Infrasite Griesheim GmbH

Frankfurt am Main

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Überblick

Vom 1. September 2009 bis zum 31. Dezember 2019 war die Infrasite Griesheim GmbH Betreiberin des Industrieparks Griesheim in Frankfurt am Main. Als Betreiberin des Industrieparks Griesheim umfasste das Leistungsangebot der Gesellschaft neben der Bereitstellung und Unterhaltung aller Infrastrukturleistungen am Standort ein breites Spektrum an Dienstleistungen für Industriekunden und produzierendes Gewerbe. Die Infrasite Griesheim GmbH versorgte Kunden am Standort mit Leistungen aus den Bereichen Ver- und Entsorgung, Umweltschutz, Werksinfrastruktur, Gefahrenabwehr, Facility Management und IT-Services. Die für die Erbringung ihrer Leistungen notwendigen Grundstücke und Gebäude wurden bis zum 31. Dezember 2019 von der Clariant Produkte (Deutschland) GmbH, Frankfurt am Main, (im Folgenden Clariant Produkte GmbH genannt) gepachtet bzw. gemietet.

Im Berichtsjahr haben zwei große Standortkunden unterjährig ihre Chemieproduktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Zudem wird seit dem 1. Januar 2020 ein Großteil der Fläche des Industrieparks Frankfurt-Griesheim von der Clariant Produkte GmbH im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrages an einen Projektentwickler verpachtet. Der Projektentwickler plant eine gewerbliche Nutzung der Fläche ohne chemischen Schwerpunkt, d.h. der Industriepark Frankfurt-Griesheim soll zukünftig zu einem modernen, gemischt genutzten Gewerbequartier weiterentwickelt werden. Vor diesem Hintergrund hat die Infrasite Griesheim GmbH zum 31. Dezember 2019 das Strom- und Erdgasnetz im Industriepark Frankfurt-Griesheim sowie zum 1. Januar 2020 wesentliche Teile der Werksinfrastruktur und weitere Vermögensgegenstände des Anlagevermögens veräußert und ihr Leistungsangebot angepasst. Seit dem 1. Januar 2020 verantwortet die Gesellschaft das Altlastenmanagement sowie die Abwasserentsorgung für den Industriepark Frankfurt-Griesheim und erbringt Dienstleistungen für den neuen Standortentwickler. Die für die Leistungserbringung erforderlichen Grundstücke und Räumlichkeiten werden seit dem 1. Januar 2020 von dem Projektentwickler gepachtet bzw. gemietet.

2. Gesellschaftsrechtliche Strukturen

Die Infrasite Griesheim GmbH wurde zum 13. Juli 2009, mit Sitz in Frankfurt am Main, gegründet. Sie ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Infrasite Beteiligungs GmbH, Frankfurt am Main, diese wiederum ist eine 100%ige Tochter der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, Frankfurt am Main (im Folgenden Infraserv Höchst KG genannt).

3. Forschung und Entwicklung

Als Dienstleistungsunternehmen hat die Infrasite Griesheim GmbH keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.

II. Wirtschaftsbericht

Im operativen Geschäft werden insbesondere die Umsatzerlöse sowie der EBIT (Earnings before Interest and Taxes) als finanzielle Steuerungsgrößen genutzt. Mit diesen Kennzahlen werden die Effizienz und die Ertragskraft des Unternehmens gemessen. Sie werden auf Basis der International Financial Reporting Standards (IFRS) ermittelt und bilden im Wesentlichen die Grundlage für Analysen sowie Entscheidungen. Zudem erfolgt der jährliche Budgetprozess auf der Grundlage von IFRS-Zahlen.

Folgende Anpassungen ergeben sich für die Umsatzerlöse und den EBIT zwischen HGB und IFRS für die Geschäftsjahre 2019 und 2018.

	2019			2018
Werte in T€	HGB	Anpassung	IFRS	HGB	Anpassung	IFRS
Umsatzerlöse	16.184	-763	15.421	17.991	-6	17.985
EBIT	-1.422	505	-917	576	166	742

Die Umsatzerlöse nach HGB und IFRS unterscheiden sich im Wesentlichen durch den Ausweis der Bestandsveränderungen der nicht abgerechneten Aufträge. Zudem ergeben sich im Berichtsjahr Unterschiede im Zusammenhang mit der bilanziellen Abbildung von Umsatzerlösen mit "notleidenden" Kunden.

Die Abweichungen beim EBIT zwischen den beiden Rechnungslegungsarten resultieren im Wesentlichen aus der unterschiedlichen bilanziellen Behandlung von Miet- und Pachtverhältnissen, von Rückstellungen sowie aus Unterschieden in der Abschreibungshöhe von einzelnen Wirtschaftsgütern.

1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung sowie Entwicklung der Branche

Im Geschäftsjahr 2019 hat sich das globale Wirtschaftswachstum merklich verlangsamt. Die Weltwirtschaft ist nur verhalten gewachsen. Insgesamt rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) derzeit mit einer Wachstumsrate der globalen Wirtschaft in 2019 von 2,9%. Vor allem in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften war eine Verringerung der Wachstumsdynamik zu verzeichnen. Auch in den Schwellenländern waren die Zuwachsraten rückläufig. Ursächlich für die verhaltene konjunkturelle Dynamik der Weltwirtschaft war insbesondere die schwache Entwicklung in der Industrie sowie des Welthandels. Das globale Handelsvolumen ist im Berichtsjahr stark zurückgegangen. Handelspolitische Konflikte, Zölle, Wirtschaftssanktionen sowie der nahende Brexit bremsten den globalen Warenaustausch. Die aus den Handelskonflikten resultierenden Unsicherheiten führten zu einer Zurückhaltung bei den Investitionen.

Im Euroraum hat sich das Wirtschaftswachstum ebenfalls verlangsamt. Die Wachstumsrate der europäischen Wirtschaft liegt deutlich unter dem Wert des Vorjahres. Aktuell geht der IWF für das Berichtsjahr von einem Anstieg der aggregierten Wirtschaftsleistung in Höhe von 1,2% aus. Die Unsicherheiten im globalem Handel, die verhaltene Entwicklung der Weltkonjunktur sowie die Ungewissheit im Zusammenhang mit dem Brexit belasteten die europäische Wirtschaft. Investitionen und Exporte entwickelten sich schwächer. Positive Wachstumsimpulse lieferten der private und öffentliche Konsum. Die Binnennachfrage blieb nach wie vor kräftig. Zudem wurde die konjunkturelle Entwicklung weiterhin durch niedrige Zinsen unterstützt.

Für die stark exportabhängige deutsche Wirtschaft prognostiziert der IWF für das Berichtsjahr lediglich ein Wachstum von 0,5%. Maßgeblich für die deutliche Verlangsamung der Wachstumsdynamik war vor allem die rückläufige Entwicklung in den Industriebereichen. Konjunkturelle und strukturelle Faktoren wie unter anderem die weltweit schwachen Investitionstätigkeiten sowie Schwierigkeiten der Automobilbranche dämpften die Entwicklung der deutschen Industrie. Hingegen haben - wie bereits in den Vorjahren - der private Konsum sowie die Wohnungsbauinvestitionen die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland positiv beeinflusst. Die Bauwirtschaft profitierte weiterhin von günstigen Finanzierungsbedingungen. Zudem hatte die robuste Arbeitsmarktentwicklung positive Auswirkungen auf die konsumnahen Bereiche.

Auch für die derzeit drittgrößte Industriebranche Deutschlands - die chemisch-pharmazeutische Industrie - war 2019 kein leichtes Jahr. Sowohl im Inlands- als auch im Auslandsgeschäft waren sinkende Umsätze zu verzeichnen. Handelsstreitigkeiten und die eingetrübte Weltwirtschaft belasteten das Auslandsgeschäft. Gleichzeitig war vor allem aufgrund der kräftigen Produktionsdrosselung bei wichtigen Industriekunden der Branche - wie der Automobilindustrie und ihrer Zulieferer - die Nachfrage nach Chemieprodukten rückläufig. Entsprechend dem Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI) lag die Produktion im Berichtjahr um rund 7,5% unter dem Vorjahresniveau. Dieser Rückgang ist allerdings stark beeinflusst durch einen statistischen Sondereffekt des Pharmasektors. Ohne den Pharmabereich beträgt der Produktionsrückgang 2,5%. Die Herstellerpreise stiegen leicht um 1%. Der Produktionsrückgang und der leichte Preisanstieg führten insgesamt gegenüber dem Vorjahr zu einer Verringerung des Umsatzes um 5%. Der Branchenumsatz 2019 liegt demnach bei rund 193 Mrd. €.

2. Geschäftsverlauf

In einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld konnten die prognostizierten Ziele der Infrasite Griesheim GmbH für das Geschäftsjahr 2019 nicht erreicht werden. Während der erwirtschaftete Umsatz (IFRS) nahezu im Rahmen der Erwartungen lag, wurde beim EBIT (IFRS) der erwartete Wert deutlich unterschritten.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Kunden im Industriepark Griesheim verlief deutlich schlechter als die allgemeine Entwicklung der Chemiekonjunktur. Zwei große Standortkunden haben die Chemieproduktion am Standort aus wirtschaftlichen Gründen unterjährig eingestellt. Zusätzlich hat einer dieser Standortkunden in 2019 Insolvenz angemeldet. Das Insolvenzverfahren wurde im Laufe des Berichtsjahres eröffnet. Trotz großer Bemühungen der Insolvenzverwalterin konnte die Produktion nicht fortgeführt werden. Die Anlagen beider Kunden wurden bis Ende 2019 gereinigt und damit chemiefrei hinterlassen. Aufgrund der Einstellung der Chemieproduktion im Industriepark Frankfurt-Griesheim ist die Notwendigkeit zur Vorhaltung einer Werksfeuerwehr entfallen, so dass diese ab 2020 aufgegeben werden kann.

Die Anstrengungen zur Realisierung von Kosteneinsparungen wurden im Laufe des Geschäftsjahres unter dem Programm "Standort.Kompetenz" konsequent weiterverfolgt. Der Schwerpunkt lag nach wie vor in der Überprüfung der Personalstruktur der Gesellschaft insbesondere im Hinblick auf den veränderten Dienstleistungsbedarf. Die daraus realisierten Einsparungen haben auch in 2019 zur Stabilisierung der Ergebnissituation beigetragen.

Der Umsatz (IFRS) beläuft sich im Geschäftsjahr 2019 auf 15.421 T€. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 2.564 T€ beziehungsweise 14,3%. Im Vorjahr wurden für das Berichtsjahr Umsätze (IFRS), die rund 14% unter dem Niveau von 2018 liegen, erwartet. Dabei wurde insbesondere aufgrund der geplanten Einstellung der Erdgaslieferung zum 31. Dezember 2018 und der geplanten Veräußerung der Drucklufterzeugungsanlagen sowie des Versorgungsnetzes an einen Standortkunden von sinkenden Umsätzen (IFRS) im Bereich Energielieferungen ausgegangen. Zudem wurden sinkende Umsätze (IFRS) im Bereich Werksdienste und -infrastruktur sowie leicht rückläufige Umsätze (IFRS) in den Bereichen Environment Safety Health Affairs (ESHA) und Energienetze (Strom und Erdgas) erwartet. Insbesondere im Bereich Energielieferungen unterschreiten die realisierten Umsätze (IFRS) die Erwartungen und das Vorjahresniveau. Neben den bereits in der Planung berücksichtigten Einstellungen der Erdgaslieferung und der Druckluftversorgung sind insbesondere rückläufige Kühlwasser- und Trinkwassermengen infolge der Produktionseinstellung der beiden großen Standortkunden für diesen Rückgang maßgeblich. Auch die Umsatzeinbußen in den Bereichen ESHA und Werksdienste und -infrastruktur gegenüber dem Vorjahreswert und der Planung sind im Wesentlichen auf die Produktionseinstellungen zurückzuführen.

Der EBIT (IFRS) beträgt -917 T€ und liegt um 1.659 T€ unter dem Vorjahreswert (742 T€). Der Zielwert für den EBIT (IFRS) 2019, der in der Planung vorgesehen war, wird damit deutlich unterschritten. Im Vorjahr wurde für das Berichtsjahr bereits von einem negativen EBIT (IFRS) ausgegangen, jedoch wurde dieser in einer geringeren Größenordnung erwartet. Im Wesentlichen Ergebniseinbußen in Folge der Produktionseinstellungen, Aufwendungen für die Wertberichtigung von Forderungen sowie die Erfassung von Rückbauverpflichtungen für eine Anlage und erneute Aufwendungen im Zusammenhang mit Personalmaßnahmen haben den EBIT (IFRS) des Berichtsjahres belastet. Kompensierend wirkten sich Erträge aus der Veräußerung des Strom- und Gasnetzes, aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie Einsparungen bei den Instandhaltungsaufwendungen und Personalkosteneinsparungen infolge des Rückgangs der durchschnittlichen Zahl der Beschäftigen auf den EBIT (IFRS) der Gesellschaft aus.

Nach HGB beträgt der Umsatz 16.184 T€ und unterschreitet damit den Wert des Vorjahres um 1.807 T€ (10,0%). Zudem ist ein Rückgang des Ergebnisses aus Betriebstätigkeit von 576 T€ im Vorjahr auf -1.422 T€ im Berichtsjahr zu verzeichnen. Mit -1.366 T€ liegt das Jahresergebnis (HGB) im Geschäftsjahr 2019 deutlich unter dem Vorjahresniveau (303 T€).

Für das Geschäftsjahr 2019 wurde von Investitionen ausgegangen, die unter dem Vorjahreswert sowie unter dem Niveau der planmäßigen Abschreibungen liegen. Die in 2019 getätigten Investitionen in die Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur des Industrieparks Frankfurt-Griesheim betragen 179 T€. Sie liegen unter dem erwarteten Wert.

3. Darstellung der Lage

3.1 Entwicklung der Ertragslage

Entwicklung der Auftragslage

Den Infrastrukturleistungen liegen im Wesentlichen mittelfristige Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zugrunde. Aufgrund der unterjährigen Produktionseinstellung der letzten beiden produzierenden Unternehmen am Standort haben sich die abgenommenen Energiemengen und entsorgten Abwassermengen gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert. Bei der Inanspruchnahme nicht abnahmepflichtiger Leistungen war ein Anstieg zu verzeichnen, der insbesondere aus dem PKW Umschlag am Standort - welcher zur einer Belebung des Tankstellengeschäftes führte - resultiert.

Umsatzentwicklung

Die Umsätze der Infrasite Griesheim GmbH setzen sich aus den Geschäftsbereichen Energielieferungen, Energienetze (Strom und Erdgas), ESHA, Gefahrenabwehr, Werksdienste und -infrastruktur sowie den Sonstigen Arbeitsgebieten zusammen.

Die Infrasite Griesheim GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2019 Umsatzerlöse (HGB) in Höhe von 16.184 T€ (Vorjahr 17.991 T€).

Der Umsatzrückgang in Höhe von 1.807 T€ resultiert im Wesentlichen aus niedrigeren Umsätzen in den Bereichen Energielieferungen und ESHA. Im Bereich Energielieferungen wurden die Erdgaslieferung sowie die Druckluftversorgung zum Jahresbeginn 2019 eingestellt. Im weiteren Jahresverlauf haben sich insbesondere rückläufige Kühl- und Trinkwasserabnahmen aufgrund der Produktionseinstellung der beiden großen Standortkunden ergeben. Auch die Umsatzeinbußen in den Bereichen ESHA und Werksdienste und -infrastruktur gegenüber dem Vorjahreswert sind im Wesentlichen auf die Produktionseinstellungen zurückzuführen.

Entwicklung des Ergebnisses aus Betriebstätigkeit, des Finanzergebnisses und der Steuern

Im Geschäftsjahr 2019 liegen die sonstigen betrieblichen Erträge mit 1.668 T€ um 1.597 T€ über dem Vorjahreswert. Sie beinhalten vor allem Erträge aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens (1.105 T€). Zum 31. Dezember 2019 veräußerte die Gesellschaft das Strom- und Erdgasnetz. Daneben enthalten die sonstigen betrieblichen Erträge des Berichtsjahres Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (549 T€). Der Materialaufwand ist um 702 T€ auf 6.657 T€ gestiegen. Der Rohertrag (Umsatz abzgl. Materialaufwand) hat sich von 12.036 T€ auf 9.527 T€ vermindert. Der Personalaufwand liegt mit 4.391 T€ um 989 T€ unter dem Wert des Vorjahres. Vor allem die Löhne und Gehälter haben sich im Vergleich zum Vorjahr reduziert (-884 T€). Bei den laufenden Entgelten war eine Verringerung vor allem infolge des Rückgangs der durchschnittlichen Anzahl der Beschäftigten zu verzeichnen. Die Abschreibungen liegen mit 800 T€ über dem Niveau des Vorjahres (623 T€). Die Vornahme von außerplanmäßigen Abschreibungen im Berichtsjahr führte zu diesem Anstieg. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 1.884 T€ auf 7.429 T€. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Bildung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie aus der Erfassung einer Rückbauverpflichtung für eine Anlage. Zudem waren im Berichtsjahr höhere Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens zu verzeichnen. Gegenläufig verringerten sich die Instandhaltungsaufwendungen und die Aufwendungen für Fremdleistungen.

Das Ergebnis aus Betriebstätigkeit liegt in 2019 mit -1.422 T€ um 1.998 T€ unter dem des Vorjahres. Im Wesentlichen haben der Rückgang des Rohertrages und Einmaleffekte - unter anderem die Wertberichtigung von Forderungen und die Erfassung einer Rückbauverpflichtung für eine Anlage sowie außerplanmäßige Abschreibungen - zu der Verringerung des Ergebnisses aus Betriebstätigkeit beigetragen. Der Rückgang des Personalaufwandes sowie Sondereffekte wie Erträge aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens haben diese Verminderung teilweise kompensiert.

Das Finanzergebnis beträgt -43 T€. Es beinhaltet hauptsächlich den Zinsaufwand aus langfristigen Rückstellungen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag liegen mit -99 T€ um 328 T€ unter denen des Vorjahres. Für das Geschäftsjahr 2019 wird ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.366 T€ (Vorjahr Jahresüberschuss 303 T€) ausgewiesen.

3.2 Entwicklung der Finanzlage

Entwicklung der Kapitalstruktur

Resultierend aus dem Jahresfehlbetrag des Berichtsjahres reduzierte sich das Eigenkapital der Gesellschaft um 1.366 T€ auf 634 T€. Die Rückstellungen liegen mit 4.455 T€ über dem Vorjahreswert in Höhe von 4.022 T€. Die Erhöhung der Rückstellungen ist im Wesentlichen auf die gestiegenen sonstigen Rückstellungen (+387 T€) zurückzuführen. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen resultiert vor allem aus der Bildung einer Rückstellung für die Rückbauverpflichtung einer Anlage. Gegenläufig verringerten sich die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Die Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 4.602 T€ auf 6.591 T€ erhöht. Die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen reduzierten sich um 576 T€ auf 409 T€ zum Bilanzstichtag. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind von 896 T€ im Vorjahr auf 6.008 T€ im Berichtsjahr gestiegen. Insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber der Infraserv Höchst KG haben im Zusammenhang mit der im Berichtsjahr abgeschlossen Stundungsvereinbarung zugenommen. Die sonstigen Verbindlichkeiten liegen im Wesentlichen aufgrund von gestiegener Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 174 T€ um 67 T€ über dem Vorjahreswert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden enthalten im Wesentlichen Gutschriften im Rahmen von Endabrechnungen sowie Erstattungsansprüchen. Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten waren im Vorjahr erhaltene Baukostenzuschüsse enthalten. Diese wurden aufgrund der Beendigung der Kundenbeziehungen zum Jahresende 2019 vollständig erfolgswirksam aufgelöst.

Investitionen

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betragen im Berichtsjahr 179 T€ (Vorjahr 1.064 T€). Sie betreffen im Wesentlichen nachlaufende Investitionen in einen Pumpenschacht zur Anbindung an die neue Abwasserdruckleitung zwischen den Industrieparks Frankfurt-Höchst und Frankfurt-Griesheim.

Entwicklung der Cashflows und der Liquiditätslage

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit beträgt zum 31. Dezember 2019 1.891 T€ (Vorjahr 1.728 T€). Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich zum Stichtag auf 1.717 T€ (Vorjahr -1.064). Aufgrund der Zahlungsmittelzuflüsse sowohl aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit hat sich zum Bilanzstichtag der Bestand an Finanzmitteln um 3.608 T€ auf 5.334 T€ erhöht.

Die Finanzierung der Gesellschaft wird durch eine Stundungsvereinbarung und Rangrücktrittsvereinbarung mit der Infraserv Höchst KG sichergestellt. Die Stundungsvereinbarung wurde im Juli 2019 abgeschlossen. Die Stundung von Forderungen erfolgt bis zum 31. Dezember 2020.

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Infraserv Höchst KG aus der Stundungsvereinbarung betragen zum 31. Dezember 2019 6.008 T€ (Vorjahr 0 T€).

3.3 Entwicklung der Vermögenslage

Das Gesamtvermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019 um 3.384 T€ auf 11.681 T€. Dies entspricht einem Anstieg um 40,8% gegenüber dem Vorjahr. Bedingt durch Investitionen in die Infrastruktur des Industrieparks Griesheim unter dem Niveau der Abschreibungen sowie Abgängen von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens unter anderem durch Verkauf liegt der Wert des Anlagevermögens zum Jahresende mit 2.190 T€ um 1.725 T€ unter dem Vorjahreswert. Im Umlaufvermögen sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Bilanzstichtag um 149 T€ auf 1.825 T€ gesunken. Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen haben sich um 256 T€ auf 150 T€ reduziert. Die sonstigen Vermögensgegenstände liegen mit 2.052 T€ deutlich über dem Vorjahresniveau (154 T€). Sie enthalten im Berichtsjahr neben Steuerrückerstattungsansprüchen insbesondere die Forderung aus dem Verkauf des Strom- und Gasnetzes zum 31. Dezember 2019. Daneben erhöhten sich die flüssigen Mittel von 1.726 T€ im Vorjahr auf 5.334 T€ im Berichtsjahr.

4. Weitere Leistungsindikatoren

4.1 Mitarbeiter

Per 31. Dezember 2019 beträgt die Anzahl der Beschäftigten der Infrasite Griesheim GmbH 34. Zum 31. Dezember 2018 waren 48 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt.

4.2 Arbeits- und Gesundheitsschutz

Arbeits- und Gesundheitsschutz stellen wichtige Unternehmensziele der Gesellschaft dar. Im Rahmen der Überwachung und Analyse des Unfallgeschehens wird die LTI-Quote (Lost Time Injury) verwendet. Aus der Analyse und Aufarbeitung des Unfallgeschehens werden dezidierte Maßnahmen und Prozessverbesserungen zur Senkung von Betriebsunfällen abgeleitet.

Dabei entspricht die Kennzahl LTI der Anzahl der Unfälle mit mindestens eintägiger Abwesenheit. Die Kennzahl LTI-Quote stellt das Verhältnis zwischen den LTI ^* 1 Mio. zu den gearbeiteten Stunden im Jahr dar.

Im Geschäftsjahr 2019 beträgt die LTI-Quote wie im Vorjahr 0.

4.3 Umweltschutz

Die Infrasite Griesheim GmbH betreibt ihre Anlagen umweltschonend und energieeffizient. Die Gesellschaft arbeitet mit einem Energiemanagementsystem, welches seit dem Jahr 2013 nach der internationalen Norm DIN EN ISO 50001:2011 zertifiziert ist. Im Geschäftsjahr 2019 erhielt das Energiemanagement eine Rezertifizierung nach ISO 50001.

Zudem bestätigten externe Auditoren im Berichtsjahr erneut die Effizienz des Qualitäts- und Umweltmanagements der Infrasite Griesheim GmbH. Wie im Vorjahr erhielt die Gesellschaft die Zertifizierung nach ISO-Norm 9001:2015 für das Qualitätsmanagement und nach der ISO-Norm 14001:2015 für das Umweltmanagement.

III. Prognose-, Chance- und Risikobericht

1. Prognosebericht

Für 2020 wird mit einer Stabilisierung der globalen Konjunktur gerechnet. Erwartet wird, dass die Zuwachsrate leicht höher ausfallen wird als für das Berichtsjahr. Entsprechend der Prognose des IWF wird die Wachstumsrate der Weltwirtschaft voraussichtlich bei 3,3% liegen. Während das Wirtschaftswachstum der fortgeschrittenen Volkswirtschaften im Folgejahr weiterhin leicht an Schwung verlieren dürfte, wird bei den Schwellenländern mit einem leichten Konjunkturplus gerechnet. Die globalen Unsicherheiten aufgrund von Handelskonflikten, Sanktionen sowie des bevorstehenden Brexit bleiben jedoch auch in 2020 bestehen. Zudem trüben die aktuellen Spannungen im Nahen Osten die Aussichten auf eine baldige Erholung weiter ein.

Trotz zunehmenden Gegenwinds aufgrund der handelbedingten Unsicherheiten sowie zunehmenden geopolitischen Spannungen wird für die europäische Wirtschaft auch in 2020 ein leichtes Wachstum erwartet. Entsprechend dem IWF wird die Zuwachsrate voraussichtlich bei 1,3% liegen. Die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe wird anhalten. Konjunkturelle Stütze des Wachstums in Europa werden nach wie vor die binnenorientierten Branchen sein.

Für Deutschland wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum auch im folgenden Geschäftsjahr schwach bleiben wird. Aktuell geht der IWF von einer Zunahme der deutschen Wirtschaftsleistung in Höhe von 1,1% aus. Die konjunkturelle Entwicklung wird dabei weiterhin zweigeteilt bleiben. Auch 2020 wird für die deutsche Industrie kein leichtes Jahr. Die schwache Weltkonjunktur, die Handelsspannungen sowie die Austrittsverhandlungen Großbritanniens mit der EU werden die Entwicklung der Industriebereiche weiterhin belasten. Die konsumnahen Dienstleister, der private Konsum und die Bauwirtschaft werden wie bereits im Berichtsjahr das Wachstum der deutschen Wirtschaft tragen.

Auch für 2020 erwartet die chemisch-pharmazeutische Industrie ein schwieriges Jahr. Der VCI rechnet weiterhin mit einer schwachen Industriekonjunktur im Inland. Auch von den Auslandsmärkten werden keine starken Impulse für die Branche erwartet. Bei einem im Vergleich zu 2019 leichten Zuwachs der Produktion (+0,5%) und konstanten Herstellerpreisen geht der VCI derzeit von einem Umsatzanstieg von 0,5% aus. Der erwartete Branchenumsatz 2020 liegt folglich bei rund 194 Mrd. €.

Für die Infrasite Griesheim GmbH wird für das Geschäftsjahr 2020 ein Rückgang der Umsätze (IFRS) aufgrund eines eintretenden Wandels des Industrieparks Frankfurt-Griesheim verbunden mit einem veränderten Leistungsbedarf um rund 71% erwartet. Die Energienetze Strom und Erdgas wurden zum 31. Dezember 2019 verkauft, so dass die Umsatzerlöse in diesem Bereich entfallen. Da wesentliche Teile der Werksinfrastruktur zum 1. Januar 2020 an einen Projektentwickler verkauft wurden, sind auch alle anderen Geschäftsbereiche von deutlichen Umsatzrückgängen bzw. im Bereich der Energielieferungen von einem vollständigen Entfall betroffen.

Des Weiteren wird in 2020 von einem negativen EBIT (IFRS) ausgegangen. Allerdings wird eine deutliche Verbesserung des EBIT (IFRS) im Vergleich zum Berichtsjahr erwartet, da die vorgehaltenen Ressourcen zeitnah und konsequent an den geänderten Bedarf angepasst wurden. Kosten für Personalstrukturmaßnahmen werden das Ergebnis in 2020 nach wie vor belasten, wobei das Niveau des Berichtsjahrs nicht mehr erreicht wird. Weitere Kosteneinsparungen für nicht mehr benötigtes Personal werden zeitverzögert im Jahresverlauf oder in geringem Umfang auch erst im darauffolgenden Jahr ergebniswirksam. Auch in 2020 wird - wie bereits in den vergangenen Jahren - die konsequente Fortsetzung der Effizienzsteigerungsmaßnahmen vorangetrieben werden. Insgesamt wird mit einen EBIT (IFRS) 2020 in Höhe von rund - 600 T€ gerechnet.

Nach erfolgter Geschäftsanpassung an das geänderte Leistungsangebot wird davon ausgegangen, dass das Geschäft in den Folgejahren wieder profitabel fortgeführt und gesteigert werden kann, insbesondere ausgehend von den geplanten Abbruchmaßnahmen und Neuinvestitionen am Standort des Projektentwicklers.

Daneben wird davon ausgegangen, dass 2020 die Investitionen der Gesellschaft unter dem Niveau des Berichtsjahres sowie den planmäßigen Abschreibungen liegen werden.

2. Risikobericht

Die Infrasite Griesheim GmbH ist in das integrierte Risikomanagementsystem der Infraserv Höchst KG eingebunden. Das integrierte Risikomanagementsystem definiert Rollen, Verantwortlichkeiten und Abläufe zur Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken sowie zur internen Risikoberichterstattung. Die wesentlichen Risiken werden im Rahmen des internen Kontrollsystems überwacht, das durch die interne Revision regelmäßig auf Angemessenheit und Wirksamkeit geprüft wird. Mit dem Risikomanagementsystem sollen Risiken und Entwicklungen, die insbesondere den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, früh erkannt und ggf. rechtzeitig geeignete Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden.

Zu den möglichen Risikoquellen zählen insbesondere risikobehaftete Geschäfte, Projekte mit großem Investitionsvolumen oder Schadenspotential, die sich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich negativ auswirken können.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems sind identifizierte Risiken genau zu analysieren und insbesondere auf ihre Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage zu bewerten. Dabei wird das Risiko durch die Schadenshöhe und die Eintrittswahrscheinlichkeit charakterisiert. Das Produkt aus der Schadenshöhe und der Eintrittswahrscheinlichkeit ergibt den Brutto-Schadenserwartungswert. In Abhängigkeit vom kalkulatorischen Schadenserwartungswert werden die Risiken als "hohes = wesentliches Risiko", "mittleres = überwachungsbedürftiges Risiko" oder als "geringes Risiko" klassifiziert.

Die Risiken, welche erheblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben können, werden im Folgenden dargestellt.

Risiken im operativen Geschäft

Das operative Geschäft der Infrasite Griesheim GmbH ist stark von wenigen Standortkunden abhängig. Daher können Veränderungen bei diesen Kunden erhebliche Auswirkungen auf den Umsatz und den EBIT der Gesellschaft haben. Die Abhängigkeit von wenigen Großkunden und deren Bonität wird daher als wesentliches Risiko für die Infrasite Griesheim GmbH gesehen. Die Entwicklung dieser Kunden wird kontinuierlich verfolgt. Zudem werden mit den Standortkunden regelmäßig Gespräche auf Geschäftsführungsebene zur weiteren Entwicklung auf einer vertrauenswürdigen Basis geführt.

Für das Forderungsausfallrisiko aus der Insolvenz eines großen Standortkunden ist im Jahresabschluss der Infrasite Griesheim GmbH zum 31. Dezember 2019 eine Risikovorsorge enthalten.

Im Zusammenhang mit dieser Insolvenz besteht das Risiko der Insolvenzanfechtung, d.h. die Möglichkeit des Insolvenzverwalters Zahlungen, die der insolvente Schuldner im Vorfeld des Insolvenzverfahrens vorgenommen hatte, unter gesetzlich definierten Voraussetzungen rückgängig zu machen. Der Eintritt dieses Risikos wird derzeit als nicht wahrscheinlich eingeschätzt.

Des Weiteren hat ein weiterer Standortkunde im April des Jahres 2019 seine Chemieproduktion eingestellt. Im Berichtsjahr hat sich folglich das Risiko "Einstellung der Chemieproduktion im Industriepark Griesheim" infolge der Insolvenz eines großen Standortnutzers sowie der Produktionseinstellung eines weiteren Standortkunden realisiert. Die Infrasite Griesheim GmbH hat daraufhin zum 31. Dezember 2019 das Strom- und Gasnetz sowie zum 1. Januar 2020 wesentliche Teile der Werksinfrastruktur veräußert und konzentriert sich ab 2020 auf das Altlastenmanagement sowie die Abwasserentsorgung im Industriepark Griesheim und weitere Dienstleistungen im Auftrag des neuen Standortentwicklers.

Im ersten Quartal 2020 kam es ausgehend von China zur weltweiten schnellen Ausbreitung des Corona-Virus. Angesichts der weltweiten Ausbreitungsdynamik seit Januar 2020, der Gefährlichkeit des neuartigen Virus sowie der Schwierigkeit des Schutzes der Menschen vor dessen Übertragung wurden und werden weltweit umfassende Maßnahmen ergriffen, die zu einer Einschränkung des öffentlichen Lebens führen und die Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen haben bzw. stark negativ beeinträchtigen.

Die Infrasite Griesheim GmbH bezieht Leistungen von der Infraserv Höchst KG. Die Infraserv Höchst KG ist im Rahmen einer Pandemieplanung darauf vorbereitet, die wesentlichen Leistungen für Ihre Kunden auch im Fall einer hohen Abwesenheitsrate von Mitarbeitern aufrechterhalten zu können. Der Maßnahmenplan der Infraserv Höchst KG wurde auf Grundlage der Pandemiepläne der zuständigen Gesundheitsbehörden erstellt und wird laufend aktualisiert.

Auswirkungen auf das Geschäft der Infrasite Griesheim GmbH aufgrund des Corona-Virus werden aktuell nicht erwartet, da die Gesellschaft ihre wesentlichen Leistungen aufgrund von pauschalen Entgelten abrechnet.

Leistungserstellungsrisiken

Wie in den Vorjahren bestehen für mögliche Schadensfälle und Haftungsrisiken wirtschaftlich sinnvolle Versicherungsdeckungen. Es bestehen in der Infraserv Höchst - Gruppe unter anderem branchenübliche Haftpflicht-, Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherungen, mit denen unter anderem auch dem finanziellen Risiko eines möglichen Anlagenausfalls mit nachfolgendem Produktionsausfall begegnet wird.

Finanzrisiken

Zur Reduzierung des Forderungsausfallrisikos sind Prozesse zur Bonitätsprüfung, Kreditgewährung, Kreditüberwachung sowie des Mahnwesens implementiert. Sofern erforderlich und angebracht, erfolgt eine bilanzielle Risikovorsorge durch eine entsprechende Wertberichtigung der Forderungen.

Durch ein intensives Monitoring der betreffenden Kunden, einschließlich deren Zahlungsverhalten, sollen Forderungsausfallrisiken aufgrund von Insolvenzen sowie Betriebsstilllegungen oder Standortaufgaben frühzeitig erkannt werden, um noch mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern zu können. Die Kundenanalyse erfolgt in enger Abstimmung mit dem Debitorenmanagement der Infraserv Höchst KG.

Das Monitoring von möglichen Liquiditätsrisiken erfolgt - eingebunden in das Risikomanagementsystem der Infraserv Höchst KG - über eine revolvierende, mittelfristige Liquiditätsplanung, die jeweils in die Bilanz-, GuV- und Cashflow-Planung eingebunden sind.

Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung sowie der Entwicklung im Industriepark Griesheim werden derzeit - für den Zeitraum der kommenden zwei Jahre - keine Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, gesehen.

3. Chancenbericht

Im Folgenden werden die Chancen der Gesellschaft dargestellt. Dabei kommt insbesondere der Chance durch Effizienzsteigerung sowie Neugeschäft besondere Bedeutung zu.

Chancen im operativen Geschäft

Zur Steigerung der Effizienz aller Unternehmensbereiche werden weitere Maßnahmen identifiziert und realisiert, um nachhaltig die Kostenposition zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit der bestehenden Leistungen zu erhöhen. Unter dem Programm "Standort.Kompetenz" werden kontinuierlich Effizienzsteigerungsmaßnahmen durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt in diesem Zusammenhang - wie bereits im Berichtsjahr - in der Überprüfung der Personalstruktur und des Leistungsportfolios. Die Voraussetzungen für weitere Personaleinsparungen werden geprüft. In diesem Zusammenhang werden gemeinsam mit der Infraserv Höchst KG auch alle Bereiche und Prozesse hinsichtlich weiterer Synergien analysiert.

Die Clariant Produkte (Deutschland) GmbH hat mit Wirkung zum 1. Januar 2020 ein Erbbaurecht an einen Projektentwickler für große Teile des Industrieparks Frankfurt-Griesheim vergeben. Nach Verkauf der Werksinfrastruktur an diesen Projektentwickler wird dieser Infrastrukturanbieter gegenüber den Standortkunden sein und die Infrastrukturleistungen direkt mit den Standortkunden abrechnen. Die Infrasite Griesheim GmbH erbringt im Auftrag des neuen Standortentwicklers Überwachungs- und sonstige Dienstleistungen für die Erhaltung der Verfügbarkeit der Infrastruktureinrichtungen. Außerdem werden Leistungen für den Werkschutz, die IT/Telefonie und das Facility Management erbracht und angeboten. Aufgrund der Aktivitäten des neuen Standortentwicklers wird mittelfristig mit einer Belebung des Standortes gerechnet, so dass in diesen Bereichen mittelfristig die Chance besteht, zusätzliches Neu-/Projektgeschäft zu akquirieren.

Im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung sowie der Entwicklung im Industriepark Griesheim und der Risikoeinschätzung wird derzeit davon ausgegangen, dass die dargelegten Chancen verfolgt und genutzt werden können.

Frankfurt am Main, den 9. März 2020

Infrasite Griesheim GmbH

Dr. Andreas Brockmeyer

Bilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva

(Werte in €)	31.12.2019	31.12.2018
A. Anlagevermögen	2.190.497	3.915.388
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	19.640	28.300
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19.640	28.300
II. Sachanlagen	2.170.857	3.887.088
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	891.258	422.079
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.092.092	2.211.475
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	159.135	306.127
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	28.372	947.407
B. Umlaufvermögen	9.441.671	4.367.540
I. Vorräte	79.461	107.313
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	54.465	67.466
2. Unfertige Leistungen	24.996	39.847
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.027.809	2.534.372
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.825.483	1.973.712
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	150.197	406.348
3. Sonstige Vermögensgegenstände	2.052.129	154.312
III. Guthaben bei Kreditinstituten	5.334.401	1.725.855
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.779	0
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	46.640	14.375
Summe Aktiva	11.680.587	8.297.303
Passiva
(Werte in €)	31.12.2019	31.12.2018
A. Eigenkapital	634.052	1.999.810
I. Gezeichnetes Kapital	100.000	100.000
II. Kapitalrücklagen	1.350.000	1.350.000
III. Gewinnrücklagen	5.695	5.695
Andere Gewinnrücklagen	5.695	5.695
IV. Gewinnvortrag	544.115	240.699
V. Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss	-1.365.758	303.416
B. Rückstellungen	4.455.239	4.022.377
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.177.159	1.131.278
2. Steuerrückstellungen	100.819	100.819
3. Sonstige Rückstellungen	3.177.261	2.790.280
C. Verbindlichkeiten	6.591.296	1.988.616
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	408.984	985.325
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.008.046	895.812
3. Sonstige Verbindlichkeiten	174.266	107.479
(davon aus Steuern 88.045 €; Vorjahr 65.850 €)
D. Rechnungsabgrenzungsposten	0	286.500
Summe Passiva	11.680.587	8.297.303

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

(Werte in €)	2019	2018
1. Umsatzerlöse	16.184.303	17.990.921
2. Verminderung des Bestandes an nicht abgerechneten Aufträgen	-14.851	-10.570
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	17.888	27.503
4. Gesamtleistungen	16.187.340	18.007.854
5. Sonstige betriebliche Erträge	1.668.018	70.655
6. Materialaufwand	6.656.686	5.954.547
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	1.452.266	1.814.166
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.204.420	4.140.381
7. Personalaufwand	4.391.078	5.379.836
a) Löhne und Gehälter	3.423.743	4.308.244
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	967.335	1.071.592
(davon für Altersversorgung 457.484 €; Vorjahr 397.399 €)
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des	800.098	622.819
Anlagevermögens und Sachanlagen
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen	7.429.480	5.545.217
10. Ergebnis aus Betriebstätigkeit	-1.421.984	576.090
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	346	215
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	43.499	44.106
13. Finanzergebnis	-43.153	-43.891
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-99.379	228.783
15. Ergebnis nach Steuern	-1.365.758	303.416
16. Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss	-1.365.758	303.416

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

(Alle Zahlenangaben in €, soweit nicht anders angegeben. Durch Rundung der ausgewiesenen Posten auf € können in den Übersichten Rundungsdifferenzen auftreten.)

(1) Allgemeine Angaben und Grundsätze der Rechnungslegung

Die Infrasite Griesheim GmbH hat ihren Sitz in Frankfurt am Main und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 85850 eingetragen.

Die Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2019 erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (BilRUG). Er wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für Kapitalgesellschaften (§§ 264 ff. HGB) und der Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften gemäß § 288 Abs. 2 HGB erstellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. Der Anhang enthält die erforderlichen Einzelangaben bzw. entsprechende Erläuterungen.

(2) Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung

Anlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben.

Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert und planmäßig entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie notwendige Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu zählen die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie die anteiligen Kosten des sozialen Bereichs. Zinsen für Fremdkapital, das zur Finanzierung der Herstellung eines Vermögensgegenstandes verwendet wird, werden als Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert. Sonstige Fremdkapitalkosten werden aufwandswirksam erfasst.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Nutzungsdauer der wesentlichen Anlagenklassen:

Anlagenklasse	Nutzungsdauer in Jahren
Geschäfts- und Fabrikgebäude	33
Behelfsbauten	5 - 10
Andere Baulichkeiten	15 - 20
Technische Anlagen	15 - 20
Maschinen und Apparate	5 - 10
Eisenbahnanlagen, Lokomotiven und Eisenbahnfahrzeuge	20 - 25
Spezialfahrzeuge	15 - 20
Straßenfahrzeuge	5
Betriebs- und Geschäftsausstattung	5 - 10
DV-Arbeitsplätze und Datennetzkomponenten	3 - 7

Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn eine Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.

Im Rahmen des zweiten Bürokratieentlastungsgesetzes wurde ab dem 1. Januar 2018 die Wertuntergrenze von Geringwertigen Wirtschaftsgütern von 150 € auf 250 € angehoben. Aus diesem Grund werden bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens mit Anschaffungs- und Herstellungskosten zwischen 250 € und 1.000 € im Jahr der Anschaffung handelsrechtlich voll abgeschrieben und als Abgang in der Entwicklung des Anlagevermögens ausgewiesen. Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens im Wert von bis zu 250 € werden sofort als Aufwand verrechnet.

Geleistete Anzahlungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zum Nennwert bilanziert.

Wertaufholungen im Anlagevermögen werden vorgenommen, wenn die Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen nicht mehr bestehen.

Vorräte

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Bewertung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt anhand des Durchschnittswertverfahrens.

Niedrigere Wiederbeschaffungspreise am Bilanzstichtag werden durch Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert berücksichtigt.

Es erfolgt eine Gängigkeitsabschreibung, abhängig von der unbewegten Lagerdauer, zwischen 50% und 100%. Zusätzlich wird auf alle hiervon nicht erfassten Vorräte ein pauschaler Abschlag von 1% vorgenommen.

Die unfertigen Leistungen sind zu Herstellungskosten oder den niedrigeren beizulegenden Werten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die aktivierungspflichtigen Bestandteile im Sinne des § 255 Abs. 2 HGB.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt.

Einzelrisiken bei Forderungen werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Zur Deckung des allgemeinen Kreditrisikos wird bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine Pauschalwertberichtigung von 1% vorgenommen.

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Guthaben bei Kreditinstituten

Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennbetrag angesetzt.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten werden zu Nennwerten bilanziert.

Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Die Rückstellungen für den Erfüllungsrückstand aus den Altersteilzeitverpflichtungen werden mit dem entsprechenden Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB aus der Insolvenzsicherung von Altersteilzeitverpflichtungen verrechnet. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens den Betrag der Rückstellung für den Erfüllungsrückstand, wird der übersteigende Betrag in dem Posten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen. Zudem werden die Aufwendungen und Erträge aus der Auf- bzw. Abzinsung der Rückstellung für Altersteilzeit gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB mit den Aufwendungen und Erträgen aus dem zu verrechnenden Deckungsvermögen saldiert.

Eigenkapital

Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt.

Rückstellungen

Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, gebildet.

Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden im Sinne des § 253 Abs. 2 HGB abgezinst. Für die Abzinsung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen wird der von der Deutschen Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre angesetzt. Alle anderen Rückstellungen werden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten laufzeitadäquaten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Rechnungsabgrenzungsposten werden zu Nennwerten bilanziert.

Erhaltene Baukostenzuschüsse, die im Zusammenhang mit dem Abschluss von Liefer- oder Dienstleistungsverträgen stehen, werden zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten umgegliedert und über die jeweilige Vertragslaufzeit gegen Umsatzerlöse aufgelöst. Ist im Vertrag kein Zeitraum festgelegt, erfolgt die Auflösung über die Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögensgegenstandes.

Latente Steuern

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Im Falle eines Aktivüberhangs der latenten Steuern zum Bilanzstichtag wird von dem Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB kein Gebrauch gemacht.

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Die Infrasite Griesheim GmbH ist gemäß § 3 Nr. 38 EnWG ein vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen und hat die sich hieraus ergebenden Rechtsfolgen des § 6b EnWG zu beachten.

Die Infraserv Höchst KG erbringt für die Infrasite Griesheim GmbH seit dem 1. Oktober 2013 den gesamten Meteringservice und die Marktkommunikation für die in 2019 eine Vergütung in Höhe von 127 T€ (Vorjahr 146 T€) berechnet wurde und ist seit diesem Zeitpunkt auch verantwortlich für den gesamten Betrieb des Stromnetzes, für den 171 T€ (Vorjahr 167 T€) verrechnet wurden. Seit dem 1. Oktober 2014 wird auch das Gasnetz seitens der Infraserv Höchst KG betrieben. In 2019 wurden dafür 32 T€ (Vorjahr 31 T€) verrechnet. Für sonstige Leistungen hat die Gesellschaft 31 T€ (Vorjahr 12 T€) der Infraserv Höchst KG im Geschäftsjahr 2019 vergütet.

Erläuterungen zur Bilanz

(3) Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres dem Anhang als Anlage beigefügt.

Fremdkapitalzinsen wurden im Geschäftsjahr 2019 nicht aktiviert.

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 191.736 € (Vorjahr 0 €) vorgenommen. Der Ausweis erfolgt unter dem Posten "Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen".

(4) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betragen zum Bilanzstichtag 150.197 € und resultieren in voller Höhe aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr 406.348 €).

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten zukünftige Steuererstattungsansprüche aus Ertragssteuern in Höhe von 200.798 € (Vorjahr 126.124 €). Im Vorjahr wurden zudem Stromsteuererstattungsansprüche in Höhe von 22.417 € in den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

(5) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung

Die Verpflichtung aus dem in der Beschäftigungsphase aufgebauten Erfüllungsrückstand beträgt im Berichtsjahr 713.418 € (Vorjahr 431.940 €), die fortgeführten Anschaffungswerte des Deckungsvermögens betragen 760.058 € (Vorjahr 446.315 €) und entsprechen zum Bilanzstichtag dem beizulegenden Zeitwert. Als Deckungsvermögen wird der Metzler-Geldmarktfonds (doppelseitige Treuhand), als zweckexklusive, verpfändete und insolvenzgeschützte Vereinbarung eingesetzt. Der entstandene Aktivüberhang in Höhe von 46.640 € (Vorjahr 14.375 €) wird gemäß § 246 Abs. 2 Satz 3 HGB in dem Bilanzposten "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" ausgewiesen.

(6) Eigenkapital

(Werte in €)	31.12.2019	31.12.2018
Entwicklung des Eigenkapitals
Stand am Jahresanfang	1.999.810	1.696.394
Jahresfehlbetrag / - überschuss	-1.365.758	303.416
Stand am Jahresende	634.052	1.999.810

(7) Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der Anwartschaftsbarwert-Methode (Projected-Unit-Credit-Method) ermittelt. Als Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr wurde der von der Deutschen Bundesbank vorgegebene durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre in Höhe von 2,71% p.a. zugrunde gelegt. Hierbei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Der Gehaltstrend wurde mit 2,5% p.a., der Rententrend mit 2,0% p.a. angenommen.

Aus der Abzinsung der Rückstellung für Altersversorgungsverpflichtungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag von 151.054 € (Vorjahr 163.502 €). Dieser Unterschiedsbetrag ist grundsätzlich nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ausschüttungsgesperrt. Die bei der Gesellschaft zum Bilanzstichtag vorliegenden frei verfügbaren Rücklagen übersteigen jedoch den Unterschiedsbetrag, so dass keine Ausschüttungssperre besteht.

Sonstige Rückstellungen

Der Bewertung der Rückstellungen für Jubiläen und Altersteilzeit liegt ein versicherungsmathematisches Gutachten unter Berücksichtigung der Anwartschaftsbarwert-Methode (Projected-Unit-Credit-Method) zugrunde. Der Rechnungszinssatz bei der Ermittlung der Jubiläumsrückstellungen beträgt 1,96% p.a. Hierbei wurde gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen. Die Rückstellungen für Altersteilzeit wurden unter Berücksichtigung eines Zinssatzes von 0,7% p.a. ermittelt.

Sonstige Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Altersteilzeitverpflichtungen (Aufstockungsbeträge und Abfindungen), für Jubiläumsverpflichtungen, für nicht genommenen Urlaub, Freizeit im Rahmen der Gleitzeitregelung, für ausstehende Rechnungen und im Zusammenhang mit dem Rückbau einer Anlage sowie für sonstige ungewisse Verbindlichkeiten gebildet.

(8) Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten in Höhe von 6.591.296 € (Vorjahr 1.988.616 €) sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren in Höhe von 4.528.833 € (Vorjahr 604.763 €) aus Lieferungen und Leistungen. Des Weiteren sind Verbindlichkeiten in Höhe von 1.479.213 € (Vorjahr 291.049 €) im Rahmen der umsatzsteuerlichen Organschaft mit der Infraserv Höchst KG enthalten.

Es bestehen keine Sicherheiten zu den Verbindlichkeiten.

(9) Sonstige Verbindlichkeiten

(Werte in €)	31.12.2019	31.12.2018
Sonstige Verbindlichkeiten	174.266	107.479
Verbindlichkeiten noch abzuführende Lohn- u. Kirchensteuer	88.045	65.850
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden	86.221	41.629

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden sind Rückzahlungsansprüche der Kunden aus pauschal abgerechneten Leistungen enthalten, die im Jahr 2020 zur Auszahlung kommen werden.

(10) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Miet- und Pachtverträge betreffen im Wesentlichen Flächen, Gebäude und Infrastruktureinrichtungen. In allen Fällen handelt es sich um sogenannte Operating Lease-Verträge, die zu keiner Bilanzierung der Objekte bei der Gesellschaft führen. Der Vorteil dieser Verträge liegt in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Objekte nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wozu es derzeit keine Anzeichen gibt.

(Werte in €)	31.12.2019	31.12.2018
Zukünftige Auszahlungen a. langfristigen Verträgen	2.416.343	6.130.924
im Folgejahr	302.017	564.156
nach einem Jahr	2.114.326	5.566.768
nach 5 Jahren	1.174.625	4.434.544

Die in der Bilanz nicht enthaltenen sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben. Sie betragen 833 € (Vorjahr 58.029 €).

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(11) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 549.445 € (Vorjahr 29.960 €). Zudem sind Buchgewinne aus der Veräußerung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens in Höhe von 1.105.157 € (Vorjahr 0 €) Bestandteil der sonstigen betrieblichen Erträge des Berichtsjahres.

(12) Personalstand

	2019	2018
Beschäftigte im Jahresdurchschnitt	38	50
Stammpersonal	38	50
davon weibliche Mitarbeiter	1	1
davon männliche Mitarbeiter	37	49

(13) Sons tige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten sonstige Steuern in Höhe von 38.914 € (Vorjahr 60.434 €).

Zudem sind Aufwendungen im Zusammenhang mit der Wertberichtigung von Forderungen in Höhe von 1.440.956 € (Vorjahr 0 €) sowie Verluste aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens in Höhe von 313.188 € (Vorjahr 1.718 €) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.

Außerdem werden im Berichtsjahr Aufwendungen im Zusammenhang mit der Bildung einer Rückstellung für den Rückbau einer Anlage in Höhe von 1.365.000 € (Vorjahr 0 €) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

(14) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen in Höhe von 43.499 € (Vorjahr 44.106 €) enthalten.

(15) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr ergab sich ein aperiodischer Steuerertrag in Höhe von 99.379 € (Vorjahr Steueraufwand 21.703 €).

(16) Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag mit wesentlicher Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nicht eingetreten.

(17) Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr 2019 schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.365.758 € ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Mitglieder der Geschäftsführung

Die Gesellschaft wird durch ihren Geschäftsführer vertreten:

Herrn Diplom-Physiker Dr. Andreas Brockmeyer, Liederbach am Taunus

Der Geschäftsführer hat im Geschäftsjahr 2019 keine Bezüge von der Gesellschaft bezogen.

Gesellschafter / Konzernzugehörigkeit

Die Kapitalanteile der Gesellschaft hält zu 100% die Infrasite Beteiligungs GmbH, Frankfurt am Main.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird gemäß §§ 290 ff. HGB in den Konzernabschluss der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG, für den kleinsten und zugleich größten Kreis von Unternehmen einbezogen.

Der Einzelabschluss der Gesellschaft sowie der Konzernabschluss der Konzernobergesellschaft werden beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Frankfurt am Main, den 9. März 2020

Infrasite Griesheim GmbH

Dr. Andreas Brockmeyer

Entwicklung des Anlagevermögens 2019 (Anlage zum Anhang)

(Werte in €)	Immaterielle Vermögensgegenstände ⁴	Grundstücke und Bauten ²	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand am 01.01.2019	325.267	564.978	5.575.000	2.295.275
Zugänge ¹	9.021	596.055	471.909	21.530
Abgänge	-24.786	-115.812	-2.722.685	-875.383
Endstand am 31.12.2019	309.502	1.045.221	3.324.224	1.441.422
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 01.01.2019	-296.967	-142.899	-3.363.525	-1.989.148
Abschreibungen des Geschäftsjahres	-17.681	-43.770	-602.677	-135.970
Abgänge	24.786	32.706	1.734.070	842.831
Endstand am 31.12.2019	-289.862	-153.963	-2.232.132	-1.282.287
Bilanzwert am 31.12.2019	19.640	891.258	1.092.092	159.135
Bilanzwert am 31.12.2018	28.300	422.079	2.211.475	306.127

(Werte in €)	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ³	Sachanlagen	Anlagevermögen
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand am 01.01.2019	947.407	9.382.660	9.707.927
Zugänge ¹	-919.035	170.459	179.480
Abgänge	0	-3.713.880	-3.738.666
Endstand am 31.12.2019	28.372	5.839.239	6.148.741
Kumulierte Abschreibungen
Stand am 01.01.2019	0	-5.495.572	-5.792.539
Abschreibungen des Geschäftsjahres	0	-782.417	-800.098
Abgänge	0	2.609.607	2.634.393
Endstand am 31.12.2019	0	-3.668.382	-3.958.244
Bilanzwert am 31.12.2019	28.372	2.170.857	2.190.497
Bilanzwert am 31.12.2018	947.407	3.887.088	3.915.388

¹ Bei den Zugängen der geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau wird der Saldo aus den Zugängen der Periode und den Umbuchungen in betriebsbereite Anlagen der anderen Kategorien dargestellt.

² Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken

³ In den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind Anzahlungen auf Anlagen im Bau in Höhe von 0 € (Vorjahr 0 €) enthalten.

⁴ Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Infrasite Griesheim GmbH, Frankfurt am Main

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Infrasite Griesheim GmbH, Frankfurt am Main, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Infrasite Griesheim GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Vermerk über die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG

Prüfungsurteile

Wir haben geprüft, ob die Gesellschaft ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 eingehalten hat. Darüber hinaus haben wir die Tätigkeitsabschlüsse für die Tätigkeiten "Elektrizitätsverteilung" und "Erdgasverteilung" nach § 6b Abs. 3 Satz 1 EnWG sowie § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG - bestehend jeweils aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie die als Anlage beigefügten Angaben zu den Rechnungslegungsmethoden für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse - geprüft.

•	Nach unserer Beurteilung wurden die Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten.
•	Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entsprechen die beigefügten Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und des § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung der Einhaltung der Pflichten zur Führung getrennter Konten und der Tätigkeitsabschlüsse in Übereinstimmung mit § 6b Abs. 5 EnWG unter Beachtung des Entwurfs einer Neufassung des IDW Prüfungsstandards: Prüfung nach § 6b Abs. 5 Energiewirtschaftsgesetz (IDW EPS 610 n.F.) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG" weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir wenden als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die Anforderungen des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) an. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für die Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten. Die gesetzlichen Vertreter sind auch verantwortlich für die Aufstellung der Tätigkeitsabschlüsse nach den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und des § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachtet haben, um die Pflichten zur Führung getrennter Konten einzuhalten.

Die Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für die Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass der jeweilige Tätigkeitsabschluss kein unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Tätigkeit zu vermitteln braucht.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen,

•	ob die gesetzlichen Vertreter ihre Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten in allen wesentlichen Belangen eingehalten haben und
•	ob die Tätigkeitsabschlüsse in allen wesentlichen Belangen den deutschen Vorschriften des § 6b Abs. 3 Sätze 5 bis 7 EnWG und des § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG entsprechen.

Ferner umfasst unsere Zielsetzung, einen Vermerk in den Bestätigungsvermerk aufzunehmen, der unsere Prüfungsurteile zur Einhaltung der Rechnungslegungspflichten nach § 6b Abs. 3 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG beinhaltet.

Die Prüfung der Einhaltung der Pflichten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 5 EnWG und § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG zur Führung getrennter Konten umfasst die Beurteilung, ob die Zuordnung der Konten zu den Tätigkeiten nach § 6b Abs. 3 Sätze 1 bis 4 EnWG sowie nach § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG sachgerecht und nachvollziehbar erfolgt ist und der Grundsatz der Stetigkeit beachtet wurde.

Unsere Verantwortung für die Prüfung der Tätigkeitsabschlüsse entspricht der im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" hinsichtlich des Jahresabschlusses beschriebenen Verantwortung mit der Ausnahme, dass wir für den jeweiligen Tätigkeitsabschluss keine Beurteilung der sachgerechten Gesamtdarstellung vornehmen können.

Frankfurt am Main, den 9. März 2020

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Hartwig, Wirtschaftsprüfer

ppa. Richard Gudd, Wirtschaftsprüfer

Vorschlag Gesellschafterbeschluss

der Infrasite Griesheim GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main

Wir, die unterzeichnende Infrasite Beteiligungs GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, sind die alleinige Gesellschafterin der Infrasite Griesheim GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main. Wir halten hiermit unter Verzicht auf sämtliche gesetzlichen und satzungsmäßigen Form- und Fristvorschriften eine Gesellschafterversammlung ab und fassen auf schriftlichem Wege folgende Gesellschafterbeschlüsse:

1.	Die Gesellschafterin stellt den Jahresabschluss 2019 mit einer Bilanzsumme von 11.680.586,61 Euro fest.
2.	Die Gesellschafterin beschließt, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.365.757,48 Euro mit dem bestehenden Gewinnvortrag in Höhe von 544.114,55 Euro zu verrechnen und den Restbetrag in Höhe von 821.642,93 Euro auf neue Rechnung vorzutragen.
3.	Dem Geschäftsführer Dr. Andreas Brockmeyer wird für das Jahr 2019 Entlastung erteilt.
4.	Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 bestellt.

Gesellschafterbeschluss

der Infrasite Griesheim GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main

Wir, die unterzeichnende Infrasite Beteiligungs GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, sind die alleinige Gesellschafterin der Infrasite Griesheim GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main. Wir halten hiermit unter Verzicht auf sämtliche gesetzlichen und satzungsmäßigen Form- und Fristvorschriften eine Gesellschafterversammlung ab und fassen auf schriftlichem Wege folgende Gesellschafterbeschlüsse:

1.	Die Gesellschafterin stellt den Jahresabschluss 2019 mit einer Bilanzsumme von 11.680.586,61 Euro fest.
2.	Die Gesellschafterin beschließt, den Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.365.757,48 Euro mit dem bestehenden Gewinnvortrag in Höhe von 544.114,55 Euro zu verrechnen und den Restbetrag in Höhe von 821.642,93 Euro auf neue Rechnung vorzutragen.
3.	Dem Geschäftsführer Dr. Andreas Brockmeyer wird für das Jahr 2019 Entlastung erteilt.
4.	Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 bestellt.

Frankfurt am Main, den 04.05.2020

Infrasite Beteiligungs GmbH

Jochen Schlüter

Joachim Schmalzried

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde am 4. Mai 2020 festgestellt.