RTL Television GmbH

Köln

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlage des Unternehmens

Das Geschäftsmodell der RTL Television GmbH (nachfolgend "RTL") umfasst im Wesentlichen die Produktion und die Ausstrahlung von werbefinanzierten Fernsehprogrammen (RTL Television, NITRO, RTLup, VOXup, NOW!) und von vier Pay-TV Programmen (RTL Crime, RTL Living, RTL Passion, GEO Television), die Produktion von Fernsehprogrammen, den Erwerb von Fernsehsenderechten, deren Weiterveräußerung und die Wahrnehmung aller damit in Zusammenhang stehenden Rechte. Sie hält Beteiligungen unter anderem an der ntv Nachrichtenfernsehen GmbH, der RTL2 Fernsehen GmbH & Co. KG, der VOX Holding GmbH und der RTL interactive GmbH mit dem Streaming Portal RTL+.

II. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von den Folgen des russischen Angriff-Krieges auf die Ukraine und dem damit verbundenen extremen Anstieg der Kosten für Energie und Rohstoffe. Die für 2022 erwartete wirtschaftliche Erholung nach der teilweisen Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen wurde durch die ökonomischen Folgen des Ukrainekonfliktes stark gebremst.

Trotz der sich hieraus ergebenden ungünstigen Wachstumsfaktoren, wie hohe Inflation, Liefer- und Materialengpässe, zusätzlich zum bestehenden Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch nachlassende Corona Pandemie, ist es der deutschen Wirtschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, sich insgesamt gut zu behaupten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Geschäftsjahr 2022 weiter um 1,9 %, nach einem Plus von 2,6 % im Vorjahr.

Trotz der deutschen Rekordinflation in Höhe von 7,9 % stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte um 4,6 % und kurbelten damit insbesondere die Konsumgüterindustrie an. Dieser zusätzliche Konsum war die Folge eines Nachholbedarfs auf Grund von ausgefallen Reisen, Restaurantbesuchen und Konzerten während der Corona Pandemie.

Obwohl die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2022 ungünstig war, zeigte sich der Arbeitsmarkt robust und die Arbeitslosenzahlen sind nur leicht gestiegen. So erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 0,124 Mio. auf 2,454 Mio. Arbeitssuchende. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,4 % und einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Trotzdem haben die Unsicherheiten und der extreme Preisanstieg ihre Spuren auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt hinterlassen.

Diese relativ stabile Entwicklung des Arbeitsmarktes, der Anstieg der Konsumausgaben und das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes, aber auch die ungünstigen Faktoren, wie steigende Energiepreise und die Rekordinflation, hatten im Geschäftsjahr 2022 einen wichtigen Einfluss auf den Werbemarkt und die Geschäftszahlen von RTL.

Das Gesamtwerbemarktvolumen (Brutto vor Rabatten) fiel auf Grund der vielen großen wirtschaftlichen Unsicherheiten um 3,4% auf ein Volumen von EUR 36.714 Mio. Mit Ausnahme des Werbemarktes für Werbesendungen (EUR 85 Mio.), Out of Home (EUR 54 Mio.), Kino (EUR 52 Mio.), und Mobile (EUR 34 Mio.), verzeichneten alle anderen Bereiche einen Rückgang des Bruttowerbevolumens. So fiel der Bereich Fernsehen um EUR 994 Mio., Print um EUR 308 Mio., der Bereich Desktop um EUR 220 Mio. und Radio um EUR 12 Mio.

Werbemarkt	2022		2021		Abweichung
	in Mio. Euro	in %	in Mio. Euro	in %	in Mio. Euro	in %
Print	7.892,20	21,5%	8.200,60	21,6%	-308,4	-3,8%
Fernsehen	17.146,40	46,6%	18.139,90	47,6%	-993,5	-5,5%
Radio	1.916,00	5,2%	1.927,70	5,1%	-11,7	-0,6%
Out of Home	2.608,60	7,1%	2.555,00	6,7%	53,6	2,1%
Kino	96,5	0,3%	44,1	0,1%	52,4	118,8%
Werbesendungen	2.560,60	7,0%	2.476,10	6,5%	84,5	3,4%
Desktop	2.773,10	7,6%	2.993,50	7,9%	-220,4	-7,4%
Mobile	1.720,70	4,7%	1.686,60	4,5%	34,1	2,0%
Gesamtmarkt	36.714,10	100,0%	37.955,00	100,0%	-1.309,40	-3,4%

Quelle: Nielsen Media Research

1.2. Programm- und Zuschauermarktanteile

Die Free-TV-Sender RTL, VOX, ntv, NITRO, SUPER RTL, RTLZWEI, RTLup, TOGGO Plus und VOXup konnten im Geschäftsjahr 2022 ihren Marktanteil um 0,6 Prozentpunkte auf 26,6 Prozentpunkte in der Kernzielgruppe der 14- bis 59-Jährigen deutlich ausbauen. Fast alle Sender der RTL Deutschland Gruppe hielten ihre Marktanteile bzw. hatten leichte Zuwächse.

Der Vorsprung zu den Sendern von ProSiebenSat.1 betrug 4,3 Prozentpunkte.

RTL kam bei den 14- bis 59-jährigen Zuschauern auf einen Jahresmarktanteil von 9,1% und lag damit gleichauf mit der ARD (9,1%) aber hinter dem ZDF (9,3%), aber vor den Dritten (7,9%), SAT.1 (6,5%), VOX (6,2%), ProSieben (5,8%), Kabel 1 (4,2%) und RTLZWEI (3,7%). NITRO kam 2022 auf einen Zuschauerjahresmarktanteil von 2,2%, SUPER RTL auf 1,3%, RTLup auf 1,9%, ntv auf 1,4%, VOXup auf 0,6% und der Timeshift Sender TOGGO Plus auf 0,2% Marktanteil jeweils in der Zielgruppe der 14-59-jährigen Zuschauer.

Marktanteile in %

	Zuschauer 14-59 Jahre			Zuschauer 3+
	2022	2021	Abw.	2022	2021	Abw.
RTL	9,1	9	0,1	7,4	7,2	0,2
VOX	6,2	6,1	0,1	4,7	4,5	0,2
RTLZWEI	3,7	3,7	0	2,6	2,5	0,1
NITRO	2,2	2,2	0	1,9	1,8	0,1
SUPER RTL	1,3	1,4	-0,1	1,2	1,3	-0,1
RTLup	1,9	1,8	0,1	2,2	2	0,2
ntv	1,4	1,2	0,2	1,2	1,1	0,1
TOGGO Plus	0,2	0,2	0	0,2	0,2	0
VOXup	0,6	0,4	0,2	0,5	0,3	0,2
Summe	26,6	26	0,6	21,9	20,9	1
ProSiebenSat.1 Gruppe
SAT.1	6,5	6,7	-0,2	5,1	5,2	-0,1
ProSieben	5,8	6,3	-0,5	3,3	3,7	-0,4
Kabel 1	4,2	4,4	-0,2	3	3,2	-0,2
SIXX	1,2	1,2	0	0,8	0,8	0
Sat1 Gold	2,2	1,9	0,3	2,2	1,9	0,3
Pro7 Maxx	1,3	1,2	0,1	0,8	0,7	0,1
Kabel 1 Doku	1,1	1,1	0	0,8	0,8	0
Summe	22,3	22,8	-0,5	16	16,3	-0,3
öffentlich-rechtliche Sender (ÖR)
ARD	9,1	9,1	0	12,2	12,1	0,1
ZDF	9,3	9,8	-0,5	14,5	14,7	-0,2
Dritte	7,9	7,8	0,1	13,4	13,7	-0,3
Sonstige ÖR ^**)	9,5	9,6	-0,1	10,2	10,4	-0,2
Summe	35,8	36,3	-0,5	50,3	50,9	-0,6
restliche Sender	15,3	14,9	0,4	11,8	11,9	-0,1

Marktanteile in %

	Zuschauer 14-59 Jahre			Zuschauer 3+
	2022	2021	Abw.	2022	2021	Abw.
RTL	9,1	9	0,1	7,4	7,2	0,2
VOX	6,2	6,1	0,1	4,7	4,5	0,2
RTLZWEI	3,7	3,7	0	2,6	2,5	0,1
NITRO	2,2	2,2	0	1,9	1,8	0,1
SUPER RTL	1,3	1,4	-0,1	1,2	1,3	-0,1
RTLup	1,9	1,8	0,1	2,2	2	0,2
ntv	1,4	1,2	0,2	1,2	1,1	0,1
TOGGO Plus	0,2	0,2	0	0,2	0,2	0
VOXup	0,6	0,4	0,2	0,5	0,3	0,2
Summe	26,6	26	0,6	21,9	20,9	1
ProSiebenSat.1 Gruppe
SAT.1	6,5	6,7	-0,2	5,1	5,2	-0,1
ProSieben	5,8	6,3	-0,5	3,3	3,7	-0,4
Kabel 1	4,2	4,4	-0,2	3	3,2	-0,2
SIXX	1,2	1,2	0	0,8	0,8	0
Sat1 Gold	2,2	1,9	0,3	2,2	1,9	0,3
Pro7 Maxx	1,3	1,2	0,1	0,8	0,7	0,1
Kabel 1 Doku	1,1	1,1	0	0,8	0,8	0
Summe	22,3	22,8	-0,5	16	16,3	-0,3
öffentlich-rechtliche Sender (ÖR)
ARD	9,1	9,1	0	12,2	12,1	0,1
ZDF	9,3	9,8	-0,5	14,5	14,7	-0,2
Dritte	7,9	7,8	0,1	13,4	13,7	-0,3
Sonstige ÖR ^**)	9,5	9,6	-0,1	10,2	10,4	-0,2
Summe	35,8	36,3	-0,5	50,3	50,9	-0,6
restliche Sender	15,3	14,9	0,4	11,8	11,9	-0,1
Total	100	100	0	100	100	0

^*) 3SAT, ARTE, PHOENIX, KIKA; ZDF INFO, ZDF NEO; ONE, TAGESSCHAU 24; ARD Alpha gerundet auf eine Nachkommastelle

Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK / DAP videoSCOPE / DATA Alliance

Auch beim Gesamtpublikum (Zuschauer ab 3 Jahre) konnten die Sender von RTL Deutschland den Abstand auf 5,9 (VJ 4,6) Prozentpunkten zu ProSiebenSat.1 wieder deutlich aufbauen.

Bei den Zuschauern ab 3 Jahren kam RTL 2022 auf einen Jahresmarktanteil von 7,4% und lag damit hinter dem ZDF (14,5%), hinter den Dritten (13,4%), und der ARD (12,2%). Auf den weiteren Plätzen folgten SAT.1 (5,1%), VOX (4,7%), ProSieben (3,3%), Kabel 1 (3,0%) und RTLZWEI (2,6%). RTLup erzielte einen Marktanteil von 2,2%, Nitro kam auf 1,9%, SUPER RTL erzielte einen Zuschaueranteil von 1,2%, ntv erreichte einen Jahresmarktanteil von 1,2%, VOXup von 0,5 % und TOGGO Plus von 0,2%.

Das "Europa-League" Finale Eintracht Frankfurt gegen Glasgow Rangers am 18. Mai bescherte RTL mit 27,8 Prozent den besten Tagesmarktanteil seit dem 18. Juni 2006 in der Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Das Spiel war zudem mit insgesamt 9,05 Millionen Zuschauer:innen die erfolgreichste TV-Sendung des Jahres. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei herausragenden 50,3 Prozent.

Das umfangreiche Informationsangebot und die umfassende, gemeinsame Berichterstattung mit ntv über den Ukrainekrieg verfolgten mehr als 36 Millionen Zuschauer bei RTL und ntv. Allein zwischen dem 24. Februar und dem 25. März informierten die Sender rund 377 Stunden in 140 Sondersendungen.

Die Neuauflage von "Der Preis ist heiß" sahen am 4. Mai 2022 16,7 Prozent (14-49). Die Neuauflage war zudem der erfolgreichste RTL-Neustart 2022 in den Zielgruppen 14 bis 49 und 14 bis 59.

Am 3. Juni überzeugte das "RTL-Turmspringen" mit 21,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Die ersten "RTL-Wasserspiele" begeisterten am 22. Oktober das Publikum und holten mit starken 15,7 Prozent Marktanteil den Primetime Sieg bei den 14- bis 49-Jährigen.

Insgesamt 36 Millionen Menschen verfolgten im Januar "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" im TV. Mit Marktanteilen bis zu 36,3 Prozent war das Dschungelcamp außerdem an 15 von 16 Tagen Primetime-Sieger bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch der Streamingdienst RTL+ war im Dschungelfieber: Dort erzielte das Format insgesamt hervorragende 12,89 Millionen Sendungsstarts und übertraf damit alle bisherigen Staffeln.

"Let's Dance" war erneut ein voller Erfolg: Mit durchschnittlich 4,13 Millionen Zuschauern ab 3 Jahre (MA: 16,6 %) erreichte die Showreihe den besten Schnitt seit 2016 (MA 14-49: 18,6 %). 5,02 Millionen Zuschauende erreichte "Wer wird Millionär?" am 6. Januar. Die Folge im Rahmen der 3-Millionen Woche verbuchte damit die stärkste Reichweite nach Fußball und dem Dschungelcamp.

Mit "Das Sommerhaus der Stars" feierte RTL im September und Oktober nicht nur linear mit im Schnitt 12,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen einen großen Erfolg, auch im Streaming verbuchte das Format mit durchschnittlich 1,35 Millionen Abrufen pro Folge starke Werte.

NITRO feierte mit dem Europa-League-Duell "1. FC Union Berlin gegen Malmö FF" am 13. Oktober (10,4% Marktanteil, Männer 30-49 Jahre) und einem guten "ADAC Total Energies 24h Nürburgring"-Rennen am 28. und 29. Mai (4,3% Marktanteil, Männer 30-49 Jahre) große Sporterfolge. Auch die NITRO-Eigenproduktionen erzielten starke Quoten: Mit bis zu 3,7 Prozent Marktanteil bei den Männern zwischen 14-59 Jahren fuhr das "Miniatur Wunderland XXL" groß auf. Die "Tuning Profis" erzielten in dieser Zielgruppe teils bis zu 6,8 Prozent Marktanteil.

Der Schlagersommer bescherte RTLup ausgezeichnete Quoten: So lockte das Musikevent "Lieblingslieder - Das große Schlager-Open Air" am 14. September in den Spitzen bis zu 5,74 Prozent der Frauen zwischen 14-59 Jahren vor den Fernseher. Eine gute Grundlage für den anstehenden Schlagerwinter mit vielen weiteren Schlagerevents.

Mit "Hilfe, die Camper kommen!" lief im April die erste Eigenproduktion bei VOXup. Insgesamt konnte VOXup dieses Jahr regelmäßig seine eigenen Senderrekorde brechen, so erzielte der Sender beispielsweise am 19. Juli mit 1,6% Marktanteil bei den Frauen 14-59 Jahren den besten Tag seit Senderbestehen.

Auf viele Top-Highlights können auch die Pay-TV-Sender zurückblicken: Herausragend hier vor allem die Deutschlandpremiere "Jamie Oliver - Geniale One Pot Gerichte" (ab dem 6. Oktober) und der von GEO Television, RTL+ sowie ntv koproduzierte Dokumentarfilm "Merkel - Macht der Freiheit" (Deutschlandpremiere am 8. Dezember bei GEO Television).

Das Streaming Angebot von RTL+ wird seit 2021 zur umfassenden Entertainment-Plattform ausgebaut. RTL+ ist mit über 4 Millionen Subscribern das mit Abstand führende deutsche Entertainment-Angebot im Streaming-Markt.

Im Januar 2022 erwarb die RTL Deutschland GmbH von der Bertelsmann SE & Co. KGaA 100 Prozent der Anteile an dem Verlagshaus Gruner und Jahr. Hiermit wird RTL Deutschland zum führenden Entertainment Anbieter über alle Mediengattungen TV, Streaming, Print, Digital, Radio und Podcast ausgebaut und die Position im Markt gestärkt.

1.3. Lage der Gesellschaft

1.3.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse von RTL sanken im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 1.646 Mio. (VJ EUR 1.697 Mio.). Der Umsatzrückgang resultiert im Wesentlichen aus rückläufigen Erlösen aus dem Verkauf von Fernsehwerbung (EUR -112 Mio.), denen höhere Erlöse aus dem Verkauf von Fernsehsenderechten (EUR +59 Mio.) und gestiegene sonstige Umsatzerlöse (EUR +3 Mio.) gegenüberstehen.

Bei den sonstigen Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Umsatzerlöse aus der Bürovermietung, Untervermietung von Satellitentransponderkapazität sowie um Umsatzerlöse aus der Programmverbreitung und aus Telefonmehrwertdiensten.

Die Umsatzerlöse von RTL werden im Wesentlichen in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielt und gliedern sich im Detail wie folgt auf:

Umsatzerlöse im Detail	2022	2021	Abweichung
	in TEUR	in TEUR	in TEUR
Umsatzerlöse Fernsehwerbung	1.196.578	1.308.913	-112.335
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fernsehsenderechten	287.478	228.665	58.813
Sonstige Umsatzerlöse	162.114	159.329	2.785
Summe	1.646.170	1.696.907	-50.737

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Berichtszeitraum um EUR +111 Mio. Ursache hierfür ist ein Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (EUR +41 Mio.) und Erträge aus dem Verkauf der Ad Alliance GmbH, die im Rahmen einer Neustrukturierung der Beteiligungen an ein anderes Konzernunternehmen übertragen wurde (EUR +79 Mio.). Dem gegenüber stehen geringere Erlöse aus Zuschreibungen von Finanzanlagen (EUR -6 Mio.) und geringere sonstige betriebliche Erträge.

Die Materialaufwendungen stiegen im Berichtsjahr um EUR -152 Mio. Dieser Kostenanstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Aufwendungen für Auftragsproduktionen / Lizenzen (EUR -142 Mio.), einem höheren Wareneinsatz für den Verkauf von Fernsehsenderechten (EUR -44 Mio.) und Honorare (EUR -8 Mio.), denen geringere Aufwendungen für Agentur- und Vermarktungsprovisionen (EUR +21 Mio.), Autorenrechte (EUR +10 Mio.), Umfragen (EUR +3 Mio.), Markenlizenzaufwendungen (EUR +3 Mio.) und Spielgewinne (EUR +1 Mio.) sowie Aufwendungen für sonstige technische Dienstleistungen (EUR +4 Mio.) gegenüber stehen.

Dem Anstieg der Aufwendungen für Auftragsproduktionen und Lizenzen, steht eine Bestandserhöhung an vorproduzierten Eigenprogrammen in Höhe von EUR +114 Mio. (VJ EUR+28 Mio.) gegenüber. Diese höhere Bestandserhöhung in Höhe von EUR 86 Mio. ergibt sich im Wesentlichen aus höheren plan- und außerplanmäßigen Abschreibungen und Wareneinsätzen des kurz- und langlebigen Eigenprogramms (EUR -36 Mio.), denen als gegenläufiger Effekt höhere Investitionen im Bereich des kurzlebigen Eigenprogramms (EUR +93 Mio.) und des langlebigen Eigenprogramms (EUR +29 Mio.) entgegenstehen.

Die Aufwendungen für die Ausstrahlung von Programmvermögen verminderten sich um EUR +18 Mio. Dieser Rückgang resultiert überwiegend aus geringeren Aufwendungen für die planmäßigen Abschreibungen von Fremdprogrammen (EUR +8 Mio.) und höheren außerplanmäßigen Abschreibungen von Fremdprogrammen (EUR -12 Mio.), denen geringere Ausstrahlungskosten im Bereich Eigenprogramm (EUR +22 Mio.) gegenüberstehen.

Die Personalaufwendungen verminderten sich um EUR -4 Mio. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus personellen Umorganisationen und Mitarbeiterübergängen zur RTL News GmbH im Bereich der Sportredaktion.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen um EUR -12 Mio., wobei die Aufwendungen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sich um EUR -7 Mio. erhöhten; Einzelwertberichtigungen um EUR -2 Mio., die Miet- und Leasingverpflichtungen um EUR- 4 Mio. anstiegen, ebenso wie die Verwaltungsaufwendungen (EUR -1 Mio.). Die übrigen sonstigen Aufwendungen bewegen sich nahezu auf dem Vorjahresniveau.

Aufgrund des Rückgangs der Umsatzerlöse (EUR -51 Mio.), der höheren Bestandserhöhung an vorproduzierten Eigenprogrammen (EUR +86 Mio.), höheren sonstigen betrieblichen Erträgen (EUR +111 Mio.), höheren Materialaufwendungen (EUR -152 Mio.), geringeren Ausstrahlungskosten für Programmvermögen (EUR +18 Mio.), gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen (EUR -12 Mio.) und niedrigeren Personalkosten (EUR +4 Mio.) sowie bei konstanten Abschreibungen für das Anlagevermögen, liegt das operative Ergebnis mit EUR 305 Mio. (VJ EUR 301 Mio.) über dem Vorjahresergebnis (EUR +4 Mio.).

Das Beteiligungsergebnis verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR -142 Mio. Dies ist hauptsächlich begründet durch die hohen Anlaufverluste des Streaming Portals RTL+ bei der RTL interactive GmbH und Abschreibungen auf das Finanzanlagevermögen.

Das Zinsergebnis, der Saldo aus Zinsaufwendungen und Zinserträgen, verbesserte sich um EUR 2 Mio.

Der Gewinn vor Ergebnisabführung verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR +136 Mio. auf EUR 371 Mio. (VJ EUR 507 Mio.). Er wird aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages an die RTL Deutschland GmbH abgeführt.

Die Zusammensetzung der Programmaufwendungen hat sich seit 2018 wie folgt entwickelt:

Programmaufwand 2018 - 2022

Geschäftsjahr	Eigenprogramm	Fremdprogramm	Summe
	in Mio. EUR	in Mio. EUR	in Mio. EUR
2018	594	129	723
2019	643	128	771
2020	562	159	721
2021	625	134	759
2022	660	123	783

1.3.2 Kennzahlen

Die Steuerung des Unternehmens erfolgt nach IFRS Kenngrößen. Das Ergebnis nach IFRS weicht nicht wesentlich vom hier beschriebenen handelsrechtlichen Ergebnis ab. Ein weiterer Leistungsindikator ist der Cash-Flow. Neben den finanziellen Steuerungsgrößen sind als nicht-finanzielle Größen u.a. die Zuschauermarktanteile relevant. Von Bedeutung ist dabei die werberelevante Zielgruppe der erwachsenen Zuschauer im Alter von 14 bis 59 Jahren.

Die Kennzahlen von RTL haben sich wie folgt entwickelt:

Kennzahlen	2019	2020	2021	2022	Veränderung zum Vorjahr
	in Mio EUR	in Mio EUR	in Mio EUR	in Mio EUR	in Mio EUR	in %
Umsatz	1.636	1.591	1.697	1.646	-51	-3,0
Nettowerbeumsatzerlöse ¹⁾	1.101	1.024	1.071	981	-90	-8,4
EBITA	650	438	506	372	-134	-26,5
Ergebnis vor Abführung	672	447	507	371	-136	-26,8
Cash-Flow nach DFVA/ SG ²⁾	881	650	658	504	-154	-23,4

¹⁾ Bruttowerbeerlöse abzüglich Rabatte Agentur-, Vermarktungsprovision und Skonto

²⁾ Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung zuzüglich Abschreibungen Sachanlagevermögen und Ausstrahlungsaufwand

Für die Steuerung des Unternehmens sind die nachfolgenden Kennzahlen die bedeutenden Leistungsfaktoren Umsatz, EBITA, Cash-Flow und Zuschauermarktanteile.

1.3.3 Vermögens- und Finanzlage

Bilanz 2022 und 2021

	2022		2021		Abw.
AKTIVA	in Mio. EUR	in %	in Mio. EUR	in %	in Mio. EUR	in %
Anlagevermögen	1.001	47%	1.037	33%	-36	-3%
Programmvermögen	263	12%	199	6%	64	32%
Konzernfinanzierung	504	24%	1.204	38%	-700	-58%
übrige Aktiva	373	17%	744	23%	-371	-50%
Bilanzsumme	2.141	100%	3.184	100%	-1.043	-33%

	2022		2021		Abw.
Passiva	in Mio. €	in %	in Mio. €	in %	in Mio. EUR	in %
Eigenkapital	385	18%	336	11%	49	15%
Rückstellungen	139	6%	207	7%	-68	-33%
Konzerndarlehen	800	37%	800	25%	0	0%
Verbindlichkeiten	817	39%	1.841	57%	-1024	-56%
Bilanzsumme	2.141	100%	3.184	100%	-1.043	-33%

Die Bilanz zum 31. Dezember 2022 weist eine Bilanzsumme von EUR 2.141 Mio. aus und liegt damit um EUR 1.043 Mio. unter dem Vorjahreswert.

Der Rückgang der Aktiva resultiert im Wesentlichen aus einer niedrigeren Konzernfinanzierung (EUR -700 Mio.), geringeren übrigen Aktiva (EUR -371 Mio.) sowie geringem Anlagevermögen (EUR -36 Mio.), denen ein höheres Programmvermögen (EUR +64 Mio.) gegenübersteht.

Der Rückgang der übrigen Aktiva und der Konzernfinanzierung ist dadurch begründet, dass im Geschäftsjahr 2022 sämtliche Cash-Pooling Verträge der RTL Television GmbH mit den Gesellschaften der RTL Deutschland Gruppe auf den neuen Cash Pooling Partner, die RTL Group Financial Services GmbH (nachfolgend RGFS genannt) umgestellt wurden. So reduzierte sich die Konzernfinanzierung auf Grund der Umstellung um EUR -700 Mio. und die Cash- Pooling Forderungen gegenüber diversen Beteiligungen in den übrigen Aktiva um EUR -335 Mio. Weitere Effekte bei den sonstigen Aktiva resultieren aus geringeren Forderungen aus Ergebnisabführungen (EUR -36 Mio.), geringeren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Fremde (EUR -3 Mio.), geringeren liquiden Mitteln (EUR -4 Mio.), denen geringe gegenläufige Effekte bei den Forderungen gegen verbundene Unternehmen und bei den sonstigen Vermögensgegenständen gegenüberstehen.

Die Programmbestände hingegen sind um EUR +64 Mio. gestiegen. Dieser Anstieg resultiert aus höheren Beständen an kurz- und langlebigem Eigenprogramm (EUR+65 Mio.) und niedrigeren Beständen von Fremdprogramm (EUR -1 Mio.). Das Anlagevermögen reduzierte sich um EUR -36 Mio., hervorgerufen im Wesentlichen durch den Verkauf der Ad Alliance GmbH (EUR -87 Mio.) und dem Zugang neuer Beteiligungen durch Konzernumstrukturierungen (EUR +51 Mio.)

Die Erhöhung der Passiva resultiert im Wesentlichen aus höherem Eigenkapital auf Grund von Barkapitalerhöhungen mit Sach-Agio durch Einlage diverser Beteiligungen (EUR +49 Mio.) und geringeren Rückstellungen (EUR-68 Mio.). Die Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling Verpflichtungen reduzierten sich auf Grund der Umstellung der Cash Pooling Strukturen auf die RGFS um EUR -973 Mio. Dem stehen höhere Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungsverträgen gegenüber verbundenen Unternehmen (EUR +105 Mio.) sowie geringere Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter aus der Ergebnisabführung (EUR -136 Mio.) und geringere sonstigen Verbindlichkeiten (EUR -19 Mio.) gegenüber. Die übrigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um EUR -9 Mio. geringer als im Vorjahr.

Die Gesellschaft wird weitestgehend konzernintern durch die RGFS und über ein Darlehen der RTL Markenverwaltung GmbH (EUR 800 Mio.) finanziert.

Die Liquiditätssteuerung und Zahlungen von Verbindlichkeiten aller wesentlichen Gesellschaften der RTL Deutschland Gruppe werden zentral durch die RGFS im Geschäftsjahr 2022 vorgenommen. Sämtliche Zahlungsmittelströme werden im Rahmen eines Cash-Pooling-Verfahrens in der RGFS zusammengeführt und an die RTL Group / Bertelsmann weitergegeben. RTL ist hierbei allerdings über die RGFS direkt in das Cash Pooling der RTL Group / Bertelsmann integriert, so dass eine immer ausreichende Liquiditätsversorgung im Geschäftsjahr sichergestellt war. Im August 2022 wurden die Zahlungsmittelströme über die RGFS für alle RTL Group Gesellschaften in Deutschland neu gebündelt.

Die Kreditlinien bei deutschen Geldinstituten belaufen sich auf EUR 6,0 Mio.

RTL fungiert für die Sender der RTL Deutschland und die Streaming Plattform RTL+ als zentrale Einkaufsgesellschaft insbesondere in dem Bereich Programmvermögen. Hierdurch fließen Programmrechte für die Sender der RTL Deutschland als Investitionen bei RTL zentral ab und es erfolgt eine konzerninterne Weitergabe von Programmrechten.

Aus langfristigen Programmversorgungsverträgen mit amerikanischen Filmstudios, Auftrags-produktionen sowie Sportübertragungsrechten resultieren zum 31.12.2022 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von EUR 1.151 Mio.

Die Summe aus Eigenkapital, langfristigem Fremdkapital in den übrigen Passiva und Pensionsverpflichtungen in den Rückstellungen decken das Anlage- und Programmvermögen annähernd zu 100 % ab, und stellen somit eine langfristige Stabilität des Unternehmens sicher.

1.4. Wesentliche Entwicklungen der Beteiligungen von RTL im Geschäftsjahr 2022

Die VOX Television GmbH (nachfolgend "VOX"), die über die VOX Holding GmbH gehalten wird, konnte auf Grund des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes des abgelaufenen Geschäftsjahres die Umsatzerlöse nur annähernd stabil halten (EUR -17 Mio.). Auf Grund dieser Erlössituation erwirtschaftet die VOX Television GmbH im Geschäftsjahr 2022 ein leicht geringeres Jahresergebnis in Höhe von EUR 271 Mio. (VJ EUR 288 Mio.) und konnte aber trotz des stark fragmentierten Zuschauermarktes ihren Marktanteil von 6,2% (VJ 6,1%) in der für die Werbewirtschaft wichtigen Zielgruppe leicht ausbauen.

Im Geschäftsjahr 2022 wieder sehr erfolgreich war auch die ntv Nachrichtenfernsehen GmbH (nachfolgend "ntv"), insbesondere mit ihren Nachrichten, den umfangreichen Sondersendungen zum Ukraine Krieg, der Wirtschaftsberichterstattung, interessanten Dokumentationen und Talk Shows. Wesentlich zum Erfolg beigetragen hat auch die sehr erfolgreiche kostenlose werbefinanzierte ntv App. Sie bietet seriöse, schnelle und kompetente Nachrichten in Text-, Video- und Audio-Formaten, sowie aktuelle Breaking News.

Im Jubiläumsgeschäftsjahr 2022; 30 Jahre nach der Gründung von ntv, hat die Gesellschaft einen Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Höhe von EUR 5 Mio. (VJ EUR 17 Mio.) erwirtschaftet.

Die Ad Alliance GmbH (nachfolgend AdA genannt) wurde im Rahmen einer Umstrukturierung zum 31.12.2022 um 24:00 Uhr an die RTL Advertising GmbH, einem Unternehmen im Konzernverbund der RTL Deutschland, zu einen Verkaufspreis von EUR 167 Mio. verkauft. Hieraus ergab sich ein Ertrag in Höhe von EUR 79 Mio. Das Jahresergebnis wurde allerdings auf Grund des noch bestehenden Ergebnisabführungsvertrages zum 31.12.2022 an die RTL Television GmbH abgeführt. Die AdA kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurückblicken. Sie erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung an RTL in Höhe von EUR 17 Mio. (VJ EUR 27 Mio.). Auch Sie konnte ihr Vorjahresergebnis auf Grund der angespannten wirtlichen Lage nicht halten.

Die RTL interactive GmbH betreibt die Sender-Websites und das Video-on-Demand Portal "RTL+" von RTL und den übrigen Sendern der Gruppe und hält u.a. Beteiligungen an der Checkout Charlie GmbH. Unter der neuen Dachmarke RTL+ entwickelt und betreibt die RTL Interactive GmbH ihr Bewegtbildangebot im Internet. Das Angebot bietet Formate aller Sender von RTL Deutschland zum zeitversetzten Abruf in voller Länge und im Livestream. Viele neue Formate und auch Sport Events von RTL werden künftig auch vor Ausstrahlung im Fernsehen online komplett zu sehen sein, auch in HD-Qualität.

Auch aufgrund der Anlaufkosten des Streaming Portals RTL+ beläuft sich das Ergebnis der RTL interactive GmbH auf EUR - 225 Mio. (VJ EUR -124 Mio.).

Durch die Gesellschafterin RTL Deutschland GmbH wurden Beteiligungen im Wege der Barkapitalerhöhung mit Sachagio in die Gesellschaft eingebracht. Hierzu erfolgte jeweils eine Kapitalerhöhung von jeweils von EUR 1.000,00 sowie die Einbringung der Geschäftsanteile der Gesellschaften RTL 2 Geschäftsführungs GmbH, RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG, CLT-UFA Germany GmbH sowie der nachrichtenmanufaktur GmbH. Diese Transaktionen wurden mit Fortführung des Buchwertes vorgenommen. Hieraus resultiert ein Zugang in Höhe von EUR 49 Mio. in der Kapitalrücklage.

Personal

Im Jahresdurchschnitt wurden 130 (VJ 163) Ganztageskräfte bei RTL beschäftigt. Teilzeitarbeitskräfte wurden anteilig in Ganztageskräfte umgerechnet und Auszubildende in voller Höhe mit einbezogen. Nicht sozialversicherungspflichtige Beschäftigte wurden nicht berücksichtigt.

Ein seit 1992 bestehendes Mitarbeiter-Erfolgsbeteiligungsmodell beteiligt die Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens. Im Geschäftsjahr wurden für diese Zwecke EUR 1 Mio. (VJ EUR 1 Mio.). zurückgestellt.

III. Chancen- und Risikobericht

Risiko-Management-System

Das Risiko-Management-System ("RMS") der Gesellschaft ist über die RTL Group S.A. in das RMS des Mehrheitsgesellschafters Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh, einbezogen. Dabei sind die RTL Group S.A. und ihre Tochterunternehmen über eine Konzernrichtlinie auf die Einhaltung eines definierten Standards verpflichtet.

Risiken und Chancen der zukünftigen Entwicklung der Gesellschaft

Nachfolgend sind die Risiken absteigend nach ihrer Bedeutung für die Gesellschaft angegeben:

Im Fernseh- und Streaming-Markt nimmt das Angebot von Bewegtbild weiter zu. US-Studios beginnen bereits, ihre Inhalte restriktiver anderen Marktteilnehmern zu verkaufen bzw. teilweise ganz auf den Vertrieb von Programmrechten zu verzichten, um ihre eigenen Streaming Plattformen zu stärken.

Insbesondere der Konsum von Bewegtbild befindet sich aktuell in einem grundlegenden Wandel, der sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen wird. Die non-lineare Nutzung über Streaming gewinnt weiter an Bedeutung, während die lineare Nutzung über klassisches TV rückläufig ist. Neue Streaming Anbieter drängen in den Markt und kämpfen um die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Nahezu alle US-Studios versuchen sich mit eigenen Plattformen im Markt zu etablieren.

Der Free-TV Markt wird auch im Geschäftsjahr 2023 und in den Folgejahren weiter hart umkämpft sein. Die Schnelllebigkeit von Formaten und die verstärkte Konkurrenz wird durch neue Marktteilnehmer wachsen.

Allgemeine Branchenrisiken und -chancen

RTL strebt im Jahr 2023 erneut die Marktführerschaft in der Zielgruppe der 14- bis 59- jährigen Zuschauer an. Hierfür sind entsprechende Entwicklungsbudgets vorgesehen. Fremdprogramm wird im Geschäftsjahr 2023 und den Folgejahren wiederum ein wichtiger Programmbestandteil sein, wenngleich mit leicht abnehmender Bedeutung. Die Zugänge im Fremdprogramm sind durch langfristige Programmversorgungsverträge weitestgehend abgesichert.

Es besteht ein generelles Risiko, dass erworbene Auftragsproduktionen, Fremdprogramme und Sportrechte nicht die erwarteten Marktanteile oder Deckungsbeiträge realisieren. Hierfür wird fallweise eine entsprechende Risikovorsorge getroffen. Zum 31. Dezember 2022 wurden in diesem Zusammenhang Drohverlustrückstellungen von EUR 48 Mio. bilanziert.

Neben der bestehenden erfolgreichen RTL+ App startete im August 2022 bereits die RTL Musik App. Dadurch haben RTL+ Nutzer:innen neben dem hochkarätigen Video-Angebot auch Zugriff auf mehr als 90 Millionen Songs und damit alle auf im Musikmarkt gängigen Kataloge und Künstler:innen.

Ein Jahr später als geplant, wird im Geschäftsjahr 2023 die neue Entertainment-Plattform RTL+, alle bestehenden digitalen Mediengattungen bündeln. Möglich machen dies einzigartig entwickelte Inhalte, die Zusammenführung von Gruner + Jahr und RTL, sowie eine Partnerschaft mit Deezer für Musik. Damit ist die RTL Deutschland Gruppe gut positioniert, auch in Zukunft der führende Bewegtbildanbieter in Deutschland zu sein.

Durch dieses neue allumfassende Entertainment Angebot mit allen bestehenden digitalen Mediagattungen, ist RTL über seine Tochtergesellschaft RTL interactive GmbH für die Zuschauer und Werbekunden immer und überall präsent, um entsprechende Umsatz- und Ertragschancen zu nutzen.

Währungsrisiken

Da ein Großteil der Einkäufe von Fremdprogrammen in Fremdwährung abgewickelt wird, unterliegt die Gesellschaft Fremdwährungsrisiken. Um Ergebnisvolatilitäten aufgrund eventuell entstehender Kursschwankungen zu vermeiden, werden bestehende Abnahme-verpflichtungen gemäß der vorgegebenen Kurssicherungsstrategie der RTL Group S.A. abgesichert. Diese Strategie sieht vor, bestehende und zukünftig entstehende Fremdwährungsverbindlichkeiten entsprechend der jeweiligen Fälligkeit pro Jahr prozentual abzusichern. Demzufolge sind die bestehenden Fremdwährungsverpflichtungen der Folgejahre bereits weitgehend abgesichert.

Liquiditätsrisiken

Die Zahlungsfähigkeit und Liquidität von RTL wird durch eine kontinuierliche Liquiditätsplanung und -sicherung, sowie die Einbindung in ein konzernweites Cash-Pooling der RTL Group S.A. und der Bertelsmann SE & Co. KGaA für die absehbare Zukunft jederzeit sichergestellt.

Rechts- und Prozessrisiken

RTL, VOX, Super RTL, ntv und Ad Alliance (vormals IP Deutschland) sind Beklagte in einem vor dem Landgericht Düsseldorf anhängigen Klageverfahren. In diesem Klageverfahren macht RTLZWEI Auskunftsansprüche geltend und begehrt Feststellung einer Schadensersatzpflicht der Gesellschaften. Der Schadensersatzanspruch von RTLZWEI wird darauf gestützt, dass im Rahmen, der Ad Alliance im Auftrag der vier Sender in den Jahren bis 2007 betriebenen Vermarktung von Werbezeiten kartellrechtlich unzulässige Rabattgewährungen praktiziert worden seien. RTLZWEI hat eine gleichlautende Klage gegen die Sender und die Vermarktungsgesellschaft der ProSiebenSat.1 Media SE erhoben. Das Landgericht Düsseldorf hat einen Gutachter bestellt und ihm die Frage vorgelegt, ob aus sachverständiger Sicht der sichere Schluss möglich sei, dass die vom Bundeskartellamt geahndeten Rabatte wahrscheinlich zu einem Schaden bei RTLZWEI geführt haben. In dem im Februar 2018 vorgelegten Gutachten beantwortet der Gutachter diese Frage negativ. RTLZWEI hat mittlerweile umfassend zu dem vorgenannten Gutachten Stellung genommen und ein Parteigutachten vorgelegt, wonach der gerichtlich bestellte Gutachter die Beweisfrage falsch beantwortet habe. Am 16. Februar 2020 ist der gerichtlich bestellte Gutachter überraschend verstorben. Das LG Düsseldorf wird entscheiden, ob es einen neuen Gutachter bestellt oder den Rechtsstreit auf der Grundlage des ersten Gutachtens entscheidet. Eine Entscheidung über den Fortgang des Verfahrens nach dem Tod des Gutachters hatte das Gericht zunächst für das erste Halbjahr 2022 angekündigt. In einer mündlichen Verhandlung im Herbst 2022 wurde diese Entscheidung dann für das 1. Halbjahr 2023 avisiert. Für die Anwalts- und Gerichtskosten wurde durch Rückstellungsbildung eine entsprechende Risikovorsorge getroffen.

Haftungsrisiken

Die Gesellschaft verfügt über umfassenden Versicherungsschutz, der finanzielle Folgen aus Schadensfällen und Haftungsrisiken ausschließt bzw. begrenzt. Auch wenn der Versicherungsschutz nicht alle erdenklichen Risiken abdecken kann, ist das Management überzeugt, dass durch Schadens- oder Haftungsfälle eine Bestandsgefährdung der Gesellschaft unwahrscheinlich ist. Das Haftungsrisiko ist für die Gesellschaft von geringer Bedeutung.

Abschließende Gesamtaussagen zu der Risiko- und Chancensituation

Die Chancen und Risiken für die kommenden Geschäftsjahre entsprechen im Wesentlichen denen, die bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr vorlagen.

Die zuvor genannten Risiken wurden im Jahresabschluss angemessen berücksichtigt. Darüber hinaus sieht die Geschäftsführung keine weiteren wesentlichen Risiken, die den Bestand der Gesellschaft gefährden oder die Prognose für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des kommenden Geschäftsjahres in Frage stellen könnten.

Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von den Folgen des russischen Angriff-Krieges auf die Ukraine und dem damit verbundenen extremen Anstieg der Kosten für Energie und Rohstoffe. Die für 2022 erwartete wirtschaftliche Erholung nach der teilweisen Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen wurde durch die ökonomischen Folgen des Ukrainekonfliktes stark gebremst.

Die Geschäftsführung geht derzeit davon aus, dass es durch den andauernden Ukrainekonflikt mittel- bis langfristig nicht zu nachhaltigen und schwerwiegenden Veränderungen in der Werbewirtschaft kommen wird, die zu weiteren, über die beschriebenen Risiken hinausgehenden Risiken führen werden.

IV. Prognosebericht

1. Vorjahresprognose und tatsächliche Entwicklung

Die im Jahr 2021 für das Geschäftsjahr 2022 im Lagebericht gestellte Prognose steigender Umsatzerlöse, verbesserten Cash-Flow und höherer operativer Ergebnisse (EBITA) gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 ist auf Grund der ungünstigen Wirtschaftsfaktoren im Geschäftsjahr 2022 durch den Ukraine Konflikt und dessen Auswirkungen auf die Werbemärkte nicht eingetreten. Sowohl die Umsatzerlöse als auch das das realisierte EBITA und Cash-Flow lagen unter dem Vorjahreswert.

2. Prognose 2023

Nach einer Prognose der Deutschen Bundesbank wird die deutsche Wirtschaft im Geschäftsjahr 2023 voraussichtlich schrumpfen, wobei eine größere Rezession wahrscheinlich ausbleiben wird. Allerdings verstärkt die Energiekrise die Inflation und reduziert somit das Einkommen der Haushalte, erhöht die Finanzierungs- und Zinskosten und hat damit einen negativen Einfluss auf den Konsum. Da der Arbeitsmarkt voraussichtlich robust bleibt und die Löhne inflationsbedingt steigen, erwartet die Bundesbank eine Verbesserung der Konjunktur bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023. Unter diesen Bedingungen schrumpft die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr wahrscheinlich preisbereinigt nur um 0,5%.

Auf Grund der weiter zunehmenden Fragmentierung des deutschen Fernsehmarktes, der Stagnation der Fernsehnutzung und des voraussichtlich rückläufigen Werbemarktes, sowie der ungünstigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, geht RTL in seinen Planungen davon aus, dass diese Faktoren das operative Ergebnis und das Beteiligungsergebnis von RTL negativ beeinflussen werden.

Daher rechnet RTL mit leicht rückläufigen Umsatzerlösen und einem leicht rückläufigen Ergebnis (EBITA) gegenüber dem Vorjahr 2022, aber leicht höheren Cash-Flow. Für die nicht finanzielle Steuerungsgröße "Zuschauermarktanteile" in der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der 14 bis 59-jährigen Zuschauer erwartet RTL einen Marktanteil leicht über dem Vorjahresniveau.

Köln, 24. Mai 2023

RTL Television GmbH

Inga Leschek, Geschäftsführerin

Stephan Schmitter, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.069,00	14.250,00
	14.069,00	14.250,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.164.866,00	4.147.100,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	38.768,00	39.781,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.165.911,00	1.259.998,00
	5.369.545,00	5.446.879,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	989.445.838,88	1.031.537.561,43
2. Beteiligungen	61.980,82	61.980,82
3. Anteile an assoziierten Unternehmen	3.280.881,58	23.126,25
4. Sonstige Ausleihungen	3.033.000,01	33.000,01
	995.821.701,29	1.031.655.668,51
	1.001.205.315,29	1.037.116.797,51
B. Programmvermögen
I. Fremdprogramm	107.860.199,46	108.968.359,73
II. Eigenprogramm langlebig	54.817.568,31	16.744.621,95
III. Eigenprogramm kurzlebig	100.872.750,62	73.295.617,72
	263.550.518,39	199.008.599,40
C. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Unfertige Leistungen	2.210.697,42	790.095,23
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	52.733.500,81	55.824.423,67
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	811.176.885,83	1.670.511.403,12
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00	207.508.306,52
4. Sonstige Vermögensgegenstände	2.362.621,25	1.453.752,20
	866.273.007,89	1.935.297.885,51
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.945.943,06	5.598.876,30
	870.429.648,37	1.941.686.857,04
D. Rechnungsabgrenzungsposten	6.188.197,10	6.199.057,82
	2.141.373.679,15	3.184.011.311,77

Passiva

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	51.135.000,00	51.132.000,00
II. Kapitalrücklage	277.252.696,37	227.755.218,03
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	56.844.030,35	56.844.030,35
	385.231.726,72	335.731.248,38
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	977.329,00	817.928,00
2. Sonstige Rückstellungen	137.989.048,29	206.055.290,80
	138.966.377,29	206.873.218,80
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	148.001.333,79	157.377.950,53
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.044.878.597,17	1.903.915.121,73
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	371.082.279,80	507.227.202,38
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	5.886,55	201.377,31
5. Sonstige Verbindlichkeiten	51.895.480,40	70.876.021,65
(davon aus Steuern € 2.295.991,19; Vorjahr € 2.089.403,67)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 4.706,45 Vorjahr: € 1.840,63)	1.615.863.577,71	2.639.597.673,60
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.311.997,43	1.809.170,99
	2.141.373.679,15	3.184.011.311,77

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022	2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	1.646.170.494,65	1.696.906.532,40
2. Bestandsveränderung an vorproduzierten Eigenprogrammen	114.222.830,86	27.949.041,56
3. Sonstige betriebliche Erträge	145.544.982,38	34.518.426,86
(davon aus der Währungsumrechnung € 10.271.128,02; Vorjahr € 10.321.375,06)
	1.905.938.307,89	1.759.374.000,82
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	135.714.464,56	93.864.053,86
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.194.028.185,71	1.083.708.185,38
	1.329.742.650,27	1.177.572.239,24
5. Aufwendungen für die Ausstrahlung von Programm- vermögen	131.935.546,58	149.438.694,53
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	13.712.794,01	17.381.418,45
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.434.694,46	3.562.217,30
(davon für Altersversorgung € 80.763,76; Vorjahr € 64.791,74)
	17.147.488,47	20.943.635,75
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	1.266.621,94	1.229.778,22
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	120.914.054,66	109.184.932,54
(davon aus der Währungsumrechnung € 1.687.194,58; Vorjahr € 3.221.468,40)
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen	298.006.812,26	334.503.034,31
10. Erträge aus Beteiligungen	1.302,94	1.397,93
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	4.966.697,46	1.898.063,15
(davon aus verbundenen Unternehmen € 4.914.948,45; Vorjahr € 1.883.093,47)
12. Abschreibungen Finanzanlagevermögen	700.000,00	0,00
13. Aufwendungen aus Verlustübernahme	232.257.434,60	127.208.911,33
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	3.935.030,02	3.138.577,32
(davon an verbundene Unternehmen € 2.659.647,59; Vorjahr € 2.436.682,08)
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 496.245,87; Vorjahr € 621.185,94)
15. Ergebnis nach Steuern	371.014.294,01	507.059.727,28
16. Sonstige Steuern	51.749,45	24.772,82
17. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne	370.962.544,56	507.034.954,46
18. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Erläuterungen

Die RTL Television GmbH ist unter HRB Nummer 29332 im Handelsregister des Amtsgerichtes Köln eingetragen.

Der Jahresabschluss der RTL Television GmbH wird nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften gemäß § 267 Abs. 3 HGB aufgestellt.

Zur Herstellung einer besseren Transparenz wurde vom Wahlrecht des § 265 Abs. 5 HGB Gebrauch gemacht, d. h. die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wurden weiter untergliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren im Sinne des § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB in Verbindung mit rechtsformspezifischen Vorschriften des GmbHG und des § 57 Medienstaatsvertrag aufgestellt.

Der Jahresabschluss wird in EURO bzw. in TEUR aufgestellt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sowie Sachanlagen werden mit Anschaffungskosten oder Herstellungskosten nach § 255 HGB abzüglich linearer Abschreibungen auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern bilanziert. Die angewandten Abschreibungssätze und -methoden stehen im Wesentlichen im Einklang mit steuerlichen Abschreibungstabellen und sonstigen steuerlichen Vorschriften. Wirtschaftsgüter bis EUR 250,00 werden sofort als Aufwand erfasst. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis EUR 800,00 werden im Jahr des Zugangs sofort abgeschrieben und als Abgang erfasst. Bei Änderungen der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens findet eine Anpassung des Abschreibungsplans statt. Zugänge im Geschäftsjahr werden pro rata temporis abgeschrieben, sofern notwendig, werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit des Jahresabschlusses wurde für den Ausweis der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen ein gesonderter Posten in der Bilanz vorgesehen. Als assoziierte Unternehmen werden solche Beteiligungen bezeichnet, auf die die RTL Television GmbH einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann.

Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen sowie Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind mit Anschaffungskosten bewertet. Bei dauerhaften Wertminderungen erfolgt eine Abwertung auf den niedrigeren beizulegenden Wert bzw. bei deren Wegfall eine Zuschreibung. Gleiches gilt für Ausleihungen.

Zur besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden Fernsehsenderechte in einem gesonderten Bilanzposten Programmvermögen ausgewiesen. Fernsehsenderechte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten die Materialkosten, die Fertigungskosten und die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens. Soweit Bestandsrisiken vorliegen, wurden diese im Abschluss berücksichtigt. Die Bildung ausstrahlungsbezogener Wertberichtigungen bleibt davon unberührt.

Fernsehsenderechte im Free-TV Bereich werden verbrauchsbezogen abgeschrieben. Diese verbrauchsbezogene Abschreibungsmethode berücksichtigt, dass bei einem Senderecht im Free-TV Bereich mit der ersten Ausstrahlung der größte wirtschaftliche Werteverzehr eintritt. Fernsehsenderechte im Pay-TV Bereich werden linear über maximal 3 Jahre abgeschrieben. Synchronisationsaufwendungen werden als Anschaffungsnebenkosten aktiviert.

Unter dem Bilanzposten Fremdprogramm werden die Lizenzrechte sowie darauf getätigte Anzahlungen ausgewiesen. Lizenzrechte sind Filme und Serien, auf deren Konzept oder Format die RTL Television GmbH keinen oder nur untergeordneten Einfluss hat. Zugänge werden mit Lizenzbeginn aktiviert. Soweit Bestandsrisiken oder Risiken aus Abnahmeverpflichtungen vorliegen, wurden diese im Abschluss berücksichtigt. Neun Monate vor dem Lizenzablauf wird mit der Bildung einer Wertberichtigung in Abhängigkeit vom verbleibenden Ausstrahlungszeitraum begonnen. Die Bildung ausstrahlungsbezogener Wertberichtigungen bleibt davon unberührt. Die Abschreibungsregeln für Spielfilme im Fremdprogramm wurden im Geschäftsjahr 2021, auf Grundlage einer Analyse über mehrere Geschäftsjahre überarbeitet und die neuen Erkenntnisse der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und Abnutzung fanden in den neuen Abschreibungsregeln ihre Berücksichtigung. Alle Spielfilme, mit Lizenzbeginn ab 01. Januar 2021, wurden im Geschäftsjahr statt über maximal 2 Runs nunmehr über maximal 4 Runs abgeschrieben.

Unter dem Posten Eigenprogramm langlebig werden sendeplatzbezogene Auftragsproduktionen sowie darauf getätigte Anzahlungen ausgewiesen, die planmäßig mehr als einmal ausgestrahlt werden können. Ebenso wie im Fremdprogramm wurden bestehende Bestandsrisiken im Abschluss berücksichtigt.

Als Eigenprogramm kurzlebig werden sendeplatzbezogene Auftragsproduktionen und Sportrechte sowie darauf getätigte Anzahlungen ausgewiesen, die auf Grund ihres Aktualitätsbezuges oder Genres planmäßig nur einmal ausgestrahlt werden können.

Aufwendungen für Sportrechte werden im Jahr der Ausstrahlung verbrauchsbezogen erfasst. Zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung werden den zukünftig anfallenden Aufwendungen die geplanten direkt zurechenbaren Umsatzerlöse je Jahr gegenübergestellt. Sofern nach dieser Bewertung zum Bilanzstichtag der ursprünglich geplante Deckungsbeitrag unterschritten wird, wird eine Rückstellung nur dann gebildet, wenn der Deckungsbeitrag gleichzeitig negativ ist.

Lang- und kurzlebiges Eigenprogramm wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Zu aktivierende Aufwendungen und geleistete Anzahlungen werden zunächst in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Korrektur der Bestandswerte zum Abschlussstichtag im Vergleich zum Vorjahr wird als "Bestandsveränderung an vorproduzierten Eigenprogrammen" gezeigt.

Der Abschreibungsaufwand des langlebigen Eigenprogramms und des Fremdprogramms wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in dem Posten "Aufwendungen für die Ausstrahlung von Programmvermögen" ausgewiesen.

Kurzlebiges Eigenprogramm wird bei der Erstausstrahlung abgeschrieben, wobei der Abschreibungsaufwand des kurzlebigen Eigenprogramms mit den Bestandsveränderungen des kurz- und langlebigen Eigenprogramms in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert in dem Posten "Bestandsveränderung an vorproduzierten Eigenprogrammen" dargestellt ist.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips zu Anschaffungskosten.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert bilanziert. Individuelle Ausfallrisiken sind als Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten bilanziert.

Geleistete Zahlungen, die Aufwendungen für die Folgejahre darstellen, werden als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten dargestellt.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, Steuerrückstellungen, und die sonstigen Rückstellungen sind - entsprechend den Vorschriften des HGB - nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zum erwarteten Erfüllungsbetrag und unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken bewertet. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Bei der Rückstellungsbewertung sind künftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Zukünftige erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2,0 % bei den Entgelten und von 2,0 % bei den Renten ausgegangen.

Für die Pensionsverpflichtungen wurde - unter Außerachtlassung des Einzelbewertungsgrundsatzes - gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt (sog. Vereinfachungsregel). Gemäß RückAbzinsV und Bekanntgabe durch die Deutsche Bundesbank ergibt sich zum 31. Dezember 2022 bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren ein Diskontierungszinssatz (10-Jahres-Durchschnitt) in Höhe von 1,78 % (Vorjahr: 1,87%).

Die Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind teilweise durch eine Rückdeckungsversicherung gesichert. Die Rückdeckungsversicherung dient ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen und ist dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Nach den Bestimmungen des § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB wurde der Rückdeckungsversicherungsanspruchs (TEUR 3.330) mit dem Wert der Pensionsverpflichtung (TEUR 4.308) im Geschäftsjahr saldiert. Der beizulegende Zeitwert des saldierten Rückdeckungsversicherungsanspruchs entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten gemäß versicherungsmathematischem Gutachten bzw. Mitteilung der Versicherung. Die Erträge aus dem Deckungsvermögen (TEUR 41) wurden mit den Zinszuführungen (TEUR 348) gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 saldiert.

Der Unterschiedsbetrag zum 31. Dezember 2022 zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren (1,44 %) und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren (1,78 %) beträgt EUR 154.325 (Vorjahr EUR 236.473).

Die RTL Television GmbH hat für die Mitarbeiter ein Wertkontenmodell aufgelegt. Die Mitarbeiter verzichten im Rahmen dieses Modells auf einen Teil des Bruttoentgeltes, welches bis zu einem maximalen Betrag von EUR 1.000 pro Jahr und Mitarbeiter vom Arbeitgeber bezuschusst und bei einem Treuhänder auf Wertkonten gutgeschrieben wird. Ziel der Entgeltumwandlung ist eine Freistellung von der Arbeitsleistung vor Eintritt in den Ruhestand, wobei sich der Freistellungszeitraum nach dem vorhandenen Wertguthaben richtet. Das ausgelagerte Vermögen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 3.119. Das Wertkontenmodell hat keine Auswirkungen auf die Bilanz, da das ausgelagerte Planvermögen der Verpflichtung des Unternehmens gegenüber den Mitarbeitern entspricht und saldiert dargestellt wird. Neben dem Personalaufwand von TEUR 224 wurden die Zinsaufwendungen (TEUR 52) und die Zinserträge (TEUR 52) im Zinsergebnis saldiert ausgewiesen.

Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Filmverbindlichkeiten werden auf Grund bestehender Sicherungszusammenhänge als eine Bewertungseinheit nach § 254 HGB zusammengefasst. Diese Forderungen und Verbindlichkeiten von TEUR 105.158 insgesamt, deren Fälligkeiten nahezu identisch sind, werden mit dem Sicherungskurs (Kassakurs) des Sicherungsgeschäftes erfasst. Kursverluste aus unrealisierten Swap Points der abgeschlossenen Devisentermingeschäften wurden im Jahresabschluss als Drohverlustrückstellung in Höhe TEUR 5.089 erfasst. Die Effektivität wird anhand von qualitativen Kriterien festgestellt.

Aufwendungen für Kursverluste bzw. Kurserträge aus der Differenz zwischen Terminkurs und Kassakurs werden unsaldiert in der Gewinn- und Verlustrechnung als "Sonstige betriebliche Erträge" bzw. "Sonstige betriebliche Aufwendungen" ausgewiesen. Die restlichen Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Stichtagskurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Die RTL Television GmbH hat zum Bilanzstichtag offene Devisentermingeschäfte (Cash-Flow-Hedges) über die RTL Group S.A., Luxemburg, mit einem Volumen von TEUR 270.069 zur Absicherung von bestehenden und zukünftig entstehenden Fremdwährungsverbindlichkeiten / -forderungen aus operativer Tätigkeit, abgeschlossen. Da eine Übereinstimmung der Bedingungen und Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäften besteht, ist die Effektivität der Termingeschäfte gewährleistet. Die Kurssicherungsstrategie sieht vor, bestehende und zukünftig entstehende Fremdwährungsverbindlichkeiten entsprechend der jeweiligen Fälligkeit pro Jahr bis zu 100 % abzusichern. Die Bewertung der Devisentermingeschäfte erfolgt barwertig durch Vergleich der jeweiligen Kontraktraten mit den am Berichtsstichtag vorherrschenden sowie laufzeitkongruenten Terminkursen. Der barwertigen Ermittlung liegen laufzeitkongruente Diskontkurven zu Grunde. Die Devisentermingeschäfte haben insgesamt eine Laufzeit von 2023 bis 2026.

Die Buchung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der so genannten Einfrierungsmethode.

Erhaltene Zahlungen, die Erträge für Folgejahre darstellen, werden als passiver Rechnungsabgrenzungsposten dargestellt.

III. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Durch die Gesellschafterin RTL Deutschland GmbH wurden Beteiligungen im Wege der Barkapitalerhöhung mit Sachagio in die Gesellschaft eingebracht. Hierzu erfolgte jeweils eine Kapitalerhöhung von jeweils von EUR 1.000,00 sowie die Einbringung der Geschäftsanteile der Gesellschaften RTL 2 Geschäftsführungs GmbH, RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG, CLT-UFA Germany GmbH sowie der nachrichtenmanufaktur GmbH. Diese Transaktion wurde mit Fortführung des Buchwertes vorgenommen. Hieraus resultiert ein Zugang in Höhe von EUR 49 Mio. in der Kapitalrücklage

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Restlaufzeiten der Forderungen sind dem nachfolgenden Forderungsspiegel zum 31.12.2022 zu entnehmen:

Art der Forderung	TOTAL	davon mit einer Restlaufzeit
	31.12.2022	bis zu 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
- aus Lieferungen und Leistungen
Geschäftsjahr	52.733	52.722	11	0
Vorjahr	55.825	55.752	73	0
- gegen verbundene Unternehmen
Geschäftsjahr	811.177	811.177	0	0
Vorjahr	1.670.511	1.670.511	0	0
- gegen Gesellschafter
Geschäftsjahr	0	0	0	0
Vorjahr	207.508	207.508	0	0
- sonstige Vermögensgegenstände
Geschäftsjahr	2.363	2.363	0	0
Vorjahr	1.454	1.454	0	0
TOTAL Forderungen Geschäftsjahr	866.273	866.262	11	0
TOTAL Forderungen Vorjahr	1.935.298	1.935.225	73	0

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 8.222 (Vorjahr: TEUR 7.859), Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen in Höhe von TEUR 298.007 (Vorjahr: TEUR 334.503) sowie Cash-Pooling Forderungen in Höhe von TEUR 504.948 (Vorjahr: TEUR 1.328.149) enthalten.

3. Rückstellungen

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	977	818
Sonstige Rückstellungen
Drohende Verluste	52.314	73.744
Ausstehende Rechnungen	41.728	35.697
Rabatte / Boni	1.149	1.082
Lizenzverpflichtungen	2.270	2.237
Erfolgsbeteiligung / Prämien Personal	1.521	1.684
Autorenrechte / Filmförderung	34.931	50.931
Übrige	4.076	40.680
Total	138.966	206.873

Die übrigen sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Personalkosten, Vertriebsrisiken sowie Prozess- und Rechtsrisiken gebildet.

4. Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten sind dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022 zu entnehmen:

Art der Verbindlichkeit	TOTAL	davon mit einer Restlaufzeit
	31.12.2022	bis zu 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
- aus Lieferungen und Leistungen
Geschäftsjahr	148.001	109.132	35.554	3.315
Vorjahr	157.378	129.992	25.568	1.818
- gegenüber verbundenen Unternehmen
Geschäftsjahr	1.044.879	244.647	800.232	0
Vorjahr	1.903.915	1.103.688	800.227	0
- gegenüber Gesellschaftern
Geschäftsjahr	371.082	371.082	0	0
Vorjahr	507.227	507.227	0	0
- gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Geschäftsjahr	6	6	0	0
Vorjahr	201	201	0	0
- Sonstige
Geschäftsjahr	51.895	9.211	0	42.684
Vorjahr	70.876	25.010	0	45.866
TOTAL Verbindlichkeiten Geschäftsjahr	1.615.863	734.078	835.786	45.999
TOTAL Verbindlichkeiten Vorjahr	2.639.597	1.766.118	825.795	47.684

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 12.286 (Vorjahr TEUR 3.844), Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungsverträgen in Höhe von TEUR 232.257 (Vorjahr TEUR 127.204) und langfristige Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 800.000 (Vorjahr TEUR 800.000).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen TEUR 120 (Vorjahr TEUR 192) und dem Ergebnisabführungsvertrag in Höhe von TEUR 370.963 (Vorjahr TEUR 507.035).

5. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der RTL Television GmbH werden im Wesentlichen in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz erzielt und gliedern sich wie folgt:

	2022	2021
	in TEUR	in TEUR
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fernsehwerbung	1.196.578	1.308.913
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Fernsehsenderechten	287.478	228.665
Umsatzerlöse aus der Programmverbreitung	70.700	64.435
Umsatzerlöse aus der Untervermietung von Gebäuden	46.439	44.111
Sonstige Umsatzerlöse	44.975	50.783
TOTAL	1.646.170	1.696.907

6. Sonstige Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 55.666 (Vorjahr TEUR 14.671), Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 10.271 (Vorjahr TEUR 10.321), Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagevermögen in Höhe von TEUR 79.036 (Vorjahr TEUR 0) und übrige betriebliche Erträge TEUR 572 (Vorjahr TEUR 9.526) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultieren im Wesentlichen aus Mietaufwendungen für Mobilien und Immobilien in Höhe von TEUR 34.861 (Vorjahr TEUR 31.264), Aufwendungen für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von TEUR 42.035 (Vorjahr TEUR 35.243), sowie aus Aufwendungen für die Verwaltung in Höhe von TEUR 13.533 (Vorjahr TEUR 12.938). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 36 (Vorjahr TEUR 17) enthalten.

Auf Grund der Brutto-Buchungstechnik der Inanspruchnahmen der Einzelwertberichtigungen auf Forderungen sind in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen Aufwendungen aus Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 1.930 (Vorjahr TEUR 112) enthalten, denen Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr TEUR 1.950) gegenüberstehen.

7. Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Angaben laut § 285 Nr. 11 HGB sind in der Anlage zum Anhang enthalten.

8. Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag weist die Gesellschaft Haftungsverhältnisse in Höhe TEUR 2.891 (Vorjahr TEUR 2.875) aus. Es handelt sich um Zoll- und Mietbürgschaften. Derzeit sind keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme erkennbar, da nach unserer Einschätzung die entsprechenden Primärschuldner die Verbindlichkeiten bedienen werden.

IV. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 285 Abs. 3a HGB betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 1.365.573. Sie teilen sich wie folgt auf:

Sonstige finanzielle Verpflichtungen	2023	2024	2025	2026	Später	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Miet- und Leasingverträge	29.715	26.741	5.371	5.095	12.076	78.998
Satellitenverträge	3.696	0	0	0	0	3.696
Programm- und Dienstleistungsverträge	742.241	179.175	135.259	113.569	112.635	1.282.879
TOTAL	775.652	205.916	140.631	118.664	124.710	1.365.573
davon mit verbundenen Unternehmen	357.721	3.736	3	0	0	361.460

Verpflichtungen, die in USD bestehen, wurden mit einem Kurs von EUR 1,067 umgerechnet.

Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 130 Ganztagskräfte davon befanden sich 111 Ganztagskräfte in einem unbefristeten und 19 in einem befristeten Anstellungsverhältnis. Die durchschnittlichen Ganztagsarbeitskräfte entsprechen 155 Mitarbeiter.

Ergebnisabführungsvertrag

Die RTL Television ist eine 100 % Tochtergesellschaft der RTL Deutschland GmbH, die ihrerseits eine 100 % Tochtergesellschaft der UFA Film und Fernseh GmbH, Köln, ist.

Mit Vertrag vom 19. November 2014, dem die Gesellschafterversammlung am 20. November 2014 zugestimmt hat, besteht mit Wirkung des 1. Januar 2015 ein Ergebnisabführungsvertrag mit der RTL Deutschland GmbH. Die Gesellschaft führt einen Betrag in Höhe von TEUR 370.963 an die RTL Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr 2022 ab.

Dienstleistungsverträge

Die Gesellschaft unterhält keine eigene IT-Abteilung, Programmverbreitung, Sendeabwicklung oder sonstiges technisches Equipment, sondern hat stattdessen diverse Dienstleistungsverträge mit der RTL Technology GmbH, die diese Leistungen für die RTL Television GmbH erbringt. Für diese Leistungen sind im Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen von insgesamt TEUR 21.174 angefallen. Ferner besteht ein Kooperationsvertrag mit der RTL Deutschland GmbH bzw. mit der RTL Group Financial Services GmbH über die Erbringung diverser Dienstleistungen (Programmeinkauf, Synchronisation, Finanz- und Rechnungswesen, Entgeltabrechnung, Rechtsberatung, Medienforschung und Marketing). Im Geschäftsjahr 2022 waren Aufwendungen für diese Leistungen von insgesamt TEUR 49.950 zu verzeichnen.

Die Gesellschaft unterhält keinen eigenen Vertrieb, eigene Auslandsstudios und Newsdesks, sondern hat stattdessen Dienstleistungsverträge mit anderen Konzernunternehmen, die diese Leistungen für die RTL Television GmbH erbringen.

Sämtliche innerhalb des Konzerns verrechneten Leistungen werden auf Basis von Cost-Plus-Verträgen abgerechnet und entsprechen marktüblichen Preisen.

Konzernverhältnisse

Die Gesellschaft ist ein verbundenes Unternehmen der Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh. Sie wird über den IFRS Konzernabschluss der RTL Group S.A., Luxemburg/Luxemburg, ebenfalls in den Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh, einbezogen. Der Konzernabschluss der RTL Group S.A., Luxemburg/Luxemburg, wird in Luxemburg beim Registre de Commerce et des Sociétés - RCS hinterlegt (Registernummer B 10.807). Die Hinterlegung wird im Amtsblatt (Memorial) veröffentlicht. Der Konzernabschluss der Bertelsmann SE & Co. KGaA, Gütersloh, (HRB 9194) wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.

In den befreienden Konzernabschlüssen werden abweichend vom deutschen Recht die folgenden wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ausgeübt:

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sowie die für Sicherungszwecke abgeschlossenen Devisentermingeschäfte werden nach IAS 21 bzw. IFRS 9 bilanziert. Latente Steuern werden auf Grundlage von IAS 12, die Pensionsrückstellungen gemäß IAS 19 ermittelt. Langfristige Miet- und Leasingverpflichtungen werden nach IFRS 16 bewertet.

Honorar Abschlussprüfung

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Das Honorar in Höhe von TEUR 101 betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

Organe

Geschäftsführung der Gesellschaft:

	Andreas Fischer (seit 25. August 2022 bis zum 1. März 2023)
	Inga Leschek (ab dem 1. März 2023)
	Stephan Schäfer-Gothe (03.Februar 2022 bis 25. August 2022)
	Henning Tewes (bis 22. November 2022)
	Bernd Reichart (bis 03. Februar 2022)
	Stephan Schmitter (seit 1. März 2023)

Herr Andreas Fischer, Herr Henning Tewes, Herr Stephan Schäfer-Gothe, Herr Bernd Reichart und Herr Stephan Schmitter nehmen bzw. nahmen neben ihrer Tätigkeit als Geschäftsführer der Gesellschaft noch weitere Geschäftsführerposten in der Unternehmensgruppe RTL Group wahr.

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Herr Fischer, Herr Schäfer-Gothe sowie Herr Reichart haben im Geschäftsjahr keine Bezüge von der Gesellschaft erhalten.

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführer wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Für Pensionszusagen an ehemalige Geschäftsführer besteht eine Rückstellung (TEUR 3.478), die mit einem Aktivwert einer verpfändeten kongruenten Rückdeckungsversicherung (TEUR 3.330) saldiert wird.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Beendigung des Geschäftsjahres

Es haben sich nach dem Bilanzstichtag keine wesentlichen Sachverhalte mit Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage für die Gesellschaft ereignet.

Köln, 24. Mai 2023

RTL Television GmbH

Inga Leschek, Geschäftsführerin

Stephan Schmitter, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.760.865,95	0,00	0,00	3.760.865,95
	3.760.865,95	0,00	0,00	3.760.865,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.139.389,06	687.602,42	4.990,00	13.822.001,48
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.869.207,51	21.948,00	647,06	2.890.508,45
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.556.110,93	491.428,52	349.365,78	8.698.173,67
	24.564.707,50	1.200.978,94	355.002,84	25.410.683,60
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.125.643.982,08	46.352.361,34	87.744.083,89	1.084.252.259,53
2. Beteiligungen	61.980,82	0,00	0,00	61.980,82
3. Anteile an assoziierten Unternehmen	23.126,25	3.257.755,33	0,00	3.280.881,58
4. Sonstige Ausleihungen	53.451,69	3.000.000,00	0,00	3.053.451,69
	1.125.782.540,84	52.610.116,67	87.744.083,89	1.090.648.573,62
	1.154.108.114,29	53.811.095,61	88.099.086,73	1.119.820.123,17

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Zuschreibungen	Abgänge	31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.746.615,95	181,00	0,00	0,00	3.746.796,95
	3.746.615,95	181,00	0,00	0,00	3.746.796,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.992.289,06	665.984,42	0,00	1.138,00	9.657.135,48
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.829.426,51	22.918,00	0,00	604,06	2.851.740,45
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.296.112,93	577.538,52	0,00	341.388,78	7.532.262,67
	19.117.828,50	1.266.440,94	0,00	343.130,84	20.041.138,60
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	94.106.420,65	700.000,00	0,00	0,00	94.806.420,65
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	20.451,68	0,00	0,00	0,00	20.451,68
	94.126.872,33	700.000,00	0,00	0,00	94.826.872,33
	116.991.316,78	1.966.621,94	0,00	343.130,84	118.614.807,88

	Restbuchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	14.069,00	14.250,00
	14.069,00	14.250,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.164.866,00	4.147.100,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	38.768,00	39.781,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.165.911,00	1.259.998,00
	5.369.545,00	5.446.879,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	989.445.838,88	1.031.537.561,43
2. Beteiligungen	61.980,82	61.980,82
3. Anteile an assoziierten Unternehmen	3.280.881,58	23.126,25
4. Sonstige Ausleihungen	3.033.000,01	33.000,01
	995.821.701,29	1.031.655.668,51
	1.001.205.315,29	1.037.116.797,51
		Anlalge zum Anhang

Aufstellung des Anteilsbesitzes

	Beteiligungsquote	Eigenkapital zum 31.12.2022	Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2022
	%	Euro	Euro
99 pro media GmbH, Leipzig ^{(1) (2)}	100,0	3.125.160,15	0,00
Addressable TV Initiative GmbH ⁽¹⁾	50,0	183.459,53	-41.540,47
Berliner Pool TV Produktionsgesellschaft mbH, Berlin ⁽¹⁾	50,0	358.478,14	33.764,85
Deutscher Fernsehpreis GmbH, Köln	20,0	229.960,46	-14.604,65
EUROPEAN NEWS EXCHANGE S.A., Luxemburg	25,0	1.509.295,00	157.884,00
RTL NEWS GmbH, Köln (vormals infoNetwork GmbH) ^{(1) (2)}	100,0	26.296,25	0,00
nachrichtenmanufaktur GmbH (1)	100,0	1.386.055,47	217.285,21
RTL MUSIC PUBLISHING GmbH, Köln (vormals "I 2 I" Musikproduktions- und Musikverlagsgesellschaft mbH) ^{(1) (2)}	100,0	26.636,88	0,00
Like to KNOW GmbH, Köln (vormals Mediascore GmbH (1) (2)	100,0	447.021,84	0,00
RTL STUDIOS GmbH, Köln ^{(1) (2)}	100,0	25.000,00	0,00
ntv Nachrichtenfernsehen GmbH, Köln ⁽²⁾	100,0	145.000,00	0,00
RTL Hessen GmbH, Frankfurt am Main ^{(1) (2)}	100,0	26.415,85	0,00
RTL Hessen Programmfenster GmbH, Bad Vilbel ⁽¹⁾	60,0	500.606,20	30.699,96
RTL Journalistenschule GmbH, Köln ^{(1) (2)}	90,0	24.385,03	0,00
RTL interactive GmbH, Köln (vormals Now GmbH) ^{(1) (2)}	100,0	25.000,00	0,00
RTL interactive GmbH-Beteiligungen:
Checkout Charlie GmbH, Berlin ^{(1) (2)}	100,0	4.222.110,21	0,00
RTL Nord GmbH, Hamburg ^{(1) (2)}	100,0	51.650,12	0,00
RTL WEST GmbH, Köln ^{(1) (2)}	75,0	69.714,07	0,00
VOX Holding GmbH, Köln ^{(1) (2)}	100,0	339.382.341,25	0,00
VOX Holding GmbH-Beteiligung:
VOX Television GmbH, Köln ⁽²⁾	99,7	19.062.277,79	0,00
RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG	8,5	15.338.756,00	41.590.000,00
RTL 2 Fernsehen Geschäftsführungs GmbH	8,6	662.181,00	402.181,00
CLT-UFA Germany GmbH ⁽¹⁾	100,0	70.861.109,47	34.642.158,07
CLT-UFA Germany-Beteiligungen:
SUPER RTL Fernsehen GmbH ⁽²⁾	100,0	38.322.445,68	0,00
RTL 2 Fernsehen GmbH & Co. KG	27,0	15.338.756,00	41.590.000,00
RTL 2 Fernsehen Geschäftsführungs GmbH	27,3	662.181,00	402.181,00

⁽¹⁾ Die Angaben sind untestiert

⁽²⁾ Es bestand zum Stichtag ein Ergebnisabführungsvertrag. Die ausgewiesenen Jahresergebnisse verstehen sich nach Gewinnabführung und Verlustübernahme.

⁽³⁾ Bilanzierung nach IFRS, Umrechnungskurs 1 Euro = 0,9847 CHF

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die RTL Television GmbH, Köln

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der RTL Television GmbH, Köln, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der RTL Television GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 26. Mai 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Zander, Wirtschaftsprüfer

Benecke, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde von den Gesellschaftern am 30. Mai 2023 festgestellt.