FLAGGSPETT Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH

Lübeck

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2020 bis zum 30.06.2021

BILANZ

AKTIVA

	30.06.2021 EUR	30.06.2020 EUR
A. Anlagevermögen	6.446.914,04	6.558.428,24
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0,00
II. Sachanlagen	6.446.914,04	6.558.428,24
III. Finanzanlagen	0,00	0,00
B. Umlaufvermögen	368.149,12	215.673,47
I. Vorräte	0,00	0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	160.699,51	126.473,80
III. Wertpapiere	0,00	0,00
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	207.449,61	89.199,67
C. Rechnungsabgrenzungsposten	14.372,10	12.490,73
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	0,00	0,00
Summe Aktiva	6.829.435,26	6.786.592,44

PASSIVA

	30.06.2021 EUR	30.06.2020 EUR
A. Eigenkapital	2.260.751,37	1.897.045,41
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	0,00	0,00
III. Gewinnrücklagen	0,00	0,00
IV. Gewinnvortrag/Verlustvortrag	1.872.045,41	1.397.628,08
V. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag	363.705,96	474.417,33
VI. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	0,00	0,00
B. Rückstellungen	9.660,74	42.429,49
C. Verbindlichkeiten	4.559.023,15	4.847.117,54
D. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	0,00
Summe Passiva	6.829.435,26	6.786.592,44

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021

A. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss der FLAGGSPETT Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Lübeck, zum 30. Juni 2021 wurde nach den Vorschriften des HGB unter Beachtung der ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Wertansätze zum 30. Juni 2020 wurden unverändert vorgetragen.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

(a) Sachanlagevermögen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um Abschreibungen, bilanziert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig nach der linearen Abschreibungsmethode unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Diese liegt bei 33,33 Jahren für bebaute Grundstücke. Soweit erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

(b) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennbetrag, gegebenenfalls zum niedrigeren Wertansatz gemäß § 253 Abs. 4 HGB.

(c) Rückstellungen

Die Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre unter Berücksichtigung der erwarteten Kostensteigerung abgezinst.

(d) Verbindlichkeiten

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum Erfüllungsbetrag.

C. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz

(a) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Ansprüche gegenüber der Greater Union International GmbH aus Antragsstellung im Rahmen des Corona-Schadensausgleiches für die Monate November und Dezember 2020 in Höhe von TEUR 15 sowie im Rahmen der Corona-Überbrückungshilfe III für die Monate Januar bis Juni 2021 in Höhe von TEUR 67 enthalten. Korrespondierend erfolgte in gleicher Höhe ein Ausweis dieser Zuwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Sonstige betriebliche Erträge".

Auch in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten sind Mietforderungen in Höhe von TEUR 0 (im Vorjahr TEUR 125) und sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 82 (im Vorjahr TEUR 0).

(b) Verbindlichkeiten

	Gesamtbetrag 30.06.2021	Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	Restlaufzeit von 1 bis 5 Jahren	Restlaufzeit über 5 Jahre	Gesicherte Beträge/Art der Sicherheit
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten Geschäftsjahr	4.559.023,15	4.559.023,15	0,00	0,00	0,00
*Vorjahr*	4.847.117,54	4.847.117,54	0,00	0,00	0,00

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.310 (im Vorjahr TEUR 4.805) und Mietverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 13 (im Vorjahr TEUR 0) enthalten.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter in Höhe von TEUR 4.310 (im Vorjahr TEUR 4.805) enthalten.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(a) Abschreibungen

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sind analog zum Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen enthalten.

(b) Sonstiges

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Ansprüche gegenüber der Greater Union International GmbH aus Antragsstellung im Rahmen des Corona-Schadensausgleiches für die Monate November und Dezember 2020 in Höhe von TEUR 15 sowie im Rahmen der Corona-Überbrückungshilfe III für die Monate Januar bis Juni 2021 in Höhe von TEUR 67 enthalten.

Die Gesellschaft hat im aktuellen Geschäftsjahr 2020/2021 eine Vereinbarung u.a. über Mietreduzierungen mit ihrem Mieter im Hinblick auf die coronabedingte Standortschließung geschlossen. Im Materialaufwand sind rückwirkende Mietreduzierungen, die das Geschäftsjahr 2019/2020 betreffen in Höhe von TEUR 101 enthalten.

Mietreduzierungen, die das aktuelle Geschäftsjahr 2020/2021 betreffen sind in Form verringerter Mieteinnahmen in den Umsatzerlösen in Höhe von TEUR 226 enthalten.

E. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag wurden Zahlungseingänge im Rahmen des Corona-Schadensausgleiches für die Monate November und Dezember 2020 in Höhe von TEUR 15 sowie im Rahmen der Corona-Überbrückungshilfe III für die Monate Januar bis Juni 2021 in Höhe von TEUR 67 vereinnahmt.

Die Muttergesellschaft der CineStar Gruppe, die Greater Union International B.V., Amsterdam/Niederlande, hat einzelnen Gesellschaften der CineStar Gruppe zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen Darlehen in Höhe von insgesamt EUR 53,4 Mio. (Stand Februar 2022) bereitgestellt. Zur Vermeidung der Überschuldung oder eines sonstigen Insolvenzgrundes tritt Greater Union International B.V. mit allen gegenwärtigen und zukünftigen Ansprüchen aus einzelnen Darlehensverträgen einschließlich Tilgung, Verzinsung und Rückzahlung im Rang hinter sämtliche Ansprüche aller anderen gegenwärtigen und zukünftigen Gläubiger der CineStar Gruppe zurück. Der Rangrücktritt wurde am 17. Mai 2022 über einen Betrag in Höhe von EUR 32,0 Mio. gewährt. Auf Grundlage der aktuellen Liquiditätssituation der Gesellschaft und deren Liquiditätsplanung für die nächsten zwölf Monate gibt es jedoch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Gesellschaft ihren finanziellen Verpflichtungen innerhalb der nächsten 12 Monate nicht nachkommen kann. Im Rahmen der Planung wird mit einer ausgeglichenen Liquiditätslage gerechnet.

Gleichwohl können sich die jüngst vorgesehenen Restriktionen der Bundesregierung aufgrund der Corona-Pandemie für den Herbst und Winter 2022/2023 auf die Entwicklung des Geschäfts im Geschäftsjahr 2022/2023 nachteilig auswirken. Soweit die Besucherzahlen nicht wie geplant eintreffen oder sich aus den jüngst vorgesehenen Restriktionen der Bundesregierung aufgrund der Corona-Pandemie für den Herbst und Winter 2022/2023 weitere unvorhergesehene Beschränkungen für den Geschäftsbetrieb ergeben sollten, kann sich dies auf die Entwicklung der Geschäftstätigkeit nachteilig auswirken. Mit einem kurzfristigen Zahlungsabfluss gegenüber der Muttergesellschaft ist aufgrund der bestehenden Rangrücktrittserklärung - wie vorstehend schon beschrieben - nicht zu rechnen. Zudem wirken sich die noch ausstehenden staatlichen Unterstützungsmaßnahmen (Kuturfonds) aufgrund der Corona-Pandemie aus.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und in der Gewinn - und Verlustrechnung oder in der Bilanz zu berücksichtigen sind, sind nicht eingetreten.

F. Sonstige Angaben

(a) Geschäftsführung

Hauptberufliche Geschäftsführer sind:

Gregory Dean, Kaufmann, Paddington/Australien

Mathew Duff, Kaufmann, Sydney/Australien

(b) Konzern

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Event Hospitality & Entertainment Limited mit Sitz in Sydney, Australien, einbezogen. Diese stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt nach australischen Rechnungslegungsvorschriften, die im Wesentlichen den International Financial Reporting Standards (IFRS) entsprechen. Wesentliche Abweichungen zu den handelsrechtlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften bestehen beim Ansatz von aktiven latenten Steuern sowie hinsichtlich der Zurechnung von Vermögensgegenständen, die einem Finanzierungsleasing unterliegen.

Der Ansatz aktiver latenter Steuern ist verpflichtend vorzunehmen, wobei hingegen handelsrechtlich ein Wahlrecht besteht. Vermögensgegenstände, die einem Finanzierungsleasing unterliegen, werden im Konzern im Regelfall dem Leasingnehmer zugerechnet, während sich die Zurechnung nach Handelsrecht nach den Vorgaben der steuerlichen Leasingerlasse bemisst und daher in der Regel beim Leasinggeber erfolgt.

Dieser Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft sowie im Internet unter www.evt.com erhältlich. Zusätzlich wird der Konzernabschluss im elektronischen Bundesanzeiger offen gelegt.

Die Konzernobergesellschaft Event Hospitality & Entertainment Limited beabsichtigte, sich von dem deutschen operativen Kinogeschäft mit dem Verkauf sämtlicher Gesellschaften der CineStar Gruppe unterhalb der Muttergesellschaft Greater Union International B.V. mit Sitz in den Niederlanden, Amsterdam, zu trennen. Der Verkauf der CineStar Gruppe sollte an die Vue Nederland B.V. mit Sitz in den Niederlanden, Amsterdam, erfolgen. Die schuldrechtlichen Verträge wurden am 21. Oktober 2018 abgeschlossen.

Das Bundeskartellamt hat am 2. März 2020 den Verkauf unter Auflagen genehmigt. Die beteiligten Unternehmen waren dazu verpflichtet, innerhalb einer Frist von 6 Monaten ab Freigabe, die Auflagen zu erfüllen. Trotz gewährter Fristverlängerung bis zum 14. Dezember 2020 konnten die Auflagen des Bundeskartellamtes nicht erfüllt werden. Der geplante Verkauf der CineStar-Gruppe ist daher nicht erfolgt.

Lübeck, 23. August 2022

FLAGGSPETT Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH

Die Geschäftsführung

Gregory Dean, Mathew Duff

Lübeck, den 23. August 2022

gez. Gregory Dean und Mathew Duff

Die Feststellung bzw. Billigung des Jahresabschlusses erfolgte am: 15. September 2022