Argo Group GmbH

Augsburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht

I. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

Die Konzerngesellschaften der Argo Group GmbH sind im Bereich der Personaldienstleistungen tätig. Zu den Geschäftsfeldern gehörten in 2020:

- Personaldienstleistungen wie Arbeitnehmerüberlassung (Facharbeiter, kaufmännisch, Industrie) und Personalvermittlung

- Master Verträge/ Onsite Management Lösungen

Dabei steuert die Argo Group GmbH den Konzern und übernimmt für ihn die zentralen organisatorischen Aufgaben. Die operative Tätigkeit wird durch die Argo GmbH und die Argo Projekt GmbH ausgeführt.

Die Sparte Aviation wurde zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 veräußert, so dass die Vergleichbarkeit der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage mit dem Vorjahr nicht möglich ist.

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

a. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das Jahr 2020 war gekennzeichnet durch die wirtschaftlichen Folgen der sog. Corona-Krise. Dabei ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 4,9 % gegenüber 2019 zurück. Im 2. Quartal 2020 hatte die Wirtschaftsleistung einen historischen Einbruch erlitten. Das Minus von 9,7 % (preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem 1. Quartal 2020 war der mit Abstand stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen für Deutschland im Jahr 1970. Auf den Einbruch der Wirtschaftsleistung im 2. Quartal folgte eine rasche Erholung im 3. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt +8,5 %). Die zweite Corona-Welle und der zweite harte Lockdown zum Jahresende stoppten diese annähernd V-förmige Entwicklung. Zwar stieg das BIP im 4. Quartal gegenüber dem 3. Quartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) leicht um 0,3 %. Das preis- und kalenderbereinigte BIP war im Schlussquartal des Jahres 2020 aber noch 3,7 % niedriger als im letzten Vorkrisen-Quartal, dem 4. Quartal 2019. Das Wachstum in 2019 gegenüber 2018 hatte noch 0,6 % betragen.

Auf dem für unsere Unternehmensgruppe relevanten Arbeitsmarkt kam die Entwicklung nur bedingt an. Zwar sank die Zahl der Erwerbstätigen seit Ausbruch der Pandemie im März 2020 unter Vorkrisenniveau. So waren im Januar 2021 saisonbereinigt 1,6 % oder 726 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland. Der größte Teil der zurückgehenden Beschäftigung wurde jedoch von den Instrumenten der Kurzarbeit aufgefangen, die von der Bundesregierung großzügig ausgeweitet wurden. In der Spitze waren mehr als 6,0 Mio. Beschäftige in Kurzarbeit. Einer Studie zufolge konnten dadurch 2,2 Millionen Arbeitsplätze erhalten werden.

Die Prognosen für die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaft zum Jahresende 2021 gingen von einer Wiederaufnahme des Wachstumspfades aus; das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (IW) sagte eine Erholung des BIP um 4,0 % in 2021 und ein Erreichen des Vorkrisenniveaus zum Jahresende 2021 aus. Aufgrund des langen Lockdowns in den ersten Monaten 2021, dem Wiederaufflammen der Corona-Welle im Spätherbst 2021 und der Versorgungskrise mit Vorprodukten wie Computerchips wird dieses Wachstum allerdings deutlich geringer ausfallen.

b. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

In Deutschland zeichnet sich der Markt für Zeitarbeit und Personaldienstleistungen als Frühindikator der wirtschaftlichen Entwicklung dadurch aus, dass der Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung um ein Viertel "vorvollzogen" wird.

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren somit für die Branche extrem ungünstig. Stark in der Industrie und vor allem in den exportintensiven Branchen tätig, stornierten die Kunden aufgrund der schockartig zurückgehenden eigenen Auslastung in der Regel als erstes die Zeitarbeitsaufträge. In den Frühjahrsmonaten 2020 gab es mit Ausnahme von einigen Medizintechnik- und Pharmaunternehmen sowie Unternehmen des Drogeriehandels so gut wie keine Nachfrage. Zwar erholte sich die Nachfrage in einigen Branchen über den Sommer und Herbst 2020 leicht, dennoch blieb die Zahl der Branchenbeschäftigten deutlich unter den Vorjahren. Von Februar auf Juni 2020 sank die Zahl der beschäftigten Leiharbeitnehmer - saisonal untypisch - um knapp neun Prozent. Ab Juni 2020 verzeichnete deren Zahl Monat um Monat geringe Zuwächse, so dass bereits im November 2020 der Vorjahresabstand deutlich geringer ausfiel als noch in den beiden wirtschaftlich schwächelnden vorherigen Jahren. In der Folge gab es im Jahresdurchschnitt 2020 783.000 beschäftigte Leiharbeitnehmer. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren das 13 Prozent weniger.

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass erstmals seit der Finanzkrise 2008/2009 auch die Zeitarbeit berechtigt war, Mitarbeiter in Kurzarbeit zu entsenden. Kurzarbeiter sind in dieser Statistik also als "Beschäftigte" berücksichtigt, obwohl sie (im Gegensatz zu den Vorjahreswerten) nicht im Einsatz befindlich waren. In der Spitze waren im April 2020 22,7% der Zeitarbeitsbeschäftigten in Kurzarbeit, Im Dezember 2020 waren dies noch 5,4 %. Exakte Daten sind nicht erhältlich. Aus den angegebenen Daten lässt sich jedoch ein Rückgang der beim Kunden eingesetzten Zeitarbeitnehmer von ca. 25% ermitteln. Laut der Bundesagentur betraf der Rückgang im Wesentlichen die Produktions- und kaufmännischen Berufe, während IT- und Ingenieur- wie auch Pflegeberufe gleichbleibende oder sogar steigende Mitarbeiterzahlen zu verzeichnen hatten.

Bereits 2018 und 2019 befand sich die Personaldienstleistung in einer Abschwungbewegung, zunächst verursacht durch die Veränderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, später durch vermehrte eigene Einstellung von Kunden und die immer schwierigere Verfügbarkeit von Personal.

Mit Wiederanziehen der Nachfrage im Sommer/Herbst 2020 zeichnete sich wiederum ein deutlicher Fachkräftemangel ab. Durch die Möglichkeiten der Kurzarbeit konnten viele Unternehmen ihre Kräfte halten, so dass sie nicht dem Arbeits- und dem Zeitarbeitsmarkt zur Verfügung standen. In 2021 hat sich dieser Arbeitskräftemangel weiter verschärft, so dass es zu einem erheblichen Nachfrageüberhang, der von der Branche nicht zu decken war, kam.

c. Personalbereich

Die Unternehmensgruppe beschäftigte 773 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Vorjahr: 1.556). Hierbei werden die Bereiche "interne" Mitarbeiter" (95) und "externe Mitarbeiter" (678) unterschieden.

d. Ertragslage

Mit Vertrag vom 15.01.2020 und mit schuldrechtlicher Wirkung zum 01.01.2020, 00:00 Uhr, veräußerte die Argo Group GmbH sämtliche Anteile an den Gesellschaften der Sparte Aviation zu einem deutlich über dem Buchwert liegenden Veräußerungspreis. Dieser Betrag wurde durch ein bei einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer in Auftrag gegebenen Wertgutachten gestützt. Die Bezahlung des Kaufpreises erfolgte zum einen durch Barmittel, zum anderen durch Übernahme des ursprünglich an die Argo Group GmbH ausgereichten Mezzanine-Darlehens.

Mit diesem Verkauf konzentriert sich die Argo Group auf ihr klassisches Geschäft der mittelständischen Industrie, insbesondere der Chemie-, Lebensmittel- und Metallindustrie. Es ermöglicht die Fokussierung der Investitionsmittel auf eine Sparte, nachdem die Luftfahrtaktivitäten mit der zunehmenden Internationalisierung und den Aktivitäten im Bereich "fixed price and mobile repair" nennenswerte eigene Investitionen erfordern.

Durch den Wegfall der aus dem Bereich Aviation generierten Umsätze und Umlagen für die Konzerngesellschaft war es notwendig, die Kapazitäten der Muttergesellschaft anzupassen. Dieser Prozess wurde 2020 abgeschlossen.

Zugleich entfallen mit dem weggefallenen Mezzanine-Darlehen Zins- und Tilgungszahlungen im siebenstelligen Bereich pro Jahr, die die Bewegungs- und Gestaltungsspielräume der Argo Group nach Beendigung der Corona-Rezession deutlich erhöhen.

Die Ertragslage des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

	2020
	Mio €	%
Umsatzerlöse	20,2	100,0
Materialaufwand	-16,1	(79,7)
Rohergebnis	4,1	20,3
Personalaufwand	-4,2	(20,8)
sbA/sbE/sonstige Steuern	4,1	19,3
EBITDA	3,6	18,8
Abschreibungen	-0,2	(1,0)
Zinsergebnis	0,2	1,0
Ergebnis vor Ertragsteuern	3,6	18,8
Konzernergebnis	3,6	18,8

In dem beschriebenen Marktumfeld belief sich der Konzernumsatz auf EUR 20,2 Mio. Bei der im klassischen Industriebereich beheimateten Argo GmbH sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 64% auf EUR 19,3 Mio.

Der sonstige betriebliche Aufwand/Ertrag enthält die Eträge aus der Veräußerung der Aviation-Sparte in Höhe von EUR 5,8 Mio.

Das EBITDA beläuft sich auf EUR 3,6 Mio. Maßgeblich hierfür ist auch hier der Erlös aus der Veräußerung der Aviation-Sparte

e. Vermögenslage

	2020
	Mio €	%
AKTIVA
Mittel- und langfristig gebundenes Vermögen	0,7	4,7
Forderungen aus Lieferung und Leistungen	1,3	8,7
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	8,6	57,3
übrige Aktiva	3,9	26,0
flüssige Mittel	0,5	3,3
kurzfristig gebundenes Vermögen	14,3	95,3
Vermögen gesamt	15,0	100,0
PASSIVA
Eigenkapital	2,2	14,7
Rückstellungen	1,5	10,0
Verbindl. ggü. Kreditinstituten	1,3	8,7
Verbindl. aus Lieferung und Leistungen	0,7	4,7
Verbindl. ggü. Verb. Unternehmen	2,6	17,3
übrige Verbindlichkeiten	6,7	44,7
Fremdkapital	12,8	85,3
Kapital gesamt	15,0	100,0

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Forderungen gegen die Muttergesellschaft Marcus Schulz Unternehmensbeteiligungs AG. In 2020 wurde die Forderung gegen die Marcus Schulz Unternehmensbeteiligungs AG um EUR 1,8 Mio. wesentlich zurückgeführt. Es wurde in 2020 eine Ausschüttung von EUR 3,0 Mio. aus dem Jahresüberschuss vorgenommen. Diese wurde mit den Forderungen gegen die Muttergesellschaft verrechnet.

Die Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen personalbezogene Sachverhalte (Urlaub, Arbeitszeitkonten, Berufsgenossenschaft). Darüber hinaus sind Abschluss- und Prüfungskosten sowie ausstehende Rechnungen erfasst.

Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten Lohn- und Umsatzsteuer in Höhe von EUR 23,6 Mio., Löhne und Gehälter in Höhe von TEUR 876, Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von EUR 1,1 Mio., sowie mit EUR TEUR 361 Verbindlichkeiten für Abgaben nach § 77 SGB.

f. Finanzlage

Im Konzern kommt der Holdinggesellschaft die Refinanzierungsfunktion ihrer Tochtergesellschaften zu. Entsprechend wurde auch im Berichtsjahr die Finanzierung der Unternehmensgruppe durch die Muttergesellschaft sichergestellt. Die Gesellschaft stellt den Tochtergesellschaften außerdem die notwendigen liquiden Mittel zur Verfügung. Im Rahmen des Cash Managements werden umgekehrt Mitteleingänge zentral verwaltet. Während der Restrukturierung, die aus operativen Mitteln finanziert wurde, war die Liquidität des Konzerns zeitweise beansprucht.

Durch die Veräußerung der Aviation-Sparte des Konzerns zum 01.01.2020 konnte die Argo Group einen hohen Veräußerungserlös erzielen. Er wurde u.a. durch Ablösung des Mezzanine-Darlehens beglichen. Durch diese Ablösung haben sich die zinstragenden Verbindlichkeiten des Unternehmens erheblich reduziert; die Zins- und Tilgungslast für die nächsten Jahre sinkt somit deutlich. Die weiteren zugeflossenen Mittel dienten zur Liquiditätsstärkung.

Die branchenbedingt spezifische Situation, dass der überwiegende Teil der Zahlungen wie Löhne, Steuern und Sozialversicherungen stichtagsbezogen fällig ist, während die Einnahmen nicht präzise zu prognostizieren sind, führt dazu, dass die Liquidität ein wichtiges Kriterium des Unternehmenserfolges ist Eventuellen Liquiditätsrisiken bei einer Verschlechterung der Ertragslage wird durch eine permanente Liquiditätsplanung und -kontrolle begegnet. So können mögliche Engpässe frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. So wurden liquiditätsverbessernde Maßnahmen, wie die Stundung von Steuerverbindlichkeiten und die Inanspruchnahmen von Kurzarbeitergeld in 2020 in Anspruch genommen.

Unverändert zum Vorjahr wurde auch in 2020 Factoring bei Konzerngesellschaften durchgeführt.

Im Berichtsjahr lag der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit bei ca. EUR -2,6 Mi. Dem gegenüber steht ein positiver Cashflow aus der Investitionstätigkeit von EUR 2,7 Mio. resultierend aus dem Verkauf der Aviation-Sparte. Für das Geschäftsjahr 2021 wird ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erwartet.

Die Zahlungsfähigkeit der Gruppe war in 2020 unter Inanspruchnahme der gesetzlichen Stundungsmöglichkeiten jederzeit gegeben.

g. Soll-/Ist-Vergleich

Das im Vorjahr prognostizierte Ergebnis wurde durch gute operative Ergebnisse im letzten Quartal 2020 leicht übertroffen

Insgesamt beurteilt die Geschäftsführung vor dem Hintergrund der schwierigen Rahmenbedingungen die wirtschaftliche Entwicklung als günstig.

III. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

a. Risikobericht

Die im Rahmen der Geschäftstätigkeit des Argo Group-Konzerns bestehenden Risiken werden durch verschiedene Instrumente, die ein schnelles Gegensteuern bei Fehlentwicklungen und die direkte Einleitung von Gegenmaßnahmen ermöglichen, reduziert. Zu diesen Instrumenten zählt ein kontinuierliches internes Reporting, in dem die wirtschaftlichen Entwicklungen der einzelnen Geschäftseinheiten abgefragt, beurteilt und kommuniziert werden. Dies sichert u. a. den unterjährigen und monatlichen Soll-Ist-Abgleich der Umsatz- und Ertragslage. Des Weiteren unterliegen die wichtigsten Faktoren, wie verkauftes Stundenvolumen und Krankenquote, einer wöchentlichen Beobachtung mit Vergleich von Ist- und Plan-Daten.

Die Personalwirtschaftsbranche und damit auch der Konzern der Argo Group GmbH unterliegen in starkem Maße der generellen konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Gesamtwirtschaftliche Einbrüche und weitere Reglementierungen der Branche durch den Gesetzgeber können eine positive Entwicklung des Konzerns belasten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Konzern mit den genannten Instrumenten diesen Risiken effektiv begegnen kann. Ein besonderes Risiko dabei liegt in der Fristeninkongruenz von Kundenaufträgen und den eigenen Kosten. Während die mit dem Kunden geschlossenen Arbeitnehmerüberlassungsverträge kurzfristig kündbar sind, liegen die arbeitsvertraglichen Fristen in der Beschäftigung der zur Überlassung vorgesehenen Mitarbeiter länger; das gilt umso mehr für die anderen Kosten des Unternehmens wie Mietverträgen und Vertragslaufzeiten intern Beschäftigter.

Im Falle eines schnellen konjunkturellen Abschwungs sinken ggf. die Einnahmen deutlich schneller als sich die Kosten senken lassen. Ertragsseitige und liquiditätsseitige Verluste können die Folge sein. Die Argo-Gruppe wirkt dem entgegen, indem sie in weniger konjunktursensitiven und unterschiedlichen, wenig korrelierten Branchen tätig sind. Stark konjunktursensible Bereiche wie die Luftfahrt wurden vor der Corona-Krise gewinnbringend veräußert. Darüber hinaus fokussiert sich Argo auch wenig zyklische Branche wie die Nahrungsmittelindustrie. Als kurzfristige Maßnahmen stehen dem Unternehmen die Anpassung von Kosten durch Kündigungen zur Verfügung, ggf. auch weitere Instrumente wie sofort wirksame Kurzarbeit.

In vergangenen Rezessionen gelang es dem Argo Group -Konzern so, rezessionsbedingte Auftragsrückgänge glimpflich und besser als die Branche abzufedern. Auch nach dem Ende des Berichtsjahres 2019 ist mit der Corona-Krise 2020 eine solche Situation eingetreten, die zu starken gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Restriktionen führte. Die Folgen der Pandemie hatten und haben unmittelbar und mittelbar auch Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit unserer Gesellschaft. Auch wenn insbesondere im Geschäft der Argo GmbH das Niveau von Ende 2019 im Herbst 2020 fast wieder erreicht wurde und die Entwicklung weiter fortsetzt, ist es möglich, dass eine Wiederverschärfung der Pandemie die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft beeinträchtigt. Bei der Einschätzung über die Fähigkeit unserer Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit haben wir unterstellt, dass die staatlichen Maßnahmenpakete zur Eindämmung der Pandemie sowie zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen wie in der Vergangenheit hinreichend schnell und umfassend die beabsichtigten Erfolge zeigen werden. In 2021 war die Liquidität ganzjährig jederzeit gewährleistet.

Die Liquiditätsplanung der Argo Group Gruppe (Argo Group GmbH, Argo GmbH und Argo Projekt GmbH (ehem. Argo Energy Personal GmbH) für 2022 weist keine Liquiditätslücken auf.

Das Adressenausfallrisiko wird bedingt von der Auslastung der Kundenunternehmen, die wiederum ihrerseits branchenspezifische, von der allgemeinen Entwicklung losgekoppelte Einbrüche erleben können. Dem wird mit Einzelkundenplanungen begegnet, welche mit einem monatlichen Soll/Ist Abgleich in Form einer Kundenergebnisrechnung nachgehalten werden. Dies ermöglicht ein schnelleres Gegensteuern von Fehlentwicklungen bei unseren wesentlichen Kunden. Ferner ist eine Mitarbeiterergebnisrechnung implementiert, die eine verbesserte Disposition der externen Mitarbeiter ermöglicht. Darüber hinaus werden wir in unserem Kundenportfolio auch weiterhin Wert auf einen ausgewogenen Branchenmix legen. Ergänzend suchen wir als klassischer Frühzykliker immer eine überproportionale Branchenbindung zu Spätzyklikern (z.B. Luftfahrtbranche) und zu Branchen, die weitestgehend unberührt von konjunkturellen Schwankungen agieren (z.B. Nahrungs- und Genussmittelindustrie).

b. Chancenbericht

Die Argo Group hat ihr Kostenniveau dem branchenbedingt niedrigeren bestehenden Umsatzniveau angepasst und ist auf dieser Basis wieder profitabel. Durch eine neu eingeführte Vertriebsstruktur ist die Argo GmbH auch bei diesem niedrigen Niveau in der Lage zu wachsen.

Gemäß der zu Beginn des Berichtes dargestellten Frühzyklik der Zeitarbeitsbranche ist die Rezession und erst recht das Erreichen der Talsohle in der Gesamtwirtschaft für die Zeitarbeit bereits wieder eine Aufschwungphase. Benötigte Mitarbeiter und Auftragsspitzen werden eher über Zeitarbeit als durch Festanstellungen abgedeckt. Zudem würde das Verbot der sachgrundlosen Befristung, wie sie derzeit in der Politik diskutiert wird, der Zeitarbeit Vorschub leisten. Die Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (IW) gehen für 2021 von einem Wachstum von 2,6% und für 2022 nach einer Prognose des IW von knapp 4,0 % gegenüber dem jeweiligen Vorjahr aus.

Darüber hinaus verstehen wir uns als solider und flexibler Geschäftspartner. So werden wir auch in Zukunft weiter unsere Abläufe optimieren, um schnell und kompetent auf die sich ändernden Kundenwünsche reagieren zu können. Darüber hinaus verbessern wir unseren Rekrutierungsprozess, um uns Vorteile an dem hartumkämpften Bewerbermarkt verschaffen zu können.

Weiterhin wird stetig an der Optimierung der Prozesse gearbeitet, wodurch sich deutliche Einsparpotentiale durch Verschlankung der Strukturen eröffnen.

c. Gesamtbeurteilung der Chancen und Risiken

Die Risiken sind seit langem bekannt und werden permanent überwacht. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Konzern den Risiken adäquat begegnen kann. Dies und die permanente Optimierung der internen Strukturen und Prozesse führen dazu, dass nach Auffassung der Geschäftsführung die Chancen überwiegen. Bestandsgefährdende Risiken liegen zurzeit nicht vor.

IV. NACHTRAGS- UND PROGNOSEBERICHT

Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen bedingt durch zwei Faktoren:

•

Die Corona-Pandemie, die auch in 2021 durch Lockdowns und zum Teil erhebliche Betriebsbeeinträchtigungen bei Kunden aufgrund des Mangels an Vorprodukten immer wieder Absatzstockungen hervorgerufen hat.

•

Im Juni 2021 erwarb die Argo Group GmbH sämtliche Geschäftsanteile an der Premium Personal GmbH in Donauwörth. Die Gesellschaft betreibt Personaldienstleistungen ähnlichen Zuschnitts wie die Argo GmbH in deren angrenzendem Vertriebsgebiet Bayerisch-Schwaben und Franken. Das Unternehmen war 2020 profitabel und wird dies voraussichtlich auch in 2021 sein. Mit dem Erwerb stärken wir die Umsatzbasis und erschließen ein neues Vertriebsgebiet. Der Erwerb wurde aus Barmitteln der Gesellschaft finanziert.

Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit einem EBIT von rd. EUR 0,8 Mio. bei Umsatzerlösen von ca. EUR 31 Mio. Die Prognose enthält staatliche Subventionen von EUR 0,4 Mio., die im Rahmen der Corona-Pandemie gewährt wurden.

Hamburg, 22. Dezember 2021

gez. Marcus Schulz

gez. Reiner Dilba

Konzernbilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	394.232,86	1.185.742,33
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	148.697,44	836.775,24
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz- und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	54.065,87	79.570,07
2. Geschäfts- oder Firmenwert	94.631,57	757.205,17
II. Sachanlagen	245.535,42	348.967,09
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	890,51	3.907,31
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	244.644,91	345.059,78
B. Umlaufvermögen	14.577.720,36	20.164.177,60
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	14.046.812,44	19.404.674,55
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.307.487,41	4.843.726,81
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	8.627.244,73	10.339.026,68
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.033.264,64	502.502,03
4. sonstige Vermögensgegenstände	3.078.815,66	3.719.419,03
II. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	530.907,92	759.503,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten	71.956,68	120.704,34
Bilanzsumme	15.043.909,90	21.470.624,27
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	2.193.545,68	1.485.404,69
I. Gezeichnetes Kapital	1.610.000,00	1.610.000,00
II. Gewinnrücklagenklagen	161.000,00	161.000,00
1. andere Gewinnrücklagen	161.000,00	161.000,00
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	0,00	-94.998,49
IV. Konzernbilanzgewinn / -verlust	422.545,68	-190.596,82
B. Rückstellungen	1.504.079,23	2.123.989,86
1. Steuerrückstellungen	0,00	1.758,12
2. sonstige Rückstellungen	1.504.079,23	2.122.231,74
C. Verbindlichkeiten	11.346.284,99	17.861.229,72
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.283.087,97	1.522.806,23
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.283.087,97	1.522.806,23
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	739.849,88	1.308.956,03
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	739.849,88	1.308.956,03
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.590.992,35	357.697,36
4. sonstige Verbindlichkeiten	6.732.354,79	14.671.770,10
Bilanzsumme	15.043.909,90	21.470.624,27

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Umsatzerlöse	20.177.403,98	60.221.646,20
2. Materialaufwand	16.079.707,97	48.118.682,93
a) Aufwendungen für bezogene Leistungen	16.079.707,97	48.118.682,93
3. Personalaufwand	4.215.236,36	7.444.907,97
a) Löhne und Gehälter	3.493.736,92	6.215.325,86
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	721.499,44	1.229.582,11
4. Abschreibungen	211.279,52	395.077,88
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	211.279,52	395.077,88
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	426.733,17	363.689,20
davon aus verbundenen Unternehmen	409.632,01	295.244,98
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	260.275,04	1.068.223,96
davon an verbundene Unternehmen	22.882,54	34.400,05
7. Steuern vom Einkommen und Ertrag	4.905,68	28.322,61
8. Ergebnis nach Steuern	3.621.692,35	-479.122,04
9. sonstige Steuern	8.549,85	12.343,92
10. Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	3.613.142,50	-491.465,96

Ergebnisverwendung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
10. Jahresüberschuss	3.613.142,50	-491.465,96
11. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		267.926,26
12. Verlustvortrag aus dem Vorjahr	190.596,82
13. Ergebnisanteil andere Gesellschafter	0,00	-4.640,49
14. Umgliederung Anteile anderer Gesellschafter	0,00	-37.583,37
15. Vorabausschüttung	3.000.000,00	0,00
16. Konzernbilanzgewinn / Konzernbilanzverlust	422.545,68	-190.596,82

Konzernkapitalflussrechnung

	Berichtsjahr TEUR	Vorjahr TEUR
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnis anderer Gesellschafter)	3.613	-491
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	211	395
+/- sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	-156	0
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-618	-326
-/+ Gewinne/ Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-5.904	0
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	2.409	-537
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-1.984	1.701
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	-167	704
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	5	28
+/- Ertragsteuerzahlungen	-7	-31
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-2.598	1.443
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	0	-13
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2	-52
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	2.332	300
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	0	-118
+ Erhaltene Zinsen	427	0
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	2.757	117
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	625	0
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-345	-356
- Gezahlte Zinsen	-104	-419
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	176	-775
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	335	785
+/- Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-44	67
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-577	-1.429
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-286	-577
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:	31.12.2020	31.12.2019
Guthaben bei Kreditinstituten	531	760
Kontokorrentverbindlichkeiten	-817	-1.337
	-286	-577

Konzerneigenkapitalspiegel

	Mutterunternehmen				Konzern-
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Währungsdifferenzen TEUR	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital TEUR	Eigenkapital TEUR	eigenkapital TEUR
Stand 01.01.2020	1.610	-95	-30	1.485	1.485
Ausschüttungen			-3.000	-3.000	-3.000
Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen		95		95	95
Erwirtschaftetes Konzernergebnis			3.613	3.613	3.613
Stand 31.12.2020	1.610	0	583	2.193	2.193

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben

Obergesellschaft der Unternehmensgruppe Argo Group, auf die eine Konsolidierung der Einzelgesellschaften erfolgt, ist die Argo Group GmbH, Augsburg, (im Folgenden auch "Gesellschaft" genannt).

Die Gesellschaft mit Sitz in Augsburg wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Augsburg, HRB 30800, geführt.

Die Argo Group GmbH ist zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichtes gemäß § 290 HGB verpflichtet, da die Größenkriterien gemäß § 293 HGB überschritten sind.

Die Gesellschaft hat den vorliegenden Konzernabschluss nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert worden.

Zur branchenspezifischen Erhöhung der Aussagefähigkeit der Gewinn- und Verlustrechnung werden Kosten für eigenes Personal und Personalnebenkosten, die in direktem Zusammenhang mit der Leistungserbringung in Kundenunternehmen stehen, unter der gesonderten Position Materialaufwand und Unterposition Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen. Darin enthalten sind Löhne und Gehälter in Höhe von Euro 12,5 Mio. (Vorjahr 38,8 Mio.), soziale Abgaben in Höhe von Euro 2,8 Mio. (Vorjahr EUR 6,8 Mio.) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 721 (Vorjahr EUR 2,6 Mio.).

Der Konzernabschluss ist auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt gemäß § 299 Abs. 1 HGB; die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

II. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind die Argo Group GmbH und als vollkonsolidierte Tochterunternehmen folgende Gesellschaften einbezogen:

Name, Sitz	Anteil in %
Argo GmbH, Hamburg ^*)	100,0
Argo Energy Personal GmbH, Hamburg ^*)	100,0

^*) Diese Tochtergesellschaften nehmen die Offenlegungserleichterungen der §§ 264 Abs. 3 HGB in Anspruch

Mit Vertrag vom 15. Januar 2020 und mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 wurden alle Anteile an den Tochterunternehmen der Sparte Aviation (Argo Aviation GmbH, Düsseldorf, Argo Aviation & Defense AG, Freienbach/Schweiz, Argo Aviation International Ltd., Chester/UK, Argo Mobile Repair Team, Ely/UK, Argo Aviation and Defense Ltd, Shannon/Irland) veräußert.

Daher ist die Vergleichbarkeit des Konzernabschlusses 2020 mit dem Vorjahreskonzernabschluss eingeschränkt. Zur Vergleichbarkeit werden gemäß § 294 Abs. 2 HGB folgende Angaben gemacht:

Der Abgang der Sparte Aviation führte zu einer Reduzierung der Bilanzsumme um EUR 12,7 Mio. Die Umsatzerlöse dieses Teilkonzerns betrugen in 2019 TEUR 60,0 Mio. bei einem Jahresergebnis von EUR 1,9 Mio.

III. Konsolidierungsmethoden

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung neuer Gesellschaften erfolgt nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB n.F.

Unterschiedsbetrag

Der aktivierte Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung entspricht der Differenz zwischen den für die Anteile an verbundenen Unternehmen gezahlten Kaufpreisen und dem auf diese Anteile entfallenden gruppenzugehörigen Eigenkapital. Diese Beträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung ausgewiesen.

Schuldenkonsolidierung

Bei der Konsolidierung werden die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen gemäß § 303 Abs. 1 HGB aufgerechnet.

Behandlung des Zwischenergebnisses

Wesentliche Zwischenergebnisse sind im Konzern nicht enthalten. Auf eine Eliminierung etwaiger Zwischenergebnisse wird gemäß § 304 Abs. 2 HGB in Einzelfällen verzichtet, soweit Lieferungen und Leistungen im Konzern zu üblichen Marktbedingungen vorgenommen wurden und die Ermittlung der Wertansätze einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordern würde.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Bei der Konsolidierung werden die Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen aus gegenseitigen Verrechnungen gemäß § 305 HGB aufgerechnet.

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden innerhalb der Gruppe sind einheitlich und entsprechen den in den Einzelabschlüssen angewendeten Methoden.

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über den Zeitraum der Nutzung planmäßig abgeschrieben. Die Nutzungsdauer der ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte wurde mit 15 Jahre angenommen. Dies entspricht der überdurchschnittlich langfristigen Kundenbindung. Soweit notwendig wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden nach den betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern ermittelt. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen Euro 250,00 und Euro 1.000,00 werden mit den Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen unter Berücksichtigung einer Nutzungsdauer von fünf Jahren angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Werthaltigkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung wurden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag ausgewiesen.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind nur solche vor dem Bilanzstichtag geleisteten Auszahlungen aktiviert worden, die Aufwand für eine kalendermäßig bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen. Der Posten enthält ein Disagio von TEUR 22 (Vorjahr TEUR 34).

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet worden und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten in angemessener Höhe.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

V. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Von dem in der Bilanz ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwert von TEUR 95 (Vorjahr TEUR 757) entfallen TEUR 6 (TEUR 23) auf die Entstehung in Einzelabschlüssen und TEUR 89 (TEUR 734) auf die Entstehung aus der Konsolidierung.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen gegen die unmittelbare Gesellschafterin in Höhe von TEUR 5.793 (Vorjahr TEUR 7.895) enthalten.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten mit TEUR 2.030 (Vorjahr TEUR 1.971) Darlehensforderungen gegen mittelbare Gesellschafter. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind ferner ein zinsloses Darlehen gegen Geschäftsführer in Höhe von insgesamt TEUR 205 (Vorjahr TEUR 225) enthalten. Die Darlehen sind nicht besichert und unbefristet.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern sowie gegenüber der Berufsgenossenschaft.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:

		Restlaufzeiten
	Gesamtbetrag TEUR	bis 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.283	817	466	0
Vorjahr	1.523	1.523	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	740	740	0	0
Vorjah	1.309	1.309	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen	2.590	2.590	0	0
Vorjahr	358	358	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	6.732	6.732	0	0
Vorjahr	14.672	11.047	3.625	0
	11.345	10.879	466	0
Vorjahr	17.862	14.236	3.625	0

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe durch eine selbstschuldnerische Bürgschaft des Gesellschafters der Argo Group-Gruppe gesichert.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 3.883 (Vorjahr TEUR 2.894) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherung in Höhe von TEUR 1.109 (Vorjahr 3.021).

Das im Vorjahr bilanzierte Nachrangdarlehen wurde im Rahmen der Veräußerung der Unternehmen der Sparte Aviation von der Erwerberin übernommen.

VI. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden fast ausschließlich im Inland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind EUR 5,8 Mio. Erträge aus der Veräußerung der Aviation Gesellschaften enthalten.

Ertragsteuern

Der rechnerische Ertragsteueraufwand lässt sich wie folgt auf die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ertragsteuern überleiten:

		TEUR
Ergebnis vor Steuern		3.618
Kumulierter Ertragsteuersatz	30,7%
Rechnerischer Ertragsteueraufwand		1.111
Berücksichtigung steuerlicher Verlustvorträge		-1.106
Ertragssteuern der Periode		5

VII. Sonstige Angaben

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Am Bilanzstichtag bestehen im Konzern folgende Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB i. V. m. § 268 Abs. 7 HGB:

Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen:

Einzelne Gesellschaften des Argo Group GmbH-Konzerns haften gesamtschuldnerisch (teilweise gemeinsam mit anderen Gesellschaften des Konzerns) für Forderungsfactoring bis zu einem Maximalbetrag von EUR 12,5 Mio.

Bei den Haftungsverhältnissen ist aufgrund des bisherigen wirtschaftlichen Erfolgs und der positiven Planung der Hauptschuldner und der allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einer Inanspruchnahme nicht zu rechnen. Die Nutzung des Forderungsfactorings dient der Diversifikation der Refinanzierung.

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	jährlich Laufzeit
Vertragsart	bis 1 Jahr TEUR	über 1 bis 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
1. Mietverträge	552	1.557	1.751
2. Leasingverträge	468	314	0
Gesamt	1.020	1.871	1.751

Ergänzende Angaben zur Kapitalflussrechnung

Insgesamt sind in 2020 Zinsen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr TEUR 0) empfangen sowie in Höhe von TEUR 104 (Vorjahr TEUR 419) gezahlt worden.

Organe

Geschäftsführer der Argo Group GmbH im Geschäftsjahr 2020 waren:

Herr Marcus Schulz, Kaufmann, Hamburg

Herr Reiner Dilba, Kaufmann, Hamburg (seit 07.08.2020)

Herr Schulz und Herr Dilba sind jeweils einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Nach § 286 Absatz 4 HGB wird die Angabe nach § 285 Nr. 9 a und b HGB für die Geschäftsführer unterlassen.

Beschäftigte Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte durchschnittlich Arbeitnehmer, getrennt nach Gruppen, wie folgt:

Interne Mitarbeiter	95
Externe Mitarbeiter	678
Gesamt	773

Honorar Konzernabschlussprüfung

Das von dem Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 21, das vollständig auf die Konzern- und Jahresabschlussprüfung der Argo Group GmbH entfällt.

Ergebnisverwendung des Mutterunternehmens

Auf Beschluss der alleinigen Gesellschafterin Marcus Schulz Unternehmensbeteiligungs AG, CH, vom 08. Dezember 2020 wurden TEUR 3.000 des Bilanzergebnisses am

10. Dezember 2020 ausgeschüttet und mit dem bestehenden Gesellschafterforderungen verrechnet. Der verbleibende Bilanzgewinn soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Nachtragsbericht

Das Geschäftsjahr 2021 war im Wesentlichen bedingt durch zwei Faktoren:

Die Corona-Pandemie, die auch in 2021 durch Lockdowns und zum Teil erhebliche Betriebsbeeinträchtigungen bei Kunden aufgrund des Mangels an Vorprodukten immer wieder Absatzstockungen hervorgerufen hat.

Im Juni 2021 erwarb die Argo Group GmbH sämtliche Geschäftsanteile an der Premium Personal GmbH in Donauwörth. Die Gesellschaft betreibt Personaldienstleistungen ähnlichen Zuschnitts wie die Argo GmbH in deren angrenzendem Vertriebsgebiet Bayerisch-Schwaben und Franken. Das Unternehmen war 2020 profitabel und wird dies voraussichtlich auch in 2021 sein. Mit dem Erwerb stärken wir die Umsatzbasis und erschließen ein neues Vertriebsgebiet. Der Erwerb wurde aus Barmitteln der Gesellschaft finanziert.

Hamburg, 22. Dezember 2021

gez. Marcus Schulz

gez. Reiner Dilba

Konzernanlagespiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020 EUR	Anpassung aus Währungsumrechnung EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.064.321,41	0,00	330,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.582.651,64	0,00	0,00	0,00
	4.646.973,05	0,00	330,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	62.998,63	0,00	0,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.084.336,40	0,00	1.921,01	0,00
	1.147.335,03	0,00	1.921,01	0,00
	5.794.308,08	0,00	2.251,01	0,00

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-24.420,51	1.040.230,90
2. Geschäfts- oder Firmenwert	-2.027.026,69	1.555.624,95
	-2.051.447,20	2.595.855,85
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	62.998,63
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-190.130,88	896.126,53
	-190.130,88	959.125,16
	-2.241.578,08	3.554.981,01

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	984.751,34	25.834,20	0,00	-24.420,51	986.165,03
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.825.446,47	102.371,32	0,00	-1.466.824,41	1.460.993,38
	3.810.197,81	128.205,52	0,00	-1.491.244,92	2.447.158,41
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	59.091,32	3.016,80	0,00	0,00	62.108,12
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	739.276,62	80.057,20	0,00	-167.852,20	651.481,62
	798.367,94	83.074,00	0,00	-167.852,20	713.589,74
	4.608.565,75	211.279,52	0,00	-1.659.097,12	3.160.748,15

	Buchwerte
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	54.065,87	80
2. Geschäfts- oder Firmenwert	94.631,57	757
	148.697,44	837
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	890,51	4
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	244.644,91	345
	245.535,42	349
	394.232,86	1.185.742,33

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Konzernjahresabschluss wurde am 23.12.2021 gebilligt.

Bestätigungsvermerk

An die Argo Group GmbH, Augsburg:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Argo Group GmbH, Augsburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Argo Group GmbH, Augsburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den

deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen.

Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie, ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 22. Dezember 2021

ESC Wirtschaftsprüfung GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Michael Kapitza, Wirtschaftsprüfer

gez. Beatrix Arlitt, Wirtschaftsprüferin