ALBA Group plc & Co. KG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

ALBA Group plc & Co. KG, Berlin

AKTIVA

	31.12.2021 TEUR		31.12.2020 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	102.216		97.776
2. Geschäfts- oder Firmenwert	62.166		62.309
3. Geleistete Anzahlungen	976	165.358	1.835	161.920
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	119.708		126.912
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.633		22.208
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	55.738		51.271
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	16.941	218.020	11.293	211.684
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	806		855
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	10.845		48.420
3. Sonstige Beteiligungen	2.990		2.992
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	23		23
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	2		0
6. Sonstige Ausleihungen	1	14.667	1	52.291
		398.045		425.895
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.935		3.615
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	17.162		10.302
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	19.955		13.844
4. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-937		-2.037
5. Geleistete Anzahlungen	236	40.351	154	25.878
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	107.839		76.330
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6		258
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	974		14.837
4. Sonstige Vermögensgegenstände	27.457	136.276	23.426	114.851
III. Wertpapiere
Anteile an verbundenen Unternehmen		0		8.630
IV. Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		18.366		25.074
		194.993		174.433
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
1. Disagio	0		2
2. Andere Abgrenzungsposten	4.384	4.384	3.405	3.407
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG		6		65
		597.428		603.800
PASSIVA
	31.12.2021 TEUR		31.12.2020 TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Kapitalanteile der Kommanditisten	4.250		4.250
II. Rücklagen	0		143.125
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-3.654		-3.815
IV. Konzernbilanzgewinn	41.844		35.781
V. Nicht beherrschende Anteile	28.145	70.585	34.953	214.294
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZULAGEN BZW. INVESTITIONSZUSCHÜSSE ZUM ANLAGEVERMÖGEN		561		477
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	16.742		16.247
2. Steuerrückstellungen	4.163		6.039
3. Sonstige Rückstellungen	79.119	100.024	73.671	95.957
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	129.323		135.479
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	91.136		65.124
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	372		589
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.586		3.582
5. Sonstige Verbindlichkeiten	187.558	409.975	71.127	275.901
(davon aus Steuern TEUR 6.419; Vorjahr TEUR 7.706)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 1.533; Vorjahr TEUR 1.470)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		2.778		4.357
F. PASSIVE LATENTE STEUERN		13.505		12.814
		597.428		603.800

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021 TEUR		2020 TEUR
1. Umsatzerlöse		1.188.757		986.892
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		11.844		965
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		1.481		1.154
4. Sonstige betriebliche Erträge		44.697		23.602
(davon aus der Auflösung von Sonderposten für Investitionszulagen bzw. Investitionszuschüssen zum Anlagevermögen TEUR 124; Vorjahr TEUR 108)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-396.282		-236.219
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-366.320	-762.602	-350.653	-586.872
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-170.228		-167.941
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-34.155	-204.383	-33.283	-201.224
(davon für Altersversorgung TEUR -1.239; Vorjahr TEUR -1.150)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-46.172		-38.422
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-192.891		-169.597
9. Erträge aus Beteiligungen		378		346
10. Ergebnisse aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		20.505		-911
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.153		1.148
(davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 0; Vorjahr TEUR 6)
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen		0		-1.737
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-8.656		-8.979
(davon an verbundene Unternehmen TEUR -16; Vorjahr TEUR -2)
14. Aufwand aus Garantiedividenden für nicht beherrschende Anteile		-2.913		-3.039
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-4.041		-5.732
(davon aus latenten Steuern TEUR -111; Vorjahr TEUR -248)
16. Ergebnis nach Steuern		47.157		-2.406
17. Sonstige Steuern		-2.578		-551
18. Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag		44.579		-2.957
19. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn		-2.481		-4.482
20. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		35.781		43.220
21. Sachentnahme Gesellschafter		-36.035		0
22. Konzernbilanzgewinn		41.844		35.781

Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraumvom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021 TEUR	2020 TEUR
1. Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	44.579	-2.957
Abschreibungen (einschließlich Zuschreibungen)	46.172	40.159
Veränderung Pensionsrückstellungen	-723	-1.121
Veränderung latente Steuern	109	236
Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-5.641	-1.833
Gewinne/Verluste aus Asset Deals	841	0
Gewinne/Verluste aus Entkonsolidierung	-5.847	1.783
Veränderung Sonderposten	85	-51
Zahlungsunwirksam übernommene Ergebnisse assoziierter Unternehmen	-20.505	911
Sonstige Beteiligungserträge	-378	-346
Zinsergebnis	7.503	7.832
Ertragsteueraufwand	3.930	5.484
Ertragsteuerzahlungen	-4.554	-2.978
Erträge aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	-516	-1.261
Veränderung Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-31.373	17.164
Veränderung sonstiger Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Passiva	33.883	-37.621
	67.566	25.402
2. Cash-Flow aus Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens und immateriellen Vermögensgegenständen	2.420	2.352
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-5.824	-4.919
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-34.064	-32.395
Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens	7.300	330
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-30	-236
Einzahlungen im Zusammenhang mit Konsolidierungskreisänderungen	4.699	5.616
Auszahlungen im Zusammenhang mit Konsolidierungskreisänderungen	-706	0
Einzahlungen im Zusammenhang mit Asset Deals	792	0
Erhaltene Zinsen	1.064	1.167
Erhaltene Dividenden von assoziierten Unternehmen	2.756	2.628
Sonstige erhaltene Dividenden	378	346
Sonstige Darlehensgewährungen/-rückzahlungen	2.192	10.562
	-19.023	-14.549
3. Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit
Veränderung der Bankschulden	-5.806	15.836
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Forfaitierung	-1.581	-3.159
Auszahlungen zur Tilgung von Verbindlichkeiten aus Mietkauf- und Leasingverträgen	-4.510	-4.877
Veränderung sonstige Darlehensverbindlichkeiten	-7.332	-517
Auszahlung an Minderheitsgesellschafter in Verbindung mit Anteilserwerben	-12.463	-1.307
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	516	1.261
Gezahlte Zinsen	-10.473	-6.783
Dividenden an Minderheitsgesellschafter	-13.722	-4.592
Entnahme der Gesellschafter	0	-2.400
	-55.370	-6.539
4. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	-6.827	4.314
Zahlungsunwirksame Veränderung des Finanzmittelfonds aus Währungsumrechnung sowie sonstige zahlungsunwirksame Veränderungen	80	-648
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes	40	0
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	25.074	21.407
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	18.366	25.074

Konzerneigenkapitalspiegel 2021

	Den Anteilseignern zurechenbarer Anteil am Eigenkapital
	Kapitalanteile TEUR	Rücklagen TEUR	Konzernbilanzgewinn TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung TEUR	Gesamt TEUR
Stand am 31. Dezember 2019	4.250	143.125	43.220	-1.472	189.123
Gezahlte Dividenden					0
Veränderungen des Konsolidierungskreises					0
Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen					0
Übrige Veränderungen				-2.343	-2.343
Konzernergebnis 2020			-7.439		-7.439
Stand am 31. Dezember 2020	4.250	143.125	35.781	-3.815	179.341
Gezahlte Dividenden					0
Veränderungen des Konsolidierungskreises		200		205	405
Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen					0
Übrige Veränderungen				-44	-44
Sachentnahme		-143.325	-36.035		-179.360
Konzernergebnis 2021			42.098		42.098
Stand am 31. Dezember 2021	4.250	0	41.844	-3.654	42.440

	Nicht beherrschende Anteile			Eigenkapital Konzern
	Minderheitenkapital TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung TEUR	Gesamt TEUR	Gesamt TEUR
Stand am 31. Dezember 2019	32.878	-289	32.588	221.711
Gezahlte Dividenden	-2.171		-2.171	-2.171
Veränderungen des Konsolidierungskreises	558		558	558
Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen	20		20	20
Übrige Veränderungen		-524	-524	-2.867
Konzernergebnis 2020	4.482		4.482	-2.957
Stand am 31. Dezember 2020	35.767	-813	34.953	214.294
Gezahlte Dividenden	-3.783		-3.783	-3.783
Veränderungen des Konsolidierungskreises	-451		-451	-46
Verkauf von Anteilen an Tochterunternehmen	-5.093		-5.093	-5.093
Übrige Veränderungen		38	38	-6
Sachentnahme			0	-179.360
Konzernergebnis 2021	2.481		2.481	44.579
Stand am 31. Dezember 2021	28.921	-775	28.145	70.585

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Allgemeine Angaben

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Muttergesellschaft ALBA Group plc & Co. KG (nachfolgend auch kurz -ALBA Group KG-) hat ihren Sitz in Berlin und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, HRA 36525 B.

Im Geschäftsjahr 2021 haben die Eigentümer der ALBA Group KG, Dr. Axel Schweitzer und Dr. Eric Schweitzer, begonnen die Unternehmensgruppe neu zu ordnen und die jeweilige operative Verantwortung in den Eigentumsverhältnissen abzubilden. In diesem Rahmen sind Ende Dezember 2021 insbesondere die Anteile an der ALBA International Recycling GmbH, Berlin, sowie die Anteile an der ALBA Services Holding GmbH, Berlin, aus dem Konzernabschluss der ALBA Group KG ausgeschieden. Dies erfolgte mittels Sachentnahme durch die alleinige Kommanditistin der ALBA Group KG, die ALBA plc & Co. KGaA, Berlin (nachfolgend kurz -ALBA KGaA-).

Konsolidierungskreis und Stichtag

In den Konzernabschluss sind neben dem Mutterunternehmen alle direkt und indirekt gehaltenen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, sofern nicht wegen untergeordneter Bedeutung von einer Einbeziehung abgesehen wird. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Bilanzstichtag sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener und assoziierter Unternehmen ist der 31. Dezember 2021.

Tochterunternehmen, bei denen die ALBA Group KG einen beherrschenden Einfluss im Sinne von § 290 Abs. 2 HGB ausübt, werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung einbezogen.

Führt ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen eine andere Gesellschaft gemeinsam mit einem oder mehreren nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, so wird die Gesellschaft im Wege der Quotenkonsolidierung entsprechend dem Kapitalanteil des Mutterunternehmens einbezogen.

Übt ein in den Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik eines nicht einbezogenen Unternehmens aus, an dem das Konzernunternehmen zu mindestens 20% beteiligt ist, wird zur Ermittlung des Beteiligungsbuchwerts des assoziierten Unternehmens die Equity-Methode angewendet.

Gesellschaften ohne Geschäftstätigkeit oder mit geringem Geschäftsumfang wurden gemäß § 296 Abs. 2 und § 311 Abs. 2 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie auch in der Gesamtheit für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung sind. Unter anderem beträgt die Gesamtheit der Umsatzerlöse und der Bilanzsumme der nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen weniger als 2% der Konzernwerte.

Gegenüber dem Vorjahr ergaben sich folgende Veränderungen des Konsolidierungskreises:

Einbeziehung	Stand 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2021
voll	50	6	5	51
quotal	2	1	0	3
at equity	8	1	3	6
Summe	60	8	8	60

Folgende Gesellschaften wurden im Geschäftsjahr erstkonsolidiert:

voll:

- ALBA Berlin Dienstleistungs GmbH, Berlin,

- ALBA Nowe Technologie Sp. z o.o., Dabrowa Gornicza, Polen,

- ALBA Przedsiebiorstwo Gospodarki Komunalnej Czeladz Sp. z o.o., Czeladz, Polen,

- ALBA Property Management Sp. z.o.o., Wroclaw, Polen,

- EBK Berliner Kompostierungsgesellschaft mbH, Berlin,

- Interzero Europe GmbH, Berlin,

quotal:

- ALBA Leipzig Real Estate GmbH & Co. KG, Berlin

at equity:

- Abfalllogistik Steinburg GmbH, Itzehoe.

Im Geschäftsjahr wurden folgende Gesellschaften entkonsolidiert:

voll:

- ALBA Re-Life Holding GmbH, Berlin,

- AVL Abfallverwertung Leipzig GmbH (AVL), Leipzig,

- FALSUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH, Pullach i. Isartal,

- ALBA Utility Scrap Solutions GmbH, Rostock (Verschmelzung auf anderes Tochterunternehmen),

- Interzero Europe GmbH, Berlin.

at equity:

- ALBA International Recycling GmbH, Berlin (nachfolgend kurz -AIR-),

- ALBA Services Holding GmbH, Berlin (nachfolgend kurz -Services-),

- Encory GmbH, Unterschleißheim (nachfolgend kurz -Encory-).

Hinsichtlich der Auswirkungen der im Rahmen der Neuordnung der Unternehmensgruppe vorgenommenen Entkonsolidierungen wird insbesondere auf die Erläuterungen zum Eigenkapital verwiesen. Die übrigen Konsolidierungskreisänderungen des Geschäftsjahres hatten keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Der Kreis der in den Konzernabschluss der ALBA Group KG einbezogenen Unternehmen ist der Konzernanteilsbesitzliste (Anlage 2 zum Anhang) zu entnehmen, welche einen integralen Bestandteil dieses Konzernanhangs darstellt. In dieser Aufstellung sind auch die wegen untergeordneter Bedeutung nicht einbezogenen Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen angegeben.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 Satz 2 HGB) durch Verrechnung der Buchwerte der Anteile mit dem auf den Konzern entfallenden Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung.

Ein verbleibender Unterschiedsbetrag wird gemäß § 301 Abs. 3 HGB, wenn er auf der Aktivseite entsteht, als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Die anteilmäßige Konsolidierung von den quotal einbezogenen Unternehmen erfolgt gemäß § 310 HGB.

Forderungen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet.

Gewinne und Verluste aus den konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen wurden ebenso eliminiert wie Beteiligungserträge aus einbezogenen Unternehmen.

Konzerninterne Umsatzerlöse und Erträge wurden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet, soweit sie nicht in andere aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umzugliedern waren.

Steuerabgrenzungen waren aufgrund der Anwendung von konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sowie der Durchführung von Konsolidierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Verbundene Unternehmen

Sofern nach der Erlangung des beherrschenden Einflusses weitere Anteile an Tochterunternehmen erworben (Aufstockung) oder veräußert (Abstockung) werden, ohne dass sich der Status des Tochterunternehmens verändert, werden solche Transaktionen anteilig als Erwerbsvorgang bzw. erfolgswirksam als Veräußerungsvorgang abgebildet.

Assoziierte Unternehmen

Die für die assoziierten Unternehmen ermittelten Equity-Werte basieren auf der Buchwertmethode.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der assoziierten Unternehmen entsprechen grundsätzlich den dargestellten für vollkonsolidierte Unternehmen.

In der Entwicklung des Anlagevermögens werden die Zugänge bzw. Abgänge zum anteiligen Eigenkapital der -at equity- bewerteten Unternehmen als Zugang bzw. Abgang innerhalb der Anschaffungskosten ausgewiesen, die Abschreibungen auf den bei der Erstkonsolidierung dieser Gesellschaften entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die stillen Reserven werden als Zugänge innerhalb der Abschreibungen dargestellt. Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziierten Unternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert.

Währungsumrechnung

Die Umrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Einzelabschlüsse erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei wurden alle Bilanzposten der einbezogenen ausländischen Konzernunternehmen mit Ausnahme des Eigenkapitals (gezeichnetes Kapital, Rücklagen, Ergebnisvortrag), das zu historischen Kursen umgerechnet wurde, mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro umgerechnet. Die aus der Veränderung der Devisenkurse entstehenden Differenzen aus der Umrechnung wurden erfolgsneutral in die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung im Eigenkapital eingestellt.

Die Umrechnung der Aufwendungen und Erträge erfolgte mit dem Jahresdurchschnittskurs. Das Jahresergebnis der umgerechneten Gewinn- und Verlustrechnung wurde in die Bilanz übernommen und die Differenz erfolgsneutral in den Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung eingestellt. Für die Umrechnung der Währungen im Konzern wurden folgende Wechselkurse für einen Euro zu Grunde gelegt:

	ISO-Code	Durchschnittskurs		Stichtagskurs
		2021	2020	31.12.2021	31.12.2020
Polnischer Zloty	PLN	4,5720	4,4680	4,5969	4,5597
Konvertible Mark (Bosnien)	BAM	1,95583	1,95583	1,95583	1,95583

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden in Übereinstimmung mit einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinien erstellt. Gegebenenfalls wurden notwendige Anpassungen der Abschlüsse an die einheitlich in der ALBA Group geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften vorgenommen.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. Sofern die Nutzungsdauer eines entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstands nicht bestimmbar ist (beispielsweise einer Dachmarke), wird eine unbegrenzte Nutzungsdauer unterstellt und dieser immaterielle Vermögensgegenstand nicht planmäßig abgeschrieben. Gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen, wenn eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Infolge der Kapitalkonsolidierung wurden im Geschäftsjahr Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen, die je nach Einzelfall über einen Zeitraum von 5 bis 20 Jahren linear abgeschrieben werden. Hinsichtlich der Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf die Anlage 1 zum Anhang (Anlagespiegel) verwiesen.

Die Abschreibungsdauer für die Geschäfts- oder Firmenwerte wurde auf Basis der voraussichtlichen Bestandsdauer und Entwicklung der erworbenen Unternehmen sowie ihrer branchenspezifischen Absatz- und Beschaffungsmärkte bzw. sonstiger betriebsindividueller Umstände der einbezogenen Einheit bestimmt.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert (§ 253 Abs. 3 HGB). Diese erfolgen nach der linearen Methode. Voraussichtlich dauernden Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Die planmäßigen Abschreibungen auf Zugänge erfolgen zeitanteilig.

In die Herstellungskosten selbst erstellter Anlagen sind neben den Einzelkosten auch anteilige Gemeinkosten und durch die Fertigung veranlasste Abschreibungen einbezogen. Gemeinkosten gemäß § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB sowie Fremdkapitalkosten werden nicht angesetzt.

Erhaltene Investitionszuschüsse und -zulagen werden auf der Passivseite als Sonderposten ausgewiesen und über die entsprechende Nutzungsdauer der geförderten Vermögensgegenstände ertragswirksam vereinnahmt.

Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von 250 Euro werden sofort im Aufwand erfasst, innerhalb der Wertgrenze von 250 Euro bis 800 Euro aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter werden unter den entsprechenden Anlagenklassen ausgewiesen. Davon abweichend werden Behälter, die nicht der Ausstattung eines neuen Vertragsgebietes dienen, bis zu einem Wert von 60 Euro sofort aufwandswirksam erfasst, innerhalb der Wertgrenze von 60 Euro bis 800 Euro aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Neuausstattung eines Vertragsgebietes werden Behälter bis zu einem Wert von 800 Euro aktiviert und über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden Anteile an assoziierten Unternehmen mit dem anteiligen Reinvermögen (Equity-Methode) nach der Buchwertmethode ausgewiesen. Der im Buchwert enthaltene Geschäfts- oder Firmenwert wird über einen Zeitraum von 20 Jahren linear abgeschrieben. Eine Abschreibungsdauer von 20 Jahren wurde auf Basis der voraussichtlichen Bestandsdauer und Entwicklung der assoziierten Unternehmen sowie ihrer branchenspezifischen Absatz- und Beschaffungsmärkte bestimmt.

Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sowie Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung, mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Ausleihungen sind mit dem Barwert, die übrigen Ausleihungen mit dem Nennwert bilanziert.

Wurden in Vorjahren Wertberichtigungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens vorgenommen und sind die Gründe für die Wertminderung in der Zwischenzeit ganz oder teilweise entfallen, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten bzw. zu den um zwischenzeitlich vorzunehmende planmäßige Abschreibungen verminderten fortgeführten Anschaffungskosten.

Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bzw. zu den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Für bestimmte Vorratsposten werden die Werte mit Hilfe zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips ermittelt. Erhaltene Anzahlungen auf Vorräte werden offen von den Vorräten abgesetzt. Die Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten am Bilanzstichtag aktiviert.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse sind auf der Basis von Einzelkalkulationen zu Herstellungskosten bewertet, wobei neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten sowie Abschreibungen entsprechend dem handelsrechtlichen Mindestumfang berücksichtigt werden. Fremdkapitalkosten werden nicht angesetzt. Kosten der allgemeinen Verwaltung werden nicht aktiviert. In allen Fällen wird gemäß § 253 Abs. 4 HGB verlustfrei bewertet.

Handelswaren sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktpreisen bilanziert.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Für drohende Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; Forderungen mit einer Fälligkeit von mehr als einem Jahr sind - soweit sie un- oder niedrigverzinslich sind - mit dem abgezinsten Wert angesetzt.

Der Posten Wertpapiere enthielt im Vorjahr Anteile an einem verbundenen Unternehmen, welches ausschließlich zum Zwecke der Weiterveräußerung gehalten wurde. Daher nutzte die ALBA Group das Konsolidierungswahlrecht des § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB. Im Geschäftsjahr 2021 wurden die Anteile, wie beabsichtigt, weiterveräußert.

Flüssige Mittel werden zum Nennwert ausgewiesen.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag auszuweisen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern gem. § 274 i.V.m. § 298 Abs. 1 und § 306 HGB aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen, oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst.

Eine insgesamt nach Verrechnung der aktiven und passiven latenten Steuern verbleibende Steuerbelastung (passiver Überhang) auf Ebene des Organträgers, beziehungsweise einer nicht zum Organkreis gehörenden Gesellschaft, wird als passive latente Steuer angesetzt. Insofern sich für die nach § 274 HGB ermittelten latenten Steuern insgesamt eine Steuerentlastung (aktiver Überhang) ergibt, wird vom Wahlrecht gemäß § 274 HGB Gebrauch gemacht und auf die Aktivierung verzichtet.

Aufwand oder Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert unter dem Posten -Steuern vom Einkommen und vom Ertrag- ausgewiesen.

Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung resultiert aus der Verrechnung von Vermögensgegenständen (Deckungsvermögen) im Sinne des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB, die dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen, mit den entsprechenden passivierten Verpflichtungen. Der aktivische Überhang des Deckungsvermögens ist gemäß § 266 Abs. 2 HGB gesondert ausgewiesen.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Für die Abzinsung wurde pauschal gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der durchschnittliche Marktzinssatz bei einer restlichen Laufzeit von 15 Jahren von 1,87% (i.Vj. 2,30%) verwendet. Erwartete Gehaltssteigerungen wurden mit 2,25% (i.Vj. 2,0%) und erwartete Rentensteigerungen mit 1,70% (i.Vj. 1,50%) berücksichtigt.

Das Deckungsvermögen i.S.d. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wurde mit dem beizulegenden Zeitwert der Versicherungen mit den Rückstellungen verrechnet.

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen, die Effekte aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes sowie die Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung der verrechneten Vermögensgegenstände, werden im Finanzergebnis ausgewiesen. Alle übrigen Komponenten der Pensionsaufwendungen werden im Personalaufwand erfasst.

Die sonstigen Rückstellungen sowie die Steuerrückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der langfristigen Rückstellungen werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert. Unterschiedsbeträge zwischen dem Ausgabebetrag und dem höheren Erfüllungsbetrag einer Verbindlichkeit werden als Disagio aktiviert und über die Laufzeit der Verbindlichkeit planmäßig abgeschrieben.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten nach § 250 Abs. 2 HGB umfassen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, soweit sie einen Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Auf Fremdwährung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden gemäß § 256a HGB am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Soweit die Restlaufzeit mehr als ein Jahr beträgt, erfolgt die Währungsumrechnung unter Berücksichtigung des Realisations- und Imparitätsprinzips sowie des Anschaffungskostenprinzips. Kassenbestände und Bankguthaben in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres in der Entwicklung des Konzernanlagevermögens (Anlage 1 zum Anhang) dargestellt. Auswirkungen aus Veränderungen des Konsolidierungskreises werden in gesonderten Spalten ausgewiesen.

Neben den planmäßigen Abschreibungen wurden außerplanmäßige Abschreibungen (§ 253 Abs. 3 Satz 5 HGB) auf immaterielle Vermögensgegenstände sowie auf Sachanlagen wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung in Höhe von TEUR 4.484 vorgenommen (i. Vj.: TEUR 403). Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen Gebäude, Außenanlagen, Anlagen im Bau und Maschinen.

Assoziierte Unternehmen

Die an den assoziierten Unternehmen gehaltenen Kapitalanteile entsprechen den Stimmrechten. Zum 31. Dezember 2021 betragen die fortgeschriebenen Anschaffungskosten der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen TEUR 10.845. Die im Geschäftsjahr aufgrund von Konsolidierungskreisänderungen erfassten Abgänge aus den Anteilen an assoziierten Unternehmen von TEUR 49.452 betreffen AIR, Services und Encory. Der Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und dem anteiligen Eigenkapital beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 237. Der Unterschiedsbetrag entspricht den darin enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerten. Die Summe der negativen Equity-Wertansätze beträgt TEUR 10.442 (auf Basis des letzten vorliegenden Konzernabschlusses zum 31.12.2020 des betroffenen assoziierten Unternehmens).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Aufgrund der Entnahme von AIR, Services und der ALBA Re-Life Holding GmbH durch die Kommanditistin ALBA KGaA, werden Forderungen und Verbindlichkeiten gegen diese Gesellschaften und ihre Tochterunternehmen/Beteiligungen nicht mehr unter den Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ausgewiesen, sondern je nach Art der Forderung bzw. Verbindlichkeit unter den Forderungen bzw. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bzw. unter den sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten. Dadurch ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr Verschiebungen zwischen diesen Posten.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 6 (i. Vj.: TEUR 258) umfassen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 6; i. Vj.: TEUR 237) sowie sonstige Forderungen (TEUR 0; i. Vj.: TEUR 21).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, in Höhe von TEUR 974 (i. Vj.: TEUR 14.837) betreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 607; i. Vj.: TEUR 14.313) sowie sonstige Forderungen (TEUR 366; i. Vj.: TEUR 524).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche (TEUR 9.912), Forderungen gegen nahestehende Unternehmen (TEUR 6.607), Sicherheitseinbehalte im Rahmen des Factoring-Programms (TEUR 2.851), debitorische Kreditoren (TEUR 1.176), Darlehensforderungen (TEUR 627) sowie Forderungen aus Schadensersatz bzw. Gerichtsverfahren (TEUR 534). Die in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Forderungen gegen Gesellschafter betragen TEUR 670 (i. Vj.: TEUR 5.532) und betreffen Darlehensforderungen sowie daraus resultierende Zinsen. Dieser Posten enthält Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von TEUR 666 (i. Vj.: 830 TEUR).

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten enthält vor allem vorausbezahlte Beträge für Versicherungen und Bankgebühren.

Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals einschließlich der nicht beherrschenden Anteile ist im Konzerneigenkapitalspiegel dargestellt.

Die Kommanditanteile der ALBA Group KG betragen zum 31. Dezember 2021 unverändert TEUR 4.250. Zum 1. Januar 2021 wurde die damalige Kommanitistin ALBA Finance plc & Co. KGaA, Berlin, auf die Kommanditistin ALBA plc & Co. KGaA, Berlin, verschmolzen. Dadurch werden zum Bilanzstichtag sämtliche Kommanditanteile der ALBA Group KG durch die ALBA plc & Co. KGaA gehalten. Das Grundkapital der Komplementärin ALBA Group Verwaltungs plc, Dublin/Irland, beträgt EUR 25.000,00. Zudem ist die Eibsee Ltd., Dublin/Irland, weitere Kommanditistin ohne Kommanditeinlage. Im Geschäftsjahr ist die Alpsee Ltd., Dublin/Irland, als Kommanditistin ohne Einlage aus der Gesellschaft ausgeschieden.

Die Einlagen wurden geleistet.

Im Rahmen einer Sachentnahme wurden zum 24. Dezember 2021 durch die Kommanditistin ALBA plc & Co. KGaA die Anteile an der Interzero Europe GmbH inkl. der Beteiligungen an AIR, Services und Encory entnommen. Im Konzernabschluss der ALBA Group KG wurde die Entnahme zu Buchwerten durchgeführt, die Restbuchwerte der entnommenen Vermögensgegenstände und Schulden betrugen TEUR 179.360, davon haben TEUR 143.325 die Rücklagen und TEUR 36.035 den Bilanzgewinn gemindert.

Der Jahresfehlbetrag der ALBA Group KG des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von TEUR 42.652 wird mit dem Gewinnvortrag verrechnet und auf neue Rechnung vorgetragen.

Sonderposten

Der Sonderposten beinhaltet Investitionszulagen und Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitern ab.

Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherungen entsprechen den beizulegenden Zeitwerten und wurden wie folgt bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen bzw. des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Vermögensverrechnung berücksichtigt:

	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR
Abgezinster Erfüllungsbetrag der Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen	19.175	18.575
Beizulegender Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen	-2.439	-2.393
Saldo	16.736	16.182
Davon entfallen auf
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	16.742	16.247
Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	6	65

Im Zinsaufwand wurden Erträge aus den Rückdeckungsversicherungen in Höhe von TEUR 1 mit Aufwendungen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 1.161 verrechnet. Der Unterschiedsbetrag aus der Diskontierung der Pensionsverpflichtungen mit dem siebenjährigen und dem zehnjährigen durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung beträgt TEUR 1.116.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 4.163 betreffen insbesondere Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden insbesondere für ausstehende Rechnungen (TEUR 33.641), sonstige Verpflichtungen im Personalbereich (TEUR 18.709), Altlastensanierung, Rückbauverpflichtungen und Rekultivierung (TEUR 11.304) sowie Rechtsstreitigkeiten und Prozesskosten (TEUR 2.354) gebildet. Ein wesentlicher Teil der zum 31. Dezember 2020 bestehenden Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten und Prozesskosten wurde infolge der Vergleichsvereinbarung vom 26. April 2021 für die vorgesehene und zurückgestellte Erhöhung der Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre der ALBA SE, Köln, in Anspruch genommen. Damit wurde das anhängige Spruchverfahren im Geschäftsjahr abgeschlossen.

Verbindlichkeiten

Die Fristigkeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich wie folgt:

31.12.2021	Gesamtbetrag	Laufzeit
	TEUR	< 1 Jahr	> 1 bis 5 Jahre	> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	129.323	48.652	80.302	369
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	91.136	91.134	2	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	372	372	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.586	1.586	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	187.558	161.998	10.994	14.566
Summe	409.975	303.742	91.298	14.935

31.12.2020	Gesamtbetrag	Laufzeit
	TEUR	< 1 Jahr	> 1 bis 5 Jahre	> 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	135.479	86.120	48.933	426
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	65.124	65.107	17	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	589	589	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.582	3.582	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	71.127	37.150	11.936	22.041
Summe	275.901	192.548	60.886	22.467

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von TEUR 129.323 (i. Vj. TEUR 135.479) sind in Höhe von TEUR 129.024 durch die Verpfändung von Geschäftsanteilen an verbundenen Unternehmen, Sicherungsübereignung von Anlage- und Umlaufvermögen sowie durch Grundpfandrechte besichert. In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 199 abgegrenzte Zinsverpflichtungen enthalten.

Hinsichtlich des Ausweises von Verbindlichkeiten gegenüber AIR, Services und der ALBA Re-Life Holding GmbH (jeweils inkl. Tochtergesellschaften bzw. Beteiligungen), wird auf den Hinweis unter Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände verwiesen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von TEUR 372 (i.Vj. TEUR 589) resultieren aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 8; i. Vj.: TEUR 4) sowie aus sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 364; i. Vj.: TEUR 585).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betragen zum Bilanzstichtag TEUR 1.586 (i.Vj. TEUR 3.582) und betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 1.581; i. Vj.: TEUR 3.437) sowie sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 5; i. Vj.: TEUR 145).

Die sonstigen Verbindlichkeiten bestehen in Höhe von TEUR 107.299 gegenüber nahestehenden Unternehmen und betreffen im Wesentlichen eine Kapitaleinlageverpflichtung von TEUR 100.389. Zudem sind Darlehensverbindlichkeiten (TEUR 30.152), Verbindlichkeiten aus dem Factoring-Programm (TEUR 19.008), aus Mietkauf und Finanzierungsleasing (TEUR 14.003), aus Steuern (TEUR 6.419), die Verpflichtung zur Ausgleichszahlung an Minderheitsaktionäre der ALBA SE (TEUR 2.433) sowie kreditorische Debitoren (TEUR 819) enthalten.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 3.940 durch Eigentumsvorbehalte sowie Sicherungsübereignung von beweglichem Sachanlagevermögen besichert.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrifft im Wesentlichen die Forfaitierung von Forderungen der Leasingobjektgesellschaften sowie im Voraus gezahlte Lizenzentgelte.

Passive latente Steuern

Insgesamt ergibt sich im Konzernabschluss der ALBA Group KG ein Passivüberhang an latenten Steuern, der insbesondere aus passiven latenten Steuern aus Konsolidierungsvorgängen nach § 306 HGB resultiert. Die passiven latenten Steuern betreffen vor allem Unterschiede in der Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen, Sachanlagen, Anteilen an Kapitalgesellschaften, sonstigen Vermögensgegenständen sowie Kapitalkonsolidierungsvorgänge. Der Passivüberhang an latenten Steuern wurde teilweise durch aktive latente Steuern gemindert. Ein erheblicher Teil der aktiven latenten Steuern wird jedoch aufgrund eines sich ergebenden Aktivüberhangs und der Nutzung des Wahlrechts nach § 274 HGB in den Einzelabschlüssen in Einklang mit den konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nicht bilanziert. Die aktiven latenten Steuern beruhen im Wesentlichen auf Verlustvorträgen zur Gewerbesteuer und zur Körperschaftsteuer. Es besteht die überwiegende Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Verlustvorträge innerhalb der nächsten fünf Jahre. Zudem resultieren aktive latente Steuern aus Unterschieden in der Bewertung von Grundstücken sowie immateriellen Vermögenswerten, Verbindlichkeiten aus Mietkauf/Leasing, Pensions- und sonstigen Rückstellungen.

Für die Steuerberechnung wurden die in den jeweiligen Ländern relevanten Ertragsteuersätze verwendet. In Deutschland setzen sich Steuern vom Einkommen und vom Ertrag aus Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag zusammen. Für die Berechnung der latenten Steuern wurden ein Körperschaftsteuersatz von 15,0% zuzüglich eines Solidaritätszuschlags von 5,5% sowie ein effektiver Gewerbesteuersatz von 8,40% bis 15,09% angewandt. Für die Ermittlung der latenten Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen wurde in Bezug auf die in einen ertragsteuerlichen Organkreis eingebundenen Unternehmen mit einer Kommanditgesellschaft als Organträger ein Steuersatz von 15,0% und bei einer deutschen Kapitalgesellschaft als Organträger ein Steuersatz von 30% zu Grunde gelegt. In Bezug auf die nicht in einen ertragsteuerlichen Organkreis eingebundenen Unternehmen liegt der kombinierte Ertragsteuersatz zwischen 10,0% und 30,0%.

Tabellarisch stellt sich die Veränderung wie folgt dar:

	Aktive latente Steuern TEUR	Passive latente Steuern TEUR	Saldo (passivisch ausgewiesen) TEUR
31.12.2020	307	13.121	12.814
31.12.2021	535	14.040	13.505
Veränderung	-228	919	691

Haftungsverhältnisse

	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR
Aus Mieteintrittsgarantien	5.295	6.792
Sonstiges	20.000	0
Gesamt	25.295	6.792

Das Risiko einer Inanspruchnahme aus den tabellarisch aufgeführten Haftungsverhältnissen wird als gering eingeschätzt. Folglich wurden sie nicht in der Bilanz passiviert. Die Sicherungsnehmer der Mieteintrittsgarantien verfügen über ausreichend Liquidität, sodass auch hier eine Inanspruchnahme der ALBA Group nicht erwartet wird. Die sonstigen Haftungsverhältnisse betreffen eine unter bestimmten Bedingungen vorzunehmende Kapitalerhöhung bei nahestehenden Unternehmen, deren wirtschaftliche Lage einen Eintritt dieser Bedingungen nicht erwarten lässt. Dieses Haftungsverhältnis ist im folgenden Geschäftsjahr bereits erloschen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag betragen die sonstigen finanziellen Verpflichtungen TEUR 146.148 (davon gegenüber assoziierten Unternehmen TEUR 151, i. Vj. TEUR 6.226). Im Einzelnen betreffen diese Verpflichtungen folgende Sachverhalte:

	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR
Zahlungsverpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverträgen	110.360	99.775
Bestellobligo und Investitionsvorhaben	35.788	6.739
Gesamt	146.148	106.514

Am 22./23. Dezember 2021 wurde ein Kaufvertrag über den Erwerb der ALBA Wertstoffmanagement GmbH mit Wirkung zum 31. März 2022 abgeschlossen. Die daraus resultierende Verpflichtung zur Kaufpreiszahlung ist im Bestellobligo berücksichtigt.

Factoring

Zur Betriebsmittelfinanzierung und Übertragung von Ausfallrisiken nutzen ausgewählte Gesellschaften der ALBA Group ein revolvierendes Factoring-Programm. Im Rahmen dieses Programms veräußern die Gesellschaften (Forderungsverkäufer) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis eines einheitlichen Forderungskaufvertrages an eine Factoring-Gesellschaft (Factor). Der Kaufpreis der Forderungen entspricht deren Nennbetrag abzüglich Zinsen bis zum tatsächlichen Zahlungseingang der Forderung beim Factor bzw. Delkrederefall. Vom Kaufpreis wird für die veräußerten Forderungen ein Sicherheitseinbehalt von regelmäßig 7% des Forderungsnennbetrags einbehalten, der das Veritätsrisiko abdecken soll und bei Zahlungseingang durch den Kunden bzw. im Delkrederefall an den Forderungsverkäufer erstattet wird. Die Vorteile des Factorings liegen insbesondere in einer Verbesserung der Liquidität sowie in der Übertragung des Forderungsausfallrisikos auf den Factor. Im Zeitpunkt des Verkaufs und der Übertragung der Forderungen an den Factor werden die Forderungen ausgebucht und der Sicherheitseinbehalt unter den sonstigen Vermögensgeständen aktiviert. Zum Bilanzstichtag waren von den veräußerten Forderungen TEUR 36.091 durch die Kunden noch nicht beglichen, woraus der ALBA Group kein Ausfallrisiko droht.

Derivative Finanzinstrumente

Devisentermingeschäfte

Im Konzern wurden zur Absicherung des Währungsrisikos aus in Fremdwährung fakturierten Lieferungen und Leistungen Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Zwischen den Fremdwährungsforderungen und den Devisentermingeschäften besteht eine ökonomische Sicherungsbeziehung, handelsrechtliche Bewertungseinheiten zwischen Sicherungs- und Grundgeschäft wurden nicht gebildet. Die Devisentermingeschäfte weisen zum Bilanzstichtag einen aggregierten negativen Marktwert von TEUR 16 auf. Die Geschäfte mit einem negativen Marktwert von insgesamt TEUR 22 wurden passiviert.

Warentermin- und Optionsgeschäfte

Warentermingeschäfte werden in der ALBA Group zur Absicherung von Metallpreisänderungen abgeschlossen. Grundsätzlich befinden sich die für Metalle abgeschlossenen Warentermingeschäfte in einer ökonomischen Sicherungsbeziehung. Handelsrechtliche Bewertungseinheiten werden zwischen den Warentermingeschäften und den dazugehörigen Grundgeschäften nicht gebildet. Zum Bilanzstichtag bestanden in der ALBA Group keine Warentermingeschäfte.

Zur ökonomischen Absicherung des Dieselpreisänderungsrisikos wurde im Dezember 2021 eine Diesel-Option (Warentermingeschäft) mit einer Laufzeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 abgeschlossen. Da hier die Voraussetzungen des § 254 HGB zur Bildung einer handelsrechtlichen Bewertungseinheit nicht erfüllt sind, wird die Option frei bilanziert. Zum Bilanzstichtag entsprach der Buchwert der Diesel-Option von TEUR 453 dem Marktwert.

Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die erzielten Außenumsatzerlöse (nach Konsolidierung zwischen den Bereichen) entfallen nach Tätigkeitsbereichen wie folgt auf das In- und Ausland:

	2021 TEUR	2020 TEUR
Inland
Waste and Metals	955.566	792.767
Finance	1.111	1.433
Ausland
Waste and Metals	231.922	192.392
Finance	158	300
	232.080	192.692
Konzern	1.188.757	986.892

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen werden Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.380 (i. Vj.: TEUR 2.691) ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Posten enthält Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 2.474 (i. Vj.: TEUR 2.816).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.380 (i. Vj. TEUR 1.422) betreffen Pensionsverpflichtungen und andere langfristige Personalrückstellungen (TEUR 1.226; i. Vj.: TEUR 1.216), die zum Teil aktivisch unter dem Posten aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung ausgewiesen werden, sowie sonstige Rückstellungen (TEUR 154; i. Vj.: TEUR 206).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind in der ALBA Group trotz der verbesserten Ergebnissituation gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.691 auf TEUR 4.041 zurückgegangen. Dabei wurden im Organkreis der ALBA Europe Holding plc & Co. KG keine Gewerbesteueraufwendungen für das Veranlagungsjahr 2021 berücksichtigt, da von der steuerlichen Sonderregelung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von einem Jahr für digitale Wirtschaftsgüter gemäß BMF-Schreiben vom 26. Februar 2021 (sog. -Digital-AfA-) Gebrauch gemacht wird.

Außergewöhnliche Erträge und Aufwendungen

Die in der ALBA Group im Geschäftsjahr 2021 angefallenen außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen sind in folgenden Posten der Konzerngewinn- und -verlustrechnung enthalten:

	2021 TEUR
Sonstige betriebliche Erträge	18.989
Personalaufwand	-1.140
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-12.512
Abschreibungen	-4.117
Zinsaufwand	-125
Gesamt	1.095

Die außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres 2021 betreffen die Neuordnung der Unternehmensgruppe sowie Anteilsveränderungen bei zwei Joint Ventures, Erstattungen aus Schadensersatz, Auswirkungen von Schadensfällen in der Anlage eines nahestehenden Unternehmens, außerplanmäßige Abschreibungen auf Gebäude sowie in vorherigen Geschäftsjahren eingeleitete Restrukturierungs- und Rückbaumaßnahmen.

Sonstige Angaben

Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelbestand umfasst grundsätzlich die Posten Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und die Wertpapiere des Umlaufvermögens. Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr enthält der Finanzmittelbestand ausschließlich Schecks, den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten. Die Bestände des Finanzmittelfonds von quotal einbezogenen Unternehmen betragen TEUR 1.864 (i. Vj.: TEUR 1.571). Wie auch im Vorjahr unterlag der Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag keinen Verfügungsbeschränkungen.

Die im Abschnitt Eigenkapital beschriebene Sachentnahme durch die ALBA KGaA sowie die Begründung einer Einlageverpflichtung gegenüber einem nahestehenden Unternehmen (vgl. Abschnitt Verbindlichkeiten) stellen wesentliche zahlungsunwirksame Investitions- bzw. Finanzierungsvorgänge dar.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung wird gemäß Ziffer 6 des Gesellschaftsvertrags der ALBA Group KG ausschließlich durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die ALBA Group Verwaltungs plc, ausgeübt. Dem Vorstand (-Board of Directors-) der persönlich haftenden Gesellschafterin gehörten im Geschäftsjahr 2021 folgende Mitglieder an:

Dr. Eric Schweitzer, CEO, Diplom-Kaufmann, Berlin,

Dr. Axel Schweitzer, CEO, Diplom-Ingenieur, Berlin (ausgeschieden zum 21. Juli 2022),

Dirk Beuth, Commercial Manager, Diplom-Kaufmann, Berlin (seit dem 21. Juli 2022).

Gesamtbezüge des Vorstands

Bezüglich der Angabe der Bezüge des Vorstands gem. § 314 Abs. 1 Nr. 6 a) und b) wird von der Schutzklausel des § 314 Abs. 3 HGB i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Gesellschafterausschuss

Die ALBA Group KG hat gemäß Ziffer 8.1 ihres Gesellschaftsvertrages einen Gesellschafterausschuss gebildet, dem die Komplementärin sowie die Kommanditistin Eibsee Ltd. angehören.

Mitarbeiter*innen

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter*innen ergibt sich nach Köpfen wie folgt:

	2021
Gewerbliche Arbeitnehmer*innen (inklusive 75 Auszubildenden)	3.588
Angestellte (inklusive 47 Auszubildenden)	1.607
	5.195

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Beteiligungsquote entfallen 80 Mitarbeiter*innen auf Gemeinschaftsunternehmen.

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter*innen gemäß Vollzeitäquivalent beträgt 4.980.

Nicht marktübliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Geschäftsjahr 2021 haben die Eigentümer der ALBA Group KG, Dr. Axel Schweitzer und Dr. Eric Schweitzer, begonnen die Unternehmensgruppe neu zu ordnen und die jeweilige operative Verantwortung in den Eigentumsverhältnissen abzubilden. Im Rahmen dieser Neuordnung hat eine Konzerngesellschaft ihren Standort in Leipzig zu einem Verkaufspreis, der circa 10% des Verkehrswertes entspricht, an die ALBA Leipzig Real Estate GmbH & Co. KG, Berlin, veräußert. Diese ist mit 50% Anteilsbesitz ein quotal einbezogenes Gemeinschaftsunternehmen. Die übrigen Anteile werden von einem nahestehenden Unternehmen aus der Sphäre der Gesellschafter der ALBA Group KG gehalten. Der hälftige Buchverlust aus dieser Transaktion in Höhe von TEUR 1.293 ist im Konzernabschluss der ALBA Group berücksichtigt.

Honorar des Konzernabschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 berechnete Gesamthonorar im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB beträgt EUR 0,5 Mio. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen EUR 0,5 Mio.

Befreiung nach §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB

Die Gesellschaften, die die Befreiungsvorschriften nach §§ 264 Abs. 3 und 264b HGB in Anspruch nehmen, sind aus der Konzernanteilsbesitzliste ersichtlich.

Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Die ALBA SE ist als börsennotiertes Tochterunternehmen der ALBA Group KG zur Abgabe einer Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG verpflichtet. Der Verwaltungsrat der ALBA SE hat zuletzt im April 2022 seine jährliche Erklärung zu den Empfehlungen der -Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex- abgegeben und auf der Internetseite der Gesellschaft (https://www.alba.info/unternehmen/investor-relations-alba-se/corporate-governance/) veröffentlicht und damit öffentlich dauerhaft zugänglich gemacht.

Nachtragsbericht

Die ALBA Europe Holding plc & Co. KG, Berlin, ein Tochterunternehmen der ALBA Group KG, hat am 9. März 2022 ihre börsennotierte Tochtergesellschaft ALBA SE darüber informiert, dass sie eine mögliche Veräußerung von Aktien an der ALBA SE und die Hereinnahme eines strategischen Investors prüft. Da das Geschäftsfeld des Stahl- und Metallrecyclings künftig nicht mehr im Kernfokus der weiteren Wachstumsstrategie der ALBA Group steht, wird ein Investor gesucht, der zumindest eine Mehrheitsbeteiligung an der ALBA SE übernimmt, wobei aber auch ein vollständiger Verkauf, auch über die Börse, nicht ausgeschlossen wird.

Berlin, 15. August 2022

Dr. Eric Schweitzer

Dirk Beuth

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2021 TEUR	Veränderung Konsolidierungskreis TEUR	Zugänge TEUR	Währungsdifferenzen TEUR	Abgänge TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	135.028	1.922	4.916	-17	-2.442
2. Geschäfts- oder Firmenwert	151.662	334	6.563	-1	-374
davon Geschäftswerte aus Einzelabschlüssen	14.294	0	4	0	0
davon Geschäftswerte aus Kapitalkonsolidierung	137.368	334	6.559	0	-374
Geleistete Anzahlungen	1.833	0	904	0	0
	288.522	2.256	12.383	-18	-2.816
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	316.193	464	2.147	-252	-6.174
2. Technische Anlagen und Maschinen	131.624	3.507	4.648	-142	-7.520
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	292.365	2.382	21.827	-431	-22.070
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.639	9	12.831	-9	-202
	751.821	6.361	41.453	-832	-35.966
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	2.679	-542	0	-6	-1.324
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	67.550	-71.869	24.124	112	-8.782
3. Beteiligungen	6.134	0	0	-3	0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	943	0	0	0	0
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	2	0	0	0
6. Sonstige Ausleihungen	1.738	0	0	0	-1.737
	79.044	-72.409	24.124	103	-11.844
	1.119.387	-63.793	77.960	-747	-50.625

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Umbuchungen TEUR	31.12.2021 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.768	141.175
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	158.184
davon Geschäftswerte aus Einzelabschlüssen	0	14.299
davon Geschäftswerte aus Kapitalkonsolidierung	0	143.885
Geleistete Anzahlungen	-1.762	976
	6	300.336
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.187	315.564
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.194	135.312
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	426	294.499
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-6.813	17.454
	-6	762.830
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	806
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	11.136
3. Beteiligungen	0	6.131
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	943
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	2
6. Sonstige Ausleihungen	0	1
	0	19.019
	0	1.082.185

	Abschreibungen
	01.01.2021 TEUR	Veränderung Konsolidierungskreis TEUR	Zugänge TEUR	Währungsdifferenzen TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2021 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	37.253	3	4.163	-17	-2.442	38.960
2. Geschäfts- oder Firmenwert	89.356	-790	7.654	-1	-201	96.018
davon Geschäftswerte aus Einzelabschlüssen	13.954	0	340	-1	0	14.292
davon Geschäftswerte aus Kapitalkonsolidierung	75.402	-790	7.314	0	-201	81.726
Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0	0
	126.609	-787	11.816	-18	-2.642	134.978
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	189.284	456	10.694	-109	-4.467	195.858
2. Technische Anlagen und Maschinen	109.412	2.333	5.394	-102	-7.357	109.680
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	241.098	1.586	17.996	-321	-21.599	238.760
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	347	0	272	-2	-104	513
	540.141	4.375	34.356	-534	-33.527	544.810
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.825	-527	0	0	-1.297	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	19.131	-22.459	3.619	0	0	290
3. Beteiligungen	3.142	0	0	-1	0	3.141
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	920	0	0	0	0	920
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	0	0	0	0
6. Sonstige Ausleihungen	1.737	0	0	0	-1.737	0
	26.755	-22.986	3.619	-1	-3.034	4.352
	693.505	-19.398	49.791	-554	-39.204	684.139

	Restbuchwerte
	31.12.2021 TEUR	31.12.2020 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	102.216	97.776
2. Geschäfts- oder Firmenwert	62.166	62.309
davon Geschäftswerte aus Einzelabschlüssen	7	343
davon Geschäftswerte aus Kapitalkonsolidierung	62.159	61.966
Geleistete Anzahlungen	976	1.835
	165.358	161.920
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	119.708	126.912
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.633	22.208
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	55.738	51.271
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	16.941	11.293
	218.020	211.684
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	806	855
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	10.845	48.420
3. Beteiligungen	2.990	2.992
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	23	23
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	2	0
6. Sonstige Ausleihungen	1	1
	14.667	52.291
	398.045	425.895

Konzernanteilsbesitzliste zum 31. Dezember 2021

I. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen

lfd. Nr.	Name und Sitz der Gesellschaft	Kapitalanteil in %	Anteilseigner	Fußnote
	1. Vollkonsolidierte Unternehmen
1	ALBA Group plc & Co. KG, Berlin	100,00		1)
2	ALBA Berlin GmbH, Berlin	100,00	10	1)
3	ALBA Berlin Dienstleistungs GmbH, Berlin	100,00	10	1)
4	ALBA BH d.o.o., Mostar, Bosnien-Herzegowina	100,00	6
5	ALBA Braunschweig GmbH, Braunschweig	94,00	10	1)
6	ALBA CEE Holding GmbH, Berlin	100,00	10
7	ALBA Cottbus GmbH, Cottbus	100,00	10	1)
8	ALBA Dolny Slask Sp. z o.o., Wałbrzych, Polen	100,00	27
9	ALBA Ekoplus Sp. z o.o., Dąbrowa Górnicza, Polen	100,00	27
10	ALBA Europe Holding plc & Co. KG, Berlin	100,00	1	1) 6)
11	ALBA Facility Management Sp. Z o.o., Wrocław, Polen	100,00	27
12	ALBA Heilbronn-Franken plc & Co. KG, Waiblingen	100,00	10	1)
13	ALBA Lausitz GmbH, Cottbus	100,00	7	1)
14	ALBA Logistik GmbH, Berlin	100,00	2	1)
15	ALBA Management GmbH, Berlin	100,00	10	1)
16	ALBA Metall Nord GmbH, Rostock	94,07	32	1)
17	ALBA Metall Saar GmbH, Bous (vormals INTERSEROH SEROG GmbH)	94,07	32	1)
18	ALBA Metall Süd GmbH, Stuttgart	94,07	32	1)
19	ALBA Miejskie Przedsiebiorstwo Gospodarki Komunalnej Sp. z o.o., Dąbrowa Górnicza, Polen	51,08	27
20	ALBA Miejskie Przedsiebiorstwo Oczyszczania Sp. z o.o., Olkusz, Polen	51,08	19
21	ALBA Neckar-Alb GmbH & Co. KG, Metzingen	100,00	10	1)
22	ALBA Neckar-Alb Verwaltungs GmbH, Metzingen	100,00	10	5)
23	ALBA Niedersachsen-Anhalt GmbH, Braunschweig	100,00	10	1)
24	ALBA Nord GmbH, Schwerin	89,50	10	1)
25	ALBA Nordbaden GmbH, Karlsruhe	100,00	10	1)
26	ALBA Nowe Technologie Sp. z o.o., Dąbrowa Górnicza, Polen	100,00	27/9
27	ALBA Polska Sp. z o.o., Dąbrowa Górnicza, Polen	100,00	6
28	ALBA Property Management Sp. z.o.o., Wrocław, Polen	100,00	27
29	ALBA Przedsiebiorstwo Gospodarki Komunalnej Czeladz Sp. z o.o., Czeladź, Polen	96,40	27
30	ALBA Przedsiebiorstwo Techniki Sanitarnej Sp. z o.o. w.L., Dąbrowa Górnicza, Polen (i.L.)	99,66	27
31	ALBA Sachsen GmbH, Leipzig	100,00	10	1)
32	ALBA Scrap and Metals Holding GmbH, Berlin	94,07	33	1)
33	ALBA SE, Köln	94,07	10
34	ALBA Süd Geschäftsführungs GmbH, Waiblingen	100,00	10	4), 1)
35	ALBA Süd GmbH & Co. KG, Waiblingen	100,00	10	1)
36	ALBA Supply Chain Management GmbH, Velten	100,00	10	1)
37	ALBA Uckermark GmbH, Schwedt	51,00	10
38	ALBA Zenica d.o.o., Zenica, Bosnien-Herzegowina	75,00	6
39	Akanthus Grundstücksverwaltungsges. mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz	100,00	10	1)
40	APPL Spólka z Ograniczona Odpowiedzialnoscia w Likwidacji, Dąbrowa Górnicza, Polen (vormals ALBA Południe Polska Sp. z o.o.)	100,00	27
41	documentus GmbH Stuttgart, Waiblingen	100,00	35	1)
42	EBK Berliner Kompostierungsgesellschaft mbH, Berlin	100,00	10
43	HABITUS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Berlin KG, Pullach i. Isartal	94,00	1	1) 2)
44	Nenn Entsorgung GmbH & Co. KG, Berlin	100,00	10	1)
45	Nenn Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin	100,00	10	1) 3)
46	Przedsiebiorstwo Techniki Sanitarnej ALBA Sp. z o.o., Chorzów, Polen	66,67	27
47	SR Service GmbH, Rostock	70,00	10
48	TVF Altwert GmbH, Cottbus	94,07	32
49	Wroclawskie Przedsiebiorstwo Oczyszczania ALBA S.A., Wrocław, Polen	100,00	27
50	Zamak Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz	-	-	1) 2)
51	Zamie Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG, Mainz	100,00	35	1) 2)
	2. Gemeinschaftsunternehmen
52	ALBA Leipzig Real Estate GmbH & Co. KG, Berlin	50,00	31
53	AWU Abfallwirtschafts-Union Ostprignitz-Ruppin GmbH, Märkisch Linden	49,00	10
54	BRAL Reststoff-Bearbeitungs GmbH, Berlin	50,00	10
	3. Assoziierte Unternehmen
55	Abfalllogistik Steinburg GmbH, Itzehoe	49,00	10
56	Abfallwirtschaft Torgau-Oschatz GmbH, Torgau	49,00	31
57	ALBA Rising Green Fuel (Hong Kong) Limited, Hongkong	50,00	1
58	ALL Abfall-Logistik Leipzig GmbH (ALL), Leipzig	49,00	31
59	AWU Abfallwirtschafts-Union Oberhavel GmbH, Velten	49,00	10
60	HAW Havelländische Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH, Nauen	49,00	10

II. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen

lfd. Nr.	Name und Sitz der Gesellschaft	Kapitalanteil in %	Anteilseigner	Fußnote
	1. Verbundene Unternehmen
61	ALBA Europe Holding Verwaltungs plc, Dublin, Irland	100,00	1
62	ALBA Industrial Service Sp. z.o.o., Wrocław, Polen	100,00	27
63	ALBA Organizacja Odzysku Opakowan S.A., Wrocław, Polen	100,00	27
	2. Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
63	ALBA Leipzig Real Estate Verwaltungs GmbH, Berlin	50,00	52
64	Deponiegesellschaft Ostvorpommern GmbH, Spantekow	33,12	24
65	RHENUS-ZEHNER GmbH, Heilbronn	50,00	1
66	Sonderabfall Service Südwest GmbH, Waiblingen	50,00	10
67	Umwelt-Service Nordschwarzwald GmbH, Nagold	49,00	10
68	USŁUGI KOMUNALNE WODNIK Sp. z o.o., Trzebnica, Polen	40,21	49
69	Ziems Recycling GmbH i.I., Malchow	23,52	16
	1) Inanspruchnahme der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB
	2) Zweckgesellschaft, die aufgrund von § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen wird
	3) Persönlich haftende Geselschafterin der Nenn Entsorgung GmbH & Co. KG, Berlin
	4) Persönlich haftende Gesellschafterin der ALBA Süd GmbH & Co.KG, Waiblingen
	5) Persönlich haftende Gesellschafterin der ALBA Neckar-Alb GmbH & Co. KG, Metzingen
	6) Persönlich haftende Gesellschafterin der ALBA Heilbronn-Franken plc & Co. KG, Waiblingen

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

Inhalt

A. Grundlagen des Konzerns

A.1. Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur

A.2. Produkte und Dienstleistungen

A.3. Steuerungssystem

B. Wirtschaftsbericht

B.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

B.2. Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen

B.3. Geschäftsverlauf

B.3.1 Waste and Metals

B.3.2 Services

B.3.3 AIR

B.3.4 Green Fuel

B.4. Lage

B.4.1 Ertragslage

B.4.2 Vermögenslage

B.4.3 Finanzlage

B.5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der ALBA Group

C. Chancen- und Risikobericht

C.1. Chancenbericht

C.1.1. Chancenmanagement

C.1.2. Chancen

C.2. Risikobericht

C.2.1. Risikomanagementsystem

C.2.2. Das interne Kontrollsystem in Bezug auf die Konzernrechnungslegung

C.2.3. Risikobewertung

C.2.4. Risiken

C.2.5. Gesamtrisikoprofil

D. Weitere Angaben

D.1. Mitarbeitende und soziale Verantwortung

D.2. Umwelt und Nachhaltigkeit

D.3. Forschung und Entwicklung

E. Prognosebericht

E.1. Entwicklung Waste and Metals

E.2. Entwicklung des Konzerns

A. Grundlagen des Konzerns

Die ALBA Group leistet einen hohen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Laut der 2021 veröffentlichten Studie des Fraunhofer-Instituts UMSICHT, Oberhausen, konnten durch die Kreislaufführung der ALBA Group von 4,8 Millionen Tonnen Wertstoffen allein im Jahr 2020 rund 3,5 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart werden. Gleichzeitig wurden durch das Recycling im Vergleich zur Primärproduktion 28,8 Millionen Tonnen Ressourcen wie beispielsweise Rohöl, Aluminium oder Holz eingespart. Der Recycling- und Umweltdienstleister sowie Rohstoffversorger war im Berichtsjahr mit seinen beiden Marken ALBA und Interseroh vorwiegend in Deutschland und anderen europäischen Ländern aktiv.

Die vormals von der ALBA Group KG gehaltenen Aktien der ALBA SE sowie der zwischen der ALBA SE und der ALBA Group KG bestehende Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sind mit Handelsregistereintragung vom 27. März 2019 auf die ALBA Europe Holding plc & Co. KG (ALBA Europe Holding KG) mit Sitz in Berlin übergegangen. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um eine 100%ige Tochtergesellschaft der ALBA Group KG.

Gemäß dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag wurde die ALBA Europe Holding KG verpflichtet, auf Verlangen einer jeden außenstehenden Person mit Aktienbesitz der ALBA SE deren auf den Inhabenden lautende Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,60 Euro je Aktie gegen eine Barabfindung in Höhe von 46,38 Euro je ALBA SE-Aktie zu erwerben (Barabfindungsangebot).

Diejenigen außenstehenden Aktionär*innen der ALBA SE, die das Barabfindungsangebot nicht annahmen, hatten für die Dauer des Vertrages Anspruch auf Zahlung einer wiederkehrenden Geldleistung (Ausgleichszahlung). Die Ausgleichszahlung betrug ursprünglich für jedes volle Geschäftsjahr brutto 3,94 Euro je ALBA SE-Aktie abzüglich Körperschaftsteuer nebst Solidaritätszuschlag nach dem jeweils für diese Steuern für das betreffende Geschäftsjahr geltenden Satz (netto 3,25 Euro).

Außenstehende Aktionär*innen hatten beim Landgericht Köln eine gerichtliche Überprüfung von Barabfindung und Ausgleichszahlung beantragt. Das Gericht hatte mit Beschluss vom 23. Februar 2018 entschieden, dass die Abfindung von 46,38 Euro unverändert bestehen bleiben und die Ausgleichszahlung auf brutto 4,91 Euro (netto 4,17 Euro) angehoben werden sollte. Einige Aktionär*innen reichten Beschwerde gegen diese Entscheidung ein. Damit ging das Spruchverfahren in die zweite Instanz.

Die Beschwerdeführer, der gemeinsame Vertreter der außenstehenden Aktionär*innen und die ALBA Europe Holding KG schlossen am 26. April 2021 einen außergerichtlichen Vergleich, der insbesondere eine Rücknahme der Beschwerden gegen den Beschluss des Landgerichts Köln zum Inhalt hatte, welcher hierdurch rechtskräftig wurde. Die Rechtskraft des Beschlusses umfasste die vorgenannte Anhebung der Ausgleichszahlung. Darüber hinaus wurde der Abfindungsbetrag in Bezug auf alle abfindungsberechtigten Aktien der gegenwärtigen und ehemaligen außenstehenden Aktionär*innen um 0,50 Euro auf 46,88 Euro erhöht. Die Bekanntmachung über die Beendigung des Spruchverfahrens wurde am 28. April 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Somit endete das Barabfindungsangebot der ALBA Europe Holding KG am 28. Juni 2021. Bis dahin wurden der ALBA Europe Holding KG 123.525 Aktien (entspricht 1,26% aller ausgegebenen Aktien) angedient.

Mit Schreiben vom 30. Juni 2021 hat die ALBA Europe Holding KG den zwischen ihr als herrschendem Unternehmen und der ALBA SE als abhängiger Gesellschaft seit 2011 bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag (BGAV) ordentlich gekündigt. Er endete daher mit Ablauf des 31. Dezember 2021. Außenstehende Aktionär*innen der ALBA SE werden im Nachgang zur Hauptversammlung 2022 für das Geschäftsjahr 2021 letztmals die Ausgleichszahlung in Höhe von 4,17 Euro (netto) je Aktie erhalten.

Am 9. März 2022 wurde die ALBA SE von der ALBA Europe Holding KG darüber informiert, dass diese eine mögliche Veräußerung von Aktien an der ALBA SE und die Hereinnahme eines strategischen Investors prüft. Angesichts des von der ALBA Europe Holding KG erwarteten Strukturwandels in der Stahlindustrie steht danach das von der ALBA SE-Gruppe repräsentierte Geschäftsfeld des Stahl- und Metallrecyclings künftig nicht mehr im Kernfokus der weiteren Wachstumsstrategie der ALBA Europe Holding KG. Diese sucht daher einen Investor, der zumindest eine Mehrheitsbeteiligung an der ALBA SE übernimmt, wobei aber auch ein vollständiger Verkauf, auch über die Börse, nicht ausgeschlossen wird.

A.1. Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur

Die ALBA Group war bis Dezember 2021 in vier Geschäftsbereiche unterteilt: Waste and Metals, Services, ALBA International Recycling (AIR) sowie Green Fuel. Hiervon ist der Geschäftsbereich Waste and Metals von vorrangiger Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, da dieser nahezu ausschließlich aus Tochterunternehmen besteht, die im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen werden.

Die Eigentümer und Vorstände der ALBA Group, Dr. Axel Schweitzer und Dr. Eric Schweitzer, haben die Unternehmensgruppe im Verlauf des Berichtsjahres neu geordnet, um agile Einheiten zu schaffen, die auch die jeweilige operative Verantwortung der Gesellschafter in den Eigentumsverhältnissen abbilden. In diesem Rahmen sind Ende Dezember 2021 insbesondere die Anteile an der ALBA International Recycling GmbH, Berlin, und somit der Geschäftsbereich AIR, sowie die Anteile an der ALBA Services Holding GmbH, Berlin, und somit der Geschäftsbereich Services, aus dem Konzernverbund der ALBA Group ausgeschieden. Dies erfolgte mittels Sachentnahme durch die alleinige Kommanditistin der ALBA Group KG, die ALBA plc & Co. KGaA, Berlin. Die Neuordnung wird 2022 abgeschlossen sein. Die Geschäftsbereiche werden im Rahmen eines familiären Verbundes weiter eng zusammenarbeiten.

AIR, Services und Green Fuel haben auch im Geschäftsjahr 2021 aufgrund der Anteils- bzw. Stimmrechtsverhältnisse ausschließlich zum Beteiligungsergebnis beigetragen. Über den Geschäftsbereich Green Fuel wird ab 2022 aufgrund der im Vergleich zu Waste and Metals untergeordneten Bedeutung nicht mehr separat berichtet.

A.2. Produkte und Dienstleistungen

Waste and Metals

Der Geschäftsbereich Waste and Metals umfasst europäische Gesellschaften, die die Sammlung, Erfassung, Verarbeitung und Vermarktung sämtlicher Stoffströme, insbesondere Papier/Pappe/Kartonagen (PPK), Abfall zur Verwertung (AzV) und Holz sowie Stahl- und Metallschrott, anbieten. Der Geschäftsbereich teilt sich in die operativen Geschäftsfelder Waste Operations (WO), Scrap and Metals (SaM) sowie Commodities auf. Die Geschäftsfelder werden aus dem Bereich Strategy & Support Functions (SSF) mit gesellschaftsübergreifenden Dienstleistungen unterstützt.

Waste Operations

Das Geschäftsfeld Waste Operations beinhaltet die Erfassung/Sammlung, Sortierung und Behandlung sowie die Vermarktung und umweltgerechte Entsorgung sämtlicher Abfallarten. Die Logistik der Abfälle erfolgt hierbei mit eigenen Fahrzeugen und Containern. Die Gesellschaften agieren sowohl in Deutschland als auch in Central Eastern Europe (CEE), im Geschäftsjahr 2021 konkret in Polen und Bosnien-Herzegowina. Waste Operations ist in drei Bereiche untergliedert: Gewerbe-, System- sowie Kommunalgeschäft.

Im Gewerbegeschäft werden sowohl in der Fläche als auch über eine Key Account-Betreuung insbesondere AzV-Mengen sowie mineralische Abfälle erfasst, umgeschlagen und verarbeitet. Neben klassischen Entsorgungsdienstleistungen werden je nach Region auch ergänzende Dienstleistungen wie bspw. die Bereitstellung von Abfallbilanzen und -wirtschaftskonzepten sowie die Realisierung kundeninterner Logistikkonzepte angeboten. Je nach Kundenbedürfnis werden die Verträge auf Dauer oder projektbezogen, z.B. für Messen oder Bauvorhaben, abgeschlossen. Im Systemgeschäft erfolgen die Erfassung und der Umschlag von Glas- sowie LVP (Leichtverpackungs)-Mengen im Auftrag der dualen Systeme. Im Kommunalgeschäft werden verschiedene Fraktionen (u.a. AzV/Abfall zur Beseitigung, PPK, Bioabfälle, Sonderabfälle) erfasst und verwertet sowie zusätzliche Leistungen wie der Betrieb von Wertstoffhöfen erbracht. Die Entsorgung im kommunalen Umfeld und im Systemgeschäft erfolgt auf Basis langfristiger Verträge. Ergänzende Leistungen wie Winterdienst und Straßenreinigung werden sowohl im kommunalen als auch gewerblichen Bereich angeboten.

Das Geschäftsfeld WO verfügt über eigene zertifizierte Sortieranlagen und Mengenkapazitäten an Stoffströmen zur Vermarktung. Bei der PPK-Sortierung werden unterschiedliche Papierfraktionen aus haushaltsnaher Sammelware gewonnen. Mittels modernster Sortiertechnik, bspw. Nahinfrarottechnik, wird eine nahezu 100%ige Ressourceneffizienz erzielt. Es werden drei Hauptpapierfraktionen sortiert und vermarktet: Mischpapier, Kaufhausaltpapier und Deinkingware. Aus dem Stoffstrom AzV wird qualitativ hochwertiger Ersatzbrennstoff (EBS) mit verschiedener Kalorik in Form von Pellets oder Fluff gewonnen. Diese werden in Kraft- oder Zementwerken eingesetzt und substituieren dort fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas, was eine erhebliche Einsparung von klimaschädlichen Treibhausgasen bewirkt. Im Altholz-Recycling wird das Material, das u.a. aus Gewerbebetrieben und Kommunen stammt, nach kundenspezifischen Anforderungen aufbereitet und an die Holzwerkstoffindustrie bzw. Biomassekraftwerke vermarktet. Zu den vermarkteten Kunststoffen zählen vor allem PE/PP-Kunststoffe, diverse Folienfraktionen (LDPE/HDPE) sowie Nischenfraktionen wie Big Bags und Umreifungsbänder.

Scrap and Metals

Die mit der Erfassung, Sammlung und Aufbereitung von Schrotten befassten Unternehmen sind im Geschäftsfeld SaM zusammengefasst. Nach der Aufbereitung werden Stahlwerke, Gießereien und Metallhütten mit Eisen- und Nichteisen-Metallen versorgt. Dabei steht Fe (ferrous) für alle Eisen- oder Stahlschrotte und NE für alle Nichteisen-Metallschrotte. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Fraktionen liegt neben den Materialeigenschaften in der unterschiedlichen Wertigkeit, die bei den NE-Metallen deutlich höher ist. Die Aufbereitung von Produktions-, Gewerbe- und Konsumschrott zu hochwertigem Shredder-, Scheren- und Paketierschrott für den internationalen Handel erfolgt in industriellen Anlagen und mit modernen Trenntechniken.

Commodities

Im Geschäftsfeld Commodities werden AzV-Mengen und, im Zuge des Übergangs der ALBA Wertstoffmanagement GmbH (AWM), Berlin, aus dem Geschäftsbereich AIR in den Geschäftsbereich Waste and Metals, ab dem zweiten Quartal 2022 auch wieder PPK-Mengen vermarktet. Diese Mengen werden sowohl intern von Gesellschaften des Geschäftsfelds Waste Operations als auch von externen Anbietern am Markt akquiriert. Zu den Abnehmern zählen die Papierindustrie bzw. Waste-to-Energy Kraftwerke in ganz Deutschland, in Europa und Übersee.

Strategy & Support Functions

Die SSF sind primär in der ALBA Europe Holding KG und der ALBA Management GmbH gebündelt und bieten Dienstleistungsfunktionen für die Geschäftsfelder des Geschäftsbereichs Waste and Metals an. Dazu gehören Dienstleistungen wie z.B. Einkauf, Personalabrechnung, Controlling und Buchhaltung sowie die Bereitstellung von Informationstechnik.

Services

Die ALBA Services-Gruppe gehört zu den führenden Anbietern von Dienstleistungen rund um die Schließung von Produkt-, Material- und Logistikkreisläufen. Aufgabenfelder sind die Konzeption und die Realisation von Erfassungs-, Rückhol- und Kreislaufsystemen für gebrauchte Verpackungen und Produkte, der Betrieb von Anlagen zur Sortierung von LVP und zur Aufbereitung von Kunststoffen sowie die Erbringung infrastruktureller, technischer und kaufmännischer Facility-Management-Dienstleistungen.

Das Dienstleistungsangebot ist in fünf Geschäftsfelder unterteilt - Recycling Solutions, Waste Management Solutions, Circular Solutions, Facility Solutions und International Solutions.

Zum Geschäftsfeld Recycling Solutions gehören die Rücknahme von Transportverpackungen, Verkaufsverpackungen und Papiersäcken, andere Rücknahme- und Lizenzierungssysteme, das Kunststoff-Recyclingverfahren Recycled-Resource sowie die Sorting-Aktivitäten.

Das Geschäftsfeld Waste Management Solutions umfasst die gesamte Bandbreite des Managements der Filial-, Lager- und Produktionsstättenentsorgung sowie die Verwertung beziehungsweise Vermarktung der gewonnenen Rohstoffe. In diesem Geschäftsfeld wird ein nach Wünschen der Kundschaft individualisiertes Konzept erarbeitet. Mit ecoservice24 wird zudem ein webbasiertes Entsorgungsportal im Privat- und Kleingewerbekunden-Bereich betrieben.

Dem Geschäftsfeld Circular Solutions sind insbesondere die Aktivitäten Mehrweg-Pooling sowie die INTERSEROH Product Cycle GmbH, Melle, zugeordnet.

Als Full-Service-Provider mit Fokus auf die Wohnungswirtschaft erbringt das Geschäftsfeld Facility Solutions infrastrukturelle und technische Dienstleistungen. Dazu gehören auch Winterdienst und Straßenreinigung. Darüber hinaus übernimmt dieser Bereich die kaufmännische Immobilienverwaltung fremder Liegenschaften.

Das zudem bestehende Geschäftsfeld International Solutions ist ein wichtiger Treiber bei der Internationalisierung der Dienstleistungen aus den einzelnen Geschäftsfeldern, aber auch für länderspezifische Innovationen und Produktentwicklungen. Die ALBA Services-Gruppe ist mit eigenen Gesellschaften in mittel-, süd- und osteuropäischen Recyclingmärkten tätig. Hierzu gehören unter anderem Österreich, Slowenien, Polen, Italien und Kroatien. In diesen Ländern bietet die Unternehmensgruppe Filial- und Zentrallagerentsorgung sowie diverse Sammelsysteme an, beispielsweise für Transportverpackungen, Verkaufsverpackungen oder E-Schrott.

AIR

Zum Geschäftsbereich AIR (ALBA International Recycling) gehören europäische sowie ein asiatisches Unternehmen, die unterschiedlichste Abfallarten erfassen beziehungsweise sammeln, diese aufbereiten und vermarkten. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Europa.

Auf verschiedenen Plätzen werden, ähnlich wie im Geschäftsbereich Waste and Metals, Alt- und Neuschrotte gesammelt (Fe- sowie NE-Metalle). Nach ihrer Aufbereitung werden Stahlwerke, Gießereien und Metallhütten mit Eisen- und Nichteisen-Metallen versorgt. Auch in diesem Geschäftsfeld erfolgt die Aufbereitung von Produktions-, Gewerbe- und Konsumschrott zu hochwertigem Shredder-, Scheren- und Paketierschrott für den internationalen Handel in industriellen Anlagen und mit modernen Trenntechniken. Darüber hinaus werden durch die Zerlegung von Altfahrzeugen neben Eisen- und Stahlschrotten auch verwertbare Fahrzeugkomponenten für den Gebrauchtwagenmarkt gewonnen (ELV - End-of-Life-Vehicle). Durch die Demontage und Lagerung wird privater wie gewerblicher Kundschaft am Standort die Möglichkeit gegeben, auf vorhandene Ersatzteilbestände zurückzugreifen.

Weitere wesentliche Abfallarten von AIR sind PPK, Kunststoffe sowie Elektro- und Elektronikschrotte (WEEE). Zu den vermarkteten Kunststoffen gehören insbesondere LDPE-Folien, PET, diverse Hartkunststoffe sowie Kunststoffe, die bei der Sortierung von Post-Industrial-Materialien anfallen. Mit der Akquisition einer Unternehmensgruppe im Vorjahr vollzog die AIR-Gruppe den Markteintritt in die Kunststoffproduktion und erweiterte ihre Wertschöpfungskette um die Aufbereitung von Altkunststoffen sowie die Herstellung von Mahlgütern und Regranulaten zur Rückführung in den Wirtschaftskreislauf. Verarbeitet und vermarktet werden dabei vor allem Polyethylen (HDPE/LDPE) sowie Polypropylen (PP).

Mit PPK werden vornehmlich Papierfabriken in Deutschland beliefert. Kunststoffe werden größtenteils innerhalb von Deutschland sowie nach Europa und Asien vermarktet. Die Handelsaktivitäten werden von den sogenannten Handelshäusern abgewickelt. Dies waren im Berichtsjahr im Wesentlichen die ALBA Wertstoffmanagement GmbH, Berlin, und die RDB plastics GmbH, Aukrug.

Green Fuel

Die Kernkompetenzen der deutschen Green Fuel-Sparte sind die Herstellung und Vermarktung von Ersatzbrennstoffen (auch EBS oder -Green Fuel- genannt) sowie Recyclingmaterialien aus Haus- und Gewerbeabfällen. Die Herstellung von EBS erfolgt in zwei baugleichen Anlagen in Berlin. Diese Anlagen arbeiten nach dem Prinzip der -Mechanisch-Physikalischen Stabilisierung- (MPS). Die Abfälle werden dabei in einem komplexen Verfahren zerkleinert, getrocknet und in nutzbare Komponenten getrennt. Anschließend erfolgt die Separation verwertbarer Rohstoffe, die im Wege der Vermarktung in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Nicht separat verwertbare Bestandteile werden zu Ersatzbrennstoffen mit attraktiven kalorischen und emissionstechnischen Eigenschaften verarbeitet und vermarktet. Zusätzlich zu den MPS-Anlagen betreibt die Sparte auch eine thermische Abfallverwertungsanlage in Ludwigslust.

Die chinesische Green Fuel-Sparte ist auf den Know-how-Transfer und den Bau von vergleichbaren Recyclinganlagen im asiatischen Markt spezialisiert. Vor allem die einzigartige Technologie weckt großes Interesse bei lokalen Regierungen. Eine Anlage in der Provinz Guangdong befindet sich im Bau - der erste Abschnitt wurde 2019 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der mechanisch-biologische Abfallbehandlungsprozess der Anlage wird im Geschäftsjahr 2022 in Betrieb genommen .

A.3. Steuerungssystem

Zur Steuerung der ALBA Group werden bestimmte Kennzahlen genutzt und auf Konzernebene ermittelt. Diese Kennzahlen werden dem Vorstand der ALBA Group grundsätzlich vierteljährlich vorgelegt.

Steuerungsgrößen

EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)

Anhand dieser Kennzahl misst die ALBA Group Effizienz und Ertragskraft des operativen Geschäfts. Sie wird wie folgt ermittelt: Umsatzerlöse plus Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungen, sonstige betriebliche Erträge und Beteiligungsergebnisse, abzüglich Material- und Personalaufwand, sonstige betriebliche Aufwendungen, sonstige Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen.

Investitionen

Die absolute Größe der getätigten Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen zeigt die langfristige Bindung finanzieller Mittel im Anlagevermögen ohne Finanzierungsleasing. Bei Investitionsentscheidungen steht die zielgerichtete Verwendung der Finanzmittel im Mittelpunkt.

B. Wirtschaftsbericht

B.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Waste and Metals

Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen durch sinkende Mengenaufkommen bei im Gegenzug steigenden Preisen geprägt.

Die Rahmenbedingungen in Deutschland wurden durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Abfallaufkommen grundlegend beeinflusst. Insbesondere im Gewerbegeschäft (bspw. in den Bereichen Gastronomie/Hotellerie und Messe/Veranstaltungen) verringerte sich das Mengenaufkommen aufgrund reduzierter Geschäfts-/Produktionsaktivitäten. Dies schlug sich in geringeren Stoffströmen im AzV-Bereich bei regionalen Unterschieden nieder. Ein vergleichbares Bild zeichnete das Baugewerbe, das mit rückläufigen Aufträgen im Zuge der Pandemie zu kämpfen hatte. Infolgedessen nahmen auch hier die Stoffströme mit regional unterschiedlichen Ausprägungen ab. Im Vergleich hierzu lässt sich bei Haushaltsabfällen keine eindeutige Tendenz erkennen.

Die durchschnittlichen Papierpreise befanden sich über das gesamte Berichtsjahr auf hohem Niveau. Im ersten Quartal stiegen die Preise für diverse Sorten nochmals an und verblieben bis Mitte des dritten Quartals auf diesem Niveau. Zum Jahresende erhielten die Preise erneut Aufschwung. Getrieben wurde diese Entwicklung von einer hohen Nachfrage aus der Papierindustrie. Zum einen hatte der Versandhandel coronabedingt einen Mehrbedarf. Zum anderen erfolgte bei einigen großen deutschen Papierfabriken eine Erweiterung ihrer Produktionskapazität. Der Preis für die Sorte 1.02 (sortiertes, gemischtes Altpapier) lag Ende 2020 bei 37 Euro pro Tonne und stieg auf 106 Euro pro Tonne bis März 2021. Der Höchstpreis wurde im September mit 128 Euro pro Tonne erreicht. Der Jahresdurchschnittspreis belief sich auf 100 Euro pro Tonne (i. Vj.: -1 Euro). Einen ähnlichen Preisverlauf weist die Sorte 1.04 (Kaufhausaltpapier) auf. Im Dezember 2020 lag der Preis bei 56 Euro pro Tonne. Dieser stieg bis März auf 132 Euro an, erreichte sein Maximum im September mit 157 Euro und beendete das Jahr bei 138 Euro pro Tonne. Im Zwölf-Monats-Mittel kostete die Tonne der Sorte 1.04 127 Euro (i. Vj.: 11 Euro).

Die Altkunststoffpreise hingegen entwickelten sich im gleichen Zeitraum uneinheitlich. Während sich die Preise für einige Foliensorten im Jahresverlauf erhöhten, war für andere Kunststofffraktionen ein Preisverfall zu verzeichnen. Die Preise für Folien der Qualitätsstufe 80/20 stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr. Betrug der Preis im Januar noch 45 Euro pro Tonne, so lag er im Dezember bei 210 Euro pro Tonne. Im Jahresmittel von 41 Euro pro Tonne 2020 stieg er auf 129 Euro pro Tonne 2021. Einen vergleichbaren Verlauf nahm der Preis für bunte Folien. Im Zwölf-Monats-Durchschnitt stiegen die Preise auf 104 Euro pro Tonne (i. Vj.: 14 Euro). Dem stand eine weiterhin negative Preisentwicklung für buntes PET gegenüber. Die gemittelten Zuzahlungen von 106 Euro pro Tonne 2020 stiegen 2021 auf 133 Euro pro Tonne. Allerdings konnte auch dort eine positive Tendenz beobachtet werden, da die Zuzahlungen von 181 Euro pro Tonne im ersten Quartal 2021 auf 101 Euro pro Tonne im vierten Quartal abnahmen.

Die Preise für Altholz erhöhten sich über alle Sorten hinweg kontinuierlich. Sinkende gewerbliche Altholzmengen und geringere kommunale Mengen aus Sperrmüllsammlungen und auf Wertstoffhöfen, insbesondere im vierten Quartal 2021, reduzierten bestehende Läger und trieben die Preise.

Auch in Polen bestand weiterhin ein intensiver Wettbewerb um Gewerbekunden. Der in Polen gesetzlich geforderte Anstieg von Recyclingquoten führte zu zusätzlichen Mengen und damit zu einem höheren Angebot bei sinkenden Preisen. Die Reformen von Abfallgesetzen, beispielsweise die Verschärfung der Regel zur Deponierung kalorischer Fraktionen, führten zu einer Verknappung der Verwertungskapazitäten, wobei zusätzliche Kapazitäten in Planung sind. Das Baugewerbe profitierte von einem Boom im Wohnungsbau sowie stark wachsenden Märkten für Immobilien.

Gemäß World Steel Association erhöhte sich die globale Rohstahlerzeugung 2021 gegenüber dem Vorjahr um 3,7% auf 1.950,5 Mio. Tonnen, in der EU um 15,4% auf 152,5 Mio. Tonnen. In Deutschland stieg die Rohstahlproduktion zum ersten Mal seit drei Jahren. Mit einem Zuwachs von 12,3% erreichte sie 40,1 Mio. Tonnen nach 35,7 Mio. Tonnen im Jahr 2020. Dabei wuchs die Elektrostahlproduktion um 4,8% auf fast 12,1 Mio. Tonnen.

Die deutsche und europäische Wirtschaft erholten sich aufgrund von Nachholeffekten unerwartet schnell von den Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie im Vorjahr. Die im vierten Quartal 2020 konstatierte Erholung der Rohstahlproduktion setzte sich im gesamten Berichtsjahr fort.

Die steigende Rohstahlherstellung in Deutschland führte per se zu einem höheren Bedarf an Schrotten. Außerdem setzten die Stahlwerke aufgrund zunehmender Kosten für CO ₂ -Zertifikate und stark gestiegener Eisenerzpreise mehr Schrotte ein. Diese hohe Nachfrage traf vor allem im Bereich der Neuschrotte auf ein geringes Angebot. Lieferengpässe bei Halbleitern und Engpässe in der Verfügbarkeit von Stahl belasteten die Wirtschaft und verhinderten ein stärkeres Wachstum. So nahm beispielsweise die Produktion in der Automobilindustrie im ersten Quartal 2021 zunächst zu. Engpässe in der Versorgung mit Rohstoffen bremsten die Erholung der Branche jedoch und führten dazu, dass zum Ende des Jahres das Vorjahresniveau unterschritten wurde. Die Baubranche erwies sich trotz eines schwierigen Jahresstarts sowie verschärfter Materialengpässe und -kosten als stabiler Lieferant für Schrotte und Abnehmer für Baustahl. Die Maschinen- und Anlagenbaubranche erfuhr eine deutliche Erhöhung des Auftragseingangs gegenüber 2020.

Aufgrund der beschriebenen Entwicklung war die Schrottnachfrage der Stahlwerke und Metallhütten äußerst hoch, mit dem Ergebnis deutlicher Preissteigerungen. Der Preis für die Stahlschrottsorten lag 2021 kontinuierlich über dem Niveau der vergangenen Jahre. Im Juli wurde für die Leitschrottsorte 2 eine Rekordnotierung von über 456 Euro pro Tonne erreicht. Das Zwölf-Monats-Mittel für die Schrottsorte 2 belief sich nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen e.V. (BDSV) auf 399 Euro pro Tonne und lag damit um 185 Euro (+86,4%) über dem durchschnittlichen Wert des Vorjahres von 214 Euro pro Tonne.

Für die NE-Metalle war das Jahr 2021 ebenfalls ein Ausnahmejahr, das mit deutlichen Metallpreissteigerungen begann. Das Umfeld wurde von einem Konjunkturaufschwung und einer damit verbundenen hohen Nachfrage nach Metallen geprägt. Eine gleichzeitig schwache Angebotsseite führte zu stetig steigenden Kursen für die Basismetalle. Der Green Deal der Europäischen Union und die angestrebte Erhöhung der Substitutionsquote von Primärmetall zu Recyclingmetall in der Metallproduktion verschärften die Situation. Zum Jahresende führten stark steigende Energiepreise zu Produktionskürzungen in der Aluminiumindustrie und zu einer weiteren Verknappung des Rohstoffs. Es folgten erneute Kurs- und Prämiensteigerungen sowie Erhöhungen der Blockerlöspreise.

Der Aluminiumpreis notierte zu Jahresbeginn 2021 noch mit einem Wert von 1.658 Euro pro Tonne und stieg bis Oktober in einer nahezu konstanten Aufwärtsbewegung. Während sich der Preis zur Jahresmitte noch auf 2.120 Euro belief, erreichte er im Oktober mit 2.728 Euro pro Tonne den Jahreshöchstwert. Zum Jahresende betrug der Preis für eine Tonne Aluminium 2.478 Euro und lag damit 18,0% über dem Jahresdurchschnittswert des Berichtsjahres. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Preis für Aluminium im Zwölf-Monats-Mittel um 38,7% auf 2.101 Euro pro Tonne. Auch die Nickel- und Kupferpreise erhöhten sich im Jahresverlauf und schlossen zum Jahresende mit einem Preis für eine Tonne Nickel von 18.387 Euro beziehungsweise mit einem Preis von 8.521 Euro pro Tonne für Kupfer. Durchschnittlich stieg der Preis für eine Tonne Nickel um 29,8% auf 15.640 Euro. Den höchsten Preisaufschlag verzeichnete der Durchschnittspreis für Kupfer mit 7.887 Euro pro Tonne und einem Plus von 46,1% gegenüber dem Vorjahr.

Im Hinblick auf die Logistik waren für das Berichtsjahr ein Anstieg der Kosten sowie ein Engpass der zur Verfügung stehenden Ressourcen festzustellen. Hierzu gehörten im Bereich des LKW-Transports höhere Kraftstoffpreise, höhere Lohnkosten und ein struktureller Mangel an LKW-Fahrer*innen. Beim Zug- und Schifftransport bestanden Engpässe in den bestellbaren Ressourcen.

Services

Die Corona-Pandemie hatte unmittelbare positive Auswirkungen auf die Marktmengen und mittelbare positive Wirkungen auf die Marktpreise in den regulatorischen Geschäftsfeldern. In den nicht regulatorischen Geschäftsfeldern prägten die Auswirkungen der Pandemie auf einzelne Kundengruppen die Marktbedingungen.

Ein Mangel an Kunststoffen und eine erhöhte Nachfrage sorgten dafür, dass die Preise für einige Kunststoffe massiv anstiegen. Aufgrund der knappen Verfügbarkeit von Neuware war eine Zunahme der Nachfrage nach Kunststoff-Rezyklaten zu verzeichnen.

Die Filial-, Lager- und Produktionsstättenentsorgung war durch die Abfallmengenentwicklung sowie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Kunden aus den unterschiedlichen Branchen geprägt. Die Nachfrageschwäche nach Investitionsgütern, Handelskonflikte sowie vorübergehende Schließungen der Gastronomie und die Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit im Produktions- und Gewerbebereich sorgten für eine Minderung der Produktions- und Gewerbeabfallmenge in den ersten Monaten des Berichtsjahres.

Die dynamische Wettbewerbssituation in den wesentlichen Geschäftsfeldern der ALBA Services-Gruppe setzte sich im Berichtsjahr fort:

Im Geschäftsfeld Verkaufsverpackungen erzielte das mit Beginn des Geschäftsjahres 2021 festgestellte duale System eines großen Handelskonzerns einen bedeutenden Marktanteil.

Im Bereich Sorting wurde Anfang 2021 in Bremen eine neue Sortieranlage eines Wettbewerbers für LVP in Betrieb genommen. Weitere Sortieranlagen von konkurrierenden Anbietern waren im Berichtsjahr im Bau beziehungsweise in Planung.

Der Markt des Transportverpackungsrecyclings war ebenfalls durch eine begrenzte Gesamtmenge, jedoch eine steigende Anzahl an Wettbewerbern geprägt.

Infolge der voranschreitenden Digitalisierung entwickelt sich im Bereich Waste Management Solutions das Wettbewerbsumfeld weiter und neue Unternehmen, insbesondere Start-ups, treten in den Markt ein. Diese Entwicklung sorgt zum einen für stärkere Wettbewerbsintensität und stellt zum anderen den Bereich vor einen erheblichen Innovationsdruck.

AIR

Die Rahmenbedingungen für den Geschäftsbereich AIR einschließlich der Preisentwicklung der unterschiedlichen Fraktionen decken sich weitestgehend mit denen des Geschäftsbereichs Waste and Metals.

Im Bereich Kunststoffe setzte sich der preisintensive Wettbewerb im Geschäftsjahr fort. Die Altkunststoffausfuhren sanken laut dem Branchendienst EUWID 2021 um ein Drittel unter das Niveau des Vorjahres. Dies wurde einerseits durch den seitens China verhängten nahezu vollständigen Importstopp sowie die Verschärfung der Einfuhrbestimmungen bestimmter Zielländer in Südostasien beeinflusst. Andererseits ging weniger Material in den Export, bedingt durch reduzierte Abfallaufkommen infolge von Produktionsausfällen bei gleichzeitig reger Nachfrage der inländischen Recyclingbetriebe. Während des ersten Jahres der Corona-Pandemie wurden die Lieferketten teilweise unterbrochen und im Berichtsjahr nur langsam wieder aufgebaut. Weiterhin führte der Stau im Suez-Kanal durch das gestrandete Containerschiff -Ever Given- zu einem Mangel an Rohmaterialien. Dies bedingte, dass eine Veränderung der Verpackungsart hin zu mehr recyceltem Material angestrebt wurde.

Deutschlands Altpapierexporte sind laut EUWID im Jahr 2021 um fast ein Fünftel gesunken, wobei gleichzeitig die Altpapierimporte im Vergleich zum Vorjahr um 21% zunahmen. Wichtigster deutscher Handelspartner sowohl auf der Import- als auch der Exportseite sind die Niederlande. Knapp ein Viertel der Einfuhren wurde aus den Niederlanden angeliefert und der Exportanteil lag sogar bei rund 38%. Die stärksten Rückgänge zeigt die Statistik bei Ausfuhren nach Indien.

Green Fuel

Eine durchgängig hohe Auslastung bei gleichzeitig angestiegenen Entsorgungskosten auf Seiten der Entsorger führte zu deutlich höheren Verwertungspreisen für Ersatzbrennstoffe im Vergleich zum Vorjahr. Zur Preisentwicklung für Schrotte wird auf die Ausführungen unter Waste and Metals verwiesen.

B.2. Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen

Die seit 1. Juli 2018 auf allen Autobahnen und Bundesstraßen geltende LKW-Maut sieht weiterhin keine Ausnahme nach § 1, Ziff. 2 Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG) für Abfallsammelfahrzeuge vor. Die zum 1. Januar 2019 erhöhten Mautsätze gelten fort. Durch das Zweite Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften hinsichtlich der Einführung des europäischen elektronischen Mautdienstes (2. EEMD-Gesetz) vom 8. Juni 2021 wurde eine neue Gebührenstruktur für die Zeit ab 1. Oktober 2021 eingeführt. Die mautbedingten Kosten bewegten sich weiterhin auf hohem Niveau entsprechend der Nutzung mautpflichtiger Straßen.

Das Ende 2020 geänderte Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) führte mit Beginn des Jahres 2021 eine Bepreisung für den CO ₂-Ausstoß ein, der bei der Verbrennung von Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel entsteht. Es wurde zunächst ein Preis von 25 Euro pro Tonne CO ₂ festgelegt, der in weiteren Schritten bis 2025 auf 55 Euro ansteigen wird. Der erhöhte Preis für LKW-Kraftstoffe führt zu einer Verteuerung der Sammlung, Aufbereitung und Logistik.

Zur Umsetzung europäischer Vorgaben aus der Einwegkunststoffrichtlinie sowie der novellierten Abfallrahmenrichtlinie wurde das Verpackungsgesetz angepasst. Das aktualisierte Verpackungsgesetz trat am 3. Juli 2021 in Kraft. Einige Regelungen gelten jedoch erst schrittweise ab 1. Januar bzw. 1. Juli 2022. Neben neuen Registrierungs- und Informationspflichten sowie einer Ausweitung der Pfandpflicht auf Einwegkunststoffflaschen und Getränkedosen werden angesichts des stark angestiegenen Online-Handels erstmals auch elektronische Marktplätze und Fulfillment-Dienstleister mit in den Adressatenkreis für bestimmte Pflichten der erweiterten Herstellerverantwortung aufgenommen. Dadurch steigt der Beratungsbedarf und hoffentlich der Systembeteiligungsgrad.

Nach knapp 16 Jahren politischer Diskussionen wurde die Mantelverordnung am 16. Juli 2021 verkündet. Den Kern des Vorhabens bilden die Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung (EBV) und die Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung. Im Zusammenhang damit werden auch die Deponieverordnung und die Gewerbeabfallverordnung geändert. Mit der EBV sollen die Anforderungen für den Einbau mineralischer Ersatzbaustoffe in technischen Bauwerken geregelt, die Ziele der Kreislaufwirtschaft gefördert und die Akzeptanz für den Einsatz von Ersatzbaustoffen verbessert werden. Das wird nach Inkrafttreten im Jahr 2023 dazu führen, dass mehr recycelte Baustoffe genutzt und natürliche Ressourcen geschont bleiben.

Das Bundesklimaschutzgesetz (BKSG) wurde nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 18. August 2021 geändert. Es gelten nun neue Klimaschutz-Zwischenziele auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2045. So sollen unter anderem die deutschen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65% im Vergleich zu 1990 gemindert werden. Durch diese verstärkten Klimaschutzanstrengungen wird auch die Notwendigkeit von Recyclingaktivitäten und einer Kreislaufführung von Wertstoffen weiter zunehmen.

B.3. Geschäftsverlauf

B.3.1 Waste and Metals

Die Gesellschaften des Geschäftsfelds Waste Operations sind vor allem in Deutschland und Polen aktiv.

Das Entsorgungsgeschäft in Deutschland verzeichnete in Abhängigkeit von der Sparte und dem Grad der Beeinflussung durch die Corona-Pandemie weiterhin unterschiedliche Entwicklungen. Das Kommunal- und Systemgeschäft erwies sich, wie schon im Vorjahr, als relativ krisenresistent. Bei Fraktionen wie Haushaltsabfällen, PPK, LVP oder Sperrmüll hielten sich die Sammelleistungen auf hohem Niveau. Mengen und Umsätze im Gewerbegeschäft erholten sich im Vergleich zum Vorjahr nur teilweise. Insbesondere die Bereiche Event Business, Gastronomie und Hotellerie/Tourismus lagen infolge der Corona-Einschränkungen weiterhin unter dem Niveau der Jahre vor der Pandemie. Die daraus resultierenden Ergebniseinbußen wurden zum Teil durch gute Margen in den Bereichen PPK und Schrotten kompensiert.

Im Entsorgungsgeschäft in Polen bewegte sich die Anzahl der Gemeinden, in denen das Geschäftsfeld Waste Operations die Dienstleistung der haushaltsnahen Entsorgung erbringt, auf gleichbleibendem Niveau. Ausgelaufene Verträge konnten verlängert oder durch neu gewonnene Ausschreibungen ersetzt werden. Die Anzahl der bedienten polnischen Haushalte blieb somit konstant. Der zunehmende Wettbewerbsdruck und die steigenden Verwertungspreise für angenommene Abfälle forderten eine kontinuierliche Verbesserung der internen Abläufe. Trotzdem erwirtschaftete die Sparte ein besseres Ergebnis als erwartet. Die polnischen Anlagen zur Verwertung von Haushaltsabfällen und von Kunststoffen waren im Geschäftsjahr 2021 gut ausgelastet. Einhergehend mit steigenden Wertstoffpreisen und steigenden Verwertungskosten konnten insbesondere in der ersten Jahreshälfte gute Margen bei der Vermarktung von Sekundärrohstoffen sowie der Verwertung von Haushaltsabfällen realisiert werden. Der anhaltende Fokus auf der Optimierung des Kundenportfolios in der polnischen Gewerbesparte führte im Vergleich zum Vorjahr zu einer verbesserten Profitabilität.

Die Entsorgungskosten für AzV im Bereich Commodities lagen wie im Geschäftsjahr 2020 auf hohem Niveau. Durch eine insgesamt gute Anlagenverfügbarkeit, die durch neue Kapazitäten der Betreiber von externen Anlagen ergänzt wurde, gab es keine Absteuerungsprobleme. Bedingt durch die fehlenden Gewerbemengen bestanden noch freie Anlagenkapazitäten. Im Sommer wurde die saisonale Angebotsdelle durch zusätzliche Mengen, insbesondere aus der Flutkatastrophe im Ahrtal, ausgeglichen.

Das Geschäftsfeld Scrap and Metals bewegte sich aufgrund der unter B.1. dargestellten Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2021 in einem vom konjunkturellen Aufschwung geprägten Marktumfeld, während das Vorjahr noch von den besonderen Herausforderungen der Pandemie bestimmt war. Bereits zu Jahresbeginn zeichnete sich eine positive Entwicklung mit deutlichem Nachfrageüberhang und einem daraus resultierenden erheblichen Preisanstieg bei den Stahlschrotten ab. Als Folge erzielte das Geschäftsfeld auch aufgrund von Nachholeffekten aus dem Vorjahr und trotz des zweiten durch die Bundesregierung verhängten Lockdowns im ersten Quartal die höchste vermarktete Tonnage im Berichtsjahr. Die Nachfrage der Stahlwerke und Gießereien hielt im gesamten Berichtsjahr ungebrochen an, so dass im weiteren Jahresverlauf Absatztonnagen auf beständig hohem Niveau erzielt wurden. Von der hohen Nachfrage profitierte das Geschäftsfeld vor allem aufgrund der in den Rahmenbedingungen beschriebenen Preisentwicklungen.

In der zweiten Jahreshälfte ließen sich die erzielten Margen gegenüber dem ersten Halbjahr noch einmal steigern. Weiterhin bedingte die unter B.1. beschriebene Preisvolatilität Lieferkettenschwankungen, die unter anderem auf Spekulationen und Überkäufe zurückzuführen waren. Dementsprechend war im Berichtsjahr die Sicherstellung eines kontinuierlichen Warenzuflusses erschwert. Ein weiteres Wachstum des Geschäftsfelds Scrap and Metals wurde durch Lieferengpässe und steigende Energiekosten gehemmt. Aus diesen Entwicklungen hervorgehend waren im Berichtsjahr letztlich geringere Schrottmengen am Markt verfügbar. Folglich vermarktete das Geschäftsfeld insgesamt weniger Stahlschrottmengen, diese aber aufgrund der konjunkturellen Erholung 2021 zu durchschnittlich höheren Preisen. Im Bereich der NE-Metalle wurde insbesondere für Aluminium eine erhöhte Nachfrage festgestellt. Gegenüber dem Vorjahr gelang dem Geschäftsfeld sogar eine Absatzsteigerung der vermarkteten NE-Tonnagen.

Da sich die Konjunktur im Berichtsjahr 2021 besser als erwartet darstellte und auch der Geschäftsbereich Waste and Metals eine sehr gute Entwicklung verzeichnete, bestand weitestgehend keine Notwendigkeit zur Einführung von Kurzarbeit oder ähnlichen coronabedingten Maßnahmen durch die ALBA Group.

Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe wurde die EBK Berliner Kompostierungsgesellschaft mbH zum 31. Januar 2021 erworben sowie die Gesellschaft ALBA Utility Scrap Solutions GmbH, Rostock, mit Wirkung zum 1. Januar des Berichtsjahres auf die ALBA Metall Nord GmbH, Rostock, verschmolzen.

Im Zuge der Neuordnung der Unternehmensgruppe wurde im Dezember 2021 die ALBA Leipzig Real Estate GmbH & Co. KG, Berlin, neu gegründet, an der die ALBA Sachsen GmbH, Leipzig, einen Anteil von 50% hält. Zudem ist zum 31. Dezember 2021 die ALBA Berlin Dienstleistungs GmbH, Berlin, vom Geschäftsbereich Services an den Geschäftsbereich Waste and Metals übergegangen. In dieser Gesellschaft sind bestimmte Abfallmanagement- und Entsorgungsaktivitäten am Standort Berlin gebündelt. Zum gleichen Stichtag wurden die Anteile an der AVL Abfallverwertung Leipzig GmbH (AVL), Leipzig, an ein Unternehmen des Geschäftsbereichs Services veräußert.

B.3.2 Services

Der Bereich Transportverpackungen partizipierte im Geschäftsjahr 2021 insbesondere von den Vermarktungspreisen für PPK. Zudem konnte die Kundenvertragsbasis im Berichtsjahr weiter gesteigert werden.

Im Geschäftsfeld Verkaufsverpackungen sank der Marktanteil des Dualen Systems Interseroh, wie antizipiert, auf ein niedrigeres Niveau. Der Marktanteil lag in der für die ALBA Services-Gruppe wichtigsten Fraktion LVP bei 2% (i. Vj.: 13%). Der Bereich konnte jedoch im Berichtsjahr die Profitabilität steigern.

Die Corona-Pandemie hatte auch 2021 negative Einflüsse auf einzelne, nicht systemrelevante Kundengruppen des Geschäftsfelds Waste Management Solutions. Sie waren gezwungen, während des Lockdowns zu schließen, oder unterlagen strengen Zugangsbeschränkungen. Dazu gehörten etwa die System-Gastronomie, Möbelketten oder Baumärkte. Aufträge aus diesen Bereichen kamen dadurch über mehrere Monate weitestgehend zum Erliegen. Die Lage besserte sich nach Beendigung des Lockdowns im Frühsommer sukzessive, so dass sich die Ergebnissituation in diesem Geschäftsfeld im Laufe des Jahres stabilisierte.

Im Bereich Sorting führten insbesondere angepasste Sortierkonditionen sowie der pandemiebedingte Zuwachs von Verpackungsabfällen aus Privathaushalten zu verbesserten Ergebnissen. Zudem wirkten gestiegene Vermarktungspreise für unterschiedlichste Fraktionen positiv auf das Ergebnis. Ferner verbesserte sich die Vermarktungssituation für Rezyklate im Berichtsjahr spürbar, so dass sowohl Absatzmengen gesteigert als auch Preiserhöhungen durchgesetzt werden konnten.

Im Geschäftsfeld Facility Management wurde das bestehende Dienstleistungsangebot im Rahmen eines strukturierten Prozesses arrondiert und optimiert, so dass sich insgesamt die Ergebnissituation in diesem Geschäftsfeld verbesserte. Im Bereich Property Management setzte sich der positive Trend im moderaten Umsatzwachstum und in der Ergebnissteigerung weiter fort. Darüber hinaus konnte im Berichtsjahr ein wesentlicher Kundenvertrag für die folgenden Jahre verlängert werden.

Die Geschäftsaktivitäten rund um die Schließung von Logistik- und Produktkreisläufen haben sich im Berichtsjahr weiterhin stabil entwickelt.

Das Geschäftsfeld International Solutions setzte die erfreuliche Entwicklung des vergangenen Jahres fort.

Somit konnte der Geschäftsbereich Services das Berichtsjahr erfolgreich abschließen.

B.3.3 AIR

Die Geschäftsfelder der Sammlung, Aufbereitung und Vermarktung von Eisen- und Nichteisenmetallen, ELV sowie WEEE profitierten analog dem Geschäftsfeld Scrap and Metals im Geschäftsbereich Waste and Metals von den unter B.1 dargestellten positiven konjunkturellen Rahmenbedingungen.

Aufgrund der anhaltenden Importbeschränkungen seitens China sowie strengeren türkischen und indonesischen Importregelungen verschärfte sich die Exportsituation der Geschäftsfelder PPK und Kunststoffe weiter. In Folge der gewachsenen Nachfrage der Verpackungsindustrie nach PPK ist jedoch nicht nur die Absatzmenge, sondern auch der Preis gestiegen, so dass hier ergebnisseitig ein positiver Effekt entstanden ist. Auch im Bereich der Kunststoffe führte eine erhöhte Nachfrage der inländischen Verpackungsindustrie zu einer Preiserhöhung, welche sich wiederum im Ergebnis des laufenden Jahres widerspiegelt.

Insgesamt verlief das Geschäftsjahr 2021 für den Geschäftsbereich AIR zufriedenstellend.

B.3.4 Green Fuel

Das Ergebnis der deutschen Green Fuel-Aktivitäten wurde maßgeblich durch geringere Abfallmengen, verursacht durch Betriebsunterbrechungen infolge von Havarien, sowie durch konstant hohe EBS-Absteuerungskosten negativ beeinflusst.

Das Geschäftsfeld Green Fuel Asien erzielte ein Ergebnis deutlich unter Vorjahresniveau, im Wesentlichen getrieben durch mehrere Anlagenstillstände sowie gestiegene Entsorgungskosten.

B.4. Lage

B.4.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse der ALBA Group erreichten im Berichtsjahr 1.188,8 Mio. Euro und konnten somit um 20,5% gegenüber dem Vorjahr (986,9 Mio. Euro) gesteigert werden. Der erzielte Anstieg betrifft mit circa 60% das Geschäftsfeld Scrap and Metals, mit 30% das Geschäftsfeld Waste Operations und mit 10% das Geschäftsfeld Commodities und ist überwiegend auf die positive Preisentwicklung von Recyclingrohstoffen zurückzuführen. Die Verringerung der Umsatzerlöse durch im Vorjahr erfolgte Unternehmensveräußerungen des Geschäftsfelds Scrap and Metals wurde dadurch überkompensiert.

Die Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Mio. Euro erhöht. Diese Entwicklung betrifft primär das Geschäftsfeld Scrap and Metals und resultiert ebenfalls aus Preiseffekten.

Im Einklang mit der Rohstoffpreisentwicklung stieg der Materialaufwand um 29,9% gegenüber dem Vorjahr (586,9 Mio. Euro) auf 762,6 Mio. Euro und damit stärker als die Umsatzerlöse. Der Rohertrag konnte jedoch gegenüber dem Vorjahr um 9,3% gesteigert werden.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 21,1 Mio. Euro resultiert vor allem aus den Buch- und Entkonsolidierungsgewinnen im Zusammenhang mit der Neuordnung der Unternehmensgruppe (vgl. A.1. Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur) sowie aus Erträgen aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen.

Die Personalaufwendungen bewegten sich mit 204,4 Mio. Euro auf Vorjahresniveau (201,2 Mio. Euro). Gegenläufig zu einer geringeren Mitarbeiter*innenzahl wirkten sich Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie höhere variable Vergütungsbestandteile im Einklang mit der operativen Ergebnisverbesserung aus.

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 23,3 Mio. Euro (13,7%) ist zum einen auf höhere Betriebskosten für den Fuhrpark und die Standorte zurückzuführen. Zum anderen enthalten die Verwaltungskosten höhere Projektkosten, unter anderem für die Neuordnung der Unternehmensgruppe, sowie höhere Versicherungsaufwendungen.

Überwiegend bedingt durch außerplanmäßige Wertminderungen auf Sachanlagen sind die Abschreibungen um 7,7 Mio. Euro gestiegen.

Das Beteiligungsergebnis hat sich im Geschäftsjahr auf 20,9 Mio. Euro (i. Vj.: -0,6 Mio. Euro) erhöht. Der Anstieg ist vor allem auf die Ergebnissteigerung im Geschäftsfeld Services zurückzuführen. Zudem konnten auch die Beteiligungen im Geschäftsfeld Waste Operations sowie der Bereich AIR ihr laufendes Ergebnis verbessern. Das anteilige laufende Ergebnis der assoziierten Unternehmen wird auf Konzernebene durch planmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte gemindert.

Das EBIT konnte um 43,7 Mio. Euro auf 59,0 Mio. Euro gesteigert werden. Die Steigerung ist primär auf die positive Entwicklung des operativen Geschäfts einschließlich des verbesserten Beteiligungsergebnisses zurückzuführen. Beeinträchtigungen durch die Corona-Krise in einzelnen Geschäftsbereichen konnten überkompensiert werden, so dass das EBIT die Erwartungen übertroffen hat. Die im Ergebnis enthaltenen Sondereffekte, unter anderem aus der Neuordnung der Unternehmensgruppe, haben sich weitgehend ausgeglichen.

Das Finanzergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Mio. Euro auf -10,4 Mio. Euro, primär verursacht durch die im Vorjahr erfolgte Wertberichtigung einer Ausleihung.

Infolge der erläuterten Entwicklungen konnte das Konzernergebnis um 47,5 Mio. Euro auf 44,6 Mio. Euro erhöht werden (i. Vj. Fehlbetrag von 3,0 Mio. Euro). Hier sind Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 4,0 Mio. Euro (i. Vj.: 5,7 Mio. Euro) enthalten. Da im Organkreis der ALBA Europe Holding KG keine Gewerbesteueraufwendungen für das Veranlagungsjahr 2021 anfielen, sind die Steueraufwendungen des Berichtsjahres in der ALBA Group trotz der erzielten Ergebnisverbesserung gesunken. Dies ist auf die Nutzung einer steuerlichen Sonderregelung zurückzuführen, die eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von einem Jahr für digitale Wirtschaftsgüter gemäß BMF-Schreiben vom 26. Februar 2021 (sogenannte -Digital-AfA-) ermöglicht.

B.4.2 Vermögenslage

Im Vergleich zum 31. Dezember 2020 ist die Bilanzsumme um 6,4 Mio. Euro auf 597,4 Mio. Euro gesunken. Die Veränderung der Vermögenslage ist geprägt durch die in Abschnitt A.1. Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur dargestellte Neuordnung der Unternehmensgruppe.

Der Buchwert des Anlagevermögens ist um 27,8 Mio. Euro auf 398,0 Mio. Euro zurückgegangen. Dies betrifft primär das Finanzanlagevermögen, das durch die Sachentnahme der Anteile an den assoziierten Unternehmen ALBA International Recycling GmbH, Berlin, ALBA Services Holding GmbH, Berlin, sowie Encory GmbH, Unterschleißheim, erheblich gesunken ist.

Der Anstieg des Umlaufvermögens um 20,6 Mio. Euro ist durch gegenläufige Effekte geprägt. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in Verbindung mit dem Rohstoffpreisanstieg haben sich die Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deutlich erhöht. Gegenläufig wirkte sich die Veräußerung der unter den Wertpapieren ausgewiesenen Anteile an der ALBA Asia Ltd., Hongkong, die Tilgung bzw. Verrechnung von Darlehensforderungen sowie das rückläufige Bankguthaben aus.

Auf der Passivseite reduzierte sich das Eigenkapital um 143,7 Mio. Euro auf 70,6 Mio. Euro. Dies ist im Wesentlichen auf die Sachentnahme in Höhe von 179,4 Mio. Euro durch die alleinige Kommanditistin der ALBA Group KG, die ALBA plc & Co. KGaA, Berlin, zurückzuführen. Darüber hinaus wirkten sich der Konzernjahresüberschuss (44,6 Mio. Euro), Ausschüttungen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften (-3,8 Mio. Euro) sowie Auf- und Abstockungen von Minderheitsanteilen (-5,1 Mio. Euro) aus. Aufgrund dieser Effekte ist die Eigenkapitalquote im Vergleich zum 31. Dezember 2020 von 35,5% auf 11,9% gesunken.

Gegenläufig zum Eigenkapital haben sich die Verbindlichkeiten um 134,1 Mio. Euro erhöht. Dies ist insbesondere auf eine im Zuge der Neuordnung der Unternehmensgruppe entstandene Kapitaleinlageverpflichtung in Höhe von 100,4 Mio. Euro gegenüber einem nahestehenden Unternehmen, auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+26,0 Mio. Euro) sowie höhere Darlehensverpflichtungen (+6,1 Mio. Euro) zurückzuführen. Die Finanzierung der Bareinlageverpflichtung ist durch eine entsprechende Kreditlinie des Konsortialdarlehens abgesichert.

B.4.3 Finanzlage

Finanzmanagement

Wichtigstes Ziel des Finanzmanagements ist es, die Liquidität jedes einzelnen Geschäftsbereichs sowie der ALBA Group KG selbst sicherzustellen, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit zu gewährleisten. Die Geschäftsbereiche sind selbständig finanziert. Die Unternehmen des Geschäftsbereichs Waste and Metals nehmen an einem eigenen Cashpooling-Verfahren teil. Die ALBA Group KG finanziert sich durch Ausschüttungen beziehungsweise Entnahmen aus den Geschäftsbereichen.

Im Rahmen der Neuordnung der ALBA Group (vgl. Abschnitt A.1. Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur) erfolgte eine Neuverhandlung des Konsortialkredites der ALBA Europe Holding KG, die im Wesentlichen eine Ausweitung der Kreditlinien und eine Verlängerung der Finanzierungslaufzeit bis zum 20. Dezember 2026 beinhaltet. Durch die Ausweitung des Finanzierungsrahmens ist die Zahlung der Kapitaleinlageverpflichtung gegenüber einem nahestehenden Unternehmen im Zusammenhang mit der Neuordnung der Unternehmensgruppe abgesichert. Die 2020 vorsorglich zur Liquiditätsstützung bei möglichen wirtschaftlichen Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie installierte KfW-Betriebsmittellinie wurde nicht gezogen und daher im Jahr 2021 zurückgegeben.

Die Verzinsung des Konsortialkredits erfolgt auf Basis des EURIBOR zuzüglich einer Marge. Es bestehen bankenübliche Covenants. Die Besicherung erfolgt ausschließlich durch die Verpfändung von Geschäftsanteilen an Unternehmen des Geschäftsbereichs Waste and Metals.

Nach erfolgreichem Abschluss des Spruchverfahrens der ALBA SE im Geschäftsjahr 2021 müssen nunmehr keine Mittel mehr für die Abfindung von Aktionär*innen bereitgehalten werden.

Zusätzliche Informationen zur Steuerung der Kredit-, Liquiditäts-, Zins- und Währungsrisiken finden sich unter C. Chancen- und Risikobericht.

Zur Betriebsmittelfinanzierung und Übertragung von Ausfallrisiken nutzen ausgewählte Gesellschaften der ALBA Group ein revolvierendes Factoring-Programm. Im Rahmen dieses Programms veräußern die Gesellschaften (Forderungsverkäufer) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen auf Basis eines einheitlichen Forderungskaufvertrages an eine Factoring-Gesellschaft (Factor).

Der Kaufpreis der Forderungen entspricht deren Nennbetrag abzüglich Zinsen bis zum tatsächlichen Zahlungseingang der Forderung beim Factor beziehungsweise Delkrederefall. Vom Kaufpreis wird für die veräußerten Forderungen ein Sicherheitseinbehalt von regelmäßig 7% des Forderungsnennbetrags einbehalten, der das Veritätsrisiko abdecken soll und bei Zahlungseingang durch den Kunden beziehungsweise im Delkrederefall an den Forderungsverkäufer erstattet wird. Die Vorteile des Factorings liegen insbesondere in einer Verbesserung der Liquidität sowie in der Übertragung des Forderungsausfallrisikos auf den Factor.

Im Zeitpunkt des Verkaufs und der Übertragung der Forderungen an den Factor werden die Forderungen ausgebucht und der Sicherheitseinbehalt unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert. Zum Bilanzstichtag waren von den veräußerten Forderungen 36,1 Mio. Euro (i. Vj.: 27,9 Mio. Euro) seitens der Kunden noch nicht beglichen.

Cashflows

Nachfolgend werden die in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellten Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, aus Investitionstätigkeit sowie aus Finanzierungstätigkeit analysiert.

Mit einem Betrag von 67,6 Mio. Euro liegt der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit im Jahr 2021 über dem des Vorjahres in Höhe von 25,4 Mio. Euro. Grundlage für diese positive Entwicklung ist vornehmlich das verbesserte Konzernjahresergebnis.

Der Saldo aus Ein- und Auszahlungen im Rahmen der Investitionstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr -19,0 Mio. Euro (i. Vj.: -14,5 Mio. Euro). Die zahlungswirksamen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen konnten gegenüber dem Vorjahr (37,3 Mio. Euro) gesteigert werden und beliefen sich auf 39,9 Mio. Euro. Diesen Investitionen stehen im Berichtsjahr Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 7,3 Mio. Euro (i. Vj.: 0,3 Mio. Euro) sowie im Zusammenhang mit Konsolidierungskreisänderungen in Höhe von 4,7 Mio. Euro (i. Vj.: 5,6 Mio. Euro) gegenüber. Zudem wurden wie im Vorjahr Einzahlungen aus Anlagenabgängen in Höhe von 2,4 Mio. Euro sowie Einzahlungen aus Asset Deals in Höhe von 0,8 Mio. Euro (i. Vj.: 0,0 Mio. Euro) erzielt. Die Rückzahlungen aus gewährten Darlehen betrugen im Geschäftsjahr 2,2 Mio. Euro (i. Vj.: 10,6 Mio. Euro).

Aus der Finanzierungstätigkeit ergaben sich per Saldo Auszahlungen in Höhe von 55,4 Mio. Euro (i. Vj.: 6,5 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr betrugen die Auszahlungen an Minderheitsgesellschafter in Verbindung mit Anteilserwerben 12,5 Mio. Euro (i. Vj.: 1,3 Mio. Euro), die zum großen Teil angediente ALBA SE-Aktien im Zusammenhang mit der Beendigung des Spruchverfahrens betrafen. Darüber hinaus sind im Zuge der Umsetzung des Gerichtsbeschlusses zum Spruchverfahren die Dividendenzahlungen an Minderheitsgesellschafter im Geschäftsjahr auf 13,7 Mio. Euro (i. Vj.: 4,6 Mio. Euro) gestiegen. Der Anstieg betrifft im Wesentlichen die erhöhte Ausgleichszahlung für das aktuelle Jahr sowie Vorjahre an die ALBA SE-Minderheitsaktionäre. Zudem erfolgten Auszahlungen für Bankschulden in Höhe von 5,8 Mio. EUR (i. Vj.: Einzahlungen in Höhe von 15,8 Mio. Euro) und zur Tilgung von sonstigen Darlehensverpflichtungen in Höhe von 7,3 Mio. Euro (i. Vj.: 0,5 Mio. Euro).

Der Zahlungsmittelbestand umfasst in der Kapitalflussrechnung die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel in Höhe von 18,4 Mio. Euro (i. Vj.: 25,1 Mio. Euro).

B.5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der ALBA Group

Das Geschäftsjahr 2021 verlief für die ALBA Group sehr erfreulich. Aufgrund der günstigen Rahmenbedingungen, der damit verbundenen positiven Entwicklung des operativen Geschäfts, einschließlich des vorteilhaften Beteiligungsergebnisses, konnte die ALBA Group das EBIT von 15,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 59,0 Mio. Euro im Berichtsjahr steigern. Damit wurde die Ergebnisprognose übertroffen.

Die Investitionen beliefen sich auf 39,9 Mio. Euro (i. Vj.: 37,3 Mio. Euro) und erreichten damit nahezu den erwarteten Betrag.

Vor diesem Hintergrund beurteilt das Management die Geschäftsentwicklung insgesamt als positiv.

Das Konzerneigenkapital der ALBA Group ist durch die Neuordnung der Unternehmensgruppe im Berichtsjahr gesunken. Der Jahresüberschuss des Berichtsjahres konnte diesen Effekt nur bedingt kompensieren. Die angestrebte künftige Ergebnisentwicklung wird zur erneuten Stärkung des Eigenkapitals beitragen.

C. Chancen- und Risikobericht

C.1. Chancenbericht

C.1.1. Chancenmanagement

Die ALBA Group agiert in einem dynamischen Marktumfeld, in dem sich ständig neue Chancen eröffnen. Diese systematisch zu erkennen und zu nutzen - und dabei unnötige Risiken zu vermeiden - ist ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige Geschäftsentwicklung der ALBA Group.

Im Rahmen des Chancenmanagements werden Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie Umfeldszenarien ausgewertet. Des Weiteren befasst sich die ALBA Group mit der Ausrichtung des Produktportfolios, den Strukturkosten sowie den potenziellen Erfolgsfaktoren der Branche.

Die ALBA Group verfügt über solide Steuerungsstrukturen. Diese stellen sicher, dass Chancen auf der Basis ihrer Potenziale, der notwendigen Investitionen und ihres Risikoprofils bewertet und verfolgt werden. Sofern es wahrscheinlich ist, dass Chancen eintreten, hat die ALBA Group dies bereits in ihre Geschäftspläne aufgenommen. Der nachfolgende Abschnitt konzentriert sich daher auf zukünftige Trends oder Ereignisse, die zu einer für die ALBA Group positiven Abweichung zum Ausblick für das laufende Geschäftsjahr führen können.

C.1.2. Chancen

Die positive Entwicklung des Jahres 2021 auf den Fe- und NE-Märkten für Schrotte könnte sich fortsetzen, wodurch operative Chancen weiter genutzt werden können. Zur Produktion von Rohstahl wird im Hochofenverfahren der Primärrohstoff Eisenerz verwendet, während im Elektrostahlverfahren Stahlschrotte eingesetzt werden. Steigt der Preis für Eisenerz an, kommt es erfahrungsgemäß zu einer Verlagerung der Produktion zugunsten des Elektrostahlverfahrens. Infolgedessen würden die Nachfrage nach Stahlschrotten und damit auch die Preise ansteigen.

Möglich ist zudem, dass die EU Vorgaben zur Reduktion des klimaschädlichen CO ₂ weiter verschärft. Auch dies würde eine Produktion von Rohstahl im Elektrostahlverfahren begünstigen. Weiterhin sind die Stahlerzeuger bemüht, auch im Hochofenverfahren die Schrottzuschläge zu erhöhen, um CO ₂ einzusparen. Beides könnte zu einer Nachfragesteigerung nach Stahlschrotten sowie zu höheren Preisen führen.

Darüber hinaus böte eine (weitere) konjunkturelle Erholung des Maschinen- und Automobilbausektors Ertragschancen aufgrund zunehmender Nachfrage nach Metallschrotten.

Mit dem Regierungswechsel in den Vereinigten Staaten von Amerika vor einem Jahr ging die Perspektive einer Lockerung der seit Jahren anhaltenden protektionistischen Maßnahmen der USA auf dem Stahlmarkt einher. Erste Annäherungen in diese Richtung sind eingetreten, es besteht somit weiterhin die Chance einer kompletten Abschaffung der Zölle auf Stahl.

Die vorgenannten Chancen des Geschäftsfelds Scrap and Metals könnten sich durch den angestrebten Verkauf einer Mehrheitsbeteiligung an der ALBA SE im Rahmen eines Einmaleffekts materialisieren.

Im Handel mit anderen Recyclingrohstoffen, wie PPK und Kunststoffen, bestehen nach wie vor Risiken, aber auch Chancen durch volatile Preise. Preiserhöhungen für PPK sowie für Kunststoffe stellen eine Chance dar.

Das Geschäftsfeld Waste Operations wird stark von regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen im In- wie auch im Ausland beeinflusst. Änderungen in den Rahmenbedingungen können die Wirtschaftlichkeit bestehender Geschäftsmodelle verändern oder neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Dies ist somit Chance und Risiko zugleich. Beispielhaft können hier die geplante Ausweitung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes auf Müllverbrennungsanlagen, die von der ALBA Group aktiv unterstützt wird, oder der im Koalitionsvertrag festgehaltene Ausbau der Kreislaufwirtschaft genannt werden.

C.2. Risikobericht

C.2.1. Risikomanagementsystem

Grundsätze

Als international agierende Unternehmensgruppe der Recyclingbranche ist die ALBA Group neben diversen Chancen auch einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Unter dem Begriff -Risiko- werden alle Ereignisse und Entwicklungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens verstanden, die sich im Rahmen eines vorgegebenen Betrachtungszeitraums nachteilig auf die prognostizierte Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken können.

Ziel ist nicht die Vermeidung aller Risiken, sondern die Schaffung von Handlungsspielräumen, die ein bewusstes Eingehen aufgrund umfassender Kenntnisse der Risiken und Risikozusammenhänge ermöglichen. Die Steuerung dieser Risiken ist unter Beachtung von Grenzen für die Risikobereitschaft Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg. Unternehmerische Risiken werden nur eingegangen, wenn diese kalkulierbar sind und die ihnen gegenüberstehenden Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Risikomanagement

Das Chancen- und Risikomanagement ist in der ALBA Group darauf ausgerichtet, den Bestand des Unternehmens zu sichern und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes zu gewährleisten.

Zur frühzeitigen Erkennung, Bewertung und Steuerung relevanter Chancen und Risiken hat die ALBA Group ein Steuerungs- und Kontrollsystem in einem einheitlichen Risikomanagement festgelegt.

Die Kernbereiche des Risikomanagements sind die strategische und operative Unternehmensplanung, das interne Berichtswesen, das interne Kontroll- und Compliance-System, das Treasury-Management sowie das Risikofrüherkennungssystem. Die strategische Unternehmensplanung soll unter anderem gewährleisten, langfristige Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren, um geeignete strukturelle Maßnahmen ergreifen zu können. Das interne Berichtswesen ist auf allen Unternehmensebenen darauf ausgelegt, aktuelle und relevante Informationen über die Entwicklung der wesentlichen Risiken und die Wirksamkeit der Maßnahmen zur Risikobegrenzung zu liefern. Die gezielte Überwachung und Steuerung der Risiken stehen im Fokus des internen Kontrollsystems. Aufgabe des Compliance-Systems ist unter anderem die Unterstützung des Managements, um Risiken durch Compliance-Verstöße frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.

Treasury

Als Bestandteil des Risikomanagements ist das Treasury-Management für die generelle Auswahl von Kontrahenten für Finanztransaktionen jeder Art sowie Ausstattung mit Limiten und deren laufende Überprüfung verantwortlich. Darüber hinaus erfolgt die Definition der Steuerung und Überwachung von Länder- und Kontrahentenlimiten zur Begrenzung des Gesamtrisikos. Der Einsatz derivativer Finanzinstrumente erfolgt nur zu Sicherungszwecken, unter anderem gegen Preisänderungsrisiken und Währungsrisiken. Eingesetzt werden nur solche Derivate, die vom Bereich Treasury abgebildet und überwacht werden können und deren buchhalterische Erfassung geklärt ist. Das Treasury-Berichtswesen trägt dazu bei, dass zukünftige Liquiditätsentwicklungen und finanzielle Risikopositionen frühzeitig erkannt werden.

Risikofrüherkennung

Das Risikofrüherkennungssystem der ALBA Group ist ein nachvollziehbares, alle Unternehmensaktivitäten umfassendes System, das ein systematisches und permanentes Vorgehen mit folgenden Prozesselementen umfasst: Identifikation, Bewertung, Dokumentation und Kommunikation von Risiken sowie die Überwachung dieser Prozesselemente. Es erstreckt sich integrativ auf alle Geschäftsbereiche der vollkonsolidierten Unternehmen und die Zentralbereiche.

Die direkte Verantwortung für die Früherkennung, Steuerung und Kommunikation der Risiken liegt bei den jeweiligen Geschäftsbereichsleitungen und den Tochtergesellschaften. Das Management der ALBA Group legt die Grundsätze für die Risikopolitik fest. Die Risikoverantwortlichen in den zentralen und dezentralen Unternehmenseinheiten sichern die standardisierte Berichterstattung entsprechend der festgelegten Meldewege grundsätzlich unter Berücksichtigung der an die Unternehmensgröße angepassten Berichtsgrenzen. Durch die konzernweit standardisierte Vorgehensweise sind die Effizienz und Effektivität des Früherkennungssystems sichergestellt. Die gemeldeten Einzelrisiken der juristischen Einheiten werden innerhalb der Geschäftsbereiche aggregiert und überwacht. Die Koordination des Risikofrüherkennungssystems war im Geschäftsjahr 2021 in der Abteilung Controlling verankert. Von dort wurden sowohl die Rahmenbedingungen, Richtlinien und Prozesse vorgegeben als auch die gemeldeten Einzelrisiken aggregiert, kommuniziert und überwacht. Im Organisationshandbuch sind alle verbindlichen Vorgaben für den Risikofrüherkennungsprozess definiert.

Die identifizierten Risiken in den Gesellschaften und den Zentralbereichen werden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Ergebnis, Liquidität und Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt. Im Rahmen des Risikofrüherkennungssystems werden grundsätzlich diejenigen Risiken betrachtet, bei denen die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Schadenshöhe festgelegte Berichtsgrenzen übersteigen. Die Risikobetrachtung erfolgt nach der Nettomethode, was bedeutet, dass bereits ergriffene Maßnahmen berücksichtigt werden.

Unter Berücksichtigung der Rechnungslegungsvorschriften werden entsprechende Rückstellungen und Wertminderungen im Jahresabschluss erfasst. Die Risikoanalyse erstreckt sich auf einen Zeitraum von einem Jahr.

Das Risikoreporting erfolgt quartalsweise mit einer konzernweiten webbasierten Risikomanagementanwendung entlang der definierten Berichtsstruktur. Im vierten Quartal 2021 erfolgte ein Wechsel zu einer neuen IT-Anwendung. Die Umstellung wurde sowohl durch gestiegene Anforderungen an ein Risikomanagementsystem seitens der Normengeber als auch durch einen höheren Grad an Benutzerfreundlichkeit motiviert. Alle in dem Vorgängersystem enthaltenen Funktionen wurden beibehalten, gleichzeitig wurden weitere essenzielle Attribute aufgenommen. Somit ist eine regelmäßige Überwachung beziehungsweise Nachverfolgung der Risiken und der Maßnahmen sichergestellt. Für plötzlich auftretende, schwerwiegende beziehungsweise existenzgefährdende Risiken besteht eine interne Ad-hoc-Meldepflicht.

Mit dem Berichtsjahr 2021 hat das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) den Prüfungsstandard für das Risikofrüherkennungssystem IDW PS 340 aktualisiert und verfeinert. Unter anderem ist darauf zu achten, dass das Risikomanagementsystem möglichst homogen konzipiert ist. Ähnliche Sachverhalte sollen auf ähnliche Weise betrachtet, bewertet und aggregiert werden. Weiterhin sollen Risiken mit sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten, aber sehr hohen Auswirkungen (sogenannte -Tail-Event-Risiken-), nicht außer Acht gelassen werden, auch wenn der sich final ergebende Erwartungswert eines Risikos niedrig ist. Ferner schreibt die Norm vor, dass Wechselwirkungen identifiziert und bewertet werden sollen. Auch diese Funktionalität wird von der neuen Anwendung unterstützt. Damit können weiterführende Szenarioanalysen, wie vom IDW gefordert, regelmäßig durchgeführt werden.

Kontinuierlich stattfindende Workshops dienen dazu, den Prozess der Risikoberichterstattung zu verbessern und die Mitarbeitenden für das Risikomanagement zu sensibilisieren.

Das Risikofrüherkennungssystem wird periodisch im Rahmen von internen Prüfungen gemäß den gesetzlichen Vorschriften auf die Wirksamkeit zur frühzeitigen Erkennung bestandsgefährdender Risiken hin überprüft. Ende 2021 wurde im Rahmen der Rezertifizierung der ALBA Europe Holding KG nach ISO 9001 auch das Risikomanagementsystem erneut überprüft. Aus der Überprüfung resultieren keine Beanstandungen oder Anpassungsbedarfe.

Auch ein angemessenes und funktionsfähiges Risikofrüherkennungs- beziehungsweise Risikomanagementsystem kann keine absolute Sicherheit bezüglich der Vollständigkeit der identifizierten Risiken und der Wirksamkeit der eingesetzten Steuerungsinstrumente garantieren.

Compliance

Compliance-Verstöße können zu Strafen, Schadenersatzzahlungen, der Abschöpfung von Gewinnen, zum Ausschluss bestimmter Geschäfte, zum Verlust von Lizenzen und Konzessionen oder zu anderen empfindlichen Sanktionen führen. Solche Verstöße schaden der Reputation der ALBA Group und können nachteilige Auswirkungen auf die Auftragserteilung durch die Kundschaft des öffentlichen und des privaten Sektors haben. Dies kann sich auf die Fähigkeit, neue Geschäftspartner*innen zu finden, negativ auswirken.

Um diesen Risiken zu begegnen, besitzt die ALBA Group ein Compliance-Programm. Das Compliance-Programm wird regelmäßig überprüft, weiterentwickelt und im Compliance-Handbuch dokumentiert.

Führungskräfte und Angestellte der ALBA Group werden regelmäßig in Präsenzschulungen sowie per E-Learning mit den neuesten Compliance-Anforderungen vertraut gemacht. Damit soll sichergestellt werden, dass Compliance-Risiken frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Die Einhaltung aller geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und internen Richtlinien ist verpflichtend. Handlungen, die darauf abzielen, den Wettbewerb zu Gunsten der ALBA Group oder zu Gunsten Dritter außer Kraft zu setzen, werden nicht toleriert.

Die Ressortzuständigkeit für Compliance ist arbeitsteilig allen Zentralbereichen und den Geschäftsbereichsleitungen zugewiesen. Insbesondere der Bereich Recht kümmert sich um anlassunabhängige Compliance-Audits sowie um Grundsatzfragen und Ermittlungen in Verdachtsfällen. Die Interne Revision und der Bereich Recht befassen sich zudem mit der Beratung der Geschäftsbereiche und Gruppenunternehmen sowie der Durchführung und Organisation von Präsenzschulungen. Diese Beratung wird von Jurist*innen in einzelnen Tochterunternehmen durch gezielte Beratung vor Ort und mit besonderem Verständnis der lokalen Gegebenheiten und Geschäftsmodelle verstärkt.

C.2.2. Das interne Kontrollsystem in Bezug auf die Konzernrechnungslegung

Der Vorstand versteht unter dem internen Kontrollsystem, bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess, alle Strukturen, Maßnahmen und Kontrollprozesse, die darauf ausgerichtet sind, eine zuverlässige Finanzberichterstattung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften beziehungsweise den anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften zu gewährleisten.

Die wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems der Gesellschaft im Hinblick auf die Rechnungslegung sind konzernweit einheitliche Bilanzierungsvorgaben und -prozesse, IT-Sicherheitsrichtlinien und -vorschriften, Organisationsprinzipien und -abläufe. Durch zentrale wie auch dezentrale Schulungen wird sichergestellt, dass die am Rechnungslegungsprozess Beteiligten über die für sie relevanten Kenntnisse verfügen.

Die Kontrollmechanismen unterliegen einem ständigen Optimierungsprozess. Darüber hinaus sind hinsichtlich bestimmter Risiken im Rechnungslegungsprozess verschiedene Kontrollprinzipien wie beispielsweise die Funktionstrennung oder die konsequente Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips verankert. Unabhängig von Umfang und Ausrichtung der eingerichteten Kontrollstrukturen und -prozesse sind dem internen Kontrollsystem Grenzen gesetzt, da es fortlaufend an geänderte Anforderungen und Rahmenbedingungen angepasst werden muss.

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt über eine standardisierte Konsolidierungssoftware. Der Großteil der Sachkonteninformationen der einbezogenen Gesellschaften wird nach dem Stichtag aus den jeweiligen Buchhaltungssystemen über eine Schnittstelle in die Konsolidierungssoftware importiert. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der Daten sowie die Abstimmung konzerninterner Salden obliegen der jeweiligen Geschäftsführung. Die Einzelabschlussdaten durchlaufen automatisierte und manuelle Plausibilisierungsprozesse.

Im Rahmen der Konsolidierungsarbeiten zeigt die Konsolidierungssoftware den aktuellen Status für jede Art von Konsolidierung (Kapital, Aufwand und Ertrag, Schulden etc.) separat für jede Gesellschaft sowie den gesamten Konzern an. Grundsätzlich ist eine Fortführung der Konsolidierungsarbeiten nur möglich, wenn das System im vorherigen Schritt keine Fehler festgestellt hat. Nach Beendigung der Konsolidierungsarbeiten werden verschiedene Plausibilitätsverprobungen mit den generierten Konzernabschlusszahlen vorgenommen. Abschließend erfolgen eine Analyse und eine Kommentierung des Zahlenwerkes. Zur Erstellung des Konzernlageberichts werden die dafür benötigten Informationen von den Geschäftsbereichen und den Zentralbereichen schriftlich eingeholt, zusammengefasst und den Verantwortlichen zur Prüfung gegeben. Danach wird der Konzernlagebericht dem Vorstand vorgelegt. Zusätzliche Informationen zur Erstellung des Konzernanhangs liefern die Gesellschaften in elektronischer Form zu. Diese werden zentral ausgewertet, aggregiert und vor Übernahme in den Konzernanhang mehreren Plausibilitätsprüfungen unterzogen. Der gesamte Konzernabschluss wird dem Vorstand vorgestellt und von diesem nach Prüfung freigegeben.

C.2.3. Risikobewertung

Um zu ermitteln, welche Risiken am ehesten bestandsgefährdenden Charakter für die ALBA Group aufweisen, werden die Risiken gemäß ihrer geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und ihren Auswirkungen bezogen auf die Geschäftsziele als -hoch-, -mittel- oder -gering- klassifiziert. Die Skalen zur Messung dieser beiden Indikatoren sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt.

Risikoklasse	Beschreibung	Eintrittswahrscheinlichkeit
1	< 5%	sehr unwahrscheinlich
2	5% - < 10%	unwahrscheinlich
3	10% - < 50%	möglich
4	50% - < 70%	wahrscheinlich
5	70% - 99%	sehr wahrscheinlich

Gemäß dieser Einteilung wird ein sehr unwahrscheinliches Risiko definiert als eines, das nur unter außergewöhnlichen Umständen eintritt, ein sehr wahrscheinliches Risiko als eines, mit dessen Eintritt innerhalb des folgenden Geschäftsjahres zu rechnen ist.

Grad der Auswirkung	Definition der negativen Auswirkung auf Geschäftstätigkeit, Finanz- oder Ertragslage gemessen am Konzerneigenkapital
A	< 1%
B	1% - < 5%
C	5% - < 20%
D	20% - < 50%
E	> 50%

Als Bezugsgröße für den Grad der Auswirkung wird das Konzerneigenkapital der ALBA Group zum 31. Dezember 2021 herangezogen.

Gemäß ihren geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeiten und ihren Auswirkungen werden die Risiken als -hoch-, -mittel- oder -gering- klassifiziert.

	Grad der Auswirkung
Eintrittswahrscheinlichkeit	A	B	C	D	E
1	L	L	L	L	M
2	L	L	L	M	M
3	L	L	M	M	H
4	L	M	M	H	H
5	L	M	H	H	H

L = geringes Risiko

M = mittleres Risiko

H = hohes Risiko

C.2.4. Risiken

Im Folgenden werden die Risikofaktoren der ALBA Group aufgeführt. Sie werden in den nachfolgenden Beschreibungen stärker aggregiert, als sie zur internen Steuerung verwendet werden. Die Aufgliederung erfolgt in Anlehnung an das interne Risikomanagement-Berichtssystem.

Beschaffungs- und Absatzrisiken

Im Stahl- und Metallrecycling werden Kontrakte in Abhängigkeit von den Bedarfen der Stahlwerke, Metallhütten und Gießereien kurzfristig geschlossen und erfüllt. Trotzdem resultiert hieraus in Kombination mit der Volatilität der Preise grundsätzlich ein Margenrisiko. Diesem wird durch ein entsprechendes Positionsmanagement, unter anderem mit dem Ziel einer hohen Lagerumschlagshäufigkeit, entgegengewirkt.

Bei niedrigen Schrottpreisen, aber auch in Situationen wie im Berichtsjahr, in denen aufgrund von externen Faktoren (geringe Verfügbarkeiten, Spekulationen oder Überkäufe) ein kontinuierlicher Warenzufluss erschwert wird, besteht ein Beschaffungsrisiko, da benötigte Vormaterialien nicht in ausreichender Qualität oder Menge zur Verfügung stehen. Geringe Mengenzuläufe führen zu einer geringeren Auslastung von Aggregaten. Höhere Mengenzuläufe und Aggregatsauslastungen sind nur durch höhere Einkaufspreise realisierbar, die abhängig von der Situation möglicherweise nicht in vollem Umfang an die Kundschaft weitergegeben werden können und somit die Kostenstruktur belasten. Zusätzlich können Lieferanten ausfallen, was sich ebenfalls negativ auf bestehende Lieferverpflichtungen auswirken könnte.

Die durchschnittlichen Papierpreise folgten im gesamten Jahr einem Aufwärtstrend, wobei im ersten Quartal ein starker Preisanstieg zu verzeichnen war. Die steigenden Preise sorgten teilweise für eine Mengenknappheit in den Märkten. Im Gegensatz dazu können sinkende Preise gegebenenfalls nicht im Ankauf umgesetzt werden. Zugleich könnten auf der Absatzseite durch ein Überangebot die Preise niedrig bleiben. Daraus resultieren wiederum volle Läger. Dies wird auch durch aus den europäischen Nachbarländern in den deutschen Markt drückende Mengen verstärkt.

Durch langfristig andauernde Folgen der Corona-Pandemie könnten neue Unsicherheiten sowohl auf der Sammel- als auch auf der Absteuerungsseite entstehen. Die Engpässe der Absteuerungsanlagen haben sich jedoch im Berichtsjahr weiter entspannt. Die Betreiber von Verbrennungsanlagen waren bestrebt, die Auslastung der Anlagen zu erhöhen; sinkende Heizwerte durch Witterung, Inbetriebnahme neuer Anlagen und Anstieg der kommunalen Mengen führen zu höheren Durchsätzen und gesteigertem Bedarf. Dieser wird teilweise durch Aufnahme alternativer Fraktionen und Qualitäten gedeckt. Auch werden Zusatzmengen aus dem Ausland (Niederlande, Skandinavien) nachgefragt. Die Absteuerung von Ersatzbrennstoffen aus Abfall (EBS) und von Abfall zur Verwertung (AzV) stellt aktuell ein geringeres Risiko als noch im Vorjahr dar.

Einem Risiko aus steigenden Treibstoff- bzw. Energiekosten wird durch entsprechende Maßnahmen der Preisabsicherung entgegengewirkt.

Eine Verschärfung der Pandemie-Lage, beispielsweise durch neue Virusvarianten, könnte die Geschäftstätigkeit der ALBA Group und somit ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erneut beeinträchtigen. Darüber hinaus können Naturkatastrophen, politische Veränderungen beziehungsweise Unruhen, Terrorakte und kriegerische Handlungen Einfluss auf die künftige Geschäftsentwicklung nehmen.

Die angeführten Branchen- und Marktrisiken können sich negativ auf das geplante Ergebnis auswirken. Um den Risiken zu begegnen, werden die Gesamtkonjunktur und die Absatzmärkte kontinuierlich beobachtet. Beschaffungsseitig wird versucht, erforderliche Preisanpassungen bei den Kunden durchzusetzen.

Die Beschaffungs- und Absatzrisiken werden wie in der letzten Berichterstattung als mittlere Risiken eingestuft.

Die derzeitige Ungewissheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs stellt ein zusätzliches Marktrisiko dar, dessen Einfluss auf die zukünftige Geschäftsentwicklung und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ALBA Group aktuell nicht abschätzbar ist. Zu weiteren Ausführungen wird auf den Prognosebericht verwiesen.

Risiken der betrieblichen Tätigkeit

An den Anlagen und Maschinen kann es zu Sachschäden und/oder Betriebsunterbrechungen kommen. Insbesondere durch den Umgang mit sperrigem und schwerem Material kommt es zu einer hohen Inanspruchnahme und stärkeren Wartungsintensität vorhandener Umschlaggeräte und Aggregate. Der Ausfall von Produktionsanlagen kann zu Stillstandskosten führen, da mit langen Lieferzeiten bei Ersatzteilen zu rechnen ist. Folgende Auswirkungen sind zu berücksichtigen: steigendes Working Capital für lagerndes Vormaterial, Reparatur- und Ersatzteilaufwendungen, Dispositions- und Transportkosten. Sachschäden und Folgeschäden bei Bränden sind durch Versicherungen abzüglich eines Selbstbehalts abgedeckt.

Dem Risiko von Anlagenausfällen wird durch eine laufende und bedarfsgerechte Steuerung der Instandhaltungsmaßnahmen beziehungsweise Investitionsmittel entgegengewirkt. Entsprechend wurden die Investitionen der ALBA Group im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Bei Standorten mit beträchtlicher Anlagenintensität besteht das Risiko von Überkapazitäten insbesondere dann, wenn eine hohe Produktivität der Aggregate mangels fehlender Eingangsmengen nicht gewährleistet ist und Fixkosten somit nicht gedeckt werden können. Dieses Risiko wird durch die Überwachung von Mengenströmen sowie durch das vorgelagerte Positionsmanagement aktiv überwacht und abgemildert.

Gesetzliche Entwicklungen spielen eine Schlüsselrolle für die Entsorgungswirtschaft. Die Rekommunalisierung der Entsorgungswirtschaft könnte ein Risiko für private Entsorgungsbetriebe darstellen. So hat die polnische Regierung im Jahr 2016 eine Vergaberecht-Novelle eingeführt, welche es den Gemeinden erlaubt, auf Ausschreibungen zu verzichten und stattdessen die Sammlung/Verwertung von Abfällen aus freier Hand an Eigenbetriebe zu vergeben.

Sämtliche Standorte sind vollumfänglich als Entsorgungsfachbetriebe zertifiziert. Durch jährliche Auditierung wird gewährleistet, dass die Genehmigungslagen ein aktuelles Bild der tatsächlichen Verhältnisse widerspiegeln. Neu- oder Änderungsgenehmigungen könnten jedoch durch die Behörden mit Auflagen versehen werden, aus denen ungeplante Investitionen resultieren können.

Diese Risiken sind wie im Vorjahr insgesamt als mittel einzustufen.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich durch Schwankungen der Zahlungsströme. Im Rahmen der täglichen Finanzdisposition werden die liquiden Mittel bedarfsgerecht gesteuert. Der Deckung des Finanzbedarfs dient der Konsortialkreditvertrag der ALBA Europe Holding KG. Darüber hinaus erleichtert das Factoring-Programm die Beschaffung kurzfristiger liquider Mittel zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit.

Es besteht das Risiko, dass freie Kreditlinien durch das Ausbleiben prognostizierter Entwicklungen abschmelzen. Ein regelmäßiges Liquiditätsreporting soll dieses Risiko minimieren.

Ein Forderungsausfallrisiko besteht für Forderungen, die nicht durch eine Warenkreditversicherung (WKV) abgesichert werden können. Bei unzureichender WKV und/oder einer fehlenden Ausstattung an Sicherheiten ist grundsätzlich kein Geschäft zu tätigen.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken werden auf Basis der Verhältnisse zum Bilanzstichtag insgesamt und unverändert als mittel eingestuft.

Zinsrisiko

Zinsänderungsrisiken ergeben sich durch Änderungen des Marktzinses oder der Zinsmargen. Ein Verstoß gegen eine oder mehrere relevante Vertragsbedingungen des Konsortialkreditvertrages könnte die Zinsmargen erhöhen. Das Marktzinsrisiko wird laufend überwacht und bei Bedarf werden strategische Zinssicherungen abgeschlossen, um auf abweichende Marktsituationen zu reagieren. So könnte die in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2022 gestiegene Inflation zu einer Anhebung des Basiszinssatzes der Europäischen Zentralbank (EZB) führen, weshalb höheren Finanzierungskosten mit entsprechenden Sicherungsinstrumenten entgegengewirkt werden müsste.

Marktzins- und Zinsmargenrisiko werden wie im Vorjahr als gering eingestuft.

Bewertungsrisiken

Abwertungsrisiken im Umlaufvermögen durch konjunkturell bedingte Preisschwankungen beziehungsweise Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden monatlich überwacht. Durch die Vorgabe von Maximalpositionen und das Working Capital-Management wird das Risiko zusätzlich minimiert.

Diese Risiken werden wie im Vorjahr als gering bewertet.

Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen könnten dazu führen, dass Vermögenswerte wie Geschäfts- oder Firmenwerte oder andere langfristige Vermögenswerte neu bewertet werden müssen. Entsprechend der Veränderung der Faktoren kann ein durchgeführter Impairment-Test zu außerplanmäßigen Abschreibungen führen und das Konzernergebnis belasten.

Diese Risiken werden wie im Vorjahr als mittel eingestuft.

Steuerrisiken

Steuerliche Risiken ergeben sich insbesondere aus laufenden und noch ausstehenden Betriebsprüfungen. Kommt es zu Prüfungsfeststellungen, könnten Steuernachzahlungen, Strafen und Zinsen entstehen. In einem systematischen Prozess werden diese Risiken deshalb durch eine defensive Bewertung von Steuererstattungsansprüchen beziehungsweise durch die Bildung von Rückstellungen frühzeitig evaluiert und angemessen berücksichtigt.

Diese Risiken sind wie auch im Vorjahr als mittel einzustufen.

Personalrisiken

Es besteht das Risiko, qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu verlieren. Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe wie altersbedingtes Ausscheiden oder persönliche Neuorientierung. Die ALBA Group wirkt diesem Risiko mit einer Reihe von Maßnahmen entgegen. In einem gruppenweiten Talente-Prozess werden besonders qualifizierte Mitarbeiter*innen identifiziert. Mit diesen werden weiterführende Personalgespräche geführt und bei Bedarf Personalentwicklungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen durchgeführt.

Dem Fachkräftemangel, insbesondere dem Fahrermangel in der Logistikbranche, wird mit gezielten Personalmaßnahmen wie beispielsweise der Erhöhung der Auszubildenden-Quote entgegengewirkt.

Trotz eingerichteter Kontrollsysteme sind dolose Handlungen möglich, die dem Unternehmen schaden können. Auch die eingerichteten Systeme können keine absolute Sicherheit gewährleisten.

Zielgruppenspezifische Maßnahmen sowie die systematische Nachwuchsförderung im kaufmännischen Bereich und die Qualitätssteigerung im Recruiting führen zu einer Verringerung des Personalrisikos.

Die Personalrisiken werden insgesamt als mittel (i. Vj. gering) eingeschätzt.

Informationstechnische Risiken

Sowohl die komplexe Abwicklung der Geschäftsprozesse als auch die Verwaltungsprozesse werden durch moderne Informationstechnologie gestützt. Dabei spielt die Verfügbarkeit von Daten und Informationen eine zentrale Rolle.

Zum Schutz der Informationen müssen entsprechend gesicherte IT-Systeme und eine zuverlässige IT-Infrastruktur betrieben werden. Risiken, die im Schadensfall eine Unterbrechung der Geschäftsprozesse aufgrund von IT-Systemausfällen zur Folge haben oder den Verlust oder die Verfälschung von Daten verursachen können, werden deshalb über den gesamten Lebenszyklus der Applikationen und IT-Systeme hinweg identifiziert und bewertet. Den wachsenden Anforderungen an Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Daten wird mit vielfältigen präventiven und korrektiven Maßnahmen begegnet. So wurden geeignete Maßnahmen definiert, damit Risiken vermieden oder mögliche Schäden begrenzt werden können. Diese Maßnahmen werden fortlaufend an die sich verändernden Umstände angepasst. Dazu gehört unter anderem, dass die bestehenden IT-Sicherheitssysteme sowie Richtlinien und Organisationsstrukturen regelmäßig optimiert und überprüft werden, um mögliche informationstechnologische Risiken wie den Ausfall des Rechenzentrums oder sonstiger IT-Systeme bereits im Vorfeld zu erkennen beziehungsweise zu minimieren.

Dem stetig wachsenden Gefährdungspotenzial durch Cyber-Kriminalität und Hacker-Angriffe wird durch einen konsequenten Ausbau der IT-Sicherheit begegnet. Trotz aller Vorkehrungen können Störungen in der Informationstechnologie und dadurch negative Auswirkungen auf die Geschäfts- oder Verwaltungsprozesse nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Die Risiken werden insgesamt wie auch im Vorjahr als gering eingestuft.

Naturereignisse und Klimarisiken

Es bestehen Risiken im Zusammenhang mit extremen Naturereignissen. Nach langen Perioden mit wenig Niederschlag kommt es immer öfter zu Niedrigwasser auf den wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands, wie zum Beispiel dem Rhein. Der Transport von Rohstoffen, insbesondere von Schrotten, wird dadurch erschwert, deutlich teurer oder unmöglich. Extreme Regenmengen können zu Überflutungen wie im Jahr 2021 führen. Abhängig von der geographischen Lage kann die kritische Infrastruktur zerstört werden, wodurch die Geschäftstätigkeit negativ beeinträchtigt würde, oder es können Betriebsstätten der ALBA Group direkt betroffen werden.

Diese Risiken wurden im Berichtsjahr erstmals separat dargestellt und insgesamt als mittel eingestuft.

C.2.5. Gesamtrisikoprofil

Die ALBA Group aggregiert sämtliche gemeldeten Risiken gemäß Risikofrüherkennungsrichtlinie.

Infolge der Reduzierung des Eigenkapitals haben sich die Risiken teilweise in ihrer Bedeutung für die ALBA Group erhöht.

Unsicherheiten bestehen im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs.

Insgesamt sind die zuvor beschriebenen Risiken jedoch weder einzeln noch in ihrer Gesamtheit für die ALBA Group bestandsgefährdend.

D. Weitere Angaben

D.1. Mitarbeitende und soziale Verantwortung

Mitarbeiter*innen

Die Zahl der Beschäftigten belief sich im Jahresdurchschnitt 2021 auf 4.980 FTE (im Vorjahr 5.008 FTE).

Personalentwicklung

Im Rahmen der Personalentwicklung bot die ALBA Group allen Mitarbeitenden auch 2021 Maßnahmen zur fachlichen Qualifizierung und individuellen Entwicklung an. Dazu gehörten unter anderem Weiterbildungen im Rahmen von Trainings und Workshops sowie Coaching-Angebote, welche zum Erfolg und zur Leistungsfähigkeit der Unternehmensgruppe beitragen.

Über das Learning Management System (LMS) und den darin abgebildeten Weiterbildungskatalog wurden Schulungsangebote für alle Belegschaftsgruppen der ALBA Group offeriert. Aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage wurden die Weiterbildungen auch im Berichtsjahr vermehrt online bereitgestellt. Darüber hinaus konnten Schulungsveranstaltungen - mit einem zugrunde liegenden Hygiene- und Testkonzept - auch erstmals wieder in Präsenz beziehungsweise in hybriden Modellen stattfinden. So wurde zum Beispiel eine Schulungsreihe für Interne Auditoren im Qualitätsmanagement als Verknüpfung von Online- und Präsenz-Modulen durchgeführt.

Das im Jahr 2020 erfolgreich organisierte Pilotprojekt der Pulse-Befragungen wurde im August 2021 in den größten Standorten der ALBA Group eingeführt. Einmal im Monat konnten alle Mitarbeitenden Fragen zu einem eng umrissenen Thema in Verbindung mit ihrem Arbeitsumfeld beantworten. Die erste Phase der Pulse-Befragungen wurde bis Februar 2022 durchgeführt. Auf der Grundlage der Mitarbeiterrückmeldungen erfolgen eine Evaluation und Anpassung des Personalinstruments.

Nachwuchsgewinnung

Besonders der Bereich Nachwuchs, der die Auszubildenden und dualen Student*innen der ALBA Group umfasst, wurde im Jahr 2021 fokussiert. Das bleibende Ziel ist es, innerhalb der gesamten Unternehmensgruppe eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewährleisten. Aus den 2020 durchgeführten Azubi-Audits - Befragung aller Auszubildenden und Erhalt der Zertifizierung -Faire Ausbildung- - wurden konkrete Maßnahmen abgeleitet und umgesetzt. Diese Maßnahmen beinhalten unter anderem die Implementierung eines neuen Feedbackprozesses für Auszubildende, die weitere Forcierung von Schulungen für Auszubildende und Ausbilder*innen sowie die Einführung einer Prämienzahlung für Ausbilder*innen.

Neben acht Schulungen für Auszubildende zu den Themen Kommunikation, Personal- sowie Rechnungswesen wurden drei Schulungen für Ausbilder*innen durchgeführt. Darüber hinaus besteht für alle Ausbilder*innen das dauerhafte Angebot zur Inanspruchnahme eines Coachings zur persönlichen Entwicklung oder kurzfristigen Unterstützung in Akut-Situationen.

Alle Auszubildenden der ALBA Group erhielten mit Beginn des neuen Lehrjahres im September 2021 eine Lernunterstützung durch eine App, die im Rahmen eines Pilotprojektes für ein Jahr genutzt und getestet wird.

Die traditionelle Willkommensveranstaltung für neue Auszubildende der gesamten ALBA Group - der Azubi Kick-off - konnte 2021 mit einem Hygienekonzept und als reine Outdoor-Veranstaltung unter Teilnahme von Dr. Eric Schweitzer wieder in Präsenz durchgeführt werden. Neben den neuen Auszubildenden wurden zudem Auszubildende aus dem zweiten Lehrjahr eingeladen, die im Vorjahr nur einen digitalen Kick-off erlebten.

Die fortlaufenden Kooperationen mit Schulen, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen wurden auch im Berichtsjahr gepflegt und ausgebaut. Die Gesprächsrunden und Messen wurden nach wie vor zumeist online durchgeführt.

Neben Auszubildenden beschäftigte die ALBA Group Hochschulpraktikant*innen zu fairen Arbeitsbedingungen. Das Siegel -Fair Company- wurde dadurch erneut an das Unternehmen erteilt. Damit wird auch zukünftig qualifizierter akademischer Nachwuchs angesprochen und an das Unternehmen gebunden.

Soziale Verantwortung

Auch im Berichtsjahr engagierten sich zahlreiche Einheiten der ALBA Group für soziale Projekte. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie musste auf Corporate Volunteering-Aktivitäten verzichtet werden. Deshalb standen auch 2021 Sach- und Finanzspenden sowie die ökologische Bewusstseinsbildung im Fokus.

Die INTERSEROH Dienstleistungs GmbH unterstützt seit bereits mehr als 18 Jahren KidS, die Kinderheime der Stadt Köln. In Polen initiierte Interseroh wiederum zahlreiche Projekte im Bereich der Abfallvermeidung und -verwertung. Darüber hinaus wurden z. B. Tafeln, Krankenhäuser und Projekte zur Erhaltung der ökologischen Artenvielfalt unterstützt.

Seit 1991 ist die ALBA Group Hauptsponsor und Namensgeber des ALBA Berlin Basketballteams und fördert in diesem Zusammenhang auch die Jugendarbeit des Vereins, insbesondere in sozialen Brennpunkten der Hauptstadt Berlin.

D.2. Umwelt und Nachhaltigkeit

Umwelt und Nachhaltigkeit spielen in der ALBA Group eine zentrale Rolle.

Die ALBA Group hat auch 2021 für alle mit ihr verbundenen Unternehmen eine neue Studie beim Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, Oberhausen, in Auftrag gegeben. Danach hat die ALBA Group im Jahr 2020 durch die Kreislaufführung von 4,8 Millionen Tonnen Wertstoffen rund 3,5 Millionen Tonnen klimaschädliche Treibhausgase eingespart. Das entspricht über 5 Millionen Flugreisen (Hin- und Rückflug) von Frankfurt am Main nach Mallorca. Gleichzeitig wurden durch das Recycling im Vergleich zur Primärproduktion 28,8 Millionen Tonnen Ressourcen wie beispielsweise Rohöl, Aluminium oder Holz eingespart.

Die ALBA SE, börsennotierte Zwischenholding innerhalb der ALBA Group, erstellte von 2017 bis 2020 einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2021 wurden die Angaben zu Nachhaltigkeitsbelangen in den Geschäftsbericht aufgenommen.

Alle deutschen operativ tätigen Einheiten der ALBA Group im Bereich Waste and Metals sind als Entsorgungsfachbetriebe zertifiziert. Das Qualitätsmanagementsystem der ALBA Europe Holding KG und ihrer an der Matrixzertifizierung beteiligten Tochtergesellschaften wurde im November 2021 einem Überwachungsaudit nach ISO 9001 unterzogen. Insgesamt wurden alle Gesellschaften erneut erfolgreich zertifiziert.

Der Standort Wilhelmshaven der ALBA Metall Nord GmbH, die ALBA Berlin GmbH, die BRAL Reststoff-Bearbeitungs GmbH sowie die ALBA Electronic Recycling sind nach ISO 14001 zertifiziert. Es wird derzeit geprüft, inwieweit die EMAS (europäisches Umweltzertifikat) bei relevanten Gesellschaften und Standorten eingeführt werden kann.

Der Geschäftsbereich Services mit seiner Marke Interseroh legt seit 2013 alle zwei Jahre umfassend Rechenschaft zu seinen sozialen und ökologischen Leistungen ab.

Das integrierte Managementsystem der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH und ihrer Tochtergesellschaften wurde im Juni 2021 gemäß ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement), ISO 14001:2015 (Umweltmanagement) und ISO 45001:2018 (Management für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit) zertifiziert.

Zudem erfolgte in den betreffenden Gesellschaften die Rezertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb.

Außerdem hat die INTERSEROH Pool-System GmbH das Hygiene-Kontrollaudit (DIN EN ISO 22000) für die Reinigung von klappbaren Obst- und Gemüsekisten im Oktober 2021 wiederum erfolgreich bestanden (Lebensmittelsicherheit). Damit hat die INTERSEROH Pool-System GmbH erneut bewiesen, dass sie die Anforderungen an ein wirksames Managementsystem für Lebensmittelsicherheit erfüllt.

Im Rahmen des Energiedienstleistungs-Gesetzes sind große Unternehmen und ihre Tochtergesellschaften zur Durchführung von Energieaudits oder der Implementierung von Energiemanagementsystemen verpflichtet. Bereits seit 2015 sind alle relevanten deutschen Standorte der ALBA Group nach der internationalen Norm ISO 50001 zertifiziert. In jährlichen Managementreviews sowie von externen Auditgesellschaften werden die gesteckten Ziele zur Senkung des spezifischen Energieverbrauches überprüft. Bis 2020 wurde nachgewiesen, dass sich die ALBA Group im Vergleich zu 2015 um über 15% verbessern konnte.

Der Anteil von Grünstrom wurde 2020 weiter erhöht mit dem Ziel einer fortlaufenden Steigerung. Die Zahlen für 2021 werden erst im Herbst des laufenden Geschäftsjahres vorliegen.

Ende 2020 hat die ALBA Group eine kombinierte Klima- und Umweltschutzvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen. Darin verpflichtet sie sich, die CO ₂ -Emissionen aller Unternehmenseinheiten in Berlin noch weiter zu senken und den Ressourcenverbrauch kontinuierlich zu verringern. Im Mittelpunkt stehen der möglichst sparsame und ökologisch verträgliche Energieeinsatz, die verstärkte Nutzung regenerativer Energien im Gebäudebestand sowie die nachhaltige Ressourcenschonung, aber auch der weitere Ausbau des Recyclings von Abfällen und der Einsatz von gütegesicherten Recyclingrohstoffen. Der vereinbarte Aufgabenkatalog umfasst 29 konkrete Maßnahmen von der Umrüstung auf sparsame LED-Leuchten über den schrittweisen Umstieg auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge, die Nutzung geeigneter Dachflächen für Photovoltaik bis zum Einbau energiesparender Druckluftsysteme in den Sortieranlagen. 2020 konnten im Vergleich zu 2016 2.000 Tonnen CO ₂ an den Berliner Standorten eingespart werden.

D.3. Forschung und Entwicklung

In der ALBA Group haben Innovationen und die Weiterentwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle angesichts der Tätigkeitsfelder einen hohen Stellenwert. Forschung und Entwicklung im üblichen Sinne betreibt die Gruppe regelmäßig nicht.

Der Geschäftsbereich Services hat gemeinsam mit Unternehmen der Kunststoffindustrie Produkte entwickelt, die zu 100% aus Post-Consumer-Material aus dem dualen System bestehen. Mit recythen und procyclen bietet die ALBA Services-Gruppe Kunden aus der Industrie hochwertige Recycling-Kunststoffe zur Herstellung neuer Produkte und Verpackungen an.

Auch im Berichtsjahr wurden nach individuellen Vorgaben der Kunden maßgeschneiderte Recyclat-Compounds im Kompetenzzentrum für Kunststoffrecycling im slowenischen Maribor entwickelt. Der Standort ermöglicht der Gruppe als Komplettanbieter, alle Anforderungen der Kundschaft an die Herstellung moderner Recyclingkunststoffe aus einer Hand zu bedienen. Neben deutlich reduzierten Entwicklungszeiten bietet die geographische Lage den Vorteil, sowohl den deutschen als auch den gesamten osteuropäischen Markt logistisch optimal abzudecken. Als einzige anerkannte Forschungseinrichtung in der EU, die sich auf die Entwicklung und Analyse von Recyclingkunststoffen spezialisiert hat, besitzt das Kompetenzzentrum bereits seit März 2020 die internationale Akkreditierung gemäß der Labornorm EN/ISO 17025. Ende 2021 erhielt das Zentrum die Akkreditierung für fünf weitere Prüfmethoden, unter anderem die gefragte UL94 für die Bestimmung der Brenngeschwindigkeit von Kunststoffen. Es ist nun offiziell für die Durchführung von insgesamt 14 Analyseverfahren zugelassen.

Darüber hinaus eruiert der Geschäftsbereich Services für Kunden mit einer wissenschaftlich fundierten Bewertungsmethode die Recyclingfähigkeit einer Verpackung und entwickelt auf dieser Basis Verbesserungsvorschläge für ein recyclingfreundlicheres Verpackungsdesign.

E. Prognosebericht

Die Einschätzung der Entwicklung der ALBA Group basiert auf derzeitigen Erwartungen und Annahmen bezüglich der Auswirkungen zukünftiger Ereignisse und wirtschaftlicher Bedingungen auf die operativ tätigen Gesellschaften. Die im Nachfolgenden getroffenen Einschätzungen beziehen sich auf den Prognosezeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022. Auf die in Kapitel C. dargestellten Chancen und Risiken, die sich auf die prognostizierte Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken können, wird verwiesen. Die Prognosefähigkeit wird derzeit durch die Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs erschwert.

E.1. Entwicklung Waste and Metals

Im Unterschied zu Produktionsbetrieben sind Angaben zu Auftragsbeständen in Unternehmen der Recyclingbranche nicht repräsentativ. Dies gilt auch für die Tochtergesellschaften der ALBA Group.

In Bezug auf die gehandelten Rohstoffe werden Kontrakte etwa mit Papierfabriken, Kunststoffproduzenten, Stahlwerken, Metallhütten und Gießereien in Abhängigkeit von der Rohstoffnachfrage kurzfristig geschlossen und erfüllt. Entsprechend ist die Umschlagshäufigkeit der Läger hoch. Hiermit wird potenziellen Preisrückgängen entgegengesteuert.

Im Geschäftsfeld Waste Operations erstrecken sich die mit Kommunen abgeschlossenen Verträge für Entsorgungsdienstleistungen über einen befristeten Mehrjahreszeitraum. Gleiches gilt für die Aufträge im Systemkundenbereich. Des Weiteren wird in beiden Geschäftsfeldern der Markt über Ausschreibungsgebiete und Lose definiert, so dass mit einer weitestgehend stabilen Entwicklung gerechnet werden kann.

Die Auftragslage im Gewerbekundenbereich ist sowohl saisonal als auch konjunkturell bedingt. Diese Verträge werden befristet vereinbart. Die Dauer ist dabei abhängig vom jeweiligen Auftrag. Je nach Auftragsgröße sind die Ausschreibungen von starkem Wettbewerb geprägt. Es ist von einem erhöhten Wettbewerbsdruck durch neue kapitalstarke Mitbewerber sowie durch eine weitere Konzentration infolge von Unternehmenszusammenschlüssen in dem immer noch fragmentierten Markt auszugehen. Die Corona-Pandemie hat insbesondere im Gewerbekundenbereich zu einem Rückgang der Geschäftstätigkeit geführt. Dabei waren Geschäfte mit Hotellerie, Messen und Gastronomie besonders betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass die sukzessive Lockerung der Corona-Maßnahmen zu einer Erholung der Geschäftstätigkeit im Gewerbekundenbereich führt. Allerdings könnte ein Anstieg des Infektionsgeschehens im Herbst 2022 zu erneuten Einschränkungen mit entsprechend negativen wirtschaftlichen Auswirkungen führen.

In Polen haben die infolge von gewonnenen Ausschreibungen abgeschlossenen Entsorgungsverträge eine Laufzeit zwischen sechs Monaten und vier Jahren. In einigen Gemeinden umfassen die Verträge sowohl die Haushaltsabfallentsorgung als auch die Abfallentsorgung von Gewerbeimmobilien (Bürogebäude, industrielle Anlagen). Gewerbeverträge werden überwiegend unbefristet geschlossen. Die Preise folgen hier der Preisentwicklung der einzelnen Fraktionen und sind zunehmend an Indizes gekoppelt. Der Markt für Gewerbekunden ist weiterhin stark umkämpft.

Im Bereich der PPK-Vermarktung gibt es derzeit keine Anzeichen für einen Preisverfall. Die Nachfrage nach Altpapier ist stabil. Auch im Bereich der AzV-Vermarktung zeichnet sich ein Bild mit konstanten Entsorgungskosten auf hohem Niveau und einer guten Anlagenverfügbarkeit ab. Im Geschäftsfeld Commodities kann deshalb von einer stabilen Entwicklung ausgegangen werden.

Die Treibstoffkosten stellen einen wesentlichen Kostenfaktor für die Entsorgungsbranche dar. Mit dem Inkrafttreten der Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) steigen die Aufwendungen. Das Gesetz sieht höhere CO ₂ -Preise seit dem 1. Januar 2021 auf Brennstoffe vor, unter anderem auf Diesel für LKW. Gegen Ende des Berichtsjahres zeichnete sich ein weiterer Preisanstieg von Rohöl ab, der sich im Zuge des Ukraine-Kriegs verschärft hat. Auch andere Energieträger wie Erdgas verteuern sich zunehmend. Die höheren Kosten werden das Ergebnis der Gesellschaften im Jahr 2022 entsprechend belasten und sollen über Preissteigerungen auf Kundenseite sowie Preissicherungsmaßnahmen auf der Einkaufsseite abgefedert werden.

Die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung ist unmittelbar mit dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen Russland verbunden. So hat beispielsweise der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Wachstumsprognosen für 2022 nach unten korrigiert. Dies gilt sowohl für die deutsche und die polnische Wirtschaft als auch für die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Aktivitäten der Geschäftsfelder Waste Operations und Commodities. Trotz der beschriebenen Unsicherheiten wird derzeit davon ausgegangen, dass 2022 die geplanten Ziele in beiden Bereichen erreicht werden.

Für den Bereich Scrap and Metals bestehen folgende Annahmen für das künftige Geschäftsjahr: Die wirtschaftlichen Erwartungen und die Investitionsbereitschaft der Industrie sind durch den Ukraine-Krieg erheblich gedämpft, der konjunkturelle Ausblick für Deutschland getrübt. Eine Unterbrechung russischer Gasimporte würde Produktionsstörungen in vielen Branchen auslösen. Die deutschen Stahlwerke verfügen noch immer über gut gefüllte Orderbücher. Auch ist das Aufkommen an Neuschrottsorten immer noch knapp, was weiterhin steigende Preise zur Folge hat. Lieferunterbrechungen mit Eisenerz aus Russland dürften zukünftig die Preise weiter nach oben treiben. Für 2022 geht die World Steel Association in Folge des Ukraine-Kriegs von einem Wachstum der globalen Stahlnachfrage in Höhe von 0,4% aus. Vor Kriegsbeginn hatte sie ein Plus von 2,2% prognostiziert. In der EU, inklusive Großbritannien, wird die Stahlnachfrage voraussichtlich um 1,3% sinken.

Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs sorgte im ersten Quartal 2022 auf den Märkten für Industriemetalle für einen Preisschock. Vor allem in der ersten Märzhälfte stiegen die Preise für Nichteisen-Metalle, insbesondere für Aluminium, Zink und Nickel auf Rekordhöhen. Corona-Lockdown-Maßnahmen in China entspannten die Lage auf dem Metallmarkt und ließen die Aluminiumpreise sinken. Der Umgang Chinas mit der Omikron-Virusvariante droht, das Wirtschaftswachstum des Landes zu bremsen und damit die Nachfrage des weltweit größten Verbrauchers von Basismetallen zu reduzieren. Zudem sind sowohl die Aluminium- als auch die Zinkproduktion energieintensiv. Aufgrund der hohen Energiekosten wird befürchtet, dass die Produktion dieser Metalle vorübergehend eingestellt wird. Das wiederum würde zu einer Angebotsverknappung führen.

Die Risiken durch weiter steigende Rohstoff- und Energiekosten und die damit einhergehende existenzielle Gefährdung ganzer Unternehmen und Branchen könnten zu einem Nachfragerückgang und somit zu einer Abschwächung der Konjunktur führen. Es ist aber davon auszugehen, dass die allgemeine Verknappung der Rohstoffe für die Metall- und Stahlerzeugung weiterhin zu einer hohen Nachfrage nach Schrotten, insbesondere nach Neuschrotten bzw. qualitativ hochwertigen Schrotten führt. Obwohl die Risiken in der Anzahl überwiegen, ist auf Basis erster Brancheneinschätzungen und nach der bisherigen Entwicklung für das Jahr 2022 weiterhin davon auszugehen, dass die geplanten Ziele im Bereich Scrap and Metals erreicht werden.

Entsprechend geht das Management insgesamt von einer positiven Entwicklung des Geschäftsbereichs Waste and Metals im Jahr 2022 aus.

E.2. Entwicklung des Konzerns

Für das Geschäftsjahr 2022 wird als Resultat der oben beschriebenen Entwicklungen für die ALBA Group ein EBIT auf dem Niveau des Berichtsjahres erwartet. Hierbei soll der Entfall der Beteiligungserträge der im Zuge der Neuordnung der Unternehmensgruppe Ende 2021 abgegangenen Geschäftsbereiche AIR und Services insbesondere durch eine Ergebnissteigerung im Geschäftsbereich Waste and Metals kompensiert werden.

Die Investitionsausgaben sollen moderat erhöht werden.

Die planerischen Annahmen basieren auf einem im Vergleich zum Bilanzstichtag unveränderten Konsolidierungskreis.

Berlin, 15. August 2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die ALBA Group plc & Co. KG, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ALBA Group plc & Co. KG, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngewinn- und -verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ALBA Group plc & Co. KG, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt -Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts- unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

- holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 23. August 2022

Grant Thornton AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Niclas Rauscher, Wirtschaftsprüfer

Sebastian Koch, Wirtschaftsprüfer