weclapp GmbH

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main

Anfang 2023 wurde eine formwechselnde Umwandlung der weclapp SE, Frankfurt am Main (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 114007), in die Rechtsform einer GmbH vorgenommen. Seitdem wird die Gesellschaft weclapp GmbH beim Amtsgericht Frankfurt am Main unter HRB 129744 geführt. Zur Vereinfachung wird im Folgenden von der "weclapp" gesprochen, soweit nicht ausdrücklich auf die rechtsformspezifischen Besonderheiten Bezug genommen wird.

1. Grundlagen

1.1. Geschäftsmodell

Die weclapp SE war - bis zum Formwechsel in eine GmbH - eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea) mit zweistufigem Verwaltungssystem aus Vorstand und Aufsichtsrat. Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main. Sie wurde 2008 gegründet und firmiert seit 2019 unter weclapp SE. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und der Vertrieb von Software sowie das Betreiben aller damit zusammenhängenden Hilfsgeschäfte.

Die weclapp hat auch im Geschäftsjahr 2022 überwiegend ihrer Kernzielgruppe, kleinen und mittelständischen Kunden ("KMU") in Deutschland, gegen Zahlung einer Nutzungspauschale Zugang zu ihrer gleichnamigen, cloudbasierten Transaktionsplattform angeboten. Sie vermarktet ihr Dienstleistungsangebot auch in Österreich, der Schweiz und Italien.

1.2. Leistungsangebot der weclapp

Die weclapp betreibt und entwickelt die gleichnamige, cloudbasierte Transaktionsplattform für Unternehmenssoftware und bietet deren Nutzung überwiegend KMU als Software-as-a-Service (SaaS) an. Sie ermöglicht es den Kunden, ihre für den Geschäftsbetrieb wesentlichen Prozesse mit Hilfe einer einzigen Anwendung umfassend und einheitlich abzubilden und abzuwickeln sowie übergreifend mit anderen Nutzern und Dritten zu interagieren und dadurch Effizienzvorteile zu erzielen. Als wesentliche Funktionalitäten bietet die weclapp das Enterprise Resource Planning (ERP) sowie das Customer-Relationship-Management (CRM) an, einschließlich unter anderem Angebotsmanagement, Auftragseingang und -abwicklung, Beschaffung, Materialmanagement, Projektmanagement, Lagerung und Versand, Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, Bankwesen und andere Geschäftsprozesse.

Die von der weclapp entwickelte und in Deutschland und der Schweiz gehostete weclapp-Plattform ermöglicht es den Kunden, all diese Kerngeschäftsprozesse mit nur einem Login, einer Benutzeroberfläche und einer Plattform zu verwalten, basierend auf modernster Technologie und zu einem günstigen Preis. Dies ermöglicht unseren Kunden, ihre Rentabilität und Effizienz zu verbessern.

Im Rahmen unseres SaaS-Geschäftsmodells erheben wir monatliche Abonnementgebühren pro Nutzer. Die Kunden unserer weclapp-Plattform können zwischen Verträgen mit einer festen Laufzeit von einem, 12 oder 24 Monaten wählen, die sich am Ende der Laufzeit automatisch verlängern. Bei Verträgen mit einer Laufzeit von 12 oder 24 Monaten können die Abonnementgebühren jährlich im Voraus oder für die gesamte Vertragslaufzeit gezahlt werden, um von niedrigeren monatlichen Abonnementgebühren zu profitieren, als bei Verträgen mit nur monatlicher Laufzeit.

Die so begründeten Dauerschuldverhältnisse führen zu wiederkehrenden Umsätzen und erleichtern die kurz- und mittelfristige Finanzplanung. Sie können durch derzeit drei Unterpakete ergänzt werden (Vertragsmanagement, Projektmanagement, Helpdesk).

Einmalumsätze erzielt die weclapp durch individuelle Softwareentwicklung, Online- und Partnerschulungen, aber auch durch den Verkauf von Softwarepaketen, die außerhalb der Plattform in einer "Private Cloud" der Kunden betrieben werden können.

In den meisten Fällen kann die Plattform ohne vorherige oder begleitende Beratung sofort genutzt werden. Bei größeren KMU mit komplexeren Geschäftsmodellen besteht gegebenenfalls Unterstützungsbedarf, etwa bei der Datenmigration. Grundsätzlich bildet das Partnernetzwerk die breite Basis für die Kundenbetreuung beim Start der Nutzung, etwa bei der Adaption von Workflows oder Masken der weclapp-Plattform für die bestehenden Geschäftsvorgänge oder bei der Anbindung spezifischer Dritt-Soft- und Hardware über die vorgesehenen, offenen Schnittstellen (REST-API) von weclapp. Die Partner rechnen ihre Leistungen zumeist mit den Kunden direkt ab, in einigen Fällen erfolgt die Abrechnung über die weclapp. Die damit verbundenen Aufwendungen der weclapp werden im Materialaufwand gezeigt.

In den Fällen, in denen insbesondere größere Kunden auf die Beratung durch den Hersteller selbst bestehen, kommt ein eigenes Professional-Services-Team zum Einsatz.

Dank der cloudbasierten Transaktionsplattform haben Kunden uneingeschränkten Zugriff auf ihre Daten und Geschäftsvorfälle von jedem internetfähigen Endgerät und von jedem mit dem Internet verbundenen Ort aus. Im Kern der weclapp-Plattform nutzen alle Kunden gleichzeitig dieselben Funktionalitäten der jeweils gebuchten Zugangsberechtigungen. Die Geschäftsdaten eines jeden Kunden sind in einem abgetrennten, geschützten Bereich gespeichert. In zunehmendem Maße kommunizieren und interagieren Kunden mit weclapp und miteinander über das weclapp-Forum, das zur Keimzelle eines weitreichenden Ökosystems wird.

Die als cloudbasierte Plattform angelegte Software ist grundsätzlich von Unternehmen aller Branchen und Leistungsangebote nutzbar. Zu den größten Kundengruppen zählen derzeit Handels- und Dienstleistungsunternehmen, aber auch Kunden aus dem produzierenden Gewerbe.

1.3. Skalierbarkeit von Angebot und Organisation

Die weclapp strebt eine führende Position im deutschen, europäischen und internationalen Markt für cloudbasierte Unternehmenssoftware für KMU an. Dafür ist ein kontinuierlicher und beschleunigter Ausbau der Kundenbasis und des Umsatzes erforderlich. Die technischen und organisatorischen Grundlagen für dieses Wachstum sieht der Vorstand grundsätzlich als gegeben an und arbeitet an deren weiterer Optimierung.

Die weclapp-Plattform ist im Funktionsumfang beliebig erweiterbar und kapazitätsmäßig unbegrenzt skalierbar. Sie wurde und wird laufend um neue Funktionalitäten erweitert, sowohl durch die eigenen Softwareentwickler als auch - dank ihrer grundlegenden Schnittstellenorientierung - durch Dritte, die etwa branchenspezifische Komponenten als Plug-ins an die weclapp-Plattform anbinden und anderen Nutzern anbieten. So trägt die weclapp-Community durch selbst initiierte Programmierungen von Funktionalitäten zur Erweiterung des Leistungsumfangs oder zur Anbindung von Peripherie-Geräten und Software laufend bei. weclapp-Kunden schätzen die Möglichkeiten die Zahl ihrer Nutzer flexibel an ihr eigenes Unternehmenswachstum anzupassen sowie spezialisierte Drittanwendungen bei Bedarf in ihre weclapp-Nutzung einzubinden.

Zur Gewährleistung eines ausfallfreien Betriebs der Plattform, also zur Verwaltung und Sicherung von Kunden- und Betriebsdaten im laufenden Nutzungsprozess auf Anwenderseite und im fortlaufenden Optimierungsprozess auf Betreiberseite, wird sie redundant in Rechenzentren in Deutschland sowie der Schweiz gehostet. weclapp hat Kapazitäten in Rechenzentren in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Berlin, Falkenstein und Zürich gemietet. Daten- und Informationssicherheit sind dank der ISO 27001-Zertifizierung auf dem jeweiligen Stand der Technik sichergestellt. Die derzeit vorhandenen Kapazitäten in Hard- und Software ermöglichen das weitere Wachstum. Die Architektur der weclapp-Plattform ist so gewählt, dass sie jederzeit flexibel und quasi unbegrenzt um weitere Kunden, Nutzer oder ganze Rechenzentren erweitert werden kann.

Während Hard- und Software der weclapp-Plattform grundsätzlich unbegrenzt skalierbar sind, stellt auch die prozessorientierte Organisation der weclapp eine wesentliche Basis künftigen Wachstums dar. Die definierten Kern- und Teilprozesse erleichtern die Integration neuer Beschäftigter oder neu akquirierter Konzernunternehmen in die bestehenden Abläufe.

1.4. Wachstumsstrategie

Um das angestrebte Wachstum voranzutreiben, wird mit Vorrang an der Erweiterung und laufenden Optimierung der Plattform selbst gearbeitet. Anregungen von Kunden für Verbesserungen und Erweiterungen werden aktiv aufgenommen und in regelmäßigen Updates allen Nutzern zur Verfügung gestellt. Die eigene, strategische Entwicklungsplanung sieht unter anderem den Ausbau ergänzender, leistungsstarker Funktionalitäten für Personalmanagement, Business Intelligence und Finanzbuchhaltung vor.

Im Rahmen der Wachstumsstrategie verfolgt die weclapp SE mehrere strategische Vertriebsansätze. Insbesondere setzt sie mit ständiger Evaluierung und Optimierung das etablierte und erfolgreiche Online-Marketing mittels Suchmaschinenoptimierung (SEO) fort und wird es um gezielte digitale Werbemaßnahmen (zum Beispiel Suchmaschinenwerbung (SEA)) ergänzen. Die Marketingmaßnahmen dienen auch dazu, die Reichweite des Angebots auf weitere Branchen und in Richtung größerer Mittelständler auszudehnen.

1.5. Steuerungssystem

Das Überwachungs- und Planungssystem besteht im Wesentlichen aus dem monatlichen Management-Informations-Berichtswesen, dem Risiko-Reporting und einer Übersicht über die Entwicklung definierter Erfolgs- und Vertriebskennzahlen. Darüber hinaus dient eine monatliche Übersicht der Zielerreichung und Liquiditätsentwicklung der Überwachung und Steuerung durch den Vorstand. Erhebung und Überwachung dieser Daten sind auch Bestandteil einer internen Steuerung bei der weclapp unter professionellen Standards.

Gegenstand der regelmäßigen Abstimmungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat sind insbesondere die Erreichung der Umsatzplanung und der Ziele für EBITDA und Periodenergebnis für die jeweils folgenden zwölf Monate. Die Planung für die beiden darauffolgenden Geschäftsjahre erfolgt auf der Grundlage der Detailplanung des ersten Planjahres. Die Annahmen für die Umsatzplanung werden in Abstimmung mit den Teams für Vertrieb, Marketing, Produktmanagement sowie Forschung und Entwicklung aufgestellt; auf Marktebene fließen absehbare Regulierungsvorhaben und Branchentrends ein. Ergebnisrelevante Veränderungen werden in Form einer Sofortberichterstattung aktuell und direkt zwischen Vorstand und Aufsichtsrat kommuniziert und analysiert.

1.6. Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds

Während auch im Jahr 2022 die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und der von Legislative und Exekutive erlassenen Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung noch deutlich spürbar blieben, prägten ab Ende Februar zusätzlich die politischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Kriegshandlungen in der Ukraine das gesamtwirtschaftliche Umfeld. Die Folgen bestehen insbesondere in signifikant steigenden Preisen für Energie und Rohstoffe sowie weit überdurchschnittlichen Inflationsraten in den wesentlichen Zielmärkten weltweit. Dies sorgte für Unsicherheit und schürte immer wieder anhaltende Rezessionsängste, denen die internationalen Notenbanken durch signifikante Zinsanhebungen zu begegnen suchten.

Diese negative Konjunkturentwicklung kann die Investitionsneigung von Unternehmen und Privathaushalten beeinflussen. Im Unternehmensumfeld beeinflusst sie tendenziell die Nachfrage nach geeigneter Unternehmenssoftware, die es neu gegründeten sowie etablierten, mittelständischen Gesellschaften ermöglicht, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und zu automatisieren, Wettbewerbsvorteile zu gewinnen oder zu halten.

Nachdem in 2021 ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 2,7 % erzielt wurde, konnte unter den deutlich veränderten Rahmenbedingungen im Jahr 2022 nur noch eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 1,9 % verzeichnet werden. ¹⁾ Hierbei sorgten die Anpassungen der weltweiten Märkte im Hinblick auf steigende Energiepreise und Schwierigkeiten bei den Lieferketten in der zweiten Jahreshälfte 2022 für nachlassendes Wachstum. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet die Bundesregierung laut Jahreswirtschaftsbericht nur noch mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,2 %. ²⁾ Die ifo-Konjunkturprognose aus dem Winter 2022 hat diese Prognose mit einem prognostizierten BIP-Wachstum für 2023 in Höhe von 0,1 % im Wesentlichen gestützt. ³⁾

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage kann der Arbeitsmarkt in Deutschland zum Ende des Jahres 2022 als stabil bezeichnet werden. Im Jahresdurchschnitt konnten ein Sinken der Arbeitslosigkeit sowie eine ansteigende Erwerbstätigkeit verzeichnet werden. Während die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern auf hohem Niveau verblieb, wurde in der zweiten Jahreshälfte jedoch ein Rückgang sichtbar. Hier wirkte sich insbesondere die Erfassung von Geflüchteten aus der Ukraine negativ aus. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 flohen mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine nach Deutschland. Geflüchtete aus der Ukraine können seit dem 1. Juni 2022 Leistungen nach Sozialgesetzbuch II erhalten (sog. Grundsicherung). Mit dem Übergang in den Rechtskreis nach dem Sozialgesetzbuch II wurden die Geflüchteten in der Statistik zur Arbeitslosigkeit und Grundsicherung sichtbar. Zum Jahresende 2022 waren insgesamt 467.000 ukrainische Staatsangehörige registriert, wovon 185.000 Personen arbeitslos waren.

Unter der Einwirkung der beschriebenen, weltweiten Krisensituation erwies sich der deutsche Arbeitsmarkt als vergleichsweise robust. Im Jahresdurchschnitt 2022 waren laut der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland 2,42 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang um 195.000 oder 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Durchschnitt des Jahres 2022 5,3 %, was einem Rückgang um 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der deutliche Rückgang im Jahresdurchschnitt ist insbesondere auf die positive Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2022 zurückzuführen, während sich in der zweiten Jahreshälfte 2022 die Fluchtbewegungen aus der Ukraine verstärkt bemerkbar machten. ⁴⁾

Die Inflationsrate in Deutschland lag laut der Messung des Statistischen Bundesamts 2022 auf dem Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Messung erfolgt anhand der jährlichen Steigerungsrate der Verbraucherpreise, die von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder monatlich erfasst werden. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise im Jahr 2022 im Jahresdurchschnitt um 6,9 % gegenüber dem Vorjahr (Basisjahr 2020). ⁵⁾

Besonders starke Preissteigerungsraten wurden für Nahrungsmittel und Energie verzeichnet. In Deutschland erhöhten sich im Jahr 2022 die durchschnittlichen Preise für Energie (etwa Gas, Heizöl, Kraftstoffe oder Strom) um 29,7 % im Vergleich zum Jahr 2021. ⁶⁾ Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahr 2022 überdurchschnittlich um 13,4 % gegenüber dem Vorjahr. ⁷⁾

Die ifo-Konjunkturprognose Winter 2022 ⁸⁾ zeigte sich angesichts vorherrschender Engpässe in den Bereichen Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften, daraus resultierende Produktionsbelastungen und der sehr hohen Inflation zurückhaltend. Staatliche Entlastungsprogramme würden zu einer teilweisen Entlastung beitragen, sodass ein Sinken der Inflationsrate für das Jahr 2023 von 7,8 % auf 6,4 % zu erwarten sei. Erst für das Jahr 2024 sei mit einer signifikanten Entlastung und einem Rückgang des Preisdrucks zu rechnen (erwartete Inflationsrate 2024: 2,8 %). Für 2023 sei somit insgesamt von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1% auszugehen.

Insgesamt war Anfang des Jahres 2023 eine leichte Aufhellung der Stimmung in der deutschen Wirtschaft zu beobachten: Der ifo Geschäftsklimaindex verzeichnete im Januar 2023 einen Anstieg auf 90,2 Punkte, von 88,6 Punkten im Dezember 2022. ⁹⁾ Die Erwartungen der Unternehmen waren dabei weniger pessimistisch, jedoch bestand Unzufriedenheit der Unternehmen mit den laufenden Geschäften. ¹⁰⁾

In der Digitalbranche gemäß Bitkom-ifo-Digitalindex kann weiterhin eine deutlich bessere Geschäftslage als in der Gesamtwirtschaft beobachtet werden, zudem werden im Januar 2023 erstmals seit dem Sommer 2022 auch die Aussichten wieder überwiegend positiv bewertet. ¹¹⁾ Die aktuelle Geschäftslage der IT- und Telekommunikationsunternehmen wurde im Januar 2023 mit 36,4 Punkten und damit um 1,2 Punkte höher als im Dezember 2022 eingeschätzt. ¹²⁾ Die Geschäftserwartungen für die kommenden Monate haben sich von -0,6 auf 2,0 Punkte verbessert. ¹³⁾

¹⁾ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_020_811.html

²⁾ https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=6, hier S. 136 (Schaubild 14).

³⁾ https://www.ifo.de/DocDL/sd-2022-sonderausgabe-dezember.pdf, hier Seite 7, Tab. 1.1.

⁴⁾ Zu allem: https://www.arbeitsagentur.de/datei/geschaeftsbericht-2022_ba043736.pdf

⁵⁾ https://www.statistikportal.de/de/inflation

⁶⁾ https://www.statistikportal.de/de/inflation

⁷⁾ https://www.statistikportal.de/de/inflation

⁸⁾ https://www.ifo.de/DocDL/sd-2022-sonderausgabe-dezember.pdf

⁹⁾ https://www.ifo.de/fakten/2023-01-25/ifo-geschaeftsklimaindex-gestiegen-januar-2023

¹⁰⁾ https://www.ifo.de/sites/default/files/secure/umfragen-gsk/ku-202301/ku-2023-01-pm-geschaeftsklima-DT.pdf, hier Seite 1.

¹¹⁾ https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitalbranche-gut-ins-Jahr-gestartet

¹²⁾ https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitalbranche-gut-ins-Jahr-gestartet

¹³⁾ https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitalbranche-gut-ins-Jahr-gestartet

1.7. Entwicklung der branchenbezogenen Rahmenbedingungen

Der Markt für Informations- und Telekommunikationstechnik (ITK) in Deutschland ist auch 2022 trotz des sich abkühlenden Konjunkturumfelds um 4,0 % gewachsen, die Zahl der Beschäftigten in der IT-Branche erhöhte sich um 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr. ¹⁴⁾

Für das Jahr 2023 erwartet der Branchenverband Bitkom e.V. (Bitkom) im Teilmarkt Informationstechnik (Hard- und Software, Dienstleistungen) ein Umsatzwachstum um 3,8 %, während eine weitere Zunahme der Beschäftigten um 3,4 % erwartet wird. ¹⁵⁾ Das Segment Software soll im Jahr 2023 nach dieser Prognose weiterhin überdurchschnittlich wachsen (9,3 %). ¹⁶⁾

Cloud Computing ist eine Basistechnologie für die digitale Transformation. Sie verschafft Unternehmen enorme Effizienzgewinne und ist in der digitalen Wirtschaft häufig die Basis neuer Geschäftsmodelle. Cloud Computing bezeichnet aus Sicht der Anwender die bedarfsgerechte Nutzung von IT-Leistungen wie beispielsweise Software, Speicherplatz oder Rechenleistung über Plattformen und Netze Dritter.

Die starke Nachfrage insbesondere seitens der KMU, und damit auch das Wachstum der weclapp-Cloud, wurde auch im Jahr 2022 begünstigt durch Trends, die die Softwarenutzung in den Zielgruppen derzeit tiefgreifend verändern und vorantreiben: Die zunehmende Digitalisierung, die auch durch regulatorische Initiativen gestützt wird, die zunehmende Nutzung von Cloud Computing sowie von multifunktionaler Unternehmenssoftware für ERP, E-Procurement und E-Commerce.

Neben der allgemeinen Entwicklung des Markts für Unternehmenssoftware sowie der Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der von der Gesellschaft angebotenen Cloud-Lösungen, ist der Geschäftserfolg abhängig von der Bereitschaft von Kunden und Interessenten, ihre Geschäftsprozesse und Daten auf einer externen Plattform ("Public Cloud") zu bearbeiten und zu speichern.

Derartige Systeme, wie sie als Bestandteile der weclapp-Cloud angeboten werden, dienen dazu, den Wertschöpfungsprozess des jeweiligen Unternehmens effizienter zu machen und eine stetige Optimierung der unternehmerischen und betrieblichen Abläufe zu ermöglichen.

Während in der Vergangenheit sogenannte On-Premises-Lösungen, also auf firmeneigenen Servern installierte und vor Ort zu wartende Systeme, den Markt für Unternehmenssoftware dominierten, gewinnen cloudbasierte Lösungen zunehmend Marktanteile. Sie zeichnen sich aus Sicht des Nutzers durch deutlich niedrigeren Implementierungsaufwand und durch vereinfachten Zugang mittels beliebiger internetfähiger, auch mobiler Endgeräte aus. Zudem erfordert die Nutzung von Cloudanwendungen in der Regel kein geschultes internes IT-Personal, und Wartungsaufgaben wie das Aufspielen von Updates und Patches entfallen.

Die zentrale Datenhaltung auf einer cloudbasierten Plattform ermöglicht darüber hinaus die Kooperation zwischen Unternehmen auf der Plattform sowie insbesondere die Entwicklung und den Einsatz von selbstlernenden Algorithmen (maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz). Die Vorteile des Cloud Computing auf technischer, finanzieller und organisatorisch-struktureller Ebene machen den Einsatz einheitlicher Unternehmenssoftware-Systeme auch für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv. Dazu trägt auch die steigende Akzeptanz von Cloudanwendungen im Allgemeinen bei den Geschäftsführungen bei.

Nach der jüngsten repräsentativen Umfrage der Bitkom Research GmbH im Auftrag der KPMG AG ¹⁷⁾ nutzten im Jahr 2022 bereits 84 % aller Unternehmen Cloud-Lösungen (2021: 82 %), während weitere 13 % derzeit ihren Einsatz erwägen. Unternehmen, die Clouds bereits nutzen, schätzen ihren aktuellen Anteil produktiver Anwendungen in der Cloud auf 37 %. Bis 2025 wollen sie diesen Anteil auf durchschnittlich 61 % erhöhen. Der Bitkom-Cloud Report 2023 nennt übereinstimmend einen Anteil von 89 % an Unternehmen, die bereits Cloud-Lösungen nutzen. ¹⁸⁾

Die aktuelle Situation wirtschaftlicher Unsicherheit hält viele Unternehmen dazu an, ihre Fixkostensituation zu überprüfen. Im IT-Bereich stellen Cloud-Lösungen eine kosteneffiziente und insbesondere kostenflexible Möglichkeit im Vergleich zu On-Premise-Lösungen dar. Dementsprechend geben über drei Viertel (78 %) der Unternehmen Kostenreduktion als Ziel ihrer Cloud-Computing-Strategie an. ¹⁹⁾ Auch die Reduktion der CO ₂ -Emissionen spielt für jedes zweite Unternehmen (55 %) eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für eine Cloud-Lösung. ²⁰⁾

Die Hauptanforderung bei der Auswahl neuer Cloud-Lösungen lautet Resilienz: 97 % der Unternehmen betrachten Leistungsfähigkeit und Stabilität als Must-have. ²¹⁾ Cloud-Lösungen sollen ihre Funktionalität für die Anwendenden bei Teilausfällen größtmöglich erhalten - ein Argument, das für Multi-Cloud-Szenarien spricht. ²²⁾

Auch die Themen Datensicherheit und Datenschutz spielen eine entscheidende Rolle bei der Wahl der Cloud-Lösung, daher gelten Vertrauen in Sicherheit und Compliance des Cloud-Providers für 95 % als Must-have. ²³⁾ Damit verbunden ist für 70 % der Unternehmen ein Rechenzentrum im Rechtsgebiet der EU unabdingbar, weitere 27 % betrachten dies als Nice-to-have. ²⁴⁾

Der Trend, zunehmend cloudbasierte ERP-Lösungen zu verwenden, führt weltweit zu einem stetigen Marktwachstum. Die Analysten von Markets and Markets prognostizieren ein durchschnittliches jährliches Wachstum (CAGR) von 15,0 % bis zum Jahr 2027, für das sie weltweite Umsätze in Höhe von USD 130 Mrd. erwarten (laut Studie 2022). ²⁵⁾

Die Analysten bestätigen, dass der Einsatz von Cloud Computing ein wesentlicher Treiber der Digitalisierung der Unternehmen ist und sich diese Situation nicht verändern wird. Umgekehrt ist anzunehmen: Insbesondere mittelständische Unternehmen als Hauptzielgruppe der weclapp benötigen Digitalisierung zur Erhaltung und Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und werden den Einsatz von Unternehmenssoftware zunehmend vorantreiben.

¹⁴⁾ https://www.bitkom.org/sites/main/files/2023-01/Bitkom-Charts-Jahres-Pressekonferenz-Konjunktur-10-01-2023-final.pdf

¹⁵⁾ https://www.bitkom.org/sites/main/files/2023-01/Bitkom-Charts-Jahres-Pressekonferenz-Konjunktur-10-01-2023-final.pdf (hier Folie 4).

¹⁶⁾ https://www.bitkom.org/sites/main/files/2023-01/Bitkom-Charts-Jahres-Pressekonferenz-Konjunktur-10-01-2023-final.pdf (hier Folie 5).

¹⁷⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

¹⁸⁾ https://www.bitkom.org/sites/main/files/2023-05/230516Bitkom-ChartsCloud-Reportfinal.pdf

¹⁹⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²⁰⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²¹⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²²⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²³⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²⁴⁾ https://kpmg.com/de/de/home/media/press-releases/2022/06/cloud-computing-bietet-mehr-als-nur-kosteneffizienz.html

²⁵⁾ https://www.marketsandmarkets.com/Market-Reports/cloud-erp-market-190169866.html

1.8. Forschung und Entwicklung

Der Bereich Forschung und Entwicklung spielt für den Geschäftserfolg der weclapp eine wesentliche Rolle. Um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden, erfolgen laufende Weiterentwicklungen der bestehenden Softwareplattform. Die Verbesserung der bestehenden Features sowie die Umsetzung kundenseitiger Anforderungen werden als entscheidende Faktoren für eine langfristige Kundenbindung angesehen. Wesentliche Produktupdates werden weiterhin in regelmäßigen Abständen zur Verfügung gestellt. Im Jahr 2022 wurden 32 wesentliche Produktupdates zur Verfügung gestellt (im Vorjahr 26).

2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme der weclapp belief sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 88,96 Mio. (Vorjahr: EUR 94,63 Mio.) und verringerte sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 6 %.

2.1. Aktiva

Aufgrund der planmäßigen Abschreibungen ging der Bestand an Immateriellen Vermögensgegenständen auf EUR 61,11 Mio. zurück (31. Dezember 2021: EUR 70,75 Mio.). Der in diesem Posten enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert ist auf die im Jahr 2019 erfolgte Verschmelzung der damaligen weclapp GmbH auf die erworbene weclapp SE zurückzuführen. Die immateriellen Vermögensgegenstände setzen sich zusammen aus einer selbst geschaffenen Software in Höhe von EUR 0,51 Mio. (Vorjahr: EUR 0,36 Mio.) sowie entgeltlich erworbener Software in Höhe von EUR 2,29 Mio. (Vorjahr: EUR 2,37 Mio.). Eine Fertigstellung der selbst geschaffenen Software ist im Jahr 2022 nicht mehr erfolgt, sodass keine planmäßigen Abschreibungen vorgenommen wurden.

Insbesondere aufgrund des im Jahr 2022 erfolgten Baufortschritts für die Büroflächen im Projekt Innohubs hat sich der Bilanzansatz der Sachanlagen von EUR 0,35 Mio. auf EUR 3,74 Mio. erhöht. Eine Fertigstellung ist im Jahr 2022 nicht mehr erfolgt, sodass keine planmäßigen Abschreibungen vorgenommen wurden.

Im Bereich der Finanzanlagen führten die außerplanmäßigen Abschreibungen der Anteile an der FinanzGeek GmbH zu einer Verringerung des Wertansatzes um EUR 0,44 Mio. Zum 31. Dezember 2022 beträgt der Wertansatz der Finanzanlagen somit insgesamt EUR 21,00 Mio., nach EUR 21,49 Mio. zum 31. Dezember 2021. Weitere Akquisitionen von Tochtergesellschaften sind im Jahr 2022 nicht erfolgt.

Das Umlaufvermögen hat sich von EUR 1,95 Mio. zum 31. Dezember 2021 auf EUR 3,02 Mio. deutlich erhöht. Diese Zunahme ergibt sich primär aus einer deutlichen Steigerung des Bankbestands auf stichtagsbedingt EUR 1,59 Mio. (Vorjahr: EUR 0,21 Mio.).

2.2. Passiva

2.2.1. Eigenkapital

Das Eigenkapital der weclapp setzt sich zum 31. Dezember 2022 aus den folgenden Positionen zusammen: Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert zum Vorjahr EUR 37,06 Mio. Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr EUR 20,81 Mio. Da keine Kapitalmaßnahmen im Jahr 2022 vorgenommen wurden, mindert somit lediglich der Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 7,93 Mio. das Eigenkapital. Das Eigenkapital beträgt somit EUR 49,94 Mio. (Vorjahr: EUR 57,87 Mio.).

Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 56,1 % (Vorjahr: 61,2 %).

2.2.2. Verbindlichkeiten

Zur Finanzierung der Unternehmenskäufe 2021 hatte die weclapp ein Darlehen der ehemaligen Muttergesellschaft 3U HOLDING AG in Anspruch genommen, das zum 31. Dezember 2021 mit EUR 11,04 Mio. valutierte. Aufgrund weiterer Abrufe von Darlehensbeträgen im Jahr 2022 erhöhte sich diese Darlehensvaluta. Im Zuge der Anteilsveräußerung der weclapp SE im Jahr 2022 wurde das Darlehen vollständig von dem neuen Anteilseigner übernommen. Zusätzlich finanziert sich die Gesellschaft seitdem über einen konzerninternen Cash-Pool, deren Verbindlichkeiten zum Stichtag bei EUR 0,50 Mio. lagen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betragen zum Stichtag insgesamt EUR 12,24 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 11,07 Mio.).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich aufgrund der Fremdfinanzierung des Erwerbs der Büroflächen im Projekt Innohubs und der hiermit verbundenen Abrufe von Darlehensbeträgen über das Jahr 2022 hinweg auf EUR 3,32 Mio.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Sonstige Rückstellungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig.

Der passivische Rechnungsabgrenzungsposten umfasst fast ausschließlich die erhaltenen Anzahlungen der Kunden aus kurz- und langfristigen Verträgen für die Nutzung der cloud-basierten Plattform. Diese Position lag aufgrund des im Jahr 2022 eingetretenen Geschäftswachstums mit EUR 5,60 Mio. um 17,65 % höher als zum Bilanzstichtag des Vorjahrs mit EUR 4,76 Mio.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von EUR 16,16 Mio. (31. Dezember 2021: EUR 19,34 Mio.) ergeben sich aus den zeitlichen Bewertungsunterschieden zwischen den Wertansätzen von Handels- und Steuerrecht und sind insbesondere aufgrund der zunehmend geringeren Differenzen in Bezug auf den Ansatz und Bewertung des Geschäfts- oder Firmenwerts rückläufig.

3. Finanzlage

Insgesamt erhöhte sich der Verschuldungsgrad (Verbindlichkeiten in Prozent des Eigenkapitals) auf 33,4 % (Vorjahr: 21,0 %), liegt damit aber nach wie vor auf zufriedenstellendem Niveau.

Das SaaS-Geschäftsmodell basiert auf Vorauszahlungen der Kunden, die damit zur Finanzierung des operativen Geschäfts maßgeblich beitragen. Bilanziell sind sie in den nicht zinstragenden Verbindlichkeiten sowie im passivischen Rechnungsabgrenzungsposten enthalten.

Das Working Capital (Umlaufvermögen ohne Bank- und Kassenbestand sowie aktive Rechnungsabgrenzungsposten abzüglich nicht zinstragender Verbindlichkeiten abzüglich passivischen Rechnungsabgrenzungsposten) ist zum 31. Dezember 2022 in Höhe von EUR 4,65 Mio. negativ (Vorjahr: EUR -3,46 Mio.). Die Verschlechterung des Working Capitals ist insbesondere auf die höheren, passivisch erfassten Vorauszahlungen von den Kunden aus dem SaaS-Geschäftsmodell zurückzuführen.

Im Jahr 2022 hat die weclapp SE insgesamt einen Cashflow in Höhe von EUR 1,38 Mio. erzielt (Vorjahr: EUR -0,72 Mio.). Dieser Cashflow entspricht der positiven Veränderung der Liquiden Mittel der weclapp SE über das Jahr 2022 abzgl. der Veränderung der in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthaltenen Kontokorrentverbindlichkeiten. Der gesamte Cashflow setzt sich zusammen aus einem Cashflow aus operativer Tätigkeit in Höhe von EUR 1,63 Mio. (Vorjahr: EUR 43,32 Mio.), einem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR 4,35 Mio. (Vorjahr: EUR -22,02 Mio.) sowie einem Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von EUR -4,61 Mio. (Vorjahr: EUR -22,01 Mio.).

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit ist insbesondere aufgrund des höheren Jahresfehlbetrags rückläufig.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist wesentlich geprägt durch die Inanspruchnahme externer Finanzierung. Dies betrifft einerseits den kontinuierlichen Zufluss an Darlehensbeträgen seitens des ehemaligen Anteilseigners, der 3U HOLDING AG, sowie des neuen Anteilseigners, der Exact-Gruppe, und andererseits die zugeflossenen Darlehensbeträge aus dem Darlehen bei der VR-Bank Würzburg, die zur Finanzierung der Büroflächen im Projekt Innohubs verwendet wurden.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit wird im Wesentlichen bestimmt durch die im Jahr 2022 vorgenommenen Investitionen in das Anlagevermögen, insbesondere den Erwerb der Büroflächen im Projekt Innohubs; ferner sind neben Darlehensgewährungen an die FinanzGeek GmbH auch Investitionen in Softwarelizenzen und selbstentwickelte Software getätigt worden.

Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2022 setzt sich zusammen aus den Liquiden Mitteln abzüglich der Kontokorrentverbindlichkeiten und beträgt insgesamt EUR 1,58 Mio. (Vorjahr: EUR 0,20 Mio.). Die Höhe der vorhandenen Liquidität erlaubt die laufende Finanzierung des operativen Geschäfts. Darüber hinaus konnten in 2023 bereits erste Tilgungsleistungen an den Anteilseigner, die Exact Gruppe, geleistet werden, um die Verschuldung zu reduzieren.

Die erwartete Entwicklung des Liquiditätsbestandes ist aufgrund des Geschäftsmodells direkt mit dem Geschäftswachstum verknüpft. Das positive Geschäftswachstum, das sich aktuell auch im laufenden Geschäftsjahr 2023 abzeichnet, ermöglicht weitere Tilgungsleistungen in 2023 vornehmen zu können.

4. Ertragslage

4.1. Umsatzerlöse

Der Umsatz der weclapp betrug im Geschäftsjahr 2022 EUR 12,52 Mio. (Vorjahr: EUR 10,99 Mio.). Dies entspricht einem Wachstum von ca. 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsatzerlöse resultieren aus Abrechnungen an Kunden, mit denen diese Nutzungsrechte an der cloudbasierten ERP-Plattform erwerben. Zahlungen erfolgen im Voraus für die gesamte Dauer des Nutzungsvertrags (monatlich oder 12-monatlich; eine 24-monatige Dauer wird nicht mehr angeboten; daneben wird auch ein Modell monatlicher Zahlweise angeboten). Sie werden über die Laufzeit periodengerecht abgegrenzt.

Der überwiegende Anteil des Umsatzes stammt aus wiederkehrenden Umsätzen mit Dauerkunden. Im Bereich der wiederkehrenden Umsätze konnte die weclapp im Jahr 2022 eine deutliche Steigerung erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Betrag der wiederkehrenden Umsätze von EUR 8,94 Mio. auf EUR 11,37 Mio. erhöht werden, was einer Steigerung um rund 27 % entspricht und die insgesamt positive Geschäftsentwicklung verdeutlicht.

Einmalumsätze erzielt weclapp in geringerem Umfang insbesondere durch Dienstleistungsangebote, die die Kunden einmalig beauftragen. Hauptposten waren hier Partner- und Onlineschulungen, individuelle Softwareentwicklungen sowie Verkäufe von Softwarelizenzen (EUR 1,06 Mio., im Vorjahr: EUR 2,06 Mio.). Hintergründe der Veränderung sind die sinkende Nachfrage nach Kauflizenzen sowie das im Vergleich zu den Vorjahren geringere Kundenwachstum, was insgesamt eine sinkende Nachfrage nach Dienstleistungsangeboten zur Folge hat.

4.2. Periodenergebnis

Die sonstigen betrieblichen Erträge im Jahr 2022 sind insbesondere geprägt durch die Erfassung eines Zahlungszuflusses in Höhe von EUR 1,0 Mio. für die Abfindung von Mitarbeitern im Zusammenhang mit gewährten/zugeteilten Aktienoptionen aus einem Aktienoptionsprogramm des Jahres 2018 der ehemaligen Muttergesellschaft 3U HOLDING AG, dem gleich hohe Personalaufwendungen gegenüberstehen.

Der weiterhin bestehende, wachstumsbedingte Bedarf an Beschäftigten in Verbindung mit ansteigenden marktüblichen Gehältern erhöhte im Jahr 2022 die Summe der Löhne und Gehälter auf insgesamt EUR 7,59 Mio. im Vergleich zum Vorjahr (EUR 4,84 Mio.). Dies hat einen Anstieg der Sozialabgaben auf EUR 1,27 Mio. zur Folge (Vorjahr: EUR 0,86 Mio.). In der Summe der Löhne und Gehälter sind auch die Weiterleitung von Entschädigungsleistungen an die Mitarbeiter im Zusammenhang mit gewährten Aktienoptionen der ehemaligen Muttergesellschaft 3U HOLDING AG enthalten (siehe oben).

Insgesamt hat der Personalaufwand des Jahres 2022 somit EUR 8,86 Mio. (Vorjahr: EUR 5,70 Mio.) betragen.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf EUR 5,03 Mio. (2021: EUR 3,67 Mio.) ist auf verschiedene Aspekte zurückzuführen. Einerseits sind für das weitere Geschäftswachstum des Jahres 2022 höhere Aufwendungen für Marketing (EUR 0,71 Mio. nach EUR 0,15 im Vorjahr) und Vermittlungsleistungen (EUR 0,50 Mio. nach EUR 0,31 Mio. im Vorjahr) angefallen. Andererseits wurden Forderungen gegen die FinanzGeek GmbH, Worms, in Höhe von EUR 0,64 Mio. abgeschrieben (Vorjahr: EUR 0,00 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr konnten im Bereich der Rechts- und Beratungskosten signifikante Einsparungen erzielt werden. Diese bezogen sich primär auf den damals geplanten, möglichen Börsengang der weclapp und betrugen im Jahr 2022 EUR 0,58 Mio. im Vergleich zu EUR 1,25 Mio. im Vorjahr.

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen wurden in Höhe von EUR 10,23 Mio. vorgenommen (Vorjahr: EUR 10,14 Mio.), die im Wesentlichen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert betreffen.

Das Finanzergebnis in Höhe von EUR - 0,73 Mio. (Vorjahr: EUR -0,05 Mio.) ist durch die außerplanmäßigen Abschreibungen der Anteile an der FinanzGeek GmbH, Worms (EUR 0,49 Mio., Vorjahr: EUR 0,00 Mio.) geprägt, die auf deren nachhaltig verschlechterten Ertrags- und Eigenkapitalsituation beruht. Darüber hinaus fielen Zinsaufwendungen in Höhe von EUR 0,26 Mio. (Vorjahr: EUR 0,05 Mio.) an, wovon EUR 0,09 Mio. auf das langfristige Darlehen des neuen Anteilseigners, der Exact Gruppe, und EUR 0,14 Mio. (Vorjahr: EUR 0,05 Mio.) auf die ehemalige Muttergesellschaft 3U HOLDING AG entfallen. Für das Bankdarlehen für den Erwerb von Büroflächen im Projekt Innohubs fiel ein Zinsaufwand in Höhe von EUR 0,03 Mio. an (Vorjahr: EUR 0,00 Mio.).

Im Wesentlichen aufgrund der Auflösung passiver latenter Steuern entstand ein Ertrag aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von EUR 3,37 Mio. (Vorjahr: EUR 2,68 Mio.).

Aufgrund der deutlich gestiegenen Aufwendungen erhöhte sich der Jahresfehlbetrag trotz der Zunahme der Umsatzerlöse um EUR 1,94 Mio. auf EUR 7,93 Mio. (Vorjahr: Jahresfehlbetrag EUR 5,99 Mio.).

Der Jahresfehlbetrag wird jedoch im Jahr 2022 neben den deutlich gestiegenen Kosten für das laufende Geschäft durch nicht zahlungswirksame Aufwandspositionen in erheblicher Höhe beeinflusst. Dies schränkt die Aussagekraft der Kennzahl insgesamt ein.

Dies betrifft neben den planmäßigen Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert und auf die im Rahmen der Verschmelzung auf die weclapp SE erworbenen Vermögensgegenstände (EUR 10,23 Mio., Vorjahr: EUR 10,14 Mio.) auch außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen im Hinblick auf die Anteile an der FinanzGeek GmbH, Worms (EUR 0,49 Mio., Vorjahr: EUR 0,00 Mio.) sowie auf Forderungen gegen die FinanzGeek GmbH, Worms (EUR 0,64 Mio., Vorjahr: EUR 0,00 Mio.).

Unter Berücksichtigung der hier genannten, nicht zahlungswirksamen Aufwendungen wäre ein "bereinigtes" Periodenergebnis in Höhe von EUR 3,43 Mio. erzielt worden (Vorjahr: EUR 4,15 Mio.).

4.3. EBITDA

Die Kennzahl EBITDA indiziert die Profitabilität der Gesellschaft und stellt eine grobe Annäherung an den aus betrieblicher Tätigkeit erzielten Cashflow dar. Aufgrund ihrer Zusammensetzung ist diese Kennzahl zur Beurteilung der betrieblichen Lage besser geeignet als der Jahresüberschuss bzw. der Jahresfehlbetrag, da sie insbesondere durch die Höhe der planmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen nicht beeinflusst wird.

Auch das EBITDA wird jedoch durch nicht-zahlungswirksame Aufwandspositionen beeinflusst, wie etwa die Abschreibungen der Forderungen gegenüber der FinanzGeek GmbH, Worms (EUR 0,64 Mio., Vorjahr: EUR 0,00 Mio.). Soweit darüber hinaus etwa die Rückstellungsbildung in das EBITDA einfließt, antizipiert dies zukünftige Abflüsse von Zahlungsmitteln aus der Gesellschaft. Dies erfordert für eine umfassende Einschätzung zur Lage der Gesellschaft eine Betrachtung der betrieblichen Finanzlage und der Cashflows.

Im Jahr 2022 hat die weclapp SE insgesamt ein EBITDA in Höhe von EUR -0,33 Mio. erwirtschaftet (Vorjahr: EUR 1,51 Mio.). Dies entspricht einer EBITDA-Marge (EBITDA im Verhältnis zu den erzielten Umsatzerlösen) in Höhe von 2,64 % (Vorjahr: 13,73 %). Diese deutlich negative Veränderung des EBITDA ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen, wobei der erzielte Anstieg der Umsatzerlöse den starken Anstieg der Aufwendungen im Jahr 2022 insgesamt nur teilweise kompensieren konnte.

Unter Berücksichtigung der oben, unter 4.2 genannten Sondereinflüsse ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 ein bereinigtes EBITDA in Höhe von EUR 0,31 Mio. (Vorjahr: EUR 2,61 Mio.).

Die im Jahr 2022 erzielte EBITDA-Marge wird insgesamt - vor den vorgenannten Sondereinflüssen im Geschäftsjahr 2022 - als noch zufriedenstellend angesehen.

Der Vorstand hatte für das Jahr 2022 Umsatzerlöse in Höhe zwischen EUR 15,00 Mio. und EUR 17,00 Mio., ein bereinigtes EBITDA zwischen EUR 2,50 Mio. und EUR 3,50 Mio. sowie ein bereinigtes Jahresergebnis zwischen EUR 1,50 Mio. und EUR 2,50 Mio. erwartet.

Mit den erzielten Umsatzerlösen des Jahres 2022 in Höhe von EUR 12,53 Mio. wurde das untere Ende der Prognose in Höhe von EUR 15,00 Mio. deutlich verfehlt. Dies gilt auch für die erwartete Untergrenze des bereinigten EBITDA (EUR 2,5 Mio.). Die Untergrenze des bereinigten Jahresergebnisses (EUR 1,5 Mio.), wurde hingegen erfüllt bzw. überschritten.

Die Geschäftsführung der weclapp beurteilt die verfehlte Umsatz- und Ergebnislage des Geschäftsjahres 2022 als temporär wirkenden Effekt. Vorbereitungen auf einen möglichen Börsengang der Gesellschaft sowie die administrierte Veräußerung sämtlicher Anteile an der Gesellschaft an den neuen Anteilseigner, die Exact Gruppe, im Lauf des Jahres 2022 haben in erheblichem Umfang interne Kapazitäten gebunden und in Teilbereichen zu deutlich höheren Kosten geführt.

5. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

5.1 Prognosebericht

Die deutliche Fokussierung auf nachhaltiges, organisches Wachstum der Gesellschaft, das künftig angestrebt wird, erlaubt die Erwartung einer künftig deutlich verbesserten Umsatz- und Ergebnislage. Die künftige Geschäftsentwicklung der Gesellschaft wird als aussichtsreich gesehen. Die allgemeine Nachfrage nach kostengünstigen Cloud-ERP-Lösungen wird unter den KMU als unverändert hoch betrachtet. Dies lässt eine positive Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen erwarten.

Das Niveau der gewonnenen Neukunden hat im Jahr 2022 ebenso wie der Bereich der Lead-Generierung eine positive Entwicklung genommen. Dies ist unter anderem auf erhöhte Anstrengungen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung zurückzuführen. Die geschäftsprozessrelevanten Bedürfnisse eingehender, potentieller Kunden (sog. Leads) können durch eine hinreichende Anzahl qualifizierter Vertriebsmitarbeiter mit zielgerichteten Lösungen aus dem Leistungsportfolio der weclapp erfüllt werden, sodass weiterhin eine Conversion auf zufriedenstellendem Niveau erwartet werden kann.

Aufgrund der erstellten, kurz- und mittelfristigen Planungen erwartet die Geschäftsführung eine nachhaltig positive Entwicklung der Kundenanzahl der Gesellschaft. Darüber hinaus wird von einer positiven Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen Umsatzerlöse, Profitabilität (EBITDA) und Periodenergebnis (Jahresüberschuss) ausgegangen; ebenso von einer weiterhin positiven Entwicklung der Zahlungsmittelgenerierung aus der Geschäftstätigkeit.

Im Hinblick auf die kurzfristige Kundenanzahl erwartet die Geschäftsführung, dass sich im Jahr 2023 die Entwicklung des Geschäftsjahres 2022 im Wesentlichen positiv fortsetzen wird. Auf dieser Grundlage wird von einer Kundenanzahl für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von ca. 4.400 ausgegangen, was einem Wachstum von ca. 10 % entspricht.

5.1.1. Umsatzerlöse

Mit dem Wachstum der Kundenanzahl ist das erwartete Wachstum der Umsatzerlöse eng verknüpft. Darüber hinaus wird aus der Implementierung eines zu Beginn des Jahres 2023 beschlossenen und begonnenen Preiserhöhungsprogramms ein positiver Effekt auf den Umsatz erwartet, der durchschnittlich je Kunde erzielt wird. Das erwartete Umsatzwachstum übersteigt daher das Wachstum der Anzahl der Kunden. Die Geschäftsführung erwartet für das Geschäftsjahr 2023 Umsatzerlöse zwischen EUR 14,5 Mio. und EUR 16 Mio., was einem Wachstum von ca. 16 % bis 28 % entspricht.

5.1.2. EBITDA

Im Hinblick auf die Profitabilität der Gesellschaft geht die Geschäftsführung im Jahr 2023 ebenfalls von einer deutlichen Verbesserung aus. Nachdem im Jahr 2022 ein negatives EBITDA erwirtschaftet wurde, wird für das Jahr 2023 insgesamt ein deutlich positives EBITDA im Bereich von EUR 2 Mio. und EUR 3 Mio. erwartet.

Die Gesellschaft erwartet im Jahr 2023 deutliche Kosteneinsparungen. Dies wird durch die Fokussierung der Gesellschaft auf solche Ausgaben erreicht, die sich unmittelbar auf den Erhalt der erfolgreichen Geschäftstätigkeit sowie auf den Ausbau der weiteren Geschäftsentwicklung beziehen. Dass künftig etwa keine Kosten im Zusammenhang mit dem ehemals geplanten Börsengang der Gesellschaft mehr anfallen werden, ist als wesentliche Kostenentlastung zu sehen.

5.1.3. Jahresergebnis

Auf Grundlage des erwarteten EBITDA und aufgrund von Einflüssen wie insbesondere der planmäßigen Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens geht die Geschäftsführung von einem verminderten Jahresfehlbetrag für das Jahr 2023 in Höhe von EUR 4,5 Mio. bis EUR 6 Mio. aus.

5.2. Chancen- und Risikobericht

Die Wachstumschancen in der DACH-Region werden als wesentliche Chance für die Gesellschaft gesehen. Die Marktposition der Gesellschaft in der DACH-Region kann in künftigen Jahren deutlich ausgebaut werden. Der DACH-Wirtschaftsraum erlaubt nach Einschätzung der Geschäftsführung weiterhin eine skalierbare Bearbeitung mit der bestehenden weclapp Plattform. Bei verstärkt erfolgreicher Positionierung in diesem Markt besteht die Möglichkeit der Erzielung von zusätzlichen Umsatzerlösen in signifikanter Höhe. Demgegenüber können zusätzliche, umsatzbezogene Kosten erforderlich werden, beispielsweise für Marketing und Werbemaßnahmen.

Die Integration in den Konzern des neuen Anteilseigners, der Exact Gruppe, stellt ebenfalls eine Chance für die weclapp dar. Aufgrund der langjährigen Erfahrung und der erfolgreichen Positionierung der Exact Gruppe im Benelux-Markt konnte relevantes Expertenwissen in der Errichtung und dem Betrieb einer skalierbaren, kundenorientierten Organisation aufgebaut werden. Der Anwendungsbereich dieses Expertenwissens betrifft neben der Anbindung an den Cash Pool auch Prozesse in betrieblichen Funktionen wie Softwareentwicklung, Marketing und Vertrieb.

Eine weitere wesentliche Chance für die weclapp besteht in künftigen Preisanpassungen der Kundenverträge. Hierzu hat die Geschäftsführung gegen Ende 2022 die Implementierung eines Preisanpassungsprogramms beschlossen, wobei ein Sichtbarwerden erster Effekte gegen Mitte des Jahres 2023 erwartet wird. In der Vergangenheit verfolgte die weclapp im Hinblick auf die angestrebte, nachhaltige Kundenbindung eine zurückhaltende Geschäftspolitik bei Preiserhöhungen. Auch angesichts ansteigender Kosten in vielen für die Gesellschaft relevanten Bereichen (insbesondere Personal und externe Dienstleistungen) hat die Geschäftsführung jedoch die Entscheidung getroffen, Preiserhöhungen auf der Bestands- und Neukundenseite durchzusetzen.

Wesentliche Risiken der Gesellschaft werden in Folgendem gesehen:

Ein wesentliches Risiko sieht die Geschäftsführung insbesondere im Bereich einer möglichen Rezession. Im Szenario einer sich weiter abkühlenden Wirtschaftslage, insbesondere im DACH-Raum, erscheint es nicht ausgeschlossen, dass Unternehmen unterschiedlicher Branchen anstehende Modernisierungen im Bereich Digitalisierung und Prozesse sowie insbesondere im Bereich ERP-Systeme aufschieben oder auf unbestimmte Zeit aussetzen werden. Auch Zahlungsfähigkeit und bereitschaft auf Kundenseite können hierdurch negativen Einflüssen ausgesetzt sein.

Der gegenwärtig herrschende Fachkräftemangel erschwert und verteuert die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter. Darüber hinaus erfordert er oftmals das Tätigwerden externer Personaldienstleister, was die Personalgewinnungsprozesse insbesondere für betriebliche Schlüsselpositionen in zeitlicher Hinsicht regelmäßig verzögert und andererseits die zum erfolgreichen Abschluss der Personalgewinnungsprozesse erforderlichen Kosten erhöht.

Die allgemeine Kostensituation stellt sich unter dem Gesichtspunkt der herrschenden Inflation ebenfalls als Risiko für die Gesellschaft dar. Die allgemein gestiegenen Personal- und Energiekosten, schlagen sich in deutlich erhöhten Kosten für externe Dienstleister in allen wesentlichen Bereichen nieder. Die Geschäftsführung sieht dies vor dem Hintergrund der angestrebten Stabilisierung auf der Kostenseite und der Anbindung an den Cashpool des Anteilseigners, der Exact Gruppe, nicht als existenzbedrohendes Risiko, jedoch kann dies auf die künftige Profitabilität der Geschäftstätigkeit negativen Einfluss ausüben.

Zusammenfassend übersteigen die Chancen nach Einschätzung der Geschäftsführung jedoch auch im Szenario einer sich verschlechternden Wirtschaftslage die Risiken deutlich. Das kontinuierlich angestrebte Wachstum in Verbindung mit einer erhöhten Kostensensibilität lässt eine deutlich erhöhte Profitabilität erwarten.

6. Abhängigkeitsbericht

Die gesetzlichen Vertreter haben einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 Abs. 1 AktG aufgestellt. Darin erklären die gesetzlichen Vertreter:

"Wir erklären hiermit, dass nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, unsere Gesellschaft bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass die Maßnahme getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde."

Frankfurt am Main, den 13. Dezember 2023

Die Geschäftsführung der weclapp GmbH

gez. Ertan Özdil

gez. Paul Ramakers

gez. Alexander Rahusen

Bilanz zum 31. Dezember 2022

der weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main

AKTIVA

	Stand 31.12.2022 EUR	Stand 31.12.2021 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	85.854.996,60	92.589.111,81
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	61.112.653,88	70.750.302,35
- davon selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte: EUR 511.616,97 (i. V. EUR 355.945,50)
- davon Geschäfts- oder Firmenwert: EUR 58.308.098,33 (i. V. EUR 68.026.114,72)
II. Sachanlagen	3.742.342,72	351.809,46
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	175.649,16	7.292,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	33.379,64	38.792,55
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	195.979,70	167.169,41
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.337.334,22	138.555,13
III. Finanzanlagen	21.000.000,00	21.487.000,00
Anteile an verbundenen Unternehmen	21.000.000,00	21.487.000,00
B. UMLAUFVERMÖGEN	3.016.555,98	1.951.263,85
I. Vorräte	1.395,99	1.529,42
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	1.420.358,79	1.742.177,21
- davon gegen verbundene Unternehmen: EUR 1.717,23 (i. V. EUR 137.935,58)
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	1.594.801,20	207.557,22
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	92.990,26	88.197,34
	88.964.542,84	94.628.573,00
PASSIVA
	Stand 31.12.2022 EUR	Stand 31.12.2021 EUR
A. EIGENKAPITAL	49.938.727,85	57.867.002,00
I. Gezeichnetes Kapital	37.060.000,00	37.060.000,00
II. Kapitalrücklage	20.807.002,00	20.807.002,00
III. Bilanzgewinn/-verlust	-7.928.274,15	0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN	594.332,85	511.875,60
C. VERBINDLICHKEITEN	16.668.036,61	12.155.354,79
- davon gegenüber Kreditinstituten: EUR 3.319.083,13 (i. V. EUR 6.870,48)
- davon gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 12.238.700,14 (i. V. EUR 11.068.538,91)
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	5.603.924,38	4.755.965,22
E. PASSIVE LATENTE STEUERN	16.159.521,15	19.338.375,39
	88.964.542,84	94.628.573,00

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main

	1.1. bis zum 31.12.2022		1.1. bis zum 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		13.674.994,82		10.882.127,21
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	7.591.500,90		4.837.303,18
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.266.401,96		863.719,42
- davon für Altersversorgung: EUR 2.470,65 (i. V. EUR 2.431,45)
		8.857.902,86		5.701.022,60
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		10.228.110,46		10.136.503,22
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		5.026.588,53		3.670.783,54
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		13.161,16		270,24
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 9.186,11 (i. V. EUR 166,19)
6. Abschreibungen auf Finanzanlagen		487.000,00		0,00
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen		261.073,16		46.610,86
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 230.937,19 (i. V. EUR 46.610,53)
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-3.368.623,99		-2.683.657,37
- davon passive latente Steuern: EUR 3.178.584,24 (i. V. EUR 3.043.365,61)
9. Ergebnis nach Steuern		-7.803.895,04		-5.988.865,40
10. Sonstige Steuern		124.379,11		2.403,06
11. Jahresfehlbetrag		-7.928.274,15		-5.991.268,46
12. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		0,00		-14.261.729,54
13. Ertrag aus der Kapitalherabsetzung		0,00		37.060.000,00
14. Einstellung in die Kapitalrücklage		0,00		-37.060.000,00
15. Entnahmen aus der Kapitalrücklage
a) Verrechnung des Verlustvortrags aus dem Vorjahr		0,00		14.261.729,54
b) Verrechnung des Jahresfehlbetrags		0,00		5.991.268,46
16. Bilanzgewinn/-verlust		-7.928.274,15		0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Angaben

Die weclapp GmbH (vormals: weclapp SE) (nachfolgend auch als "Gesellschaft" bezeichnet) mit Sitz in Frankfurt am Main wurde am 23. November 2018 unter der Firma Atrium 141. Europäische VV SE als Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea) gegründet. Sie wurde im dortigen Handelsregister unter HRB 114007 geführt.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 19. Dezember 2022 und Eintragung in das Handelsregister am 15. Januar 2023 wurde die weclapp SE in die weclapp GmbH durch Formwechsel umgewandelt. Sie wird seitdem im Handelsregister unter HRB 129744 geführt.

Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und der Vertrieb von Software und das Betreiben aller damit zusammenhängenden Hilfsgeschäfte.

Der vorliegende Jahresabschluss der Gesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss gemäß § 264 Abs. 1 HGB wird freiwillig nach den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB aufgestellt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Erstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden gemäß §§ 253 Abs. 1 Satz 1, 255 Abs. 2, Abs. 2a HGB mit ihren Herstellungskosten aktiviert und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht gemäß § 248 Abs. 2 HGB Gebrauch gemacht und die Kosten betreffend die Software "Logistik 2.0" entsprechend aktiviert. Die Nutzungsdauer für die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände betreffend die Software "Logistik 2.0" wird nach Fertigstellung auf 10 Jahre geschätzt. Die Kosten für die selbst geschaffene Software "Logistik 2.0" wurden ab dem 31.10.2020 aktiviert. Zum Bilanzstichtag 31.12.2022 waren die Entwicklungen noch nicht fertig gestellt, so dass noch keine Abschreibungen vorgenommen wurden.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Die Nutzungsdauern für Software betragen 3 bis 11 Jahre. Die Software der Gesellschaft wurde mit einer voraussichtlichen betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 11 Jahren bilanziert. Der Geschäfts- und Firmenwert wird linear über 10 Jahre abgeschrieben. Basis für die Bestimmung der Nutzungsdauer bildete dabei die in der Vergangenheit bestehende stabile Branchenentwicklung mit Unternehmen, die zum Teil mehr als 25 Jahre am Markt agieren. Mit beschleunigter Digitalisierung wird es voraussichtlich zu einer höheren Unternehmensfluktuation kommen. Demgemäß wurde für den Geschäfts- und Firmenwert eine Nutzungsdauer von 10 Jahren angenommen.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und nach Maßgabe der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern für die Sachanlagen betragen 2 bis 13 Jahre. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen zeitanteilig.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Beim Vorliegen von voraussichtlich dauernden Wertminderungen erfolgt ein Ansatz mit dem niedrigeren beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 3 HGB. Bestehen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr, erfolgt eine Zuschreibung.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800 werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben und als Abgang erfasst.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Allen risikobehafteten Posten wird durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Verbindlichkeiten wurden mit ihren Rückzahlungsbeträgen angesetzt.

Zur periodengerechten Erfolgsermittlung wurden Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Im Falle einer Steuerentlastung wird entsprechend dem Aktivierungswahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB auf die Bilanzierung verzichtet.

III. Angaben zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Im Anlagevermögen weist die Gesellschaft aufgrund der Verschmelzung im Jahr 2019 im Wesentlichen einen Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von TEUR 58.308 (i. Vj. TEUR 68.026) sowie einen Wert für die ERP-Software in Höhe von TEUR 2.022 (i. Vj. TEUR 2.311) aus. Die verbleibende Restnutzungsdauer des Geschäfts- und Firmenwertes beträgt 6 Jahre, die verbleibende Restnutzungsdauer der ERP-Software beträgt 7 Jahre. Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens sowie die Abschreibungen des laufenden Geschäftsjahres sind im Anlagenspiegel gesondert dargestellt.

Im Geschäftsjahr 2022 beträgt der Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten TEUR 3.096 (i. Vj. TEUR 2.639). Davon entfällt auf die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ein Betrag von TEUR 156 (i. Vj. TEUR 178).

Im Jahr 2022 wurde die im Jahr 2021 erworbene Fläche im Bauprojekt "Inno-Hubs" in Würzburg weiter ausgebaut. Die Anschaffungskosten auf Anlagen im Bau wurden im Zuge der voranschreitenden Fertigstellung des Projekts je nach abgerechneten Bauabschnitten aktiviert. Eine Fertigstellung ist im Jahr 2022 nicht erfolgt. Allerdings erfolgte der Verkauf des gesamten Bauprojekts im Jahr 2023. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Ausführungen im Nachtragsbericht.

Der ausschüttungsgesperrte Betrag i. S. d. § 268 Abs. 8 HGB beträgt TEUR 361 (i. Vj. TEUR 249). Dieser ergibt sich vollständig aus den aktivierten selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.

2. Finanzanlagen

Die Gesellschaft hält am 31. Dezember 2022 Anteile an den folgenden verbundenen Unternehmen:

Name/Sitz	Höhe Kapitalanteil (%)	Eigenkapital (EUR)	Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 (EUR)
ITscope GmbH, Karlsruhe	100,00	971.131,19	282.995,39
FinanzGeek GmbH, Worms	100,00	-521.959,25	-514.476,92

Aufgrund nachhaltiger negativer Ergebnisse sowie des negativen Eigenkapitals wurden die Anteile an der FinanzGeek GmbH, Worms, in Höhe von TEUR 487 im Geschäftsjahr vollständig außerplanmäßig abgeschrieben.

3. Vorräte

Die erworbenen Waren des Vorratsvermögens sind gemäß § 255 Abs. 1 HGB zu Anschaffungskosten aktiviert.

4. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Es bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 2 (i.Vj. TEUR 138). Davon entfallen TEUR 2 (i.Vj. TEUR 2) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie TEUR 0 (i.Vj. TEUR 136) auf sonstige Forderungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Körperschaftsteuererstattungsansprüche in Höhe von TEUR 113 (i.Vj. TEUR 338) sowie Gewerbesteuererstattungsansprüche in Höhe von TEUR 319 (i. Vj. TEUR 287).

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind innerhalb eines Jahres fällig.

5. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 37.060.000 war zum 1. Januar 2022 eingeteilt in Stück 37.060.000 Stückaktien.

Genehmigtes Kapital

Die Hauptversammlung der Gesellschaft vom 8. Juni 2021 hat den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juni 2026 (einschließlich) um bis zu EUR 35.060.000,00 durch einmalige oder mehrmalige Ausgabe von bis zu Stück 35.060.000 neuen, auf den Namen lautende Aktien mit dem Nennwert von EUR 1,00 je Aktie gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2021).

Aufgrund der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. November 2021 beschlossenen Umstellung von Nennbetrags- auf Stückaktien und des Beschlusses über die ordentliche Kapitalherabsetzung ist das Genehmigte Kapital 2021 um EUR 17.530.000 auf EUR 17.530.000 reduziert worden.

Bedingtes Kapital

Die Hauptversammlung der Gesellschaft vom 8. Juni 2021 hat den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juni 2026 nach den Bestimmungen im Rahmen des Aktienoptionsplans 2021 bis zu Stück 7.012.000 Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf Aktien der weclapp SE auszugeben. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu EUR 7.012.000,00 durch Ausgabe von bis zu Stück 7.012.000 auf den Namen lautende Aktien mit dem Nennwert von EUR 1,00 je Aktie bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/I).

Aufgrund der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. November 2021 beschlossenen Umstellung von Nennbetrags- auf Stückaktien sowie des Beschlusses über die ordentliche Kapitalherabsetzung wird das Bedingte Kapital 2021/1 um EUR 3.506.000 auf EUR 3.506.000 reduziert.

Ferner hat die Hauptversammlung der Gesellschaft vom 8. Juni 2021 den Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 7. Juni 2026 einmalig oder mehrmals auf den Inhaber oder auf den Namen lautende Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen (nachfolgend zusammen "Schuldverschreibungen" genannt) im Gesamtnennbetrag von bis zu EUR 140.240.000,00 mit oder ohne Laufzeitbeschränkung auszugeben und den Inhabern oder Gläubigern von Optionsanleihen Optionsrechte oder den Inhabern oder Gläubigern von Wandelanleihen Wandlungsrechte oder -pflichten für auf den Namen lautende Stückaktien der Gesellschaft mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu EUR 14.024.000,00 nach näherer Maßgabe der Bedingungen dieser Schuldverschreibungen zu gewähren oder aufzuerlegen. Das Grundkapital der Gesellschaft ist um bis zu EUR 14.024.000,00 eingeteilt in bis zu Stück 14.024.000 auf den Namen lautende Aktien mit dem Nennwert von EUR 1,00 je Aktie bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2021/II).

Aufgrund der von der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. November 2021 beschlossenen Umstellung von Nennbetrags- auf Stückaktien sowie im Zusammenhang mit dem Beschluss über die ordentliche Kapitalherabsetzung ist das Bedingte Kapital 2021/II auf EUR 7.412.000 reduziert worden.

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt zum 31. Dezember 2022 EUR 37.060.000,00 (i. Vj. EUR 37.060.000,00).

Aktienoptionsprogramm 2021

Mit Beschluss vom 08. Juni 2021 hat die Hauptversammlung der Gesellschaft den Vorstand ermächtigt, bis zum 07. Juni 2026 mit Zustimmung des Aufsichtsrats im Rahmen eines Aktienoptionsplans 2021 (Aktienoptionsplan 2021) bis zu Stück 7.012.000 Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf Aktien der Gesellschaft mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren auszugeben mit der Maßgabe, dass jede Aktienoption das Recht zum Bezug von einer Aktie der weclapp SE gewährt. Weiterhin wurde der Vorstand ermächtigt, eine bedingte Kapitalerhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft durch Ausgabe von bis zu Stück 7.012.000 auf den Namen lautende Aktien mit dem Nennwert von EUR 1,00 je Aktie vorzunehmen (Bedingtes Kapital 2021/1).

Die Ermächtigung des Vorstands wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 25. November 2021 auf die Ausgabe von Stück 3.506.000 herabgesetzt. Ferner erfolgte eine Herabsetzung des Bedingten Kapitals 2021/1 um EUR 3.506.000 auf EUR 3.506.000.

Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand am 9. Dezember 2021 mit Zustimmung des Aufsichtsrats Gebrauch gemacht und die Ausgabe von insgesamt Stück 1.657.500 Aktienoptionen an die Mitglieder der bezugsberechtigten Gruppen 2 bis 4 beschlossen.

Mit Beschluss vom 9. Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft darüber hinaus die Ausgabe von insgesamt bis zu Stück 1.050.000 an die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft beschlossen.

Der Aktienoptionsplan 2021 hat folgende Eckpunkte:

Bezugsberechtigte sind:

Gruppe 1: Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft

Gruppe 2: Mitglieder der Geschäftsführungen von Konzerngesellschaften

Gruppe 3: Führungskräfte und sonstige Leistungsträger der Gesellschaft und von Konzerngesellschaften

Gruppe 4: Sonstige Mitarbeiter der Gesellschaft und von Konzerngesellschaften

Im Rahmen des Aktienoptionsplans 2021 waren am 31. Dezember 2021 insgesamt Stück 2.307.500 Aktienoptionen ausgegeben. Die Verteilung auf die einzelnen Gruppen bestimmt sich wie folgt:

Gruppe	Ausgegebene Aktienoptionen	Max. mögl. Anzahl auszugebender Aktienoptionen
Gruppe 1	650.000	1.050.000
Gruppe 2	450.000	450.000
Gruppe 3	530.000	750.000
Gruppe 4	677.500	1.256.000
	2.307.500	3.506.000

Die Ausübung der Optionsrechte gemäß des Aktienoptionsplans 2021 ist nach Ablauf einer vierjährigen Sperrfrist innerhalb von acht Jahren, beginnend mit dem Tag der Ausgabe der Option, möglich.

Die Aktienoptionen sind weder übertragbar noch veräußerbar, verpfändbar oder anderweitig belastbar.

Jedes Optionsrecht berechtigt zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis für die Optionsrechte entspricht dem hälftigen Betrag des bei Erstemission der Aktien der Gesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse festgelegten Emissionspreises.

Die nach Ausübung der Aktienoptionen erhaltenen Aktien darf der Bezugsberechtigte nur unter Beachtung der gesetzlichen Beschränkungen veräußern.

Von den im Rahmen dieses Programms am 31. Dezember 2021 ausgegebenen Stück 2.307.500 Aktienoptionen waren zum Bilanzstichtag für die Gruppen 2 bis 4 keine verfallen, aufgrund der Abberufung und Neubesetzung der Vorstände der weclapp SE im Jahr 2022 verfielen jedoch die Stück 650.000 an die Vorstände ausgegebenen Aktienoptionen.

Bilanzgewinn/-verlust

Der Bilanzgewinn/-verlust der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 setzt sich wie folgt zusammen:

	2022 EUR	2021 EUR
Jahresüberschuss/-fehlbetrag (-)	-7.928.274,15	- 5.991.268,46
Gewinnvortrag/Verlustvortrag (-)	0,00	- 14.261.729,54
Entnahmen aus der Kapitalrücklage
Verrechnung des Verlustvortrags aus dem Vorjahr	0,00	14.261.729,54
Verrechnung des Jahresfehlbetrags 2021	0,00	5.991.268,46
Ertrag aus der Kapitalherabsetzung	0,00	37.060.000,00
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	- 37.060.000,00
Bilanzgewinn/-verlust (-)	-7.928.274,15	0,00

Gesetzliche Rücklage

Da zum 31. Dezember 2022 die Kapitalrücklage der Gesellschaft 10 % des gezeichneten Kapitals der Gesellschaft übersteigt, war bei der Gesellschaft die Bildung einer gesetzlichen Rücklage gemäß § 150 Abs. 1 AktG nicht erforderlich.

6. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern. Hiervon entfallen TEUR 11.668 auf sonstige Verbindlichkeiten aus einer Darlehensgewährung der Exact Bidco Germany GmbH (inkl. der aufgelaufenen Zinsverbindlichkeiten). Hierbei wurde das bislang von der 3U Holding AG gewährte Darlehen im Zuge der Übernahme sämtlicher Anteile an der weclapp SE durch den neuen Anteilseigner übernommen. Die Restlaufzeit dieses Darlehens inkl. der aufgelaufenen Zinsverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt TEUR 11.668 liegt zum 31. Dezember 2022 zwischen einen Zeitraum von ein bis fünf Jahren. Darüber hinaus sind TEUR 500 kurzfristige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling sowie TEUR 70 aus Lieferungen und Leistungen enthalten.

7. Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 5.604 (i. Vj. TEUR 4.756) enthält wie im Vorjahr im Wesentlichen durch die Gesellschaft vereinnahmte Vorauszahlungen für Leistungen zukünftiger Geschäftsjahre.

8. Passive latente Steuern

Die passive latente Steuerposition in Höhe von TEUR 16.160 (i. Vj. TEUR 19.338) ergibt sich aus den zeitlichen Bewertungsunterschieden zwischen den Wertansätzen der Vermögensgegenstände nach Handels- und Steuerrecht, deren Ansatz im Rahmen der Verschmelzung der ehemaligen weclapp GmbH auf die Gesellschaft gewählt wurde. Im Rahmen der Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz in Höhe von 29 % zugrunde gelegt.

9. Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Nr. 3a HGB

Die Gesellschaft hat zum Bilanzstichtag folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen für die Jahre:

	2023 TEUR	2024-2027 TEUR	2028-2037 TEUR
Leasing / Miete	200	79	0
Gesamt	200	79	0

Haftungsverhältnisse nach § 251 HGB bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Personalaufwand

Durchschnittlich waren - ohne Vorstände - 107 Mitarbeiter (i. Vj. 77 Mitarbeiter) beschäftigt. Dabei handelt es sich um 3 (i. Vj. 3) leitende Angestellte und 104 (i. Vj. 74) Angestellte.

Abschreibungen

Die Abschreibungen enthalten im Wesentlichen planmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert sowie Software (TEUR 10.009, i. Vj. TEUR 10.009). Darüber hinaus entfallen TEUR 487 auf die außerplanmäßigen Abschreibungen auf Finanzanlagen in Bezug auf die Anteile an der FinanzGeek GmbH, Worms.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Einzelwertberichtigungen auf Forderungen (TEUR 733, i. Vj. 47), Rechts-, Beratungs- und Prüfungskosten (TEUR 561, i. Vj. TEUR 1.247), Werbungskosten (TEUR 778, i. Vj. TEUR 165), Kosten für Intercompany-Dienstleistungen (TEUR 248, i. Vj. TEUR 366), Softwareentwicklungskosten (TEUR 438, i. Vj. TEUR 345), Vermittlungsprovisionen (TEUR 500, i. Vj. TEUR 310), EDV-Fremdleistungen (TEUR 419, i. Vj. TEUR 236), Raumkosten (TEUR 201, i. Vj. TEUR 174) und Kosten der Personalsuche (TEUR 238, i. Vj. TEUR 219). Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Aufwendungen aus Währungsverlusten in Höhe von TEUR 2 (i. Vj. TEUR 1).

Zinsergebnis

Das Zinsergebnis des Geschäftsjahres besteht im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 231 (i. Vj. TEUR 47).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

	2022		2021
Körperschaft- und Gewerbesteuer (inkl. SolZ)	TEUR	-190	TEUR	359
Latenter Steuerertrag	TEUR	-3.179	TEUR	-3.043
Summe	TEUR	-3.369	TEUR	-2.683

Periodenfremde Erträge und Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 49 (i. Vj. TEUR 22) enthalten, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Auflösung von Rückstellungen stehen. Die periodenfremden Aufwendungen des Geschäftsjahres 2022 betragen TEUR 16 (i. Vj. TEUR 41). Sie setzen sich im Wesentlichen aus Kosten für an die Gesellschaft erbrachte Leistungen zusammen, die das Jahr 2021 betreffen.

Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen

Aufgrund des Erwerbs von 100 % der Aktien der weclapp SE im Jahr 2022 durch die Exact Bidco Germany GmbH wurde Grunderwerbsteuer in Höhe von TEUR 122 für die sich im Bau befindliche Immobilie Innohubs ausgelöst, die von der weclapp SE geschuldet wird. Hierfür wurde eine aufwandswirksame Rückstellung gebildet. Darüber hinaus erfolgten die vollständige Abschreibung der Forderungen gegenüber der FinanzGeek GmbH sowie der Anteile an der FinanzGeek GmbH. Die darauf bezogenen Aufwendungen belaufen sich auf insgesamt TEUR 1.123.

Des Weiteren wurden an Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter der weclapp SE Ablösungsbeträge aufgrund der Teilnahme an einem Aktienoptionsprogramm der 3U Holding AG im Jahr 2018 als Transaktionsbonus in Höhe von insgesamt TEUR 1.008 ausgezahlt. Der Aufwand aus der Auszahlung ist als Teil des Personalaufwands des Geschäftsjahres erfasst.

Die hierfür erforderlichen liquiden Mittel wurden der weclapp SE von einer Konzerngesellschaft des neuen Anteilseigners, der Exact Gruppe, zur Verfügung gestellt und als sonstige betriebliche Erträge erfasst (TEUR 1.008).

V. Sonstige Angaben

Aufsichtsrat

Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr 2022 bestellt:

Bis zum 30.09.2022:
Ralf Thoenes	Düsseldorf, Rechtsanwalt in der Sozietät Altenburger in Düsseldorf
	Aufsichtsratsvorsitzender der weclapp SE
	Weitere Aufsichtsrats- oder Beiratsmandate:
	Aufsichtsratsvorsitzender der 3U HOLDING AG, Marburg
	Aufsichtsratsvorsitzender der 3U ENERGY AG, Marburg
Bis zum 30.09.2022:
Stefan Thies	Heinsberg, Diplom-Kaufmann und Steuerberater in der Thies & Thies Steuerberatungsgesellschaft
	Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der weclapp SE
	Weitere Aufsichtsrats- oder Beiratsmandate:
	Aufsichtsratsmitglied der 3U HOLDING AG, Marburg
Bis zum 30.09.2022:
Prof. Dr.-Ing. Johannes Maucher	Leinfeldern, Professor für Künstliche Intelligenz
	an der Hochschule der Medien in Stuttgart
	Aufsichtsrat der weclapp SE
Bis zum 30.09.2022:
Michael Schmidt	Lahntal, Sprecher des Vorstands der 3U HOLDING AG, Marburg
Ab dem 01.10.2022:
Alexander Rahusen	Amsterdam, Niederlande
	CFO Exact
	Aufsichtsratsvorsitzender der weclapp SE
Ab dem 01.10.2022:
Wiegert de Vos	Den Haag, Niederlande
	CCO Exact
	Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der weclapp SE
Ab dem 01.10.2022:
Marcel van de Sandt	Delft, Niederlande
	CCSO Exact
	Stellvertretender Aufsichtsratsmitglied der weclapp SE
Ab dem 01.10.2022:
Jeroen van der Heijden	Delft, Niederlande
	CTO Exact
	Aufsichtsratsmitglied der weclapp SE

Alle Aufsichtsratsmitglieder, namentlich Herr Ralf Thoenes, Herr Stefan Thies, Prof. Dr. Johannes Maucher und Michael Schmidt haben ihr Amt als Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft mit Wirkung zum 30.09.2022, 24:00 Uhr niedergelegt. Anschließend hat die Hauptversammlung die neuen Mitglieder des Aufsichtsrats gewählt.

Vorstand

Zu Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft waren im Berichtsjahr bestellt:

Ertan Özdil	Kitzingen, Vorstand der weclapp SE
Bis zum 15.04.2022: Arne Henne	Berlin, Vorstand der weclapp SE
Bis zum 30.09.2022: Christoph Hellrung	Hattingen, Vorstand der weclapp SE
Ab dem 01.10.2022: Paul Ramakers	Eindhoven, Niederlande, Vorstand der weclapp SE

Zu Mitgliedern der Geschäftsführung der weclapp GmbH sind mit Wirksamwerden des Formwechsels bestellt:

Seit dem 15.01.2023: Ertan Özdil	Kitzingen, Geschäftsführer der weclapp GmbH
Seit dem 15.01.2023: Paul Ramakers	Eindhoven, Niederlande, CEO Exact, Geschäftsführer der weclapp GmbH
Seit dem 15.01.2023: Alexander Rahusen	Amsterdam, Niederlande, CFO Exact, Geschäftsführer der weclapp GmbH

Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar des Abschlussprüfers Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Bonn, beträgt für das Berichtsjahr 2022 insgesamt EUR 40.000,00.

Geschäfte mit nahestehenden Personen

Im Geschäftsjahr gab es keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind und zu nicht marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung der weclapp GmbH, Rechtsnachfolgerin der weclapp SE, schlägt vor, das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 der weclapp SE auf neue Rechnung vorzutragen.

Nachtragsbericht

Durch formwechselnde Umwandlung der weclapp SE mit dem Sitz in Frankfurt am Main (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 114007) ist die weclapp GmbH umfirmiert (Amtsgericht Frankfurt am Main, HRB 129744). Die Geschäftsführung der weclapp GmbH ist durch den insgesamt neu gefassten Gesellschaftsvertrag vom 19.12.2022 ermächtigt, das Stammkapital bis zum 30.06.2027 um bis zu EUR 3.506.000,00 gegen Bar- und/oder Sacheinlage einmal oder mehrmals zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2023/I).

Nach Abschluss des Berichtszeitraums, am 18.04.2023, wurde mit der ehemaligen Anteilseignerin, der 3U Holding AG, ein Kaufvertrag über den Erwerb sämtliche Büroflächen im Projekt "Innohubs" durch die 3U Holding AG geschlossen. Mit Wirkung vom 30.06.2023 erfolgte die Übergabe der Büroflächen an die 3U Holding AG.

In diesem Zusammenhang erfolgte im Zuge der Kaufpreiszahlung die vollständige Rückführung des per Darlehensvertrag vom 20./23. Dezember 2021 bei der Volksbank Raiffeisenbank Würzburg eG aufgenommenen Annuitätendarlehens in Höhe von TEUR 3.300, das über eine vollstreckbare Buchgrundschuld besichert war.

Konzernabschluss

Aufgrund des Vollzugs des dinglichen Erwerbs von 100 % der Aktien an der weclapp SE durch die Exact Bidco Germany GmbH zum 01.10.2022 sind die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen ITscope GmbH, Karlsruhe, und FinanzGeek GmbH, Worms, aus dem Konsolidierungskreis der 3U Holding AG, Marburg, ausgeschieden.

Seit dem Vollzug des dinglichen Erwerbs von 100 % der Aktien an der weclapp SE durch die Exact Bidco Germany GmbH zum 01.10.2022 werden die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der Exact Gruppe einbezogen (Muttergesellschaft: Precise Midco B.V., eine Gesellschaft niederländischen Rechts).

Frankfurt am Main, den 13. Dezember 2023

Die Geschäftsführung der weclapp GmbH

gez. Ertan Özdil

gez. Paul Ramakers

gez. Alexander Rahusen

Entwicklung des Anlagevermögens der weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main, im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- davon selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	355.945,50	155.671,47	0,00	511.616,97
- davon Geschäfts- oder Firmenwert	97.180.163,89	0,00	0,00	97.180.163,89
Summe	102.494.913,30	510.130,91	0,00	103.005.044,21
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.292,37	168.356,79	0,00	175.649,16
2. Technische Anlagen und Maschinen	53.021,30	0,00	0,00	53.021,30
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	321.052,76	108.271,24	5.901,50	423.422,50
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	138.555,13	3.198.779,09	0,00	3.337.334,22
Summe	519.921,56	3.475.407,12	5.901,50	3.989.427,18
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	21.487.000,00	0,00	0,00	21.487.000,00
	124.501.834,86	3.985.538,03	5.901,50	128.481.471,39

	Kumulierte Abschreibungen				Buchwerte
	Stand am 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR	Stand am 31.12.2022 EUR	Stand am 31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
- davon selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	0,00	0,00	0,00	511.616,97	355.945,50
- davon Geschäfts- oder Firmenwert	29.154.049,17	9.718.016,39	0,00	38.872.065,56	58.308.098,33	68.026.114,72
Summe	31.744.610,95	10.147.779,38	0,00	41.892.390,33	61.112.653,88	70.750.302,35
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	0,00	0,00	175.649,16	7.292,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	14.228,75	5.412,91	0,00	19.641,66	33.379,64	38.792,55
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	153.883,35	74.918,17	1.358,72	227.442,80	195.979,70	167.169,41
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	3.337.334,22	138.555,13
Summe	168.112,10	80.331,08	1.358,72	247.084,46	3.742.342,72	351.809,46
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	487.000,00	0,00	487.000,00	21.000.000,00	21.487.000,00
	31.912.723,05	10.715.110,46	1.358,72	42.626.474,79	85.854.996,60	92.589.111,81

Der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers bezieht sich auf den Jahresabschluss in der aufgestellten Form. Die Offenlegung erfolgt in der verkürzten Form gemäß §§ 325 ff. HGB.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bonn, 13. Dezemberi 2023

RSM Ebner Stolz GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Burkhard Völkner, Wirtschaftsprüfer

gez. Martin Theis, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss der weclapp GmbH (vormals: weclapp SE), Frankfurt am Main, wurde in der Gesellschafterversammlung am 19. Januar 2024 festgestellt. Der Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 7.928.274,15 wird auf neue Rechnung vorgetragen.