Aragon HoldCo GmbH

Göttingen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

Inhaltsverzeichnis

KONZERNLAGEBERICHT DER Aragon HoldCo GmbH FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR vom 01. Januar bis 31. Dezember 2023

1. Darstellung der Geschäftslage und der Rahmenbedingungen

1.1. Rechtliche und organisatorische Entwicklung

1.2. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

1.3. Ertragslage

1.4. Vermögens- und Kapitalstruktur

1.5. Finanzlage

1.6. Investitionen

1.7. Akquisitionen

1.8. Personal- und Sozialbereich

2. Risiko- und Chancenbericht

2.1. Risiken

2.2. Chancen

3. Prognosebericht

3.1. Marktentwicklung

a) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

b) Entwicklung des Branchenmarktes

3.3. Strategische Zielsetzungen

3.5. Voraussichtliche Entwicklung

1. Darstellung der Geschäftslage und der Rahmenbedingungen

1.1. Rechtliche und organisatorische Entwicklung

Der amedes-Konzern besteht zum 31. Dezember 2023 aus vier Holding Gesellschaften (Aragon TopCo GmbH, Aragon HoldCo GmbH, Aragon BidCo GmbH und amedes Holding GmbH), einer Servicegesellschaft, einem Krankenhaus sowie medizinischen Versorgungszentren und Beteiligungen an medizinischen Dienstleistungs- und Handelsgesellschaften in Deutschland Belgien, Österreich und Dubai.

Das Geschäftsmodell des Konzerns ist die Erbringung von Leistungen im Gesundheitswesen, insbesondere von interdisziplinären und medizinisch-diagnostischen Dienstleistungen für Patienten, niedergelassene Ärzte und Kliniken.

Die Aragon TopCo GmbH ist Alleingesellschafterin der Aragon HoldCo GmbH und diese wiederum der Aragon BidCo GmbH, die Alleingesellschafterin der amedes Holding GmbH ist. Die Aragon TopCo GmbH ist damit das Mutterunternehmen des amedes-Konzerns, der in Deutschland an insgesamt 87 (Vorjahr 83) Standorten in 12 (Vorjahr 12) Bundesländern, in Belgien an 6 Standorten (Vorjahr 5), in Österreich an 1 Standort (Vorjahr 1) und in Dubai an 1 Standort (Vorjahr 1) vertreten ist.

Gesellschafterinnen der Aragon HoldCo GmbH mit Sitz in Göttingen sind die Aragon TopCo GmbH ebenfalls mit Sitz in Göttingen sowie die Aragon Pari Passu Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Frankfurt am Main. Gesellschafterinnen der Aragon TopCo GmbH sind die Aragon Holding JV S.à r.l. (Luxembourg), Aragon Co-Investment GmbH & Co. KG (Frankfurt am Main) und Aragon Pari Passu Beteiligungs GmbH & Co. KG (Frankfurt am Main).

Die Aragon BidCo GmbH wurde am 5. Mai 2021 mit Abschluss des Gesellschaftsvertrags gegründet.

Die Aragon HoldCo GmbH wurde am 5. Mai 2021 mit Abschluss des Gesellschaftsvertrags gegründet.

Die Aragon TopCo GmbH wurde am 5. Mai 2021 mit Abschluss des Gesellschaftsvertrags gegründet.

Das Geschäftsjahr für den Konzern entspricht dem Kalenderjahr. Das Geschäftsjahr der konsolidierten Unternehmen entspricht ebenfalls dem Kalenderjahr .

1.2. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Insgesamt wurde für das Geschäftsjahr 2023 mit einem organischen, um C-19 bereinigten Wachstum gegenüber 2022 von ca. 12% im Konzernumsatz (2022: € 494 Mio.) geplant, und darüber hinaus mit einem anorganischen Umsatzwachstum durch Akquisitionen von ca. 7% gegenüber 2022. Gleichzeitig wurde ein deutlicher Phase-out der C-19 Analytik (-81% gegenüber dem Vorjahreswert berücksichtigt), so dass insgesamt mit einem Umsatzwachstum für das Geschäftsjahr 2023 gegenüber 2022 von 3% geplant wurde. Für das EBITDA wurde ein primär C-19 bedingter Rückgang gegenüber 2022 (€ 130,9 Mio.) auf ein Niveau von etwa € 110 Mio. bis € 115 Mio. erwartet bzw. ein Wachstum unter Vernachlässigung von C-19 in Höhe von rund 44%.

Der tatsächliche Konzernumsatz 2023 belief sich auf € 565,5 Mio. (im Vorjahr € 591,4 Mio.) wovon € 15,5 Mio. (im Vorjahr € 21,2 Mio.) auf Zuwächse durch Akquisitionen entfielen und damit leicht unter den Erwartungen für das organische Wachstum blieb. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertaufholungen/-minderungen summiert sich auf € 44,7 Mio. (im Vorjahr € 126,8 Mio.) und liegt unterhalb des erwarteten Niveaus, was insbesondere auf nicht operative Einmaleffekte (€ 32,8 Mio.) im Zusammenhang mit dem Transformationsprozess der Gruppe und der Implementierung von energize amedes zusammenhängt. Das Gesamtergebnis war negativ und summierte sich auf € -138,9 Mio. (im Vorjahr € -29,8 Mio.).

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2023 ist insbesondere im Vorjahresvergleich durch ein schnelleres und härteres Outphasing der C-19 Diagnostik geprägt. Im organischen Basisgeschäft konnte die Gruppe in fast allen Bereichen deutliches Wachstum realisieren. So stützte eine spürbare Erholung im Bereich der Infektionskrankheiten gepaart mit der Umsetzung verschiedener, fokussierter Wachstumsmaßnahmen (Commercial Initiatives) die Entwicklung im Bereich Labor. Die Genetik konnte unter anderem aufgrund deutlicher Volumengewinne beim Fetalis Test ihr überproportionales Wachstum, trotz negativer Preiseffekte (Quotierung eines breiten Spektrums genetischer Dienstleistungen durch die KV- Niedersachsen), fortsetzen. Der erneute Start des 3-Jahres-Co-Testing Zyklus in der Zytologie sorgte darüber hinaus für deutliche Umsatzzuwächse im Vorjahresvergleich. Die Klinischen Sprechstunden spürten mehr als jeder andere Bereich Auswirkungen aus dem akuten Fachkräftemangel. Die Umsätze blieben hinter den Erwartungen zurück, gegenüber Vorjahr konnte jedoch erneut Wachstum realisiert werden.

Der Cyberangriff im Dezember 2022 beschäftigte die Gruppe zudem bis in das 2. Quartal 2023 hinein. In den Bereichen Labor und Klinische Medizin führten gestörte Prozesse und Arbeitsabläufe zu nicht geplanten Umsatzeinbußen. Infolgedessen wurde die IT Strategie der Gruppe überarbeitet, was in 2023 aber auch in den folgenden Jahren zu gesteigerten sonstigen Kosten und Investitionen im Bereich IT führte bzw. führen wird.

Inflationsbedingt stiegen die Materialkosten, Personalkosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen weiter an, zudem wirkten Ganzjahreseffekte aus den tariflichen Anpassungen sowie im Zusammenhang mit den Steigerungen des Mindestlohns im Bereich der Personalkosten. Als Reaktion auf das schnellere Verschwinden der C-19 Analytik und die steigenden Kosten wurde im dritten Quartal 2023 mit der raschen Einführung und Umsetzung von energize amedes begonnen. Erste Erfolge wurden in den Bereichen Lean & Automation und Procurement erzielt und wirkten sich bereits in 2023 aus, das volle Potenzial wird jedoch erst 2024/2025 erreicht werden.

Die gegebenen asymmetrischen Rahmenbedingungen mit einer Kostenbasis, die in Teilen erheblich inflationären Kräften ausgesetzt ist, bei einer gleichzeitig nahezu preisfixen Umsatzstruktur aufgrund von vorgegeben Vergütungskatalogen bedingt ein Umfeld mit schleichender Margenkompression. Diese Entwicklungen bestätigen die Gruppe in ihrem bereits in den Vorjahren eingeschlagenen, dreigleisigen Weg: Neben der stetigen Entwicklung der Umsatzlinie durch organische Wachstumsinitiativen in Kombination mit strategischen Zukäufen liegt ein weiterer Fokus auf der Optimierung der Kostenstruktur. War 2022 noch geprägt von der Identifikation diverser Optimierungspotenziale, so erfolge in 2023 mit dem Aufsichtsratsbeschluss im September der Startschuss für die Umsetzung dieser Maßnahmen im Rahmen von energize amedes Prove-of-concept wurde in 2023 durch die erfolgreiche teilweise Umstellung einzelner sogenannter Frontrunner Labore erbracht. Parallel konnte zudem ein Rahmenplan über den Interessenausgleich bei notwendigen Personalmaßnehmen im Zusammenhang mit der Implementierung von energize amedes mit dem Betriebsrat verhandelt werden.

Umfangreiche Investitionen in neue Anlagen sowie erhebliche, mit dem Transformationsprozess im Zusammenhang stehende einmalige Kosten (u.a. Beratungsaufwendungen) prägten zudem die Ergebnisentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Bereinigt um Effekte mit Corona Bezug ist die Gruppe umsatzseitig sowohl organisch als auch durch weitere strategische Zukäufe gewachsen, auf EBITDA-Ebene konnte bereinigt um nicht-operative Effekte ebenfalls Wachstum realisiert werden.

1.3. Ertragslage

Labor und Klinische Medizin

Der Geschäftsbereich Labor und Klinische Medizin war innerhalb der amedes-Gruppe am stärksten vom Cyberangriff im Dezember 2022 betroffen. Zum einen waren Arbeitsabläufe aufgrund der starken Vernetzung untereinander gestört. Viele digitale Abläufe mussten manuell bearbeitet werden. Zum anderen haben die Einschränkungen auch zu deutlichem Mehraufwand und zu Unzufriedenheit bei Einsendern geführt. Mithilfe des Außendienstes ist es gelungen, die Unannehmlichkeiten bei Einsendern so gering wie möglich zu halten und große Einsenderverluste zu vermeiden. Insbesondere im Labor ist es jedoch trotzdem zu einzelnen Einsenderverlusten gekommen. Um diese Effekte auszugleichen und um generell das organische Geschäft zu stärken, wurden gezielte Maßnahmen zur Erweiterung der Einsenderbasis sowie zur Ausweitung des Leistungsspektrums definiert. Der organische Umsatz im Basisgeschäft (d.h. ohne Akquisitionen, ohne Covid-19) konnte dadurch in 2023 um 5,5% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Anorganisch ist der Geschäftsbereich durch den Zukauf eines Labors in Mannheim gewachsen. Während die letzten drei Jahre im Labor stark durch die Covid-19 Pandemie geprägt waren, ist diese Analytik durch Änderungen in der Coronavirus-Testverordnung des BMG ab dem 01.03.2023 nahezu weggefallen.

Neben externen Einsendern war auch die Klinische Medizin stark von den Auswirkungen des Cyberangriffs betroffen. Die vorsorgliche Abschaltung vieler Systeme hat dazu geführt, dass in der Klinischen Medizin viele Arbeitsschritte manuell durchgeführt werden mussten. Zudem war das Order Entry System zur Anforderung von Laboruntersuchungen zeitweise beeinträchtigt. Als Konsequenz konnten die Sprechstunden teilweise nur eingeschränkt arbeiten. Hinzu kommt, dass der Umsatz der Klinischen Medizin unmittelbar von der Anzahl ärztlicher und nicht-ärztlicher Mitarbeiter abhängt. Die Einstellung von zusätzlichem Personal wurde durch den allgemeinen Fachkräftemangel deutlich erschwert. Dennoch ist es gelungen, die Anzahl der Mitarbeiter (FTE / Vollzeitäquivalent) organisch und durch Zukäufe von Sprechstunden zu erhöhen. Der integrierte Umsatz (d.h. inkl. dem durch die amedes-Sprechstunden generierten Laborumsatz) konnte damit insgesamt um 9,6% gegenüber 2022 gesteigert werden. Davon entfallen 3,4% Umsatzwachstum auf das organische Geschäft.

Genetik

Die Genetik unterlag im Geschäftsjahr 2023 zwei gegenläufigen Entwicklungen. Zum 01.07.2022 wurde der nicht-invasive Pränataltest (NIPT) als Kassenleistung in den EBM-Katalog aufgenommen. Zuvor war der NIPT eine Selbstzahlerleistung (IGeL). Das bedeutet, dass Patientinnen den Test bis dahin selber bezahlen mussten. Mit der Aufnahme in den EBM-Katalog werden die Kosten durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Als Konsequenz daraus ist die Nachfrage nach NIPT im Rahmen einer Schwangerschaft deutlich angestiegen. Selbstzahlerleistungen sind im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 37,2% zurückgegangen, Kassenleistungen sind dagegen um 159,9% gestiegen. Neben NIPT konnte auch das Next Generation Sequencing (NGS) weiter ausgeweitet werden, was insbesondere bei komplexen Fragestellungen aus genetischen Sprechstunden Anwendung findet. Während das Auftragsvolumen in der Genetik deutlich gestiegen ist, sah sich der Bereich jedoch mit deutlichen Kürzungen in der Vergütung konfrontiert. Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat zum 01.04.2023 eine Begrenzung des genetischen Labors beschlossen. Bis dahin unquotierte genetische Leistungen werden seitdem mit einer Quote vergütet, die sich aus dem Verhältnis der Leistungsanforderungen im Vorjahresquartal zum Grundbetrag im Vorjahresquartal ergibt. Im Schnitt wurden genetische Leistungen in Niedersachsen damit nur noch mit gut 78% vergütet. Davon ausgenommen ist jedoch unter anderem NIPT. Die Quotierung hatte auf den EBITDA der Genetik einen Effekt von € -3,3 Mio. im Geschäftsjahr 2023. Insgesamt haben in der Genetik die positiven Umsatzentwicklungen überwogen. Der Cyberangriff Ende 2022 hat zwar kurzzeitig die Bearbeitung von Aufträgen verzögert, hatte aber kaum Einfluss auf den Gesamtumsatz der Genetik. Der Umsatz des Geschäftsbereichs konnte um 18,2% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Um den Volumenanstieg zu bewältigen, wurden zum einen Prozesse zur Abarbeitung der Tests verbessert. Darüber hinaus konnten zusätzliche Ärzte, Biologen und Technische Assistenten gewonnen werden. Die in 2022 teilweise neu bezogenen Räumlichkeiten sind aktuell noch ausreichend, um das Volumenwachstum abzubilden. Um aber auch mittel- und langfristig weiter wachsen zu können, wurde in 2023 mit der Suche nach zusätzlichen Flächen begonnen.

Pathologie

Das organische Geschäft im Bereich Pathologie konnte an den meisten Standorten trotz anhaltendem Fachkräftemangel erneut ausgeweitet werden. Eine zentrale Rolle spielte dabei der demografische Wandel. Der Anteil älterer Bevölkerungsgruppen an der Gesamtbevölkerung nimmt in Deutschland weiter zu. Dies führt unter anderem zu einem Anstieg von Krebserkrankungen, bei deren Diagnose die Pathologie eine wichtige Rolle spielt. Diese grundlegende Entwicklung wurde jedoch vom Verlust eines großen Krankenhauskunden überlagert. Der Cyberangriff im Dezember 2022 hat in der Pathologie dagegen nicht zu nachhaltigen Umsatzeinbußen oder zu Einsenderverlusten geführt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der organische Umsatz insgesamt um 2,7% zurückgegangen. Anorganisch konnte die Pathologie in 2023 durch den Zukauf einer Pathologie in Starnberg wachsen. Insgesamt weist der Geschäftsbereich damit ein Umsatzwachstum von 0,9% auf.

Zytologie

Seit Einführung der neuen Richtlinie zur Früherkennung von Zervixkarzinomen zum 01.01.2020 unterliegt das Geschäft der Zytologie einem 3-Jahres-Zyklus. Frauen haben ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre Anspruch auf eine Untersuchung zur Krebsfrüherkennung. Darum weist dieser Zyklus ein besonders starkes Volumen an sogenannten Ko-Tests (klassische Zytologie + HPV-Test) im ersten Zyklusjahr und ein deutlich geringeres Volumen im zweiten und dritten Zyklusjahr auf. 2023 stellte den Beginn des zweiten Zyklus dar. Infolgedessen sind die Auftragsvolumen von gesetzlich versicherten Patientinnen deutlich gestiegen. Gleichzeitig ging die Anzahl der IGeL-Aufträge zurück. Insgesamt erzielte die Zytologie damit ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von 57,3%. Um dieses Wachstum bewältigen zu können, wurde zusätzliches Personal eingestellt und zusätzlich auf Personalleasing zurückgegriffen. Zudem hat die Zytologie Unterstützung durch den Geschäftsbereich Labor und Klinische Medizin erhalten. Im Rahmen des amedes-weiten Projektes zur Prozessoptimierung wurden erste Analysen der Abläufe in der Zytologie durchgeführt. Effekte daraus werden sich aber erst in den Folgejahren zeigen. Der Cyberangriff im Dezember 2022 hatte auf die Zytologie keine größeren langfristigen Auswirkungen. Die Abläufe in den Laboren waren Anfang 2023 zwar noch beeinträchtigt, größere Einsenderverluste konnten aber abgewendet werden. Neben organischem Wachstum wurde das Netzwerk der Zytologie auch durch Zukäufe von Einsenderstämmen und einem Standort in Landshut vergrößert.

Krankenhaus

Während das Geschäftsjahr 2022 im Bereich Krankenhaus von Aufholeffekten nach den Covid-Einschränkungen geprägt war, ist das Geschäft in 2023 überwiegend stabil verlaufen (+2,1% Umsatz). Der Deckungsbeitrag des Geschäftsbereichs ist dennoch um 42,1% rückläufig gewesen. Ursache sind unter anderem tarifliche Steigerungen der Gehälter sowie der Bedarf an zusätzlichem externem Personal (Personalleasing) zur Betreuung der Patienten. Zudem wirkt sich auch hier die allgemeine Preisinflation auf die Höhe der Betriebskosten aus.

Sonstige (Deutschland)

Den Pflegedienst unterhält die Gruppe vor allem aus regulatorischem Grund (früher Gründungsvoraussetzung für Medizinische Versorgungszentren). In 2023 erreichte der Bereich einen positiven Deckungsbeitrag. Der Umsatz konnte durch die Versorgung zusätzlicher Patienten im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert werden. Die Personalkosten sind zwar bedingt durch tarifvertraglich vereinbarte Steigerungen weiter gestiegen, der Deckungsbeitrag konnte aber dennoch gegenüber Vorjahr erhöht werden.

Die Produktbereiche Handel und Neue Märkte zeichnet sich durch einen zum Teil langjährigen und treuen Kundenkreis aus. Auch wenn der Handel mit Covid-Material in 2023 rückläufig war, konnte das Handelsgeschäft in anderen Bereichen ausgeweitet werden. Das Geschäft insgesamt weist zwar geringe Margen auf, es ist jedoch für die Gruppe ein zusätzliches Instrument zur Bindung von Kunden anderer Fachbereiche.

Belgien

Das Basisgeschäft (ohne Covid-19) hat sich in Belgien im Geschäftsjahr 2023 nach den Einflüssen der Pandemie und der steigenden Lebenshaltungskosten wieder deutlich erholt. Der Umsatz konnte im Vergleich zum Vorjahr um 13,8% gesteigert werden. Neben einer Normalisierung des Geschäfts mit Bestandskunden konnten über das Proxy Lab in Hainaut zusätzliche Umsätze generiert werden. Wie in Deutschland spielte die Covid-19 Diagnostik in Belgien in diesem Jahr keine nennenswerte Rolle mehr. Der Umsatz in diesem Bereich ist im Vergleich zum Vorjahr um 98,1% zurückgegangen. Der Gesamtumsatz in Belgien ist infolgedessen insgesamt 4,7% rückläufig. Während Kosten insbesondere für Reagenzien, Personal und Geräte im Zusammenhang mit der Covid-19 Diagnostik ebenfalls wieder gesunken sind, zeigen andere Bereiche einen Anstieg im Zusammenhang mit der allgemeinen Kosteninflation. Der Deckungsbeitrag fällt aufgrund der weggefallenen Covid-19 Diagnostik und der Kosteninflation um 30,1% geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Konzern

Die Rohertragsmarge unter Vernachlässigung der sonstigen Erträge liegt bei 77% (im Vorjahr 77%). Innerhalb der Fachbereiche variiert diese jedoch.

Neben Volumeneffekten durch den steten organischen und anorganischen Ausbau unserer Mitarbeiterbasis führen Preiseffekte durch tarifliche Steigerungen sowie durch Steigerungen des Mindestlohns zu steigenden Personalkosten. Ferner wurde im Laufe des Jahres 2023 eine Rückstellung von € 10 Mio. im Zusammenhang mit dem Restrukturierungsprogramm "energize amedes" gebildet. Im aktuellen Geschäftsjahr liegt der Anteil des Personalaufwands an den Umsatzerlösen insgesamt bei 43,8% (im Vorjahr 37,4%), wobei der deutliche Anstieg der relativen Kosten auf den Rückgang der profitablen C-19 Analytik zurückzuführen ist.

Die sonstigen Aufwendungen summieren sich insgesamt auf € 155,6 Mio. (im Vorjahr € 116,3 Mio.). Das entspricht 27,5% (im Vorjahr 19,7%) der Umsatzerlöse. Neben Wartungskosten entfielen weitere wesentliche Anteile auf Logistikkosten und Energiekosten sowie auf Beratungs-, Prüfungs- & Abschlusskosten. Insbesondere die externen Beratungsleistungen zur Identifikation weitere Optimierungspotenziale führten zu Kostensteigerungen.

Die Gruppe unterliegt zahlreichen personalabhängigen Risiken (vgl. hierzu Risiko- und Chancenbericht), wodurch sie auch unter Rückgriff auf professionelle externe Recruiting-Unternehmen und den Einsatz digitaler Medien reagieren muss. Personalvermittler waren für alle Mitarbeitergruppen im Einsatz. Parallel dazu wurde das eigene Recruitingteam ausgebaut, um kurzfristig externe Recruitingaufwendungen zu senken.

Somit ergibt sich ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) in Höhe von € 44,7 Mio. bzw. 7,9% der Umsatzerlöse (im Vorjahr € 126,8 Mio.; 21,4%).

Das Finanzergebnis in Höhe von € -78,0 Mio. (im Vorjahr € -66,6 Mio.) setzt sich aus dem Zinsergebnis und dem Beteiligungsergebnis zusammen. Das Zinsergebnis beläuft sich auf € -77,5 Mio. (im Vorjahr € -66,4 Mio.) und beinhaltet im Wesentlichen Zinsaufwendungen für Shareholder Loans (€ -34,9 Mio.; im Vorjahr € -33,4 Mio.), für ein syndiziertes Darlehen (€ -28,7 Mio.; im Vorjahr € -28,9 Mio.) sowie andere Zinsaufwendungen von in Summe (€ -13,9 Mio.; im Vorjahr € -6,3 Mio.). Diesen Aufwendungen stehen Zinserträge von insgesamt € 0,7 Mio. (im Vorjahr € 4,6 Mio.) gegenüber, deren Rückgang im Wesentlichen auf Zins-Swap-Geschäfte im Vorjahr zurückzuführen ist. Zusätzlich ergibt sich ein positiver Effekt in Höhe von € 26,7 Mio. (im Vorjahr € -2,4 Mio.) im Zusammenhang mit finanziellen Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Das Beteiligungsergebnis fällt insgesamt schwach negativ aus (€ -0,5 Mio.; im Vorjahr € -0,2 Mio.).

Das Ergebnis vor Steuern ist mit € -134,8 Mio. negativ (im Vorjahr € -95,5 Mio.), es resultiert ein Ertragssteuerertrag in Höhe von € 17,2 Mio. (im Vorjahr € 8,0 Mio.).

Das sonstige Ergebnis beinhaltet Effekte aus der Anwendung des Hedge-Accountings gemäß IFRS 9. Der wirksame Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts einer Sicherungsbeziehung beläuft sich auf € -30,8 Mio. (im Vorjahr € +80,2 Mio.).

Das Gesamtergebnis beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf € -138,9 Mio. (im Vorjahr € -29,8 Mio.).

1.4. Vermögens- und Kapitalstruktur

Die langfristigen Vermögenswerte belaufen sich zum Stichtag auf € 1.659,0 Mio. (im Vorjahr € 1.657,8 Mio.) und beinhalten zu wesentlichen Anteilen immaterielle Vermögenswerte in Höhe von € 1.452,4 Mio. (im Vorjahr € 1.431,3 Mio.), davon € 431,6 Mio. Kundenstämme (im Vorjahr € 448,4 Mio.) sowie € 982,4 Mio. Geschäfts- und Firmen- sowie Praxiswerte (im Vorjahr € 941,1 Mio.).

Das Sachanlagevermögen enthält aktivierte Nutzungsrechte in Höhe von € 70,6 Mio. (im Vorjahr € 65,7 Mio.), Grundstücke und Bauten von € 22,8 Mio. (im Vorjahr € 24,9 Mio.), Technische Anlagen und Maschinen von € 34,3 Mio. (im Vorjahr € 33,5 Mio.) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung und geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Höhe von € 22,5 Mio. (im Vorjahr € 17,4 Mio.).

Langfristige Forderungen bestehen zum Stichtag in Höhe von € 1,9 Mio. (im Vorjahr € 2,1 Mio.), geleistete Vorauszahlungen in Höhe von € 4,7 Mio. (im Vorjahr € 5,2 Mio.).

Die nach der der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen belaufen sich auf < € 0,1 Mio. (im Vorjahr € 0,0 Mio.).

In den anderen finanziellen Vermögenswerten ist primär das zum Fair Value bewertete Zinssicherungsinstrument im Rahmen des Hedge-Accountings mit € 46,1 Mio. (im Vorjahr: € 74,0 Mio.).

Darüber hinaus bestehen aktive latente Steuern aus abzugsfähigen temporären Differenzen zwischen den IFRS-Buchwerten und dem steuerlichen Buchwert von Vermögenswerten und Schulden bzw. aus dem ökonomischen Vorteil eines Verlustvortrages in Höhe von € 2,3 Mio. (im Vorjahr € 2,5 Mio.).

In den kurzfristigen Vermögenswerten kommen neben den kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen (€ 96,0 Mio.; im Vorjahr € 95,4 Mio.) dem Bestand der Kassen- und Bankguthaben (€ 38,7 Mio.; im Vorjahr € 95,9 Mio.) sowie dem Vorratsvermögen (€ 19,4 Mio.; im Vorjahr € 22,1 Mio.) eine wesentliche Bedeutung zu. Zusätzlich sind bestehende Steuererstattungsansprüche in Höhe von € 16,9 Mio. bilanziert (im Vorjahr € 6,3 Mio.). Für eine detailliertere Erläuterung verweisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt Finanzlage in diesem Kapitel.

Das Eigenkapital beläuft sich auf € -51,2 Mio. (im Vorjahr € 88,2 Mio.), wovon € 123,0 Mio. (im Vorjahr € 121,7 Mio.) auf das gezeichnete Kapital sowie auf die Kapitalrücklage entfallen. Neben dem Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens (€ -53,3 Mio.; im Vorjahr € 84,6 Mio.) sind zum Stichtag auch nicht beherrschende Anteile in Höhe von € 2,1 Mio. (im Vorjahr € 3,6 Mio.) enthalten.

Die langfristigen Schulden beinhalten im Wesentlichen mit € 1.524,4 Mio. (im Vorjahr € 1.479,9 Mio.) andere finanzielle Verbindlichkeiten. Unter dieser Position sind neben den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (€ 733,2 Mio.; im Vorjahr € 726,1 Mio.) auch die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen (€ 734,2 Mio.; im Vorjahr € 700,6 Mio.) sowie die langfristigen Leasingverbindlichkeiten (€ 57,0 Mio.; im Vorjahr € 53,2 Mio.) enthalten. Eine weitere zentrale Position stellen die -zum Ausgleich temporärer Differenzen zwischen der Steuerschuld gemäß Steuerbilanz und der Handelsbilanz- angesetzten passiven latenten Steuern (€ 153,3 Mio.; im Vorjahr € 176,1 Mio.) dar. Darüber hinaus bilden sonstige Rückstellungen und Leistungen an Arbeitnehmer (€ 8,4 Mio.; im Vorjahr € 7,9 Mio.), Verbindlichkeiten (aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige) und passivische Abgrenzungsposten in Höhe von € 4,7 Mio. (im Vorjahr € 8,6 Mio.) weitere Elemente.

Die kurzfristigen Schulden werden neben den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten (€ 45,3 Mio., im Vorjahr € 41,5 Mio.) dominiert durch Steuerschulden (€ 20,5 Mio.; im Vorjahr € 44,7 Mio.) und andere finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von € 109,6 Mio. (im Vorjahr € 23,6 Mio.) (davon € 18,0 Mio. kurzfristige Leasingverbindlichkeiten; im Vorjahr € 16,8 Mio. sowie € 80,0 Mio. zum Stichtag in Anspruch genommene Revolving Credit Facility hauptsächlich zur Finanzierung der im laufenden Geschäftsjahr durchgeführten Akquisitionen). Daneben bestehen noch sonstige Rückstellungen in Höhe von € 18,2 Mio. (im Vorjahr € 8,8 Mio.).

Die Eigenkapitalquote ist bedingt durch das negative Eigenkapital negativ (im Vorjahr 4,7%).

Die Eigenkapitalrentabilität als Verhältnis aus Jahresgewinn und bilanziellem Eigenkapital ist negativ (im Vorjahr positiv).

1.5. Finanzlage

In der Berichtsperiode konnte ein operativer Cashflow in Höhe von € 40,2 Mio. (im Vorjahr € 110,2 Mio.) erzielt werden. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf den Rückgang des operativen Ergebnisses sowie die Veränderungen der Bestände von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstigen Rückstellungen, Leistungen an Arbeitnehmer und Ertragsteuern zurückzuführen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von € -106,2 Mio. (im Vorjahr € -45,0 Mio.) beinhaltet im Wesentlichen Auszahlungen für Gebühren und Kaufpreise im Zusammenhang mit Akquisitionen (€ -77,8 Mio.; im Vorjahr € -23,1 Mio.) sowie Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen (€ -21,2 Mio.; im Vorjahr € -16,0 Mio.).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von € +8,8 Mio. (im Vorjahr € -44,2 Mio.) wurde neben Zins- und Tilgungsleistungen (€ -49,1 Mio.; im Vorjahr € -26,5 Mio.) und Auszahlungen im Zusammenhang mit Leasingverbindlichkeiten (€ 22,5 Mio.; im Vorjahr € 20,7 Mio.) maßgeblich durch die Ziehung von € 80 Mio. der verfügbaren Revolving Credit Facility beeinflusst. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens beliefen sich auf € 1,3 Mio. (im Vorjahr € 9,4 Mio.), wobei in gleichem Umfang Darlehen der Gesellschafter getilgt wurden.

Der Finanzmittelfonds besteht vor allem aus Bankguthaben und beträgt zum Bilanzstichtag € 38,7 Mio. (im Vorjahr € 95,9 Mio.). Die Kreditlinie vom 18. November 2021 in Höhe von € 875 Mio. setzt sich zusammen aus dem Term Loan B in Höhe von € 740,0 Mio., einer Revolving Credit Facility in Höhe von € 121,0 Mio. und zwei Ancillary Facilities in Höhe von zusammen € 14,0 Mio. Davon wurden zum 31. Dezember 2021 insgesamt € 740,0 Mio. des Term Loan B in Anspruch genommen, die zur Finanzierung des Kaufs der Anteile an der amedes-Gruppe verwendet wurden. Die Revolving Credit Facility wurde in Höhe von € 80,0 Mio. in Anspruch genommen (im Vorjahr € 0,00 Mio.). Aus den Ancillary Facilities wurden insgesamt € 7,7 Mio. (im Vorjahr € 7,7 Mio.) für Avale und Kaufpreisbürgschaften in Anspruch genommen. Die weiteren Summen stehen zur allgemeinen Finanzierung zur Verfügung, zum Beispiel für Akquisitionen und (Wachstums-) Projekte. Zusätzlich wurde per 27. Oktober 2023 eine weitere Kreditlinie in Höhe von insgesamt € 80,0 Mio. zu den Konditionen des oben beschriebenen Term Loan B verhandelt, die zum Stichtag noch nicht in Anspruch genommen wurde. Diese Linie steht primär der Finanzierung geplanter und bereits hinreichend sicherer Akquisitionen sowie zur Finanzierung des Transformationsprozesses der Gruppe zur Verfügung.

Von der Aragon Holding JVCo Lux S.a.r.l. wurden Darlehen an die Aragon HoldCo GmbH ausgegeben. Diese belaufen sich auf insgesamt € 734,2 Mio. (im Vorjahr € 700,6 Mio.). Diese haben eine Laufzeit bis zum 15. November 2033 und werden mit 5% p.a. verzinst.

1.6. Investitionen

In der Berichtsperiode hat die amedes-Gruppe vor allem in innovative Analysegeräte in den Geschäftsbereichen Labor und Genetik investiert. Zudem wurden Bauprojekte sowie die Verbesserung der IT-Landschaft fortgesetzt. Darüber hinaus wurde weiter in das konzernweit einheitliche Labor-Informationssystem investiert und damit der Anschluss weiterer Standorte vorbereitet.

1.7. Akquisitionen

Die Auszahlungen für Akquisitionen und Beteiligungen beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 70,1 Mio. (im Vorjahr € 33,0 Mio.). Für eine detaillierte Übersicht zu den in der Berichtsperiode getätigten Akquisitionen verweisen wir auf den Konzernanhang (Nr. 27).

1.8. Personal- und Sozialbereich

Die Aragon HoldCo GmbH hat als Mutterunternehmen im Geschäftsjahr keine Mitarbeiter beschäftigt. Im Konzern waren nach Köpfen im Durchschnitt 4.703 Mitarbeiter (im Vorjahr 4.559) in einem aktiven Arbeitsverhältnis beschäftigt.

In 2023 haben die Themen Inflation und damit auch der verbundene Kostendruck auf amedes (Immobilien, Beschaffung, Logistik, Personalkosten) einen deutlichen Einfluss gezeigt. Das Projekt "energize amedes" zur Effizienzsteigerung und zur Kostenreduktion ist vor diesem Hintergrund mit einem großen Fokus vorangetrieben worden

Folgende weitere Maßnahmen und Projekte wurden in 2023 im Personalbereich erarbeitet und umgesetzt:

Energize amedes: Interessensausgleich und Sozialplan

Um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, sind im Rahmen von "energize amedes" mit einem Fokus auf die Fachbereiche Labor, Pathologie, Zytologie, Logistik und Genetik und gleichzeitig Transformationen in den Bereichen IT, Einkauf und HR die Weichen gestellt worden.

energize amedes umfasst neben Automatisierung und Effizienzsteigerung durch optimierte Prozesse auch eine Netzwerkanalyse, nach der spezialisierte Analytik an einigen wenigen Standorten gebündelt bearbeitet wird (z.B. Autoimmundiagnostik, Spezialgerinnung etc.). Im Rahmen des Projektes hat die Geschäftsführung am 29. September 2023 das am 28. September 2023 vom Aufsichtsrat freigegebene Restrukturierungsprogramm an alle Führungskräfte und nachfolgend an die gesamte Belegschaft kommuniziert. Verbunden mit den oben skizzierten Veränderungen ist ein Stellenabbau nach Verhandlungsende im Februar 2024 von insgesamt 460 FTE bis Ende 2025 beschlossen worden. Ein selektiver Hiring Freeze, auslaufende Befristungen, Renteneintritte und Eigenkündigungen werden prognostisch die Anzahl der erforderlichen betriebsbedingten Kündigungen deutlich reduzieren.

Mit den Vorsitzenden und weiteren Mitgliedern des Gesamtbetriebsrats, der Vertreterin der IGBCE, Jeanette Chiralitti und der externen juristischen Beratung einerseits und der CHRO und dem Labor HR Business Partner konnten die Verhandlungen erfolgreich finalisiert werden.

HR Transformation

Auch die HR-Organisation hat in 2023 eine signifikante Transformation vollzogen. Fokus ist ein auf die wachsende Größe und die vielseitigen Anforderungen des Business ausgerichtetes Target Operating Module (TOM), mit einem neu zusammengesetzten Shared Service für alle administrativen Prozesse, standardisierten Abläufen und der Implementierung der digitalen Personalakte inklusive Document-Builder sowie umfassenden HR-Informationen im Intranet. Die HR Business Partner und HR Professionals haben im Zuge der klaren Rollenbeschreibungen eine signifikant stärkere Ausrichtung auf die Beratung der Führungskräfte vor allem in Themen wie Organisationsentwicklung, arbeitsrechtlichen Themenstellungen und Integration neuer Standorte. Auch die Durchführung von GBR-Verhandlungen zu mitbestimmungspflichtigen Projekten aus den jeweiligen Fachbereichen gehört zum Aufgabengebiet. Mit dem Team Development und Training und dem Team Talent Acquisition flankieren zwei Competence Center wichtige Kernbereiche der Personalarbeit.

Führungskräfte- und Mitarbeitertrainings

In 2023 wurde ein Executive Leadership Programm implementiert, das sich an Führungskräfte mit Potential richtet. Betriebswirtschaftliches Verständnis, Changemanagement und Führung von großen Teams bilden die Schwerpunkte, alle Module werden mit einem renommierten externen Anbieter durchgeführt. Eine Fortsetzung für 2024 ist bereits terminiert.

2. Risiko- und Chancenbericht

2.1. Risiken

Als überwiegend medizinisch, international tätiges Unternehmen ist der Konzern naturgemäß einer Vielzahl von Risiken durch sein unternehmerisches Handeln ausgesetzt. Chancen für die positive Unternehmensentwicklung kann der Konzern nur dann nutzen, wenn auch die Bereitschaft besteht, gewisse und überschaubare unternehmerische Risiken einzugehen. Als Erbringer heilender und lebenserhaltender (primär diagnostischer) Dienstleistungen für die Patienten niedergelassener Ärzte und Krankenhäuser ist der Konzern Konjunkturzyklen nur in geringem Maß unterworfen. Zugleich bildet die langjährige Erfahrung unternehmerisch tätiger Ärzte (in Laboren und Praxen) sowie die umfassende Marktkenntnis eine solide Basis, um Risiken frühzeitig erkennen und einschätzen zu können.

Mit Hilfe des amedes-Risikomanagementsystems überwachen die operative Führungsebene und die Geschäftsführung systematisch die Risiken, die das Wachstum, die finanzielle Leistungsfähigkeit, die Reputation oder den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten. Damit sind die organisatorischen Bedingungen gewährleistet, um potenziell bestandsgefährdende Risiken zu identifizieren.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die folgenden Risikobereiche in einer abnehmenden Rangfolge ermittelt, wobei bestandsgefährdende und schwerwiegende Risiken nicht identifiziert werden konnten:

Bei unbesetzten Arztsitzen besteht das Risiko des dauerhaften Verlustes der Sitze für die amedes-Gruppe, soweit keine fristgerechte Nachbesetzung erfolgt. Über eine systematische Nachverfolgung von vakanten Facharztsitzen und den laufenden Fristen sowie die gezielte Rekrutierung von ärztlichem Fachpersonal wird diesem Risiko begegnet. Im vergangenen Jahr wurden die Weichen gestellt, um die Ärzterekrutierung ab dem folgenden Geschäftsjahr durch ein internes Rekrutierungsteam zu optimieren.

Ein zentrales Risiko für die Gruppe und das Gesundheitswesen im Allgemeinen stellt das Informationstechnologierisiko dar, insbesondere da zunehmend gezielte Angriffe auf diesen Sektor zu verzeichnen sind. Folgende Risikobereiche sind zu unterscheiden:

―	Unsichere/veraltete Software
―	Systemausfälle, Infektionen durch schädliche Software (z.B. "Ransomware") oder Ausbeutung aufgrund unsicherer oder veralteter Soft- bzw. Hardware
―	Gesundheitsdatenverstöße
―	Kontrollverlust über die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Gesundheitsdaten kann zu betrieblichen, sicherheitsrelevanten, vertraglichen, lebensbedrohlichen und rufschädigenden Auswirkungen führen
―	Interne Bedrohungen (Mitarbeiter, Auftragnehmer, Geschäftspartner)
―	Risiko aufgrund von mangelndem Bewusstsein der Nutzer für Cybersicherheit, IT-Kenntnissen, menschlichen Fehler

Es wird ein verbesserter IT-Sicherheitsplan umgesetzt, der Richtlinien, Verfahren und Standards für Informationssicherheit umfasst und gelichzeitig die Mitarbeiterschaft für diese Themen sensibilisiert. Damit einhergehend erfolgt eine gezielte Verbesserung und Aktualisierung der Systemlandschaft um das Expositionsrisiko zu reduzieren.

Die Fluktuation von langjährigen Mitarbeitern und Ärzten mit hoher Einsenderbindung bleibt weiterhin zentrales Risiko, das Auswirkungen auf die Erlössituation haben kann. amedes hat auch in diesem Jahr weiter in Maßnahmen der gezielten Personalentwicklung investiert und insgesamt durch den Aufbau von Strukturen zur Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit diesem Risiko Sorge getragen (vgl. hierzu Kapitel 1.8. Wir erachten diese Programme und Schulungsmaßnahmen für geeignet, um kaufmännische und medizinische Fach- und Führungskräfte stärker an die amedes-Gruppe zu binden.

Der anstehende Renteneintritt von Ärzten, die seit vielen Jahren für das Unternehmen tätig sind, sowie ein Austritt langjährig für die amedes-Gruppe tätiger Ärzte kann sich, insbesondere in Niedersachsen, dann auf die Erlössituation auswirken, wenn diese Ärzte ein besonders hohes persönliches "Altbudget" haben, dass Ihnen seitens der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen aufgrund der Regelungen im Honorarverteilungsmaßstab Niedersachsen zugeteilt wurde. Diesem Risiko wird über die frühzeitige strategische Nachfolgeplanung unter Berücksichtigung der besonderen Regelungen für die Honorarverteilung in Niedersachsen begegnet. Es wird sichergestellt, dass eine Nachbesetzung ausschließlich mit Ärzten erfolgt, bei denen die Übertragung des Altbudgets auf den Nachfolger erfolgsversprechend ist.

Die amedes-Gruppe agiert sowohl in Deutschland als auch in Belgien in einem regulierten Markt. Änderungen der Rahmenbedingungen durch den Gesetzgeber, insbesondere im Bereich der Tarifierung von ärztlichen Leistungen, können direkten Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Konzerngesellschaften haben. Vor diesem Hintergrund beobachten die Geschäftsführung sowie die Medizinrechtsabteilung die gesetzgeberischen Aktivitäten und Planungen sehr genau, um sich zeitnah auf entsprechende Änderungen einstellen zu können. Von besonderer Bedeutung sind für die amedes-Gruppe die Gebührenordnung, nach der ärztliche Leistungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet werden (Einheitlicher Bewertungsmaßstab, "EBM"), die Gebührenordnung für Ärzte zur Vergütung privat abzurechnender Leistungen ("GOÄ") sowie das belgische System zur Verrechnung von Laborleistungen. Die Vergütung von Laborleistungen bei gesetzlich Versicherten wurde zuletzt 2018 reformiert. Im Jahr 2022 gab es einige einschneidende Anpassungen am EBM, insbesondere im Bereich der Reproduktionsmedizin und der Mikrobiologie. Für den Bereich der NIPT wurden neue Ziffern in den EBM eingeführt. Die Vergütung für PCR Testungen im Rahmen der Corona Pandemie wurden im vergangenen Jahr wiederholt gesenkt. Weitere Änderungen in den Vergütungssystemen könnten zu einer entsprechenden Absenkung der Vergütung mit entsprechenden Auswirkungen auf die Erlöse führen, und dies zu negativen Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der amedes-Gruppe.

Medizinische Versorgungszentren ("MVZ") dürfen in Deutschland nur von Gesellschaften gegründet und betrieben werden, die eine gesetzlich vorgesehene Gründereigenschaft erfüllen. Die amedes-Gruppe leitet seine Berechtigung aus dem Betrieb eines Krankenhauses, dem Betrieb eines Pflegedienstes und aus der Teilnahme an der nichtärztlichen Dialyseversorgung her, wobei nur die Krankenhausträgerschaft Neugründungen und Erwerb von bestehenden MVZ ermöglicht. Über das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) wurden zuletzt bereits Einschränkungen der Gründereigenschaft für Leistungserbringer im Bereich der Dialyse vorgenommen, amedes sieht ein hohes Risiko in weiteren regulatorischen Einschränkungen, insbesondere durch derzeitige politische Bestrebungen der aktuellen Bundesregierung. Diesem Risiko begegnet die Geschäftsführung durch eine intensive Beobachtung der Gesetzesvorhaben sowie einer aktiven Teilnahme an der politischen Debatte, mit dem Ziel, die Vorteile und hohe Qualität der durch amedes erbrachten integrierten medizinisch-diagnostischen Leistungen für die Patientinnen und Patienten im deutschen Gesundheitssystem angemessen herauszustellen.

Im Bereich der Labormedizin wird weiterhin als mittleres Risiko das Abwerben von Kunden durch Wettbewerber angesehen. Labordienstleistungen sind grundsätzlich vergleichbar. Es bedarf insofern eines überdurchschnittlichen, exzellenten Service zur Einsenderbindung um sich gegenüber dem Wettbewerb zu behaupten.

Es besteht das Risiko, dass nicht ausreichend qualifiziertes Personal mit entsprechender medizinischer oder kaufmännischer Kompetenz und Erfahrung rekrutiert werden kann. Sollte die Nachfrage aus dem Markt die verfügbaren Fachkräfte insbesondere in den für die amedes-Gruppe wesentlichen Facharztgruppen im diagnostischen Bereich (Labormedizin, Mikrobiologie, Genetik, Zytologie und Pathologie) übersteigen, könnte dies zu einer Einschränkung der Leistungserbringung führen, und damit dazu, dass Erlöse nicht im erwarteten Umfang realisiert werden. Die Verfügbarkeit guter Bewerber variiert auch regional stark.

Das Liquiditätsrisiko wird in der Gruppe zentral gesteuert. Basierend auf einer vorausschauenden Liquiditätsplanung werden zur Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit liquide Mittel bereitgehalten, um sämtliche geplanten Zahlungsverpflichtungen zur jeweiligen Fälligkeit erfüllen zu können. Die amedes-Gruppe verfügte im Geschäftsjahr 2023 über ausreichend Liquidität, um alle Zahlungsverpflichtungen aus dem laufenden Geschäft erfüllen zu können. Signifikante Risiken sind nicht ersichtlich.

Zinsänderungsrisiken werden zentral überwacht und Zinssicherungsinstrumente genutzt, um die Auswirkungen von Zinsänderungen auf die Finanzierungskosten für zinsvariable langfristige Kredite zu reduzieren bzw. zu begrenzen.

Profitabilitätsrisiken aufgrund der aktuelle Entwicklung der Inflation und der damit einhergehenden Verteuerung der Energie bei gleichzeitig regulierter Erlösseite begegnet die Gruppe mit internen Maßnahmen zur Optimierung der Prozesse und Arbeitsabläufe.

Zur Risikoabsicherung im Rahmen der medizinischen Leistungserstellung bestehen mit großen, international agierenden Versicherungsunternehmen entsprechende Versicherungspolicen für die Konzernunternehmen. Diese beinhalten neben den üblichen Absicherungen von Inventar und Haftungsrisiken auch spezifische berufsrechtliche Sicherungsinstrumente.

Als Ergebnis unserer Analyse von Risiken, Gegenmaßnahmen, Absicherungen und Vorsorgen sind auf Basis der gegenwärtigen Risikobewertung keine bestandsgefährdenden Risiken vorhanden.

2.2. Chancen

Unternehmerische Chancen werden nicht innerhalb des Risikomanagementsystems berichtet. Das frühzeitige und regelmäßige Identifizieren, Analysieren und Nutzen von Chancen erfolgt auf Gruppenebene und in den einzelnen Fachbereichen durch Geschäftsführung und Fachbereichsleitung; es ist ein elementarer Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die Unternehmensstrategie wurde zuletzt im Geschäftsjahr (nach dem Verkauf der Gruppe in November 2021) und unterstützt durch externe Berater überarbeitet und verfeinert. Die amedes-Gruppe beschäftigt sich dazu aktuell -in diesem Zusammenhang- unterstützt durch einen eigenen Sachverständigenbeirat - intensiv mit der Umsetzung und Nachverfolgung der beschlossenen strategischen Initiativen.

amedes als Unternehmensgruppe ist mit seinen Tätigkeitsfeldern Labor Deutschland/ Klinische Medizin, Genetik, Pathologie, Zytologie und Belgien als Anbieter von spezialisierten medizinischen- diagnostischen Leistungen diversifiziert aufgestellt. Über 400 Ärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter der amedes-Gruppe sorgen dafür, dass einsendende Arztpraxen nicht nur Laborergebnisse erhalten, vielmehr sind sie Bestandteil eines interdisziplinären Netzwerkes u.a. mit einem besonderen Schwerpunkt in der Gynäkologie.

Die Gruppe ist ständig bestrebt, seine Marktposition im Sinne einer hochqualitativen und innovativen Patientenversorgung ständig weiter zu verbessern, zusätzliche Marktpotenziale zu erschließen und sein Produktportfolio weiterzuentwickeln (u.a. durch genetische Produkte). amedes beobachtet kontinuierlich seine gegenwärtigen und künftigen Märkte im Hinblick auf strategische Akquisitionen, mit denen er über das organische Wachstum hinaus das Geschäft sinnvoll ausgebaut werden kann. Darüber hinaus hat die Gruppe die Nutzenpotenziale der Digitalisierung erkannt und treibt diese in den einzelnen Fachbereichen konsequent voran.

Wesentliche Chancenpotenziale ergeben sich aus der interdisziplinären Aufstellung der amedes-Gruppe und einer weiter verbesserten Verknüpfung der erbrachten Leistung zwischen den einzelnen Fachbereichen. Die amedes-Gruppe ist in Deutschland das einzige in der ambulanten Medizin tätige Unternehmen, das so methodenübergreifend diagnostische und therapeutische medizinische Leistungen anbietet. Dies versetzt uns in die Lage, den Einsendern und Kunden deutlich mehr als die Resultate einzelner Testverfahren zu liefern. Darüber hinaus ist die Gruppe durch diese breite Aufstellung weniger anfällig für Bedarfsschwankungen einzelner medizinischer Bereiche. amedes plant, sich in den nächsten Jahren konsequent weiter in diesem Sinne zu positionieren und das Angebot zielgerichtet auszuweiten, z.B. neue genetische Testpanels zu etablieren sowie die wachsenden Möglichkeiten des Next Generation Sequencing (NGS) im Sinne einer weiter verbesserten Versorgungsqualität auszunutzen.

In allen Tätigkeitsfeldern sollten sich für die amedes-Gruppe Chancen für einen Ausbau der Marktposition ergeben. Der Fokus liegt hierbei primär auf Deutschland und Belgien, ist aber keinesfalls darauf begrenzt. Internationalisierung durch gut vorbereitete Markteintritte in Regionen weltweit wird zukünftig die Position der Gruppe stärken.

Insbesondere die bestehenden Trends bzgl. personalisierter Medizin sowie die Positionierung als integrierter Diagnostikanbieter mit diversifizierter Kompetenz wird zu einem verbesserten Angebot in der Labormedizin führen und damit ein überdurchschnittliches organisches Wachstum ermöglichen.

3. Prognosebericht

3.1. Marktentwicklung

a) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Im Jahr 2023 nahm das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt um 0,3% ab. Damit hat die Deutsche Wirtschaft das Jahr 2023 im Minus beendet und liegt unter der Zuwachsrate des Vorjahres (1,8%). Die wirtschaftliche Entwicklung war dabei, wie schon im Vorjahr, wesentlich bestimmt durch die Auswirkungen der Energiepreiskrise in Verbindung mit einer ausgeprägten weltwirtschaftlichen Schwäche und den zunehmend spürbaren Effekten der restriktiveren Geldpolitik. Aufgrund ihrer ehemals starken Abhängigkeit von russischen Energielieferungen, dem vergleichsweise hohen Industrieanteil an der Wertschöpfung sowie der ausgeprägten Außenhandelsorientierung wurde die deutsche Wirtschaft stärker als andere Volkswirtschaften in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Hohe Krankenstände und strukturelle Herausforderungen haben zudem dämpfend auf die Wirtschaftsleistung gewirkt.

Die Teuerung für das Jahr 2023 ist erneut von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst und beläuft sich Jahresdurchschnittlich auf +5,9% (damit unter dem historischen Höchststand des Vorjahres von +7,9%). Die Kerninflation (Jahresteuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel) liegt bei 5,1%, damit unter dem Gesamtdurchschnitt, wodurch als wesentliche Treiber die Bereiche Energie und Nahrungsmittel abgeleitet werden können. Insbesondere Nahrungsmittel verteuerten sich besonders stark, im Bereich Energie milderten teilweise Entlastungsmaßnahmen die monatlichen Inflationsraten ab. Die Bundesregierung erwartet für 2024 einen deutlich geringeren Anstieg von 2,8%, womit eine Rückkehr zum Inflationsziel der EZB von 2% deutlich näher rückt.

In seiner aktuellen Prognose (31. Januar 2024) prognostiziert der IWF für 2024 ein globales Wachstum von 3,1% sowie von 3,2% für 2025 und hält Auf- und Abwärtsrisiken erstmals seit Längerem für gleichverteilt. Ähnlich schätzt auch die OECD die Perspektiven ein: In ihrer Interimsprognose vom 5. Februar 2024 liegen die Erwartungen bei 2,9% für 2024 sowie 3,0% für 2025. Etwas moderater taxiert die Weltbank ihre Entwicklungserwartungen bei 2,4% in 2024 bzw. 2,7% für 2025 (Global Economic Prospects; 9. Januar 2024), was eine Verlangsamung gegenüber 2023 darstellt (3,8%) und damit im Vergleich mit den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem "historischen Durchschnitt" liegt. Insgesamt bleibt das globale Wachstum im historischen Vergleich gering und regional unterschiedlich verteilt.

Die europäische Konjunktur stagniert seit gut einem Jahr. Den IWF- Projektionen zufolge dürfte sich das Wachstum von 0,5% in 2023 auf 0,9% in 2024 und 1,7% in 2025 erholen. Es wird erwartet, dass der Aufschwung durch einen stärkeren Konsum der privaten Haushalte getragen wird, da die Auswirkungen des Schocks bei den Energiepreisen nachlassen und die Inflation sinkt, was das Wachstum der Realeinkommen unterstützt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Zukunft der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2024 in seinem aktuellen Word Economic Outlook (WEO) vom Januar 2024 negativer als noch im letzten Gutachten aus dem Oktober 2023. Demnach könnte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 0,5% wachsen. Im Oktober hatte der IWF für 2024 ein Wachsen der Wirtschaftsleistung um 0,9% vorausgesagt und die aktuelle Prognose damit um 0,4 Prozentpunkte nach unten revidiert. Deutschland bleibt auch mit dieser neuen Prognose weiterhin das Schlusslicht in der Reihe der stärksten Volkswirtschaften der Welt.

Der Arbeitsmarkt erweist sich nach wie vor als widerstandsfähig, wenngleich aktuellere Indikatoren Anzeichen einer Abkühlung erkennen lassen, die der eingetrübten Konjunktur zuzuschreiben ist. Trotz der verhaltenen BIP-Entwicklung hatte die Erwerbstätigkeit im Herbst 2023 erstmals 46,0 Millionen Personen überschritten und erreichte im Jahresdurchschnitt einen Wert von 45,9 Millionen Erwerbstätigen. Die robuste Entwicklung im Beschäftigungswachstum verdeckt, dass die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden aufgrund eines anhaltend hohen Krankenstandes und einer gewissen Arbeitskräftehortung weiterhin rückläufig war. Die registrierte Arbeitslosigkeit war im Vorjahr vor allem wegen der schwachen konjunkturellen Entwicklung angestiegen, da Unternehmen zurückhaltender bei Neueinstellungen waren und sich damit die Wahrscheinlichkeit, aus der Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung aufzunehmen, vermindert hat. Bis zum Frühjahr dürfte es nur zu einer schwachen Dynamik bei der Arbeitslosigkeit kommen. Die erwartete wirtschaftliche Erholung dürfte aber mit zeitlicher Verzögerung auch zu einem Abbau der Arbeitslosigkeit im späteren Jahresverlauf führen. Im Jahresdurchschnitt 2024 wird aufgrund des statistischen Überhangs aus dem Jahr 2023 ein Anstieg von 85 Tausend Personen angenommen. Der Fachkräftemangel stellt für Unternehmen weiterhin eine große Herausforderung dar und bremst den Beschäftigungsaufbau. Der Beschäftigungsaufbau wird auch 2024 vorwiegend durch einen Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen Mit der Fachkräftestrategie und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Bundesregierung Maßnahmen zur Steigerung der Einwanderung aus Drittstaaten geschaffen, die Unternehmen und Betrieben die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften aus dem Ausland erleichtern. Bereits seit Anfang 2023 werden die Netto-Zuwächse bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ausschließlich durch Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft getragen.

b) Entwicklung des Branchenmarktes

Die demografische Entwicklung in Deutschland, der medizinisch-technische Fortschritt und das wachsende Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung führen zu einer zusätzlichen Nachfrage an herkömmlichen professionellen Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Betreuung, aber auch an Produkten und Dienstleistungen des zweiten Gesundheitsmarktes. Die Gesundheitswirtschaft bietet somit jetzt und für die Zukunft vielfältige Chancen für Wachstum und Beschäftigung sowie für Innovationen. Aufgrund einer steigenden Nachfrage nach Analyseleistungen sowie von Privatisierung und Outsourcing von Leistungen, Unternehmensfusionen und Übernahmen sind große Unternehmen entstanden. Parallel dazu besteht eine Vielzahl von kleineren Regionallaboren weiter.

Die aktuelle Bundesregierung prüft einerseits Verbesserungen für die Gesundheitsversorgung der Bundesbürger, welches einen positiven Einfluss auf unser Kerngeschäft haben dürfte. Andererseits gibt es jedoch investorenfeindliche Tendenzen im Gesundheitswesen, die negative Auswirkungen auf die Unternehmen insbesondere mit Private-Equity-Hintergrund haben kann. Wir arbeiten engagiert daran, die Vorteile -vor allem im Laborgeschäft- aus derartigen Kooperationen zu vermitteln.

Entwicklung ambulante Medizin

Das organische Wachstum innerhalb der Medizin in Deutschland wird sich aufgrund der folgend benannten Treiber analog zum Vorjahr weiter fortsetzen:

Demographische Entwicklung der Bevölkerung und die damit verbundene Verschiebung der Konstitution von Patienten (Erhöhung der durchschnittlichen Lebenserwartung und damit einhergehend die Zunahme altersbedingter und chronischer Krankheiten).

Zunahme des Gesundheitsbewusstseins in der Bevölkerung, die sich bereits regelmäßig mit Prävention und Vorsorge auseinandersetzt.

Medizinische und technische Innovationen, die z.B. durch verbesserte bildgebende Diagnostik die Identifizierung von Krankheitsursachen und ihre gezieltere Behandlung ermöglichen und die Entwicklung neuer Testverfahren befördern.

Die Zielsetzungen der Akteure im Gesundheitssystem (insbesondere Gesetzgeber und Kostenträger), die eine optimale Qualität und Leistung zu möglichst geringen Kosten in der Gesamtversorgung anstreben.

Gleichzeitig gelten die medizinisch-technischen Innovationen neben der demographischen Entwicklung als bedeutende Kostentreiber, die den Kostendruck erhöhen und von den Laboren weitere Effizienzsteigerungen abverlangen. Der Fokus der Gruppe liegt daher weiterhin neben der Ausnutzung von Wachstumspotenzialen auf der steten Steigerung der Effizienz. Neben dem sukzessiven Ausbau des Automatisierungsgrades, werden weitere Maßnahmen wie die Verlängerung von Serienlängen, die Optimierung von Arbeitsabläufen sowie die Ausschöpfung von Nutzungspotenzialen der Digitalisierung (papierlose Daten, Online-Interaktionen, Ergebnistransparenz, Entscheidungsstützung, Patienten-Self-Service) in den einzelnen Standorten umgesetzt. Darüber hinaus arbeiten wir stetig an der Erweiterung der Produktpalette sowie an der Erschließung neuer, direkter Vertriebswege, um diese Risiken zu mitigieren.

Vergütung ambulanter diagnostischer Dienstleistungen

In 2024 wird es nach unserer Einschätzung in Deutschland keine flächendeckenden Veränderungen der Vergütungsregelungen in EBM und GOÄ gegeben, die nennenswerten Einfluss auf die Vergütung der von uns erbrachten Leistungen haben.

Im November 2023 kündigte das INAMI-RIZIV eine Kürzung der Kostenerstattung für klinische Laborleistungen in Belgien um -15% ab Januar 2024 an. Diese Änderung ist Teil einer umfassenderen Krankenhausreform. Laboratorien werden demnach mit nur noch 85% des derzeitigen Betrags für dieselben Leistungen vergütet. Nicht betroffen sind molekularbiologische und genetische Untersuchungen. Dieser harte Price-cut wird den belgischen Geschäftsbereich aufgrund des Testportfolios zwar nicht mit den vollen -15% treffen, dennoch ist mit Effekten zwischen 5-10% zu rechnen.

2023 war die Entwicklung in den zytologischen Laboren der amedes im Wesentlichen durch den erneuten Start des 3-jahres Co-Testing-Zyklusses geprägt. Aufgrund der Ausgestaltung der gesetzlichen Vorgaben zum Co-Testing (Inanspruchnahme nur alle drei Jahre, in den beiden Jahren dazwischen erfolgt wie eine klinische Untersuchung durch den Gynäkologen, aber keine zytologische Abklärung) sahen wir in Jahren 2021/2022 deutlich geringere Volumen an HPV Testungen. Für 2024 erwarten wir daher erneut einen deutlichen Rückgang der Volumina, jedoch ein Niveau über dem von 2021.

In den Bereichen Genetik und Pathologie hat es in 2023 keine grundsätzliche Änderung der Vergütungskataloge EBM und GOÄ gegeben. In der Genetik ist der nicht invasive Pränataltest (NIPT) zur vorgeburtlichen Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors und die fachgebundene genetische Beratung zum 1. Juli 2022 als neue Gebührenordnungspositionen in den EBM aufgenommen worden. Durch diese Anpassung wird seitdem jeder Rhesus-negativen Schwangeren mit einer Einlingsschwangerschaft die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors angeboten. Zudem wurde ab Juli 2022 der NIPT als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen. Resultierende Preiseffekte konnten durch Volumeneffekte kompensiert werden. Eingriffe in die Preisstruktur wie in der Genetik in 2016 oder in der Labordiagnostik in 2018 sind aber auch weiterhin nicht zu erwarten. Unabhängig von grundsätzlichen Änderungen der Vergütungskataloge erfuhr der Bereich Genetik Vergütungskürzungen für Leistungen der Abschnitte 11.4 und 19.4 EBM in Niedersachen. Da der von den gesetzlichen Krankenkassen für Leistungen des genetischen Labors gezahlte Honoraranteil ("Grundbetrag genetisches Labor") für eine unbegrenzte Auszahlung des Leitungsbedarfs nicht ausreicht, wurden die entsprechenden Leistungen ab Q2/2023 arztseitig mit einer Quote ausbezahlt (Kürzung >20%).

Eine Reform der GOÄ wird aufgrund der politischen Entwicklungen derzeit ebenfalls nicht kurzfristig erwartet. Allgemein wird erst ab Herbst 2025 mit einem neuen Anlauf der Novellierung gerechnet. Die wissenschaftliche Kommission für ein modernes Vergütungssystem (KOMV) hat sich gegen eine Zusammenlegung von EBM und GOÄ ausgesprochen. Vielmehr schlägt sie eine Verhandlung zwischen der Bundesärztekammer und den privaten Krankenversicherern vor. Konzepte für eine Novellierung der GOÄ liegen vor, Bundesärztekammer sowie die ärztlichen Verbände und Fachgesellschaften fordern jedoch eine Reformierung von Grund auf. In planbarer Zukunft erwarten wir daher keine Veränderungen der GOÄ.

Marktkonsolidierung

Steigende Gesundheitsausgaben, die fragmentierte Wettbewerbslandschaft und der voranschreitende Generationenwechsel in der niedergelassenen Ärzteschaft (in Verbindung mit einer weniger ausgeprägten Neigung zur Freiberuflichkeit in der jungen Ärzteschaft wegen (a) Fokus auf verbesserte Familienverträglichkeit des Arztberufs und (b) stark gestiegenen Investitionsbedarfen zur Finanzierung von Innovation) bedeuten die Fortsetzung eines gewissen Trends zur Konsolidierung der Anbieterseite innerhalb der Gesundheitsbranche. Die Corona Krise hat auch bei Leistungserbringern im Gesundheitswesen Spuren hinterlassen: Labore haben zumindest im Bereich der PCR Tests deutlich profitiert, während stationäre Leistungserbringer wie Krankenhäuser und Reha-Kliniken teilweise empfindliche Einbußen zu verzeichnen hatten, die allerdings durch staatliche Ausgleichleistungen unterschiedlich umfänglich aufgefangen wurden. Gleichwohl bleiben Plankrankenhäuser als Trägervehikel für eine Expansion von Investoren im niedergelassenen Bereich stark nachgefragt. Die Pandemie scheint zudem das Tempo für Zukäufe durch Private Equity finanzierte MVZ-Ketten eher beflügelt zu haben. Impulse für den Transaktionsmarkt werden auch durch die fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens gesetzt. amedes ist gut vorbereitet und in der Lage, diese Trends aktiv zu nutzen. Darüber hinaus ist sie mit ihrem sehr guten medizinischen Renommee in einer günstigen Ausgangsposition, auch in anderen Bereichen bestehende Partnerschaften weiterzuentwickeln und (im Sinne einer weiter verbesserten Patientenversorgung) neue Partnerschaften einzugehen.

Sekundärer Gesundheitsmarkt / weitere medizinnahe Geschäftsfelder

Die Entwicklungen des primären und sekundären Medizinmarktes werden sich weiter entkoppeln. Während der primäre, staatlich regulierte Medizinmarkt trotz Budgetkürzungen weiter moderat wachsen wird, sollte der sekundäre Medizinmarkt stärker wachsen. Treiber sind hier vor allem die wachsende Zahlungsbereitschaft vor allem der Mittelschicht aber auch ein allgemein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein in Verbindung mit dem Trend zum gesunden Lebensstil.

3.2. Strategische Zielsetzungen

Für die Weiterentwicklung der amedes-Gruppe ist weiterhin die Umsetzung integrierter diagnostischer Leistungsangebote mit dem Schwerpunkt Spezialdiagnostik ein wesentlicher Baustein des Erfolges. Der Fokus lag im letzten Jahr auf folgenden Themenfeldern:

―	Fachbereichsbezogene Weiterentwicklung der Genetik und der Labormedizin
―	Weiterer intensiver Ausbau des gynäkologischen Schwerpunktes der amedes
―	Fortsetzung einer anorganischen Wachstumsstrategie in Deutschland zur Abdeckung von regionalen "White Spots" und dem Ausbau von medizinischen Spezialthemen im Sinne der Verbesserung einer hochqualitativen Patientenversorgung, wie z.B. in den Bereichen Pathologie, Zytologie, Genetik, Kinderwunsch und der Onkologie
―	Optimierung interner Prozesse und Arbeitsabläufe durch Steigerung des Automatisierungsgrades und durch die optimale Abstimmung der Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Die amedes-Gruppe hat sich intensiv um die Weiterentwicklung des diagnostischen Geschäftes gekümmert, um das organische Wachstum insbesondere in den ärztlichen Fokusbereichen Gynäkologie, internistische Medizin, Pädiatrie, Onkologie und der hausärztlichen Medizin sowie in unseren klinischen Schwerpunkten des Kinderwunsches und der Endokrinologie weiterzuentwickeln.

Strategisch verfolgt die amedes weiterhin erfolgreich konsequent den Ausbau der Spezialdiagnostik, u.a. in den Bereichen genetische Paneldiagnostik, molekulare Pathologie und Seltene Erkrankungen. Die deutliche Zunahme an neuen pharmazeutischen Therapieoptionen in diesen Bereichen zieht eine Nachfrage an spezialdiagnostischen Leistungen nach sich. Schwerpunkte sind hierbei die Sicherung einer Therapieindikation und z.B. das Therapiemonitoring bei sog. Enzymersatztherapien.

Den in den letzten Jahren bereits stringent verfolgten Weg der Prozessoptimierung wird amedes fortsetzen, um weiterhin Größenvorteile und Synergiepotentiale in der Gruppe nutzen zu können.

Der Kern der Unternehmensstrategie bleibt daher neben dem weiteren organischen und anorganischen Wachstum im Bereich der Labor- und Spezialdiagnostik die weitere Realisierung von attraktiven Angeboten für Selbstzahler in der Arztpraxis. amedes wird aufgrund seines Fokus auf medizinischer Exzellenz und Innovationen in Verbindung mit dem weiteren Ausbau der fachlichen Schwerpunktbildungen und der Fortführung der geographischen Expansion im Bereich der Spezialdiagnostik, langfristig von den Entwicklungen im Gesundheitsmarkt profitieren.

3.3. Voraussichtliche Entwicklung

Die Gruppe konnte im Basisgeschäft, d.h. bereinigt um die Sondereffekte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, umsatzseitig sowohl organisch als auch gestützt durch neue strategische Partnerschaften und Beteiligungserwerbe wachsen. Ertragsseitig haben unter anderem das hohe Auftragsvolumen aus dem neuen Co-Testing Zyklus sowie erste Effekte aus der Prozessoptimierung dazu beigetragen, die verschiedenen Kostensteigerungseffekte im Geschäftsjahr 2023 zu kompensieren.

Ein Kernelement der Wachstumsstrategie bleibt auch in 2024 das anorganische Wachstum durch strategische Partnerschaften und Beteiligungserwerbe. Die Pipeline an interessanten Projekten mit attraktiven Partnern ist gut gefüllt. Ende 2023, sowie im ersten Quartal 2024 konnten bereits erste, zum Teil größere Projekte realisiert und das bestehende Netzwerk erweitert werden. Um darüber hinaus das organische Wachstum zu abzusichern wurden und werden diverse Projekte unter dem Namen "Commercial Initiatives" erarbeitet und zur Umsetzung vorbereitet. Kernelemente bilden hier vor allem die Intensivierung der Kundenbindung, Produktneuentwicklungen sowie die Erschließung neuer Absatzmärkte und Vertriebskanäle. Der anhaltende Fachkräftemangel stellt die Gruppe weiter vor Herausforderungen bei der Beschaffung von Ressourcen zur Abarbeitung der geplanten zusätzlichen Probenvolumina. Mit dem Tarifabschluss zum September 2022 wurden die Weichen für attraktivere Arbeitsbedingungen gestellt. Im Herbst 2024 schließt sich die nächste Tarifrunde an. Zum anderen investiert amedes auch in 2024 in die Optimierung von Laborabläufen und Prozessen in allen Unternehmensbereichen. Die interne Abteilung für Prozessverbesserungen wurde in 2023 weiter ausgebaut und durch externe Beratung zusätzlich verstärkt. Das Team hat den Großteil der Laborprozesse analysiert und ist aktuell in der Umsetzungsphase der identifizierten Maßnahmen. Der Großteil der Prozessverbesserungen wird sich in 2024 bemerkbar machen und gleichzeitig für deutliche Entspannung in der Fachkräftesituation sorgen.

Die Inflation bei Rohmaterialien, Dienstleistungen und Investitionen wird in 2024 für anhaltenden Druck auf die Kostenbasis sorgen. Zwar hat sich die Inflationsrate zu Beginn des Jahres 2024 abgeschwächt, amedes erwartet jedoch weiterhin steigende Preise in den oben genannten Bereichen. Hinzu kommt die erneute Anhebung des Mindestlohns zum 1. Januar 2024. Im Bereich Energie konnten bereits günstigere Konditionen als im Vorjahr verhandelt werden. Um Preissteigerungen im Bereich Diagnostik/ non- Diagnostik zu mitigieren, hat amedes bereits in 2023 angefangen, ein umfangreiches Projekt zur Verbesserung von Einkaufskonditionen umzusetzen. In 2024 werden erzielte Verhandlungserfolge ihr volles Potential entfalten. Neben den Maßnahmen für organisches und anorganisches Wachstum sollen diese Maßnahmen zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit und zur Sicherung weiterer Wachstumspotentiale beitragen.

Bis auf die oben aufgeführten Preissteigerungen bei Rohmaterialien, Energie und Dienstleistungen erwarten wir keine weiteren direkten Effekte aus dem Ukraine- oder Gaza-Konflikt auf die Entwicklung der Gruppe.

Allgemein erwarten wir zunehmenden Druck auf die Umsätze durch Initiativen der Regulierungsbehörden (Belgien). Um die amedes-Gruppe langfristig stabil und erfolgreich im Markt zu positionieren, wird die Gruppe versuchen, weiter Wachstumsgelegenheiten zu identifizieren und wahrzunehmen. Besonderen Fokus werden wir auf genetische Projekte, Kooperationen und Selbstzahlerleistungen legen.

Die Geschäftsführung geht für 2024 von einem Umsatzwachstum von insgesamt 10 % bis 13% gegenüber dem Niveau von 2023 (€ 565,5 Mio.) aus - sowohl durch organische Wachstumsinitiativen als auch durch anorganisches Wachstum. Wesentlicher Treiber werden die sogenannten Commercial Initiatives im Labor sowie die Erschließung neuer Felder innerhalb der Genetik sein. Die Ausweitung der Genetik wird durch die in 2020 eingegangenen Kooperation mit ARCHIMEDlife flankiert. Hinzu kommt neue medizinische Expertise im Bereich der Tumorzytogenetik durch die Gewinnung zusätzlicher Spezialisten für das amedes-Netzwerk. Durch unsere bereits abgeschlossenen sowie kurz vor dem Abschluss stehenden Akquisitionen wird die Gruppe auch anorganisch in Höhe von ca. 7% gegenüber 2023 wachsen. Neben der Entwicklung des Basisgeschäfts bleibt damit das Wachstum über Partnerschaften und Beteiligungserwerbe zentraler Baustein für den Ausbau der Marktposition. Kontinuierlich sondieren wir potentielle Partnerschaften, die sowohl in aktuellen Geschäftsbereichen der Gruppe operieren als auch Kandidaten, die in alternativen Geschäftsfelder tätig sind. Wir gehen daher davon aus, dass sich möglicherweise weitere Zuwächse, über die oben beschriebenen hinaus, im Jahr 2024 ergeben können. Beschriebene Kosteneffekte werden durch die Optimierung der internen Prozesse sowie durch positive Umsatzeffekte kompensiert. Das EBITDA wird sich gegenüber 2023 insgesamt auf € 160 Mio. bis € 165 Mio. verbessern, die EBITDA-Marge wird um ca. 5%-Punkte steigen.

Die Planungsrechnungen für die kommenden Geschäftsjahre wurden auf einer HGB-Datenbasis erstellt und durch den Aufsichtsrat genehmigt. Diese Datenbasis wurde dann um Effekte aus einer Umstellung der Rechnungslegung von HGB auf Internationale Financial Accounting Standards (IFRS) angepasst. Insgesamt können aus der reinen Überleitung der Zahlenwerke keine Effekte auf zukünftige Entwicklungserwartungen und Potenziale abgeleitet werden.

^[1] Kassenärztliche Bundesvereinigung: https://www.kbv.de/html/1150_61052.php

^[2] Kassenärztliche Bundesvereinigung: https://www.kbv.de/html/1150_59025.php

^[3] Gesundheitsmonitoring des RKI: 09_gesundheit_in_deutschland.cleaned.pdf

^[4] Kassenärztliche Bundesvereinigung: https://www.kbv.de/html/43282.php

^[5] Vgl. Aufkauf von Arztpraxen: Lauterbach will Gesetz gegen "Heuschrecken" | tagesschau.de

^[6] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht-2024.html; S. 10 i.V.m S.20

^[7] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html

^[8] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht-2024.html; S.20

^[9] https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-01/iwf-prognose-wairtschaftswachstum-rezession-inflation?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F i.V.m. https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-01/internationaler-waehrungsfonds-deutschland-konjunktur-wirtschaftswachstum und ^* Schlaglichter der Wirtschaftspolitik März 2024 (bmwk.de)

^[10] https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht-2024.html i.V.m Wirtschaftsbericht EZB, Ausgabe 1/2024

^[11] Vgl. "Jahreswirtschaftsbericht 2024"; Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz; S. 164 ff.;Wirtschaftsbericht EZB; Ausgabe 1/2024

^[12] Vgl. https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/praxen-und-labore-als-renditeobjekt-hier-operieren-finanzinvestoren-besonders-gern/29287868.html i.V.m https://www.bundesaerztekammer.de/presse/pressemitteilungen/news-detail/ambulante-versorgung-einflussnahme-fachfremder-finanzinvestoren-begrenzen/

^[13] https://www.inami.fgov.be/fr/actualites/laboratoires-nous-reinvestissons-15-du-budget-biologie-clinique-et-limitons-les-supplements-pour-les-patients-a-partir-du-1er-janvier

^[14] https://www.kbv.de/html/1150_59025.php

^[15] https://www.kvn.de/internet_media/Mitglieder/Publikationen/Rundschreiben/Rundschreiben+2023.pdf

^[16] https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/honorar/goae/resolution; i.V.m. https://www.privadis.de/ratgeber/goae/goae-novelle-nur-in-kleinen-schritten/

^[17] Aktiva GmbH_Labormarkt quo vadis Okt. 2020; S.15+16

^[18] https://www.pwc.de/de/newsletter/transaktionen/pwc-transaktonsmonitor-gesundheitswesen-edition-10.pdf

^[19] https://www.ihk.de/meo/produktmarken/branchen/gesundheitswirtschaft/informationen-fuer-die-gesundheitswirtschaft/der-zweite-gesundheitsmarkt-2103544

^[20] Statistisches Bundesamt: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/02/PD24_051_611.html

^[21] Bundesregierung: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/arbeit-und-soziales/mindestlohn-steigt-2223632

Göttingen, den 26. März 2024

Aragon HoldCo GmbH

Geschäftsführung

Wolf Frederic Kupatt, Geschäftsführer

Konzernabschluss 31. Dezember 2023

Aragon HoldCo GmbH, Göttingen

Inhalt

KONZERNBILANZ

KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

KONZERNEIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS

GRUNDLAGEN DER ABSCHLUSSERSTELLUNG

1. BERICHTENDES UNTERNEHMEN

2. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

3. FUNKTIONALE UND DARSTELLUNGSWÄHRUNG

4. VERWENDUNG VON ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN UND SCHÄTZUNGEN

5. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

6. ÄNDERUNGEN WESENTLICHER RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

A. LATENTE STEUER, DIE SICH AUF VERMÖGENSWERTE UND SCHULDEN BEZIEHEN, DIE AUS EINEM EINZIGEN GESCHÄFTSVORFALL ENTSTEHEN (ÄNDERUNGEN AN IAS 12)

B. GLOBALE MINDESTBESTEUERUNG

ERGEBNIS DES GESCHÄFTSJAHRES

7. UMSATZERLÖSE

8. ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN

A. SONSTIGE ERTRÄGE

B. SONSTIGE AUFWENDUNGEN

9. FINANZERGEBNIS

LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

10. LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

A. VERÄNDERUNG DER NETTOSCHULD (DES NETTOVERMÖGENSWERTES) AUS LEISTUNGSORIENTIERTEN VERSORGUNGSPLÄNEN

B. VERSICHERUNGSMATHEMATISCHE ANNAHMEN

C. AUFWENDUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

D. DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL AN BESCHÄFTIGTEN

ERTRAGSTEUERN

11. ERTRAGSTEUERN

A. IM GEWINN ODER VERLUST ERFASSTE STEUERN

B. VERÄNDERUNG DER LATENTEN STEUERN

C. VERLUSTVORTRÄGE

ALTERNATIVE LEISTUNGSKENNZAHLEN

12. ANGEPASSTES ERGEBNIS VOR ZINSEN, STEUERN UND ABSCHREIBUNGEN (ANGEPASSTES EBITDA)

VERMÖGENSWERTE

13. VORRÄTE

14. FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE FORDERUNGEN

15. ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE

16. SACHANLAGEN

17. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

A. ANGABEN ZU DEN JÄHRLICHEN WERTHALTIGKEITSTESTS

B. ENTWICKLUNGSKOSTEN

18. NACH DER EQUITY-METHODE BILANZIERTE FINANZANLAGEN

EIGENKAPITAL UND SCHULDEN

19. EIGENKAPITAL

20. KAPITALMANAGEMENT

21. ANDERE FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN

A. KONDITIONEN

B. VERBINDLICHKEITENSPIEGEL

C. VERBINDLICHKEITEN AUS LEASINGVERTRÄGEN

D. ÜBERLEITUNG DER BEWEGUNGEN DER SCHULDEN AUF DIE CASHFLOWS AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEITEN

22. VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN UND SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN

A. PASSIVISCHER ABGRENZUNGSPOSTEN

23. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

A. BELASTENDE VERTRÄGE

B. RESTRUKTURIERUNG

FINANZINSTRUMENTE

24. FINANZINSTRUMENTE - BEIZULEGENDE ZEITWERTE UND RISIKOMANAGEMENT

A. EINSTUFUNG UND BEIZULEGENDE ZEITWERTE

B. BESTIMMUNG DER BEIZULEGENDEN ZEITWERTE

C. FINANZIELLES RISIKOMANAGEMENT

D. DERIVATIVE VERMÖGENSWERTE UND VERBINDLICHKEITEN, DIE ALS ABSICHERUNG VON ZAHLUNGSSTRÖMEN BESTIMMT WURDEN 65

E. GLOBALNETTINGVEREINBARUNGEN ODER ÄHNLICHE VEREINBARUNGEN

ZUSAMMENSETZUNG DES KONZERNS

25. VERZEICHNIS DER TOCHTERUNTERNEHMEN

A. KONSOLIDIERUNGSKREIS

B. VERÄNDERUNGEN DES KONSOLIDIERUNGSKREISES

26. ERWERB TOCHTERUNTERNEHMEN

A. ERWERB VON TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN

B. ERWORBENE VERMÖGENSWERTE UND ÜBERNOMMENE SCHULDEN

C. MIT DEM ERWERB ENTSTANDENER GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

27. NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE

28. ERWERB VON NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN

WEITERE ANHANGANGABEN

29. LEASINGVERHÄLTNISSE

A. LEASINGVERHÄLTNISSE ALS LEASINGNEHMER

B. LEASINGVERHÄLTNISSE ALS LEASINGGEBER

30. KÜNFTIGE ZAHLUNGSVERPFLICHTUNGEN

31. EVENTUALFORDERUNGEN UND -VERBINDLICHKEITEN

32. NAHESTEHENDE UNTERNEHMEN UND PERSONEN

33. EREIGNISSE NACH DEM ABSCHLUSSSTICHTAG

A. SONSTIGE EREIGNISSE

RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

34. BEWERTUNGSGRUNDLAGEN

35. WESENTLICHE RECHNUNGSLEGUNGSMETHODEN

A. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

B. FREMDWÄHRUNG

C. UMSATZERLÖSE

D. LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER

E. ERTRAGSTEUERN

F. VORRÄTE

G. SACHANLAGEN

H. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERT

I. FINANZINSTRUMENTE

J. GEZEICHNETES KAPITAL

K. WERTMINDERUNG

L. SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

M. LEASINGVERHÄLTNISSE

N. BETRIEBSERGEBNIS

O. BEWERTUNG ZUM BEIZULEGENDEN ZEITWERT

36. NEUE STANDARDS, DIE NOCH NICHT ANGEWENDET WERDEN

A. KLASSIFIZIERUNG VON SCHULDEN ALS KURZFRISTIG ODER LANGFRISTIG UND LANGFRISTIGE SCHULDEN MIT NEBENBEDINGUNGEN (ÄNDERUNGEN AN IAS 1)

B. LIEFERANTENFINANZIERUNGSVEREINBARUNGEN (ÄNDERUNGEN AN IAS 7 UND IFRS 7)

C. SONSTIGE STANDARDS

SONSTIGE ANGABEN

37. HONORAR UND DIENSTLEISTUNGEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS

38. VERGÜTUNG VON GESETZLICHEN VERTRETERN

39. ORGANE DER GESELLSCHAFT

Konzernbilanz

in TEUR	Anhangangabe	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022
Vermögenswerte
Sachanlagen	16, 29	150.260	141.510
Geschäfts- oder Firmenwert	17	982.424	941.080
Sonstige Immaterielle Vermögenswerte	17	470.023	490.217
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	14	1.942	2.055
Andere finanzielle Vermögenswerte	24	1.235	1.278
Vorauszahlungen	14	4.677	5.212
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen	18	10	-
Andere nichtfinanzielle Vermögenswerte	24	46.107	73.978
Latente Steueransprüche	11.B	2.332	2.515
Langfristige Vermögenswerte		1.659.010	1.657.845
Vorräte	13	19.381	22.117
Andere finanzielle Vermögenswerte	24	1.857	1.905
Steuererstattungsansprüche		16.946	6.259
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	14	96.035	95.422
Vorauszahlungen		5.410	5.299
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	15	38.664	95.874
Kurzfristige Vermögenswerte		178.293	226.876
Bilanzsumme		1.837.303	1.884.721
in TEUR	Anhangangabe	31. Dezember 2023	31. Dezember 2022 geändert ^*
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	19	500	500
Kapitalrücklage	19	122.504	121.215
Konzernbilanzverlust	19	(205.212)	(87.208)
Kumuliertes sonstiges Ergebnis	19	28.912	50.124
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens	19	(53.296)	84.631
Nicht beherrschende Anteile	27	2.128	3.572
Eigenkapital		(51.168)	88.203
Schulden
Andere finanzielle Verbindlichkeiten	21	1.524.365	1.479.898
Leistungen an Arbeitnehmer	10	1.743	1.638
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	22	3.484	7.358
Passivischer Abgrenzungsposten	22	1.216	1.270
Sonstige Rückstellungen	23	6.695	6.258
Latente Steuerschulden	11.B	153.269	176.060
Langfristige Schulden		1.690.772	1.672.482
Steuerschulden		20.451	44.667
Andere finanzielle Verbindlichkeiten	21	109.601	23.567
Leistungen an Arbeitnehmer	10	3.957	5.243
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	22	45.323	41.512
Passivischer Abgrenzungsposten	22	209	199
Sonstige Rückstellungen	23	18.158	8.848
Kurzfristige Schulden		197.699	124.036
Schulden		1.888.471	1.796.518
Bilanzsumme		1.837.303	1.884.721

^* Umgliederung der Währungsdifferenzen vom Konzernbilanzverlust in das kumulierte sonstige Ergebnis

Konzerngesamtergebnisrechnung

01. Januar bis 31. Dezember in TEUR	Anhangangabe	2023	2022
Umsatzerlöse	7	565.542	591.403
Sonstige Erträge	8.A	11.753	8.357
Erträge aus aktivierten Eigenleistungen	8.A	1.700	2.205
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		(131.255)	(137.814)
Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer	10.C	(247.446)	(221.062)
Aufwand für Abschreibungen		(101.487)	(155.708)
Sonstige Aufwendungen	8.B	(155.630)	(116.264)
Betriebsergebnis		(56.823)	(28.883)
Finanzerträge		741	4.638
Finanzierungsaufwendungen		(78.756)	(71.278)
Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen	18	(2)	-
Finanzergebnis	9	(78.017)	(66.640)
Verlust vor Steuern		(134.840)	(95.523)
Ertragsteuern	11	17.198	7.983
Verlust		(117.642)	(87.540)
Sonstiges Ergebnis
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Ausländische Geschäftsbetriebe - Währungsumrechnungsdifferenzen		1	13
Absicherung von Zahlungsströmen - wirksamer Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes		(30.833)	80.210
Neubewertung der Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	10.A	(88)	434
Steuereffekt	11.B	9.707	(22.894)
		(21.213)	57.763

01. Januar bis 31. Dezember in TEUR	Anhangangabe	2023	2022
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		(21.213)	57.763
Gesamtergebnis		(138.855)	(29.777)
Zuordnung des Gewinns (Verlust):
Eigentümer des Mutterunternehmens		(118.004)	(88.448)
Nicht beherrschende Anteile	27	362	908
		(117.642)	(87.540)
Zuordnung des Gesamtergebnisses:
Eigentümer des Mutterunternehmens		(139.217)	(30.685)
Nicht beherrschende Anteile	27	362	908
		(138.855)	(29.777)
Angepasstes Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und nicht operativen Effekten (angepasstes EBITDA) ^*	12	95.299	130.921

^* Der Konzern hat ein angepasstes EBITDA angegeben, da der Vorstand der Auffassung ist, dass die Größe für das Verständnis der Ertragslage des Konzerns relevant ist. Die Angabe wird ausschließlich aus Gründen der Veranschaulichung gemacht (siehe Anhangangabe 12).

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

		Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Anhangangabe	Gezeichnetes Kapital	Kapital-Rücklage
Stand zum 01. Januar 2023		500	121.215
Gesamtergebnis
Verlust		-	-
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	-	-
Gesamtergebnis		-	-
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	1.289
Kapitalerhöhung	19	-	-
Dividenden		-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		-	1.289
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		-	1.289
Stand zum 31. Dezember 2023		500	122.504

	Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Währungsumrechnungsrücklage	Rücklage aus Sicherungsgeschäften
Stand zum 01. Januar 2023	6	49.721
Gesamtergebnis
Verlust	-	-
Sonstiges Ergebnis	1	(21.152)
Gesamtergebnis	1	(21.152)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	-	-
Kapitalerhöhung	-	-
Dividenden	-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen	-	-
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten	-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens	-	-
Stand zum 31. Dezember 2023	7	28.569

		Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Anhangangabe	Neubewertungsrücklage	Kumuliertes sonstiges Ergebnis
Stand zum 01. Januar 2023		397	50.124
Gesamtergebnis
Verlust		-	-
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	(62)	(21.213)
Gesamtergebnis		(62)	(21.213)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	-
Kapitalerhöhung	19	-	-
Dividenden		-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		-	-
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		-	-
Stand zum 31. Dezember 2023		335	28.912

	Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Konzernbilanzverlust	Gesamt
Stand zum 01. Januar 2023	(87.208)	84.631
Gesamtergebnis
Verlust	(118.004)	(118.004)
Sonstiges Ergebnis	-	(21.213)
Gesamtergebnis	(118.004)	(139.217)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	-	1.289
Kapitalerhöhung	-	-
Dividenden	-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen	-	1.289
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten	-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens	-	1.289
Stand zum 31. Dezember 2023	(205.212)	(53.296)

in TEUR	Anhangangabe	Nicht beherrschende Anteile	Gesamtes Eigenkapital
Stand zum 01. Januar 2023		3.572	88.203
Gesamtergebnis
Verlust		362	(117.642)
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	-	(21.213)
Gesamtergebnis		362	(138.855)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	1.289
Kapitalerhöhung	19	-	-
Dividenden		(1.124)	(1.124)
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		(1.124)	165
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	(682)	(682)
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		(682)	(682)
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		(1.806)	(517)
Stand zum 31. Dezember 2023		2.128	(51.168)

^* geändert		Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Anhangangabe	Gezeichnetes Kapital	Kapital-Rücklage	Währungs- Umrechnungsrücklage	Rücklage aus Sicherungsgeschäften
Stand zum 01. Januar 2022		25	112.246	(7)	(7.731)
Gesamtergebnis
Verlust		-	-	-	-
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	-	-	13	57.452
Gesamtergebnis		-	-	13	57.452
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	8.969	-	-
Kapitalerhöhung	19	475	-	-	-
Dividenden		-	-	-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		475	8.969	-	-
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	-	-	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		-	-	-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		475	8.969	-	-
Stand zum 31. Dezember 2022		500	121.215	6	49.721

^* geändert		Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Anhangangabe	Neubewertungsrücklage	Kumuliertes sonstiges Ergebnis
Stand zum 01. Januar 2022		99	(7.639)
Gesamtergebnis
Verlust		-	-
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	298	57.763
Gesamtergebnis		298	57.763
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	-
Kapitalerhöhung	19	-	-
Dividenden		-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		-	-
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		-	-
Stand zum 31. Dezember 2022		397	50.124

^* geändert	Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar
in TEUR	Konzernbilanzverlust	Gesamt
Stand zum 01. Januar 2022	1.239	105.871
Gesamtergebnis
Verlust	(88.448)	(88.448)
Sonstiges Ergebnis	-	57.763
Gesamtergebnis	(88.448)	(30.685)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	-	8.969
Kapitalerhöhung	-	475
Dividenden	-	-
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen	-	9.444
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten	-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens	-	9.444
Stand zum 31. Dezember 2022	(87.208)	84.631

^* geändert
in TEUR	Anhangangabe	Nicht beherrschende Anteile	Gesamtes Eigenkapital
Stand zum 01. Januar 2022		4.237	110.108
Gesamtergebnis
Verlust		908	(87.540)
Sonstiges Ergebnis	10.A, 11.B	-	57.763
Gesamtergebnis		908	(29.777)
Transaktionen mit Eigentümern
Einzahlungen und Ausschüttungen
Erhöhung der Kapitalrücklage	19	-	8.969
Kapitalerhöhung	19	-	475
Dividenden		(1.573)	(1.573)
Gesamte Einzahlungen und Ausschüttungen		(1.573)	7.871
Veränderungen von Beteiligungsquoten an Tochterunternehmen
Erwerb eines Tochterunternehmens mit nicht beherrschenden Anteilen	27	-	-
Gesamte Veränderungen von Beteiligungsquoten		-	-
Gesamte Transkationen mit Eigentümern des Unternehmens		(1.573)	7.871
Stand zum 31. Dezember 2022		3.572	88.203

^* Umgliederung der Währungsdifferenzen vom Konzernbilanzverlust in das kumulierte sonstige Ergebnis

Konzernkapitalflussrechnung

01. Januar bis 31. Dezember in TEUR	Anhangangabe	2023	2022
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit
Ergebnis		(117.642)	(87.540)
Anpassungen:
Abschreibungen auf Sachanlagen	16, 29	40.768	37.754
Wertminderungen (außerplanmäßige Abschreibung) bei Sachanlagen	16, 29	-	21
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	17	48.057	45.701
Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten und des Geschäfts- oder Firmenwertes	17	12.662	72.232
Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		2.644	1.294
Netto-Finanzierungsaufwendungen	9	78.215	71.029
Zinserträge	9	(741)	(4.638)
Gewinn aus dem Verkauf von Sachanlagen	8.A	(79)	37
Einzahlungen aus Leasingforderungen	29	38	164
Übrige nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge		1.160	(934)
M&A Aufwand		(918)	212
Steueraufwendungen	11	(17.197)	(7.983)
		46.969	127.349
Veränderungen bei:
Vorräten		2.768	2.681
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände		(13.859)	1.405
Vorauszahlungen		28	(994)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten		9.191	(8.656)
sonstigen Rückstellungen und Leistungen an Arbeitnehmer		3.361	(8.555)
passivischen Abgrenzungsposten		6	122
Gezahlte Ertragsteuern		(8.307)	(3.137)
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit		40.157	110.215

01. Januar bis 31. Dezember in TEUR	Anhangangabe	2023	2022
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Erhaltene Zinsen		141	30
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen		271	173
Einzahlungen aus dem Verkauf immateriellen Anlagevermögens		136	85
Erwerb konsolidierter Unternehmen und sonstiger Geschäftseinheiten	26.A	(77.777)	(23.103)
Erwerb von Sachanlagen	16	(21.151)	(15.995)
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten	17	(5.776)	(3.113)
Erwerb anderer langfristiger finanzieller Vermögenswerte und Finanzanlagen		(300)	(38)
Entwicklungskosten	17.B	(1.700)	(3.031)
Cashflow aus der Investitionstätigkeit		(106.156)	(44.992)
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens		1.289	9.445
Auszahlung aus Tilgung von Darlehen der Gesellschafter		(1.289)	-
Auszahlung aus Darlehen an beteiligte Unternehmen		(88)	-
Auszahlung aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten (Derivate)	21.D	-	(3.566)
Auszahlung aus kurzfristigen Wertpapieren		(15)	(445)
Einzahlung aus der Aufnahme von Darlehen	21.D	80.207	-
Auszahlungen aus der Tilgung von Darlehen	21.D	(246)	(4.027)
Transaktionskosten in Bezug auf Kredite und Ausleihungen		-	(875)
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	21	(22.498)	(20.701)
gezahlte Zinsen (einschließlich Zinsanteil aus Leasingverbindlichkeiten)		(47.448)	(22.448)
gezahlte Dividende		(1.123)	(1.573)
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit		8.789	(44.190)
Nettoabnahme (Vorjahr: Nettozunahme) der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		(57.210)	21.033
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 01. Januar ^*		95.874	74.841
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember ^*	15	38.664	95.874

^* Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten jederzeit fällige Kontokorrentkredite, die integraler Bestandteil des Cash-Management sind.

KONZERN-ANHANG

Grundlagen der Abschlusserstellung

1. Berichtendes Unternehmen

Die Aragon HoldCo GmbH (nachfolgend "Aragon HoldCo" oder "Unternehmen" oder "amedes Gruppe" genannt) ist ein Unternehmen mit Sitz in Göttingen, Deutschland. Das Unternehmen ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Göttingen (HRB 206668) eingetragen. Die Anschrift lautet: Aragon HoldCo GmbH, Werner-von-Siemens-Straße 10, 37077 Göttingen. Der Konzernabschluss des Unternehmens umfasst das Unternehmen und seine Tochterunternehmen (zusammen als der "Konzern") bezeichnet. Der Konzern bietet in Deutschland, Belgien, Österreich und Dubai hauptsächlich interdisziplinäre und medizinisch-diagnostische Dienstleistungen für Patienten, niedergelassene Ärzte, Kliniken und andere Einrichtungen an.

2. Grundlagen der Rechnungslegung

Der Konzernabschluss der Aragon HoldCo wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, aufgestellt. Dabei wurde von dem Wahlrecht nach § 315e Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht, so dass bei der Aufstellung auch die ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315e Abs. 1 HGB zu beachten waren.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt. Den Jahresabschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde.

In der Konzern-Bilanz werden Vergleichszahlen für einen Abschlussstichtag angegeben. In der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie der Konzernkapitalflussrechnung werden Vergleichszahlen für ein Vorjahr angegeben.

Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die im Konzern-Anhang, sofern geboten, detailliert nach ihrer Fristigkeit ausgewiesen werden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie innerhalb eines Jahres oder aber innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens bzw. Konzerns - beginnend mit der Beschaffung der für den Leistungserstellungsprozess notwendigen Ressourcen bis zum Erhalt der Zahlungsmittel bzw. Zahlungsmitteläquivalente als Gegenleistung für die Veräußerung der in diesem Prozess erstellten Produkte oder Dienstleistungen - fällig sind oder veräußert werden sollen. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräte werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Latente Steueransprüche bzw. -verbindlichkeiten werden ebenso wie Pensionsrückstellungen grundsätzlich als langfristig dargestellt.

Die Konzerngesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Dabei werden die im Geschäftsjahr angefallenen Kosten nach Kostenarten unterteilt und die in den Vorräten sowie die in den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen aktivierten Kosten separat als Bestandsveränderungen bzw. aktivierte Eigenleistungen ausgewiesen.

Einzelheiten zu den Rechnungslegungsmethoden finden sich in Anhangangabe 35.

3. Funktionale und Darstellungswährung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung des Unternehmens, dargestellt. Alle in Euro dargestellten Finanzinformationen wurden, soweit nicht anders angegeben, auf den nächsten Tausender gerundet. Hierdurch kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

4. Verwendung von Ermessensentscheidungen und Schätzungen

Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden.

Im Konzernabschluss müssen durch das Management in einem bestimmten Umfang Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen werden, die einen erheblichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können.

Hauptanwendungsbereiche für Annahmen, Schätzungen sowie die Ausübung von Ermessensspielräumen liegen in der Festlegung der Nutzungsdauer langfristiger Vermögenswerte, der Ermittlung abgezinster Cashflows im Rahmen von Werthaltigkeitstests und Kaufpreisallokationen, der Bildung von Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen sowie der Festlegung von Rückstellungen, beispielsweise für Rechtsverfahren, Steuern sowie Versorgungsleistungen für Arbeitnehmer und entsprechende Leistungen. Informationen zu den Buchwerten der mit Annahmen und Schätzungen bewerteten Vermögenswerte und Schulden finden sich in den Anhangangaben 10, 14, 16, 17 und 23 wieder.

In den weiteren Abschnitten dieses Kapitels werden jeweils schätz- und annahmesensitive Bilanzierungsgrundsätze und deren Auswirkungen auf die einzelnen Bereiche thematisiert. Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Die Bewertung von Vermögenswerten ist mit Schätzungen zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts zum Erwerbszeitpunkt verbunden, wenn sie im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden. Ferner ist die erwartete Nutzungsdauer der Vermögenswerte zu schätzen. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten und Schulden sowie der Nutzungsdauern der Vermögenswerte basiert auf Beurteilungen des Managements.

Im Rahmen der Ermittlung der Wertminderung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens und von immateriellen Vermögenswerten werden auch Schätzungen vorgenommen, die sich u. a. auf Ursache, Zeitpunkt und Höhe der Wertminderung beziehen. Eine Wertminderung beruht auf einer Vielzahl von Faktoren. Grundsätzlich werden Änderungen der gegenwärtigen Wettbewerbsbedingungen, Erwartungen bezüglich des Wachstums der Medizinbranche, Erhöhungen der Kapitalkosten, Änderungen der künftigen Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln, technologische Alterung, die Einstellung von Dienstleistungen, aktuelle Wiederbeschaffungskosten, in vergleichbaren Transaktionen gezahlte Kaufpreise und sonstige das Umfeld betreffende Änderungen, die auf eine Wertminderung hindeuten, berücksichtigt. Die Identifizierung von Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hindeuten, die Schätzung von künftigen Cashflows sowie die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten (oder von Gruppen von Vermögenswerten) sind mit wesentlichen Einschätzungen verbunden, die das Management hinsichtlich der Identifizierung und Überprüfung von Anzeichen für eine Wertminderung, der erwarteten Cashflows, der zutreffenden Abzinsungssätze, der jeweiligen Nutzungsdauern sowie der Restwerte zu treffen hat. Insbesondere geht die Schätzung der den beizulegenden Zeitwerten zugrunde liegenden Cashflows von anhaltenden Investitionen aus, die notwendig sind, um durch das Angebot neuer Produkte und Dienstleistungen ein Erlöswachstum zu generieren. Darüber hinaus fließen weitere Planungsunsicherheiten in die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte ein, die die Risiken der makroökonomischen Entwicklung widerspiegeln. Dies könnte sich negativ auf die künftige Ertragslage auswirken.

Die Ermittlung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist mit Schätzungen durch das Management verbunden. Zu den verwendeten Methoden zur Berechnung des erzielbaren Betrags zählen Methoden auf der Grundlage von Discounted Cashflows und Methoden, die als Basis Marktpreise heranziehen. Den Bewertungen auf der Grundlage von Discounted Cashflows liegen Prognosen zugrunde, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden. Der gewählte Planungshorizont spiegelt die Annahmen für kurz- bis mittelfristige Marktentwicklungen wider und wird gewählt, um einen für die Berechnung der ewigen Rente nötigen stabilen Geschäftsausblick des Unternehmens zu erhalten. Cashflows, die über die interne Mittelfristplanung hinausgehen, werden anhand geeigneter Wachstumsraten berechnet. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Berechnung des erzielbaren Betrags beruht, gehören folgende im Wesentlichen intern ermittelte Annahmen, die auf vergangenen Erfahrungen aufbauen, um aktuelle interne Erwartungen erweitert und von externen Marktdaten und -einschätzungen untermauert werden: Umsatzentwicklung, Kundengewinnungs- und Kundenbindungskosten, Kündigungsraten, Investitionen, Marktanteile sowie Wachstumsraten. Diskontierungszinssätze werden auf Basis externer vom Markt abgeleiteter Größen bestimmt, unter Berücksichtigung der mit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit verbundenen Risiken. Künftige Veränderungen der vorgenannten Annahmen können dabei einen wesentlichen Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten haben.

Auf zweifelhafte Forderungen werden Wertberichtigungen gebildet, um erwarteten Verlusten Rechnung zu tragen, die aus der Zahlungsunfähigkeit von Kunden resultieren. Die verwendeten Grundlagen für die Beurteilung der Angemessenheit der Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen sind die Fälligkeitsstruktur der Forderungssalden und Erfahrungen in Bezug auf Ausbuchungen von Forderungen in der Vergangenheit, die Bonität der Kunden sowie Veränderungen der Zahlungsbedingungen. Bei einer Verschlechterung der Finanzlage der Kunden kann der Umfang der tatsächlich vorzunehmenden Ausbuchungen den Umfang der erwarteten Ausbuchungen übersteigen.

Bei der Berechnung tatsächlicher und latenter Steuern muss die Aragon HoldCo Beurteilungen treffen. Dies kommt u. a. bei der Entscheidung über den Ansatz aktiver latenter Steuern zum Tragen, da es wahrscheinlich sein muss, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar ist, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen, Verlustvorträge und Steuergutschriften verwendet werden können. Zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der künftigen Nutzbarkeit von aktiven latenten Steuern sind - neben der Schätzung der zukünftigen Ergebnisse - weitere Faktoren heranzuziehen, wie z. B. Ertragslage der Vergangenheit, Verlässlichkeit der Planungen sowie Steuerplanungsstrategien. Der für die Wahrscheinlichkeitsbeurteilung betrachtete Planungszeitraum bestimmt sich nach den Umständen bei der jeweiligen Konzerngesellschaft und beträgt im Regelfall fünf Jahre.

Der Ansatz und die Bewertung von Rückstellungen und Eventualschulden im Zusammenhang mit anhängigen Rechtsstreitigkeiten oder anderen ausstehenden Ansprüchen aus Vergleichs-, Vermittlungs-, Schiedsgerichts oder staatlichen Verfahren sind in erheblichem Umfang mit Einschätzungen durch die Aragon HoldCo verbunden. So beruht die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit, dass ein anhängiges Verfahren Erfolg hat oder eine Verbindlichkeit entsteht, bzw. die Quantifizierung der möglichen Höhe der Zahlungsverpflichtung auf der Einschätzung des jeweiligen Sachverhalts. Ferner werden Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet, sofern ein Verlust wahrscheinlich ist und dieser Verlust verlässlich geschätzt werden kann. Wegen der mit dieser Beurteilung verbundenen Unsicherheiten können die tatsächlichen Verluste ggf. von den ursprünglichen Schätzungen und damit von dem Rückstellungsbetrag abweichen. Zudem ist die Ermittlung von Rückstellungen für Steuern und Rechtsrisiken mit erheblichen Schätzungen verbunden. Diese Schätzungen können sich aufgrund neuer Informationen ändern. Bei der Einholung neuer Informationen nutzt die Aragon HoldCo hauptsächlich die Dienste interner Experten sowie die Dienste externer Berater wie z. B. Versicherungsmathematiker oder Rechtsberater. Änderungen der Schätzungen dieser drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften können sich erheblich auf die künftige Ertragslage auswirken.

5. Konsolidierungsgrundsätze

TOCHTERUNTERNEHMEN

Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der Aragon HoldCo beherrscht werden. Beherrschung (Control) besteht dann und nur dann, wenn ein Investor über die Entscheidungsmacht verfügt, variablen Rückflüssen ausgesetzt ist oder ihm Rechte bezüglich der Rückflüsse zustehen und er infolge der Entscheidungsmacht in der Lage ist, die Höhe der variablen Rückflüsse zu beeinflussen.

Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens werden ab dem Erwerbszeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen. Erträge und Aufwendungen eines Tochterunternehmens bleiben bis zu dem Zeitpunkt in den Konzernabschluss einbezogen, an dem die Beherrschung durch das Mutterunternehmen endet. Sofern erforderlich, werden Bilanzierungsgrundsätze von Tochterunternehmen an die konzerneinheitlichen Bilanzierungsgrundsätze der Aragon HoldCo angepasst. Aufwendungen und Erträge, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Ergebnisse zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Mit Verlust des beherrschenden Einflusses wird in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Tochterunternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen dem Erlös aus der Veräußerung des Tochterunternehmens, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile, dem Buchwert der nicht beherrschenden Anteile sowie der kumulierten auf das Tochterunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens des Tochterunternehmens. In den Konzernabschluss der Aragon HoldCo wurden alle Tochterunternehmen mit einbezogen.

GEMEINSCHAFTLICHE TÄTIGKEITEN, GEMEINSCHAFTSUNTERNEHMEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN

Gemeinsame Vereinbarungen, bei der zwei oder mehr Parteien gemeinschaftliche Führung über eine Aktivität ausüben, sind entweder als gemeinschaftliche Tätigkeiten oder als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit ist dadurch gekennzeichnet, dass die an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien (gemeinschaftlich Tätige) Rechte an den der Vereinbarung zuzurechnenden Vermögenswerten oder Verpflichtungen für deren Schulden haben. Ein gemeinschaftlich Tätiger erfasst seine ihm zuzurechnenden Vermögenswerte, Schulden, Erlöse und Aufwendungen sowie seinen Anteil an den gemeinschaftlichen Vermögenswerten, Schulden, Erlösen und Aufwendungen.

Bei einem Gemeinschaftsunternehmen besitzen die an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien (Partnerunternehmen) hingegen Rechte am Nettovermögen der Gesellschaft. Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, auf die die Aragon HoldCo maßgeblichen Einfluss ausübt und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie die Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden beim Erwerb zu Anschaffungskosten angesetzt. Im Beteiligungsbuchwert enthalten ist ggf. ein Goodwill als positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem auf die Aragon HoldCo entfallenden Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Nettovermögenswerte des erworbenen Unternehmens. Sofern erforderlich, werden Bilanzierungsgrundsätze von Beteiligungsunternehmen an die konzerneinheitlichen Bilanzierungsgrundsätze der Aragon HoldCo angepasst. Die Werthaltigkeit des Equity-Buchwerts der Beteiligung wird untersucht, sofern Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Sofern der Buchwert der Beteiligung ihren erzielbaren Betrag übersteigt, ist in Höhe der Differenz ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der erzielbare Betrag wird durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert der Beteiligung bestimmt.

Mit Verlust des maßgeblichen Einflusses wird ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Beteiligungsunternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen dem Erlös aus der Veräußerung der Anteile, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile sowie der kumulierten auf das Beteiligungsunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und dem Buchwert der abgehenden Beteiligung.

Die Wesentlichkeitsbeurteilung für gemeinschaftlich geführte und assoziierte Unternehmen wird grundsätzlich nach dem gleichen Verfahren wie bei Tochterunternehmen vorgenommen, beschränkt sich jedoch auf die Kriterien Jahresergebnis, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen.

UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE

Ein Unternehmenszusammenschluss liegt vor, wenn die Aragon HoldCo die Beherrschung über ein anderes Unternehmen erlangt. Sämtliche Unternehmenszusammenschlüsse sind nach der Erwerbsmethode abzubilden. Die Anschaffungskosten eines erworbenen Tochterunternehmens bemessen sich nach dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung, d. h. der Summe aus hingegebenen Vermögenswerten, übernommenen Schulden und ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten. Anschaffungsnebenkosten werden grundsätzlich als Aufwand erfasst. Die Anschaffungskosten werden auf die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden verteilt. Die ansatzfähigen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden werden - unabhängig von der Beteiligungshöhe in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde.

Der Wertansatz eines etwaigen Goodwills wird bestimmt durch den Überschuss der Summe aus den Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Wert der Anteile anderer Gesellschafter (nicht beherrschende Anteile) und dem beizulegenden Zeitwert der bereits vor dem Erwerbsstichtag von der Aragon HoldCo gehaltenen Eigenkapitalanteile (sukzessiver Erwerb) über den beizulegenden Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte. Ein Differenzbetrag aus der Neubewertung von bereits von der Aragon HoldCo gehaltenen Anteilen ist erfolgswirksam zu erfassen.

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss werden die nicht beherrschenden Anteile mit dem auf andere Gesellschafter entfallenden Anteil am beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens bewertet. Dies führt zu dem Ergebnis, dass der Anteil der anderen Gesellschafter auf die neu bewerteten Vermögenswerte und Schulden beschränkt bleibt und der Goodwill nur in Höhe des auf die Aragon HoldCo entfallenden Anteils angesetzt wird.

Transaktionen über den weiteren Kauf oder Verkauf von Eigenkapitalanteilen mit anderen Gesellschaftern, die den beherrschenden Einfluss der Aragon HoldCo nicht berühren, führen zu keiner Veränderung des Goodwills. Die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen oder erhaltenen Gegenleistung (d. h. dem Kaufpreis der Anteile) und dem auf die betreffenden nicht beherrschenden Anteile entfallenden Buchwert des Eigenkapitals ist mit dem Konzern-Eigenkapital erfolgsneutral in der Kapitalrücklage zu verrechnen bzw. erhöht diese.

6. Änderungen wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

A. Latente Steuer, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen (Änderungen an IAS 12)

Der Konzern wendet Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einem einzigen Geschäftsvorfall entstehen (Änderungen an IAS 12) bereits an.

Latente Steuern auf Leasingverhältnisse mit einem separaten latenten Steueranspruch in Bezug auf die Leasingverbindlichkeiten und eine latente Steuerschuld in Bezug auf die Nutzungsrechte werden bereits seit dem erstmaligen Ansatz des IFRS16 bilanziert (siehe Anhangangabe 11 B).

B. Globale Mindestbesteuerung

Der Konzern wendete die Reform des internationalen Steuersystems - Mustervorschriften für Pillar 2 (Änderungen an IAS 12) nach der Veröffentlichung am 23. Mai 2023 an. Die Änderungen enthalten eine vorübergehende, verpflichtende und sofort anzuwendende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben; zudem schreiben sie gezielte Anhangangaben über die Betroffenheit durch die Mindestbesteuerung vor.

Die verpflichtende Ausnahme ist rückwirkend anzuwenden. Da jedoch zum 31. Dezember 2022 in keinem der Länder, in denen der Konzern tätig ist, ein neues Gesetz zur Einführung der globalen Mindestbesteuerung bereits galt oder in Kürze gelten sollte und zu diesem Zeitpunkt keine damit verbundenen latenten Steuern erfasst wurden, hat die rückwirkende Anwendung keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Ergebnis des Geschäftsjahres

7. Umsatzerlöse

Der Zeitpunkt der Erlösrealisierung ist der Zeitpunkt der Leistungserbringung. Daher werden alle Erlöse aus Verträgen mit Kunden im Geschäftsjahr der Leistungserbringung erfasst. Der Umsatz wird auf Grundlage der im Vertrag mit dem Kunden festgelegten Gegenleistung gemessen. Das Entgelt für die übertragene Leistung wird als Forderung angesetzt. Leistungen über einen längeren Zeitraum sind nicht wesentlich und werden daher nicht weiter erläutert.

Die Vertragsverbindlichkeiten betragen für das Berichtsjahr 209 TEUR und betreffen im Wesentlichen von Kunden erhaltene Anzahlungen für medizinischen Fortbildungsveranstaltungen sowie medizinische Leistungen (siehe auch Anhangangabe 22 A).

Der Konzern erzielt seine Umsätze im Wesentlichen aus medizinischen diagnostischen Leistungen im In- und Ausland. Die nachstehende Tabelle gibt Auskunft über die geografischen Hauptmärkte sowie die wichtigsten medizinischen Fachrichtungen im Konzern.

in TEUR	2023	2022
Labor und Klinische Medizin	364.674	416.658
Genetik	53.135	44.443
Pathologie	17.281	17.206
Zytologie	65.740	42.807
Labor Belgien	44.551	46.874
Krankenhaus	6.813	6.720
Sonstige	13.348	16.695
	565.542	591.403

Der Umsatz für das Inland beträgt 511.806 TEUR (Vorjahr: 537.487 TEUR), auf das Ausland entfallen 53.736 TEUR (Vorjahr: 53.916 TEUR) Umsatz.

8. Erträge und Aufwendungen

A. Sonstige Erträge

in TEUR	2023	2022
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	3.409	2.636
Erträge aus der Auflösung von sonstigen Verbindlichkeiten	1.037	-
Erträge aus Lohnfortzahlung, Lohnkrankenzuschuss, Sachbezüge	2.355	2.443
übrige sonstige Erträge	3.894	2.511
Erträge aus der Herabsetzung von Wertberichtigung zu Forderungen	799	596
Erträge aus Anlagenabgängen	181	96
Erträge aus der Auflösung Sonderposten Zuwendungen	78	75
	11.753	8.357

B. Sonstige Aufwendungen

in TEUR	2023	2022
Verschiedene betriebliche Aufwendungen	26.456	26.062
Sonstige Personalkosten	17.623	13.481
Wartung & Prüfung Sachanlagen	30.923	24.522
Logistik & Kfz-Kosten	17.259	16.241
Raumkosten	15.141	11.715
Beratung, Prüfung & Abschlusskosten	40.543	18.647
Marketing, PR & Reisekosten	2.639	2.372
sonstige Aufwendungen	4.786	3.088
sonstige Steuern	260	136
	155.630	116.264

9. Finanzergebnis

in TEUR	2023	2022
Zinserträge	739	4.637
Zinserträge mit verbundenen Unternehmen	2	1
Finanzerträge	741	4.638
Zinsenaufwand	(86.732)	(63.718)
Zinsähnliche Aufwendungen	(1.905)	(1.089)
Zinsaufwendungen mit verbundenen Unternehmen	(12)	-
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu FVTPL	20.670	(2.399)
Zinsaufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Verbindlichkeiten	(7.190)	(1.256)
Zinsaufwand aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen	(368)	(46)
Zinsaufwand Leasingverbindlichkeiten	(2.678)	(2.522)
Aufwand aus sonstigen Beteiligungen	(157)	-
Abschreibungen auf Beteiligungen	(77)	(248)
Abgang von Beteiligungen	(307)	-
Zinsergebnis	(78.756)	(71.278)
Ergebnis aus at equity bilanzierten Finanzanlagen	(2)	-
Finanzergebnis	(78.017)	(66.640)

Die Zinserträge aus dem Zins-Swap-Geschäft mit der Credit Agricole Corporate in Höhe von 21.186 TEUR (Vorjahr: 2.012 TEUR) wurden mit dem Zinsaufwand verrechnet.

Leistungen an Arbeitnehmer

10. Leistungen an Arbeitnehmer

in TEUR	2023	2022
Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	1.566	1.513
Schulden für Boni und Tantieme	4.177	4.585
Schulden für sonstige Personalkosten	(43)	783
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer	5.700	6.881
Langfristig	1.743	1.638
Kurzfristig	3.957	5.243
	5.700	6.881

Die Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen beruht auf einer unmittelbaren Zusage. Sie wird in der Konzern-Bilanz unter den Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer ausgewiesen.

A. Veränderung der Nettoschuld (des Nettovermögenswertes) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen

Leistungsorientierte Verpflichtung

in TEUR	2023	2022
Stand zum 01. Januar	1.513	2.019
Veränderung Konsolidierungskreis	-	-
Erfasst im Gewinn und Verlust
Zinsaufwand	61	24
	61	24
Erfasst im sonstigen Ergebnis
Verlust (Gewinn) aus Neubewertung	-	-
Versicherungsmathematischer Verlust (Gewinn) aus:
demografische Annahmen	-	-
finanzielle Annahmen	98	(582)
erfahrungsbedingter Berichtigung	(10)	148
	88	(434)
Sonstiges
Geleistete Zahlungen	(96)	(96)
	(96)	(96)
Stand zum 31. Dezember	1.566	1.513

B. Versicherungsmathematische Annahmen

Für die Bewertung der Pensionsverpflichtungen wurde die Projected-Unit-Credit-Methode verwendet, bei Anwendung der biometrischen Grundlagen aus den "Richttafeln 2018 G" von Prof. K. Heubeck, unter Verwendung des Gesamtbestandes und folgender Parameter:

in Prozent	2023	2022
Abzinsungssatz	3,51	4,16
Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen	-	-
Zukünftige Pensionserhöhungen	1,50	1,50
Fluktuation	-	-

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei einer der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungsorientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst.

	31. Dezember 2023		31. Dezember 2022
Effekt in TEUR	Erhöhung	Minderung	Erhöhung	Minderung
Abzinsungssatz (1% Veränderung)	(148)	174	(142)	167
Zukünftige Pensionserhöhungen (1% Veränderungen)	168	(145)	162	(140)

C. Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer

in TEUR	2023	2022
Löhne und Gehälter	185.174	171.185
Sozialversicherungsbeiträge	33.161	30.164
Boni und Tantieme	15.090	14.827
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses	276	788
Sonstige Lohnbestandteile	1.442	1.979
Beiträge zur Unfallversicherung	1.076	1.040
Sonstige soziale Abgaben und Aufwendungen	1.238	794
Aufwendungen für betriebliche Altersvorsorge	189	285
Aufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungen	9.800	-
	247.446	221.062

D. Durchschnittliche Anzahl an Beschäftigten

	2023	2022
Gesamtkonzern	4.703	4.572
Inland	4.440	4.292
Ausland	263	280
Arbeitnehmer	4.703	4.572
davon Ärzte	520	498

Grundlage für die Berechnung ist der Jahresdurchschnitt der Beschäftigten aus den jeweiligen Quartalsstichtagen.

Ertragsteuern

11. Ertragsteuern

A. Im Gewinn oder Verlust erfasste Steuern

Die im Geschäftsjahr 2023 erfassten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR	2023	2022
Tatsächliche Ertragsteuern ^*
Inland	2.439	9.593
Ausland	(930)	(1.919)
	1.509	7.674
Latente Steuern ^*
Inland	15.674	277
Ausland	15	32
	15.689	309
Steuern vom Einkommen und Ertrag	17.198	7.983

^* in Klammern bedeutet Steueraufwand, ohne Klammern bedeutet Steuerertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten Steuererträge für Vorjahre in Höhe von 8.986 TEUR (Vorjahr: 19.843 TEUR). Diese sind bedingt durch Erträge aus tatsächlichen Steuern für Vorjahre in Höhe von 2.627 TEUR (Vorjahr: 19.455 TEUR) sowie durch Erträge aus latenten Steuern für Vorjahre in Höhe von 6.359 TEUR (Vorjahr: 388 TEUR).

Bei den inländischen Gesellschaften wurde für die Berechnung der laufenden und latenten Steuern ein Körperschaftsteuersatz von 15,00% verwendet. Weiterhin wurde ein Solidaritätszuschlag von 5,50% auf die Körperschaftsteuer sowie ein Gewerbesteuersatz von 15,57% (bedingt durch die gewerbesteuerliche Zerlegung) berücksichtigt. Damit ergab sich bei den inländischen Gesellschaften ein Gesamtsteuersatz von 31,40%. Bei den Konzerngesellschaften in Belgien, Österreich und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde für die Berechnung der tatsächlichen und latenten Steuern der länderspezifische Steuersatz verwendet.

Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung unter Anwendung des Gesamtsteuersatzes von 31,40% der Aragon HoldCo GmbH:

in TEUR	2023	2022
Ergebnis vor Ertragsteuern	(134.840)	(95.523)
Ertragsteuerertrag/(-aufwand) bei einem Steuersatz von 31,40% (=erwarteter Steuerertrag/(-aufwand))	42.340	29.994
Abweichende Steuersätze ausländischer Tochterunternehmen	339	407
sonstige Steuerminderungen aufgrund steuerfreier Erträge	675	17.616
Steuermehrung aufgrund nicht abzugsfähiger Betriebsausgaben	(301)	(694)
Steuern der Vorjahre	8.986	19.843
Auswirkungen von Steuersatzänderungen	11	(53)
Gewerbesteuerliche Kürzungen und Hinzurechnungen	(1.077)	(1.293)
Steuereffekte aufgrund Veränderungen permanenter Differenzen	(5.090)	(47.976)
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern (insbesondere Zinsvortrag)	(26.957)	(9.398)
Erstkonsolidierungseffekte, Verlustrücktrag und sonstige Effekte	(1.728)	(463)
Steuern vom Einkommen und Ertrag	17.198	7.983
Effektiver Steuersatz	12,75%	8,36%

B. Veränderung der latenten Steuern

Die latenten Steuern werden anhand der jeweiligen nationalen Steuersätze, die zwischen 24,00 % und 34,38 % betragen, ermittelt. Am Bilanzstichtag verabschiedete Steuersatzänderungen werden berücksichtigt.

Latente Steueransprüche und -schulden resultieren zum 31. Dezember 2023 aus:

	01.01.2023		2023 erfasst in:
in TEUR	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Gewinn oder Verlust	sonstiges Ergebnis
Immaterielle Vermögensgegenstände	8.318	(157.439)	7.464	-
Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte)	177	(21.545)	(2.684)	-
Finanzanlagen	2.340	(22.798)	(810)	9.679
Forderungen gegen Konzernunternehmen und Dritten	-	(2.493)	1.091	-
Sonstige Forderungen	4.399	(52)	(715)	-
Pensionsrückstellungen und ATZ-Rückstellungen	266	(140)	(3)	28
Langfristige Rückstellungen	1.566	(8.006)	7.732	-
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen und Dritten	3.181	(74)	(336)	-
Sonstige Verbindlichkeiten (einschließlich Leasingverbindlichkeiten)	19.764	(4.930)	4.197	-
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	935	-	(745)	-
Verlustvorträge und Steuerguthaben	2.986	-	501	-
Summe	43.932	(217.477)	15.692	9.707
Summe aktive und passive latente Steuern innerhalb eines Unternehmens	(41.417)	41.417	-	-
Summe aktive und passive latente Steuern	2.515	(176.060)	15.692	9.707

		31.12.2023
in TEUR	Effekt aus der Erstkonsolidierung	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände	(2.790)	5.778	(150.225)
Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte)	-	82	(24.134)
Finanzanlagen	-	2.139	(13.728)
Forderungen gegen Konzernunternehmen und Dritten	-	91	(1.493)
Sonstige Forderungen	-	3.662	(30)
Pensionsrückstellungen und ATZ-Rückstellungen	-	263	(112)
Langfristige Rückstellungen	-	1.301	(9)
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen und Dritten	-	3.235	(464)
Sonstige Verbindlichkeiten (einschließlich Leasingverbindlichkeiten)	-	21.648	(2.617)
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	-	190	-
Verlustvorträge und Steuerguthaben	-	3.487	-
Summe	(2.790)	41.876	(192.812)
Summe aktive und passive latente Steuern innerhalb eines Unternehmens	-	(39.544)	39.544
Summe aktive und passive latente Steuern	(2.790)	2.332	(153.269)

	01.01.2022		2022 erfasst in:
in TEUR	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Gewinn oder Verlust	sonstiges Ergebnis
Immaterielle Vermögensgegenstände	12.090	(168.813)	4.009	-
Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte)	-	(23.680)	2.312	-
Finanzanlagen	2.049	(250)	503	(22.758)
Forderungen gegen Konzernunternehmen und Dritten	49	(2.980)	438	-
Sonstige Forderungen	5.141	(52)	(742)	-
Pensionsrückstellungen und ATZ-Rückstellungen	304	(4)	(38)	(136)
Langfristige Rückstellungen	1.356	-	(7.796)	-
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen und Dritten	3.262	(66)	(89)	-
Sonstige Verbindlichkeiten (einschließlich Leasingverbindlichkeiten)	20.794	(3.935)	(2.025)	-
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	183	-	752	-
Verlustvorträge und Steuerguthaben	-	-	2.986	-
Summe	45.228	(199.780)	310	(22.894)
Summe aktive und passive latente Steuern innerhalb eines Unternehmens	(38.367)	38.367	-	-
Summe aktive und passive latente Steuern	6.861	(161.413)	310	(22.894)

		31.12.2022
in TEUR	Effekt aus der Erstkonsolidierung	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände	3.593	8.318	(157.439)
Sachanlagen (einschließlich Nutzungsrechte)	-	177	(21.545)
Finanzanlagen	-	2.340	(22.798)
Forderungen gegen Konzernunternehmen und Dritten	-	-	(2.493)
Sonstige Forderungen	-	4.399	(52)
Pensionsrückstellungen und ATZ-Rückstellungen	-	266	(140)
Langfristige Rückstellungen	-	1.566	(8.006)
Verbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen und Dritten	-	3.181	(74)
Sonstige Verbindlichkeiten (einschließlich Leasingverbindlichkeiten)	-	19.764	(4.930)
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	-	935	-
Verlustvorträge und Steuerguthaben	-	2.986	-
Summe	3.593	43.932	(217.477)
Summe aktive und passive latente Steuern innerhalb eines Unternehmens	-	(41.417)	41.417
Summe aktive und passive latente Steuern	3.593	2.515	(176.060)

Die Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt, wenn und soweit ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen. Dies liegt in aller Regel vor, wenn die Steuern in Verbindung mit Ertragsteuern stehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und die Steuerbehörde dem Unternehmen gestattet, eine einzige Nettozahlung zu leisten oder zu empfangen.

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit von latenten Steueransprüchen ist die Einschätzung der Unternehmensleitung zur Realisierung der latenten Steueransprüche. Dies ist abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während den Perioden, in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren und steuerliche Verlustvorträge geltend gemacht werden können.

Zum 31. Dezember 2023 beläuft sich die zu versteuernde temporäre Differenz in Bezug auf das Nutzungsrecht auf 70.559 TEUR (Vorjahr: 65.704 TEUR) und die abzugsfähige Differenz in Bezug auf die Leasingverbindlichkeit auf 75.009 TEUR (Vorjahr: 70.040 TEUR), was zu einem latenten Steueranspruch in Höhe von 23.553 TEUR (Vorjahr: 19.148 TEUR) und einer latenten Steuerschuld in Höhe von 22.156 TEUR (Vorjahr: 17.319 TEUR) führt.

C. Verlustvorträge

Zum 31. Dezember 2023 bestanden folgende Verlustvorträge (Brutto-Beträge):

in TEUR	2023	2022
Inländische Verlustvorträge
Körperschaftsteuer	23.536	13.144
Gewerbesteuer	23.926	12.155
	47.462	25.299
Ausländische Verlustvorträge	-	-
Summe Verlustvorträge	47.462	25.299

Für folgende Sachverhalte wurden keine latenten Steueransprüche angesetzt (Brutto-Beträge):

in TEUR	2023	2022
Inländische Verlustvorträge
Körperschaftsteuer	13.421	12.782
Gewerbesteuer	11.805	12.061
	25.226	24.843
Ausländische Verlustvorträge	-	-
Summe Verlustvorträge	25.226	24.843
Abzugsfähige temporäre Differenzen	1.193	1.478

Der Zinsvortrag der Aragon HoldCo GmbH zum 31.12.2023 beträgt TEUR 112.655. Er wurde nicht mit latenter Steuer belegt.

Die inländischen Verlustvorträge sowie der Zinsvortrag sind unbeschränkt vortragsfähig.

Auf steuerpflichtige temporäre Differenzen aus Beteiligungen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 320 werden keine passiven latenten Steuern gebildet, da diese Tochterunternehmen voraussichtlich nicht ausschütten oder veräußert werden.

Alternative Leistungskennzahlen

12. Angepasstes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (angepasstes EBITDA)

Das Management macht Angaben zum angepassten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ("angepasstes EBITDA"), da es diese Leistungskennzahl auf konsolidierter Ebene zur Steuerung verwendet und sie nach seiner Auffassung wesentlich für das Verständnis der Ertragslage ist. Das angepasste Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird durch Anpassungen des Gewinns aus fortzuführenden Geschäftsbereichen ermittelt, um folgende Einflüsse auszuschließen:

- Ertragsteuern

- Finanzergebnis

- planmäßige Abschreibungen

- Wertminderungen und Wertaufholungen bei immateriellen Vermögenswerten und Geschäfts- oder Firmenwert sowie Sachanlagen

- Bewertungsänderungen bei Veräußerungsgruppen

- Ergebniswirksame Effekte aus der Anwendung von IFRS 16

- Gewinn- und Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode und

- nicht operative Effekte (Management Klassifikation)

Die nicht operativen Effekte beinhalten dabei im Wesentlichen Aufwendungen und Erträge, die aus außerordentlichen, einmaligen und nicht wiederkehrenden Sachverhalten entstanden sind. Darüber hinaus berücksichtigt diese Positionen sämtliche Kosten, die im Zusammenhang mit M&A Aktivitäten des Unternehmens standen.

Das angepasste EBITDA ist keine in den IFRS definierte Leistungskennzahl. Die Definition des Konzerns für das angepasste EBITDA ist möglicherweise mit ähnlich bezeichneten Leistungskennzahlen und Angaben anderer Unternehmen nicht vergleichbar.

in TEUR	2023	2022
Gewinn (Verlust) aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	(117.642)	(87.540)
Ertragsteueraufwand	(17.198)	(7.983)
Gewinn (Verlust) vor Steuern	(134.840)	(95.523)
Anpassungen für:
Finanzergebnis	78.017	66.640
Aufwand für Abschreibungen und Amortisation	101.487	155.708
Zwischenergebnis	44.664	126.825
Nicht operative Effekte	72.382	24.479
Effekte im Zusammenhang mit IFRS 16	(21.747)	(20.383)
Angepasstes EBITDA	95.299	130.921

Vermögenswerte

13. Vorräte

in TEUR	2023	2022
Rohstoffe und Verbrauchsgüter	19.381	22.117
Vorräte	19.381	22.117
Buchwert der Vorräte, die als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet sind	-	-

Der Buchwert der Vorräte verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um 2.736 TEUR. Die Reduzierung resultiert im Wesentlichen aus der abflachenden CORONA-Pandemie und der damit einhergehenden geringeren Bevorratung an COVID-19 Antigen Schnell-Tests, SARS-CoV-2-Tests und weiteren damit verbundenen sonstigen Materialien. Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert wurden nicht vorgenommen, da diese nicht notwendig waren.

14. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

in TEUR	2023	2022
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	96.283	90.363
Kautionen	1.637	1.537
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz	470	641
Leasingforderungen	9	46
Sonstige Posten	5.909	11.159
	104.308	103.746
Langfristig	6.619	7.267
Kurzfristig	97.689	96.479
	104.308	103.746

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sind brutto ausgewiesen. Die Wertberichtigungen darauf finden sich in der folgenden Übersicht wieder. Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Anhangangabe 24 C ersichtlich.

Die Erhöhung der Steuerforderungen resultiert aus den Steuervorauszahlungen, die aufgrund des steuerlichen Verlustes für das Geschäftsjahr zurückgefordert werden sowie einem Verlustrücktrag in das Jahr 2022.

Hinsichtlich des nicht wertgeminderten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschluss-Stichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	2023	2022
Stand Wertberichtigungen am 01. Januar	6.269	5.962
Veränderung Konsolidierungskreis	7	90
Zuführungen	1.132	848
Verbrauch	(278)	(35)
Auflösung	(799)	(596)
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember	6.331	6.269

15. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

in TEUR	2023	2022
Bankguthaben	38.664	95.874
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	38.664	95.874
In der Kapitalflussrechnung dargestellte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	38.664	95.874

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 38.664 TEUR sind nicht laufzeitgebunden und umfassen überwiegend Guthaben bei Kreditinstituten. Daneben sind hier in geringem Umfang Kassenbestände enthalten. Beschränkte Barmittel zur Absicherung von Bürgschaft und für den Zahlungsverkehr gibt es nicht. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verringerten sich in der Berichtsperiode um 57.210 TEUR auf 38.664 TEUR. Weitere Informationen sind den Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

16. Sachanlagen

Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	58.697	17	885	6
Technische Anlagen und Maschinen	93.392	1.570	9.576	684
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	59.903	469	9.618	2.723
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.097	-	4.815	4
Summe	214.089	2.056	24.894	3.417

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Umbuchungen	Währungs- Umrechnung	31.12.2023
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	1.502	-	61.093
Technische Anlagen und Maschinen	47	(1)	103.900
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	216	5	67.488
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	(1.731)	-	5.177
Summe	34	4	237.660

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Abschreibungen Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	Zugänge (Wertminderungen)
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	33.780	5	4.527	-
Technische Anlagen und Maschinen	59.894	1.192	9.077	-
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	44.609	440	7.639	-
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-	-
Summe	138.283	1.637	21.243	-

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Abgänge	Umbuchungen	Währungs- Umrechnung	31.12.2023
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	1	-	-	38.310
Technische Anlagen und Maschinen	598	-	(1)	69.564
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.609	-	5	50.083
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-	-
Summe	3.208	-	4	157.959

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	22.783	24.917
Technische Anlagen und Maschinen	34.336	33.498
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.405	15.294
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.177	2.097
Summe	79.701	75.806

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	57.507	328	743	52
Technische Anlagen und Maschinen	82.231	1.183	10.003	33
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	54.141	1.313	6.596	2.168
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.085	-	1.196	-
Summe	194.964	2.824	18.538	2.253

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Umbuchungen	Währungs- Umrechnung	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	171	-	58.697
Technische Anlagen und Maschinen	6	2	93.392
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13	8	59.903
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	(184)	-	2.097
Summe	6	10	214.089

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Abschreibungen Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	Abgänge
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	28.803	256	4.756	35
Technische Anlagen und Maschinen	51.015	622	8.276	21
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	38.789	1.150	6.711	2.051
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-	-
Summe	118.607	2.028	19.743	2.107

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Umbuchungen	Währungsumrechnung	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	-	-	33.780
Technische Anlagen und Maschinen	-	2	59.894
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-	8	44.609
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-
Summe	-	10	138.283

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	24.917	28.704
Technische Anlagen und Maschinen	33.498	31.216
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.294	15.351
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.097	1.085
Summe	75.806	76.356

17. Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert

Die Immateriellen Vermögenswerte und der Geschäfts- oder Firmenwert haben sich wie folgt entwickelt:

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	4.983	-	1.957	-
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	94.417	221	4.688	1
Geschäfts- oder Firmenwert	1.137.134	308	54.140	133
Kundenbeziehungen	621.930	9.069	11.508	-
Geleistete Anzahlungen	2.475	-	832	3
Summe	1.860.939	9.598	73.125	137

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Sonstige Veränderungen	Umbuchungen	31.12.2023
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	-	-	6.940
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	-	1.368	100.693
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	1.191.449
Kundenbeziehungen	-	-	642.507
Geleistete Anzahlungen	-	(1.402)	1.902
Summe	-	(34)	1.943.491

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Amortisation	außerplanmäßiger Wertminderungsbedarf	Abgänge
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	353	-	244	-	-
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	59.668	216	10.614	-	1
Geschäfts- oder Firmenwert	196.055	308	-	12.662	-
Kundenbeziehungen	173.566	178	37.181	-	-
Geleistete Anzahlungen	-	-	-	-	-
Summe	429.642	702	48.039	12.662	1

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Sonstige Veränderungen	Umbuchungen	Wertaufholung	31.12.2023
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	-	-	-	597
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	-	-	-	70.497
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	-	209.025
Kundenbeziehungen	-	-	-	210.925
Geleistete Anzahlungen	-	-	-	-
Summe	-	-	-	491.044

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	6.343	4.630
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	30.196	34.749
Geschäfts- oder Firmenwert	982.424	941.079
Kundenbeziehungen	431.582	448.364
Geleistete Anzahlungen	1.902	2.475
Summe	1.452.447	1.431.297

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	2.416	-	2.397	-	170	4.983
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	87.869	373	4.995	22	1.202	94.417
Geschäfts- oder Firmenwert	1.109.784	11.500	16.056	206	-	1.137.134
Kundenbeziehungen	616.641	5.120	169	-	-	621.930
Geleistete Anzahlungen	3.027	-	826	-	(1.378)	2.475
Summe	1.819.737	16.993	24.443	228	(6)	1.860.939

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Amortisation	außerplanmäßiger Wertminderungsbedarf	Abgänge
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	178	-	175	-	-
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	49.847	352	9.491	-	22
Geschäfts- oder Firmenwert	123.263	575	-	72.232	15
Kundenbeziehungen	137.553	-	36.014	-	-
Geleistete Anzahlungen	-	-	-	-	-
Summe	310.841	927	45.680	72.232	37

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen
in TEUR	Sonstige Veränderungen	Umbuchungen	Wertaufholung	31.12.2022
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	-	-	-	353
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	-	-	-	59.668
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	-	196.055
Kundenbeziehungen	-	-	-	173.566
Geleistete Anzahlungen	-	-	-	-
Summe	-	-	-	429.642

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte	4.630	2.238
Erworbene immaterielle Vermögenswerte
Software und Lizenzen	34.749	38.022
Geschäfts- oder Firmenwert	941.079	986.522
Kundenbeziehungen	448.364	479.087
Geleistete Anzahlungen	2.475	3.027
Summe	1.431.297	1.508.896

A. Angaben zu den jährlichen Werthaltigkeitstests

Die Aragon Holdco führte zum 31. Dezember 2023 ihren jährlichen Werthaltigkeitstest für die den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerte durch. Auf Basis der zum Abschlussstichtag vorliegenden Erkenntnisse und Erwartungen der künftigen Entwicklung des Markt- und Wettbewerbsumfelds ergibt sich bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Labor Belgien und Klinische Medizin insgesamt ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 12.662 TEUR auf den Geschäfts- oder Firmenwert.

Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwertes auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten

Die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurde im Rahmen der Kaufpreisallokation wie folgt vorgenommen:

in TEUR	2023	2022
Labor und Klinische Medizin	463.187	448.562
Genetik	321.203	318.090
Pathologie	60.641	28.190
Zytologie	73.803	70.342
Labor Belgien	60.977	73.282
Krankenhaus	2.613	2.613
Sonstige	-	-
	982.424	941.079

Allgemeine Angaben

Die für den Werthaltigkeitstest zu ermittelnden erzielbaren Beträge wurden auf Basis der Nutzungswerte bestimmt. Diese Werte wurden mittels eines Barwertverfahrens berechnet. Die wesentlichen Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

in ProzenT	2023	2022
Abzinsungssatz (Deutschland)	7,5	7,3
Abzinsungssatz (Belgien)	7,9	7,6
Nachhaltige Wachstumsrate	0,9	0,7
Geplante EBITDA-Wachstumsrate (Durchschnitt der kommenden fünf Jahre)	8,5	9,1

Der Abzinsungssatz stellt eine Nach-Steuer-Größe dar, die auf Grundlage der historischen branchendurchschnittlich gewichteten Kapitalkosten geschätzt wurde.

Die Cashflow-Prognose enthält spezifische Schätzungen für zehn Jahre und eine ewige Wachstumsrate danach. Die nachhaltige Wachstumsrate wurde basierend auf der Schätzung der Geschäftsführung der langfristigen durchschnittlichen jährlichen EBITDA-Wachstumsrate ermittelt.

Der Prognosezeitraum von zehn Jahren wurde gewählt, da zum einen regelmäßig Bewertungen und Betrachtungen gegenüber unseren Stakeholdern auf einen Bewertungszeitraum größer oder gleich 10 Jahre abstellen, woraus sich auf einen entsprechenden Investitionshorizont schließen lässt. Zum anderen operiert die Gruppe in einer Branche, die insgesamt eine relative stabile und vorhersehbare Entwicklung aufweist (insbesondere hinsichtlich des Preisgerüsts mit Krankenkassen als Hauptkunden).

Darstellung der während der Berichtsperiode erfassten Wertminderungsaufwendungen/Wertaufholungserträge

Der zum Bilanzstichtag durchgeführte Werthaltigkeitstest ist zu dem Ergebnis gekommen, dass sich folgende Wertveränderungen im Geschäfts- oder Firmenwert während der Berichtsperiode ergeben haben.

in TEUR	Buchwert 31.12.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Wertminderungen	Wertaufholungen	Buchwert 31.12.2023
Labor und Klinische Medizin	448.562	-	14.982	(357)	-	463.187
Genetik	318.090	-	3.113	-	-	321.203
Pathologie	28.190	-	32.451	-	-	60.641
Zytologie	70.342	-	3.461	-	-	73.803
Labor Belgien	73.282	-	-	(12.305)	-	60.977
Krankenhaus	2.613	-	-	-	-	2.613
Sonstige	-	-	-	-	-	-
	941.079	-	54.007	(12.662)	-	982.424

Buchwerte und Geschäfts- oder Firmenwert je ZGE

Zum Zwecke der Überprüfung auf Wertminderung der Geschäfts- oder Firmenwerte wurde die Verteilung der Vermögenswerte und Schulden sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (ZGE) wie folgt vorgenommen. Die noch im Vorjahr nicht erfolgte Zuordnung konnte zum Abschlussstichtag damit abgeschlossen werden.

in TEUR	2023	2022
Labor und Klinische Medizin	820.141	821.676
Vermögenswerte und Schulden	356.954	373.114
Geschäfts- oder Firmenwert	463.187	448.562
Genetik	363.284	362.373
Vermögenswerte und Schulden	42.081	44.283
Geschäfts- oder Firmenwert	321.203	318.090
Pathologie	74.160	42.737
Vermögenswerte und Schulden	13.519	14.547
Geschäfts- oder Firmenwert	60.641	28.190
Zytologie	167.971	155.145
Vermögenswerte und Schulden	94.168	84.803
Geschäfts- oder Firmenwert	73.803	70.342
Labor Belgien	72.761	85.601
Vermögenswerte und Schulden	11.784	12.319
Geschäfts- oder Firmenwert	60.977	73.282
Krankenhaus	196	(246)
Vermögenswerte und Schulden	(2.417)	(2.859)
Geschäfts- oder Firmenwert	2.613	2.613
Sonstige	252	1.935
Vermögenswerte und Schulden	252	1.935
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-
Gesamt	1.498.765	1.469.221
Vermögenswerte und Schulden	516.341	528.142
Geschäfts- oder Firmenwert	982.424	941.079

B. Entwicklungskosten

in TEUR	2023	2022
Medizinische Entwicklungskosten
Mikrobiom	1	9
Exom-Diagnostik	10	9
Custom-Panel	2	4
GenLab8	4	7
Findme2Care	46	-
Molekularpathologie	6	8
SARS-Covid 19 Sequenzierung	-	6
	69	43
Sonstige Entwicklungskosten
Business Intelligence (BI@amedes)	101	142
eProcurement	1	25
Digital Patient Journey	95	50
Digitalisierung Human Resources Management	87	34
Laboratory information system	1.347	1.911
	1.631	2.162
	1.700	2.205

Die aktivierten Eigenleistungen des Berichtsjahres beliefen sich auf 1.700 TEUR und betreffen im Wesentlichen Investitionen in die Entwicklung einer neuen Abrechnungssoftware sowie einer zentralen Datenbank. Weiter wurden in 2023 einige Produkte im Bereich der Genetik weiterentwickelt sowie Digitalisierungsprojekte vorangetrieben.

18. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

Zu Beteiligungen, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden, veröffentlicht die Aragon HoldCo nachfolgende Informationen:

Gemeinschaftsunternehmen

Die RxOme GmbH in München ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an der sich der Konzern im Geschäftsjahr 2023 mit 50 Prozent beteiligt hat.

Durch die Entwicklung und den Vertrieb von Softwarelösungen, den Aufbau von Datenbanken und Onlinelösungen und den damit verbundenen Dienstleistungen im Bereich der medizinischen Genetik soll die Förderung und Stärkung des Austauschs zwischen unterschiedlichen Interessgruppen wie Patienten, Humangenetikern, Ärzten und anderen Fachbereichen sowie Pharmaunternehmen sichergestellt werden.

Die RxOme GmbH verfolgt mit ihrem Geschäftsfeld keine Gewinnerzielungsabsicht.

Die nachstehende Tabelle fasst die Finanzinformationen von RxOme für das Geschäftsjahr, wie im eigenen Abschluss aufgeführt, zusammen, berichtigt um Anpassungen an den beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt und Unterschiede bei den Rechnungslegungsmethoden.

in TEUR	2023	2022
Eigentumsanteil	50%	%
Langfristige Vermögenswerte	25	-
Kurzfriste Vermögenwerte	206	-
Langfristige Schulden	(175)	-
Kurzfristige Schulden	(36)	-
Nettovermögen (100%)	20	-
Anteil des Konzerns am Nettovermögen (50%)	10	-
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-
Buchwert	10	-
Umsatzerlöse	-	-
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-	-
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(5)	-
Abschreibungen	-	-
Zinsaufwendungen	-	-
Ertragssteueraufwendungen	-	-
Gewinn (Verlust) und Gesamtergebnis (100%)	(5)	-
Gewinn (Verlust) und Gesamtergebnis (50%)	(3)	-
Anteil des Konzerns am Gesamtergebnis	(3)	-
Erhaltene Dividenden des Konzerns	-	-

Eigenkapital und Schulden

19. Eigenkapital

Die Kapitalrücklage setzt sich wie folgt zusammen:

Gemäß Gesellschafterbeschluss vom 15. November 2021 wurde eine Kapitalerhöhung in Höhe von 112.221 TEUR am 16. November 2021 in die Kapitalrücklage durch die Aragon TopCo GmbH eingezahlt. Die Einlage wurde als sonstige Zuzahlung in die Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB verbucht.

Mit Beschluss vom 17. Dezember 2021 hat sich die Gesellschafterin verpflichtet, eine Stammkapitalerhöhung in Höhe von 475 TEUR durchzuführen. Im Rahmen dieser Kapitalerhöhung wurde ein Aufgeld in Höhe von 8.970 TEUR vereinbart welches am 3. und 4. Januar 2022 in die Kapitalrücklage eingezahlt wurde.

Mit Gesellschafterbeschluss vom 23. Februar 2023 hat sich die Gesellschafterin Aragon TopCo GmbH dazu verpflichtet die Kapitalrücklage um 1.289 TEUR im Sinne von § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB zu erhöhen. Die Einbringung wurde als sonstige Zuzahlung in die die Kapitalrücklage am 25. April 2023 eingezahlt.

20. Kapitalmanagement

Die wichtigsten Ziele des Kapitalmanagements der amedes-Gruppe sind eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes, die allen Anspruchsgruppen des Unternehmens zugutekommt, sowie die Sicherung der Liquidität und der Kreditwürdigkeit. Hierzu tragen neben der Reduzierung der Kapitalkosten die Optimierung der Cashflows bei.

Wir wollen eine starke Kapitalbasis beibehalten, um das Vertrauen von Investoren, Gläubigern und Märkten zu wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen.

Das Kapitalmanagement des Konzerns zielt darauf ab, durch einen positiven Cash Flow den Leverage, d.h. das Verhältnis aus angepasstem EBITDA und Nettoverschuldung, zu senken. Dabei umfasst die Nettoverschuldung alle Schulden (wie in der Bilanz ausgewiesen) abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.

in TEUR	2023	2022
Gesamte Schulden	1.888.471	1.796.518
Abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(38.664)	(95.874)
Nettoschulden	1.849.807	1.700.644
Eigenkapital	(51.168)	88.203
Angepasstes EBITDA	95.299	130.921
Nettoschulden im Verhältnis zum angepassten EBITDA	19,41	13,02

21. Andere finanzielle Verbindlichkeiten

in TEUR	2023	2022
Langfristige Schulden
Gesicherte Bankdarlehen	733.203	726.106
Verbindlichkeiten aus Leasing	57.001	53.231
Darlehen von nahestehenden Unternehmen	734.161	700.561
	1.524.365	1.479.898
Kurzfristige Schulden
Kurzfristig fälliger Teil der Verbindlichkeiten aus Leasing	18.008	16.809
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	91.593	6.758
	109.601	23.567
	1.633.966	1.503.465

Informationen darüber, inwieweit der Konzern Zinsänderungs-, Währungs- oder Liquiditätsrisiken ausgesetzt ist, finden sich in den Anhangangaben 24 C.

Aus der Revolving Credit Facility (RCF) wurden 80.000 TEUR in Anspruch genommen, daher haben sich die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten erhöht.

A. Konditionen

Die ausstehenden Darlehen weisen folgende Konditionen auf.

	31. Dezember 2023
in TEUR	Nominalzinssatz (%)			Fälligkeitsjahr	Nennbetrag	Buchwert
Bankdarlehen	4,86	-	7,70	2028	740.000	733.203
Darlehen nahestehende Unternehmen	5,00		5,00	2033	663.000	734.161
Verbindlichkeiten aus Leasing	2,15	-	5,51	0	75.009	75.009
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten gesamt					1.478.009	1.542.373

	31. Dezember 2022
in TEUR	Nominalzinssatz (%)			Fälligkeitsjahr	Nennbetrag	Buchwert
Bankdarlehen	3,50	-	4,86	2028	740.000	726.106
Darlehen nahestehende Unternehmen	5,00		5,00	2033	663.000	700.561
Verbindlichkeiten aus Leasing	2,15	-	5,51	0	70.040	70.040
Verzinsliche finanzielle Verbindlichkeiten gesamt					1.473.040	1.496.708

Das Bankdarlehen unterlag zum Bilanzstichtag keiner Besicherung von Geschäftsanteilen ausgewählter Tochtergesellschaften, der Verpfändung von Kontoguthaben sowie der Abtretung von Forderungen. Nähere Informationen finden sich in den Anhangangaben 24 C wieder.

B. Verbindlichkeitenspiegel

	31. Dezember 2023
in TEUR	Summe	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit 1 Jahr bis 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	824.797	91.648	732.505	644
Verbindlichkeiten aus Leasing	75.009	18.008	38.203	18.798
Darlehen nahestehende Unternehmen	734.161	-	-	734.161
Finanzielle Verbindlichkeiten	1.633.967	109.656	770.708	753.603

	31. Dezember 2022
in TEUR	Summe	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit 1 Jahr bis 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	732.864	6.812	366	725.686
Verbindlichkeiten aus Leasing	70.040	16.809	37.509	15.722
Darlehen nahestehende Unternehmen	700.561	-	-	700.561
Finanzielle Verbindlichkeiten	1.503.465	23.621	37.875	1.441.969

C. Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen

	Künftige Mindestleasingzahlungen		Zinszahlungen		Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen
in TEUR	2023	2022	2023	2022	2023	2022
Unter einem Jahr	20.256	19.060	2.248	2.251	18.008	16.809
Zwischen einem Jahr und fünf Jahren	42.951	42.135	4.748	4.627	38.203	37.508
Über fünf Jahren	20.435	17.339	1.637	1.617	18.798	15.722
Gesamt	83.642	78.534	8.633	8.495	75.009	70.040

D. Überleitung der Bewegungen der Schulden auf die Cashflows aus Finanzierungstätigkeiten

01. Januar bis 31. Dezember 2023	Schulden			Zur Sicherung langfristiger Verbindlichkeiten gehaltene (Vermögenswerte)/Schulden
in TEUR	Zu Cash-Managementzwecken eingesetzte Kontokorrentkredite	Übrige andere finanzielle Verbindlichkeiten	Verbindlichkeiten aus Leasing	Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps-Schulden
Stand zum 01. Januar 2023	334	1.433.091	70.040	-
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	-	-	-	-
Einzahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	80.207	-	-
Auszahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	(1.638)	-	-
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	-	-	(22.498)	-
Gezahlte Dividenden	-	-	-	-
Gezahlte Zinsen	-	(47.447)	-	-
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit	-	31.122	(22.498)	-
Veränderungen aus dem Erwerb oder Verlust von Tochterunternehmen oder anderen Geschäftsbetrieben	-	-	407	-
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes	-	-	-	-
Sonstige Änderungen
Bezogen auf Schulden	-	-	-	-
Änderungen von Kontokorrentkrediten	489	-	-	-
Neue Leasingverhältnisse	-	-	24.382	-
Zinsaufwendungen	-	93.922	2.678	-
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden	489	93.922	27.060	-
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Eigenkapital	-	-	-	-
Stand zum 31.Dezember 2023	823	1.558.135	75.009	-

01. Januar bis 31. Dezember 2023	Eigenkapital
in TEUR	Gezeichnetes Kapital/ Kapital-Rücklage	Andere Rücklagen	Gewinn- Rücklage	Nicht beherrschende Anteile	Gesamt
Stand zum 01. Januar 2023	121.715	50.124	(87.209)	3.572	1.591.667
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	1.289	-	-	-	1.289
Einzahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	-	-	-	80.207
Auszahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	-	-	-	(1.638)
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	-	-	-	-	(22.498)
Gezahlte Dividenden	-	-	-	(1.124)	(1.124)
Gezahlte Zinsen	-	-	-	-	(47.447)
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit	1.289	-	-	(1.124)	8.789
Veränderungen aus dem Erwerb oder Verlust von Tochterunternehmen oder anderen Geschäftsbetrieben	-	-	-	(682)	(275)
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes	-	-	-	-	-
Sonstige Änderungen
Bezogen auf Schulden	-	-	-	-	-
Änderungen von Kontokorrentkrediten	-	-	-	-	489
Neue Leasingverhältnisse	-	-	-	-	24.382
Zinsaufwendungen	-	-	-	-	96.600
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden	-	-	-	-	121.471
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Eigenkapital	-	(21.213)	(118.004)	362	(138.855)
Stand zum 31.Dezember 2023	123.004	28.911	(205.213)	2.128	1.582.797

01. Januar bis 31. Dezember 2022	Schulden			Zur Sicherung langfristiger Verbindlichkeiten gehaltene (Vermögenswerte)/Schulden
in TEUR	Zu Cash-Managementzwecken eingesetzte Kontokorrentkredite	Übrige andere finanzielle Verbindlichkeiten	Verbindlichkeiten aus Leasing	Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps - Schulden
Stand zum 01. Januar 2022	272	1.395.943	69.198	11.647
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	-	-	-	-
Einzahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	-	-	-
Auszahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	(5.347)	-	-
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	-	-	(20.701)	-
Gezahlte Dividenden	-	-	-	-
Gezahlte Zinsen	-	(22.447)	-	(3.566)
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit	-	(27.794)	(20.701)	(3.566)
Veränderungen aus dem Erwerb oder Verlust von Tochterunternehmen oder anderen Geschäftsbetrieben	-	-	2.488	-
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes	-	-	-	(11.647)
Sonstige Änderungen
Bezogen auf Schulden	-	-	-	-
Änderungen von Kontokorrentkrediten	62	-	-	-
Neue Leasingverhältnisse	-	-	16.533	-
Zinsaufwendungen	-	64.942	2.522	3.566
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden	62	64.942	19.055	3.566
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Eigenkapital	-	-	-	-
Stand zum 31.Dezember 2022	334	1.433.091	70.040	-

01. Januar bis 31. Dezember 2022	Eigenkapital
in TEUR	Gezeichnetes Kapital/ Kapitalrücklage	Andere Rücklagen	Gewinnrücklage	Nicht beherrschende Anteile	Gesamt
Stand zum 01. Januar 2022	112.271	(7.639)	1.239	4.237	1.587.168
Veränderungen des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	9.444	-	-	-	9.444
Einzahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	-	-	-	-
Auszahlungen aus anderen finanziellen Verbindlichkeiten	-	-	-	-	(5.347)
Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten	-	-	-	-	(20.701)
Gezahlte Dividenden	-	-	-	(1.573)	(1.573)
Gezahlte Zinsen	-	-	-	-	(26.013)
Gesamtveränderung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit	9.444	-	-	(1.573)	(44.190)
Veränderungen aus dem Erwerb oder Verlust von Tochterunternehmen oder anderen Geschäftsbetrieben	-	-	-	-	2.488
Änderungen des beizulegenden Zeitwertes	-	-	-	-	(11.647)
Sonstige Änderungen
Bezogen auf Schulden	-	-	-	-	-
Änderungen von Kontokorrentkrediten	-	-	-	-	62
Neue Leasingverhältnisse	-	-	-	-	16.533
Zinsaufwendungen	-	-	-	-	71.030
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Schulden	-	-	-	-	87.625
Gesamte sonstige Änderungen, bezogen auf Eigenkapital	-	57.763	(88.448)	908	(29.777)
Stand zum 31.Dezember 2022	121.715	50.124	(87.209)	3.572	1.591.667

22. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten

in TEUR	2023	2022
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	26.877	23.934
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	26.877	23.934
Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern	10.807	10.123
Verbindlichkeiten aus Kaufpreisen	9.232	11.939
übrige sonstige Verbindlichkeiten	1.891	2.874
Sonstige Verbindlichkeiten	21.930	24.936
	48.807	48.870
Langfristig	3.484	7.358
Kurzfristig	45.323	41.512
	48.807	48.870

A. Passivischer Abgrenzungsposten

in TEUR	2023	2022
Zuwendungen der öffentlichen Hand	1.199	1.250
Kundenanzahlungen	209	199
Sonstige Abgrenzungen	17	20
Langfristig	1.216	1.270
Kurzfristig	209	199
	1.425	1.469

Bei den Kundenanzahlungen handelt es sich im Wesentlichen um noch durchzuführende medizinische Fortbildungsveranstaltungen sowie Ansprüche auf medizinische Leistungen.

In den Zuwendungen der öffentlichen Hand sind Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens enthalten. Die Auflösung erfolgt analog der Abschreibung der einzelnen geförderten Vermögenswerte nach deren voraussichtlicher Nutzungsdauer. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur dann bilanziell erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendung wird bei Gewährung passiviert. Die geförderten Anlagengüter werden brutto ausgewiesen.

23. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

	Rückstellungen für Abschluss und Prüfung	Rückstellungen für ausstehende Rechnungen	Restrukturierung	Rückstellungen für Prozessrisiko
in TEUR
Stand am 01. Januar 2023	1.221	5.096	-	2.000
Veränderung Konsolidierungskreis	11	-	-	-
Zuführung	807	2.858	10.000	-
davon: Aufzinsung	-	-	-	-
Verbrauch	(652)	(1.741)	-	-
Auflösung	(114)	(1.110)	-	(2.000)
Stand am 31. Dezember 2023	1.273	5.102	10.000	-
Langfristig	-	-	-	-
Kurzfristig	1.273	5.102	10.000	-
	1.273	5.102	10.000	-

	Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen	Rückstellungen für Aufbewahrung	Rückstellung für Beratung und Rechtskosten	Gesamt
in TEUR
Stand am 01. Januar 2023	5.346	917	526	15.106
Veränderung Konsolidierungskreis	-	18	-	29
Zuführung	563	15	1.643	15.886
davon: Aufzinsung	92	-	-	92
Verbrauch	(56)	-	(309)	(2.758)
Auflösung	(24)	-	(161)	(3.409)
Stand am 31. Dezember 2023	5.829	950	1.699	24.854
Langfristig	5.745	950	-	6.695
Kurzfristig	84	-	1.699	18.158
	5.829	950	1.699	24.853

Anhangangabe	Rückstellungen für Abschluss und Prüfung	Rückstellungen für ausstehende Rechnungen	Rückstellungen für Prozessrisiko
in TEUR
Stand am 01. Januar 2022	1.191	5.276	-
Veränderung Konsolidierungskreis	64	896	-
Zuführung	731	3.035	2.000
davon: Aufzinsung	-	-	-
Verbrauch	(700)	(2.243)	-
Auflösung	(65)	(1.868)	-
Stand am 31. Dezember 2022	1.221	5.096	2.000
Langfristig	-	-	-
Kurzfristig	1.221	5.096	2.000
	1.221	5.096	2.000

	Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen	Rückstellungen für Aufbewahrung	Rückstellung für Beratung und Rechtskosten	Gesamt
in TEUR
Stand am 01. Januar 2022	5.747	880	1.144	14.238
Veränderung Konsolidierungskreis	-	20	-	980
Zuführung	246	17	306	6.335
davon: Aufzinsung	-	-	-	-
Verbrauch	-	-	(868)	(3.811)
Auflösung	(647)	-	(56)	(2.636)
Stand am 31. Dezember 2022	5.346	917	526	15.106
Langfristig	5.341	917	-	6.258
Kurzfristig	5	-	526	8.848
	5.346	917	526	15.106

A. Belastende Verträge

Neue Verpflichtungen haben sich im Berichtszeitraum nicht ergeben.

B. Restrukturierung

Im Laufe des Jahres 2023 hat der Konzern eine Rückstellung von EUR 10 Mio. für die Restrukturierung "energize amedes" gebildet. Im Rahmen des Transformationsprojektes "energize amedes" sollen schlanke, effiziente und verbindliche Prozesse entwickelt werden, um gemeinsame Arbeitsmethoden zu etablieren und Komplexes zu vereinfachen. Das Ziel ist es Medizinische Exzellenz, Entwicklung von Innovationen, Kommunikation, Weiterbildung und wertschöpfende Tätigkeiten zu stärken.

Die geschätzten Restrukturierungskosten enthalten hauptsächlich Leistungen an Arbeitnehmer aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sowie Rechtsberatungskosten basierend auf einem detaillierten Plan, der zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretung vereinbart wurde. Es wird erwartet, dass die wesentlichen Kosten für die Restrukturierung im Geschäftsjahr 2024 anfallen und die gesamte Maßnahme im Geschäftsjahr 2025 abgeschlossen ist.

Finanzinstrumente

24. Finanzinstrumente - beizulegende Zeitwerte und Risikomanagement

A. Einstufung und beizulegende Zeitwerte

Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten, einschließlich ihrer Stufen in der Fair Value Hierarchie. Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.

Sofern keine Angaben über beilzulegende Zeitwerte gemacht wurden, entsprechen die Zeitwerte den Buchwerten.

01. Januar bis 31. Dezember 2023	Buchwert			Beizulegender Zeitwert
in TEUR	Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten	Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	Gesamt	Stufe 2	Gesamt
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen	125.010	-	125.010	-	-
Ausleihungen	1.857	-	1.857	-	-
Andere finanzielle Vermögenswerte	945	-	945	-	-
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	38.664	-	38.664	-	-
Wandelschuldverschreibung	300	-	300	-	-
	166.776	-	166.776	-	-
Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden
Gesicherte Bankdarlehen	-	733.203	733.203	-	-
Darlehen nahestehende Unternehmen	-	734.161	734.161	713.601	713.601
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ^*	-	26.876	26.876	-	-
	-	1.494.240	1.494.240	713.601	713.601

^* Nicht enthalten sind abgegrenzte Aufwendungen, die keine finanziellen Verbindlichkeiten darstellen

B. Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

i. Bewertungstechniken und wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren

Die nachstehende Tabelle zeigt die Bewertungstechnik, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 2 verwendet wurde, sowie etwaig verwendete, wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Art	Bewertungstechnik	Wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren	Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
Bedingte Gegenleis-	Abgezinste Zahlungsströme: Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Zahlungen, abgezinst mit einem risikoadjustierten Abzinsungssatz.	Erwartete Zahlungsströme innerhalb der nächsten 2 Jahre: 9.299 TEUR	Der geschätzte beizulegende Zeitwert würde steigen (sinken), wenn: - die erwarteten Zahlungsströme höher (niedriger) wären - der risikobereinigte Abzinsungssatz niedriger (höher) wäre.
tungen
Zinsswaps	Swapmodelle:	nicht anwendbar	nicht anwendbar
	Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt als Barwert der geschätzten künftigen Cashflows. Schätzungen der künftigen Cashflows aus variablen Zinszahlungen basieren auf notierten Swapsätzen, künftigen Preisen und Interbankenzinssätzen. Die geschätzten Cashflows werden diskontiert unter Verwendung einer Zinsstrukturkurve, die aus ähnlichen Quellen konstruiert worden ist und die dem relevanten Vergleichs- Interbankenzinssatz widerspiegelt, der von Marktteilnehmern bei der Preisbildung von Zinsswaps verwendet wird.

Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente

Art	Bewertungstechnik
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten ^*	Abgezinste Cashflows: Das Bewertungsmodell berücksichtigt den Barwert der erwarteten Cashflows, diskontiert mit einem risikoadjustierten Diskontierungszins

^* Sonstige finanzielle Schulden enthalten gesicherte und ungesicherte Bankdarlehen, Darlehen von nahestehenden Unternehmen und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing

C. Finanzielles Risikomanagement

Der Konzern ist den folgenden Risiken aus dem Einsatz von Finanzinstrumenten ausgesetzt:

Ausfallrisiko (siehe (C) (ii))

Liquiditätsrisiko (siehe (C) (iii))

Marktrisiko (siehe (C) (iv))

i. Grundsätze des Risikomanagements

Die Geschäftsführung trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Risikomanagements. Aufgrund der Tatsache, dass nur ein derivatives Finanzinstrument im Konzern zur Absicherung des Zinsänderungsrisikos vorhanden ist und dass es darüber hinaus weder weitere, abzusichernde Risiken noch andere Finanzinstrumente gibt, ist ein Risikomanagement für Finanzinstrumente nur sehr eingeschränkt notwendig.

ii. Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko ist das Risiko von finanziellen Verlusten, wenn ein Kunde oder Vertragspartner eines Finanzinstrumentes seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das Ausfallrisiko entsteht grundsätzlich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Finanzanlagen des Konzerns.

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen.

Das Ausfallrisiko des Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst.

Der Konzern begrenzt sein Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch Festlegung eines maximalen Zahlungsziels auf 30 Tagen bei Privatpatienten und 14 Tagen bei Einsendern.

Der Konzern verlangt für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen keine Sicherheiten, so dass es entsprechend auch keine Forderungen gibt, für die aufgrund von Sicherheiten keine Wertminderungen erfasst wurden.

Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen am 31.12.2023 gegliedert nach geografischen Regionen, stellt sich wie folgt dar.

Forderungen nach Land

	Buchwert
in TEUR	2023	2022
Deutschland	84.637	79.076
Belgien	8.542	9.750
Österreich	3.050	1.492
Dubai	54	45
	96.283	90.363

Das maximale Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, gegliedert nach Art der Kunden, stellt sich wie folgt dar:

Forderungen nach Kunden

	Buchwert
in TEUR	2023	2022
Forderungen gegenüber Kassenärztlichen Vereinigungen	50.868	50.748
Forderungen gegenüber Patienten	23.090	24.395
Sonstige	22.325	15.220
	96.283	90.363

Aufgrund des hohen Diversifizierungsgrades der Forderungen erfolgen keine weiteren Analysen bezüglich der Größe der Kunden und ihrem Anteil am Umsatz.

Einschätzung der erwarteten Kreditverluste

Der Konzern verwendet eine Wertberichtigungsmatrix, um die erwarteten Kreditverluste der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Patienten zu messen, die eine sehr große Anzahl kleiner Salden umfassen.

Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über das geschätzte Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen, inklusive Vertragsvermögenswerte für Patienten zum 31. Dezember 2023.

Patienten (OP-geführt)

31. Dezember 2023 in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 90 Tage	0,5%	11.423	57
im Inkassoprozess (überfällig > 90 Tage)	50,0%	66	33
Titulierte und zu titulierende Forderungen	100,0%	4.077	4.077
		15.566	4.167

Patienten (nicht OP-geführt)

31. Dezember 2023 in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 365 Tage	0,9%	6.196	55
überfällig > 365 Tage	72,6%	1.328	964
		7.524	1.019

Sonstige

31. Dezember 2023 in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 180 Tage	0,6%	21.185	120
überfällig > 180 Tage ≤ 365 Tage	50,0%	404	202
überfällig > 365 Tage	100,0%	736	736
		22.325	1.058

Kassenärztliche Vereinigungen

31. Dezember 2023 in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 365 Tage	0,2%	50.868	87
		50.868	87

Patienten (OP-geführt)

31. Dezember 2022
inTEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 90 Tage	0,6%	10.998	65
im Inkassoprozess (überfällig > 90 Tage)	50,0%	762	381
Titulierte und zu titulierende Forderungen	100,0%	3.617	3.617
		15.377	4.063

Patienten (nicht OP-geführt)

31. Dezember 2022
in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 365 Tage	1,1%	7.648	86
überfällig > 365 Tage	77,2%	1.370	1.058
		9.018	1.144

Sonstige

31. Dezember 2022
in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 180 Tage	0,5%	14.080	74
überfällig > 180 Tage ≤ 365 Tage	50,0%	500	250
überfällig > 365 Tage	100,0%	640	640
		15.220	964

Kassenärztliche Vereinigungen

31. Dezember 2022
in TEUR	Verlusterate (gewichteter Durchschnitt)	Bruttowert	Wertberichtigung
nicht fällig oder überfällig ≤ 365 Tage	0,2%	50.748	98
		50.748	98

Die Verlustraten werden auf Grundlage der tatsächlichen Kreditverluste und Erfahrungen in den vergangenen Jahren berechnet.

Entwicklung der Wertberichtigungen in Bezug auf Forderungen und Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte

Die Entwicklung der Wertberichtigungen bezüglich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen während des Jahres stellt sich wie folgt dar.

in TEUR	2023	2022
Stand Wertberichtigungen am 01. Januar	6.269	5.962
Veränderung Konsolidierungskreis	7	90
Zuführungen	1.132	848
Verbrauch	(278)	(35)
Auflösung	(799)	(596)
Stand Wertberichtigungen am 31. Dezember	6.331	6.269

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Konzern hält am 31. Dezember 2023 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 38.664 TEUR. Diese Summe stellt somit auch das maximale Ausfallrisiko im Hinblick auf diese Vermögenswerte dar. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken hinterlegt, die mit Ratings von Aa2 bis A3 der Ratingagentur Moody's bzw. AA- bis A- der Ratingagentur Fitch bewertet werden. Aufgrund der externen Ratings der Banken sowie der jederzeitigen Verfügbarkeit der Mittel nimmt der Konzern an, dass die Zahlungsmittel ein geringes Ausfallrisiko ausweisen.

Derivate

Der Konzern hat ein Derivat zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken bei einer Bank abgeschlossen, die mit einem Rating von AA- der Ratingagentur S&P bewertet wurde.

Garantien

Der Konzern stellt zum Bilanzstichtag keine finanziellen Garantien für Verbindlichkeiten von Tochterunternehmen aus.

i. Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verpflichtungen vertragsgemäß zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherstellen, dass stets ausreichend liquide Mittel zur verfügbar sind, um den Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Der Konzern überwacht kontinuierlich den Verlauf der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Verlauf der Zahlungsmittelabflüsse aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten. Zielsetzung dabei ist eine möglichst konstante Net Working Capital Ratio.

Zudem verfügt der Konzern über folgende Kreditlinien:

―	Revolving Credit Facility (RCF) über EUR 121 Mio. Die Verzinsung der RCF ist abhängig vom aktuellen Verschuldungsgrad des Konzerns und beläuft sich aktuell auf EURIBOR + 300 Basispunkte. Sofern der EURIBOR < 0,00 % ist, wird EURIBOR = 0,00 % angenommen. Aus diesem RCF stehen zum Abschlussstichtag EUR 41 Mio. zur weiteren kurzfristigen Ziehung zur Verfügung.
―	Darüber hinaus bestehen Ancillary Facilities über insgesamt EUR 14,00 Mio., die wahlweise für die Ausgabe von Avalen sowie für Ziehungen auf EONIA und EURIBOR Basis verwendet werden können. Unter diesen Facilities stehen zum 31.12.2023 EUR 6,30 Mio. für weitere kurzfristige Ziehungen zur Verfügung.

Bedeutung des Liquiditätsrisikos

Im Folgenden werden die vertraglichen Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten und Vermögenswerte am Abschlussstichtag einschließlich geschätzter Zinszahlungen dargestellt.

31. Dezember 2023

		vertragliche Zahlungsströme
in TEUR	Buchwert	Gesamtbetrag	unter einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	über fünf Jahren
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
gesicherte Bankdarlehen	733.203	1.023.312	58.061	964.677	574
Darlehen nahestehende Unternehmen	734.161	1.195.872	-	-	1.195.872
Verbindlichkeiten aus Leasing	75.009	83.642	20.256	42.951	20.435
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	26.876	26.876	26.876	-	-
	1.569.249	2.329.702	105.193	1.007.628	1.216.881
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps	46.107	(73.028)	(26.622)	(46.406)	-
	46.107	(73.028)	(26.622)	(46.406)	-

Durch die Zinsentwicklung auf den Kapitalmärkten wird erwartet, dass der Konzern aus dem eingesetzten Zinsswap die o. g. Zahlungsströme auf Basis des am Abschlussstichtag gültigen Marktzinssatzes erhält.

31. Dezember 2022

		vertragliche Zahlungsströme
in TEUR	Buchwert	Gesamtbetrag	unter einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	über fünf Jahren
Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten
gesicherte Bankdarlehen	726.106	954.365	36.426	145.804	772.135
Darlehen nahestehende Unternehmen	700.561	1.195.872	-	-	1.195.872
Verbindlichkeiten aus Leasing	70.040	78.534	19.060	42.135	17.339
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	23.934	23.934	23.934	-	-
	1.520.641	2.252.705	79.420	187.939	1.985.346
Derivative finanzielle Vermögenswerte
Zu Sicherungszwecken eingesetzte Zinsswaps	73.978	(33.645)	(8.970)	(24.675)	-
	73.978	(33.645)	(8.970)	(24.675)	-

Der Konzern verfügt über ein gesichertes Bankdarlehen, das einen Leverage-Covenant enthält. Ein künftiger Verstoß gegen den vereinbarten, maximalen Leverage des Konzerns kann dazu führen, dass das Darlehen sowie die in diesem Vertrag verankerte Revolving Credit Facility und die Ancillary Facilities früher als in der oberen Tabelle angegeben zurückzuzahlen ist. Entsprechend der Vereinbarung wird der Covenant systematisch überwacht und regelmäßig an die Geschäftsführung berichtet, um nicht gegen den Covenant zu verstoßen und - sofern es notwendig werden sollte - rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können.

Die Zinszahlungen aus dem Darlehen sowie die variablen Zinsanteile aus dem Swap spiegeln die aktuellen Marktverhältnisse für Terminzinssätze am Abschlussstichtag wider. Diese können sich mit der Veränderung der Marktzinssätze ändern, so dass sich folglich auch die in der Tabelle dargestellten Beträge verändern können. Es wird nicht erwartet, dass ein in diese Fälligkeitsanalyse einbezogener Zahlungsstrom erheblich früher anfallen könnte.

i. Marktrisiko

Das Marktrisiko ist das Risiko, dass sich die Marktpreise wie zum Beispiel Wechselkurse, Zinssätze oder Aktienkurse ändern und dadurch die Erträge des Konzerns oder den Wert der gehaltenen Finanzinstrumente beeinflusst werden.

Währungsrisiko

Die wesentlichen Umsätze werden in Deutschland, Belgien und Österreich in Euro generiert, so dass sich hieraus kein nennenswertes Währungsrisiko ergibt. Einzelne Dienstleistungen werden im Ausland erworben, so dass sich hieraus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergeben, die grundsätzlich einem Wechselkursrisiko unterliegen. Allerdings ist das Volumen der im Ausland getätigten Käufe so gering, dass sich daraus kein nennenswertes und zu managendes Wechselkursrisiko ergibt.

Bedeutung des Währungsrisikos

Die zusammengefassten quantitativen Informationen zum Währungsrisiko des Konzerns stellen sich wie folgt dar:

	31.12.2023
	EUR	davon USD	davon GBP	davon JPY	davon CHF	davon AED
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	96.283	-	-	-	-	54
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(26.876)	(14)	(34)	(6)	(1)	(30)
	69.407	(14)	(34)	(6)	(1)	24

	31.12.2022
	EUR	davon USD	davon GBP
in TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	90.363	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(23.934)	(12)	(29)
	66.429	(12)	(29)

Die folgenden Wechselkurse waren anzuwenden:

	31.12.2023	31.12.2022
USD	1,1114	1,0649
GBP	0,8706	0,8855
JPY	108,5600	0,0000
CHF	0,9302	0,0000
AED	4,0604	3,9198

Zinsänderungsrisiko

Der Konzern schloss am 27.10.2021 mit der Credit Agricole Corporate and Investment Bank einen Zinsswap ab. Laufzeitbeginn war der 31.07.2022. Mit Hilfe dieses Swaps soll das Zinsänderungsrisiko des 3M-EURIBOR aus dem Senior Facilities-Agreement (nachfolgend "SFA") reduziert werden. Für die Bilanzierung wird Cashflow Hedge Accounting angewendet.

Zur Absicherung des Zinsrisikos aus dem syndizierten Kredit über EUR 760 Mio. (davon von der Aragon HoldCo GmbH EUR 740 Mio. zum 31.12.2023 in Anspruch genommen) besteht zum 31. Dezember 2023 ein Zins-Swap-Geschäft mit einem Nominalwert von EUR 740 Mio., was bei der aktuellen Darlehensverbindlichkeit einer Absicherungsquote von 100% entspricht. Aufgrund der allgemeinen Zinsentwicklung hat dieses am Bilanzstichtag einen positiven Marktwert in Höhe von EUR 46,1 Mio. € (Vorjahr: EUR 74,0 Mio. €). In dieser Höhe ist der Zinsswap als anderer finanzieller Vermögenswert angesetzt.

Durch die Abgrenzungen der SWAP-Zahlungen in Höhe von EUR 4,5 Mio. zum Bilanzstichtag ergibt sich aus dem Zins-Swap ein OCI in Höhe von EUR 41,6 Mio.

Bedeutung des Zinsänderungsrisikos

Am Abschlussstichtag stellt sich das Zinssatzprofil der verzinslichen Finanzinstrumente des Konzerns wie folgt dar:

	Nominalwert
in TEUR	2023	2022
Festverzinsliche Instrumente
Effekte aus Zinsswaps	(3.074)	(3.635)
Darlehen nahestehende Unternehmen	734.161	700.561
	731.087	696.926
Variabel verzinsliche Instrumente
Finanzielle Verbindlichkeiten	733.203	726.106
Effekte aus Zinsswaps	23.745	1.237
	756.948	727.343

Durch den Anstieg des 3-Monats-EURIBOR sind dem Konzern im Geschäftsjahr aus dem Zinsswap 23.745 TEUR (Vorjahr: 1.237 TEUR) zugeflossen. Für den festverzinslichen Teil wurden hingegen 3.074 TEUR (Vorjahr: 3.635 TEUR) Zinsen gezahlt.

Sensitivitätsanalyse der Zahlungsströme für variable verzinsliche Instrumente

Eine Veränderung von 100 Basispunkten der Zinssätze zum Abschlussstichtag hätte den Gewinn oder Verlust mit den nachfolgend aufgeführten Beträgen erhöht bzw. vermindert.

	2023		2022
	Gewinn oder Verlust		Gewinn oder Verlust
Effekte in TEUR	100 Bp Erhöhung	100 Bp Minderung	100 Bp Erhöhung	100 Bp Minderung
Variabel verzinsliche Instrumente	(7.503)	7.503	(7.503)	1.714
Zinsswaps	7.503	(7.503)	6.072	(7.435)
Sensitivität der Zahlungsströme (netto)	-	-	(1.431)	(5.721)

Sonstige Marktpreisrisiken

Der Konzern ist keinen weiteren Marktpreisrisiken ausgesetzt, da er keine Anlagen in Wertpapieren tätigt.

D. Derivative Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die als Absicherung von Zahlungsströmen bestimmt wurden

Der Konzern sichert das Zinsänderungsrisiko im Zusammenhang mit dem syndizierten Bankdarlehen über ein Zins-Swap-Geschäft ab. Nähere Informationen finden sich in Anhangangabe 35Iwieder.

E. Globalnettingvereinbarungen oder ähnliche Vereinbarungen

Der Konzern hat das vorhandene Zinssicherungsgeschäft gemäß den Globalnettingvereinbarungen (Rahmenvertrag) der International Swaps and Derivatives Association (ISDA) abgeschlossen. Demnach werden grundsätzlich Beträge, die gemäß solchen Vereinbarungen von jeder Gegenpartei an einem Tag im Hinblick auf ausstehende Transaktionen in der gleichen Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere Partei zu zahlen ist.

Aufgrund des positiven EURIBORs ergeben sich aktuell gegensätzliche Zahlungsströme von beiden Vertragsparteien, die zu einem Nettobetrag zusammengefasst werden können.

Zusammensetzung des Konzerns

25. Verzeichnis der Tochterunternehmen

Die Tochterunternehmen des Konzerns sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

			Eigenkapitalanteil in %
	Name des Unternehmens	Sitz	2023	2022
	Tochterunternehmen der Aragon HoldCo GmbH
	Aragon BidCo GmbH	Göttingen	100,00 %	100,00 %	⁴
	Tochterunternehmen der Aragon BidCo GmbH
	amedes Holding GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	⁶
	Tochterunternehmen der amedes Holding GmbH
1	amedes Medizinische Dienstleistungen GmbH	Göttingen	100,00 %	100,00 %	¹
2	Laboratoire Luc Olivier SA	Noville-les-Bois,Belgien	100,00 %	100,00 %	²
	Tochterunternehmen der amedes Medizinische Dienstleistungen GmbH
1	amedes MVZ Trägergesellschaft Göttingen mbH	Göttingen	100,00 %	100,00 %	³
2	Medizinisches Versorgungszentrum wagnerstibbe für Medizinische Mikrobiologie, Infektiologie, Hygiene und Tropenmedizin GmbH	Göttingen	100,00 %	100,00 %	³
3	Medizinisches Versorgungszentrum Institut für klinische Genetik, Pathologie und Zytologie Nordrhein GmbH	Oberhausen	100,00 %	100,00 %	³
4	Medizinisches Versorgungszentrum Institut für Labormedizin und klinische Genetik Rhein/Ruhr GmbH	Essen	100,00 %	100,00 %	³
5	Medizinisches Versorgungszentrum für Laboratoriumsdiagnostik Raubling GmbH	Raubling	100,00 %	100,00 %	³
6	Medizinisches Versorgungszentrum für Labordiagnostik und Mikrobiologie Rhein-Main GmbH	Raunheim	100,00 %	100,00 %	³
7	Medizinisches Versorgungszentrum Fertility Center Hamburg GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
8	Medizinisches Versorgungszentrum DIAMEDIS Diagnostische Medizin Sennestadt GmbH	Bielefeld	100,00 %	100,00 %	³
9	amedes MVZ für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie Halle/Leipzig GmbH	Halle (Saale)	100,00 %	100,00 %	³
10	amedes Medizinisches Versorgungszentrum für Gynäkologie und Pathologie München GmbH	München	100,00 %	100,00 %	³
11	Medizinisches Versorgungszentrum für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie Erfurt GmbH	Erfurt	100,00 %	100,00 %	³
12	Medizinisches Versorgungszentrum für Gynäkologie, präventive Zytologie/Dysplasiesprechstunde GmbH	Essen	100,00 %	100,00 %	³
13	Medizinisches Versorgungszentrum wagnerstibbe für Gynäkologie, Reproduktionsmedizin, Zytologie, Pathologie und Innere Medizin GmbH	Hannover	100,00 %	100,00 %	³
14	Medizinisches Versorgungszentrum für Gynäkologie, Zytologie, Pathologie und Laboratoriumsmedizin GmbH	Wasserburg	100,00 %	100,00 %	³
15	amedes Medizinisches Versorgungszentrum Hamburg GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
16	amedes Medizinisches Versorgungszentrum für Laboratoriumsmedizin und Mikrobiologie GmbH	Fürstenfeldbruck	100,00 %	100,00 %	³
17	Medizinisches Versorgungszentrum für Pathologie und Laboratoriumsmedizin Dr. Rabenhorst GmbH	Kiel	100,00 %	100,00 %	³
18	MVZ - Zentrum für Pathologie und Zytodiagnostik GmbH	Köln	100,00 %	100,00 %	³
19	amedes MVZ für Diabetologie und Endokrinologie Münster GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	⁵
20	amdes MVZ für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie GmbH	Jena	100,00 %	100,00 %	³
21	Medivision Betriebsgesellschaft mbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
22	Medivision Trägergesellschaft mbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
23	aescuLabor Hamburg GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
24	Medizinisches Versorgungszentrum für Laboratoriumsmedizin und Humangenetik Hamburg GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
25	MVZ Medivision Altona GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
26	LaborService HannoMed GmbH	Hannover	100,00 %	100,00 %	³
27	Liquid Biopsy Center GmbH	Göttingen	100,00 %	100,00 %	³
28	amedes Krankenhaus Verwaltungs GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	⁵
29	Reha-Zentrum Westküste Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG	Husum	100,00 %	100,00 %	⁵
30	KLW Krankenhausbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG	Husum	100,00 %	100,00 %	⁵
31	ARCHIMEDlife GmbH	Wien	100,00 %	50,10 %
	Tochterunternehmen der KLW Krankenhausbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG
1	amedes Medizinisches Versorgungszentrum für Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie und Genetik Hamburg GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
2	MVZ amedes genetics für interdisziplinäre Labordiagnostik GmbH	Hannover	100,00 %	100,00 %	³
3	Medizinisches Versorgungszentrum amedes für IVF- und Pränatalmedizin in Köln GmbH	Köln	100,00 %	100,00 %	³
4	FertiMed GmbH	Köln	100,00 %	100,00 %	⁵
5	amedes MVZ für Pathologie, Zytodiagnostik und Humangenetik in Halle GmbH	Halle	100,00 %	100,00 %	³
6	MVZ Institut für Klinische Genetik und Tumorgenitik Bonn GmbH	Bonn	100,00 %	100,00 %	³
7	Dr. Pietschmann MVZ GmbH	Regensburg	100,00 %	100,00 %	³
8	amedes MVZ für Chirurgie Husum GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
9	Medizinisches Versorgungszentrum amedes für Gynäkologie, Zytologie und Pathologie in Marl GmbH	Marl	100,00 %	100,00 %	⁵
10	Medizinisches Versorgungszentrum Westfalen/Ruhr für Pathologie und Genetik GmbH	Dortmund	100,00 %	100,00 %	⁵
11	MVZ Kinderwunschzentrum Wuppertal GmbH	Wuppertal	75,10 %	75,10 %
12	MVZ Kinderwunschzentrum Dortmund GmbH	Dortmund	75,10 %	75,10 %
13	amedes MVZ am Chlodwigplatz GmbH	Köln	100,00 %	100,00 %	³
14	amedes MVZ MEDLAB Würzburg GmbH	Würzburg	100,00 %	100,00 %	³
15	Medlab - Gesellschaft für Laboratoriumsanalytik mbH	Gotha	100,00 %	100,00 %	³
16	Medlab Analytik Dubai FZ-LLC	Dubai	100,00 %	100,00 %
17	amedes MVZ Kinderwunschzentrum an der Oper GmbH	München	100,00 %	100,00 %	³
18	ifi-Medizin GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
19	MVZ ifi-Institut GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
20	amedes MVZ Kinderwunschzentrum Trier GmbH	Trier	100,00 %	100,00 %	³
21	amedes MVZ für Praenatal-Medizin und Genetik GmbH	Düsseldorf	100,00 %	100,00 %	³
22	amedes MVZ für Diabetologie Esslingen GmbH	Esslingen	100,00 %	100,00 %	⁵
23	amedes MVZ Lungenzentrum Nordschwaben GmbH	Dillingen an der Donau	100,00 %	100,00 %	³
24	Labor Dr. Schumacher MVZ GmbH	Bremerhaven	100,00 %	100,00 %	³
25	amedes MVZ für Gynäkologie Jever GmbH	Hamburg	100,00 %	100,00 %	³
26	amedes Kompetenzzentrum für Präventionsmedizin GmbH	Kassel	100,00 %	0,00 %	³
27	IZD Hannover MVZ GmbH	Hannover	100,00 %	0,00 %
28	Pathologie Starnberg MVZ GmbH	Starnberg	100,00 %	0,00 %
	Tochterunternehmen der ARCHIMEDlife GmbH
1	ARCHImedline GmbH	Wien	100,00 %	100,00 %

¹ Es liegt ein Ergebnisabführungsvertrag mit der amedes Holding GmbH vor.

² Davon hält die amedes Medizinische Dienstleistungen GmbH zwei Geschäftsanteile.

³ Es liegt ein Ergebnisabführungsvertrag mit der amedes

Medizinische Dienstleistungen GmbH vor.

⁴ Es liegt ein Ergebnisabführungsvertrag mit Aragon HoldCo GmbH vor.

⁵ Es liegt eine Patronatserklärung vor.

⁶ Es liegt ein Ergebnisabführungsvertrag mit Aragon BidCo GmbH vor.

Die Gesellschaften gemäß Fußnote 1, 3, 4, 5 und 6 machen von den Erleichterungen gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b Nr. 3 HGB für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2023 Gebrauch. Von einer Offenlegung gemäß § 325 bis 329 HGB wird abgesehen. Der Befreiungsbeschluss wurde gemäß § 325 HGB offengelegt.

A. Konsolidierungskreis

Die Aragon TopCo GmbH mit Sitz in Göttingen, eingetragen im Handelsregister Göttingen unter HRB 206658, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Die Aragon HoldCo GmbH mit Sitz Göttingen, eingetragen im Handelsregister Göttingen unter HRB 206668, stellt als Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

B. Veränderungen des Konsolidierungskreises

Der Konsolidierungskreis veränderte sich im Berichtszeitraum wie folgt:

	Inland	Ausland	Gesamt
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen
01. Januar 2023	57	3	60
Zugänge	3	1	4
davon: Gründungen	2	1	3
Abgänge (einschließlich Verschmelzungen)	-	-	-
31. Dezember 2023	60	4	64
Nach der Equity-Methode einbezogene Gemeinschaftsunternehmen
01. Januar 2023	-	-	-
Zugänge	1	-	1
Abgänge	-	-	-
31. Dezember 2023	1	-	1
Insgesamt
01. Januar 2023	57	3	60
Zugänge	4	1	5
Abgänge (einschließlich Verschmelzungen)	-	-	-
31. Dezember 2023	61	4	65

26. Erwerb Tochterunternehmen

Im Geschäftsjahr 2023 wurden von der Aragon HoldCo die nachfolgend beschriebenen Transaktionen durchgeführt, die Auswirkung auf den Konsolidierungskreis hatten. Weitere - hier nicht dargestellte - Veränderungen im Konsolidierungskreis hatten keine wesentliche Bedeutung für den Konzernabschluss der Aragon HoldCo.

A. Erwerb von Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen

Kauf der Pathologie Starnberg MVZ GmbH

Mit Vollzug am 1. Dezember 2023 wurden 100% der Geschäftsanteile an der Pathologie Starnberg MVZ GmbH (kurz: Pathologie) mit Sitz in Starnberg erworben. Die Pathologie wird seit dem 1. Dezember 2023 konsolidiert. Die Transaktion wurde zu einem festen Kaufpreis von 40.500 TEUR vollzogen. Die übertragene Gegenleistung wurde aus Barmitteln beglichen.

Neben dem festen Kaufpreis sind keine nennenswerten bedingten Kaufpreisbestandteile vereinbart.

Aus dem Kauf ergab sich kein Erstkonsolidierungsertrag.

Die mit dem Kauf verbundenen Kosten für Rechtsberatung und Due Diligence sind in den Verwaltungsaufwendungen erfasst.

Die Pathologie ist ein regionaler Markführer in Bayern, einer Region, in der der Konzern noch keine Pathologie betreibt. Neben der starken Positionierung im Fachbereich Histologie werden auch gynäkologisch-zytologische Proben analysiert sowie HPV Test durchgeführt. Mit dieser Transaktion erschließt sich der Konzern einen wichtigen Marktzugang des Pathologie-Geschäfts in Bayern.

Die Pathologie hat im Dezember Umsatzerlöse in Höhe von 594 TEUR bei einem Betriebsergebnis in Höhe von 84 TEUR erwirtschaftet.

Hätte der Erwerb am 1. Oktober 2023, der Gründung der GmbH, stattgefunden, hätten nach Schätzungen die Umsatzerlöse bei 2.154 TEUR und das Betriebsergebnis für das Rumpfgeschäftsjahr bei 611 TEUR gelegen.

Für den Konzern hätte dies zu einem Umsatz von 567.103 TEUR und einem Betriebsergebnis von (-56.295) TEUR geführt.

Der Konzern geht davon aus, dass Gründe für eine Wertminderung aufgrund der Nähe des Abschlussstichtag zum Vollzugstag nicht vorliegen.

B. Erworbene Vermögenswerte und übernommene Schulden

in TEUR	Pathologie Starnberg MVZ GmbH
Vermögenswerte
Sachanlagen	823
Immaterielle Vermögenswerte	38.585
Andere finanzielle Vermögenswerte	15
Langfristige Vermögenswerte	39.423
Vorräte	32
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	1.206
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	646
Kurzfristige Vermögenswerte	1.884
Vermögenswerte	41.307
Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	221
Sonstige Rückstellungen	18
Langfristige Schulden	239
Steuerschulden	27
Andere finanzielle Verbindlichkeiten	40.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten	400
Sonstige Rückstellungen	115
Kurzfristige Schulden	40.542
Schulden	40.781

C. Mit dem Erwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert

	Pathologie Starnberg MVZ GmbH
in TEUR
Übertragene Gegenleistung	40.500
Beizulegender Zeitwert des identifizierten erworbenen Nettovermögens	(8.049)
Mit dem Erwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert	32.451

Mit dem Erwerb wurden Einsenderstämme in Höhe von 6.095 TEUR aufgedeckt die der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Pathologie zuzuordnen sind. Die voraussichtliche Nutzungsdauer beträgt 9 Jahre.

27. Nicht beherrschende Anteile

Die nachstehenden Tabellen zeigen Informationen zu jeder Tochtergesellschaft des Konzerns mit nicht beherrschenden Anteilen vor konzerninternen Eliminierungen.

31. Dezember 2023

	Liquid Biopsy GmbH	MVZ Kinderwunschzentrum Dortmund GmbH	MVZ Kinderwunschzentrum Wuppertal GmbH	Gesamt
in TEUR
Nicht beherrschende Anteile	49,0 %	24,9 %	24,9 %	0,0 %
Langfristige Vermögenswerte	-	4.152	802
Kurzfriste Vermögenwerte	698	7.918	76
Langfristige Schulden	-	(1.143)	(227)
Kurzfristige Schulden	(8)	(1.382)	(2.813)
Nettovermögen	689	9.546	(2.162)
Disquotale Gewinnausschüttung	-	48	-
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile	338	2.329	(538)	2.128
Umsatzerlöse	-	9.400	403
Gewinn (Verlust)	-	2.203	(749)
Sonstiges Ergebnis	-	-	-
Gesamtergebnis	-	2.203	(749)
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn (Verlust)	-	548	(186)	362
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis	-	-	-

31. Dezember 2022

geändert	ARCHIMED LIFE SCIENCE GmbH	Liquid Biopsy GmbH	MVZ Kinderwunschzentrum Dortmund GmbH
in TEUR
Nicht beherrschende Anteile	49,9 %	49,0 %	24,9 %
Langfristige Vermögenswerte	2.519	72	4.324
Kurzfriste Vermögenwerte	3.610	632	7.394
Langfristige Schulden	(792)	-	(1.049)
Kurzfristige Schulden	(3.001)	(16)	(948)
Nettovermögen	2.336	689	9.720
Disquotale Gewinnausschüttung	-	-	-
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile	1.166	338	2.420
Umsatzerlöse	7.167	-	9.401
Gewinn (Verlust)	537	-	3.185
Sonstiges Ergebnis	-	-	-
Gesamtergebnis	537	-	3.185
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn (Verlust)	268	-	793
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis	-	-	-

geändert	MVZ Kinderwunschzentrum Wuppertal GmbH	Gesamt
in TEUR
Nicht beherrschende Anteile	24,9 %	0,0 %
Langfristige Vermögenswerte	858
Kurzfriste Vermögenwerte	86
Langfristige Schulden	(250)
Kurzfristige Schulden	(2.108)
Nettovermögen	(1.413)
Disquotale Gewinnausschüttung	-
Nettovermögen der nicht beherrschenden Anteile	(352)	3.572
Umsatzerlöse	174
Gewinn (Verlust)	(615)
Sonstiges Ergebnis	-
Gesamtergebnis	(615)
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordneter Gewinn (Verlust)	(153)	908
Nicht beherrschenden Anteilen zugeordnetes sonstiges Ergebnis	-

Bei den anderen, einzeln betrachteten unwesentlichen Tochterunternehmen handelt es sich um eine OP-Gemeinschaft und eine Röntgen- und Therapiegemeinschaft in den Rechtsformen einer GbR mit einer Beteiligung von jeweils 50%. Die Beteiligungen wurden im Berichtsjahr auf den Erinnerungswert abgeschrieben.

28. Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen

Im Januar 2023 erwarb der Konzern einen zusätzlichen Anteil von 49,9% an der ARCHIMEDlife GmbH (kurz: Archimed) in Wien und erhöhte damit seinen Anteil von 50,1% auf 100%.

Die Archimed entwickelt u. a. diagnostische Tests im Bereich der Biochemie, Genetik und Biomarker für seltene Erkrankungen, wie z. B. für angeborene Stoffwechselerkrankungen oder onkologische Erkrankungen, die in laboratorischen Einrichtungen und Zentren Anwendung finden. Der Tätigkeitsbereich der Gesellschaft stellt eine inhaltlich sinnvolle Ergänzung des diagnostischen Spektrums der amedes-Gruppe dar. Beide Gesellschaften beabsichtigen damit gemeinsam die Entwicklung von weiteren diagnostischen Tests für internationale Märkte weiter voranzutreiben und die internationale Marktabdeckung der entwickelten Tests zu vergrößern.

Der Buchwert des Nettovermögens der Archimed betrug zum Erwerbszeitpunkt 1.367 TEUR. Dem Buchwert der erworbenen nicht beherrschenden Anteile (1.367 TEUR x 49,9%) in Höhe von 682 TEUR steht ein gezahlter Kaufpreis an die nicht beherrschenden Anteilseigner in Höhe von 4.277 TEUR gegenüber. Zusätzlich wurde ein bedingter Kaufpreis auf Basis des EBITDA der Archimed für die Jahre 2028 und 2029 vereinbart dessen Höhen zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch nicht absehbar ist.

Weitere Anhangangaben

29. Leasingverhältnisse

A. Leasingverhältnisse als Leasingnehmer

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge	31.12.2023
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	115.701	427	20.634	2.157	134.605
Technische Anlagen und Maschinen	15.688	-	3.462	2.751	16.399
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.940	10	1.928	2.554	5.324
Summe	137.329	437	26.024	7.462	156.328

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
in TEUR	Abschreibungen Anfangsbestand 01.01.2023	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	Abgänge	31.12.2023
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	57.600	30	14.164	844	70.950
Technische Anlagen und Maschinen	10.535	-	3.601	2.332	11.804
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.490	1	1.778	2.252	3.015
Summe	71.625	31	19.543	5.428	85.769

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	63.655	58.101
Technische Anlagen und Maschinen	4.595	5.153
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.309	2.450
Summe	70.559	65.704

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge	Abgänge
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	103.367	1.027	15.503	4.196
Technische Anlagen und Maschinen	14.454	862	2.441	2.069
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.414	599	1.591	1.664
Summe	123.235	2.488	19.535	7.929

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in TEUR	Umbuchung	Rundung	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	-	-	115.701
Technische Anlagen und Maschinen	-	-	15.688
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-	-	5.940
Summe	-	-	137.329

	Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
in TEUR	Abschreibungen Anfangsbestand 01.01.2022	Veränderung Konsolidierungskreis	Zugänge (planmäßige Abschreibungen)	Abgänge	31.12.2022
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	46.643	-	12.724	1.767	57.600
Technische Anlagen und Maschinen	8.558	-	3.688	1.711	10.535
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.099	-	1.956	1.565	3.490
Summe	58.300	-	18.368	5.043	71.625

	Buchwerte
in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte, Bauten und Bauten auf fremden Grundstücken	58.101	56.725
Technische Anlagen und Maschinen	5.153	5.897
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.450	2.315
Summe	65.704	64.937

Den Leasingverhältnissen liegen Zinssätze zugrunde, die aufgrund der Objektzuordnung und der Laufzeit ermittelt wurden. Die Zinsspanne beträgt 2,15% bis 5,51%. Basis ist der Zinssatz für Bundeswertpapiere in den jeweiligen Laufzeitfenstern zzgl. eines Bonitätsaufschlages für den Konzern, der sich an dem aktuellen Refinanzierungszinssatz orientiert.

Der Zinsaufwand ist im Finanzergebnis in Anhangangabe 9 angegeben. Details zu den Verbindlichkeiten aus Leasing finden sich in der Anhangangabe 21 wieder.

Alle angemieteten Vermögenswerte wurden vollumfänglich, auch für kurzfristige Leasing-Verhältnisse und Leasing-Verhältnisse, bei denen der angemietete Vermögenswert von geringem Wert ist, berücksichtigt.

Einige Immobilien-Leasingverhältnisse enthalten Verlängerungsoptionen. Der Konzern beurteilt am Bereitstellungsdatum, ob die Ausübung von Verlängerungsoptionen hinreichend sicher ist, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine signifikante Änderung von Umständen, das bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt, eintritt.

Zugeständnisse, wie Stundung der Mietraten oder Mietpreisnachlässe, die im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie stehen, wurden vom Unternehmen nicht beansprucht.

i. Künftige Mindestleasingzahlungen

in TEUR	2023	2022
Bis zu einem Jahr	20.256	19.060
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren	42.951	42.135
Länger als fünf Jahre	20.435	17.339
	83.642	78.534

B. Leasingverhältnisse als Leasinggeber

Der Konzern hat einen Teil seiner gemieteten Immobilien untervermietet, welches als Nutzungsrecht in den Sachanlagen ausgewiesen ist. Diese Unterleasingverhältnisse hat der Konzern als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestuft.

Im Berichtszeitraum hat der Konzern Zinserträge auf Leasingforderungen in Höhe von 1 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR) erfasst.

Die folgende Tabelle stellt eine Fälligkeitsanalyse der Leasingforderungen dar und zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu erhaltenden nicht diskontierten Leasingzahlungen.

in TEUR	2023	2022
Bis zu einem Jahr	9	38
Länger als ein Jahr und bis zu fünf Jahren	-	9
Länger als fünf Jahre	-	-
Gesamtbetrag der nicht diskontierten Leasingforderungen	9	47
Nicht realisierter Finanzertrag	-	2
Nettoinvestition in das Leasingverhältnis	9	45

30. Künftige Zahlungsverpflichtungen

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die künftigen Zahlungsverpflichtungen der Aragon HoldCo:

31. Dezember 2023

in TEUR	Summe	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre
Wartungsverträge	27.249	27.249	-	-
Honorarvereinbarungen	1.252	176	1.076	-
Andere sonstige Verpflichtungen	8.838	3.390	5.448	-
	37.339	30.815	6.524	-

31. Dezember 2022

in TEUR	Summe	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit über 1 Jahr bis 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre
Wartungsverträge	22.761	22.761	-	-
Honorarvereinbarungen	1.363	379	857	127
Andere sonstige Verpflichtungen	22.201	13.027	9.174	-
	46.325	36.167	10.031	127

31. Eventualforderungen und -verbindlichkeiten

Zum Abschluss-Stichtag bestehen im Konzern keine Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen, die auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse und Einschätzungen die Voraussetzungen zum Ansatz in der Bilanz nicht erfüllen. Die Rechtsberatungskosten und die voraussichtlichen Kosten aufgrund negativer Verfahrensergebnisse wurden als Rückstellungen für Prozessrisiken berücksichtigt. Die Aragon HoldCo geht nicht davon aus, dass weitere potenzielle Kosten aus Rechtsberatung und aufgrund von Verfahrensergebnissen wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben werden.

32. Nahestehende Unternehmen und Personen

Umsätze mit Gemeinschaftsunternehmen wurden nicht getätigt. Es bestanden auch keine Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Umsätze mit assoziierten Unternehmen wurden nicht getätigt. Es bestanden auch keine Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Geschäfte mit nahestehenden Personen wurden nicht getätigt. Es bestanden auch keine Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Andere Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen

Aus dem Gesellschafterdarlehen besteht zum Abschlussstichtag eine kapitalisierte Verbindlichkeit in Höhe von 734.161 TEUR (im Vorjahr: 700.561 TEUR). Nähere Angaben finden sich in Anhangangabe 21 wieder.

Andere Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Personen

Für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen sind in 2023 kurzfristig fällige Leistungen von 4.206 TEUR angefallen. Andere Vergütungsarten sind nicht entstanden.

33. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

A. Sonstige Ereignisse

Kauf der MVZ Laaff GmbH

Mit Vollzug am 1. Februar 2024 wurden 100% der Geschäftsanteile an der MVZ Laaff GmbH (kurz: MVZ) mit Sitz in Freiburg erworben.

Das ehemalige Institut für Dermatologie, Pathologie und Molekularpathologie (IDPM) und heutige MVZ Laaff GmbH wurde 1992 in Freiburg von Prof. Dr. Helmut Laaff gegründet. Seit 2004 erfolgte eine fortlaufende Expansion, die u.a. in der Anbindung der Standorte Trier und Teningen sowie in den neuen Pathologiestandorten Heilbronn und Ulm mündete. Das bundesweit renommierte Spitzen-Institut ist ein Marktführer in Baden-Württemberg - einer Region, in der der Konzern bisher keine Pathologie betreibt. Neben der starken Positionierung im Fachbereich der Dermatopathologie werden auch (molekular-) pathologische, immunhistologische und zytologische Leistungen angeboten. Mit der Transaktion erschließt der Konzern das Dermato- und Molekularpathologie-Geschäft in Baden-Württemberg mit enormen Wachstum- und Synergiepotenzial.

Die vorläufig übertragende Gegenleistung beträgt EUR 115 Mio. und wurde bereits zu EUR 87,631 Mio. in bar geleistet. Ein Teil des Kaufpreises in Höhe von EUR 20 Mio. hat der Verkäufer des MVZ über eine Beteiligungs-GmbH indirekt in die Aragon HoldCo reinvestiert und mit der Kaufpreisforderung verrechnet. Der Rest des Kaufpreises ist fällig, sofern einige Bedingungen des Kaufvertrages eingetreten sind. Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung waren diese Bedingungen noch nicht erfüllt. Eine bedingte Gegenleistung in Höhe von maximal EUR 10 Mio. wird geschuldet, wenn eine gewisse EBITDA-Grenze für das Geschäftsjahr 2024 erreicht wird. Zugehörige Transaktionskosten in Höhe von EUR 1,639 Mio. wurden bereits im Geschäftsjahr 2023 als Aufwendungen erfasst.

Kapitalmaßnahmen

Zur Finanzierung des o. g. MVZ wurden insgesamt EUR 100 Mio. von den Anteilseignern in den Konzern eingebracht. Die Mittel wurden über ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von EUR 79,782 Mio. sowie über eine Einzahlung in die freie Kapitalrücklage in Höhe von EUR 20,218 Mio. im Januar 2024 eingezahlt.

Aus dem Konsortialkreditvertrag des Jahres 2021 wurde eine weitere Kreditlinie in Höhe von EUR 80 Mio. gewährt, die im Konzern zu einer Barmittelerhöhung in Höhe von EUR 71,841 Mio. führte.

Rechnungslegungsmethoden

34. Bewertungsgrundlagen

Die nachstehend dargestellten wesentlichen Regelungen zum Ansatz und zur Bewertung sind einheitlich für alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Rechnungslegungsperioden angewendet worden.

Posten	Bewertungsgrundlagen
Derivative Finanzinstrumente	Beizulegender Zeitwert
Nicht derivative Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden	Beizulegender Zeitwert
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte	Beizulegender Zeitwert
Bedingte Gegenleistungen in einen Unternehmenszusammenschluss	Beizulegender Zeitwert
Biologische Vermögenswerte	Beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	Beizulegender Zeitwert
Schulden aus anteilsbasierten Vergütungsvereinbarungen mit Barausgleich	Beizulegender Zeitwert
Nettoschuld (Vermögenswert) aus leistungsorientierten Versorgungsplänen	Barwert der definierten Leistungsverpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwertes des Planvermögens

Die wesentlichen Aktiv- und Passivposten der Konzern-Bilanz werden wie nachfolgend dargestellt bewertet:

Bilanzposten	Bewertungsgrundsatz
Aktiva
Kurzfristige Vermögenswerte	Fortgeführte Anschaffungskosten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen	Fortgeführte Anschaffungskosten
Ertragssteuerforderungen	Betrag, in dessen Höhe eine Erstattung erwartet wird, basierend auf Steuersätzen, die am Abschluss-Stichtag gelten oder in Kürze gelten werden
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte	Beizulegender Zeitwert bzw. Anschaffungskosten
Vorräte	Niedriger Wert aus Nettoveräußerungswert und Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Mit bestimmter Nutzungsdauer	Fortgeführte Anschaffungskosten bzw. niedriger erzielbarer Betrag
Mit unbestimmter Nutzungsdauer (inkl. Goodwill)	Anschaffungskosten bzw. niedriger erzielbarer Betrag
Sachanlagen	Fortgeführte Anschaffungskosten bzw. niedriger erzielbarer Betrag
Aktive latente Steuern	Bewertung anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird.
Passiva
Kurzfristige Schulden	Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Ertragssteuerverbindlichkeiten	Betrag, in dessen Höhe eine Zahlung erwartet wird, basierend auf Steuersätzen, die am Abschluss-Stichtag gelten oder in Kürze gelten werden
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen	Versicherungsmathematisches Anwartschaftsbarwertverfahren
Sonstige Rückstellungen	Barwert des künftigen Erfüllungsbetrages
Passive latente Steuern	Bewertung anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird.

35. Wesentliche Rechnungslegungsmethoden

Der Konzern hat die nachstehenden wesentlichen Rechnungslegungsmethoden auf alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Perioden stetig angewendet.

A. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen.

Tochterunternehmen sind von Aragon HoldCo beherrschte Unternehmen. Aragon HoldCo beherrscht ein Unternehmen, wenn sie die Verfügungsgewalt über das Unternehmen hat. Verfügungsgewalt bedeutet, dass sie über bestehende Rechte verfügt, welche ihr die gegenwärtige Fähigkeit verleihen, die maßgeblichen Tätigkeiten zu lenken, d.h. die Profitabilität des Unternehmens wesentlich zu beeinflussen. Somit ist Beherrschung nur gegeben, wenn Aragon HoldCo schwankenden Renditen aus ihrer Beziehung zu einem Unternehmen ausgesetzt ist und mittels ihrer Verfügungsgewalt die Fähigkeit zur Beeinflussung dieser Renditen hat. In der Regel beruht die Beherrschungsmöglichkeit dabei auf einer unmittelbaren Stimmrechtsmehrheit der Aragon HoldCo. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen sind im Konzernabschluss ab dem Zeitpunkt enthalten, an dem die Möglichkeit der Beherrschung beginnt und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht.

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen Aragon HoldCo in der Regel aufgrund eines Anteilsbesitzes zwischen 20% und 50% einen maßgeblichen Einfluss, jedoch keine Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung in Bezug auf die Finanz- und Geschäftspolitik hat. Sie werden at-equity in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt, wozu auch Transaktionskosten zählen. Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Buchwert jährlich um den Anteil der Aragon HoldCo am Gesamtergebnis des Unternehmens erhöht bzw. vermindert bis zu dem Zeitpunkt, an dem der maßgebliche Einfluss endet.

Der Konzern bilanziert Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode, wenn die erworbene Gruppe von Tätigkeiten und Vermögenswerten die Definition eines Geschäftsbetriebes erfüllt und die Aragon HoldCo Beherrschung erlangt hat. Bei der Bestimmung, ob es sich bei einer bestimmten Gruppe von Aktivitäten und Vermögenswerten um einen Geschäftsbetrieb handelt, beurteilt die Aragon HoldCo, ob die Gruppe der erworbenen Vermögenswerte und Aktivitäten mindestens einen Ressourceneinsatz und ein substanzielles Verfahren umfasst und ob die erworbene Gruppe in der Lage ist, Leistungen zu erstellen.

Die Gruppe hat die Möglichkeit, einen "Konzentrationstest" anzuwenden, der eine vereinfachte Beurteilung ermöglicht, ob eine erworbene Gruppe von Aktivitäten und Vermögenswerten kein Geschäftsbetrieb ist. Der optionale "Konzentrationstest" ist erfüllt, wenn der beizulegende Zeitwert der erworbenen Bruttovermögenswerte im Wesentlichen auf einen einzigen identifizierbaren Vermögenswert oder eine Gruppe ähnlicher identifizierbarer Vermögenswerte konzentriert ist.

Dabei werden die übernommenen Vermögenswerte und Schulden sowie die beim Erwerb übertragene Gegenleistung grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der erstmaligen Beherrschung bewertet. Ein aus der Transaktion entstehender Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich auf Wertminderungen überprüft. Ein etwaiger Gewinn aus dem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert wird sofort in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die mit dem Unternehmenserwerb im Zusammenhang stehenden Anschaffungsnebenkosten werden als Aufwand in den Perioden erfasst, in denen sie anfallen.

Verliert Aragon HoldCo die Beherrschung über ein Tochterunternehmen, werden die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen, nicht beherrschenden Anteile und anderen Bestandteile am Eigenkapital ausgebucht. Jeder entstehende Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam erfasst.

Konzerninterne Salden und Geschäftsvorfälle und alle nicht realisierten Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Geschäftsvorfällen werden bei der Erstellung des Konzernabschlusses eliminiert. Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, werden gegen die Beteiligung in Höhe des Anteils des Konzerns an dem Beteiligungsunternehmen ausgebucht. Nicht realisierte Verluste werden auf die gleiche Weise eliminiert wie nicht realisierte Gewinne, jedoch nur, falls es keinen Hinweis auf eine Wertminderung gibt.

B. Fremdwährung

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse der konsolidierten Gesellschaften werden in Euro aufgestellt.

Die Aufwands- und Ertragsposten der Berichtsperiode in Fremdwährung werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften zum Durchschnittskurs umgerechnet. Der anzuwendende Durchschnittskurs ist der Mittelwert aus den Monatskursen der Berichtsperiode. Monetäre Positionen, wie z.B. Forderungen und Verbindlichkeiten, die am Abschlussstichtag in einer Fremdwährung bestehen, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Daraus resultierende Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst und im Kursergebnis innerhalb der sonstigen finanziellen Aufwendungen und Erträge ausgewiesen.

C. Umsatzerlöse

Der Umsatz wird auf Grundlage von vertraglichen Vereinbarungen mit kassenärztlichen Vereinigungen, Patienten und Kunden oder gesetzlichen Regelungen gemessen. Der Transaktionspreis basiert auf staatlichen Regulierungen, Satzungen der Selbstverwaltung oder vertraglichen Regelungen.

Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden erfasst, wenn die Dienstleistung erbracht ist. Rechnungen an Patienten und Kunden sind in der Regel innerhalb von 30 Tagen zahlbar. Kassenärztliche Vereinigungen zahlen überwiegend monatliche Abschläge auf das zu erwartende Honorar und mit Versand des Honorarbescheids den Restbetrag.

Umsatzerlöse aus Produktlieferungen werden erfasst, sobald die Verfügungsgewalt auf den Kunden übergeht. Die Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 30 Tagen zahlbar.

D. Leistungen an Arbeitnehmer

Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Verpflichtungen aus kurzfristig fälligen Leistungen an Arbeitnehmer werden als Aufwand erfasst, sobald die damit verbundene Arbeitsleistung erbracht wird. Sofern sie am Bilanzstichtag noch nicht erfüllt sind, wird eine Rückstellung gebildet, sofern die Verpflichtungen verlässlich geschätzt werden können.

Leistungsorientierte Pläne

Der Barwert der Versorgungsverpflichtungen für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme sowie der daraus resultierende Aufwand wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-Credit-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren) ermittelt. Dabei werden sowohl die am Abschluss-Stichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Der Zinssatz zur Ermittlung des Barwerts der Verpflichtungen wird grundsätzlich auf Basis der Renditen für erstrangige festverzinsliche Unternehmensanleihen ermittelt. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpflichtungen werden im Zinsergebnis ausgewiesen. Der Dienstzeitaufwand wird als betrieblicher Aufwand klassifiziert Ein aufgrund einer Änderung des Pensionsplans nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort in der Periode der Änderung erfolgswirksam erfasst. Die Ergebnisse aus Neubewertungen der Verpflichtung werden in der Gesamtergebnisrechnung im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer

Die Verpflichtungen des Konzerns im Hinblick auf andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer betreffen i.W. Jubiläumsleistungen. Der Verpflichtungsumfang nach der Projected-Unit-Credit-Methode entspricht hierbei dem versicherungsmathematischen Barwert des bis zum Bilanzstichtag bereits erdienten Teils der Verpflichtung. Dabei wird der bei Eintritt des Versorgungsfalls fällige Leistungsanspruch entsprechend dem Verhältnis der bis zum Bilanzstichtag abgeleisteten Dienstzeit zu der bis zum Eintritt des Versorgungsfalls erreichbaren Dienstzeit berücksichtigt. Neubewertungen werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie entstehen.

E. Ertragsteuern

Die Ertragsteuern umfassen sowohl tatsächliche als auch latente Steuern. Tatsächliche und latente Steueransprüche und Steuerschulden sind grundsätzlich anzusetzen, wenn sie wahrscheinlich sind. Die Bewertung folgt den Steuervorschriften, die am Abschluss-Stichtag gültig oder angekündigt sind, sofern die Ankündigung die Wirkung einer tatsächlichen Inkraftsetzung hat. Werden tatsächliche und latente Steuern angesetzt, sind sie erfolgswirksam zu erfassen, sofern sie nicht aus einem Geschäftsvorfall resultieren, der außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst wird bzw. im Zusammenhang mit einem Unternehmenszusammenschluss steht. In der Bilanz sind grundsätzlich tatsächliche Steueransprüche mit tatsächlichen Steuerschulden und latente Steueransprüche mit latenten Steuerschulden zu saldieren, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen tatsächliche Steuerschulden besteht, beabsichtigt ist diese durchzuführen und sich die Steueransprüche und Steuerschulden auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.

Tatsächliche Steueransprüche und Steuerschulden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Zahlung oder Erstattung gegenüber der Steuerbehörde zu erwarten ist. Diese umfassen sowohl das laufende Jahr als auch etwaige Verpflichtungen/Ansprüche aus Vorjahren.

Latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten in der Konzern-Bilanz und der Steuerbilanz sowie für steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften angesetzt. Abweichend von diesem Grundsatz werden keine latenten Steuern auf temporäre Differenzen angesetzt, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten oder Schulden resultieren, dadurch weder das IFRS-Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das steuerrechtliche Ergebnis beeinflusst wird und es sich nicht um Unternehmenszusammenschlüsse handelt. Darüber hinaus werden keine passiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen gebildet, die im Zusammenhang mit der erstmaligen Bilanzierung eines Geschäfts- oder Firmenwerts stehen. Passive latente Steuern im Zusammenhang mit temporären Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, gemeinsamen Vereinbarungen und assoziierten Unternehmen werden grundsätzlich gebildet, es sei denn, die Aragon HoldCo ist in der Lage, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenz zu steuern, und die temporären Differenzen werden sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht umkehren.

Latente Steuern werden anhand der Steuersätze bewertet, die erwartungsgemäß auf temporäre Differenzen angewendet werden, sobald sie sich umkehren, und zwar unter Verwendung von Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gültig oder angekündigt sind.

F. Vorräte

Vorräte werden zunächst mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden mit dem niedrigeren Wert aus Nettoveräußerungswert und Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen alle Kosten des Erwerbs und der Herstellung sowie sonstige Kosten, die angefallen sind, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu versetzen. Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nach der Durchschnittskostenmethode ermittelt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

G. Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert um kumulierte planmäßige lineare Abschreibungen und ggf. kumulierte Wertminderungen. Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Abschreibung wird grundsätzlich erfolgswirksam erfasst. Die Restbuchwerte, die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden der Vermögenswerte werden mindestens an jedem Abschluss-Stichtag überprüft; wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen bilanziert. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands und die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Wartungs- und Reparaturkosten werden im Entstehungszeitpunkt als Aufwand erfasst. Öffentliche Investitionszuschüsse mindern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten derjenigen Vermögenswerte, für die der Zuschuss gewährt wurde. Nachträgliche Ausgaben werden nur aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit den Ausgaben verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird.

Ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens wird ausgebucht, sofern der Vermögenswert abgeht oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen aus seiner Nutzung oder seinem Abgang zu erwarten ist. Der Gewinn oder Verlust aus dem Abgang einer Sachanlage ist die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Gegenstands und wird im Zeitpunkt der Ausbuchung in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Nutzungsdauern der wesentlichen Anlagenklassen sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Vermögenswert	Jahre
Mietereinbauten	Abhängig vom Mietvertrag
Medizinische Anlagen und Geräte	8 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	8 Jahre
EDV-Hardware	3 Jahre
Fuhrpark	6 Jahre

H. Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwert

Der Goodwill wird auf Basis des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Goodwill zugeordnet ist, auf eine etwaige Wertminderung untersucht. Der Werthaltigkeitstest wird regelmäßig am Ende eines jeden Geschäftsjahres durchgeführt und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass die zahlungsmittelgenerierende Einheit in ihrem Wert gemindert ist.

Forschung und Entwicklung

Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden erfolgswirksam erfasst, wenn sie anfallen.

Entwicklungsausgaben werden nur aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Ressourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Sonstige Entwicklungsausgaben werden erfolgswirksam erfasst, sobald sie anfallen. Aktivierte Entwicklungsausgaben werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Amortisationen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die von der Aragon HoldCo erfassten Aufwendungen für Entwicklung beliefen sich auf 1.700 TEUR.

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer werden mit ihren Anschaffungskosten bewertet und grundsätzlich linear über die jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Derartige Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn der erzielbare Betrag - der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert - niedriger ist als der Buchwert. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte unter der Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen maximal bis auf den Wert zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn in den früheren Perioden keine Wertminderungen erfasst worden wären.

Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden der immateriellen Vermögenswerte werden mindestens an jedem Abschluss-Stichtag überprüft; wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 als Änderungen von Schätzungen erfasst.

Die Nutzungsdauern wesentlicher immaterieller Vermögenswerte der Aragon HoldCo betragen:

Vermögenswert	Jahre
Software	3 - 5
Konzessionen und gewerbliche Schutzrechte	3 - 5
Einsenderstämme	5 - 17
Markenwerte	10 - 15

I. Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen und zu Handelszwecken gehaltene originäre und derivative finanzielle Vermögenswerte. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Anleihen und sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasing-Verhältnissen, Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Kreditinstituten aus Schuldscheindarlehen und derivative Finanzverbindlichkeiten. Finanzinstrumente werden angesetzt, sobald die Aragon HoldCo Vertragspartei der Regelungen des Finanzinstruments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen (Käufe oder Verkäufe im Rahmen eines Vertrags, dessen Bedingungen die Lieferung des Vermögenswerts innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der üblicherweise durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Markts festgelegt wird) ist für die erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilanziellen Abgang allerdings der Erfüllungstag relevant, d. h. der Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch die Aragon HoldCo geliefert wird. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel unsaldiert ausgewiesen; sie werden nur dann saldiert, wenn bezüglich der Beträge zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Aufrechnungsrecht besteht und beabsichtigt wird, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen. Sofern Verträge zum Kauf oder Verkauf nichtfinanzieller Vermögenswerte in den Anwendungsbereich von IFRS 9 fallen, werden sie gemäß den Regelungen dieses Standards bilanziert.

Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei sind bei allen finanziellen Vermögenswerten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten zu berücksichtigen. Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerte entsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziellen Vermögenswerte. Sofern diese nicht unmittelbar verfügbar sind, werden sie unter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle und unter Rückgriff auf aktuelle Marktparameter berechnet. Dazu werden die bereits fixierten oder unter Anwendung der aktuellen Zinsstrukturkurve über Forward Rates ermittelten Cashflows mit den aus der am Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve bestimmten Diskontfaktoren auf den Bewertungsstichtag diskontiert. Zur Anwendung kommen die Mittelkurse.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere kurzfristige Forderungen werden - insoweit sie Fälligkeiten von länger als einem Jahr aufweisen unter Anwendung der Effektivzinsmethode - mit dem Buchwert im Zeitpunkt des Zugangs abzüglich Wertminderungen bewertet. Die Wertminderungen, welche in Form von Einzelwertberichtigungen vorgenommen werden, tragen den erwarteten Ausfallrisiken hinreichend Rechnung; konkrete Ausfälle führen zur Ausbuchung der betreffenden Forderungen. Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen werden finanzielle Vermögenswerte, für welche ein potenzieller Abwertungsbedarf besteht, anhand gleichartiger Ausfallrisikoeigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Wertminderungen untersucht sowie ggf. wertberichtigt. Bei der dazu notwendigen Ermittlung der erwarteten künftigen Cashflows der Portfolios werden neben den vertraglich vorgesehenen Zahlungsströmen auch historische Ausfallerfahrungen berücksichtigt. Die Cashflows werden auf Basis des gewichteten Durchschnitts der ursprünglichen Effektivzinssätze der im jeweiligen Portfolio enthaltenen finanziellen Vermögenswerte abgezinst. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden teilweise unter Verwendung von Wertberichtigungskonten vorgenommen. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels eines Wertberichtigungskontos oder über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, welche Geldkonten und kurzfristige Geldanlagen bei Kreditinstituten einschließen, haben beim Zugang eine Restlaufzeit von bis zu drei Monaten und werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Sonstige langfristige Forderungen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Darunter fallen primär derivative Finanzinstrumente, die nicht in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9 eingebunden sind und damit zwingend als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert werden müssen. Ein aus der Folgebewertung resultierender Gewinn oder Verlust wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die dem Erwerb direkt zurechenbaren Transaktionskosten werden bei allen finanziellen Verbindlichkeiten, die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, ebenfalls angesetzt.

Ist bei Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten das vereinbarte Zahlungsziel länger als zu diesem Zeitpunkt auf dem betreffenden Beschaffungsmarkt branchenüblich, so wird diese Verbindlichkeit nicht in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen, sondern in den sonstigen verzinslichen Verbindlichkeiten innerhalb der finanziellen Verbindlichkeiten. In der Kapitalflussrechnung wird eine solche Finanzierungsvereinbarung als zahlungsunwirksame Transaktion abgebildet und die betreffende Tilgung der finanziellen Verbindlichkeit im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Dies gilt unabhängig davon, ob der Lieferant seine Forderung verkauft oder nicht.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Die Aragon HoldCo setzt derivative Finanzinstrumente zur Absicherung der aus Finanztransaktionen resultierenden Zinsrisiken ein. Zu Spekulationszwecken werden derivative Finanzinstrumente weder gehalten noch begeben. Die derivativen Finanzinstrumente werden bei ihrer erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Die Zeitwerte sind auch für die Folgebewertungen relevant. Der beizulegende Zeitwert gehandelter derivativer Finanzinstrumente entspricht dem Marktwert. Dieser Wert kann positiv oder negativ sein. Liegen keine Marktwerte vor, müssen die Zeitwerte mittels anerkannter finanzmathematischer Modelle berechnet werden.

Für die Erfassung der Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte - erfolgswirksame Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung oder erfolgsneutrale Erfassung im Eigenkapital - ist entscheidend, ob das derivative Finanzinstrument in eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9 eingebunden ist. Liegen keine Sicherungsgeschäfte (Hedge Accounting) gemäß IFRS 9 vor, sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente sofort erfolgswirksam zu erfassen. Besteht hingegen eine wirksame Sicherungsbeziehung gemäß IFRS 9, wird der Besicherungszusammenhang als solcher bilanziert.

Zum Beginn der designierten Sicherungsbeziehungen dokumentiert der Konzern die Risikomanagementziele und -strategien, die er im Hinblick auf die Absicherung verfolgt. Der Konzern dokumentiert des Weiteren die wirtschaftliche Beziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument und ob erwartet wird, dass sich Veränderungen der Zahlungsströme des gesicherten Grundgeschäfts und des Sicherungsinstruments kompensieren.

Wenn ein Derivat als ein Instrument zur Absicherung von Zahlungsströmen (cash flow hedge) designiert ist, wird der wirksame Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes im sonstigen Ergebnis erfasst und kumuliert in die Rücklage für Sicherungsbeziehungen eingestellt. Der wirksame Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwertes, der im sonstigen Ergebnis erfasst wird, ist begrenzt auf die kumulierte Änderung des beizulegenden Zeitwertes des gesicherten Grundgeschäfts (berechnet auf Basis des Barwertes) seit Absicherungsbeginn. Ein unwirksamer Teil der Veränderungen des beizulegenden Zeitwertes des Derivats wird unmittelbar im Gewinn oder Verlust erfasst.

Wenn die Absicherung nicht mehr die Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften erfüllt oder das Sicherungsinstrument verkauft wird, ausläuft, beendet wird oder ausgeübt wird, wird die Bilanzierung der Sicherungsbeziehung prospektiv beendet. Wenn die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zahlungsströmen beendet wird, verbleibt der Betrag, der in die Rücklage für Sicherungsbeziehungen eingestellt worden ist, im Eigenkapital, bis dieser Betrag in dem Zeitraum oder den Zeiträumen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wird, in dem bzw. in denen die abgesicherten erwarteten zukünftigen Zahlungsströme den Gewinn oder Verlust beeinflussen.

Zum Zwecke der Beurteilung, ob eine wirtschaftliche Beziehung zwischen dem gesicherten Grundgeschäft und dem Sicherungsinstrument besteht, nimmt das Unternehmen an, dass sich der Referenzzinssatz infolge der Reform der Referenzzinssätze nicht verändert.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Die Aragon HoldCo definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die notwendigerweise mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Erfolgsunsicherheiten (Eventualschulden und -forderungen) sind mögliche Verpflichtungen oder Vermögenswerte, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren und deren Existenz durch das Eintreten oder Nichteintreten eines oder mehrerer unsicherer künftiger Ereignisse bedingt ist, die nicht vollständig unter Kontrolle der Aragon HoldCo stehen. Eventualschulden sind auch gegenwärtige Verpflichtungen, die aus Ereignissen der Vergangenheit resultieren, bei denen der Abfluss von Ressourcen, die wirtschaftlichen Nutzen verkörpern, unwahrscheinlich ist oder bei denen der Umfang der Verpflichtung nicht ausreichend verlässlich geschätzt werden kann. Eventualschulden werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt, wenn sie im Rahmen eines Unternehmenserwerbs übernommen wurden. Nicht im Rahmen eines Unternehmenserwerbs übernommene Eventualschulden werden nicht angesetzt. Eventualforderungen werden nicht angesetzt. Ist die Realisation von Erträgen jedoch so gut wie sicher, ist der betreffende Vermögenswert nicht mehr als Eventualforderung anzusehen und wird als Vermögenswert angesetzt. Sofern ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist, werden im Konzern-Anhang Angaben zu Eventualschulden gemacht. Gleiches gilt für Eventualforderungen, sofern der Zufluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.

J. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital besteht aus dem Stammkapital und ist zu 100 % eingezahlt.

K. Wertminderung

Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten (inkl. Goodwill) und von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens

Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Können einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, ist die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten zu untersuchen. An jedem Abschluss-Stichtag wird geprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert möglicherweise wertgemindert ist. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, ist der erzielbare Betrag des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu bestimmen. Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer (Goodwill) wird darüber hinaus regelmäßig ein jährlicher Werthaltigkeitstest durchgeführt. Im Rahmen der Überprüfung auf Wertminderung wird der bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Goodwill jeder einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet, die voraussichtlich von den Synergien aus dem Zusammenschluss profitiert. Übersteigt der Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Goodwill zugewiesen wurde, deren erzielbaren Betrag, ist der dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnete Goodwill in Höhe des Differenzbetrags im Wert zu mindern. Wertminderungen des Goodwills dürfen nicht rückgängig gemacht werden. Übersteigt die Wertminderung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert des ihr zugeordneten Goodwills, ist die darüber hinausgehende Wertminderung anteilig auf die der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordneten Vermögenswerte zu verteilen. Die beizulegenden Zeitwerte bzw. Nutzungswerte (sofern bestimmbar) der einzelnen Vermögenswerte sind dabei als Wertuntergrenze zu berücksichtigen. Sofern die Voraussetzungen für in früheren Perioden erfasste Wertminderungen nicht mehr bestehen, sind die betreffenden Vermögenswerte (mit Ausnahme eines Goodwills) erfolgswirksam zuzuschreiben.

Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert des Vermögenswerts bestimmt. Der erzielbare Betrag wird in der Regel unter Anwendung des Discounted-Cashflow-(DCF-) Verfahrens ermittelt, soweit nicht eine Bewertung aufgrund eines Marktpreises maßgeblich ist. Diesen DCF-Berechnungen liegen Prognosen zugrunde, die auf den vom Management genehmigten Finanzplänen für fünf Jahre beruhen und auch für interne Zwecke verwendet werden. Der gewählte Planungshorizont spiegelt die Annahmen für kurz- bis mittelfristige Marktentwicklungen wider. Cashflows, die über den 5-Jahres-Zeitraum hinausgehen, werden anhand geeigneter Wachstumsraten berechnet. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Berechnung des erzielbaren Betrags durch das Management beruht, wird auf die Erläuterungen zu "Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten" im weiteren Verlauf dieses Kapitels verwiesen.

L. Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen werden für gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten angesetzt, die bezüglich ihrer Fälligkeit oder ihrer Höhe ungewiss sind. Für solche Verpflichtungen werden Rückstellungen gebildet, soweit diese auf zurückliegenden Geschäftsvorfällen oder Ereignissen beruhen, wahrscheinlich zu Vermögensabflüssen führen und diese Abflüsse zuverlässig ermittelt werden können. Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken und Unsicherheiten zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung bestimmt, wobei je nach Charakteristik der Verpflichtung geeignete Schätzverfahren und Informationsquellen genutzt werden. Bei einer Vielzahl ähnlicher Verpflichtungen wird die Gruppe der Verpflichtungen als Ganzes betrachtet. Als Schätzverfahren wird auf die Erwartungswertmethode zurückgegriffen. Bei Vorliegen von Bandbreiten möglicher Ereignisse mit gleicher Eintrittswahrscheinlichkeit wird der Mittelwert angesetzt. Einzelne Verpflichtungen (z. B. Rechts- und Prozessrisiken) werden regelmäßig mit dem wahrscheinlichsten Ergebnis bewertet, soweit nicht aufgrund besonderer Wahrscheinlichkeitsverteilungen andere Schätzungen zu einer angemesseneren Bewertung führen. Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von Sachverständigen und Experten genutzt. Soweit zur Bestimmung des Erfüllungsbetrags Erfahrungswerte oder aktuelle Kosten- und Preisinformationen herangezogen werden, werden diese Werte auf den voraussichtlichen Erfüllungszeitpunkt fortgeschrieben. Zu diesem Zweck wird auf geeignete Preisentwicklungsindikatoren (z. B. Baupreisindizes oder Inflationsraten) zurückgegriffen. Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. Zur Abzinsung werden Marktzinssätze vor Steuern verwendet, die Laufzeit und Risiko (soweit nicht bereits bei Ermittlung des Erfüllungsbetrags berücksichtigt) der Verpflichtung widerspiegeln. Erstattungsansprüche werden nicht mit Rückstellungen saldiert, sondern getrennt aktiviert, sobald ihre Realisation so gut wie sicher ist.

Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche Verpflichtungen, die als Folge des Erwerbs von Sachanlagen entstehen, werden erfolgsneutral als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten des korrespondierenden Vermögenswerts angesetzt. Spätere Änderungen der Schätzungen der Höhe oder des zeitlichen Anfalls von Auszahlungen oder Änderungen des Zinssatzes zur Bewertung dieser Verpflichtungen werden ebenfalls erfolgsneutral erfasst und führen zu nachträglichen Erhöhungen oder Minderungen des Buchwerts der betroffenen Sachanlage. Dies führt somit auch zu veränderten künftig zu erfassenden planmäßigen Abschreibungen des Vermögenswerts und damit im Ergebnis zu einer erfolgswirksamen Erfassung der Schätzungsänderungen über die Restnutzungsdauer. Für den Fall, dass eine Minderung der Rückstellung den Buchwert des korrespondierenden Vermögenswerts überschreitet, ist der übersteigende Betrag unmittelbar erfolgswirksam als Ertrag zu erfassen.

M. Leasingverhältnisse

Nutzungsrechte und Leasing-Verbindlichkeiten werden gesondert in der Bilanz ausgewiesen. Die Ansatz-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften des IFRS 16 werden vollumfänglich auch für kurzfristige Leasing-Verhältnisse und Leasing-Verhältnisse, bei denen der angemietete Vermögenswert von geringem Wert ist, angewendet. In Verträgen, die neben Leasing-Komponenten auch Nicht-Leasingkomponente enthalten, wird keine Trennung vorgenommen. Jede Leasing-Komponente wird zusammen mit den dazugehörigen übrigen Leistungskomponenten als ein Leasing-Verhältnis angesehen. Die angewandten Zinssätze im Berichtszeitraum sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben.

Laufzeit/Objekt	1 Jahr	3 Jahre	5 Jahre	7 Jahre
Fuhrpark	0,00 %	3,32 %	0,00 %	0,00 %
Medizinische Geräte	0,00 %	0,00 %	3,24 %	0,00 %
Betriebs-und Geschäftsausstattung	0,00 %	0,00 %	3,24 %	0,00 %
Immobilien	3,16 %	3,32 %	3,24 %	3,25 %

Laufzeit/Objekt	10 Jahre	15 Jahre	20 Jahre	30 Jahre
Fuhrpark	0,00 %	0,00 %	0,00 %	0,00 %
Medizinische Geräte	0,00 %	0,00 %	0,00 %	0,00 %
Betriebs-und Geschäftsausstattung	0,00 %	0,00 %	0,00 %	0,00 %
Immobilien	3,30 %	3,35 %	3,32 %	3,13 %

N. Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis ist das Ergebnis aus den fortgeführten umsatzgenerierenden Haupttätigkeiten des Konzerns sowie den sonstigen Erträgen und Aufwendungen der betrieblichen Tätigkeit. Nicht im Betriebsergebnis enthalten sind das Finanzergebnis, Gewinn- und Verlustanteile an Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und Ertragsteuern.

O. Bewertung zum beizulegenden Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, zu dem am Bewertungsstichtag in einem geordneten Geschäftsvorfall im Hauptmarkt oder, wenn keiner vorhanden, im vorteilhaftesten Markt, zu dem der Konzern zu diesem Zeitpunkt Zugang hat, ein Vermögenswert verkauft oder eine Schuld übertragen werden würde. Der beizulegende Zeitwert einer Schuld spiegelt das Risiko der Nichterfüllung wider.

Einige Rechnungslegungsmethoden und Anhangangaben des Konzerns erfordern die Ermittlung beizulegender Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Schulden.

Sofern verfügbar, ermittelt der Konzern den beizulegenden Zeitwert eines Finanzinstruments auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für dieses Instrument. Ein Markt wird dann als aktiv angesehen, wenn Transaktionen für den jeweiligen Vermögenswert oder die jeweilige Verbindlichkeit in ausreichender Frequenz und in ausreichendem Umfang stattfinden, sodass Preisinformationen fortlaufend zur Verfügung stehen.

Sofern keine notierten Preise auf einem aktiven Markt existieren, verwendet der Konzern Bewertungstechniken, die die Verwendung relevanter beobachtbarer Inputfaktoren maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren minimieren. In die verwendete Bewertungstechnik fließen alle Faktoren ein, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden.

Hat ein Vermögenswert oder eine Schuld, der bzw. die mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet wird, einen Geld- und einen Briefkurs, dann bewertet der Konzern Vermögenswerte bzw. Long-Positionen mit dem Geldkurs und Schulden bzw. Short-Positionen mit dem Briefkurs.

Der beste Nachweis für den beizulegenden Zeitwert beim erstmaligen Ansatz eines Finanzinstruments ist grundsätzlich der Transaktionspreis, das heißt der beizulegende Zeitwert der übertragenen oder erhaltenen Gegenleistung. Stellt der Konzern fest, dass beim erstmaligen Ansatz der beizulegende Zeitwert vom Transaktionspreis abweicht und der beizulegende Zeitwert weder (a) durch einen notierten Preis auf einem aktiven Markt für einen identischen Vermögenswert oder eine identische Schuld nachgewiesen wird noch (b) auf einer Bewertungstechnik basiert, in der alle nicht beobachtbaren Inputfaktoren als unwesentlich betrachtet werden können, dann ist dieses Finanzinstrument beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten; dieser Betrag wird zur Abgrenzung der Differenz zwischen beizulegendem Zeitwert und Transaktionspreis angepasst. Im Rahmen der Folgebewertung ist diese Differenz in einer angemessenen Weise über die Laufzeit des Instruments, allerdings nicht später als bei vollumfänglicher Bewertung durch beobachtbare Marktdaten oder Ausbuchung der Transaktion, im Gewinn oder Verlust zu erfassen.

36. Neue Standards, die noch nicht angewendet werden

Eine Reihe neuer Standards sind in der ersten Berichtsperiode eines nach dem 1. Januar 2023 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden, wobei eine vorzeitige Anwendung möglich ist; der Konzern hat jedoch die neuen oder geänderten Standards bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses nicht vorzeitig angewendet.

A. Klassifizierung von Schulden als kurzfristig oder langfristig und Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen (Änderungen an IAS 1)

Die in den Jahren 2020 und 2022 veröffentlichten Änderungen an IAS 1 enthalten Klarstellungen der Anforderungen an die Einstufung der Schulden als kurz- oder langfristig und schreiben neue Angaben zu langfristigen Schulden, die zukunftsbezogenen Nebenbedingungen (Covenants) unterliegen, vor und sind verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen.

Wie in den Anhangangaben 21 und A dargelegt, verfügt der Konzern über ein besichertes Bankdarlehen, das bestimmten Nebenbedingungen (Covenants) unterliegt. Obwohl die Verbindlichkeit zum 31. Dezember 2023 als langfristig eingestuft ist, könnte ein zukünftiger Verstoß gegen die entsprechenden Nebenbedingungen eine Rückzahlung der Verbindlichkeit vor den vertraglichen Fälligkeitsterminen erforderlich machen. Zurzeit geht der Konzern davon aus, das keine Verletzung der Nebenbedingungen und damit keine möglichen Auswirkungen auf die Klassifizierung dieser Verbindlichkeiten verbundenen ist.

B. Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (Änderungen an IAS 7 und IFRS 7)

Mir den Änderungen werden neue Angaben zu Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen (supplier finance arrangements) eingeführt, die den Abschlussadressaten helfen, die Auswirkungen dieser Vereinbarungen auf die Verbindlichkeiten und Cashflows sowie auf das Liquiditätsrisiko eines Unternehmens zu beurteilen. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen.

Der Konzern ist an keiner Vereinbarung zur Lieferantenfinanzierung beteiligt.

C. Sonstige Standards

Die nachstehenden geänderten Standards und Interpretationen haben voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss:

Leasingverbindlichkeiten aus einer Sale-and-Leaseback-Transaktion (Änderungen an IFRS 16)

Fehlende Umtauschbarkeit (Änderungen an IAS 21)

Sonstige Angaben

37. Honorar und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, ist seit 2016 Abschlussprüfer des Konzerns.

Das für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses im Berichtszeitraum als Aufwand erfasste Honorar gliedert sich wie folgt:

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Abschlussprüfungsleistungen	319	295
davon: Belgien	47	45
Andere Bestätigungsleistungen	12	75
Sonstige Leistungen	921	398
	1.252	768

Unter den Honoraren für Abschlussprüfungsleistungen werden insbesondere Honorare für die gesetzliche Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen ausgewiesen.

Die sonstigen Leistungen umfassen überwiegend Leistungen im Zusammenhang mit einer Due-Diligence-Prüfung.

Die nach § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB anzugebenen Werte sind gemäß IDW RS HFA 36 in seiner Fassung vom 8. September 2016 ermittelt.

38. Vergütung von gesetzlichen Vertretern

Für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen sind in 2023 kurzfristig fällige Leistungen von 4.206 TEUR angefallen. Andere Vergütungen sind nicht entstanden.

39. Organe der Gesellschaft

Mitglieder der Geschäftsführung im Geschäftsjahr waren:

Herr Wolf Frederic Kupatt, CEO, München (ab 22. März 2022)

Göttingen, den 26. März 2024

Wolf Frederic Kupatt

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Aragon HoldCo GmbH, Göttingen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Aragon HoldCo GmbH, Göttingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Aragon HoldCo GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter‌‌ für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 11. April 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brennecke, Wirtschaftsprüfer

Graf von der Schulenburg, Wirtschaftsprüfer

amedes Kompetenzzentrum für Präventionsmedizin GmbH