Pressmetall Gunzenhausen GmbH i.I.

Gunzenhausen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1.1.2019 - 31.12.2019

Vorbemerkung

Mit Schreiben vom 05.12.2019 hat der Geschäftsführer Herr Lars Szymanski beim Insolvenzgericht des Amtsgerichts Ansbach den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Mit Beschluss vom 09.12.2019 unter dem Az.: 1 IN 248/19 ist die vorläufige Eigenverwaltung nach § 270 a Abs. 1 InsO angeordnet worden. Zum vorläufigen Sachverwalter ist Herr Rechtsanwalt Dr. Stefan Debus, Nürnberg, bestellt worden.

Mit Beschluss vom 0l.03.2020 ist das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I. eröffnet worden. Zum Sachverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Dr. Stefan Debus, Nürnberg, bestellt.

Aufgrund der Insolvenzeröffnung und folgenden Abwicklung der Gesellschaft ist der Abschluss zum 31. Dezember 2019 unter Abkehr vom Grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit und damit zu Zerschlagungswerten aufgestellt worden.

Zusammen mit der Eröffnung des Insolvenzfahrens für die Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I. wurden Insolvenzverfahren für die Gesellschaften der pressmetall Gruppe, für die Pressmetall Hoym GmbH i. I. und für die pressmetall GDC Group GmbH i. I. eröffnet.

I. Darstellung des Geschäftsverlaufs und der Lage 2019

1. Wirtschaftliches Umfeld

Die Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I. ("PMG" oder das "Unternehmen" oder die "Gesellschaft") war ein führender Produzent von Aluminiumdruckgussteilen für die Automobilindustrie. Bei allen Abnehmern war das Unternehmen Vorzugslieferant für bestimmte Komponenten. Wesentliche Kunden sind bedeutende OEMs und Tier1-Produzenten der Automobilindustrie gewesen.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland betrug im Jahr 2019 rund 3,44 Billionen Euro. Somit betrug die Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland gegenüber dem Vorjahr preisbereinigt 0,6 Prozent. Ungeachtet des fragilen internationalen Umfelds setzt die deutsche Volkswirtschaft somit ihren Wachstumskurs, wenn auch etwas geringer als in den Vorjahren, fort. Die wichtigsten Treiber sind die Exporte und die Binnennachfrage.

Die weltweite Nachfrage nach neuen Kraftfahrzeugen ging 2019 im zweiten Jahr in Folge zurück. Während in Europa im Jahr 2019 das Niveau des Vorjahres gehalten werden konnte, brach der Absatz in China ein. Auch in den USA ging die Nachfrage auf dem Markt der leichten Nutzfahrzeuge leicht zurück. Eine Steigerung des Absatzes war auf dem Wachstumsmarkt Brasilien zu erkennen. Auf die stark exportorientierte deutsche Automobilindustrie wirkte sich diese Entwicklung insgesamt negativ aus.

Der Schwerpunkt der deutschen Automobilindustrie liegt in der Herstellung von Personenkraftwagen (Pkw). In Deutschland wurden im Jahr 2019 mehr als 4,6 Millionen Pkw hergestellt. Das ist ein Rückgang um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon wurden nahezu 3,5 Millionen Pkw ins Ausland exportiert, das entspricht 74,7 Prozent. Noch mehr Pkw produzieren deutsche Hersteller im Ausland: Im Jahr 2019 wurden mehr als 11,4 Millionen Stück im Ausland gefertigt. Das entspricht einem Zuwachs um 1,2 Prozent gegenüber dem Jahr 2018 mit 11,2 Millionen Stück. Mit insgesamt mehr als 16 Millionen produzierten Pkw gehören die deutschen Fahrzeughersteller zu den weltweit führenden Anbietern.

2. Geschäftsverlauf

Die Umsatzerlöse liegen mit EUR 62,7 Mio. um 6,0 % unter Vorjahresniveau. Dieser Rückgang führt auch zu einer rückläufigen Gesamtleistung (ohne sonstige betriebliche Erträge) von EUR 67,2 Mio. (2018) auf EUR 62,4 Mio. (2019).

Das bereinigte EBITDA, definiert als Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen und außergewöhnlichem Ergebnis, hat sich absolut um EUR 4,3 Mio. auf EUR - 0,4 Mio. verringert, die EBITDA-Quote (prozentual zur erreichten Gesamtleistung) hat sich von 5,7 % auf nunmehr - 0,6 % reduziert. Aufgrund des Nachfragerückgangs im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2019 konnte das geplante Ergebnis nicht erreicht werden.

An dem in Umsetzung befindlichen Verbesserungsprogramm zum Margenmanagement, zur Reduzierung der Personalkosten, zur Verbesserung der Prozesse und zur Reduzierung der Sachkosten wurde weiter festgehalten (siehe Abschnitt II.4 des Lageberichts).

Insbesondere auf Grund von außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertberichtigungen beträgt der Jahresfehlbetrag 2019 EUR - 25,7 Mio. und liegt damit deutlich unter Vorjahr (Vorjahr: EUR -1,0 Mio.).

Die Geschäftsführung beurteilt den Geschäftsverlauf insbesondere in der 2. Jahreshälfte als nicht zufriedenstellend. Die eingeleiteten Maßnahmen zur Produktivitätsverbesserung haben auf Grund des rückläufigen Umsatzes nur teilweise gegriffen.

In der Geschäftsführung haben sich folgende Änderungen ergeben: Austritt Dr. Marc Mateika als Geschäftsführer zum 31.07.2019.

Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2019 in Höhe von EUR 4,6 Mio. (Vorjahr: EUR 5,1 Mio.), davon überwiegend in Sachanlagen (technische Anlagen und Maschinen) getätigt.

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2019 im Durchschnitt 417 gewerbliche und 82 angestellte Mitarbeiter (Vorjahr: 419 gewerbliche und 83 angestellte Mitarbeiter). Wesentliche Beschäftigungsschwankungen steuert die Gesellschaft vor allem durch den Einsatz von Zeitarbeitskräften.

Pressmetall misst, wie im Vorjahr, dem Schutz der Umwelt und dem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen große Bedeutung zu. Wir setzen unsere Kompetenzen und Erfahrungen sowohl bei der Entwicklung innovativer Produkte zum Schutz der Umwelt, der Natur und des Klimas als auch bei der permanenten Optimierung von Technologien und Prozessen ein. Im Rahmen unserer Verbesserungsprojekte entwickeln wir neue Lösungen, um den Ressourceneinsatz zu optimieren, den Ausstoß von Emissionen zu verringern und die Erzeugung von Abfällen zu vermeiden. Dabei wurden bereits Einsparpotenziale in allen wichtigen Kategorien (Rohstoffe, Energie, Wasser und Abfall) identifiziert und es wurden bereits Potenziale realisiert.

II. Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

1. Vermögenslage

Die Gesellschaft weist zum 31.12.2019 eine Bilanzsumme von EUR 38,4 Mio. (Vorjahr: EUR 38,4 Mio.) aus.

Das Anlagevermögen reduziert sich auf Grund außerplanmäßiger Abschreibungen wegen des Wertansatzes zu Zerschlagungswerten auf EUR 3,6 Mio. Das Investitionsvolumen beläuft sich mit EUR 4,6 Mio. um EUR 0,5 Mio. niedriger als das Vorjahresniveau. Das Umlaufvermögen ist auf EUR 10,1 Mio. gesunken. Das Vorratsvermögen nach Abzug der erhaltenen Anzahlungen hat sich wegen des geänderten Wertansatzes zu Veräußerungskosten von EUR 9,9 Mio. auf EUR 1,9 Mio. reduziert. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen wurden aufgrund der zuvor beschriebenen Insolvenzen der gesamten pressmetall Gruppe wertberichtigt. Der Bank- /Kassenbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich von EUR 6,8 Mio. auf EUR 3,1 Mio. reduziert.

Die gesamten Verbindlichkeiten haben sich von EUR 35,2 Mio. leicht auf EUR 34,0 Mio. reduziert. Die Reduktion resultiert im Wesentlichen aus einem Abbau der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und einer Verringerung der sonstigen Verbindlichkeiten

Das Unternehmen verfügt zum Bilanzstichtag wegen der aus dem Insolvenzverfahren resultierenden Bewertungsansätze über ein negatives Eigenkapital in Höhe von EUR - 24,5 Mio. (Vorjahr: EUR + 0,2 Mio.). Das entspricht einer Quote von - 63,8 % (Vorjahr: + 0,4 %). Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote beträgt - 18,0 % (Vorjahr: + 55,3 %).

2. Finanzlage

Im Oktober 2018 wurde auf Ebene der Muttergesellschaft pressmetall GDC Group GmbH i. I. ein besichertes Konsortialdarlehen über EUR 27,6 Mio. zuzüglich EUR 2,4 Mio. Kontokorrentlinien zur Ablösung der jeweiligen Altfinanzierung ihrer Tochtergesellschaften abgeschlossen. Diese konnten von den beiden Tochtergesellschaften Pressmetall Hoym GmbH i. I. und Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I., die Mitschuldnerinnen sind, in Anspruch genommen werden. Zum Bilanzstichtag 31.12.2019 bestehen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter in Höhe von EUR 15,6 Mio. (Vorjahr: EUR 20,1 Mio.). Kontokorrentkreditlinien wurden zum 31.12.2019 wie im Vorjahr nicht in Anspruch genommen. Mit Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens wurde der Konsortialkreditvertrag von der Konsortialführerin außerordentlich gekündigt.

Die Gesellschaft war nicht jederzeit in der Lage ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Auf Grund der drohenden Zahlungsunfähigkeit wurde zum Ende des Jahres ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Das Unternehmen nutzt für die Finanzierung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen die Möglichkeit des Forderungsverkaufs im Rahmen eines marktüblichen, echten Factorings. Das Factoring konnte auch im Insolvenzzeitraum fortgeführt werden.

In diesem Zusammenhang steht der Gesellschaft eine Factoring-Linie mit einem Volumen von EUR 10 Mio. zur Verfügung. Die Ausnutzung dieser Linie erfolgte zum 31.12.2019 in Höhe von EUR 5,1 Mio. (Vorjahr: EUR 9,0 Mio.).

3. Ertragslage

Im Berichtsjahr hat sich die Betriebsleistung (Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderungen) um EUR 4,8 Mio. auf EUR 62,2 Mio. verringert. Dies ist insbesondere auf den - gegenüber dem Vorjahr - Nachfragerückgang zurückzuführen.

Die Materialaufwandsquote (in Prozent der Gesamtleistung ohne Berücksichtigung sonstiger betrieblicher Erträge) reduziert sich leicht von 50,4 % (Vorjahr) auf 48,4 %. Die Kosten für Zeitarbeit sind deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken, im Wesentlichen als Reaktion auf den Nachfragerückgang sowie in der Folge der operational excellence Maßnahmen. Die Rohertragsquote - ohne die im Materialaufwand ausgewiesenen Kosten für Zeitarbeit - hat sich auf 53,9 % (Vorjahr: 52,8 %) leicht erhöht. Die Personalkosten (inkl. Kosten für Zeitarbeit) bewegen sich insbesondere auf Grund der Tariferhöhung um EUR 0,8 Mio. über Vorjahresniveau, die Personalaufwandsquote (in Prozent der Gesamtleistung) erhöht sich von 40,8 % auf 45,2 %. Die Instandhaltungsaufwendungen und Ausgangsfrachten konnten gegenüber dem Vorjahr weiter gesenkt werden, während sich andere Aufwendungen leicht erhöhten. Das bereinigte EBITDA, definiert als Betriebsergebnis zzgl. Abschreibungen und außergewöhnlichem Ergebnis liegt mit EUR - 0,4 Mio. deutlich unter dem Vorjahresniveau (EUR 3,8 Mio.).

Die Gesellschaft weist für das Jahr 2019 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR - 25,7 Mio. aus (Vorjahr: EUR -1,0 Mio.).

4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage des Unternehmens

Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens ist aufgrund der zuvor beschriebenen Thematiken nicht zufriedenstellend und hat die Geschäftsleitung Ende des Geschäftsjahres 2019 zur Antragstellung auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens veranlasst. Die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage hat die Geschäftsleitung bewogen für die Weiterführung der Geschäftstätigkeit am Standort Gunzenhausen eine Investorenlösung zu suchen.

Die bereits in Teilen umgesetzten Operational Excellence Maßnahmen aus dem im Vorjahr aufgesetzten Gesamtprogramm umfassen Margenverbesserungsprogramme und beinhalten weitere Kostenreduzierungen durch Automatisierung. Das Programm wird trotz der Insolvenz weiter fortgesetzt.

III. Voraussichtliche Entwicklung mit Hinweisen auf die wesentlichen Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

1. Voraussichtliche Entwicklung

Ziel der M&A Bemühungen bzw. der Investorensuche während der Insolvenz ist der Verkauf des Vermögens und Geschäftsbetriebs an einen potentiellen Investor zur Weiterführung der Geschäftstätigkeit. Zur Dauer des Prozesses und zu den Erfolgsaussichten können aktuell noch keine gesicherten Aussagen gemacht werden.

2. Chancen und Risiken

Die Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I. befindet sich auf Grund der zuvor genannten Entwicklung in Insolvenz. Seit Beginn der Insolvenz wird nach einer Investorenlösung gesucht. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor, kann aber bei negativem Verlauf zu einer Einstellung des Geschäftsbetriebs sowie weiteren Abschreibungen auf Vermögensgegenständen des Anlage- und Umlaufvermögens führen. Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens bestehen in Bezug auf die bisherige Geschäftstätigkeit keinerlei Chancen mehr.

Die drohendende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hat zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens geführt, so dass sich spätestens mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens bestandsgefährdende Risiken realisiert haben.

IV. Sonstige Angaben

Forschung und Entwicklung

Die Kunden der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I. schätzten in der Vergangenheit und auch noch in wesentlichen Teilen des Geschäftsjahres 2019 die Kompetenz des Unternehmens bei der Lösung von komplexen, technischen Problemen. Dies war in der Vergangenheit ein wesentliches Entscheidungskriterium für die Vergabe von Projekte in der näheren Zukunft. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung betrug im Geschäftsjahr TEUR 48.

Gunzenhausen, den 25.11.2020

Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I.

vertreten durch die Geschäftsführung

gez. Lars Szymanski

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

	31.12.2019		31.12.2018
	Euro	Euro	Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		0,00	109.269,98
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.118.362,99		4.713.349,63
2. technische Anlagen und Maschinen	2.242.817,82		11.115.212,05
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	193.309,35		1.171.163,06
		3.554.490,16	16.999.724,74
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.817.601,24		4.758.739,65
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.588.747,32		4.798.086,04
3. fertige Erzeugnisse und Waren	581.177,71		1.727.846,29
4. geleistete Anzahlungen	387.929,62		0,00
5. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-2.432.461,75		-1.385.393,39
		1.942.994,14	9.899.278,59
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.694.286,03		1.813.303,12
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		1.771.009,67
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00		127.501,10
4. sonstige Vermögensgegenstände	1.422.245,58		620.894,34
		5.116.531,61	4.332.708,23
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		3.077.507,08	6.809.741,90
C. Rechnungsabgrenzungsposten		210.519,81	220.372,89
D. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		24.525.617,74	0,00
		38.427.660,54	38.371.096,33

Passiva

	31.12.2019		31.12.2018
	Euro	Euro	Euro
A. Eigen kapital
I. Gezeichnetes Kapital		1.025.000,00	1.025.000,00
II. Kapitalrücklage		4.005.187,32	3.005.187,32
III. Verlustvortrag		-3.870.871,44	-2.897.633,10
IV. Jahresfehlbetrag		-25.684.933,62	-973.238,34
V. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		24.525.617,74	0,00
		0,00	159.315,88
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	90.297,00		94.593,00
2. Steuerrückstellungen	7.850,23		171.850,23
3. sonstige Rückstellungen	4.303.168,97		2.701.502,54
		4.401.316,20	2.967.945,77
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,00		5.323,72
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.582.652,67		7.306.104,82
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	5.846.742,68		2.633.329,22
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	17.223.072,44		20.089.897,69
5. sonstige Verbindlichkeiten	4.373.876,55		5.209.179,23
		34.026.344,34	35.243.834,68
- davon aus Steuern Euro 556.730,84 (Euro 252.224,89)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Euro 0,00 (Euro 3.900,00)
		38.427.660,54	38.371.096,33

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2019

	2019		2018
	Euro	Euro	Euro
1. Umsatzerlöse		62.726.882,35	66.792.834,26
2. Verminderung / Erhöhung des Bestands an an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-459.605,50	195.114,48
3. andere aktivierte Eigenleistungen		199.447,31	220.402,19
4. sonstige betriebliche Erträge		4.863.833,94	1.776.139,55
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-11.165.484,25		-12.008.111,71
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-19.039.052,06		-21.888.719,32
		-30.204.536,31	-33.896.831,03
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-22.246.629,15		-20.958.195,63
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-4.592.855,83		-4.307.286,24
		-26.839.484,98	-25.265.481,87
- davon für Altersversorgung Euro -98.223,41 (Euro -100.682,18)
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-18.155.585,88		-3.304.936,73
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-7.125.836,64		0,00
		-25.281.422,52	-3.304.936,73
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		-9.384.808,97	-6.016.750,10
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		9,20	13,21
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.043.394,43	-821.461,45
- davon an verbundene Unternehmen Euro -678.465,86 (Euro -420.557,75)
- davon Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen Euro -27.781,58 (Euro -46.384,66)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-19.349,72	-102.852,25
12. Ergebnis nach Steuern		-25.442.429,63	-423.809,74
13. sonstige Steuern		-242.503,99	-549.428,60
14. Jahresfehlbetrag		-25.684.933,62	-973.238,34

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I.

Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I.

Gunzenhausen

Amtsgericht Ansbach

HRB 5464

1. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I., Gunzenhausen HRB 5464, wurde auf der Grundlage der Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 238 ff. HGB), den ergänzenden Regelungen über die Rechnungslegung von Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den §§ 266 und 275 HGB, wobei für die Gewinn- und Verlustrechnung das Gesamtkostenverfahren Anwendung findet.

Mit Schreiben vom 05.12.2019 hat der Geschäftsführer Herr Lars Szymanski beim Insolvenzgericht des Amtsgerichts Ansbach den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt. Mit Beschluss vom 09.12.2019 unter dem Az.: 1 IN 248/19 ist die vorläufige Eigenverwaltung nach § 270 a Abs. 1 InsO angeordnet worden. Zum vorläufigen Sachverwalter ist Herr Rechtsanwalt Dr. Stefan Debus, Nürnberg, bestellt worden.

Mit Beschluss vom 0l.03.2020 ist das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Pressmetall Gunzenhausen GmbH eröffnet worden. Zum Sachverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Dr. Stefan Debus, Nürnberg, bestellt.

Aufgrund der Insolvenzeröffnung und folgenden Abwicklung der Gesellschaft ist der Abschluss zum 31. Dezember 2019 unter Abkehr vom Grundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit und damit zu Zerschlagungswerten aufgestellt worden.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren im Wesentlichen die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Erworbene immaterielle Anlagegüter wurden zu Zerschlagungswerten, höchstens mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens wurden zu Zerschlagungswerten, höchstens mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte wurden zu Zerschlagungswerten unter Berücksichtigung der Anschaffungskosten bewertet.

Erhaltene Anzahlungen werden unter Ausübung des Wahlrechts des § 268 Abs. 5 S. 2 HGB zur besseren Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage offen von den Vorräten abgegrenzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Nennwerten angesetzt. Alle erkennbaren Einzelrisiken werden bei der Bewertung berücksichtigt. Von daher wird auf die Bildung einer Pauschalwertberichtigung für Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr verzichtet.

Liquide Mittel sind zu Nennwerten angesetzt.

Für Zahlungen vor dem Stichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen wurde ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln 2019 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck) nach dem modifizierten Teilwertverfahren nach Engbroks ermittelt. Bei der Festlegung des laufzeitkongruenten Rechnungszinssatzes wird der in Anwendung des Wahlrechts nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB der von der Deutschen Bundesbank ermittelte und veröffentlichte durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Der sich zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren (1,97 %) und den vergangenen zehn Jahren (2,72 %) ergebene Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB beläuft sich auf TEUR 3 und unterliegt einer Ausschüttungssperre. Der zum Bilanzstichtag verwendete Rechnungszinssatz beträgt 2,72 %. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtung berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 1,00 % ausgegangen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung voraussichtlich notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet.

Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen mit Mitarbeitern in Höhe von TEUR 1.071 sind mit verpfändeten Aktivvermögen (Rückdeckungsversicherung) in Höhe von TEUR 447 (Anschaffungskosten TEUR 443) im Sinne von § 246 Abs. 2 S.2 HGB verrechnet worden. Die Erträge aus dem Aktivwert in Höhe von TEUR 4 werden mit Zinsaufwendungen aus den Altersteilzeitverträgen (TEUR 25) verrechnet.

Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag bilanziert.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Die Aktivierung eines Überhangs latenter Steuern unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden gem. § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die von den gesamten Anschaffungskosten ausgehende Darstellung der Entwicklung des Anlagevermögens in 2019 ist aus dem Anlagespiegel (Anlage zum Anhang) ersichtlich. Es wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf den Zerschlagungswert angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aus dem Verbundbereich sind - wie im Vorjahr - innerhalb eines Jahres fällig. Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 17) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ausgewiesen.

Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen erfassen - wie im Vorjahr - vollumfänglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sind aufgrund der Insolvenz der betreffenden Gesellschaften allerdings vollumfänglich einzelwertberichtigt worden

Sonstige Rückstellungen

Zum 31.12.2019 bestehen folgende wesentliche Rückstellungen:

	31.12.2019
	TEUR
Personalbezogene Rückstellungen	1.705
Verkaufsbezogene Rückstellungen	409
Fehlende Eingangsrechnungen	1.167
Verfahrensbezogene Rückstellen	750
Andere Rückstellungen	272
	4.303

Verbindlichkeitenspiegel

		Davon mit einer Restlaufzeit
	31.12.2019	bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	von mehr als fünf Jahren
Verbindlichkeiten	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
- gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0
Vorjahr	5	5	0	0
- aus Lieferungen und Leistungen	6.583	6.583	0	0
Vorjahr	7.306	7.306	0	0
- gegenüber Gesellschafter	17.223	17.223	0	0
Vorjahr	20.090	20.090	0	0
- gegenüber verbundenen Unternehmen	5.847	5.847	0	0
Vorjahr	2.633	2.633	0	0
- Sonstige Verbindlichkeiten	4.374	3.390	984	0
Vorjahr	5.210	3.297	1.913	0
Summe	34.026	33.042	984	0
Vorjahr	35.244	33.331	1.913	0

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit TEUR 3.844 (Vorjahr: TEUR 2.633) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit TEUR 2.003 (Vorjahr: TEUR 0) Darlehensverbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter betreffen mit TEUR 15.618 (Vorjahr: TEUR 20.090) Darlehensverbindlichkeiten, mit TEUR 1.218 (Vorjahr: TEUR 0) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie mit TEUR 387 (Vorjahr: TEUR 0) sonstige Verbindlichkeiten.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Mietkaufverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.913 enthalten.

Latente Steuern

Folgende Posten der Bilanz führen zu latenten Steuern:

Pensionsrückstellungen aktive latente Steuern

Sonstige Rückstellungen aktive latente Steuern

Die latenten Steuern (Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag) werden mit einem Steuersatz von 26,95 % berechnet. Aktive Latente Steuern werden in der Bilanz aufgrund des Wahlrechts gem. § 274 Abs. 1 HGB nicht aktiviert.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betragen im Geschäftsjahr TEUR 62.727 (Vorjahr: TEUR 66.793). Die Gesamtumsätze 2019 verteilen sich wie folgt:

	31.12.2019
	TEUR
Aluminium Produktionsteile	52.293
Formenbau	11.259
Sonstige Umsatzerlöse	121
Erlösschmälerungen	-946
	62.727

Die Umsatzerlöse unterteilen sich in Inlandserlöse in Höhe von EUR 41,4 Mio. und Auslandserlöse in Höhe von. EUR 21,3 Mio.

Sonstige betriebliche Erträge

Der Posten enthält periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 252, davon:

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	TEUR 193
Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen	TEUR 13
sonstige	TEUR 46

Der Posten enthält weiterhin außerordentliche Erträge in Höhe von TEUR 4.500 aus einem Forderungsverzicht der pressmetall GDC Group GmbH i. I.

Abschreibungen

Aufgrund von dauernder Wertminderung ist das Anlagevermögen nach § 253 Abs. 3 S. 5 HGB in Höhe von TEUR 14.484 (Vorjahr: TEUR 0) außerplanmäßig abgeschrieben worden.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Posten enthält periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 248, davon:

Einzelwertberichtigungen	TEUR 112
Abgang Anlagevermögen	TEUR 12
Sonstige	TEUR 124

Der Posten enthält außerordentliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.202 davon:

Einzelwertberichtigungen Intercompany	TEUR 2.222
Kosten des Verfahrens - Gerichtskosten und Insolvenzverwalter	TEUR 750
Sonstige	TEUR 230

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Der Posten enthält Aufwendungen aus Aufzinsungen in Höhe von TEUR 28 sowie Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 678.

5. Sonstige Angaben nach § 285 HGB

a) Außerbilanzielle Geschäfte/ Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen bis zum Ende der Laufzeit in Höhe von TEUR 157. Diese dienen der Verbesserung der Liquiditätssituation und der Eigenkapitalposition. Dies sind auch die wesentlichen Vorteile des Geschäfts. Risiken bestehen in der Vertragsbindung durch die Verträge, da ein ggf. eintretender wesentlicher technischer Fortschritt bei den geleasten und gemieteten Wirtschaftsgütern nicht durch Neuanschaffungen kompensiert werden kann.

Zur Beschaffung liquider Mittel zur Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit werden laufend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen eines echten Factorings verkauft. Zum Bilanzstichtag war ein Forderungsbestand im Nominalwert von TEUR 5.141 verkauft.

Die Gesellschaft ist im Besitz einer umfangreichen Anzahl von Kundenformen und -werkzeugen zur Produktion von kundenspezifischen Aluminiumteilen. Dabei besteht eine Verpflichtung zur Wartung und Instandhaltung sowie Aufbewahrung dieser Kundenformen über die vereinbarte Einsatzzeit. Risiken bestehen in erhöhten Wartungskosten, Lagerkosten sowie im zufälligen Untergang der Kundenformen und -werkzeuge.

Für Rohmaterial Aluminium besteht zum Stichtag ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 455. Für Investitionen in das Anlagevermögen besteht ein Bestellobligo von TEUR 1.617. Darüber hinaus besteht ein Obligo aus sonstigen Bestellungen von TEUR 716.

b) Arbeitnehmer

	Durchschnitt 2019	Durchschnitt 2018
Gewerbliche	417	419
Angestellte	82	83
Summe	499	502

c) Geschäftsführung

―	Herr Lars Szymanski (Diplom-Betriebswirt)
―	Herr Dr. Marc Mateika (Diplom-Wirtschaftsingenieur), bis zum 31. Juli 2019

d) Gesamtbezüge der aktiven und früheren Organmitglieder

Die Angaben der gewährten Gesamtbezüge im Geschäftsjahr unterbleiben gemäß § 286 Abs. 4 HGB. Die Pensionsrückstellung in Höhe von TEUR 90 betrifft Pensionszusagen an Gründungsgesellschafter.

e) Prüfungs- und Beratungsgebühren

Für das Geschäftsjahr enthält das Honorar des Abschlussprüfers folgende Positionen:

Abschlussprüfungen	TEUR 50
Andere Bestätigungsleistungen	TEUR 11
Steuerberatungsleistungen	TEUR 6
Sonstige Leistungen	TEUR 25

f) Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Gesellschafterversammlung wird vorgeschlagen den Bilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

g) Nachtragsbericht

Seit Beginn der Insolvenz der Gesellschaft wird nach einer Investorenlösung gesucht. Zur weiteren Dauer des Prozesses und zu den Erfolgsaussichten können aktuell noch keine gesicherten Aussagen gemacht werden.

Gunzenhausen, den 25. November 2020

Geschäftsführung

gez. Lars Szymanski

Der Jahresabschluss ist am 22.12.2020 festgestellt worden.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2019

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.484.992,24	54.666,10	12.000,00	1.527.658,34
	1.484.992,24	54.666,10	12.000,00	1.527.658,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.308.332,28	151.224,12	0,00	14.459.556,40
2. technische Anlagen und Maschinen	50.320.788,57	4.177.788,73	244.742,75	54.253.834,55
3. andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung	6.157.953,04	229.413,37	69.761,80	6.317.604,61
	70.787.073,89	4.558.426,22	314.504,55	75.030.995,56
	72.272.066,13	4.613.092.32	326.504,55	76.558.653,90

	Abschreibungen
	01.01.2019	Abschreibungen des lfd. Geschäftsjahrs	Abschreibungen i.Z.m. Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.375.722,26	151.936,08	0,00	1.527.658,34
	1.375.722,26	151.936,08	0,00	1.527.658,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.594.982,65	3.746.210,76	0,00	13.341.193,41
2. technische Anlagen und Maschinen	39.205.576,52	13.050.175,96	244.735,75	52.011.016,73
3. andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung	4.986.789,98	1.207.263,08	69.757,80	6.124.295,26
	53.787.349,15	18.003.649,80	314.493,55	71.476.505,40
	55.163.071,41	18.155.585,88	314.493,55	73.004.163,74

	Nettobuchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	109.269,98
	0,00	109.269,98
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.118.362,99	4.713.349,63
2. technische Anlagen und Maschinen	2.242.817,82	11.115.212,05
3. andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung	193.309,35	1.171.163,06
	3.554.490,16	16.999.724,74
	3.554.490,16	17.108.994,72

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I., Gunzenhausen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Pressmetall Gunzenhausen GmbH I. I., Gunzenhausen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. l., Gunzenhausen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die allgemeinen Angaben im Anhang sowie die Vorbemerkungen im Lagebericht, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass mit Schreiben vom 5. Dezember 2019 die Geschäftsführung der Gesellschaft Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung gestellt hat. Mit Beschluss vom 1. März 2020 ist das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I., Gunzenhausen, eröffnet. Wie in Anhang und Lagebericht dargelegt, führen diese Ereignisse und Gegebenheiten dazu, dass die Fortführung der Unternehmenstätigkeit nicht mehr gegeben ist und sich ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB realisiert hat. Der Jahresabschluss ist unter Abkehr vom Grundsatz der Unternehmensfortführung aufgestellt worden. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung der Pressmetall Gunzenhausen GmbH i. I., Gunzenhausen, feststellen.

Wuppertal, den 25. November 2020

Buth & Hermanns Partnerschaft mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Michael Hermanns, Wirtschaftsprüfer