Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft

Hannover

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach § 21 EntgTranspG (2019)

1. Statistische Angaben

	2016	2019	Delta
Durchschnittliche Gesamtzahl weiblicher Beschäftigter	747	771	24
Durchschnittliche Gesamtzahl männlicher Beschäftigter	226	244	18
Durchschnittliche Gesamtzahl weiblicher Beschäftigter in Teilzeit	341	346	5
Durchschnittliche Gesamtzahl weiblicher Beschäftigter in Vollzeit	406	425	19
Durchschnittliche Gesamtzahl männlicher Beschäftigter in Teilzeit	34	24	-10
Durchschnittliche Gesamtzahl männlicher Beschäftigter in Vollzeit	192	220	28

2. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und ihre Wirkung

―	Home-Office zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf
―	Kindergarten-Zuschuss zur Förderung von beschäftigten Eltern
―	Anpassung der Arbeitszeit gemäß Arbeitnehmerwunsch zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf

3. Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit

―	Jährliche Überprüfung der Gehälter im Rahmen der Budgetphase

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 09.06.2021 festgestellt.

Ergebnisverwendung:

Auszug aus dem Protokoll Nr. 158 über die Gesellschafterversammlung der Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft am 09.06.2021

Top 3: Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung 2020

Der Gesellschafterausschuss beschließt, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von € 2.374.575,24

―	einen Betrag von € 184.680,00 auszuschütten und
―	den verbleibenden Betrag in Höhe von € 2.189.895,24 in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft hat ihren Sitz in Hannover und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hannover (HRB 5339). Sie ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die Bilanzierung und Bewertung erfolgten unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

2. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) sowie des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Aufwendungen für Altersversorgung (§ 275 Abs. 2 Nr. 6 Buchstabe b) und die Zinsaufwendungen sind nicht mit dem Vorjahr vergleichbar, da zur klareren Darstellung der Ertragslage die Erfolgsauswirkungen aus der Veränderung des Rechnungszinssatzes, der bei der Bewertung der Pensions- und Jubiläumsrückstellungen zur Anwendung kommt, (versicherungsmathematische Verluste) unter Anwendung des Wahlrechts der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung 30 (IDW RS HFA 30) Rn. 87 ab dem Geschäftsjahr 2020 im Finanzergebnis ausgewiesen werden. Der hier ausgewiesene Betrag beläuft sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 3.940 (Vorjahr TEUR 4.308). Eine Anpassung der Vorjahreszahlen erfolgte nicht.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten bewertet und planmäßig über 3 Jahre abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen nach der voraussichtlichen technischen oder wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Alle ab dem Geschäftsjahr 2008 angeschafften beweglichen Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden linear abgeschrieben. Bei Anschaffungen vor 2008 werden, soweit steuerlich zulässig und sinnvoll, degressive Abschreibungen vorgenommen, wobei der Übergang von der degressiven auf die lineare Abschreibungsmethode erfolgt, sobald diese zu höheren Abschreibungsbeträgen führt. Im Sachanlagevermögen haben wir Nutzungsdauern zwischen 3 und 40 Jahren.

Im Geschäftsjahr zugegangene geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu einer Höhe von € 800,00 werden sofort abgeschrieben.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung notwendiger Wertberichtigungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung oder erforderlicher Wertaufholungen bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit ihren Nennwerten angesetzt. Erkennbaren Risiken wird durch Einzelwertberichtigungen und Ansatz von Pauschalwertberichtigungen auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1,0 % Rechnung getragen.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihren Nominalbeträgen bewertet.

Aktive latente Steuern werden gem. § 274 Abs. 1 HGB angesetzt und bewertet.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinssatzes von 2,31 % p.a. (10-Jahres-Durchschnitt), berechnet. Die Bewertung der Versorgungsverpflichtungen wird mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren ("Projected Unit Credit Method") vorgenommen. Bei der Rückstellungsberechnung der unmittelbaren Versorgungsverpflichtungen wird eine jährliche Gehaltserhöhung in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 2,0 %) berücksichtigt. Die Entwicklung der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung wurde unverändert mit einem Steigerungsbetrag von € 100,00 für jedes Jahr angenommen. Alle laufenden Renten werden jährlich um 1,0 % angepasst. Bei Leistungen, die auf vor dem 01.01.1999 erteilten Zusagen beruhen, wird eine jährliche Anpassung in Höhe der langfristigen Erwartungen hinsichtlich der Inflationsrate (1,95 %) bei der Bewertung berücksichtigt. Ferner wird eine Fluktuationsrate in Höhe von 1,5 % unterstellt.

Die Bewertung der Jubiläumsrückstellung erfolgt nach der "Projected Unit Credit Method" unter Verwendung der "Richttafeln 2018G" von Professor Heubeck unter Ansatz eines Rechnungszinssatzes von 1,61 % (Vorjahr 1,96 %). Es wird eine jährliche Gehaltserhöhung in Höhe von 2,0 % berücksichtigt.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrag bewertet. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken in angemessener Höhe. Bei der Bewertung des Erfüllungsbetrages werden Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem von der Deutschen Bundesbank bekanntgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst. Für 2020 beträgt der Zinssatz für die Abzinsung der übrige sonstigen Rückstellungen 0,44 % bis 1,26 %. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger unterliegen nicht der Abzinsung.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

4. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 sind in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Angaben zum Anteilsbesitz:

Name der Gesellschaft	Anteil am Eigenkapital	Eigenkapital 31.12.2020 T€	Jahresergebnis 2020
			T€
Innotax GmbH Steuerberatungsgesellschaft, Hannover	100,0 %	1.876	0 ^*
Diplom-Kaufmann Fritz Stadie GmbH Steuerberatungsgesellschaft, Hannover	100,0 %	26	0 ^*
Treuhandgesellschaft Deutscher Apotheken und pharmazeutischer Betriebe mbH - Wirtschaftsberatungsgesellschaft - Hannover	100,0 %	29	-1

^* Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen und Jubiläumsrückstellungen betreffen. Bei der Bewertung der latenten Steuern wurde ein kombinierter Steuersatz von 31,6 % angewendet.

Die aktiven latenten Steuern haben sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt:

	01.01.2020	Zuführung	Auflösung	31.12.2020
	T€	T€	T€	T€
Sachanlagevermögen	156	0	28	128
Rückstellungen für Pensionen	7.073	985	0	8.058
Sonstige Rückstellungen	315	97	0	412
	7.544	1.082	28	8.598

Eigenkapital

Das voll eingezahlte Stammkapital beträgt unverändert zum Vorjahr T€ 1.539.

Die Geschäftsführung schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2020 einen Betrag von T€ 185 an die Gesellschafter auszuschütten. Ausschüttungsgesperrte Beträge sind in Höhe des Bestands der aktiven latenten Steuern (T€ 8.598) sowie in Höhe des Unterschiedsbetrags nach § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB (T€ 7.823) gegeben.

Rückstellungen

Der Unterschiedsbetrag bei den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen zwischen Erfüllungsbetrag auf Basis des 10-Jahres-Durchschnittszinssatzes (2,31 %) und dem auf Basis des 7-Jahres-Durchschnittszinssatzes (1,61 %) beträgt T€ 7.823 (Vorjahr: T€ 7.757).

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Zielbonuszahlungen einschließlich Sozialversicherungsbeiträgen an Mitarbeiter mit Führungsaufgaben, deren Stellvertreter und Steuerberater (T€ 3.531) sowie Jubiläumsverpflichtungen (T€ 2.658) und Urlaubsverpflichtungen (T€ 1.836).

Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten (T€ 1.022) wurden gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem Deckungsvermögen der Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 1.022, dessen Zeitwert den Anschaffungskosten entspricht, verrechnet. Darüber hinaus wurden Rückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitvereinbarungen in Höhe von T€ 103 mit korrespondierendem Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB in Höhe von T€ 60 verrechnet.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten enthalten zum 31.12.2020 wie im Vorjahr nur Posten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Sämtliche Verbindlichkeiten sind unbesichert.

5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt. Sie gliedern sich wie folgt auf:

Umsatzerlöse aus typischen Leistungen:

	2020	2019
	T€	T€
Buchführungsleistungen	33.756	32.095
Erstellung von Jahresabschlüssen/Steuererklärungen	25.852	26.012
Lohn- und Gehaltsabrechnungen	8.447	8.030
Beratungsleistungen und sonstige Umsatzerlöse	3.871	3.991
	71.926	70.128

Umsatzerlöse aus atypischen Leistungen in Höhe von T€ 1.239 umfassen Erlöse aus Vermietung sowie Erlöse aus der Erbringung von weiteren Dienstleistungen.

Sonstige Betriebliche Erträge

Der Posten enthält Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren in Höhe von T€ 2.429, die von außergewöhnlicher Größenordnung sind.

Personalaufwand

Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten keine versicherungsmathematischen Verluste mehr (Vorjahr TEUR 4.308), da diese im Finanzergebnis ausgewiesen werden.

Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Posten enthält Grundsteuern in Höhe von T€ 59 und Kraftfahrzeugsteuern in Höhe von T€ 26.

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis beinhaltet Aufwendungen aus der Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von TEUR 5.335 (Vorjahr TEUR 1.515). Der versicherungsmathematische Zinseffekt beträgt TEUR 3.940.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Aus der Zunahme der aktiven latenten Steuern gemäß § 274 Abs. 1 HGB resultieren Erträge in Höhe von T€ 1.053 (Vorjahr: T€ 1.311).

6. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse

Es besteht ein Haftungsverhältnis aus einer Bürgschaft i. H. v. T€ 50 für ein verbundenes Unternehmen. Mit einer Inanspruchnahme aus der Bürgschaft wird nicht gerechnet, da davon ausgegangen wird, dass das verbundene Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen kann.

Gesamtbetrag der sonstigen Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Mietverpflichtungen in Höhe von T€ 6.561. Die übrigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs.

Das Bestellobligo bewegt sich im üblichen Rahmen.

Abschlussprüferhonorar

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Honorar beträgt T€ 35 und entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.

Nachtragsbericht

Es liegen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres vor, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Angaben der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt

Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten im Geschäftsjahr ergibt sich wie folgt:

	2020	2019
Fachliche Mitarbeiter	717	804
(davon Auszubildende)	(50)	(56)
Verwaltungsmitarbeiter/sonstige Mitarbeiter	243	209
(davon Auszubildende)	(13)	(5)
	960	1.013

Die Mitarbeiterzahl i. S. d. § 285 Nr. 7 HGB beträgt 897 (Vorjahr 952).

Gesamtbezüge der früheren Mitglieder der Geschäftsführung

Die gezahlten Altersrenten an ehemalige Geschäftsführer einschließlich der Zahlungen aus Altersteilzeit-Arbeitsverhältnissen belaufen sich auf T€ 234. Die für die früheren Mitglieder der Geschäftsführung gebildeten Rückstellungen betragen T€ 4.088.

Gesamtbezüge des Aufsichtsrates

Die Aufsichtsratsvergütungen betrugen im Geschäftsjahr T€ 339.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat

Zu Geschäftsführern i. S. § 6 GmbHG waren im Geschäftsjahr bestellt:

Tobias Meyer, Dipl.-Ök., Wirtschaftsprüfer, Steuerberater (Sprecher der Geschäftsführung)

Andreas Ahrens, Dipl.-Ök., Steuerberater (Geschäftsführer)

Die Geschäftsführung setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Tobias Meyer, Dipl.-Ök., Wirtschaftsprüfer, Steuerberater (Sprecher der Geschäftsführung)

Andreas Ahrens, Dipl.-Ök., Steuerberater (Geschäftsführer)

Dr. Frank Diener, Dipl.-Vw. (Generalbevollmächtigter)

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Dr. Peter Froese	selbständiger Apotheker	Vorsitzender
Frank Bremmert ¹	Steuerberater
Andreas Buck	selbständiger Apotheker
Hans-Peter Hotes ¹	Angestellter, Dipl.-Volkswirt
André Kies ¹	Angestellter
Claudia Knorr ¹	Angestellte, Dipl.-Kauffrau
Jens Dobbert	selbständiger Apotheker
Magdalene Linz	selbständige Apothekerin
Eckhard Lüdering	Bankvorstand der Deutschen Apotheker- und Arztebank eG Stellvertretender Vorsitzender
Dr. Michael Mainka	selbständiger Apotheker
Yvonne Stroisch ¹	Steuerberaterin
Bernhard Thürmer	selbständiger Apotheker

¹⁾ Arbeitnehmervertreter

Hannover, 23.04.2021

Die Geschäftsführer

Tobias Meyer, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Andreas Ahrens, Steuerberater

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software und Lizenzen		310.832,00	124.454,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	18.268.667,65		15.718.248,77
2. Technische Anlagen und Maschinen	33.545,00		40.525,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.507.624,00		5.738.102,00
4. Anlagen im Bau	51.589,97		227.013,40
		24.861.426,62	21.723.889,17
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.926.693,77		1.926.693,77
2. Genossenschaftsanteile	3.075.765,00		3.075.765,00
- davon an Gesellschaftern: EUR 3.075.000,00 (Vorjahr: EUR 3.075.000,00) -
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	63.628.705,26		59.073.089,07
4. Sonstige Ausleihungen	11.055,00		24.592,77
5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	2.634.342,17		2.389.091,93
		71.276.561,20	66.489.232,54
		96.448.819,82	88.337.575,71
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.701.582,22		12.868.559,00
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	197.697,54		0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände	570.686,30		356.928,74
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 112.334,59 (Vorjahr: EUR 99.601,85) -
- davon gegen Gesellschafter: EUR 48.060,09 (Vorjahr: EUR 5.929,29) -
		12.469.966,06	13.225.487,74
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		3.137.407,24	6.427.674,55
- davon bei Gesellschaftern: EUR 2.994.260,98 (Vorjahr: EUR 6.109.997,27) -
		15.607.373,30	19.653.162,29
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		432.886,35	344.118,76
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		8.597.877,00	7.544.477,00
		121.086.956,47	115.879.333,76

PASSIVA

	31.12.2020		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	1.539.000,00		1.539.000,00
II. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	34.649.473,51		34.042.866,37
III. Jahresüberschuss	2.374.575,24		791.287,14
		38.563.048,75	36.373.153,51
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Pensionsrückstellungen	59.635.406,00		55.537.998,00
2. Steuerrückstellungen	38.000,00		105.983,00
3. Sonstige Rückstellungen	9.880.239,00		10.842.593,62
		69.553.645,00	66.486.574,62
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	10.091.960,83		9.523.267,55
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	931.676,46		838.727,43
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.698,00		273.392,03
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.942.082,41		2.382.373,60
- davon aus Steuern: EUR 1.483.439,13 (Vorjahr: EUR 2.208.383,10) -
- davon gegenüber Gesellschafter: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 29.736,77) -
		12.968.417,70	13.017.760,61
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.845,02	1.845,02
		121.086.956,47	115.879.333,76

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		73.164.846,04	71.299.711,49
2. Sonstige betriebliche Erträge		3.982.487,42	1.667.788,91
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen		407.065,32	287.603,14
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	43.607.662,21		40.961.844,23
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	8.958.865,20		13.072.904,92
- davon für Altersversorgung: EUR 1.503.918,37 (Vorjahr: EUR 6.030.485,94) -
		52.566.527,41	54.034.749,15
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.950.306,05	3.166.256,84
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		13.222.488,16	13.010.286,93
7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		681.196,85	886.870,40
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		7.513,63	5.861,12
9. Aufwendungen aus Verlustübernahme		33.670,51	403.374,61
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		5.532.295,63	1.624.300,41
- davon aus Aufzinsung: EUR 5.335.395,49 (Vorjahr: EUR 1.515.004,68) -
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		749.115,62	542.373,70
12. Ergebnis nach Steuern/Jahresüberschuss		2.374.575,24	791.287,14

Entwicklung des Anlagevermögens

- Anlage zum Anhang -

	Anschaffungskosten
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software und Lizenzen	1.509.732,02	312.062,03	0,00	7.273,67	1.829.067,72
2. Geschäfts- oder Firmenwert	470.648,00	0,00	0,00	0,00	470.648,00
	1.980.380,02	312.062,03	0,00	7.273,67	2.299.715,72
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	36.034.534,17	3.347.860,05	0,00	178.905,80	39.561.300,02
2. Technische Anlagen und Maschinen	327.792,22	3.645,37	0,00	0,00	331.437,59
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	14.442.543,27	2.693.216,08	946.806,28	831,93	16.189.785,00
4. Anlagen im Bau	227.013,40	11.587,97	0,00	-187.011,40	51.589,97
	51.031.883,06	6.056.309,47	946.806,28	-7.273,67	56.134.112,58
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.926.693,77	0,00	0,00	0,00	1.926.693,77
2. Genossenschaftsanteile	3.075.765,00	0,00	0,00	0,00	3.075.765,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	59.270.711,94	33.255.693,69	28.751.745,41	0,00	63.774.660,22
4. Sonstige Ausleihungen	24.592,77	2.400,00	15.937,77	0,00	11.055,00
5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	3.156.837,58	562.505,20	62.994,88	0,00	3.656.347,90
	67.454.601,06	33.820.598,89	28.830.678,06	0,00	72.444.521,89
	120.466.864,14	40.188.970,39	29.777.484,34	0,00	130.878.350,19

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software und Lizenzen	1.385.278,02	132.957,70	0,00	1.518.235,72
2. Geschäfts- oder Firmenwert	470.648,00	0,00	0,00	470.648,00
	1.855.926,02	132.957,70	0,00	1.988.883,72
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	20.316.285,40	976.346,97	0,00	21.292.632,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	287.267,22	10.625,37	0,00	297.892,59
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.704.441,27	1.830.376,01	852.656,28	9.682.161,00
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	29.307.993,89	2.817.348,35	852.656,28	31.272.685,96
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	91.870,41	0,00	6.207,22	85.663,19
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	91.870,41	0,00	6.207,22	85.663,19
	31.255.790,32	2.950.306,05	858.863,50	33.347.232,87

	Verrechnung Zeitwertkonten		Restbuchwerte
	Stand 1.1.2020	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software und Lizenzen	0,00	0,00	310.832,00	124.454,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	310.832,00	124.454,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00	18.268.667,65	15.718.248,77
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	0,00	33.545,00	40.525,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	0,00	6.507.624,00	5.738.102,00
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	51.589,97	227.013,40
	0,00	0,00	24.861.426,62	21.723.889,17
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	1.926.693,77	1.926.693,77
2. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	3.075.765,00	3.075.765,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	105.752,46	60.291,77	63.628.705,26	59.073.089,07
4. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	11.055,00	24.592,77
5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen	767.745,65	1.022.005,73	2.634.342,17	2.389.091,93
	873.498,11	1.082.297,50	71.276.561,20	66.489.232,54
	873.498,11	1.082.297,50	96.448.819,82	88.337.575,71

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Die Treuhand Hannover ist eine auf heilberufliche Mandate spezialisierte Steuerberatungsgesellschaft, die bundesweit mit 34 Niederlassungen vertreten ist. Sie ist Marktführer in der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung von Apothekenmandaten und Branchenexperte in der Beratung von Ärzten, Zahnärzten und weiteren Mandaten aus der Gesundheitsbranche.

Zu den Kerndienstleistungen der Treuhand Hannover gehören die Finanz- und Lohnbuchführung, die Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen und die steuerliche und betriebswirtschaftliche Gestaltungsberatung. Der Prozess der Buchführung wird durch die Nutzung von Schnittstellen zu Warenwirtschaftssystemen und anderen Vorsystemen sowie Scan-Lösungen unterstützt. Die steuerliche und betriebswirtschaftliche Beratung wird durch eine Vielzahl von Beratungsprodukten ermöglicht, die an den Bedürfnissen der Mandanten ausgerichtet sind.

Zum 31.12.2020 betreute die Treuhand Hannover GmbH 10.646 Mandate. Davon entfielen 3.254 Mandate auf Haupt- und Filialapotheken und 69 Mandate auf Apothekenverpächter. Weiterhin hat die Treuhand Hannover 948 Ärzte und Zahnärzte beraten. Des Weiteren hatten im Geschäftsjahr 1.135 gewerbliche Mandate und weitere Freiberufler sowie 5.240 Einzelpersonen bzw. Personenvereinigungen der Treuhand Hannover GmbH das Mandat erteilt.

Am Abschlussstichtag waren insgesamt 1.008 Mitarbeiter, davon 114 Steuerberater und Persönliche Berater sowie 10 Nachwuchsberater, die sich in der Ausbildung zum Steuerberater befinden, beschäftigt. Darüber hinaus waren 75 leitende Angestellte und Berater in den Stabsabteilungen tätig. Weiterhin beschäftigte die Treuhand Hannover 570 Steuerfachangestellte und vergleichbare Angestellte, 122 kaufmännische und vergleichbare Angestellte sowie 17 gewerbliche Arbeitnehmer, 70 Auszubildende und 30 sonstige Mitarbeiter.

Ziele, Strategie und Steuerungssystem

Die Treuhand Hannover unterstützt und fördert den wirtschaftlichen Erfolg ihrer heilberuflichen Mandanten durch eine individuelle und ganzheitliche Beratung. Hierdurch unterstützt sie sie auch in ihrer unabhängigen Berufsausübung und macht sie in jeder Hinsicht erfolgreicher. Niederlassungen und Zentralabteilungen arbeiten eng vernetzt zusammen, um Lösungen "aus einer Hand" anzubieten. Auch durch die Zusammenarbeit mit heilberuflichen Marktpartnern baut die Treuhand Hannover ihre Marktstellung als führende Steuerberatungsgesellschaft für Apotheken und Branchenexperte für die übrigen Heilberufe kontinuierlich aus.

Die Ziele der Treuhand Hannover werden durch strategische Ziele auf der Makro-Ebene konkretisiert. Die Ziele beinhalten ein rentables Wachstum der Gesellschaft unter Beachtung der erforderlichen Produktivität, den Ausbau der ganzheitlichen Mandantenberatung und der Positionierung als heilberuflicher Branchenexperte und Marktführer in der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung von Apotheken, das Management der Honorarerlöse, den Ausbau der Digitalisierung, die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und die Weiterentwicklung unserer personellen Ressourcen. Diese Ziele sind durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen und die erforderlichen Strukturen unterlegt.

Ein treuhandweit etablierter Steuerungs- und Planungsprozess unterstützt die Erreichung der Unternehmensziele. Er umfasst den Prozess der Strategieformulierung auf Ebene der einzelnen Organisationseinheiten, den iterativen Abgleich von Erwartungen und Anforderungen zwischen Geschäftsleitung, Niederlassungen und Zentralabteilungen, regelmäßig stattfindende Management-Tagungen und den Budgetprozess. Damit gewährleistet der Steuerungs- und Planungsprozess eine Verzahnung der Gesamtstrategie mit den Teilplänen von Niederlassungen und Stabsabteilungen, sorgt für eine Erweiterung der Handlungsspielräume der Führungskräfte, fördert ein abgestimmtes Denken und Handeln und unterstützt den treuhandweiten Lern- und Entwicklungsprozess.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des statistischen Bundesamtes um 5,0 % gefallen. Nach einer zehnjährigen Wachstumsphase ist die deutsche Wirtschaft damit durch die ökonomischen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie bedingt in eine ausgeprägte Rezession geraten, deren tiefgreifende Auswirkungen nur mit der Finanz- und Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 zu vergleichen sind. Insbesondere Teile des Handels und des Dienstleistungsbereichs waren massiv von Nachfragerückgängen betroffen.

Die Anzahl der erwerbstätigen Personen mit Wohnsitz in Deutschland sank um 1,5 % auf 44,5 Millionen.

Für die Geschäftsentwicklung der Treuhand Hannover sind insbesondere die Entwicklungen im Steuerberatungsmarkt und in der Apothekenbranche relevant.

In der Steuerberatungsbranche ist eine weiter zunehmende Wettbewerbsintensität zu verzeichnen. Die Zahl der Steuerberater und Steuerberatungsgesellschaften hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht. Sie betrug nach den letzten verfügbaren Daten Anfang 2021 100.204. Damit ist der Berufsstand im Jahr 2020 insgesamt um weitere 1,3 % gewachsen, die Zahl der Kammermitglieder hat erstmals die Marke von 100.000 Mitgliedern überschritten. Die bereits in den letzten Jahren zu beobachtende Konzentration und Ausdifferenzierung im Markt hat sich damit fortgesetzt. Sie hat zur Folge, dass größere Gesellschaften, die für die Treuhand Hannover die vorrangig relevanten Wettbewerber sind, stärker wachsen als Einzelpraxen. Hierdurch hat die Wettbewerbsintensität in der Steuerberaterbranche weiter zugenommen.

Der Apothekenmarkt war im Jahr 2020 in besonderer Weise durch die COVID-19-Pandemie geprägt. Die Branchenentwicklung war durch Themen wie Quarantänemaßnahmen, Schutzmaßnahmen (Hygienekonzepte), den Personaleinsatz, Corona-Hilfen, die fortschreitende Digitalisierung und die Insolvenz des Apothekenrechenzentrums AvP geprägt. Einschließlich des Versandhandels war nach Erhebungen des Gesundheitsdienstleisters IQVIA ein Umsatzwachstum von rund 5 % zu beobachten. Die Umsatzerlöse einer durchschnittlichen Apotheke (Datenbasis: öffentliche Apotheken im Mandat der Treuhand Hannover, ohne Versandhandel) erhöhten sich in den ersten 11 Monaten des Jahres 2020 um 5,9 %. Dabei ergaben sich insbesondere durch "Lockdown"-Maßnahmen starke saisonale und regionale Schwankungen. Während des ersten Lockdowns waren mitunter starke Umsatzsteigerungen zu verzeichnen, während der Absatz von April bis November 2020 deutlich rückläufig war. Im Dezember war hingegen erneut ein merklicher Umsatzzuwachs zu verzeichnen. Regional betrachtet waren insbesondere die Apotheken, deren Kundenfrequenz von anderen Branchen abhängt (z. B. Einkaufscenter, Innenstadtlagen, Flughäfen, Bahnhöfe), von mitunter deutlichen Umsatzrückgängen betroffen. Der Rohgewinn einer durchschnittlichen Apotheke erhöhte sich von T€ 155 in 2019 auf T€ 182 in 2020. Die Vergütung der Abgabe von FFP2-Schutzmasken hatte hierbei einen signifikanten Anteil.

Die Zahl der Apotheken (einschließlich Filialapotheken), die für die Treuhand Hannover die wichtigste Mandantenzielgruppe darstellen, hat sich nach Darstellung der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. im Jahr 2020 um 322 Betriebsstätten vermindert und betrug am Jahresende 18.753 Betriebsstätten. Dies entspricht einer Fortsetzung des bereits in Vorjahren zu verzeichnenden Rückgangs der Zahl der Apothekenbetriebsstätten.

2.2 Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis

Die COVID-19-Pandemie hat die Treuhand Hannover im Geschäftsjahr 2020 vor vielfältige Herausforderungen gestellt. Neben den dargestellten Entwicklungen im Apothekenmarkt und in der Steuerberaterbranche, die insgesamt ein weiterhin herausforderndes Wettbewerbsumfeld bewirken, waren insbesondere technische, organisatorische und personelle Herausforderungen im Zusammenhang mit den Maßnahmen, die die Politik infolge der zunehmenden Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus veranlasst hat, zu bewältigen. Hierzu gehören beispielsweise die Verlagerung der Tätigkeit einer signifikanten Zahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in das Home-Office und die Kinderbetreuung infolge der Schließung von Kindertagesstätten und Schulen.

Die hierdurch entstandenen Kapazitätsausfälle haben dazu geführt, dass die geplanten Leistungen, insbesondere im Bereich der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen für 2019, nicht in dem Umfang bearbeitet werden konnten, wie dies ursprünglich geplant war. Darüber hinaus führte die durch die Pandemie bedingte starke arbeitsmäßige Belastung der von der Treuhand vorwiegend betreuten heilberuflichen Mandanten dazu, dass wirtschaftliche Beratungsleistungen nicht in dem Umfang nachgefragt wurden, wie dies unter normalen Bedingungen der Fall gewesen wäre.

Trotz dieser besonderen Herausforderungen konnte insgesamt ein Umsatzzuwachs im Bereich der typischen Leistungen erzielt werden. Durch deutlich gestiegene sonstige betriebliche Erträge und rückläufige Abschreibungen konnten die Personalkostensteigerungen und die geringfügig gestiegenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen überkompensiert werden, so dass sich ein deutlicher Anstieg des Jahresüberschusses ergab.

2.3 Ertragslage

Die für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit typischen Umsatzerlöse konnten gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % gesteigert werden. Dieser Zuwachs ist insbesondere auf gestiegene Honorarerlöse aus der Erbringung von Buchführungsleistungen sowie aus der Lohn- und Gehaltsabrechnung zurückzuführen. Dagegen verringerten sich die Umsatzerlöse aus der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen geringfügig, bedingt durch Arbeitsrückstände infolge der pandemiebedingten geringeren Arbeitskapazitäten. Darüber hinaus ergab sich ein geringfügiger Rückgang der Umsätze aus Beratungsleistungen als Folge einer temporär rückläufigen Nachfrage nach diesen Leistungen, bedingt durch die COVID-19-Pandemie.

Die Umsatzerlöse aus atypischen Leistungen erhöhten sich durch gestiegene Erträge aus Dienstleistungsverträgen mit verbundenen Unternehmen und gestiegene Mieterträge einschließlich Nebenkosten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich gegenüber dem Vorjahr insbesondere durch Sondererträge aus der Realisierung von Kursgewinnen im Finanzanlagevermögen deutlich erhöht. Diese sind auf Umschichtungen im Wertpapierbestand zurückzuführen, die durch die mandatierten Vermögensverwalter vorgenommen wurden.

Der Materialaufwand enthält Grundstücksaufwendungen, soweit diese im Zusammenhang mit Erträgen aus der Vermietung stehen. Ursächlich für den Anstieg sind gegenüber dem Vorjahr gestiegene Aufwendungen für die Gebäudeinstandhaltung.

Der Rückgang des Personalaufwands um € 1,5 Mio. (2,7 %) ist darauf zurückzuführen, dass die versicherungsmathematischen Verluste, die aus der Bewertung der Pensionsverpflichtungen infolge des Rückgangs des Rechnungszinssatzes entstehen (2020: € 3,9 Mio.), im laufenden Geschäftsjahr wegen ihres Charakters als Finanzaufwendungen abweichend vom Vorjahr nicht mehr in den Aufwendungen für Altersversorgung, sondern im Finanzergebnis ausgewiesen werden, um die Aussagekraft der Ertragslage zu verbessern. Bereinigt um diese Umgliederung hätte sich ein Anstieg des Personalaufwands um 4,6 % ergeben, der auf Ersatz- und Zusatzeinstellungen, Gehaltsanpassungen, die Zahlung eines Corona-Bonus an die Mitarbeiter, deutlich gestiegene Urlaubs- und Überstundenrückstellungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie und gegenüber Vorjahr höhere verrechnete Sachbezüge zurückzuführen ist.

Die Personalaufwandsquote, ermittelt aus der Summe der gesamten Personalaufwendungen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen, beläuft sich auf 71,8 %. Dies entspricht einem Rückgang um 4,0 Prozentpunkte, der vorrangig durch die Umgliederung der versicherungsmathematischen Verluste bedingt ist. Die Personalaufwandsquote ohne Berücksichtigung der Umgliederung hätte sich von 75,8 % auf 77,2 % erhöht. Dieser Anstieg um 1,4 Prozentpunkte wäre vorrangig darauf zurückzuführen gewesen, dass Jahresabschlüsse und Steuererklärungen nicht wie geplant fertiggestellt und abgerechnet werden konnten, der Personalaufwand Corona-bedingte Sondereffekte (höhere Urlaubs-/Überstundenrückstellungen, Corona-Bonus) enthält und die Umsatzerlöse im Verhältnis zum Personalaufwand im Geschäftsjahr somit unüblich niedrig sind.

Die Abschreibungen verringerten sich vorrangig bedingt durch gesunkene Abschreibungen auf geringwertige Wirtschaftsgüter um 6,8 %.

Der geringfügige Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 1,6 % ist im Wesentlichen auf gestiegene IT-Kosten sowie die Realisierung von Kursverlusten aus Wertpapieren des Anlagevermögens zurückzuführen, die zusammen mit den - die Verluste deutlich übersteigenden - realisierten Kursgewinnen zu betrachten sind. Darüber hinaus erhöhten sich die Grundstücksaufwendungen bedingt durch gestiegene Betriebskosten und Instandhaltungsaufwendungen sowie die Raumkosten. Dagegen ergab sich eine deutliche Verminderung der Reisekosten und der Kosten für Tagungen und Veranstaltungen, da durch die Kontaktbeschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie sowohl die Reisetätigkeit deutlich rückläufig war als auch geplante Veranstaltungen in größerem Umfang nicht in Präsenzform durchgeführt werden konnten.

Der Anstieg des Betriebsergebnisses um € 5,5 Mio. auf € 8,0 Mio. beruht vorwiegend auf der Umgliederung der versicherungsmathematischen Verluste in das Finanzergebnis. Bereinigt um diesen Effekt beträgt die Erhöhung € 1,6 Mio., die wesentlich durch die Realisierung von Kursgewinnen aus Umschichtungen im Wertpapierbestand geprägt ist.

Korrespondierend hierzu ist der ausgeprägte Rückgang des Finanzergebnisses, das vorwiegend die Bewertungseffekte aus den Pensionsrückstellungen beinhaltet, größtenteils durch die Umgliederung der versicherungsmathematischen Verluste bedingt. Dagegen verringerten sich die Aufwendungen aus Verlustübernahme gegenüber der Innotax GmbH deutlich.

Infolge des deutlich gestiegenen Betriebsergebnisses und des im Vergleich hierzu nur unterproportional gestiegenen negativen Finanzergebnisses erhöhte sich der Jahresüberschuss um € 1,6 Mio. auf € 2,4 Mio.

2.4 Finanzlage

Die liquiden Mittel verringerten sich im Geschäftsjahr 2020 um 51,2 % auf € 3,1 Mio. Der nach DRS 21 ermittelte Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von € 5,5 Mio. wurde zum Teil verwendet, um Investitionen in Wertpapiere des Anlagevermögens, sowie in das Sachanlagevermögen und immaterielle Anlagevermögen zu tätigen, so dass sich ein Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von insgesamt von € 8,4 Mio. ergibt. Darüber hinaus diente er der Finanzierung der Ausschüttungen an die Gesellschafter und von Zinszahlungen in Höhe von € 0,3 Mio.

2.5 Vermögenslage und Kapitalstruktur

Das Anlagevermögen beträgt 79,7 % der Bilanzsumme und besteht im Wesentlichen aus Wertpapieren des Anlagevermögens sowie Grundstücken und Gebäuden.

Die Gebäude umfassen im Wesentlichen Geschäftsgebäude in Hannover, Berlin, Stuttgart, Kiel, Schwerin und Magdeburg, die selbst genutzt werden.

Die Kapitalanlagen der Gesellschaft dienen der Erzielung von Erträgen, die zur Finanzierung der Aufwendungen aus den bestehenden Pensionszusagen verwendet werden. Die Anlage erfolgt durch professionelle Vermögensverwalter im Rahmen einer vorgegebenen Kapitalanlagestrategie, wobei vorrangig Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Hartwährungen und liquide Mittel gehalten werden. Der Anstieg im Geschäftsjahr resultiert aus weiteren Nachinvestitionen, die vorgenommen wurden, um eine rentierliche Anlage der liquiden Mittel zu ermöglichen und Negativzinsen so weit wie möglich zu vermeiden.

Die Forderungen betreffen vorrangig Honorarforderungen aus der steuer- und wirtschaftsberatenden Tätigkeit. Der Rückgang korrespondiert mit den geringeren Umsatzerlösen zum Jahresende.

Die Liquidität der Gesellschaft wird für die Finanzierung des operativen Geschäftsbetriebs vorgehalten. Sie war im Geschäftsjahr jederzeit gesichert. Der Rückgang korrespondiert mit den Nachinvestitionen in die Finanzanlagen.

Die aktiven latenten Steuern betreffen im Wesentlichen Bewertungsunterschiede hinsichtlich der Pensionsrückstellungen. Die Unterschiede resultieren aus der unterschiedlichen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Bewertung der Pensionsverpflichtungen und sind im Wesentlichen auf unterschiedliche Rechnungszinssätze und eine unterschiedliche Berücksichtigung der Anpassungsverpflichtung nach § 16 BetrAVG zurückzuführen.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 6 % oder € 2,2 Mio. auf € 38,6 Mio. Die Erhöhung resultiert aus dem Jahresüberschuss abzüglich der Gewinnausschüttung für das Vorjahr. Die Eigenkapitalquote stieg geringfügig von 31,4 % auf 31,8 % und ist weiterhin als äußerst solide anzusehen.

Die Rückstellungen beinhalten vorwiegend Pensionsrückstellungen in Höhe von € 59,6 Mio., die mit 49,3 % rund die Hälfte der Bilanzsumme ausmachen. Sie betreffen vorrangig die Versorgungsordnungen 1975 und 1985, die ausschließlich arbeitgeberfinanzierte Versorgungszusagen darstellen. Bedingt durch den fortgesetzten Rückgang des Rechnungszinssatzes von 2,71 % um 40 Basispunkte auf 2,31 % hat sich der zu passivierende Wert der Versorgungsverpflichtungen im Berichtsjahr weiter signifikant erhöht.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen aus erfolgsabhängiger Vergütung, Jubiläumsverpflichtungen sowie Urlaubsrückstände und geleistete Überstunden. Der Rückgang um € 1,0 Mio. oder 8,9 % gegenüber Vorjahr ergibt sich vorrangig aus der Umwandlung von zuvor erfolgsabhängiger Vergütung in eine fixe Vergütung, die bereits im Geschäftsjahr 2020 zur Auszahlung kam, während sie im Vorjahr durch Bildung einer Rückstellung abzugrenzen war.

Die erhaltenen Anzahlungen beinhalten Vorauszahlungen von Mandanten für Leistungen, die erst im folgenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden (Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen die üblichen Beschaffungen im Zusammenhang mit der operativen Geschäftstätigkeit.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betrifft die gesunkene Verlustausgleichsverpflichtung gegenüber dem Tochterunternehmen Innotax GmbH, deren Verlust sich durch entfallende planmäßige Firmenwertabschreibungen signifikant verringert hat.

Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen vorrangig Umsatzsteuer sowie Lohnsteuer einschließlich Kirchensteuer.

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 31.12.2020 um € 5,2 Mio. auf € 121,1 Mio.

Die Vermögens- und die Finanzlage der Treuhand Hannover GmbH ist geordnet. Die Liquidität war im Berichtsjahr jederzeit sichergestellt.

2.6 Analyse der bedeutsamsten finanziellen und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die Beurteilung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gesellschaft bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse, die um Sondereffekte bereinigte normalisierte Umsatzrendite (normalisiertes Betriebsergebnis im Verhältnis zu den Umsatzerlösen), der Jahresüberschuss und der operative Cashflow.

Gegenüber den Erwartungen ergab sich im Geschäftsjahr 2020 ein negative Planabweichung bei den Umsatzerlösen von rd. € 1,4 Mio., die vorwiegend auf Arbeitsrückstände bei der Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen zurückzuführen sind, da bedingt durch die Effekte aus der COVID-19-Pandemie Mitarbeiterkapazitäten, z. B. wegen notwendiger Kinderbetreuung, nicht in dem ursprünglich erwarteten Umfang zur Verfügung standen.

Die normalisierte Umsatzrendite unterschreitet den Planwert von 6,7 % nur geringfügig um 0,2 Prozentpunkte, da gegenläufige Kosteneinsparungen realisiert werden konnten. Im Vergleich zum über den Erwartungen für 2019 liegenden Vorjahreswert von 7,3 % ergab sich ein deutlicherer Rückgang.

Der Jahresüberschuss hingegen übertrifft den Planwert von € 1,4 Mio. deutlich, da im Geschäftsjahr Finanzerträge aus der Realisierung von Kursgewinnen erzielt werden konnten, die zum Zeitpunkt der Aufstellung der Unternehmensplanung nicht absehbar waren.

Der operative Cashflow in Höhe von € 5,5 Mio., der durch das positive Jahresergebnis sowie die nicht zahlungswirksamen Abschreibungen und Erhöhungen der Pensionsrückstellungen geprägt ist, ist wie in den Vorjahren signifikant positiv. Er unterschreitet den geplanten Wert von € 7,2 Mio. bedingt durch eine Umstellung der Vergütungssystematik der Mitarbeiter, durch die variable in fixe Gehaltsbestandteile umgewandelt wurden und die Auszahlungen bereits im Geschäftsjahr 2020 und nicht, wie in der Planung unterstellt, erst im Geschäftsjahr 2021 anfielen.

Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als Dienstleistungsgesellschaft ist die Treuhand Hannover in besonderem Maße von dem Einsatz und der Qualifikation ihrer Führungskräfte sowie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abhängig. Daher kommen der unternehmensweiten Personalentwicklung und der Weiterentwicklung der Führungs- und Unternehmenskultur sowie der organisatorischen Strukturen besondere Bedeutung zu. Die Mitarbeiterfluktuationsrate lag mit 12,8 % unter dem in dieser Branche bereits sehr niedrigen Durchschnittswert von rd. 15 %.

Zur systematischen Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet die Treuhand Hannover neben den regulären Fortbildungsmaßnahmen, die von allen Mitarbeitern genutzt werden können, eine unternehmensinterne "Beraterakademie" für Mitarbeiter an, die sich auf das Steuerberaterexamen vorbereiten. In diesem modular aufgebauten System werden sowohl interne als auch externe Bewerber durch fachliche und branchenspezifische Schulungen sowie Maßnahmen der Persönlichkeitsentwicklung in ihrer Entwicklung zum Steuerberater begleitet und gefördert. Darüber hinaus werden Führungskräfte regelmäßig im Rahmen von Seminaren und Workshops im Bereich der Mitarbeiterführung weitergebildet.

Neben der Förderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt der Personalgewinnung in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels eine erhebliche Bedeutung zu. Hierzu haben wir den Recruitingprozess überarbeitet und durch Einführung eines digitalen Bewerbermanagementsystems effizienter und effektiver gestaltet.

Um die Führungskultur in der Treuhand Hannover weiterzuentwickeln, nutzen wir einen strukturierten Feedbackprozess ("360 Grad-Feedback"), in dem Führungskräfte von Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten eine Rückmeldung zu ihrem Führungsverhalten zu sieben führungsrelevanten Aspekten erhalten.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Chancen- und Risikomanagementsystem

Die Geschäftstätigkeit der Treuhand Hannover unterliegt Risiken, die sich aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie regulatorischen Rahmenbedingungen und berufsrechtlichen Vorgaben ergeben. Darüber hinaus bestehen wegen der Höhe des Finanzanlagevermögens Risiken aus der Wertveränderung dieser Aktiva.

Den Risiken stehen Chancen gegenüber, die sich aus der Größe und Spezialisierung der Gesellschaft sowie der Kompetenz, Qualifikation und Erfahrung der Mitarbeiter ergeben. Diese Chancen nutzt die Gesellschaft durch einen ganzheitlichen und an den Bedürfnissen der Mandanten orientierten Beratungsansatz, durch kontinuierliche Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Anwendung und Fortentwicklung des Qualitätsmanagementsystems.

Ein Chancen- und Risikomanagement erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen:

•	Die Aufsichtsgremien der Gesellschaft werden in regelmäßigen Sitzungen über den Geschäftsverlauf und die Lage sowie Themen der aktuellen Geschäftspolitik informiert.
•	Darüber hinaus erörtert die Geschäftsleitung in regelmäßigen Sitzungen Chancen und Risiken der aktuellen Unternehmensentwicklung. Die Beurteilung wird durch ein monatliches Reporting unterstützt, in dem ausgewählte Unternehmenskennzahlen sowie ein etwaiger Handlungsbedarf dargestellt werden.
•	Darüber hinaus erörtert die Geschäftsleitung in regelmäßigen Strategietagungen die grundsätzliche Ausrichtung sowie die strategischen Ziele der Gesellschaft und initiiert strategische Maßnahmen zur Zielerreichung. Ferner gewährleistet sie, dass die Ziele und Maßnahmen durch geeignete Strukturen unterlegt sind.
•	Um eine Abstimmung der Ziele, Strategie und Strukturen, die auf Gesamtunternehmensebene festgelegt werden, mit denen der Niederlassungen und Stabsabteilungen zu gewährleisten, führen die Mitglieder der Geschäftsleitung regelmäßig Strategiegespräche mit den Leitern der entsprechenden Organisationseinheiten.
•	Die Gesamtabstimmung der Teilpläne wird durch eine regelmäßige Zusammenkunft aller Führungskräfte des Unternehmens im Rahmen von Management-Tagungen unterstützt.

3.2 Voraussichtliche Entwicklung

Die weiteren Auswirkungen des Verlaufs der COVID-19-Pandemie auf die Umsatz- und Ergebnisprognose für 2021 sind derzeit nicht verlässlich abschätzbar. Dementsprechend sind die Prognoseunsicherheiten in Bezug auf die zukünftige Entwicklung unüblich hoch.

Im Zeitpunkt der Aufstellung der Unternehmensplanung für das Geschäftsjahr 2021 im Herbst 2020 wurde ein Anstieg der Umsatzerlöse auf € 75,4 Mio. erwartet. Diese Erwartungen waren mit der Akquise von Neumandaten, eine Ausweitung des Beratungsgeschäfts sowie steigende Bemessungsgrundlagen bei der Berechnung von Honoraren für Buchführungsleistungen und die Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen begründet. Die Umsatzprognose ist jedoch mit erheblicher Unsicherheit behaftet, da im Geschäftsjahr 2021 zunächst die erheblichen Arbeitsrückstände des Vorjahres abgearbeitet werden müssen, die zum Zeitpunkt der Aufstellung der Unternehmensplanung noch nicht abschätzbar waren. Darüber hinaus ist nicht verlässlich abschätzbar, wann die Kontaktbeschränkungen wieder soweit reduziert sind, dass ein Regelbetrieb an den Büroarbeitsplätzen wieder möglich ist. Ferner ist fraglich, ob die geplanten wirtschaftlichen Beratungsleistungen angesichts der fortdauernden Belastungen der heilberuflichen Mandanten im geplanten Umfang nachgefragt und erbracht werden können.

Die betrieblichen Aufwendungen werden sich im Geschäftsjahr 2021 voraussichtlich weiter erhöhen. Ob dies im Verhältnis zu den Umsatzerlösen wie ursprünglich geplant unter- oder wegen fortdauernder Kapazitätseinschränkungen überproportional erfolgen wird, ist derzeit nicht verlässlich zu prognostizieren. Wesentliche Aufwandstreiber werden steigende Personalaufwendungen sowie wieder deutlich zunehmende Pensionsaufwendungen sein. Darüber hinaus ist es nicht mit hinreichender Sicherheit zu beurteilen, in welchem Umfang auch im Geschäftsjahr 2021 Reise- und Veranstaltungskosten entfallen werden, da diese erheblich durch den weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie beeinflusst werden.

Insgesamt ist nach den Einschätzungen der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2021 ein operativer Cashflow und eine normalisierte Umsatzrendite auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 und wegen entfallender Sondererträge aus der Realisierung von Kursgewinnen ein deutlicher Rückgang des Jahresüberschusses zu erwarten. Diese Prognosen unterliegen ebenso wie die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung der Umsatzerlöse erheblichen Prognoseunsicherheiten, da nicht verlässlich abschätzbar ist, in welchem Umfang Umsatzverschiebungen durch Kostensenkungen begegnet werden kann.

3.3 Wesentliche Chancen und Risiken

Die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens ist mit den nachfolgend dargestellten Chancen und Risiken verbunden, die im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert sind. Die Unternehmensplanung berücksichtigt die Chancen und Risiken in dem dargestellten Umfang.

a) Strategische Chancen und Risiken

• Strukturveränderungen im Apothekenmarkt

Der Rückgang der Zahl der Apothekenbetriebsstätten hat sich im Geschäftsjahr 2020 erwartungsgemäß fortgesetzt. Die Treuhand Hannover konnte sich von dieser rückläufigen Marktentwicklung durch die starke branchenspezifische Kompetenz der Steuerberater, der Persönlichen Berater und der Gesamtorganisation abheben und ein positives Nettomandatswachstum erzielen.

Im Jahr 2021 wird sich der Rückgang der Zahl der Apothekenbetriebsstätten unseren Erwartungen zufolge weiter fortsetzen. Diese Entwicklung wird dazu führen, dass auch Mandanten der Treuhand Hannover von Apothekenschließungen betroffen sind und infolgedessen Mandatsverluste zu verzeichnen sein werden. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass die Gesellschaft infolge ihrer Branchenkompetenz von der sinkenden Zahl der Betriebsstätten einerseits nur unterdurchschnittlich betroffen sein wird, andererseits finanzielle Risiken aus schließungsbedingt entfallenden Honoraren durch Beratungsleistungen bei bestehenden Mandanten und die Gewinnung neuer Mandate zumindest teilweise kompensiert werden können. Besondere Risiken für die Entwicklung der Gesellschaft sind dementsprechend nicht zu erwarten.

• Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs zur Zulässigkeit der Gewährung von Boni beim Kauf rezeptpflichtiger Arzneimittel

Im September 2016 hat der Europäische Gerichtshof in einem Grundsatzurteil die deutsche Arzneimittelpreisverordnung für nicht im Inland ansässige Versandapotheken für nicht anwendbar erklärt. Als Folge dieser Rechtsprechung können ausländische Versandapotheken Boni beim Kauf rezeptpflichtiger Arzneimittel gewähren. Dieses Urteil führt zu einer erheblichen Wettbewerbsverzerrung und benachteiligt inländische Apotheken, die eine Hauptzielgruppe der Treuhand Hannover darstellen, systematisch. Durch das Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken (VOASG), das im Dezember 2020 in Kraft getreten ist, hat der Gesetzgeber für den Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung die Preisbindung für rezeptpflichtige Arzneimittel wiederhergestellt. Die Regelungen gelten jedoch nicht für zu Lasten der privaten Krankenversicherungsunternehmen abgegebenen Rx-Arzneimittel.

Damit besteht weiterhin das Risiko, dass der Marktanteil ausländischer Versandapotheken auch in den kommenden Jahren sukzessive zu Lasten inländischer Apotheken steigen wird. Hierdurch besteht das Risiko, dass Apothekeninhaber ihre Apotheke aus wirtschaftlichen Gründen schließen müssen oder zunehmend Schwierigkeiten bei der Veräußerung der Apotheke an einen Übernehmer haben.

• Gesundheits- und ordnungspolitische Maßnahmen

Der Gesetzgeber hat im Jahr 2020 eine Vielzahl an Maßnahmen verabschiedet, die Auswirkungen auf den Betrieb und die Wirtschaftlichkeit einer öffentlichen Apotheke haben. Insbesondere die COVID-19-Pandemie hat zu diversen gesetzlichen Regelungen geführt, die sowohl positive Ertragseffekte (z. B. die Vergütung für die Abgabe von Schutzmasken an die Bevölkerung) als auch negative Ertragseffekte (z. B. die Anordnung der Schließung des Einzelhandels, die zu rückläufigen Kundenfrequenzen in Lauflagen führt) haben. Die Gesamtauswirkungen auf die für die Treuhand Hannover relevante Zielgruppe der Apotheken wird wesentlich vom weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie und der hieraus resultierenden Maßnahmen des Gesetzgebers beeinflusst.

Sollte sich insgesamt ein Rückgang der Umsatzerlöse der Mandanten der Treuhand Hannover durch diese Maßnahmen ergeben, besteht das Risiko rückläufiger Honorarerlöse, die sich an den Gegenstandswerten orientieren.

• Digitalisierung des Gesundheitswesens

Ebenfalls im Jahr 2020 wurden systemverändernde Maßnahmen beschlossen, um das Gesundheitswesen zu digitalisieren. Die zunehmende Digitalisierung von Gesundheitsdienstleistungen und damit auch der Apothekenbranche stellt die deutschen Apothekerinnen und Apotheker vor die Herausforderung, ihre Betriebe hinsichtlich der Arzneimittelversorgung, des Marktauftritts, des Personaleinsatzes und der Aufbau- und Ablauforganisation an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen. Es ist zu erwarten, dass sich die Ausdifferenzierung im Markt durch die genannten Maßnahmen beschleunigen und der Umsatzanteil des Versandhandels, verbunden mit dem Risiko von Apothekenschließungen, weiter zunehmen wird. Gleichzeitig sehen wir als Treuhand Hannover die Chance, unsere bestehenden und potentiellen Mandanten durch eine ganzheitliche Beratung darin zu unterstützen, sich auf die digitale Apothekenwelt vorzubereiten und dadurch im Wettbewerb erfolgreich zu bestehen.

b) Operative Chancen und Risiken

• Für die Folgejahre werden Maßnahmen fortgeführt, die ein weiteres Umsatzwachstum und eine Erhöhung der Produktivität bewirken und damit zu einer Stabilisierung der Ertragssituation führen sollen. Ein weiteres Umsatzwachstum soll durch die Akquisition von heilberuflichen Mandaten, ein Erlösmanagement und die Realisierung von Honorarpotenzial durch den Ausbau eines ganzheitlichen Beratungsansatzes erreicht werden. Die Rentabilität soll durch eine Erhöhung der Produktivität, Prozessoptimierungen unter anderem durch die zunehmende Digitalisierung der Leistungserstellungs- und Bearbeitungsprozesse sowie ein konsequentes Kostenmanagement gewährleistet werden. Die Unternehmensplanung basiert auf der Annahme, dass diese Ziele in dem geplanten Umfang und vorgegebenen Zeitrahmen erreicht werden können.

• Die Treuhand Hannover wird auch im Geschäftsjahr 2021 weiter in die Aus- und Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um den Mandantenerwartungen und unseren Qualitätsansprüchen an eine innovative und exzellente Beratung Rechnung zu tragen. Die Gesellschaft beabsichtigt, weiterhin Mitarbeiter einzustellen, um die natürliche Fluktuation auszugleichen. Bei der Aufstellung der Unternehmensplanung ist die Geschäftsleitung davon ausgegangen, dass es gelingt, Steuerberater und Fachmitarbeiter in der erforderlichen Anzahl einstellen zu können. Es zeigt sich allerdings, dass die Einstellung qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen der Personalknappheit zu einer zunehmenden Herausforderung wird. Da unsere Dienstleistungen durch den persönlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geprägt sind, ist es in besonderem Maße erforderlich, leistungsfähige Mitarbeiter zu gewinnen und zu behalten, zumal Vorbehaltsaufgaben i. S. d. Steuerberatungsgesetzes ausschließlich durch Berufsträger erbracht werden dürfen.

c) Kapitalanlage-, Zins-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken

• Da die Gesellschaft verschiedene Finanzinstrumente zum Zwecke der Kapitalanlage hält, ist sie grundsätzlich Marktpreisrisiken ausgesetzt, die vorrangig Zinsrisiken, Aktienkursrisiken und Währungsrisiken beinhalten. Die anhaltende Niedrigzinsphase und die ausgeprägte Volatilität der Kapitalmärkte stellen das Management der Kapitalanlagen vor besondere Herausforderungen. Insbesondere aus dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie können sich erhebliche Kursschwankungen und Kursverluste an den weltweiten Aktienmärkten ergeben (siehe auch Abschnitt 3.3 d)). Diesen Risiken begegnet die Treuhand Hannover durch eine professionelle Kapitalanlagestrategie unter Einbezug mehrerer Vermögensverwalter, ein kontinuierliches Rendite-Risiko-Monitoring, die regelmäßige Durchführung von "Stresstests", die die potentielle Beeinträchtigung der Vermögensposition der Gesellschaft im Falle von Kursrückgängen simulieren, sowie die Beratung des Anlageausschusses der Gesellschaft durch einen unabhängigen und qualifizierten Experten. Darüber hinaus werden auf Grund einer systematischen Diversifizierung der Anlagen über verschiedene Asset-Klassen (im Wesentlichen Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Hartwährungen und Bargeld) Wertminderungsrisiken reduziert. Gleichwohl sind bei einem länger anhaltenden und sich über mehrere Asset-Klassen erstreckenden Kursrückgang an den Kapitalmärkten unter Umständen erhebliche Wertminderungen nicht auszuschließen.

• Ebenfalls bedingt durch den weiterhin zu erwartenden Rückgang des Rechnungszinssatzes werden sich in 2021 erhebliche Aufwandsbelastungen durch steigende Pensionsrückstellungen ergeben. Dieses Zinsänderungsrisiko in Bezug auf die Pensionsrückstellungen ist nicht vermeidbar. Im Geschäftsjahr 2021 erwartet die Geschäftsleitung einen weiteren Rückgang des Rechnungszinssatzes um 45 Basispunkte auf 1,86 %. Aus diesem Zinsrückgang werden sich voraussichtlich Aufwendungen in Höhe von € 4,8 Mio. ergeben. Das Risiko dieser Ergebnisbelastungen ist im Budget für das Geschäftsjahr 2021 berücksichtigt. Durch Prognoserechnungen und die kontinuierliche Überprüfung der finanziellen Auswirkungen strebt die Gesellschaft eine frühzeitige Evaluation möglicher Handlungsoptionen an.

d) Auswirkungen des weiteren Verlaufs der COVID-19-Pandemie

Die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus in mehreren Wellen hat bis zum Stichtag der Aufstellung des Lageberichts zu Kontaktbeschränkungen und regulatorischen Eingriffen, beispielsweise verschärften Vorgaben der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, in bislang nicht vorstellbarem Umfang geführt. Durch die fortgesetzt erheblichen Eingriffe in das Wirtschaftsleben und die Intensivierung oder Beibehaltung von Kontaktbeschränkungen ist nicht auszuschließen, dass die prognostizierte wirtschaftliche Erholung schwächer als erwartet ausfällt und die Wirtschaftsleistung nicht in dem noch im Herbst 2020 erwarteten Ausmaß steigt. Ebenso ist nicht abschätzbar, welche steuerpolitischen Maßnahmen zur Gegenfinanzierung der massiven staatlichen Hilfspakete und weiteren Kosten der COVID-19-Pandemie ergriffen werden.

Mögliche Auswirkungen auf die Mandantschaft der Treuhand Hannover lassen sich zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts nicht verlässlich abschätzen. Einerseits ist ein Großteil der Mandanten im Gesundheitssektor tätig, dessen Leistungen in der Corona-Krise stark nachgefragt werden. Andererseits können gegenläufige Effekte wie rückläufige Arzt- und Zahnarztbesuche zur Vermeidung von Infektionsrisiken, ausbleibende Infektionswellen von anderen Infektionskrankheiten und eine dementsprechend geringere Nachfrage nach OTC- Arzneimitteln zur Selbstmedikation, Apotheken- bzw. Praxisschließungen infolge von Erkrankungen des Erlaubnisinhabers einer Apotheke bzw. des Praxisinhabers, Umsatzrückgänge durch die Schließungsverfügung des Einzelhandels und damit rückläufige Kundenfrequenzen in Lauflagen und weitere mögliche Effekte (z. B. Lieferengpässe, mangelnde Personalverfügbarkeit) zu möglicherweise deutlichen Ertrags- und Liquiditätsbelastungen führen.

Die im vergangenen Geschäftsjahr zu verzeichnenden Kursrückgänge an den weltweiten Kapitalmärkten haben sich zwar mittlerweile wieder erholt, dennoch ist auch zukünftig nicht auszuschließen, dass weitere Ereignisse im Verlauf der COVID-19-Pandemie oder andere Effekte zu veränderten Erwartungen der Kapitalmarktteilnehmer führen und erneute Kursverluste bewirken können, die zu unter Umständen erheblichen Wertminderungen der Vermögenswerte führen können. Im Fall einer voraussichtlich dauernden Wertminderung wären außerplanmäßige Abschreibungen vorzunehmen, soweit der Kurswert den Buchwert unterschreitet.

Bestandsgefährdende Risiken für die Gesellschaft bestanden und bestehen nach Einschätzung der Geschäftsführung nicht.

4. Erklärung zur Unternehmensführung

Die Treuhand Hannover legt weiterhin Wert auf eine angemessene Beteiligung von Frauen im Aufsichtsgremium und auf Ebene der Führungskräfte. Die Förderung der beruflichen Entwicklung auch von Frauen war bereits vor Einführung gesetzlicher Regelungen erklärtes und in der Praxis erreichtes Ziel der Unternehmenspolitik der Gesellschaft.

Die Gesellschafterversammlung hat gemäß § 52 Abs. 2 GmbHG die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat mit 20 % festgelegt. Die tatsächliche Quote betrug im Geschäftsjahr 2020 25 %, die Zielquote wurde damit um 5 Prozentpunkte übertroffen. In der organschaftlichen Geschäftsführung wird der Status quo (0 %) wegen der angestrebten Konstanz im Geschäftsführungsorgan fortgeschrieben. Diese Zielgröße entspricht der tatsächlichen Quote im Geschäftsjahr 2020.

Die Geschäftsführer haben gemäß § 36 Satz 1 GmbHG die Zielgröße für den Frauenanteil in der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb der organschaftlichen Geschäftsführung festgelegt. Die erste Führungsebene unterhalb der organschaftlichen Geschäftsführung umfasst die Geschäftsleitung, die im Geschäftsjahr 2020 aus vier Mitgliedern bestand. Die Quote der weiblichen Mitglieder betrug 25% und entsprach somit der Zielquote. Die zweite Führungsebene unterhalb der organschaftlichen Geschäftsführung umfasst Niederlassungsleiter/innen und Abteilungsleiter/innen der Stabsabteilungen. Die Zielquote wurde für diese Ebene mit 30 % festgelegt. Der Anteil weiblicher Führungskräfte betrug im Geschäftsjahr 2020 auf dieser Ebene 53 %. Die Zielgröße wurde damit deutlich übertroffen.

Hannover, 23.04.2021

Die Geschäftsführer

Tobias Meyer, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

Andreas Ahrens, Steuerberater

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft, Hannover

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft, Hannover - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Treuhand Hannover GmbH Steuerberatungsgesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hannover, 23. April 2021

BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Horn, Wirtschaftsprüfer

gez. Fleischer, Wirtschaftsprüferin

Treuhand Hannover Steuerberatung und Wirtschaftsberatung für Heilberufe GmbH