SIAG Tube & Tower GmbH

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2022

SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell

Die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig (im Folgenden "STT" oder "Gesellschaft" genannt), ist ein Stahlbauunternehmen. Den Schwerpunkt der Produktion bildet hierbei der Bau von Stahltürmen für Windkraftanlagen inklusive der Komplettmontage aller Einbauten (Internals) nach Vorgabe und Spezifikation der Kunden im Onshore-Bereich. Hohe technologische Kompetenz, ein hohes Qualitätsniveau gepaart mit absoluter Liefertreue sind die wesentlichen Erfolgsparameter in diesem Projektgeschäft. Die STT produziert nahezu ausschließlich für den europäischen Raum. Alleinige Gesellschafterin der STT ist SIAG Industrie GmbH, Leipzig. Die STT selbst hält keine Anteile an anderen Unternehmen. Unsere Produktionstätigkeit üben wir ausschließlich an unserem einzigen Standort in Leipzig aus. Aufgrund eines Brandschadens im Geschäftsjahr 2020 am Standort Leipzig wurde bis ins vierte Quartal im Berichtsjahr teilweise an einem Ausweichstandort produziert. Im Rahmen der nachhaltigen Konsolidierung und erfolgreichen Instandsetzung der Brandschäden wird dieser Ausweichstandort seit dem Ende des Berichtsjahres nicht mehr genutzt. Wesentliche Änderungen in den operativen Grundlagen des Unternehmens haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht ergeben.

2. Forschung und Entwicklung

Wie im Vorjahr lag ein wesentlicher Schwerpunkt im Bereich Forschung und Entwicklung auch im Berichtsjahr in der Weiterentwicklung sowie der Qualifizierung und Zertifizierung von Schweißverfahren im Bereich der Haltebutzen (WIG-Schweißen) sowie in der Erfüllung deutlich gestiegener Kundenanforderungen bezogen auf die Kerbfallklassen. Auf diesen Gebieten wurde sehr intensiv mit dem Fraunhofer Institut zusammengearbeitet. Im Rahmen unserer Entwicklungstätigkeit sorgen wir für kontinuierliche Qualitätsverbesserung der Produkte und Produktionsabläufe. Wir sind bestrebt, unseren hohen technischen Standard durch permanente Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten zu erhalten und auszubauen, um am Markt wettbewerbsfähig zu sein. Wir verzichten auf quantitative Angaben zum Faktoreinsatz und zu den Ergebnissen der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, da diese Informationen für den verständigen Adressaten nicht wesentlich sind.

3. Qualitätsmanagement, Umwelt und Personal

Qualität ist in unserem Unternehmen ein vorrangiges Ziel und ein dynamischer Prozess. Daher arbeiten wir in allen Geschäfts und Fertigungsprozessen entsprechend nationalen und internationalen Zertifizierungen und Zulassungen. Dahinter steht ein entsprechendes Qualitäts- und Umweltmanagement, um die Weiterentwicklung der Prozesse gerade in qualitativer Hinsicht zu gewährleisten. Unser hohes Qualitätsniveau wird durch interne und externe Audits regelmäßig überprüft und bestätigt. Die Gesellschaft unterliegt Qualitäts- und Umweltstandards wie z.B. ISO 9001:2015, EN 10901:2009+A1:2011, EN 10902:2018, DIN EN ISO 38342 sowie ISO 14001:2015 und muss sich regelmäßigen Kundenaudits unterziehen.

Wir denken und handeln nachhaltig und zukunftsorientiert. Deshalb planen und arbeiten wir so, dass die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Wir trennen Prozessausschuss und Schrotte, soweit möglich, sortenrein. Dadurch erreichen wir eine sehr hohe Recyclingquote, die auch wirtschaftlich vorteilhaft ist. Auch hier unterwerfen wir uns regelmäßig entsprechenden externen Reviews und Audits.

Die STT hat im Jahr 2022 im Mittel 81 Mitarbeiter beschäftigt. In der Zahl sind 65 Beschäftigte im gewerblich-technischen Bereich und 16 technische bzw. kaufmännische Angestellte enthalten. Die Zahl der Beschäftigten ist im Jahr 2022 gegenüber 2021 um 5 Personen gesunken. Die personelle und fachliche Struktur der Organisation wird grundsätzlich den jeweiligen Marktbedingungen angepasst und bildet die Grundlage zur Erfüllung der Unternehmensziele. Führungskräfte und Personalwesen stimmen den erforderlichen Schulungsbedarf sowie die geeigneten internen und externen Maßnahmen regelmäßig ab, um die Anforderungen an Qualifizierung und Flexibilisierung sicherzustellen. Die Anforderungen ergeben sich aus sich ändernden Kundenanforderungen, neuen technischen Verfahrensregeln, technologischen Weiterentwicklungen, vorgeschriebenen Wiederholungsprüfungen bei Schweißern, Vorschriften der Arbeitssicherheit sowie des Brandschutzes, aus Zertifizierungsvorschriften und auch aus möglichen Anforderungen neuer Produktbereiche (z. B. Offshore). Darüber hinaus haben die zuständigen Leiter die Übereinstimmung des Ausbildungsniveaus ihrer Mitarbeiter mit den Anforderungen der einzelnen Arbeitsplätze ständig zu überwachen und den daraus abgeleiteten Qualifizierungs- und Schulungsbedarf anzumelden.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Entsprechend dem Kieler Konjunkturbericht NR. 97 (2022/Q4) des IfW Kiel hat sich die Weltkonjunktur im Verlauf des Jahres unter dem Eindruck hoher Energiepreise und großer Unsicherheit deutlich abgeschwächt. Bremsend wirkte auch die Geldpolitik, die angesichts eines auf breiter Front hohen Inflationsdrucks ausgesprochen rasch gestrafft wurde. Die Produktion blieb bis in den Herbst hinein insgesamt zwar weiter aufwärtsgerichtet, wobei Impulse von nachlassenden Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der Coronavirus-Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen ausgingen. Zum Jahresende hin hat sich die wirtschaftliche Dynamik aber wohl nochmals merklich verringert. Entsprechend dem IfW Kiel stehen derzeit vor allem die großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase schwacher Konjunktur. Gleichzeitig bleiben die Probleme für die chinesische Wirtschaft groß. Entsprechend einer Pressemitteilung vom 13. Januar 2023 war das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Jahr 2021. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. Das Statistische Bundesamt betont, dass die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland im Jahr 2022 von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen geprägt war. Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Coronavirus-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Coronavirus-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

Entsprechend einer Pressemitteilung des Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) vom 18. Januar 2023 wurden im Gesamtjahr 2022 in Deutschland 551 Onshore-Windenergieanlagen mit 2.403 Megawatt (MW) installierter Leistung errichtet. Dies ergibt sich aus der aktuellen Analyse der Deutschen WindGuard im Auftrag von BWE und VDMA Power Systems. Der Bruttozubau 2022 liegt somit 25 % über dem Zubau des Vorjahres (1.925 MW). Der BWE betont jedoch, dass diese Zubaumenge wie schon im Jahr 2021 allerdings noch nicht ausreicht, um den Klimazielen der Bundesregierung und dem wachsenden Strombedarf für klimaneutrale Energie gerecht zu werden. Entsprechend der genannten Pressemitteilung ist der aktuelle Zubau unzureichend und nicht zufriedenstellend. Positiv wurden die beschlossenen Gesetzesvorlagen des sogenannten Osterpakets zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes aufgenommen. Eine Erholung des Marktes ist aufgrund der verbesserten Rahmenbedingungen allerdings erst mittelfristig zu erwarten. Die Wettbewerbssituation war auch im Berichtsjahr unverändert intensiv. Europäische Projekte werden aus Kostengründen auch weiterhin entweder nach China, Südeuropa (Spanien/Portugal/Griechenland) und in die Türkei vergeben. Die bereits in den Vorjahren begonnenen Bestrebungen zur Einleitung eines Antidumpingverfahrens gegenüber China über die EU-Kommission haben auch bis dato noch keine konkreten Ergebnisse erbracht. Insgesamt überwiegen die negativen Ausprägungen der für uns relevanten branchenspezifischen Rahmenbedingungen für das Berichtsjahr.

2. Geschäftsverlauf

Für das Geschäftsjahr 2022 ergibt sich ein im Vergleich zum Vorjahr unverändert negativer Geschäftsverlauf. Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr Umsatzerlöse von insgesamt TEUR 36.121 (Vorjahr: TEUR 34.410) erzielt. Die in den jeweiligen Geschäftsbereichen erzielten Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 in TEUR	2021 in TEUR
Windkrafttürme	35.426	33.863
sonstige Erlöse	695	547
Summe Umsatzerlöse	36.121	34.410

Der negative Geschäftsverlauf ist dabei im Wesentlichen auf ein nicht ausreichendes Auftragsvolumen und deutlich gestiegene Material- und Energiekosten zurückzuführen. Die Aufwendungen für Gase, Öl und sonstige Energieträger sind trotz stark reduziertem Verbrauch vergleichsweise gering gesunken. Darüber hinaus haben die aus dem Brand 2020 erheblichen Beeinträchtigungen des Produktionsflusses das Absatzvolumen der STT weiterhin negativ beeinflusst. Positiv hervorzuheben ist, dass der Wiederaufbau des Werks nach dem Brand auch im Jahr 2022 unter Einhaltung der gesetzlichen und regulatorischen Vorgaben gut funktioniert hat und dieses somit als wieder instandgesetzt gelten kann. Das Werk ist vollständig funktionsfähig. Das entsprechende Personal wurde am Markt akquiriert und auf die Gegebenheiten geschult. Die Zusammenarbeit mit den in den Vorjahren neu gewonnenen Kunden wurde ausgeweitet. Im 4. Quartal des Berichtsjahres wurde die Fertigung aufgrund eines reduzierten Auftragsbestandes ausgesetzt. Zur Reduktion der Kosten wurde umfassend auf die Möglichkeiten der Kurzarbeit zurückgegriffen. Dennoch konnten insbesondere die ausbleibenden Leistungen über mehrere Wochen des Berichtsjahres nicht kompensiert werden und haben das Jahresergebnis negativ beeinflusst. Abschließend hat die STT einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -1.346 (Vorjahr: nach Berücksichtigung der Erträge aus der Herabsetzung des Genussrechtskapitals: Jahresfehlbetrag TEUR -1.503) erzielt.

Im Hinblick auf die organisatorische Struktur, Standorte, Produktgruppen, Geschäftsprozesse, Absatzmärkte und die für das Geschäft relevanten externen Einflussfaktoren haben sich keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben. Auch wurden im Berichtsjahr keine wesentlichen neuen Verträge geschlossen. In den Bereichen Gesundheits-, Arbeits- und Unfallschutz bzw. Berufsunfälle haben sich im Geschäftsjahr 2022 ebenfalls keine besonderen Vorkommnisse ergeben.

3. Lage

a) Ertragslage

Für das Berichtsjahr ergibt sich erneut eine negative Ertragslage. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.711 auf TEUR 36.121 und die Gesamtleistung unter Berücksichtigung einer Bestandserhöhung in Höhe von TEUR 1.347 (Vorjahr: TEUR 8) bzw. anderer aktivierter Eigenleistungen in Höhe von TEUR 10 (Vorjahr: TEUR 15) um TEUR 3.044 auf EUR 37.478 (Vorjahr: TEUR 34.434). Nach Berücksichtigung des leicht unterproportional gestiegenen Materialaufwands in Höhe von TEUR 30.969 (Vorjahr: TEUR 29.371) und sonstiger betrieblicher Erträge in Höhe von TEUR 1.035 (Vorjahr: TEUR 1.763) ergibt sich ein im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessertes Rohergebnis in Höhe von TEUR 7.543 (Vorjahr: TEUR 6.825). Der deutliche Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge ist auf die im Vorjahr erforderliche Auflösung nicht mehr erforderliche Rückstellungen und Wertberichtigungen auf Forderungen zurückzuführen. Die daraus resultierenden Erträge beliefen sich im Vorjahr auf TEUR 1.096 (Berichtsjahr: TEUR 221). Der Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der leicht gesunkenen Mitarbeiterzahl um TEUR 207 auf TEUR 3.272 reduziert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.042 (Vorjahr: TEUR 680) haben sich aufgrund umfangreicher Investitionen im Dezember 2021 und einer damit gestiegenen Abschreibungsbemessungsgrundlage deutlich erhöht. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.160 (Vorjahr: TEUR 4.241) sind aufgrund diverser Sparmaßnahmen und auslastungsbedingten Produktionspausen leicht gesunken. Das negative Finanzergebnis in Höhe von TEUR -333 hat sich gegenüber dem Vorjahr (TEUR -287) leicht verschlechtert. Unter Berücksichtigung der sonstigen Steuern von TEUR -82 (Vorjahr: TEUR -82) ergibt sich ein Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 1.346. (Vorjahr: TEUR 1.503). Da das Genussrechtskapital bis einschließlich dem 31. Dezember 2021 bereits vollständig verbraucht wurde, konnte der im Berichtsjahr erzielte Verlust nicht mehr mit dem Genussrechtskapital verrechnet werden. Im Vorjahr konnte noch ein Verlust in Höhe von TEUR 440 mit dem Restbuchwert des Genussrechtskapitals verrechnet werden. Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass insbesondere aufgrund des Kostenanstiegs für Stahl und Energie die eingeleiteten Sparmaßnahmen nur zu einer geringen Ergebnisverbesserung (unter Vernachlässigung der Erträge aus der Verrechnung mit dem Genussrechtskapital) beitragen konnten. Die positiven außergewöhnlichen Erfolgsbeiträge belaufen sich auf TEUR 497 (Vorjahr: TEUR 1.342) und betreffen Erträge aus Schadensersatzleistungen der Versicherung für den im Geschäftsjahr 2020 entstandenen Brandschaden. Wie bereits im Vorjahr ergeben sich im Berichtsjahr keine negativen außergewöhnlichen Erfolgsbeiträge. Aufwendungen und Erträge aus wesentlichen Wechselkurseinflüssen liegen im Berichtsjahr nicht vor.

b) Finanzlage

Für das Berichtsjahr ergibt sich erneut eine negative Finanzlage. Im Berichtsjahr wurden wie bereits im Vorjahr keine Investitionen in die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens getätigt. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen beliefen sich auf insgesamt TEUR 384 (Vorjahr: TEUR 2.133) und betrafen im Wesentlichen Investitionen in die zum Teil noch im Bau befindlichen technischen Anlagen und Maschinen und in die Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die wesentliche Investition betraf mit TEUR 275 die Auflastung einer Kranbahn. Die ausreichende Liquidität der Gesellschaft und die Fähigkeit zur Erfüllung sämtlicher Zahlungsverpflichtungen waren aufgrund der fortwährenden finanziellen Unterstützung durch die mittelbare Gesellschafterin WG Anlagenbau-Beteiligungs GmbH mit Sitz in Menden (nachfolgend "WG Anlagenbau") sowie durch finanzielle Mittel der Muttergesellschaft SIAG Industrie GmbH während des gesamten Geschäftsjahres 2022 sichergestellt. Die STT hat sowohl mit der WG Anlagenbau als auch mit der SIAG Industrie GmbH ein Kontokorrentverhältnis zum Zwecke der Verbuchung ihrer Geschäftsbeziehungen geschlossen. Der Saldo dieser Kontokorrentkonten kann sowohl Schuld- als auch Forderungscharakter annehmen. Zum Abschlussstichtag hat die Gesellschaft bei der SIAG Industrie GmbH finanzielle Mittel im Gesamtumfang von TEUR 10.839 und bei der WG Anlagenbau TEUR 5.210 aufgenommen. Die Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit erfolgte daher ausschließlich über die mittelbare bzw. unmittelbare Gesellschafterin. Eine Finanzierung aus eigener Kraft war wie bereits in den Vorjahren jedoch nicht möglich. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen demgegenüber nicht vor. Wesentliche Veränderungen außerbilanzieller Verpflichtungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht ergeben.

Die nachstehende Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Geldströme:

	2022 in TEUR	2021 in TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	881	1.671
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-367	-2.131
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-562	442
Veränderung der Finanzmittel	-48	-18
Finanzmittel am Bilanzstichtag	66	114

Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelbestand zum Bilanzstichtag entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks" in Höhe von TEUR 66. Eingetretene oder absehbare Liquiditätsengpässe liegen ausschließlich aufgrund der finanziellen Unterstützung durch die Gesellschafter nicht vor. In Bezug auf die Kapitalstruktur verweisen wir auf die Erläuterungen zur Vermögenslage.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.841 auf TEUR 20.112 verringert. Die STT weist unter Berücksichtigung des gezeichneten Kapitals in Höhe von TEUR 40, einer Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 4.253, eines Verlustvortrags in Höhe von TEUR 12.731 und eines Jahresfehlbetrags in Höhe von TEUR 1.346 einen "Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag" in Höhe von TEUR 9.784 aus. Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag daher ausschließlich durch kurzfristiges Fremdkapital in Höhe von TEUR 20.112 finanziert. Dieses betrifft mit TEUR 17.553 (Vorjahr: TEUR 18.208) im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen. Diese umfassen mit TEUR 16.049 im Wesentlichen die bereits erläuterten Darlehensverbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern. Auf der Aktivseite der Gesellschaft ergibt sich im Bereich des Anlagevermögens ein Rückgang um TEUR 663 auf TEUR 3.134. Dieser ist auf die Abschreibungen in Höhe von TEUR 1.042 und Abgänge zum Buchwert in Höhe von TEUR 5 zurückzuführen. Gegenläufig wurden Investitionen im Berichtsjahr in Höhe von TEUR 384 getätigt. Im Bereich des kurz- und mittelfristig gebundenen Vermögens haben wir einen Rückgang um TEUR 4.523 auf TEUR 7.194 zu verzeichnen. Dieser resultiert im Wesentlichen aus einem deutlichen Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 4.584 auf TEUR 69. Aufgrund der Überschuldung sind die für uns relevanten Kapitalstrukturkennzahlen wie der Deckungsbeitrag A (Eigenkapital/Anlagevermögen), der Deckungsgrad B (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) / Anlagevermögen) und die working capital ratio (Umlaufvermögen/kurzfristige Verbindlichkeiten) als unverändert negativ zu beurteilen. Die Vermögens- bzw. Kapitalstruktur ist daher weiterhin stark negativ ausgeprägt.

4. Steuerungsrelevante finanzielle Leistungsindikatoren

Zur wertorientierten Unternehmenssteuerung bedient sich die STT bedeutender Bilanz -, Liquiditäts- und GuV-Kennzahlen. Im finanzbezogenen Bereich haben wir bis einschließlich dem 31. Dezember 2021 die folgenden steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren herangezogen:

•	der erzielte Umsatz pro Mitarbeiter sowie die Umsatzrendite,
•	die Gesamtleistung pro Mitarbeiter,
•	der Personalaufwand in % zur Gesamtleistung und
•	der einfache Cashflow (Jahresergebnis (vor Verrechnung mit dem Genussrechtskapital) + Abschreibungen).

Im Berichtsjahr ziehen wir für Zwecke der erfolgsorientierten Steuerung erstmals ausschließlich das EBITDA und das EBIT als finanzielle Leistungsindikatoren heran. Ausschlaggebend für den Wechsel ist, dass sämtliche in den Konzernabschluss unserer mittelbaren Muttergesellschaft WG Anlagenbau einbezogenen Tochterunternehmen das EBITDA und das EBIT als finanzielle Leistungsindikatoren heranziehen. Entsprechend haben wir im Berichtsjahr die Steuerung unseres Unternehmens ebenfalls auf die genannten Kennzahlen umgestellt. Das EBITDA, als erste wesentliche Steuerungsgröße, resultiert aus dem um das Zinsergebnis, die Ertragsteuern, die Abschreibungen und die außerordentlichen Ergebniseffekte bereinigten Jahresergebnis. In Bezug auf die genannten steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren haben wir zu Beginn des Geschäftsjahres keine separaten Prognosewerte aufgestellt.

Das EBITDA für das Berichtsjahr ergibt sich wie folgt:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Jahresergebnis	-1.346	-1.503
Ertragsteuern	0	0
Abschreibungen	1.042	680
Cash-Flow vor Steuern	-304	-823
Positive außerordentliche Ergebniseffekte	-497	-1.342
Zinsaufwendungen	340	288
Zinserträge	-7	-1
EBITDA	-468	-1.878

Im Geschäftsjahr 2022 betrug das negative EBITDA TEUR 468 und liegt damit um rund TEUR 1.410 deutlich über dem Niveau des Vorjahres (TEUR -1.878). Es ist jedoch wie bereits im Vorjahr deutlich negativ ausgeprägt.

Das EBIT dient als zweite wesentliche finanzielle Steuerungsgröße des Unternehmens. Es resultiert aus dem um Abschreibungen geminderten EBITDA.

	2022 TEUR	2021 TEUR
EBITDA	-468	-1.878
Abschreibungen	-1.042	-680
EBIT	-1.510	-2.558

Im Geschäftsjahr 2022 betrug das EBIT TEUR -1.510 und liegt damit um rund TEUR -1.048 ebenfalls deutlich über dem Niveau des Vorjahres (TEUR -2.558). Es ist jedoch ebenfalls weiterhin deutlich negativ ausgeprägt.

Die für uns steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren EBITDA und EBIT verdeutlichen insgesamt, dass sich die operative Ertragskraft der STT gegenüber dem Vorjahr zwar verbessert hat, jedoch weiterhin negativ ausgeprägt.

Da wir im Zuge der Prognoseberichterstattung des Vorjahres nur eine Prognose für die nicht mehr relevanten steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren abgegeben haben, können wir mangels Prognosewerte für das EBITDA und EBIT keinen Vergleich mit den realisierten Istwerten vollziehen. In Bezug auf die Prognose der von uns nunmehr zugrunde gelegten finanziellen Leistungsindikatoren EBITDA und EBIT für das laufende Geschäftsjahr 2023 verweisen wir auf unsere Ausführungen im anschließenden Prognosebericht.

5. Steuerungsrelevante nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Mangels Steuerungsrelevanz und Bedeutung für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und der Lage der STT zieht die Gesellschaft keine nichtfinanziellen steuerungsrelevanten Leistungsindikatoren heran.

6. Gesamtaussage der Geschäftsführung zum Geschäftsverlauf und zur Lage der Gesellschaft

Für das Berichtsjahr ergibt sich ein negativer Geschäftsverlauf. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind als negativ zu beurteilen. Insbesondere das nicht ausreichende Auftragsvolumen und die massiv gestiegenen Material- und Energiekosten haben zu dem negativen Geschäftsverlauf beigetragen. Der "Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag" beläuft sich auf insgesamt TEUR 9.784. Die für uns steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren haben sich im Vergleich zur Vorperiode zwar verbessert, sind jedoch weiterhin deutlich negativ ausgeprägt.

III. Prognosebericht

1. Voraussichtliche Entwicklung im Prognosezeitraum

Als Prognosezeitraum haben wir entsprechend DRS 20 einen Zeitraum von einem Jahr, gerechnet vom letzten Bilanzstichtag, zugrunde gelegt. Der Prognosezeitraum umfasste daher den Zeitraum vom 01. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023. Für Zwecke der Prognose der von uns herangezogenen steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren bedienen wir uns der qualifiziert-komparativen Prognose.

Der bisherige Prognosezeitraum ist durch ein verbessertes Auftragsvolumen gekennzeichnet. Zum Zeitpunkt der Prognoseberichterstattung entspricht der Umsatz dem prognostizierten Planumsatz. Dabei wirken sich insbesondere die leicht reduzierten Materialpreise sowie die Reduktion der internen Kosten positiv auf unsere Absatzsituation aus. Insgesamt erwarten wir für den Prognosezeitraum ein im Vergleich zum Berichtsjahr verbessertes Umsatz- und Ergebnisniveau.

Aufgrund der beschriebenen Auftragslage gehen wir in Bezug auf die für die Unternehmenssteuerung herangezogenen steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren von einem im Vergleich mit der Berichtsperiode leicht verbesserten Niveau aus. Die bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung erkennbare Entwicklung unterstreicht das voraussichtlich leicht verbesserte Niveau der herangezogenen steuerungsrelevanten finanziellen Leistungsindikatoren.

Für nichtfinanzielle Leistungsindikatoren verzichten wir mangels Steuerungsrelevanz und Bedeutung für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und der Lage der STT auf die Abgabe von Prognosewerten.

2. Gesamtaussage der Geschäftsführung zu der Prognose von dem zu erwartenden Geschäftsverlauf und der Lage

Für den von uns zugrunde gelegten Prognosezeitraum erwarten wir einen positiven Geschäftsverlauf. Die verbesserte Auftragslage sowie das gleichmäßige Anfragevolumen unserer Kunden geben Anlass, den Geschäftsverlauf positiver einzuschätzen. In Bezug auf die für die Unternehmenssteuerung herangezogenen finanziellen Leistungsindikatoren erwarten wir ein gegenüber den Istwerten der Berichtsperiode leicht verbessertes Niveau.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

Branchenspezifische und ertragsorientierte Risiken

Der Windkraftmarkt in Deutschland zeigt Anzeichen einer leichten Belebung, was man an den zunehmenden Projektanfragen unserer Kunden für deutsche Standorte erkennen kann. Auch in Bereichen Mitteleuropas, für die ein Produktionsstandort Leipzig aufgrund logistischer Gegebenheiten wettbewerbsfähig ist, gibt es Anfragen. Positive Marktentwicklungen in anderen Regionen sind für die Gesellschaft ohne Relevanz, da aufgrund des Standortes und den damit verbundenen hohen Logistikkosten keine Wettbewerbsfähigkeit besteht. Die starke Abhängigkeit der Gesellschaft von wenigen erreichbaren Kunden in dem Markt muss als ein Risiko eingeschätzt werden. Auch wenn diese Kunden ein gutes bis sehr gutes Wachstum ihrer Auftragseingänge verzeichnen, so muss man auf der anderen Seite die völlig unzureichenden Ergebnisse sowie die immer schwieriger werdende Finanzierung und Absicherung des Geschäfts durch Warenkreditversicherer als Risikopotenzial bewerten. Alternative Produkte im Offshore- und im Internal-Bereich sind in ausreichendem Umfang bei den herrschenden Marktbedingungen nicht zu gewinnen.

Ein wesentliches Risiko ergibt sich aus dem Russland-Ukraine-Krieg. Am 24. Februar 2022 begann Russland einen großangelegten Überfall auf die Ukraine. Die weiteren ökonomischen Folgen aus dem Russland-Ukraine-Krieg in Bezug auf die Versorgungsicherheit, Lieferketten und Energiepreise stellen ein derzeit schwer abschätzbares Risiko aus Sicht der STT dar. Aus dem Krieg haben sich bereits deutlich gestiegene Energie- bzw. Rohstoffpreise und Störungen der Lieferketten ergeben. Diese negativen Konsequenzen versuchen wir durch alternative Lieferwege, Substitution von Gütern und weitere Energieeinsparungen so gering wie möglich zu halten.

Ein weiteres wesentliches Risiko ergibt sich aus der gegenwärtigen Energiekrise. Insbesondere der Wirtschaftsstandort Deutschland leidet unter der massiven Energiekrise, ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dem anschließenden Wegfall der Gaslieferungen aus Russland. Der Wegfall von Russland als Gaslieferant hat zu signifikant gestiegenen Gaspreisen geführt. Darüber hinaus ergeben sich erhebliche Unsicherheiten im Hinblick auf die Versorgungssicherheit mit Gas. Insbesondere die deutschen Produktionsbetriebe leiden derzeit unter der inflationären Entwicklung im Bereich der Energie.

Beschaffungsrisiken

Seit dem Geschäftsjahr 2020 sind die Preise für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, insbesondere Stahl und Energie, massiv gestiegen und werden im Prognosezeitraum voraussichtlich auf einem hohen Niveau bleiben. Aufgrund der langen Vorlaufzeiten von der Auftragsvergabe bis zur Fertigstellung der Türme bleibt es schwierig, sich wettbewerbsfähige Stahlpreise zu sichern. Kunden und Lieferanten haben aktuell mit der Preisentwicklung im Stahlbereich und der Sicherung wirtschaftlicher Energiekontrakte signifikante Risiken zu verzeichnen. Für den Prognosezeitraum stellen daher die Preisentwicklung des für uns wichtigen Rohstoffs Stahl (Blech und Flansch) sowie die möglichen Terminverzögerungen beim Materialbezug deutliche Risiken dar. Grundsätzlich besteht auch auf Seiten der Zulieferer die Gefahr von Insolvenzen und von Engpässen im Bereich der Versorgung mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen. Die STT überwacht daher im Rahmen ihres Lieferantenmanagements regelmäßig die Bonität ihrer Lieferanten und bedient sich zur Diversifikation des Risikos mehrerer Zulieferer.

Qualitätsrisiken

Wesentliche Risiken können sich aus nicht erkannten Materialfehlern ergeben, die angesichts des hohen Wertes der abgesetzten Produkte zu nennenswerten Garantieaufwendungen führen können. Ursachen hierfür sind unter anderem die immer kürzer werdenden Produktzyklen und die komplexeren Anforderungen an die Produkte. Da auch bei höchstmöglicher Qualitätskontrolle Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden können, versucht das Unternehmen im Rahmen kontinuierlicher Prozessverbesserungen (verstärkte Lieferantenüberwachung, quantitativ und qualitativ konsequente Wareneingangskontrollen, interne Prüfungen und Audits) das Risiko zu minimieren. Unverzichtbar bleibt aber auch in der Zukunft, für unvermeidliche Restrisiken einen angemessenen Versicherungsschutz vorzuhalten. Insgesamt schätzen wir die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Risikos für den verbleibenden Prognosezeitraum als gering ein. Dem Garantierisiko wird darüber hinaus durch eine ausreichend bemessene Garantierückstellung Rechnung getragen.

Bestandsgefährdende Risiken

Es bestehen wesentliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf unsere Berichterstattung im Anhang unter "IV. Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit".

Sonstige Risiken

Neben den vorgenannten Risiken kann die STT weiteren Risiken ausgesetzt sein, die bisher nicht erkannt oder als unwesentlich eingeschätzt wurden. Auch solche Sachverhalte können sich künftig als Risiken konkretisieren und sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken.

Gesamtbild der Risikolage der STT

Die Risikosituation hat sich aufgrund der voraussichtlich positiven Entwicklung im Prognosezeitraum leicht entschärft. Allerdings ist die Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausschließlich von einer ausreichenden Auslastung durch Aufträge als auch entscheidend von der finanziellen Unterstützung und der Liquiditätsversorgung durch die Gesellschafter abhängig. Die dargestellten Risiken werden von uns nicht quantifiziert, da dies auch nicht zur internen Steuerung erfolgt. Die Einschätzung der genannten Risiken wurde zum Bilanzstichtag vorgenommen. Für die Beurteilung der Risiken wurde der bereits im Prognosebericht festgelegte Prognosezeitraum zugrunde gelegt.

2. Chancenbericht

Branchenspezifische Chancen

Durch den Marktaustritt bisheriger Wettbewerber sind Fertigungskapazitäten am deutschen Markt reduziert. Die steigende Nachfrage gerade für logistisch gut erreichbare Standorte in Deutschland und Mitteleuropa erhöht die Chancen, Aufträge zu gewinnen. Zumindest für den Prognosezeitraum ergeben sich hieraus für die Gesellschaft Chancen. Ob dieser Trend nachhaltig sein wird, kann zum Zeitpunkt der Berichterstattung nicht seriös eingeschätzt werden.

Als verlässliche Chance ist unverändert die im Geschäftsjahr 2017 erfolgte Einbindung in den WILMS-Verbund zu nennen. Neben der finanziellen Unterstützung ergibt sich insbesondere die Möglichkeit von Geschäftsaktivitäten mit verbundenen Unternehmen sowohl der Windenergie- als auch anderer Branchen. Die Einbindung in den Konzernverbund trägt darüber hinaus zu einer verbesserten Außendarstellung bei. Im Verbund mit Unternehmen des Investors besteht die Möglichkeit durch Bündelung und Nutzung vorhandener Kapazitäten, Kompetenzen und Standortgegebenheiten neue Kundenaufträge zu generieren. Isoliert wäre es für die STT ungleich schwieriger jene Kundenaufträge erfolgreich anzubieten.

Gesamtbild der Chancenlage der STT

Die Chancenlage hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht wesentlich geändert. Die dargestellten Chancen werden von uns nicht quantifiziert, da dies auch nicht zur internen Steuerung erfolgt. Die Einschätzung der genannten Chancen wurde zum Bilanzstichtag vorgenommen. Für die Beurteilung der Chancen wurde der im Prognosebericht festgelegte Prognosezeitraum zugrunde gelegt.

Nach Schluss des Berichtszeitraums haben sich die Chancen in ihrer Bedeutung nicht geändert. Neue Chancen nach Schluss des Berichtszeitraums sind ebenfalls nicht aufgetreten.

V. Risikomanagementsystem

Bei der STT ist das standardisierte Risikomanagementsystem zur Früherkennung wesentlicher und bestandsgefährdender Risiken ein integraler Bestandteil der Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungssysteme der Gesellschaft. Es umfasst neben der systematischen Identifikation die Bewertung, Steuerung, Dokumentation, Kommunikation und Überwachung von Risiken. Grundsätze, Prozesse und Verantwortlichkeiten im Risikomanagement sind in unserem Managementhandbuch geregelt. Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen Forderungen, Verbindlichkeiten, Genussrechtskapital und Guthaben bei Kreditinstituten. Die Gesellschaft hat einen aktiven Geschäftsverkehr mit nur wenigen Großkunden. Die Zusammenarbeit mit einem Großteil der Kunden besteht langjährig und ist insgesamt als positiv zu beurteilen. Darüber hinaus informieren wir uns vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung stets über die Bonität unserer Kunden. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft überwiegend über Gruppendarlehen. Ziel des Finanz- und Risikomanagements unserer Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Vermeidung von Kostenüberschreitungen und zur Einhaltung von Lieferterminen verfolgen wir klar definierte Prozessvorgaben von der Auftragsanbahnung bis zur abschließenden Vertragserfüllung. Für die Abwicklung werden erfahrene, in Abhängigkeit von der Komplexität der Projekte, ausgewählte Projektmanager eingesetzt. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein adäquates Debitorenmanagement. Zur Absicherung gegen das bestehende Liquiditätsrisiko wird wöchentlich rollierend ein Liquiditätsplan über den Zeithorizont des Auftragsbestandes aktualisiert, der einen qualifizierten Überblick über die Geldaus- und -eingänge vermittelt. Diese "direkte Liquiditätsplanung" leitet sich aus der mittelfristigen Unternehmensplanung ab.

Leipzig, den 11. August 2023

SIAG Tube & Tower GmbH

gez. Johann Erich Wilms, Geschäftsführer

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

SIAG TUBE & TOWER GMBH, LEIPZIG

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	3.134.068,00	3.797.090,78
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	252,00
II. Sachanlagen	3.134.068,00	3.796.838,78
B. UMLAUFVERMÖGEN	7.194.161,08	11.717.285,72
I. Vorräte	6.247.274,53	6.822.345,73
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	881.308,37	4.780.701,02
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	65.578,18	114.238,97
C. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG	9.784.009,47	8.438.500,26
	20.112.238,55	23.952.876,76
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. EIGENKAPITAL	0,00	0,00
I. Gezeichnetes Kapital	40.000,00	40.000,00
II. Kapitalrücklage	4.252.933,36	4.252.933,36
III. Verlustvortrag	-12.731.433,62	-11.228.478,49
IV. Jahresfehlbetrag	-1.345.509,21	-1.502.955,13
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	9.784.009,47	8.438.500,26
B. RÜCKSTELLUNGEN	1.280.607,77	1.254.883,47
C. VERBINDLICHKEITEN	18.831.630,78	22.697.993,29
- davon aus Steuern: EUR 41.790,26 (Vorjahr: EUR 212.014,52)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 5.827,26 (Vorjahr: EUR 0,00)
	20.112.238,55	23.952.876,76

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

	2022 EUR	2021 EUR
1. Rohergebnis	7.542.986,48	6.825.343,44
2. Personalaufwand	-3.271.618,02	-3.478.858,59
a) Löhne und Gehälter	-2.628.670,39	-2.795.790,81
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-642.947,63	-683.067,78
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-1.042.173,26	-679.668,82
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	-4.159.787,91	-4.241.163,49
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	6.540,00	970,00
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-339.942,64	-288.227,39
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 168.316,24 (Vorjahr: EUR 131.453,11)
7. Ergebnis nach Steuern	-1.263.995,35	-1.861.604,85
8. sonstige Steuern	-81.513,86	-81.691,78
9. Ertrag aus der Herabsetzung des Genussrechtskapitals	0,00	440.341,50
10. Jahresfehlbetrag	-1.345.509,21	-1.502.955,13

ANHANG für das Geschäftsjahr 2022

SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Erstellung des Jahresabschlusses der SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig (nachfolgend "STT" oder "Gesellschaft" genannt), erfolgt nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG). Ergänzende Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags waren nicht zu beachten. Die Gesellschaft erfüllt zum Abschlussstichtag die Voraussetzungen einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB. Von den Aufstellungserleichterungen gemäß §§ 276 und 288 Abs. 2 HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften wurde zulässigerweise durch den Verzicht auf bestimmte Angaben im Anhang Gebrauch gemacht.

Die Gesellschaft ist in das Handelsregister des Amtsgerichts Leipzig unter der Nummer HRB 21121 eingetragen. Sitz des Unternehmens ist Leipzig.

Alleinige Gesellschafterin der STT ist die SIAG Industrie GmbH mit Sitz in Leipzig. Als verbundene Unternehmen werden solche im Sinne des § 271 Abs. 2 HGB ausgewiesen. Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der mittelbaren Gesellschafterin WG Anlagenbau-Beteiligungs GmbH mit Sitz in Menden (nachfolgend "WG Anlagenbau" genannt) einbezogen. Der Konzernabschluss ist im elektronischen Unternehmensregister offengelegt.

Die Bilanzierung erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB). Zur Begründung der Annahme der Unternehmensfortführung verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt "IV. Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" dieses Anhangs.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Berichtsjahr ergeben sich gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen Änderungen in den auf die Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Darüber hinaus ergeben sich keine Abweichungen von der Darstellungsstetigkeit in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung.

Soweit Geschäftsvorfälle in fremder Währung nicht kursgesichert sind, erfolgt gemäß § 256 a HGB am Bilanzstichtag eine Umrechnung zum Devisenkassamittelkurs.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer (3 Jahre) abgeschrieben. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände liegen zum Bilanzstichtag nicht vor. Bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung erfolgt die Bilanzierung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB mit den niedrigeren beizulegenden Zeitwerten. Soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung entfallen sind, werden Zuschreibungen entsprechend § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB vorgenommen.

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, im Falle abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Die Herstellungskosten selbsterstellter Anlagen beinhalten ausschließlich die handelsrechtlichen Pflichtbestandteile im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 2 HGB und angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB. Auf die Einbeziehung weiterer Kosten im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB sowie Zinsen für Fremdkapital gemäß § 255 Abs. 3 Satz 2 HGB wird zulässigerweise verzichtet. Es wird ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet.

Folgende Nutzungsdauern sind den Abschreibungen der einzelnen Sachgruppen zugrunde gelegt worden:

technische Anlagen und Maschinen	1 - 24 Jahre
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2 - 13 Jahre

Bei einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung der Sachanlagen erfolgt die Bilanzierung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB mit den niedrigeren beizulegenden Zeitwerten. Soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung entfallen sind, werden Zuschreibungen entsprechend § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB vorgenommen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Wert bis EUR 800,00 netto werden im Jahr ihrer Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden unverändert gegenüber dem Vorjahr mit den Anschaffungskosten bewertet. Soweit die Börsen- und Marktpreise am Abschlussstichtag niedriger sind, werden diese angesetzt. Soweit die Gründe für eine außerplanmäßige Abschreibung entfallen sind, werden Zuschreibungen vorgenommen.

Die unfertigen Erzeugnisse werden nach gegenüber dem Vorjahr unveränderten Grundsätzen mit den Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten ausschließlich die handelsrechtlichen Pflichtbestandteile im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 2 HGB und angemessene Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB. Auf die Einbeziehung weiterer Kosten im Sinne von § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB sowie Zinsen für Fremdkapital gemäß § 255 Abs. 3 Satz 2 HGB wird zulässigerweise verzichtet. Soweit die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse nach dem Niederstwertprinzip gemäß § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB einen Ansatz unter den Herstellungskosten erfordert, wird eine entsprechende Abwertung vorgenommen. Soweit die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Wertberichtigung entfallen sind, werden gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB Zuschreibungen vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird zusätzlich durch eine ausreichend bemessene Pauschalwertberichtigung in Höhe von 1 % des risikobehafteten Forderungsbestandes Rechnung getragen.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nennwerten angesetzt.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abzuzinsende Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen, ihrer Restlaufzeit entsprechenden, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Die Bildung der pauschalen Garantierückstellung erfolgt in Höhe von 0,5 % auf den garantiebehafteten Jahresumsatz. Darüber hinaus werden bei erkennbaren Einzelfallrisiken Rückstellungen in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Für weitere Risiken oder Verpflichtungen im Personalbereich, wie beispielsweise für Urlaubsansprüche, werden Rückstellungen nach handelsrechtlichen Grundsätzen gebildet.

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen passiviert.

III. Angaben zu den Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagengegenstände ist aus dem Anlagenspiegel zu ersehen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Eine Aufschlüsselung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände nach Restlaufzeiten ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht:

	davon mit einer Restlaufzeit
	bis zu 1 Jahr TEUR	zwischen 1 und 5 Jahren TEUR	über 5 Jahre TEUR	gesamt TEUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	69	0	0	69
(Vorjahr)	(4.653)	(0)	(0)	(4.653)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0	0	0	0
(Vorjahr)	(1)	(0)	(0)	(1)
3. sonstige Vermögensgegenstände	812	0	0	812
(Vorjahr)	(127)	(0)	(0)	(127)
	881	0	0	881
(Vorjahr)	(4.781)	(0)	(0)	(4.781)

Sämtliche ausgewiesene Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 1 des Vorjahres betrafen ausschließlich Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr gegen die mittelbare Gesellschafterin KGW. Zum Abschlussstichtag bestehen keine Forderungen gegen Gesellschafter.

Eigenkapital und Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag

Die STT ist zum 31. Dezember 2022 bilanziell überschuldet. Sie weist unter Berücksichtigung des gezeichneten Kapitals in Höhe von TEUR 40, einer Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 4.253, eines Verlustvortrags in Höhe von TEUR 12.731 und eines im Berichtsjahr erzielten Jahresfehlbetrags in Höhe von TEUR 1.346 einen "Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag" in Höhe von TEUR 9.784 aus. In Bezug auf die Kapitalrücklage erfolgte im Berichtsjahr keine Einlage bzw. Entnahme. Im Übrigen verweisen wir auf unsere Ausführungen zu Abschnitt "IV. Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" dieses Anhangs.

sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Gewährleistungen (TEUR 542), für Rechtsstreitigkeiten (TEUR 201), für Pönalen (TEUR 150), für ausstehende Eingangsrechnungen (TEUR 138) und für diverse Personalkosten (TEUR 77).

Verbindlichkeiten

Eine Aufschlüsselung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus der nachfolgenden Übersicht:

	davon mit einer Restlaufzeit
	bis zu 1 Jahr TEUR	zwischen 1 und 5 Jahren TEUR	über 5 Jahre TEUR	gesamt TEUR	davon gesichert in TEUR	Art der Sicherung
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.019	0	0	1.019	1.019	Eigentumsvorbehalte im branchenüblichen Umfang
(Vorjahr)	(4.054)	(0)	(0)	(4.054)	(4.054)
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	17.553	0	0	17.553	0
(Vorjahr)	(18.208)	(0)	(0)	(18.208)	(0)
3. sonstige Verbindlichkeiten	260	0	0	260	0
(Vorjahr)	(435)	(0)	(0)	(435)	(0)
	18.832	0	0	18.832	1.019
(Vorjahr)	(22.697)	(0)	(0)	(22.697)	(4.054)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 17.553 (Vorjahr: TEUR 18.208) umfassen Verbindlichkeiten gegenüber der unmittelbaren Gesellschafterin SIAG Industrie GmbH in Höhe von TEUR 11.187 (Vorjahr: TEUR 11.412), Verbindlichkeiten gegenüber der mittelbaren Gesellschafterin KGW in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 17) und Verbindlichkeiten gegenüber der mittelbaren Gesellschafterin WG Anlagenbau in Höhe von TEUR 5.282 (Vorjahr: TEUR 5.561). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 17.553 (Vorjahr: TEUR 18.208) entfallen mit TEUR 16.049 auf Darlehensverbindlichkeiten, mit TEUR 1.445 auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und mit TEUR 59 auf Zinsverbindlichkeiten.

IV. Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Für die STT bestehen wesentliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag bilanziell überschuldet. Der "Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag" beläuft sich zum Abschlussstichtag auf TEUR 9.784. Zur Vermeidung einer möglichen insolvenzrechtlichen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit hat die unmittelbare Gesellschafterin SIAG Industrie GmbH mit der STT mit Vertrag vom 31. Dezember 2019 eine Rangrücktrittsvereinbarung geschlossen. Demnach tritt die SIAG Industrie GmbH mit ihrer zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2019 bestehenden Darlehensforderung in Höhe von TEUR 11.897 gegen die STT mit ihrem Anspruch auf Tilgung und Verzinsung in der Weise im Rang hinter alle derzeitigen und künftigen Forderungen anderer Gläubiger zurück, dass dieser Anspruch entsprechend § 39 Abs. 2 InsO in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen der STT nur nachrangig nach allen anderen Ansprüchen der Insolvenzgläubiger im Rang des § 39 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 InsO berücksichtigt wird. Außerhalb eines Insolvenzverfahrens kann die SIAG Industrie GmbH ihren Anspruch auf Tilgung und Verzinsung des vorstehend bezeichneten nachrangigen Darlehens nur dann und insoweit geltend machen, als die Erfüllung des Anspruchs aus einem etwaigen Jahresüberschuss, Bilanzgewinn, Liquidationsüberschuss oder sonstigem freien Vermögen der Schuldnerin möglich ist. Die SIAG Industrie GmbH darf ihren Anspruch aus dem nachrangigen Darlehen mithin solange nicht geltend machen, wie die STT im insolvenzrechtlichen Sinne zahlungsunfähig oder überschuldet ist bzw. durch die teilweise oder vollständige Erfüllung des Anspruchs eine insolvenzrechtliche Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung entsteht oder zu entstehen droht. Eine Überschuldung im Sinne von § 19 Abs. 2 Satz 1 1. Halbsatz InsO ist zum Abschlussstichtag nicht gegeben, da nach Durchführung des erläuterten Rangrücktritts die STT keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne aufweist. Auch in Bezug auf den im Lagebericht zugrunde gelegten Prognosezeitraum von einem Jahr ergibt sich vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs nicht die Gefahr einer Überschuldung im Sinne von § 19 Abs. 2 Satz 1 1. Halbsatz InsO zum 31. Dezember 2023. Allerdings ist der Fortbestand der Gesellschaft zwingend von der Liquiditätsversorgung durch die mittelbare Gesellschafterin WG Anlagenbau und deren Gesellschafter abhängig.

V. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und Dienstleistungsverhältnissen im Gesamtumfang von TEUR 4.829 (Verpflichtung nächstes Jahr: TEUR 2.002). Von diesen sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen TEUR 1.039 Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Diese betreffen sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber der Gesellschafterin SIAG Industrie GmbH. Bestellobligos bestehen zum Bilanzstichtag im üblichen Rahmen. Darüber hinaus bestanden zum Bilanzstichtag keine weiteren sonstigen finanziellen Verpflichtungen bzw. Haftungsverhältnisse.

VI. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte (§ 285 Nr. 3 HGB)

Im Berichtsjahr bestanden keine nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte.

VII. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ist das Gesamtkostenverfahren gewählt worden.

sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten wie bereits im Vorjahr keine wesentlichen Erträge aus der Währungsumrechnung.

sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten wie bereits im Vorjahr keine wesentlichen Aufwendungen aus der Währungsumrechnung.

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die Zinsen und ähnliche Erträge aus der Abzinsung belaufen sich auf TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 1).

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Wie bereits im Vorjahr ergeben sich keine Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus der Aufzinsung. Die Zinsen an die unmittelbare bzw. die mittelbare Gesellschafterin belaufen sich in Summe auf TEUR 168.

Ertrag aus der Herabsetzung des Genussrechtskapitals

Im Vorjahr wurde der Verlust des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von TEUR 1.943 zu TEUR 440 mit dem Restbuchwert des Genussrechtskapitals verrechnet. Im Rahmen eines Debt Mezzanine Swap wurden in der Vergangenheit Teile von Darlehensforderungen der Deutschen Kreditbank AG, Berlin, in Höhe von jeweils TEUR 8.500 bzw. TEUR 4.000 in Genussrechtskapital umgewandelt. Gleichzeitig wurde für die Forderungen aus den Genussrechten ein qualifizierter Rangrücktritt vereinbart. Das Genussrecht im Nennbetrag von TEUR 8.500 wurde mit wirtschaftlicher Wirkung auf den 31. Dezember 2014 von der STT begeben. Das Genussrecht im Nennbetrag von TEUR 4.000 wurde mit wirtschaftlicher Wirkung auf den 30. Juni 2015 begeben. Die Laufzeiten der beiden Genussrechte wurden jeweils mit Verträgen vom 30. November 2020 / 03. Dezember 2020 auf unbstimmte Zeit verlängert. Das Genussrechtskapital wurde damit im Vorjahr vollständig verbraucht. Der gesamte Restbuchwert des Genussrechtskapitals und die entsprechenden Rangrücktritte beliefen sich zum Abschlussstichtag des Berichts- und Vorjahres daher auf TEUR 0. Wiederauffüllungsverpflichtungen bestehen nicht.

Außergewöhnliche Erfolgsbeiträge

Die positiven außergewöhnlichen Erfolgsbeiträge im Sinne des § 285 Nr. 31 HGB belaufen sich auf TEUR 497 und betreffen Erträge aus Schadensersatzleistungen der Versicherung für den im Geschäftsjahr 2020 entstandenen Brandschaden. Im Berichtsjahr ergeben sich keine negativen außergewöhnlichen Erfolgsbeiträge im Sinne des § 285 Nr. 31 HGB.

VIII. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag haben sich nicht ergeben.

IX. Sonstige Angaben

Beschäftigte

Die im Jahresdurchschnitt beschäftigten Mitarbeiter im Sinne von § 285 Nr. 7 HGB ergeben sich aus der nachstehenden Übersicht:

kaufmännische/technische Angestellte	16
gewerbliche Mitarbeiter	65
	81

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Jahresfehlbetrag soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Geschäftsführung

Einzelvertretungsberechtigter alleiniger Geschäftsführer bis zum 23. August 2022: Herr Wolfgang Sassnowski, Penzberg (operativer und kaufmännischer Geschäftsführer). Herr Wolfgang Sassnowski war von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Einzelvertretungsberechtigter alleiniger Geschäftsführer ab dem 24. August 2022: Herr Johann Erich Wilms, Marburg (operativer und kaufmännischer Geschäftsführer). Herr Johann Erich Wilms ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Auf die weitere Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird unter Berufung auf § 286 Abs. 4 HGB abgesehen.

Leipzig, den 11. August 2023

SIAG Tube & Tower GmbH

gez. Johann Erich Wilms, Geschäftsführer

Datum der Feststellung: 18. August 2023

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2022 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2022 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	127.343,06	0,00	0,00	0,00	127.343,06
II. SACHANLAGEN
technische Anlagen und Maschinen	12.263.503,20	57.664,10	290.547,91	60.944,36	12.550.770,85
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	857.951,38	50.769,25	0,00	28.524,80	880.195,83
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.146,78	275.401,13	-290.547,91	0,00	0,00
	13.136.601,36	383.834,48	0,00	89.469,16	13.430.966,68
	13.263.944,42	383.834,48	0,00	89.469,16	13.558.309,74

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31. Dez. 2022 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	127.091,06	252,00	0,00	127.343,06
II. SACHANLAGEN
technische Anlagen und Maschinen	8.614.072,20	987.896,01	60.943,36	9.541.024,85
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	725.690,38	54.025,25	23.841,80	755.873,83
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	9.339.762,58	1.041.921,26	84.785,16	10.296.898,68
	9.466.853,64	1.042.173,26	84.785,16	10.424.241,74

	BUCHWERTE
	31. Dez. 2022 EUR	31. Dez. 2021 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	252,00
II. SACHANLAGEN
technische Anlagen und Maschinen	3.009.746,00	3.649.431,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	124.322,00	132.261,00
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	15.146,78
	3.134.068,00	3.796.838,78
	3.134.068,00	3.797.090,78

In dem beigefügten, zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 327 HGB in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben im Anhang sowie die Angaben im Rahmen der Risikoberichterstattung des Lageberichts, in denen der Geschäftsführer betont, dass sich für die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, wesentliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ergeben. Die Gesellschaft ist zum Abschlussstichtag bilanziell überschuldet. Der "Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag" beläuft sich zum Abschlussstichtag auf TEUR 9.784. Zur Vermeidung einer möglichen insolvenzrechtlichen Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit hat die unmittelbare Gesellschafterin SIAG Industrie GmbH, Leipzig, mit der SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, mit Vertrag vom 31. Dezember 2019 eine Rangrücktrittsvereinbarung geschlossen. Demnach tritt die SIAG Industrie GmbH, Leipzig, mit ihrer zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2019 bestehenden Darlehensforderung in Höhe von TEUR 11.897 gegen die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, mit ihrem Anspruch auf Tilgung und Verzinsung in der Weise im Rang hinter alle derzeitigen und künftigen Forderungen anderer Gläubiger zurück, dass dieser Anspruch entsprechend § 39 Abs. 2 InsO in einem Insolvenzverfahren über das Vermögen der SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, nur nachrangig nach allen anderen Ansprüchen der Insolvenzgläubiger im Rang des § 39 Abs. 1 Nr. 1 bis 5 InsO berücksichtigt wird. Außerhalb eines Insolvenzverfahrens kann die SIAG Industrie GmbH, Leipzig, ihren Anspruch auf Tilgung und Verzinsung des vorstehend bezeichneten nachrangigen Darlehens nur dann und insoweit geltend machen, als die Erfüllung des Anspruchs aus einem etwaigen Jahresüberschuss, Bilanzgewinn, Liquidationsüberschuss oder sonstigem freien Vermögen der Schuldnerin möglich ist. Die SIAG Industrie GmbH, Leipzig, darf ihren Anspruch aus dem nachrangigen Darlehen mithin solange nicht geltend machen, wie die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, im insolvenzrechtlichen Sinne zahlungsunfähig oder überschuldet ist bzw. durch die teilweise oder vollständige Erfüllung des Anspruchs eine insolvenzrechtliche Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung entsteht oder zu entstehen droht. Eine Überschuldung im Sinne von § 19 Abs. 2 Satz 1 1. Halbsatz InsO ist zum Abschlussstichtag nicht gegeben, da nach Durchführung des erläuterten Rangrücktritts die SIAG Tube & Tower GmbH, Leipzig, keine Überschuldung im insolvenzrechtlichen Sinne aufweist. Auch in Bezug auf den im Lagebericht zugrunde gelegten Prognosezeitraum von einem Jahr ergibt sich vor dem Hintergrund des bisherigen Geschäftsverlaufs nicht die Gefahr einer Überschuldung im Sinne von § 19 Abs. 2 Satz 1 1. Halbsatz InsO zum 31. Dezember 2023. Allerdings betont die Geschäftsführung explizit, dass der Fortbestand der Gesellschaft zwingend von der Liquiditätsversorgung durch die seit dem 21. Juni 2021 neue mittelbare Gesellschafterin WG Anlagenbau-Beteiligungs GmbH, Menden, und deren Gesellschafter abhängig ist.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Iserlohn, 11. August 2023

NAUST HUNECKE und Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Diplom-Ökonom Ralf Kaufmann, vereidigter Buchprüfer

gez. Diplom-Kaufmann Andreas Wachtel, Wirtschaftsprüfer