LeoBus GmbH

Leipzig

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Inhaltsverzeichnis

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

1.2 Ziele und Strategien

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.3 Ertragslage

2.4 Finanzlage

2.5 Vermögenslage

2.6 Mitarbeiter und Beschäftigtenpolitik

3 Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

3.1 Chancen- und Risikobericht

3.2 Prognosebericht

4 Erklärung zur Unternehmensführung

Bericht Entgelttransparenzgesetz 2022

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die LeoBus GmbH, Leipzig (LeoBus), erbringt gemeinsam mit ihrer Muttergesellschaft Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH, Leipzig (LVB), und ihrer Schwestergesellschaft Leipziger Stadtverkehrsbetriebe (LSVB) GmbH, Leipzig (LSVB), die Organisation und Durchführung von Linienverkehren im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für die Stadt Leipzig sowie das Leipziger Umland.

Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung von Leistungen des Fahrservices und Fahrzeugservices und Instandhaltungsleistungen im Busbereich.

Die LeoBus leistet mit effizienten und qualitätsorientierten Prozessen einen wesentlichen Beitrag für eine bezahlbare und kundenfreundliche Mobilität in und um Leipzig. Der energiesparende und emissionsarme Busverkehr bildet in Verbindung mit den Straßenbahnen der Leipziger Verkehrsbetriebe das zentrale Element der innerstädtischen Fortbewegung.

1.2 Ziele und Strategien

Die LeoBus verfolgt das Ziel, die von den LVB beauftragten Leistungen entsprechend den vereinbarten Kosten- und Qualitätsanforderungen zuverlässig zu erbringen.

Die LVB-Gruppe gestaltet den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt Leipzig und sorgt für eine Anbindung an die S-Bahn sowie für die Verkehrsangebote in den angrenzenden Landkreisen. Die Ziele aus der erfolgten Fortschreibung des Nahverkehrsplans machen die Leipziger Verkehrsbetriebe sich zu Eigen und richten ihr eigenes Handeln in diesem Sinne aus. In dieses unternehmerische Handeln ist auch die LeoBus eingebettet. Die LeoBus ist in die prozessorientierte Organisation der LVB-Gruppe vollständig eingebunden.

Die Unternehmensstrategie ist dabei auf eine wirtschaftliche und effiziente Erbringung der Fahrdienstleistungen und des Fahrzeugservice sowie ein hohes Maß an Kundenorientierung mit dem Ziel der Erhöhung der Fahrgastzahlen ausgerichtet. Gleichzeitig sollen Dienstgestaltung und Arbeitsbedingungen eine langfristige Beschäftigung der Mitarbeiter im jeweiligen Beruf fördern.

Die Gesellschafterin LVB hat in 2021 unter dem Namen "MobiLE" die bestehende Unternehmensstrategie angepasst, weiterentwickelt und damit die Unternehmensausrichtung der LVB-Gruppe für die kommenden Jahre festgelegt. Dabei steht "MobiLE" für die Rolle der LVB-Gruppe bei der anstehenden Umsetzung der Verkehrswende, als Brücke zwischen öffentlicher Hand, Aufgabenträger und Markt. Das neue strategische Unternehmenskonzept der LVB-Gruppe "MobiLE" beschreibt die langfristige Ausrichtung der LVB-Gruppe in den nächsten 10 Jahren und knüpft damit an die bisherige Strategie "Fokus 25" an. Als Beweggründe für die Anpassung der Unternehmensausrichtung gelten, unter Einbeziehung der Folgen der Corona-Krise, die veränderten Rahmenbedingungen und die erforderliche Zukunftsfähigkeit sowie die Erhöhung der Krisenresilienz.

Unter dem Begriff Arbeitswelt 4.0 sieht die Gesellschafterin LVB den demografischen Wandel als Chance, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und zu entwickeln. Ziel ist es, die Arbeitswelt zeitgemäß und digital zu gestalten und Mitarbeitende in ihren digitalen Kompetenzen zu entwickeln. Ergebnisse aus den bereits durchgeführten beziehungsweise laufenden Projekten, wie zum Beispiel MADAM und INQA, werden konsequent im Arbeitsalltag etabliert.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Auch zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie sind die Auswirkungen des Infektionsgeschehens und der staatlichen Gegensteuerungsmaßnahmen noch immer zu spüren. So bestanden in Deutschland zu Beginn des Geschäftsjahres einerseits noch Beschränkungen und Auflagen, wie etwa Test- und Impfnachweisgebote (2G/3G-Regeln) oder die Pflicht zum Tragen von Masken bei der Nutzung bestimmter öffentlicher Angebote. Andererseits wurde im gesamten Pandemiezeitraum die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund des wellenartigen Verlaufs des Infektionsgeschehens und den damit verbundenen Beschränkungen immer wieder ausgebremst. So waren auch im Geschäftsjahr die mit der Pandemie und ihren Folgen verbundenen Material- und Transportengpässe zu beobachten. Da es sich um ein weltweites Phänomen handelte, war die Situation der globalen Wirtschaft auch in 2022 stark von diesen Effekten geprägt. Während im Jahresverlauf die meisten Staaten zunehmend die Ge- und Verbote zurücknahmen, bestand in China, einer der größten Volkswirtschaften und wichtigem Exportland, mit der Null-Covid-Strategie bis fast zum Jahresende ein restriktives Corona-Regime.

Als außenpolitisch und wirtschaftlich fundamental wirkender exogener Schock hat der Krieg in der Ukraine seit Ende Februar 2022 die Märkte noch stärker und nachhaltiger getroffen als zuvor die Corona-Pandemie. Aufgrund der wirtschaftlichen Zusammenhänge und Abhängigkeiten waren die indirekten Auswirkungen des Kriegsgeschehens bereits in der ersten Jahreshälfte deutlich spürbar und sorgten für Ungewissheit bei den Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmern. So wurden die wegen der Corona-Maßnahmen bereits angespannten Lieferketten zusätzlich beeinträchtigt und die weiter kräftig gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise belasteten Gewerbe und Konsumenten noch stärker. Im Sommer 2022 befand sich die Weltwirtschaft im Abschwung.

Im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg wurden gegen die Russische Föderation von einer Reihe von Industriestaaten (G7, weitere EU-Staaten, einige Staaten mit EU-Beitrittsabsicht sowie Australien, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, Singapur, Südkorea, die Schweiz und Taiwan) stufenweise verschiedene Sanktionspakete erlassen. Dies stellt einen drastischen Schnitt vor allem mit der bisherigen Außenwirtschaftspolitik der EU dar. Zunächst verringerte sich dadurch der Energieimport aus der Russischen Föderation stark und kam letztendlich nach den Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022 bezogen auf den von der Ostsee kommenden Gasbezug ganz zum Erliegen. Insgesamt haben sich global, vor allem aber bezogen auf die sanktionierenden Staaten, deren Energiebedarf nicht durch eigene Ressourcen gedeckt werden kann (wie Deutschland), die Versorgungsprobleme mit Energie und Rohstoffen massiv verschärft und zu einem weiteren drastischen Kostenanstieg geführt. Die bereits in vielen Staaten hohe Inflation wurde durch diese Effekte noch stärker.

Auch die Unternehmen der ÖPNV-Branche blieben von den beschriebenen Entwicklungen nicht unberührt. Während bei dem "Ausklingen" der Corona-Pandemie sowohl direkte und indirekte Restriktionen im Jahresverlauf zunehmend zurückgenommen wurden, führen die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sowie des Kriegsgeschehens in der Ukraine bis heute zu wirtschaftlichen Folgen für die öffentlichen Verkehrsunternehmen. Dazu zählen vor allem Preissteigerungen bei den für die Produktion der ÖPNV-Leistung erforderlichen Ressourcen, angespannte Lieferketten (die Vorleistungen und Infrastruktur betreffend) sowie Personalengpässe.

Insofern wurden auch in 2022 wieder Corona-Ausgleichsmaßnahmen ("Rettungsschirm"), darüber hinaus aber auch Kompensationen von Mindereinnahmen durch das 9-Euro-Ticket aus Bundesmitteln, über die Länder an die ÖPNV-Unternehmen ausgezahlt. Der Ausgleich von Schäden in Folge von Energiekostensteigerungen für die Branche befand sich im Geschäftsjahr ebenfalls in der Diskussion.

In diesem von Risiken geprägten Geschäftsjahr wurde zudem auf Initiative der Bundesregierung eine die klimaschonende ÖPNV-Nutzung zwar stimulierende, aufgrund ihrer niedrigen Vergütung die Verkehrsunternehmen aber auch belastende Entscheidung getroffen: die Einführung des bundesweit im Nah- und Regionalverkehr gültigen 9-Euro-Tickets jeweils für die Sommermonate Juni, Juli und August. Nachfrageseitig war das Ticket ein enormer Erfolg, was die bundesweite Verkaufszahl von 52 Mio. Tickets belegt. Betriebswirtschaftlich stellte der niedrige Produktpreis für Verkehrsunternehmen einen erzwungenen "Rabatt" dar, der insgesamt (alle Länder, drei Monate) in 2022 zu einem Ausgleichsbedarf an den Bund von 2,5 Mrd. € führte. Weiterhin verdeutlichte die erzeugte Nachfrage den enormen Ausbaubedarf der öffentlichen Nahverkehrsinfrastruktur, wenn die politischen Ziele (Klimaschutz, Verkehrswende) in den nächsten Jahren erreicht werden sollen.

Abgesehen von den generellen Herausforderungen sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die LeoBus aufgrund der Planungssicherheit bei der LVB hinsichtlich ihrer Beauftragung zur Erbringung von Verkehrsleistungen auf dem Gebiet der Stadt Leipzig und für gebietsüberschreitende Verkehre zwischen der Stadt Leipzig und den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen weiterhin als positiv einzuschätzen.

Steigende Herausforderungen liegen allerdings im stetig steigenden Kostendruck, dem Umgang mit dem gesellschaftlichen und demographischen Wandel sowie der Gestaltung zukünftiger Mobilität, welche allesamt den Auswirkungen der Pandemie sowie des Kriegsgeschehens in der Ukraine ausgesetzt sind.

2.2 Geschäftsverlauf

Als finanzielle Leistungsindikatoren werden das Jahresergebnis (vor EAV) und die Umsatzerlöse definiert. Nicht finanzieller Leistungsindikator ist die Mitarbeiterkapazität. Auf die Darstellung im Abschnitt "3.2 Prognosebericht" wird verwiesen.

Die LeoBus konnte an den positiven Verlauf des vorangegangenen Geschäftsjahres anknüpfen.

Positiv für die LeoBus wirkte sich aus, dass im Jahresverlauf die meisten Staaten in Bezug auf die Corona-Pandemie zunehmend die Ge- und Verbote zurücknahmen. Um die Ausbreitung des Virus zu bremsen, galt jedoch bis Anfang April die 3G-Regel in Bussen und Bahnen. Fahrgäste mussten nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind - zusätzlich zur Maskenpflicht. Seit Anfang April 2022 galt nur noch eine Maskenpflicht.

Im Geschäftsjahr 2022 beförderten die Leipziger Verkehrsbetriebe 134 Mio. Fahrgäste (davon 26 Mio. Bus) und damit rund ein Drittel mehr als noch im Vorjahr (Vj.: 102,8 Mio. Fahrgäste). Damit nähert sich die Fahrgastzahl immer weiter dem Vorkrisenniveau an. Im Jahr 2019 wurde der bisherige Spitzenwert von 152,5 Mio. Fahrgästen erreicht. Auch für das Folgejahr soll sich dieser positive Trend weiter fortsetzen. Für das Jahr 2023 soll die Zahl von 142 Mio. Fahrgästen erreicht werden.

Die Erbringung von Leistungen des Fahrservices mit Bussen sowie die Leistungen der Instandhaltung und des Fahrzeugservices im Auftrag der LVB stellte das Hauptgeschäft der LeoBus dar. Die durch LeoBus erbrachte Verkehrsleistung im Busbereich im Jahr 2022 betrug 10,9 Mio. Gesamtkilometer. Sie lag damit unter dem Vorjahresniveau (11,4 Mio. Gesamtkilometer)und gleichzeitig unter dem geplanten Niveau (12,9 Mio. Gesamtkilometer). Gleiches gilt für die erbrachten 662 Tsd Umlaufstunden (Vj.: 701 Tsd. Umlaufstunden).

Die geringere Verkehrsleistung im Busbereich im Jahr 2022 ist im Wesentlichen auf die anhaltende Pandemiesituation zurückzuführen. Trotz hoher Impfquote in der Belegschaft und umfangreichen betrieblichen Schutzmaßnahmen bestanden bei den Beschäftigten erhebliche quarantäne- und arbeitsunfähigkeitsbedingte Abwesenheiten. Um den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Kombination mit einem angespannten Rekrutierungsumfeld zu begegnen, wurde ein Stufenkonzept zur Anpassung der Verkehrsleistung entwickelt und proaktiv gesteuert. Zusätzlich wurde mit der Unterstützung durch Subunternehmen sowie Maßnahmen im Gesundheitsmanagement und mit dem Ausbau der Recruitingaktivitäten - auch vor dem Hintergrund des demografiebedingten Belegschaftswandels in der LVB -aktiv gegengesteuert.

Der Sonderfahrplan wurde so gestaltet, dass die Auswirkungen auf die Fahrgäste möglichst gering blieben. Er umfasste unter anderem Taktverlängerungen bei "doppelt bedienten" Linien. Mit den Fahrplananpassungen konnte die Leistungserbringung weiter stabilisiert werden, was für unsere Kunden eine planbare und verlässliche Verkehrsleistung, trotz hoher Abwesenheiten und Rekrutierungsherausforderungen, bedeutete.

Im Fahrdienst konnte die Optimierung der Leistungserbringung und Arbeitsprozesse weiter vorangetrieben werden. Unterstützend wirkt hierbei die Digitalisierung von Betriebsprozessen. Mit Hilfe des mobilen Endgerätes im Fahrdienst (Tablet) wurde die Erfassung und Übermittlung von Tankdaten und Fahrzeugmängeln sowie die Informationen über die Mängelbearbeitung digitalisiert, beschleunigt und vereinfacht.

Nach einem Jahr Bauzeit haben die Leipziger Verkehrsbetriebe am 28. Juni 2022 den neuen Bus-Port zum Laden von E-Bussen in Betrieb genommen. Damit ist der erste Meilenstein des neuen LVB-Zentrums für Elektromobilität im Bushof Lindenau erreicht. Der Bus-Port enthält zehn überdachte Fahrspuren und hat Platz für bis zu 50 E-Bus-Ladeplätze. Mit Blick auf die Linienführungen und einen effizienten Einsatz der Fahrzeuge sowie des Lademanagements der Gesamtflotte stellt dies einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen der Einführung der Elektromobilität bei den LVB dar.

2.3 Ertragslage

Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 3.602 TEUR auf 48.418 TEUR (Vj.: 44.816 TEUR). Diese Entwicklung resultiert aus der Verrechnung gestiegener Aufwendungen in der LeoBus im Rahmen der vertraglichen Leistungserbringung des Fahrservices sowie des Fahrzeugservices im Busbereich für die LVB. Gleichzeitig wurde der Planwert von 50.359 TEUR unterschritten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 194 TEUR auf 978 TEUR und enthalten insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Erträge aus Schadensersatzansprüchen.

Der Materialaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2.204 TEUR auf 20.355 TEUR (Vj.: 18.151 TEUR an. Dies ist insbesondere durch gestiegene Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Folge der kräftig gestiegenen Material- und Energiepreise begründet. So ist der Aufwand für Fahrdiesel um 1.745 TEUR gegenüber 2021 angestiegen.

Die wesentlichste Aufwandsposition war analog zum Vorjahr der Personalaufwand. Dieser betrug 23.385 TEUR und lag damit 949 TEUR über dem Vorjahreswert von 22.436 TEUR. Ursächlich für die Zunahme sind zum einen die Vergütungstariferhöhungen gemäß dem geltenden Tarifvertrag. Zum anderen wurde seit Januar 2020 die Angleichung und Verringerung der Differenz zwischen dem Haustarifvertrag und dem TV-N für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LeoBus vorangetrieben. Mit der endgültigen Überführung zum 1. Oktober 2022 ist dieser Prozess nun abgeschlossen.

Der Aufwand für Abschreibungen lag mit 534 TEUR mit 63 TEUR leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 333 TEUR auf 5.042 TEUR (Vj.: 4.709 TEUR). Dabei nahmen insbesondere die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für Dienstleistungen verbundener Unternehmen zu.

Im Jahr 2021 hat die LeoBus den von ihr gehaltenen 75%-igen Geschäftsanteil an der LTB an die LVB verkauft und abgetreten. Somit erzielt die LeoBus im Geschäftsjahr 2022 keine Ausschüttung, wodurch das Finanzergebnis im Jahr 2022 mit 106 TEUR unter dem Vorjahresniveau liegt. Dies ist auch der Hauptgrund für den im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Jahresüberschuss.

Der Jahresüberschuss (vor Ergebnisabführung) beträgt 83 TEUR und liegt somit damit unter dem Vorjahresniveau von 202 TEUR sowie unter dem Planniveau von 270 TEUR.

2.4 Finanzlage

Die Liquidität der Gesellschaft war zu jeder Zeit gesichert. Die LeoBus ist in den Cash Pool der LVB eingebunden. Der Cash-Pool-Bestand der LeoBus betrug zum 31. Dezember 2022 stichtagsbedingt 2.621 TEUR (Vj.: 1.920 TEUR).

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist von 825 TEUR auf 934 TEUR angestiegen. Ursächlich dafür ist die Zunahme des Working Capitals im Vergleich zum Vorjahr.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -27 TEUR (Vj.: 810 TEUR). Die Veränderung ist im Wesentlichen geprägt von den im Vorjahr erzielten Verkaufserlösen der LTB-Beteiligung.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit verbesserte sich von -1.635 TEUR auf -906 TEUR im Zusammenhang mit der Ergebnisabführung an die Gesellschafterin sowie insbesondere als Folge der Erhöhung der Forderungen aus Cash-Pooling im Vergleich zum Vorjahr. Die Entwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Cash Management sind entsprechend der geänderten Konzernbilanzierungsrichtlinie der Leipziger Gruppe erstmals im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit statt wie bislang im Finanzmittelfonds berücksichtigt. Zu Zwecken der Vergleichbarkeit wurde das Vorjahr entsprechend angepasst.

Im Geschäftsjahr betrug der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag 7 TEUR (Vj.: 6 TEUR).

2.5 Vermögenslage

Die Bilanzsumme betrug zum Stichtag 5.054 TEUR und liegt damit 146 TEUR unter dem Vorjahreswert von 5.200 TEUR.

Die Aktivseite ist im Wesentlichen von einem um 334 TEUR gestiegenen Umlaufvermögen in Folge des gestiegenen Cash-Pool-Bestandes sowie einer gestiegenen Bevorratung gekennzeichnet, denen geringere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen entgegenstehen. Dem gestiegenen Umlaufvermögen wirkt ein um 479 TEUR gesunkenes Anlagevermögen entgegen, da neue Busse planmäßig durch die LVB beschafft werden. Die Investitionen betrugen 57 TEUR (Vj.: 63 TEUR) und betreffen im Wesentlichen Werkstattausstattung. Sie sind aus dem Cashflow der laufenden Geschäftstätigkeit finanziert worden.

Die Passivseite ist insbesondere vom Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen sowie in Folge des geringeren Jahresüberschusses geprägt. Dem wirkt neben den gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ein Anstieg der Rückstellungen entgegen.

Die niedrigere Bilanzsumme bei konstantem Eigenkapital spiegelt sich auch in der Eigenkapitalquote wider. Die Eigenkapitalquote ist im Vergleich zum Vorjahr zum 31. Dezember 2022 auf 38,9 % (Vj.: 37,8 %) gestiegen.

Insgesamt stellt sich die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft stabil dar.

2.6 Mitarbeiter und Beschäftigtenpolitik

In der LeoBus waren im Jahresdurchschnitt 596 (Vj.: 597) Mitarbeiter beschäftigt. Dem steigenden Kapazitätsbedarf stehen die sinkende Beschäftigtenzahl im Fahrdienst der LVB sowie laufende Fluktuationen gegenüber. Die zentrale Herausforderung ist weiterhin die Sicherstellung der benötigten qualifizierten Personalkapazitäten. Dazu werden neben bestehenden Ausbildungsmaßnahmen auch weitere Möglichkeiten zur Rekrutierung, Entwicklung und Bindung von Fach- und Führungskräften geprüft, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern.

Der durchschnittliche Krankenstand der bei der LeoBus beschäftigten Mitarbeiter hat sich analog zur gesamten LVB-Gruppe erhöht und betrug 2022 durchschnittlich 14,7 % (Vj.: 11,1 %). Ursachen für die deutliche Erhöhung der gesundheitsbedingten Ausfallzeiten bestanden in pandemie- und erkältungsbedingten Krankheitswellen, die auch bundesweit und branchenübergreifend zu verzeichnen waren. Zur Senkung der Ausfallzeiten wurden Maßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements weiter intensiviert sowie eine TaskForce eingerichtet. Darüber hinaus werden die Gesundheitscard (Plus-Card) für alle Beschäftigten eingeführt, das Qualifizierungsprogramm "Gesund Führen" für alle Führungskräfte gestartet sowie Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Beschäftigungsbedingungen getroffen.

3 Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

3.1 Chancen- und Risikobericht

Die Unternehmen der LVB-Gruppe gehen zur Erreichung der ihr vorgegebenen Unternehmensziele Risiken ein, um Chancen wahrzunehmen. Als Informationsgrundlage der Geschäftsführung zur Früherkennung solcher Risiken dient das nach Maßgabe einer Konzernrichtlinie für die Unternehmensgruppe etablierte Risikomanagementsystem. Damit wird den Erfordernissen, die sich durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich und § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG - Fragenkatalog zur Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung und der wirtschaftlichen Verhältnisse) ergeben, entsprochen. Die Gesellschaft berichtet quartalsweise im Rahmen der Konzernrisikoberichterstattung an die Gesellschafterin.

Bestandsgefährdende Risiken für die Zukunft sind nicht absehbar.

Die Geschäftsführung der LeoBus kann davon ausgehen, dass die LeoBus auch zukünftig die Fahrservice- und Fahrzeugserviceleistungen für die LVB erbringen wird und über eine entsprechende Beauftragung das Hauptgeschäft unverändert stabil weiterbesteht.

Dennoch existieren grundsätzlich Risiken, die die Ertragslage der Gesellschaft beeinflussen können und folgend in ihrer Bedeutung für die LeoBus absteigend dargestellt sind. Die Risiken sind entsprechend des internen Risikomanagementsystems als Nettorisiko angegeben.

Die Gefährdung der Leistungsfähigkeit und Wertschöpfung aufgrund von Personalmangel stellt einen risikobehafteten Sachverhalt dar. Dieser kann unter anderem in einer potenziellen Unterdeckung des Fahrerbedarfs resultieren, in deren Folge Linienleistungen ausfallen müssen und damit der vorgegebene Angebotsumfang nicht aufrechterhalten werden kann. Für die LeoBus wird deshalb auch in den kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung darin bestehen, altersbedingte Abgänge und steigenden Fahrerbedarf durch Rekrutierung und Ausbildung neuer Beschäftigter zu kompensieren. Innerhalb der LVB-Gruppe wurden zur Begegnung der Risiken aus Personalmangel umfangreiche Gegenmaßnahmen eingeleitet.

Die tarifliche Entwicklung von Löhnen und Gehältern kann die der Wirtschaftsplanung zugrundeliegenden Prämissen übersteigen und damit zu neuen Herausforderungen führen.

Infolge des Ukrainekriegs und der auch in Deutschland geltenden Sanktionen gegen die Russische Föderation hat sich zudem die durch die Corona-Pandemie bereits angespannte Versorgungssituation bei vielen Produkten und Dienstleistungen weiter verstärkt. Aufgrund der komplexen Auswirkungen auf globale Wertschöpfungs- und Lieferketten sah sich die LVB-Gruppe mit einem hohen Niveau und einer hohen Volatilität der Bezugspreise für Materialien, Elektroenergie, Diesel sowie Dienstleistungen konfrontiert, woraus ebenfalls Mehraufwendungen beispielsweise für den Instandhaltungsbereich der LeoBus resultierten. Die Verringerung von weltweiten Transportkapazitäten führte darüber hinaus zu Störungen in den Lieferketten, was teilweise Materialengpässe zur Folge hatte. Auf Basis intensiver Marktbeobachtung und Analyse von Abhängigkeiten in den Lieferketten wurden innerhalb der LVB-Gruppe Maßnahmen zur Eindämmung der Risikosituation ergriffen.

Aufgrund des zwischen LVB und LeoBus angewendeten Cost-Plus-Prinzips und des geltenden Ergebnisabführungsvertrages haben steigende Personal-, Material und Energiekosten jedoch keine direkte wirtschaftliche Ergebniswirkung auf die LeoBus.

Wesentliche Chancen ergeben sich daraus, dass die Bevölkerung der Stadt Leipzig auf Basis der aktualisierten Bevölkerungsprognose weiter nachhaltig wachsen und der Mobilitätsmarkt in Leipzig stärker erschlossen werden soll. Auch das steigende Umweltbewusstsein von Gesellschaft und Politik sowie die gesteckten Klimaziele können als weiterer Katalysator für den Ausbau des ÖPNV dienen. Die LVB-Gruppe setzt sich mit diesen Entwicklungen intensiv auseinander, um diese bestmöglich für das Unternehmen zu nutzen.

3.2 Prognosebericht

Am Ende des Jahres sind der Ausgang des Ukraine-Krieges und dessen politische und wirtschaftliche Folgen weiterhin völlig ungewiss und verunsichern die Weltwirtschaft nachhaltig. Dies sorgt für große Unsicherheiten in der Vorhersage des zukünftigen Geschäftsverlaufs innerhalb der gesamten LVB-Gruppe. Nichtsdestotrotz sind aufgrund des Geschäftsmodells der LeoBus innerhalb der LVB-Gruppe die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gesellschaft weiterhin als solide einzuschätzen.

Im Rahmen der Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2023 und des mittelfristigen Zeithorizontes wurden die Einschätzungen zur zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung der LeoBus, basierend auf dem damaligen Kenntnisstand, mit der Geschäftsentwicklung abgeglichen und angepasst.

In 2023 bleiben die Themen der Personalgewinnung und -bindung in einem sich weiterhin als Arbeitnehmermarkt entwickelnden Umfeld ein wesentlicher Schwerpunkt. Für die LVB-Gruppe gilt es, in diesem Umfeld weiterhin attraktive Beschäftigungsbedingungen anzubieten. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wird im Januar 2023 eine Task Force Fachkräftegewinnung ihre Arbeit aufnehmen (insbesondere mit Fokus Fahrservice). Mit der Einrichtung der Task Force 2023 sind folgende Chancen verbunden:

―	Analyse der Arbeitsmarktsituation Fachkräftemangel ÖPNV bundesweit,
―	zeitnah ab 1/2023 startende intensivierte Recruitingmaßnahmen mit zusätzlicher Unterstützung und Expertise von externen Personaldienstleistern sowie unter Nutzung der Chancen aus der Digitalisierung in Verbindung mit der Neuausrichtung des Recruitingprozesses,
―	Verbesserung der sozialen Beschäftigungsbedingungen für Mitarbeitende und
―	Senkung der Ausfallzeiten durch positiv unterstützende Arbeitgeberangebote im Gesundheitsmanagement und weitere Maßnahmen.

Geschäftsentwicklung
	Einheit	Plan 2022	Ist 2022	Plan 2023
Umlaufstunden	Tsd. Std.	753	662	706
Jahresergebnis (vor EAV)	TEUR	270	83	288
Umsatzerlöse	TEUR	50.359	48.418	53.837
Mitarbeiterkapazität	VbE	644	570	626

Die Geschäftsführung der LeoBus geht in der Wirtschaftsplanung 2023 von einem stabilen positiven Unternehmensergebnis und einer stabilen Liquiditätslage aus.

Die geplante Verkehrsleistung im Busbereich für 2023 wird infolge eines schrittweise normalisierten Fahrplans über Vorjahresniveau erwartet.

In den höheren geplanten Umsatzerlösen spiegeln sich durch die Leistungsverrechnungen im Wesentlichen die gestiegenen Personalaufwendungen durch die Kapazitätsentwicklung und die Entwicklung der anderen Aufwandspositionen wider.

Mit dem erweiterten Einsatz von Elektrobussen im Linienbetrieb sowie der Inbetriebnahme neuer Ladeeinrichtungen im Netz wird die E-Bus-Strategie weiter vorangetrieben. Gleichzeitig werden die betrieblichen Abläufe im Umgang mit den Ladeinfrastrukturen und den neu organisierten Busabstellflächen optimiert.

4 Erklärung zur Unternehmensführung

Aufgrund der durch das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst in §§ 36, 52 GmbHG aufgenommenen Regelungen müssen Unternehmen, die der gesetzlichen Mitbestimmung unterliegen, eigene Ziele für den Frauenanteil an Führungspositionen festlegen.

Der Frauenanteil innerhalb des Aufsichtsrates der LeoBus liegt im Geschäftsjahr 2022 bei 16,7 % (Zielgröße 0 %). Innerhalb der Geschäftsführung lag der Frauenanteil bei 0 % (Zielgröße 0 %). Die Zielgrößen sollen bis zum 31. Dezember 2023 beibehalten werden.

Für die obere Führungsebene wurde rein vorsorglich, für den Fall, dass die LeoBus eine solche Ebene einführen sollte, eine Zielgröße von 30 % festgelegt. Weiterhin wurde für die mittlere Führungsebene eine Zielgröße von 25 % beschlossen. Die festgelegten Zielgrößen sollen jeweils bis zum 31. Dezember 2026 erreicht werden.

Leipzig, den 28. Februar 2023

Geschäftsführung

Ronald Juhrs

Peter Müller-Marschhausen

Bericht Entgelttransparenzgesetz 2022 ^[1]

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntTranspG

1. Hintergrund und Berichtszeitraum

Dieser Bericht dient der Umsetzung der gesetzlichen Pflicht nach § 21 EntTranspG.

Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum vom 01.01.2017 bis 31.12.2021.

2. Statistische Erhebungen

2.1 Im Berichtszeitraum

Berichtszeitraum 2021
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	54	543	597	9%
davon Vollzeit	43	493	536	8%
davon Teilzeit	11	50	61	18%
Berichtszeitraum 2020
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	53	537	590	9%
davon Vollzeit	46	493	539	9%
davon Teilzeit	7	44	51	14%
Berichtszeitraum 2019
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	53	493	546	10%
davon Vollzeit	46	467	513	9%
davon Teilzeit	7	26	33	21%
Berichtszeitraum 2018
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	46	462	508	9%
davon Vollzeit	40	424	464	9%
davon Teilzeit	6	38	44	14%
Berichtszeitraum 2017
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	45	471	516	9%
davon Vollzeit	40	435	475	8%
davon Teilzeit	5	36	41	12%

^* gemäß HGB § 267 Abs. 5

2.2 Veränderungen gegenüber dem Vorbericht

Berichtszeitraum 2016
	Frauen	Männer	Gesamtzahl	Frauenanteil
Beschäftigte ^*	45	455	500	9%
davon Vollzeit	40	420	460	9%
davon Teilzeit	5	35	40	13%

^* gemäß HGB § 267 Abs. 5

3. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und ihre Wirkung

Ziel der Personalstrategie in der Leipziger Gruppe ist es, die Ausübung der verschiedenen Aufgaben sowie die Besetzung vakanter Positionen mit geeigneten Fach- und Führungskräften unabhängig vom Geschlecht sicherzustellen.

Als sozial verantwortliche kommunale Unternehmensgruppe nutzt die Leipziger Gruppe viele Instrumente und setzt Maßnahmen ein, die schon jetzt für mehr Fairness in unseren Unternehmen sorgen. Diese sind so vielfältig wie das Thema.

Alle personalführenden Unternehmen der Leipziger Gruppe sind tarifgebunden und damit in regelmäßigem Austausch mit den Gewerkschaften wie z. B. ver.di und IG BCE. Gemeinsame Aufgabe der Tarifpartnerinnen ist es, durch die Schaffung entsprechender Rahmenregelungen den sich verändernden Lebens und Arbeitsbedingungen gerecht zu werden und dadurch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Sicherheit für diese Herausforderungen zu geben.

Relevant für die Vergütung ist die Ausübung und Befähigung für eine Aufgabe/Stelle, nicht das Geschlecht. Alle berichtspflichtigen personalführenden Unternehmen der Leipziger Gruppe verfügen über einen Tarifvertrag.

Stellenbewertungsgrundsätze sind in den jeweiligen Tarifverträgen geregelt oder werden entsprechend angewendet (tariflich geregelt.)

Die verschiedenen Positionen/Stellen im Unternehmen sind bewertet bzw. eingruppiert. Die Vergütung ist abhängig von der Bewertung der Position und nicht vom Stelleninhaber.

Der Stelle ist eine Entgeltgruppe zugeordnet. Im Vergütungstarifvertrag sind überblicksartig Aufgabeninhalte und Qualifikationsanforderungen für die jeweilige Vergütungsgruppe ersichtlich. Der/Die Mitarbeiter/in, der/die diese Stelle ausfüllt, erhält diese Zielentgeltgruppe, sofern alle Voraussetzungen erfüllt sind, unabhängig des Geschlechts. Tätigkeitsbewertungen werden entsprechend tariflicher Vorgaben nach objektiven Maßstäben anhand sachlicher Kriterien geschlechterunabhängig durchgeführt.

Außertarifliche Stellen werden mit einem fixen und einem variablen Anteil vergütet, wobei der variable Anteil abhängig vom Erreichen konkreter Ziele ist. Diese setzen sich zusammen aus gemeinschaftlichen Unternehmenszielen (zum Beispiel finanzielle Ziele), aus individuellen Leistungszielen in puncto Prozesse und Fachziele sowie aus persönlichen Mitarbeiterzielen. Die Zielvereinbarung erfolgt jährlich nach einem festgelegten Prozess. Der Grad der Zielerreichung für die individuellen Leistungsziele und für die gegebenenfalls vereinbarten persönlichen Ziele wird im Rahmen eines Auswertungsgespräches festgelegt.

In die Zielvereinbarung fließen zahlreiche Ziele mit ein: Unternehmensziele, Entwicklungs, Sach oder Team und Bereichsziele. Die Zahlung richtet sich nach Erreichung der Zielvorgaben, die anhand der jeweiligen Position und übernommenen Verantwortung ausgerichtet werden. Eine Differenzierung nach dem Geschlecht der Stelleninhaber erfolgt nicht.

Um das Selbstverständnis der Leipziger Gruppe zu Chancengleichheit, Vielfalt und Wertschätzung zu bekräftigen, ist ein Schwerpunkt im Zukunftstarifvertrag (Z-TV) das Thema "Beruf/Familie/Lebensphasen". Damit verbunden ist die Zielstellung, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (bei Vorliegen entsprechender Voraussetzungen) die Möglichkeiten zu geben, neben der Erwerbstätigkeit (vom Ein- bis zum Ausstieg) den persönlichen Belangen [in einem ausgewogenen Verhältnis] nachzugehen. Die familiären- und lebensphasenbedingten Vorstellungen zu berücksichtigen, ist auch für die Zufriedenheit sowie Produktivität der Beschäftigten von Relevanz und trägt damit zur Stärkung des Unternehmenserfolges bei.

Deshalb wurde im Z-TV vereinbart, dass

―	der Austausch zu Maßnahmen der Chancengleichheit in der Leipziger Gruppe gestärkt wird,
―	die Charta der Vielfalt angewandt wird,
―	Angebote zur Kinderbetreuung bei vertraglich gebundenen Einrichtungen gestärkt werden
―	und die dauerhafte Möglichkeit zum mobilen Arbeiten als Anspruch formuliert wurde.

Das Thema Chancengleichheit hat viele Facetten, die täglich mit Leben gefüllt werden. Es gibt keinen Bereich im Unternehmen, der nicht einen Bezug zu Chancengleichheit hat. Überall, wo Menschen zusammenleben und -arbeiten, geht es auch um Vielfalt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dabei hat Diversität viele Dimensionen, die wichtigsten sind: Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft. Dazu kommen noch weitere Dimensionen wie Familienstand, Berufserfahrung und Ausbildungshintergrund und etwa die Dauer der Betriebszugehörigkeit. Sie alle sind uns in der Leipziger Gruppe gleichermaßen wichtig. Chancengleichheit heißt für uns: Dass alle unabhängig von ihren Merkmalen als Bereicherung für die Leipziger Gruppe gesehen werden. So dürfen Menschen, die bei der Leipziger Gruppe arbeiten, genauso sein, wie sie sind: die besten Mitarbeiter. Und das trifft auch auf Menschen zu, die die Dienstleistungen und Services der Leipziger Gruppe nutzen: unsere Kunden.

¹ Der Entgeltbericht wurde nicht durch Abschlussprüfer geprüft.

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

		in EUR
	31.12.2022	31.12.2021
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	39.057,00	13.907,00
2. Geleistete Anzahlungen	7.400,00	32.674,34
	46.457,00	46.581,34
II. Sachanlagen
1. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten	29.072,00	30.667,00
2. Fahrzeuge für den Personenverkehr	1.062.899,00	1.507.540,00
3. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören	96.237,00	112.225,00
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	140.858,00	157.420,00
	1.329.066,00	1.807.852,00
	1.375.523,00	1.854.433,34
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	477.030,34	298.299,67
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.273,66	26.924,86
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.962.389,63	2.678.982,37
3. Sonstige Vermögensgegenstände	168.257,01	279.676,14
	3.140.920,30	2.985.583,37
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	6.611,04	6.317,66
	3.624.561,68	3.290.200,70
C. Rechnungsabgrenzungsposten	54.293,74	55.651,77
	5.054.378,42	5.200.285,81
Passiva
		in EUR
	31.12.2022	31.12.2021
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	27.050,00	27.050,00
II. Kapitalrücklage	1.938.825,74	1.938.825,74
III. Jahresüberschuss	0,00	0,00
	1.965.875,74	1.965.875,74
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	1.808.999,02	1.691.397,51
	1.808.999,02	1.691.397,51
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	484.347,75	260.401,01
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	637.804,41	1.108.507,48
3. Sonstige Verbindlichkeiten	148.919,53	160.584,70
davon aus Steuern: EUR 139.925,25; (Vj.: EUR 151.662,70)
	1.271.071,69	1.529.493,19
D. Rechnungsabgrenzungsposten	8.431,97	13.519,37
	5.054.378,42	5.200.285,81

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

		in EUR
	2022	2021
1. Umsatzerlöse	48.417.825,92	44.815.834,70
2. Sonstige betriebliche Erträge	977.633,93	1.214.286,50
	49.395.459,85	46.030.121,20
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	9.112.733,51	6.802.946,42
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	11.242.012,17	11.348.288,62
	20.354.745,68	18.151.235,04
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	19.133.256,38	18.492.587,97
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.252.049,60	3.943.900,83
davon für Altersversorgung: EUR 395.407,56 (Vj.: EUR 85.625,61)
	23.385.305,98	22.436.488,80
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	533.721,50	639.815,97
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	5.041.749,79	4.708.683,57
7. Erträge aus Beteiligungen	0,00	121.447,78
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: EUR 121.447,78)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	10.117,46	4.615,96
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: EUR 41,45)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.058,50	16.285,59
davon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00)
10. Ergebnis vor Steuern	83.995,86	203.675,97
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	0,00	0,00
12. Ergebnis nach Steuern	83.995,86	203.675,97
13. Sonstige Steuern	1.207,00	1.386,54
14. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	82.788,86	202.289,43
15. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Inhaltsverzeichnis

1 Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

2 Erläuterungen zu den Posten von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung

2.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

2.2 Erläuterungen zur Bilanz

2.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

3 Angaben zum Jahresergebnis

4 Ergänzende Angaben

4.1 Konzernzugehörigkeit

4.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

4.3 Angaben zu den Organen

4.4 Abschlussprüferhonorar

4.5 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

5 Nachtragsbericht

1 Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

Die LeoBus GmbH, Leipzig (LeoBus), hat ihren Sitz in Leipzig.

Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig unter HRB 7369 eingetragen.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 der LeoBus GmbH weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft nach § 267 Handelsgesetzbuch (HGB) auf.

Durch die LVV wird gemäß § 291 HGB der befreiende Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 aufgestellt. Der für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis erstellte Konzernabschluss wird beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und ist über das Unternehmensregister abrufbar.

Der Jahresabschluss wurde gemäß dem Gesellschaftsvertrag nach den für große Kapitalgesellschaften maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Verordnung über die Gliederung des Jahresabschlusses von Verkehrsunternehmen in der Fassung vom 7. August 2021 (JAbschlVUV) wurde bei der Erstellung beachtet.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 HGB gewählt. Das Gliederungsschema der Gewinn- und Verlustrechnung wurde abweichend zum § 275 HGB um den Posten "Ergebnis vor Steuern"ergänzt.

Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Als verbundene Unternehmen werden diejenigen Unternehmen angesehen, an denen die LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Leipzig (LVV), direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist beziehungsweise die direkt oder indirekt beherrscht werden.

2 Erläuterungen zu den Posten von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung

2.1 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Abschreibungsmethode über die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände vorgenommen. Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Anlagegegenstände entspricht hierbei den von der Finanzverwaltung veröffentlichten steuerlich anerkannten AfA-Tabellen.

Im Falle einer dauerhaften Wertminderung wird außerplanmäßig abgeschrieben. Anlagegegenstände, deren Anschaffungskosten im Einzelfall 800,00 EUR nicht übersteigen, werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und anschließend vollständig abgeschrieben. Für Wirtschaftsgüter, deren Wert 250,00 EUR nicht überschreitet, werden die Anschaffungskosten sofort als Aufwand erfasst.

Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Soweit erforderlich, werden Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennwert erfasst. Dem möglichen Ausfallrisiko bei einzelnen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch die Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nominalwert bewertet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Ausgaben, soweit sie einen Aufwand nach dem Bilanzstichtag darstellen, gebildet.

Das Eigenkapital wurde zum Nennwert passiviert.

Bei den gebildeten Rückstellungen sind alle erkennbaren Risiken sowie ungewissen Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend berücksichtigt. Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Die sonstigen Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit fristadäquaten Zinssätzen abgezinst, die von der Deutschen Bundesbank als über sieben Geschäftsjahre ermittelte durchschnittliche Marktzinssätze bekannt gegeben worden sind.

Die Jubiläumsrückstellungen wurden nach der Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode) unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit dem Rechnungszins für eine angenommene durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren gemäß § 253 Abs. 2 HGB auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinsfuß von 1,44 % (Vj.: 1,35 %) ermittelt. Dabei wurde ein Gehaltstrend von 3 % (Vj.: 3 %) p. a.berücksichtigt. Als Finanzierungsendalter wurde die Regelaltersgrenze nach dem RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz vom 20. April 2007 angesetzt.

Die Rückstellungen für Wertguthaben aus dem Modell "BeVor 67" werden in Höhe des Zeitwerts der verpfändeten Wertkonten zuzüglich des Barwerts des nicht auf den Wertkonten gesicherten Arbeitgeberzuschusses für die abgeschlossenen Wertkontenverträge angesetzt. Die Ermittlung des Barwerts des Arbeitgeberzuschusses erfolgte nach der PUC-Methode unter Anwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinsfuß von 1,44 % (Vj.: 1,35 %). Der Rechnungszins für die Abzinsung wurde pauschal mit dem gemäß Angabe der Deutschen Bundesbank über sieben Geschäftsjahre ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz angesetzt, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Zum Bilanzstichtag wird eine erwartete Steigerung der Wertkonten von 4 % (Vj.: 4 %) p. a. sowie ein rechnungsmäßiges Endalter von 63 Jahren zugrunde gelegt.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten wurden für Einnahmen gebildet, soweit sie einen Ertrag nach dem Bilanzstichtag darstellen.

2.2 Erläuterungen zur Bilanz

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens wird im Anlagenspiegel dargestellt.

Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen von2.962 TEUR (Vj.: 2.679 TEUR) betreffen

―	2.850 TEUR (Vj.: 2.601 TEUR) Forderungen gegen den Gesellschafter und
―	112 TEUR (Vj.: 78 TEUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Gesellschafter).

Von den Forderungen gegen Gesellschafter 2.850 TEUR (Vj.: 2.601 TEUR) betreffen

―	9 TEUR (Vj.: 529 TEUR) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
―	2.841 TEUR (Vj.: 2.072 TEUR) Sonstige Forderungen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie auch im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten 54 TEUR (Vj.: 56 TEUR) werden im Wesentlichen 51 TEUR (Vj.: 51 TEUR) für Beitrag Berufsgenossenschaft Verkehr ausgewiesen.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt unverändert 27 TEUR. Die Stammeinlagen sind in voller Höhe erbracht und werden zum Bilanzstichtag von der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH gehalten.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten hauptsächlich Rückstellungen für Personalverpflichtungen von 887 TEUR (Vj.: 731 TEUR).

In den sonstigen Rückstellungen sind Verpflichtungen von 222 TEUR aus Wertguthaben im Rahmen des Modells "BeVor 67" enthalten. "BeVor 67" ist ein Wertkontenmodell, das den Beschäftigten der LVB-Gruppe den Eintritt in den vorzeitigen Ruhestand oder auch in die Teilzeit vor dem Ruhestand ermöglicht. Um bereits vor dem gesetzlichen Rentenalter in den Ruhestand zu gehen, können Entgelt- und Zeitbestandteile, wie zum Beispiel laufendes Entgelt, Einmalzahlungen, Urlaubstage und Mehrarbeits-/Überstunden, eingebracht werden. Die hierfür gebildeten Rückstellungen sind gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Kapitalanlagen zur Sicherung der langfristig fälligen Verpflichtungen aus dem Wertkontenmodell, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung dieser Altersversorgungsverpflichtungen dienen, verrechnet worden. Die fortgeführten Anschaffungskosten und damit der beizulegende Zeitwert im Sinne des § 255 Abs. 4 HGB betragen 181 TEUR. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beziffert sich ebenfalls auf 181 TEUR. Zusätzlich werden die Ansparverträge für Wertguthaben durch den Arbeitgeber über einen Zuschuss gefördert. Diese Verpflichtung ist separat bilanziert.

Die Verbindlichkeiten gliedern sich entsprechend ihrer Restlaufzeit wie folgt:

Verbindlichkeiten				in TEUR
	Restlaufzeit			Gesamt
	bis zu einem Jahr (31.12.2021)	von einem bis zu fünf Jahre (31.12.2021)	über fünf Jahre (31.12.2021)	31.12.2022 (31.12.2021)
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und	484	0	0	484
Leistungen	(260)	(0)	(0)	(260)
2. Verbindlichkeiten gegenüber	638	0	0	638
verbundenen Unternehmen	(1.108)	(0)	(0)	(1.108)
3. Sonstige Verbindlichkeiten	149	0	0	149
	(161)	(0)	(0)	(161)
	1.271	0	0	1.271
	(1.529)	(0)	(0)	(1.529)

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 638 TEUR (Vj.: 1.108 TEUR) betreffen

―	381 TEUR (Vj.: 629 TEUR) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (ohne Gesellschafter) und
―	257 TEUR (Vj.: 479 TEUR) Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter von 257 TEUR (Vj.: 479 TEUR) betreffen

―	174 TEUR (Vj.: 277 TEUR) Lieferungen und Leistungen und
―	83 TEUR (Vj.: 202 TEUR) Sonstige Verbindlichkeiten.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden im Wesentlichen noch zu zahlende Lohn- und Kirchensteuer von 140 TEUR (Vj.: 152 TEUR) erfasst.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten mit 8 TEUR (Vj.: 14 TEUR) resultiert in Höhe von 8 TEUR aus der Besitzstandswahrung der LTB-Mitarbeiter, die im Rahmen des Betriebsübergangs zum 1. Januar 2008 von dem Bereich Stadtbus an die LeoBus übergegangen sind.

2.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 betragen 48.418 TEUR (Vj.: 44.816 TEUR) und setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	in TEUR 2021
Erbringung von Leistungen des Fahrservices und des Fahrzeugservices	46.467	43.348
Erlöse aus Gelegenheitsverkehr	18	25
Erbringung von Dienstleistungen im Bereich Fahrservice an die LSVB	1.374	952
Erlöse aus Dienstleistungserbringung	86	90
Übrige Umsatzerlöse	473	401
Gesamt	48.418	44.816

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 978 TEUR (Vj.: 1.214 TEUR) beinhalten im Wesentlichen

―	771 TEUR Erträge aus Schadenersatzleistungen und Versicherungsleistungen,
―	103 TEUR Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen,
―	24 TEUR Erträge aus Zuschüssen Krankenkassen,
―	6 TEUR Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen und
―	1 TEUR übrige periodenfremde Erträge.

Der Materialaufwand von 20.355 TEUR (Vj.: 18.151 TEUR) enthält keine periodenfremde Aufwendungen.

Der Personalaufwand von 23.385 TEUR (Vj.: 22.436 TEUR) enthält periodenfremde Aufwendungen von 0,1 TEUR.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 5.042 TEUR (Vj.: 4.709 TEUR) enthalten periodenfremde Aufwendungen von 50 TEUR.

Im Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 10 TEUR (Vj.: 5 TEUR) sind 9 TEUR (Vj.: 5 TEUR) für Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen enthalten.

Der Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen 6 TEUR (Vj.: 16 TEUR) enthält 3 TEUR (Vj.: 11 TEUR) Aufwendungen aus der Aufzinsung von längerfristigen sonstigen Rückstellungen.

3 Angaben zum Jahresergebnis

Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung von 83 TEUR ausgewiesen. Der Betrag wird unter den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

4 Ergänzende Angaben

4.1 Konzernzugehörigkeit

Die LeoBus GmbH wird in den Konzernabschluss der LVV einbezogen. Der für den größten und kleinsten Konsolidierungskreis erstellte Konzernabschluss wird beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und ist über das Unternehmensregister abrufbar.

4.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2022 bestanden sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leistungs- und Leasingverträgen von 18.989 TEUR. Im Jahr 2023 ist ein Betrag von 18.989 TEUR fällig. Diese sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen in Höhe von 18.988 TEUR gegenüber verbundenen Unternehmen.

Das Bestellobligo beläuft sich auf 76TEUR. Davon betreffen 49 TEUR verbundene Unternehmen.

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2022 an die Zusatzversorgungskasse des Kommunalen Versorgungsverbandes Sachsen, Dresden, Umlagen von 1,6 % und Zusatzbeiträge von 4,4 % (davon 2,4 % Arbeitnehmeranteil) der zusatzversorgungspflichtigen Entgelte aller Beschäftigten geleistet. Die zusatzversorgungspflichtigen Personalaufwendungen betrugen 10.518 TEUR. Die Umlagen und Zusatzbeiträge dienen der mittelfristigen Ausfinanzierung einer Deckungslücke der Zusatzversorgungskasse, die im Zuge der Umstellung auf ein beitragsfinanziertes, kapitalgedecktes Versicherungssystem besteht. Sobald die Ausfinanzierung erreicht ist, soll die Umlage entfallen.

4.3 Angaben zu den Organen

Der Geschäftsführung gehörten im Geschäftsjahr 2022 an:

―

Herr Ronald Juhrs,

Geschäftsführer für Technik und Betrieb (Geschäftsführer Technik und Betrieb der LVB)

―

Herr Peter Müller-Marschhausen,

Geschäftsführer für Angelegenheiten des Fahrservice/Kaufmännische Aufgaben (Bereichsleiter Fahrservice und Prokurist der LVB).

Die Geschäftsführer sind nicht bei der Gesellschaft angestellt und erhalten daher keine Bezüge von dieser.

Der Aufsichtsrat bestand aus folgenden Mitgliedern:

Anteilseignervertreter
Ulf Middelberg Vorsitzender	Geschäftsführer (Sprecher der Geschäftsführung) Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH Geschäftsführer LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Volkmar Müller Stellvertretender Vorsitzender	Geschäftsführer LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
Franziska Riekewald	Referentin Geschäftsentwicklung o.trend GmbH
Enrico Lange	Bereichsleiter Finanzen und Controlling Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH
Arbeitnehmervertreter
Heiko Israel (bis zum 30. September 2022)	Freigestellter Betriebsrat LeoBus GmbH
Uwe Kölle	Omnibusfahrer LeoBus GmbH
André Kresse (seit dem 1. Oktober 2022)	Freigestellter Betriebsrat (Mitglied 3er Betriebsrat) LeoBus GmbH

Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhielten im abgelaufenen Geschäftsjahr von der Gesellschaft keine Vergütung.

4.4 Abschlussprüferhonorar

Auf die Angabe des Gesamthonorars des Abschlussprüfers nach § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da sie in dem die Gesellschaft einbeziehenden Konzernabschluss der LVV enthalten sein wird.

4.5 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (§ 267 Abs. 5 HGB)	2022	2021
Mitarbeiter Kerngeschäft	580	582
davon: Mitarbeiter Fahrdienst (Fahrer)	493	496
Mitarbeiter Service und Management	16	15
	596	597

Darüber hinaus waren im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 62 (Vj.: 67) Mitarbeiter der LVB für den Fahrdienst eingesetzt.

5 Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, liegen nicht vor.

Leipzig, den 28. Februar 2023

Geschäftsführung

Ronald Juhrs

Peter Müller-Marschhausen

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	148.022,55	0,00	0,00	32.674,34	180.696,89
2. Geleistete Anzahlungen	32.674,34	7.400,00	0,00	-32.674,34	7.400,00
	180.696,89	7.400,00	0,00	0,00	188.096,89
II. Sachanlagen
1. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten	68.125,04	0,00	0,00	0,00	68.125,04
2. Fahrzeuge für den Personenverkehr	8.083.276,95	0,00	2.142.973,20	0,00	5.940.303,75
3. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören	586.054,49	25.725,39	0,00	0,00	611.779,88
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	562.177,69	23.896,77	9.712,02	0,00	576.362,44
	9.299.634,17	49.622,16	2.152.685,22	0,00	7.196.571,11
	9.480.331,06	57.022,16	2.152.685,22	0,00	7.384.668,00

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	134.115,55	7.524,34	0,00	0,00	141.639,89
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	134.115,55	7.524,34	0,00	0,00	141.639,89
II. Sachanlagen
1. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten	37.458,04	1.595,00	0,00	0,00	39.053,04
2. Fahrzeuge für den Personenverkehr	6.575.736,95	442.430,00	2.140.762,20	0,00	4.877.404,75
3. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören	473.829,49	41.713,39	0,00	0,00	515.542,88
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	404.757,69	40.458,77	9.712,02	0,00	435.504,44
	7.491.782,17	526.197,16	2.150.474,22	0,00	5.867.505,11
	7.625.897,72	533.721,50	2.150.474,22	0,00	6.009.145,00

		in EUR
	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	39.057,00	13.907,00
2. Geleistete Anzahlungen	7.400,00	32.674,34
	46.457,00	46.581,34
II. Sachanlagen
1. Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten	29.072,00	30.667,00
2. Fahrzeuge für den Personenverkehr	1.062.899,00	1.507.540,00
3. Maschinen und maschinelle Anlagen, die nicht zu Nr. 2 gehören	96.237,00	112.225,00
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	140.858,00	157.420,00
	1.329.066,00	1.807.852,00
	1.375.523,00	1.854.433,34

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die LeoBus GmbH, Leipzig

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der LeoBus GmbH, Leipzig, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der LeoBus GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Lageberichts:

―	die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote), die in Abschnitt "4 Erklärung zur Unternehmensführung" des Lageberichts enthalten ist, und
―	die im Lagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, den 15. März 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Strom, Wirtschaftsprüfer

Hesche-Zurek, Wirtschaftsprüferin

Beschlussvorlage Nr. 03/2023

aus der 32. Aufsichtsratssitzung der LeoBus GmbH vom 9. Juni 2023

Gegenstand

Bericht und Entlastung des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022

Kurzerläuterung

Im Zusammenhang mit dem ordnungsgemäßen Jahresabschluss ist die Verabschiedung des Tätigkeitsberichtes des Aufsichtsrates über seine Überwachungs- und Beratungspflichten im Geschäftsjahr 2022 notwendig.

Nach der Verabschiedung des Berichtes des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022 ist auch über die Entlastung des Aufsichtsrates zu befinden.

Die Entlastung des Aufsichtsrates erfolgt durch die Gesellschafterin der LeoBus GmbH.

Der Entwurf des Tätigkeitsberichts liegt als Anlage bei.

Anlagen

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022

Beschluss

Der Aufsichtsrat beschließt, unter Verzicht auf alle nach Gesetz oder Gesellschaftsvertrag erforderlichen Formen und Fristen der Einberufung, was folgt:

1. Der Bericht des Aufsichtsrates der LeoBus GmbH für das Geschäftsjahr 2022 wird verabschiedet.

2. Der Aufsichtsrat bittet die Gesellschafterversammlung der LeoBus GmbH, dem Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.

Leipzig, 9. Juni 2023

Aufsichtsratsvorsitzender der LeoBus GmbH

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022 der LeoBus GmbH

Der Aufsichtsrat hat seine Überwachungs- und Beratungspflichten gegenüber der Geschäftsführung entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen und dem Gesellschaftsvertrag uneingeschränkt wahrgenommen.

Er hat sich im Geschäftsjahr 2022 mittels regelmäßiger und umfassender Berichterstattung durch die Geschäftsführung über die Lage und die Geschäftsentwicklung der LeoBus GmbH informiert. In diesem Zusammenhang hat er sich von der Geschäftsführung zu wesentlichen Geschäftsvorfällen berichten lassen, Berichte abgefordert und einschlägige Beschlüsse gefasst. Darüber hinaus hat sich der Vorsitzende des Aufsichtsrates auch außerhalb von Sitzungen von der Geschäftsführung zu Einzelsachverhalten berichten lassen.

Im Zuge der weiter anhaltenden Corona-Pandemie und der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine (Material- und Energiepreissteigerungen) haben sich die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat mit diesen besonderen Herausforderungen laufend befasst. Die Versorgungssicherheit der LeoBus GmbH ist auch in diesen Zeiten gewährleistet.

Im Geschäftsjahr 2022 haben zwei planmäßige Sitzungen des Aufsichtsrates stattgefunden.

Weiterhin wurden zwei Beschlüsse im schriftlichen Beschlussverfahren herbeigeführt.

Themenschwerpunkte der Beratungen waren:

1. Berichterstattung über die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft,

2. Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 und Lagebericht zum Geschäftsjahr 2021, 3. Berichterstattung zum Risikomanagement,

4. Wirtschaftsplanung für 2023 sowie mittelfristige Wirtschaftsplanung für 2024 bis 2027,

5. Beschluss des strategischen Unternehmenskonzepts der LVB ("MobiLE") auf Ebene der LeoBus GmbH.

Das Aufsichtsratsmitglied Herr Heiko Israel hat sein Mandat im Aufsichtsrat der LeoBus GmbH zum 30. September 2022 niedergelegt. Mit der im Jahr 2019 durchgeführten Wahl der Arbeitnehmervertreter der LeoBus GmbH wurde Herr André Kresse als Ersatzmitglied für Herrn Israel gewählt. Ab dem 1. Oktober 2022 ist Herr Kresse gemäß den gesetzlichen Vorschriften für die restliche Amtszeit Mitglied des Aufsichtsrates der LeoBus GmbH.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen die für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen eigenverantwortlich wahr.

Die Stadt Leipzig hat Grundsätze und Standards der Unternehmenssteuerung und der Unternehmensführung für kommunale Unternehmen in Anlehnung an den Deutschen Corporate Governance Kodex für börsennotierte Unternehmen und den Public Corporate Governance Kodex für Beteiligungsunternehmen des Bundes sowie nach den Empfehlungen des Präsidiums des Deutschen Städtetages entwickelt. Diese wurden mit Ratsbeschluss RBV-1843/13 vom 11. Dezember 2013 im "Leipziger Corporate Governance Kodex" (LCGK) niedergelegt, dessen Inhalte Bestandteil des Gesellschaftsvertrages der LeoBus GmbH sind.

Der Aufsichtsrat hat gemeinsam mit der Geschäftsführung gem. § 19 LeoBus-GesV über die Einhaltung der Regelungen des Teil III LCGK für das Geschäftsjahr 2022 berichtet.

Des Weiteren berichtet der Aufsichtsrat, dass für das Geschäftsjahr 2022 kein Aufsichtsrat Interessenkonflikte i. S. v. § 18 Abs. 1 lit. b des GesV der LeoBus GmbH gegenüber dem Aufsichtsrat angezeigt hat. Eine Beauftragung von Aufsichtsratsmitgliedern durch die Gesellschaft im Rahmen von Berater- oder sonstigen Dienstleistungs- und Werkverträgen ist im Geschäftsjahr 2022 nicht erfolgt.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 wurden von der zum Abschlussprüfer bestellten KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Leipzig, geprüft. Die Jahresabschlussprüfung erstreckte sich auch auf die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung nach § 53 HGrG. Im Ergebnis der Prüfungen wurden jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt.

Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates teilgenommen und dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und stand für Nachfragen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat nimmt den Bericht der KPMG über die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 sowie des Lageberichtes für das Geschäftsjahr 2022 zur Kenntnis. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen.

Der Aufsichtsrat empfiehlt der Gesellschafterversammlung, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 festzustellen, den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 zu genehmigen und die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2022 zu entlasten.

Zudem bittet der Aufsichtsrat die Gesellschafterversammlung, den Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2022 zu entlasten.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Geschäftsführung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und spricht allen Beteiligten seine ausdrückliche Anerkennung für die erfolgreiche Tätigkeit aus.

Leipzig, 9. Juni 2023

Aufsichtsratsvorsitzender der LeoBus GmbH

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 9. Juni 2023 festgestellt.