Rotkäppchen GmbH

Freyburg/Unstrut

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.05.2020 bis zum 30.04.2021

Konzernbilanz zum 30. April 2021

Aktiva

	30.4.2021		30.4.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	48.169.212,27		51.171.115,78
2. Firmenwert	30.374.937,00		34.077.829,60
3. Geleistete Anzahlungen	1.821.973,95	80.366.123,22	1.040.922,79	86.289.868,17
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	42.153.244,02		41.686.291,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	32.763.844,82		31.887.850,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.031.582,84		6.137.006,38
4. Anlagen im Bau	6.344.755,82	87.293.427,50	5.960.206,91	85.671.354,72
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	40.246,57		535.246,57
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	6.383.941,48		5.388.290,97
3. Sonstige Ausleihungen	1.250.000,00	7.674.188,05	3.500.000,00	9.423.537,54
		175.333.738,77		181.384.760,43
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	22.825.793,42		24.603.814,74
2. Unfertige Erzeugnisse	56.605.113,12		54.931.647,65
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	125.327.621,65		112.220.524,24
4. Geleistete Anzahlungen	377.872,03	205.136.400,22	975.942,64	192.731.929,27
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	124.081.077,55		109.843.110,80
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.638.817,04		1.450.419,75
3. Sonstige Vermögensgegenstände	14.435.903,67	141.155.798,26	15.153.556,36	126.447.086,91
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		102.939.769,38		95.240.097,28
		449.231.967,86		414.419.113,46
C. Rechnungsabgrenzungsposten		2.207.121,45		4.030.251,76
D. Aktive latente Steuern		287.900,00		274.200,00
		627.060.728,08		600.108.325,65

Passiva

	30.4.2021	30.4.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	40.000.000,00	40.000.000,00
II. Kapitalrücklage	44.229.736,37	44.229.736,37
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	310.734.405,90	300.581.621,73
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	0,00	5.766,11
	394.964.142,27	384.817.124,21
B. Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen	1.854.564,15	2.081.465,35
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	37.785.288,00	33.655.494,00
2. Steuerrückstellungen	1.123.842,78	270.270,94
3. Sonstige Rückstellungen	35.321.033,99	25.434.028,48
	74.230.164,77	59.359.793,42
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	368.783,25	2.064.481,32
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	93.793.643,92	86.090.035,56
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.071.304,80	1.000.000,00
4. Sonstige Verbindlichkeiten	54.159.999,61	57.408.528,99
- davon aus Steuern TEUR 52.084 (i. Vj. TEUR 55.062) -
	149.393.731,58	146.563.045,87
E. Rechnungsabgrenzungsposten	299.680,79	400.866,16
F. Passive latente Steuern	6.318.444,52	6.886.030,64
	627.060.728,08	600.108.325,65

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Mai 2020 bis 30. April 2021

	1.5.2019- 30.4.2020	1.5.2019- 30.4.2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	907.796.436,12	850.486.627,77
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen	-548.052.443,96	-510.681.526,32
3. Bruttoergebnis vom Umsatz	359.743.992,16	339.805.101,45
4. Vertriebskosten	-281.301.503,20	-268.918.005,70
5. Allgemeine Verwaltungskosten	-45.281.882,11	-40.754.418,51
6. Sonstige betriebliche Erträge	5.979.768,84	6.322.190,12
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-6.346.145,91	-4.864.149,99
8. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	63.912,67	43.730,46
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	24.533,03	97.713,26
10. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	-2.303.147,46	0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-4.123.749,01	-3.951.196,11
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-9.487.881,61	-8.652.748,44
13. Ergebnis nach Steuern	16.967.897,40	19.128.216,54
14. Sonstige Steuern	-198.452,72	-206.997,63
15. Konzernjahresüberschuss	16.769.444,68	18.921.218,91
16. Einstellungen in Gewinnrücklagen	-16.769.444,68	-18.921.218,91
17. Bilanzgewinn	0,00	0,00

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis 30. April 2021

	2020/2021	2019/2020
	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss	16.769	18.921
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	24.014	23.615
Zunahme langfristiger Rückstellungen	450	451
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (i.Vj. Erträge)	2.076	-283
Brutto-Cashflow	43.309	42.704
Zunahme der Vorräte	-14.492	-35.643
Zunahme (i.Vj. Abnahme) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-11.790	5.385
Zunahme der kurzfristigen Rückstellungen	9.928	2.541
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.408	17.638
Gewinn (i. Vj. Verlust) aus Abgang von Anlagevermögen	-5	64
Zinsaufwendungen/Zinserträge	4.035	3.810
Ertragsteueraufwand/-ertrag	9.488	8.653
Ertragsteuerzahlungen	-6.954	-12.689
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	36.927	32.463
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-4.967	-2.274
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	18	6
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-14.884	-11.562
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-550	-7.138
Erhaltene Zinsen	16	72
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-20.367	-20.896
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten	-197	-100
Gezahlte Zinsen	-395	-526
Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-6.622	-8.935
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-7.214	-9.561
Zahlungswirksame Veränderung der Finanzmittel	9.346	2.006
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-147	0
Finanzmittel zu Beginn der Periode	93.739	91.733
Finanzmittel am Ende der Periode	102.938	93.739
Zusammensetzung des Finanzmittelbestandes:
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	102.940	95.240
Kontokorrentverbindlichkeiten	-2	-1.501
	102.938	93.739

Konzerneigenkapitalspiegel zum 30. April 2021

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Andere Gewinnrücklagen
	EUR	EUR	EUR
Stand 30.4.2019	40.000.000,00	45.656.922,87	289.167.846,21
Einstellungen in/Entnahmen aus der Kapitalrücklage	0,00	-1.427.186,50	1.427.186,50
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	-8.934.629,89
Währungsumrechnung	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnrücklagen	0,00	0,00	18.921.218,91
Stand 30.4.2020	40.000.000,00	44.229.736,37	300.581.621,73
Einstellungen in/Entnahmen aus der Kapitalrücklage	0,00	0,00	0,00
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	-6.622.426,62
Währungsumrechnung	0,00	0,00	5.766,11
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Gewinnrücklagen	0,00	0,00	16.769.444,68
Stand 30.4.2021	40.000.000,00	44.229.736,37	310.734.405,90

	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Konzernjahresüberschuss	Summe
	EUR	EUR	EUR
Stand 30.4.2019	6.500,05	0,00	374.831.269,13
Einstellungen in/Entnahmen aus der Kapitalrücklage	0,00	0,00	0,00
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	-8.934.629,89
Währungsumrechnung	-733,94	0,00	-733,94
Konzernjahresergebnis	0,00	18.921.218,91	18.921.218,91
Einstellung in Gewinnrücklagen	0,00	-18.921.218,91	0,00
Stand 30.4.2020	5.766,11	0,00	384.817.124,21
Einstellungen in/Entnahmen aus der Kapitalrücklage	0,00	0,00	0,00
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	-6.622.426,62
Währungsumrechnung	-5.766,11	0,00	0,00
Konzernjahresergebnis	0,00	16.769.444,68	16.769.444,68
Einstellung in Gewinnrücklagen	0,00	-16.769.444,68	0,00
Stand 30.4.2021	0,00	0,00	394.964.142,27

Entwicklung des Konzernanlagevermögens

	Anschaffungskosten/Herstellungskosten
	kumuliert 1.5.2020	Änderung Konsolidierungskreis	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	339.104.479,46	-37.168,06	3.388.365,08
2. Firmenwert	45.289.531,72	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	1.040.922,79	0,00	1.578.108,10
	385.434.933,97	-37.168,06	4.966.473,18
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	111.216.350,49	0,00	2.138.858,70
2. Technische Anlagen und Maschinen	147.781.809,02	-5.529,00	5.099.315,83
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.344.123,86	-189.525,00	2.061.698,70
4. Anlagen im Bau	5.960.206,91	-21.547,00	5.584.225,11
	282.302.490,28	-216.601,00	14.884.098,34
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	535.246,57	-495.000,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	5.388.290,97	2.748.797,97	550.000,00
3. Sonstige Ausleihungen	3.500.000,00	-2.250.000,00	0,00
	9.423.537,54	3.797,97	550.000,00
	677.160.961,79	-249.971,09	20.400.571,52

	Anschaffungskosten/Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchungen	kumuliert 30.4.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	781.784,40	746.938,18	342.420.830,26
2. Firmenwert	0,00	0,00	45.289.531,72
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	-797.056,94	1.821.973,95
	781.784,40	-50.118,76	389.532.335,93
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	804.341,83	114.159.551,02
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.027.276,09	4.226.027,73	155.074.347,49
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.077.299,85	197.878,40	18.336.876,11
4. Anlagen im Bau	0,00	-5.178.129,20	6.344.755,82
	3.104.575,94	50.118,76	293.915.530,44
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	40.246,57
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	8.687.088,94
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	1.250.000,00
	0,00	0,00	9.977.335,51
	3.886.360,34	0,00	693.425.201,88

	Abschreibungen
	kumuliert 1.5.2020	Änderung Konsolidierungskreis	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	287.933.363,68	-28.938,57	7.127.189,88
2. Firmenwert	11.211.702,12	0,00	3.702.892,60
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	299.145.065,80	-28.938,57	10.830.082,48
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	69.530.059,49	0,00	2.476.247,51
2. Technische Anlagen und Maschinen	115.893.958,59	-2.794,50	8.443.447,68
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.207.117,48	-96.687,99	2.264.436,76
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	196.631.135,56	-99.482,49	13.184.131,95
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	2.303.147,46
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	2.303.147,46
	495.776.201,36	-128.421,06	26.317.361,89

	Abschreibungen
	Abgänge	Umbuchungen	kumuliert 30.04.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	779.997,00	0,00	294.251.617,99
2. Firmenwert	0,00	0,00	14.914.594,72
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	779.997,00	0,00	309.166.212,71
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	72.006.307,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.023.571,46	-537,64	122.310.502,67
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.070.110,62	537,64	12.305.293,27
4. Anlagen im Bau	0,00		0,00
	3.093.682,08	0,00	206.622.102,94
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	2.303.147,46
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	2.303.147,46
	3.873.679,08	0,00	518.091.463,11

	Buchwert
	kumuliert 30.4.2021	kumuliert 1.5.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software, Warenzeichen und Marken	48.169.212,27	51.171.115,78
2. Firmenwert	30.374.937,00	34.077.829,60
3. Geleistete Anzahlungen	1.821.973,95	1.040.922,79
	80.366.123,22	86.289.868,17
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	42.153.244,02	41.686.291,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	32.763.844,82	31.887.850,43
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.031.582,84	6.137.006,38
4. Anlagen im Bau	6.344.755,82	5.960.206,91
	87.293.427,50	85.671.354,72
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	40.246,57	535.246,57
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	6.383.941,48	5.388.290,97
3. Sonstige Ausleihungen	1.250.000,00	3.500.000,00
	7.674.188,05	9.423.537,54
	175.333.738,77	181.384.760,43

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021

1 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze

1.1 Angaben zur Erstkonsolidierung

Die Rotkäppchen GmbH mit Sitz in Freyburg/Unstrut (Amtsgericht Stendal, HRB 214106) hat nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches einen Jahresabschluss und als Mutterunternehmen einen Konzernabschluss aufgestellt.

Die Ausweiswahlrechte bezüglich der Davon-Vermerke wurden weitgehend zu Gunsten des Konzernanhangs ausgeübt.

Zum 30. Juni 2002 war der Konzernabschluss erstmalig aufzustellen. Die Erstkonsolidierung der erworbenen Unternehmen erfolgte bis Inkrafttreten des BilMoG nach der Buchwertmethode. Vom Wahlrecht der Beibehaltung wurde Gebrauch gemacht. Danach erworbene Unternehmen wurden nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 HGB n.F.) konsolidiert.

Am 15. Juni 2020 hat die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH mit der Casa Vinicola Botter Carlo & C. SPA, Fossalta di Piave/Italien das Joint Venture Doppio Passo S.R.L., Venedig, (im Folgenden auch "Doppio Passo") zur gemeinsamen Verwertung von Markenrechten gegründet. Diese 50%ige Beteiligung der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH wird seitdem in den Konzernabschluss der Rotkäppchen GmbH mittels Equity-Methode einbezogen.

Abschluss-Stichtag ist für alle in diesen Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen mit Ausnahme der kollex GmbH, Berlin, (im Folgenden auch "kollex") und der Doppio Passo (jeweils Bilanzstichtag 31. Dezember) der 30. April.

1.2 Angaben zum Konsolidierungskreis

Die Rotkäppchen GmbH ist an insgesamt vierundzwanzig Unternehmen unmittelbar bzw. mittelbar beteiligt.

Davon steht der Rotkäppchen GmbH bei einundzwanzig Unternehmen unmittelbar und mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte der Gesellschafter zu. In den Konzernabschluss werden diese Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen.

Die Markgräflich Badisches Weinhaus GmbH, Salem (im Folgenden auch "Weinhaus") ist bis zum 30. April 2020 quotal in Höhe der Anteile von 50 % in den Konzernabschluss einbezogen worden. Zum 1. Mai 2020 erfolgten die Entkonsolidierung sowie die erstmalige Einbeziehung per Equity-Methode. Die Equity-Bilanzierung führt zu einem gegenüber der bisherigen Quotenkonsolidierung verbesserten Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Die sich aus dem Wechsel der Konsolidierungsmethode ergebenden Auswirkungen auf die Vermögenslage werden im Rahmen der Erläuterungen zur Konzernbilanz dargestellt.

Die kollex und die Doppio Passo werden ebenfalls als assoziierte Unternehmen per Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.

Die Rotkappchen-Mumm Asia Pacific PTE. LTD., Singapur, ist im Geschäftsjahr 2020/2021 liquidiert und zum 30. April 2021 entkonsolidiert worden. Aus der Entkonsolidierung resultieren keine für den Konzern wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Unternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen sind:

Firma und Sitz:	Anteil am Kapital
Rotkäppchen Sektkellerei GmbH, Freyburg/Unstrut	100%
Nordbrand Nordhausen GmbH, Nordhausen	100%
Chantré & Cie. GmbH, Eltville am Rhein	100%
Pfeffi-Likör GmbH, Berlin	100%
Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH, Freyburg/Unstrut	100%
Godefroy H. von Mumm & Co. Sektkellereien GmbH, Hochheim am Main	100%
Matheus Müller Sektkellereien GmbH, Eltville am Rhein	100%
Blanchet GmbH (seit 14. Mai 2021: Moritz, Heinrich & Co. GmbH), Eltville am Rhein	100%
Geldermann Privatsektkellerei GmbH, Breisach am Rhein	100%
Schloßberg-Sektkellerei GmbH, Breisach am Rhein	100%
Sprizzero by De Martin GmbH, Wien	100%
Rotkappchen-Mumm Asia Pacific PTE. LTD., Singapur ^*	100%
Ruggeri & C. SpA, Valdobbiadene	100%
Berliner Bären Siegel GmbH, Berlin	100%
Eggers & Franke Holding GmbH, Bremen	100%
Eggers & Franke GmbH, Bremen	100%
Ludwig von Kapff GmbH, Bremen	100%
Joh. Eggers Sohn GmbH, Bremen	100%
Weingesellschaft Ruyter & Ast GmbH, Bremen	100%
Reidemeister & Ulrichs GmbH, Bremen	100%
Eggers & Franke Handelsgesellschaft mbH, Wien	100%
Markgräflich Badisches Weinhaus GmbH, Salem	50%
Doppio Passo S.R.L., Venedig	50%
kollex GmbH, Berlin	25%

^* Zum 30. April 2021 entkonsolidiert.

1.3 Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

Rechnungslegungsstandards des DRSC zur Anwendung der Grundsätze über die Konzernrechnungslegung sowie latenter Steuern werden, soweit sie über gesetzliche Anforderungen hinausgehen, nicht angewendet.

Die Erstkonsolidierung der erworbenen Unternehmen erfolgte bis Inkrafttreten des BilMoG nach der Buchwertmethode. Dabei erfolgte die Verrechnung mit dem Eigenkapital auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der jeweiligen erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in den Konzernabschluss. Vom Wahlrecht der Beibehaltung wurde Gebrauch gemacht. Danach erworbene Unternehmen wurden nach der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 HGB n.F.) konsolidiert.

Die Umrechnung der RMAP-Abschlussdaten (Singapore Dollar; SGD) in die Konzernwährung EUR erfolgt gemäß § 308a HGB.

Die Einbeziehung der kollex, der Beteiligung Weinhaus sowie des im Geschäftsjahr 2021 gegründeten JV Doppio Passo erfolgt nach der Equity-Methode gemäß § 312 HGB.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen verbundenen Unternehmen wurden gegenseitig verrechnet. Es ergaben sich keine Aufrechnungsdifferenzen.

Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge zwischen den konsolidierten verbundenen Unternehmen werden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen der Empfänger verrechnet. Weiterhin werden Zinsaufwendungen und -erträge verrechnet.

Die Zwischenergebniseliminierung erfolgt gemäß § 304 Abs. 1 HGB, da in den Einzelabschlüssen die Vorräte höher als zu Konzernherstellungskosten bewertet wurden.

Auf die Zwischenergebniseliminierung wurden entsprechende aktive latente Steuern nach dem Steuersatz der Muttergesellschaft berechnet.

1.4 Anpassung von Vorjahresbeträgen

Forderungen gegen die Beteiligung Weinhaus wurden im Vorjahresabschluss in Höhe von TEUR 1.450 innerhalb des Postens "Sonstige Vermögensgegenstände" ausgewiesen. Im vorliegenden Konzernabschluss erfolgt der Ausweis aufgrund der Equity-Bilanzierung der Gesellschaft in dem Posten "Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis" besteht. Die Vorjahresbeträge wurden entsprechend angepasst.

2 Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen werden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich nach den bei der Rotkäppchen GmbH geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, abzüglich planmäßiger sowie außerplanmäßiger Abschreibungen bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung bewertet.

Immaterielle Vermögensgegenstände	3 - 15 Jahre	linear
Geschäfts- oder Firmenwert	5 - 15 Jahre	linear
Gebäude, Außenanlagen	5 - 50 Jahre	linear
Technische Anlagen und Maschinen	3 - 23 Jahre	linear
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 25 Jahre	linear

Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr ihrer Anschaffung als Zugänge zum Anlagevermögen erfasst und in voller Höhe abgeschrieben sowie als Abgang gezeigt.

Im vorliegenden Konzernabschluss wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 404 vorgenommen.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. bei dauerhafter Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert.

Die Vorräte werden wie folgt bewertet:

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	Anschaffungskosten
Unfertige Erzeugnisse	Herstellungskosten
Fertige Erzeugnisse und Waren	Herstellungs- und Anschaffungskosten

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bzw. mit den niedrigeren beizulegenden Werten des Abschluss-Stichtages bilanziert.

In die Ermittlung der Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen, anteiliger Verwaltungskosten sowie anteiliger Kosten des sozialen Bereiches einbezogen. Die Bewertung erfolgt zu durchschnittlichen Herstellungskosten.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte werden zum Nennbetrag bewertet.

Die Bewertung der Vorräte entspricht dem strengen Niederstwertprinzip.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich einzeln mit ihrem Nominalwert angesetzt. Das strenge Niederstwertprinzip wurde durch Bildung von Einzelwertberichtigungen beachtet. Zur Abdeckung der latenten Risiken im Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Pauschalwertberichtigung von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) des nicht versicherten Nettoforderungsbestandes gebildet.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten werden für im Voraus bezahlte bzw. erhaltene Beträge gebildet, die Aufwand oder Ertrag für eine bestimmte Zeit des folgenden Geschäftsjahres sind.

Für sich aus Konsolidierungsmaßnahmen ergebende Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen sind die steuerlichen Entlastungseffekte durch die Bildung aktiver latenter Steuern berücksichtigt worden, soweit sich die Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Der Sonderposten für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen wurde für Investitionszuschüsse sowie Investitionszulagen des Anlagevermögens gebildet. Er wird über die Nutzungsdauern der begünstigten Wirtschaftsgüter aufgelöst.

Die Pensionsverpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) mit einem Rechnungszinsfuß von 2,16 % (Vorjahr: 2,58 %) ermittelt. Bei der Rückstellungsbildung wurde für jeden Pensionsberechtigten der Rentenanwartschaftsverlauf auf der Grundlage der Verhältnisse am Bilanzstichtag, einschließlich künftiger Wertänderungen, ermittelt. Der Einkommensanstieg wurde in Höhe von 2,5 % (Vorjahr: 2,5 %) berücksichtigt. Die Anpassung der laufenden Renten beläuft sich auf eine Erhöhung um 1,75 % (Vorjahr: 1,75 %). Der Bewertung sind unverändert zum Vorjahr die aus den Richttafeln Heubeck 2018 G entnommenen biometrischen Annahmen zu Grunde gelegt worden.

Der der Bewertung der Pensionsverpflichtungen zu Grunde liegende Rechnungszinsfuß ist gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ergibt, ermittelt worden. Die Regelzuführung der Pensionsverpflichtungen wurde im Personalaufwand erfasst, die Erfassung der Zinsaufwendungen erfolgte unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen.

Die Steuerrückstellungen werden für Ertragsteuern nach den steuerlichen Jahresergebnissen berechnet.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Die Rückstellungen haben mit Ausnahme von Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen werden ebenfalls unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze (Projected Unit Credit Method) gemäß § 253 Abs. 1 HGB mit einem Rechnungszinsfuß von 1,49 % (Vorjahr: 1,88 %) ermittelt. Dabei wurden die den Richttafeln Heubeck 2018 G entnommenen biometrischen Annahmen zu Grunde gelegt. Der Gehaltstrend wurde unverändert mit 2,5 % angesetzt.

Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende kurzfristige Vermögensgegenstände und Schulden werden grundsätzlich gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Bestehen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, so wird eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerentlastung kann als aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt werden. Steuerliche Verlustvorträge werden - soweit vorliegend - bei der Berechnung aktiver latenter Steuern berücksichtigt. Wir haben von dem Wahlrecht des § 274 Abs. 1 HGB hinsichtlich des Ansatzes von aktiven latenten Steuern auf den Unterschied zwischen handels- und steuerrechtlicher Bewertung unter Einbeziehung steuerlicher Verlustvorträge keinen Gebrauch gemacht.

3 Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagespiegel (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt.

Die mit einem Buchwert ausgewiesenen Firmenwerte betreffen die in Vorjahren erworbenen Gesellschaften E&F (TEUR 30.107) und Ruggeri (TEUR 268).

Der Zugang zu den immateriellen Vermögensgegenständen gesamt (TEUR 4.966) betrifft im Wesentlichen den Erwerb verschiedener Marken sowie den Erwerb von Softwarelizenzen.

In das Sachanlagevermögen wurde im Geschäftsjahr 2021 in Höhe von TEUR 14.884 investiert. Die Investitionen entfallen dabei im Wesentlichen auf die einzelnen Standorte wie nachfolgend dargestellt:

	TEUR
Eltville/Rhein	5.750
Freyburg/Unstrut	6.065
Breisach am Rhein	348
Nordhausen	1.804
Valdobbiadene	320
Bremen	597
Gesamt	14.884

Zu weitergehenden Erläuterungen wird auf die Ausführungen im Lagebericht in Abschnitt B.II.4. Investitionen verwiesen.

Der Zugang zu den Finanzanlagen in Höhe von TEUR 550 betrifft die Gründung des als assoziiertes Unternehmen bilanzierten Doppio Passo.

Zum 1. Mai 2020 ist die bislang mittels Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogene Weinhaus entkonsolidiert worden. Gleichzeitig ist sie als assoziiertes Unternehmen in Höhe des anteilig zuzurechnenden Eigenkapitals (TEUR 2.749) in Ansatz gebracht worden.

Die Unterschiedsbeträge zwischen Buchwert und anteiligem Eigenkapital einschließlich darin enthaltener Firmenwerte der assoziierten Unternehmen stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

	30.04.2021
	kollex	Weinhaus	Doppio Passo	gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Buchwert	3.063	2.828	493	6.384
darin enthaltener Geschäfts- oder Firmenwert	3.339	0	0	3.339
anteiliges Eigenkapital zum Bilanzstichtag	2.311	2.828	493	5.632

Der Geschäfts- oder Firmenwert kollex wird über eine Nutzugsdauer von fünf Jahren linear im Rahmen der Equity-Bilanzierung abgeschrieben.

Das in Vorjahren ausgereichte und im Posten sonstige Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.250 bilanzierte Wandeldarlehen mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025 kann frühestens am 1. Juli 2021 in eine Beteiligung gewandelt werden. Das Wandelrecht erlischt bei Nichtausübung mit Darlehensablauf. Das Darlehen wird mit 3 % p.a. verzinst. Auf den Rückzahlungsanspruch wurde ein qualifizierter Rangrücktritt erklärt. Aufgrund der zum 1. Mai 2020 erfolgten Entkonsolidierung der Weinhaus wird ein im Vorjahresabschluss in den Posten sonstige Ausleihungen quotal einbezogenes Darlehen (TEUR 2.250) an die Gesellschaft Weingut Markgraf von Baden GmbH & Co. KG, Salem, zum Bilanzstichtag nicht mehr im Konzernvermögen erfasst.

Unter den Beteiligungen wird unverändert der von Ruggeri gehaltene Anteil an der Cantinae Clara C. S.a.s. di Clara Carpene, Conegliano, ausgewiesen. Im Vorjahr war darüber hinaus eine stille Beteiligung der Weinhaus an der Gesellschaft Weingut Markgraf von Baden GmbH & Co. KG, Salem, enthalten (quotal TEUR 495). Diese ist im Rahmen der Entkonsolidierung der Weinhaus aus dem Konzernvermögen ausgeschieden.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beinhalten Darlehensforderungen (TEUR 1.750; Vorjahr: quotal einbezogen TEUR 875) und Liefer- und Leistungsforderungen (TEUR 889, Vorjahr: quotal einbezogen TEUR 575). Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, haben in Höhe von TEUR 1.750 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind rechtlich noch nicht entstandene Vorsteueransprüche in Höhe von TEUR 4.482 (Vorjahr: TEUR 4.435) bilanziert.

Auf Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten entfallen die folgenden, nicht bilanzierten aktiven latenten Steuern:

	Latente Steuern
	Aktiv 30.04.2021	Passiv 30.04.2021
	TEUR	TEUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	73	0
Pensionsrückstellungen	5.906	0
Sonstige Rückstellungen	345	0
Gesamt	6.324	0

Auf Grund von Zwischenergebniseliminierungen und aus der einheitlichen Bewertung von Beständen des Vorratsvermögens im Konzern resultieren bilanzierte aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 288 (Vorjahr: TEUR 274).

Bezüglich der Entwicklung der Kapitalrücklage und der Gewinnrücklagen im Geschäftsjahr verweisen wir auf den Eigenkapitalspiegel zum 30. April 2021. Das erwirtschaftete Eigenkapital unterliegt aufgrund § 253 Abs. 6 HGB in Höhe von TEUR 5.122 (Vorjahr: TEUR 4.773) einer gesetzlichen Ausschüttungssperre; die Höhe der möglichen Ausschüttungen an die Anteilseigner ist gesellschaftsvertraglich geregelt.

Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich nach Funktionsbereichen wie folgt:

	Stand 30.04.2021	Stand 30.04.2020
	TEUR	TEUR
Vertrieb ^*)	17.947	10.423
Verwaltung ^*)	1.704	2.469
Herstellung ^*)	1.001	563
Personal	14.669	11.979
	35.321	25.434

^*) jeweils ohne Personal

Die Strukturierung der Verbindlichkeiten ist im folgenden Verbindlichkeitsspiegel dargestellt (Zahlen des Vorjahreszeitraumes in Klammern):

		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 30.04.2021	bis zu einem Jahr	von einem bis zu fünf Jahren	über fünf Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	369	317	52	0
	(2.064)	(1.806)	(258)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen	93.794	93.794	0	0
	(86.090)	(86.071)	(19)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.071	1.071	0	0
	(1.000)	(0)	(1.000)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	54.160	54.160	0	0
	(57.409)	(57.409)	(0)	(0)
davon
- aus Steuern	52.084	52.084	0	0
	(55.062)	(55.062)	(0)	(0)
Gesamt	149.394	149.342	52	0
	(146.563)	(145.286)	(1.277)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen Darlehen der Ruggeri. Das den Darlehensbetrag (TEUR 367) übersteigende Nettovermögen der Gesellschaft dient den darlehensgebenden Banken als Sicherheit.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 71; Vorjahr: TEUR 0) und sonstige Verbindlichkeiten (unverändert TEUR 1.000).

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestehen nicht.

Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden erhaltene Vergütungen abgegrenzt, die einer bestimmten Zeit des folgenden Geschäftsjahres zuzuordnen sind.

Die passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 6.318 (Vorjahr: TEUR 6.886) resultieren aus den Erstkonsolidierungen der Ruggeri und der E&F. Sie werden analog zu den entsprechenden Aktivposten aufgelöst.

4 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren erstellt.

Die Umsatzerlöse betragen TEUR 907.796 (Vorjahr: TEUR 850.487).

Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus dem Absatz von Sekt in Höhe von TEUR. 304.979 (Vorjahr: TEUR. 317.319), Spirituosen in Höhe von TEUR. 92.655 (Vorjahr: TEUR. 89.839), Weinhaltigen Getränken in Höhe von TEUR. 75.669 (Vorjahr: TEUR. 67.163), Wein in Höhe von TEUR. 54.841 (Vorjahr: TEUR. 47.174) sowie Prosecco in Höhe von TEUR. 10.569 (Vorjahr: TEUR. 10.957).

Aus dem Verkauf von Distributionsmarken wurden Umsätze vor Verbrauchssteuer in Höhe von TEUR 332.510 (Vorjahr: TEUR 279.715) realisiert. Die Verbrauchssteuer des Handelsgeschäftes ist in den Herstellungskosten enthalten.

Des Weiteren resultieren Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 7.766 (Vorjahr: TEUR 8.663) aus dem Alkoholvertrieb.

Die Umsätze werden im Wesentlichen im Inland erzielt.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 498.147 (Vorjahr: TEUR 463.334).

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres, gegliedert nach § 275 Abs. 2 Nr. 6 HGB, beträgt:

	30.04.2021	30.04.2020
	TEUR	TEUR
a) Löhne und Gehälter	65.971	60.136
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	12.169	11.356
davon für Altersversorgung	1.362	1.167
	78.140	71.492

In den sonstigen betrieblichen Erträgen von TEUR 5.980 (Vorjahr: TEUR 6.322) sind Erträge in Höhe von TEUR 227 (Vorjahr: TEUR 283) aus der Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuwendungen zum Anlagevermögen enthalten. Darüber hinaus beinhalten die sonstigen betrieblichen Erträge periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 1.967 (Vorjahr: TEUR 2.911). Diese resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 448 (Vorjahr: TEUR 1.453) sowie aus der Auflösung von Verrechnungsguthaben in Höhe von TEUR 916 (Vorjahr: TEUR 638). In Höhe von TEUR 38 (Vorjahr: TEUR 63) sind Erträge aus Währungsumrechnungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von TEUR 6.346 (Vorjahr: TEUR 4.864) enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.190 (Vorjahr: TEUR 793) sowie Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 93 (Vorjahr: TEUR 136).

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von TEUR 4.124 (Vorjahr: TEUR 3.951) enthalten Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 3.680 (Vorjahr: TEUR 3.560) aus der Zuführung zu den Pensions-, Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen.

Insgesamt belaufen sich die Ertragsteuern im Berichtsjahr auf TEUR 9.488 (Vorjahr: TEUR 8.653). Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

	2021	2020
	TEUR	TEUR
a) Ertragsteuern des laufenden Geschäftsjahres	10.035	9.150
b) Steuern für Vorjahre	34	50
c) Entwicklung latente Steuern	-581	-547
	9.488	8.653

Hinsichtlich der Bewertungsdifferenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz wurde das Wahlrecht gemäß § 274 Absatz 1 Satz 2 HGB dahingehend ausgeübt, dass eine sich insgesamt ergebende Steuerentlastung aus latenten Steuern nicht in der Konzernbilanz ausgewiesen wird. Die Berechnung der laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erfolgt unter Anwendung der zum Bilanzstichtag geltenden Steuersätze. Im Rotkäppchen-Konzern gibt es ausländische Betriebsstätten in Österreich und Italien; die Berechnung erfolgt somit unter Berücksichtigung von Ertragsteuersätzen dieser Länder.

Im Geschäftsjahr 2021 fanden folgende Ertragsteuersätze Anwendung:

Land	Steuerart	2021
Deutschland	Körperschaft-, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag	29,84%
Italien	Körperschaftsteuer, Wertschöpfungssteuer	27,90%
Österreich	Körperschaftsteuer	25,00%

Für die Ermittlung der latenten Steuern des Geschäftsjahres 2021 ergibt sich hieraus für den Rotkäppchen-Konzern ein anzuwendender Gesamtsteuersatz in Höhe von 29,83 % (Vorjahr: 29,93 %).

5 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung ist im Wesentlichen nach dem Rechnungslegungs-Standard Nr. 21 (DRS 21) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e. V. (DRSC) aufgestellt.

Die Finanzmittel enthalten per 30. April 2021 liquide Mittel (TEUR 102.940; Vorjahr: TEUR 95.240) sowie einen Kontokorrentkredit (TEUR 2; Vorjahr: TEUR 1.501). Es bestehen keine Verfügungsbeschränkungen hinsichtlich der ausgewiesenen Finanzmittel.

6 Sonstige Pflichtangaben

6.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 9.821 betreffen abgeschlossene Verträge für Miete, Leasing, Wartung und Agenturdienstleistungen.

Darüber hinaus besteht im Konzern ein Bestellobligo in Höhe von TEUR 3.736 für künftige Investitionen.

Das von der Gesellschaft des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses berechnete Gesamthonorar inklusive Auslagenersatz (Angabe gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB) setzt sich wie folgt zusammen:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	289
Andere Bestätigungsleistungen	5
Steuerberatungsleistungen	110
Sonstige Leistungen	12
Gesamt	416

6.2 Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 1.042 Mitarbeiter, davon 649 Angestellte und 352 gewerbliche Mitarbeiter sowie 41 Auszubildende beschäftigt (im Vorjahr: 986 Mitarbeiter, davon 604 Angestellte und 341 gewerbliche Mitarbeiter sowie 41 Auszubildende).

Die Anzahl der Arbeitnehmer ist nach der Durchschnittsmethode des § 267 Abs. 5 HGB ermittelt worden. Die Angaben verstehen sich in Vollbeschäftigteneinheiten.

In dem bis zum 30. April 2020 anteilig konsolidierten Unternehmen Weinhaus waren im Vorjahr durchschnittlich 16 Mitarbeiter, davon 14 Angestellte und 2 gewerbliche Mitarbeiter beschäftigt.

6.3 Angabe nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 a) und b) HGB

Im Geschäftsjahr wurden Bezüge in Höhe von TEUR 323 an ehemalige Geschäftsführer gewährt. Pensions- und sonstige Rückstellungen für ehemalige Geschäftsführer sind zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 2.206 bilanziert.

6.4 Geschäftsführungsbezüge

Auf die Angaben gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 6 a) und b) HGB bezüglich der Gesamtbezüge der Geschäftsführer wird gemäß § 314 Abs. 3 HGB in Verbindung mit § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

6.5 Geschäftsführung

Christof Queisser, Dipl.-Betriebswirt BA, Frankfurt am Main - Vorsitzender der Geschäftsführung,

Frank Albers, Dipl.-Kaufmann, Osnabrück - Geschäftsführer Finanzen, Informationstechnologie und Personal.

6.6 Beirat

Gemäß § 7 des Gesellschaftsvertrags der Gesellschaft hat die Gesellschafterversammlung im Jahr 2013 einen Beirat eingerichtet. Die folgenden Personen wurden in den Beirat berufen:

Gunter Heise, Dipl.-Ing., Laucha (Vorsitzender),

Ulrich Gritzuhn, Dipl.-Volkswirt, Bayerisch Gmain (stellvertretender Vorsitzender),

Petra Roller, Dipl.-Betriebswirt (FH), München (Mitglied).

Die Bezüge der Beiratsmitglieder beliefen sich im Berichtsjahr auf TEUR 161 (Vorjahr: TEUR 135).

6.7 Befreiungen

Sämtliche in den Konzernabschluss der Rotkäppchen GmbH vollständig einbezogenen inländischen Tochterunternehmen machen von den ihnen in § 264 Abs. 3 HGB eingeräumten Erleichterungsmöglichkeiten in Bezug auf die Aufstellung und Offenlegung der Jahresabschlüsse zum 30. April 2021 Gebrauch.

6.8 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Es liegen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag vor.

6.9 Ergebnisverwendung

Der Bilanzgewinn des Einzelabschlusses der Rotkäppchen GmbH beträgt zum 30. April 2021 TEUR 5.869 und wird planmäßig gemäß Satzung ausgeschüttet.

Freyburg/Unstrut, den 16. Juli 2021

Rotkäppchen GmbH

Christof Queisser, Geschäftsführer

Frank Albers, Geschäftsführer

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021

A Grundlagen des Konzerns

Hinsichtlich der neben der Rotkäppchen GmbH als Muttergesellschaft in den Konzernabschluss einbezogenen Tochter-/Untergesellschaften verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernanhang in Abschnitt 1 Konsolidierungskreis und Konsolidierungsgrundsätze.

Die wesentlichen Marken und Produkte der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe (insbesondere "Rotkäppchen", "Mumm", "Chantre", "Echter Nordhäuser", "Blanchet" und "Doppio Passo") werden durch die Verkaufsorganisationen der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH (RMSK) sowie der Nordbrand Nordhausen GmbH (NN) vertrieben. Zusätzlich erfolgte der Absatz der Marke "Ruggeri" durch den Vertrieb der Ruggeri & C. SpA, Valdobbiadene. Durch den Erwerb der Eggers & Franke Holding GmbH und deren Tochterunternehmen im Geschäftsjahr 2019 wurde das Geschäft der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe um verschiedene nationale und internationale Distributionsmarken erweitert.

B Wirtschaftsbericht

I. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Angaben für die Entwicklung der Branche sowie die Marktdaten für die Darstellung des Geschäftsverlaufes beziehen sich grundsätzlich auf das Kalenderjahr 2020, da kumulierte, das Geschäftsjahr der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe umfassende Marktdaten (so insbesondere des IRI-Reports) nicht verfügbar sind. Darüber hinaus ist unser Saisongeschäft des Geschäftsjahres im Kalenderjahr 2020 enthalten, so dass die Marktdaten für unser Geschäft Vergleichsrelevant sind. Bei den Vergleichszahlen des Vorjahres handelt es sich um die Angaben das Kalenderjahr 2019 betreffend.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 (Quelle: www.destatis.de, Pressemitteilung 20 vom 14. Januar 2021).

Bereits zu Beginn des Jahres 2020 wirkte die schwächere Konjunktur einer weiteren positiven Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit entgegen, die die Vorjahre geprägt hatte. Ab März 2020 haben als Folge des zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängten Lockdowns Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zugenommen. Nach den Lockerungen der Maßnahmen erholte sich der Arbeitsmarkt im weiteren Jahresverlauf zwar, dennoch erhöhte sich die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt 2020 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 429.000 auf 2.695.000 Menschen. (Quelle: www.arbeitsagentur.de/news/arbeitsmarkt-vorjahre).

Während Gastronomie und Eventbranche unter den Corona-Maßnahmen leiden, gehört der deutsche Lebensmitteleinzelhandel zu den wenigen Branchen, die in der Corona-Krise ein Umsatzplus verzeichnen. (Quelle: www.statista.com, Entwicklung des Umsatzes im Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland im Jahr 2020). Ebenso hat sich der Onlinehandel mit Lebensmitteln im Jahr 2020 weiter positiv entwickelt. (Quelle: www.statista.com, Marktanteil des Online-Handels am Umsatz mit Lebensmitteln in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2020). Durch die Diversität ihrer Vertriebskanäle konnte die Rotkäppchen-Mumm-Gruppe negative Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Geschäftsverlauf minimieren.

Entgegen dem allgemeinen wirtschaftlichen Trend hatte die Absatzmenge auf dem Schaumweinmarkt im Jahr 2020 mit +2,0 % versus Vorjahr eine leicht positive Entwicklung zu verzeichnen. Die Kategorie Sekt/Champagner wies einen Zuwachs von +2,8 % hinsichtlich der Menge aus. In 2020 veränderten sich die Weinhaltigen Cocktails kaum (+0,2 %). (Quelle: IRI LEH >= 200 qm + DM + GAM + C&C nach Geschäftstypen; Time: 2020_KW02-53).

Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel kann der Weinmarkt deutlich um +9,2 % wachsen. Nach wie vor ist Deutschland das wichtigste Herkunftsland für Weine im LEH. 44,2 % der Absatzmenge kamen aus heimischem Anbau, 6,1 % mehr als im Vorjahr. (Quelle: ER.I LEH >= 200 qm + DM + GAM + C&C nach Geschäftstypen; Time: 2020_KW02-53).

Die Absatzentwicklung der Spirituosen war in 2020 mit +7,7 % auf nahezu 731 Mio 0,7-1-Flaschen positiv. Positive Impulse im Markt kamen insbesondere aus den Teilmärkten Mixspirituosen (+38,9 %), Whisky (+6,1 %) und Liköre (+5,6 %). Klare Spirituosen (+6,1 %) und Rum (+5,1 %) konnten an diesen Impulsen ebenfalls partizipieren.

II. Darstellung des Geschäftsverlaufes

1. Allgemein

Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf den IRI-Report für das Kalenderjahr 2020 mit Stand der Datenbanken und Reports von Anfang des Jahres 2021.

1.1 Entwicklung der Marktanteile Sekt, Spirituosen und Wein im Kalenderjahr 2020 (IRI, mengenbasiert)

Marke	2020 Marktanteil %	2019 Marktanteil %	Veränderung Marktanteil %
Sekt
Sekt gesamt	50,1	51,6	-1,5
Rotkäppchen Sekt	36,2	37,2	-1,0
Spirituosen
Chantre ^*	22,8	22,8	0,0
Echter Nordhäuser Doppelkorn ^*	9,1	7,6	1,5
Wein
Rotkäppchen Wein	0,8	0,8	0,0
Blanchet	1,1	1,1	0,0

^* Anteil am jeweiligen Teilmarkt

Die Positionen der Schaumweinmarken der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe konnten nahezu stabil gehalten werden. Die Marktführerschaft in Deutschland dokumentiert sich dabei durch einen Marktanteil von 50,1 % (-1,5 %-Punkte) im Sektmarkt.

Rotkäppchen Fruchtsecco konnte die Marktführerschaft in der Kategorie der Weinhaltigen Cocktails behaupten, der Marktanteil liegt bei 21,5 % (+2,8 %-Punkte).

Im Weinmarkt (Basis Menge) wuchsen alle Marken von Rotkäppchen-Mumm und festigten ihre Marktpositionen bzw. konnten ausgebaut werden.

Der Bereich Spirituosen liegt mit einem Marktanteil von 9,1 % weiterhin auf Position 1 im Markt. (Quelle: IRI LEH >= 200 qm + DM + GAM + C&C nach Geschäftstypen; Time: 2020_KW02-53)

1.2 Entwicklung des Absatzes im 1. Tertial 2021

Die Nachfrage nach alkoholischen Getränken ist im Jahr 2021 weiterhin durch die Corona-Pandemie geprägt.

Während der Außer-Haus-Konsum durch Ausgangsbeschränkungen deutlich unter dem Vor-Corona- Niveau verharrt, steigt der Inhouse-Konsum und reduziert das Defizit Außer-Haus teilweise.

Der Ausfall der Karnevalsfeierlichkeiten wirkte insgesamt zusätzlich dämpfend. Der Wem-Absatz im Lebensmitteleinzelhandel bleibt aufgrund des "Home-Cooking-Trends" einer der Gewinner der Verschiebungen innerhalb der alkoholischen Getränke-Kanäle. In der Spirituosen-Kategorie profitieren insbesondere Whiskey, Importrum, Gin und Creamliköre. (Quelle: Gfk 2021/ Consumer Panel FMCG).

Nennenswert ist außerdem der anhaltende Trend zu Online-Anbietern, insbesondere bei Wein, welcher bereits im letzten Jahr durch die Coronasituation deutlich verstärkt wurde.

2. Absatz/ Umsatz

Im Geschäftsjahr 2021 konnten über die Gesellschaften der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe insgesamt 323,3 Mio 1/1 Flaschen (Vorjahr: 310,2 Mio 1/1 Flaschen) Sekt, Spirituosen, Wein und Weinhaltige Getränke abgesetzt werden. Auf diese Menge bezogen betrug der fakturierte Umsatz im Berichtsjahr EUR 1.346,8 Mio (Vorjahr: EUR 1.256,0 Mio). Die Angaben nach einzelnen Segmenten sind in der folgenden Übersicht dargestellt.

	30.04.2021		30.04.2020		Veränderung		Veränderung
Kategorie	Umsatz	Fl. in	Umsatz	FI. in	Umsatz	Fl. in	Umsatz FI.	1/1
	Mio. EUR	Mio. 1/1	Mio. EUR	Mio. 1/1	Mio. EUR	Mio. 1/1	in %	in%
Sekt	568,9	157,0	589,8	162,4	-20,9	-5,4	-3,5	-3,3
Spirituosen	243,9	50,3	243,3	50,1	0,6	0,2	0,3	0,4
Wein	69,0	26,2	60,2	22,9	8,8	33	14,7	14,1
Weinhaltige Getränke	93,0	29,3	83,0	25,2	10,0	4,1	12,0	16,1
Distributionsmarken	372,0	60,5	279,7	49,6	92,3	10,9	33,0	22,0
Gesamt	1.346,8	323,3	1.256,0	310,2	90,8	13,1	7,2	4,2

3. Produktion

Die Gärkapazität für die Sektherstellung an den Produktionsstandorten Freyburg/Unstrut, Eltville am Rhein und Hochheim am Main ist unverändert zum Vorjahr und beläuft sich auf ein Bruttotankvolumen von rund 80,5 Mio Liter. Die Gärkapazitäten und Abfüllleistungen der Anlagen sind aufeinander abgestimmt. Durch drei Produktionsstandorte wird das technische Ausfallrisiko wesentlich reduziert.

Für die Spirituosenproduktion stehen entsprechende Anlagen in Nordhausen zur Verfügung. Die Herstell- und Abfüllkapazitäten für Spirituosen belaufen sich im Einschichtbetrieb unverändert auf 56 Mio Liter und werden auf fünf modernen Abfülllinien realisiert. Darüber hinaus besteht eine eigene Brennerei- und Rektifikations- (Destillations-) Kapazität von ca. 8,0 Mio Liter reinem Getreidealkohol.

Im Ausland verfügt die Gruppe über eine Abfüllanlage mit einer Kapazität von 5,0 Mio 1/1 Flaschen. Das Tankvolumen beträgt 4,5 Mio Liter.

Sämtliche Betriebe sind nach IFS (International-Food-Standard) zertifiziert.

4. Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 20,4 Mio. EUR in das Anlagevermögen investiert, darunter im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände 5,0 Mio. EUR und im Bereich des Sachanlagevermögens 14,9 Mio. EUR.

Der überwiegende Teil der Investitionen in das Sachanlagevermögen erfolgte an den Standorten Eltville/Rhein in Höhe von 5,7 Mio. EUR, in Freyburg/Unstrut in Höhe von 6,1 Mio. EUR sowie in der Nordbrand Nordhausen GmbH in Höhe von 1,8 Mio. EUR.

Die wesentlichen Investitionen am Standort Eltville/Rhein betreffen den Bau eines Geschäftsgebäudes inklusive Shop sowie die Erweiterung der Wein-Kleinflaschenabfüllung. Darüber hinaus wurde in ein Palettierzentrum investiert.

Am Standort Freyburg/Unstrut wurde in die "neue Markenwelt" investiert sowie in das Projekt "Erweiterung/Ersatz der Kleinflaschenabfüllung".

In der Nordbrand Nordhausen GmbH wurde im Wesentlichen in Füll- und Brenntechnik investiert.

5. Beschaffung

Die Beschaffung ist stark abhängig von der internationalen Marktentwicklung, speziell auf dem Rohstoffsektor.

Veränderungen innerhalb der Gesetzgebung, z.B. EU-Verordnungen, können jederzeit Auswirkungen auf die Beschaffungsplanung haben.

Neben der kontinuierlichen Verbesserung der Einkaufskonditionen stehen die Qualitäts- und Mengensicherung sowie Nachhaltigkeit und Innovation stets im Mittelpunkt sämtlicher Verhandlungen.

Die Corona-Pandemie hatte erheblichen Einfluss auf die Aktivitäten im Einkauf und beeinflusste die Beschaffungsmärkte hinsichtlich von Angebot und Nachfrage höchst unterschiedlich.

Die Preise für Weine der Ernte 2020 haben sich gegenüber dem Vorjahr reduziert. Grund waren höhere Erntevolumina und eine gute Bestandsituation, insbesondere aber wurde die Preisreduktion verursacht durch verunsicherte Märkte hinsichtlich der allgemeinen Corona-Lage in den jeweiligen Beschaffungsländern und Regionen. Ein Absatzeinbruch im Hotel- und Gastronomiebereich, insbesondere fehlender lokaler Absatz durch einen Ausfall des Tourismus, haben zu deutlichen Zugeständnissen der Erzeuger geführt. Dies wirkte sich speziell in den Hauptbeschaffungsländern Italien und Spanien aus.

Im Rahmen der strukturierten Beschaffung konnte auch die Rotkäppchen-Mumm-Gruppe Einsparungen realisieren. Die ergebniswirksamen Effekte beim Sektgrundwein verschieben sich jedoch entsprechend der jeweiligen Reifezeiten und beeinflussen somit zu wesentlichen Teilen erst die Ergebnisse der Folgejahre. In den Segmenten Wein und Weinhaltige Getränke sind die Preisveränderungen teilweise bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr ergebniswirksam.

Im Bereich der Destillate ergeben sich durch die bestehenden Verträge und die vorgeschriebenen Lagerzeiten keine wesentlichen Kostenveränderungen.

Im Bereich der Handelsware/Zukaufsware der Neutralalkohole sind die Preise unterjährig insbesondere als Folge der Coronakrise und des temporären Engpasses an Desinfektionsmitteln sprunghaft gestiegen. Die Preise halten sich z.Zt. auf einem hohen Niveau. Priorität war auch hier die Sicherstellung der Versorgung.

Die Getreideernte 2020 fiel stabil aus und Abschlüsse konnten auf gutem Niveau realisiert werden. Zum Ende des laufenden Berichtsjahres zeichnen sich weltweit deutlich anziehende Getreidepreise ab.

Die Marktsituation bei den Ausstattungs- und Verpackungsmaterialien bleibt angespannt. Die Preise werden sehr volatil. Dies ist insbesondere bedingt durch die globalen Verwerfungen von Angebot und Nachfrage, welche in diesem Berichtsjahr im Wesentlichen durch die Corona-Pandemie verursacht wurden. Weltweit steigender Absatz durch Online- und Versandhandel erhöht die Nachfrage nach Verpackungsmaterialien aller Kategorien. Für die Rotkäppchen-Mumm-Gruppe sind hier im Wesentlichen Kunststoffe, Aluminium und Papier/Pappe zu nennen. Die Warenverfügbarkeit am Glasmarkt bleibt durch den Trend zu nachhaltigen Verpackungslösungen sowie durch zusätzliche Nachfrager am Markt eingeschränkt. Für die Rotkäppchen-Mumm-Gruppe gelten diesbezüglich noch laufende Verträge bis 2022/2023. Die Mengenverfügbarkeit war jederzeit gegeben.

6. Personal- und Sozialbereich

Die Anzahl der Beschäftigten der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe betrug im Berichtsjahr durchschnittlich 1.042 Vollzeitmitarbeiter, darunter 41 Auszubildende. Damit ist die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl im Vergleich zum Vorjahr absolut um 56 angestiegen.

7. Umweltschutz

Umweltrisiken bestehen durch den laufenden Betrieb nicht, besondere Maßnahmen sind daher nicht erforderlich. Im Rahmen des in Vorjahren initiierten Projektes "Nachhaltigkeit" wurde auch die Einhaltung von umweltrelevanten Grenzwerten analysiert. Darauf aufbauend wurde ein Kernteam intern beauftragt, die entsprechenden Werte permanent zu prüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zu implementieren.

III. Darstellung der Lage

1. Ertragslage

	30.04.2021		30.04.2020		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Bruttoergebnis vom Umsatz	359.744	39,6	339.805	39,9	19.939
Vertriebskosten	-281.302	-31,0	-268.918	-31,6	-12.384
Verwaltungskosten	-45.282	-5,0	-40.754	-4,8	-4.528
Übrige betriebliche Erträge	1.378	0,2	1.582	0,2	-204
Übrige betriebliche Aufwendungen	-2.398	-0,3	-1.553	-0,2	-845
betriebliche Steuern	-198	0,0	-207	0,0	9
Betriebsergebnis	31.942	3,5	29.955	3,5	1.987
Finanzergebnis	-6.339		-3.810		-2.529
Neutrales Ergebnis	654		1.429		-775
Ertragssteuern	-9.488		-8.653		-835
Konzernjahresergebnis	16.769		18.921		-2.152

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Produktgruppen wie folgt zusammen:

	30.04.2021		30.04.2020		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Sekt und Prosecco	315.548	34,8	328.276	38,6	-12.728
Spirituosen	92.655	10,2	89.839	10,6	2.816
Weinhaltige Getränke incl. Alkoholfrei	75.669	8,3	67.163	7,9	8.506
Wein	54.841	6,1	47.174	5,5	7.667
Distributionsmarken	332.510	36,6	279.715	32,9	52.795
Sonstige	36.573	4,0	38.320	4,5	-1.747
	907.796	100,0	850.487	100,0	57.309

Der Anstieg des Bruttoergebnisses vom Umsatz ist mengen- und sortimentsbedingt. Insbesondere bei den Distributionsmarken ist ein deutlicher Anstieg von Absatz (+10,9 Mio 1/1 Flaschen) sowie Umsatz (+52,8 Mio. EUR) zu verzeichnen. In der Kategorie Sekt und Prosecco sind Absatz (-5,4 Mio 1/1 Flaschen) sowie Umsatz (-12,8 Mio. EUR) dagegen zurück gegangen. Die Herstellungskosten (+7,3 %) sind im Gegensatz zu den Umsatzerlösen (+6,7 %) leicht überproportional gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Margenstruktur unseres Handelsgeschäftes zurückzuführen. Das anteilige Bruttoergebnis vom Umsatz unserer Distributionsmarken hat sich gegenüber Vorjahr erhöht.

Der Anstieg der Vertriebskosten um 12,4 Mio. EUR resultiert hauptsächlich aus erhöhten Aufwendungen für Marken-Werbung und -Promotion (8,2 Mio. EUR). Auf Grund der angespannten Marktsituation hinsichtlich vorhandener Transportkapazitäten sowie erhöhtem Absatz sind darüber hinaus die Frachtkosten um 1,8 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 4,5 Mio. EUR auf 45,3 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus erhöhten Strukturkosten, darunter Personalaufwendungen +2,8 Mio. EUR. Weitere Ursachen sind gestiegene Aufwendungen für Digitalisierung sowie verschiedene Projektkosten in Höhe von 2,1 Mio. EUR.

Das Finanzergebnis ist im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wesentlichen durch die erstmalig entstandenen Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (2,3 Mio. EUR) beeinflusst. Die Zinsaufwendungen für Pensions-, Altersteilzeit- sowie Jubiläumsrückstellungen von 3,7 Mio. EUR sind nahezu unverändert (Vorjahr: 3,6 Mio. EUR).

Das neutrale Ergebnis beinhaltet im Wesentlichen periodenfremde Erträge und Aufwendungen, insbesondere Erträge aus der Auflösung von Verrechnungsguthaben und Rückstellungen.

2. Finanzlage

Die weiterhin gute Finanzlage der Gruppe ist durch einen positiven operativen Cashflow in Höhe von 36,9 Mio. EUR (i.Vj. 32,5 Mio. EUR) gekennzeichnet. Die Verbesserung resultiert im Wesentlichen aus dem im Vergleich zum Vorjahr geringeren Bestandsaufbau; darüber hinaus ist ein Anstieg der Vertriebs- und Personalrückstellungen zu verzeichnen. Gegenläufig wirkten vorrangig stichtagsbedingte Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten. In diesem Zusammenhang wird auf die Erläuterungen zur Vermögenslage verwiesen.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich im Berichtsjahr auf -20,4 Mio. EUR (i.Vj. -20,9 Mio. EUR). Dieser resultiert überwiegend aus Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen.

Die Gesellschaften der Gruppe waren im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Zu weiteren Angaben wird auf die Konzernkapitalflussrechnung verwiesen.

3. Vermögenslage

	30.04.2021		30.04.2020		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Vermögen
Anlagevermögen	175.334	28,0	181.385	30,2	-6.051
Vorräte	205.136	32,7	192.732	32,1	12.404
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	124.081	19,8	109.843	18,3	14.238
Flüssige Mittel	102.940	16,4	95.240	15,9	7.700
Übrige Forderungen und Rechnungsabgrenzungsposten	19.282	3,1	20.634	3,4	-1.352
Aktive latente Steuern	288	0,0	274	0,1	14
	627.061	100,0	600.108	100,0	26.953
Kapital
Eigenkapital	394.964	63,0	384.817	64,1	10.147
Sonderposten (70%)	1.298	0,2	1.457	0,3	-159
	396.262	63,2	386.274	64,4	9.988
Fremdkapital
Sonderposten (30%) ^*	557	0,1	624	0,1	-67
Langfristige Rückstellungen	37.785	6,0	33.656	5,6	4.129
Kurzfristige Rückstellungen	36.445	5,8	25.704	4,3	10.741
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	369	0,1	2.065	0,3	-1.696
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	93.794	15,0	86.090	14,4	7.704
Übrige Passiva	55.531	8,8	58.809	9,8	-3.278
Passive latente Steuern	6.318	1,0	6.886	1,1	-568
	230.799	36,8	213.834	35,6	16.965
	627.061	100,0	600.108	100,0	26.953

^* Im Sonderposten sind die zahlungswirksamen Zugänge aus Investitionszuschüssen und -zulagen abzüglich der Abschreibung entsprechend der Nutzungsdauer des Anlagevermögens bilanziert.

Die Bilanzsumme des Konzerns ist um 27,0 Mio. EUR auf 627,1 Mio. EUR (+4,5 %) gestiegen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind folgende wesentliche Effekte:

Die Anlagenintensität beträgt 28,0 % (Vorjahr: 30,2 %). Den Zugängen des Berichtsjahres (20,4 Mio. EUR) stehen Abschreibungen in Höhe von 24,0 Mio. EUR sowie negative Ergebnisbeiträge aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 2,3 Mio. EUR gegenüber.

Der Anstieg des Vorratsvermögens um 12,4 Mio. EUR auf 205,1 Mio. EUR ist im Wesentlichen auf einen Mengenaufbau im Bereich der Fertigen Erzeugnisse und Waren zurückzuführen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Bilanzstichtag 30. April 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Mio. EUR auf 124,1 Mio. EUR gestiegen. Die Erhöhung steht zum einen im Zusammenhang mit den insgesamt gestiegenen Umsatzerlösen im Vergleich zum Vorjahr, zum anderen ist die Veränderung auch stichtagsbedingt.

Das Eigenkapital des Konzerns beträgt 395,0 Mio. EUR (Vorjahr: 384,8 Mio. EUR), was einer Eigenkapitalquote von 63,0 % (Vorjahr: 64,1 %) entspricht. Unter Einbeziehung des Anteils von 70,0 % des Sonderpostens für Investitionszuwendungen beträgt die Eigenkapitalquote 63,2 % (Vorjahr: 64,4 %).

Das lang- und mittelfristige Fremdkapital in Höhe von 43,6 Mio. EUR (Vorjahr: 40,2 Mio. EUR) resultiert aus Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (37,8 Mio. EUR), passiven latenten Steuern (5,8 Mio. EUR) sowie Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (0,1 Mio. EUR). Der Anteil des lang- und mittelfristigen Fremdkapitals am Fremdkapital beläuft sich auf 18,9 % (Vorjahr: 18,8 %), wobei der Sonderposten für Investitionswendungen zum Anlagevermögen anteilig mit 30 % als Fremdkapital betrachtet wird.

Das kurzfristige Fremdkapital hat einen Anteil am Fremdkapital von 81,1 % (Vorjahr: 81,2 %) und beläuft sich auf 187,2 Mio. EUR (Vorjahr: 173,6 Mio. EUR). Es beinhaltet vornehmlich kurzfristige Rückstellungen inkl. Steuern in Höhe von 36,4 Mio. EUR (Vorjahr: 25,7 Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 93,8 Mio. EUR (Vorjahr: 86,1 Mio. EUR) sowie sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 54,2 Mio. EUR (Vorjahr: 57,4 Mio. EUR).

Der zu verzeichnende Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen steht im Zusammenhang mit dem Bestandsaufbau im Vorratsvermögen im Zuge der Corona-Pandemie zur Absicherung des Geschäftsablaufes.

4. Gesamtaussage zum Geschäft und Einschätzung zur Prognoseerwartung des Vorjahres

Das EBITDA liegt leicht über Vorjahr und beträgt 56,6 Mio. EUR (Vorjahr: 55,0 Mio. EUR). Die Prognoseerwartungen wurden somit übertroffen. Die Rückläufigkeit im On-Trade-Geschäft konnte durch den positiven Geschäftsverlauf im LEH als auch im Onlinehandel überkompensiert werden.

Die Eigenkapitalquote bestätigt die Erwartungen und ist im Vergleich zum Vorjahr von 64,1 % auf 63,0 % leicht gesunken.

Insbesondere in Anbetracht der Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Ergebnis des Geschäftsjahres und die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns die Erwartungen erfüllt.

IV. Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Das Geschäft des Rotkäppchen-Konzerns wird im Wesentlichen über die Leistungsindikatoren Marktanteile, Absatz und Umsatz sowie Entwicklung der Rohstoffpreise geplant und gesteuert. Details zur Entwicklung dieser Kenngrößen sind im Wirtschaftsbericht unter B.II. Darstellung des Geschäftsverlaufes ausgeführt.

Des Weiteren wird auf Basis der Ergebnislinie EBITDA das Geschäft umfassend gesteuert und beurteilt. In die Betrachtung der Gesamtperformance des Konzerns bezieht das Management die Kennziffer Eigenkapitalquote ebenfalls in seine Überlegungen und Entscheidungen ein.

C Prognose-, Chancen- und Risikobericht

I. Prognosebericht

Die Geschäftsführung erwartet aus dem weiteren Verlauf der Corona-Pandemie einen differenzierten Einfluss auf den Geschäftsbetrieb. Im Gegensatz zum weiter relativ stabilen Mischgetränke- und Spirituosenabsatz wird der Sektkonsum - bedingt durch eingeschränkte Feieranlässe - zunächst weiter stagnieren. Die Entwicklung im Weingeschäft stabilisiert sich. Das Ontrade-Geschäft ist generell infolge der Pandemie schwer zu prognostizieren.

Insgesamt gehen wir dennoch weiterhin von einer relativ stabilen Absatz- und Umsatzsituation im zunächst noch überwiegend national ausgerichteten Geschäft aus. Mit unserem unverändert starken und nunmehr noch breiteren Markenportfolio in Ergänzung mit unseren hochleistungsfähigen Produktionsanlagen sowie mit unseren hochmotivierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern und unserem gesamten Management sind wir sehr gut auf die bevorstehenden Herausforderungen und Aufgaben vorbereitet.

Entsprechend unserer Strategie "Vision 2025" werden wir unsere starke Position im Inland weiter absichern. Die Umsetzung unserer Internationalisierung wird konsequent weitergeführt. Ausdruck hierfür ist z.B. die im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte Gründung eines Joint Ventures mit einem italienischen Partner.

Mit dem bereits seit mehreren Jahren bestehenden Joint Venture zwischen Markgraf von Baden und unserem Haus stärken wir die Basis für unsere Aktivitäten im Premiumsegment. Aus der Intensivierung des Geschäftsfeldes D2C sehen wir weitere Potenziale.

Unser primäres Ziel bleibt es, weiterhin die Basis für unser Geschäft insgesamt nachhaltig zu stärken.

Die Mengenerwartungen für 2022 liegen leicht unter Vorjahresniveau. Die Planung des Umsatzes in Gänze entwickelt sich im Wesentlichen proportional zur erwarteten Mengenentwicklung und liegt somit ebenfalls leicht unter Vorjahr. Auf Grund der guten Weinernte 2020 hat sich die Situation im Rohstoffeinkauf im Vergleich zum Vorjahr wieder tendenziell verbessert, wobei die negative Ergebnisauswirkung der Ernte 2019 auch im Folgejahr noch spürbar sein wird. Die Materialaufwendungen für Ausstattung und Verpackung werden insgesamt auf erhöhtem Niveau erwartet; insbesondere auf dem Glasmarkt sind weitere Kostensteigerungen unabdingbar.

Das starke Investment in unsere Marken, Mitarbeiter und Märkte wird weiterhin auf hohem Niveau gehalten.

Das geplante EBITDA liegt unter Berücksichtigung der erwarteten Effekte moderat unter dem des abgelaufenen Geschäftsjahres.

Die Eigenkapitalquote wird künftig auf nahezu gleichbleibendem Niveau erwartet.

Insgesamt blicken wir grundsätzlich optimistisch in die Zukunft. Unser Fokus gilt dabei der Absicherung unseres nationalen Basisgeschäftes sowie dem Ausbau einzelner Vertriebskanäle im Inland und dem weiteren Wachstum auf internationalen Märkten.

II. Chancen- und Risikobericht

1. Risikomanagement

Das Risikomanagementsystem der Rotkäppchen-Mumm-Gruppe besteht im Wesentlichen aus:

•	fest verankerten Berichtssystemen; Plan/Ist-Vergleichen insbesondere im Hinblick auf Absatzvolumen und Preisentwicklung (Beschaffungs- und Absatzmarkt), Marktanteilsentwicklung der relevanten Marken sowie Hochrechnungen hinsichtlich der Jahresergebnisse und Identifizierung potenzieller Risiken,
•	einem gegliederten Controlling-System mit strategischen und operativen Steuerungs- und Kontrollaufgaben,
•	einem für alle Mitarbeiter(innen) gültigen Compliance-Programm und
•	einem Krisenmanagementsystem, das über Krisen- und Aktionsstäbe prophylaktische Maßnahmen ergreift und ein zielgerichtetes Handeln im Krisenfall absichert.

Kommunikations- und Trainingsmaßnahmen erfolgen regelmäßig, zumindest einmal jährlich. Es ist ein internes Krisenmanagementteam implementiert, welches permanent interne und externe Veränderungen aufnimmt, analysiert und entsprechende Anforderungen an die Rotkäppchen-Mumm-Gruppe in Maßnahmen umsetzt.

Insgesamt sehen wir auf der Basis der heutigen Risikobeurteilung - abgesehen von allgemeinen, nicht spezifizierbaren Risiken - keine Bestandsgefährdung der Gesellschaft durch interne oder externe Risiken.

2. Wirtschaftliche und rechtliche Risiken

Wirtschaftliche und rechtliche Bestandsgefährdungspotenziale liegen zum Stichtag nicht vor und werden in Zukunft auch nicht erwartet. Für die Jahre 2021/2022 und 2022/2023 wird grundsätzlich mit keinem speziellen Risiko, das über eine allgemeine Konsumzurückhaltung der Verbraucher hinausgeht, gerechnet.

3. Risiken und Chancen aus dem Marktumfeld und der Branche

Allgemeine Risiken liegen einerseits in der Mengenentwicklung, hier sind Unsicherheiten hinsichtlich des Konsumverhaltens der Endverbraucher und des Vermarktungsverhaltens des Handels gegeben. Andererseits stellt unverändert die Kostenentwicklung am Rohstoffmarkt, insbesondere der Sektgrundweine, einen zentralen Einflussfaktor auf die möglicherweise neue Preispositionierung dar, deren Marktauswirkungen nur sehr bedingt prognostiziert werden können.

Der Handel wird vermutlich auch im kommenden Jahr verstärkt mit preisaggressiven Aktionen und Dauerniedrigpreisen agieren. Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Situation ist für unser Geschäft in den Segmenten Sekt, Spirituosen, Wein und Weinhaltige Getränke die Preisstellung unserer Marken für die Konsumenten von entscheidender Bedeutung.

Ziel ist es, unsere Position im leicht rückläufigen Sektmarkt zu halten und neue Impulse zu setzen.

Eine Stärkung unserer Marktposition erwarten wir aus der Intensivierung des Geschäftsfeldes D2C.

Bei den Spirituosen rechnen wir mit einer kontinuierlichen Fortsetzung des Geschäfts entsprechend der Vorjahre, wobei teilweise Mengenrückgänge als Folge des allgemeinen Markttrends zu erwarten sind.

Bei den Weinhaltigen Getränken erwarten wir ein stabiles Geschäft; bei Wein rechnen wir mit einem leichten Wachstum.

In der sukzessiven Internationalisierung werden weitere Wachstumspotenziale gesehen.

Im Bereich der Produktion und Herstellung sehen wir nur geringe Risiken, dass unsere Handlungsfähigkeit durch Material- und Lieferengpässe sowie Anlagenausfall eingeschränkt werden könnte. Durch vorbeugende Maßnahmen und Festlegung von Ersatzmaßnahmen sind wir gut vorbereitet, die Risiken von Betriebsunterbrechungen zu minimieren.

4. Gesamtbeurteilung der Risiken

Sonstige signifikante Chancen und nicht bestandsgefährdende Risiken sind ebenfalls nicht bekannt.

D Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Preisänderungsrisiken auf der Beschaffungsseite bestehen insbesondere bei Grundwein. Hier ist kein Hedging möglich, auch ansonsten findet dieses Instrument keine Anwendung. Die Risiken werden möglichst durch längerfristige Lieferverträge begrenzt und bereits in der Planung des Folgejahres berücksichtigt. Preisänderungsrisiken auf der Absatzseite ergeben sich vor allem durch Forderungen nach Anpassung der Konditionen seitens des Lebensmitteleinzelhandels. Derartige Vereinbarungen werden einmal jährlich getroffen.

Wesentliche originäre Finanzinstrumente im Konzern stellen die kurzfristigen Forderungen, die liquiden Mittel und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dar. Derivative Finanzinstrumente werden in der Gruppe grundsätzlich nicht genutzt. Das Bonitäts- oder Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste entstehen. Wesentliche Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungseinschränkungen sehen wir derzeit nicht, da Ausfallrisiken der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen soweit möglich durch Warenkreditversicherungen begrenzt werden. Ein Zinsänderungsrisiko, d. h. mögliche Wertschwankungen eines Finanzinstruments auf Grund von Bewegungen des Marktzinssatzes, liegt vor allem bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit Laufzeiten über einem Jahr vor, ist aber aktuell von keinerlei Signifikanz.

Freyburg/Unstrut, den 16. Juli 2021

Rotkäppchen GmbH

Christof Queisser, Geschäftsführer

Frank Albers, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Rotkäppchen GmbH, Freyburg/Unstrut

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Rotkäppchen GmbH, Freyburg/Unstrut, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. April 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Rotkäppchen GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. April 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 bis zum 30. April 2021 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, den 19. Juli 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lauer, Wirtschaftsprüfer

Leser, Wirtschaftsprüfer

Moritz, Heinrich & Co. GmbH