Biogas Produktion Seelow GmbH

Seelow

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

AKTIVA

	31.12.2019		31.12.2018
	EUR	EUR	TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.728.166,03		3.461
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.896.636,27		21.941
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung	51.968,97		50
		23.676.771,27	25.452
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.813.183,37		3.321
2. Geleistete Anzahlungen	7.976,10		0
		3.821.159,47	3.321
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	284.449,16		781
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.802.364,21		971
3. Sonstige Vermögensgegenstände	201.589,20		981
		3.288.402,57	2.733
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.000.000,00	831
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		489.656,26	563
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		4.587.916,67	5.074
		36.863.906,24	37.974

PASSIVA

	31.12.2019		31.12.2018
	EUR	EUR	TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25
II. Bilanzverlust	-4.612.916,67		-5.099
III. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	4.587.916,67		5.074
		0,00	0
B. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen	111.655,48		255
		111.655,48	255
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.881.325,34		14.826
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	217.419,64		320
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	22.730.880,53		21.670
4. Sonstige Verbindlichkeiten	922.625,25		904
		36.752.250,76	37.719
		36.863.906,24	37.974

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

	2019		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse	12.146.198,05		12.026
2. Sonstige betriebliche Erträge	283.884,87		724
		12.430.082,92	12.750
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	6.702.547,81		7.238
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	83.285,45		95
		6.785.833,26	7.333
Rohergebnis		5.644.249,66	5.417
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	357.352,33		316
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	84.318,63		63
		441.670,96	379
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.381.976,12	2.116
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.885.425,03	3.045
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		14.462,67	3
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		491.013,76	655
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Erstattung)		-30.264,96	-102
10. Ergebnis nach Steuern		488.891,42	-674
11. Sonstige Steuern		2.687,92	3
12. Jahresüberschuss (Vj. Jahresfehlbetrag)		486.203,50	-677
13. Verlustvortrag		-5.099.120,17	-4.422
14. Bilanzverlust		-4.612.916,67	-5.099

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

I. Allgemeines

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde gemäß den §§ 238 ff. und §§ 264 ff. HGB, nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG und unter Beachtung des Gesellschaftsvertrages aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB, da die dort genannten Größenmerkmale hinsichtlich Bilanzsumme, Umsatzerlösen und Arbeitnehmerzahl nicht überschritten wurden. Bei der Rechnungslegung sind daher die Rechtsvorschriften für eine mittelgroße Kapitalgesellschaft beachtet worden. Insbesondere wurde von den Erleichterungen nach Maßgabe des 288 Abs. 2 HGB Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 4.588 aus und ist damit bilanziell überschuldet. Ein buchmäßiger Fehlbetrag ist nicht Tatbestand einer Überschuldung der Gesellschaft im Sinne der Insolvenzordnung. Ein insolvenzauslösender Tatbestand nach § 19 Abs. 2 Satz 1 InsO läge im Fall eines im Überschuldungsstatus ermittelten negativen Reinvermögens vor, es sei denn, die Fortführung des Unternehmens ist nach den Umständen überwiegend wahrscheinlich.

Zur Vermeidung einer Überschuldung gem. § 19 InsO ist die Muttergesellschaft des Unternehmens DAH Energie GmbH gemäß §§ 19 Abs. 2 S. 2, 39 Abs. 2 InsO mit ihrem Anspruch auf Tilgung, Kosten und Verzinsung sowie etwaige Nebenforderungen sowie sämtlichen sonstigen gegenwärtigen und künftigen Forderungen, Zinsforderungen und Kosten im Rang hinter sämtliche Forderungen gegenwärtiger und zukünftiger anderer Gläubiger der Gesellschaft im Rang der §§ 38, 39 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 InsO zurückgetreten. Die von der Muttergesellschaft ausgereichten Darlehen sowie Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr valutieren zum 31. Dezember 2019 in Höhe von insgesamt TEUR 18.550.

Die Gliederung der Bilanz erfolgte nach § 266 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige betriebsgewöhnliche Abschreibungen vermindert. Die Abschreibungen auf Zugänge beim Sachanlagevermögen erfolgten zeitanteilig. Zinsen für Fremdkapital sind in die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten nicht einbezogen worden.

Im Geschäftsjahr 2019 wurde erstmals die Bewertung der geringwertigen Anlagegüter insoweit geändert, als dass geringwertige Anlagegüter im Sinne des § 6 Abs. 2 EStG mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten bis EUR 800,00 aus Vereinfachungsgründen im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll abgeschrieben werden. Für die bis zum 31. Dezember 2018 angeschafften oder hergestellten Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten von EUR 150,01 bis EUR 1.000,00 erfolgte eine Abschreibung mit jährlich 20 % der Anschaffungskosten- oder Herstellungskosten (sog. Poolabschreibung).

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit erforderlich auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert erfasst. Soweit erforderlich wurden Wertberichtigungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag vorgenommen.

Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten wurden mit dem Nennwert bewertet.

Das gezeichnete Kapital wurde zum Nennwert bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der sich bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ergibt.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag erfasst.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Im Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Anhang) wurde die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens dargestellt.

Der Posten Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthält in Höhe von EUR 106.228,81 Forderungen gegen die Gesellschafterin aus dem Liefer- und Leistungsverkehr.

Der Posten Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten enthält in Höhe von EUR 1.000.000,00 Bankguthaben, welches zur Absicherung von Kreditansprüchen an eine Bank als Kreditsicherheit verpfändet wurde.

Der Posten Bilanzverlust enthält einen Verlustvortrag in Höhe von EUR 5.099.120,17.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten wurden im Verbindlichkeitenspiegel (Anlage 2 zum Anhang) im Einzelnen dargestellt.

Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden, Sicherungsübereignungen, Abtretung bestehender und künftiger Forderungen aus dem Betrieb der Biogasanlage sowie Verpfändung von Bankguthaben besichert.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter in Höhe von EUR 18.549.890,92 enthalten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von EUR 8.081,50 (Vj. TEUR 5) und solche im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von EUR 0,00 (Vj. TEUR 0).

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 32 (Vj. TEUR 68).

Der Posten sonstige betriebliche Aufwendungen enthält periodenfremde Aufwände in Höhe von TEUR 41 (Vj. TEUR 7).

Der Posten Zinsaufwand enthält in Höhe von EUR 78.011,73 (Vj. TEUR 214) solche aus verbundenen Unternehmen. Der Posten sonstige Zinsen und ähnliche Erträge berücksichtigt in Höhe von EUR 1.208,54 (Vj. TEUR 0) Zinsen von verbundenen Unternehmen.

V. Erläuterungen zur Ertragslage

Die Ertragslage der Gesellschaft stellt sich im Geschäftsjahr wie folgt dar:

Ertragslage

	EUR	%
Umsatzerlöse	12.146.198,05	98,4
Übrige betriebliche Erträge	191.972,27	1,6
Erträge aus betrieblicher Leistung	12.338.170,32	100,0
Materialaufwand	6.785.833,26	55,0
Rohergebnis	5.552.337,06	45,0
Personalaufwand	441.670,96	3,6
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Anlagewerte	2.381.976,12	19,3
Betriebsaufwendungen	1.129.331,07	9,2
Sonstiger Betriebs- und Verwaltungsaufwand	625.028,77	5,1
Sonstige Steuern	2.687,92	0,0
Übrige Aufwendungen für die betriebliche Leistung	4.580.694,84	37,2
Betriebsergebnis	971.642,22	7,8
Zinsergebnis	-476.551,09	-3,9
Ordentliches Geschäftsergebnis	495.091,13	4,0
Nicht ordentliches Geschäftsergebnis	-39.152,59	-0,3
Unternehmensergebnis vor Ertragsteuern	455.938,54	3,7
Ertragsteuern (Erstattung)	30.264,96	0,2
Jahresergebnis	486.203,50	3,9

Das nicht ordentliche Geschäftsergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	EUR
Erträge
Auflösung von Rückstellungen	-11.000,00
Entschädigungen	-20.326,71
Auflösung von Wertberichtigungen	-28.994,56
Periodenfremde Erträge	-31.591,33
	-91.912,60
Aufwendungen
Forderungsberichtigung	89.170,77
Abgang von Anlagevermögen	1.088,82
Periodenfremde Aufwendungen	40.805,60
	131.065,19
	39.152,59

VI. Sonstige Angaben

Beschäftigte

Die Gesellschaft hatte im Geschäftsjahr durchschnittlich 11 Beschäftigte. Davon sind 9 Arbeiter und 2 Angestellte.

Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft war im Geschäftsjahr Herr Christian Heck.

Angaben zum berichtenden Unternehmen

Die Gesellschaft ist eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt/Oder unter der Registernummer: HRB 12451 FF.

Konzernbeziehungen

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der DAH Energie GmbH (Mutterunternehmen), Hamburg, einbezogen, welche den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen aufstellt.

Vorschlag zur Ergebnisverwendung:

Die Geschäftsführung schlägt vor, das Jahresergebnis vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Seelow, den 10. Juni 2020

Biogas Produktion Seelow GmbH

gez. Christian Heck, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugang	Umgliederung	Abgang	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	3.649.935,01	474.397,41	0,00	0,00	4.124.332,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	32.034.285,18	193.760,00	0,00	228.800,00	31.999.245,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	85.618,59	11.674,63	0,00	0,00	97.293,22
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	41.150,00	0,00	0,00	0,00	41.150,00
Summe Anlagevermögen	35.810.988,78	679.832,04	0,00	228.800,00	36.262.020,82

	Abschreibungen
	01.01.2019	Zugang	Abgang	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	188.478,36	207.688,03	0,00	396.166,39
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.093.763,49	2.164.556,60	155.711,18	12.102.608,91
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	35.592,76	9.731,49	0,00	45.324,25
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	41.150,00	0,00	0,00	41.150,00
Summe Anlagevermögen	10.358.984,61	2.381.976,12	155.711,18	12.585.249,55

	Buchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken	3.728.166,03	3.461.456,65
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.896.636,27	21.940.521,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	51.968,97	50.025,83
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen	23.676.771,27	25.452.004,17

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2019

	Gesamtbetrag	davon mit einer Restlaufzeit von		davon
	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	12.881.325,34	2.453.911,13	10.427.414,21	3.179.733,28
(Vorjahr)	(14.825.929,11)	(3.862.345,23)	(10.963.583,88)	(4.233.091,40)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	217.419,64	217.419,64	0,00	0,00
(Vorjahr)	(319.515,08)	(319.515,08)	(0,00)	(0,00)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	22.730.880,53	3.297.714,73	19.433.165,80	19.433.165,80
(Vorjahr)	(21.669.777,55)	(2.929.737,04)	(18.740.040,51)	(18.740.040,51)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	922.625,25	26.163,22	896.462,03	896.462,03
(Vorjahr)	(904.164,73)	(16.423,12)	(887.741,61)	(887.741,61)
Summe	36.752.250,76	5.995.208,72	30.757.042,04	23.509.361,11
(Vorjahr)	(37.719.386,47)	(7.128.020,47)	(30.591.366,00)	(23.860.873,52)

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

der Biogas Produktion Seelow GmbH, Seelow

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Biogas Produktion Seelow GmbH gehört zu 100 Prozent zur DAH Energie GmbH, der Nachfolgerin der KTG Energie GmbH, die im September 2016 Antrag auf Insolvenzeröffnung in Eigenverantwortung gestellt hat. Das Insolvenzverfahren wurde am 30. Juni 2017 aufgehoben. Die Anteile des Mutterkonzerns, die DAH Energie GmbH, teilen sich zu 75,1 Prozent auf die Gustav Zech Stiftung und zu 24,9 Prozent auf die Zech Group SE auf. Damit, sowie aufgrund der Nähe zur Deutschen Agrar Holding GmbH, die die Agrarbetriebe der ehemaligen KTG Agrar SE übernommen hat, steht das Unternehmen im Fokus einer langfristigen strategischen Investition in die Energiewirtschaft der Zech Group SE.

Die Geschäftstätigkeit der Biogas Produktion Seelow GmbH umfasst vor allem die Produktion von Biogas sowie die Verwertung desselben zu Strom, Biomethan und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen. Am Firmensitz in Seelow werden zwei Blockheizkraftwerke à 800 kW betrieben, die Strom und Wärme erzeugen. Darüber hinaus wird in zwei Biogasaufbereitungsanlagen à 700 Nm ³ Biogas auf Erdgasqualität zu Biomethan aufbereitet. Der produzierte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist und das erzeugte Biomethan über das deutschlandweite Erdgasnetz zum Verbraucher transportiert. Die in den Blockheizkraftwerken entstandene Prozesswärme wird zur Nutzung der Wärmeversorgung des Standortes genutzt sowie zur Trocknung von bspw, Holz eines externen Unternehmens. Das Unternehmen besteht seit 2009 und hat aktuell eine installierte Leistung von 7,2 Megawatt elektrisch sowie elf Beschäftigte. Der Jahresabschluss 2019 wird in den Konzernabschluss der DAH Energie GmbH einbezogen.

II. Darstellung des Geschäftsverlaufs und Rahmenbedingungen

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft wuchs laut Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2019 um 2,9 Prozent. Dies ist laut IWF das geringste Wachstum seit Beginn der globalen Finanzkrise 2008.

Die deutsche Wirtschaft legte nach den letzten beiden starken Wachstumsjahren (2,5 Prozent und 1,5 Prozent) in 2019 etwas abgeschwächt mit 0,6 Prozent Wachstum zu. Begünstigend auf die deutsche Wirtschaft wirkt sich das wieder freundlichere weltwirtschaftliche Umfeld aus. Dies führte zur Belebung des privaten Konsums und von Bau- und Unternehmensinvestitionen. Darüber hinaus trugen auch die staatlichen Konsumausgaben ihren Teil zum Aufschwung bei. Die gesamtwirtschaftliche Lage zeigt sich insbesondere am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen lag 2019 nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes bei rund 45,3 Mio. und damit auf einem neuen Höchststand. Im Jahr 2018 lagen die Erwerbstätigen noch bei 44,9 Mio.

Der IWF befürchtet durch die weltweite COVID-19-Pandemie eine Rezession der Weltwirtschaft um 4,9 Prozent. Worunter die stark betroffenen Länder wie Frankreich, Italien und Spanien mit einer schrumpfenden Wirtschaft mit bis zu 13 Prozent rechnen müssten. Damit ist die sogenannte Coronakrise die schlimmste Rezession seit der Großen Depression in den 1930er Jahren, von der sich die Weltwirtschaft nach Aussagen des IWF nur langsam erholen wird. Trotzdem rechnet der IWF schon 2021 mit einem positiven Wachstum der Weltwirtschaft von 5,4 Prozent, nicht zuletzt aufgrund der früheren Eindämmung der Pandemie in China und einem positiven Wachstum noch in 2020 von einem Prozent.

Für Deutschland sehen die Prognosen deutlich besser aus, als für die COVID-19 geplagten Nachbarländer. Hier rechnet der IWF mit einem Einbruch des BIP (Bruttoinlandsproduktes) von 7,8 Prozent und einer schnellen Erholung für 2021 von 5,4 Prozent.

Die Biogasbranche ist aufgrund der staatlich garantierten EEG-Vergütungen des in den eigenen Biogasanlagen produzierten Stromes weitestgehend unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und den damit verbundenen Risiken.

Nach dem aufgrund des neuen EEG 2014 schwächenden Jahr 2015 stieg der Zubau von Biogasanlagen 2016 wieder leicht an. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes waren Ende 2016 9.004 Biogasanlagen am deutschen Stromnetz angeschlossen. In 2017 stieg die Zahl der angeschlossenen Biogasanlagen auf 9.331 an. Im Jahr 2018 wuchs die Anlagenanzahl noch einmal leicht auf 9.444. Der Trend setzt sich 2019 mit 9.523 Biogasanlagen weiter fort. Die installierte elektrische Leistung beträgt damit 5.228 Megawatt, wovon 249 Megawatt auf die Überbauung von Anlagen zurückzuführen ist. Damit wurden 2019 33,4 Terrawatt Strom produziert und 9,54 Mio. Haushalte mit Biogas-Strom versorgt. Durch die Nutzung grüner Energie konnten 20,1 Mio. Tonnen CO ₂ eingespart werden.

Der Zubau von Biomethan-Einspeiseanlagen fiel hingegen durch das wirksam gewordene EEG 2014 schlechter aus. Laut dena (Deutsche Energieagentur GmbH) erfolgte lediglich ein Zubau von insgesamt 7 Biogasaufbereitungsanlagen im Jahr 2016 und 3 Biogasaufbereitungsanlagen in 2017. 2018 stieg der Zubau leicht um 5 Biogasaufbereitungsanlagen an und 2019 um 3 weitere.

2. Entwicklung der Biogas Produktion Seelow GmbH im abgelaufenen Geschäftsjahr

Die Biogas Produktion Seelow GmbH erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatz von 12,1 Mio. EUR. Die Anlagenauslastung des Gesamtjahres 2019 lag bei 99,6 Prozent und stieg damit leicht um knapp ein Prozent im Gegensatz zum Vorjahr (98,4 Prozent) an. Die Auslastung 2019 teilt sich auf 96,6 Prozent bei den Blockheizkraftwerken (1,6 MW) und 99,9 Prozent bei den Biogasaufbereitungsanlagen (5,6 MW) auf.

Die geringen Aufwendungen für Inputstoffe resultieren aus der Nähe eines Agrarstandortes der Deutschen Agrar Holding GmbH, der die Biogasanlage am Standort Seelow komplett mit Substraten beliefert. Diese direkte Beziehung sichert die Versorgung der Biogasanlage mit Inputstoffen. Die Materialaufwandsquote (Anteil des Materialaufwands am Umsatz) verminderte sich entsprechend um rd. 5,1 Prozentpunkte auf rd. 55,9 Prozent.

Damit konnte ein EBITDA der Biogasanlage von 3,3 Mio. EUR und ein Jahresüberschuss von rd. 0,5 Mio. EUR erreicht werden.

3. Darstellung der Lage im Einzelnen

a) Ertragslage

Durch die kontinuierlich gute Auslastung der Anlage bewegte sich der Umsatz aus der Erzeugung von Biomethan, Strom und Wärme auf Vorjahresniveau mit leicht wachsender Tendenz.

Das Rohergebnis hat sich um rd. 4,2 Prozent auf 5,6 Mio. EUR erhöht. Hierbei spielte eine wesentliche Rolle, dass die im Vergleich zu den Vorjahren höhere Gasausbeute aus den eingesetzten Silagen zu einem verminderten Materialaufwand führte.

Die Personalaufwendungen entwickelten sich der Umsatzleistung angepasst. Die Erhöhung der Abschreibungen um 266 TEUR resultiert aus Investitionen in 2018 und 2019.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnten um 1,2 Mio. EUR gesenkt werden. Wesentlichen Einfluss darauf hatte die Ablösung von Leasingverträgen in 2018.

Einen weiteren Beitrag für die Erzielung des Jahresüberschusses von 486 TEUR leistete die Anpassung der Zinssätze auf die Darlehen von der DAH Energie GmbH an das aktuelle Marktniveau. Insgesamt konnte eine Senkung der Zinsaufwendungen um 193 TEUR erreicht werden.

b) Finanzlage

In der Finanzlage der Gesellschaft spiegelt sich die positive Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2019 wider. Bereits Ende 2018 konnte durch eine Umfinanzierung eine wesentlich günstigere Verzinsung der Bankverbindlichkeiten erreicht werden. Die Inanspruchnahme der Kontokorrentlinie wurde im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Mio. EUR reduziert. Die Aufnahme weiterer Kreditmittel in 2019 diente in erster Linie zur Finanzierung eines Landkaufs durch ein verbundenes Agrarunternehmen. Das Guthaben bei Kreditinstituten stellt eine Liquiditäts- und Investitionsrücklage dar, die an die finanzierende Bank verpfändet ist.

c) Vermögenslage

Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich bei der Vermögensstruktur trotz um 1,1 Mio. EUR bzw. rund 3 Prozent gesunkener Bilanzsumme keine wesentlichen Veränderungen. Investitionen in das Anlagevermögen wurden in Höhe von 680 TEUR getätigt. Ansonsten erfolgte die planmäßige Abschreibung.

Der Vorratsbestand an Substraten für die Biogasanlage wurde im Vergleich zum Vorjahr um 441 TEUR erhöht. Das ist dem Umstand geschuldet, dass in der Region Seelow eine bessere Qualität der Ernte erzielt worden ist und damit zur Produktion des Biogases verhältnismäßig weniger Substrat eingesetzt wurde.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen stiegen um 1,8 Mio. EUR an. Die Ursache hierfür ist vorrangig in der Weiterleitung von Kreditmitteln an verbundene Unternehmen, insbesondere zur Finanzierung von Landkauf, zu sehen.

Das positive Jahresergebnis hat zur Stärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft beigetragen. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag konnte in gleicher Höhe gesenkt werden.

Die Verbindlichkeiten verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 996 TEUR. Das hängt in erster Linie mit dem Abbau von Bankverbindlichkeiten zusammen.

Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2019 im Rahmen der Erwartungen positiv entwickelt hat.

III. Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

1. Voraussichtliche Entwicklung

Für 2020 ist ein EBITDA von 3,3 Mio. EUR geplant worden. Die Planung für 2020 basiert hierbei auf einem Gesamtumsatz von rd. 12,0 Mio. EUR; davon entfallen rd. 83 Prozent bzw. 9,9 Mio. EUR auf den Umsatz mit Biomethan. Der Materialaufwand ist mit einem Anteil von rd. 54 Prozent vom Umsatz bzw. 6,5 Mio. EUR geplant. Die strategische Positionierung im Markt soll durch verschiedene F&E-Projekte gestärkt und damit auf die Post-EEG Phase vorbereitet werden. Hierzu gehört die Entwicklung einer Photovoltaik-Anlage auf dem Standort, der neben der Biogasanlage auch einen Produktionsstandort für die Produktion von Wasserstoff versorgt.

Das aus der Biogasanlage vorhandene CO ₂ wird in Kombination mit dem Wasserstoff zu nachhaltigem Kerosin verarbeitet. Dieses dient als Treibstoff für den Luftverkehr. In Kombination mit der Zertifizierung nach der überarbeiteten EU-Erneuerbaren-Energien-Richtlinie (RED II), mit der Biomethan als Treibstoff für den Straßenverkehr hergestellt werden kann, erschließt sich die Biogasproduktion Seelow neue Absatzmärkte und ist damit für die Zukunft und die Zeit nach EEG sicher aufgestellt.

Die Planungsrechnung für 2020 geht von einem positiven Jahresergebnis leicht über dem Vorjahresniveau aus.

2. Chancen- und Risikobericht

Durch die Integration der Biogas Produktion Seelow GmbH in die DAH-Gruppe, die aus verschiedenen Agrar- und Biogasunternehmen besteht, kann das Unternehmen am integrierten System aus Versorgung mit Substraten sowie Abnahme von Gärresten partizipieren und auch darüber hinaus positive Synergien im administrativen Bereich sowie im Einkauf nutzen.

Die wesentliche Kostenposition ist der Einkauf von Substraten für die Biogasanlage. Alle verfütterten Substrate werden von einem angrenzenden, zur DAH Gruppe gehörenden Agrarunternehmen geliefert. Es besteht die Gefahr, dass durch eine schlechte Ernte nicht in ausreichendem Umfang Substrate produziert werden können. Diese müssen dann eventuell durch höhere Kosten am Spotmarkt beschafft werden. In 2020 wird aufgrund der aktuellen Wetterlage eine "normale" Ernte und damit die Vollversorgung erwartet.

Die Biogas Produktion Seelow GmbH ist beim Betrieb der Biogasanlage von staatlichen Förderungen abhängig. Insoweit besteht das Risiko, dass derzeit noch nicht absehbare politische Entscheidungen und rechtliche Maßnahmen getroffen werden, wie z. B. Änderungen oder der Erlass von Gesetzen. Durch die Integration in die DAH Energie GmbH profitiert der Standort Seelow von den im Mutterkonzern arbeitenden Experten, welche die jeweiligen Entwicklungen sehr genau verfolgen und damit frühzeitig auf Veränderungen reagieren. Da diese Veränderungen in der Regel nicht kurzfristig erfolgen, ist das Risiko überschaubar.

Im Jahr 2020 kam es im Biomethanmarkt zu einem extremen Preisverfall. Das NaWaRo-Biomethan kostete im Februar 2020 nur noch 55 €/MW. 2019 wurde das Biomethan noch mit 67,3 €/MW gehandelt. Dies entspricht ca. 18 Prozentpunkte weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund hierfür ist die sogenannte Long Position der dena. Diese betrug Anfang des Jahres 2020 ca. zwei Terrawattstunden (2019: 1 TWh). Erschwerend kommt der Wegfall der vermiedenen Netzentgelte nach 10 Jahren hinzu, der die ersten Biomethananlagen zur Drosselung oder Beendigung der Produktion zwingt. Die Biogasproduktion Seelow hat sich bei der Vermarktung des produzierten Biomethans breit aufgestellt. Zum einen wird das Biomethan über langfristige Verträge in den Markt verkauft. Zum anderen werden neue Chancen, die sich beispielsweise im Verkehrssektor ergeben, genutzt.

Durch neue Regularien, wie die Erhöhung der Treibhausgasminderungsquote auf sechs Prozent sowie die energetische Unterquote für fortschrittliche Kraftstoffe, können neue Absatzwege des produzierten Biomethans als Treibstoff generiert werden. Die definierte Unterquote wird von zunächst 0,05 Prozent auf 0,5 Prozent 2025 steigen und entspricht dann einem Mengenbedarf von ca. drei Terrawattstunden. Durch die angedachte Zertifizierung, kann die Biogasproduktion Seelow in Kombination mit starken Partnern einen langfristen Absatzmarkt schaffen.

Im Jahr 2020 ist durch das Auftreten der Lungenkrankheit COVID-19 und der damit einhergehenden weltweiten Pandemie ein bis dato nicht da gewesenes Risiko aufgetreten. In der Konsequenz der Vermeidung der Ausbreitung des Virus wurden beispielsweise zeitweilig alle innereuropäischen Grenzen mit Grenzkontrollen oder Einreiseverboten versehen. Für die Biogasbranche bedeutet dies, dass es zu Engpässen bei der Lieferung von Ersatzteilen und Desinfektionsmitteln, bei der Verfügbarkeit von Arbeitskräften sowie Schwierigkeiten bei der Ernte durch Lohnunternehmen kommen kann. Um dem entgegenzuwirken, wurden durch ein Expertenteam in der DAH Gruppe verschiedene umfangreiche Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Beispielsweise wurden in der Biogasproduktion Seelow Schichtpläne so umgestellt, dass die Mitarbeiter sich nicht mehr begegnen, wichtige Ersatzteile wurden bestellt und auf Lager gelegt.

In der Gesamtbeurteilung der Risikosituation lässt sich auf Grundlage der heute bekannten Informationen feststellen, dass keine den Fortbestand der Biogas Produktion Seelow GmbH gefährdenden Risiken bestehen und auch für die Zukunft keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar sind.

Seelow, den 26. Juni 2020

gez. Christian Heck, Geschäftsführer

B. WIEDERGABE DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung haben wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019 mit Datum vom 26. Juni 2020 den folgenden Bestätigungsvermerk erteilt, der hier wiedergegeben ist:

"BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Biogas Produktion Seelow GmbH:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Biogas Produktion Seelow GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Biogas Produktion Seelow GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut für Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von dem gesetzlichen Vertreter angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von dem gesetzlichen Vertreter dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von dem gesetzlichen Vertreter zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."