vitronet Holding GmbH

Essen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr 2023

vitronet Holding GmbH, Essen

Allgemeine Angaben

Die vitronet Holding GmbH ist eine Kapitalgesellschaft mit Sitz Zeche Katharina 2, 45307 Essen, Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Essen im Handelsregister unter der Nummer HRB 33229 eingetragen.

Grundlagen des Konzernabschlusses

Die vitronet Holding GmbH hat zum 31. Dezember 2023 einen Konzernabschluss aufgestellt. Das Geschäftsjahr erstreckt sich vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 wird unter Beachtung der Vorschriften der §§ 290 ff. HGB und der deutschen handelsrechtlichen Ansatz-, Ausweis- und Bewertungs-vorschriften aufgestellt. Die Bilanz ist gemäß § 266 HGB, die Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 275 Abs. 2 HGB (Gesamtkostenverfahren) gegliedert.

Die Abschlussstichtage aller konsolidierten Unternehmen entsprechen dem Stichtag der Konzernobergesellschaft.

Konsolidierungskreis

Eine Übersicht über die Zusammensetzung des Konsolidierungskreises der vitronet-Gruppe liefert die nachfolgende Tabelle:

Vollkonsolidierte Unternehmen	31.12.2023	31.12.2022
Inland	42	43
Ausland	1	1
Summe	43	44

Veränderungen des Konsolidierungskreises

Im Geschäftsjahr 2023 wurde die RPS Rohrbau Personal Service GmbH i.L., Meppen, entkonsolidiert. Dabei ist kein Entkonsolidierungserfolg entstanden.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden grundsätzlich nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Eine von den einbezogenen Jahresabschlüssen abweichende Ausübung von Bewertungswahlrechten im Konzernabschluss (§ 308 Abs. 1 Satz 2 HGB) ist nicht erfolgt.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert und werden den voraussichtlichen Nutzungsdauern (drei bis fünf Jahre) entsprechend abgeschrieben. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die aus den Konsolidierungen resultierenden Geschäfts- oder Firmenwerte wurden bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022 gemäß § 309 Abs. 1 HGB entsprechend ihren geschätzten Nutzungsdauern planmäßig über zehn Jahre linear abgeschrieben. Die ursprünglichen Annahmen zu den geschäftswertbildenden Faktoren haben sich im Geschäftsjahr 2023 geändert, sodass sich die bisher geschätzte Nutzungsdauer im Einklang mit DRS 23.123 auf nunmehr 20 Jahre erhöht. Die Verlängerung der Nutzungsdauern der Geschäfts- oder Firmenwerte ist insbesondere auf zu erwartende Veränderungen der Absatzmärkte und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Für den Erhalt der Stromversorgung und den Umstieg auf erneuerbare Energien müssen Stromnetze ausgebaut und erneuert werden. Die Gesellschaften der vitronet-Gruppe werden das vorhandene Potential im Bereich der Stromversorgungs-Infrastrukturen nutzen und weiter ausbauen und sich dadurch nachhaltig in den relevanten Energie-Marktsegmenten etablieren.

Die Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, - soweit abnutzbar - vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen werden grundsätzlich linear über die voraussichtlichen Nutzungsdauern (drei bis 25 Jahre) der Vermögensgegenstände verteilt. Abschreibungen werden mit Beginn des Anschaffungsmonats pro rata temporis vorgenommen. In Anlehnung an § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG werden Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten einen Wert von EUR 800 nicht übersteigen, im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Zinsen für Fremdkapital werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Die unfertigen Erzeugnisse und Leistungen werden zu Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Neben den angefallenen Fertigungslohn- und Materialeinzelkosten sowie Sondereinzelkosten der Fertigung werden anteilige Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkosten in die Ermittlung einbezogen. Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen werden in vollem Umfang bei den Vorräten aktiv abgesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nominalbetrag aktiviert, dabei werden die erkennbaren Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Darüber hinaus wird grundsätzlich dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko durch die Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel werden mit dem Nennwert bilanziert.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Rückstellungen für Pensionen werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie werden pauschal mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst, der einer Restlaufzeit von 15 Jahren entspricht.

Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken sowie ungewissen Verbindlichkeiten angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Sie sind in der Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden grundsätzlich abgezinst. Rückstellungen für Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbelastung und -entlastung mit einem konzerneinheitlichen Steuersatz von 30 % im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Die Aktivierung latenter Steuern, die aus Differenzen in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Unternehmen resultieren, unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Dabei wird der Wertansatz, der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochterunternehmen verrechnet. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag wird als Firmenwert angesetzt und entsprechend § 309 Abs. 1 HGB abgeschrieben.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge innerhalb des Konsolidierungskreises werden eliminiert. Zwischenergebnisse werden, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind, eliminiert.

Die Tochtergesellschaften der vitronet Holding GmbH werden zum Zeitpunkt ihrer Einbringung bzw. ihres Erwerbs erstmals in den Konzernabschluss einbezogen.

Angaben zum Anteilsbesitz der vitronet Holding GmbH

Die folgende Darstellung enthält die Aufstellung des Anteilsbesitzes der vitronet Holding GmbH zum 31. Dezember 2023 gemäß § 313 Abs. 2 Satz 1 HGB. Im Folgenden sind die Konzernunternehmen, die im Rahmen der Bestimmungen des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB u. a. von der Erleichterung zur Offenlegung ihrer Jahresabschlüsse Gebrauch machen, mit ⁽¹⁾ gekennzeichnet:

Vollkonsolidierte verbundene Unternehmen	Sitz	Anteil in %
AKT Alternativer Kabel-, Tief- und Straßenbau GmbH	Duisburg	100,00
BD Koblenzer Tief- und Straßenbau GmbH ⁽¹⁾	Weißenthurm	100,00
BD Solution Network GmbH ⁽¹⁾	Wechselburg	100,00
Bergert Hoch- und Tiefbau GmbH ⁽¹⁾	Wechselburg	100,00
Clemens Reuschenbach GmbH ⁽¹⁾	Breitscheid	100,00
Dankers Bohrtechnik GmbH ⁽¹⁾	Fredenbeck	100,00
DIROBA GmbH & Co. KG ⁽¹⁾	Großvargula	100,00
DIROBA-Verwaltungs GmbH	Großvargula	100,00
Energieservice Sandmann GmbH ⁽¹⁾	Sternberg	100,00
H. Leinberger GmbH ⁽¹⁾	Büdingen	100,00
Heinz Lütkemeier GmbH & Co. KG ⁽¹⁾	Essen	100,00
H - J Tief- und Rohrleitungsbau GmbH ⁽¹⁾	Metelen	100,00
HJ-Pitzen Infrastruktur GmbH (bis 19. März 2024: Pitzen Infrastruktur GmbH) ⁽¹⁾	Viersen (bis 19. März 2024: Essen)	100,00
Horstmann GmbH ⁽¹⁾	Mülheim an der Ruhr	100,00
IMD Infrastrukturanlagen Montagedienstleistung GmbH ⁽¹⁾	Hannover (bis 27. Februar 2023: Lehrte)	100,00
IMD Service GmbH ⁽¹⁾	Lehrte	100,00
ISKA Schön GmbH ⁽¹⁾	Holzkirchen	100,00
Kabel- und Tiefbau GmbH ⁽¹⁾	Kehl	100,00
KRONO BAU GmbH	Großaitingen	100,00
Leinberger Bau GmbH ⁽¹⁾	Büdingen	100,00
Lüba Leitungsbau GmbH ⁽¹⁾	Hildesheim	100,00
Lütkemeier Verwaltungsgesellschaft mbH	Essen	100,00
Meyer Strassenbau GmbH & Co. KG ⁽¹⁾	Groß Twülpstedt	100,00
Meyer Verwaltungs GmbH	Groß Twülpstedt	100,00
MMKS GmbH ⁽¹⁾	Monheim	100,00
MS-Logistik GmbH & Co. KG ⁽¹⁾	Groß Twülpstedt	100,00
MS-Verwaltungsgesellschaft mbH	Groß Twülpstedt	100,00
Reinhard Rohrbau GmbH ⁽¹⁾	Meppen	100,00
Sandmann GmbH ⁽¹⁾	Sternberg	100,00
STG Braunsberg GmbH ⁽¹⁾	Bochum	100,00
STG Braunsberg Recycling GmbH ⁽¹⁾	Bochum	100,00
STG Kommunikations- und Nachrichtentechnik GmbH ⁽¹⁾	Monheim	100,00
STG Kommunikations- und Service GmbH ⁽¹⁾	Bochum	100,00
Telewenz GmbH ⁽¹⁾	Bochum	100,00
TriJobs GmbH ⁽¹⁾	Goch	100,00
TRIOPT GmbH ⁽¹⁾	Goch	100,00
Triopt Romania S.R.L.	Cluj/Rumänien	100,00
Triopt-Bau GmbH ⁽¹⁾	Goch	100,00
TriPro GmbH ⁽¹⁾	Goch	100,00
vitronet Projekte GmbH ⁽¹⁾	Essen	100,00
vitronet Tiefbau GmbH ⁽¹⁾	Essen	100,00
vitronet-z GmbH ⁽¹⁾	Essen	100,00

Erläuterung zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Die im Rahmen der Erstkonsolidierung entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerte werden über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren abgeschrieben. Dieser Zeitraum basiert auf Annahmen zur erwarteten durchschnittlichen Nutzungsdauer des Know-how, einzelner Leistungen, der Kundenbeziehungen, der internen Organisation und des Mitarbeiterstamms, welche bezüglich ihrer Bedeutung gewichtet wurden.

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Geschäfts- oder Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung	372.694	399.253
Geschäfts- oder Firmenwert aus Asset Deal	23.107	24.460
Summe	395.801	423.713

Zum Jahresende wurden sämtliche Geschäfts- oder Firmenwerte unter Verwendung eines Discounted-Cash-Flow-Verfahrens einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Dabei hat sich ein Abwertungsbedarf von TEUR 4.767 ergeben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Diese setzen sich wie folgt zusammen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	91.404	78.810
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	625	14
Sonstige Vermögensgegenstände	9.587	12.880
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	183	192
- davon aus Darlehen an Gesellschafter	0	5.100

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von EUR 25.000,00 entspricht dem bei der Muttergesellschaft ausgewiesenen Bilanzposten und ist in voller Höhe eingezahlt.

Rückstellungen

Diese beinhalten Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 9.516 (Vj. TEUR 9.477), Steuerrückstellungen in Höhe von TEUR 4.749 (Vj. TEUR 7.991) und sonstige Rückstellungen in Höhe von TEUR 28.248 (Vj. TEUR 40.216).

Zum 31. Dezember 2023 wurden die Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 13.223 (Vj. TEUR 13.187) nach § 254 HGB mit dem die Pensionsansprüche sichernden Treuhandvermögen - im Rahmen der Bildung einer Bewertungseinheit - saldiert und der bestehende Passivüberhang in Höhe von TEUR 9.516 (Vj. TEUR 9.477) unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Die Bewertung des Treuhandvermögens erfolgte dabei zum Zeitwert mit TEUR 3.771 (Vj. TEUR 3.710). Der Rückstellungsbewertung zum 31. Dezember 2023 liegen die Anwartschaftsbarwertmethode mit einem Rechnungszins von 1,82 % bzw. 1,83 % (Vj. 1,78 % bzw. 1,79 %) für den Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 2 S. 2 HGB und 1,74 % bis 1,76 % (Vj. 1,44 % bzw. 1,45 %) für den Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB, die Richttafeln von Dr. Klaus Heubeck 2018 G sowie Rentenanpassungen von 0,00 %, 1,00 %, 1,50 % und 2,00 % zugrunde. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren bzw. den vergangenen sieben Jahren beläuft sich auf TEUR 142 (Vj. TEUR 658).

Im Zusammenhang mit der Saldierung der Pensionsverpflichtung mit dem Treuhandvermögen erfolgte im Geschäftsjahr 2023 auch eine Saldierung von Aufwendungen in Höhe von TEUR 231 (Vj. TEUR 455) (Erhöhung Pensionsverpflichtung) mit Erträgen in Höhe von TEUR 199 (Vj. TEUR 995) - davon TEUR 167 (Vj. TEUR 820) auflösungsbedingt - und Einzahlungen in das Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 29 (Vj. TEUR 68). In 2023 erfolgt eine Auszahlung von Pensionen in Höhe von TEUR 28 (Vj. TEUR 96). Es ergibt sich ein saldierter Ertrag für 2023 in Höhe von TEUR 25 (Vj. Ertrag TEUR 568).

Die Steuerrückstellungen entfallen in Höhe von TEUR 2.258 (Vj. TEUR 5.637) auf Gewerbesteuern, in Höhe von TEUR 2.178 (Vj. TEUR 2.305) auf Körperschaftsteuern, in Höhe von TEUR 313 (Vj. TEUR 37) auf sonstige Steuern sowie in Höhe von TEUR 0 (Vj. TEUR 12) auf Steuernachzahlungen aufgrund einer Betriebsprüfung.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Rückstellungen für Earn-Out Vereinbarungen	8.000	19.475
Rückstellungen für sonstige Personalkosten	7.463	7.042
Rückstellungen für ausstehende Rechnungen	6.825	2.667
Rückstellungen für Urlaub	2.168	1.674
Gewährleistungsrückstellungen	1.245	3.154
Rückstellungen für Abschluss und Prüfung	456	508
Rückstellungen für Überstunden	386	440
Drohverlustrückstellungen	0	1.296
Übrige sonstige Rückstellungen	1.705	3.961
Summe	28.248	40.216

Die sonstigen Rückstellungen sind kurzfristig mit Ausnahme der Jubiläumsrückstellungen und der Rückstellungen für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen, die unter der Annahme einer mittleren Laufzeit von 5,5 Jahren gebildet wurden.

Verbindlichkeitenspiegel

Die Verbindlichkeiten am 31. Dezember 2023 (31. Dezember 2022) setzen sich wie folgt zusammen:

	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.085	972	1.974	139
	(4.318)	(2.338)	(1.980)	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	38.119	34.055	3.018	1.046
	(32.092)	(28.771)	(3.066)	(256)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	13.906	0	1.300	12.606
	(0)	(0)	(0)	(0)
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	403.509	19.414	384.095	0
	(384.077)	(18.603)	(365.474)	(0)
Summe	458.619	54.441	390.387	13.791
	(420.487)	(49.712)	(370.519)	(256)

	Gesicherte Beträge	Art der Sicherung

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0
	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0
	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0
	(0)
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	384.095	Garantien
	(365.474)
Summe	384.095
	(365.474)

Am 3. Mai 2021 haben die Gesellschaft als Mutterunternehmen sowie deren Tochtergesellschaften ein Senior Facilities Agreement mit der Global Loan Agency Services Limited als Agent und mit der Glas Trust Corporation Limited als Security Agent über einen Gesamtbetrag in Höhe von EUR 377,0 Mio. sowie andere verschiedene Sicherheitsvereinbarungen geschlossen. Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die im Kreditvertrag gegebene Option auf den Aufschub von Zinszahlungen (payment-in-kind) in Höhe von EUR 7,1 Mio. ausgeübt. Die Darlehens- und Zinsforderungen der Pfandnehmer gegen den Kreditnehmer vitronet Holding GmbH belaufen sich zum 31. Dezember 2023 auf EUR 384,1 Mio.

Die Besicherung erfolgt über Grundpfandrechte, Forderungsabtretungen sowie Sicherungsübereignungen und übrige Besicherungen laut aktueller Konzernbilanz sowie Verpfändung von Gesellschaftsanteilen.

Im Zusammenhang mit dieser Finanzierung hat die vitronet Holding GmbH einen Zinsswap über einen Bezugsbetrag von EUR 150,0 Mio. mit einer Laufzeit vom 30. Dezember 2022 bis zum 31. Dezember 2024 abgeschlossen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Steuerverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 10.534 (Vj. TEUR 10.812) sowie solche im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 1.354 (Vj. TEUR 452) enthalten.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres 2023 entfallen auf:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Fiber construction	294.810	238.698
Energy construction	96.902	76.451
Mobile services & operations	50.968	35.080
Energy services	13.856	32.176
Fixed services & operations	31.708	28.412
Other	14.044	27.015
Summe	502.288	437.832

Sämtliche Umsatzerlöse werden im Inland erzielt.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 5.187 (Vj. TEUR 2.215), Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen von TEUR 1.153 (Vj. TEUR 897) und periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 564 (Vj. TEUR 525).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für den Fuhrpark in Höhe von TEUR 21.106 (Vj. TEUR 20.851), Raumkosten in Höhe von TEUR 7.257 (Vj. TEUR 5.799) sowie Rechts- und Beratungskosten in Höhe von TEUR 5.899 (Vj. TEUR 5.568). Des Weiteren sind Aufwendungen aus dem Abgang von Anlagevermögen von TEUR 224 (Vj. TEUR 140) und periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.220 (Vj. TEUR 563) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 32.817 (Vj. TEUR 31.861), im Wesentlichen aus Miet- und Leasingverpflichtungen. Für das Jahr 2024 belaufen sich diese voraussichtlich auf TEUR 9.602. Miet- und Leasingverträge wurden aus wirtschaftlichen Gründen abgeschlossen. Risiken liegen in den tatsächlichen oder potenziellen Abflüssen liquider Mittel; Vorteile in der (Weiter-)Nutzung der Vertragsgegenstände.

Haftungsverhältnisse

Es bestehen keine Haftungsverhältnisse.

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Außerbilanzielle Geschäfte bestehen bei der Dankers Bohrtechnik GmbH, Fredenbeck, in Form einer Garantievereinbarung mit der Force International SARL, Luxemburg/Luxemburg, und DBAG Virtus Investment SARL, Luxemburg/Luxemburg, in Höhe von EUR 1,9 Mio.

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, haben sich nicht ereignet.

Im Zusammenhang mit der Finanzierung hat die vitronet Holding GmbH einen Zinsswap über einen Bezugsbetrag von EUR 70,0 Mio. mit einer Laufzeit vom 11. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen.

Auf Basis des derzeitigen Kenntnisstandes sind keine bestandsgefährdenden Entwicklungen für das Jahr 2024 erkennbar.

Geschäftsführung

Zu Geschäftsführern des Mutterunternehmens sind bestellt:

―	Dr. Frank Stieler, Eppstein, Jurist, CEO (bis 1. August 2023)
―	André Sternisko, Mülheim an der Ruhr, Kaufmann, CFO (bis 29. September 2023)
―	Marc Lützenkirchen, Düsseldorf, Kaufmann, COO (bis 31. Januar 2024)
―	Christoph Lüthe, Taunusstein, Dipl.-Ing., CSO
―	Jens Günther, Bottrop, Dipl.-Bauing., CEO (seit 14. Juli 2023)
―	Wilfried Trepels, Aachen, Kaufmann, CFO (seit 4. Oktober 2023 bis 18. März 2024)
―	Leen Osterloh, Heiligenhaus, Bankkaufmann, Dip.-Volkswirt, CFO (seit 1. April 2024)

Die Angabe der Gesamtbezüge der aktuellen und früheren Mitglieder der Geschäftsführung der vitronet Holding GmbH richtet sich nach den Vorschriften des § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2023 betragen insgesamt EUR 3,3 Mio.

Beirat

Auf Ebene des Mutterunternehmens ist ein Beirat gebildet, der aus folgenden Mitgliedern besteht:

―	Ragnar Geerdts, Berlin, Investor (bis 31. Januar 2024)
―	Helmut Kohl, Oberursel, Unternehmensberater
―	Volker Bonsels, Frankfurt, Investor
―	Ewald Woste, Gmund am Tegernsee, Investor
―	Dr. Frank Stieler, Eppstein, Jurist
―	Andreas Krämer, Dreieich, Investor (seit 31. Januar 2024)

Im Geschäftsjahr 2023 erhielten die Mitglieder des Beirats Bezüge in Höhe von insgesamt TEUR 195 (Vj. TEUR 80).

Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds besteht aus dem Kassenbestand und den Bankguthaben abzüglich jederzeit fälliger Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Entwicklung des Finanzmittelfonds geht im Detail aus der Kapitalflussrechnung hervor. Zahlungsmittelabflüsse aus Earn-Out Vereinbarungen werden im Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit gezeigt. Die Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis beinhalten Earn-Out-Zahlungen von TEUR 10.500 (Vj. TEUR 14.666).

Sonstiges

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr 2.744 (Vj. 2.585), davon kaufmännische Mitarbeiter 386 (Vj. 989) und gewerbliche Mitarbeiter 2.358 (Vj. 1.596). Aufgrund einer internen veränderten Zuordnung ist die Trennung nach Gruppen nur eingeschränkt mit dem Vorjahr vergleichbar.

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers beträgt TEUR 450 und betrifft mit TEUR 443 Abschlussprüfungsleistungen und mit TEUR 7 sonstige Bestätigungsleistungen.

Gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 26 HGB schlägt die Geschäftsführung vor, das Jahresergebnis des Geschäftsjahres 2023 zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr des Mutterunternehmens in voller Höhe vorzutragen.

Essen, den 19. April 2024

Jens Günther

Leen Osterloh

Christoph Lüthe

Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2023	Abgang vom Konsolidierungskreis	Zugänge
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.217	0	113
2. Geschäfts- oder Firmenwert	517.447	19	240
	518.664	19	353
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.087	0	139
2. Technische Anlagen und Maschinen	36.295	0	4.188
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	59.538	0	9.205
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	485	0	195
	101.405	0	13.727
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	170	0	0
2. Sonstige Ausleihungen	185	0	0
	355	0	0
	620.424	19	14.080

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2023
	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	17	0	1.313
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	517.668
	17	0	518.981
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	0	5.226
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.080	21	38.424
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.158	-19	66.566
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1	-2	677
	4.239	0	110.893
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	170
2. Sonstige Ausleihungen	0	0	185
	0	0	355
	4.256	0	630.229

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023	Zugänge	Abgänge	31.12.2023
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	850	202	16	1.036
2. Geschäfts- oder Firmenwert	93.734	28.133	0	121.867
	94.584	28.335	16	122.903
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.301	196	0	1.497
2. Technische Anlagen und Maschinen	18.295	5.231	1.661	21.865
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29.380	9.321	1.512	37.189
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	48.976	14.748	3.173	60.551
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	6	0	0	6
2. Sonstige Ausleihungen	1	0	0	1
	7	0	0	7
	143.567	43.083	3.189	183.461

	Buchwerte
	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	277	367
2. Geschäfts- oder Firmenwert	395.801	423.713
	396.078	424.080
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.729	3.786
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.559	18.000
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29.377	30.158
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	677	485
	50.342	52.429
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	164	164
2. Sonstige Ausleihungen	184	184
	348	348
	446.768	476.857

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	31.12.2023		31.12.2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	277		367
2. Geschäfts- oder Firmenwert	395.801	396.078	423.713	424.080
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.729		3.786
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.559		18.000
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29.377		30.158
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	677	50.342	485	52.429
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	164		164
2. Sonstige Ausleihungen	184	348	184	348
		446.768		476.857
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.281		7.803
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	63.789		50.605
3. Waren	2.428		36
4. Geleistete Anzahlungen	1.584		0
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-29.630	44.452	-25.682	32.762
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	91.404		78.810
2. Sonstige Vermögensgegenstände	9.587	100.991	12.880	91.690
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		34.309		47.798
		179.752		172.250
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.567		1.557
		628.087		650.664

Passiva

	31.12.2023	31.12.2022
	TEUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25	25
II. Kapitalrücklage	245.428	245.428
III. Konzernbilanzverlust	-119.349	-73.393
	126.104	172.060
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	9.516	9.477
2. Steuerrückstellungen	4.749	7.991
3. Sonstige Rückstellungen	28.248	40.216
	42.513	57.684
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.085	4.318
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	38.119	32.092
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	13.906	0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	403.509	384.077
- davon aus Steuern TEUR 10.534 (i. Vj. TEUR 10.812) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 1.354 (i. Vj. TEUR 452) -
	458.619	420.487
D. Rechnungsabgrenzungsposten	851	433
	628.087	650.664

Konzerneigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital	Rücklagen	Verlustvortrag		Konzerneigenkapital
		Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB		Konzernjahresfehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
31. Dezember 2021	25	245.428	-1	-23.950	221.502
1. Januar 2022	25	245.428	-23.951	0	221.502
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-49.442	-49.442
31. Dezember 2022	25	245.428	-23.951	-49.442	172.060
1. Januar 2023	25	245.428	-73.393	0	172.060
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-45.956	-45.956
31. Dezember 2023	25	245.428	-73.393	-45.956	126.104

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	2023		2022
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		502.288		437.832
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie an nicht abgerechneten Leistungen		13.184		9.029
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		228		385
4. Sonstige betriebliche Erträge		11.032		8.924
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	47.753		40.452
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	205.307	253.060	149.532	189.984
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	124.389		112.455
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	37.586	161.975	32.596	145.051
- davon für Altersversorgung TEUR 827 (i. Vj. TEUR 698) -
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		43.083		73.251
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		69.659		66.442
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		9		16
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.402		36
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen		0		6
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		41.530		23.317
- davon Aufwendungen aus Aufzinsung TEUR 163 (i. Vj. TEUR 163) -
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		3.927		7.000
14. Ergebnis nach Steuern		-45.091		-48.829
15. Sonstige Steuern		865		613
16. Konzernjahresfehlbetrag		-45.956		-49.442
17. Verlustvortrag		-73.393		-23.951
18. Konzernbilanzverlust		-119.349		-73.393

Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

			2023	2022
			TEUR	TEUR
1.		Periodenergebnis	-45.956	-49.442
2.	(+)	Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	43.083	73.257
3.	(+/-)	Zu-/Abnahme der Rückstellungen	-1.392	1.986
4.	(+/-)	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	22	-226
5.	(-/+)	Zu-/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-26.030	-19.076
6.	(+/-)	Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	6.180	-11.231
7.	(-/+)	Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-929	-757
8.	(+/-)	Zinsaufwendungen/ Zinserträge	40.092	23.118
9.	(+/-)	Ertragsteueraufwand/-ertrag	3.927	7.000
10.	(-/+)	Ertragsteuerzahlungen	-7.643	-8.638
11.		Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	11.354	15.991
12.	(-)	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-113	-268
13.	(+)	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	1.997	1.825
14.	(-)	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-13.728	-13.591
15.	(-)	Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-10.740	-27.109
16.	(+)	Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition	5.100	0
17.	(-)	Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition	0	-5.100
18.	(+)	Erhaltene Zinsen	645	6
19.		Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-16.839	-44.237
20.	(+)	Einzahlungen aus Aufnahme von (Finanz-)Krediten	26.425	33.360
21.	(-)	Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	-2.224	-4.617
22.	(-)	Gezahlte Zinsen	-32.205	-18.619
23.		Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-8.004	10.124
24.		Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-13.489	-18.122
25.	(+)	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	47.798	65.920
26.		Finanzmittelfonds am Ende der Periode	34.309	47.798

Der Finanzmittelbestand setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2023	31.12.2022	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	34.309	47.798	-13.489
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (< drei Monate)	0	0	0
	34.309	47.798	-13.489

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2023

vitronet Holding GmbH, Essen

Gliederung

I. Grundlagen und Geschäftsmodell des Unternehmens

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf und Lage

a) Ertragslage

b) Finanzlage

c) Vermögenslage

3. Finanzielle Leistungsindikatoren

4. Gesamtaussage

III. Zweigniederlassungsbericht

IV. Chancen- und Risikobericht

V. Prognosebericht

I. Grundlagen und Geschäftsmodell des Unternehmens

Die vitronet-Gruppe ist einer der führenden Dienstleister für Glasfaser- und Energieinfrastruktur in Deutschland. Als langjähriger Partner von Energieversorgern, Netzprovidern, Industrieunternehmen und öffentlichen Auftraggebern bietet die vitronet-Gruppe umfassende Dienstleistungen über die gesamte Wertschöpfungskette an. Dazu gehören beratende und planerische Tätigkeiten, die Erstellung von Turnkey Infrastrukturen, die digitale Dokumentation und Pflege von Infrastrukturdaten sowie Service, Wartung und Versorgungsdienstleistungen für sämtliche Infrastrukturen. Zusätzlich können den Kunden individualisierte Dark Fiber Strecken angeboten werden.

Mit mehr als 30 Standorten im gesamten Bundesgebiet ist die vitronet-Gruppe regional vor Ort der Ansprechpartner für die Realisierung von Großprojekten. Basis des Geschäftsmodells ist die Kompetenz der eigenen Mitarbeitenden in allen Wertschöpfungsstufen. Zur Realisierung von Großprojekten erfolgt eine Zusammenarbeit mit qualifizierten Partnern Hand in Hand. Jährlich werden mit unseren mehr als 2.600 Mitarbeitenden über 10.000 km Glasfasertrasse realisiert und mehr als 250.000 Homes Passed erstellt. Darüber hinaus werden neue und zukunftsweisende Geschäftsfelder in den Bereichen der Energieinfrastruktur und der erneuerbaren Energien ausgebaut, wie zum Beispiel E-Mobilität und Smart City. Die vitronet-Gruppe trägt damit maßgeblich zur Nachhaltigkeit und CO ₂ -Reduktion bei und leistet einen wesentlichen Beitrag zum nationalen Infrastrukturausbau.

Bei der Verwirklichung der ambitionierten Wachstumsziele zählt die Gruppe auf die Unterstützung durch ihren finanzstarken Gesellschafter, die Deutsche Beteiligungs AG, Frankfurt am Main (DBAG). Die vitronet Holding GmbH ist mehrheitlich eine Gesellschaft der DBAG-Gruppe. Die DBAG ist einer der führenden deutschen Beteiligungsfonds und beabsichtigt, nachhaltiges Wachstum durch Kapitalbereitstellung zu erzielen.

Die vitronet Holding GmbH ist eine Management Holding mit 43 Tochterunternehmen zum Bilanzstichtag. Der Umsatz der vitronet Holding GmbH ergibt sich aus internen, für die Tochtergesellschaften geleisteten, kaufmännischen Dienstleistungen.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2023 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 0,3 % niedriger (Vorjahr: +1,9 %) als im Jahr 2022. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland kam im Jahr 2023 im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken. Die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen dämpften die Konjunktur. Hinzu kamen ungünstige Finanzierungsbedingungen infolge steigender Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. Damit setzte sich die Erholung der deutschen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 nicht weiter fort. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2023 um 0,7 % höher.

Im Jahresdurchschnitt 2023 waren rund 45,9 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 0,7 % oder 333.000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Die Beschäftigung nahm im Jahr 2023 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte zu. Hinzu kam eine steigende Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. Diese positiven Effekte überwogen die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels. Der Beschäftigungsaufbau fand 2023 fast ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen statt.

Mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl hat sich der Arbeitsmarkt in Deutschland auch zum Jahresende 2023 robust gezeigt. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Dezember 2023 saisonbedingt auf 2,637 Millionen gestiegen. Das sind knapp 183.000 mehr als vor einem Jahr (2,454 Millionen). Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,7 % (Dezember 2022: 5,4 %).

In Deutschland herrscht hoher Handlungsdruck für einen raschen, finanziell sinnvollen und bedarfsorientierten Glasfasernetzausbau, der einen flächendeckenden Anschluss von Haushalten und Unternehmen an das Internet mit Gigabitgeschwindigkeit ermöglicht. Wirtschaft und Politik fordern einen flächendeckenden Ausbau. Insbesondere Unternehmen, die stark auf die Digitalisierung setzen, sehen die Gefahr, ohne einen highspeedfähigen Internetanschluss mittelfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Diese Sorge wird durch die Tatsache befeuert, dass Deutschland beim Glasfaserausbau im internationalen Vergleich auf einem der hinteren Plätze liegt.

Der Glasfasermarkt in Deutschland verfügt weiterhin über ein starkes Wachstumspotenzial, da Technologien wie DSL (Festnetz) und LTE (Mobilfunk) an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und eine nachweisliche Unterversorgung mit breitbandigen Internet- und Telefonieprodukten besteht. Das Datenvolumen pro Anschluss/ Monat wächst stetig. Services wie z. B. Cloud-Dienste, Data Storage, Social Networks, die Verknüpfung von virtuellen und realen Gegenständen (Internet of Things, IoT) und die intensive Nutzung von Streamingdiensten führen zu weiter steigenden Datenvolumina. Zukunftssichere Glasfaser bis ins Gebäude oder in die Wohnung ermöglicht nicht nur sehr hohe und zugleich symmetrische Bandbreiten bis weit in den Gigabit-Bereich, sondern - insbesondere für die kommende Gigabit-Gesellschaft mit einer digitalisierten Wirtschaft - hochqualitative Highspeed-Internetanschlüsse, die sich durch Qualitätsmerkmale wie geringe Ping-Zeiten (Latenz) oder praktisch nichtexistierende Bandbreitenschwankungen auszeichnen. Aus diesen Gründen braucht Deutschland hochleistungsfähige Gigabit-Glasfasernetze, um Wirtschaftswachstum - und damit Wohlstand - zu sichern. Nur direkte Glasfaseranschlüsse bis ins Gebäude (Fiber to the Buildung - FTTB) oder bis in die Wohnung (Fiber to the Home - FTTH) sind in der Lage, die schon bald notwendigen Anforderungen der Gigabit-Gesellschaft zu erfüllen. Zukunftssichere Glasfasernetze bilden auch das Fundament der fünften Mobilfunkgeneration (5G). Glasfaserausbau und 5G-Rollout hängen klar voneinander ab und müssen daher synergetisch erfolgen. Auf diese Weise wird 5G zum Katalysator für den Glasfaserausbau - und damit auch zum Katalysator für die Digitalisierung in Deutschland.

Gerade in der COVID-19 Pandemie und der damit einhergegangenen intensiven Nutzung privater Anschlüsse für die Arbeit aus dem Homeoffice sowie für Home-Entertainment und E-Commerce ist deutlich geworden, wie wichtig eine leistungsfähige digitale Infrastruktur für eine erfolgreiche und krisenfeste Wirtschaft ist.

Die Digitalisierung eröffnet den Menschen und Unternehmen in Deutschland neue Chancen und verändert das tägliche Leben und Wirtschaften stetig. Eine flächendeckende Versorgung mit leistungsstarken und stabilen Gigabitnetzen, die allen privaten Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen zur Verfügung stehen, ist die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Möglichkeiten in allen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft in der Stadt und auf dem Land. Überall flächendeckende, hochleistungsfähige, ökologisch nachhaltige und sichere digitale Infrastrukturen sind Voraussetzung dafür, dass die digitale Transformation Deutschlands umfassend gelingt. Daher treibt die Bundesregierung den Ausbau einer bundesweiten flächendeckenden Gigabitnetz-Versorgung weiter voran. Gerade in ländlichen Gebieten lässt sich aufgrund höherer Anschlusskosten und geringer Nachfrage eine Erschließung über den Markt oft nur schwer darstellen. Hier greifen die Förderprogramme der Bundesregierung und innovative Finanzierungsformen, um Ausbauprojekte wirtschaftlich nachhaltig und in einem überschaubaren Zeitrahmen umsetzen zu können.

Insgesamt stellt der Bund rund € 12 Milliarden für die Förderung von Glasfaseranbindungen zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden 50 bis 70 % der Kosten des Gigabitausbaus als Wirtschaftlichkeitslücken- oder Betreibermodell sowie bis zu 100 % der Ausgaben für externe Beratungs- und Planungsleistungen finanziert. Die Bundesländer beteiligen sich ebenfalls an den Kosten des Gigabitausbaus.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) setzt sich mit der Gigabitförderung 2.0 weiterhin für die flächendeckende Versorgung Deutschlands mit Glasfaser ein. Die Gigabitförderung 2.0 erfolgt im Rahmen der Förderrichtlinie "Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland" vom 31. März 2023. Das Förderkonzept wurde 2023 von Grund auf überarbeitet. Ziel ist es, den dynamisch voranschreitenden eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau durch die Telekommunikationsunternehmen gezielt zu ergänzen, ohne private Investitionen zu behindern. Dafür wurden im Jahr 2023 rund € 3,6 Milliarden Fördergelder bereitgestellt. Damit können 638.000 weitere Anschlüsse in rund 2.300 Kommunen an das leistungsfähige Glasfasernetz vorgenommen werden.

Laut Angaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) hat sich die Glasfaser-Netzabdeckung in Deutschland allein von Mitte 2021 bis Mitte 2023 in etwa verdoppelt. So können inzwischen bereits mehr als 15 Millionen deutsche Haushalte einen Glasfaseranschluss beziehen. Gezählt werden dabei die sogenannten "homes passed", also diejenigen Haushalte, an denen direkt eine geeignete Glasfaser-Strecke vorbeiläuft. Der wichtigere Wert ist allerdings FTTH (Fiber to the Home), also die Zahl der Haushalte, die tatsächlich schon an das Glasfasernetz angeschlossen sind. Hier gab es zuletzt keinen wesentlichen Fortschritt. Die Anbindung von der Straße zum Gebäude selbst muss vielfach erst noch erfolgen.

Übergeordnetes Ziel der Bundesregierung ist die flächendeckende energie- und ressourceneffiziente Versorgung mit Glasfaseranschlüssen bis ins Haus und mit dem neuesten Mobilfunkstandard, überall dort, wo Menschen leben, arbeiten und unterwegs sind - auch in ländlichen Gebieten. Dieses Ziel sollte ursprünglich bis 2030 erreicht werden. Der Krieg in der Ukraine, die Corona-Pandemie und Einschränkungen in den Genehmigungsabläufen der Städte, Gemeinden und Kommunen werden den zeitlichen Horizont aller Voraussicht nach verlängern. In einem ersten Schritt sollen bis Ende 2025 die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen auf 50 % aller Haushalte und Unternehmen erhöht werden. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, bedarf es neben den politischen Rahmenbedingungen einer weiteren enormen Intensivierung der Ausbaubemühungen.

Die vitronet-Gruppe ist innerhalb dieses wachsenden Marktumfelds hervorragend positioniert. Sie wird als ein in diesem Markt etablierter Verbund von Glasfaserdienstleistern an der zukünftigen Entwicklung des Glasfaserausbaus in Deutschland weiter erfolgreich partizipieren können.

Weitere bedeutende Geschäftsfelder der vitronet-Gruppe sind Tiefbauleistungen außerhalb der Glasfaserinfrastruktur, insbesondere Leitungs- und Rohrbau für Gas-, Wasser- oder Stromstrecken. Der Tiefbaumarkt für diese Leistungen weist eine hohe Stabilität auf. In einzelnen Marktsegmenten ist in den nächsten Jahren von weiterem Wachstum auszugehen.

Insbesondere im Bereich der Stromversorgungs-Infrastrukturen wird weiteres Wachstum durch den Ausbau eines intelligenten Stromnetzes und durch die notwendige flächendeckende Installation von Ladestationen für den Ausbau der Elektromobilität erwartet.

In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an die Stromnetze in Deutschland stark gestiegen. Die Gründe dafür liegen im Wesentlichen in den Zielen, die Deutschland sich gesetzt hat: den Umstieg auf erneuerbare Energien, das Erhalten einer hohen Versorgungssicherheit und die Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts. Vor allem im Übertragungsnetz ist absehbar, dass punktuelle Ergänzungen einzelner Leitungen dafür nicht mehr ausreichen. Der Anfang März 2024 von der Bundesnetzagentur bestätigte Netzentwicklungsplan Strom 2023-2037/2045 umfasst rund 4.800 Kilometer neue Leitungen und ca. 2.500 Kilometer Verstärkung bereits vorhandener Verbindungen gegenüber dem bestehenden Bundesbedarfsplan. Die vitronet-Gruppe wird das vorhandene Potential nutzen, um die komplexe Aufgabe einer gesicherten, störungsfreien und nachhaltigen Stromversorgung zu bewältigen. Dazu zählt auch die Entwicklung smarter Stromnetze und der Ausbau der Versorgungslinien von Windkraft.aus dem Norden nach Süden.

Mit dem Ziel von einer Million öffentlich und diskriminierungsfrei zugänglicher Ladepunkte im Jahr 2030 gemäß dem "Masterplan Ladeinfrastruktur II der Bundesregierung" soll Deutschland zum globalen Leitmarkt für E-Mobilität werden. Die vitronet-Gruppe sorgt mit sofort betriebsbereiten Ladesäulen im öffentlichen und privaten Raum für den Ausbau eines deutschlandweiten Versorgungsnetzes als Antrieb für die Elektromobilität. Damit leistet die vitronet-Gruppe ihren Beitrag für das erklärte Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen zugelassenen vollelektrischen Autos bis zum Ende der Dekade.

2. Geschäftsverlauf und Lage

Der Geschäftsverlauf der vitronet-Gruppe war in einem von herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gekennzeichneten Berichtsjahr insgesamt noch zufriedenstellend. Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von einer Verlangsamung des Glasfaserausbaus, von gestiegenen Leitzinsen und einem anhaltenden Fachkräftemangel.

Im Geschäftsjahr 2023 konnte die vitronet-Gruppe durch die Sicherung von lukrativen Folgeaufträgen auf Bestandsprojekten bei den Tochtergesellschaften und die Akquisition neuer Großprojekte eine Gesamtleistung von T€ 515.700 (Vj.: T€ 447.246) erwirtschaften. Das Geschäftsjahr 2023 schloss mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 45.956 (Vj.: T€ 49.442) ab.

Die aktuelle Auftragslage sowie der Ausblick auf in Anbahnung befindliche Projekte stellen sich in den Gesellschaften innerhalb der Gruppe unterschiedlich dar und können aus Konzernsicht insgesamt als zufriedenstellend bezeichnet werden. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte bereits ein Auftragsbestand akquiriert werden, der mehr als drei Viertel der geplanten Gesamtleistung für 2024 entspricht.

a) Ertragslage

Ergebniskennzahlen	Geschäftsjahr 2023	Geschäftsjahr 2022
	T€	T€
Gesamtleistung	515.700	447.246
Betrieblicher Rohertrag	273.672	266.186
EBITDA	42.038	54.693
Jahresergebnis	-45.956	-49.442

Der betriebliche Rohertrag beträgt im Geschäftsjahr 2023 T€ 273.672 (Vj.: T€ 266.186); die Steigerung ist im Wesentlichen auf das operative Wachstum zurückzuführen.

Im Berichtsjahr stehen den Umsatzerlösen in Höhe von T€ 502.288 (Vj.: T€ 437.832) Materialkosten in Höhe von T€ 253.060 (Vj.: T€ 189.984), Personalkosten in Höhe von T€ 161.975 (Vj.: T€ 145.051) und sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von T€ 69.659 (Vj.: T€ 66.442) gegenüber.

Das EBITDA beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf T€ 42.038 (Vj.: T€ 54.693).

Das Jahresergebnis ist durch Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von T€ 28.133 (Vj.: T€ 58.452), Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 41.530 (Vj.: T€ 23.317) und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von T€ 3.927 (Vj.: T€ 7.000) belastet. Die Verminderung der Abschreibungen von Geschäfts- oder Firmenwerten resultiert sowohl aus geänderten Nuztungsdauern als auch aus im Vergleich zum Vorjahr reduzierten Abwertungsbedarfen.

b) Finanzlage

Das Eigenkapital des Konzerns beträgt T€ 126.104 (Vj.: T€ 172.060). Die Bilanzsumme liegt bei T€ 628.087 (Vj.: T€ 650.664).

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist aufgrund der weiterhin positiven Geschäftsentwicklung ebenfalls positiv und beläuft sich auf T€ 11.354. Der mit einem Mittelabfluss einhergehende Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist im Wesentlichen auf das erhöhte Abrechnungsvolumen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zum Jahresende zurückzuführen. Die Liquiditätssituation ist in allen Tochtergesellschaften zufriedenstellend.

Im Geschäftsjahr 2023 beträgt der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit T€ -16.839. Den Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis aus nachträglichen Kaufpreiszahlungen (T€ 10.740) und für Investitionen in das Sachanlagevermögen (T€ 13.728) standen unter anderem Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens in Höhe von T€ 1.997 gegenüber.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von T€ -8.004 betrifft Einzahlungen aus der Aufnahme von Gesellschafterdarlehen in Höhe von T€ 13.906 und von Finanzkrediten in Höhe von T€ 12.519 sowie Auszahlungen für die Tilgung von Finanzkrediten (T€ 2.224). Darüber hinaus wurden Zinsen in Höhe von T€ 32.205 gezahlt.

Die vitronet Holding GmbH hat im Geschäftsjahr 2021 im Rahmen einer Refinanzierung einen Kreditvertrag mit mehreren Fazilitäten in einer Gesamthöhe von € 377 Mio. abgeschlossen. Die Gesellschaft hat im Berichtsjahr die im Kreditvertrag gegebene Option auf den Aufschub von Zinszahlungen (payment-in-kind) in Höhe von € 7 Mio. ausgeübt. Dadurch hat sich das Kreditvolumen auf € 384 Mio. erhöht und war zum Ende des Berichtsjahres in voller Höhe in Anspruch genommen.

c) Vermögenslage

Wesentliche Bilanzposten	Geschäftsjahr 2023	Geschäftsjahr 2022
Aktiva	T€	T€
Anlagevermögen	446.768	476.857
Vorräte	44.452	32.762
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	91.404	78.810
Liquide Mittel	34.309	47.798
Passiva
Eigenkapital	126.104	172.060
Rückstellungen	42.513	57.684
Langfristige Verbindlichkeiten	404.178	370.755
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	38.119	32.092
Bilanzsumme	628.087	650.664

Das Anlagevermögen setzt sich im Wesentlichen aus Geschäfts- oder Firmenwerten aus der im Geschäftsjahr 2021 erfolgten Einbringung der vitronet GmbH-Gruppe und der DING-Gruppen in die vitronet Holding GmbH sowie aus dem Erwerb von Tochtergesellschaften (insgesamt T€ 395.801, Vj.: T€ 423.713) und Sachanlagevermögen (T€ 50.342, Vj.: T€ 52.429) zusammen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Bilanzstichtag T€ 91.404 (Vj.: T€ 78.810). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem gestiegenen Umsatzvolumen im Berichtsjahr.

Die liquiden Mittel betragen zum Bilanzstichtag T€ 34.309 (Vj.: T€ 47.798).

Die langfristigen Verbindlichkeiten belaufen sich auf T€ 404.178 (Vj.: T€ 370.775) und betreffen im Wesentlichen langfristige Darlehen aus dem im Jahr 2021 abgeschlossenen Kreditvertrag sowie im Berichtsjahr gewährte Gesellschafterdarlehen.

3. Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die interne Unternehmenssteuerung werden die Kernsteuerungsgrößen Gesamtleistung und EBITDA herangezogen.

Die vitronet-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023 eine Gesamtleistung in Höhe von T€ 515.700 (Vj.: T€ 447.246). Das EBITDA beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf T€ 42.038 (Vj.: T€ 54.693).

Während die Gesamtleistung in etwa auf dem geplanten Niveau lag, wurde beim EBITDA das Budget deutlich verfehlt. Ursache hierfür waren verschiedene Faktoren, die sich mit unterschiedlicher Intensität negativ auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt haben. Entgegen den Annahmen im Budget konnte das operative Wachstum und damit einhergehend die signifikante Steigerung der Gesamtleistung nur mit einem höheren als ursprünglich geplanten Einsatz von Nachunternehmern erzielt werden. Dadurch sind die Kosten für bezogene Fremdleistungen überproportional im Vergleich zu der Gesamtleistung gestiegen. Weiterhin auf hohem Niveau verharrende Material- und Energiekosten wirkten sich ebenfalls negativ auf die Margen aus. Darüber hinaus waren einige Bauprojekte schwieriger zu realisieren als geplant. Dies führte in der Folge entweder zu erhöhten Kosten oder zu einer verzögerten Abrechnung und einer verspäteten Margenrealisierung jeweils mit negativem Effekt auf das operative Ergebnis.

4. Gesamtaussage

Unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzen wir als robust ein.

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Tochtergesellschaften ist sehr heterogen und über alle Gesellschaften gesehen insgesamt zufriedenstellend.

Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele oder durch die Teilnahme an Factoring-Programmen bereits vor den vereinbarten Zahlungszielen zu vereinnahmen. Wir konnten im Berichtsjahr bei Lieferverbindlichkeiten durch kurzfristige Zahlungen Skontoabzüge realisieren.

III. Zweigniederlassungsbericht

Die Dankers Bohrtechnik GmbH hat ihren Hauptsitz in Fredenbeck sowie eine Zweigniederlassung in Ivenack.

IV. Chancen- und Risikobericht

Chancen:

Unter Chancen werden hier mögliche positive Abweichungen von der Prognose oder einem anderen Ziel aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen verstanden.

Die nachfolgend beschriebenen Chancen werden in der Reihenfolge ihrer Bedeutung genannt.

Ein Großteil der deutschen Haushalte, Unternehmen und auch öffentlichen Einrichtungen wie Schulen haben bereits jetzt Bandbreitenbedarfe, die mit herkömmlichen Kupferleitungen nicht mehr gedeckt werden können. Das Breitbandnetz in Deutschland ist auf diesen Bedarf bislang nicht ausreichend ausgerichtet. Die Zukunft ist digital und Glasfaser ist die einzige Übertragungstechnologie, die den zunehmenden Bedarf durch das Internet of Things (IoT), Cloud-Dienste oder eine hohe Anzahl von mobilen Endgeräten langfristig abdecken kann. Gesellschaft und Wirtschaft benötigen daher flächendeckend leistungsfähige Glasfasernetze bis ins Gebäude oder bis in die Wohnung. Aufgrund der unverändert hohen Notwendigkeit des Ausbaus von Glasfasernetz-Infrastrukturen und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage nach Dienstleistungen zur Errichtung der Glasfasernetze, Breitbandprojekten und der hohen Ausschreibungsdichte wird sich der Auftragsbestand der vitronet-Gruppe weiter erhöhen.

Die von der Bundesregierung für Breitbandprojekte bereitgestellten Förderungsprogramme sowie die in einzelnen Bundesländern geschlossenen Glasfaserpakte zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und weiterem Bürokratieabbau schaffen eine sehr gute Grundlage für eine weiterhin hohe Nachfrage in den nächsten Jahren. Somit besteht die Chance, die positive Entwicklung der einzelnen Gesellschaften der Gruppe fortzusetzen, die Auftragslage für die Folgejahre weiter auszubauen und abzusichern und die Gruppe in ihrer neuen Gesamtheit nachhaltig in den relevanten Marktsegmenten zu etablieren.

Bei der Etablierung einer deutschlandweiten Glasfaserinfrastruktur bedeuten Partnerschaften, gezielte Kooperationen und gebündelte Verantwortlichkeiten eine deutliche Beschleunigung von Ausbauvorhaben. Neben den Synergien in den Bereichen Tiefbau und Vertrieb innerhalb der Gesellschaften der vitronet-Gruppe stehen den Gesellschaften langjährige qualifizierte Nachunternehmer zur Seite. Mit starken Partnern an der Seite besteht eine große Chance, als Generalunternehmer für ganzheitliche Glasfaserlösungen die Digitalisierung in Deutschland aktiv mitgestalten zu können und als Unternehmensgruppe weiterhin erfolgreich zu sein.

Außerdem ergeben sich Chancen für die vitronet-Gruppe, wenn wir die Harmonisierung und Transformation hin zu einer leistungsstarken und nachhaltigen Unternehmensgruppe weiter konsequent umsetzen, die Synergien innerhalb der Gesellschaften der Gruppe verstärkt nutzen und die gewünschten Verbesserungen bei der Performance der operativen Geschäfte erreichen. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2024 ist eine Verschlankung der Gesellschaftsstruktur der vitronet-Gruppe geplant. Neben der Hebung von Synergien durch gemeinsame Administrations- und Dienstleistungsbereiche werden dadurch insbesondere Kompetenzen innerhalb einer Region zu einer fokussierten Zukunftsentwicklung gebündelt und Effizienzen im Einsatz des Baustellenpersonals und der Geräteauslastung gesteigert.

Auch im Bereich der Stromversorgung ergeben sich Chancen für die vitronet-Gruppe, die in allen relevanten Bereichen Stromnetze, E-Mobilität, Wind- und Solarparks Infrastrukturen realisiert. Um die hohe Versorgungssicherheit im ganzen Land zu erhalten und den Umstieg auf erneuerbare Energien voranzutreiben, sind die Anforderungen an die Stromnetze in Deutschland stark gestiegen. Das Ziel der Bundesregierung, den dafür dringend benötigten Netzausbau zu beschleunigen, schafft eine sehr gute Grundlage für eine hohe Nachfrage in den nächsten Jahren. Neben dem Ausbau und der Erneuerung von Stromnetzen und der Entwicklung smarter Stromnetze gilt dies auch für die notwendige flächendeckende Installation von Ladestationen zum Ausbau der Elektromobilität. Für die vitronet-Gruppe besteht die Chance, das vorhandene Potenzial im Bereich der Stromversorgungs-Infrastrukturen zu nutzen und weiter auszubauen und die Gruppe in ihrer neuen Gesamtheit nachhaltig in den relevanten Energie-Marktsegmenten zu etablieren.

Aktuell erfolgt der Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G noch häufig über die Richtfunk-Technologie, um den Datenverkehr zwischen der Basisstation und dem dahinterliegenden Netz (Mobile Backhaul) sicherzustellen. Um die derzeit verfügbare Bandbreite und Leistungsfähigkeit des 5G-Netzes voll auszuschöpfen, sind Glasfaseranbindungen erste Wahl. Sie übertragen zuverlässig hohe Datenraten. Aktuell verfügt jedoch nur ein geringer Teil der Mobilfunkstandorte über Glasfaseranbindungen. Die breit aufgestellte vitronet-Gruppe ist als Generalunternehmer bei den Netzbetreibern sehr gut positioniert, um führend den 5G-Ausbau über Glasfaseranbindungen mit voranzutreiben.

Risiken:

Unter Risiken werden hier mögliche negative Abweichungen von der Prognose oder einem anderen Ziel aufgrund künftiger Ereignisse oder Entwicklungen verstanden.

Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden in der Reihenfolge ihrer Bedeutung genannt.

Seit dem 24. Februar 2022 herrscht Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Aufgrund der unverändert bestehenden Ungewissheiten im Hinblick auf den weiteren Kriegsverlauf und einer nicht auszuschließenden geografischen Ausdehnung des Konflikts sind die wirtschaftlichen Folgen des Kriegs von extremer Unsicherheit geprägt. Liefereinschränkungen bei Öl und Gas, hohe Strom-, Energie-, Material- und Rohstoffpreise in einem höchst volatilen Umfeld und Material-Lieferengpässe bergen Risiken für die künftige gesamtwirtschaftliche Entwicklung, denen sich auch die vitronet-Gruppe nicht entziehen könnte.

Ein kritischer Erfolgsfaktor für das weitere Wachstum im Bereich des Ausbaus von Glasfasernetz-Infrastrukturen ist weiterhin die Akquisition von Fachkräften in den Bereichen Projekt-/ Bauleitung und LWL-/ Kupfermontagen zur Abwicklung der entsprechenden Projektaufträge. Kapazitäten in der Baubranche und angeschlossenen Industrien sind hart umkämpft. Fehlende Kapazitäten, insbesondere im Tiefbau, und steigende Baukosten sind weiterhin eine große Herausforderung.

Darüber hinaus ist die Bindung von Tiefbaupartnern in den Generalunternehmer-Projekten von großer Bedeutung, da aufgrund wachsender Gesamtnachfrage im Markt sowohl die Preise in diesem Bereich steigen als auch die frei verfügbaren Ressourcen in den relevanten Zeiträumen im Projektgeschäft knapper werden. Langfristige, vertraglich fixierte Kooperationen mit Nachunternehmern und weiteren Partnern sind daher ein effektives Mittel zur Risikominimierung.

Den aktuell noch aus Vorjahren bestehenden und auf Festpreisen beruhenden langfristigen Projektverträgen stehen Preissteigerungen bei Nachunternehmern und Lieferanten gegenüber. Bei einzelnen Projekten könnten auch Preissicherungsmaßnahmen und Nachverhandlungen die Kostensteigerungen nicht vollumfänglich auffangen. Darüber hinaus können Steigerungen der Strom-, Energie-, Material- und Rohstoffpreise nicht immer vollumfänglich an unsere Kunden weitergegeben werden.

Ausländische Mitbewerber, die versuchen, trotz erhöhter Markteintrittsbarrieren in Deutschland Fuß zu fassen, sowie die sinkende Nachfrageentwicklung im Hochbau (insbesondere im Wohnungsbau) können zu einer Verschiebung des weiterhin wachsenden Marktvolumens und zu einer Verringerung der Marktanteile, wenngleich auf einem höheren absoluten Niveau, führen. Entsprechende Überkapazitäten am Markt könnten zu einem Preisdruck führen, der durch die Netzbetreiber noch forciert wird.

Auch die gestiegenen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank und die damit verbundenen höheren Finanzierungskosten stellen eine Herausforderung für die insgesamt Branche dar. Dies gilt grundsätzlich auch für die vitronet-Gruppe, insbesondere in Bezug auf die Vorfinanzierung des geplanten Umsatzwachstums.

Diese Themen sind erkannt und es wurden bereits geeignete Maßnahmen seitens der Geschäftsleitung ergriffen, um diese Herausforderungen entsprechend anzugehen.

Auf Basis des derzeitigen Kenntnisstandes und vor diesem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität sind keine Risiken erkennbar, die unsere Entwicklung im Prognosezeitraum wesentlich beeinträchtigen oder unseren Bestand gefährden.

V. Prognosebericht

Die im Chancen- und Risikobericht dargestellte anzunehmende steigende Nachfrage nach breitbandigen Glasfasernetz- und Energieinfrastrukturen wird die Nachfrage nach Dienstleistungen zur Errichtung und zum weiteren Ausbau der Glasfaser- und Stromnetze in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter positiv beeinflussen.

Die zum Ende des Geschäftsjahres 2023 erstellte Planung für das Geschäftsjahr 2024 basiert auf den Erfahrungswerten aus der Vergangenheit sowie den Einschätzungen über die Entwicklung auf den für die Gruppe relevanten Märkten. Vor dem Hintergrund der zum Zeitpunkt der Budgeterstellung erwarteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und zugrundeliegenden Annahmen wird mit einer leichten Steigerung der Gesamtleistung und einer deutlicheren Verbesserung des EBITDA im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.

Essen, den 19. April 2024

Jens Günther

Leen Osterloh

Christoph Lüthe

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die vitronet Holding GmbH, Essen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der vitronet Holding GmbH, Essen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der vitronet Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der Geschäftsführung‌‌ für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die Geschäftsführung ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften‌‌ in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist die Geschäftsführung dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist die Geschäftsführung verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von der Geschäftsführung dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von der Geschäftsführung angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von der Geschäftsführung dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von der Geschäftsführung zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 19. April 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Obergarz, Wirtschaftsprüfer

Offermann, Wirtschaftsprüferin

IMD Infrastruktur GmbH