Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH

Offenbach am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht

1. Geschäftsverlauf und Lage

Die Gesellschaft hat im Jahr 2022 ihre operative Tätigkeit begonnen. Sie wurde Ende 2021 gegründet. Der Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus e.V. übertrug mit Wirkung zum 01. Januar 2022 generell die Betreuungseinrichtungen in der Stadt Offenbach auf die Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH.

Im Berichtsjahr wurde eine neue Leitungsebene in Form der Einrichtungsleitung etabliert.

Nachfolgend wird der Geschäftsverlauf für die einzelnen pädagogischen Bereiche dargestellt.

1.1 Wohngruppen und Kinderhäuser

Aktuell bestehen im Verein acht Wohngruppen und drei Kleingruppen mit insgesamt 90 Plätzen. Das Hauptgelände befindet sich auf der Rosenhöhe in Offenbach am Main.

Zwei dieser elf Gruppen hatten über das Jahr 2023 eine Auslastung unter 95 Prozent. Dies führte bei einer dieser Gruppen zu einem negativen Jahresergebnis. Die anderen Gruppen waren im Geschäftsjahr gut belegt, offene Plätze konnten schnell nachbesetzt werden. Das negative Jahresergebnis bei drei weiteren Gruppen lag auch an hohen Zahlungen und Rückstellungen für die Inflationsausgleichsprämie gemäß AVR Caritas. Zudem beeinflusste die Umlage der zentralen Küche die Jahresergebnisse der drei Kinderhäuser.

1.2 Tagesgruppen

In 14 Tagesgruppen werden insgesamt 137 Plätze vorgehalten. Bei neun Gruppen lag im Berichtsjahr die Auslastung unter 95 Prozent, davon lagen vier unter 90 Prozent. Insgesamt hatten daher sieben Tagesgruppen ein negatives Jahresergebnis. Über alle Tagesgruppen hinweg konnte im Gegensatz zum Vorjahr ein positives Gesamtergebnis er zielt werden. Die Auslastung muss mit Blick auf die für 2025 beschlossene betreute Ganztagsschule sorgfältig beobachtet werden, um keine Überkapazitäten zu erzeugen.

1.3 Ambulante Hilfen und Betreutes Wohnen

Der ambulante Bereich (vormals zwei Abteilungen) wurde im Berichtsjahr zusammengelegt. Die Angebote richten sich sowohl an Kinder und jüngere Jugendliche, sowie an ältere Jugendliche und junge Erwachse ne und bieten diesen zahlreiche Plätze für Betreutes Wohnen.

Der Bereich der Ambulanten Hilfen mit Betreutem Wohnen konnte wie im Vorjahr ein positives Jahresergebnis vorweisen. Es könnten aktuell mehr Kinder und Jugendliche betreut werden, limitierend ist hier der Fachkräftemangel.

1.4 Hortprojekt

Seit September 2013 unterstützt das Hortprojekt die pädagogische Arbeit im Hort der Kinderburg (Kita 7) in Dietzenbach. Platz finden rund 40 Kinder aus drei verschiedenen Grundschulen der Stadt. Da das Angebot nicht ausfinanziert ist, finden Nachverhandlungen mit dem Kreis Offenbach statt. Das Hortprojekt soll im Zuge der Verhandlungen in die Theresien Kinder- und Jugendhilfe Kreis Offenbach gGmbH umziehen.

1.5 Schule

Auch im vergangenen Jahr waren die Beschulungsangebote der drei Schulabteilungen gut nachgefragt. Aufgrund der Tatsache, dass die angestrebte Genehmigung der gymnasialen Oberstufe durch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen bisher nicht positiv beschieden wurde und es Unstimmigkeiten bei der Feststellung von Förderbedarfen gab, fehlen der Förderschule im Berichtsjahr rund T€ 500,0. In der Gesamtbetrachtung war die Schule da her stark defizitär. Die positive Entwicklung der letzten Jahre konnte nicht fortgesetzt werden.

1.6 Zusammenfassende Betrachtung der Bereichsgeschäftsverläufe

Die übergreifend gute Belegung der Bereiche, ausgenommen der Tagesgruppen, in der gGmbH verdeutlicht die gute Position im Markt. Die hohe Nachfrage nach Jugendhilfeleistungen ermöglichte auch im vergangenen Jahr wieder eine zufriedenstellende Auslastung. Die künftige Entwicklung bei der Nachfrage bei den Tagesgruppen ist zu beobachten.

1.7 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Vermögens- und Finanzlage der Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH ist positiv.

Die Erträge im pädagogischen Bereich beliefen sich im Jahr 2023 auf T€ 22.286,0 (Vorjahr: T€ 21.134,1); dies stellt eine Zunahme um T€ 1.151,9 dar. Die zugrundeliegenden Entgeltsätze wer den jedes Jahr prozentual auf Basis der Empfehlung der Hessischen Jugendhilfekommission angepasst.

Der Materialaufwand lag bei T€ 1.514,0.

Die Personalaufwendungen stiegen im Berichtsjahr um T€ 1737,0 auf T€ 19.065,3. Zum 31. Dezember 2023 betrug die Zahl der Mitarbeitenden 304 (nach Köpfen). Dies stellt einen Rückgang um 5 Mitarbei ende dar. Im Berichtsjahr wurde gemäß AVR Caritas insgesamt eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von T€ 341,3 an die Mitarbeitenden aus gezahlt und zusätzlich eine Rückstellung in gleicher Höhe für das Jahr 2024 gebildet.

Die Abschreibungen beliefen sich im Berichtsjahr auf T€ 125,0 und die sonstigen betrieblichen Aufwen dungen auf T€ 2.710,2.

Die Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH erreichte im Geschäftsjahr 2023, insbesondere durch die in Gliederungspunkt 1.5 beschriebene Problematik, einen Jahresfehlbetrag von T€ 385,0. Im Vorjahr konnte noch ein Jahresüberschuss von T€ 268,0 erzielt wer den.

Die gGmbH verfügt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 über ein Eigenkapital in Höhe von T€ 5.908,1 (Vorjahr T€ 6.293,0). Die Eigenkapitalquote beträgt 61,81 Prozent. Die Liquiditätssituation ist als gut zu beurteilen. Die Liquidität 1. Grades beträgt 77,17 Prozent.

Die Bilanzsumme belief sich im Berichtsjahr auf T€ 9.558,5.

2. Personal und Qualitätsentwicklung

Im Jahr 2023 gab es vier kurzfristige Beschäftigungsverbote. Schwierig gestaltet sich weiterhin die Wiederbesetzung von vakanten und neuen Stellen; hier zeigen sich der demographische Wandel insgesamt und der Fachkräftemangel im Bereich der Pädagogik im Besonderen.

Eine weitere Herausforderung ist weiterhin die Besetzung der Nachtbereitschaften mit Fachkräften. Dies könnte künftig zu einer Veränderung der Dienstzeiten der Pädagog*innen im Tagdienst führen.

Für die Gewinnung neuer Mitarbeiter*innen bestehen neben den monetären Anreizen ein Gesundheits-Benefit-System, Dienstrad-Leasing sowie umfangreiche Fortbildungsmöglichkeiten und regelmäßige Supervisionen. Außerdem wird weiterhin mit Fach- und Hochschulen kooperiert so wie Job-Messen besucht, um geeignete Bewerber*innen zu gewinnen.

Im Berichtsjahr wurde ein einrichtungsübergreifendes Leitbild sowie ein neues Logo etabliert.

3. Baumaßnahmen

Da sich der Gebäudebestand im Verein befindet, werden Bautätigkeiten über diesen abgewickelt. Der historische Gebäudebestand stellt die Einrichtung immer wieder vor die Herausforderung von technischen, energetischen und denkmalschutzkonformen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten.

Durch die Einstellung eines Referenten für Immobilienmanagement konnte der bestehende Investitionsstau weiter abgebaut werden.

Im Berichtsjahr konnte der Ausbau der Aula auf der Rosenhöhe abgeschlossen werden. Durch den Einzug einer Zwischendecke konnten hierbei neue Raumkapazitäten erschlossen werden. Im Jahr 2024 soll die umfangreiche Sanierung des Schulgebäudes im ehemaligen Jugendgästehaus auf der Rosenhöhe beginnen, dazu wurde mit der Stadt Offenbach ein Erbbaurechtsvertrag geschlossen.

Geplant ist weiterhin, eine alternative Unterbringung für die Tagesgruppe 7 zu finden, die sich momentan im Gebäude einer Schulabteilung befindet. Für die Tagesgruppe 3 in Langen (Hessen) muss zusätzlich ein Gebäude gefunden werden, da der bestehende Mietvertrag von Seiten des Vermieters gekündigt wurde.

Die drei Kinderhäuser sollen perspektivisch von der Rosenhöhe wegentwickelt werden.

4. Prognosebericht

Kurz- und mittelfristige Planung

Die Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH ist eine gut aufgestellte und anerkannte Einrichtung, die ein breites Portfolio von Leistungen der Hilfen zur Erziehung anbietet. Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Betreuungsplätzen wächst die Einrichtung stetig. Die Belegungsanfragen kommen, auch aufgrund des breiten schulischen Angebots, von Jugendämtern aus dem gesamten Bundesgebiet.

Ein ständiges Anliegen ist die Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen und ganz besonders auch die Entwicklung einer durchgehenden guten Qualität der pädagogischen Arbeit.

Die Wirtschaftsplanung für das Jahr 2024 zeigt einen prognostizierten Jahresüberschuss von T€ 203,7.

5. Chancen und Risiken

5.1 Chancen

Einige ausgewählte Chancen sollen hier aufgeführt werden, die zum Teil wieder vom Vorjahr übernommen sind, weil sie als Chancen des Hauses immer noch zukunftssichernd sind.

a) Struktur

Die enge Verzahnung der Wohn- und Tagesgruppen mit der Förderschule vor Ort mit zusätzlichen ambulanten Angeboten macht die gGmbH deutlich unterscheidbar von anderen Einrichtungen in der Region. Ebenso ist die Vielfalt der internen pädagogischen Angebote im Freizeitbereich hervorzuheben, welche die Einrichtung zu einem wertvollen Lebensort für Kinder und Jugendliche werden lässt.

Die gGmbH bietet eine gute, ausgewogene und breit aufgestellte Angebotsstruktur mit klarer Zentrierung auf das Kerngeschäft der vollstationären Heimunterbringung. Dieses Profil, das auf eine gesellschaftlich noch lange notwendige Heimerziehung setzt, darf mit einer guten Fachlichkeit mittelfristig und bei stetiger Weiterentwicklung auch langfristig als zukunftssicher eingeschätzt werden. Insbesondere der Wissenstransfer sowie mögliche Synergieeffekte im Zusammenspiel der drei bestehenden pädagogischen gGmbHs bieten weitere Potenziale. Diese sollen durch gemeinsame Fachtage, Arbeitsgruppen sowie Fort- und Weiterbildungen realisiert wer den.

b) Zusatzdienste

Die Einrichtung hat im Verbund mit Dipl.-Psycholog*innen und Familientherapeut*innen das Potenzial für die Entwicklung einer professionellen Jugendhilfediagnostik, die eine wichtige Rolle in Hilfeplanungen spielt. Die Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendpsychiatrien wird zunehmend intensiver. Angebote, wie Kunst- und Lerntherapie sowie tiergestützte Pädagogik, ergänzenden Fachdienst und bereichern und erleichtern die Arbeit.

c) Controlling

Die Einrichtung hat eine moderne Verwaltungsstruktur und eine Buchhaltung mit ausreichend ausdifferenziertem Kostenstellensystem und entsprechendem IT-Programm, das die Basis für das nötige wirtschaftliche Controlling bereitstellt. In Zukunft sollen insbesondere Digitalisierungsthemen wie elektronische Dienstplanung und Zeiterfassung sowie revisionssichere Archivierung von Kinderakten und Rechnungen umgesetzt werden.

Im Rahmen der angestrebten Compliance-Zertifizierung nach DIN ISO 37301 wurden im Berichtsjahr das Datenschutzkonzept, die Dienstanweisung Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) und die inter ne Meldestelle nach Hinweisgeberschutzgesetz einrichtungsübergreifend etabliert.

d) Regionale Einbindung

Dadurch, dass die gGmbH sich aus dem Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum und St. Josephshaus e.V. entwickelt hat, ist sie bereits gut in den kommunalpolitischen Fachdiskurs ein gebunden, besonders durch die langjährige aktive Mitarbeit in der AG 78 KJHG, die das gute Beziehungsnetz erweitert hat. Im kommenden Jahr wird der Einrichtungsleiter der St. Josephshaus Kinder- und Jugendhilfezentrum gGmbH stellvertretender Vorsitzender. Zudem wird stetig versucht, den Entscheidungsträgern aus Politik und Jugendhilfe vor Ort die Einrichtung erlebbar zu machen.

e) Überregionale Anschlüsse

Die Einrichtung nimmt Teil an Gremienarbeit (überregionale Arbeitsgemeinschaften etc.). Sie ist auch gut angeschlossen an die fachlichen Diskurse in den Bereichen Organisationsentwicklung und -fortbildung sowie Ausbildung und Forschung, so dass wichtige Neuerungen rechtzeitig für die Weiterentwicklung der Einrichtung genutzt werden können. Insbesondere die Vorstandsarbeit eines Geschäftsführers des St. Josephshauses im Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe e.V. (BVkE) trägt zur bundesweiten Vernetzung der Einrichtung bei.

f) Fort- und Weiterbildungen

Aufgrund der Größe des Jugendhilfeverbundes und der guten Aufstellung der Einrichtungen konnten Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiter*innen massiv ausgeweitet werden. Neben zahlreichen internen Fort- und Weiterbildungen wird auch die Teilnahme an externen Angeboten ermöglicht. Intern sind explizit die regelmäßig stattfindenden Inhouse-Fortbildungen "Einführungskurs für neue Mitarbeiter" so wie die "Gruppenleiterfortbildung im systemischen Führen" zu nennen. Alle pädagogischen Mitarbeiter*innen werden zudem in den Bereichen "Deeskalationstraining" und "Kinderschutz" geschult.

g) Flexible Arbeitszeitmodelle

Aufgrund des Fachkräftemangels muss über alternative Arbeitszeitmodelle nachgedacht wer den. Dies bietet die Möglichkeit, sich im Wettbewerb bei der Mitarbeitergewinnung einen Vorteil zu verschaffen.

5.2 Risiken und Risikomanagement

Mit folgenden Risiken kann gerechnet werden:

a) Anfrageschwankungen

Anfrageschwankungen sind immer möglich, wobei die Einrichtung in den letzten fünf Jahren wenig davon betroffen war. Die Nachfragesituation bei den Tagesgruppen muss insbesondere Im Hinblick auf die Einführung der flächendeckenden Ganztagsschule im Auge behalten werden.

Die angefragten Fälle und Problemstellungen werden zudem immer schwieriger und verlangen den Mitarbeitenden mehr ab.

b) Wegbrechen eines Marktsegmentes

Die Wahrscheinlichkeit des Wegbrechens eines Marktsegmentes, etwa der Tagesgruppen, ist aufgrund der Einführung der flächendeckenden Ganztagsschule durchaus möglich. Dies würde im Gegenzug aber auch zu Bedarfen an der eigenen Förderschule führen, die über das vorhandene Personal abgedeckt wer den könnten. Die Einrichtung ist insgesamt wirtschaftlich robust aufgestellt, so dass ein Wegbrechen nur im Falle der Wohngruppen gravierende Steuerungsprobleme aufwerfen würde.

c) Tarifliche Erhöhungen

Eventuelle Einmalzahlungen sind nicht in der prozentualen Anpassung der Entgeltsätze durch die hessische Jugendhilfekommission darzustellen. Zudem bedeuten die jährlichen zwei Regenerationstage pro vollzeitbeschäftigtem pädagogischen Mitarbeitenden weitere arbeitsfreie Zeiten, die über zusätzliches Personal abgedeckt werden müssen.

d) Immobilien

Neben der Personalgewinnung ist auch die Immobilienfrage ein limitierender Faktor bei der Weiterentwicklung der Einrichtung. Gerade in Offenbach und im erweiterten Rhein-Main-Gebiet sind Immobilien sehr teuer geworden. Hinzu kommt, dass Immobilien in der benötigten Größe kaum existent sind oder wenn zu äußerst hohen Preisen saniert und umgebaut werden müssten.

e) Bau- / Rohstoff- / Energiekosten

Insbesondere der Krieg in der Ukraine hat enorme Auswirkungen auf die Bau-, Rohstoff- und Energiekosten. Die hohe Inflationsrate und die daraus resultierenden Anpassungen des Leitzinses haben den Kostendruck erhöht. Die weiteren Entwicklungen in diesen Bereichen sind nicht vor hersehbar.

f) Veraltete Heizungssysteme

Die Einrichtung betreibt in einigen Liegenschaften noch veraltete Öl- und Gasheizungen. Dies könnte in Zukunft im Zuge des Klimaschutzes und dem Streben nach Nachhaltigkeit zu einem er höhten Sanierungs aufwand führen.

g) Sonstige Risiken

Nicht berechenbare Risiken sind möglich, etwa die Skandalisierung eines besonderen Vorfalls wie etwa Gewalt oder Missbrauch durch Mitarbeitende. Solche Vorfälle werden rigoros mit einem professionellen Krisenmanagement und erfahrenen Fachkräften bearbeitet. Das Kinderschutz- und Präventionskonzept wird ständig weiterentwickelt. Die Arbeit und Bekanntheit des Heimrates und der offiziellen Meldestellen wird gestärkt.

5.3 Gesamtbewertung

Im Jahr 2023 konnte die Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt werden. Insbesondere die Verzahnung der drei pädagogischen gGmbHs ist weiterhin ein wichtiges Anliegen. Die Marktposition der Einrichtung ist stabil.

Schwerpunkte der künftigen Arbeit werden wie im Vorjahr die Personalgewinnung und -bindung sein. Da bei spielen innovative Ideen, zum Beispiel flexible Arbeitszeitmodelle, eine wichtige Rolle. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sowie Supervisionen tragen zur weiteren Steigerung der pädagogischen Qualität und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden bei. Daneben sind Partizipation, Sicherheit, Gleichbehandlung und Transparenz wichtige Schlagwörter.

Des Weiteren wird es künftig darum gehen, immer differenziertere Maßnahmen insbesondere im therapeutischen Bereich, für die Kinder und Jugendlichen und deren Familien zu entwerfen, da die Komplexität der Fälle immer weiter zunimmt. Gruppenübergreifende Betreuungsformen sollen in diesem Kontext entwickelt und etabliert werden.

Die Modernisierung und Digitalisierung der Strukturen und Abläufe schreitet stetig voran. Diesen Weg gilt es weiter zu gehen und die Mitarbeitenden dabei mitzunehmen.

Offenbach am Main, 23. Mai 2024

gez. Thomas Dominick, Geschäftsführer

gez. Alexander Stahlheber, Geschäftsführer

Bilanz

Aktiva

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	382.124,00	415.388,50
I. sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	1.746,50	4.051,00
II. Sachanlagen	380.377,50	411.337,50
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	64.404,22	61.737,50
2. technische Anlagen und Maschinen	10,50	10,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	315.962,78	349.589,50
B. Umlaufvermögen	9.169.702,79	9.459.581,32
I. Vorräte	22.912,28	19.986,08
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	6.411.210,77	6.598.022,62
1. Forderungen gegen Gesellschafter	3.762.706,99	4.263.688,42
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	2.735.579,74	2.841.572,62
C. Rechnungsabgrenzungsposten	6.668,67	27.027,08
Bilanzsumme, Summe Aktiva	9.558.495,46	9.901.996,90
Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	5.908.055,67	6.025.000,00
I. gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	6.000.000,00	6.000.000,00
III. Bilanzverlust	116.944,33	0,00
B. Sonderposten aus öffentlichen Fördermitteln	53.843,00	2.338,00
C. Sonderposten aus nicht öffentlichen Fördermitteln	9.012,00	4.576,00
D. Verbindlichkeiten	2.477.705,19	2.707.453,06
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	335.945,43	167.746,35
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.717.261,48	2.157.527,90
3. sonstige Verbindlichkeiten	424.498,28	382.178,81
Bilanzsumme, Summe Passiva	9.558.495,46	9.901.996,90

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Rohergebnis	21.517.404,90	20.379.831,40
2. Personalaufwand	19.065.298,43	17.328.263,97
a) Löhne und Gehälter	14.783.418,10	13.373.798,59
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.730.991,62	3.511.522,24
c) sonstige Personalaufwendungen	550.888,71	442.943,14
davon für Altersversorgung	825.180,85	721.098,06
3. Abschreibungen	125.030,69	122.178,61
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs	125.030,69	122.178,61
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.712.019,79	2.661.400,85
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	15,80	0,36
6. Ergebnis nach Steuern	-384.928,21	267.988,33
Jahresfehlbetrag	384.928,21	-267.988,33

Ergebnisverwendung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Jahresfehlbetrag	384.928,21	-267.988,33
2. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		4,45
3. Entnahme aus den Rücklagen	-267.983,88	0,00
4. Einstellungen in Rücklagen	0,00	-267.983,88
5. Bilanzverlust	116.944,33	0,00

Anhang

I. Allgemeine Angaben zur gGmbH

Die Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH wurde Ende 2021 gegründet und hat ihren Sitz in Offenbach am Main. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Offenbach am Main unter HRB 54385 eingetragen. Die gGmbH beinhaltet generell die Gruppen, welche sich in der Stadt Offenbach befinden.

II. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 der gGmbH wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbHG aufgestellt. Die Gliederungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach § 266 HGB beziehungsweise § 275 Absatz 2 HGB vorgenommen und um die Besonderheiten der Gesellschaft erweitert.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung basiert auf dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger, der betrieblichen Nutzungsdauer entsprechenden, Abschreibungen bilanziert. Hierbei enthalten die Anschaffungskosten auch Nebenkosten sowie nachträgliche Anschaffungskosten. Anschaffungskostenminderungen werden abgesetzt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden linear pro rata temporis abgeschrieben (bei einerbetriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von bis zu drei Jahren).

Die Abschreibung des beweglichen Sachanlagevermögens wird nach der linearen Methode pro rata temporis vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter (Anschaffungskosten mit einem Netto-Wert von 250,00 € bis 800,00 €) werden im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben.

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bilanziert.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert bilanziert. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wird durch die Bildung einer angemessen dotierten Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Flüssige Mittel sind mit dem Nominalwert bilanziert.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Zahlungen für Aufwendungen des nächsten Jahres, die bereits im Geschäftsjahr geleistet wurden.

Das Eigenkapital beinhaltet das Stammkapital der Gesellschaft, den Rücklagenbestand und das diesjährige Jahresergebnis.

Bei den mit Investitionszuschüssen geförderten Sachanlagen wurden die Zugänge nicht gekürzt, sondern die Zuschüsse in Sonderposten eingestellt. Diese werden jährlich entsprechend der Nutzungsdauer der jeweiligen finanzierten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aufgelöst.

Um die finanzökonomische Deckungslücke der katholischen Zusatzversorgungskasse (KZVK) zu schließen, wurde ursprünglich für die Jahre 2016 bis 2040 (25 Jahre) ein zusätzlicher "Finanzierungsbeitrag" von den Mitgliedern erhoben. Dieser betrug 258 Mio. € per annum und wurde verursachungsgerecht zwischen allen Mitgliedern aufgeteilt. Aufgrund einer Satzungsänderung der KZVK werden für die Berechnung der mittelbaren Pensionsverpflichtung ab dem Jahr 2019 lediglich noch 76 Prozent (196 Mio. € per annum) des ursprünglichen Finanzierungsbeitrags angesetzt. Dieser "Angleichungsbeitrag" wird bis zum Jahr 2026 erhoben. Die vorgenommene Rückstellungsbildung spiegelt die hieraus abgeleitete Zahlungsverpflichtung (Arbeitgeberhaftung) wider.

Die Berechnung der finanzökonomischen Deckungslücke durch die KZVK basiert auf folgenden Grundlagen:

• Rechnungszins für die ersten 15 Kalenderjahre in Höhe von 2,88 v. H. (gemäß § 5 Abs. 3 DeckRV zum 31.12.2015).

• Rechnungszins für die folgenden Kalenderjahre in Höhe von 3,25 v. H.

• Die biometrischen Rechnungsgrundlagen beruhen auf den Richttafeln 2005 G von Klaus Heubeck mit folgenden Modifikationen:

- Altersverschiebung 9 Jahre, d. h. für jeden Geburtsjahrgang werden die rechnungsmäßigen Ausscheidewahrscheinlichkeiten des 9 Jahre später geborenen Jahrgangs unterstellt.

- Es werden 60 v. H. der rechnungsmäßigen Invalidisierungswahrscheinlichkeiten angesetzt.

• Das Renteneintrittsalter wurde einheitlich auf 63 Jahre (versicherungstechnischer Wert) festgelegt.

Zusätzlich wurden 1,0 v. H. per annum der erwarteten jährlichen laufenden Rentenzahlungen als Verwaltungskosten berücksichtigt.

Die Rückstellungen tragen der erwarteten Inanspruchnahme Rechnung und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 Absatz 2 HGB).

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Angaben zur Bilanz

Das Anlagevermögen entwickelte sich im Geschäftsjahr wie folgt:

	Anschaffungskosten / Herstellungskosten
	Stand 01.01.2023 Euro	Zugänge Euro	Abgänge Euro	Umbuchungen Euro	Stand 31.12.2023 Euro
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	42.682,27	0,00	0,00	0,00	42.682,27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	403.000,23	3.024,76	363,94	3.541,72	409.202,77
2. technische Anlagen und Maschinen	82.977,84	0,00	0,00	0,00	82.977,84
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.272.507,28	91.265,02	6.835,97	-3.541,72	2.353.394,61
Summe Sachanlagen	2.758.485,35	94.289,78	7.199,91	0,00	2.845.575,22
Summe Anlagevermögen	2.801.167,62	94.289,78	7.199,91	0,00	2.888.257,49

	Abschreibungen				Buchwerte
	Stand 01.01.2023 Euro	Zugände Euro	Abgänge Euro	Stand 31.12.2023 Euro	Stand 31.12.2023 Euro	Stand 31.12.2022 Euro
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Summe immaterielle Vermögensgegenstände	38.631,27	2.304,50	0,00	40.935,77	1.746,50	4.051,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	341.262,73	3.541,86	6,04	344.798,55	64.404,22	61.737,50
2. technische Anlagen und Maschinen	82.967,34	0,00	0,00	82.967,34	10,50	10,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.922.917,78	119.184,33	4.670,28	2.037.431,83	315.962,78	349589,5
Summe Sachanlagen	2.347.147,85	122.726,19	4.676,32	2.465.197,72	380.377,50	411.337,50
Summe Anlagevermögen	2.385.779,12	125.030,69	4.676,32	2.506.133,49	382.124,00	415.388,50

Alle Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Den enthaltenen Risiken wird durch die Bildung einer angemessen dotierten Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Diese beläuft sich auf T€ 21,6 (Vorjahr: T€ 23,2). Zudem wurde im Berichtsjahr eine Einzelwertberichtigung in Höhe von T€ 28,4 gebildet.

Die liquiden Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten sowie Kassenbestände.

Die Rückstellung für mittelbare Pensionsverpflichtungen beträgt zum 31. Dezember 2023 im Ergebnis 42.700 € (Vorjahr: 0 €). Der ermittelte Wert wurde mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz von 10 Jahren nach § 253 Abs. 2 S. 1 HGB (alternative Rückstellung nach S. 2: 42.100 €) abgezinst. Bei der Bewertung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz von 7 Jahren wäre die Rückstellung um 0 € bzw. 100 € höher.

Alle Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

V. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die periodenfremden Erträge beliefen sich auf T€ 25,7 (Vorjahr: T€ 17,2) und die periodenfremden Aufwendungen auf T€ 35,8 (Vorjahr: T€ 15,1).

VI. Vorgänge nach Ende des Geschäftsjahres

Es gab keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Stichtag 31. Dezember 2023.

VII. Sonstige Angaben

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer (nach Köpfen) betrug bei der Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH 304 (Vorjahr: 309).

In dieser Zahl sind sowohl Voll- und Teilzeitkräfte als auch geringfügig Beschäftigte erfasst:

Vollzeitkräfte:	169	(Vorjahr:	169)
Teilzeitkräfte:	111	(Vorjahr:	114)
Geringfügig Beschäftigte:	24	(Vorjahr:	26)

Geschäftsführer waren im Berichtsjahr 2023:

- Thomas Domnick

- Alexander Stahlheber

Der Geschäftsführung wurde die Befugnis zur Alleinvertretung erteilt und sie ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Bezüglich der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wurde die Schutzklausel des § 286 Absatz 4 HGB in Anspruch genommen.

Von den Erleichterungen des § 288 HGB wurde Gebrauch gemacht.

Im Berichtsjahr wurden aufgrund des Jahresfehlbetrags T€ 268,0 aus der Gewinnrücklage entnommen.

Offenbach am Main, den 23. Mai 2024

gez. Thomas Domnick, Geschäftsführer

gez. Alexander Stahlheber, Geschäftsführer

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 01.07.2024 festgestellt.

Bestätigungsvermerk

In dem vorstehenden, zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss (Bilanz) wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 326 HGB zutreffend in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

An die Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrum Offenbach gGmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Idstein, den 23. Mai 2024

gez. Maik Althoff, Wirtschaftsprüfer

gez. Torsten Weimar, Wirtschaftsprüfer