RAG AKTIENGESELLSCHAFT

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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018

Lagebericht

der RAG AKTIENGESELLSCHAFT

Inhaltsverzeichnis des Lageberichts

Grundlagen des Unternehmens

	Geschäftstätigkeit
	Konzerngesellschaften
	Kohlepolitische Vereinbarungen
	Genehmigung der EU-Kommission

Wirtschaftsbericht

	Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf
	Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
	Ertragslage
	Finanzlage
	Vermögenslage

Wesentliche nichtfinanzielle Themen

	Belegschaftsentwicklung
	Personal- und Führungskräfteentwicklung
	Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
	Forschung und Entwicklung

Chancen- und Risikobericht

Erklärung zur Unternehmensführung

	Frauen in Führungspositionen
	Entgelttransparenzgesetz

Prognosebericht

Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftstätigkeit

Das Kerngeschäft der RAG AKTIENGESELLSCHAFT (RAG) ist die Förderung, die Aufbereitung und der Verkauf von Steinkohle in Deutschland. Bei RAG waren 3.457 Mitarbeiter zum Jahresende 2018 beschäftigt. Bei einer Jahresproduktion von 1,8 Mio. t v. F. betrug der Umsatz im Jahr 2018 1,2 Mrd. €. Steinkohle ist nur noch auf dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop gefördert worden.

Darüber hinaus betreibt die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH als hundertprozentiges Tochterunternehmen der RAG das Steinkohlenbergwerk Ibbenbüren. Im Folgenden werden an geeigneter Stelle die Daten einschließlich derer der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH genannt, um den gesamten deutschen Steinkohlenbergbau des Konzerns darzustellen (im Folgenden als Bergbaubereich bezeichnet).

Der Bergbaubereich verkauft die geförderte Kohle über die RAG Verkauf GmbH auf Basis von Weltmarktpreisen in Deutschland. Die Differenz zwischen diesem Wert und den Produktionskosten wird durch staatliche Beihilfen ausgeglichen. Neben Steinkohle erfolgt auch der Verkauf von Bergematerial durch die RAG Verkauf GmbH.

Zum 31. Dezember 2018 ist der subventionierte deutsche Steinkohlenbergbau beendet worden.

Konzerngesellschaften

RAG Deutsche Steinkohle AG

Die RAG Deutsche Steinkohle AG führt im Rahmen eines Betriebs- und Geschäftsführungsvertrages im Namen und für Rechnung der RAG und nach deren Weisung den Betrieb des Bergwerkes sowie der sonstigen Werkseinheiten der RAG. Die RAG Deutsche Steinkohle AG betreibt darüber hinaus kein eigenes Geschäft und verfügt über kein eigenes Personal. Zur Auftragswahrnehmung bedient sich die RAG Deutsche Steinkohle AG des Personals der RAG. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG.

RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH

Die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH hat im Jahr 2018 im Ibbenbürener Kohlenrevier 0,8 Mio. t v. F. Fein- und Nusskohlen für den Verstromungs- und Wärmemarkt gefördert. Diese Produktion entspricht rund 30 % der Steinkohlenförderung in Deutschland. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2018 betrug 238,1 Mio. €. Davon entfielen 124,4 Mio. € auf Lieferungen an Energieversorgungsunternehmen. Hierin enthalten sind 57,4 Mio. € Markterlöse und 67,0 Mio. € Absatzbeihilfen. Für Kohlenlieferungen in den Wärmemarkt wurden im Jahr 2018 Umsatzerlöse in Höhe von 90,8 Mio. € erzielt. Diese Lieferungen wurden zu kostendeckenden Preisen abgesetzt. Am Jahresende waren 667 Mitarbeiter bei der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH beschäftigt. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG.

RAG Finanz-GmbH & Co. KG

Die RAG Finanz-GmbH & Co. KG soll vor dem Hintergrund der Niedrigzinsphase weiterhin für die RAG Renditechancen in den Assetklassen "Private Equity" und "Infrastruktur" nutzen. Die Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter und hat im Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 8,5 Mio. € vor Gewinnverwendung erwirtschaftet.

RAG Beteiligungs-GmbH

In der RAG Beteiligungs-GmbH hat die RAG alle Nicht-Bergbaubeteiligungen gebündelt. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG. Die RAG Beteiligungs-GmbH beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter. Im Jahr 2018 hat die Gesellschaft einen Jahresüberschuss in Höhe von 0,1 Mio. € vor Gewinnverwendung erzielt.

RAG Verkauf GmbH

Die RAG Verkauf GmbH vermarktet bis zum 31. Dezember 2018 die gesamte Steinkohlenförderung sowie einen Teil der dabei anfallenden Berge des Bergbaubereichs und erhält dafür auf der Grundlage von Geschäftsbesorgungsverträgen Vermarktungsentgelte. Darüber hinaus war die RAG Verkauf GmbH im Internationalen Kohle- und Kokshandel (IKO) und im Stoffstrommanagement tätig. Das Geschäftsfeld IKO wurde zum 1. August 2018 an die Xcoal Energy and Resources Germany GmbH, eine Tochtergesellschaft der amerikanischen Xcoal Energy & Resources, verkauft.

Die RAG Verkauf GmbH hat im Geschäftsjahr 2018 mit einem Jahresendbestand von 36 Mitarbeitern einen Umsatz von 253,0 Mio. € und einen Jahresüberschuss vor Gewinnverwendung von 0,0 Mio. € (26.506,79 €) erwirtschaftet. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG Beteiligungs-GmbH.

RAG Mining Solutions GmbH

Die RAG Mining Solutions GmbH konzentriert sich hauptsächlich auf Tätigkeiten für den Bergbaubereich, um dessen bergbauliche Prozesse im Auslauf zu unterstützen. Im Wesentlichen betrifft dies die Vermarktung des Bergbauequipments und die Bereitstellung des Know-hows ihrer Mitarbeiter. Die RAG Mining Solutions GmbH hat im Geschäftsjahr 2018 mit 24 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,7 Mio. € erwirtschaftet. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG. Die Gesellschaft wird als Cost Center geführt. Aufgrund von Kosten des Personalabbaus entstand ein Fehlbetrag in Höhe von 0,1 Mio. €, der durch die RAG ausgeglichen wurde.

RAG Montan Immobilien GmbH

Die RAG Montan Immobilien GmbH begleitet die Sanierung der stillgelegten Bergbauareale und die nachhaltige Revitalisierung dieser Flächen. Als Flächen- und Projektentwickler realisierte das Unternehmen, teilweise mit Partnern und eigenen Beteiligungsgesellschaften, auf vorgenutzten Arealen attraktive Standorte für Gewerbe-und Industriegebiete, Wohn- und Stadtquartiere, Wohngebäude, Technologieparks, Grünanlagen sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen. Im Geschäftsjahr 2018 hat die RAG Montan Immobilien GmbH mit 245 Mitarbeitern einen Umsatz von 71,8 Mio. € erwirtschaftet. Der Jahresüberschuss betrug 0,7 Mio. € vor Gewinnverwendung.

RAG Konzernrevision GmbH

Die RAG Konzernrevision GmbH übernimmt im RAG-Konzern die Aufgaben einer Innenrevision. Darüber hinaus nimmt sie Prüfungs- und Beratungsleistungen sowie die Aufgaben des Beauftragten für den Datenschutz einschließlich der datenschutzrechtlichen Beratung wahr. Es besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG Beteiligungs-GmbH. Die Gesellschaft wird als Cost Center geführt, entsprechend wird ein Jahresergebnis von null ausgewiesen. Im Jahr 2018 wurde mit 10 Mitarbeitern ein Umsatz von 2,3 Mio. € erzielt.

Kohlepolitische Vereinbarungen

Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und das Saarland haben im Jahr 2007 die sozialverträgliche Beendigung des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus zum Ende des Jahres 2018 beschlossen. Die IG BCE und die RAG haben dies auf Grundlage der vereinbarten Regelungen akzeptiert. Das Auslaufszenario wurde im Jahr 2007 in einem umfassenden Vertragswerk, unter anderem durch eine Rahmenvereinbarung, einen Erblastenvertrag und durch das Steinkohlefinanzierungsgesetz, konkretisiert. Nach diesem Vertragswerk finanziert die öffentliche Hand die im Auslaufprozess anfallenden Produktionskosten, Stilllegungslasten und Altlasten auf Basis des Steinkohlefinanzierungsgesetzes und dazu ergangener Bewilligungsbescheide der Höhe nach begrenzt. Zur Absicherung der RAG gegen Insolvenz wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der RAG und der RAG-Stiftung abgeschlossen. Die im Erblastenvertrag zwischen den Ländern Nordrhein-Westfalen und Saarland und der RAG-Stiftung definierten Ewigkeitslasten des Bergbaus des RAG-Konzerns werden gemäß dem Ewigkeitslastenvertrag zwischen der RAG-Stiftung und der RAG ab dem Jahr 2019 durch die RAG-Stiftung finanziert. Zu diesen Lasten zählen die Grubenwasserhaltung, die Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen sowie die Grundwasserreinigung an ehemaligen Betriebsstandorten inklusive Monitoring- und Nachsorgeverpflichtungen. Den zur Finanzierung nötigen Kapitalstock soll die RAG-Stiftung im Wesentlichen durch die Erträge aus Anteilen an der Evonik Industries AG und deren Verwertung aufbauen. Im Jahr 2008 wurden 25,01 % der Anteile an der Evonik Industries AG zu einem Preis von 2,4 Mrd. € an einen Finanzinvestor verkauft und im Jahr 2013 weitere rund 7 % der Anteile an der Börse platziert. Am 25. September 2018 hat die RAG-Stiftung weitere Anteile von rund 3,5 % verkauft und damit ihren Anteil an der Evonik Industries AG auf rund 64,3 % reduziert. Für den Fall, dass die Mittel der RAG-Stiftung zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen nicht ausreichen, gewährleisten die Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland die Finanzierung der Ewigkeitslasten. Sofern eine Inanspruchnahme der Länder erfolgt, gewährt der Bund ein Drittel der zu leistenden Beträge.

Zur Finanzierung des Absatzes deutscher Steinkohle bis 2018 sowie zur Deckung der Aufwendungen infolge dauerhafter Stilllegungen liegen der RAG Bewilligungsbescheide des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Jahre bis 2019 vor. Darüber hinaus hat das BAFA im Jahr 2007 einen Bewilligungsbescheid für das Jahr 2019 über nicht rückzahlbare Zuwendungen als Hilfe für die nach der dauerhaften Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus weiter bestehenden Verpflichtungen erlassen (Alt- und weitere Ewigkeitslasten).

Mit Wirkung zum 15. Juli 2011 wurde das Steinkohlefinanzierungsgesetz dahingehend geändert, dass die für das Jahr 2012 vorgesehene Überprüfung der Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland zum Ende des Jahres 2018, die sogenannte Revisionsklausel, gestrichen wurde. Damit wurde das Ende des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland endgültig gesetzlich festgelegt.

Auf Grundlage des Steinkohlefinanzierungsgesetzes und der Rahmenvereinbarung wurde am 12. Juni/18. Juni 2018 eine Zahlungsvereinbarung zwischen der öffentlichen Hand und der RAG im Einvernehmen mit dem Land NRW abgeschlossen. Wesentliche Regelungen dieser Zahlungsvereinbarung betreffen die Auszahlungsmodalitäten und die Verwendungsnachweisführung der gewährten Mittel für die nach der dauerhaften Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus zum 31. Dezember 2018 weiter bestehenden Verpflichtungen (Alt- und weitere Ewigkeitslasten).

Genehmigung der EU-Kommission

Der Beschluss der EU-Kommission, der die Gewährung von Stilllegungsbeihilfen (Beihilfen für die laufende Produktion) bis zum 31. Dezember 2018 und von Beihilfen zur Deckung außergewöhnlicher Kosten (Stilllegungsaufwendungen und Altlasten) bis Ende 2027 erlaubt, ist am 1. Januar 2011 in Kraft getreten. Mit Schreiben vom 7. Dezember 2011 hat die Europäische Kommission den von der Bundesregierung am 11. März 2011 auf der Basis des neuen Beschlusses notifizierten Stilllegungsplan für einen Auslauf des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus zum Ende des Jahres 2018 genehmigt.

Damit entfällt, unter der Voraussetzung, dass die jährlichen Höchstgrenzen der Beihilfen und die Kriterien des Ratsbeschlusses vom 10. Dezember 2010 eingehalten werden, die bis 2011 bestehende Pflicht zur jährlichen Genehmigung der Beihilfen durch die Europäische Kommission.

Wirtschaftsbericht

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2018 ist, den Erwartungen entsprechend und im Hinblick auf die durch die steinkohlepolitischen Vereinbarungen vorgegebenen Regeln, zufriedenstellend verlaufen.

Leistungsindikatoren: Prognose und tatsächliche Werte

		2018	Prognose für 2018	2017
finanzielle Leistungsindikatoren
Umsatz	Mio. €	1.248,1	leicht sinkend	1.277,8
Bilanzergebnis	Mio. €	0,0	ausgeglichen	0,0
nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Produktion RAG Bergbau	Mio. t v. F.	2,6	spürbar sinkend	3,7
Absatz RAG Bergbau	Mio. t v. F.	4,2	leicht sinkend	4,4
Beschäftigte	n	3.457	deutlich sinkend	4.651

Das Bilanzergebnis war auch in diesem Jahr ausgeglichen. Der Umsatz ist erwartungsgemäß leicht gesunken, was durch einen leichten Rückgang des Absatzes begründet ist. Bedingt durch eine gute Fördersituation auf dem Bergwerk Prosper-Haniel und durch eine erhöhte Nachfrage nach deutscher Steinkohle sank die Produktion nicht ganz so stark wie erwartet.

Der sozialverträgliche Personalabbau ist sowohl durch den Einsatz bewährter als auch weiterentwickelter Instrumente in diesem Jahr besser als geplant verlaufen.

Wesentliche Handlungsfelder

Vor dem Hintergrund der Entscheidung der EU-Kommission über das Ende des subventionierten Steinkohlenbergbaus zum Ende des Jahres 2018 und der Streichung der Revisionsklausel im Steinkohlefinanzierungsgesetz hat die RAG seit 2011 die Ausrichtung des Konzerns angepasst und konsequent weiterentwickelt.

Grundlegende Handlungsfelder dabei sind:

Personal- und Führungsfragen

Produktion

Altlasten und Ewigkeitsaufgaben

Organisation

Beteiligungen

Für den Bergbaubereich bleibt die sozialverträgliche Personalanpassung die wesentliche Herausforderung. Hierbei kommen die im Kapitel "Belegschaftsentwicklung" beschriebenen Maßnahmen zum Tragen. Sich anbahnenden Personalengpässen, Knowhow-Verlusten und Lücken bei der Nachbesetzung von Positionen infolge der kontinuierlich schrumpfenden Belegschaft wird durch eine zentrale Personalsteuerung, ein gezieltes Nachfolgemanagement und die Entwicklung weiterer geeigneter Instrumente wirksam begegnet.

Zur Einhaltung der finanziellen Rahmenbedingungen und der Produktionsziele wurde der Auslauf der Steinkohlenförderung durch die Standardisierung von Technik sowie die konsequente Anwendung von Lean Processing zur Effizienzsteigerung und Know-how-Sicherung gestaltet.

Bei der Beseitigung der Altlasten und bei der Bearbeitung der Ewigkeitsaufgaben besteht die Verpflichtung zur fortlaufenden Optimierung. In diesem Zusammenhang besitzt die verantwortungsvolle Bewältigung aller Bergbaufolgen höchste Priorität.

Bei der Unternehmensentwicklung liegt der Fokus unverändert auf der sozialverträglichen Beendigung des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus unter Einhaltung aller Kosten- und Produktionsziele, der Verantwortung für die Bergbaufolgen und auf der Unterstützung des Strukturwandels in den Bergbauregionen.

In der Wandlung vom Steinkohlenproduzenten zu einer Gesellschaft zur Bearbeitung der Bergbaufolgen hat die RAG einen grundlegenden Umbau vor sich. Der unternehmerische Entwicklungsweg von der Produktionsphase bis 2018 über die Stilllegungsphase 2019 bis 2021 hin zur sogenannten Nachbergbauphase ab 2022 ist im Rahmen des Projektes "Prozesse und IT 2020" vorgezeichnet worden.

Auf diesen Ergebnissen aufbauend wurde im Projekt "Konzern-IT 2020" die Anpassung der IT-Landschaft geplant. Durch den Wegfall der produktionsnahen Informationstechnik nach 2018 sowie durch konsequente Standardisierungsmaßnahmen führt die Umsetzung der Projektergebnisse für die Nachbergbaugesellschaft zu einer IT-Landschaft mit deutlich reduzierter Komplexität.

Vor dem Hintergrund der Beendigung des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus zum 31. Dezember 2018 und der bereits 2007 getroffenen Vereinbarungen über die Finanzierung des Stilllegungsprozesses und der Alt- und Ewigkeitslasten wurde im August 2015 das Projekt "Prüfungssicheres Abrechnungssystem ab 2019" gestartet. Ziel ist der Aufbau eines neuen Abrechnungssystems auf Basis des vorhandenen SAP-Systems, um die künftigen Anforderungen der bestehenden gesetzlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen ab 2019 erfüllen zu können. Sowohl gegenüber der öffentlichen Hand (Finanzierung der Stilllegung und der Altlasten) als auch gegenüber der RAG-Stiftung (Finanzierung der wasserbezogenen Ewigkeitslasten) muss ein korrekter Verwendungsnachweis sichergestellt sein.

Im Beteiligungsbereich sind die im Rahmen der Strategieüberprüfungen der Tochtergesellschaften RAG Montan Immobilien GmbH, RAG Verkauf GmbH und RAG Mining Solutions GmbH entwickelten Handlungsempfehlungen weiter umgesetzt worden.

Bei der RAG Montan Immobilien GmbH wurde die im Vorjahr begonnene Optimierung der Strukturen und der Organisation fortgesetzt. Vor dem Hintergrund der Stilllegung der letzten Bergwerke der RAG und der nun anstehenden Aufgaben der Nachbergbauphase wurden die Geschäftsbesorgungsverträge mit der RAG zum Immobilienmanagement und zum Sanierungsbergbau an die neuen Aufgabenfelder angepasst und in einem Geschäftsbesorgungsvertrag zusammengefasst.

Bei der RAG Verkauf GmbH ist ein Umsetzungskonzept für den Auslauf der Gesellschaft in Realisierung. Im Vorjahr wurde das Geschäftsfeld der Wertstoffaufbereitung mit der Gesellschaft WSA GmbH veräußert. 2018 wurde das Umsetzungskonzept mit der Veräußerung des Geschäftsfeldes Internationaler Kohle- und Kokshandel fortgeführt. Die Aktivitäten der Bergewirtschaft und der Vermarktung deutscher Steinkohle sind Ende 2018 mit dem Produktionsende bei der RAG ausgelaufen. Zukünftig steht die Veräußerung des Geschäftsfeldes Stoffstrommanagement an die RAG Montan Immobilien GmbH an.

Bei der RAG Mining Solutions GmbH ist der 2015 begonnene Restrukturierungsprozess im Jahr 2018 erfolgreich fortgesetzt worden. Die durch den Auslauf der Produktion der RAG bis zum 31. Dezember 2018 freigewordenen vermarktungsfähigen Betriebsmittel werden noch verstärkt in den Markt eingebracht. Ein Konzept für den Auslauf der Gesellschaft befindet sich in Bearbeitung.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der seit 2016 anhaltende Anstieg der Weltkonjunktur hat im Verlauf des Jahres 2018 an Schwung verloren. Die wirtschaftliche Entwicklung wird in nahezu allen Volkswirtschaften pessimistischer betrachtet. Grund dafür ist einerseits der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China, der sich auch auf unbeteiligte Länder auswirkt. Andererseits ist es die Änderung der Geldpolitik in den USA, wodurch es für Schwellenländer teurer wird, die im Ausland aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen. In der Konsequenz führt dies zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums der Schwellenländer. Für das Jahr 2018 prognostiziert das Kieler Institut für Weltwirtschaft noch einen Anstieg der Weltproduktion um 3,7 % (ähnlich Internationaler Währungsfonds: Wachstumsprognose 3,7 %). Der Anstieg liegt damit auf Vorjahresniveau. Für das Jahr 2019 wird dagegen ein Anstieg der Produktion um nur noch 3,4 % (Internationaler Währungsfonds: Wachstumsprognose 3,7 %) erwartet. Ein harter Brexit, die Sorge um die Schuldentragfähigkeit in Italien, eine verzögerte Umsetzung der Reformen in Frankreich sowie eine weitere Verschärfung der Handelskonflikte sind bei den Prognosen für das kommende Jahr noch nicht berücksichtigt und bergen Risiken in sich, die die Wachstumsprognose schwächer ausfallen lassen könnten. In den fortgeschrittenen Volkswirtschaften haben sich die Inflationsraten im Jahr 2018 vor allem wegen gestiegener Ölpreise deutlich erhöht. Die Kerninflation (Verbraucherpreise ohne Energie und Nahrungsmittel) liegt seit Jahren konstant um 1,5 %, da hier insbesondere die seit Jahren stark schwankenden Ölpreise nicht berücksichtigt sind.

Der Aufschwung in Deutschland wird schwächer und die Wirtschaftsleistung ist zum ersten Mal nach drei Jahren zurückgegangen. Ursächlich sind dafür die beiden Sonderfaktoren, WLTP-Zulassungsverfahren (Worldwide harmonized Light-Vehicles Test Procedure) im Automobilbau und das Niedrigwasser im Rhein, zu nennen. Im Hinblick auf die große Bedeutung der Automobilproduktion für die deutsche Wirtschaft haben die WLTP-bedingten Produktionsstockungen nach Einschätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,4 Prozentpunkte reduziert. Aufgrund der langen Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte sanken die Pegelstände der wichtigsten Wasserstraßen. Dadurch wurde zum einen die Produktionskapazität der Binnenschifffahrt eingeschränkt und es kam in den davon abhängigen Wirtschaftsbereichen zu Lieferschwierigkeiten bei Vor- und Endprodukten, woraus wiederum Produktionseinschränkungen resultierten. Zum anderen wurden die Produktionsprozesse der betroffenen Anrainer (etwa in der Energie- und Chemieproduktion) durch die reduzierte Möglichkeit zur Kühlwasserentnahme negativ beeinflusst.

Mit dem Abklingen dieser Sonderfaktoren wird die Gesamtwirtschaft zwar noch einmal wachsen, aber der Aufschwung stößt immer mehr an seine Grenzen. Angesichts der bereits sehr hohen Kapazitätsauslastung fällt es den Unternehmen mittlerweile jedoch zusehends schwerer, ihre Produktion weiter in dem bisherigen Tempo auszubauen.

Für das Jahr 2018 prognostiziert das Kieler Institut für Weltwirtschaft noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,5 % (Internationaler Währungsfonds: Wachstumsprognose 1,9 %). Für das Jahr 2019 wird mit einer Zuwachsrate von 1,8 % gerechnet (Internationaler Währungsfonds: Wachstumsprognose 1,3 %).

Branchensituation und Kundenstruktur in Deutschland

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland lag nach ersten Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen um etwa 5,0 % unter dem Niveau des Vorjahres. Mit 440,2 Mio. t SKE liegt der Energieverbrauch in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit den 1970er-Jahren. Die Verbrauchsrückgänge betreffen alle fossilen Energieträger. Bei den erneuerbaren Energien sind dagegen Zuwächse zu verzeichnen. Der Rückgang beruht im Wesentlichen auf der milden Witterung sowie einer gesteigerten Energieeffizienz. Der Steinkohlenverbrauch reduzierte sich um rund 11 %. Um mehr als 16 % verringerte sich der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken. Ursächlich begründet sich der Rückgang in der vermehrten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und dem Anstieg der Brennstoffkosten, insbesondere der CO ₂-Preise. Der Verbrauch von Koks und Kokskohle in der Eisen schaffenden Industrie lag ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres.

Die Anteile von Steinkohle und Braunkohle im nationalen Energiemix deckten zusammen etwas mehr als 20 % des Verbrauchs, die erneuerbaren Energien steigerten ihren Anteil auf 14 %. Weiterhin werden rund 58 % des deutschen Energieverbrauchs durch Öl und Gas gedeckt.

Von einem Gesamtaufkommen an Steinkohle in Höhe von rund 44,4 Mio. t SKE im Jahr 2018 entfielen mit 2,7 Mio. t SKE (2,6 Mio. t v. F.) noch rund 6,0 % auf die heimische Förderung, die ausschließlich von der RAG und der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH erbracht wurde. Nach wie vor sind die Kunden die Kraftwirtschaft mit rund 76 % und die Eisen schaffende Industrie mit rund 12 % des Absatzes heimischer Steinkohle. Zusätzlich lieferte der Bergbaubereich rund 0,5 Mio. t v. F. Steinkohle subventionsfrei in den Wärmemarkt.

Ertragslage

Produktion und Absatz

Produktion - RAG Bergbau

Kennzahlen		2018	2017	2016	2015	2014
Anzahl Bergwerke am Jahresende	n	2	2	2	3	3
Jahresproduktion	Mio. t v. F.	2,6	3,7	3,8	6,2	7,6
Anzahl der produzierenden Abbaubetriebspunkte	n ABP	3,3	4,3	4,2	6,4	7,6
Mittlere Gewinnungsteufe	m	1.290	1.283	1.261	1.296	1.249

Im Berichtsjahr haben im Bergbaubereich noch zwei Steinkohle fördernde Bergwerke existiert. Die Förderung des Jahres 2018 hat 2,6 Mio. t v. F. betragen und hat damit um 1,1 Mio. t v. F. unter dem Wert des Jahres 2017 gelegen. Es sind Lieferungen an die Kraftwirtschaft und die Eisen schaffende Industrie in der Bundesrepublik Deutschland erfolgt. Darüber hinaus haben Lieferungen subventionsfrei in den Wärmemarkt, sowohl im Inland als auch im Ausland, stattgefunden. Die Kohle ist zur Erzeugung von Strom und Wärme sowie zur Kokserzeugung verwendet worden. An einen Teil der aktiven und inaktiven Mitarbeiter sind zudem Deputatlieferungen erfolgt. Der Absatz der Kohle aus eigenem Aufkommen hat mit 4,2 Mio. t v. F. um 0,2 Mio. t v. F. unter Vorjahresniveau gelegen. Die Bestände sind zum Jahresende 2018 komplett verkauft gewesen, was einer Veränderung von -1,6 Mio. t v. F. entspricht.

Absatz - RAG Bergbau

Angabe in Mio. t v. F.	2018	2017	2016	2015	2014
Kraftwirtschaft	3,1	3,7	3,6	5,3	6,6
Eisen schaffende Industrie	0,5	0,5	0,5	0,5	0,5
Übrige Kunden	0,6	0,2	0,3	0,3	0,4
Gesamtabsatz	4,2	4,4	4,4	6,1	7,5

Bilanzergebnis

RAG: Gewinn- und Verlustrechnung

in Mio. €	2018	2017	Änderung
Umsatzerlöse	1.248,1	1.277,8	- 29,7
Erhöhung (+) Verminderung (-) des Bestandes an fertigen/unfertigen Erzeugnissen	- 241,8	- 109,2	- 132,6
Andere aktivierte Eigenleistungen	36,1	40,6	-4,5
Sonstige betriebliche Erträge	1.554,1	543,3	+ 1.010,8
Materialaufwand	340,4	556,6	- 216,2
Personalaufwand	484,9	418,7	+ 66,2
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	41,6	36,0	+ 5,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen	1.319,1	543,2	+ 775,9
Beteiligungsergebnis	+ 29,2	+ 28,2	+ 1,0
Zinsergebnis	- 436,9	- 244,0	- 192,9
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	0,1	0,3	- 0,2
Ergebnis nach Steuern	+ 2,7	- 18,1	+ 20,8
Sonstige Steuern	- 2,7	- 3,0	+ 0,3
Entnahme aus dem Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Verlustdeckung	0,0	21,1	- 21,1
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag	0,0	0,0	0,0
Bilanzgewinn/Bilanzverlust	0,0	0,0	0,0

Das Geschäftsjahr 2018 wurde mit einem ausgeglichenen Bilanzergebnis abgeschlossen.

Der Umsatz lag mit 1.248,1 Mio. € unter Vorjahresniveau. Der Absatz war leicht rückläufig und die für den Absatz zur Verfügung stehenden Plafondmittel fielen im Wesentlichen wegen der vereinbarten sinkenden Beihilfelinie geringer aus. Da die Weltmarktpreise in 2018 über 55 €/t SKE lagen, wurden die Plafondmittel entsprechend der Regelungen des Bewilligungsbescheides gekürzt. Von den Beihilfen für das Jahr 2018 in Höhe von 1.034,1 Mio. € wurden 817,4 Mio. € für den Absatz verwendet (Vorjahr 831,5 Mio. € von 1.115,5 Mio. €).

Die Verminderung des Bestandes an fertigen/unfertigen Erzeugnissen betrug 241,8 Mio. €. Dies ist ausschließlich darin begründet, dass die Haldenbestände in Höhe von 1,3 Mio. t v. F. vollständig abgesetzt werden konnten.

Die Anderen aktivierten Eigenleistungen sanken um 4,5 Mio. € auf 36,1 Mio. € und resultieren wie im Vorjahr im Wesentlichen aus Eigenleistungen zur Herstellung von Vermögensgegenständen der Grubenwasserhaltung.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1.010,8 Mio. €. Hauptgrund sind die Auflösungen von Rückstellungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019, resultierend aus Rückstellungsneuberechnungen im Zusammenhang mit der Umstellung von Null-Kupon-Zinsswap auf den HGB-Zins. Des Weiteren führten die Anpassungen bei den Bergschadensrückstellungen im Saldo zu einer Auflösung. Bei der Überprüfung der Ausgabenlinie der Rückstellung für verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden wurde deutlich, dass die Rückstellung letztendlich Verpflichtungen enthält, die einen endlichen und keinen ewigen Charakter haben. Den Rückstellungen, die bis jetzt teilweise als ewige Rente berechnet worden sind, ist daher eine Ausgabenplanung über 30 Jahre zugrunde gelegt worden. Aus dieser Änderung resultieren Auflösungen der Bergschadenrückstellungen. Der Materialaufwand sank um 216,2 Mio. € auf 340,4 Mio. €. Hauptgrund für den starken Rückgang des Materialaufwandes sind Anpassungen bei den Bergschadensrückstellungen. Diese führen im Saldo zu der unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen dargestellten Auflösung der Rückstellungen, so dass im Geschäftsjahr 2018 kein Bergschadensaufwand unter Materialaufwand ausgewiesen wird. Im Rahmen der Förderrücknahme verringerte sich der Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren um 29,4 Mio. € und der Aufwand für bezogene Leistungen um 20,6 Mio. €.

Der Personalaufwand lag mit 484,9 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere der planmäßig zurückgeführten Mitarbeiteranzahl entsprechend sanken die Aufwendungen für Löhne und Gehälter einschließlich der Zuführung zu den Rückstellungen für Sozialplanleistungen und für den Belegschaftsbereich um 67,1 Mio. € und für soziale Abgaben um 21,1 Mio. €. Der Rückgang der sozialen Abgaben ist zusätzlich durch eine Umstellung bei der BG RCI begründet. Gegenläufig stiegen die Aufwendungen für Altersversorgung um 154,2 Mio. €. Ursächlich hierfür war der Rückgang der Zehn-Jahres-Durchschnittszinssätze für die Berechnung der Rückstellungen für Pensionen sowie die Anpassung der Heubeck'schen Richttafeln und des Rententrends.

Die Abschreibungen lagen mit 41,6 Mio. € um 5,6 Mio. € über dem Vorjahreswert. Die außerplanmäßigen Abschreibungen stiegen um 8,6 Mio. € aufgrund einer Überprüfung der Werthaltigkeit von Grundstücken. Gegenläufig sanken die planmäßigen Abschreibungen um 3,0 Mio. €, obwohl das Sachanlagevermögen zugenommen hat. Der Grund für diesen gegenläufigen Effekt liegt in der deutlich längeren Nutzungsdauer der neu aktivierten Vermögensgegenstände der Grubenwasserhaltung.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen gegenüber 2017 um 775,9 Mio. €. Die geringeren Verpflichtungen im Bewilligungsbescheid 2019 führten zu geringeren Ausgleichsansprüchen und entsprechend höheren Aufwendungen. Die Entwicklung der Ausgleichsansprüche aus dem Bewilligungsbescheid 2019 können dem Anhang entnommen werden. Im Sonstigen betrieblichen Aufwand wurde letztmalig in Höhe von 27,3 Mio. € der Restbetrag des Sonderzuführungsbetrages zu den Rückstellungen für Altersversorgung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB erfasst.

Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 1,0 Mio. € auf 29,2 Mio. €. Ausschlaggebend hierfür ist die Ausschüttung der Gewinnrücklage der RAG Mining Solutions GmbH in Höhe von 1,0 Mio. €. Die Erträge aus der Beteiligung am Vivawest-Konzern mit 28,1 Mio. € blieben unverändert.

Das Zinsergebnis in Höhe von -436,9 Mio. € ist um 192,9 Mio. € geringer als im Vorjahr. Der Anstieg des negativen Zinsergebnisses resultiert insbesondere aus höheren Aufzinsungen von Rückstellungen. Dabei gingen die Aufzinsungen von Rückstellungen wegen Laufzeitänderung um 16,8 Mio. € auf 154,3 Mio. € zurück. Gegenläufig stiegen die Aufzinsungen für Rückstellungen wegen Zinssatzänderung um 170,9 Mio. € auf 345,8 Mio. €. Zusätzlich wirkte sich der Rückgang der Zinserträge aus der Anlage von Finanzmitteln um 40,1 Mio. € auf 71,0 Mio. € aus. Dieser ist unter anderem durch niedrigere Ausschüttungen des Spezialfonds aufgrund der nicht vorgenommenen Sonderausschüttung wie im Vorjahr begründet.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Die RAG als Mutterunternehmen steuert und verantwortet das Finanzmanagement des RAG-Konzerns. Demzufolge zeichnen die nachfolgenden Ausführungen das Gesamtbild für den Konzern.

Das konzernweite Finanzmanagement erfolgt unter Beachtung der Kriterien Liquidität und Rentabilität und unter besonderer Berücksichtigung der finanzwirtschaftlichen Risiken. Die zentrale Aufgabe besteht darin, die Unternehmensfinanzierung sicherzustellen, das heißt: die Versorgung des Konzerns mit Liquidität, um sämtliche finanzielle Verpflichtungen fristgerecht erfüllen zu können. Daraus leiten sich als funktionale Schwerpunkte das Asset- und Treasury-Management, die Finanzadministration sowie das finanzwirtschaftliche Risikomanagement (siehe "Finanzwirtschaftliche Risiken" im Chancen- und Risikobericht) ab.

Bei allen eigenen Finanztransaktionen hält die RAG eine strikte Trennung der Funktionen Handel und Abwicklung ein. Die Revisionssicherheit des Finanzmanagements ist durch Standardisierung und Systematisierung der Abläufe, Einheitlichkeit und Nachvollziehbarkeit der Informationen sowie Funktionstrennung gewährleistet. Das Finanzcontrolling hat im Fall von Regelverstößen die Pflicht, direkt an den Vorstand zu berichten. Im Verhältnis zu Banken und anderen Kontrahenten für Finanztransaktionen strebt die RAG ein hohes Maß an Unabhängigkeit an. Im Rahmen der Bankenpolitik sind für das Gesamtexposure Limite und Bonitätsanforderungen so definiert, dass möglichst kurzfristig ein Kontrahent durch einen anderen ersetzt werden kann. Finanztransaktionen orientieren sich stets am Bedarf aus den Grundgeschäften des RAG-Konzerns. Finanzielle Mittel setzt die RAG nicht für spekulative Zwecke ein. Potenzielle Auswirkungen von Veränderungen der finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen (zum Beispiel Zinssätze) werden regelmäßig quantifiziert und analysiert. Alle Transaktionen werden mit den Parametern erfasst, die für ihre finanzwirtschaftlich korrekte Beurteilung und Bewertung erforderlich sind.

Kapitalflussrechnung

RAG: Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)

in Mio. €	2018
Finanzmittelbestand am Jahresanfang lt. Bilanz	+ 480,4
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	- 1.034,6
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	- 37,4
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	+ 1.114,6
Finanzmittelbestand zum Jahresende lt. Bilanz	523,0

Die Kapitalflussrechnung des Jahres 2018 wurde in Anlehnung an den DRS 21 erstellt. Ausgehend von einem ausgeglichenen Bilanzergebnis, das um zahlungsunwirksame Vorgänge korrigiert wurde, ergibt sich ein negativer Cashflow aus laufender

Geschäftstätigkeit in Höhe von 1.034,6 Mio. €. Dieser resultiert im Wesentlichen aus den Veränderungen der Rückstellungen aufgrund der offenen Absetzung der Ausgleichsansprüche an die RAG-Stiftung gemäß § 2 des Vertrages über die Finanzierung der Ewigkeitslasten des Bergbaus der RAG AG.

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 37,4 Mio. € wird im Wesentlichen durch Investitionsauszahlungen in das Anlagevermögen in Höhe von 126,1 Mio. €, den Kauf von Geldmarktfonds zur Vermeidung negativer Zinsen in Höhe von 10,6 Mio. €, Einzahlungen aus Zins- und Beteiligungserträgen in Höhe von 83,5 Mio. € sowie Einzahlungen aus Anlagenabgängen in Höhe von 15,8 Mio. € bestimmt.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 1.114,6 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus der Einzahlung der Beihilfen für das Jahr 2017.

Im Finanzmittelbestand sind Guthaben bei Kreditinstituten zum Jahresende in Höhe von 523,0 Mio. € enthalten. Diese beinhalten Termingelder in Höhe von 510,0 Mio. €, die bei Abschluss unter Umständen eine Laufzeit von mehr als drei Monaten aufwiesen. Nicht mit einbezogen wurden Nettoverbindlichkeiten aus dem konzernweiten Cashpooling in Höhe von 544,2 Mio. €.

Entwicklung der Investitionen

RAG: Sach- und Finanzinvestitionen

in Mio. €	2018	2017	Änderung
Sachinvestitionen ^*	107,5	117,6	- 10,1
Finanzinvestitionen	18,6	56,4	- 37,8
Summe	126,1	174,0	- 47,9

^* inklusive 2,9 Mio. € immaterielle Vermögensgegenstände in 2018

Der Schwerpunkt der Sachinvestitionen lag 2018 aufgrund der Umsetzung der im Jahr 2014 gemäß § 4 Erblastenvertrag an die Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland versandten Konzepte zur langfristigen Optimierung der Grubenwasserhaltung wie im Vorjahr im Bereich der Grubenwasserhaltung.

Diese Konzepte zur Grubenwasserhaltung an der Ruhr, in Ibbenbüren sowie an der Saar sehen eine Umstellung von unter Tage installierten und betriebenen Pumpanlagen auf von über Tage zu betreibende Pumpanlagen, sogenannte Brunnenwasserhaltungen, vor. Zur Umsetzung der Konzepte sind Investitionen notwendig, unter anderem in den Umbau von Schächten zu Brunnen und in spezielle Pumpen. Durch den Entfall von Aufwendungen für die Aufrechterhaltung des untertägigen Grubengebäudes und einer speziell ausgebildeten Unter-Tage-Belegschaft wird eine Optimierung der ewigen Wasserhaltungskosten erwartet. Die von der RAG angenommene Vorteilhaftigkeit der Investitionen wird sich in letzter Konsequenz erst dann nachweisen lassen, wenn der Anstieg des Grubenwasserspiegels auf das vorgesehene höhere Niveau erfolgt ist und die Wässer wie geplant zum Pumpen anstehen. Dies wird für Mitte der 2030er-Jahre erwartet.

Insgesamt wurden für das zukünftige Grubenwasserhaltungskonzept im Jahr 2018 Investitionen in Höhe von 96,6 Mio. € getätigt.

Darüber hinaus war sichergestellt, dass die übrigen Sachinvestitionen 2018 - wie auch in den Vorjahren - restriktiv im Hinblick auf den Auslauf des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus im Jahr 2018 veranlasst wurden. Diese Investitionen wurden ausschließlich zur Aufrechterhaltung und Sicherung des Produktionsbetriebes durchgeführt. Dabei war gewährleistet, dass sämtliche vorhandenen Wirtschaftsgüter der stillzulegenden Produktionsstätten auf ihren Wiedereinsatz auf den verbleibenden Bergwerken überprüft wurden.

Kapitalstruktur - Eigenkapital, Rückstellungen und Verbindlichkeiten

RAG: Bilanz - Passiva

in Mio. €	31.12.2018	31.12.2017	Änderung
Eigenkapital	285,4	285,4	0,0
Gezeichnetes Kapital	273,3	273,3	0,0
Gewinnrücklagen	12,1	12,1	0,0
Bilanzgewinn (+)/Bilanzverlust (-)	0,0	0,0	0,0
Rückstellungen	7.525,9	9.801,2	-2.275,3
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.280,6	2.466,9	- 186,3
Steuerrückstellungen	1,2	1,0	+ 0,2
Sonstige Rückstellungen	5.244,1	7.333,3	-2.089,2
- Rückstellungen für Bergschäden	1.934,2	3.547,5	- 1.613,3
- Übrige sonstige Rückstellungen	3.309,9	3.785,8	- 475,9
Verbindlichkeiten	2.019,2	764,4	+ 1.254,8
Passive Rechnungsabgrenzungsposten	0,0	0,0	0,0
Summe Passiva	9.830,5	10.851,0	-1.020,5

Die Höhe des Eigenkapitals blieb mit 285,4 Mio. € im Jahr 2018 unverändert.

Die Passivseite ist geprägt durch die Rückstellungen zur Abdeckung der Risiken aus den laufenden geschäftlichen Verpflichtungen. Die Rückstellungen setzen sich aus Rückstellungen für Altersversorgung in Höhe von 2.280,6 Mio. €, Steuerrückstellungen in Höhe von 1,2 Mio. €, Rückstellungen für Bergschäden in Höhe von 1.934,2 Mio. € und Übrigen sonstigen Rückstellungen in Höhe von 3.309,9 Mio. € zusammen.

RAG: Rückstellungen

in Mio. €	31.12.2018	31.12.2017	Änderung
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.280,6	2.466,9	-186,3
Steuerrückstellungen	1,2	1,0	+ 0,2
Sonstige Rückstellungen	5.244,1	7.333,3	-2.089,2
- Rückstellungen für Bergschäden	1.934,2	3.547,5	- 1.613,3
- Übrige Sonstige Rückstellungen	3.309,9	3.785,8	- 475,9
- Rückstellungen für Rekultivierung/Umweltschutz	460,0	621,0	- 161,0
- Rückstellungen für Schachtverfüllungen	696,7	961,8	- 265,1
- Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen	311,2	291,0	+ 20,2
- Rückstellungen für den Belegschaftsbereich	738,6	647,5	+ 91,1
- Rückstellungen für Sozialplanleistungen	64,6	70,1	- 5,5
- Rückstellungen für Stilllegungen	645,8	768,0	- 122,2
- Rückstellungen für übrige Verpflichtungen	393,0	426,4	- 33,4
Summe Rückstellungen	7.525,9	9.801,2	- 2.275,3

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sanken 2018 um 186,3 Mio. €. Dies resultiert im Saldo auf der einen Seite aus dem Rückgang des Zehn-Jahres-Durchschnittszinssatzes sowie der Anpassung der Heubeck'schen Richttafel und des Rententrends, auf der anderen Seite aus der Ermittlung der Ausgleichsansprüche des Bewilligungsbescheides 2019 mit dem HGB-Zins und nicht mehr mit dem Null-Kupon-Zinsswap.

Die Rückstellungen für Bergschäden verminderten sich im Saldo einerseits aufgrund gesunkener Sieben-Jahres-Durchschnittszinssätze und einer höheren Preisanpassung sowie andererseits wegen einer Anpassung der Berechnung der verursachten, noch nicht entstandenen Bergschäden (393,5 Mio. €), die unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen bereits beschrieben wurden. Die Dauerbergschäden gemäß § 2 Absatz 1 des Vertrages über die Finanzierung der Ewigkeitslasten des Bergbaus der RAG AG in Höhe von 1.379,3 Mio. € werden durch die offene Absetzung von Ausgleichsansprüchen an die RAG-Stiftung gemäß § 2 Absatz 2 des Vertrages mit Null ausgewiesen. Gegenläufig erhöhten sich die entstandenen Bergschäden (104,5 Mio. €) vor allem durch eine Ausweisänderung der Bearbeitungskosten, die nur noch unter den entstandenen Bergschäden gezeigt werden. Des Weiteren kommen eine höhere Preisanpassung und ein gestiegener Schadensumfang zum Tragen. Innerhalb der Sonstigen Rückstellungen sanken insbesondere die Rückstellungen für Rekultivierung/Umweltschutz (161,0 Mio. €), die Rückstellungen für Stilllegungen (122,2 Mio. €), die Rückstellungen für übrige Verpflichtungen (33,4 Mio. €), die Rückstellungen für Schachtverfüllungen (265,1 Mio. €) und die Rückstellungen für Sozialplanleistungen um 5,5 Mio. €. Die Rückstellungen für Rekultivierung/Umweltschutz - insbesondere Grundwasserreinigungsanlagen -verminderten sich wie die Dauerbergschäden durch die offene Absetzung von Ausgleichsansprüchen für Ewigkeitslasten an die RAG-Stiftung. Gegenläufig stiegen vor allem die Rückstellungen für den Belegschaftsbereich (91,1 Mio. €) und die Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen (20,2 Mio. €)

Die Rückstellungskategorien für Bergschäden, Schachtverfüllungen und Belegschaft beinhalten auch die Lasten, die nach der dauerhaften Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus weiterbestehen und die nicht vom Ewigkeitslastenvertrag gedeckt sind und deren Finanzierung somit nicht von der RAG-Stiftung übernommen wird (Altlasten). Die Finanzierung der Deckungslücken dieser Altlasten ist durch den Bewilligungsbescheid 2019 bis zu einem Betrag von 2.121,0 Mio. € gesichert. Derzeit sind Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand in Höhe von 1.520,1 Mio. € bilanziert. Die genauen Bilanzierungsmethoden können dem Anhang entnommen werden.

Die Rückstellungen für die Deckungslücken der nach der Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus zeitlich unbegrenzt weiterbestehenden Lasten, die vertragsgemäß ab 2019 von der RAG-Stiftung finanziert werden (Ewigkeitslasten), sind im Jahr 2018 in Höhe von 44,0 Mrd. € um 25,1 Mrd. € niedriger als im Vorjahr bilanziert worden. Diese Lasten sind neben der Bemessungsgrundlage durch die Berechnungsparameter Zinsen sowie Preis- und Kostenveränderungen geprägt worden. Im Berichtsjahr ist die Berechnung der Ewigkeitslasten umgestellt worden. Statt des Null-Kupon-Zinsswaps ist der HGB-Zins gemäß § 253 HGB angewendet worden. Die Umstellung ist vor dem Hintergrund erfolgt, dass der Null-Kupon-Zinsswap zu negativen Ergebnissen führt. Letztendlich waren die zu berechnenden Rückstellungen nicht mehr ermittelbar.

Die Rückstellungen für den Bewertungsunterschied aus der Anwendung des BilMoG gegenüber HGB alte Fassung stiegen um 12,1 Mrd. € und betrugen 17,3 Mrd. € zum Jahresabschluss 2018. Bei diesen Rückstellungen kam es durch die Bilanzierung nach dem BilMoG durch veränderte Bewertungsansätze bereits zum Umstellungszeitpunkt 1. Januar 2010 zu einer Erhöhung der ursprünglichen Rückstellungswerte. Dieser zusätzliche Aufwand aus dem Bewertungsunterschied wird gemäß dem im Dezember 2010 von der RAG und der RAG-Stiftung unterzeichneten Side Letter ebenfalls von der RAG-Stiftung übernommen, um die bisherigen Finanzierungsverantwortlichkeiten aus der Vereinbarung 2007 beizubehalten. Die Veränderung der Ewigkeitslasten beruht im Wesentlichen auf Preis- und Kostensteigerungen von 2,07 % (Vorjahr 1,73 %) sowie einem Sieben-Jahresdurchschnitts-Zinssatz gemäß HGB von 2,51 %. Zu diesen Lasten zählen die Grubenwasserhaltung, die Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen sowie die Grundwasserreinigung an ehemaligen Betriebsstandorten inklusive Monitoring- und Nachsorgeverpflichtungen. Der Forderungsanspruch gegen die RAG-Stiftung entspricht somit zunächst dem Bewertungsunterschied zwischen der Verpflichtung gemäß HGB a. F. und BilMoG zum Bilanzstichtag. Darüber hinaus besteht für die Ewigkeitslasten Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen und Grundwasserreinigung seit dem 31. Dezember 2018 auch ein Ausgleichsanspruch gegen die RAG-Stiftung gemäß § 2 des Vertrages über die Finanzierung der Ewigkeitslasten des Bergbaus der RAG AG. Insgesamt werden zum 31. Dezember 2018 Ausgleichsansprüche gegen die RAG-Stiftung in Höhe von 62,9 Mrd. € bilanziert. Die Ausgleichsansprüche sind von den jeweiligen Rückstellungen offen abgesetzt. Die Höhe der Alt- und Ewigkeitslasten ist neben der Entwicklung der Bemessungsgrundlage wesentlich von künftigen Preis-, Kosten- und Zinsentwicklungen abhängig. Änderungen dieser Parameter haben entscheidenden Einfluss auf die Höhe der entsprechenden Rückstellungen und der Deckungslücken. Die genauen Bilanzierungsmethoden können dem Anhang entnommen werden.

Die Verbindlichkeiten stiegen stichtagsbedingt an. Dies betrifft insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (+ 1.277,2 Mio. €) und die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen (+ 4,6 Mio. €). In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind 813,7 Mio. € gegenüber der RAG-Stiftung aus der Übertragung von Deckungskapital für die Finanzierung von Verpflichtungen aus Ewigkeitslasten gemäß § 2 Ewigkeitslastenvertrag enthalten.

RAG: Übersicht Finanzlage

	31.12.2018	31.12.2017	Änderung
Eigenkapital (Mo. €)	285,4	285,4	0,0
Eigenkapitalquote (%)	2,9	2,6	+ 0,3
Langfristiges Fremdkapital (Mo. €)	7.056,5	9.496,2	- 2.439,7
Anteil der langfristigen Rückstellungen an der Bilanzsumme (%)	67,7	83,5	- 15,8
Kurzfristiges Fremdkapital (Mio. €)	2.488,6	1.069,4	+ 1.419,2
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Mo. €)	-1.034,6	-1.045,9	+ 11,3
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (Mo. €)	1.114,6	1.230,2	- 115,6

Vermögenslage

Die Bilanzsumme betrug zum 31. Dezember 2018 9,8 Mrd. € und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken.

RAG: Bilanz - Aktiva

in Mio. €	31.12.2018	31.12.2017	Änderung
Anlagevermögen	5.075,3	1.446,9	+ 3.628,4
Immaterielle Vermögensgegenstände	5,3	3,0	+ 2,3
Sachanlagen	618,0	558,0	+ 60,0
Finanzanlagen	4.452,0	885,9	+ 3.566,1
Umlaufvermögen	4.744,5	9.393,8	- 4.649,3
Vorräte	10,4	254,2	- 243,8
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.953,3	8.409,2	- 4.455,9
Sonstige Wertpapiere	257,8	250,0	+ 7,8
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	523,0	480,4	+ 42,6
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	10,7	10,3	+ 0,4
Summe Aktiva	9.830,5	10.851,0	- 1.020,5

Das Anlagevermögen stieg im Geschäftsjahr 2018 um 3.628,4 Mio. €. Der Anstieg bei den Immateriellen Vermögensgegenständen ist durch die Aktivierung von Eigenleistungen zur Herstellung von Vermögensgegenständen für die neue Leitwarte auf Pluto begründet. Beim Sachanlagevermögen ist der Anstieg im Wesentlichen durch Investitionen für die Grubenwasserhaltung verursacht. Der Anstieg bei den Finanzanlagen ist zum einen durch höhere Anteile an verbundenen Unternehmen, insbesondere an der RAG Finanz-GmbH & Co. KG um 16,0 Mio. €, begründet. Zum anderen wurde aufgrund der routinemäßigen Ausweisüberprüfung für den Spezialfonds eine Umgliederung vorgenommen, da die hier enthaltenen Finanzmittel zur Absicherung langfristiger Verpflichtungen der RAG dienen. Die Ausweisänderung machte einen Anstieg bei den Finanzanlagen von 3.553,7 Mio. € aus.

Zum 31. Dezember 2018 betrug der Anteil des langfristigen Vermögens am Gesamtvermögen 51,7 % (Vorjahr 13,3 %).

Das Umlaufvermögen einschließlich der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sank im Geschäftsjahr um 4.648,9 Mio. € auf 4.755,2 Mio. €.

Durch den Verkauf von Haldenbeständen an festen Brennstoffen im Jahr 2018 und die damit einhergehende Bestandsreduzierung um 1,3 Mio. t v. F. sank der Bestandswert des Vorratsvermögens um 243,3 Mio. €.

RAG: Vorräte feste Brennstoffe (Ausweis bei fertigen Erzeugnissen und Waren)

Bestandsart	31.12.2018		31.12.2017
	t v. F.	T€	t v. F.	t v. F.
Normalbestände Kohle	-	-	5.087,5	787,2
Haldenbestände Kohle	-	-	1.298.187,6	241.026,5
Handelswaren Kohle	-	-	7.323,1	1.463,1
Summe feste Brennstoffe	-	-	1.310.598,2	243.276,8

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen war zum 31. Dezember 2018 eine Minderung um 4.455,9 Mio. € auf 3.953,3 Mio. € zu verzeichnen. Die Ausgleichsansprüche und Forderungen gegen die öffentliche Hand sind insgesamt um 762,8 Mio. € gesunken. Mit 601,0 Mio. € entfiel dies maßgeblich auf die geringeren Ausgleichsansprüche für Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die zur Bewertung der Ausgleichsansprüche verwendeten handelsrechtlichen Zinssätze anstelle von Null-Kupon-Zinsswaps, wie dies noch im Vorjahr der Fall war.

In den Ausgleichsansprüchen für den Absatz von Steinkohlen sind 120,0 Mio. € enthalten, die auf der Ziffer 1.4 des Bewilligungsbescheides 2015 bis 2019 beruhen und aufgrund unvorhergesehener gravierender Kostenbelastungen durch die Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes und der damit verbundenen Wirkung der Niedrigzinsphase benötigt wurden. Dabei wurden die EU-Degressionsvorgaben für die Stilllegungsbeihilfen gemäß Artikel 3 des Beschlusses des Rates der EU vom 10. Dezember 2010 beachtet. Des Weiteren sind in diesem Posten die Finanzmittel, die zu einem großen Teil als Absicherung für die langfristigen Verpflichtungen der RAG dienen, nicht mehr enthalten. Diese werden nunmehr bei den Finanzanlagen im Anlagevermögen ausgewiesen. Dadurch sanken die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände um 3.553,7 Mio. €. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden stichtagsbedingt um 113,4 Mio. € niedriger als im Vorjahr ausgewiesen. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens stiegen um 7,8 Mio. €, da zur Vermeidung negativer Zinsen weitere Geldmarktfondsanteile gekauft wurden.

Der Posten Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks erhöhte sich zum Bilanzstichtag um 42,6 Mio. € auf 523,0 Mio. €.

Wesentliche nichtfinanzielle Themen

Belegschaftsentwicklung

Das Ende des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus zum 31. Dezember 2018 stellte die RAG in ihrem letzten produktiven Jahr vor vielfältige Herausforderungen. Die weiterhin sozialverträgliche Gestaltung des Personalabbaus spielte dabei, wie auch schon in den vergangenen Jahren, eine besonders wichtige Rolle. Durch die konsequente Nutzung der Personalinstrumente verlief auch in diesem Jahr die erforderliche Reduzierung des Personals besser als geplant. Die bergbauspezifischen Regelungen der "Richtlinie zur Gewährung von Anpassungsgeld an Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen des Steinkohlenbergbaus vom 12. Dezember 2008" sind weiterhin ein wesentliches personalpolitisches Instrument zum Abbau der älteren Belegschaft. Für jüngere Mitarbeiter, die die Voraussetzungen dieser Richtlinie nicht erfüllen, steht ein umfangreiches Instrumentarium für die Vermittlung in Beschäftigungsverhältnisse am externen Arbeitsmarkt zur Verfügung. Gerade auch mit Blick auf das bevorstehende Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus, hält die RAG an ihrem Grundsatz fest, jeden veränderungswilligen Mitarbeiter darin zu unterstützen, eine neue berufliche Perspektive außerhalb des Bergbaus zu finden und somit drohenden betriebsbedingten Kündigungen vorzubeugen.

RAG Bergbau: Mitarbeiteranzahl

Stand zum Jahresende	2018	2017	2016	2015	2014
RAG: Mitarbeiter unter Tage	1.154	1.708	2.320	3.136	4.118
RAG: Mitarbeiter über Tage	2.303	2.943	3.684	4.593	5.683
Summe RAG	3.457	4.651	6.004	7.729	9.801
Davon Auszubildende	0	60	151	328	549
RAG IB: Mitarbeiter unter Tage	269	477	680	892	1.160
RAG IB: Mitarbeiter über Tage	398	578	795	1.010	1.133
Summe RAG IB	667	1.055	1.475	1.902	2.293
Davon Auszubildende	0	26	62	98	131
Summe RAG Bergbau	4.124	5.706	7.479	9.631	12.094
Davon Auszubildende	0	86	213	426	680

Zum Jahresende beschäftigte die RAG Bergbau 4.124 Mitarbeiter. Das entspricht einem Rückgang von 1.582 Mitarbeitern im Vergleich zum Jahresende 2017.

Der Personalabbau verlangte von der verbleibenden Belegschaft ein Höchstmaß an Flexibilität, um die notwendigen Prozess- und Organisationsanpassungen zu bewältigen. Neben diesem permanenten Anpassungsprozess mussten stabile Prozesse sowie ein hohes Qualifikationsniveau der Mitarbeiter sichergestellt werden. Dies konnte nur durch eine zentrale Personalsteuerung sowie die hohe Bereitschaft der Belegschaft, diesen Weg mitzugehen, gewährleistet werden. Dem Verlust von Know-how durch das Ausscheiden älterer Mitarbeiter wurde durch eine passgenaue Personalentwicklungsplanung, einhergehend mit der frühzeitigen Einbindung von Mitarbeitern, entgegengewirkt.

Berufsausbildung

Mit der Schließung der letzten zwei aktiven Bergwerke - dem Bergwerk Prosper-Haniel und dem Bergwerk Ibbenbüren - geht nach Hunderten von Jahren der industrielle Steinkohlenbergbau in Deutschland zu Ende. Mit Blick auf diese Beendigung erfolgte im Jahre 2014 die letzte Neuanlegung von Auszubildenden. Damit wurde sichergestellt, dass die letzten Auszubildenden ihre Ausbildung noch bei RAG beenden konnten.

Anfang 2018 erfolgte die Lossprechung der letzten 86 Auszubildenden auf dem Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop und auf dem Bergwerk Ibbenbüren in verschiedenen zukunftsorientierten Fachrichtungen.

Mit der Ausbildung junger Menschen kam die RAG über Jahrzehnte ihrer sozialen und regionalen Verantwortung nach. Damit konnte die RAG insgesamt über 100.000 jungen Menschen - durch eine fundierte und auch außerhalb des Bergbaus anerkannte Ausbildung - einen guten Start ins Berufsleben ermöglichen.

Personal- und Führungskräfteentwicklung

Qualifikationssicherung und Nachfolgemanagement

Zur Sicherung der Qualifikationen, die für die Aufrechterhaltung stabiler Prozesse und eine verlässliche Leistungserbringung erforderlich sind, investierte die RAG im Jahr 2018 4,75 Schichten je Mitarbeiter (Vorjahr 4,22 Schichten je Mitarbeiter). Die Qualifizierungsmaßnahmen wurden zu rund 19 % von erfahrenen internen RAG-Trainern gedeckt.

Führungskräfteentwicklung

Die Führungskräfteentwicklung widmete sich im Berichtszeitraum intensiv zwei Aufgabenstellungen. Zum einen der Aufrechterhaltung und Verbesserung der

Führungsqualität und Motivation vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen im letzten Produktionsjahr und des Übergangs zur Stilllegungsphase. Hierbei wurden die Führungskräfte durch Führungs- und Trainingswerkstätten bedarfsgerecht unterstützt.

Der zweite Handlungsstrang war die weitere Entwicklung und Vorbereitung von Kandidaten für Führungspositionen in der Zukunft. Dazu wurde die Zukunftswerkstatt fortgesetzt und inhaltlich nachgeschärft.

Mit einem Coachingangebot trug die Führungskräfteentwicklung dem weiter zunehmenden Bedarf an individuellen Verbesserungsinstrumenten Rechnung. Das Angebot wird von den Führungskräften, gerade auch in der derzeitigen Umbruchphase, gut angenommen.

RAG Führungsbarometer

Im Geschäftsjahr 2018 wurde das RAG Führungsbarometer zum fünften Mal durchgeführt. Mit diesem Feedbackinstrument, das sich an alle Führungskräfte der RAG richtet, bleibt auch in den Jahren ohne konzernweite Mitarbeiterbefragung die Motivationslage im Unternehmen im Blick und es erfolgen wichtige Hinweise zur Führungskultur.

Die Beteiligung fiel im Vergleich zur letzten Durchführung im Jahr 2017 mit 89,6 % niedriger aus. Für die Feldzeit der Befragung standen im Jahr 2018 fünf Arbeitstage weniger als noch im Jahr 2017 zur Verfügung. Die erreichte Teilnahmequote von nahezu 90 % ist daher immer noch als sehr gut zu bewerten. Der Gesamtindexwert liegt mit 83 Indexpunkten nur zwei Punkte niedriger als im Vorjahr, obwohl die Steinkohlenförderung in diesem Jahr endgültig eingestellt worden ist. Ein deutlicher Stimmungseinbruch oder gar ein Abriss der Motivation ist trotz dieser emotional belastenden Situation nicht erkennbar. Weitere Themenfelder der Befragung zeichneten ein ähnliches Bild: Strategie und Ziele der RAG sind weiterhin gut bei den Führungskräften verankert, die Voraussetzungen für gute Leistungen sind erfüllt und die Bedingungen für eine hohe Einsatzbereitschaft sind aus Sicht der Führungskräfte bei der RAG auch zukünftig gegeben. Besonders erfreulich ist die Rückmeldung zur Verbundenheit mit der RAG und dem Bergbau: 91,4 % der befragten Führungskräfte sind stolz darauf, für das Unternehmen tätig zu sein.

Lean Processing

In 753 Veranstaltungen mit 3.658 Teilnahmen wurde Lean Processing im Berichtsjahr 2018 zur Prozessverbesserung und Arbeitsumfeldgestaltung sowohl in der Produktion als auch im administrativen Bereich genutzt.

Das unterstreicht den Stellenwert von Lean Processing als zentralem Verbesserungsinstrument der RAG und zeigt zudem, dass die umfassende Beteiligung und effektive Anwendung internen Know-hows ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist.

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz

Zu den wichtigsten Handlungsgrundsätzen der RAG zählen die Grubensicherheit, die Sicherheit am Arbeitsplatz, der Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter sowie ein vorbeugender Umweltschutz. Dazu stellt die RAG sicher, dass menschliches Verhalten, betriebliche Organisation und Technik optimal aufeinander abgestimmt sind und für sich betrachtet jeweils ein hohes Niveau aufweisen. Dazu wendet die RAG mit Lean Processing ein integriertes Managementsystem an.

Im Bereich Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz (AGU) werden Maßnahmen entwickelt und verfolgt, so dass der vorhandene hohe Standard verankert und weiter verbessert wird. Mit einer Wirksamkeitskontrolle der Maßnahmen wird gewährleistet, dass die verbindlichen RAG-Leitlinien und alle gesetzlichen, behördlichen und unternehmerischen Vorgaben zuverlässig eingehalten werden. Hierzu gehört auch die regelmäßige Durchführung und Weiterentwicklung von internen Audits. Als Grundlage werden jährlich AGU-Konzepte erarbeitet, die den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in diesen Bereichen sicherstellen. Dabei wird die vollständige Vermeidung von Unfällen, Gesundheits- und Umweltschäden angestrebt.

RAG: Unfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden im Branchenvergleich

Branche	2018	2017	2016	2015	2010
Rohstoffe/Chemie	^*	11,6	11,7	11,7	12,0
Energie/Textil	^*	11,6	11,7	11,7	13,7
Holz/Metall	^*	22,2	23,7	23,6	26,6
Bau	^*	34,4	35,2	35,3	41,6
Verkehr	^*	27,5	27,6	26,6	25,0
RAG	2,1	2,3	3,8	4,4	4,6

^* Daten für das Jahr 2018 liegen erst im Oktober 2019 vor.

Die Unfallhäufigkeit ging von 1995 bis 2018 um 96,3 % zurück. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich die Zahl der mittelschweren und schweren Unfälle um 89,2 %. Mit einer für das Jahr 2018 aufgelaufenen Unfallkennziffer von 2,1 Unfällen pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden (Vorjahr: 2,3 Unfällen pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden) sinkt die spezifische Kennzahl im Jahr 2018 und hält sich somit weiter auf einem stabilen,

niedrigen Niveau. Trotz der arbeitssicherheitlichen Erfolge der vergangenen Jahre und der anhaltenden Anstrengungen zur Unfallverhütung ist es Ende des Jahres 2018 zu einem schweren Unfall gekommen, bei dem auf dem Bergwerk Ibbenbüren (RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH) ein Mitarbeiter einer Partnerfirma tödlich verletzt wurde. Dieses schwerwiegende Ereignis zeigt auf, dass trotz der - auch im Branchenvergleich - äußerst niedrigen Unfallzahlen eine vollumfängliche Weiterführung der Arbeitsschutzmaßnahmen notwendig ist. Die RAG hält weiterhin an ihrem Ziel fest, möglichst alle Unfälle zu verhindern. Dazu führt die RAG die erfolgreiche Arbeitsschutzkampagne der vergangenen Jahre auch über 2018 hinaus fort. Diese Kampagne zielt, insbesondere im Hinblick auf den Auslauf des Steinkohlenbergbaus und die Herausforderungen des Rückzuges, darauf ab, die Risikobereitschaft der Mitarbeiter weiter zu senken und eine langfristige Schärfung der Sensibilität zum Thema "Arbeitsschutz" zu erreichen. Nachdem die Arbeitsschutzkampagne 2017 bereits mit dem Förderpreis "Präventionskultur" der BG RCI und dem Deutschen Arbeitsschutzpreis ausgezeichnet wurde, erhielt die Kampagne 2018 den Internationalen Deutschen PR-Preis in der Kategorie "Interne Kommunikation, Change und Transformation". Damit wird die Wirksamkeit und Relevanz des hohen Engagements des RAG-Arbeitsschutzes auch im Auslaufprozess bestätigt. Um die Konzepte und Erfahrungen auch über die RAG hinaus verfügbar zu machen, wird der Arbeitsschutz der RAG in Kooperation mit der BG RCI dokumentiert und präsentiert. Dazu befindet sich zurzeit eine Unternehmensbroschüre im Rahmen der BG RCI-Präventionsstrategie "VISION ZERO. Null Unfälle - gesund arbeiten!" in der Vorbereitung.

Wie im Arbeitsschutz stehen auch beim betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten als Grundlage für erfolgreiches Arbeiten im Fokus. Das moderne BGM der RAG Bergbau zeichnet sich dabei durch fortschrittliche Präventionskonzepte sowie individuelle Beratungs- und Betreuungsleistungen auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Gesundheitsforschung aus. Durch den integrativen Ansatz der systematischen Bündelung von Angeboten der Prävention, Rehabilitation und Integration unter dem Motto "...in Form" wird ein maßgeblicher Beitrag dazu geleistet, die Gesundheit der Mitarbeiter nicht nur zu erhalten und wiederherzustellen, sondern auch aktiv zu fördern. Die Mitarbeiter bekommen so ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Angebot und werden damit in ihrer Leistungsfähigkeit und Motivation nachhaltig gestärkt. Dies führt dazu, dass sie eigenverantwortlich und gesundheitsorientiert agieren.

Die RAG übernimmt Verantwortung für die Folgen des aktiven Steinkohlenbergbaus. Dies gilt insbesondere für die Gesundheit der aktiven und ehemaligen Mitarbeiter. Der historische Einsatz von PCB-haltigen Betriebsstoffen (vor allem Hydrauliköle) barg auch Expositionsmöglichkeiten auf Mitarbeiter. Die RAG hat eine PCB-Belastungsstudie initiiert. Diese soll Aufschluss darüber geben, ob Bergleute eine höhere PCB-Konzentration im Körper aufweisen als die Allgemeinbevölkerung. Die vorliegenden Studienergebnisse weisen anhand einer neuen Methode einen Sektoreinfluss des Bergbaus auf die PCB-Konzentration im Blut nach. Der Gehalt des Indikators ist bei knapp 50 % der Probanden gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöht. Orientiert an den geltenden Richtwerten weist die Studie nicht auf akute Gesundheitsgefährdungen hin. Um mögliche Gesundheitsfolgen der lang zurückliegenden PCB-Exposition bewerten zu können, ist eine groß angelegte, epidemiologische Folgestudie notwendig, deren Machbarkeit und Rahmenbedingungen nun durch den Steuerkreis (Zusammensetzung aus verschiedenen fachlichen und behördlichen Kompetenzen) abgesteckt werden.

Im Bereich des Umweltschutzes haben, ausgelöst durch die öffentliche Berichterstattung zur Reststoffverbringung unter Tage in Bergwerken der RAG (Bruchhohlraumverfüllung) sowie zum historischen Einsatz von PCB, das Umwelt- und das Wirtschaftsministerium NRW Mitte 2015 gemeinsam ein zweiteiliges Gutachten zur Risikoanalyse vergeben. Bereits im Jahr 2017 stellte Teil I des Gutachtens fest, dass am Standort Haus Aden durch einen Grubenwasseranstieg der Austrag von PCB reduziert wird. Ebenfalls für den Standort Haus Aden zeigten die Betrachtungen, dass durch die Bruchhohlraumverfüllung mit Reststoffverbringung nach dem Prinzip des vollständigen Einschlusses kein Risiko für Mensch oder Umwelt besteht. Der mittlerweile vorliegende Teil II des Gutachtens stellt die Übertragbarkeit dieser Aussage, also keine Gefahr durch Verbringung nach dem Prinzip des vollständigen Einschlusses, auf die Standorte Walsum und Hugo Consolidation fest und bestätigt darüber hinaus, dass für alle elf betrachteten Standorte keine Gefährdung durch immissionsneutrale Verbringung von Reststoffen entsteht. Die Betrachtungen zu einer Mobilisation von PCB und anderen organischen Schadstoffen wurden erweitert und bestätigen ebenfalls die Resultate aus Teil I. Es besteht somit insgesamt keine Grundlage, Umweltauswirkungen durch Schadstoffaustrag aus Bruchhohlraumverfüllung oder PCB-Mobilisation zu befürchten.

Für den Standort Haus Aden hat die Bezirksregierung den Abschlussbetriebsplan auf Basis des oben genannten Gutachtens genehmigt. Ein umfangreiches Monitoringprogramm und weitere Untersuchungen sind rechtsverbindlich festgelegt worden, um unbekannte Risiken frühzeitig zu erkennen, zu beseitigen oder zu beherrschen. Eine gutachterliche Voruntersuchung im Auftrag des Umweltministeriums hat 2016 festgestellt, dass eine Elimination von PCB aus Grubenwasser prinzipiell möglich sei. Auf Grundlage dieser Studie hat die RAG den Aufbau einer Pilotanlage zur PCB-Elimination mittels Filtrationsverfahren beauftragt. Die Pilotanlage wurde im Oktober 2018 am Standort Haus Aden in Betrieb genommen. Bevor mit Beginn des schrittweisen, kontrollierten Grubenwasseranstiegs bis -600 m N. N. am Standort Haus Aden kein Grubenwasser mehr an die Tagesoberfläche gepumpt wird, werden dort in einer sechsmonatigen Erprobungsphase verschiedene Verfahrensvarianten untersucht. Danach wird die Anlage zur Ergebnisvalidierung mit einer anderen Grubenwasserzusammensetzung an den Standort Ibbenbüren versetzt. Die Pilotanlage soll notwendige Basisdaten zur Entfernung von partikelgebundenem PCB aus Grubenwasser liefern und so den Grundstein für die Bewertung von Machbarkeit und Verhältnismäßigkeit großtechnischer Aufbereitungsanlagen legen.

Um den steigenden internen und externen Anforderungen zu genügen, nutzt die RAG systematisch den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des AG U-Managementsystems. Als wichtiges Element hierbei werden regelmäßig interne Audits durchgeführt, um den aktuellen Zustand zu evaluieren und Verbesserungspotenziale zu nutzen. Der Bergbaubereich ist zusätzlich nach der DIN EN ISO 14001 (Umweltmanagementsystem) extern zertifiziert.

Darüber hinaus sind durch den Vorstand die gesetzlich erforderlichen Beauftragten für die Bereiche Gewässerschutz, Abfall, Immissionsschutz und Gefahrgut bestellt, die die Einhaltung von Umweltschutzvorgaben überwachen und die Betriebe bei deren Umsetzung unterstützen.

Energiemanagement

Im Jahr 2013 wurde das Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001 im Bergbaubereich erfolgreich erstzertifiziert und 2016 erstmalig rezertifiziert. Das Zertifikat hat jeweils eine Gültigkeit von drei Jahren, wobei die weitere Gültigkeit des Zertifikates in jedem Jahr durch ein externes Überwachungsaudit nachgewiesen wird. Diese wurden sowohl in den Jahren 2014 und 2015 als auch in den Jahren 2017 und 2018 erfolgreich bestanden. Dabei wurde aufgezeigt, dass das Energiemanagementsystem in allen Bereichen auf einem sehr guten Niveau etabliert ist.

Neben den externen Zertifizierungs- und Überwachungsaudits wird die Überprüfung der Wirksamkeit des EnMS durch interne Audits bestätigt. Diese werden jährlich durch eigens dafür ausgebildete Mitarbeiter in den Betrieben und in den Organisationseinheiten durchgeführt. Für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des EnMS sorgt das Energiemanagementteam unter der Leitung des Energiemanagementbeauftragten.

Seit dem Jahr 2013 ist der Nachweis der Zertifizierung zudem für die Antragstellung der besonderen Ausgleichsregelung des EEG und für die Durchführung des Stromsteuerspitzenausgleichs Voraussetzung.

Forschung und Entwicklung

Die Ausgaben der RAG für den Bereich Forschung und Entwicklung betrugen im Jahr 2018 rund 2,0 Mio. €. Insgesamt acht laufende Forschungsvorhaben konzentrierten sich auf die Themen Automatisierung des Produktionsprozesses, Grubenwasserhaltung sowie die Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheits- und Umweltschutzes.

Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird zunehmend im Bereich des Nachbergbaus gesetzt. Neben dem Forschungsvorhaben "Brunneninspektionssystem", das hinsichtlich der Beurteilung von Brunnenbauwerken in den Revisionszeiträumen eingesetzt werden soll, und dem Projekt "Lotung von Wasserhaltungsstandorten", welches eine Anwendung wartungsfreier Sensoren für kontinuierliche Messung und Datenübertragung der Wasserstände von den Lotungsstandorten zum Ziel hat, widmet sich auch das Projekt "Leitwarte RAG" diesem Themenbereich. Für die Zukunftsaufgaben wird auf dem ehemaligen Bergwerk Pluto die neue zentrale Leitwarte zur Steuerung und Überwachung errichtet. Von dort werden alle mit der Wasserhaltung zusammenhängenden Überwachungssysteme an Ruhr, Saar und in Ibbenbüren gesteuert. Darüber hinaus werden auch Daten aus dem technischen Gebäudemanagement, der Instandhaltungs- und Personaleinsatzplanung erfasst. Für diese Aufgaben wird eine langfristig nutzbare Software auf neuestem Industriestandard entwickelt.

Ein weiteres Thema war auch 2018 die Strebautomatisierung, die in der letzten Bauhöhe des Flözes Zollverein 1/2 auf dem Bergwerk Prosper-Haniel zur sicheren und effizienten Produktion beigetragen hat.

Die RAG befasst sich mit einer Vielzahl von Themen im Bereich Erneuerbare Energien zur Nachnutzung der untertägigen Bergbauinfrastruktur sowie der ehemaligen Bergbauflächen. Mit den Projekten im Bereich Erneuerbare Energien unterstützt RAG die Klimaschutzziele von EU, Bund und Ländern. In den vergangenen Jahren konzentrierten sich die Forschungsprojekte auf die Nutzung von Schachtwärme, warmem Grubenwasser und untertägigen Pumpspeicherkraftwerken an Ruhr und Saar.

Die Studie zur "Wärmespeicherung in Bergwerken" untersuchte am Bergwerk Prosper-Haniel die technische und wirtschaftliche Machbarkeit eines untertägigen Wärmespeichers. Das Projekt wurde zusammen mit dem Internationalen Geothermiezentrum Bochum (GZB) durchgeführt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Die Studie endete im August 2018, ohne dass ein Partner für eine Realisierung gefunden werden konnte.

Das Projekt "Grubenwasser-Ruhr" hat das Ziel, Gebäude durch die Energie im Grubenwasser zu klimatisieren. Die Finanzierung erfolgt durch das BMWi und läuft in der ersten Phase bis Februar 2019. Gegenwärtig wird ein Projektantrag für eine 2. Phase (Umsetzungsphase) "Grubenwasser-Ruhr' vorbereitet. Im November 2018 wurde zudem die "Potenzialstudie warmes Grubenwasser" vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) veröffentlicht, in der die großen Potenziale des Grubenwassers zur Wärmegewinnung bestätigt wurden.

Ebenso wurde die Machbarkeitsstudie "Unterflurpumpspeicherkraftwerk 2. Phase" über das BMWi finanziell gefördert. Die technische Realisierbarkeit am Standort Prosper-Haniel wurde bestätigt, jedoch zeigen detaillierte Investitions- und Betriebskostenbetrachtungen deutlich höhere Realisierungskosten gegenüber einem übertägigen Pumpspeicherkraftwerk. Zudem verhindern die aktuelle Marktlage, die unklaren zukünftigen energiepolitischen Rahmenbedingungen und die lange Realisierungszeit gegenüber anderen Technologien ein Investitionsinteresse. Aktuell ist nicht von einer Realisierung auszugehen. Die Durchführung von weiteren Projekten im Bereich der regenerativen Energien wird gemeinsam mit Partnern kontinuierlich geprüft.

Chancen- und Risikobericht

Grundlage des Risikomanagementsystems ist die Integration des Risikomanagementprozesses in die bestehenden Planungs-, Steuerungs-, Kontroll- und Berichterstattungsabläufe auf allen Unternehmens- beziehungsweise Konzernebenen.

Risikostrategie

Dem Risikomanagementsystem der RAG, im Folgenden als RCM (Risiko- und Chancenmanagement) bezeichnet, liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde, der nicht nur die gesetzlich und regulatorisch verpflichtenden Aspekte verfolgt, sondern gleichzeitig RCM als strategisches und operatives Steuerungsinstrument einsetzt, um durch die ökonomisch sinnvolle Handhabung von Chancen und Risiken den wirtschaftlichen Erfolg zu optimieren beziehungsweise wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Die Grundzüge des RCM hat der Vorstand in risikopolitischen Leitsätzen festgelegt, in deren Mittelpunkt die Förderung der Risikokultur mit einer offenen Kommunikation von Chancen und Risiken auf allen Unternehmensebenen sowie ein bewusster und zielorientierter Umgang mit den Unternehmenschancen und -risiken stehen. Dabei liegt die Verantwortung für die Realisierung von Chancen und die Handhabung von Risiken in den jeweiligen operativen Bereichen. Ein konkretes Risikoverhalten im Einzelfall wird durch das RCM-System nicht vorgegeben.

Aufbau und Organisation des Risiko- und Chancenmanagements

Die konzernweiten Vorgaben des RCM sind in einer Risikomanagementrichtlinie und in einem Risikomanagementhandbuch niedergelegt. Demnach beinhaltet das RCM der RAG neben einem Früherkennungssystem auch ein Risiko-Chancen-Controlling sowie ein internes Überwachungssystem. Dazu gehört neben organisatorischen Sicherungsmaßnahmen und internen Kontrollsystemen auch die RAG Konzernrevision GmbH als prozessunabhängige Kontroll- und Beratungsinstanz. Des Weiteren besteht eine Compliance-Organisation, die auf einem durch den Compliance-Beauftragten verantworteten Compliance-Programm basiert. Im Hinblick auf die große Bedeutung des ordnungsgemäßen Umgangs mit öffentlichen Mitteln gilt darüber hinaus eine Subventionsrichtlinie, in deren Rahmen der Vorstand der RAG eine Vollständigkeitserklärung bezüglich des ordnungsgemäßen Umgangs mit Subventionen und sonstigen öffentlichen Zuwendungen abgibt.

Für die Hauptrisikofelder hat der Vorstand Verantwortliche bestimmt, die gleichzeitig den Risikomanagement-Lenkungsausschuss bilden, der unter anderem für die Koordination der Umsetzung des RCM-Systems auf Ressort-, Fachbereichs- und Betriebsebene nach Maßgabe der jeweils gültigen Vorgaben zuständig ist. Der Vorstand benannte die Mitarbeiter, in deren Verantwortung das RCM-System steht.

Das RCM-Berichterstattungssystem ist in zwei sich ergänzende Berichtsstränge unterteilt, die zu einer aussagefähigen RCM-Gesamtposition führen. Zum einen werden Chancen und Risiken im Rahmen von Inventuren durch die jährliche Risikovorschau und deren quartalsweise Aktualisierung erfasst; zum anderen werden im Rahmen der turnusmäßigen Vorstandsberichterstattung monatlich controllingorientierte Chancen und Risiken als Abweichung von Planwerten dokumentiert. Die Erfassung, Bewertung, Analyse, Auswertung und Dokumentation aller im Rahmen von vorgegebenen Schwellenwerten meldepflichtigen Chancen und Risiken erfolgen konzernweit auf Basis der Meldungen der berichtspflichtigen Risikoverantwortlichen nach vorgegebenen einheitlichen Merkmalen mithilfe einer speziellen RCM-Software. Darüber hinaus sind die Risikoverantwortlichen verpflichtet, im Falle plötzlich auftretender wesentlicher Risiken unverzüglich eine Ad-hoc-Berichterstattung an den Vorstand durchzuführen.

Die RAG Konzernrevision GmbH hat auch im Geschäftsjahr 2018 systemrelevante Prüfungen des Risikomanagements in mehreren Organisationseinheiten des Konzerns durchgeführt und festgestellt, dass die gesetzlichen und unternehmensinternen Anforderungen erfüllt sind. Wie in jedem Jahr führte die RAG Konzernrevision GmbH im gesamten Konzern System-, Ordnungsmäßigkeits-, Wirtschaftlichkeits-, Organisationsund Funktionsprüfungen durch. Diese berücksichtigten insbesondere die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie die Anforderungen von Compliance.

Zusätzlich ist das Risikomanagementsystem in die Jahresabschlussprüfung durch den Wirtschaftsprüfer nach den Modalitäten für börsennotierte Aktiengesellschaften einbezogen. Die Prüfung ergab, dass das Risikofrüherkennungssystem geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, rechtzeitig zu erkennen.

Risiko- und Chancensituation

Auch nach Beendigung der Produktion und des Vertriebes von Steinkohle ist die RAG als Nachbergbauunternehmen einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die sich aus dem eigenen unternehmerischen Handeln und aus den herrschenden Umfeldbedingungen, insbesondere den kohlepolitischen und genehmigungsrechtlichen Rahmenbedingungen, ergeben. Unternehmerische Chancen bestehen dagegen für die RAG wegen der Einbindung in gültige Beihilferegelungen nur in sehr beschränktem Umfang. Aus dem Marktumfeld beziehungsweise eigenem unternehmerischen Handeln resultierende Chancen dienen in erster Linie als Kompensations- beziehungsweise Vorsorgepotenzial

für das Eintreten von nicht in vollem Umfang abzuwendenden Risiken. Die kontinuierliche und systematische Identifikation, Analyse, Bewertung und Dokumentation aller wesentlichen Chancen und Risiken sowie Maßnahmen zur Chancenrealisierung beziehungsweise Risikoreduzierung erfolgen in den unternehmensspezifischen Hauptrisikofeldern.

Die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos klassifiziert die RAG nach den Kriterien sehr gering, gering, mittel und hoch. Die Bewertung der Auswirkung erfolgt nach den qualitativen Kriterien in aufsteigender Reihenfolge: unbedeutend, gering, mittel, bedeutsam und außerordentlich hoch. Die Skalen zur Messung folgen der internen Berichterstattung. Dabei werden jeweils der mögliche Eintritt und die Auswirkung von Chancen und Risiken nach Steuerungsmaßnahmen unter den derzeitigen Rahmenbedingungen eingeschätzt.

Für die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit wurden folgende Bandbreiten definiert:

Beschreibung	Eintrittswahrscheinlichkeit
sehr gering	0 % bis 10 %
gering	11 % bis 30 %
mittel	31 % bis 60 %
hoch	61 % bis 100 %

Die qualitative Bewertung der Auswirkungen gibt aus Sicht der Unternehmensleitung die relative Bedeutung der Risiken untereinander wieder. Die Bewertungskategorien sind dabei wie folgt definiert:

Grad der Auswirkung	Definition der Auswirkung
unbedeutend	Unerhebliche negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. Reputation
gering	Niedrige negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. Reputation.
mittel	Moderate negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. Reputation
bedeutsam	Wesentliche negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. Reputation.
außerordentlich hoch	Schwerwiegende negative Auswirkung auf Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. Reputation.

Aus den Hauptrisikofeldern der RAG ergeben sich auf Basis einer aktuellen Bestandsaufnahme nachfolgende wesentliche Risikokategorien:

Kohlepolitische und beihilferechtliche Risiken

Die weitere rechtliche Absicherung der Beihilfegewährung für den Zeitraum bis 2019 ist mit dem 2013 zugegangenen Bewilligungsbescheid erfolgt. Damit sind die Vorgaben aus der Rahmenvereinbarung zur sozialverträglichen Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland aus dem Jahre 2007 rechtsverbindlich umgesetzt und in diesem Zusammenhang bestehende Beihilferisiken entfallen.

Der zukünftigen Entwicklung der Alt- und Ewigkeitslasten und den daraus resultierenden Chancen und Risiken kommt vor dem Hintergrund der kohlepolitischen Vereinbarungen eine besondere Bedeutung zu. Wesentliche Determinanten dieser Entwicklung sind die dem maßgeblichen Altlastengutachten zugrunde liegenden Prämissen wie Preisindex, Zinssatz und technischer Stand, die eine erhebliche Hebelwirkung entfalten können und daher einer intensiven Beobachtung unterliegen (siehe Ergebnisrisiken). Abhängig von dieser Entwicklung ist zum einen die Fähigkeit der RAG-Stiftung betroffen, die Ewigkeitslasten über die Dividenden und Veräußerungserlöse aus dem Verkauf von Aktien der Evonik Industries AG und aus den sonstigen Geldanlagen zu finanzieren. Zum anderen hat diese Entwicklung Auswirkungen auf die der RAG zugesagten öffentlichen Mittel und die Ergebnisse der aus den sonstigen Geldanlagen zu finanzierenden Altlasten.

Sollten aufgrund der künftigen Entwicklung der Altlasten die zugesagten öffentlichen Mittel nicht zu einem ausgeglichenen Ergebnis führen, besteht für die RAG ein Ausgleichsanspruch gegen die RAG-Stiftung aufgrund eines bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages. Sollten die Mittel der RAG-Stiftung aufgrund der beschriebenen Entwicklung der Ewigkeitslasten nicht ausreichen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen, greift die im Erblastenvertrag zwischen der RAG-Stiftung und den Revierländern NRW und Saarland vereinbarte Gewährleistung der Länder.

Insgesamt haben die in dieser Risikokategorie zusammengefassten Risiken jeweils und in Summe ein außerordentlich hohes Schadenspotenzial. Aufgrund der bestehenden Gesetze, des dahinterstehenden Vertragswerks sowie der anderen genannten Vereinbarungen und Bescheide besteht für das Eintreten jedoch eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit.

Ergebnisrisiken

Die Mittelfristplanung 2019 bis 2023 der RAG zeigt, dass über den gesamten Planungszeitraum hinweg nur unter Nutzung des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der RAG-Stiftung ein ausgeglichenes Bilanzergebnis ausgewiesen werden kann. Ursächlich hierfür sind insbesondere höhere Belastungen aufgrund des anhaltenden rückläufigen Zinsniveaus und der hieraus resultierenden höheren Zinsaufwendungen bei Rückstellungen. Diese höheren Zinsaufwendungen können dazu führen, dass die zugesagten Mittel aus dem Bewilligungsbescheid 2019 nicht ausreichen.

Weitere Risiken und Chancen können sich, wie in den einzelnen Risikokategorien dargestellt, einstellen. Aus Ergebnissicht sind folgende Punkte hervorzuheben:

Nicht absehbare Veränderungen der Berechnungsparameter Zins und Preis sowie der Bemessungsgrundlagen können erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Je nach Richtung der Entwicklung sind die Abweichungen als Risiko oder Chance zu werten. So kann ein stärker fallendes Zinsniveau als in der Mittelfristplanung berücksichtigt über Zinseffekte zu weiteren Ergebnisauswirkungen aus den Rückstellungen führen. Daneben können sich ändernde Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel behördliche Vorgaben oder technische Entwicklungen und sich ändernde Bemessungsgrundlagen, Anpassungen bei den Rückstellungen verursachen. Veränderte versicherungsmathematische Parameter bedeuten ebenfalls Änderungen bei den Rückstellungen, insbesondere bei den Rückstellungen für Altersversorgung.

Verzögerte Genehmigungsverfahren für die geplanten Maßnahmen zur zukünftigen Wasserhaltung oder zusätzliche behördliche Auflagen bezüglich der Grenzwerte der zu hebenden Grubenwässer können ein längeres Offenhalten der Grubengebäude und kostenintensive Wasseraufbereitungsmaßnahmen zur Folge haben. Des Weiteren sind die Spezialunternehmen, die für die vorbereitenden Maßnahmen der Wasserhaltung benötigt werden, nur noch in begrenzten Kapazitäten am Markt verfügbar, so dass auch hier weitere zeitliche Verzögerungen eintreten können. Diese Risiken führen aufgrund der Vertragswerke, die das Auslaufen des subventionierten Steinkohlenbergbaus regeln, letztendlich zu Belastungen der RAG-Stiftung.

Eine weitere Kostenbelastung kann sich aus Personalüberhängen und nicht hinreichend qualifiziertem Personalbestand für die Erfüllung der Kernaufgaben der Gesellschaft ergeben. Außerdem wirken sich negativ zusätzlich zu übernehmende Aufgaben aus, die im KPMG-Gutachten nicht berücksichtigt wurden, da sie zu dem damaligen Zeitpunkt noch nicht bekannt waren und damit die notwendigen Kosten für Personal- und Sachmittel nicht in die Beihilfebedarfsberechnung eingegangen waren. Als Folge müssten gegebenenfalls neue Mitarbeiter eingestellt beziehungsweise vorhandene Mitarbeiter qualifiziert werden. Gegebenenfalls müssten Zuführungen zu den vorhandenen Rückstellungen für die personellen Abwicklungskosten vorgenommen werden.

Zusätzliche mittelfristige Kostenrisiken können im Hinblick auf die Handhabung des Grundwasseranstiegs bei Kanalsanierungsmaßnahmen in Senkungsbereichen der Bergwerke entstehen.

Weiterhin ergeben sich Risiken aus der Subventionsabrechnung für vergangene, noch nicht festgesetzte Plafondjahre. Diese könnten aus Änderungen in der Beurteilung von Einzelsachverhalten im Rahmen der Kosten- und Erlösprüfung durch die öffentliche Hand resultieren.

Zum Ausgleich unvorhergesehener, gravierender Kostenbelastungen hat RAG die Regelung gemäß Ziffer 1.4 des Bewilligungsbescheides vom 9. Oktober 2013 in Anspruch genommen. Diese Regelung sieht vor, dass bei Vorliegen unvorhergesehener, gravierender Kostenbelastungen, insbesondere durch schwerwiegende technische Störungen des Produktionsprozesses, behördliche Auflagen oder Rechtsprechung, die von RAG anderweitig nicht auszugleichen sind, Ansprüche gegenüber der öffentlichen Hand geltend gemacht werden können. Dies ist jedoch maximal in Höhe der in den jeweiligen Jahren aus der Erlöskappung anfallenden Beträge möglich.

Weiterhin ergeben sich Risiken aufgrund der derzeit laufenden Prüfung der Begrenzung gemäß EEG. Daraus können sich weitere Konsequenzen für den Bergbaubereich und aufgrund der Finanzierung der Ewigkeitslasten durch die RAG-Stiftung auch für diese ergeben.

Die hier genannten Ergebnischancen und -risiken beinhalten im Einzelnen und in Summe ein bedeutsames Schadenspotenzial. Unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden operativen und bilanziellen Gegensteuerungsmaßnahmen wird das Risiko einer negativen Ergebnisabweichung als mittel eingeschätzt.

Risiken Beteiligungsbereich

Aufgrund der Größe der Beteiligungsgesellschaften wird das Beteiligungsergebnis im Mittelfristzeitraum von untergeordneter Bedeutung für das Gesamtunternehmen sein. Für die Gesellschaften selbst gilt allerdings längerfristig, dass sie durch den Auslauf der subventionierten heimischen Kohlenproduktion deutlich negativ beeinflusst werden.

Mit dem teilweisen Entfall der RAG als Auftraggeber nach 2018 muss die Konzerngesellschaft RAG Montan Immobilien GmbH einen entsprechenden Aufbau von bergbauunabhängigen Aktivitäten realisieren, wobei die dadurch entstehenden Risiken für die RAG minimiert werden müssen.

Die Überprüfung der Unternehmensstrategie der RAG Verkauf GmbH hat gezeigt, dass die RAG nach 2018 als Gesellschaft zur Abwicklung von Altlasten und Ewigkeitsaufgaben nicht mehr der "Best Owner" für die Geschäftsaktivitäten der RAG Verkauf GmbH sein kann. In Fortsetzung des entwickelten Umsetzungskonzeptes hat sich die RAG Verkauf GmbH vom Geschäftsfeld Handel mit Kohle und Koks getrennt und strebt weiterhin eine Trennung vom Geschäftsfeld Stoffstrommanagement an. Wesentliche Prämisse ist dabei die Sozialverträglichkeit.

Die Abgabe einzelner Geschäftsfelder bei der RAG Mining Solutions GmbH, welche als Cost Center geführt wird, verläuft wie geplant. Ziel ist es, alle Mitarbeiter von Arbeit in Arbeit zu vermitteln bei gleichzeitiger Sicherstellung der erforderlichen Dienstleistungen für den Bergbaubereich.

Unter Berücksichtigung der aus den Strategieüberprüfungen abgeleiteten Maßnahmen bewertet die RAG das Eintreten einer Existenzgefährdung bei den drei genannten Gesellschaften bei geringem Schadenspotenzial mit der Eintrittswahrscheinlichkeit mittel.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist die RAG grundsätzlich Preis- und Zinsänderungsrisiken ausgesetzt. Ein Ziel der Unternehmens- und Konzernpolitik ist die Begrenzung dieser Risiken durch ein systematisches Finanz-Risikomanagement. Dies bedeutet nicht den völligen Ausschluss finanzwirtschaftlicher Risiken, sondern deren Steuerung innerhalb vorgegebener Limite, um für den Konzern negative Cashflow- und Ergebnisschwankungen weitgehend zu verhindern, ohne auf Chancen aus positiven Marktentwicklungen völlig zu verzichten. Zur Deckung der langfristigen Lasten der RAG, insbesondere der Rückstellungen für Altersversorgung und Bergschäden, verfügt die Gesellschaft über finanzielle Vermögensgegenstände vor allem in Form von Zins- und Dividendenpapieren, die in einem Masterfonds gebündelt sind. Die Anlage dieser Mittel folgt einem Konzept, das den Spezifika der Auszahlungsverpflichtungen sowie den zukünftig zu erwartenden Geldeingängen Rechnung trägt. Dieses Anlagekonzept orientiert sich an langfristigen Renditen und Volatilitäten und wird ergänzt durch eine Sicherungsstrategie, welche die Erhaltung des Kapitalstocks durch Definition und konsequente Überwachung eines Risikobudgets sicherstellt. Hierzu können auch derivative Finanzinstrumente eingesetzt werden. Im Vordergrund stehen Instrumente zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos, da es im Wesentlichen Zinsänderungsrisiken sind, welche den Marktwert der Kapitalanlagen beeinflussen. Jedoch spielen auch Aktienkursrisiken und in geringerem Maße Währungs- und Spreadrisiken eine Rolle. Diese Risikofaktoren werden börsentäglich auf der Basis eines Value-at-Risk-Ansatzes (VaR) gemessen und kontrolliert. Eine zentrale Bedeutung besitzt in diesem Zusammenhang das Verhältnis aus Risikobudget und VaR, der sogenannte Risikodeckungsgrad. Infolge der sich im Jahresverlauf verschlechternden Marktbedingungen hat RAG im vierten Quartal eine Sicherungstransaktion durchgeführt und dabei aktiv das Risiko im Fonds reduziert. Nach wie vor stehen jedoch allen angeführten Marktrisikofaktoren auch entsprechende Chancen gegenüber. Immer dann, wenn sich die Marktparameter günstig entwickeln, hat dies entsprechende Wertzuwächse im Portfolio zur Folge.

Kreditrisiken gegenüber Banken und anderen Vertragspartnern werden systematisch bei Vertragsabschluss geprüft und laufend überwacht. Neben einem Mindestrating wird vor allem die Zugehörigkeit zu einem deutschen Einlagensicherungssystem gefordert. Darüber hinaus beobachtet das finanzwirtschaftliche Risikocontrolling die Entwicklung von Kreditausfall-Spreads als Frühwarnindikatoren. Alle Institute, bei denen die RAG Gelder anlegt, müssen den Stresstest der EZB für Banken bestehen. Zudem achtet die RAG auf eine breite Streuung der Finanzmittel und stellt somit sicher, dass Klumpenrisiken gegenüber einzelnen Kontrahenten vermieden werden. Allen Geschäftspartnern werden zudem konkrete Limite für Finanztransaktionen zugewiesen. Zugelassene Kontrahenten und Finanzinstrumente sind nachvollziehbar dokumentiert. Das Ausfallrisiko von eingesetzten Derivaten ist begrenzt auf die Höhe ihrer positiv beizulegenden Zeitwerte. Sicherungsgeschäfte werden ebenfalls nur mit Finanzinstituten ausreichender Bonität abgeschlossen. Durch eine zeitnahe Finanzplanung und ein zentrales Liquiditätsmanagement wird die jederzeitige Zahlungsfähigkeit gewährleistet.

Die Zinsen für den Euro blieben im gesamten Berichtsjahr auf sehr niedrigem Niveau, zum Beispiel waren viele Renditen für Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland negativ, mit entsprechenden Auswirkungen auf die erzielbaren Zinserträge. Der Abschwächung der Aktienmärkte wurde unter anderem mit der oben angesprochenen Sicherungsmaßnahme im Masterfonds Rechnung getragen.

Insgesamt stuft die RAG die Eintrittswahrscheinlichkeit der finanzwirtschaftlichen Risiken als gering ein. Wegen der Höhe des Portfoliovolumens wäre das Schadenspotenzial allerdings bedeutsam.

Personalrisiken

Der mit dem Steinkohlefinanzierungsgesetz geregelte sozialverträgliche Personalabbau verlangt vom Personalmanagement, jederzeit Personal in der richtigen Quantität und Qualität vorzuhalten. Im weiteren Auslaufprozess des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus muss nach erfolgter Einstellung der Kohleförderung die sich daran anschließende Nachlaufphase bis zum Jahr 2021 mit dem heute vorhandenen Personal quantitativ sichergestellt werden.

Dem daraus resultierenden qualitativen Risiko, dass ein nach Qualifikationsaspekten ungesteuerter Personalabbau in bestimmten Tätigkeitsgruppen, Funktionen und Spezialgebieten zu Personal- und damit zu Know-how-Engpässen führt, wird durch eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen begegnet. Deren Erfolg ist davon abhängig, dass eine kontinuierliche Anwendung und Überprüfung erfolgen. Hierzu hat die RAG eine Vielzahl von tätigkeitsfeldspezifischen sowie allgemeinen Maßnahmen etabliert, die die Sicherstellung der Umsetzung gewährleisten. Dazu zählen die implementierten Maßnahmen der flexibleren Personalplanung und -steuerung, eines intensiven Nachfolgemanagements, der langfristig vorausschauenden, standardisierten Qualifikationssicherung und einer personenscharfen Personalentwicklungsplanung.

Ebenso gilt es, im Rahmen des Auslaufprozesses einen drohenden Motivationsverlust der Belegschaft zu verhindern. Dabei ist der Fokus darauf auszurichten, die erforderliche Prozessstabilität und -effizienz sowie Rechtskonformität zu gewährleisten.

Vor dem Hintergrund des noch bevorstehenden weiteren Anpassungsprozesses sieht die RAG bei den aufgeführten Personalrisiken ein mittleres Schadenspotenzial mit mittlerer Eintrittswahrscheinlichkeit.

Risiken im Zusammenhang mit der Produktionsphase

Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und das Saarland haben sich am 7. Februar 2007 darauf verständigt, die subventionierte Förderung der Steinkohle in Deutschland zum Ende des Jahres 2018 sozialverträglich zu beenden. Ende des Jahres 2018 ging nun nach mehr als 200 Jahren der industrielle Steinkohlenbergbau in Deutschland zu Ende. Nach dem Ende der Produktion stehen jedoch noch umfangreiche, gesetzlich geforderte, der Gewinnung folgende Tätigkeiten an. So muss gewährleistet werden, dass bei Beendigung der bergbaulichen Tätigkeit alle zum Schutz der Allgemeinheit gegen schädliche Auswirkungen des Betriebes notwendigen Maßnahmen getroffen werden. Die vom einzustellenden Betrieb in Anspruch genommene Oberfläche muss wieder ordnungsgemäß gestaltet werden. Neben dem Rückzug von den jeweiligen Standorten ist zunächst ein Fortbetrieb der Wasserhaltung grundsätzlich aus Gründen der Gefahrenabwehr zwingend erforderlich. Alle nach Einstellung der Produktion erforderlichen Maßnahmen bedürfen eines durch die Bergbehörde zugelassenen Betriebsplanes. Dabei sind unter anderem vor allem auch die Belange des Umwelt-, Naturschutz- und Wasserrechts zu berücksichtigen - eine in den letzten Jahren immer komplexer werdende Materie.

Gemäß § 4 Absatz 2 des Ewigkeitslastenvertrages hat die RAG ein Konzept zur langfristigen Optimierung der Grubenwasserhaltung zu entwickeln, fortlaufend zu aktualisieren und der RAG-Stiftung sowie den Kohleländern zuzuleiten. Die RAG ist dieser Forderung mit ihren Berichten an das Saarland im März 2014 und an das Land NRW im August 2014 nachgekommen. Auf Basis dieser Konzepte wurde anschließend damit begonnen, die erforderlichen Maßnahmen zu beantragen, um sie anschließend umzusetzen. Beantragte Zulassungen verzögern sich bzw. sind bis heute noch nicht erteilt. Vorliegende Genehmigungen sind jedoch zwingende Voraussetzung zur Umsetzung der erforderlichen Rückzugsaktivitäten.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass erforderliche Zulassungen in 2019 auch noch nicht zeitgerecht erteilt werden, ist hoch, die Auswirkung wird als bedeutsam eingeschätzt.

Einkaufs- und Beschaffungsrisiken

Das angedachte Wasserhaltungskonzept der RAG setzt umfangreiche vorbereitende Maßnahmen voraus. Hierzu gehören erforderliche Schachtarbeiten, die nur durch Spezialunternehmen erbracht werden können sowie Spezialequipment einschließlich erforderlicher Planungsleistungen, welche am Markt nur in begrenzten Kapazitäten zur Verfügung stehen.

Diesen Risiken wird dadurch begegnet, dass die Beziehungen zu den Spezialfirmen weiter professionalisiert und frühzeitig erforderliche Kontingente vertraglich abgesichert werden. Darüber hinaus ist eine permanente Sicherstellung der Beschäftigung von zukünftig benötigten Spezialfirmen zwingend erforderlich, das heißt, die erforderlichen Maßnahmen müssen zeitgerecht erfolgen.

Möglichen Beschaffungsengpässen wird mit einer frühzeitigeren Planung entgegenzutreten sein. Ferner unterliegt die Preisentwicklung im Bau- und Entsorgungssektor einer permanenten Beobachtung.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit der genannten Risiken ist hoch und hätte für die RAG und danach für die RAG-Stiftung bedeutsame Auswirkungen.

Kommunikative Risiken

Transparenz, Offenheit und Glaubwürdigkeit bilden das Fundament der Unternehmenskommunikation. Als Erfolgsfaktoren tragen sie maßgeblich dazu bei, die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen auf hohem Niveau zu halten und die Akzeptanz des Steinkohlenbergbaus in der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Wie in der Vergangenheit muss sich die RAG auch künftig Risiken stellen. Besondere Relevanz besitzt die Gefahr, gesellschaftspolitische und standortbezogene Akzeptanz zu verlieren. Hierbei handelt es sich nicht um ein kommunikatives Einzelrisiko, sondern um ein umfassendes Risiko des Unternehmens. Zahlreiche, aus den Fachbereichen gemeldete Einzelrisiken, wie Änderungen beim Wasserrecht, stehen hiermit in unmittelbarem Zusammenhang. So kann eine geringe gesellschaftspolitische Akzeptanz unter anderem auch genehmigungsrelevante Entscheidungen direkt beeinflussen. Hier werden mit gezielten internen und externen Maßnahmen der Unternehmenskommunikation positive Botschaften gesetzt und zudem kritische Sachverhalte transparent vermittelt.

Mit dem Inkrafttreten des Steinkohlefinanzierungsgesetzes und dem Beschluss, den Bergbau bis Ende 2018 sozialverträglich zu beenden, rückte die Absicherung des Auslaufprozesses in den Mittelpunkt der Unternehmenskommunikation. Seitdem gilt es, die RAG auf die Nachbergbauzeit vorzubereiten und entsprechend in der Öffentlichkeit zu präsentieren. In diesem Zusammenhang fallen der Begrenzung von möglichen Risiken im Auslaufprozess und der Positionierung des Unternehmens als weiterhin verlässlicher Partner der Politik, der Bergbauregionen und der Menschen hohe Bedeutung zu.

Die innovative Entwicklung und wirtschaftliche Folgenutzung von ehemals bergbaulich genutzten Arealen gewinnt in der Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung. Gleiches gilt für das Wasserhaltungskonzept der RAG mit den Spezifizierungen für die jeweiligen Reviere und die damit im Zusammenhang stehenden Fragen. Hierzu zählt vor allem die Grubenwasserhaltung. Im Rahmen der Kommunikationsstrategie besitzt die Standortkommunikation besondere Bedeutung. Sie trägt dazu bei, die Verantwortung der RAG für die Regionen herauszustellen und die Wertschätzung der Öffentlichkeit und Medien gegenüber dem Bergbau aufrechtzuerhalten.

Ein weiteres Hauptaugenmerk der Kommunikationsmaßnahmen richtet sich darauf, Risiken für die Wahrnehmung des Konzerns, seiner Unternehmen und seiner Ziele intern und extern kommunikativ zu steuern.

Mit Blick auf die Stilllegung der Bergwerke Prosper-Haniel und Ibbenbüren und dem Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland erfahren die RAG und ihre Mitarbeiter große Wertschätzung von der Öffentlichkeit, der Politik und den Medien. Eine herausragende Rolle spielt hierbei das von der RAG-Stiftung, RAG, Evonik Industries AG und IG BCE initiierte Projekt "Glückauf Zukunft!". Die Maßnahmen zur Würdigung der Bergbau-Errungenschaften und zur Impulssetzung für die Zukunft der Kohlereviere haben deutlich zur Akzeptanzsicherung beigetragen und lassen eine positive Ausstrahlung über 2018 hinaus erwarten.

Kommunikative Risiken können sich auch aus der Transformation der RAG von einem Produktionsunternehmen zu einem Nachbergbauunternehmen ergeben. Sie erfordert eine Ermittlung der künftigen notwendigen Prozesse und die Bereitstellung entsprechender Ressourcen. Hierbei ist auf die Sicherstellung einer funktionsfähigen Unternehmenskommunikation zur Risikobegrenzung für die Zukunft zu achten.

Unter Abwägung der ergriffenen kommunikativen Maßnahmen bewertet die RAG die Eintrittswahrscheinlichkeit der genannten Risiken im Saldo als hoch, wobei von einem mittleren Schadenspotenzial auszugehen ist.

Rechtliche Risiken

Neben dem allgemeinen Risiko aus Rechtsstreitigkeiten unterliegt der Bergbaubereich insbesondere Risiken, die in subventions-, genehmigungs- und sonstigen bergrechtlichen Problemstellungen begründet sind. In den betroffenen Hauptrisikofeldern wird diesen Risiken durch umfangreiche Maßnahmen und organisatorische Regelungen begegnet, was in der Risikoberichterstattung berücksichtigt wird. Den größten Risiken unterliegt derzeit die Genehmigung des Grubenwasseranstieges. Auch die RAG sieht sich einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit gegenüber, was besonders bei Genehmigungsverfahren problematisch werden kann. Dritte können Rechtsmittel einlegen, die zu einer deutlichen Verzögerung eines Vorhabens führen, selbst wenn diese Rechtsmittel letztlich erfolglos bleiben sollten. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass derzeit mehrere Gerichtsverfahren anhängig sind, die Fragestellungen beinhalten, die bislang noch keiner abschließenden gerichtlichen Klärung unterworfen waren und deren Ausgang ungewiss ist. So bestehen Klageverfahren gegen den Tarifvertrag zur Abfindung von Deputatverpflichtungen. Weiterhin bestehen Klagen von befristet beschäftigten Mitarbeitern auf die Einstellung in unbefristete Arbeitsverhältnisse. Nach einem Vergleich in einem Musterverfahren zur Entschädigung für Wohnwertminderung durch bergbaubedingte Erderschütterungen an der Saar wurden Entschädigungen anerkannt. Ähnliche Forderungen werden auch an der Ruhr erhoben. Klagen hatten teilweise in einer Höhe Erfolg, die den Entschädigungen an der Saar entsprechen. Die bisher etablierte Regulierungspraxis bei Schäden und Beeinträchtigungen wird durch einen kritischeren Umgang mit dem Bergbau neu hinterfragt. Des Weiteren können im Einzelfall Risiken bei Flächen, die bereits aus der Bergaufsicht entlassen worden sind, auftreten.

Die Bewertung der rechtlichen Risiken erfolgt in den betroffenen Hauptrisikokategorien; für die dort separat aufgeführten rechtlichen Risiken sieht die RAG insgesamt ein mittleres Schadenspotenzial bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit.

Compliance-Risiken

Der Vorstand der RAG bekennt sich zu dem Ziel, sicherzustellen, dass sich die Organe des Unternehmens und seine Mitarbeiter gesetzes- und regelkonform verhalten und damit Risiken vom Unternehmen abgewendet werden. Grundlage hierfür ist ein im Jahr 2008 eingeführtes Compliance-Management-System (CMS), das permanent fortentwickelt wird. Im Jahr 2018 wurden im RAG-Konzern Schulungen zu den Themen bergrechtliches Bestellwesen und Fremdleistungsmanagement durchgeführt. Das E-Learning "Compliance Basiswissen NEU" ist mittels einer Gesamtbetriebsvereinbarung für alle Mitarbeiter der RAG und ihrer Konzernunternehmen (RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, RAG Mining Solutions GmbH, RAG Montan Immobilien GmbH, RAG Konzernrevision GmbH und RAG Verkauf GmbH) mit EDV-Zugang verbindlich geworden. Das bisherige Compliance-Risk-Assessment wurde hinsichtlich der Erfassung und Darstellung von Compliance-Risiken, ihrer Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglicher Schadenshöhen analysiert, überarbeitet und durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft prüferisch begleitet. Das Compliance-Management-System wurde für das Prüfungsjahr 2011 erstmals und für das Prüfungsjahr 2016 erneut erfolgreich zertifiziert. Neue Erkenntnisse, unter anderem aus diesen Zertifizierungen, fließen laufend in die kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Management-Systems ein.

Auch bei einem funktionierenden CMS lässt sich menschliches Fehlverhalten nicht gänzlich ausschließen. Hierbei wird die Eintrittswahrscheinlichkeit des latenten Risikos von relevanten Compliance-Verstößen mit mittel bei gleichzeitig mittlerem Schadenspotenzial bewertet.

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltrisiken

Arbeits-, Gesundheits- und Umweltrisiken begegnet die RAG grundsätzlich durch ein unternehmensweites betriebliches Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz-Managementsystem, bei dem Risiken systematisch ermittelt und beurteilt sowie anschließend entsprechende Ausbildungs-, Vorbeuge- und Schutzmaßnahmen initiiert und durchgeführt werden. Daneben ist eine spezielle steinkohlenbergbautypische Katastrophenvorsorge, also beispielsweise der Schutz gegen Grubenbrände und Explosionen, auf hohem Sicherheitsstandard im Risikomanagement des Unternehmens verankert.

Durch gesetzliche und behördliche Regelungen im Bereich des Umweltschutzes, vor allem verschärfte Grenzwertsetzungen zum Beispiel bei Gefahrstoffen und Gewässerschutz, drohen der RAG mittelfristig zusätzliche Investitionskosten. Betroffen sind hier insbesondere die Grubenwassereinleitungen in Oberflächengewässer. Verschärfungen könnten die Notwendigkeit einer Grubenwasseraufbereitung nach sich ziehen.

Vor allem bei der Genehmigung von Betriebsplänen sowie von Wasserrechten und somit bei der Umsetzung der Grubenwasserkonzepte stellen Umweltschutzfragen und daraus resultierend verschärfte Auflagen ein besonderes Risiko dar.

Darüber hinaus führt das zunehmende Risikobewusstsein der Gesellschaft, insbesondere bei Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung, zu beträchtlichen Verfahrensverzögerungen und Interessenkonflikten. Diese betreffen auch die Umsetzung des Rückzugs unter Tage und verursachen somit zusätzliche Kosten durch den Weiterbetrieb der Infrastruktur und die Bereitstellung von Personal.

Die Grubenwasserkonzepte hingegen sehen so weit wie möglich die Beendigung einzelner Einleitungen sowie ein Anheben des Grubenwasserspiegels vor. Dadurch werden eine geringere Mineralisierung des Grubenwassers sowie eine verminderte Mobilisierung von Schadstoffen, wie zum Beispiel PCB, erwartet. Durch die öffentliche Diskussion erfahren der historische Einsatz von PCB und die in der Vergangenheit durchgeführte Reststoffverwertung unter Tage eine kritischere Risikobeurteilung. Wie im Kapitel ,Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz" zu den "Wesentlichen nichtfinanziellen Themen" dargestellt, bestätigt das vom Land Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebene Gutachten (Teil I und II) die geplante Vorgehensweise eines Grubenwasseranstieges der RAG und entkräftet Bedenken bezüglich eines umweltschädlichen Schadstoffaustrags. Dem grundsätzlichen Risiko aus gegebenenfalls verschärften Vorgaben steht, neben den Grubenwasserkonzepten, ein mit den Behörden abgestimmtes Monitoring gegenüber, um, falls erforderlich, standortspezifische Maßnahmen ergreifen zu können. Darüber hinaus wird durch geeignete Kommunikation mit den zuständigen Stellen permanent auf einen Ausgleich zwischen öffentlichem Interesse und dem Unternehmensinteresse hingearbeitet. Den Risiken wird somit durch intensive Aufklärungs- und Informationsbemühungen entgegengewirkt. Transparenz und Diskussionsbereitschaft gegenüber Behörden und der breiten Öffentlichkeit legen die Basis für eine sachliche Auseinandersetzung und zielführende Prozessbewältigung. Die RAG hat eine PCB-Belastungsstudie initiiert. Sie soll Aufschluss darüber geben, ob Bergleute eine höhere PCB-Konzentration im Körper aufweisen als die Allgemeinbevölkerung. Die vorliegenden, ersten Studienergebnisse weisen anhand einer neuen Methode einen Sektoreinfluss des Bergbaus auf die PCB-Konzentration im Blut nach. Der Gehalt des Indikators ist bei knapp 50 % der Probanden gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöht. Orientiert an den geltenden Richtwerten weist die Studie nicht auf akute Gesundheitsgefährdungen hin. Um mögliche Gesundheitsfolgen der lang zurückliegenden PCB-Exposition bewerten zu können, ist eine groß angelegte, epidemiologische Folgestudie notwendig, deren Machbarkeit und Rahmenbedingungen nun durch den Steuerkreis (Zusammensetzung aus verschiedenen fachlichen und behördlichen Kompetenzen) abgesteckt werden.

Die möglichen Risikoauswirkungen in dieser Kategorie sind für die RAG bedeutsam, die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als mittel bewertet.

Gesamtbewertung der Chancen- und Risikolage

Die Gesamtbewertung der Chancen- und Risikolage zeigt, dass die vorhandenen Risiken im Rahmen der aktuellen kohlepolitischen Rahmenbedingungen und unter Berücksichtigung der ergriffenen beziehungsweise geplanten Maßnahmen einzeln oder in Wechselwirkung miteinander keine bestandsgefährdenden Auswirkungen auf das Unternehmen und den Konzern als Ganzes haben.

Im Vorjahresvergleich hat sich die Risikolage durch die anhaltende Niedrigzinsphase weiter verschärft. Für das kommende Geschäftsjahr und den Mittelfristzeitraum sieht die RAG nach Beendigung der Kohleproduktion im Hinblick auf ihre Risikolandschaft eine Verschiebung von produktionsbezogenen Risiken hin zu den Risiken aus Alt- und Ewigkeitslasten, wobei von einem steigenden Risiko-Gesamtniveau ausgegangen wird.

Erklärung zur Unternehmensführung

Frauen in Führungspositionen

Seit Inkrafttreten des "Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" im Mai 2015 ist die RAG als mitbestimmtes, nicht börsennotiertes Unternehmen gesetzlich verpflichtet, individuelle Zielquoten für den Frauenanteil in den Organen und obersten Führungsebenen festzulegen und diese Zielvorgaben in bestimmten Zeitperioden umzusetzen.

Die zuletzt Mitte 2017 im Aufsichtsrat festgelegten Zielvorgaben gelten für einen Zeitraum von fünf Jahren bis Ende Juni 2022.

Der Frauenanteil bei den Mitgliedern des Aufsichtsrates stieg im Verlauf des Jahres 2018 infolge von Mandatsveränderungen auf rund 33 %. Die geplante Mindestzielgröße von 25 % ist damit bereits zu Beginn des Planungszeitraums überschritten.

Die Zahl der Mitglieder im Vorstand hat sich im Mai 2018 auf zwei Personen reduziert. Der Vorstand der RAG ist weiterhin ausschließlich mit männlichen Mitgliedern besetzt. Aufgrund der Bestellfristen sind zumindest bis Ende 2021 hinsichtlich des Frauenanteils keine Veränderungen zu erwarten.

Den Vorgaben des Gesetzes folgend hatte der Vorstand Mitte 2017 auch Zielquoten für die Entwicklung des Frauenanteils in den beiden oberen Führungsebenen unterhalb des Vorstandes festgelegt. Im Rahmen eines bevorstehenden Generationswechsels rechnet das Unternehmen bis Mitte 2022 mit einem Frauenanteil von mindestens 10 % auf der ersten und mindestens 20 % auf der zweiten Führungsebene. Im Verlauf des Jahres 2018 ist die Frauenquote auf der ersten Führungsebene mit rund 5 % konstant geblieben. Auf der zweiten Führungsebene ist im Saldo aus weiteren Personalabgängen einerseits und Nachbesetzungen freier Führungspositionen andererseits ein Anstieg der Frauenquote auf rund 14 % zu verzeichnen.

Entgelttransparenzgesetz

Mit dem Inkrafttreten des "Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern" am 6. Juli 2017 ist die RAG dazu verpflichtet einen separaten Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit als Anlage dem Lagebericht beizufügen und im Bundesanzeiger zu veröffentlichen.

Der Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit wurde erstmalig 2018 für das Geschäftsjahr 2016 aufgestellt und mit dem Jahresabschluss zum 31.12.2017 als Anlage dem Lagebericht beigefügt und im Bundesanzeiger veröffentlicht. Da die RAG im Sinne des Entgelttransparenzgesetzes ein tarifgebundenes Unternehmen ist, umfasst der nächste Bericht den Berichtszeitraum der Kalenderjahre 2017 bis 2021.

Prognosebericht

RAG Bergbau wird im Anschluss an die Beendigung des subventionierten deutschen Steinkohlenbergbaus neben der Bearbeitung der Altlasten und Ewigkeitsaufgaben die Durchführung des Stillsetzungsprozesses der Betriebe entsprechend den Vorgaben des Bundesberggesetzes wahrnehmen. Die Leitlinie einer strikten Kostendisziplin sowie die Bestimmungen des Steinkohlefinanzierungsgesetzes, der Bewilligungsbescheide und der Kohlerichtlinien bilden den Rahmen für das unternehmerische Handeln.

RAG: Prognose Leistungsindikatoren für 2019

		Prognose 2019	2018
finanzielle Leistungsindikatoren
Bilanzergebnis ^*	Mio. €	deutlich sinkend	0,0
Inanspruchnahme der Rückstellungen	Mio. €	deutlich steigend	662,9
Investitionen in die Grubenwasserhaltung	Mio. €	leicht steigend	96,6
nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Beschäftigte	n	deutlich sinkend	3.457

^* vor Steuern, vor BGAV

Die operative Aufgabe der RAG wird, nach der vollständigen Einstellung der Steinkohlenförderung, die Bearbeitung und Abwicklung der bergbaulichen Folgelasten sein.

Die RAG-Stiftung wird die im Erblastenvertrag definierten Ewigkeitslasten nach der Einstellung der subventionierten Steinkohlenförderung finanzieren. Die Verpflichtungen mit entsprechenden Rückstellungsbildungen verbleiben bei der RAG. Für die weiteren Verpflichtungen aus Altlasten wird die RAG die notwendigen Rückstellungen selbst bilden beziehungsweise fortführen und entsprechende Mittel dafür ansammeln sowie Mittel aus dem Bewilligungsbescheid 2019 erhalten. Neben der Bemessungsgrundlage der Verpflichtungen haben die zukünftigen Zins-, Kosten- und Preisentwicklungen in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Konjunktur wesentlichen Einfluss auf die Höhe der Alt- und Ewigkeitslasten der RAG. Es ist nicht auszuschließen, dass bei ungünstigen Zins-und Preisentwicklungen die im Bewilligungsbescheid 2019 zugesagten Mittel für die Erfüllung der Verpflichtungen nicht mehr ausreichend sein werden.

Im laufenden Geschäftsjahr hat die RAG entschieden, die Konzerngesellschaften RAG Deutsche Steinkohle AG und RAG Konzernrevision GmbH zum 1. Januar 2019 auf die RAG zu verschmelzen. Des Weiteren wurde beschlossen, auch die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH zu einem späteren Zeitpunkt auf die RAG zu verschmelzen. Ebenso sind die Verschmelzungen der RAG Verkauf GmbH und die RAG Mining Solutions GmbH auf die RAG AG beabsichtigt.

Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und Auswirkungen auf die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage und der voraussichtlichen Entwicklung der RAG haben, werden im Anhang unter "Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres" ausgeführt.

Essen, den 12. März 2019

Schrimpf

Dr. Rupp

Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien für die darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die Aussagen über zukünftige Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren - sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen.

Bilanz zum 31. Dezember 2018 (in Mio. Euro)

Aktiva

	Anhang		31.12.2018	31.12.2017
A. Anlagevermögen	(1)
I. Immaterielle Vermögensgegenstände			5,3	3,0
II. Sachanlagen			618,0	558,0
III. Finanzanlagen			4.452,0	885,9
			5.075,3	1.446,9
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	(2)		10,4	254,2
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	(3)		3.953,3	8.409,2
III. Sonstige Wertpapiere			257,8	250,0
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks			523,0	480,4
			4.744,5	9.393,8
C. Rechnungsabgrenzungsposten			10,7	10,3
Summe Aktiva			9.830,5	10.851,0
Passiva
	Anhang		31.12.2018	31.12.2017
A. Eigenkapital	(4)
I. Gezeichnetes Kapital			273,3	273,3
II. Gewinnrücklagen			12,1	12,1
III. Bilanzgewinn (+)/-verlust (-)
			285,4	285,4
C. Rückstellungen	(5)
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	(6)		2.280,6	2.466,9
2. Steuerrückstellungen			1,2	1,0
3. Sonstige Rückstellungen
a) Rückstellungen für Bergschäden	(7)	17.932,3		(23.923,4)
Freistellung durch RAG-Stiftung für Dauerbergschäden		-15.998,1		(-20.375,9)
Rückstellungen für Bergschäden		1.934,2	1.934,2	3.547,5
b) Deckungslücke für Grubenwasserhaltung		44.016,4		(50.189,0)
Freistellung durch RAG-Stiftung für Grubenwasserhaltung		-44.016,4		(-50.189,0)
Rückstellung für Grubenwasserhaltung		0,0	0,0	0,0
c) übrige Rückstellung en	(8)	6.182,7		(7.541,9)
Freistellung durch RAG-Stiftung für Grundwasserreinigung		-2.872,8		(-3.756,1)
übrige Rückstellungen		3.309,9	3.309,9	3.785,8
			7.525,9	9.801,2
D. Verbindlichkeiten	(9)		2.019,2	764,4
E. Rechnungsabgrenzungsposten			-	-
Summe Passiva			9.830,5	10.851,0

Entwicklung des Anlagevermögens

Anlage zur Bilanz zum 31. Dezember 2018 (in Mio Euro)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen/sonstige Veränderungen	Stand 31.12.
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Berechtsame	6,3		0,6		5,7
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2,1	1,9			4,0
3. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12,4	1,0	0,1		13,3
	20,8	2,9	0,7	0,0	23,0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	662,1	0,9	38,0	0,0	625,0
2. Schächte	182,7				182,7
3. Grubenbaue	42,9				42,9
4. Technische Anlagen und Maschinen	1.292,6	7,9	166,8	26,0	1.159,7
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	44,2	1,4	6,5	0,1	39,2
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	244,0	94,4	0,2	-26,1	312,1
	2.468,5	104,6	211,5	0,0	2.361,6
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	840,5	16,0			856,5
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	31,3		2,4		28,9
3. Beteiligungen	0,0				0,0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,3	0,3	0,0
5. Wertpapiere des Anlagevermögens ^*	15,2	3.555,9	4,1		3.567,0
6. Sonstige Ausleihungen	12,2	0,4	1,8		10,8
	899,5	3.572,3	8,3	0,0	4.463,5
	3.388,8	3.679,8	220,5	0,0	6.848,1

^* Zugang im Berichtsjahr resultiert mit 3.553,7 Mio. € aus der Umgliederung des Spezial-Sondervermögens aus dem Umlaufvermögen in das Anlagevermögen

	Abschreibungen
	Änderungen der gesamten Abschreibungen i.V.m.
	Stand 01.01.	Abschreibungen	Zuschreibungen	Zugängen	Abgängen	Umbuchungen/sonstige Veränderungen	Stand 31.12.
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Berechtsame	6,2	0,1			0,6		5,7
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,0						0,0
3. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11,6	0,5		0,0	0,1		12,0
	17,8	0,6	0,0	0,0	0,7	0,0	17,7
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	551,8	13,2	0,2	0,0	34,6		5302
2. Schächte	179,1	3,6					182,7
3. Grubenbaue	42,8						42,8
4. Technische Anlagen und Maschinen	1.099,0	21,5	0,6	0,0	166,0	0,0	953,9
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	37,8	2,5	0,0		6,3	0,0	34,0
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,0	0,2			0,2	0,0	0,0
	1.910,5	41,0	0,8	0,0	207,1	0,0	1.743,6
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,5						1,5
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	8,2		1,6		0,2		6,4
3. Beteiligungen	0,0						0,0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,1		0,0	02			0,1
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	2,0	0,1					2,1
6. Sonstige Ausleihungen	1,8	0,0	0,3		0,1		1,4
	13,6	0,1	1,9	0,0	0,3	0,0	11,5
	1.941,9	41,7	2,7	0,0	208,1	0,0	1.772,8

	Buchwerte

	Stand 31.12. lfd. Jahr	Stand 31.12. Vorjahr
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Berechtsame	0,0	0,1
2. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4,0	2,1
3. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1,3	0,8
	5,3	3,0
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	94,8	110,3
2. Schächte	0,0	3,6
3. Grubenbaue	0,1	0,1
4. Technische Anlagen und Maschinen	205,8	193,6
5. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5,2	6,4
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	312,1	244,0
	618,0	558,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	855,0	839,0
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	22,5	23,1
3. Beteiligungen	0,0	0,0
4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,2
5. Wertpapiere des Anlagevermögens	3.564,9	13,2
6. Sonstige Ausleihungen	9,4	10,4
	4.452,0	1 885,9
	5.075,3	1.446,9

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 (in Mio. Euro)

	Anhang	2018	2017
1. Umsatzerlöse	(10)	1.248,1	1.277,8
2. Erhöhung (+)/Verminderung (-) des Bestands an fertigen/unfertigen Erzeugnissen		- 241,8	- 109,2
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	(11)	36,1	40,6
Gesamtleistung		1.042,4	1.209,2
4. Sonstige betriebliche Erträge	(12)	1.554,1	543,3
5. Materialaufwand	(13)	340,4	556,6
6. Personalaufwand	(14)	484,9	418,7
7. Abschreibungen	(15)	41,6	36,0
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(16)	1.319,1	543,2
9. Beteiligungsergebnis	(17)	+ 29,2	+ 28,2
10. Zinsergebnis	(18)	- 436,9	- 244,0
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	(19)	0,1	0,3
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(20)	0,0	0,0
13. Ergebnis nach Steuern		+ 2,7	- 18,1
14. Sonstige Steuern		- 2,7	- 3,0
15. Entnahme aus dem Sonderposten aus Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Verlustdeckung		0,0	+ 21,1
16. Jahresüberschuss (+)/-fehlbetrag (-)		0,0	0,0
17. Bilanzgewinn (+)/-verlust (-)		0,0	0,0

Anhang der RAG AKTIENGESELLSCHAFT 2018

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Dr. Werner Müller, Mülheim an der Ruhr	Bernd Tönjes, Marl
(bis 23.05.2018)	(seit 24.05.2018)
Vorsitzender	Vorsitzender
Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung	Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung
Michael Vassiliadis, Hannover	Sandro Atzori, Duisburg (seit 01.02.2018)
Stellv. Vorsitzender	Vorsitzender des Betriebsrates des Bergwerkes Prosper-Haniel
Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Herne	Dr. Annette Fugmann-Heesing, Berlin
Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung	Unternehmensberaterin
Elke Hannack, Berlin	Susanne Hardies, Dorsten
Stellv. Vorsitzende des DGB Bundesvorstandes	Vorsitzende des Betriebsrates des Betriebes Zollverein/Pluto der RAG Aktiengesellschaft
Kurt Hay, Herne	Hannelore Kraft, MdL, Mülheim an der Ruhr
(bis 30.06.2018)	Ministerpräsidentin a.D. des Landes Nordrhein-Westfalen
Leiter des Landesbezirkes Westfalen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Thomas Kretschmann, Bottrop	Lutz Lienenkämper, Meerbusch
(bis 31.03.2018)
Vorsitzender des Betriebsrates des Servicebereichs Technik- und Logistikdienste der RAG Aktiengesellschaft	Finanzminister des Landes Nordrhein-Westfalen
Dr. Helmut Linssen, Issum	Klaus Meiser, MdL, Quierschied
Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung	Präsident des Landtages des Saarlandes a.D.
Joachim Poß, Gelsenkirchen	Professor Dr. Ulrich Radtke, Solingen
Mitglied verschiedener Aufsichtsräte	Rektor der Universität Duisburg-Essen
Dr. Wilhelm Schäffer, Jülich	Barbara Schlüter, Herne
Staatssekretär a.D.	Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte in der RAG-Stiftung
	Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im RAG-Konzern
Anja Schmidt, Illingen	Hubertus Schmoldt, Soltau
(seit 01.04.2018)	Mitglied verschiedener Aufsichtsräte
Vorsitzende des Betriebsrates des Servicebereichs Technik- und Logistikdienste der RAG Aktiengesellschaft
Ralf Sikorski, Hannover	Harald Sikorski, München
Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der	(seit 01.07.2018)
Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie	Leiter des Landesbezirkes Westfalen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie
Peter Urban, Dinslaken	Mirko Skela, Bottrop
Unternehmensberater	(bis 31.01.2018)
	Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte in der RAG-Stiftung
	Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Betriebsräte im RAG-Konzern
Weiteres Mitglied
Professor Dr. Norbert Lammert, MdB, Bochum
Ehem. Präsident des Deutschen Bundestages

Vorstand

Peter Schrimpf, Hamm	Dr. Jürgen-Johann Rupp, Dinslaken
Vorsitzender (seit 24.05.2018)	Mitglied des Vorstandes
Personal, Arbeitsdirektor	Finanzen
Bernd Tönjes, Marl
(bis 23.05.2018)
Vorsitzender des Vorstandes der RAG Aktiengesellschaft

		Sitz der Gesellschaft

	Konsolidierte verbundene Unternehmen
1	MGG-Beteiligung Verwaltungs GmbH & Co. KG	Bochum ^*)	DE
2	RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH	Ibbenbüren	DE
3	RAG Betelligungs-GmbH	Essen ^) ^*)	DE
4	RAG Deutsche Steinkohle AG	Essen ^*)	DE
5	RAG Finanz-GmbH & Co. KG	Essen ^*)	DE
6	RAG Konzernrevision GmbH	Herne ^*)	DE
7	RAG Mining Solutions GmbH	Herne ^*)	DE
8	RAG Montan Irrmobilien GmbH	Essen	DE
9	RAG Verkauf GmbH	Herne ^*)	DE
	Assoziierte Unternehmen (at equity)
10	logport ruhr GmbH	Duisburg	DE
	Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
11	Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung	Essen	DE
12	Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt e. V. (DMT e. V.)	Essen	DE
13	Deutsche Montan Technologie Verwaltungs GmbH	Essen	DE
14	GMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH	Bochum	DE
15	Entwicklungsgesellschaft Gladbeck-Brauck mbH	Gladbeck	DE
16	Gesamtverband Steinkohle e.V.	Essen	DE
17	Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH	Bottrop	DE
18	Landschaftsagentur Rus GmbH	Essen	DE
19	montanSOLAR Erste Projektgesellschaft mbH	Ensdorf	DE
20	montanSOLAR GmbH	Ensdorf	DE
21	montanWIND Planungs GmbH & Co.KG	Ensdorf	DE
22	montanWIND Planungs Verwaltungs GmbH	Ensdorf	DE
23	montanWIND Projekt 1 GmbH & Co.KG	Sulzbach	DE
24	montanWIND Windpark Erkers höhe GmbH & Co. KG	Merchweiler	DE
25	montanWIND Windpark Fröhn GmbH & Co. KG	Riegelsberg	DE
26	montanWIND Windpark Verwaltungs GmbH	Ensdorf	DE
27	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg mbH & Co. KG	Essen	DE
28	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg Verwaltungs-GmbH	Essen	DE
29	PSTW SAS	Forbach	FR
30	RAG Finanz-Verwaltungs-GmbH	Essen	DE
31	Solaranlagen Blechhammer GmbH & Co. KG	Ensdorf	DE
32	Solarpark Lauchhammer 1 GmbH & Co. KG	Ensdorf	DE
33	Solarpark Niersteheide GmbH & Co. KG	Ensdorf	DE
34	Solarpark Quellenbusch GmbH & Co. KG	Ensdorf	DE
35	Solarpark Schacht Eugen GmbH & Co. KG	Neunkirchen	DE
36	THS GmbH	Essen	DE
37	Vivawest GmbH	Essen	DE
38	Windkraft Brinkfortsheide GmbH	Marl	DE
39	Windpark Bitschberg Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)	Nonnweiler	DE
40	Windpark Hünxe GmbH	Hünxe	DE
41	Windpark Sengert Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)	Nonnweiler	DE
	Assoziierte Unternehmen
42	BAV Aufbereitung Herne GmbH	Herne	DE
43	CRV Sun 26 SARL	Pérols	FR
44	DAH ¹ GmbH	Duisburg	DE
45	ELE-RAG Montan Immobilien Erneuerbare Energien GmbH	Bottrop	DE
46	ENNI RMI Windpark Kohlenhuck GmbH	Moers	DE
47	Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH	Hamm	DE
48	Entwicklungsgesellschaft Mittelstandspark West Castrop-Rauxel mbH	Essen	CE
49	Entwicklungsgesellschaft Schläge' & Eisen mbH	Herten	DE
50	GP+Q GmbH	Dortmund	DE
51	Projekt Ewald GmbH & Co. KG	Essen	DE
52	Projekt Ewald Verwaltung GmbH	Essen	DE
53	Projektgesellschaft Gneisenau mbH	Dortmund	DE
54	Projektgesellschaft "Radbod" mbH	Hamm	DE
55	SOLUXION ENR SARL	Pérols	FR
56	Windkraft Lohberg GmbH	Dinslaken	DE
57	Windpark Hünxer Heide GmbH	Hünxe	DE
	Sonstige Unternehmen
58	Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH-ENO	Oberhausen	DE
59	Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH - GFW Duisburg -	Duisburg	DE
60	Innnovation Cityy Management GmbH	Bottrop	DE
61	Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 GmbH	Kamp-Lintfort	DE
62	RACER Benchmark Group GmbH	Landsberg am Lech	DE
63	Stadtmarketing Herne GmbH	Herne	DE
64	Wasserverbund Niederrhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Moers	CE
65	WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH	Herten	DE

		inkl. Anteile gemäß § 16 AktG.
		direkt	indirekt	gesamt
	Konsolidierte verbundene Unternehmen	%	%	%
1	MGG-Beteiligung Verwaltungs GmbH & Co. KG		100,00	100,00
2	RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH	100,00		100,00
3	RAG Betelligungs-GmbH	100,00		100,00
4	RAG Deutsche Steinkohle AG	100,00		100,00
5	RAG Finanz-GmbH & Co. KG	100,00		100,00
6	RAG Konzernrevision GmbH		100,00	100,00
7	RAG Mining Solutions GmbH	100,00		100,00
8	RAG Montan Irrmobilien GmbH		100,00	100,00
9	RAG Verkauf GmbH		100,00	100,00
	Assoziierte Unternehmen (at equity)
10	logport ruhr GmbH		50,00	50,00
	Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
11	Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung		100,00	100,00
12	Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt e. V. (DMT e. V.)
13	Deutsche Montan Technologie Verwaltungs GmbH		100,00	100,00
14	GMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH		100,00	100,00
15	Entwicklungsgesellschaft Gladbeck-Brauck mbH		66,67	66,67
16	Gesamtverband Steinkohle e.V.
17	Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH		94,00	94,00
18	Landschaftsagentur Rus GmbH		50,00	50,00
19	montanSOLAR Erste Projektgesellschaft mbH		100,00	100,00
20	montanSOLAR GmbH		54,00	54,00
21	montanWIND Planungs GmbH & Co.KG		100,00	100,00
22	montanWIND Planungs Verwaltungs GmbH		100,00	100,00
23	montanWIND Projekt 1 GmbH & Co.KG		100,00	100,00
24	montanWIND Windpark Erkers höhe GmbH & Co. KG		100,00	100,00
25	montanWIND Windpark Fröhn GmbH & Co. KG		100,00	100,00
26	montanWIND Windpark Verwaltungs GmbH		100,00	100,00
27	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg mbH & Co. KG		100,00	100,00
28	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg Verwaltungs-GmbH		100,00	100,00
29	PSTW SAS		90,00	90,00
30	RAG Finanz-Verwaltungs-GmbH	100,00		100,00
31	Solaranlagen Blechhammer GmbH & Co. KG		100,00	100,00
32	Solarpark Lauchhammer 1 GmbH & Co. KG		100,00	100,00
33	Solarpark Niersteheide GmbH & Co. KG		100,00	100,00
34	Solarpark Quellenbusch GmbH & Co. KG		100,00	100,00
35	Solarpark Schacht Eugen GmbH & Co. KG		100,00	100,00
36	THS GmbH	5,10		5,10
37	Vivawest GmbH	18,20		18,20
38	Windkraft Brinkfortsheide GmbH	20,00		20,00
39	Windpark Bitschberg Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)		100,00	100,00
40	Windpark Hünxe GmbH		60,00	60,00
41	Windpark Sengert Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)		100,00	100,00
	Assoziierte Unternehmen
42	BAV Aufbereitung Herne GmbH		49,00	49,00
43	CRV Sun 26 SARL		50,00	50,00
44	DAH ¹ GmbH		50,00	50,00
45	ELE-RAG Montan Immobilien Erneuerbare Energien GmbH		50,00	50,00
46	ENNI RMI Windpark Kohlenhuck GmbH		33,33	33,33
47	Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH		20,00	20,00
48	Entwicklungsgesellschaft Mittelstandspark West Castrop-Rauxel mbH		48,00	48,00
49	Entwicklungsgesellschaft Schläge' & Eisen mbH		48,00	48,00
50	GP+Q GmbH		50,00	50,00
51	Projekt Ewald GmbH & Co. KG		50,00	50,00
52	Projekt Ewald Verwaltung GmbH		50,00	50,00
53	Projektgesellschaft Gneisenau mbH		49,00	49,00
54	Projektgesellschaft "Radbod" mbH		33,33	33,33
55	SOLUXION ENR SARL		50,00	50,00
56	Windkraft Lohberg GmbH		33,33	33,33
57	Windpark Hünxer Heide GmbH		33,33	33,33
	Sonstige Unternehmen
58	Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH-ENO		0,16	0,16
59	Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH - GFW Duisburg -	5,00		5,00
60	Innnovation Cityy Management GmbH		10,00	10,00
61	Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 GmbH		5,56	5,56
62	RACER Benchmark Group GmbH	9,09		9,09
63	Stadtmarketing Herne GmbH		3,00	3,00
64	Wasserverbund Niederrhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung		8,00	8,00
65	WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH		0,83	0,83

		Geschäftsjahr	Eigenkapital	Jahresüberschuss/-fehlbetrag
			in EUR	in EUR ¹⁾
	Konsolidierte verbundene Unternehmen		(in Tsd.)	(in Tsd.)
1	MGG-Beteiligung Verwaltungs GmbH & Co. KG	2018	60	-8
2	RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH	2018	26.971	EAV
3	RAG Betelligungs-GmbH	2018	21.986	EAV
4	RAG Deutsche Steinkohle AG	2018	15.367	EAV
5	RAG Finanz-GmbH & Co. KG	2018	83.209	8.467
6	RAG Konzernrevision GmbH	2018	552	EAV
7	RAG Mining Solutions GmbH	2018	1.000	EAV
8	RAG Montan Irrmobilien GmbH	2018	21.686	743
9	RAG Verkauf GmbH	2018	1.272	EAV
	Assoziierte Unternehmen (at equity)
10	logport ruhr GmbH	2018	1.424	3
	Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
11	Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung	2017	124	22
12	Deutsche Montan Technologie für Rohstoff, Energie, Umwelt e. V. (DMT e. V.)	2017	13.924	0
13	Deutsche Montan Technologie Verwaltungs GmbH	2017	26.541	-593
14	GMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH	2017	7.665	-38
15	Entwicklungsgesellschaft Gladbeck-Brauck mbH	2018	27	0
16	Gesamtverband Steinkohle e.V.	2017	339	0
17	Gründerzentrumgesellschaft Prosper III mbH	2018	-213	-243
18	Landschaftsagentur Rus GmbH	2017	1.177	564
19	montanSOLAR Erste Projektgesellschaft mbH	2017	43	6
20	montanSOLAR GmbH	2017	503	108
21	montanWIND Planungs GmbH & Co.KG	2017	0	468
22	montanWIND Planungs Verwaltungs GmbH	2017	27	0
23	montanWIND Projekt 1 GmbH & Co.KG	2017	0	-2
24	montanWIND Windpark Erkers höhe GmbH & Co. KG	2017	0	-2
25	montanWIND Windpark Fröhn GmbH & Co. KG	2017	0	-2
26	montanWIND Windpark Verwaltungs GmbH	2017	32	3
27	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg mbH & Co. KG	2017	1.872	-2.637
28	PG Projektentwicklungsgesellschaft Grimberg Verwaltungs-GmbH	2017	26	1
29	PSTW SAS	2017	-13	-8
30	RAG Finanz-Verwaltungs-GmbH	2018	33	1
31	Solaranlagen Blechhammer GmbH & Co. KG	2017	0	-2
32	Solarpark Lauchhammer 1 GmbH & Co. KG	2017	0	-2
33	Solarpark Niersteheide GmbH & Co. KG	2017	0	-2
34	Solarpark Quellenbusch GmbH & Co. KG	2017	0	-3
35	Solarpark Schacht Eugen GmbH & Co. KG	2017	0	-2
36	THS GmbH	2018	228.359	EAV
37	Vivawest GmbH	2018	1.393.398	307.962
38	Windkraft Brinkfortsheide GmbH	2018	4.560	401
39	Windpark Bitschberg Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)	2017	8	0
40	Windpark Hünxe GmbH	2017	2.319	-128
41	Windpark Sengert Entwicklungs UG (haftungsbeschränkt)	2017	6	0
	Assoziierte Unternehmen
42	BAV Aufbereitung Herne GmbH	2017	1.321	124
43	CRV Sun 26 SARL	2018	kA.	kA.
44	DAH ¹ GmbH	2017	161	-199
45	ELE-RAG Montan Immobilien Erneuerbare Energien GmbH	2017	44	9
46	ENNI RMI Windpark Kohlenhuck GmbH	2017	4.123	193
47	Entwicklungsagentur CreativRevier Heinrich Robert GmbH	2017	21	-4
48	Entwicklungsgesellschaft Mittelstandspark West Castrop-Rauxel mbH	2017	25	0
49	Entwicklungsgesellschaft Schläge' & Eisen mbH	2017	25	0
50	GP+Q GmbH	2017	95	24
51	Projekt Ewald GmbH & Co. KG	2017	249	0
52	Projekt Ewald Verwaltung GmbH	2017	27	1
53	Projektgesellschaft Gneisenau mbH	2017	36	0
54	Projektgesellschaft "Radbod" mbH	2017	25	0
55	SOLUXION ENR SARL	2018	kA.	kA.
56	Windkraft Lohberg GmbH	2017	1.169	196
57	Windpark Hünxer Heide GmbH	2017	3.634	-58
	Sonstige Unternehmen
58	Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen mbH-ENO	2017	134	-163
59	Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH - GFW Duisburg -	2017	733	12
60	Innnovation Cityy Management GmbH	2017	407	36
61	Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 GmbH	2017	382	-86
62	RACER Benchmark Group GmbH	2017	136	11
63	Stadtmarketing Herne GmbH	2017	454	-204
64	Wasserverbund Niederrhein Gesellschaft mit beschränkter Haftung	2017	11.789	851
65	WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH	2017	254	-212

^*) Inanspruchnahme von Erleichterungen gem. § 264 (3) bzw. § 264b HGB
^**) Inanspruchnahme von Erleichterungen gern. § 291 bzw. . § 293 HGB
¹⁾ Die Umrechnung der Auslandswerte erfolgt für das Eigenkapital mit dem Mittelkurs zum Bilanzstichtag, für das Jahresergebnis mit dem Jahresdurchschnittskurs.

Allgemeine Grundlagen

Der Jahresabschluss der RAG AKTIENGESELLSCHAFT (RAG), Essen, eingetragen im Handelsregister unter HR B-Nr. 28810 beim Amtsgericht Essen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Die RAG AKTIENGESELLSCHAFT wird in den Konzernzahlungsbericht der RAG AKTIENGESELLSCHAFT einbezogen und erstellt daher keinen eigenen Zahlungsbericht.

Die RAG ist von der Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und Konzernlageberichtes nach § 291 Absatz 2 HGB sowie der Offenlegung im Bundesanzeiger nach § 325 HGB für das Geschäftsjahr 2018 befreit, da sie in den Konzernabschluss der RAG-Stiftung, Essen, einbezogen wird. Der Konzernabschluss der RAG-Stiftung wird nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt und nach § 325 HGB im Bundesanzeiger unter Nummer HR A-Nr. 9004 beim Amtsgericht Essen offengelegt. Die RAG-Stiftung ist einziges Mutterunternehmen der RAG und stellt den Konzernabschluss sowohl für den größten als auch den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

Die Berichterstattung erfolgt in Mio. € mit einer Nachkommastelle, wobei Beträge unterhalb gerundeter 0,1 Mio. € als 0,0 Mio. € dargestellt werden.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und das Saarland haben sich in einer Eckpunktevereinbarung am 7. Februar 2007 darauf verständigt, die subventionierte Förderung der Steinkohle in Deutschland zum Ende des Jahres 2018 sozialverträglich zu beenden. Die RAG und die IG BCE haben dies auf Grundlage der in dieser Verständigung vereinbarten Regelungen akzeptiert. Die konkrete Ausgestaltung des in der Eckpunktevereinbarung gesteckten Rahmens über die Beihilfen der öffentlichen Hand wurde im Verlauf des Jahres 2007 mit einer Rahmenvereinbarung zwischen dem Bund, den Revierländern und der RAG geregelt. Auf Basis dieser Rahmenvereinbarung wurden das Steinkohlefinanzierungsgesetz, die Kohlerichtlinien und die Bewilligungsbescheide 2009 bis 2012, 2013 bis 2014 und 2015 bis 2019 sowie 2019 (für Alt- und weitere Ewigkeitslasten nach Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus) erlassen. Im Jahr 2011 erfolgte eine Anpassung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes (Streichung der Revisionsklausel) und der Kohlerichtlinien. In Verbindung mit der Gründung der RAG-Stiftung, die sich im Rahmen des Ewigkeitslastenvertrages, unter Berücksichtigung der im Erblastenvertrag genannten Gewährleistung durch die Länder Nordrhein-Westfalen und Saarland, zur Finanzierung der Ewigkeitslasten ab 2019 verpflichtet, ist die Finanzierung des Auslaufes des subventionierten Steinkohlenbergbaus gewährleistet. Sofern die Länder aus der Gewährleistung in Anspruch genommen werden, gewährt der Bund ein Drittel der zu leistenden Beträge.

Gemäß der Rahmenvereinbarung wurde der Haftungsverbund zwischen dem Bergbau- und dem Beteiligungsbereich der RAG mit dem Inkrafttreten des Steinkohlefinanzierungsgesetzes am 28. Dezember 2007 aufgehoben und mit Datum vom 24. September 2007 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen der RAG-Stiftung und der RAG geschlossen, der mit Eintragung vom 13. November 2007 ins Handelsregister wirksam wurde.

Darüber hinaus finden, aufgrund der Umstellung der Rechnungslegung auf die Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG), der am 16./21. Dezember 2010 zwischen der RAG und der RAG-Stiftung unterzeichnete Side Letter zum Ewigkeitslastenvertrag sowie das Schreiben des BMWi vom 15. Dezember 2010 zur Bilanzierung bei der RAG gemäß BilMoG und die Ergänzung der öffentlichen Hand zur Produktionskostenermittlung vom 20. Januar 2011 Berücksichtigung.

Mit Datum 31. Dezember 2018 ist die subventionierte Steinkohlenförderung in Deutschland beendet worden.

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sind mit Anschaffungs- oder aktivierungspflichtigen Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Bis zum 31. Dezember 2008 wurden Zuschüsse Dritter von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Diese werden ab dem 1. Januar 2009 direkt ergebniswirksam vereinnahmt. Das Anlagevermögen beinhaltet Vermögensgegenstände auf der Basis beider Bewertungsmethoden. Selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden grundsätzlich nicht aktiviert. Geleistete Anzahlungen sind zum Nennwert bilanziert.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich linear pro rata temporis. Berechtsame und Schächte werden entsprechend der Minderung der zugeordneten Kohlenvorräte abgeschrieben, soweit eine förderunabhängige Mindestabschreibung (bei Schächten) bzw. eine lineare Verteilung der Restbuchwerte auf eine verkürzte Restnutzungsdauer überschritten wird. Bergehaldengrundstücke werden planmäßig nach dem Fortschritt der Aufhaldung abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird in Anlehnung an die amtlichen AfA-Tabellen ermittelt. Für planmäßige Abschreibungen typischer Wirtschaftsgüter werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

	Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude	10 - 50
Technische Anlagen	5 - 80
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 23
Betriebsvorrichtungen	16 - 25

Wenn die tatsächliche Nutzungsdauer davon abweicht, wird diese zugrunde gelegt. Sofern die Nutzungsdauer durch Stilllegungsbeschlüsse berührt wird, wird diese im Sinne der Kohlerichtlinien berücksichtigt.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis 250 € werden im Zugangsjahr aufwandswirksam erfasst. Geringwertige Anlagegüter, deren Nettoanschaffungs- oder Herstellungskosten 250 € übersteigen, jedoch nicht mehr als 800 € betragen, werden im Jahr der Anschaffung sofort abgeschrieben und als Abgang ausgewiesen. Die Auswirkungen der Bewertungsänderung bei den geringwertigen Anlagegütern sind für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden im Wesentlichen wegen Herabsetzung von Buchwerten auf niedrigere beizulegende Werte und wegen Stilllegung von Betrieben vorgenommen.

Festwerte bestehen für bestimmte Teile der Betriebsausstattung unter Tage.

Im Finanzanlagevermögen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen, die Beteiligungen und die Wertpapiere zu Anschaffungskosten oder bei dauernder Wertminderung mit den niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt. Unverzinsliche und niedrig verzinsliche Ausleihungen werden zu Barwerten mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der durch die Deutsche Bundesbank veröffentlicht wird, bewertet, mit Ausnahme der in Vorjahren gewährten und mit 4,0 % bzw. marktüblich zu verzinsenden Darlehen an Arbeitnehmer, die nicht abgezinst werden. Ist der Grund für die außerplanmäßigen Abschreibungen entfallen, so werden sie wieder rückgängig gemacht. Das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Bei ganz oder teilweise gedeckten Pensionsverpflichtungen werden die Vermögenswerte, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren längerfristig fälligen Verpflichtungen dienen, die gegenüber Arbeitnehmern eingegangen wurden, mit diesen Schulden verrechnet. Entsprechend wird mit den zugehörigen Aufwendungen und Erträgen verfahren. Die Vermögensgegenstände werden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes angesetzt. Sofern der beizulegende Zeitwert des reservierten Vermögens den Verpflichtungswert übersteigt, wird der übersteigende Betrag unter dem gesonderten Posten 'Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit den durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Fertige Erzeugnisse aus der Produktion der Bergbaubetriebe sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten Materialkosten, Fertigungskosten und Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und der Abschreibungen, aber keine Fremdkapitalzinsen. Haldenbestände sind zu Herstellungskosten bewertet, sofern sie nicht auf niedrigere beizulegende Werte abzuwerten sind. Waren sind zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren beizulegenden Werten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich laufzeitadäquat gemäß der Zinsstrukturkurve der Deutschen Bundesbank (§ 253 Absatz 2 HGB) abgezinst, soweit ihnen kein anderer wirtschaftlicher Vorteil gegenübersteht.

Forderungen sind einzeln im Umfang erkennbarer Risiken sowie pauschal wegen des allgemeinen Kreditrisikos wertberichtigt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden zum Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten zum Devisenkassamittelkurs angesetzt.

Wertpapiere des Umlaufvermögens und andere kurzfristige Geldanlagen des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten oder zu niedrigeren Tageskursen angesetzt. Bankguthaben werden grundsätzlich mit Zeitpunkt der Wertstellung bilanziert.

Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks werden jeweils zum Nennwert bewertet.

Rückstellungen sind in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Künftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern am Abschlussstichtag hinreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorlagen. Kurz- und langfristige Rückstellungen werden gemäß § 253 Absatz 2 HGB mit dem ihrer voraussichtlichen Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Mit der Änderung des Handelsrechts am 17. März 2016 gilt für Rückstellungen für Altersversorgung der durchschnittliche Zinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre. Für pensionsähnliche Verpflichtungen und alle weiteren Rückstellungen gilt unverändert der Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatz. Auf- und Abzinsungseffekte aus der Änderung des Abzinsungszinssatzes werden grundsätzlich im Zinsergebnis ausgewiesen. Änderungen des Abzinsungszinssatzes für die Rückstellungen der Altersversorgung werden im Personalaufwand ausgewiesen. Änderungen der Schätzung der Restlaufzeit werden im operativen Ergebnis ausgewiesen. Für die nach den BilMoG-Bestimmungen niedriger auszuweisenden Rückstellungen wird die Übergangsregelung gemäß Artikel 67 Absatz 1 Satz 2 EGHGB in Anspruch genommen, die es ermöglicht, die bisherigen höheren Wertansätze beizubehalten.

Die Rückstellungen für die betriebliche Altersversorgung werden gemäß dem modifizierten Teilwertverfahren bewertet. Sie setzen sich zusammen aus Altersversorgungsverpflichtungen für Pensionen, Hausbrand und sonstigen Versorgungsleistungen sowie pensionsähnlichen Verpflichtungen für Vorruhestandsregelungen. Der Aufwand für die späteren Versorgungsleistungen verteilt sich gleichmäßig über die gesamte Dienstzeit des jeweiligen Versorgungsberechtigten. Rückstellungen für betriebliche Altersversorgungsverpflichtungen werden pauschal mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Die Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen unterliegen einer Restlaufzeit von fünf Jahren. Für die Bewertung der Verpflichtungen aus betrieblicher Altersversorgung zum 31. Dezember wird zunächst ein auf Basis der stichtagsnah vorliegenden Zinsentwicklung des Jahres ermittelter Zinssatz zum 31. Dezember angewandt (Altersversorgungsverpflichtungen: 3,21 %; pensionsähnliche Verpflichtungen: 1,25 %) und anschließend zum 31. Dezember bei Bedarf angepasst (Stand 31.12.2018: Altersversorgungsverpflichtungen 3,21 %; pensionsähnliche Verpflichtungen 1,25 %). In die Bewertung der Pensionsverpflichtungen werden zukünftige Gehaltsentwicklungen und Rentensteigerungen, unternehmensspezifische Fluktuation sowie Sterbe-und Invalidisierungswahrscheinlichkeiten gemäß den "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck einbezogen. Bei wertpapiergebundenen Pensionszusagen wird der beizulegende Zeitwert angesetzt.

Die der versicherungsmathematischen Bewertung zugrundeliegenden unternehmensspezifischen Parameter zum 31. Dezember 2018 sind der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:

Parameter	31.12.2018	Erläuterung
Zinssatz Pensionen/Hausbrand	3,21%	§ 253 Absatz 2 HGB
Zinssatz pensionsähnliche Verpflichtungen	1,25%	§ 253 Absatz 2 HGB
Rentendynamik	1,00%	bei den beitragsorientierten Zusagen
	2,00%	anhand der langfristigen Prognose der Europäischen Zentralbank
Anwartschafts-/Gehaltsdynamik	2,75%	auf der Basis der tatsächlichen tariflichen Vereinbarungen im Unternehmen sowie der individuellen Gehaltsentwicklung
Mitarbeiterfluktuation	Ø 6,36%	erwartete künftige Entwicklung
Erhöhung Bochumer Verband	-
BV Alt: Laufende Fälle	-
BV Alt und Neu: Anwartschaften	-	gemäß § 16 BetrAVG

Die Übergangsvorschrift gemäß Artikel 67 Absatz 1 Satz 1 EGHGB wird in Anspruch genommen. Danach ist der aus der Neubewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaften auf Pensionen resultierende Unterdeckungsbetrag (Sonderzuführungsbetrag) bis spätestens zum 31. Dezember 2024 in jedem Geschäftsjahr zu mindestens 1/15 anzusammeln. Gemäß den Vorgaben des BMWi (Schreiben vom 20. Januar 2011) ist der Sonderzuführungsbetrag gleichmäßig über den Zeitraum bis einschließlich 2018 sowohl in der Bilanz als auch in der Subventionsabrechnung zu verteilen. Sofern an anderer Stelle Entlastungen durch das BilMoG gegenüber dem HGB a. F. entstehen und nachgewiesen werden, kann ein davon abweichender Betrag zugeführt werden, der in der Höhe durch solche Entlastungen begrenzt wird. Dabei ist der Mindestzuführungsbetrag gemäß Artikel 67 Absatz 1 EGHGB zu beachten.

Rückstellungen für entstandene Bergschäden ab 75.000 € werden je Schadensfall einzeln bewertet. Die Höhe der Rückstellungen für entstandene Bergschäden kleiner 75.000 € bemisst sich grundsätzlich nach dem Durchschnittsaufwand der nicht indizierten Summe der Schadenskosten für Bergschäden kleiner 75.000 € der letzten beiden Jahre vor dem Bilanzstichtag. Darüber hinaus wird ein Teil der Rückstellungen für entstandene Bergschäden mit Hilfe eines Vereinfachungsverfahrens (typisierter Verlauf der voraussichtlichen Erfüllungszeitpunkte) bewertet.

Rückstellungen für verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden bemessen sich grundsätzlich nach dem fünffachen bereinigten jährlichen Durchschnittsaufwand der letzten zehn Jahre unter Berücksichtigung der Preisentwicklung durch den Kelling-Index. Vor dem Hintergrund der endgültigen Beendigung der subventionierten Steinkohlenförderung wurde die Bewertung der Verpflichtungen, insbesondere hinsichtlich der Ausgabenlinie, noch einmal umfassend überprüft. Die Rückstellung für Verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden enthält letztendlich Verpflichtungen, die einen endlichen und keinen ewigen Charakter haben. Daher ist eine methodische Veränderung bei der Ermittlung des Verpflichtungsumfanges vorgenommen worden. Zum 31.12.2018 ist den Rückstellungsrechnungen eine Ausgabenplanung über 30 Jahre zugrunde gelegt worden. Der Anteil der ewigen Rente bei der Ermittlung der Rückstellung für Verursachte Bergschäden wurde aufgegeben.

Die Rückstellungen für Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen werden ermittelt, indem der ebenfalls mit dem Kelling-Index indizierte Durchschnittsaufwand der letzten fünf Jahre mit dem aktuellen Realzins als ewige Rente eingestellt wird.

Die übrigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Rückstellungen für Sozialplan- und ähnliche Leistungen sind, soweit nicht einzeln bestimmte Verpflichtungen vorliegen, auf der Basis von Durchschnittswerten ermittelt. Die Rückstellungen für Abbruchverpflichtungen und Schachtverfüllung wurden für die produzierenden Betriebe ratierlich angesammelt.

Die Rückstellungen für Alt- und Ewigkeitslasten werden unter den "Sonstigen Angaben" näher dargestellt und erläutert.

Verbindlichkeiten sind in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrages bilanziert.

Bilanzerläuterungen

1. Anlagevermögen

In den Sachanlagen sind Festwerte in Höhe von 3,7 Mio. € gemäß § 240 Absatz 3 HGB erfasst.

Die Finanzanlagen enthalten insbesondere wertpapierähnliche Ansprüche in Form eines durch eine Master-KAG verwalteten Spezial-Sondervermögens. In 2018 erfolgte zum besseren Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eine Umgliederung dieser Vermögensgegenstände als Gegenposten zu den langfristigen Verpflichtungen vom Umlaufvermögen in das Finanzanlagevermögen. Der Mischfonds ist zum Buchwert in Höhe von 3.553,7 Mio. € bilanziert, wobei der Marktwert 3.611,3 Mio. € beträgt. Somit liegt der Marktwert des Mischfonds um 57,6 Mio. € höher als der Buchwert. Die vereinnahmte Ausschüttung des laufenden Jahres beträgt 69,5 Mio. € und ist im Zinsergebnis ausgewiesen. Es besteht keine Beschränkung in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe.

Bei Versorgungszusagen im Sinne des § 246 Absatz 2 Satz 2 HGB wird der Zeitwert des Deckungsvermögens mit Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen verrechnet. Die mit der Rückstellung für Pensionsverpflichtung verrechneten Vermögensgegenstände des Finanzanlagenvermögens (hier: aufgeschobene Vergütung) sind durch Verpfändung dem Zugriff anderer Gläubiger entzogen. Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherung beliefen sich auf 0,1 Mio. €, der beizulegende Zeitwert zum Bilanzstichtag beträgt 0,1 Mio. €. Der Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden beträgt 0,1 Mio. €. Zinserträge in Höhe von 0,0 Mio. € sind mit Zinsaufwendungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 0,0 Mio. € verrechnet.

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens kann der Anlage II Nr. 3a zum Anhang entnommen werden.

2. Vorräte

in Mio. €

	31.12.2018	31.12.2017
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	10,4	10,9
Fertige Erzeugnisse und Waren	-	243,3
(davon Haldenbestände)	(-)	(241,0)
	10,4	254,2

Die Bewertung der unter den fertigen Erzeugnissen und Waren ausgewiesenen Haldenbestände erfolgte zu den fortgeführten Herstellungskosten. Durch den vollständigen Verkauf der Haldenbestände in 2018 und der damit einhergehenden Bestandsreduzierung um 1,3 Mio. t v. F. werden zum aktuellen Bilanzstichtag keine Bestände mehr ausgewiesen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

in Mio. €

	Restlaufzeit		GESAMT
	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	31.12.2018	31.12.2017	davon RLZ mehr als 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	12,8	-	12,8	9,8	-
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	103,0	53,4	156,4	269,8	-
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,0	-	0,0	0,0	-
Sonstige Vermögensgegenstände	1.258,5	2.525,6	3.784,1	8.129,6	3.214,2
	1.374,3	2.579,0	3.953,3	8.409,2	3.214,2

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 106,7 Mio. € (Vorjahr: 101,9 Mio. €), sonstige Vermögensgegenstände von 49,5 Mio. € (Vorjahr: 167,7 Mio. €) sowie geleistete Anzahlungen von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €).

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten insbesondere Forderungen gegen öffentlich-rechtliche Institutionen und geleistete Anzahlungen. Zusätzlich sind rechtlich noch nicht entstandene Ansprüche gegen die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie nach dem Gemeinlastverfahren in Höhe von 88,0 Mio. € (Vorjahr: 112,1 Mio. €) ausgewiesen.

Die Forderungen gegen die öffentliche Hand beinhalten Ausgleichsansprüche für Stilllegungsbeihilfen in Höhe von 1.156,2 Mio. €, die dem Bewilligungsbescheid 2015 bis 2019 zugerechnet sind.

Für die nach Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus weiter bestehenden Verpflichtungen (Alt- und weitere Ewigkeitslasten), die außerhalb des Erblastenvertrages der RAG-Stiftung bestehen, sind Forderungen gegen die öffentliche Hand in Höhe von 1.520,1 Mio. € (Vorjahr: 2.121,0 Mio. €) bilanziert worden. Der Bewilligungsbescheid 2019 seitens der öffentlichen Hand liegt vor. Weitere Ausführungen zu den Ausgleichsansprüchen sowie zu den Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 finden sich unter den "Sonstigen Angaben" wieder.

4. Eigenkapital

a) Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital von 273.290.000 € ist in 5.345.028 nennwertfreie Stückaktien eingeteilt. Die Aktien lauten auf den Namen und dürfen nur mit Zustimmung der Gesellschaft übertragen werden.

Die RAG-Stiftung hat gemäß § 20 Absatz 1 und 4 AktG am 3. Dezember 2007 mitgeteilt, dass ihr die Mehrheit der Aktien gehört.

b) Gewinnrücklagen

In den Gewinnrücklagen ist ausschließlich die gesetzliche Rücklage in Höhe von 12,1 Mio. € (Vorjahr 12,1 Mio. €) enthalten.

5. Rückstellungen

Die Überdeckung der bilanzierten Rückstellungen aus der Ausübung des Beibehaltungswahlrechtes gemäß Artikel 67 Absatz 1 Satz 2 EGHGB beträgt insgesamt 5,3 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €).

6. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Entsprechend den Änderungen der Vorschriften des HGB für die Abzinsung von Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen vom 17. März 2016 ist der Unterschiedsbetrag für Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren anzugeben. Dieser beträgt zum Bilanzstichtag 254,7 Mio. €. Für diesen Betrag besteht grundsätzlich eine Ausschüttungssperre gemäß § 253 Absatz 6 HGB.

Die aus der Neubewertung nach BilMoG resultierende Unterdeckung betrug zum Umstellungszeitpunkt 1. Januar 2010 409,0 Mio. €. Gemäß den Vorgaben des BMWi (Schreiben vom 20. Januar 2011) ist der daraus resultierende Sonderzuführungsbetrag grundsätzlich gleichmäßig über den Zeitraum bis 2018 zu verteilen. Sofern an anderer Stelle Entlastungen durch das BilMoG entstehen und nachgewiesen werden, kann ein davon abweichender Betrag zugeführt werden. Die Übergangsvorschrift (Artikel 67 Absatz 1 Satz 1 EGHGB), nach der jährlich mindestens 27,3 Mio. € aufwandswirksam zu erfassen sind, ist dabei zu beachten.

Im Jahresabschluss wurde ein Sonderzuführungsbetrag von 27,3 Mio. € aufwandswirksam erfasst. Damit ist der Sonderzuführungsbetrag zum 31.12.2018 vollständig bilanziert.

Die Bewertung der sogenannten Hausbrandverpflichtungen für aktive und ehemalige Beschäftigte des Steinkohlenbergbaus basiert auf dem im Jahr 2015 abgeschlossenen Tarifvertrag.

Die Rückstellung für Altlasten innerhalb der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, die über den Bewilligungsbescheid 2019 abgedeckt ist, wurde aufgelöst. Weitere Ausführungen zu den Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 finden sich unter den "Sonstigen Angaben" wieder.

7. Rückstellungen für Bergschäden

in Mio. €

	31.12.2018	31.12.2017
Verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden	950,0	1.343,5
Entstandene Bergschäden	984,2	879,7
Dauerbergschäden	-	1.324,3
	1.934,2	3.547,5

Die Rückstellung für Altlasten im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 innerhalb der Rückstellungen für verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden beträgt 357,5 Mio. € (Vorjahr: 465,7 Mio. €). Die Rückstellung für Altlasten im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 innerhalb der entstandenen Bergschäden beträgt 22,1 Mio. € (Vorjahr: 19,6 Mio. €). Somit ergibt sich für die Altlasten im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 eine Gesamtverpflichtung von 379,6 Mio. € (Vorjahr: 485,3 Mio. €), denen entsprechende Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand entgegenstehen. Des Weiteren wird in diesem Posten die entsprechende Ausgleichsforderung gegen die RAG-Stiftung offen von den korrespondierenden Verpflichtungen abgesetzt. Gemäß § 2 Ewigkeitslastenvertrag entspricht zum Zeitpunkt der Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus der Ausgleichsanspruch gegen die RAG-Stiftung den Verpflichtungen, so dass im Saldo ein Ausweis für Dauerbergschäden von null erfolgt. Weitere Ausführungen zu den Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 finden sich unter den "Sonstigen Angaben" wieder.

8. Übrige Rückstellungen

in Mio. €

	31.12.2018	31.12.2017
Rekultivierung und Umweltschutzmaßnahmen	460,0	621,0
Schachtverfüllungen	696,7	961,8
Abbruchverpflichtungen	311,2	291,0
Belegschaftsbereich	738,6	647,5
Sozialplanleistungen	64,6	70,1
Stilllegungsmaßnahmen	645,8	768,0
Übrige Verpflichtungen	393,0	426,4
	3.309,9	3.785,8

Die Rückstellungen für Alt- und Ewigkeitslasten sind der jeweiligen Rückstellungskategorie zugeordnet und darin enthalten. Sie betragen für den Belegschaftsbereich 698,4 Mio. € (Vorjahr: 602,3 Mio. €) und für Schachtverfüllung 419,9 Mio. € (Vorjahr: 701,8 Mio. €). Des Weiteren werden in den relevanten Rückstellungskategorien die entsprechenden Ausgleichsforderungen gegen die RAG-Stiftung offen von den korrespondierenden Verpflichtungen abgesetzt.

Unter den Rückstellungen für Stilllegungsmaßnahmen werden nur die Verpflichtungen für die Stilllegungsmaßnahmen ausgewiesen, die sich im Nachweiszeitraum gegenüber der öffentlichen Hand befinden. Nach Erstellung des Verwendungsnachweises werden diese in ihrer jeweiligen Rückstellungskategorie geführt.

Unter den Übrigen Verpflichtungen wird auch die Rückstellung für Verpflichtungen aus ehemals betriebsnotwendigen Flächen ausgewiesen.

Weitere Ausführungen zu den Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 finden sich unter den "Sonstigen Angaben" wieder.

9. Verbindlichkeiten

in Mio. €

	Restlaufzeit			GESAMT		Restlaufzeit
	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre	31.12.2018	31.12.2017	davon RLZ bis zu 1 Jahr	davon RLZ mehr als 1 Jahr
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	4,8	-	-	4,8	0,2	0,2	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	58,5	0,0	-	58,5	57,7	57,7	0,0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.536,5	379,5	172,7	1.916,0	638,8	230,7	408,1
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,2	-	-	0,2	0,1	0,1	-
Sonstige Verbindlichkeiten	17,8	21,9	0,3	39,7	67,6	40,0	27,6
(davon
- aus Steuern	(4,1)	-	-	(4,1)	(4,8)	(4,8)	-
- im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(0,1)	(0,0)	-	(0,1)	(0,0)	(0,0)	(0,0)
	1.617,8	401,4	173,0	2.019,2	764,4	328,7	435,7

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 70,2 Mio. € (Vorjahr: 13,4 Mio. €) sowie sonstige Verbindlichkeiten von 1.845,9 Mio. € (Vorjahr: 625,4 Mio. €), wobei 813,7 Mio. € auf Verbindlichkeiten gegenüber der RAG-Stiftung aus der Übertragung von Deckungskapital für die Finanzierung von Verpflichtungen aus Ewigkeitslasten gemäß § 2 Ewigkeitslastenvertrag zurückzuführen sind und 232,9 Mio. € auf die Verbindlichkeit gegenüber der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH zum Ausgleich der Stilllegungsaufwendungen entfallen. Dieser Verbindlichkeit steht eine Forderung gegen die öffentliche Hand in gleicher Höhe gegenüber. Die sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren insbesondere aus Pensionsverpflichtungen gegenüber bergbaunahen Gemeinschaftsorganisationen in Höhe von 199,9 Mio. € (Vorjahr: 191,5 Mio. €) und aus dem Finanzverkehr in Höhe von 564,2 Mio. € (Vorjahr: 170,0 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,1 Mio. €).

Erläuterung der Gewinn- und Verlustrechnung

10. Umsatzerlöse

in Mio. €

	2018	2017
Tätigkeitsbereiche
Kohle und Briketts	1.192,8	1.224,5
Koks	0,0	0,0
Sonstige Erzeugnisse und Leistungen	55,3	53,3
	1.248,1	1.277,8

Die Umsatzerlöse wurden nahezu ausschließlich in der Bundesrepublik Deutschland erzielt.

In den Umsatzerlösen sind Absatzbeihilfen der öffentlichen Hand in Höhe von 817,4 Mio. € (Vorjahr: 831,5 Mio. €) enthalten. Die Beihilfen entfallen ausschließlich auf Lieferungen an die Kraftwerke sowie an die Eisen schaffende Industrie.

11. Andere aktivierte Eigenleistungen

Die Erträge aus aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 36,1 Mio. € (Vorjahr: 40,6 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus der Aktivierung von selbsterstellten Vermögensgegenständen, die im Zusammenhang mit Investitionen für die Bewältigung der Ewigkeitsaufgaben stehen.

Von dem Gesamtbetrag für Forschungs- und Entwicklungskosten des Geschäftsjahres von 2,0 Mio. € entfallen 1,3 Mio. € auf die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände.

Darüber hinaus wurden selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 0,6 Mio. € aktiviert. Insgesamt besteht unter Berücksichtigung der hierauf entfallenden latenten Steuern grundsätzlich eine Ausschüttungssperre gemäß § 268 Absatz 8 HGB in Höhe von 4,1 Mio. €, wobei 1,9 Mio. € aus den Aktivierungen in 2018 resultieren.

12. Sonstige betriebliche Erträge

In diesem Posten sind im Geschäftsjahr 2018 1.323,7 Mio. € (Vorjahr: 328,4 Mio. €) periodenfremde Erträge enthalten, die im Wesentlichen aus der Veränderung von Rückstellungen resultieren. Diese betreffen mit 985,3 Mio. € Rückstellungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019. Diesen Erträgen stehen entsprechende Aufwendungen aus der Anpassung der Ausgleichsansprüche für diese Lasten entgegen, die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden. Darüber hinaus werden in diesem Posten periodenfremde Erträge aus der Beitragserstattung der Berufsgenossenschaft, aus Anlagenabgängen sowie aus Zuschreibungen zum Anlage- und Umlaufvermögen ausgewiesen.

Des Weiteren enthält dieser Posten Erträge aus Ausgleichsansprüchen gegen die öffentliche Hand zum Ausgleich von Stilllegungsbelastungen in Höhe von 68,5 Mio. € (Vorjahr: 91,5 Mio. €). Den Erträgen zum Ausgleich von Stilllegungsbelastungen stehen entsprechende Aufwendungen, die in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen, dem Zinsergebnis und den außerplanmäßigen Abschreibungen ausgewiesen werden, entgegen.

Ferner beinhaltet dieser Posten Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

13. Materialaufwand

in Mio. €

	2018	2017
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren	124,0	153,4
Aufwendungen für bezogene Leistungen	216,4	237,0
Bergschädenaufwand	-	166,2
	340,4	556,6

Im Geschäftsjahr 2018 wird kein Bergschädenaufwand ausgewiesen, da die Anpassungen der Bergschadensrückstellungen im Saldo zu einer Auflösung führten, die in den sonstigen betrieblichen Erträgen unter der Position Auflösung von Bergschadensrückstellungen ausgewiesen werden. Ursächlich für diese Entwicklung ist die Auflösung bei den Verursachten, noch nicht entstandenen Bergschäden, die höher ausfiel als die Zuführungen bei den Entstandenen Bergschäden und den Dauerbergschäden zusammen.

14. Personalaufwand

in Mio. €

	2018	2017
Löhne und Gehälter	214,7	281,8
Soziale Abgaben	83,5	104,6
Versorgungsleistungen und Unterstützung	186,7	32,3
(davon für Altersversorgung)	(186,2)	(32,0)
	484,9	418,7

In der Position Löhne und Gehälter sind Zuführungen zu Rückstellungen für Sozialplan- und ähnliche Maßnahmen einschließlich Stilllegungslasten von 19,4 Mio. € (Vorjahr: 42,5 Mio. €) enthalten.

Die Auswirkung der Zinssatzänderung für die Rückstellungen für betriebliche Altersversorgung wird im Personalaufwand und nicht im Zinsergebnis berücksichtigt. Der von 3,68 % im Jahr 2017 auf 3,21 % gesunkene Zehn-Jahres-Durchschnittszinssatz im Jahr 2018 hat sich erhöhend auf die Aufwendungen für Altersversorgung ausgewirkt.

Anzahl der Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt

	2018	2017
Arbeiter	2.103	2.955
Angestellte	1.772	2.128
Arbeitnehmer	3.875	5.083
Nachwuchskräfte	1	69
	3.876	5.152

Als durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer gilt der vierte Teil der Summe aus den Zahlen der jeweils am 31. März, 30. Juni, 30. September und 31. Dezember beschäftigten Arbeitnehmer.

15. Abschreibungen

in Mio. €

	2018	2017
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen	29,1	32,1
Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen	12,5	3,9
(davon Stilllegungsabschreibungen)	(4,4)	(0,4)
	41,6	36,0

Den Stilllegungsabschreibungen stehen entsprechende Erträge aus Ausgleichsansprüchen gegen die öffentliche Hand entgegen.

16. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In diesem Posten sind Aufwendungen aus der Anpassung der Ausgleichsansprüche für die Verpflichtungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 in Höhe von 601,0 Mio. € enthalten, die aus den in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesenen Auflösungen von Rückstellungen im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 resultieren. Darüber hinaus sind 75,3 Mio. € Aufwendungen für die Anpassung der Rückstellungen für Stilllegungsmaßnahmen enthalten. Die Aufwendungen für Alt- und weitere Ewigkeitslasten sowie Stilllegungsmaßnahmen werden durch entsprechende Erträge ausgeglichen.

Weiterhin fielen unter anderem Aufwendungen aus der Bildung von Rückstellungen, soweit diese nicht unter anderen Posten auszuweisen sind, sowie Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen und Verbandsbeiträge an.

Die Aufwendungen beinhalten letztmalig die anteilige Zuführung zu den Rückstellungen für Altersversorgung gemäß Artikel 67 Absatz 1 Satz 1 EGHGB von 27,3 Mio. € (Vorjahr: 27,5 Mio. €), da der Sonderzuführungsbetrag zum 31. Dezember 2018 vollständig zugeführt wurde.

Des Weiteren sind 9,3 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €) periodenfremde Aufwendungen aus Verlusten aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens enthalten. Darüber hinaus berücksichtigt dieser Posten Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 0,0 Mio. € (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

17. Beteiligungsergebnis

in Mio. €

	2018	2017
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen	0,2	0,4
Erträge aus Beteiligungen	29,1	28,1
(davon aus verbundenen Unternehmen)	(29,1)	(28,1)
Aufwendungen aus Verlustübernahme	-0,1	-0,3
	29,2	28,2

Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von 29,1 Mio. € ergeben sich im Wesentlichen aus Beteiligungen am Vivawest-Konzern.

18. Zinsergebnis

in Mio. €

	2018	2017
Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens	0,1	0,2
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von verbundenen Unternehmen	0,0	0,0
Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von Fremden	0,1	0,2
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	0,2	0,4
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge von Fremden und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	71,0	111,1
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge von verbundenen Unternehmen	-	-
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	71,0	111,1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen an Fremde und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7,2	8,8
Zinsen und ähnliche Aufwendungen an verbundene Unternehmen	0,8	0,8
Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen	500,1	345,9
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	508,1	355,5
	-436,9	-244,0

Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen beinhalten Aufzinsungen für Rückstellungen für Stilllegungsmaßnahmen (11,4 Mio. €) und für Alt- und weitere Ewigkeitslasten (120,9 Mio. €), die durch entsprechende Erträge ausgeglichen werden.

19. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens

In diesem Posten sind außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) aufgrund dauernder Wertminderung enthalten.

20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Zwischen der RAG und der RAG-Stiftung besteht ein umsatz-, körperschaft- und gewerbesteuerliches Organschaftsverhältnis. Latente Steuern werden beim Organträger ausgewiesen.

Im Jahr 2018 fielen keine Steuern vom Einkommen und vom Ertrag an (Vorjahr: 0,0 Mio. €).

Sonstige Angaben

Mit der Streichung der Revisionsklausel im Steinkohlefinanzierungsgesetz sind der Auslauf des subventionierten Steinkohlebergbaus und damit die Stilllegung der Bergbaubetriebe spätestens zum Ende des Jahres 2018 endgültig gesetzlich festgelegt. Die durch die Stilllegung verursachten Aufwendungen werden durch entsprechende Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand ausgeglichen. Eine Bilanzierung der jeweiligen Stilllegungsaufwendungen und der Ausgleichsansprüche ist im Einzelnen bei Vorliegen eines Beschlusses des Aufsichtsrates erfolgt. Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben sich aufgrund der grundsätzlichen Ausgeglichenheit der Aufwendungen und Erträge nicht.

Die jährliche Überprüfung der Geschäftsbeziehungen mit nahe stehenden Personen und Unternehmen hat ergeben, dass sämtliche getätigten Geschäfte zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind. Bei der RAG bestehen somit keine berichtspflichtigen Geschäfte zu nahe stehenden Personen und nahe stehenden Unternehmen im Sinne von § 285 Nr. 21 HGB.

Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nicht passivierte Kapitaleinzahlungsverpflichtungen bestehen in Höhe von 13,0 Mio. € (Vorjahr: 13,0 Mio. €), die mit 13,0 Mio. € gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen.

Darüber hinaus ergeben sich folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

		31.12.2018		31.12.2017
Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr		-		41,0
(davon gegenüber verbundenen und assoziierten Unternehmen)	(-)		(35,7)
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Sachanlageinvestitionen		-		41,0
(davon gegenüber verbundenen und assoziierten Unternehmen)	(-)		(0,5)
Verpflichtungen im Zusammenhang mit Finanzinvestitionen		76,0		92,0
(davon gegenüber verbundenen und assoziierten Unternehmen)	(76,0)		(92,0)
Andere sonstige finanzielle Verpflichtungen		-		177,3
(davon gegenüber verbundenen und assoziierten Unternehmen)	(-)		(52,1)

Mit der endgültigen Beendigung der subventionierten Steinkohlenförderung zum Jahresende 2018 und der damit einhergehenden umfassenden Berücksichtigung künftiger Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen, Verpflichtungen im Zusammenhang mit Sachanlageinvestitionen sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen über Rückstellungen sind diese Verpflichtungen somit bereits bilanziert und nicht mehr als finanzielle Verpflichtungen im Anhang auszuweisen.

In Erfüllung einer weiteren Auflage eines Zuwendungsbescheides des Jahres 1988 zum Teilausgleich von Stilllegungsbelastungen hat die RAG mit dem Land Nordrhein-Westfalen einen Grundstücks-Optionsvertrag abgeschlossen. Danach hat die RAG nicht mehr benötigtes Grundeigentum dem Land Nordrhein-Westfalen offenzulegen und auf dessen Verlangen an dieses oder an Dritte zum Verkehrswert zu verkaufen. Bei Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen ist an das Land Nordrhein-Westfalen eine Vertragsstrafe von bis zu 25,6 Mio. € zu zahlen. Mit Schreiben vom 21. November 1996 hat sich das Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen damit einverstanden erklärt, das vertragliche Einwilligungsverfahren für den Abschluss von Grundstücksverträgen ruhen zu lassen. Für Grundstücksgeschäfte mit Konzerngesellschaften, die nicht der Optionsbindung unterliegen, ist weiterhin die Einwilligung einzuholen.

Durch Verschmelzung der Sophia-Jacoba GmbH hat die RAG Verpflichtungen aus Versorgungs- und Sozialplanleistungen gegenüber der ehemaligen Belegschaft der Sophia-Jacoba GmbH sowie aus bergbaulichen Folgelasten übernommen, für die die RAG von der Vivawest GmbH (vormals Evonik Immobilien GmbH) weiterhin freigestellt wird.

Bilanzierung und Bewertung der Alt- und Ewigkeitslasten

Grundlage für den Umfang und die Ermittlung der für die nach der Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus weiter bestehenden Lasten (Alt- und Ewigkeitslasten) ist das im Jahr 2006 erstellte KPMG-Gutachten zur Bewertung der Stillsetzungskosten, Alt- und Ewigkeitslasten des Steinkohlenbergbaus der RAG. Die RAG-Stiftung stellt die RAG im Innenverhältnis auf Basis des am 13. November 2007 geschlossenen Ewigkeitslastenvertrages in Verbindung mit dem Side Letter vom 16./21. Dezember 2010 von allen Gläubigeransprüchen aus den Ewigkeitslasten ab der Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus frei. Ewigkeitslasten im Sinne des Vertrages sind Maßnahmen zur Verwaltung, Abwicklung oder Beseitigung von Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen, Maßnahmen der Grundwasserreinigung, des Grundwassermonitorings und der Nachsorgeverpflichtungen an kontaminierten Standorten und Maßnahmen zur Durchführung der Grubenwasserhaltung. Heute bei der RAG dazu bestehende Rückstellungen werden nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung in der zum Zeitpunkt der kohlepolitischen Vereinbarung gültigen Fassung (HGB a. F,) bis zur endgültigen Stilllegung des Steinkohlenbergbaus fortgeführt. Für die Grundwasserreinigung wird die Verpflichtung, ausgehend von den jährlichen laufenden bzw. geplanten Betriebsaufwendungen einschließlich Abschreibungen, auf Basis einer ewigen Rente ermittelt (Zinsfuß 5,5 %; entspricht rund dem 18-fachen der Bemessungsgrundlage). Die Verpflichtung für Dauerbergschäden ergibt sich als ewige Rente auf der Grundlage der durchschnittlichen indizierten Aufwendungen der letzten fünf Jahre (Zinsfuß: 5,0 %; entspricht dem 20-fachen der Bemessungsgrundlage). Die korrespondierenden Deckungsmittel werden bei RAG in Höhe dieser Verpflichtungen in Form liquider Vermögenswerte angesammelt und gemäß Zahlungsvereinbarung zu § 2 Abs. 2 des Ewigkeitslastenvertrages auf die RAG-Stiftung übertragen. Somit besteht ab dem 31. Dezember 2018 aufgrund der Übertragung der Deckungsmittel ein weiterer Forderungsanspruch gegen die RAG-Stiftung. Bis zum 31. Dezember 2017 setzten sich die Forderungsansprüche gegen die RAG-Stiftung zum einen aus der auf den jeweiligen Bilanzstichtag abgezinsten Deckungslücke zum 31.12.2018, die auf Basis des KPMG Gutachtens mit einem risikolosen Zins berechnet wurde, und zum anderen aus dem Bewertungsunterschied, der sich aus der Anwendung des BilMoG gegenüber dem HGB a.F. ergibt, zusammen.

Bis zum 31. Dezember 2017 wurde der Forderungsanspruch gegen die RAG-Stiftung mit einem Null-Kupon-Zinsswap und einer zukünftigen Preissteigerungsrate berechnet. Das weiterhin sinkende Zinsniveau führt mittlerweile dazu, dass die Ermittlung der Verpflichtungen aufgrund eines negativen Realzinssatzes nicht mehr für alle Verpflichtungen durchführbar war. Eine Änderung der Ermittlungsmethode war deshalb erforderlich. Daher werden ab dem Jahresabschluss 2018 grundsätzlich die handelsrechtlichen Zinssätze angewendet. Dies gilt im Wesentlichen für die Ermittlung ewiger Renten zur Bestimmung von Ausgleichsansprüchen gegenüber der RAG-Stiftung aus den Ewigkeitslasten und den Ausgleichsansprüchen gegenüber der öffentlichen Hand im Bewilligungsbescheid 2019. Die sich aus der Umstellung der Bewertung der Rückstellungen für Alt- und Ewigkeitslasten von der Bewertung mit dem Null-Kupon-Zinsswap im Vorjahr auf den HGB-Zinssatz im Berichtsjahr ergebenden Unterschiedsbeträge und deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nicht ermittelbar, da sich im Berichtsjahr bei Verwendung von Null-Kupon-Zinsswaps ein negativer Realzins ergibt.

Im Altlastengutachten aus 2006 wurden sogenannte Deckungslücken ermittelt, die erstmals zum 31. Dezember 2007 bilanziert worden sind. Mit Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) waren die im Altlastengutachten dargestellten Deckungslücken in drei Facetten zu sehen. Erstens ergab sich bei den ewigen Verpflichtungen aufgrund der unterschiedlichen Zinssätze zwischen HGB alter Fassung und dem HGB nach BilMoG der sogenannte Bewertungsunterschied. Zweitens entstand eine Deckungslücke zwischen den Berechnungen mit dem Zinssatz entsprechend dem HGB nach BilMoG und dem Null-Kupon-Zinsswap gemäß dem Altlastengutachten. Drittens sind im Altlastengutachten auch weitere Deckungslücken genannt, die sich aus neuen Sachverhalten oder anderen Bemessungsgrundlagen bestehender Verpflichtungen ergeben haben. Für die Forderungen entsprechend den Verpflichtungen aus den Ewigkeitslasten, die ab 2019 durch die RAG-Stiftung finanziert werden, zeigt sich zum 31.12.2018 für die Grubenwasserhaltung weiterhin eine Deckungslücke analog den Sachverhalten des Altlastengutachtens. Für die Ewigkeitslasten Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen und Grundwasserreinigung entspricht der Forderungsanspruch gegen die RAG-Stiftung dem oben genannten Bewertungsunterschied. Darüber hinaus besteht für die Ewigkeitslasten Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen und Grundwasserreinigung seit dem 31. Dezember 2018 auch ein Ausgleichsanspruch gegen die RAG-Stiftung für die bis 2017 bei RAG ohne Ausgleichsanspruch bilanzierten Verpflichtungen gemäß HGB a.F., so wie es im Ewigkeitslastenvertrag vorgesehen ist.

In dem Erblastenvertrag vom 14. August 2007 zwischen der RAG-Stiftung und dem Land Nordrhein-Westfalen sowie dem Saarland verpflichten sich die Länder, die Finanzierung der Ewigkeitslasten für den Fall zu übernehmen, dass die RAG-Stiftung nicht in der Lage ist, der Finanzierung der Ewigkeitslasten nachzukommen. Sollten die Länder aus diesem Vertrag in Anspruch genommen werden, gewährt der Bund ein Drittel der zu leistenden Beträge.

Auf Grundlage des Bewilligungsbescheides 2019 vom 28. Dezember 2007 und gemäß Rahmenvereinbarung über die sozialverträgliche Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland gewähren der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen Beihilfen für die nach der dauerhaften Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus der RAG ab dem Jahr 2019 weiterbestehenden Lasten, die nicht vom Erblastenvertrag erfasst werden (Altlasten). Für diese Zwecke gewährt der Bund einen Betrag von bis zu 1.658,4 Mio. € und das Land Nordrhein-Westfalen einen Betrag von bis zu 462,6 Mio. €. Zum Ausgleich des fehlenden Saarlandanteils wird die RAG ab 2019 einen Eigenbeitrag von insgesamt 61,0 Mio. € aus der verzinslichen Anlage des Verkaufspreises der Evonik Industries AG leisten. Gemäß dem Schreiben vom 15. Dezember 2010 sowie der Ergänzung zu den Vorschriften der Ermittlung der Produktionskosten vom 20. Januar 2011 sind die gemäß den Regelungen des BilMoG zu bilanzierenden Rückstellungen für Altersversorgung und Schächte über die laufende Abrechnung und nicht mehr über Ausgleichsansprüche gegen den Bewilligungsbescheid 2019 zu decken. Der entstehende Sonderzuführungsbetrag bei den Rückstellungen für Altersversorgung ist bis zum Jahr 2018 zu verteilen, wobei jährlich eine flexible Zuführung erfolgen kann, die durch die Höhe der aus dem BilMoG resultierenden Entlastungen begrenzt wird. Der Bewilligungsbescheid 2019 darf ab 2019 zum Ausgleich für die erforderlichen Aufzinsungen von Rückstellungen beansprucht werden.

Grundlagen der Ermittlung der Verpflichtungen

Die zu bilanzierenden Posten umfassen die handelsrechtlichen Rückstellungen einschließlich der oben geschilderten Deckungslücken und die entsprechenden Ausgleichsansprüche zu deren Abdeckung. Die Bilanzierung der Alt- und Ewigkeitslasten erfolgte zum 31. Dezember 2018 anhand folgender Parameter, die mit Ausnahme der Änderung der Zinssätze (Übergang von risikolosen Zinssätzen zu handelsrechtlichen Zinssätzen) aus der Fortführung der Vorgehensweise der KPMG und der Umstellung der Rechnungslegung auf die Vorschriften des BilMoG in Abstimmung mit der RAG-Stiftung und der öffentlichen Hand resultieren:

―	Für alle Rückstellungen wurden die Abzinsungen mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden fristenkongruenten Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatz auf der Basis der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten handelsrechtlichen Zinssätze vorgenommen. Die anzuwendende Zinsstrukturkurve liegt zwischen 0,82 % und 2,52 %. Für die Berechnung der ewigen Rente ist eine Laufzeit von 30 Jahren unterstellt und ein Zinssatz von 2,51 % (Vorjahr: 2,051 % Basis Null-Kupon-Zinsswaps) angesetzt worden.
―	Im Zusammenhang mit personellen Verpflichtungen sind die Rentendynamik mit 2,00 % (Vorjahr: 1,80 %) und die Einkommensdynamik mit 2,75 % (Vorjahr: 2,75 %) berücksichtigt. Die Preissteigerungen wurden individuell für die RAG unter Einbeziehung von erwarteten zukünftigen Inflationsraten auf der Basis der langfristigen Prognose der Europäischen Zentralbank und möglichen unternehmensspezifischen Gehaltsentwicklungen bestimmt. Für alle weiteren personellen Verpflichtungen wurde eine Preissteigerung von 2,00 % (Vorjahr: 2,00 %) berücksichtigt.
―	Für Sachleistungsverpflichtungen wurde eine Preissteigerungsrate von 1,57 % (Vorjahr: 1,38 %) angesetzt. Die Preissteigerungsrate ergibt sich auf Basis des Durchschnittes des langfristigen Kelling-Indexes für 20 und 25 Jahre.
―	Für die Ewigkeitslasten, die nach Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus durch die RAG-Stiftung finanziert werden, ist analog zum Vorjahr ein gesonderter Index, der die Besonderheiten der wasserbezogenen Lasten widerspiegelt, ermittelt worden. Dieser beträgt 2,07 % (Vorjahr: 1,73 %).

Die RAG übernimmt für die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, die RAG Konzernrevision GmbH und die RAG Deutsche Steinkohle AG den zum jeweiligen Bilanzstichtag ausgewiesenen Anteil des Sonderzuführungsbetrages (letztmalig zum Bilanzstichtag 2018, da der Sonderzuführungsbetrag zu diesem Zeitpunkt vollständig zugeführt wurde) sowie den Bewertungsunterschied für ergebniswirksame Veränderungen zwischen dem HGB a. F. und BilMoG für die betriebliche Altersversorgung. Damit werden die Gesellschaften so gestellt, wie es die steinkohlepolitischen Vereinbarungen vorgesehen haben.

Ermittlung der Ewigkeitslasten sowie der Ausgleichsansprüche gegen die RAG-Stiftung

Die Rückstellungen für die Ewigkeitslasten werden innerhalb der jeweiligen Rückstellungskategorie bilanziert. Der Freistellungsanspruch gegen die RAG-Stiftung wird auf der Passivseite von den entsprechenden Rückstellungen für Ewigkeitslasten offen abgesetzt. Dies führt dazu, dass die wirtschaftliche Belastung der RAG in den einzelnen Verpflichtungsgruppen sichtbar und daher insgesamt sachgerecht dargestellt wird.

Bei den Rückstellungen für Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen, Grundwasserreinigung, Grundwassermonitoring und Nachsorgeverpflichtung an ehemaligen Betriebsstandorten sowie Grubenwasserhaltung handelt es sich um Sachleistungsverpflichtungen. Aufgrund des Charakters der Verpflichtungen als ewige Last, für die keine Gegenleistung erfolgt, wurde bei den Sachleistungsverpflichtungen eine barwertige Bilanzierung unter Anwendung handelsrechtlicher Zinssätze (Vorjahr Null-Kupon-Zinsswaps) vorgenommen. Die Ermittlung der Verpflichtungen erfolgt auf Basis eines Realzinssatzes. Dieser ergibt sich zum jeweiligen Bilanzstichtag aus der Differenz zwischen dem Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatz für eine 30-jährige Laufzeit gemäß Veröffentlichung der Deutschen Bundesbank (gemäß § 253 Abs. 2 HGB) und der künftigen Preissteigerungsrate.

Dauerbergschäden/Poldermaßnahmen

Die bergbauliche Tätigkeit hat Veränderungen an der Tagesoberfläche zur Folge, die zu Senkungsgebieten führen und Einfluss auf die natürliche Vorflut von Gewässern haben. Derartige Schäden sind in der Regel nicht reparabel. Die zum 31. Dezember 2018 bestehende Rückstellung wird auf Basis einer ewigen Rente mit einem Zinssatz von 2,51 % und einer Preis- und Kostensteigerung von 2,07 % (Realzins 0,44 %) ermittelt. Die Rückstellung hat demnach einen Stand von 15.998,1 Mio. €. In dieser Rückstellung ist der Bewertungsunterschied, der sich aus der Anwendung des BilMoG gegenüber dem HGB a. F. ergibt, in Höhe von 14.618,8 Mio. € enthalten.

Grundwasserreinigung, Grundwassermonitoring und Nachsorgeverpflichtung an ehemaligen Betriebsstandorten Bei der Aufbereitung verunreinigter Betriebsflächen - insbesondere auf ehemaligen Kokereiflächen - umfasst die durchzuführende Sanierungsmaßnahme im Regelfall die Errichtung eines Umlagerungsbauwerkes in Kombination mit einer Grundwasserreinigungsanlage. Da die Schadstoffbelastungen nachweislich die behördlichen Grenzwerte für das Grundwasser nicht unterschreiten werden, ist ein Ende der Maßnahmen nicht absehbar. Die zum 31. Dezember 2018 bestehende Rückstellung wird auf Basis einer ewigen Rente mit einem Zinssatz von 2,51 % und einer Preis- und Kostensteigerung von 2,07 % (Realzins 0,44 %) ermittelt und beträgt 2.872,8 Mio. €. In dieser Rückstellung ist der Bewertungsunterschied, der sich aus der Anwendung des BilMoG gegenüber dem HGB a. F. ergibt, in Höhe von 2.649,9 Mio. € enthalten.

Grubenwasserhaltung

Bei der Grubenwasserhaltung unter Tage werden die anfallenden Wässer während der Produktionsphase zur Aufrechterhaltung der Steinkohlenförderung an die Tagesoberfläche gepumpt und einem Vorfluter zugeführt. Damit war die Grubenwasserhaltung bis zur Stilllegung des letzten Bergwerkes dem laufenden Betrieb zuzurechnen und es war grundsätzlich keine Rückstellung zu bilden. Die Rückstellung für die ewige Grubenwasserhaltung war ein neuer Sachverhalt im Altlastengutachten, war für die Zeit nach Einstellung des subventionierten Steinkohlenbergbaus zu bilden und wurde über einen Ausgleichsanspruch gegen die RAG-Stiftung abgedeckt. Diese Rückstellung wird mit den jährlich anfallenden betrieblichen Aufwendungen für Grubenwasserhaltung, die derzeit zur Aufrechterhaltung der Produktion anfallen, unter Berücksichtigung einer entsprechend aktualisierten Entwicklung der künftig zu fördernden Wassermengen, der Berücksichtigung der voraussichtlichen Technik, der erwarteten Investitionen auf Basis einer ewigen Rente mit einem Zinssatz von 2,51 % sowie einer Preis- und Kostensteigerung von 2,07 % (Realzins 0,44 %) zum 31. Dezember 2018 bewertet. Zum Jahresabschluss 2018 wird diese Rückstellung mit 44.016,4 Mio. € bilanziert.

Auf Basis der dargelegten Berechnung der Ewigkeitslasten, für deren Finanzierung die RAG-Stiftung mit Einstellung des subventionierten Bergbaus einsteht, wurden die nachfolgenden Ausgleichsansprüche gegen die RAG-Stiftung ermittelt. Die Ausgleichsansprüche werden auf der Passivseite von den entsprechenden Rückstellungen für Ewigkeitslasten offen abgesetzt.

Ausgleichsansprüche aus Ewigkeitslasten gegen die RAG-Stiftung in Mio. €

	Ausgleichsansprüche zum 31.12.2018
	Stand: Rahmenvereinbarung ^*	Stand: 31.12.2018
Ewigkeitslasten
Dauerbergschäden	1.324	15.998
Grundwasserreinigung	341	2.873
Grubenwasserhaltung	5.208	44.016
Summe	6.873	62.887

^* vor Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes

Ermittlung der Altlasten sowie der Ausgleichsansprüche im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019

Die Rückstellungen für Altlasten werden innerhalb der jeweiligen Rückstellungskategorie bilanziert. Diese Verpflichtungen werden durch entsprechende Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand im Rahmen des Bewilligungsbescheides 2019 bis zu einem maximalen Betrag von 2.121,0 Mio. € ausgeglichen. Die RAG hat ab 2019 für diese Lasten einen Eigenbeitrag von 61,0 Mio. € zu tragen. Die Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand sind den sonstigen Vermögensgegenständen zugeordnet.

Altersversorgung sowie Sicherung und Nachverfüllung Schächte

Durch den Übergang von den Null-Kupon-Zinsswaps auf die handelsrechtlichen Zinssätze bei der Bewertung dieser Verpflichtungen seit dem Jahresabschluss 2018 ergeben sich keine Deckungslücken für diese Verpflichtungen, da die Deckungslücken sich allein aus der Differenz zwischen der Bewertung der Verpflichtungen mit dem Null-Kupon-Zinsswaps und mit dem handelsrechtlichen Zins ergaben.

Bergschäden

Die Rückstellungen für verursachte, noch nicht entstandene Bergschäden werden im Produktionsbereich nach dem fünffachen bereinigten jährlichen Durchschnittsaufwand der letzten zehn Jahre unter Berücksichtigung der bisherigen Preisentwicklung errechnet. Die Rückstellungen der Stillstandsbereiche zum Zeitpunkt der kohlepolitischen Vereinbarungen wurden, sofern erforderlich, auf Basis neuer Erkenntnisse angepasst. Auf Grundlage dieser Erfahrungswerte wird für die zum Zeitpunkt der kohlepolitischen Vereinbarungen noch produzierenden Bergwerke neben den bisher gebildeten Rückstellungen eine zusätzliche Rückstellung bilanziert, die die Deckungslücke für Bergschäden abdeckt. Hieraus werden bei Bedarf Rückstellungen für entstandene Bergschäden gebildet und weiterentwickelt.

Die Rückstellungen betragen zum 31. Dezember 2018 unter Berücksichtigung der erfolgten Inanspruchnahmen 379,6 Mio. €.

Schachtsanierung

In der Verantwortung der RAG stehen die alten Schächte in den Berechtsamen der RAG in Nordrhein-Westfalen und die alten Schächte und Stollenmundlöcher in der Berechtsame im Saarland. Für die Schächte/Stollen sind Rückstellungen für Aufwendungen, die zur Gefahrenabwehr voraussichtlich notwendig werden, gebildet worden. Die Schächte werden im Wesentlichen in drei Kategorien eingeordnet, die sich an der jeweiligen Teufe und dem Sicherheitsstand orientieren. Für die Schächte, die im Altlastengutachten der KPMG genannt sind, existieren derzeit die Daten über die Lage der Schächte sowie teilweise über deren Teufe (Schachtkataster), nicht aber über den Zustand der einzelnen Schächte. In einem weiteren Schritt ist der jeweilige Schachtzustand zu erfassen sowie eine Priorisierung hinsichtlich der Dringlichkeit der Sanierung durchzuführen. Gemäß dem aufgebauten Schachtkataster ist von insgesamt rund 5.000 alten Schächten und Stollenmundlöchern auszugehen. Für das Risiko der Aufwendungen, die im Zusammenhang mit diesen alten Schächten und der zum Teil noch notwendigen dauerstandsicheren Verfüllung der bekannten Schächte stehen, ist im Jahresabschluss eine Rückstellung gebildet, die die Deckungslücke für die notwendige Schachtsanierung abdeckt. Die Rückstellung beträgt zum 31. Dezember 2018 unter der Berücksichtigung der erfolgten Inanspruchnahmen 419,9 Mio. €.

Personelle Abwicklungskosten und Sonstige Altlasten

Die Verpflichtung für die sogenannten Abwicklungskosten umfasst die technischen und administrativen Tätigkeiten für die Stillsetzung der Bergwerke und Betriebe, die nach Auslauf des subventionierten Steinkohlenbergbaus notwendig sind. Hierzu zählt auch das Belegschaftssystem, das die Aufwendungen für Leistungen an die Belegschaft abdeckt. Die Tätigkeiten fallen für die rund dreijährige Nachlaufphase sowie für die Abwicklung der endlichen Altlasten auf der Zeitachse an. Die bilanzierte Rückstellung entspricht der Deckungslücke analog dem Altlastengutachten und wird auf Basis einer endlichen Verpflichtung mit einer Ausgabenlinie über 50 Jahre bemessen.

Zu den Sonstigen Altlasten zählen sämtliche Lasten, die im Rahmen des KPMG-Gutachtens betrachtet wurden, für die allerdings keine separate Deckungslücke ermittelt wurde. Dies sind im Einzelnen die Rückstellungen für Abbruchmaßnahmen, für Flächensanierung/Rekultivierung von Bergehalden, für Bergschäden, für Sozialplanrückstellungen, die nicht dem Stilllegungsaufwand zugeordnet worden sind, für die Nachuntersuchung gemäß Gesundheitsschutzverordnung, für Stilllegungsmaßnahmen sowie für sonstige Verpflichtungen im Rahmen der Endabwicklung.

Die Rückstellungen sind zum 31. Dezember 2018 in Höhe von 698,4 Mio. € bilanziert.

Zukünftige Entwicklung der Alt- und Ewigkeitslasten

Die Höhe der Ewigkeitslasten ist neben der Entwicklung der Bemessungsgrundlagen insbesondere von der künftigen Preis- und Zinsentwicklung abhängig. Zum 31. Dezember 2018 sind für die wasserbezogenen Ewigkeitslasten entsprechend den Annahmen ein Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatz für eine 30-jährige Laufzeit von 2,51 % (Vorjahr Null-Kupon-Zinsswaps 2,051 %), der sich auf Basis der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten handelsrechtlichen Zinssätze ergibt, und eine Preis- und Kostensteigerung von 2,07 % (Vorjahr 1,73 %) angesetzt worden, also ein Realzinssatz von 0,44 % (Vorjahr 0,321 % Basis Null-Kupon-Zinsswaps). Dies entspricht bei der Berechnung der Barwerte der ewigen Renten einem Faktor von circa 227 (Vorjahr 312 Basis Null-Kupon-Zinsswaps) der Bemessungsgrundlage. Die Veränderungen der Verpflichtungen gegenüber dem Vorjahr ergeben sich im Wesentlichen aus den geänderten Zinssätzen (handelsrechtliche Zinssätze anstelle von Null-Kupon-Zinsswaps) sowie aus geänderten Bemessungsgrundlagen für die Ewigkeitslasten. Sofern sich die Preis- und Zinsannahmen unterschiedlich entwickeln, führt dies zu höheren/niedrigeren Deckungslücken und dementsprechenden Rückstellungen.

Die zukünftige Entwicklung der Altlasten ist von der jeweiligen Bemessungsgrundlage sowie der künftigen Preis-und Zinsentwicklung abhängig. Künftige Preis- und Zinsentwicklungen führen damit je nach Ausprägung zu einem Anstieg/Rückgang der Rückstellungen für Altlasten.

Auf Basis der dargelegten Berechnung der Alt- und weiteren Ewigkeitslasten sind die nachfolgend aufgeführten Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand abgeleitet worden. Sofern es bereits vor 2019 notwendig ist, Verpflichtungen aus Altlasten zu erfüllen, werden auch diese Ausgleichsansprüche gegen den Bewilligungsbescheid 2019 aufrechterhalten. Die Ausgleichsansprüche werden auf der Aktivseite unter den Forderungen ausgewiesen.

Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand auf Basis des Bewilligungsbescheides 2019 in Mio. €

	Ausgleichsansprüche zum 31.12.2018	Bilanzierte Ausgleichsansprüche zum 31.12.2018
	Stand: Rahmenvereinbarung ^*	Stand: 31.12.2018
Altlasten
Altersversorgung	461	3
Sicherung und Nachverfüllung Schächte	54	-
Bergschäden	422	389
Schachtsanierung	645	430
Personelle Abwicklungskosten und sonstige Altlasten	600	698
Summe	2.182	1.520
Summe BWB (max. 2.121)	2.121	1.520
Eigenanteil RAG (Abzugsposten)	61	-

^* vor Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes

Ausgleichsansprüche für Altlasten gegen die öffentliche Hand entsprechen grundsätzlich den Verpflichtungen unter Berücksichtigung der handelsrechtlichen Zinssätze statt Null-Kupon-Zinsswaps. Die Ermittlung der Ausgleichsansprüche gegen die öffentliche Hand im Zusammenhang mit dem Bewilligungsbescheid 2019 wurde im Berichtsjahr umgestellt, weil eine Berechnung nicht mehr bei allen Verpflichtungen aufgrund eines negativen Realzinssatzes durchführbar war. Die daraus resultierenden Unterschiedsbeträge zu den Forderungen aus Ausgleichsansprüchen sind der obigen Tabelle zu entnehmen.

Bei der Altersversorgung resultiert der Rückgang aus der Berechnung dieser Rückstellung mit dem HGB-Zinssatz statt dem Null-Kupon-Zinsswap.

Der Rückgang der Forderungen aus Ausgleichsansprüchen für Sicherung und Nachverfüllung alter Schächte resultiert wie bei der Altersversorgung aus der Umstellung der Berechnung mit handelsrechtlichen statt Null-Kupon-Zinssätzen.

Der Rückgang der Forderungen aus Ausgleichsansprüchen für verursachte Bergschäden nach Einstellung der Förderung im Sinne des KPMG-Gutachtens resultiert zum einen aus der Umstellung der Berechnung mit einem HGB-Zinssatz statt Null-Kupon-Zinsswap und zum anderen aus der Umstellung der Berechnung von einer ewigen Rente auf eine 30-jährige Ausgabenlinie. Die Umstellung auf die 30-jährige Ausgabenlinie erfolgte vor dem Hintergrund, dass aufgrund von aktuellen Untersuchungen nunmehr die gefestigte Erkenntnis vorliegt, dass diese Verpflichtungen einen endlichen Charakter haben und somit die Betrachtungszeiträume von 30 Jahren zugrunde zu legen sind.

Der Rückgang bei der Schachtsanierung ist auf die Erweiterung der Ausgabenlinie auf 50 Jahre sowie auf der Berechnung der Rückstellung mit dem HGB-Zinssatz statt dem Null-Kupon-Zinsswap zurückzuführen.

Der Anstieg bei den Ausgleichsansprüchen für personelle Abwicklung ist auf die Erkenntnisse aus aktuellen Untersuchungen bezüglich des Wert- und Mengengerüstes (durchschnittliche Kosten der Beschäftigten, Anzahl Beschäftigte) zurückzuführen.

Honorare des Abschlussprüfers

Für die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Jahresabschlusses, PricewaterhouseCoopers. GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, sind folgende Honorare in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:

in Mio. €

	2018	2017
a. Abschlussprüfungsleistungen	1,2	1,1
vorzunehmende Korrektur für das Vorjahr (+)/aus dem Vorjahr (-)	-	-
b. Andere Bestätigungsleistungen	0,2	0,3
c. Steuerberatungsleistungen	-	-
d. Sonstige Leistungen	-	-
für das Geschäftsjahr berechnetes Gesamthonorar	1,4	1,4
Korrektur für das Vorjahr (+)/aus dem Vorjahr (-)	-	-
Gesamthonorar	1,4	1,4

Gesamtbezüge des Vorstandes und Aufsichtsrates sowie ehemaliger Vorstandsmitglieder

Die Gesamtbezüge des Vorstandes für das Geschäftsjahr 2018 belaufen sich auf 4,4 Mio. € (Vorjahr: 4,7 Mio. €).

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 4,8 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €).

Ruhestandsbezüge für diese Personengruppe sind mit 45,7 Mio. € (Vorjahr: 33,9 Mio. €) als Rückstellungen bilanziert.

Die Bezüge des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2018 betragen 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,9 Mio. €).

Ereignisse nach Schluss des Geschäftsjahres

Mit Wertstellung zum 31. Januar 2019/1. Februar 2019 wurden Beihilfen von insgesamt 1.034,1 Mio. € inklusive 67,0 Mio. € für die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH ausgezahlt.

Die Beihilfen für die RAG betreffen mit 817,4 Mio. € den Absatzplafond 2018 und mit 149,7 Mio. € den Stilllegungsplafond. Die Beihilfen zum Ausgleich von Stilllegungsbelastungen werden ab dem Zeitpunkt der Stilllegung über den jeweiligen Verteilungszeitraum gleichmäßig verteilt bei der Abrechnung der entsprechenden Jahresplafonds geltend gemacht. Für das Jahr 2018 beträgt der Wert hierfür 149,8 Mio. €. Darüber hinaus werden Veränderungen der Stilllegungsaufwendungen ab dem Jahr nach der Stilllegung im aktuellen Jahresplafond abgerechnet. Für das Jahr 2018 betragen diese Stilllegungsaufwendungen -0,1 Mio. €.

Essen, den 12. März 2019

RAG AKTIENGESELLSCHAFT

Der Vorstand

Schrimpf

Dr. Rupp

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die RAG AKTIENGESELLSCHAFT, Essen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der RAG AKTIENGESELLSCHAFT, Essen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2018 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der RAG AKTIENGESELLSCHAFT für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2018 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2018 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	§ identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder
•	unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	§ gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	§ beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	§ ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	§ beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	§ beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	§ führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 12. März 2019

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lutz Granderath, Wirtschaftsprüfer

Joachim Gorgs, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrates

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Ende 2018 wird endgültig keine deutsche Steinkohle mehr gefördert. Ein nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa wichtiger Industriezweig endet damit. Die RAG hat den kohlepolitischen Auftrag umgesetzt - wie vereinbart ohne Entlassungen in den Arbeitsmarkt, bei Einhaltung aller vertraglichen Lieferverpflichtungen. Über die erfolgreiche Umsetzung dieser kohlepolitischen Vereinbarungen aus dem Jahr 2007 hat der Vorstand regelmäßig und umfassend informiert.

Der Aufsichtsrat stand auch im Geschäftsjahr 2018 im regelmäßigen Dialog mit dem Vorstand der RAG Aktiengesellschaft (RAG) und hat ihn bei der Leitung des Konzerns beraten und überwacht.

In vier Sitzungen wurde der Aufsichtsrat über den Geschäftsverlauf sowie die strategische und operative Weiterentwicklung des Konzerns informiert. Zudem unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat regelmäßig schriftlich über die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Quartalen und über Sonderthemen. Auf der Basis ausführlicher Entscheidungsvorlagen war der Aufsichtsrat in sämtliche Entscheidungen, die seiner Zustimmung bedurften, unmittelbar eingebunden und hat seine Beschlüsse nach intensiver Erörterung gefasst.

Über Ereignisse, die für die Entwicklung des Konzerns von wesentlicher Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsratsvorsitzende stets unverzüglich und umfassend informiert.

Das Präsidium sowie der Finanz-, Investitions- und Prüfungsausschuss traten zu jeweils vier Sitzungen zusammen. Der Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten kam zu einer Sitzung zusammen. Diese Ausschüsse bereiteten die Beschlüsse des Aufsichtsrates vor.

Die planmäßige und sozialverträgliche Beendigung der subventionierten Förderung der Steinkohle in Deutschland bis zum Ende des Jahres 2018 wurde am 7. Februar 2007 in einem Eckpunktepapier, das ein Gesamtpaket von Verträgen und Vereinbarungen vorsah, beschlossen. Zu ihrer Umsetzung wurden u. a. die Rahmenvereinbarung "Sozialverträgliche Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus in Deutschland" vom 14. August 2007 und das Steinkohlefinanzierungsgesetz vom 20. Dezember 2007 verabschiedet.

Die Genehmigung der staatlichen Beihilfen für die Stilllegung des deutschen Steinkohlenbergbaus durch die Europäische Kommission erfolgte am 7. Dezember 2011. Mit den Bewilligungsbescheiden des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bis 2019 ist die ausreichende Finanzierung des Auslaufprozesses gesichert. Vor diesem Hintergrund wurden die Stilllegungen der letzten beiden Bergwerke Prosper-Haniel und Ibbenbüren sowie der Zentralwerkstatt Prosper und der Sonstigen Betriebe der Bergbauunternehmen jeweils zum 31. Dezember 2018 durch den Aufsichtsrat bereits in den Jahren 2015 und 2016 beschlossen. Die Stilllegungsbeschlüsse erfolgten mit Ausnahme der Betriebsteile, die für die Bearbeitung der Altlasten und Ewigkeitsaufgaben benötigt werden. Die RAG bleibt auch nach Beendigung der Steinkohlenförderung für die Bearbeitung der Altlasten und Ewigkeitsaufgaben verantwortlich.

Nach der Beendigung der Steinkohlenförderung rücken die Bearbeitung der bergbaulichen Altlasten und Ewigkeitsaufgaben in den Fokus. Mit den in diesem Zusammenhang stehenden Aufgaben hat sich der Aufsichtsrat eingehend beschäftigt. So wurden bereits organisatorische Veränderungen vorgenommen. Der Vorstand wurde von drei auf zwei Mitglieder verkleinert. Damit einhergehend hat der Aufsichtsrat Herrn Peter Schrimpf zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellt.

Es ist vorgesehen die RAG Deutsche Steinkohle AG, wie auch die RAG Konzernrevision GmbH, rückwirkend zum 1. Januar 2019 auf die RAG zu verschmelzen. Die Aufgaben der RAG Konzernrevision werden unter Wahrung der Unabhängigkeit seit dem 1. Januar 2019 direkt durch die RAG wahrgenommen.

Schwerpunkte der Beratungen des Aufsichtsrates waren zudem auch im Jahr 2018 die Umsetzung der Grubenwasserhaltungskonzepte in Nordrhein-Westfalen und im Saarland sowie die jeweiligen Genehmigungssituationen. Der grundlegende Wandel in den Geschäftsprozessen erfordert darüber hinaus ein neues Personalkonzept. Dieses hat der Vorstand dem Aufsichtsrat ausführlich erläutert.

Der Finanz-, Investitions- und Prüfungsausschuss hat die Beschlussgegenstände des Aufsichtsrates und im Rahmen seiner Beratungen über den Jahres- und Konzernabschluss 2018 auch das durch den Wirtschaftsprüfer geprüfte Risikomanagementsystem eingehend erörtert. Der Ausschuss hat sich in allen Sitzungen mit der Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems in den relevanten Risikofeldern befasst und ist damit der Verpflichtung zur Wirksamkeitskontrolle des Internen Kontroll- und Risikomanagementsystems gemäß § 107 Abs. 3 AktG nachgekommen. Es liegt eine umfassende Dokumentation aller wesentlichen Risikothemen vor, die kontinuierlich überprüft und, falls erforderlich, aktualisiert wird. Auch die Tätigkeit der Konzernrevision und das Compliance Management-System, das den Rahmen für ein rechtskonformes Verhalten bildet, waren Gegenstand der Beratungen.

Einen weiteren wesentlichen Bestandteil der Beratungen des Ausschusses bildeten vor dem Hintergrund des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes die Kapitalanlagen der RAG.

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf (PwC), hat den Jahresabschluss 2018 sowie den Lagebericht der RAG eingehend geprüft und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB erteilt. Das Risikomanagement wurde aufgrund des vom Aufsichtsrat erteilten Auftrages in die Jahresabschlussprüfung einbezogen. Ferner hat PwC den Konzernabschluss sowie den Konzernlagebericht der RAG eingehend geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk gemäß § 322 HGB versehen.

Der Jahresabschluss, der Lagebericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers sowie der Konzernabschluss, der Konzernlagebericht und der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers haben für das Geschäftsjahr 2018 allen Mitgliedern des Aufsichtsrates vorgelegen. In der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates am 4. April 2019 hat der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet; es wurden die Abschlussunterlagen und der Bericht des Prüfers erörtert.

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Votum des Abschlussprüfers an und erhebt gegen die Berichte keine Einwände. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss 2018 ist damit festgestellt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Herr Dr. Werner Müller, legte sein Amt mit Ablauf des 23. Mai 2018 nieder. Seine Nachfolge trat ab dem 24. Mai 2018 Herr Bernd Tönjes an. Ferner schieden Herr Mirko Skela zum 31. Januar 2018, Herr Thomas Kretschmann zum 31. März 2018 sowie Herr Kurt Hay zum 30. Juni 2018 aus dem Gremium aus. Als Nachfolger wurden Herr Sandro Atzori ab dem 1. Februar 2018, Frau Anja Schmidt ab dem 1. April 2018 sowie Herr Harald Sikorski ab dem 1. Juli 2018 in den Aufsichtsrat gewählt.

Der Aufsichtsrat dankt den Herren Dr. Müller, Skela, Kretschmann und Hay für die geleistete Arbeit in diesem Gremium. Unter ihrer Beteiligung sind viele Entscheidungen zum Wohle des Unternehmens und seiner Mitarbeiter getroffen worden.

Der Aufsichtsrat dankt den Jubilaren und allen Belegschaftsmitgliedern, die 2018 aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind, für ihre langjährigen treuen Dienste zum Wohle des Unternehmens.

Der Dank des Aufsichtsrates gilt auch den Vorständen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Betriebsräten des RAG-Konzerns und der verbundenen Unternehmen für ihren besonderen Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit.

Bernd Tönjes,
Vorsitzender des Aufsichtsrates der RAG Aktiengesellschaft
Vorsitzender des Vorstandes der RAG-Stiftung

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