Bayerngas GmbH

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Inhaltsverzeichnis

Bestätigungsvermerk

Rechnungslegung

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis:

Den nachfolgenden Bestätigungsvermerk haben wir, unter Beachtung der gesetzlichen und berufsständischen Bestimmungen, nach Maßgabe der in der Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt" beschriebenen Bedingungen erteilt.

Falls das vorliegende Dokument in elektronischer Fassung für Zwecke der Offenlegung im Bundesanzeiger verwendet wird, sind für diesen Zweck daraus nur die Dateien zur Rechnungslegung und im Falle gesetzlicher Prüfungspflicht der Bestätigungsvermerk resp. die diesbezüglich erteilte Bescheinigung bestimmt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Bayerngas GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Bayerngas GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021, dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Bayerngas GmbH, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus[?]

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 31. März 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hofmann, Wirtschaftsprüfer

Prof. Dr. Kuhn, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

der Bayerngas GmbH, München

AKTIVA

		31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.582		3.299
2. Geleistete Anzahlungen	21		12
		2.603	3.311
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	44.961		45.962
2. Erdgasleitungen	245.800		252.508
3. Technische Anlagen und Maschinen	66.063		70.452
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.207		2.103
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.821		2.836
		366.852	373.861
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	85		93
2. Beteiligungen	44.378		72.644
3. Sonstige Ausleihungen	82		98
		44.545	72.835
		414.000	450.007
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.096		1.322
2. Erdgasvorräte	52.055		33.989
3. Emissionsrechte	4.750		0
		57.901	35.311
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	376.234		246.893
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	88.212		21.538
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	21.365		1.199
4. Sonstige Vermögensgegenstände	176.881		28.425
		662.692	298.055
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere		366	322
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		299.080	69.016
		1.020.039	402.704
C. Rechnungsabgrenzungsposten		529	478
		1.434.568	853.189

PASSIVA

		31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	90.695		90.695
II. Kapitalrücklage	183.001		183.001
III. Gewinnrücklagen	112		112
IV. Konzernbilanzergebnis	-106.706		-45.421
V. Nicht beherrschende Anteile	61.451		61.451
		228.553	289.838
B. Empfangene Baukostenzuschüsse		2.457	1.719
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	3.848		4.208
2. Steuerrückstellungen	2.052		6.814
3. Sonstige Rückstellungen	153.028		125.410
		158.928	136.432
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	202.795		195.947
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	224.550		181.046
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	94.278		21.600
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0		577
5. Sonstige Verbindlichkeiten	521.011		24.522
		1.042.634	423.692
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.996	1.508
		1.434.568	853.189

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für den Zeitraum 01.01.-31.12.2021

der Bayerngas GmbH, München

		2021	2020
	TEUR	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse	2.912.217		2.371.664
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	3.391		2.217
3. Sonstige betriebliche Erträge	5.882		5.007
		2.921.490	2.378.888
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-2.751.029		-2.201.968
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-117.953		-99.449
		-2.868.982	-2.301.417
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-19.539		-19.245
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-4.412		-4.334
		-23.951	-23.579
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-25.964	-25.927
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-21.539	-13.245
Betriebsergebnis		-18.946	14.720
8. Erträge aus Beteiligungen		1.408	1.209
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		42	35
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		1	2
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		110	502
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		-28.941	-88.018
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-5.353	-6.558
Finanzergebnis		-32.733	-92.828
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-51.679	-78.108
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-4.134	-138
15. Ergebnis nach Steuern		-55.813	-78.246
16. Sonstige Steuern		-72	-48
17. Konzernjahresergebnis		-55.885	-78.294
18. Ausgleichszahlung für nicht beherrschende Anteile		-5.400	-5.400
19. Konzernjahresergebnis nach Ausgleichszahlung		-61.285	-83.694
20. Ergebnisvortrag		-45.421	27.886
21. Ausschüttung		0	-7.255
22. Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen		0	17.642
23. Konzernbilanzergebnis		-106.706	-45.421

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 01.01.-31.12.2021

der Bayerngas GmbH, München

	2021	2020
	TEUR	TEUR
Periodenergebnis	-61.285	-83.694
Abschreibungen/Zuschreibungen (-) auf Anlagevermögen	54.905	113.927
Zunahme/Abnahme (-) der Rückstellungen	29.473	-44.302
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (-)	-450	-1.411
Gewinne (-)/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	-163	-51
Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-365.759	82.019
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	612.976	7.860
Zinsaufwendungen/ Zinserträge (-)	5.242	6.054
sonstige Beteiligungserträge (-)	-1.450	-1.245
Ertragssteueraufwand/ Ertragssteuerertrag (-)	4.134	138
Ertragssteuerzahlungen (-) (incl. Erstattungs-/Nachzahlungszinsen)	-10.673	-8.870
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit	266.950	70.425
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-516	-1.174
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	-14.421	-17.422
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen	-675	-1.000
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen	244	343
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen	16	440
Erhaltene Zinsen	3	3
Erhaltene Dividenden	1.258	1.397
Cash flow aus Investitionstätigkeit	-14.091	-17.413
Auszahlungen an Gesellschafter (Ausschüttungen) und Minderheitsgesellschafter	-5.400	-12.656
Auszahlungen für die Ausgabe von Darlehen	-20.000	0
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen	-13.174	-44.674
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen	20.000	31.500
Gezahlte Zinsen	-4.221	-5.358
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit	-22.795	-31.188
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	230.064	21.824
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	69.016	47.192
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	299.080	69.016
	31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	299.080	69.016
	299.080	69.016

Konzern-Eigenkapitalspiegel zum 31.12.2021

der Bayerngas GmbH, München

	31.12.2021	Vorjahr
	TEUR	TEUR
I. Gezeichnetes Kapital	90.695	90.695
II. Kapitalrücklage	183.001	183.001
III. Andere Gewinnrücklagen
Vortrag	112	17.754
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen	0	-17.642
Stand 31.12.	112	112
IV. Konzernbilanzergebnis
Vortrag	-45.421	27.886
Ausschüttung	0	-7.255
Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen	0	17.642
Konzernjahresergebnis	-61.285	-83.694
Stand 31.12.	-106.706	-45.421
V. Eigenkapital des Mutterunternehmens	167.102	228.387
VI. Nicht beherrschende Anteile	61.451	61.451
VII. Konzerneigenkapital	228.553	289.838

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Bayerngas GmbH (Muttergesellschaft) hat ihren Sitz in München und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes München unter der Registernummer HRB 5551 eingetragen.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter grundsätzlicher Beachtung der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) veröffentlichten Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) aufgestellt. Bestehen nach HGB und DRS Wahlrechte hinsichtlich Bilanzierung oder Bewertung oder wurden nach DRS nur Empfehlungen ausgesprochen bzw. über gesetzliche Pflichtangaben hinausgehende Angaben verlangt, so wurden die Vorschriften des HGB angewandt.

In der Gliederung des Konzernabschlusses wurden Besonderheiten bei Energieversorgungsunternehmen durch die Erweiterung von Posten in der Bilanz berücksichtigt. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierung

In den Konzernabschluss werden neben der Muttergesellschaft alle Tochterunternehmen einbezogen, an denen die Bayerngas GmbH direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält.

Der Konsolidierungskreis umfasst neben dem Mutterunternehmen folgende drei (Vorjahr: drei) Tochterunternehmen, die im Wege der Vollkonsolidierung miteinbezogen werden:

•	bayernets GmbH, München
•	Bayerngas Energy GmbH, München
•	bayernugs GmbH, München

Equity-Bewertung

Beteiligungen an anderen Unternehmen, an denen die Bayerngas GmbH 20 bis 50 Prozent der Kapitalanteile hält und einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik ausüben kann, werden nach der Equity-Methode bilanziert (assoziierte Unternehmen).

Dem folgend wird die bayernservices GmbH, München, als assoziiertes Unternehmen wie in den Vorjahren at-equity in den Konzernabschluss einbezogen.

Sonstiges

Beteiligungen, an denen weder die Mehrheit der Stimmrechte vorliegt noch ein maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik ausgeübt werden kann, sind im Konzernabschluss nach den allgemeinen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen ausgewiesen.

Der Anteilsbesitz ist im Konzernanhang gemäß § 313 Abs. 2 HGB aufgelistet.

Konsolidierungsgrundsätze

Stichtag

Der Konzernabschluss wurde auf den Stichtag 31. Dezember 2021 aufgestellt, der zugleich Bilanzstichtag des Mutterunternehmens und aller einbezogenen Tochterunternehmen ist.

Vollkonsolidierte Unternehmen

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss der Bayerngas GmbH einbezogenen Tochterunternehmen werden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften und einheitlich nach den bei der Bayerngas GmbH geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Die Kapitalkonsolidierung, d.h. die Verrechnung des Beteiligungsansatzes beim Mutterunternehmen mit dem auf die Anteile entfallenden Eigenkapital beim jeweiligen Tochterunternehmen, erfolgte für die vor dem 1. Januar 2010 erstkonsolidierten Gesellschaften nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB in der bis zum 28. Mai 2009 geltenden Fassung). Die Anschaffungswerte der Beteiligungen an den Tochterunternehmen wurden mit deren anteiligem Eigenkapital zum Zeitpunkt der erstmaligen Aufstellung des Konzernabschlusses bzw. zum Zeitpunkt des Zugangs der Beteiligung durch Erwerb oder Errichtung des Tochterunternehmens verrechnet.

Für nach dem 1. Januar 2010 erstmals in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunternehmen erfolgt die Verrechnung von Beteiligungsansatz beim Mutterunternehmen und Eigenkapital beim Tochterunternehmen unter Beachtung der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Tochterunternehmens (§ 301 Abs. 1 und 2 HGB).

Forderungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden gegenseitig aufgerechnet (§ 303 HGB). Umsatzerlöse und andere betriebliche Erträge aus dem Leistungsverkehr zwischen den einbezogenen Unternehmen werden mit den entsprechenden Aufwendungen beim Leistungsempfänger verrechnet.

Zwischenergebniseliminierungen werden gemäß § 304 Abs. 1 HGB vorgenommen.

Assoziierte Unternehmen

Die Anteile assoziierter Unternehmen werden at-equity nach der Buchwertmethode berücksichtigt, wobei die Bewertung der Anteile zum Bilanzstichtag mit dem anteiligen Eigenkapital, erhöht oder vermindert um die anteiligen Ergebnisse und die Gewinnausschüttungen, erfolgt.

Währungsumrechnung

Eine Umrechnung auf in fremder Währung lautende Jahresabschlüsse war nicht vorzunehmen.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Anlagevermögen

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden bleiben gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger linearer Abschreibungen angesetzt.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen (linear bzw. degressiv für Altbestände) bewertet. Die Herstellungskosten der aktivierten Eigenleistungen werden unter Berücksichtigung der nach § 255 Abs. 2 HGB einzubeziehenden Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, soweit der Ansatz mit dem niedrigeren beizulegenden Wert geboten ist. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von über 250,00 € bis 1.000,00 € wurden bis 2018 in einem Sammelposten erfasst und jahrgangsweise linear über fünf Jahre abgeschrieben. Ab 2019 werden geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 250,00 € und 800,00 € im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis zu 250,00 € werden sofort als Aufwand erfasst.

Die Gesellschaft macht vom Komponentenansatz im Sinne des IDW Rechnungslegungshinweises HFA 1.016 Gebrauch. Bei dieser Methode wird ein Vermögensgegenstand in seine wesentlichen Komponenten zerlegt. Die Ausgabe für den Ersatz einer Komponente wird nicht erfolgswirksam im Zeitpunkt der Ausgabe als Erhaltungsaufwand erfasst, sondern als nachträgliche Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert und anschließend über die Nutzungsdauer der betreffenden Komponente abgeschrieben.

Anteile an Beteiligungsunternehmen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert aktiviert. Zu der im Berichtsjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibung auf einen Beteiligungsansatz siehe die Erläuterungen im Abschnitt "Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung" und Abschnitt "Sonstige Angaben". Die verzinslichen Ausleihungen sind zum Nominalwert angesetzt.

Die verzinslichen Ausleihungen sind zum Nominalwert angesetzt.

Umlaufvermögen und Rechnungsabgrenzung

Das gesamte Umlaufvermögen wird nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet.

Die entgeltlich erworbenen Emissionsrechte sowie die Erdgasvorräte in Untertagespeichern werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Als Anschaffungskosten gilt dabei der aus den Zugängen fortlaufend ermittelte gleitende gewogene Durchschnittspreis. Die Abgänge erfolgen zum jeweils letzten zuvor ermittelten Durchschnittspreis.

Die übrigen Vorräte werden zu Einstandspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips aktiviert. Bestandsrisiken wird durch entsprechende Abwertungen Rechnung getragen.

Bei den zu Nominalwerten angesetzten Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind alle erkennbaren Einzelrisiken berücksichtigt. Im Hinblick auf das latente Kreditrisiko wird eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung der Schulden aus Altersteilzeitverpflichtungen dienen, werden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den korrespondierenden Schulden verrechnet. Die Verbuchung der Beitragszahlungen erfolgt vor Verrechnung direkt in den sonstigen Vermögensgegenständen (Nettomethode).

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem niedrigeren Börsen- oder Marktpreis bewertet.

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt. Seit dem Geschäftsjahr 2015 sind die Tochterunternehmen Bayerngas Energy GmbH und bayernugs GmbH in das zentrale Cash-Pooling-System der Bayerngas GmbH eingebunden.

Abgrenzungen werden in Höhe der zeitanteiligen Vorleistung bzw. Zahlung bilanziert.

Passive latente Steuern aus unterschiedlichen Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz werden mit aktiven latenten Steuern auf die handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätze verrechnet. Über den Saldierungsbereich hinausgehende aktive latente Steuern werden in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert. Für die Berechnung der latenten Steuern wird ein Steuersatz von rund 30,5 % (Vorjahr: 30,4 %) zugrunde gelegt.

Empfangene Baukostenzuschüsse

Vereinnahmte Baukostenzuschüsse werden entsprechend der Abschreibung des bezuschussten Wirtschaftsgutes aufgelöst.

Rückstellungen

Mit den Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen. Sie werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegeben wird.

Langfristige Rückstellungen werden im Zeitpunkt ihrer erstmaligen Bildung entsprechend der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung "Einzelfragen zur handelsrechtlichen Bilanzierung von Verbindlichkeitsrückstellungen" (IDW RS HFA 34) nach der Nettomethode (Rückstellungsbetrag nach Abzinsung) erfasst. Die erstmalige Bildung einer Rückstellung sowie die Erhöhung bzw. Auflösung der Rückstellung in den Folgeperioden wird im operativen Ergebnis ausgewiesen. Erträge und Aufwendungen aus der Ab- und Aufzinsung einer Rückstellung in den Folgeperioden werden gemäß § 277 Abs. 5 Satz 1 HGB im Finanzergebnis gezeigt. Auswirkungen aus Änderungen des Abzinsungssatzes an zwei aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen werden ebenfalls im Finanzergebnis dargestellt.

Für die Bewertung der Rückstellungen für unmittelbare Pensionsverpflichtungen werden versicherungsmathematische Gutachten nach der Projected-Unit-Credit-Methode eingeholt. Bei ihrer Berechnung werden Trendannahmen hinsichtlich der künftigen Rentenentwicklung von 1 % (Vorjahr: 2 %) miteinbezogen. Als biometrische Rechnungsgrundlage werden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck und als Rechnungszinsfuß der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebene durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Dabei wurde der zum Zeitpunkt der Gutachten-Beauftragung prognostizierte Marktzinssatz für Dezember 2021 von 1,87 % (Vorjahr: Dezember 2020 von 2,30 %) zugrunde gelegt. Der sich im Geschäftsjahr gem. § 253 Abs. 6 HGB ergebende Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des 10-Jahres-Durchschnittes statt des 7-Jahres-Durchschnittes beträgt zum Bilanzstichtag 161 T€ (Vorjahr: 256 T€). Der Unterschiedsbetrag unterliegt einer Ausschüttungssperre.

Die seit November 2016 durchgeführte Überprüfung der steuerlichen Verhältnisse der Gesellschaft und ihrer Tochterunternehmen für die Veranlagungszeiträume 2012 bis 2015 wurde im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossen. Die Feststellungen der finanzamtlichen Außenprüfung sind im Betriebsprüfungsbericht vom 27. Oktober 2020 zusammengefasst. Nach den Feststellungen der finanzamtlichen Außenprüfung anfallende Mehr- bzw. Mindersteuern für den Prüfungszeitraum sowie die sich als Folgewirkung der Prüfungsfeststellungen ergebenden Steuerentlastungen für die Geschäftsjahre ab 2016 sind bereits im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 erfasst. Die steuerlichen Veranlagungen erfolgten im Geschäftsjahr 2021.

Der Bewertung der Altersteilzeitverpflichtungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde. Sie erfolgt nach den Grundsätzen der IDW Stellungnahme IDW RS HFA 3. Die bestehenden Altersteilzeitregelungen sind als Blockmodell ausgestaltet, in die Berechnung der Verpflichtung sind Trendannahmen zur Gehaltsentwicklung von 1,80 % (Vorjahr: 3,00 %) und die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck als biometrische Rechnungsgrundlage eingegangen. Als Rechnungszinsfuß ist der von der Bundesbank bekannt gegebene durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, zugrunde gelegt worden. Der maßgebliche Marktzinssatz betrug für Dezember 2021 1,35 % (Vorjahr: Dezember 2020 1,60 %).

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Währungsumrechnung

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden mit dem konzerneinheitlichen Kassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet.

Bewertungseinheiten

Bayerngas hat von dem Wahlrecht nach § 254 HGB Gebrauch gemacht, ökonomisch sinnvolle Sicherungsbeziehungen, die im Rahmen der Identifizierung, Analyse, Steuerung und Überwachung von Marktpreisrisiken aus dem Gas- und Stromhandel durch das Risikomanagement der Bayerngas eingegangen wurden, auch entsprechend bilanziell durch Bildung von Bewertungseinheiten nachzuvollziehen. Für die Abbildung der wirksamen Teile der gebildeten Bewertungseinheiten wurde die sog. Einfrierungsmethode angewandt, wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden. Falls die Bewertungseinheiten einen negativen Überhang aufgrund von Ineffektivitäten haben, wird eine entsprechende Rückstellung gebildet.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens gemäß § 268 Abs. 2 HGB und seine Entwicklung ist im folgenden Anlagengitter wiedergegeben:

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	Stand 31.12.2021	davon RLZ länger 1 Jahr	Stand 31.12.2020	davon RLZ länger 1 Jahr
	T€	T€	T€	T€
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	376.234	0	246.893	0
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	88.212	0	21.538	0
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	21.365	0	1.199	0
4. Sonstige Vermögensgegenstände	176.881	0	28.425	0
	662.692	0	298.055	0

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten zum Bilanzstichtag Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 22.060 T€ (Vorjahr: 8.000 T€). Ferner enthalten sie Forderungen in Höhe von 668 T€ (Vorjahr: 471 T€), die aus Sicht unserer Muttergesellschaft Stadtwerke München GmbH, München, Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen darstellen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen ausschließlich aus Liefer- und Leistungsbeziehungen.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen die Ausreichung eines kurzfristigen Darlehens an ein Beteiligungsunternehmen in Höhe von 20.000 T€ (Vorjahr: 0 T€) sowie entnahmefähige Gewinne aus einer Beteiligung an einer Personengesellschaft.

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen gezahlte Initial Margins aus Börsengeschäften und bilateral vereinbarte Sicherheitsleistungen in Höhe von 166.293 T€ (Vorjahr: 17.891 T€) sowie Steuererstattungsansprüche von 8.722 T€ (Vorjahr: 7.140 T€) und Steuererstattungszinsen von 157 T€ (Vorjahr: 502 T€) ausgewiesen. Die Steuererstattungsansprüche resultieren in Höhe von 3.368 T€ aus Steuerüberzahlungen für den laufenden Veranlagungszeitraum und mit 5.324 T€ (Vorjahr: 5.570 T€) aus den Feststellungen der finanzamtlichen Außenprüfung der Jahre 2012 bis 2015 für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020 (Folgewirkung der Prüfungsfeststellungen) sowie im Vorjahr außerdem mit 1.029 T€ für den Betriebsprüfungszeitraum 2012 bis 2015.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind insgesamt 170 T€ (Vorjahr: 78 T€) noch nicht abziehbare Vorsteuerbeträge sowie im Vorjahr 1.567 T€ Steuererstattungsansprüche einschließlich Erstattungszinsen enthalten (Folgewirkung der finanzamtlichen Außenprüfung für die Geschäftsjahre 2016 bis 2019), die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen.

Aktive Rechnungsabgrenzung

Der Posten enthält abzugrenzende Zahlungen für Dienstleistungen und sonstige Aufwendungen.

Die Abgrenzungsposten haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Eigenkapital

Die Aufgliederung des Eigenkapitals und seine Entwicklung werden im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Die Gewinnrücklagen haben sich im Vorjahr aufgrund der beschlossenen und im Jahresabschluss der Muttergesellschaft Bayerngas GmbH zum 31.12.2020 vollzogenen vollständigen Entnahme der Gewinnrücklagen und unter Berücksichtigung der im Konzern bereits in Vorjahren durchgeführten Verrechnung der Gewinnrücklagen mit angefallenen negativen Konzernergebnissen um insgesamt 17.642 T€ auf 112 T€ vermindert. Der ausgewiesene Betrag betrifft mit 29 T€ die anteiligen Gewinnrücklagen der bayernets GmbH und mit 83 T€ aus der at-equity-Bewertung der bayernservices GmbH resultierende Einstellungen in die Gewinnrücklagen.

Den Minderheitsgesellschaftern des Tochterunternehmens bayernets GmbH, die Stadtwerke München GmbH und die Stadtwerke Augsburg Holding GmbH, stehen gemäß Konsortialvertrag vom 23.02.2017 als Kompensation für entgehende Gewinnausschüttungen Ausgleichszahlungen in Höhe von jährlich insgesamt 5.400 T€ zu, die gewinnmindernd im Konzernjahresergebnis zu berücksichtigen sind.

Das ausgewiesene auf die Minderheitsgesellschafter entfallende Eigenkapital in Höhe von 61.451 T€ setzt sich aus den Einzahlungen der Minderheitsgesellschafter in das Stammkapital (692 T€) und die Kapitalrücklagen (Agio von 60.739 T€) sowie der anteiligen Zurechnung der Gewinnrücklagen der bayernets GmbH von 20 T€ zusammen.

Empfangene Baukostenzuschüsse

Die von Stadtwerken, Weiterverteilern und Industriekunden erhaltenen und vereinnahmten Baukostenzuschüsse werden entsprechend der Abschreibung des bezuschussten Wirtschaftsgutes aufgelöst.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen wurden für noch ausstehende Gewerbesteuernachforderungen des Veranlagungsjahres 2019 gebildet. Im Vorjahr waren mit 3.105 T€ noch die voraussichtlichen Abschlusszahlungen für Ertragsteuern des Veranlagungszeitraums 2019 und mit 3.709 T€ die erwarteten Steuernachzahlungen aus der steuerlichen Betriebsprüfung der Jahre 2012 bis 2015 enthalten.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen ausstehende Rechnungen für Gasbezugs-, Strombezugs- und Netzentgeltrechnungen in Höhe von 53.236 T€ (Vorjahr: 59.979 T€), Drohverlustrückstellungen aus schwebenden Geschäften in Höhe von 43.517 T€ (Vorjahr: 26.475 T€), eine Rückstellung aus der Bewertungseinheit Gas in Höhe von 11.056 T€ (Vorjahr: 0 T€), Rückstellungen für das Regulierungskonto nach § 5 ARegV in Höhe von 28.087 T€ (Vorjahr: 30.174 T€), eine Risikovorsorge aufgrund einer Kundeninsolvenz in Höhe von 7.233 T€ (Vorjahr: 0 T€) gebucht sowie ausstehende Rechnungen für Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen im Netzbereich und Personalkosten enthalten.

Bayerngas GmbH ist ferner verpflichtet, die Kosten zur Beseitigung der Obertageanlagen, die Rekultivierung der betroffenen Grundstücksflächen und die Beseitigung der Altlasten für den Speicher Wolfersberg zu tragen. Der Erfüllungsbetrag beläuft sich inkl. der Kosten für den Rückbau der Gemeinschaftsanlagen mit der NAFTA Speicher GmbH & Co. KG, Schechen, und unter Berücksichtigung einer Preissteigerungsrate von 2,5 % auf rund 4,6 Mio. €. Hierfür wird eine Ansammlungsrückstellung gebildet, die zum Bilanzstichtag 3.556 T€ (Vorjahr: 3.314 T€) beträgt.

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 633 T€ (Vorjahr: 368 T€) wurde mit den bestehenden Rückdeckungsansprüchen in Höhe von 289 T€ (Vorjahr: 116T€) verrechnet. Die Rückdeckungsansprüche werden auf Basis von Mitteilungen des Versicherers mit dem jeweiligen Aktivwert (Deckungskapital), der dem Zeitwert entspricht, zum Bilanzstichtag bewertet.

Verbindlichkeiten

(in Klammern Vorjahreswerte)

		davon mit einer Restlaufzeit von
	gesamt	bis zu 1 Jahr	1-5 Jahren	über 5 Jahren
	T€	T€	T€	T€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	202.795	64.780	55.085	82.930
	(195.947)	(13.258)	(87.245)	(95.444)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	224.550	224.550	0	0
	(181.046)	(181.046)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	94.278	94.278	0	0
	(21.600)	(21.600)	(0)	(0)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0
	(577)	(577)	(0)	(0)
5. Sonstige Verbindlichkeiten	521.011	428.711	92.300	0
	(24.522)	(24.235)	(287)	(0)
- davon aus Steuern	38.610
	(16.517)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	0
	(0)
Summe Verbindlichkeiten	1.042.634	812.319	147.385	82.930
	(423.692)	(240.716)	(87.532)	(95.444)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in Höhe von 5.690 T€ (Vorjahr: 6.350 T€) durch Grundpfandrechte gesichert.

Im Berichtsjahr wurde vom Tochterunternehmen bayernets GmbH zur Finanzierung des an das Beteiligungsunternehmen Trading Hub Europe GmbH ausgereichten Darlehens ein unbesicherter Geldmarktkredit bei der Skandinaviska Enskilda Banken AB (publ) Frankfurt Branch in Höhe von 20.000 T€ in Anspruch genommen. Die Rückzahlung erfolgt im Juni 2022.

Mit Finanzierungsvertrag vom 20.09.2016 erteilte ein Bankenkonsortium aus vier Kreditinstituten einem Konzernunternehmen eine Gesamtkreditzusage in Höhe von 177.800 T€ zur Finanzierung langfristiger Investitionsmaßnahmen. Die Kredite haben eine Laufzeit von 15 Jahren und eine variabel ausgestaltete Zinsstruktur. Die Tilgung erfolgt seit 31. Dezember 2019 quartalsweise. Zum Bilanzstichtag waren aus der Gesamtkreditzusage 47.400 T€ noch nicht abgerufen worden.

Den Konzernunternehmen standen zum 31.12.2021 von Kreditinstituten eingeräumte Kreditlinien (ohne Avale) in Höhe von 107.000 T€ (Vorjahr: 107.000 T€) zur Verfügung, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 31.500 T€ (Vorjahr: 31.500 T€) in Anspruch genommen waren. Außerdem bestanden Kreditlinien für Avale in Höhe von 58.100 T€ (Vorjahr: 58.100 T€), die mit 27.027 T€ (Vorjahr: 33.561 T€) beansprucht wurden.

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 58 T€) enthalten. Im Vorjahr bestanden Verpflichtungen von 425 T€, die aus Sicht der Muttergesellschaft Stadtwerke München GmbH Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen darstellen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von 3.149 T€ (Vorjahr: 3.149 T€) die Verpflichtung aus der Ausgleichszahlung gegenüber einer Minderheitsgesellschafterin der bayernets GmbH und im Übrigen Verbindlichkeiten aus Liefer- und Leistungsbeziehungen.

Bei den im Vorjahr ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich ausschließlich um Verbindlichkeiten aus Liefer- und Leistungsbeziehungen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen aus erhaltenen Marginzahlungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Clearingbank von insgesamt 476.949 T€ (Vorjahr: 352 T€) enthalten. Ferner wird darin die Verpflichtung aus der Ausgleichszahlung an eine Minderheitsgesellschafterin der bayernets GmbH in Höhe von 827 T€ (Vorjahr: 827 T€) ausgewiesen.

Passive Rechnungsabgrenzung

Der Posten enthält bereits im Geschäftsjahr zugeflossene Abschlagszahlungen für Gaslieferungen und Transportentgelte des Jahres 2022. Davon haben 1.512 T€ (Vorjahr: 1.335 T€) eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

	2021	2020
	T€	T€
1. Erlöse Gasverkauf	2.781.298	2.227.464
2. Erlöse Stromverkauf	2.901	17.093
3. Erlöse Transport	126.987	126.176
4. Erlöse Energiedienstleistungen	644	539
5. Sonstige Umsatzerlöse	387	392
	2.912.217	2.371.664

Sonstige betriebliche Erträge

Der Posten enthält im Wesentlichen periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und weiterer periodenfremder Posten in Höhe von insgesamt 1.504 T€ (Vorjahr: 3.744 T€) sowie vereinnahmte Optionsprämien in Höhe von 2.788 T€ (Vorjahr: 586 T€). Die Erträge aus Währungskursgewinnen beliefen sich auf 82 T€ (Vorjahr: 21 T€).

Materialaufwand

Im Materialaufwand sind neben den Gas- und Strombezugskosten auch Aufwendungen für Fremdleistungen insbesondere für Speicherung, Transporte sowie den Betrieb und Unterhalt des Speichers erfasst. Die Position enthält zudem den Aufwand für Zuführungen zu Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.

Personalaufwand

	2021	2020
	T€	T€
1. Löhne und Gehälter	19.539	19.245
2. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.412	4.334
- davon für Altersversorgung	1.209	1.328
	23.951	23.579

In den vollkonsolidierten Unternehmen waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 216 Mitarbeiter (Vorjahr: 211 Mitarbeiter) beschäftigt.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten vor allem Aufwendungen für Vertrieb, Marketing und Kommunikation, Beratungsleistungen, Versicherungen und Beiträge, Wartung und Reparaturen der Betriebs- und Geschäftsausstattung und Personalnebenkosten. Ferner wurden in dieser Position Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von 1.287 T€ (Vorjahr: 275 T€) sowie eine zusätzliche Risikovorsorge aufgrund einer Kundeninsolvenz in Höhe von 7.233 T€ gebucht. Aufwendungen aus Währungskursverlusten sind in Höhe von 21 T€ (Vorjahr: 91 T€) und periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 137 T€ (Vorjahr: 126 T€) berücksichtigt.

Finanzergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten die Gewinne aus der GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, Straelen, in Höhe von 1.408 T€ (Vorjahr: 1.203 T€).

Das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen setzt sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

	2021	2020
	T€	T€
bayernservices GmbH
Ergebnis aus anteiliger Equity-Bewertung	-8	-15
Ausschüttung aus anteiligem Vorjahresergebnis	50	50
Ergebnis aus assoziiertem Unternehmen	42	35

Unter den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen werden steuerliche Erstattungszinsen von 84 T€ ausgewiesen, die Steuererstattungen für den Betriebsprüfungszeitraum 2012 bis 2015 betreffen (Vorjahr: Erstattungszinsen in Höhe von 502 T€, die mit 345 T€ Zinsen auf Steuererstattungen für den Betriebsprüfungszeitraum 2012 bis 2015 und mit 157 T€ Zinsen auf die erwarteten Steuererstattungen der Geschäftsjahre 2016 bis 2019 entfallen).

Im Berichtsjahr waren auf den Beteiligungsansatz an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München, außerplanmäßige Abschreibungen von 28.941 T€ auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorzunehmen. Als beizulegender Wert wurde dabei der voraussichtlich erzielbare Verkaufserlös bei dem beabsichtigten Verkauf der Beteiligung zugrunde gelegt. (Vorjahr: Außerplanmäßige Abschreibungen von 88,0 Mio. €, die insbesondere aus aktualisierten Marktentwicklungen resultieren, die zu geringeren Bewertungen künftiger Überschüsse führen).

Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen nach § 253 Abs. 2 HGB von 455 T€ (Vorjahr: 628 T€) sowie aus Auswirkungen von Zinssatzänderungen aus der Abzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von 432 T€ (Vorjahr: 559 T€). Außerdem sind darin steuerliche Nachzahlungszinsen in Höhe von 131 T€ (Vorjahr: 27 T€) aus Steuernachzahlungen aufgrund der Feststellungen der Betriebsprüfung der Jahre 2012 - 2015 gebucht.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Zwischen der Bayerngas GmbH (Organträger) und den Tochterunternehmen Bayerngas Energy GmbH, bayernets GmbH und bayernugs GmbH besteht jeweils ein ertragsteuerliches Organschaftsverhältnis. Die ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betreffen Steueraufwendungen in Höhe von 3.129 T€ (Vorjahr: Steuererträge in Höhe von 867 T€) für die bei der Organträgerin anfallenden Ertragsteuern des gesamten Organkreises und mit 1.005 T€ (Vorjahr: 1.005 T€) die bei der bayernets GmbH angefallenen Steuern vom Einkommen auf die geleisteten Ausgleichszahlungen an die Minderheitsgesellschafter der Tochtergesellschaft. Der Ausweis bei der Organträgerin beinhaltet Steueraufwendungen von 2.946 T€ (Vorjahr: 2.153 T€) für die laufende Besteuerung des Berichtsjahres und von 183 T€ für frühere Jahre (Vorjahr: Steuerertrag für frühere Jahre 3.020 T€).

Latente Steuern

Temporäre Differenzen zwischen handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen im Bereich des Sach- und Finanzanlagevermögens, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der Rückstellungen sowie der sonstigen Verbindlichkeiten führen im Saldo zu aktiven latenten Steuern, die in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert werden.

Aufgrund der bestehenden ertragsteuerlichen Organschaften zwischen der Bayerngas GmbH (Organträgerin) und der einbezogenen Tochtergesellschaften werden innerhalb des Organkreises anfallende aktive und passive latente Steuern insgesamt bei der Organträgerin erfasst, die auch das Aktivierungswahlrecht für aktive latente Steuern ausübt.

Sonstige Angaben

Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten

Der Gesamtbetrag der Vermögensgegenstände, die zum Bilanzstichtag auf Fremdwährung lauten, beträgt 1.969 T€ (Vorjahr: 1.761T€), der der Fremdwährungsverbindlichkeiten 16 T€ (Vorjahr: 26 T€).

Haftungsverhältnisse

An Counterparts der Vertriebs- und Handelstochter Bayerngas Energy GmbH waren zum Bilanzstichtag fünf (Vorjahr: fünf) Patronatserklärungen mit einem Haftungsvolumen zum Stichtag von 29,2 Mio. € (Vorjahr: 3,0 Mio. €) für Verbindlichkeiten der Bayerngas Energy GmbH ausgereicht.

Ferner sind mit zwei (Vorjahr: zwei) Kunden des Tochterunternehmens Bayerngas Energy GmbH physische Vertragserfüllungsgarantien abgeschlossen. Durch die Marktpreisentwicklung beinhalten die Garantieübernahmen zum Bilanzstichtag für einen Kunden Geschäfte mit negativen Mark-to-markets von 1,5 Mio. € (Vorjahr: keine Geschäfte mit negativen Mark-to-markets).

Aufgrund des Geschäftsverlaufs bei dem Tochterunternehmen sind Risiken für eine Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen bei Bilanzerstellung nicht erkennbar.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen belaufen sich auf 34.330 T€ (Vorjahr: 29.178 T€). Sie beinhalten im Wesentlichen ein Bestellobligo aus bereits abgeschlossenen Verträgen für die Investitionsprojekte "MONACO", die Verdichterstation Wertingen und die Gashochdruckleitung "Augusta" in Höhe von 15.660 T€ (Vorjahr: 8.862 T€) sowie Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen, Wartungsverträgen und der noch nicht eingeforderten Einlage der bayernservices GmbH. Gegenüber verbundenen oder assoziierten Unternehmen lagen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 794 T€ (Vorjahr: 788 T€) vor.

Am 22. September 2016 unterzeichnete das Tochterunternehmen bayernets GmbH einen Fremdfinanzierungsvertrag mit einer Gesamtkreditzusage in Höhe von 177,8 Mio. €. Die Kredite dienen der Finanzierung langfristiger Investitionsmaßnahmen, insbesondere der Gashochdruckleitung "MONACO" sowie der Verdichterstation Wertingen. Die Unternehmensfinanzierung wurde zu gleichen Teilen durch ein Bankenkonsortium, bestehend aus zusammen vier Geschäfts- und Landesbanken, übernommen.

Während der 15-jährigen Kreditlaufzeit fungiert die Bayerische Landesbank als Konsortialagent. Die Tilgung ist quartalsweise zu entrichten. Die Zinsstruktur ist variabel ausgestaltet. Zwecks Minimierung der daraus resultierenden Zinsänderungsrisiken erfolgt mit jeder Inanspruchnahme der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften.

Die Bayerngas GmbH und die bayernets GmbH sind jeweils Mitglied im Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern e.V., München, und gewähren ihren Mitarbeitern sowie im Falle der Bayerngas GmbH auch ehemaligen Mitarbeitern, die im Rahmen konzerninterner Umstrukturierungen in das Tochterunternehmen Bayerngas Energy GmbH gewechselt sind, eine zusätzliche betriebliche Altersversorgung nach Maßgabe des Tarifvertrages über die zusätzliche Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes - Altersvorsorge-TV-Kommunal (ATV-K).

Zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem ATV-K gegenüber den anspruchsberechtigten Mitarbeitern sind die Bayerngas GmbH und die bayernets GmbH außerdem Mitglied in der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden (ZVK).

Die ZVK finanziert die Versorgungsverpflichtungen im Abrechnungsverband I im Rahmen einer Mischfinanzierung aus Umlage- und Kapitaldeckungsverfahren. Die vom Arbeitgeber zu tragenden Regelsätze betragen seit Januar 2013 3,75 % für Umlagen und 4,0 % für den Zusatzbetrag. Die umlagepflichtige Gehaltssumme betrug in 2021 14,0 Mio. € für 205 Mitarbeiter (Vorjahr: 13,5 Mio. € für 203 Mitarbeiter). Die Gesamtaufwendungen für die Zusatzversorgung betrugen im Geschäftsjahr 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €).

Derivative Finanzinstrumente

Kategorie/Art	Umfang	beizulegender Zeitwert 31.12.2021		Bewertungsmethode
	T€	T€ (positiv)	T€ (negativ)
Gaspreisbezogene Geschäfte ^*)
				Modell: Black-76
Optionen	32.229	1.115	131.882	Einflussgrößen: Sensitivität, Volatilität Gaspreis, Laufzeit Optionen
Zinsbezogene Geschäfte ^**)
Zinsswap	25.749		992	Modell: DCF-Methode
Zinsswap	33.880		1.554	Modell: DCF-Methode
Zinsswap	16.940		503	Modell: DCF-Methode
Zinsswap	8.470		233	Modell: DCF-Methode
Zinsswap	25.410		297	Modell: DCF-Methode

^*) in den Bewertungseinheiten für schwebende Absatz- und Beschaffungsverträge enthalten
^**) in den Bewertungseinheiten für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten

Bildung von Bewertungseinheiten

Schwebende Absatz- und Beschaffungsverträge

Die Bewertung der von der Gesellschaft abgeschlossenen physischen und derivativen Geschäfte (ohne erwartete Transaktionen) erfolgt in kalenderjahresbezogenen Makro-Hedges. Durch die zusätzliche Bildung einzelner Gruppen, jeweils getrennt nach den Commodities Gas und Strom, wird die risikokompensierende Wirkung von Grundgeschäften und Grundgeschäften, die auch Sicherungsinstrumente sein können, zusammengefasst.

Zum Stichtag ergeben sich aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsverträgen (incl. Speicherverträgen), physisch zu erfüllenden Optionen und dem Arbeitsgasvolumen im Erdgasspeicher Wolfersberg Makro-Hedges "Gas" für die Kalenderjahre 2022 - 2026.

Mit der Bildung der oben genannten Makro-Bewertungseinheiten werden finanzwirtschaftliche Risiken in Form von Preisänderungsrisiken abgesichert.

Das durch die Bildung der Makro-Hedges vermiedene Risiko beträgt im Gasgeschäft zum Stichtag insgesamt rd. 7.114,9 Mio. € (Vorjahr: 303,1 Mio. €). Dem summierten negativen Marktwert aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsgeschäften im Gesamtumfang von 130,9 TWh (Vorjahr: 49,5 TWh) Erdgas steht ein insgesamt positiver Marktwert von rd. 7.142,9 Mio. € (Vorjahr: 330,8 Mio. €) aus schwebenden Absatz- und Beschaffungsgeschäften im Gesamtumfang von 123,3 TWh (Vorjahr: 51,4 TWh) Erdgas gegenüber.

Die Rückstellung für Bewertungseinheiten beträgt zum Stichtag rd. 11,1 Mio. € (Vorjahr: 0 Mio. €).

Die Sicherungsabsicht besteht bei Makro-Hedges auf unbestimmte Zeit. Zur Bestimmung der prospektiven Wirksamkeit der Makro-Hedges liegt ein dokumentiertes, angemessenes und funktionsfähiges Risikomanagementsystem vor. Verantwortlichkeiten, Handlungsrahmen sowie ein Limitsystem sind in der Risikostrategie 2021 dokumentiert. Die Überwachung erfolgt handelstäglich auf Basis verschiedener Steuerungsgrößen. Zentrale Steuerungsgröße ist dabei der Value at Risk (VaR).

Das Marktpreisrisiko wird handelstäglich durch den VaR mit einem Konfidenzniveau von 95 % ermittelt. Darüber hinaus erfolgt eine commodityscharfe Berechnung des Mark-to-market (MtM) und der Gewinne und Verluste (P&Ls) sowie die Überprüfung der Einhaltung der vorgegebenen Limite und der Risikokapitalauslastung.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken aus dem o.g. Fremdfinanzierungsvertrag vom 22.09.2016 wurden derivative Finanzinstrumente (Zinsswaps) über ein Gesamtvolumen in Höhe von T€ 130.400 abgeschlossen. Das Darlehen sowie die Zinssicherungsgeschäfte wurden bilanziell zu Mikro-Hedges zusammengefasst.

Die Zinsswaps weisen zum Stichtag einen negativen Marktwert von T€ 3.579 (Vorjahr T€ 6.948) aus.

Während der Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäften besteht eine Sicherungsbeziehung. Die prospektive Wirksamkeit wird mit der sog. Critical-term-match-Methode nachgewiesen. Für die Vergangenheit lässt sich die Wirksamkeit anhand sich ausgleichender Zahlungsströme nachweisen.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Sämtliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden zu marktüblichen Bedingungen getätigt.

Wesentliche Vorgänge nach Abschluss des Geschäftsjahres

Russland-Ukraine-Krise

Am 24. Februar 2022 begannen die russischen Streitkräfte einen völkerrechtswidrigen Angriff auf die souveräne Ukraine. Infolgedessen verhängten die Europäische Union und die USA weitgehende Sanktionen gegen die russische Zentralbank, Banken, Einzelpersonen und auch Unternehmen.

Die Abhängigkeit der EU von russischem Gas ist hoch. Mehr als 40 % des in der EU und mehr als 50 % des in Deutschland verbrauchten Gases kommt aus Russland.

Der Ukraine-Russland-Konflikt wird die europäische und deutsche Energiepolitik weiter fordern. Die Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Gas- und Ölimporten sowie der Aufbau einer nationalen Gasreserve für den nächsten Winter über regulatorische Maßnahmen stehen auf der Agenda.

Es bleibt ein hohes Maß an Unsicherheit bestehen, mit der klaren Tendenz weiterhin hoher und volatiler Erdgaspreise.

Für den Bayerngas Konzern bestehen daher neben den konjunkturellen Risiken, die sich auf den Gasabsatz auswirken könnten, auch erhebliche Adressausfallrisiken, insb. auf der Beschaffungsseite, mit der Folge möglicher Einschränkungen des Handels- und Vertriebsgeschäftes.

Die Bewirtschaftung des Speichers Wolfersberg für das Speicherjahr 2022/23 ist aufgrund von negativen SW-Spreads sowie des enorm hohen Liquiditätsbedarfes für die Einspeicher- sowie Treibgasmengen im Sommer 2022 derzeit weitestgehend ausgesetzt.

Für weiter Ausführungen zu Risiken und Prognosen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg verweisen wir auf den Risikobericht sowie den Chancen- und Prognosebericht im zusammengefassten Lagebericht des Bayerngas Konzerns und der Bayerngas GmbH.

Beziehungen zu verbundenen Unternehmen und wesentlichen Beteiligungen

(Anteilsbesitz gemäß § 313 Abs. 2 HGB)

	Stammkapital 31.12.		Eigenkapital 31.12.	Jahresergebnis	Bezugsjahr
	Anteil in %	T€	T€	T€	T€
Anteile an verbundenen Unternehmen
bayernets GmbH, München ¹⁾	59,1%	1.692	150.211	0	2021
Bayerngas Energy GmbH, München ¹⁾	100,0%	22.200	25.900	0	2021
bayernugs GmbH, München ¹⁾	100,0%	100	100	0	2021
Beteiligungen
Assoziierte Unternehmen
bayernservices GmbH, München	50,0%	200	170	84	2021
Übrige Beteiligungen
SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München ²⁾	19,9%	1.000	270.094	-518.794	2020
mittelbar gehalten (über SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH)
Spirit Energy Limited, Millstream Windsor, Berkshire, UK ³⁾	6,2%

¹⁾ Ergebnisabführungsvertrag mit Bayerngas GmbH
²⁾ Im Berichtsjahr waren auf den Beteiligungsansatz an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH außerplanmäßige Abschreibungen von 28,9 Mio. € auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorzunehmen. Als beizulegender Wert wurde dabei der voraussichtlich erzielbare Veräußerungserlös bei dem im 2. Quartal 2022 beabsichtigten Verkauf der Beteiligung zugrunde gelegt.
Die im Vorjahr vorgenommenen außerplanmäßigen Abschreibungen auf den Beteiligungsansatz an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH von 88,0 Mio. € resultierten insbesondere aus aktualisierten Marktentwicklungen, die zu geringeren Bewertungen künftiger Überschüsse führen.
³⁾ Die unmittelbare Beteiligungsquote der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH am gezeichneten Kapital (Ordinary Shares) der Spirit Energy LTD. beträgt 31,0 %. An den zusätzlich existierenden Vorzugsanteilen (Preference Shares) ist die SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH nicht beteiligt.

Bezüge für aktive und ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene sowie Aufsichtsräte des Mutterunternehmens

Pensionszahlungen an ehemalige Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 254 T€ (Vorjahr: 252 T€) geleistet. Die Rückstellung hierfür beträgt zum Bilanzstichtag 2.973 T€ (Vorjahr: 3.259 T€).

Die Angaben über die Gesamtbezüge der Geschäftsführung der Muttergesellschaft unterbleiben analog § 286 Abs. 4 HGB.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates beliefen sich auf 27 T€ (Vorjahr: 25 T€).

Konzernabschluss

Die Bayerngas GmbH stellt als Mutterunternehmen für den kleinsten Kreis von Unternehmen einen Konzernabschluss auf, der beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers zur Veröffentlichung eingereicht wird.

Die Stadtwerke München GmbH, München, (HRB 121920) ist zum 31. Dezember 2021 an der Bayerngas GmbH mittelbar zu 56,3 % (Vorjahr: 56,3 %) beteiligt und erstellt auf diesen Stichtag einen Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, in den die Bayerngas GmbH sowie ihre Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB miteinbezogen werden. Der Konzernabschluss der Stadtwerke München GmbH wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und bekanntgemacht.

Organe der Bayerngas GmbH (Mutterunternehmen)

Aufsichtsrat

Dr. Thomas Meerpohl ^1,2 , Geschäftsführer der SWM Gasbeteiligungs GmbH

(Vorsitzender)

Alfred Müllner ^1,2 , Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg Energie GmbH

(stellvertretender Vorsitzender)

Armin Bardelle ^1,2 , Werkleiter der Stadtwerke Landshut

Klaus Eder ^1,2 , Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH

Dr. Philipp Hiltpolt ^1,2 , Geschäftsführer der TIGAS - Erdgas Tirol GmbH - bis 30.06.2021

Georg Tollinger ^1,2 , Geschäftsführer der TIGAS - Erdgas Tirol GmbH - ab 01.07.2021

Matthias Bolle ^1,2 , Geschäftsführer der Stadtwerke Ingolstadt Beteiligungen GmbH

Dominik Krause, Stadtrat der Landeshauptstadt München

Thomas Schmid, Stadtrat der Landeshauptstadt München

Reiner Erben, Referent Umweltreferat der Stadt Augsburg

Ständiger Vertreter im Aufsichtsrat war Herr

Jürgen Baron ^1,2 , stellvertretender Werkleiter der Stadtwerke Landshut - für Herrn Armin Bardelle

¹ Mitglied des Finanzausschusses
² Mitglied des Personalausschusses

Geschäftsführer

Günter Bauer, Baldham

Honorare des Abschlussprüfers

Die Gesamthonorare des beauftragten Abschlussprüfers Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betragen für das Geschäftsjahr 2021:

	2021	2020
	T€	T€
Abschlussprüfungsleistungen	109	97
Sonstige Leistungen	125	0
	234	97

München, 30. März 2022

Der Geschäftsführer

Günter Bauer

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31.12.2021

(erweiterte Bruttodarstellung)

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten 01.01.2021	Zugänge
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	870	0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	24.778	503
3. Geschäfts- oder Firmenwert	1.046	0
4. Geleistete Anzahlungen	12	13
	26.706	516
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließl. der Bauten auf fremden Grundstücken	71.695	794
2. Erdgasleitungen	584.220	6.624
3. Technische Anlagen und Maschinen	205.826	4.228
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.787	723
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.836	5.444
	873.364	17.813
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	93	0
2. Beteiligungen	160.644	675
3. Sonstige Ausleihungen	98	0
	160.835	675
	1.060.905	19.004

	Abgänge	Umbuchungen	Anschaffungs-/ Herstellungskosten 31.12.2021	kumulierte Abschreibungen 01.01.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	870	870
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	812	4	24.473	21.479
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	1.046	1.046
4. Geleistete Anzahlungen	0	-4	21	0
	812	0	26.410	23.395
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließl. der Bauten auf fremden Grundstücken	96	-44	72.350	25.733
2. Erdgasleitungen	288	0	590.555	331.712
3. Technische Anlagen und Maschinen	6.843	367	203.579	135.375
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	382	135	9.263	6.685
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	-458	7.821	0
	7.609	0	883.568	499.505
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	8	0	85	0
2. Beteiligungen	0	0	161.319	88.000
3. Sonstige Ausleihungen	16	0	82	0
	24	0	161.486	88.000
	8.445	0	1.071.464	610.900

	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	kumulierte Abschreibungen 31.12.2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	0	870
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.206	794	0	21.891
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	0	1.046
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0
	1.206	794	0	23.807
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließl. der Bauten auf fremden Grundstücken	1.752	96	0	27.389
2. Erdgasleitungen	13.269	226	0	344.755
3. Technische Anlagen und Maschinen	8.984	6.843	0	137.516
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	753	382	0	7.056
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	24.758	7.547	0	516.716
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0
2. Beteiligungen	28.941	0	0	116.941
3. Sonstige Ausleihungen	0	0	0	0
	28.941	0	0	116.941
	54.905	8.341	0	657.464

	Buchwerte 31.12.2021	Buchwerte 31.12.2020
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0
2. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.582	3.299
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0
4. Geleistete Anzahlungen	21	12
	2.603	3.311
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließl. der Bauten auf fremden Grundstücken	44.961	45.962
2. Erdgasleitungen	245.800	252.508
3. Technische Anlagen und Maschinen	66.063	70.452
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.207	2.103
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	7.821	2.836
	366.852	373.861
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	85	93
2. Beteiligungen	44.378	72.644
3. Sonstige Ausleihungen	82	98
	44.545	72.835
	414.000	450.007

Die unter den Beteiligungen ausgewiesene Beteiligung an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH mit Buchwert von 40.126 T€ (i.V. 69.067 T€) sind aus Sicht unseres Mutterunternehmens Anteile an verbundenen Unternehmen.

ZUSAMMENGEFASSTER LAGEBERICHT DES BAYERNGASKONZERNS UND DER BAYERNGAS GMBH, MÜNCHEN, FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2021

Der vorliegende Geschäftsbericht fasst den Lagebericht der Bayerngas GmbH, München, und des Bayerngas-Konzerns zusammen. Sowohl der Geschäftsverlauf als auch die voraussichtliche Entwicklung mit den wesentlichen Chancen und Risiken gelten für die Bayerngas GmbH und den Bayerngas-Konzern gleichermaßen.

Geschäftsmodell und Geschäftsverlauf

Konzernstruktur

Die Bayerngas GmbH, 1962 gegründet, ist die Muttergesellschaft des Bayerngas-Konzerns. Der Konzern ist in den Geschäftsfeldern Gasbeschaffung, -vertrieb und -handel, Pipelinebetrieb und Vermarktung von Netzkapazitäten, Gasspeicherbetrieb und Vermarktung von Speicherkapazitäten sowie technische Services aktiv.

Finanzielle Beteiligungen hält die Bayerngas GmbH in den Geschäftsfeldern Glasfaser-Infrastruktur sowie Gas-Exploration & Gas-Produktion (E&P).

Mit einer Vereinbarung zum Verkauf von maßgeblichen Assets der britischen E&P-Gesellschaft Spirit Energy Ltd. wurde am 8. Dezember 2021 für die Bayerngas GmbH der Ausstieg aus dem E&P- Geschäft eingeleitet. Die Bayerngas GmbH ist an der Spirit Energy Ltd. mittelbar mit 6,2 % beteiligt.

Anfang 2022 steht die Vereinbarung noch unter diversen Gremienvorbehalten.

Gasbeschaffung, Gashandel und Gasvertrieb

Die Bayerngas Energy GmbH, München, verantwortet das Geschäftsfeld Gasbeschaffung, Gasvertrieb und Gashandel innerhalb des Bayerngas-Konzerns. Das 100-Prozent-Unternehmen der Bayerngas GmbH bietet Gaslösungen für die Industrie, für Stadtwerke und für Weiterverteiler.

Bayerngas Energy GmbH beschafft und handelt Gas auf den europäischen Märkten. Die vertrieblichen Kernmärkte des Unternehmens sind Deutschland und Österreich. Standorte von industriellen Bestandskunden werden dabei auch in weitere europäischen Ländern beliefert. Das Produktportfolio ist auf Großkunden zugeschnitten. Es reicht von physischen Gaslieferungen, die Bereitstellung eines Handelsmarktzugangs, Lösungen zur Beschaffungsoptimierung bis zur Energielogistik.

Sowohl die SARS-CoV-2-Pandemie mit ihren nachgelagerten Herausforderungen als auch die erheblichen Preisschwankungen und historisch hohen Preisen auf den Energiemärkten und die damit zusammenhängende Notwendigkeit zur Risikominimierung haben für die Bayerngas Energy GmbH zu einem Ergebnis unter Plan geführt.

Großkunden überprüfen ihre Energieversorgung nach Effizienzpotenzialen und benötigen technische Unterstützung bei Bau, Umbau, Instandhaltung, Wartung und Betriebsführung eigener Netze. Die Bayerngas Energy GmbH bietet ihren Kunden über die bayernservices GmbH auch hierfür individuelle Lösungen an - Lösungen, die auch bei einer zunehmenden Verwendung von Wasserstoff wertvoll werden. Die bayernservices GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Bayerngas GmbH (Anteil: 50 %) und einem langjährigen Partner.

Im Geschäftsjahr 2021 hat bayernservices GmbH seinen Umsatz steigern können, das Planziel für das Ergebnis Corona-bedingt jedoch knapp verfehlt.

Pipelinebetrieb und Vermarktung von Netzkapazitäten

Das regulierte Netzgeschäft wird von der bayernets GmbH (Anteil Bayerngas GmbH: 59,1 %), München, verantwortet. Die Fernleitungsnetzgesellschaft betreibt ein rund 1.660 km langes Gashochdrucknetz mit zahlreichen Gasdruckregel- und Messanlagen sowie zwei Verdichterstationen. Die entsprechenden Transportkapazitäten vermarktet die bayernets GmbH diskriminierungsfrei, wobei die Bundesnetzagentur (BNetzA) Erlösobergrenzen festlegt.

Im Geschäftsjahr 2021 lag die Kapazitätsvermarktung hinter den Annahmen zurück.

Die Trading Hub Europe GmbH (THE), an der die bayernets GmbH beteiligt ist, hat zum 1. Oktober 2021 den Betrieb des deutschlandweiten Marktgebiets THE aufgenommen. Das Pipelinesystem der bayernets GmbH bindet THE an den österreichischen Gasmarkt an und stellt eine wichtige europäische Ost-West-Verbindung im Süden dar. Diese Verbindung bietet Potenzial für eine zukünftige europäische Wasserstoffinfrastruktur, die Produzenten, Speicher und Kunden über Ländergrenzen hinweg verbindet.

Gasspeicherbetrieb und Vermarktung von Speicherkapazitäten

Der Betrieb des Gasspeichers Wolfersberg und die Vermarktung der Speicherkapazitäten verantwortet die bayernugs GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Bayerngas GmbH. Die Speichergesellschaft bietet Produkte für Flexibilität und Versorgungssicherheit regulierungskonform frei am Markt an.

Das Arbeitsgasvolumen des Untertagespeichers beträgt 365 Millionen Kubikmeter Gas. Angeschlossen ist der Speicher an das Netzsystem der bayernets GmbH und somit in das Marktgebiet THE integriert. Die Bayerngas GmbH hat bayernugs GmbH über ein Pachtmodell (Obertageanlagen und Kissengas) bzw. eine kommissionsweise Nutzungsüberlassung den langfristigen Speichervertrag zur Verfügung gestellt. Der Bayerngas-Konzern übernimmt für die Speichergesellschaft energiewirtschaftliche und kaufmännische Funktionen, ein Partnerunternehmen stellt die Leistungen Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung zur Verfügung.

Die wirtschaftliche Situation der Erdgasspeicher in Deutschland hängt maßgeblich von den Sommer-Winter-Preis-Spreads ab. Im Jahr 2021 war die Preisentwicklung so volatil, dass die Höhe der Sommer-Winter-Spreads teilweise negativ wurden und keinem Trend mehr folgte. Insgesamt war das Niveau zum Jahresende sehr unbefriedigend, weshalb die bayernugs GmbH das Geschäftsjahr deutlich unter Plan abgeschlossen hat. Positiv ist, dass die Rolle der Speicher und ihr Beitrag zur Energieversorgungssicherheit seitens der Politik neu diskutiert wird.

Nichtfinanzielle Tätigkeitsfelder

Die Transformation der Energiewirtschaft zu einem dekarbonisierten und nachhaltig versorgungssicheren System bis 2045 ist eine große Aufgabe. Der Bayerngas-Konzern leistet seinen Beitrag, dass diese Aufgabe gelingen kann und auch auf dem Weg dorthin die Versorgungssicherheit gewährleistet bleibt-mit Erdgas, Biogas, Biomethan und Wasserstoff.

Die geschäftsnahen nichtfinanziellen Aktivitäten sind deshalb an den Klimaschutzzielen ausgerichtet. Als Gasunternehmen konzentriert sich der Bayerngas-Konzern dabei auf Lösungen in den Themenfeldern Erzeugung, Transport und Bereitstellung von alternativen Gasen sowie die Verbesserung der Energieeffizienz. Dem kooperativen Ansatz folgend, arbeiten die Unternehmen der Bayerngas-Gruppe dabei mit Partnern zusammen.

Die bayernets GmbH hat zusammen mit den anderen deutschen Ferngasnetzbetreibern Vorschläge zu einem Wasserstoffnetzsystem (H2-Netz-2030 und -2050) entwickelt. Die Bayerngas Energy GmbH bringt ihre Industriekompetenz mit der technologischen Kompetenz eines Partners zusammen und verzahnt lokale Wasserstofferzeuger und Abnehmer. Das 4E - Energieeffizienznetzwerk geht nach dreijähriger erfolgreicher Arbeit unter dem Titel 4E2 in seine Fortsetzung. Die Bayerngas Energy GmbH agiert dabei erneut unter der fachlichen Federführung der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft zusammen mit einem Partner als Netzwerkträger.

Über das Thema Energie hinaus setzt sich der Bayerngas-Konzern gesellschaftlich ein, unterstützt Hochschulen und soziale Projekte in der Region.

Externe Einflussfaktoren

Corona-Pandemie und Konjunktur

Auch im Jahr 2021 führte die Corona-Pandemie zu Unsicherheiten in Gesellschaft und Wirtschaft. Wenngleich das gesellschaftliche Leben noch immer von der Pandemie geprägt ist und viele Branchen die wirtschaftlichen Auswirkungen trotz Impffortschritts noch immer spüren, erholte sich die Wirtschaft teilweise in vielen Teilen der Welt. Zusammen mit den noch durch die Pandemie bedingten Störungen in der Logistikkette führte diese positive Entwicklung zu zahlreichen Material- und Lieferengpässen. Das wirkte sich wiederum negativ auf die konjunkturelle Erholung aus. Dennoch ist das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im Jahr 2021 um 2,7 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen (Destatis, 14. Januar 2022).

Russland-Ukraine-Krise

Am 24. Februar 2022 begannen die russischen Streitkräfte einen völkerrechtswidrigen Angriff auf die souveräne Ukraine. Infolgedessen verhängten die Europäische Union und die USA weitgehende Sanktionen gegen die russische Zentralbank, Banken, Einzelpersonen und auch Unternehmen. Darüber hinaus wurde der Export technisch hochwertiger Wirtschaftsgüter nach Russland und in die Ostukraine beschränkt. Währenddessen haben zahlreiche westliche Unternehmen ihr Russlandgeschäft eingestellt. Die USA haben ein Embargo für russisches Öl verhängt.

Die Kampfhandlungen dauern an und hunderttausende Ukrainer sind auf der Flucht in EU-Länder.

Die Abhängigkeit der EU von russischem Gas ist hoch. Mehr als 40 % des in der EU und mehr als 50 % des in Deutschland verbrauchten Erdgases kommt aus Russland.

Zusammen mit den USA hatte die Europäische Kommission bereits im Februar 2022 Gas- Beschaffungsalternativen über LNG ausgelotet. Die Bundesregierung hat im März 2022 bekannt gegeben, kurzfristig Liquefied Natural Gas (LNG) im Wert von 1,5 Mrd. € über Trading Hub Europe (THE) zu beschaffen.

Im März 2022 sind die Gasflüsse aus Russland weitestgehend stabil, wenngleich keine Zusatzmengen fließen, um die benötigte Liquidität zu erhöhen.

Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland

Der Primärenergieverbrauch ist 2021 mit 2,6 % im vergleichbaren Maße wie das BIP gestiegen (Quelle: AG Energiebilanzen, vorläufige Zahlen, Stand Dezember 2021). Der Zuwachs geht auf die leichte wirtschaftliche Erholung und auf die deutlich kälteren Temperaturen 2021 zurück. Das Energieverbrauchsniveau liegt jedoch noch spürbar unter dem der Vor-Pandemie-Zeit. Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch nur um 0,6 % gestiegen. Es ist davon auszugehen, dass auch die Preisentwicklung auf den Energiemärkten zum Jahresende eine verbrauchsmindernde Wirkung hatte.

Neben den Energiepreisen hat auch das CO ₂ -Preisniveau 2021 zeitweise einen historischen Höchststand erreicht, was den wachstumsbedingten Anstieg des Primärenergieverbrauchs gebremst haben dürfte. Die energiebedingten CO ₂ -Emissionen sind aufgrund der Verschiebung im Energiemix um gut 4 % gestiegen. Entgegen der Entwicklung im Pandemie-Jahr 2020, indem eine Verschiebung Richtung erneuerbare Energien und Gas zu verzeichnen war und der CO ₂ -Ausstoß sank, wurde die verminderte Windstromerzeugung 2021 wettbewerbsbedingt vornehmlich durch gesicherte Leistung aus Stein- und Braunkohlekraftwerken ausgeglichen.

Die Onshore-Windstromerzeugung ging 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11 %, die Offshore- Erzeugung um 9 % zurück. Hingegen stieg die Erzeugung aus Photovoltaik um ca. 5 %, aus Wasserkraft um ca. 5 % und der Verbrauch von Biomasse um rund 4 %. Der Anteil von Biomasse an der gesamten erneuerbaren Energieerzeugung liegt bei rund 50 %.

Der Verbrauch von Steinkohle stieg um ca. 17,9 % und der von Braunkohle um 18 %. Wobei der Verbrauch von Braunkohle rund 3 % unter dem Vergleichswert von 2019 liegt.

Die Kernenergie erhöhte ihren Beitrag zur Stromproduktion um ca. 7,2 % und der Verbrauch von Mineralöl ging um 5,1 % zurück.

Erdgas wurde vor allem im ersten Halbjahr sowohl vermehrt zur Wärme- als auch zur Stromproduktion eingesetzt. Ab Mitte 2021 erfolgte wegen der Preisentwicklung ein Energieswitch zu anderen Energieträgern. Insgesamt stieg der Verbrauch von Erdgas gegenüber dem Vorjahr um 3,9 %.

Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Ende April 2021 hat das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) zu Klagen gegen das bestehende Klimaschutzgesetz von 2019 entschieden. Den Klägern war das Gesetz nicht weitreichend genug. Das BVerfG hat festgestellt, dass das Klimaschutzgesetz gegen die Grundrechte verstößt, weil es hinsichtlich der Maßnahmen zu unkonkret wäre. Die grundsätzliche Aussage ist: Die Belange zukünftiger Generationen müssen ein größeres Gewicht erhalten und Klimaschutz ist einklagbar.

Neue Bundesregierung

Am 8. Dezember 2021 wurde die neue Bundesregierung vereidigt. Der Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bekräftigt die Rolle von Gasen an der Seite der erneuerbaren Energien, weist Biomasse als Teil der Lösung aus und beschreibt die Prioritäten beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft.

Die Unternehmen des Bayerngas-Konzerns leisten zur Versorgungssicherheit mit Gasen und insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft ihre Beiträge.

Gase: Teil der sicheren CO ₂ -freien Lösung

Speicherbare Gase sind für ein resilientes Energieversorgungssystem unverzichtbar: Wasserstoff, Biomethan sowie auch Biogas sind als Wärmeenergie und Rohstoff eine wichtige Grundlage für wirtschaftlich betriebene industrielle Prozesse und sichern die Stromerzeugung ab. Dies verlangt nach Auffassung des Bayerngas-Konzerns neben dem angestrebten massiven Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion den Aufbau von Erzeugungskapazitäten für alternative Gase. Im Jahr 2022 gehen die letzten Atomkraftwerke vom Netz und der Kohleausstieg soll idealerweise auf 2030 vorgezogen werden.

Neugebaute Gaskraftwerke sollen laut Koalitionsvertrag auf klimaneutrale Gase (H2-ready) umgestellt werden können. Die Voraussetzung dafür ist aber ein Strommarktdesign, das die Gesamtrentabilität sicherstellt, und somit auch die Kosten für die Kapazitätsvorhaltung vergütet, wenn die Kraftwerke als Back-up für die fluktuierende Produktion über Wind und Sonne dienen sollen. Die Koalition ist sich dessen bewusst und sieht sich in der Pflicht, grundsätzlich den "zügigen Zubau gesicherter Leistung anzureizen".

Insgesamt werden langfristig stabile Rahmenbedingungen einschließlich sinnvoller Grenzwerte für den gesamten Lebenszyklus von Gaskraftwerken benötigt, sonst gibt es keinen Anreiz, in neue hochmoderne (H2-ready) Kraftwerke zu investieren.

Gasheizungen bleiben feste Größe im Wärmemarkt

Gasheizungen haben einen hohen Marktanteil im Wohnungsbestand (Anteil Gas rund 50 %, Quelle BDEW-Quartalsbericht III, 11. November) und Neubau (Anteil mehr als 25 %). Die bewährten effizienten Gasheizungen sind mit Erneuerbaren gut kombinierbar (Erneuerbaren-Anteil soll nach den Plänen der neuen Regierung bei neuen Heizungen ab 2025 bei 65 % liegen) und die Geräteindustrie hat Heiztechnologien entwickelt, die H2-ready sind. Der Bayerngas-Konzern plädiert unverändert nachdrücklich für die Öffnung des Wärmemarkts für Wasserstoff.

EU-Regulierung

Im Dezember 2021 hat die EU-Kommission im Kontext ihres Fit-for-55-Pakets (Treibhausgasemissionen minus 55 % bis 2030) vom Juli 2021 Vorschläge für eine neue Gas- und Wasserstoffrichtlinie, eine Neufassung der europäischen Verordnung zum Gasnetzzugang einschließlich Wasserstoff sowie eine Anpassung der Verordnung zur Gasversorgungssicherheit (Security of Supply, SoS-Verordnung) und einer Verordnung zur Senkung der Methan-Emissionen im Energiesektor vorgestellt. Die Maßnahmen für die Sicherheit der Energieversorgung (SoS) haben mit dem Russland-Ukraine-Konflikt an Priorität gewonnen.

Ziel der EU-Kommission ist, den Eintritt erneuerbarer und CO ₂ -armer Gase (definiert als 70 % CO ₂ -Reduktion) in das bestehende Gasnetz zu erleichtern, indem die Tarife für grenzüberschreitende Verbindungsleitungen abgebaut und Tarife an Einspeisungspunkten (minus 75 %) gesenkt werden.

Mittelfristig spricht sich die EU-Kommission für eine Entflechtung von Gas- und Wasserstoffnetzen aus. Bis Ende 2030 soll jedoch zunächst ein rechtliches Unbundling ausreichend sein.

Der Bayerngas-Konzern sieht diese strikte Trennung im Betrieb der Infrastrukturen für die verschiedenen Gase kritisch. Die Chancen, den Großteil des Gesamtsystems sukzessiv und kosteneffizient auf CO ₂ -freie Gase umzustellen, werden nicht vollständig genutzt. Gase sind speicherbar und schaffen Versorgungssicherheit.

Versorgungssicherheit soll nach Vorstellung der EU-Kommission durch strategische Speicherreserven geschaffen werden, womit die Fernleitungsnetzbetreiber und damit auch die bayernets GmbH eine zusätzliche Funktion erhalten könnten. Der Bayerngas-Konzern und die bayernugs GmbH verweisen kontinuierlich darauf, dass der Beitrag, den die Speicher zur Energiesicherheit leisten, vergütet werden muss.

Die Verordnung zur Senkung von Methanemissionen enthält Vorgaben zu Messung, Vermeidung und Berichterstattung von Emissionen. Die Mitglieder der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V. (FNB Gas) streben bis Ende des Jahres 2025 an, die Methanemissionen für das gesamte deutsche Gasfernleitungsnetz um 50 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 zu reduzieren.

Veränderungen im Markt

Der extreme Anstieg der Energiepreise hat europaweit zu Veränderungen in der Angebotsstruktur geführt. Gasanbieter im Haushaltskundensegment haben Insolvenz angemeldet oder ihren Kunden gekündigt. Versorger, die einen Grundversorgungstarif vorhalten müssen, wurden dadurch zusätzlich belastet. Dies führte dazu, dass selbst stabile Marktakteure wie Stadtwerke und Regionalversorger teilweise gezwungen waren, auf dem angespannten Beschaffungsmarkt aktiv zu werden. Auch für Industriekunden verringerte sich das Angebot. Aufgrund der sehr hohen Volatilität der Preise waren die Anbieter zurückhaltend oder boten mit hohen Aufschlägen an. Die Bayerngas Energy GmbH musste als Großkundenspezialist Ihr Angebot ebenfalls anpassen.

Entwicklung der Gaspreise

Der im Jahr 2020 begonnene Preisanstieg am Spotmarkt Gas in Deutschland und auch in ganz Europa, setzte sich im gesamten Jahr 2021 fort. Im ersten Quartal (Q1) führten kühlere Temperaturen zu einer deutlichen Abnahme der gesamten Speicherstände in Europa. In Deutschland betrug der niedrigste Füllstand in dieser Zeit etwa 25 %. Gleichzeitig führte ein kalter Winter in Asien zu einer erheblichen zusätzlichen Nachfrage nach LNG-Lieferungen (Liquefied Natural Gas), die auch vom europäischen Markt absorbiert wurden.

Die LNG-Preise stiegen in diesem Zeitraum deutlich an und zogen auch die Preise in Europa mit nach oben. Die Spotpreise verteuerten sich in der Spitze um ca. 30 % gegenüber dem Jahresstart. Die Preisschwankungen im weiteren Verlauf des Q1 nahmen daraufhin ebenfalls deutlich zu.

Der gesamte Sommer 2021 wurde geprägt durch eine außergewöhnlich hohe Anzahl an Wartungsarbeiten an Gasproduktionsanlagen in der Nordsee, was zu einem kontinuierlich geringeren Gasfluss in Richtung Kontinent führte. Gleichzeitig traf dieser auf eine erhöhte Einspeichernachfrage der im Winter geleerten Gasspeicher. Geringere Gasflüsse aus Russland sorgten ebenfalls für eine hohe Unsicherheit im Markt, die sich über das gesamte Jahr hinzog.

Den Ausgleich hätte hier LNG liefern können, das aber weiterhin durch den asiatischen Markt mit Preisaufschlägen aufgenommen wurde. Die Preise am Spotmarkt stiegen vor diesem Hintergrund über den gesamten Sommer an und führten dann Anfang Oktober zu einem ersten Preisspike bis über 140 €/Megawattstunde (MWh). Dies entspricht einer Preisveränderung von über 700 % gegenüber dem Jahresanfang.

Die technische Fertigstellung von Nordstream 2 und die damit verbundene Hoffnung auf eine schnelle Inbetriebnahme aufgrund der angespannten Preissituation, ließ die Preise kurzzeitig wieder zurück bis auf ein Niveau von 62 €/MWh fallen. Weiterhin geringe Gasflüsse aus Russland und im Mehrjahresvergleich sehr geringe Gasspeicherstände zum Winterbeginn führten jedoch in der Folge zu erneuten Preisanstiegen.

Das Zertifizierungsverfahren für die Inbetriebnahme von Nordstream 2 verzögerte sich (im Februar 2022 vollständig ausgesetzt) und die bereits zum Ende 2021 aufflammenden politischen Spannungen zwischen der Ukraine und Russland spiegelten sich in extremen Preissteigerungen im Markt wider. Ein erneuter Preisspike führte die Spotmarktpreise Mitte Dezember bis auf ein Niveau von 184,00 €/MWh, was einem Anstieg von 945 % gegenüber dem Jahresbeginn entspricht. In der Folge sanken die Preise dann aber zum Jahresende wieder bis auf 65 €/MWh. Der Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 schlug erneut auf die Preise durch.

Entwicklung der vollkonsolidierten Konzernunternehmen

Bayerngas GmbH

Ertragslage

Die Bayerngas GmbH erzielte als operative Holding in 2021 im Wesentlichen Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen für Tochterunternehmen und der Weiterverrechnung von Governance-Leistungen in Höhe von 8,1 Mio. € (Vorjahr: 8,0 Mio. €).

Das Betriebsergebnis liegt bei -0,5 Mio. € (Vorjahr +0,1 Mio. €). Die Abweichung zum Vorjahr ergibt sich insbesondere durch höhere Negativzinsen in Folge eines preisbedingt sehr hohen Liquiditätsstandes.

Das Finanzergebnis liegt mit -57,5 Mio. € wie im Vorjahr (-84,9 Mio. €) im stark negativen Bereich. Es war erneut eine Abschreibung in Höhe von 28,9 Mio. € (Vorjahr 88,0 Mio. €) auf die Anteile an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München, die wiederum Anteile an der Spirit Energy Ltd., Windsor, Berkshire (UK) hält, vorzunehmen.

Im Rahmen der Dekarbonisierungsstrategie wurden Ende des Geschäftsjahres Verträge für den Verkauf der norwegischen Gas- und Ölfelder sowie für ein britisches Feld der Spirit Energy unterzeichnet.

Die Ergebnisübernahme der Netztochter bayernets GmbH fällt im Vorjahresvergleich mit einem Plus von rd. 3,5 Mio. € positiv aus.

Die Handels- und Vertriebstochter Bayerngas Energy GmbH sowie die Speicherbetreibertochter bayernugs GmbH schlossen das Geschäftsjahr 2021 jeweils mit einem Verlust von rd. -13,8 Mio. € (Vorjahr: Gewinn von +0,3 Mio. €) bzw. rd. -26,2Mio. € (Vorjahr: -4,6 Mio. €) ab.

Das Jahresergebnis 2021 liegt bei -61,1 Mio. € (Vorjahr: -83,9 Mio. €).

Für weitere Erläuterungen zur Ertragslage und zur Vermögens- und Finanzlage wird auf die Ausführungen zum Konzern verwiesen.

Bayerngas Energy GmbH

Rahmenbedingungen und spezifische Marktsituation

Der Gasmarkt war im Geschäftsjahr 2021 von großer politischer und energiewirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Diese Unsicherheit begann bei den Sanktionen der USA zur technischen Fertigstellung der Nordstream 2 und dem damit zusammenhängenden Prozess der politischen Willensbildung in Deutschland (neue Regierung) und reichte bis zu den Auswirkungen der konjunkturellen Erholung vor allem in Asien.

Getrieben von diesen geo- und marktpolitischen Einflüssen zeigten die Energiemärkte ein historisch hohes Preisniveau kombiniert mit einer historisch hohen Volatilität.

Als verlässlicher Partner der deutschen Großindustrie und Stadtwerke legt Bayerngas Energy GmbH den Schwerpunkt auf ein ausgeglichenes und gut strukturiertes Beschaffungsportfolio. Damit war die Versorgung unserer Kunden auch in dieser herausfordernden Marktphase stets sichergestellt. Um in diesem Marktumfeld den Fokus auf die Versorgung der Bestandskunden zu legen und die Risiken für die Bayerngas Energy GmbH zu begrenzen wurde ab September 2021 das Neukundengeschäft heruntergefahren.

Geschäftsentwicklung

Das Jahresergebnis liegt aufgrund der beschriebenen Marktbedingungen unter Plan. Die Bayerngas Energy GmbH beendet das Geschäftsjahr 2021 mit einem Jahresfehlbetrag. Dies resultiert einerseits aus den gestiegenen Preisen für zusätzliche Kundenmengen in Rahmen von Vollversorgungen als auch aus den geringeren Vertriebsmargen durch die starke Reduzierung des Neugeschäftes.

bayernets GmbH

Rahmenbedingungen und spezifische Marktsituation

Die Corona-Krise hatte auch 2021 keine nennenswerten negativen Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ergebnis der bayernets GmbH sowie auf deren Prozesse, insbesondere nicht auf den operativen Betrieb des Gastransportnetzes.

Der Druck auf die Netzentgelte seitens der Politik und der BNetzA bleibt weiter hoch und äußerte sich jüngst in der wiederum starken Senkung der Eigenkapitalverzinsung für die vierte Regulierungsperiode im Vergleich zu den Vorperioden.

Die bayernets GmbH ist bestrebt, Investitionen in die Netzoptimierung bestmöglich im regulatorischen Rahmen abzusichern. Für verlässliche Investitionsbedingungen für den Erhalt der Versorgungssicherheit und die Transformation des Energiesystems hin zu grünen Gasen positioniert sich das Unternehmen regelmäßig gegenüber der Politik und den Behörden.

Die bayernets GmbH arbeitete auch 2021 intensiv an der Gestaltung der Rahmenbedingungen für das neue deutschlandweite Marktgebiet Trading Hub Europe (THE) mit. Das Marktgebiet THE nahm zum 1. Oktober 2021 ohne für Marktpartner merkliche negative Auswirkung den Betrieb auf.

Geschäftsentwicklung

Das 15. Geschäftsjahr der bayernets GmbH verlief erneut zufriedenstellend. Die Umsatzerlöse lagen mit -134,9 Mio. € auch in 2021 über dem Vorjahreswert (129,9 Mio. €). Dies ist allerdings vor allem auf gestiegene Marktraumumstellungsumlagen und die Verrechnung von Rückstellungen für das Regulierungskonto zurückzuführen. Um diese Effekte bereinigt, lägen die Umsatzerlöse unter denen des Vorjahres.

Die Abweichungen bei den vermarkteten Kapazitäten gegenüber der Planung ergaben sich vor allen Dingen durch geringere Buchungen am Grenzübergangpunkt Überackern. Eine mögliche Ursache liegt in den konvergierenden Gaspreisen an den virtuellen Handelspunkten in Deutschland (NetConnect Germany (NCG)/Trading Hub Europe (THE)) und Österreich (Central European Gas Hub (CEGH)), was zu geringerem handelsgetriebenem Gasaustausch führte. Neben den Buchungen an Grenzübergangpunkten blieben die Buchungen an Netzanschlusspunkten zu Letztverbrauchern hinter den Erwartungen zurück.

Das Jahresergebnis aus dem Vorjahr (T€ 13.074) wurde mit T€ 16.602 planmäßig übertroffen.

bayernugs GmbH

Rahmenbedingungen und spezifische Marktsituation

Zum Jahresende 2020 setzte eine Preisrallye im Erdgasmarkt ein, die über das gesamte Jahr 2021 deutlich spürbar war. Die damit indirekt verbundenen Sommer-Winter-Spreads blieben auf sehr niedrigem Niveau. An einzelnen Tagen waren negative Spreads zu verzeichnen, was in höchstem Maße ungewöhnlich ist. Diese Effekte, aber auch eine große Nachfrage nach LNG in Asien sowie historisch eher niedrige Importe aus Russland, führten zu sehr niedrigen Speicherfüllständen Europa, insbesondere in bzw. für Deutschland (Speicher Haidach in Österreich).

Der Sommer-Winter-Spread ist die zentrale Größe für die Profitabilität der bayernugs GmbH. Zwar kann der Spread nicht beeinflusst werden, im Rahmen neuer Vertragsabschlüsse konnten die Auswirkung niedriger Spreads jedoch limitiert werden. Darüber hinaus wurde mit dem Kooperationspartner für Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung eine Vereinbarung zur Einsparung variabler Kosten im Speicher Wolfersberg abgeschlossen.

Geschäftsentwicklung

Die Speichererlöse lagen mit 9,2 Mio. € knapp 3 % unter Plan. Das Betriebsergebnis lag bei -6,8 Mio. €. Dies ist eine deutliche Abweichung vom geplanten Betriebsergebnis. Die Planunterschreitung resultiert aus den effektiv niedrigeren Sommer-Winter-Spreads und den weit höheren variablen Kosten als im Planansatz. Zusammen mit den zu Jahresende zu bildenden Drohverlustrückstellungen wegen zukünftig ebenfalls niedriger Sommer-Winter-Spreads ergibt sich ein Jahresergebnis von -26,2 Mio. €.

Ertragslage des Konzerns

Absatz, Umsatz, Materialaufwand

Der Konzerngasabsatz mit Vertriebs- und Salestradingkunden liegt im Geschäftsjahr bei 94,0 TWh und damit genau auf Vorjahresniveau.

Der Absatz im reinen Vertriebsgeschäft liegt mit 32,9 TWh rd. 13 % unter dem Vorjahresabsatz. Gegenüber dem Vorjahr fehlen hier insbesondere Abnahmemengen im Stadtwerke- und Weiterverteilersektor, während der Absatz im Industriekundenbereich um 1,6 TWh zulegen konnte.

Der Absatz im sonstigen Handelsbereich (insb. Sleevemengen) lag bei 23,4 TWh (Vorjahr: 46,2 TWh).

Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr preisbedingt um 540,6 Mio. € auf 2.912,2 Mio. € (Vorjahr: 2.371,7 Mio. €). Der überwiegende Anteil von 2.781,3 Mio. € (Vorjahr: 2.227,5 Mio. €) entfällt auf den Verkauf von Erdgas.

Das durchschnittliche Preisniveau (Day Ahead) lag in 2021 bei 46,78 €/MWh und somit weit über dem Vorjahreswert von 9,83 €/MWh.

Die Umsatzerlöse für das nicht mehr aktiv betriebene Geschäftsfeld Stromverkauf betrugen rd. 2,9 Mio. € (Vorjahr: 17,1 Mio. €).

Die konsolidierten Umsätze der Netztochter bayernets GmbH wuchsen im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Mio. € auf 131,2 Mio. €.

Das jahresdurchgängig höhere Preisniveau für Erdgas führten auch beim Materialaufwand zu einem entsprechenden Anstieg in 2021 um 567,6 Mio. € auf 2.869,0 Mio. € (Vorjahr: 2.301,4 Mio. €). Der Aufwand für den Gasbezug liegt bei 2.767,6 € (Vorjahr: 2.216,7 Mio. €), der Materialaufwand für das Stromgeschäft bei rd. 2,9 Mio. € (Vorjahr: 17,1 Mio. €).

Im regulierten Netzbereich erhöhte sich der Materialaufwand um 2,3 Mio. € auf 69,9 Mio. €.

Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis sank im Geschäftsjahr um 33,7 Mio. € auf -18,9 Mio. €. Neben den im Erdgasvertriebs- und Handelsgeschäft sowie im Speicherbetrieb weiter rückläufigen Rohmargen stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 8,3 Mio. € gegenüber 2020. Wesentliche Ursachen hierfür waren Risikovorsorgen für eine Kundeninsolvenz sowie die Erhöhung der Pauschalwertberichtigung.

Im Bayerngas-Konzern waren im Geschäftsjahr mit durchschnittlich 216 MitarbeiterInnen fünf MitarbeiterInnen mehr beschäftigt als im Vorjahreszeitraum. Der Personalaufwand liegt dadurch mit 24,0 Mio. € um 0,4 Mio. € über dem Vorjahreswert. Die tariflichen Gehaltssteigerungen konnten analog zum Vorjahr zum Teil durch geringere Zielvereinbarungsprämien in Folge des negativen Konzernergebnisses kompensiert werden.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis liegt aufgrund der erneuten Abschreibung auf die Anteile an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München, die wiederum Anteile an der Spirit Energy Ltd., Windsor, Berkshire (UK) hält, mit -32,7 Mio. € deutlich im negativen Bereich. Die Abweichung zum Vorjahr (+60,1 Mio. €) ergibt sich im Wesentlichen durch die um 59,1 Mio. € geringere Abschreibung auf die Upstream-Beteiligung.

Konzernergebnis

Im Geschäftsjahr 2021 weist der Bayerngas-Konzern einen Jahresverlust von -61,3 Mio. € (Vorjahr: -83,7 Mio. €) aus.

Vermögens- und Finanzlage

	31.12.2021		31.12.2020
	Mio.€	%	Mio. €	%
AKTIVA
Anlagevermögen	414,0	28,9	450,0	52,8
Vorräte	57,9	4,0	35,3	4,1
Forderungen etc.	663,2	46,2	298,5	35,0
Flüssige Mittel und WP des UV	299,5	20,9	69,3	8,1
Summe	1.434,6	100,0	853,1	100,0
PASSIVA
Wirtschaftliches Eigenkapital	228,6	15,9	289,8	34,0
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	153,6	10,7	56,5	6,6
Langfristige Fremdmittel	138,0	9,6	182,7	21,4
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	914,4	63,8	324,1	38,0
Summe	1.434,6	100,0	853,1	100,0

Investitionen

Die Ausgaben für Investitionen in Sachanlagen lagen im Geschäftsjahr bei 17,8 Mio. € (Vorjahr: 19,6 Mio. €). Wie in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im Ausbau der Netzinfrastruktur durch die bayernets GmbH. Im Geschäftsjahr erfolgten insbesondere noch Nachaktivierungen für die Gastransportleitungen MONACO von 2,5 Mio. € und Investitionen in die Gastransportleitung AUGUSTA mit 2,7 Mio. € sowie in die Gastransportleitung Forchheim-Finsing mit 0,9 Mio. €. In Verdichteranlagen wurden insg. rd. 1,4 Mio. € investiert. Die übrigen Netzinvestitionen, insbesondere für Gasdruckregel- und Messanlagen inkl. Grundstücke und Gebäude, betrugen rd. 9,6 Mio. €.

Finanzierung

Der Bayerngas-Konzern zeigt im Geschäftsjahr einen operativen Cash-Flow von 267,0 Mio. € (Vorjahr: 70,4 Mio. €).

Zur Absicherung des Kreditausfallrisikos in Folge der im Geschäftsjahr stark ansteigenden Preise, flossen dem Bayerngas Konzern per Saldo Marginzahlungen von Börsen und Sicherheitsleistung von Geschäftspartnern in einer Größenordnung von rd. 222,9 Mio. € zu, die im operativen Cash-Flow enthalten sind.

Damit konnten die Investitionen, die planmäßigen Zins- und Tilgungsleistungen sowie die Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter finanziert werden. Für die Finanzierung des Beteiligungsunternehmens Trading Hub Europe erfolgte die Aufnahme eines unbesicherten Geldmarktkredites, der im Juni 2022 zur Rückzahlung ansteht.

Der darüber hinaus verbleibende Liquiditätsüberschuss führte zu einem Aufbau der liquiden Mittel im Bayerngas-Konzern zum Bilanzstichtag um 230,1 Mio. € auf 299,1 Mio. € (Vorjahr: 69,0 Mio. €). Wie bereits oben beschrieben, dient ein Liquiditätssaldo von rd. 222,9 Mio. € rein der Absicherung von Kreditausfallrisiken und steht somit dem Konzern nicht nachhaltig zur Verfügung.

Vorräte, Forderungen

Der Bestand der Erdgasvorräte (52,1 Mio. €) stieg bei einem niedrigeren Füllstand zum Stichtag (1,8 TWh bzw. 2,7 TWh im Vorjahr) preisbedingt um rd. 18,1 Mio. € an. Neu im Geschäftsjahr ist der Ausweis von CO ₂ -Zertifikaten nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) in Höhe von 4,8 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lagen insbesondere preisbedingt deutlich über dem Vorjahreswert. Aufgrund des historisch hohen Preisniveaus liegen auch die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen und an den Energiebörsen zu hinterlegenden Initial Margins erheblich über den ausgewiesenen Beträgen der Vorjahre.

Eigenkapital

Die Eigenkapitalquote beträgt bezogen auf das wirtschaftliche Eigenkapital rd. 15,9% (Vorjahr 34,0 %)

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

Die Erhöhung im Geschäftsjahr ist auf den enormen Anstieg der erhaltenen Variation Margins für Börsengeschäfte der Jahre 2023 bis 2024 zurückzuführen.

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

Korrespondierend zur Aktivseite nahmen auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bzw. die Rückstellungen für ausstehende Gasbezugs- und Bilanzkreisabrechnungen deutlich zu.

Die unter den sonstigen Verbindlichkeiten gezeigten, erhaltenen Börsenmargins für Geschäfte in 2022 und bilateralen Sicherheitsleistungen liegen infolge des enorm hohen Preisniveaus weit über dem Vorjahresniveau.

Personalbericht

Der Bayerngas-Konzern - als mittelständische Unternehmensgruppe mit internationaler Blickrichtung - bietet seinen Mitarbeitenden in einem herausfordernden Marktumfeld interessante Aufgaben und Perspektiven.

Der Fokus des Personalmanagements 2021 lag in der Anpassung und Standardisierung der personalwirtschaftlichen Prozesse aufgrund veränderter Rahmenbedingungen sowie der Automatisierung einzelner Aufgabengebiete, so z. B. der Lohn- und Gehaltsabrechnung inkl. Reisekostenmanagement, gemeinsam mit der IT. Zielsetzung war u.a. Kostensenkung und ein effizienterer Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Notfallmanagement Pandemie zum Schutz der Mitarbeitenden und zum Erhalt der Handlungs- und Funktionsfähigkeit des Unternehmens wurden ebenso wirksam umgesetzt wie die Weiterentwicklung des Personalcontrollings. Die strategischen Handlungsfelder aus der Personalstrategie wurden und werden wirksam und zielgerichtet entwickelt.

2021 beschäftigte der Konzern durchschnittlich 216 Mitarbeitende - ohne Einbeziehung der Geschäftsführung. Im Vergleich zum Vorjahr (211 Mitarbeitende) ist die Zahl der Mitarbeitenden damit leicht gestiegen.

Im Jahr 2022 liegen die Tätigkeitsschwerpunkte des Personalmanagements weiterhin in den Themenfeldern Personal- und Organisationsentwicklung und der Befassung mit der fortschreitenden Digitalisierung in der Gaswirtschaft. Die Automatisierungsinitiativen werden fortgesetzt und ausgeweitet. Das Notfallmanagement Pandemie und die vielfältigen Aktionen zum Gesundheitsmanagement und dem Empowerment der Mitarbeitenden werden auch 2022 fortgesetzt, um die Mitarbeitenden bestmöglich zu unterstützen.

Risikobericht

Im Rahmen der Geschäftstätigkeit der Bayerngas sowie ihrer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften entstehen in den jeweiligen Geschäftsfeldern Chancen und Risiken. Im Sinne einer langfristigen und zielgerichteten Unternehmenssteuerung ist im Bayerngas-Konzern gemäß KontraG (Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich) ein konzernübergreifendes Risikomanagementsystem etabliert. Der Erhalt des Unternehmenswertes hat dabei den höchsten risikopolitischen Stellenwert. Auf Grundlage des Gesamtrisikoprofils wird eine ausreichende Risikotragfähigkeit laufend sichergestellt. Die Risikotragfähigkeit der Bayerngas ist gegeben, wenn die wesentlichen Risiken durch das Risikodeckungspotenzial stets abgedeckt sind.

Die für den Bayerngas-Konzern wesentlichen Risikoarten sind Adressenausfallrisiken, Marktrisiken, operationelle Risiken, Liquiditätsrisiken, Beteiligungsrisiken, Steuerrisiken, Rechts- und Compliance-Risiken sowie strategische Risiken. Als wesentlich gelten zudem diejenigen Risiken, die sich auch unter Berücksichtigung von Risikokonzentrationen nachhaltig und in erheblichem Maße negativ auf die Vermögens-, Ertrags- und Liquiditätslage des Bayerngas-Konzerns auswirken können. Die Beurteilung der Wesentlichkeit von Risiken erfolgt auf Basis der aus der Risikotragfähigkeit der Bayerngas GmbH abgeleiteten Risikotoleranzschwellen. Die Risikoidentifikation sowie die Analyse und Beurteilung des Gesamtrisikoprofils erfolgen regelmäßig, jedoch mindestens jährlich im Rahmen der konzernweiten Risikoinventur. Hierzu werden Instrumente verwendet, die in ihrer Gesamtheit alle wesentlichen organisatorischen Bereiche und Risikofelder des Konzerns abdecken. Die in der Risikoinventur als wesentlich identifizierten Risiken werden im Rahmen der Risikotragfähigkeitsbetrachtung quantifiziert und gemäß der Geschäfts- und Risikostrategie mit Risikokapital unterlegt.

Im Anschluss werden sie dann anhand eines ausgestalteten Limitsystems handelstäglich überwacht und in aktiver Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Marktfolge (Risikomanagement), Markt (Portfolio-management, Handel) und Kundenmanagement (Vertrieb) gesteuert.

Die Bewertung identifizierter Risiken erfolgt mittels angemessener Verfahren. Diese basieren sowohl auf quantitativen Analysen des Wirtschaftsumfeldes (insb. für Markt- und Adressrisiken) als auch auf Expertenschätzungen, die die Ableitung eines Schadenspotentials ermöglichen (insb. für operationelle Risiken und sonstige wesentliche Risiken). Als fundierter finanzmathematischer Verfahren wird der VaR-Ansatz (Value-at-Risk) zur Risikobewertung und -steuerung über die Risikoarten unter Berücksichtigung von Diversifikationseffekten verwendet.

Das Ziel der Risikosteuerung ist, unter Einhaltung der gültigen Richtlinien und der aus der Risikotragfähigkeit ableitbaren Restriktionen (Limite) Marktchancen bestmöglich auszunutzen, Risiken rechtzeitig zu mitigieren und die von der Geschäftsführung vorgegebenen Ziele zu erreichen.

Die Effektivität und Effizienz von Risikosteuerungsmaßnahmen wird kontinuierlich im Rahmen der Risikoüberwachung kontrolliert. Hierzu wird die Risikosituation unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen zur Risikosteuerung erneut bewertet. Die Ergebnisse dieser nachgelagerten Bewertung werden den Ergebnissen der ursprünglichen Risikoanalyse und -bewertung gegenübergestellt. Insbesondere werden die Auslastung der Limite, mögliche Überschreitungen und offene Risikopositionen überprüft. Die Kommunikation der Ergebnisse der Überwachung erfolgt abhängig vom Adressatenkreis handelstäglich (Risikoberichterstattung), monatlich (Risikokomitee) oder adhoc.

Zur Beurteilung der Wirksamkeit und Effizienz des Risikomanagementsystems und der Steuerungsmaßnahmen ist eine laufende Risikokontrolle zur Identifizierung von möglichen Verbesserungspotentialen notwendig. Die Überwachung des Risikomanagements erfolgt durch eine prozessbegleitende Kontrolle sowie eine prozessunabhängige Prüfung im Rahmen der internen Revision.

Die Gesellschaft hat in ausreichendem Maße Maßnahmen ergriffen und Frühwarnsignale definiert, mit deren Hilfe latente Risiken rechtzeitig erkannt, überwacht und gesteuert werden können.

Risikolage

Die Risikolage des Bayerngas-Konzerns ist von den geopolitischen, energiepolitischen und -wirtschaftlichen Turbulenzen zum Status Quo geprägt. Die Auswirkungen aus der Eskalation des Ukraine-Konflikts sowie aus der COVID-Pandemieentwicklung sind derzeit nicht vorhersehbar. Auf Basis eines adäquaten Riskmanagements reagiert der Konzern kontinuierlich auf die dynamischen Entwicklungen und versucht durch eine akkurate Risikostrategie den Ereignissen entgegenzuwirken.

Die Erholung der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2021 wurde durch die Unsicherheiten infolge der anhaltenden COVID-19-Pandemie negativ beeinflusst. Neue COVID-Mutationen, langsames Impftempo sowie die politischen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung führen weiterhin zu Verschärfungen von Lieferengpässen, stark volatilen Energie-/Rohstoffmärkten, Kapazitäten- und Produktionseinschränkungen. Der daraus getriebene Inflationsanstieg sowie eine zunehmende (Staats-) Verschuldungen verursachen noch höhere Kreditkosten an den Finanzmärkten. In einem Niedrigzinsumfeld wird aufgrund der steigenden Energiepreise und der makroökonomischen Unsicherheiten ein Anstieg von Unternehmensinsolvenzraten erwartet.

Die geopolitischen Spannungen stellen aufgrund internationaler Abhängigkeiten und Lieferkonzentrationen von einzelnen Staaten die Energiemärkte vor weiteren Herausforderungen. Die Invasion in der Ukraine sowie die darauffolgenden Wirtschaftssanktionen könnten eine Stagflation verursachen, die die globale Wirtschaftslage stark belasten könnte. Die Auswirkungen auf die Energiewirtschaft sind derzeit nicht absehbar. Insbesondere große Energiekonzerne, die auch Investitionen in einer Gasversorgungsinfrastruktur getätigt haben, könnten aufgrund der einschränkenden politischen Rahmenbedingungen in Schieflage geraten und somit die gesamte Energiebranche beeinflussen. Als Reaktion auf die angespannte politische Lage werden auch staatlich unterstütze Cyber-Angriffe insb. auch auf kritischer Infrastruktur mit wesentlichen wirtschaftlichen Folgen wahrscheinlicher.

Darüber hinaus wird die geopolitische Lage von systematischen Risiken begleitet, die in Folge des Klimawandels tendenziell zugenommen haben. Die politischen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele, aber auch zu der Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit, beispielsweise durch eine gesetzliche Speicherreserve, werden durch Neuinvestitionen in Nachhaltigkeitsstrategien prägende Auswirkungen auf die Energiebranche haben.

Unter Berücksichtigung dieser wesentlichen Risikotreiber und der damit verbundenen Unsicherheit ist eine kontinuierliche Verfolgung des geopolitischen Geschehens sowie der angespannten Energiewirtschaftslage für den Bayerngas-Konzerns unumgänglich. Wir überwachen täglich sorgfältig die wesentlichen Risiken und steuern unter Berücksichtigung von Szenarioanalysen akkurat und gemäß des Vorsorgeprinzips unsere Portfolios, um die Risikotragfähigkeit des Konzerns sicherzustellen.

Marktrisiken: Die derzeitigen Entwicklungen an den Energiemärkten haben hohen Einfluss auf die Ertragslage des Bayerngas-Konzerns. Entsprechend verfolgt der Bayerngas-Konzern das Ziel, die aus der Erzeugung, der Beschaffung und dem Vertrieb von Gas resultierenden Marktpreisrisiken zu identifizieren, zu bewerten und an den Energiemärkten abzusichern. Marktrisiken werden im Rahmen des Risikomanagementprozesses handelstäglich analysiert, bewertet und im vorgegebenen Risikorahmen strategisch gesteuert, um Erlöse zu sichern und wirtschaftlichen Schaden zu verhindern.

Der Energiehandel ermöglicht es, zielgerichtete Absicherungsgeschäfte durchzuführen, und stellt auf diese Weise die Handlungsfähigkeit auf den volatilen Energiemärkten sicher. Die Absicherung von Marktpreisrisiken erfolgt aktiv am Handelsmarkt. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich Produkte, die im Rahmen des Produktentwicklungsprozesses von allen relevanten Abteilungen genehmigt wurden.

Zur detaillierten Steuerung von Marktrisiken dient ein Zwei-Säulen-Steuerungsmodell, das sowohl die absoluten Risikopositionen als auch deren Wertveränderungen handelstäglich überwacht und limitiert. Dies gewährleistet, dass in unterschiedlichen Marktgegebenheiten stets das richtige Instrument zur Risikomessung bereitgestellt ist. In einem stark volatilen Markt spiegelt sich das Risiko in der Kennzahl PnL wider, die die Wertentwicklung der Positionen abbildet und damit bereits bei geringen Short- oder Longpositionen anschlägt. In einem Seitwärtstrend hingegen ist eine Betrachtung der einzelnen Positionen essenziell, da hohe Short- oder Longpositionen bei geringen Preisschwankungen in einer reinen PnL-Betrachtung kaum erkennbar werden. Übergreifend wird das Marktrisiko anhand des Value at Risk-Ansatzes zu einem Konfidenzniveau von 95 % handelstäglich bewertet und überwacht.

Adressenausfallrisiken: Durch den Abschluss von Termingeschäften mit Handelspartnern und Kunden entstehen Adressenausfallrisiken. Die Analyse der Adressausfallrisiken erfolgt handelstäglich im Rahmen der Risikoberichterstattung, turnusmäßig im Rahmen der Risikoinventur und ad-hoc aufgrund neuer Informationen oder im Rahmen eines geplanten Abschlusses mit einem neuen Handelspartner/ Kunden/Lieferanten. Die Bewertung erfolgt mittels eines Value-at-Risk basierten internen Ansatzes, dessen Ergebnisse im Rahmen der Risikokapitalallokation für Adressenausfallrisiken, des Kontrahentenlimitsystems sowie der Überwachung der Limitauslastung auf Portfolio- und Geschäftspartnerebene verwendet werden.

Die handelstägliche Überwachung des künftigen Exposures erfolgt auf Basis der aktuellen Geschäfts- und Marktinformationen (Mark-to-Market-Ermittlung) sowohl auf Portfolio- als auch auf Geschäftspartnerebene.

Das Eingehen von Geschäftsbeziehungen ist nur mit vom Risikomanagement zugelassenen Geschäftspartnern unter Berücksichtigung von Compliance-Aspekten zulässig. Eine Bonitätsprüfung findet stets zu Beginn einer neuen Geschäftsbeziehung, mindestens jährlich im Rahmen der Bestandskundenpflege, sowie anlassbezogen, wenn neue Informationen zu einem Geschäftspartner vorliegen, statt. Es werden Versicherungslinien zur Absicherung des Settlement-Risikos gezeichnet. Darüber hinaus werden bonitätsbezogene Kontrahenten-Limite festgelegt und entsprechende Rahmen-/EFET-Verträge anhand verankerter Sicherheitenklauseln standardisiert.

Liquiditätsrisiken: Liquiditätsrisiken, die dem Konzern aus seiner Geschäftstätigkeit mit unterschiedlichen Kunden/Handelspartnern an unterschiedlichen Handelsplätzen entstehen, werden auf Konzernebene gebündelt. Die Analyse und Bewertung erfolgt auf Basis eines handelstäglichen Liquiditätsstatus sowie regelmäßig aktualisierter Liquiditätsvorschauen. Das Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle Strukturierung der Aktiva und Passiva gesteuert. Aktuell wurde entschieden, aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Sommer 2022 und negativer SW-Spreads auf die Befüllung des Speichers Wolfersberg weitestgehend zu verzichten. Dank der vorhandenen Liquidität und der verfügbaren Kreditlinien kann der Bayerngas-Konzern seinen Mittelbedarf auf absehbare Zeit decken.

Operationelle Risiken: Operationelle Risiken werden kontinuierlich, z. B. bei Prozess- oder Systemänderungen durch das Risikomanagement identifiziert, analysiert, bewertet und überwacht. Zudem werden diese Risiken im Rahmen einer mindestens einmal jährlich vorzunehmenden Erhebung durch die jeweiligen Risikoverantwortlichen dokumentiert (Risikoinventur). Die Einordnung der einzelnen Risiken in eine Risk-Map erfolgt anhand der Kriterien Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe. Die Bewertung des Gesamtschadenspotentials erfolgt mittels des VaR-Ansatzes. Sofern operationelle Risiken im Rahmen der Risikoinventur als wesentlich eingestuft werden, sind seitens der Risikoverantwortlichen in Abstimmung mit der Risikoüberwachung geeignete Maßnahmen festzulegen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird im Zuge der Risikoüberwachung kontrolliert.

Beteiligungsrisiken: Das Beteiligungsmanagement bzgl. der Spirit Energy Ltd. als mittelbarer Beteiligung der Bayerngas GmbH erfolgt direkt über die SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH. Die Bayerngas GmbH beabsichtigt im Zuge der Veräußerung der norwegischen Aktivitäten der Spirit Energy ihre Anteile an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München, an den Mitgesellschafter zu verkaufen. Der Beteiligungsansatz zum Bilanzstichtag entspricht dem voraussichtlichen Kaufpreis.

Sonstige Risiken: Unter sonstigen Risiken werden Gesetzgebungs- und Compliance-Risiken, Rechtsrisiken und strategische Risiken subsumiert. Die Identifizierung, Analyse und Bewertung der sonstigen Risiken erfolgt analog zum operationellen Risiko im Rahmen der mindestens jährlichen Risikoinventur.

Gesamtbeurteilung: Einzelrisiken, die den Fortbestand des Bayerngas-Konzerns gefährden, sind im Geschäftsjahr 2021 nicht eingetreten und sind für das Geschäftsjahr 2022 zum Status Quo nicht erkennbar. Vor dem Hintergrund der erheblichen Umbrüche in der Energiewirtschaft stellen sinkende Deckungsbeiträge der konventionellen Erzeugung, kontinuierlich hochvolatile Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die geopolitischen Unsicherheiten sowie das makroökonomische Umfeld auch für den Bayerngas-Konzern die wichtigsten Risikofaktoren dar. Der Bayerngas-Konzern verfügt über eine hinreichende Kapitalausstattung, um diesen Herausforderungen auf absehbare Zeit zu begegnen und die Risikotragfähigkeit zu gewährleisten.

Prognose- und Chancenbericht

Energiepolitik

Der Ukraine-Russland-Konflikt wird die europäische und deutsche Energiepolitik weiter fordern. Die EU-Kommission will den russischen Importanteil innerhalb eines Jahres um zwei Drittel reduzieren. Das deutsche Wirtschaftsministerium setzt deutsche LNG-Terminals wieder auf die wirtschaftspolitische Agenda. Für den kommenden Winter soll der Gasimport hinsichtlich der Lieferanten weiter diversifiziert und Gasreserven über regulatorische Maßnahmen aufgebaut werden. Inwieweit auch der russische Energieimport seitens der EU sanktioniert wird oder Russland seine Drohungen wahr macht und Energielieferungen einschränkt bzw. einstellt, ist im März 2022 noch nicht entschieden bzw. absehbar. Es bleibt ein hohes Maß an Unsicherheit bestehen.

Laut Koalitionsvertrag soll 2022 ein Klimaschutzsofortprogramm auf den Weg gebracht sowie die Wasserstoffstrategie fortgeschrieben werden. Diese Vorhaben haben mit dem Ukraine-Russland- Konflikt eine größere versorgungstechnische Dimension erhalten. Ziel ist ein Ausbau der Windenergie und Photovoltaik sowie ein schneller Markthochlauf von Wasserstoff. Um die Dekarbonisierung des Gasmarktes zu unterstützen, ist nach Auffassung des Bayerngas-Konzerns zudem eine zügige Einführung handelbarer Herkunftsnachweise für erneuerbare und dekarbonisierte Gase nötig, die eine einheitliche Terminologie voraussetzt.

Eine sichere und resiliente Energieversorgung bleibt der Grundpfeiler für das zukünftige Energiesystem. Eine sichere und resiliente Energieversorgung entsteht durch das Vorhalten von gesicherter Leistung. An dieser Stelle werden speicherbare Gase wie Wasserstoff, Biomethan und Biogas ihre Stärken ausspielen können.

Ausblick Vertriebsgeschäft

Die Marktgegebenheiten bleiben absehbar herausfordernd: aus politischen Gründen, des damit zusammenhängenden Energiepreisniveaus zusammen mit starken Preisvolatilitäten sowie aufgrund der komplexer werdenden Gasbeschaffungssituation und auch konjunkturellen Risiken, die sich auf den Vertrieb auswirken können. Die Strategie der Bayerngas Energy GmbH ist weiterhin, alle Beschaffungsoptionen zu nutzen und ein in diesem Marktumfeld eher risikoaverses Geschäft zu betreiben. Dies bedeutet, sich auf ein bestmöglich ausgeglichenes Portfoliomanagement zu konzentrieren und die Vertriebstätigkeit zunächst weiter einzuschränken, bis sich die marktpolitische Situation wieder entspannt hat und klare Trends an den Energiemärkten erkennbar werden. Parallel dazu hat sich die Bayerngas Energy GmbH zum Ziel gesetzt, ihre Kompetenzen bei Erzeugung, Logistik und Vertrieb von erneuerbaren Gasen auszubauen. Die grundlegenden Instrumente für den Handel alternativer Gase sind vorhanden.

Ausblick Netzgeschäft

Die bayernets GmbH bereitet ihre Gasinfrastruktur darauf vor, Wasserstofferzeugung und -bedarfe zu vernetzen und somit einen wesentlichen Beitrag für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Bayern zu leisten. Hierfür baut sie kontinuierlich die erforderlichen Kompetenzen auf und nutzt die jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung und Realisierung großer Infrastrukturprojekte. Die bayernets GmbH nimmt gleichzeitig eine aktive Rolle in der Ausgestaltung eines nachhaltigen Energiesystems ein, zuletzt im Rahmen der Gesetzgebungsverfahren zur EnWG-Novelle und H2-Netzentgeltverordnung sowie aktuell bei den europäischen Rahmenbedingungen des EU-Gaspakets.

Hierbei positioniert sich die bayernets GmbH insbesondere für die Schaffung geeigneter Investitionsbedingungen für den leitungsgebundenen Methan- und Wasserstofftransport.

Die Umnutzung der bestehenden Erdgastransportinfrastruktur für den Transport von Wasserstoff wird sich infolge des Krieges in der Ukraine möglicherweise deutlich beschleunigen. Gleichzeitig muss die Versorgung mit Erdgas weiter gewährleistet werden. Dies wird die Netzbetreiber vor einige Herausforderungen stellen und in dem von der Politik diskutierten Zeitrahmen nur gelingen, wenn die regulatorischen Vorgaben die Netzbetreiber dabei unterstützen.

Im Übrigen steht für die bayernets GmbH der Krieg in der Ukraine besonders im Hinblick auf die Versorgungssicherheit im Fokus. Sie bereitet sich mit den anderen Stakeholdern im Gasmarkt auf eine mögliche Gasmangellage vor. Sollte es zu einem anteiligen Wegfall der aus Russland importierten Gasmengen in Deutschland kommen, könnte sich dies in 2022 grundsätzlich negativ auf die Liquidität und das Jahresergebnis der bayernets GmbH auswirken. Aufgrund der Kundenstruktur der bayernets GmbH wäre aber auch bei einem Stopp der Mengen aus Russland nicht mit Liquiditätsschwierigkeiten zu rechnen.

Ausblick Speichergeschäft

Die außergewöhnliche Marktsituation im Gasmarkt setzt sich 2022 fort. Eine Normalisierung der Marktsituation ist in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Das aufgrund niedriger Speicherfüllstände sowie des Russland-Ukraine-Konflikts am 25. März 2022 im Bundestag verabschiedete "Gasspeichergesetz" (Gesetz zur Einführung von Füllstandsvorgaben für Gasspeicheranlagen), welches am 8. April vom Bundesrat beschlossen und zum 1. Mai wirksam werden soll, ist in der Lage, den Marktmechanismus auf Basis von Sommer-Winter-Spreads aushebeln.

Das Gasspeichergesetz sieht unterschiedliche regulatorische "Eskalationsstufen" vor, die eine wirksame Befüllung der Speicher bewirken sollen. Von "Strategic Storage Based Options (SSBOs)" über ein "Use it-or lose it"-Prinzip für Speichernutzer bei Nichtbefüllung zum - als Ultima Ratio - Kauf von Gas und dessen Einspeicherung durch den Marktgebietsbetreiber THE.

Für den Fall, dass es zu einer Befüllung des Speichers gemäß Gasspeichergesetz und somit gemäß nachfolgender Beschreibung ("Der Speicherbuchung ist dabei das durchschnittlich kostengünstigste Speicherentgelt der letzten drei Speicherjahre der betreffenden Gasspeicheranlage zu Grunde zu legen. Dieser Wert wird wie folgt ermittelt: Der Erlös aus der Vermarktung der Speicherkapazität einer Gasspeicheranlage bereinigt um die variablen Speicherentgelte der Ein- und Ausspeisung wird dividiert durch das vermarktete Arbeitsgasvolumen") kommt, wäre mit einer Verbesserung des Jahresergebnisses zu rechnen. Mehr als eine Grobabschätzung der Auswirkung ist jedoch zum derzeitigen Zeitpunkt wegen der nach wie vor nicht völlig klaren Situation nicht möglich.

Ausblick E&P-Geschäft

Die Bayerngas GmbH beabsichtigt im Zuge der Veräußerung der norwegischen Aktivitäten der Spirit Energy ihre Anteile an der SWM Bayerische E&P Beteiligungsgesellschaft mbH, München, die wiederum Anteile an der Spirit Energy Ltd., Windsor, Berkshire (UK) hält, an den Mitgesellschafter zu verkaufen.

Gesamtbeurteilung

In der im Dezember 2021 verabschiedeten Planung für das Geschäftsjahr 2022 rechnet die Geschäftsführung bei positiven aber leicht rückläufigen Jahresergebnissen im regulierten Netzbereich und weiter negativen Ergebnissen im Erdgasvertrieb sowie im Speicherbetrieb mit einem negativen Jahresergebnis im unteren einstelligen Millionenbereich sowohl im Konzern als auch bei der Bayerngas GmbH.

Durch den Krieg in der Ukraine sind die Erdgaspreise weiter kräftig gestiegen und es ist davon auszugehen, dass in Folge der wirtschaftlichen Sanktionen sowie der EU-Pläne zur Reduzierung der russischen Erdgasimporte diese auch weiterhin auf hohem Niveau verbleiben werden.

Dieses hohe Preisniveau führt zu sehr hohen Adressrisiken, insbesondere auf der Lieferantenseite, mit starker Auslastung der hierfür vorgesehenen Risikolimite. Zusätzlich zu den konjunkturellen Risiken im Vertrieb kann es daher auch zu Einschränkungen im Handels- und Vertriebsgeschäft kommen.

Die aktuell stark negativen SW-Spreads lassen zudem eine aus Händlersicht positive Bewirtschaftung des Erdgasspeichers Wolfersberg aktuell nicht zu. Daneben ist die Finanzierung der Einspeichermengen in den Sommermonaten bei dem aktuell hohen Preisniveau finanziell nicht zu stemmen.

Im Speicherbetrieb wäre für den Fall, dass es zu einer Befüllung des Speichers gemäß Gasspeichergesetz kommt, mit einer Verbesserung des Jahresergebnisses 2022 zu rechnen.

Mehr als eine Grobabschätzung der Auswirkung ist jedoch zum derzeitigen Zeitpunkt wegen der nach wie vor nicht völlig klaren Situation nicht möglich.

Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Erreichung der Planung für 2022 sehr herausfordernd sein wird.

München, 30. März 2022

Der Geschäftsführer

Günter Bauer

Der Jahresabschluss wurde zum 12.05.2022 festgestellt.