss ist der 30. Juni 2024. Auf diesen Stichtag wurden auch die Einzelabschlüsse der einbezogenen Unternehmen aufgestellt.

Der Konzern hält 18,18 % der Anteile der Roadrunner Service GmbH, Gevelsberg, deren Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 einen Jahresüberschuss von T€ 68 und ein Eigenkapital von T€ 3.817 ausweist. Die Beteiligung wird gem. § 311 Abs. 2 HGB nicht als assoziiertes Unternehmen ausgewiesen, weil das auf den Konzern entfallende anteilige Eigenkapital von T€ 694 und der anteilige Jahresüberschuss von T€ 12 von untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sind.

Der Konzern hält des Weiteren Beteiligungen in Höhe von 12,5 % am Stammkapital (T€ 75) der H2 Alternative Energien GmbH, Berlin, und in Höhe von 25 % am Stammkapital (T€ 35) der H2 NOW GmbH, Berlin. Wegen untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden die Beteiligungen gem. § 311 Abs. 2 HGB zum 30. Juni 2024 nicht als assoziiertes Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesen.

3. Konsolidierungsmethoden, Zeitpunkt der Erstkonsolidierung

Die Konsolidierung der Beteiligung BMV erfolgte nicht zum Gründungszeitpunkt der Fortuna, sondern nach dem Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise zum 1. Juli 2014, ausgehend von der unveränderten Einheit des Konzerns durch die Umstrukturierungsmaßnahme unter gemeinsamer Beherrschung. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte auch die Bilanzierung der von der Transaktion nicht erfassten Geschäftsanteile von 9 % an der BMV als Anteile anderer Gesellschafter.

Die Erstkonsolidierung der BMV erfolgte auf der Basis der historischen Werte des bisherigen Konzerns ohne Neubewertung. Der Grund für diese Verfahrensweise ist die Einheit des bisherigen Konzerns mit dem neuen Konzern, der die bisherige Beherrschung beibehalten hat und wirtschaftlich zu keinen Veränderungen geführt hat. Für den bei der Kapitalkonsolidierung verbliebenen Unterschiedsbetrag wurde im Konzernabschluss zum 30. Juni 2015 ein Firmenwert aktiviert.

Entsprechend der Erstkonsolidierung der BMV verblieben auch Konsolidierungsmethoden und Zeitpunkt der Erstkonsolidierung für die weiteren verbundenen Unternehmen wie bisher.

Für die Beteiligung Sprint erfolgte die Erstkonsolidierung zum 27. Juni 2002 nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten (Anschaffungskosten für die am 27. Juni 2002 erworbenen zusätzlichen Anteile und Equity-Wert der Altanteile im Zeitpunkt des Übergangs auf die Vollkonsolidierung gemäß DRS 8.33 a.F. i. V. m. DRS 4.9 a.F.) mit dem Konzernanteil am neubewerteten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß DRS 4.9 a.F. Latente Steuern wurden im Rahmen der Kapitalkonsolidierung bzw. aktive latente Steuern gemäß DRS 10.11 a.F. erstmals zum 30. Juni 2004 erfasst. Mit Wirkung zum 1. Juli 2022 hat die Sprint Tank GmbH die Vermögenswerte und Schulden ihrer bisherigen Tochtergesellschaft, der HPV Hanseatic Petrol Vertriebs GmbH, im Wege der Verschmelzung übernommen. Für die Beteiligung HPV erfolgte die Erstkonsolidierung zum 5. September 2008 nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am neubewerteten Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs gemäß DRS 4.23 a.F. Latente Steuern wurden im Rahmen der Kapitalkonsolidierung erfasst und betrafen die verbliebenen aufgedeckten stillen Reserven. Für den bei der Kapitalkonsolidierung verbliebenen Unterschiedsbetrag wurde im Konzernabschluss zum 30. Juni 2009, nach Verrechnung eines Teilbetrags in Höhe von T€ 2.262 mit den anderen Gewinnrücklagen, ein Firmenwert aktiviert. HPV wurde rückwirkend zum 1. Juli 2022 auf die Sprint verschmolzen. Die Übernahme der Aktiva und Passiva der HPV erfolgte bei der Sprint zu Buchwerten. Der zum Übertragungszeitpunkt noch vorhandene Firmenwert in Höhe von T€ 168 wird nun für die Rechtsnachfolgerin Sprint fortgeführt. Der Firmenwert wurde im Geschäftsjahr 2023/2024 letztmalig abgeschrieben.

Die Erstkonsolidierungen der Fortuna Bundesallee, der Fortuna Residence, der VIA ENERGY, der Fortuna Verwaltung sowie der im Berichtsjahr erworbenen Anteile an der Libergy und des Heizölhandelsunternehmen erfolgten nach der Neubewertungsmethode im Zeitpunkt des Erwerbes.

Wechselseitige Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften wurden aufgerechnet.

Die Eliminierung von Zwischenergebnissen, die aufgrund von Kraftstofflieferungen zu marktüblichen Bedingungen in den Vorratsbeständen zum 30. Juni 2024 des Konzernunternehmens Sprint enthalten sind, erfolgte nach Maßgabe eines durchschnittlichen Gewinnaufschlages.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung, namentlich die Umsatzerlöse und Materialaufwendungen, die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen, Zinserträge und Zinsaufwendungen, sowie die Erträge aus Beteiligungen wurden zwischen den vollkonsolidierten Unternehmen in vollem Umfang aufgerechnet.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten neben den Firmenwerten aus Erstkonsolidierungen auch Markenrechte und EDV-Programme sowie Tankstellenstandorte aus der Kapitalkonsolidierung der Sprint. Die im Rahmen der Erstkonsolidierung der ehemaligen HPV aufgedeckten Werte der Tankstellenstandorte wurden nach einem branchenüblichen Verfahren gemäß ihrem Absatzpotenzial bemessen und werden nun aufgrund der rückwirkend zum 1. Juli 2022 erfolgten Verschmelzung der HPV auf die Sprint für die Sprint als Rechtsnachfolgerin der HPV entsprechend fortgeführt.

Bei den Kapitalkonsolidierungen der Sprint und der BMV aktivierte Firmenwerte werden nach einer voraussichtlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben.

Die bei der Erstkonsolidierung der ehemaligen HPV darüber hinaus aufgedeckten immateriellen Werte (Tankstellenstandorte) wurden nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauern der einzelnen Standorte abgeschrieben. Die Fortführung erfolgt entsprechend für die Sprint als Rechtsnachfolgerin der HPV.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen (einschließlich der ursprünglich bei der Erstkonsolidierung der HPV aufgedeckten Werte für Bauten und Maschinen) wurden linear zu angemessenen Sätzen unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bzw. Restnutzungsdauer der einzelnen Vermögensgegenstände vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden nach Maßgabe der steuerlichen Vorschriften bilanziert.

Der Posten Beteiligungen wurde zu Anschaffungskosten bilanziert.

Bei den Vorräten wurden unter Beachtung des Niederstwertprinzips die Waren (Kraft- und Schmierstoffe, Additive und sonstige Handelswaren) mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten und die fertigen Erzeugnisse mit den Herstellungskosten bzw. dem am Abschlussstichtag beizulegenden Wert des Konzerns bewertet.

Die Bewertung der Einzelposten unter den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erfolgte zum Nennwert. Erkennbare Risiken wurden durch die Bildung von Wertberichtigungen angemessen berücksichtigt. Die entgeltlich erworbenen CO ₂ -Emissionsberechtigungen zur Erfüllung der gesetzlichen Treibhausgasminderungsquote werden in den Vorräten gesondert als Treibhausgasquoten ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Marktwert am Bilanzstichtag.

Die liquiden Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt.

Ausgaben, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, sind als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Sie werden mit dem Nennwert ausgewiesen.

Der Wertansatz der Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Einnahmen, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, sind als passiver Rechnungsabgrenzungsposten ausgewiesen. Diese werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

5. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Konzernanlagevermögens und der Abschreibungen im Geschäftsjahr 2023/2024 ist als Anlage im Einzelnen dargestellt.

Vorräte

Der Bestand der Treibhausgasquoten zum Bilanzstichtag resultiert ausschließlich aus entgeltlich erworbenen Quoten und wird für die Deckung der eigenen Verpflichtung zur Minderung von Treibhausgasemissionen aus dem Inverkehrbringen von Kraftstoffen nach dem Bilanzstichtag verbraucht.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände haben in Höhe von T€ 314 (Vorjahr T€ 138) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten in Höhe von T€ 963 (Vorjahr T€ 1.106) solche aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen mit T€ 12 (Vorjahr T€ 36) Forderungen gegen Gesellschafter.

Liquide Mittel

Die unter den liquiden Mitteln ausgewiesenen Guthaben aus einem Bausparvertrag in Höhe von T€ 420 dienen zur Absicherung eines Bankdarlehens der Fortuna Bundesallee und sind verfügungsbeschränkt.

Eigenkapital

Der Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter betrifft die Anteile konzernfremder Gesellschafter am Eigenkapital der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften Sprint und BMV. Zur Darstellung der Entwicklung des Eigenkapitals und der Darstellung des Konzerngesamtergebnisses wird auf den Konzerneigenkapitalspiegel verwiesen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben in Höhe von T€ 246 eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von T€ 9.908 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr, davon in Höhe von T€ 8.925 von mehr als 5 Jahren. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von T€ 10.154 durch Grundschulden besichert.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sämtlich eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben in Höhe von T€ 78 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Latente Steuern

Die aktiven und passiven latenten Steuern werden gemäß Wahlrecht gem. § 306 i. Z. m. § 274 Abs. 1 S. 2 HGB saldiert als Passivüberhang unter den passiven latenten Steuern ausgewiesen.

Der Ansatz beruht auf temporären Bilanzierungs- und Bewertungsansätzen aus der Erstkonsolidierung der Konzernunternehmen, der Zwischengewinneliminierung und aus einer temporären Differenz zwischen dem steuerlichen und handelsrechtlichen Wertansatz des Anlagevermögens bei einer Konzerntochtergesellschaft.

Im Einzelnen gliedern sich die latenten Steuern wie folgt:

	T€
Passive latente Steuern	58
abzügl. Aktive latente Steuern aus temporären Differenzen	./. 26
Passivüberhang nach Verrechnung	32

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte zu den individuellen Steuersätzen des Konzernunternehmens von 29,2 %.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen für die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen belaufen sich im Geschäftsjahr 2024/2025 auf T€ 10.151 (Vorjahr T€ 9.034) und betreffen Miet-, Pacht- und Leasingverträge. Der Gesamtbetrag der vertraglichen Verpflichtungen bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit beträgt T€ 40.944 (Vorjahr T€ 41.495). Außerdem bestehen zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen THG-Quotenkaufverträgen in Höhe von rd. 6,5 Mio. € p.a. bis einschließlich 2030.

Derivate

Die BMV schließt zur Absicherung von Preisrisiken im Warenbestand und bei warenbezogenen Verträgen sowie Wechselkursrisiken aus Transaktionen in Fremdwährungen (USD) Börsen- und Währungsfutures bzw. -swaps ab.

Kategorie	Einheit	Einkauf	Verkauf	Buchwert Rückstellung	Beizulegender Zeitwert
				(T€)	(T€)
Devisentermingeschäfte/-swaps	TUSD	85.531	-54.415	-159	434
Börsenfutures/-swaps (Benzin/Diesel/Fame)	Lots	16.091	-6.149	-489	1.139

Die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert wird als Differenz zwischen dem Kontraktpreis und dem Marktpreis ermittelt. Der angegebene beizulegende Zeitwert stellt eine saldierte Größe dar.

Die Fortuna Bundesallee hat durch den Abschluss eines Zinsswapgeschäftes (Laufzeit bis 31.12.2042) ein variabel verzinsliches Bankdarlehen in Höhe von T€ 5.654 (Stand 30.06.2024; Laufzeit bis 31.12.2052) gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Durch diese Sicherungsmaßnahme wurde die variabel verzinsliche in festverzinsliche Darlehensverbindlichkeit transformiert. Für die Bewertung bilden Grund- (Darlehensverbindlichkeit) und Sicherungsgeschäft (Zinsswap) jeweils eine Bewertungseinheit (Micro-Hedge) gemäß § 254 HGB, soweit das Grund- und das Sicherungsgeschäft laufzeitkongruent sind. Dabei werden die sich ausgleichenden Wertänderungen aus den abgesicherten Risiken, die mit Hilfe der Critical Terms Match Methode ermittelt werden, nicht bilanziert (Einfrierungsmethode). Der Marktwert des Zinsderivats wurde anhand anerkannter Verfahren ermittelt und betrug zum 30.06.2024 T€ 36.

6. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren hauptsächlich aus der Herstellung und dem Verkauf von Otto- und Dieselkraftstoffen und aus dem Handel mit Kraftstoffen, Kraftstoffkomponenten, Heizöl und sonstigen Handelswaren für Tankstellenshops im Bundesgebiet.

7. Sonstige Angaben

Die Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 6a HGB (Geschäftsführungsbezüge) unterbleiben gemäß § 314 Abs. 3 HGB.

Die Vergütungen für den Beirat im Geschäftsjahr 2023/2024 betrugen T€ 262.

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2023/2024 waren im Konzern 159 (Vorjahr 147) Mitarbeiter (Angestellte) beschäftigt.

Das vom Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar betrug T€ 514, davon für Abschlussprüfungsleistungen T€ 290 (davon für das Vorjahr T€ 82), Steuerberatungsleistungen T€ 120 und für sonstige Leistungen T€ 130.

Die Fortuna Familien GmbH, Berlin, (Mutterunternehmen) wird im Handelsregister des Amtsgerichts von Berlin (Charlottenburg) unter HRB 163057 B geführt.

Die Geschäftsführung schlägt vor, den ausgewiesenen Bilanzgewinn der Fortuna (Mutterunternehmen) in Höhe von € 17.457.442,47 auf neue Rechnung vorzutragen.

Berlin, den 29. November 2024

Fortuna Familien GmbH

Die Geschäftsführung

Kerstin Schönherr

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2023/2024

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.07.2023	Zugang U =Umbuchung K =Erstkonsolidierung	Abgang U =Umbuchung	Stand 30.06.2024
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte		K 3.940,00
und ähnliche Rechte und Werte	41.226.979,32	441.259,54	419,00	41.671.759,86
2. Firmenwert	3.541.289,04	1.024.812,25	0,00	4.566.101,29
3. Geleistete Anzahlungen	211.600,64	175.690,50	0,00	387.291,14
		K 3.940,00
	44.979.869,00	1.641.762,29	419,00	46.625.152,29
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich		U 322.625,81
der Bauten auf fremden Grundstücken	50.229.939,66	1.269.531,61	254.692,99	51.567.404,09
		U 242.319,10
2. Technische Anlagen und		K 3.032,00
Maschinen	18.854.408,19	1.279.337,05	830.869,24	19.548.227,10
		U 338.030,25
3. Andere Anlagen, Betriebs-		K 306.585,00
und Geschäftsausstattung	25.376.866,18	3.756.158,69	684.710,15	29.092.929,97
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen			U 902.975,16
im Bau	902.975,16	190.474,55	0,00	190.474,55
		U 902.975,16	U 902.975,16
		K 309.617,00
	95.364.189,19	6.495.501,90	1.770.272,38	100.399.035,71
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen (nachrichtlich)	864,66	0,00	0,00	864,66
1. Beteiligungen	600.474,07	321.616,33	0,00	922.090,40
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	136.364,00	0,00	0,00	136.364,00
3. Sonstige Ausleihungen	163.282,00	12.178,46	6.017,93	169.442,53
	900.984,73	333.794,79	6.017,93	1.228.761,59
		U 902.975,16	U 902.975,16
		K 313.557,00
	141.245.042,92	8.471.058,98	1.776.709,31	148.252.949,59

	Abschreibungen
	Stand 01.07.2023 Z	Zugang =Zuschreibung	Abgang U =Umbuchung	Stand 30.06.2024
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte	40.790.665,15	335.812,56	418,00	41.126.059,71
2. Firmenwert	3.103.513,89	154.199,70	0,00	3.257.713,59
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00

	43.894.179,04	490.012,26	418,00	44.383.773,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken	11.996.770,77	1.414.150,28	130.454,14	13.280.466,91

2. Technische Anlagen und
Maschinen	14.944.944,89	1.412.422,15	825.701,71	15.531.665,33

3. Andere Anlagen, Betriebs-
und Geschäftsausstattung	14.736.756,51	2.836.663,34	506.073,50	17.067.346,35
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00


	41.678.472,17	5.663.235,77	1.462.229,35	45.879.478,59
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen (nachrichtlich)	864,66	0,00	0,00	864,66
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	864,66	0,00	0,00	864,66


	85.573.515,87	6.153.248,03	1.462.647,35	90.264.116,55

	Buchwerte
	Stand 30.06.2024	Stand 30.06.2023
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte	545.700,15	436.314,17
2. Firmenwert	1.308.387,70	437.775,15
3. Geleistete Anzahlungen	387.291,14	211.600,64

	2.241.378,99	1.085.689,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken	38.286.937,18	38.233.168,89

2. Technische Anlagen und
Maschinen	4.016.561,77	3.909.463,30

3. Andere Anlagen, Betriebs-
und Geschäftsausstattung	12.025.583,62	10.640.109,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen
im Bau	190.474,55	902.975,16


	54.519.557,12	53.685.717,02
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen (nachrichtlich)	0,00	0,00
1. Beteiligungen	922.090,40	600.474,07
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	136.364,00	136.364,00
3. Sonstige Ausleihungen	169.442,53	163.282,00
	1.227.896,93	900.120,07


	57.988.833,04	55.671.527,05

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024

Die Finanzlage hat sich gemäß Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2023/2024 bei der indirekten Ermittlung des Cashflows gem. DRS 21 wie folgt entwickelt:

	2023/2024	2022/2023
	T€	T€
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	22.093	12.631
+ Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	6.153	6.502
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-212	150
+/- Zunahme/Abnahme der sonstigen Rückstellungen	29.989	-12.683
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	45.609	-91.074
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- und Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-70.013	115.835
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	88	8
+/- Zinsaufwendungen/-erträge	-409	1.348
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	5.283	11.083
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-7.414	-9.034
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	31.167	34.766
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-617	-241
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	99	76
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	-6.515	-9.012
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	6	100
- Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen	-334	-157
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-1.273	0
+ Erhaltene Zinsen	1.729	271
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-6.905	-8.963
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen	118	1.209
- Tilgungen von Bankkrediten	-147	0
- Gezahlte Zinsen	-1.618	-1.616
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-9.380	-1.319
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-1.065	-131
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-12.092	-1.857
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	12.170	23.946
+ Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	399	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	102.105	78.159
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	114.674	102.105

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 30. Juni 2024

	Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	€	€	€	€
Stand 01.07.2022	91.000,00	16.959.000,00	35.998.420,98	53.048.420,98
Konzernjahresüberschuss 2022/2023	0,00	0,00	11.452.083,68	11.452.083,68
Ausschüttungen	0,00	0,00	-1.319.500,00	-1.319.500,00
Sonstige Anpassungen	0,00	0,00	149.540,83	149.540,83
Stand 30.06.2023	91.000,00	16.959.000,00	46.280.545,49	63.330.545,49
Konzernjahresüberschuss 2023/2024	0,00	0,00	20.161.039,85	20.161.039,85
Ausschüttungen	0,00	0,00	-9.379.825,00	-9.379.825,00
Erstkonsolidierung	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Anpassungen	0,00	0,00	-212.333,78	-212.333,78
Stand 30.06.2024	91.000,00	16.959.000,00	56.849.426,56	73.899.426,56

	Minderheitsgesellschafter
	Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter	Konzerneigenkapital
	€	€
Stand 01.07.2022	4.425.957,68	57.474.378,66
Konzernjahresüberschuss 2022/2023	1.179.253,91	12.631.337,59
Ausschüttungen	-130.500,00	-1.450.000,00
Sonstige Anpassungen	0,00	149.540,83
Stand 30.06.2023	5.474.711,59	68.805.257,08
Konzernjahresüberschuss 2023/2024	1.932.055,70	22.093.095,55
Ausschüttungen	-1.065.175,00	-10.445.000,00
Erstkonsolidierung	25.000,00	25.000,00
Sonstige Anpassungen	0,00	-212.333,78
Stand 30.06.2024	6.366.592,29	80.266.018,85

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2024

I. Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die Fortuna Familien GmbH (der Konzern oder Fortuna) ist ein eigentümergeführtes Unternehmen mit Sitz in Berlin.

Die Konzerntochter BMV Energy GmbH (kurz BMV) ist einer der größten unabhängigen Versorger für hochwertige Mineralölprodukte in Deutschland. Die BMV ist im Bereich der Veredelung, der Versorgung und des Vertriebs, hauptsächlich von Otto-, Diesel- und Biokraftstoffen sowie Heizöl-Produkten, tätig und greift in ihrer Wertschöpfung auf Tanklager in Deutschland zurück. Die Versorgung ihrer Kunden erfolgt dabei aus rund 30 Lagerstandorten (Vorjahr rund 30) in Deutschland.

Neben verschiedenen Kunden des Großhandels versorgt die BMV ihre Tochtergesellschaft Sprint Tank Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Sprint) mit Kraftstoffen. Sprint ist mit insgesamt 136 Tankstellen zum Geschäftsjahresende auf dem deutschen Tankstellenmarkt größtenteils unter den Marken Sprint und GO aktiv. Sprint verkauft Otto- und Dieselkraftstoffe sowie an ausgewählten Standorten Autogas und AdBlue® im eigenen Namen und auf eigene Rechnung. Sonstige geschäftliche Aktivitäten auf den Tankstellen werden im Namen der Tankstellenpartner oder der jeweiligen Industriepartner betrieben (bspw. bei Autogas und Erdgas). Die Tankstellenpartner erhalten für den Verkauf von Kraftstoffen eine mengenbezogene Provision.

Weiterhin versorgt BMV die VIA ENERGY GmbH (VIA), Naumburg, die als 100%ige Tochtergesellschaft im nationalen Handelsgeschäft mit Heizöl, Diesel- und Ottokraftstoffen aktiv ist. Die Vermarktung der Mineralölprodukte erfolgt überwiegend im Großhandel sowie regional begrenzt im Einzelhandel. VIA hat im Geschäftsjahr 2023/2024 100 % der Anteile an einem Heizölhandelsunternehmen erworben.

Im Geschäftsjahr 2023/2024 hat sich die BMV an der Libergy GmbH (Libergy), Berlin, mit 50,5 % beteiligt. Libergy hat sich zum Ziel gesetzt, Unternehmen beim Übergang zu nachhaltigen Energielösungen zu unterstützen und die Dekarbonisierung des Mobilitätssektors mit neuen Energien voranzutreiben. Mit innovativen umweltfreundlichen Kraftstoffen und einer digitalen Softwareplattform sollen Unternehmen insbesondere mit schweren Nutzfahrzeugen und Maschinen begleitet werden, Emissionen zu reduzieren und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Im Geschäftsjahr 2023/2024 befand sich Libergy in der Anlaufphase.

Die Fortuna Familien GmbH besitzt zwei Beteiligungen - zu je 100 % als Kommanditistin - an der Fortuna Bundesallee GmbH & Co. KG, Berlin, sowie der Fortuna Residence GmbH & Co. KG, Berlin (Immobiliengesellschaften). Die Fortuna Residence GmbH & Co. KG hat die Vermietung der sich in einer Immobilie befindenden Ferienappartements in Südfrankreich zur Aufgabe. Nach der Fertigstellung des Bauprojektes hat die Fortuna Bundesallee GmbH & Co. KG nun die Vermietung des neu errichteten Wohn- und Geschäftshauses zur Aufgabe.

Eine weitere 100%ige -Beteiligung der Fortuna ist die Fortuna Familien Verwaltungs GmbH, welche als Komplementärin der Immobiliengesellschaften Fortuna Bundesallee sowie der Fortuna Residence fungiert.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2023/2024 war wie im Vorjahr von einem krisenbelasteten Umfeld, insbesondere den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, geprägt. Hohe Preise auf allen Wirtschaftsstufen haben die Konjunktur gedämpft. Hinzu kamen ungünstige Finanzierungsbedingungen durch gestiegene Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. Die Erholung der deutschen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 hat sich daher nicht fortgesetzt. Umfangreiche Sanktionsmaßnahmen gegen Russland bestehen von Seiten der EU und vielen anderen Ländern fort. Auch die große Abhängigkeit insbesondere von russischen Energierohstoffen wurde von zahlreichen europäischen Staaten versucht, weiter zu reduzieren. Die Situation stark gestiegener Energie- und Rohstoffpreise hat sich im GJ 2023/2024 entspannt, so dass auch die Inflation sank.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahresdurchschnitt 2023 um 0,3 % gesunken. Die Prognose der Bundesregierung für 2024 liegt aktuell bei einer BIP-Wachstumsrate von 0,2 % (Stand 03/2024). Die Wachstumsaussichten der deutschen Wirtschaft sind tendenziell auf eine leichte Erholung eingestellt. Konjunkturstützend wird die Industrie mit ihrem Exportgeschäft eingeschätzt, während eine Fortsetzung des Abwärtstrends in der Bauwirtschaft erwartet wird. Im Verlauf des Jahres soll die Kaufkraft der privaten Haushalte an Stärke und die gesamtwirtschaftliche Erholung im Zuge der Normalisierung der Konsumkonjunktur an Tempo gewinnen. So prognostiziert das ifo Institut für Wirtschaftsforschung, dass das Bruttoinlandsprodukt 2024 nur stagnieren und 2025 um 0,9 % ansteigen wird. (Stand: 09/2024)

Die Anzahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ca. 0,3 auf 45,9 Millionen. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote aller Erwerbspersonen auf 5,7 %. (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft, Jahreswirtschaftsbericht 2024)

Der Gesamtabsatz von Mineralölprodukten in Deutschland (Inlandsabsatz) sank von 2022 zu 2023 um 5,5 %. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Absatz an Ottokraftstoffen um 2,0 %, während der Absatz von Dieselkraftstoffen und leichtem Heizöl um 4,0 % bzw. 4,9 % fiel. (Quelle: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Entwicklung der Inlandsablieferungen für Mineralölprodukte 2023; Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Amtliche Mineralöldaten für die Bundesrepublik Deutschland 12/2023)

Zum 01.01.2024 sank die Anzahl der Tankstellen in Deutschland geringfügig. Es wurden insgesamt 14.442 (Vorjahr 14.453) Tankstellen (davon 14.084 Straßen- und 358 Autobahntankstellen) betrieben. Das sind 11 Stationen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. (Quelle: Energie Informationsdienst GmbH).

Mineralölmarkt

Der mittlere Weltmarktpreis für Rohöl der Sorte Brent lag im Geschäftsjahr 2023/2024 mit rund 84 US-Dollar (USD) je Barrel über dem Vorjahreswert (GJ 2022/23) von 81 USD je Barrel. Die Bandbreite je Barrel der Sorte Brent lag im Geschäftsjahr 2023/2024 zwischen 72 - 98 USD. Der Wechselkurs von USD zu einem Euro schwankte in dieser Zeit zwischen 1,04 und 1,13 USD. (Quelle: www.boerse-online.de/devisen/dollarkurs bzw. www.boerse-online.de/rohstoffe/historisch/oelpreis/usd).

Entwicklung der Verkaufspreise am deutschen Tankstellenmarkt

Die durchschnittlichen Verkaufspreise am deutschen Tankstellenmarkt erhöhten sich laut ADAC im Geschäftsjahr 2023/2024 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/2023 um 0,1 % für Super E10 und sanken um 5,8 % für Diesel. Die Kraftstoffpreise entwickelten sich wie in der nachfolgenden Grafik dargestellt. Dabei ist festzustellen, dass sich die Preise für Diesel und Super E10 im Zeitraum Juli bis September 2023 sowie von März bis zum Juni 2024 entkoppelten.

2. Geschäftsverlauf

Der Fortuna-Konzern erreichte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Absatz von 2.029 Tcbm (Vorjahr 1.950 Tcbm), verbunden mit Umsatzerlösen (ohne Energiesteuer) von T€ 2.022.102 (Vorjahr T€ 2.136.230). Das Geschäftsergebnis des Konzerns lag bei T€ 22.093 (Vorjahr T€ 12.631).

Das Geschäftsjahr 2023/2024 war auf der Absatzseite von sehr guten vier Quartalen geprägt, wobei das zweite Quartal am stärksten abschnitt. Die restlichen drei Quartale wiesen relativ gleich hohe Absätze auf. Am Ende des Geschäftsjahres war ein Absatzanstieg im Konzern von 79 Tcbm auf 2.029 Tcbm zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Absatzanstieg 4,1 %. Der Planabsatz wurde um 6,5 % übertroffen.

Die Geschäftsergebnisse der operativen Tochtergesellschaften im Bereich des Kraftstoff- und Heizölhandels entwickelten sich im Geschäftsjahr 2023/2024 auf Einzelschlussebene wie folgt: BMV T€ 30.533 (Vorjahr T€ 7.804), VIA T€ 5.237 (Vorjahr T€ 6.210) und Sprint T€ 2.233 (Vorjahr T€ 2.019). Die Libergy GmbH als neue Tochtergesellschaft der BMV beendete das erste Geschäftsjahr mit einem Geschäftsergebnis von T€ -457. Aufgrund der Neugründung ist hier kein Vorjahreswert vorhanden. Im Bereich Immobilien hat die Fortuna Bundesallee GmbH & Co. KG ein vorläufiges Ergebnis von T€ -33 (Vorjahr T€ -184) im Geschäftsjahr 2023/2024 erwirtschaftet. Die Fortuna Residence GmbH & Co. KG erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 ein vorläufiges Ergebnis von T€ -189 (Vorjahr T€ -258). Das Vorjahresergebnis bezieht sich dabei auf ein Rumpfgeschäftsjahr vom 01.01.2023 bis 30.06.2023, das an das abweichende Geschäftsjahr der Konzernmutter angepasst wurde.

Das Geschäftsjahr 2023/2024 war branchenübergreifend von inflationsbedingten Preissteigerungen, Personalmangel und Warenknappheit geprägt, welche sich bei Sprint durch Kostensteigerungen in den Bereichen Reparatur, Wartung und Instandsetzung, aber auch durch Indexanpassungen auf Mieten/Pachten von Gewerbeobjekten/Grundstücken bemerkbar machten.

Der Preis für CO ₂ -Zertifikate, die aus der Bepreisung von fossilen Energieträgern laut Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) im Verkehrssektor hervorgegangen sind, wurde zum 01.01.2024 nicht wie geplant auf 40 €/t CO ₂ , sondern auf 45 €/t CO ₂ angepasst. Ab 01.01.2025 soll dieser Preis auf 55 €/t CO ₂ ansteigen.

Die BMV erzielte im Geschäftsjahr 2023/2024 einen sehr guten Absatzwert von 1.949 Tcbm. Positiven Einfluss auf den Absatz hatten vor allem die sonstigen Kunden. Sprint und VIA lieferten einen zuverlässig hohen Absatz, nahezu auf Vorjahresniveau. Das Absatzziel wurde übertroffen. Die gesteckten Ergebnisziele wurden deutlich übertroffen. Die Gesellschaft führte die Optimierung interner Abläufe und Prozesse der vergangenen Jahre fort.

Auf Basis ihrer Geschäftsgrundlage, dem Handel mit Heizöl sowie Diesel- und Ottokraftstoff, generierte die VIA einen zuverlässigen und insgesamt guten Absatzanteil in Verbindung mit einem sehr guten Ergebnisbeitrag. Die an die Gesellschaft gestellten Ergebniserwartungen wurden übertroffen. Wesentliche Einflussgrößen waren eine weiterhin bestehende Verunsicherung auf der Nachfrageseite infolge des Eintritts Russlands in den Krieg gegen die Ukraine, in Verbindung mit Inflationsängsten, avisierten Förderquotensenkungen der OPEC, temporären Preisvolatilitäten und zeitweisen Angebotsknappheiten.

Der Kraftstoffabsatz von Sprint ist in Verbindung mit der Schließung von netto zwei Stationen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 % gesunken. Sprint beendete das Geschäftsjahr 2023/2024 mit einem guten positiven Ergebnisbeitrag. Im Bereich Mieten/Pachten von Gewerbeobjekten/Grundstücken wurden Maßnahmen ergriffen, um dem Kostendruck entgegenzuwirken. Stetig steigenden Energiekosten wird mit Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung begegnet, u.a. durch die Modernisierung von Klima- und Kühlanlagen, der LED-Technik sowie im Bereich Wäsche. An den Tankstellenstandorten hat sich die Zusammenarbeit mit einem Energieberater positiv ausgewirkt. So konnten Preissteigerungen für Energie gebremst oder ausgesetzt werden. Ergänzend wurden Öffnungszeiten optimiert sowie Tankautomaten aufgestellt. Im Shopbereich wurden strategische Partnerschaften mit namenhaften Anbietern u.a. in den Bereichen Kaffee (Costa Coffee) und Shop (Lekkerland) abgeschlossen bzw. angebahnt.

Zukunftsträchtige Bereiche im modernen Zahlungsverkehr wurden konsequent aufgebaut (Pay at Pump) und Tests gestartet (Pay at Wash, Pay at Shop). Die Umstrukturierung des Außendienstes zeigt im Shopgeschäft Wirkung. Dies schlägt sich in gesteigerten Shoperträgen und einer optimierten aktiven Steuerung des operativen Geschäfts nieder. Begleitet wurden alle Maßnahmen unter Fortführung unserer erfolgreichen Marketingkampagne, die unseren Kunden ein positives, sympathisches Image der Marke vermittelt.

3. Lage

a. Ertragslage

Absätze

Der Absatzanstieg im Konzern von 4,1 % auf 2.029 Tcbm in Verbindung mit einem Rückgang der Verkaufspreise führte zu Umsatzerlösen ohne Energiesteuer von T€ 2.022.102 und lag somit T€ 114.129 (-5,3 %) unter dem Vorjahreswert von T€ 2.136.231. Bezüglich der Gesamtleistung war ein Rückgang von T€ 112.897 (-5,3 %) auf T€ 2.022.154 zu verzeichnen.

Ergebnisentwicklung

Das Rohergebnis stieg im Geschäftsjahr 2023/2024 um T€ 12.664 auf T€ 78.916 (Vorjahr T€ 66.252), da sich der Materialaufwand mit 6,1 % stärker verringerte als die Gesamtleistung mit 5,3 %.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge (T€ 6.642, Vorjahr T€ 11.146) ist im Wesentlichen auf geringere Erträge aus Währungsdifferenzen (T€ 4.587, Vorjahr T€ 8.710) zurückzuführen.

Die Kosten für Personalaufwendungen, Abschreibungen sowie sonstige betriebliche Aufwendungen erhöhten sich um T€ 6.248 auf insgesamt T€ 58.496. Die Erhöhung ist einerseits auf den Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um T€ 6.064 auf T€ 40.918 zurückzuführen, welcher insbesondere durch gestiegene Aufwendungen für Währungsdifferenzen und Delegationen verursacht wurde. Andererseits stieg der Personalaufwand um T€ 533 auf T€ 11.425 an, resultierend aus der Erhöhung der Mitarbeiteranzahl von 147 auf 159 im Jahresdurchschnitt.

Das Finanzergebnis erhöhte sich um insgesamt T€ 1.757. Der signifikante Anstieg der Zinserträge (T€ 2.051, Vorjahr T€ 271) konnte die Aufwendungen für Zinsen und Avale (T€ 1.644, Vorjahr T€ 1.621) überkompensieren.

Der Konzern erreichte ein Ergebnis vor Steuern von T€ 27.376 (Vorjahr T€ 23.714) und lag damit T€ 22.547 über dem geplanten Ergebnis.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag verringerten sich um T€ 5.800 auf T€ 5.283 (Vorjahr T€ 11.083). Diese Entwicklung hängt insbesondere mit der Reduzierung von steuerlich nicht abzugsfähigen Drohverlustrückstellungen zusammen.

Das Konzernergebnis erhöhte sich insgesamt auf T€ 22.093 (Vorjahr T€ 12.631). Ursächlich für den Anstieg sind insbesondere das gestiegene Rohergebnis und der geringere Steueraufwand, die den Anstieg der betrieblichen Aufwendungen überkompensieren.

b. Finanzlage

Kapitalstruktur

Der Finanzbedarf der Geschäftsaktivitäten, der sich hauptsächlich aus der Finanzierung der Energiesteuer ergibt, war zu jeder Zeit durch ausreichende Banklinien gesichert, die außerdem eine schnelle und flexible Nutzung sich bietender Marktchancen ermöglichten. Der Konzerntochter BMV wurden kurzfristige Kredit- und Avallinien in Höhe von T€ 190.100 (Vorjahr T€ 205.100) eingeräumt, die per Geschäftsjahresende für Avale zu 43,8 % in Anspruch genommen wurden.

Das Fremdkapital von insgesamt T€ 370.141 ist überwiegend kurzfristig und betrifft im Wesentlichen Rückstellungen für Steuern und sonstige Rückstellungen, insbesondere für ausstehende Rechnungen und EBV-Rücklieferungsverpflichtungen, sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bzw. aus Energiesteuer.

Cash-Flow

Die Bankguthaben erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 12.569 auf nunmehr T€ 114.674.

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit belief sich auf T€ 31.167 (Vorjahr T€ 34.766). Dies ist insbesondere auf die deutliche Abnahme von Verbindlichkeiten trotz des Anstiegs des Konzernjahresergebnisses zurückzuführen.

Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit lag bei T€ -6.905 (Vorjahr T€ -8.963). Ursächlich für diese Entwicklung sind insbesondere gegenüber dem Vorjahr reduzierte Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen.

Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit betrug T€ -12.092 (Vorjahr T€ -1.857). Dem Rückgang liegen im Wesentlichen geringere Aufnahmen von Kreditverbindlichkeiten sowie höhere Ausschüttungen von Dividenden zugrunde.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gehen aus längerfristigen Miet- und Leasingverträgen sowie aus den vom Beirat genehmigten Investitionen hervor. Außerdem bestehen am Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus langfristigen Kaufverträgen über Treibhausgasquoten.

Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr des Konzerns wurden insgesamt T€ 8.471 (Vorjahr T€ 9.410) ins Anlagevermögen investiert. Schwerpunkt der Investitionen war die Übernahme einer Station und deren Modernisierung, der Umbau mehrerer Tankstellen sowie die umfassende Erneuerung von Kaffeemaschinen sowie von Zapfsäulen. Weitere wesentliche Investitionen betreffen das Wohn- und Geschäftshaus der Fortuna Bundesallee GmbH & Co. KG sowie den Erwerb eines Handelsunternehmens.

Die Investitionen 2023/2024 wurden aus dem Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit finanziert und sollen die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe unterstützen. Zum Bilanzstichtag bestehen keine wesentlichen Investitionsverpflichtungen.

c. Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 30.06.2024 hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 30.722 auf T€ 450.407 verringert. Im Vermögensbereich resultiert die Verringerung im Wesentlichen aus dem Rückgang von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um T€ 37.768 und Vorräten um T€ 3.349, bei einem Anstieg der liquiden Mittel um T€ 12.569. Auf der Kapitalseite ist für die Verringerung der Bilanzsumme der Rückgang der Verbindlichkeiten um T€ 70.274 ursächlich, während das Eigenkapital um T€ 11.461 und die Rückstellungen um T€ 27.973 gestiegen sind.

Der deutliche Anstieg des Eigenkapitals hat in Verbindung mit einer geringeren Bilanzsumme zu einem Anstieg der Eigenkapitalquote auf 17,8 % geführt (Vorjahr 14,3 %). Absolut betrachtet ist das Eigenkapital um T€ 11.461 auf T€ 80.266 gestiegen.

4. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter

Der Konzern hat hochqualifizierte Mitarbeiter und sorgt für eine nachhaltige Weiterqualifikation. Dies wird durch interne und externe Schulungen sowie durch Teambildungsmaßnahmen sichergestellt.

Im Konzern waren insgesamt 159 Mitarbeiter (Vorjahr 147) beschäftigt. Die Kontinuität in der Belegschaft unterstützt den Konzern im Aufbau und der Pflege von Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie in der Weiterentwicklung und Optimierung von internen Prozessen. Gleichzeitig konzentriert sich der Konzern auf seine Kernkompetenzen und nimmt ergänzend Angebote von Dienstleistungsunternehmen zur Bewerkstelligung anfallender Tätigkeiten außerhalb dieser Kompetenzen in Anspruch.

Zusammenfassende Beurteilung

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten sowohl ein sehr hoher Absatz - der höchste Absatz in den vergangenen 10 Jahren - als auch ein sehr guter Ergebnisbeitrag erzielt werden. Die gesteckten Absatz- und Ergebnisziele wurden übertroffen. Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit ist positiv. Investitionen in die Infrastruktur und in Maßnahmen, die dafür Sorge tragen, dass die Leistungsfähigkeit des Konzerns dauerhaft erhalten bleibt, wurden umgesetzt.

Vor diesem Hintergrund schätzt die Geschäftsführung den Geschäftsverlauf und die Lage des Konzerns in Bezug auf das Geschäftsjahr 2023/2024 als positiv ein.

III. Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

1. Chancenbericht

Das langjährige Know-how der Tochtergesellschaft BMV im Umgang mit starken Preisschwankungen und ein bewährtes Risiko- und Bestandsmanagement sowie die Absicherung von Produktpreisrisiken über die internationalen Börsen lassen diese Risiken auch künftig beherrschbar erscheinen oder bieten sogar Marktsituationen, die ertragsbringend genutzt werden können.

Durch kontinuierliche Fortschritte bei neuen Technologien der Biokraftstoffherstellung bestehen im Markt auch große Chancen in der Beschaffung und der weiteren Optimierung des Blendingprozesses. Durch die intensive Kenntnis des Biokraftstoffmarktes und die langjährige Erfahrung und Kompetenz im Umgang mit biogenen Komponenten ist die BMV in der Lage, Marktchancen frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Hohe Flexibilität und schnelle Entscheidungsprozesse erleichtern den Umgang mit den politischen Unsicherheiten.

Die politische und gesellschaftliche Diskussion um alternative Energien und in diesem Rahmen auch um erneuerbare Kraftstoffe wird weiter intensiv geführt. Nach Einschätzung des Konzerns werden biogene Kraftstoffe als Ergänzung zu fossilen Kraftstoffen weiter an Bedeutung gewinnen. Der Schwerpunkt der Forschung wird sich demnach auf die Weiterentwicklung der Biokraftstoffe der zweiten Generation bspw. auf E-Fuels konzentrieren und so mittelfristig zusätzliche Entwicklungs- und Optimierungschancen im Bereich der biogenen Kraftstoffe und Komponenten ermöglichen. Die BMV hat sich in den letzten Jahren auf derartige Entwicklungen kontinuierlich vorbereitet. Das Europäische Parlament hat am 15.09.2022 Mindestquoten für den Einsatz klimaneutraler synthetischer Kraftstoffe im Verkehrssektor beschlossen. Demnach soll bis 2030 der Anteil der erneuerbaren Kraftstoffe nicht biologischen Ursprungs im Verkehrssektor mindestens 5,7 % betragen.

Der öffentliche Verkauf von klimaschonenden Dieselreinkraftstoffen wie dem HVO100 konnte im Mai 2024 in Deutschland starten. Sprint war mit ihrer Tankstelle in der Kniprodestraße berlinweit die erste Tankstelle, die diesen Kraftstoff verkaufte. Dies wurde durch die Veröffentlichung der Änderungsverordnung zur 10. BImSchV ermöglicht. Seitdem ist der Verkauf von Kraftstoffen der Diesel-Norm DIN EN 15940 ("XTL"-Kraftstoffe) rechtlich zulässig. Dazu zählen nachhaltige Dieselreinkraftstoffe wie HVO100, hergestellt aus biogenen Rest- und Abfallstoffen, sowie synthetischer E-Diesel, produziert mit grünem Strom. Diese Neuerung bringt erstmals Rechtssicherheit für Hersteller, Händler und Verbraucher. HVO100 kann die Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus des Kraftstoffs um bis zu 90 % senken und ist vollständig kompatibel mit allen bestehenden Dieselmotoren, ohne dass Anpassungen erforderlich sind. Deutschland hinkt hier im Vergleich zu anderen EU-Staaten weit hinterher. Die Zulassung von synthetischen Dieselreinkraftstoffen nach DIN EN 15940 sendet ein positives Signal bspw. an Hersteller von E-Diesel, die zukünftig ebenfalls wichtige Beiträge zur CO ₂ -Reduktion im Straßenverkehr leisten können. Obwohl HVO100 von der CO ₂ -Abgabe befreit ist, gilt jedoch derselbe Energiesteuersatz wie für fossilen Diesel.

Chancen und Risiken liegen zum Teil dicht beieinander, sodass eine klare Zuordnung für eine Gesellschaft oder einen Standort vorab nicht möglich ist. So wurden im Juni 2022 infolge des Russland-Ukraine-Krieges von der EU Sanktionen gegen Russland beschlossen, die unter anderem den Erwerb, die Einfuhr oder die Weiterleitung von Rohöl und bestimmten Erdölerzeugnissen aus Russland in die EU verbieten. Die Beschränkungen wurden schrittweise eingeführt. Die beiden Raffineriebetriebe in Schwedt und Leuna haben daraufhin ihre Verarbeitung und Produktion auf nicht-russisches Rohöl umgestellt.

In der Logistik kann es zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Transportmitteln und -wegen in Bezug auf Wasserwege, Schiene oder Straße, die für die Versorgung und Logistik von Raffinerien, Tanklägern, Tankstellen oder anderen Empfängern essentiell sind, kommen. Allein durch Hoch- oder Niedrigwasser, den Mangel an qualifizierten Kraftfahrern und Lokführern, und an Transportkapazitäten auf der Schiene können große regionale Herausforderungen für die kontinuierliche Versorgung mit Mineralölprodukten entstehen. Zur Vermeidung von überhöhten Abhängigkeiten zur Versorgung der von BMV genutzten Läger hat BMV dauerhaft Kesselwagengarnituren angemietet, um sich eigene Transportkapazitäten zu sichern.

Die Tochtergesellschaft Sprint wird durch die Modernisierung von Stationen die Attraktivität einzelner Standorte und der gesamten Marke weiter erhöhen. Im Ergebnis sollen die Investitionen Markenbekanntheit und -präsenz beim Kunden erhöhen und den Absatz unterstützen. Die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe hält den Fokus der Öffentlichkeit auf die Kraftstoffpreise hoch. Die Transparenz von Preisvorteilen bietet Tankstellen im Discountbereich die Chance, zusätzliche Marktanteile zu gewinnen und somit zusätzlichen Absatz zu generieren.

2. Risikobericht

a. Risikomanagementsystem

Die Risikopolitik folgt der Strategie, nachhaltig zu wachsen, den Unternehmenswert zu steigern und dabei unangemessene Risiken zu vermeiden. Neben dem eigenen Risikomanagement wirkt der Beirat als neutrales Beratungs- und Kontrollorgan aktiv an der Einschätzung und Handhabung von Risiken mit.

Um Entwicklungen, die den Fortbestand des Konzerns gefährden könnten, möglichst frühzeitig erkennen zu können, bildet der Prozess der unternehmensweiten Planung und des internen Berichtswesens einen besonderen Schwerpunkt. Auf monatlicher Basis wird der Geschäftsverlauf der Konzerngesellschaften mit der Geschäftsführung analysiert und gegebenenfalls werden Maßnahmen zur Gegensteuerung beschlossen. Darüber hinaus berichtet die Geschäftsführung monatlich an den Beirat zur aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und stellt darüber hinaus einen entsprechenden Quartalsbericht zur Verfügung. Die Jahresplanung der Erträge, Kosten und Investitionen muss satzungsgemäß einen Genehmigungsprozess seitens des Beirates durchlaufen.

b. Risiken

Die bestehenden Rohölreserven sind groß genug, den weltweiten Bedarf - rein rechnerisch - über die nächsten 50 Jahre zu decken. Damit wäre die Rohstoffverfügbarkeit bis weit in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts gesichert. Die Risiken im Kraftstoffbereich werden somit weniger in der tatsächlichen Verknappung von Rohöl, als vielmehr in der Preisentwicklung, der regionalen Verfügbarkeit, der starken Preisvolatilität, Nachfragerückgängen bspw. durch Elektrifizierung und politischen Entscheidungen liegen.

Die permanenten Änderungen der Gesetzesvorlagen und Gesetze - bspw. im Bereich der Biokraftstoffe, Treibhausgasminderungsquote bzw. der Meldung von Kraftstoffpreisen an die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe - sind schwer einschätzbar und könnten Risiken für die Ertragslage bergen. Dies betrifft auch die Folgen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG), dessen Umsetzung zum 01.01.2021 erfolgte. Inhalt des Gesetzes ist ein nationaler Zertifikatehandel für Brennstoffemissionen, wodurch eine Bepreisung von CO ₂ für die Sektoren Wärme und Verkehr eingeführt wurde. Die Inverkehrbringer von Brennstoffen müssen dazu an einem Emissionshandelssystem teilnehmen sowie für die Emissionen der in Verkehr gebrachten Brennstoffe Zertifikate erwerben.

Aufgrund von Kraftstoffpreiserhöhungen, der Entwicklung umweltschonender Antriebstechnik und konjunktureller Nachfrageabschwächungen besteht grundsätzlich die Möglichkeit von Absatzrückgängen. Auch Maßnahmen, die beispielsweise im Zusammenhang mit dem Klimaschutzprogramm 2030 und dem Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sowie dem European Green Deal der Europäischen Union (Gesetzesvorschläge "Fit for 55"-Paket - Gesetze zur Erreichung der Klimaziele) beschlossen wurden bzw. weiter zur Diskussion stehen, werden langfristige Auswirkungen auf den Markt der Mineralölversorgung und der Tankstellen haben. So wurde durch das EU-Parlament beschlossen, dass ab dem 01.01.2035 nur noch Pkw-Neuwagen mit Verbrennungsmotor zugelassen werden, die beim Fahren CO ₂ -emissionsfrei sind. Dies können Fahrzeuge (Pkw und leichte Nutzfahrzeuge) sein, die dann mit klimaneutralen Kraftstoffen (eFuels) betrieben werden. In dem Zusammenhang sind Themen wie die Einführung von neuen Produkten, Marktverdichtung, Bildung von Marktnischen und Auftritt neuer Marktteilnehmer von großer Bedeutung. Diese Marktentwicklungen werden aufmerksam beobachtet und sich daraus ergebene Marktchancen genutzt. Die Zulassung synthetischer Kraftstoffe wird derzeit in der Politik diskutiert und ist eine notwendige Voraussetzung, um in den Verkehrssektoren die Klimaziele zu erreichen.

Dem Risiko von Margenschwankungen wird durch die gute Versorgungsbasis und regionale Verteilung des Netzes entgegengewirkt. Der strengen Kostenkontrolle durch ein einheitliches Controllingsystem wird ein besonderes Augenmerk geschenkt und die ertragsorientierte Preisstellung einheitlich fortgesetzt.

Die Tankstellengesellschaft nimmt kontinuierlich umfassende Kontrollen der Finanz- und Warenströme im Hinblick auf Produktzukäufe, -lieferungen, -bestände und -verkäufe unter Berücksichtigung der Mengendifferenzen sowie von Einzahlungen der Tankstellenpartner vor. Ebenso kontinuierlich werden betriebswirtschaftliche Auswertungen der Tankstellen erstellt und ausgewertet sowie Maßnahmen zur Optimierung abgeleitet und umgesetzt.

Finanzielle Risiken wie Forderungen sind in der Unternehmensgruppe grundsätzlich durch Warenkreditversicherungen, Bankgarantien, Barkautionen sowie den Anspruch auf Rückerstattung der Energiesteuer im Insolvenzfall ausreichend abgesichert. Sprint führt täglich und kontinuierlich umfassende Kontrollen der Finanz- und Warenströme sowie von Einzahlungen der Pächter durch. Den Pächtern ist es nicht erlaubt, Tankkunden Kredite zu gewähren.

Weiterhin hat der Konzern Versicherungen abgeschlossen, welche unter anderem Sachrisiken, Haftpflichtrisiken gegenüber Dritten sowie Risiken aus Umweltschäden abdecken.

Es bestehen keine Gerichtsverfahren, die die Geschäftsabläufe des Konzerns gefährden könnten. Für laufende Rechtsfälle wurden Rückstellungen gebildet, um die Kosten und den erwarteten Ausgang abzudecken. Darüber hinaus sind keine wesentlichen versteckten Umweltrisiken durch Verunreinigungen oder Kontaminationen bekannt, noch werden sie erwartet.

Wechselkursrisiken aus Einkauftransaktionen und Warensicherungsgeschäften in US-Dollar werden durch Devisentermingeschäfte und Währungsswaps abgesichert. Preisrisiken aus dem Handelsgeschäft werden durch Produktswaps und Mineralöltermingeschäfte abgesichert.

In der Gesamtbeurteilung der Risikosituation lässt sich auf Grundlage der heute bekannten Informationen feststellen, dass keine den Fortbestand des Gesamtkonzerns gefährdenden Risiken eingetreten und auch für das Geschäftsjahr 2024/2025 keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar sind.

3. Prognosebericht

Trotz der konkurrenzbetonten Marktlage und der erschwerten politischen Rahmenbedingungen erwartet die Geschäftsleitung auch zukünftig sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten für die Unternehmensgruppe aufgrund des speziellen Know-hows und einer hohen Flexibilität, regionale Marktnischen sowohl im fossilen als auch im biogenen Bereich rasch und erfolgreich nutzen und optimieren zu können.

Grundlage für die nachfolgende Prognose 2024/2025 sind darüber hinaus die im Oktober- Dezember 2023 erfolgreich abgeschlossenen Versorgungsverhandlungen mit Lieferanten für das Jahr 2024. Die zunehmenden Möglichkeiten beim Einsatz von Komponenten im Kraftstoffblendingprozess infolge flexibel ausgestatteter Anlagen, langjährige Kundenbeziehungen sowie ein stabiler Absatz von Kraftstoffen und Heizöl über die Konzerntöchter Sprint und VIA stützen diese Erwartungen ebenfalls.

So werden die Tochtergesellschaften (Sprint und VIA) an ihrer Strategie der wettbewerbsfähigen Preispolitik, verbunden mit einer optimalen Angebotsqualität, festhalten. Der Konzern geht davon aus, dass sich das Margenniveau am Tankstellenmarkt und im Handelsgeschäft wirtschaftlich auskömmlich gestalten wird. Die Wirtschaftlichkeit der Tochtergesellschaften wird kontinuierlich überprüft sowie Maßnahmen ergriffen und umgesetzt, die Kosteneinsparungen mit sich bringen und sich weiter positiv auf das Geschäftsergebnis des Konzerns auswirken werden.

Vor diesem Hintergrund sowie ohne Berücksichtigung von Sondereinflüssen wurde für das Geschäftsjahr 2024/25 ein Absatz von rund 1.900 Tcbm, verbunden mit einem Konzernergebnis vor Steuern von rund T€ 4.800, geplant. Die Anzahl der Tankstellen wird laut Geschäftsplanung bei 136 Stationen im Jahresdurchschnitt liegen.

Auf Basis der vorliegenden Daten geht der Konzern heute davon aus, seine Ziele im kommenden Geschäftsjahr erreichen zu können.

Berlin, 29. November 2024

Fortuna Familien GmbH

Die Geschäftsführung

Kerstin Schönherr