HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH

Lippstadt

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Inhaltsverzeichnis

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

Rechnungslegung

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis:

Den nachfolgenden Bestätigungsvermerk haben wir, unter Beachtung der gesetzlichen und berufsständischen Bestimmungen, nach Maßgabe der in der Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt" beschriebenen Bedingungen erteilt.

Falls das vorliegende Dokument in elektronischer Fassung für Zwecke der Offenlegung gemäß § 325 HGB verwendet wird, sind für diesen Zweck daraus nur die Dateien zur Rechnungslegung und im Falle gesetzlicher Prüfungspflicht der Bestätigungsvermerk bestimmt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH, Lippstadt, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzerngesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende und angemessene Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, 19. Juli 2024

EY GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Galden, Wirtschaftsprüfer

Baum, Wirtschaftsprüfer

Konzerngesamtergebnisrechnung für 2023

	Anhang	2023	2022
	Nr.	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	3.1	2.756.107	2.358.044
Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-1.909	1.528
Andere aktivierte Eigenleistungen		21.089	16.629
Gesamtleistung		2.775.287	2.376.201
Sonstige betriebliche Erträge	3.2	22.990	18.763 ^*
Betriebsertrag		2.798.277	2.394.964
Materialaufwand		2.469.197	2.104.225
Personalaufwand	3.3	137.901	118.039
Abschreibungen		50.959	50.370
Sonstige betriebliche Aufwendungen	3.5	92.253	66.401 ^*
Betriebsaufwand		2.750.310	2.339.035
Betriebsergebnis		47.967	55.929
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	4.3	6.439	5.068
EBIT		54.406	60.997
Finanzerträge	3.6	5.572	4.653
Finanzaufwendungen	3.6	14.879	9.983
Ergebnis der Geschäftstätigkeit		45.099	55.667
Ertragsteuern	3.7	15.096	14.450
Konzernjahresüberschuss		30.003	41.217
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		28.558	39.047
nicht beherrschende Anteile		1.445	2.170
Währungsumrechnung ausländischer Unternehmen		-2.609	1.317
Währungsumrechnung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen		-1.263	124
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen		454	280
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)		100	-295
Konzerngesamtergebnis		26.685	42.643
Davon entfallen auf:
Anteilseigner des Mutterunternehmens		25.500	40.494
nicht beherrschende Anteile		1.185	2.149

^* In den Vergleichsangaben 2022 sind TEUR 141 Währungskursverluste verrechnet.

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	Anhang	31.12.2023	31.12.2022 angepasst
	Nr.	TEUR	TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögenswerte	4.1	72.016	64.204
Sachanlagen	4.2	94.787	80.262
Finanzanlagen	4.3	1.178	1.178
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	4.3	16.894	20.275 ^*
Nutzungsrechte	4.16	83.989	58.292
		268.864	224.211
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	4.6	2.549	1.906
Latente Steueransprüche	4.8	21.622	17.786
		293.035	243.903
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	4.4	81.976	82.237
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.5	159.098	161.706
Steuererstattungsansprüche	4.8	1.404	889
Vertragliche Vermögenswerte	4.6	7.387	4.147
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	4.6	110.509	86.433
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	4.6	11.594	7.821
Flüssige Mittel	4.7	8.145	17.927
		380.113	361.160
Bilanzsumme		673.148	605.063

Passiva

	Anhang	31.12.2023	31.12.2022
	Nr.	TEUR	TEUR
Eigenkapital	4.9
Stammkapital		27	27 ^*
Kapitalrücklage		12.000	12.000 ^*
Sonstige Eigenkapitalbestandteile		-626	2.296 ^*
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital		95.672	97.115 ^*
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital		107.073	111.438 ^*
Nicht beherrschende Anteile		2.876	2.959 ^*
		109.949	114.397
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen	4.10	2.647	2.037
Finanzverbindlichkeiten	4.11; 4.16	74.723	49.217
Sonstige Verbindlichkeiten	4.14	8.209	12.730
Latente Steuerverbindlichkeiten	4.8	1.512	584
		87.091	64.568
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
Rückstellungen	4.10	5.561	5.306
Steuerverbindlichkeiten	4.8	9.128	5.851
Finanzverbindlichkeiten	4.11; 4.16	18.525	17.189
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.12	296.621	280.770
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	4.13	392	0
Vertragliche Verbindlichkeiten	4.14	36.888	32.891
Sonstige Verbindlichkeiten	4.14	108.993	84.091
		476.108	426.098
Bilanzsumme		673.148	605.063

^* Die Vergleichsangaben zum 31.12.2022 wurden dahingehend korrigiert, dass der Posten "Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" getrennt von dem Posten "Finanzanlagen" ausgewiesen wird sowie dass die Bestandteile des Eigenkapitals einzeln als Posten "Stammkapital", "Kapitalrücklage", "Sonstige Eigenkapitalbestandteile" sowie "Nicht beherrschende Anteile" ausgewiesen werden.

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2023

	Anhang	2023	2022
	Nr.	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss vor Steuern		45.099	55.667
Zahlungsunwirksame Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses vor Steuern auf Netto-Cashflows
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte	4.1/4.2	50.959	50.370
Abnahme (-) / Zunahme (+) der langfristigen Rückstellungen	4.10	610	-1.012
Verluste (+) aus Anlagenabgängen		1.405	-290
Gewinne (-) aus Anlagenabgängen		-321
Finanzerträge (-)		-5.572	-4.653
Finanzaufwendungen (+)		14.879	9.983
Ergebnisse aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen, soweit nicht zahlungswirksam		-6.439	-1.052
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) / Erträge (-)		1.619	541
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Veränderung Vorräte		261	-16.719
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte sowie anderer Aktiva		-15.141	-27.161
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten sowie anderer Passiva		41.549	55.777
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen		255	64
Erhaltene Zinsen (+)		2.450	224
Gezahlte Ertragsteuern, netto (-)		-15.242	-13.717
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit		116.371	108.022
Erlöse aus dem Verkauf langfristiger Vermögenswerte		2.714	940
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten	4.1	-22.515	-18.146
Erwerb von Sachanlagen	4.2	-40.981	-19.946
Rückzahlung von ausgereichten sonstigen Darlehen		0	180
Einzahlungen aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen		8.384	0
Cashflow aus Investitionstätigkeit		-52.398	-36.972
Gezahlte Zinsen (-)		-8.898	-9.983
Zahlungen für den Tilgungsanteil der Leasingverbindlichkeiten		-12.612	-11.783
Auszahlung aus der Tilgung von Darlehen		-4.170	-1.273
Auszahlungen aufgrund kurzfristiger Finanzierungsvereinbarungen		-17.819	-83.766
Auszahlungen an Gesellschafter (-)	4.9	-30.000	-25.000
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		-73.499	-131.805
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds		-9.526	-60.755
Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Einflüsse		-256	297
Flüssige Mittel am Anfang der Periode ^*	4.7	17.927	78.385
Flüssige Mittel am Ende der Periode ^*	4.7	8.145	17.927

^* Die flüssigen Mittel betreffen Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand mit TEUR 7.587 (Vorjahr: TEUR 17.927) sowie kurzfristige liquidierbare Anlagen bei Kreditinstituten mit TEUR 558 (Vorjahr: TEUR 0).

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für 2023

TEUR	Stammkapital	Kapitalrücklage	Währungsumrechnungsrücklage
	Anhang 4.9	Anhang 4.9	Anhang 2.3/4.9
Stand 31.12.2021	27	12.000	751
Fremdwährungsumrechnung			1.462
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2022
Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss 2022
Stand 31.12.2022	27	12.000	2.213
Fremdwährungsumrechnung			-2.368
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2023
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne
Stand 31.12.2023	27	12.000	-155

TEUR	Neubewertungsrücklage	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Summe
		Anhang 4.9
Stand 31.12.2021	98	83.068	95.944
Fremdwährungsumrechnung		0	1.462
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen	280	0	280
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)	-295	0	-295
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2022		39.047	39.047
Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss 2022		-25.000	-25.000
Stand 31.12.2022	83	97.115	111.438
Fremdwährungsumrechnung			-2.368
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen	-454	0	-454
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)	-100	0	-100
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2023		28.557	28.557
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne			0
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne		-30.000	-30.000
Stand 31.12.2023	-471	95.672	107.073

TEUR	Nicht beherrschende Anteile	Summe Eigenkapital

Stand 31.12.2021	2.060	98.004
Fremdwährungsumrechnung	-21	1.441
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen	0	280
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)		-295
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2022	2.170	41.217
Auf die nicht beherrschenden Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss 2022	-1.250	-26.250
Stand 31.12.2022	2.959	114.397
Fremdwährungsumrechnung	-324	-2.692
Anteil am sonstigen Ergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen		-454
Erfolgsbestandteile, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden (Neubewertung der Pensionsverpflichtungen)		-100
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallender Konzernjahresüberschuss 2023	1.446	30.003
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne		0
An die Anteilseigner des Mutterunternehmens ausgeschüttete Gewinne	-1.205	-31.205
Stand 31.12.2023	2.876	109.949

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

1. ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE

Die HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH (im Folgenden kurz: "HBPO") ist eine Kapitalgesellschaft mit Firmensitz in Lippstadt/Deutschland (Rixbecker Str. 111, 59552 Lippstadt), eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Paderborn unter der Nummer HRB 7820. Die HBPO ist mit ihren Tochterunternehmen weltweit in den Bereichen Entwicklung, Fertigungsplanung, Qualitätsmanagement, Montage und Vertrieb von Frontendmodulen tätig.

Die Anteile an der HBPO werden zum 31. Dezember 2023 zu 100% von der Plastic Omnium GmbH, München, gehalten.

Die Plastic Omnium GmbH, München, wird in den Konzernabschluss der Burelle S.A., Lyon, Frankreich, einbezogen. Dies stellt den größten Konsolidierungskreis dar. Weiterhin wird die Gesellschaft in den Konzernabschluss der Compagnie Plastic Omnium S.A.S., Lyon, Frankreich, als kleinsten Konsolidierungskreis einbezogen. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft auf Anfrage oder auf ihrer Webseite erhältlich. Der Konzernabschluss der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH wird ebenfalls beim elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Der Konzernabschluss der HBPO wurde am 18. Juli 2024 von der Geschäftsführung der HBPO zur Veröffentlichung freigegeben. Nach deutschem Recht ist der Konzernabschluss durch die Gesellschafterversammlung zu billigen. Bis zur Billigung kann die Gesellschafterversammlung Änderungen verlangen.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2023 ist in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der Europäischen Union zum Abschlussstichtag anzuwenden sind, sowie entsprechend § 315e Abs. 3 HGB aufgestellt.

Die Berichterstattungspakete der in den Konzernabschluss der HBPO einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüft, sofern sie wesentlich für den Konzernabschluss der HBPO sind. Die Einzelabschlüsse der Tochterunternehmen und des Gemeinschaftsunternehmens sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Das Geschäftsjahr der HBPO entspricht dem Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro (EUR) aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben.

Die Konzerngesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

In der Konzerngesamtergebnisrechnung sowie in der Bilanz sind einzelne Posten zur übersichtlicheren Darstellung zusammengefasst worden. Diese werden im Anhang erläutert.

Entsprechend IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) wird beim Ausweis in der Bilanz zwischen lang- und kurzfristigem Vermögen sowie lang- und kurzfristigen Schulden unterschieden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte angesetzt, wenn die Realisierung innerhalb eines Jahres ab dem jeweiligen Bilanzstichtag zu erwarten ist. Schulden werden als kurzfristig angesetzt, wenn sie innerhalb eines Jahres ab dem jeweiligen Bilanzstichtag fällig sind.

2. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

2.1 Konsolidierungs- und Bilanzierungsgrundsätze

2.1.1 Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH, Lippstadt, und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember 2023. Nach IFRS 10 liegt Beherrschung vor, wenn der Konzern eine Risikobelastung durch oder Anrechte auf schwankende Renditen aus seinem Engagement bei dem Beteiligungsunternehmen hat und er seine Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen auch dazu einsetzen kann, diese Renditen zu beeinflussen.

Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Vollkonsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Rechnungslegungsmethoden für die gleiche Berichtsperiode aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Alle konzerninternen Salden, Erträge und Aufwendungen sowie unrealisierte Gewinne und Verluste und Dividenden aus konzerninternen Transaktionen werden in voller Höhe eliminiert. Konzerninterne Umsatzerlöse wie auch andere konzerninterne Erträge werden mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet, soweit sie nicht in andere aktivierte Eigenleistungen oder Bestandsveränderungen umzugliedern sind.

Verluste werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss grundsätzlich auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird grundsätzlich als Eigenkapitaltransaktion bilanziert.

Verliert das Mutterunternehmen die Beherrschung über ein Tochterunternehmen,

•	bucht es die Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) und die Schulden des Tochterunternehmens aus,
•	bucht es den Buchwert aller Anteile ohne beherrschenden Einfluss an dem ehemaligen Tochterunternehmen aus,
•	bucht es die im Eigenkapital erfassten kumulierten Umrechnungsdifferenzen aus,
•	erfasst es den beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung,
•	erfasst es den beizulegenden Zeitwert der verbleibenden Beteiligung,
•	erfasst es Ergebnisüberschüsse bzw. -fehlbeträge in der Konzerngesamtergebnisrechnung,
•	gliedert es die auf das Mutterunternehmen entfallenden Bestandteile des sonstigen Ergebnisses in die Gewinn- oder Verlustrechnung oder - soweit vorgeschrieben - in die Gewinnrücklagen um.

Steuerabgrenzungen waren aufgrund der Anwendung von konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sowie der Durchführung von Konsolidierungsmaßnahmen vorzunehmen.

Für Unternehmenszusammenschlüsse, die vor der erstmaligen Umstellung auf IFRS, d.h. vor dem 1. Januar 2004 erfolgten, wird das Wahlrecht gemäß IFRS 1.18/Anhang C in der Form ausgeübt, dass IFRS 3 nicht rückwirkend angewendet wird. Für diese Unternehmenszusammenschlüsse erfolgte die Kapitalkonsolidierung nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Buchwerte der Anteile mit dem auf den Konzern entfallenden Eigenkapital der einbezogenen Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Überstieg der Buchwert das anteilige Eigenkapital, wurden die verbleibenden Unterschiedsbeträge mit dem Eigenkapital verrechnet. Lag das anteilige Eigenkapital über dem Beteiligungsbuchwert, wurde ein passiver Unterschiedsbetrag dem Eigenkapital zugewiesen.

Ein Gemeinschaftsunternehmen ist nach IFRS 11 eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinschaftlich die Führung über die Vereinbarung ausüben, Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens besitzen. Unter gemeinschaftlicher Führung wird die vertraglich vereinbarte Teilhabe an der Kontrolle der wirtschaftlichen Geschäftstätigkeit verstanden, die mit einer einstimmigen Zustimmung aller Partnerunternehmen verbunden ist.

Ein assoziiertes Unternehmen ist nach IAS 28 ein Unternehmen, bei welchem der Konzern über maßgeblichen Einfluss verfügt. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken, nicht aber die Beherrschung oder die gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse.

Die Anteile des Konzerns an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IAS 28 (Rechnungslegung über Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) nach der Equity-Methode bilanziert. Anteile an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode zunächst mit den Anschaffungskosten angesetzt und anschließend um Änderungen des Anteils des Konzerns am Nettovermögen seit dem Erwerbszeitpunkt angepasst. Anteile des Konzerns am Periodenergebnis des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens werden in der Konzerngesamtergebnisrechnung grundsätzlich gesondert ausgewiesen. Änderungen des sonstigen Ergebnisses dieser Beteiligungsunternehmen werden im sonstigen Ergebnis des Konzerns erfasst. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens erfasste Änderungen werden vom Konzern in Höhe seines Anteils erfasst und soweit erforderlich in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen dem Konzern und dem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen werden anteilig eliminiert.

2.1.2 Bilanzierungsgrundsätze

Die angewandten Rechnungslegungsgrundsätze blieben gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert.

Nachfolgend erläuterte Änderungen und Interpretationen sind im Jahr 2023 erstmals anzuwenden, haben jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen vorzeitig angewandt, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind.

Änderungen an IAS 1/ IFRS Practice Statement 2: Angabe der Rechnungslegungsmethoden

Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 1 und IFRS Practice Statement 2 Making Materiality Judgements veröffentlicht, in denen es Leitlinien und erläuternde Beispiele zur Verfügung stellt, die Unternehmen die Beurteilung, wann Informationen zu Rechnungslegungsmethoden als "wesentlich" einzustufen und folglich anzugeben sind, erleichtern sollen. Die Änderungen sollen Unternehmen dabei unterstützen, für Abschlussadressaten hilfreiche Angaben zu Rechnungslegungsmethoden zu machen, indem die Anforderung, "maßgebliche" (significant) Rechnungslegungsmethoden anzugeben, durch die Anforderung, "wesentliche" (material) Informationen zu Rechnungslegungsmethoden anzugeben, ersetzt wird und Leitlinien ergänzt werden, die es Unternehmen erleichtern sollen, das Konzept der Wesentlichkeit bei der Beurteilung, wann Informationen zu Rechnungslegungsmethoden anzugeben sind, anzuwenden.

Die Änderungen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Änderungen an IAS 8: Definition rechnungslegungsbezogener Schätzungen

Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 8 veröffentlicht, mit denen eine neue Definition für rechnungslegungsbezogene Schätzungen eingeführt wurde. Die Änderungen stellen klar, inwiefern sich Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen von Änderungen der Rechnungslegungsmethoden und Fehlerkorrekturen unterscheiden. Sie erläutern außerdem, wie Unternehmen rechnungslegungsbezogene Schätzungen mithilfe von Bemessungstechniken und Inputfaktoren vornehmen können. Die Änderungen gelten für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen, und sind auf Änderungen von Rechnungslegungsmethoden und von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen anzuwenden, die zu oder nach Beginn dieses Geschäftsjahres erfolgen. Eine frühere Anwendung ist zulässig, sofern diese Tatsache angegeben wird.

Alle im Konzernabschluss relevanten Schätzungen wurden unter der Berücksichtigung des IAS 8 vorgenommen.

Änderungen an IAS 12: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen

Im Mai 2021 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 12, die die Bilanzierung von latenten Steuern auf Transaktionen wie Leasingverhältnisse und Stilllegungsverpflichtungen klarstellen. Nach den Änderungen gilt eine Ansatzbefreiung gemäß IAS 12.15(b) und IAS 12.24 (Erstanwendungsausnahme bzw. initial recognition exemption) nicht für Transaktionen, bei denen Unternehmen sowohl einen Vermögenswert als auch eine Schuld bilanzieren. Dazu wird in einem neuen Paragrafen IAS 12.22A eine "Rückausnahme" verankert und erläutert. Dies führt dazu, dass latente Steuern auf Transaktionen anzusetzen sind, in denen beim erstmaligen Ansatz sowohl abziehbare als auch steuerbare temporäre Differenzen entstehen, die zum Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern in gleicher Höhe führen. Außerdem wird eine Erleichterungsregelung hinsichtlich der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit gemäß IAS 12.24 ergänzt, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann.

Diese Änderung hat zu keiner wesentlichen Veränderung im Konzern geführt.

Des Weiteren wurden die Auswirkungen der Änderungen aus IAS 12 hinsichtlich der internationalen Steuerreform (Pillar 2) geprüft. Die Regelungen der OECD Säule 2 wurden in den meisten Jurisdiktionen, in denen der HBPO Konzern tätig ist, in Gesetzesform erlassen. Größtenteils treten die Gesetze zum 1. Januar 2024 in Kraft. Die möglichen Auswirkungen der Gesetzgebung auf den HBPO Konzern wurden untersucht. Der HBPO Konzern ist grundsätzlich als Teil des Burelle S.A. Konzerns von den Säule-2-Regelungen betroffen, wobei die Burelle S.A. als oberste Muttergesellschaft i. S. d. Regelungen angesehen wird. Gemäß unseren Untersuchungen ist keine Ergänzungssteuer zu erwarten, da die Mindeststeuerquote von 15 % in allen Jurisdiktionen, in denen der HBPO Konzern tätig ist, erreicht wird und die auf Ebene des Burelle S.A.-Konzerns anfallende Ergänzungssteuer nicht vom Teilkonzern HBPO zu tragen ist. Die Auswirkungen für die Folgejahre werden weiter analysiert und die Vorschriften entsprechend umgesetzt.

Änderungen an diesem Standard führen wegen fehlender Anwendbarkeit zu keinen Auswirkungen.

2.1.3 Neue Rechnungslegungsvorschriften des IASB

Für die folgenden neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, plant der HBPO-Konzern grundsätzlich keine frühzeitige Anwendung. Diese Änderungen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den HBPO-Konzern haben.

Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig und langfristige Schulden mit Nebenbedingungen

Es wird das Recht, die Erfüllung einer Schuld zu verschieben, erläutert; Das Recht auf Verschiebung der Erfüllung einer Schuld muss zum Abschlussstichtag bestehen; Für die Klassifizierung ist es unerheblich, ob das Unternehmen erwartet, dass es dieses Recht auch tatsächlich ausüben wird; Nur wenn es sich bei einem Derivat, das in ein wandelbares Schuldinstrument eingebettet ist, um ein separat zu bilanzierendes Eigenkapitalinstrument handelt, müssen die Bedingungen des Schuldinstruments bei dessen Klassifizierung nicht berücksichtigt werden.

Die am 23. Januar 2020 veröffentlichten Änderungen an IAS 1 sahen eine Erstanwendung für Geschäftsjahre vor, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Der IASB hatte am 15. Juli 2020 verabschiedet und damit das Datum der erstmaligen verpflichtenden Anwendung der Änderungen auf den 1. Januar 2023 verschoben. Mit den am 31. Oktober 2022 verabschiedeten langfristigen Schulden mit Nebenbedingungen wurde das Datum der erstmaligen verpflichtenden Anwendung der Änderungen nochmals verschoben - nunmehr auf den 1. Januar 2024.

Der Konzern prüft derzeit, welche Auswirkungen die Änderungen auf die aktuelle Bilanzierungspraxis haben werden und ob bestehende Kreditvereinbarungen gegebenenfalls neu verhandelt werden müssen.

IAS 7/IFRS 7: Lieferantenfinanzierung

Die Änderungen soll die Transparenz von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen und deren Auswirkungen auf die Verbindlichkeiten, Cashflows und das Liquiditätsrisiko eines Unternehmens erhöhen. Die Änderungen ergänzen die bereits bestehenden Angabeanforderungen dahingehend, dass Unternehmen verpflichtet werden, qualitative und quantitative Informationen über Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten zur Verfügung zu stellen.

Anzuwenden sind die Änderungen für Geschäftsjahre, die nach dem 01. Januar 2024 beginnen. In welchem Umfang dies zum Tragen kommt wird noch geprüft.

IFRS 16: Leasinghaftung bei einem Verkauf und Leaseback

Die Änderung beinhaltet Vorgaben für die Folgebewertung bei Leasingverhältnissen im Rahmen eines Sale-and-Leaseback (SLB) für Verkäufer-Leasingnehmer. Hierdurch soll vor allem die Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten vereinheitlicht werden, um so unangemessene Gewinnrealisierungen zu verhindern. Grundsätzlich führt die Änderung dazu, dass bei der Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines SLB die zu Laufzeitbeginn erwarteten Zahlungen zu berücksichtigen sind. In jeder Periode wird die Leasingverbindlichkeit um die erwarteten Zahlungen reduziert und die Differenz zu den tatsächlichen Zahlungen erfolgswirksam erfasst.

Anzuwenden sind die Änderungen für Geschäftsjahre, die nach dem 01. Januar 2024 beginnen. Ob dies Auswirkungen hat und anwendbar auf den Konzernbericht ist, wird noch geprüft.

IAS 21: Mangel an Umtauschbarkeit

Durch die Änderungen soll spezifiziert werden, wann eine Währung umtauschbar ist und wann nicht. Außerdem gibt es Vorschriften, wie der Stichtagskurs zu bestimmen ist und zusätzliche Angaben, wenn eine Währung nicht umtauschbar ist. Die Änderungen erstrecken sich auch auf entsprechende Änderungen an IFRS 1, in dem die Umtauschbarkeit bisher zwar erwähnt, aber nicht definiert wurde.

Anzuwenden sind die Änderungen für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Januar 2025 beginnen. Eine frühere Anwendung ist möglich.

Der Konzern prüft, ob die Änderungen zu Auswirkungen auf den Konzernabschluss führen, geht aber derzeit davon aus, dass es keine Auswirkungen hat.

IFRS 18: Darstellung und Angaben in Abschlüssen

Am 9.4.2024 hat das International Accounting Standards Board (IASB) den neuen Standard IFRS 18 - "Presentation and Disclosure in Financial Statements" veröffentlicht. Der Standard ersetzt den bisherigen Standard IAS 1 - "Darstellung des Abschlusses" und ist erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2027 beginnen, anzuwenden.

Neben einigen kleineren Änderungen in Bezug auf die Darstellung der Kapitalflussrechnung und ergänzenden Angaben zu Kostenarten bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens führt IFRS 18 drei wesentliche Neuerungen ein. Diese beziehen sich erstens auf die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung, die nun eine bestimmte Struktur vorschreibt, in der nun fünf Kategorien umfassen. Diese fünf Kategorien sind: Operating, Investing, Financing, Income Taxes, Discounted Operations. Außerdem sind zweitens Angaben zu unternehmensspezifischen Leistungskennzahlen zu machen (Management Performance Measures). Die dritte Änderung umfasst die Grundsätze zur Aggregation und Disaggregation von Posten. Die Aggregation (Zusammenfassung, Verdichtung) von Posten erfolgt auf Basis von gemeinsamen Charakteristiken (shared characteristics). Diese bestimmen dann auch die Darstellung in Bilanz, GuV und Anhang.

Der Konzern prüft, im wie weit diese Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben.

2.2 Konsolidierungskreis und -methoden

In den Konzernabschluss sind neben der HBPO als Mutterunternehmen grundsätzlich alle direkt und indirekt gehaltenen in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2023 wurde erstmals die neu im Geschäftsjahr gegründete Gesellschaft HBPO Bremen GmbH, Deutschland, mit in den Konzernabschluss einbezogen.

Zum 31. Dezember 2023 sind neben dem Mutterunternehmen folgende Unternehmen im Konzernabschluss berücksichtigt worden:

	Kapitalanteil
	in %
Nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung
HBPO GmbH, Lippstadt ^*	100
deren unmittelbare Tochtergesellschaften:
HBPO Germany GmbH, Meerane ^*	100
HBPO Rastatt GmbH, Rastatt ^*	100
HBPO Ingolstadt GmbH, Kösching ^*	100
HBPO Regensburg GmbH, Regensburg ^*	100
HBPO Vaihingen/Enz GmbH, Vaihingen ^*	100
HBPO Saarland GmbH, Kleinblittersdorf ^*	100
HBPO Bremen GmbH, Bremen ^*	100
HBPO Manufacturing Hungary Korlatolt Felelössegü Társaság, Kecskemét/Ungarn	100
HBPO Automotive Hungária Korlatolt Felelössegü Társaság, Györ/Ungarn	100
HBPO Székesfehérvár Korlatolt Felelössegü Társaság, Szekesfehervar/Ungarn	100
HBPO Czech s.r.o., Mnichovo Hradiste/ Tschechische Republik	100
HBPO Slovakia s.r.o., Bratislava/Slowakei	100
HBPO UK Ltd., Banbury/England	100
HBPO Canada Inc., Windsor/Kanada	100
HBPO Mexico, S.A. de C.V., Puebla/Mexiko	100
HBPO Pyeongtaek Ltd., Pyeongtaek/Korea	100
HBPO North America Inc., Troy/USA	100
HBPO Beijing Ltd., Peking/China	100
HBPO Nanjing Ltd., Nanjing/China	100
HBPO Automotive Spain S.L., Pamplona/Spanien	100
HBPO Auto Components (Shanghai) Ltd., Lingang/China	100
HBPO Shanghai Ltd., Shanghai/China	100
HBPO Kvasiny s.r.o., Mnichovo Hradiste/ Tschechische Republik	100
HBPO Professional Services Kft., Györ/Ungarn	100
HICOM HBPO Sdn. Bhd., Shah Alam/Malaysia	51

^* die Gesellschaft nimmt die Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und verzichtet auf die Aufstellung eines Lageberichts und die Offenlegung ihres Jahresabschlusses.

Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen

	Kapitalanteil
	in %
SHB Automotive Modules Co. Ltd., Kyung San City/Korea	50,0

2.3 Währungsumrechnung

Die Umrechnung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Gesellschaften erfolgt nach dem Konzept der funktionalen Währung entsprechend IAS 21 (Auswirkungen von Änderungen der Wechselkurse). Bei den meisten einbezogenen Gesellschaften ist die funktionale Währung die Landeswährung, da diese ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Fremdwährungsgeschäfte werden mit dem Kassakurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung der Tochtergesellschaften umgerechnet. Zum Abschlussstichtag werden alle monetären Fremdwährungspositionen zum Stichtagskurs umgerechnet. Nicht-monetäre Posten werden mit dem Kurs zum Transaktionszeitpunkt angesetzt. Aus der Umrechnung zwischen der Objektwährung und der funktionalen Währung resultierende Differenzen werden erfolgswirksam in der Berichtsperiode erfasst. Ausgenommen sind davon grundsätzlich Umrechnungseffekte aus der funktionalen Währung in die Berichtswährung auf das Eigenkapital von Tochtergesellschaften, die erfolgsneutral im Eigenkapital auszuweisen sind.

Kursgewinne und -verluste, die durch Wechselkursschwankungen bei Fremdwährungstransaktionen entstehen, werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen ausgewiesen.

Die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Gesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Mittelkurs am Bilanzstichtag, Erträge und Aufwendungen zu Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet.

Das Kapital ausländischer Gesellschaften wird grundsätzlich mit historischen Kursen umgerechnet. Für die Darstellung im Konzernabschluss wird die Befreiung von der gesonderten Darstellung kumulierter Umrechnungsdifferenzen entsprechend IFRS 1.21 bzw. IFRS 1.22 in Anspruch genommen. Demnach sind eventuelle Umrechnungsdifferenzen bis zum Zeitpunkt der erstmaligen Umstellung auf IFRS im Eigenkapital verrechnet und es wird gem. IFRS 1 Appendix D Exemptions from other IFRSs D13 unterstellt, dass diese Differenzen null betragen. Der Umrechnungskurs zum Umstellungszeitpunkt auf IFRS stellt damit den historischen Kurs dar. Ab dem 1. Januar 2004 werden aufgelaufene Umrechnungsdifferenzen gesondert im Eigenkapital erfasst.

Die Wechselkurse wichtiger Währungen für diesen Konzernabschluss haben betragen [je 1 EUR]:

Währung		2023		2022
		Stichtag	Durchschnitt	Stichtag	Durchschnitt
Tschechien	CZK	24,72	24,00	24,12	24,56
Mexiko	MXN	18,72	19,19	20,86	21,20
Korea	KRW	1.433,66	1.413,26	1.344,09	1.358,03
USA	USD	1,11	1,08	1,07	1,05
China	CNY	7,85	7,66	7,36	7,08
Malaysia	MYR	5,08	4,93	4,70	4,63

2.4 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert bemisst sich anhand des Preises, den Marktteilnehmer in einem geordneten Geschäftsvorfall am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts oder für die Übertragung einer Schuld zahlen würden.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Bemessungshierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

•	Stufe 1: in aktiven und allgemein zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise,
•	Stufe 2: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist,
•	Stufe 3: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist.

Bei Vermögenswerten und Schulden, die im Abschluss auf wiederkehrender Basis zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden, bestimmt der Konzern, ob Umgruppierungen zwischen den Stufen der Hierarchie stattgefunden haben, indem er am Ende jeder Berichtsperiode die Klassifizierung (basierend auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist) überprüft.

Da die beizulegenden Zeitwerte der angesetzten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns nicht mithilfe notierter Preise in aktiven Märkten bemessen werden können, werden sie unter Verwendung von Bewertungsverfahren, darunter der Discounted-Cashflow-Methode, ermittelt. Die in das Modell eingehenden Inputfaktoren stützen sich so weit wie möglich auf beobachtbare Marktdaten. Liegen diese nicht vor, gründet sich die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte in hohem Maße auf Ermessensentscheidungen des Managements.

2.5 Ertragsrealisierung

Zu den Umsatzerlösen gehören die Erlöse aus Umsätzen im Rahmen der Geschäftstätigkeit während eines Geschäftsjahres. Von den Umsatzerlösen sind Preisnachlässe bzw. Erlösschmälerungen und zurückgewährte Entgelte abgezogen. Die Zahlungsziele für Erlöse variieren in einer Bandbreite von sofort zahlbar bis 120 Tage Zahlungsziel.

Die Erlöse stellen den aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultierenden Bruttozufluss wirtschaftlichen Nutzens während der Berichtsperiode dar.

Die Realisierung der Erlöse erfolgte entsprechend IFRS 15. Demnach werden Erlöse aus dem Verkauf von Produkten und Waren dann realisiert, wenn die geschuldete Leistung oder Lieferung erbracht worden ist und die Verfügungsgewalt auf den Kunden übergeht. Die HBPO-Gruppe konzentriert ihre Aktivitäten auf die Entwicklung und Fertigung von Frontend- und Cockpitmodulen für die Automobilindustrie. Kundenverträge werden bei Abschluss des Vertrages identifiziert. HBPO definiert einen Kundenvertrag gemäß IFRS 15 als Nomination Letter in Kombination mit der jeweiligen verbindlichen Kundenbestellung.

a) Verkauf von Serienteilen

Die HBPO realisiert Umsatzerlöse hauptsächlich aus dem Verkauf von Serienteilen. Die Identifizierung eines Kundenvertrages erfolgt durch den Abschluss eines Nomination Letters. Der Verkauf eines Serienteils stellt eine separate Leistungsverpflichtung dar. Die Festlegung des Transaktionspreis erfolgt für jede separate Leistungsverpflichtung auf Basis der Vereinbarung mit dem Kunden. Mangels alternativer Nutzungsmöglichkeit der Serienteile werden Umsatzerlöse zeitraumbezogen erfasst.

b) Verkauf von Werkzeugen

Die Identifizierung eines Kundenvertrages erfolgt durch den Abschluss eines Nomination Letters. Der Verkauf von Werkzeugen stellt eine separate Leistungsverpflichtung gemäß IFRS 15 dar. Die Festlegung des Transaktionspreis erfolgt für jede separate Leistungsverpflichtung auf Basis der Vereinbarung mit dem Kunden. Die Umsatzrealisierung mit Werkzeugen erfolgt zeitpunktbezogen mit Übergabe an den Kunden.

c) Abgrenzung für kundenseitige Preisanpassungen

Abgrenzungen für kundenseitige Preisanpassungen ergeben sich, wenn die HBPO-Gruppe von einem Kunden eine Gegenleistung erhält und erwartet, dass dem Kunden diese Gegenleistung ganz oder teilweise zurückerstattet wird. Abgrenzungen für kundenseitige Preisanpassungen werden in Höhe der Gegenleistung bewertet, die dem Unternehmen voraussichtlich zusteht, und umsatzmindernd oder umsatzerhöhend erfasst.

d) Mindestabnahmemengen

Eine Mindestabnahmemenge besteht lediglich bei einigen sehr wenigen Verträgen. Für Verträge, bei denen lediglich eine Mindestabnahmemenge vereinbart wird, wendet HBPO grundsätzlich die Methode der Ermittlung des wahrscheinlichsten Betrages an. Bei Verträgen mit mehreren Mindestabnahmemengen erfolgt die Wahl der Ermittlungsmethode, also die Ermittlung des wahrscheinlichsten Betrages oder des Erwartungswertes, so, wie es für den individuellen Vertrag angemessen erscheint.

e) Preisanpassungen

Preisanpassungen gelten aufgrund der Definition des Kundenvertrags als Nomination Letter und jeweiliger verbindlicher Mengenvereinbarung prospektiv für die jeweilige verbindliche Mengenvereinbarung. Der Aufwand aus der Preisanpassung ist daher nach IFRS 15 direkt zu erfassen und nicht abzugrenzen.

Zinserträge werden grundsätzlich erfasst, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen aus dem Finanzierungsgeschäft zufließen wird und die Höhe verlässlich bestimmbar ist. Die Erfassung erfolgt dann grundsätzlich zeitanteilig (pro rata temporis) basierend auf der Effektivzinsmethode.

2.6 Forschungs- und Entwicklungskosten

Forschungskosten sind Kosten für die eigenständige und planmäßige Suche nach neuen Erkenntnissen, deren Verwendung bei der Entwicklung von neuen oder bei der Verbesserung von bestehenden Produkten und Verfahren beabsichtigt ist. Sie werden nach IAS 38 bei Entstehung sofort aufwandswirksam berücksichtigt.

Entwicklungskosten sind Kosten für den Transfer von Forschungsergebnissen oder anderen Erkenntnissen auf einen Plan oder Entwurf für die Schaffung von neuen oder für die wesentliche Verbesserung von bestehenden Produkten oder Konzepten. Sie entstehen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Frontend- und Cockpitmodulen und der Erstellung von Konzepten für deren Produktion. Mit kumulativer Erfüllung der Voraussetzungen gem. IAS 38 werden Entwicklungskosten aktiviert. Nachfolgende Ansatzkriterien werden bei der Beurteilung zugrunde gelegt. Vorausgesetzt werden eine technische Realisierbarkeit der Fertigstellung des Vermögensgegenstandes im Rahmen der Projekt- und Konzeptphase, eine Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit für den Fertigstellungszweck, eine zuverlässige Ermittlung der zugehörigen und zuzurechnenden Entwicklungskosten und eine zukünftige wirtschaftliche Nutzung im Rahmen von Serien- oder Konzeptprojekten. Mit Beginn der Serienfertigung werden die aktivierten Entwicklungskosten planmäßig linear über die durchschnittlich zu Grunde gelegte Serienfertigungsdauer abgeschrieben. Für PKW werden hierfür durchschnittlich 5 Jahre und für NKW durchschnittlich 7 Jahre zu Grunde gelegt. Überarbeitungen von Modellen (Facelifts) werden aufgrund der kürzeren Lebensdauer des überarbeiteten Modells regelmäßig über 3 Jahre bzw. die kürzere Fertigungsdauer der Facelifts abgeschrieben.

Sofern die Kriterien für eine Aktivierung gem. IAS 38 nicht erfüllt sind bzw. bis zum Zeitpunkt der kumulativen Erfüllung werden die Kosten mit Anfall aufwandswirksam erfasst.

2.7 Latente Steuern

Für temporäre Unterschiede zwischen Steuerbilanz und Konzernbilanz für Vermögenswerte und Schulden werden gemäß IAS 12 (Ertragsteuern) grundsätzlich aktive und passive latente Steuern gebildet. Sie werden nicht gebildet, wenn die temporäre Differenz aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus einem erstmaligen Ansatz anderer Vermögenswerte und Schulden in einer Transaktion entsteht, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die sich weder auf das steuerliche Ergebnis noch auf das Konzernergebnis auswirkt. Ebenso werden aktive latente Steuern für Verlustvorträge angesetzt.

Latente Steuern werden auf der Grundlage der bilanzorientierten Verbindlichkeiten- Methode nach IAS 12 gebildet.

Zur Berechnung der latenten Steuern werden die zum Bilanzstichtag geltenden oder die zukünftig geltenden Steuersätze - sofern verabschiedet - zu Grunde gelegt.

Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als es wahrscheinlich ist, dass zukünftig zu versteuerndes Einkommen gegen Steuergutschriften und Verlustvorträge verrechnet werden kann. Soweit die aktiven latenten Steuern den Betrag der passiven latenten Steuern übersteigen, erfolgt die Beurteilung der Werthaltigkeit unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Ergebnisentwicklung des betreffenden Konzernunternehmens.

Aktive und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, wenn ein einklagbares Recht besteht, tatsächliche Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden aufzurechnen, und sich die latenten Steuern auf dasselbe Steuersubjekt und dieselbe Steuerbehörde beziehen. Latente Steuern werden als Steuerertrag oder -aufwand in der Konzerngesamtergebnisrechnung erfasst, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten.

Latente Steuern auf sogenannte "outside basis differences", d.h. Differenzen zwischen dem im Konzernabschluss erfassten Vermögen eines Tochterunternehmens und dem steuerbilanziellen Wert der von der Konzernobergesellschaft am Tochterunternehmen gehaltenen Anteile, werden grundsätzlich berücksichtigt, soweit steuerliche Auswirkungen antizipiert werden, die in der Zukunft aus der Veräußerung der Anteile oder aus der Ausschüttung von Gewinnen resultieren können.

2.8 Immaterielle Vermögenswerte

Immaterielle Vermögenswerte werden gem. IAS 38 bilanziert. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und ggf. abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt. Die Abschreibung erfolgt planmäßig über die jeweilige Nutzungsdauer. Die Abschreibung wird linear über einen Zeitraum von 3 bis 9 Jahren vorgenommen. Zusätzlich werden Wertminderungen durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt, sofern eine Werthaltigkeit nicht mehr gegeben ist. Bei Wegfall der außerplanmäßigen Abschreibungsgründe werden Zuschreibungen vorgenommen, die die fortgeführten Buchwerte nicht übersteigen dürfen. Zum grundsätzlichen Vorgehen im Rahmen von Impairment-Bewertungen siehe unsere Ausführungen in Abschnitt 2.9 "Sachanlagen".

Die bilanzierten immateriellen Vermögenswerte haben alle eine bestimmbare Nutzungsdauer.

Als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden Entwicklungskosten aktiviert. Hierzu wird auf den Abschnitt "2.6 Forschungs- und Entwicklungskosten" verwiesen.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden zusammen mit den Abschreibungen auf Sachanlagen in der Konzerngesamtergebnisrechnung unter der Position Abschreibungen ausgewiesen.

2.9 Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, angesetzt.

Bei Indikation von Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die Ermittlung des außerplanmäßigen Werteverzehrs erfolgt gem. IAS 36 anhand eines Vergleiches des erzielbaren Betrages mit dem Buchwert des Vermögenswertes. Eine Wertminderung wird erfolgswirksam erfasst, soweit der erzielbare Betrag des Vermögenswertes den Buchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert des Vermögenswertes. Der Nettoveräußerungspreis ist der aus einem Verkauf eines Vermögenswertes zu marktüblichen Konditionen erzielbare Betrag abzüglich der Veräußerungskosten. Der Nutzungswert ist der Kapitalwert der geschätzten künftigen Cashflows, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seiner Veräußerung am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind.

Können diesen Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden, werden die Wertminderungen anhand des Nutzungswertes (Finanzmittelflüsse) der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der der Vermögenswert zugeordnet ist, geprüft. Für die Ermittlung der Cashflows aus den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten müssen Grundannahmen getroffen werden. Diese beinhalten Annahmen hinsichtlich der Unternehmenspläne, Diskontierungen und sonstigen Parameter (u. a. Wachstumsrate). Bei Wegfall der Gründe für eine solche außerplanmäßige Abschreibung werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.

Finanzierungskosten werden aufwandswirksam erfasst. Instandhaltungen und Wartungsarbeiten werden als Periodenaufwand in der GuV erfasst. Kosten für Generalüberholungen sowie Ersatz- bzw. Erweiterungsinvestitionen, die für den weiteren Betrieb der Anlage erforderlich sind, werden regelmäßig als Ersatzkomponente aktiviert.

Folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern wesentlicher Bestandteile des Sachanlagevermögens werden angesetzt:

Sachanlagen	Nutzungsdauer in Jahren
• Industriegebäude und Lagergebäude	30
• Andere Baulichkeiten	10-20
• Maschinen und Montagelinien	5-10
• Typenwerkzeugen	5-70
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-10
• Fahrzeuge	5-7

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die jeweilige Nutzungsdauer. Die verwendeten Nutzungsdauern werden in jeder Periode überprüft, um sicherzustellen, dass die Abschreibungsmethode und der Abschreibungszeitraum mit dem erwarteten wirtschaftlichen Nutzen aus Gegenständen des Sachanlagevermögens übereinstimmen.

Bei Verkauf einer Sachanlage wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen ausgewiesen.

2.10 Finanzinstrumente (einschließlich Finanzanlagen)

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden entsprechend IFRS 9 ausgewiesen und bewertet.

Der erstmalige Ansatz von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - zu Anschaffungskosten, die zu diesem Zeitpunkt dem beizulegenden Zeitwert entsprechen.

Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten werden - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die entsprechenden Voraussetzungen nach IFRS 9 erfüllt sind. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird auch dann ausgebucht, wenn die HBPO-Gruppe ihre vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert an Dritte übertragen oder eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen Zahlung des Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer sog. Durchleitungsvereinbarung übernommen und dabei entweder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, übertragen hat oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurückbehalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen hat. Wenn die HBPO-Gruppe ihre vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder eine Durchleitungsvereinbarung eingeht, bewertet sie, ob und in welchem Umfang die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei ihr verbleiben. Wenn sie im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält noch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert überträgt, erfasst sie den übertragenen Vermögenswert weiterhin im Umfang seines anhaltenden Engagements. In diesem Fall erfasst die HBPO-Gruppe auch eine damit verbundene Verbindlichkeit. Der übertragene Vermögenswert und die damit verbundene Verbindlichkeit werden so bewertet, dass den Rechten und Verpflichtungen, die die HBPO-Gruppe behalten hat, Rechnung getragen wird. Wenn das anhaltende Engagement der Form nach den übertragenen Vermögenswert garantiert, so entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements dem niedrigeren Betrag aus dem ursprünglichen Buchwert des Vermögenswerts und dem Höchstbetrag der erhaltenen Gegenleistung, den der Konzern eventuell zurückzahlen müsste.

Die HBPO-Gruppe erfasst bei allen finanziellen Vermögenswerten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (ECL). Dabei wendet der Konzern bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und vertraglichen Vermögenswerten eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Daher verfolgt die HBPO- Gruppe eine Änderung des Kreditrisikos nicht nach dem Stichtag, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Die HBPO-Gruppe hat eine Wertminderungsmatrix erstellt, die auf ihrer bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für die Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde. Durch unsere enge Zusammenarbeit mit wenigen Kunden haben wir einen guten Überblick über deren Bonität - Hinweise auf Wertminderungen würden im Tagesgeschäft und durch unsere intensive Beobachtung des Markts auffallen. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, basierend auf der vorliegenden Wertminderungsmatrix.

Ausleihungen werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten, gegebenenfalls abzüglich erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt.

Der Konzern schließt derivative Finanzinstrumente zur Steuerung seiner Wechselkursrisiken ab (hier Währungsswaps). Weitere Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten erfolgen im Nachgang im Abschnitt 4.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie im Abschnitt 4.15 Finanzinstrumente. Derivate werden erstmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und anschließend zu jedem Abschlussstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der aus der Bewertung resultierende Gewinn oder Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst, es sei denn, das Derivat ist als Sicherungsinstrument im Rahmen einer Sicherungsbeziehung designiert und effektiv. Ein Derivat mit einem positiven Marktwert wird als finanzieller Vermögenswert erfasst, während ein Derivat mit einem negativen Marktwert als finanzielle Verbindlichkeit erfasst wird. Derivate werden in der Konzernbilanz nicht verrechnet, es sei denn, der Konzern hat sowohl das rechtlich durchsetzbare Recht als auch die Absicht zur Verrechnung. Die Derivate werden als kurzfristige Vermögenswerte oder kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

2.11 Vorräte

Unter den Vorräten werden gemäß IAS 2 diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Handelswaren) oder die sich zur Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen gebraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe).

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der Erlösschmälerungen und der Vertriebseinzelkosten und der noch anfallenden und direkt zurechenbaren Produktionskosten.

Die Ermittlung der Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt im Wesentlichen zu durchschnittlichen Einstandspreisen, die auf Basis des gleitenden Durchschnitts errechnet werden.

Die Herstellungskosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse enthalten produktionsbezogene Vollkosten; sie ermitteln sich im Wesentlichen auf der Basis von Einzelkalkulationen, die auf der aktuellen Betriebsabrechnung beruhen. Neben den direkt zurechenbaren Materialeinzelkosten, Fertigungslöhnen und Sondereinzelkosten der Fertigung werden alle direkt zurechenbaren Fertigungs- und Materialgemeinkosten berücksichtigt. Kosten der allgemeinen Verwaltung und Finanzierungskosten unterliegen einem Ansatzverbot und wurden daher nicht aktiviert.

Die Anschaffungskosten der Zukaufteile umfassen auch Kosten für Zölle und Frachten.

Die Vorräte haben im Durchschnitt eine Lagerdauer von 3 bis 5 Tagen. Die zum Bilanzstichtag des Vorjahres ausgewiesenen physischen Vorräte des operativen Geschäfts wurden in der Berichtsperiode vollständig verbraucht.

In den Vorräten werden die geleisteten Anzahlungen für Werkzeuge für neue Projekte ausgewiesen. Diese sind im Wesentlichen kurzfristig und enthalten daher keine wesentlichen Finanzierungskomponenten. Der Konzern sieht für geleistete Anzahlungen kein Kreditrisiko, da sämtlich Anzahlungen über Bankbürgschaften abgesichert sind.

2.12 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IFRS 9 dar. Sie werden gehalten, um vertragliche Cashflows zu vereinnahmen, und führen zu Cashflows, die ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen darstellen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten, welche regelmäßig dem Nominalwert entsprechen, bilanziert. Forderungen in fremder Währung sind gemäß IAS 21 zum Stichtagskurs umgerechnet. Differenzen aus der Umrechnung sind erfolgswirksam erfasst.

Erkennbare Risiken bei einzelnen Forderungen werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Darüber hinaus verweisen wir auf Abschnitt 2.10 Finanzinstrumente (einschließlich Finanzanlagen).

2.13 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel enthalten Zahlungsmittel, d. h. Barmittel und Sichteinlagen sowie Zahlungsmitteläquivalente, d. h. kurzfristige, liquide Finanzinstrumente, die jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden können (z. B. Schecks). Die Zahlungsmitteläquivalente dienen dazu, kurzfristigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, weswegen die liquiden Mittel nur Finanzinvestitionen mit einer fixen Restlaufzeit von nicht mehr als drei Monaten beinhalten.

2.14 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden gem. IAS 37 bilanziert. Hiernach erfolgt ein Ansatz, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem Ereignis der Vergangenheit entstanden ist und darüber hinaus wahrscheinlich ist, dass zur Erfüllung der Verpflichtung ein Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen erforderlich ist. Zudem muss eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich sein.

2.15 Kundenzuschüsse für Investitionen und Entwicklungskostenzuschüsse

Kundenzuschüsse für Entwicklungskosten und Investitionen werden passivisch unter den Verbindlichkeiten ausgewiesen und über die voraussichtliche Nutzungsdauer des bezuschussten Vermögenswertes erfolgswirksam verteilt. Zuwendungen, die keine Vermögenswerte betreffen, werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der die zu kompensierenden Aufwendungen anfallen.

2.16 Leasingverhältnisse

Die HBPO-Gruppe beurteilt bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Der Konzern als Leasingnehmer erfasst und bewertet alle Leasingverhältnisse (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist) nach einem einzigen Modell. Er erfasst finanzielle Verbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte für das Recht auf Nutzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts.

2.16.1 Nutzungsrechte

Der Konzern erfasst Nutzungsrechte zum Bereitstellungsdatum (d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem der zugrunde liegende Leasinggegenstand zur Nutzung bereitsteht). Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um jede Neubewertung der Leasingverbindlichkeiten berichtigt. Die Kosten von Nutzungsrechten beinhalten die erfassten Leasingverbindlichkeiten, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Nutzungsrechte werden planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit und erwarteter Nutzungsdauer der Leasingverhältnisse wie folgt abgeschrieben: Industriegebäude und Lagergebäude 30 Jahre; Anlagen und Maschinen 5 bis 10 Jahre; Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre. Wenn das Eigentum an dem Leasinggegenstand am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf den Konzern übergeht oder in den Kosten die Ausübung einer Kaufoption berücksichtigt ist, werden die Abschreibungen anhand der erwarteten Nutzungsdauer des Leasinggegenstands ermittelt. Die Nutzungsrechte werden ebenfalls auf Wertminderung überprüft. Diesbezüglich verweisen wir auf unsere Ausführungen in Abschnitt 2.9 Sachanlagen (analog).

2.16.2 Leasingverbindlichkeiten

Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern die Leasingverbindlichkeiten zum Barwert der über die Laufzeit des Leasingverhältnisses zu leistenden Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen beinhalten feste Zahlungen (einschließlich de facto feste Zahlungen) abzüglich etwaiger zu erhaltender Leasinganreize, variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind und Beträge, die voraussichtlich im Rahmen von Restwertgarantien entrichtet werden müssen. Die Leasingzahlungen umfassen ferner den Ausübungspreis einer Kaufoption, wenn hinreichend sicher ist, dass der Konzern sie auch tatsächlich wahrnehmen wird, und Strafzahlungen für eine Kündigung des Leasingverhältnisses, wenn in der Laufzeit berücksichtigt ist, dass der Konzern die Kündigungsoption wahrnehmen wird. Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, werden in der Periode, in der das Ereignis oder die Bedingung, das bzw. die diese Zahlung auslöst, eingetreten ist, aufwandswirksam erfasst (es sei denn, sie werden durch die Herstellung von Vorräten verursacht). Bei der Berechnung des Barwerts der Leasingzahlungen verwendet der Konzern seinen Grenzfremdkapitalzinssatz zum Bereitstellungsdatum, da der dem Leasingverhältnis zugrunde liegende Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Nach dem Bereitstellungsdatum wird der Betrag der Leasingverbindlichkeiten erhöht, um dem höheren Zinsaufwand Rechnung zu tragen, und verringert, um den geleisteten Leasingzahlungen Rechnung zu tragen. Zudem wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeiten bei Änderungen des Leasingverhältnisses, Änderungen der Laufzeit des Leasingverhältnisses, Änderungen der Leasingzahlungen (z. B. Änderungen künftiger Leasingzahlungen infolge einer Veränderung des zur Bestimmung dieser Zahlungen verwendeten Index oder Zinssatzes) oder bei einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert neu bewertet.

Die Leasingverbindlichkeiten des Konzerns sind in den Finanzverbindlichkeiten enthalten (siehe Anhangangabe 4.11).

2.16.3 Kurzfristige Leasingverhältnisse und Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt

Der Konzern wendet auf seine kurzfristigen Leasingverträge über Maschinen und Ausrüstung die Ausnahmeregelung für kurzfristige Leasingverhältnisse (d. h. Leasingverhältnisse, deren Laufzeit ab dem Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten) an. Er wendet außerdem auf Leasingverträge über Büroausstattungsgegenstände, die als geringwertig eingestuft werden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, an. Leasingzahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.

2.17 Eventualverbindlichkeiten

Eventualschulden bzw. -verbindlichkeiten sind im Konzernabschluss so lange nicht passiviert, bis eine Inanspruchnahme wahrscheinlich ist. Sie werden im Konzernanhang angegeben, sofern eine Inanspruchnahme unwahrscheinlich ist. Als international operierendes Unternehmen ist die HBPO-Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen Risiken ausgesetzt. Hierzu können insbesondere Risiken aus den Bereichen Produkthaftung, Gewährleistung, Steuerrecht und sonstige Rechtsstreitigkeiten gehören. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen und künftigen Verfahren können nicht mit Sicherheit vorausgesehen werden, so dass aufgrund von Entscheidungen Aufwendungen entstehen, die wesentliche Auswirkungen auf das Geschäft und seine Ergebnisse haben könnten. Nach Einschätzung der Geschäftsführung sind in den gegenwärtig anhängigen Rechtsverfahren Entscheidungen mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu Lasten des Konzerns nicht zu erwarten. Wir verweisen auf unsere Ausführungen in Abschnitt 5.2 Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen.

2.18 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen

Der Konzernabschluss enthält Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf die Höhe und den Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten haben. Durch die mit diesen Annahmen und Schätzungen verbundene Unsicherheit können jedoch Ereignisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte oder Schulden führen.

Die Schätzungen und Ermessensentscheidungen mit den bilanzierten Vermögenswerten und Schulden unterliegen aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs einer erhöhten Unsicherheit. Bei der Aktualisierung der Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden alle verfügbaren Informationen über die voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt. Ebenso sind die bestehenden Inflationsrisiken hinsichtlich Material- sowie Frachtkosten in den Schätzungen und Ermessensentscheidungen einbezogen worden. Weitere Wertminderungen sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht erforderlich.

2.18.1 Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden des Konzerns hat das Management folgende Ermessensentscheidungen getroffen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinflussen:

Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen

Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird. Die HBPO-Gruppe hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Sie trifft bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, Ermessensentscheidungen. Das heißt, der Konzern zieht alle relevanten Faktoren in Betracht, die für ihn einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, die Verlängerungs- oder die Kündigungsoption auszuüben. Nach dem Bereitstellungsdatum bestimmt die HBPO-Gruppe die Laufzeit des Leasingverhältnisses erneut, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine Änderung von Umständen eintritt, das bzw. die innerhalb ihrer Kontrolle liegt und sich darauf auswirkt, ob sie die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausüben wird oder nicht.

Der Konzern hat den Verlängerungszeitraum in der Laufzeit von Leasingverträgen für Grundstücke und Gebäude berücksichtigt. Sofern Leasingverträge für Lager- und Werkshallen Verlängerungsoptionen enthalten und die Restlaufzeit kürzer als sieben Jahre ist, übt HBPO die Option zur Verlängerung grundsätzlich einmal aus. Sofern Leasingverträge für Verwaltungsgebäude Verlängerungsoptionen enthalten und die Restlaufzeit kürzer als fünf Jahre ist, übt HBPO die Option zur Verlängerung ebenfalls grundsätzlich einmal aus. Die Verlängerungsoption wird nicht ausgeübt, sofern dem Management Fakten vorliegen oder Umstände bekannt sind, die eine Verlängerung ausschließen (z.B. Umzug oder Werksschließung).

Verlängerungszeiträume bei Leasingverträgen für technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung sind grundsätzlich nicht in der Leasinglaufzeit berücksichtigt, es sei denn, das Management ist hinreichend sicher, dass eine Verlängerungsoption ausgeübt wird.

Kündigungsoptionen werden nur dann in die Leasinglaufzeit einbezogen, wenn sicher ist, dass die Option ausgeübt wird.

Für Einzelheiten zu den möglichen künftigen Leasingzahlungen für Zeiträume nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in der Leasinglaufzeit berücksichtigt sind, wird auf Abschnitt 4.16 Leasingverhältnisse verwiesen.

2.18.2 Schätzungen und Annahmen

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten

Die Bilanzierung von Entwicklungskosten (Buchwert zum Abschlussstichtag: TEUR 68.357; Vorjahr: TEUR 61.079) erfolgt wie in Abschnitt 2.6 geschildert. Die Zugangsbewertung erfolgt unter der Annahme des Managements, dass die technische Realisierbarkeit gegeben ist und es sich um ein wirtschaftliches Projekt handelt.

Im Rahmen der Bilanzierung werden Annahmen hinsichtlich der zukünftigen Cashflows aus den Projekten, der Diskontierungszinssätze sowie des erwarteten Zeitraums der zukünftigen Nutzenzuflüsse getroffen.

Vorräte

Die Bilanzierung der Vorräte (Buchwert Berichtsjahr: TEUR 81.976; Vorjahr: TEUR 82.237) ist in Abschnitt 2.11 dargelegt. Bei der Schätzung der im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der Erlösschmälerungen, der Vertriebseinzelkosten und der noch anfallenden direkt zurechenbaren Produktionskosten legt das Management Annahmen zugrunde, die auf Erfahrungswerten der Vergangenheit unter Berücksichtigung der aktuellen Marktgegebenheiten beruhen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der erstmalige Ansatz von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Buchwert Berichtsjahr: TEUR 159.098; Vorjahr: TEUR 161.706) erfolgt zu Anschaffungskosten, die zu diesem Zeitpunkt dem beizulegenden Zeitwert entsprechen. Die Bonität der Kunden wird hierbei laufend durch das Management überwacht.

Sofern Anzeichen für Wertminderungen vorliegen, wird durch das Management eine detaillierte Analyse der voraussichtlichen Uneinbringlichkeit der Forderungen vorgenommen und es werden entsprechende Einzelwertberichtigungen gebildet. Hierbei werden Annahmen getroffen, die im Ermessen des Managements liegen.

Rückstellungen für Gewährleistungsverpflichtungen

Bei der Schätzung der Garantieverpflichtungen des Konzerns (Buchwert zum Bilanzstichtag: TEUR 356; Vorjahr: TEUR 350) werden vom Management Annahmen und insbesondere Erfahrungswerte der Vergangenheit zugrunde gelegt. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen der HBPO-Gruppe liegt ein umfangreiches Datenmaterial und Know-how vor, das die Annahmen der Gesellschaft realitätsnah stützt.

Steuern

Unsicherheiten bestehen hinsichtlich der Auslegung komplexer steuerrechtlicher Vorschriften sowie der Höhe und des Entstehungszeitpunkts künftig zu versteuernder Ergebnisse. Angesichts der großen Bandbreite internationaler Geschäftsbeziehungen und der Komplexität bestehender vertraglicher Vereinbarungen ist es möglich, dass Abweichungen zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und den getroffenen Annahmen bzw. künftigen Änderungen solcher Annahmen in Zukunft Anpassungen des bereits erfassten Steuerertrags und Steueraufwands erfordern.

Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 ergaben sich, aufgrund einer laufenden Betriebsprüfung der deutschen Gesellschaften für die Jahre 2019-2021 und einer daraus resultierenden vorläufigen Prüfungsfeststellung, Anpassungen aufgrund einer Schätzungsänderung in den Steuern. In diesem Zusammenhang hat der Konzern eine Steuerverbindlichkeit für ungewissen Steuerrisiken in Höhe von TEUR 2.500 erfasst.

Latente Steueransprüche (Buchwert zum Bilanzstichtag: TEUR 21.622; Vorjahr: TEUR 17.786) werden vor allem für temporäre Differenzen zwischen den Wertansätzen in den Steuerbilanzen der Einzelgesellschaften und in der Konzernbilanz gebildet. Darüber hinaus werden sie für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Bei der Ermittlung der Höhe der latenten Steueransprüche, die aktiviert werden können, bestehen Schätzunsicherheiten für das Management bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien.

Leasingverhältnisse - Schätzung des Grenzfremdkapitalzinssatzes

Der Konzern kann den dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen. Daher verwendet er zur Bewertung von Leasingverbindlichkeiten seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den der Konzern zahlen müsste, wenn er für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit die Mittel aufnehmen würde, die er in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld für einen Vermögenswert mit einem dem Nutzungsrecht vergleichbaren Wert benötigen würde. Der Grenzfremdkapitalzinssatz spiegelt somit die Zinsen wider, die der Konzern "zu zahlen hätte". Wenn keine beobachtbaren Zinssätze verfügbar sind (z. B. bei Tochterunternehmen, die keine Finanzierungsgeschäfte abschließen) oder wenn der Zinssatz angepasst werden muss, um die Bedingungen des Leasingverhältnisses abzubilden (z. B., wenn dieses nicht in der funktionalen Währung des Tochterunternehmens abgeschlossen wurde), muss der Grenzfremdkapitalzinssatz geschätzt werden. Der Konzern schätzt den Grenzfremdkapitalzinssatz anhand beobachtbarer Inputfaktoren (z. B. Marktzinssätze), sofern diese verfügbar sind, und muss bestimmte unternehmensspezifische Schätzungen vornehmen (z. B. Einzelbonitätsbewertung des Tochterunternehmens).

3. ANGABEN ZUR KONZERNGESAMTERGEBNISRECHNUNG

Im Folgenden werden wesentliche Posten der Konzerngesamtergebnisrechnung erläutert.

3.1 Umsatzerlöse

Die ausgewiesenen Umsatzerlöse unterteilen sich wie folgt:

Umsatzerlöse in TEUR	2023	2022
Fertigungsumsatz	2.647.270	2.298.127
Handelswarenumsatz	14.022	12.279
Übrige Umsatzerlöse	94.815	47.914
Erlösschmälerungen	0	-276
GESAMT	2.756.107	2.358.044

Von den Umsatzerlösen wurden mit nahestehenden Personen und Unternehmen Geschäfte in Höhe von TEUR 4.552 (Vorjahr: TEUR 3.875) getätigt. Diese betreffen die Gesellschafter, deren Mutter- und Tochterunternehmen.

Die übrigen Umsatzerlöse beinhalten überwiegend solche aus der Weiterberechnung von Werkzeugkosten und Konzeptentwicklungsprojekten an Dritte und der Auflösung von abgegrenzten Kundenzuschüssen.

3.2 Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen von TEUR 22.990 (Vorjahr: TEUR 18.763) sind unter anderem Währungsgewinne von TEUR 16.287 (Vorjahr: TEUR 11.660), Erträge aus Erstattungen von Kunden, insbesondere Vergütungen für abgesagte Schichten, in Höhe von TEUR 1.646 (Vorjahr: TEUR 2.168), Erträge aus der Erstattung von Personalkosten von TEUR 900 (Vorjahr: TEUR 892), Erträge mit Gesellschaftern von TEUR 811 (Vorjahr: TEUR 604), Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten von TEUR 227 (Vorjahr: TEUR 322) sowie übrige Erträge enthalten.

In den Währungsgewinnen sind Gewinne aus Währungsswaps, die der Konzern zur Steuerung der Wechselkursrisiken abschließt, in Höhe von insgesamt TEUR 92 (Vorjahr: TEUR 549 Gewinne) enthalten.

In 2023 wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 595 (Vorjahr: TEUR 11) erhalten. Aufgrund der nicht wesentlichen Höhe für den Konzernabschluss wurden diese unmittelbar in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst und nicht von den entsprechend geförderten Vermögenswerten abgesetzt. Daneben wurde auf die Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund der untergeordneten Bedeutung für die HBPO-Gruppe verzichtet.

3.3 Personalaufwendungen

Personalaufwendungen in TEUR	2023	2022
Löhne und Gehälter	116.099	98.404
Sozialaufwendungen	21.270	19.089
Altersvorsorge	532	546
GESAMT	137.901	118.039

Die Arbeitgeberbeiträge zur Rentenversicherung belaufen sich im Berichtsjahr auf TEUR 10.635 (Vorjahr: TEUR 9.822).

3.4 Forschungs- und Entwicklungskosten

Die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten betragen TEUR 70.103 (Vorjahr: TEUR 64.105). Hierin enthalten sind Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 12.278 (Vorjahr: TEUR 15.210).

3.5 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten vor allem Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen in Höhe von TEUR 46.922 (Vorjahr: TEUR 31.926) sowie sonstige operative Aufwendungen aus der Geschäftstätigkeit von TEUR 21.270 (Vorjahr: TEUR 18.436).

In den Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen sind im Wesentlichen Frachtkosten in Höhe von TEUR 10.122 (Vorjahr: TEUR 8.292), Aufwendungen für fremde Dienstleistungen in Höhe von TEUR 9.215 (Vorjahr: TEUR 7.250), Aufwendungen für Leiharbeitnehmer und Personalvermittlung in Höhe von TEUR 6.407 (Vorjahr: TEUR 4.392), Reisekosten in Höhe von TEUR 3.568 (Vorjahr: TEUR 2.245) und Gebühren in Höhe von TEUR 1.695 (Vorjahr: TEUR 1.606). Außerdem sind hier im Jahr 2023 erstmals Aufwendungen für diverse Dienstleistungen im Verwaltungsbereich von der Konzernobergesellschaft in Höhe von 5.987 TEUR enthalten, sowie übrige Aufwendungen.

Die operativen Aufwendungen aus der Geschäftstätigkeit betreffen hauptsächlich Aufwendungen für Leihpersonal in Höhe von TEUR 11.463 (Vorjahr: TEUR 9.528), Instandhaltungen in Höhe von TEUR 5.567 (Vorjahr: TEUR 4.466) und Versicherungsaufwendungen in Höhe von TEUR 2.514 (Vorjahr: TEUR 2.217).

Daneben enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen insbesondere Verluste aus Fremdwährungsgeschäften in Höhe von TEUR 18.425 (Vorjahr: TEUR 13.007) sowie sonstige Steuern in Höhe von TEUR 973 (Vorjahr: TEUR 725).

3.6 Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Die Finanzerträge und Finanzaufwendungen teilen sich wie folgt auf:

Finanzerträge und -aufwendungen in TEUR	2023	2022
Finanzerträge
Zinserträge	2.450	224
Sonstige Finanzerträge	3.122	4.429
Summe Finanzerträge	5.572	4.653
Finanzaufwendungen
Zinsaufwendungen	11.886	5.451
Sonstige Finanzaufwendungen	2.993	4.532
Summe Finanzaufwendungen	14.879	9.983

Die sonstigen Finanzerträge und Finanzaufwendungen enthalten vor allem Währungsumrechnungsgewinne bzw. - verluste aus der Umrechnung monetärer Posten. Lediglich die Währungsumrechnungsgewinne und -verluste der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Die Zinsaufwendungen enthalten solche für Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus wird auf Abschnitt "4.16 Leasingverhältnisse" verwiesen.

3.7 Ertragsteuern

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten die inländische Körperschaftsteuer einschließlich Solidaritätszuschlag sowie die Gewerbeertragsteuer. Vergleichbare Steuern der ausländischen Tochtergesellschaften sind ebenfalls darin enthalten.

Die Berechnung der latenten Steuer erfolgt auf Basis der individuellen Steuersätze der Tochtergesellschaften bzw. des Gemeinschaftsunternehmens. In Anbetracht der im Geschäftsjahr 2012 begründeten durchgehenden Organschaft wurde im Inland ein Steuersatz von 30,0 % (Vorjahr: 30,18 %) zugrunde gelegt. Dieser enthält neben der Gewerbeertragsteuer die Körperschaftsteuer mit 15,0 % und den Solidaritätszuschlag von 5,5 % darauf. Im Ausland lag der Steuersatz zwischen 9,0 % (Vorjahr: 9,0 %) und 38,95 % (Vorjahr: 38,95 %). Den Konsolidierungen wurde jeweils der individuelle Steuersatz des betroffenen Konzernunternehmens zugrunde gelegt.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Steuern vom Einkommen und Ertrag in TEUR	2023	2022
Tatsächliche Steuern
Ertragsteuer Berichtsjahr	15.149	15.362
Ertragsteueraufwand für Vorjahre	3.268	223
Summe Tatsächliche Steuern	18.417	15.585
Latente Steuern
Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen	-334	-54
Steuerliche Verlustvorträge	-2.987	-1.080
Summe Latente Steuern	-3.321	-1.134
Ausgewiesener Steueraufwand	15.096	14.450

Die latenten Steuern werden regelmäßig bewertet. Die Fähigkeit zur Realisierung von Steuererträgen aus latenten Steuern hängt von der Möglichkeit ab, in der Zukunft steuerliche Einkünfte zu erzielen sowie steuerliche Verlustvorträge vor Eintritt der Verjährung zu nutzen.

Aktive latente Steuern wurden nur gebildet, wenn davon ausgegangen werden kann, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis verfügbar und damit die Nutzung des latenten Steueranspruchs gegeben sein wird. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge betragen TEUR 2.987 (Vorjahr: TEUR 1.114).

Für sogenannte "outside basis differences", d.h. Differenzen zwischen dem IFRS Eigenkapitalwert einer Beteiligung und dem steuerlichen Buchwert i.H.v. TEUR 38.357 (Vorjahr TEUR 43.915) werden keine latenten Steuern gebildet, da die Gesellschaft den Zeitpunkt der Umkehr kontrollieren kann und eine Umkehr in absehbarer Zeit nicht erwartet wird.

Zum 31. Dezember 2023 ergaben sich aus "outside basis differences" passive latenten Steuern für geplante Dividendenzahlungen von Tochtergesellschaften in Höhe von TEUR 110.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag lassen sich auf den fiktiven Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzernmuttergesellschaft HBPO in Höhe von 30,16 % (Vorjahr: 30,18 %) auf das IFRS-Konzernergebnis vor Steuern ergeben hätte, wie folgt überleiten:

in TEUR	2023	2022
Ergebnis vor Ertragsteuern	45.099	55.667
Theoretischer Ertragsteueraufwand	13.602	16.801
Nicht abzugsfähige Aufwendungen	600	937
Nicht anrechenbare Quellensteuern	1.502	952
At equity-Bewertung, steuerfrei	-1.932	-1.530
Abweichende Steuersätze	-3.595	-2.824
Anpassungen von in Vorjahren angefallenen tatsächlichen Ertragsteuern	3.267	45
Steuereffekte aufgrund nicht angesetzter / wertberichtigter latenter Steuern aus zeitlichen Differenzen und Verlustvorträgen	1.692	108
Steuerguthaben	-40	-39
Ertragsteuern laut Konzerngesamtergebnisrechnung	15.096	14.450
Effektive Steuerquote	33,47%	25,96 %

Die bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich wie folgt zusammen:

	2023	2022
	TEUR	TEUR
Aktive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände	638	741
Sachanlagen	2.582	3.358
Vorräte	12.221	7.041
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	334	351
Rückstellungen	244	194
Verbindlichkeiten	16.199	13.854
Steuerlicher Verlustvortrag	2.923	1.114
Summe	35.141	26.653
Saldierung	-13.519	-8.867
	21.622	17.786
Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögensgegenstände	8.727	6.215
Sachanlagen	1.497	584
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.154	2.177
Verbindlichkeiten	653	474
Summe	15.031	9.450
Saldierung	-13.519	-8.867
	1.512	583
Aktive latente Steuern, saldiert	20.110	17.203

Überleitung der latenten Steuer, netto

	2023	2022
Stand 1. Januar	17.203	15.729
In der Berichtsperiode ergebniswirksam erfasste Steuereffekte	3.321	1.134
In der Berichtsperiode im Eigenkapital erfasste Steuereffekte	-414	340
Stand 31. Dezember	20.110	17.203

Eine Verrechnung latenter Steueransprüche und -schulden erfolgt, wenn eine Anrechnung tatsächlicher Steueransprüche gegen tatsächliche Steuerschulden einklagbar ist. Ferner müssen sich die Steueransprüche und -schulden auf Ertragsteuern desselben Steuersubjekts beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.

4. ANGABEN ZUR KONZERNBILANZ

4.1 Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	Lizenzen und ähnliche Rechte	Aktivierte Entwicklungsleistungen	Geleistete Anzahlungen	Geschäfts - oder Firmenwert	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2023	18.150	153.240	622	176	172.188
Währungsumrechnung	-54	-1.703	-44	0	-1.801
Zugang	607	21.654	254	0	22.515
Abgang	476	8.645	285	0	9.406
Umgliederung	1.420	-1.030	-390	0	0
Stand 31.12.2023	19.647	163.516	157	176	183.496
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2023	15.823	92.161	0	0	107.984
Währungsumrechnung	-48	-1.060	0	0	-1.108
Zugang	1.018	12.278	0	0	13.296
Abgang	472	8.220	0	0	8.692
Stand 31.12.2023	16.321	95.159	0	0	111.480
Buchwert zum 31.12.2023	3.326	68.357	157	176	72.016

Die Zugänge im Geschäftsjahr 2023 bei den Lizenzen und ähnlichen Rechten betreffen vor allem Softwarelizenzen.

Die aktivierten Entwicklungsleistungen beinhalten Kosten für selbsterstellte Entwicklungen im Bereich der Frontends und Cockpits. Im Geschäftsjahr 2023 sind hier insbesondere Entwicklungsleistungen und unfertige Entwicklungsleistungen für Skoda Karoq NF, BMW FAAR WE, Mercedes Benz MMA, Porsche Cayenne E4, Mercedes-Benz MB: EA-M, Skoda Superb und Volkswagen Passat hervorzuheben.

Die immateriellen Vermögenswerte enthalten keine Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingverträgen. Angaben zu Leasingverträgen sind dem Abschnitt 4.16 zu entnehmen.

in TEUR	Lizenzen und ähnliche Rechte	Aktivierte Entwicklungsleistungen	Geleistete Anzahlungen	Geschäfts - oder Firmenwert	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2022	17.218	147.540	687	176	165.621
Währungsumrechnung	95	1.127	-16	0	1.206
Zugang	620	17.899	387	0	18.906
Abgang	205	13.326	14	0	13.545
Umgliederung	422	0	-422	0	0
Stand 31.12.2022	18.150	153.240	622	176	172.188
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2022	14.711	89.052	0	0	103.763
Währungsumrechnung	63	1.040	0	0	1.103
Zugang	1.254	15.210	0	0	16.464
Veränderung des Konsolidierungskreises	0	0	0	0	0
Abgang	205	13.141	0	0	13.346
Stand 31.12.2022	15.823	92.161	0	0	107.984
Buchwert zum 31.12.2022	2.327	61.079	622	176	64.204

4.2 Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2023	18.314	109.113	91.227	10.922	229.576
Währungsumrechnung	-124	-2.262	-645	-431	-3.463
Zugang	253	10.009	10.569	20.150	40.981
Abgang	88	2.397	1.307	2.392	6.184
Umgliederung	-624	3.780	976	-4.133	0
Stand 31.12.2023	17.731	118.243	100.820	24.116	260.910
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2023	11.163	71.746	65.914	491	149.314
Währungsumrechnung	-86	-1.581	-447	-31	-2.145
Zugang	877	11.137	10.039	0	22.053
Abgang	88	1.929	1.083	0	3.100
Außerplanmäßige Abschreibung	0	0	0	0	0
Stand 31.12.2023	11.866	79.373	74.423	461	166.123
Buchwert zum 31.12.2023	5.865	38.870	26.397	23.656	94.787

Die Zugänge betreffen laufende Investitionen im Rahmen der Geschäftstätigkeit und hierbei hauptsächlich Maschinen bzw. Fertigungsanlagen, Werkzeuge und Fertigungslinien. Diese sind zum Teil für noch im Anlauf befindliche Standorte angefallen. Im Geschäftsjahr 2023 betreffen die Zugänge überwiegend Erweiterungsinvestitionen im Zusammenhang mit dem Anlauf neuer Projekte.

Die Sachanlagen enthalten wie im Vorjahr keine Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingverträgen. Angaben zu Leasingverträgen sind dem Abschnitt 4.16 zu entnehmen.

in TEUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2022	17.582	102.032	85.434	6.640	211.688
Währungsumrechnung	120	2.159	697	-38	2.938
Zugang	478	3.588	6.124	9.756	19.946
Abgang	44	2.521	2.387	44	4.996
Umgliederung	178	3.855	1.359	-5392	0
Stand 31.12.2022	18.314	109.113	91.227	10.922	229.576
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2022	10.296	62.250	56.944	501	129.991
Währungsumrechnung	72	1.411	184	-10	1.657
Zugang	839	10.602	10.011	0	21.452
Veränderung des Konsolidierungskreises	0	0	0	0	0
Abgang	44	2.517	1.225	0	3.786
Außerplanmäßige Abschreibung	0	0	0	0	0
Stand 31.12.2022	11.163	71.746	65.914	491	149.314
Buchwert zum 31.12.2022	7.151	37.367	25.313	10.431	80.262

4.3 Finanzanlagen und Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

in TEUR	Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	Sonstige Ausleihungen	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2023	20.275	1.178	21.453
Währungsumrechnung	-1.263	0	-1.263
Anteil am sonstigen Ergebnis	-173	0	-173
Zugang	0	0	0
Abgang	8.384	0	8.384
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	6.439	0	6.439
Stand 31.12.2023	16.894	1.178	18.072
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2023	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
Zugang	0	0	0
Abgang	0	0	0
Stand 31.12.2023	0	0	0
Buchwert zum 31.12.2023	16.894	1.178	18.072

Die Abgänge betreffen insbesondere die von der SHB Automotive Module Co. Ltd., Kyung San City/Korea, erhaltene Ausschüttung.

in TEUR	Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	Sonstige Ausleihungen	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2022	18.818	1.358	20.176
Währungsumrechnung	124	0	124
Anteil am sonstigen Ergebnis	281	0	281
Zugang	0	0	0
Abgang	4.016	180	4.196
Veränderung des Konsolidierungskreises	0	0	0
Anteil am Ergebnis von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	5.068	0	5.068
Stand 31.12.2022	20.275	1.178	21.453
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2022	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
Zugang	0	0	0
Abgang	0	0	0
Stand 31.12.2022	0	0	0
Buchwert zum 31.12.2022	20.275	1.178	21.453

4.4 Vorräte

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	55.651	63.879
Eingekaufte, zum Verkauf bestimmte Prototypen und Werkzeuge	20.869	13.108
Unterwegs befindliche Waren	321	1.110
Geleistete Anzahlungen	5.135	4.140
	81.976	82.237

In der Berichtsperiode wurden TEUR 201 (Vorjahr: TEUR 384) Wertberichtigungen auf Vorräte ergebniswirksam im Materialaufwand erfasst. Für das Vorratsvermögen bestehen die industrieüblichen Eigentumsvorbehalte.

4.5 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Aus der Bildung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 8) ergebniswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die gesamten Einzelwertberichtigungen betragen TEUR 99 (Vorjahr: TEUR 285) und beziehen sich auf Forderungen mit entsprechendem Nennwert; Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) waren nicht erforderlich. Sicherheiten wurden für die einzelwertberichtigten Forderungen nicht gestellt. Die Forderungsverluste im Berichtsjahr waren geringfügig. Neben ergebniswirksamen Anpassungen trugen insbesondere auch ergebnisneutrale Währungsumrechnungseffekte und Ausbuchungen zur Veränderung der zum Stichtag bilanzierten Einzelwertberichtigungen bei.

Durch kurzfristige Finanzierungsmaßnahmen wurden zum Stichtag TEUR 100.726 in Abzug gebracht (Vorjahr: TEUR 70.336).

Wie im Vorjahr sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht verzinslich und die Buchwerte entsprechen grundsätzlich den fortgeführten Anschaffungskosten.

Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen ergibt sich aus der nachfolgenden Aufstellung.

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Noch nicht überfällig	158.442	158.093
Überfällig, 1 - 30 Tage	266	2.841
Überfällig, 31 - 60 Tage	40	315
Überfällig, 61 - 120 Tage	107	326
Überfällig, 121 - 365 Tage	199	101
Überfällig, mehr als 365 Tage	44	30
	159.098	161.706

Grundsätzlich werden Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) gebildet sowie für Forderungen, die mehr als 120 Tage überfällig sind, sofern ein Ausfallrisiko nicht ausgeschlossen werden kann; darüber hinaus werden weitere kundenspezifische Erkenntnisse bei der Bewertung berücksichtigt.

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Noch nicht überfällig	0	0
Überfällig, 1 - 30 Tage	0	0
Überfällig, 31 - 60 Tage	0	0
Überfällig, 61 - 120 Tage	0	0
Überfällig, 121 - 365 Tage	0	0
Überfällig, mehr als 365 Tage	99	285
	99	285

Wenn endgültig feststeht, dass Forderungen uneinbringlich sind, werden die entsprechenden Wertberichtigungen gegen die Forderungen ausgebucht.

4.6 Vertragliche Vermögenswerte, sonstige finanzielle Vermögenswerte, übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Vertragliche Vermögenswerte	7.387	4.147
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	110.509	86.433
Vorausbezahlte Versicherungsbeiträge und sonstige Abgrenzungsposten	9.517	6.009
Steuerforderungen	1.361	907
Mietkautionen und übrige	3.265	2.811
	132.039	100.307
davon kurzfristig	129.490	98.401
davon langfristig	2.549	1.906
	132.039	100.307

Im Rahmen der Anwendung von IFRS 15 werden die Erlöse aus Werkzeugen zum Zeitpunkt der Übergabe an den Kunden zunächst als vertragliche Vermögenswerte erfasst. Nach Abnahme durch den Kunden werden die als vertragliche Vermögenswerte erfassten Beträge in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert. Die vertraglichen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 7.387 (Vorjahr: TEUR 4.147) resultieren grundsätzlich aus einer Vielzahl an Werkzeugen, deren Verfügungsgewalt zum Jahresende auf den jeweiligen Kunden übergegangen ist, deren Abrechnungen zum 31. Dezember 2023 jedoch noch ausstehen. Die Veränderungen im Geschäftsjahr resultieren aus Zugängen in Höhe von TEUR 7.175 sowie Abgängen infolge von Abrechnungen in Höhe von TEUR 12.614.

In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind kurzfristige Forderungen gegen die Plastic Omnium Finance, Lyon/Frankreich, in Höhe von TEUR 101.585 (Vorjahr: TEUR 83.766) aus einem im Dezember 2022 neu abgeschlossenen Treasury Agreement enthalten. Im Rahmen dieser Vereinbarung erfolgen kurzfristige Mittelanlagen. Daneben enthalten die sonstigen finanziellen Vermögenswerte insbesondere Derivate, die nicht als Sicherungsinstrument im Rahmen einer Sicherungsbeziehung designiert wurden. Diese wurden zu ihrem beizulegenden Zeitwert bilanziert und betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 92 (Vorjahr: TEUR 549). Für weitere Angaben verweisen wir auf den Abschnitt 4.15 Finanzinstrumente.

Die ausgewiesenen Steuerforderungen enthalten im Wesentlichen solche aus Umsatzsteuer und andere Steuern.

Einzelwertberichtigungen und Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) waren nicht erforderlich und die Buchwerte entsprechen wie im Vorjahr den beizulegenden Zeitwerten.

4.7 Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel betreffen Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand mit TEUR 8.145 (Vorjahr: TEUR 17.927). Die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst.

4.8 Steueransprüche und Steuerverbindlichkeiten

Die Anhangsangaben zu den tatsächlichen Steuererstattungsansprüchen und Steuerverbindlichkeiten sowie zu den latenten Steueransprüchen und Steuerverbindlichkeiten erfolgen im Abschnitt "3.7 Ertragsteuern". In den kurzfristigen Vermögenswerten sind solche aus Steuern in Höhe von TEUR 1.404 (Vorjahr: TEUR 889) enthalten. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten solche aus Steuern in Höhe von TEUR 9.128 (Vorjahr: TEUR 5.851). Es bestehen Eventualverbindlichkeiten aus laufenden Betriebsprüfungen in Höhe von TEUR 17.300.

4.9 Eigenkapital

Das Eigenkapital setzt sich aus dem gezeichneten Kapital, der Kapitalrücklage, der Währungsumrechnungsrücklage, der Neubewertungsrücklage (sonstiges Ergebnis aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie aus Pensionsverpflichtungen) sowie dem erwirtschafteten Konzerneigenkapital zusammen. Die Veränderung des Eigenkapitals ist der gesonderten Veränderungsrechnung zu entnehmen.

Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage betreffen die HBPO. Das Stammkapital der HBPO ist in voller Höhe erbracht und besteht aus drei gleichberechtigten Gesellschaftsanteilen. Am 2. November 2023 wurden die bisherigen zwei Drittel der Anteile, gehalten durch die Plastic Omnium Modules S.A.S., kurz "PO", Lyon/Frankreich, an die Plastic Omnium GmbH, München übertragen. Damit hält die Plastic Omnium GmbH mit Sitz in München 100 % der Anteile der HBPO. Die Kapitalrücklage steht laut Gesellschaftsvertrag zur Verrechnung etwaiger zukünftiger Verluste und teilweise zur Erhöhung des Stammkapitals, jedoch grundsätzlich nicht für Ausschüttungen zur Verfügung.

Die Währungsumrechnungsrücklage enthält die Umrechnungseffekte auf das Eigenkapital ausländischer, konsolidierter Konzerneinheiten seit dem 1. Januar 2004 (Stichtag der IFRS-Konzerneröffnungsbilanz).

Das in der Konzernbilanz ausgewiesene erwirtschaftete Konzerneigenkapital enthält das bis zum 31. Dezember 2023 erwirtschaftete Konzerneigenkapital sowie die im Konzernabschluss vor Umstellung auf IFRS verrechneten Geschäfts- oder Firmenwerte und die passivischen Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung, deren Bilanzierung gem. IFRS 1 beibehalten wurde. Darüber hinaus sind in dieser Position die erfolgsneutrale Veränderung aufgrund der Anwendung des Rechnungslegungsstandards IAS 19 (überarbeitet 2011) in Höhe von TEUR 554 sowie die erfolgsneutrale Veränderung aufgrund der Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15 (erstmalige Anwendung 2018) in Höhe von TEUR 89 enthalten, welche nie in die Konzerngesamtergebnisrechnung umgegliedert werden.

Im Berichtsjahr wurden an die Gesellschafter 30,0 Mio. EUR (Vorjahr: 25,0 Mio. EUR) ausgeschüttet. Auf die Plastic Omnium Modules S.A.S., Lyon/Frankreich, entfielen 20,0 Mio. EUR und auf die Plastic Omnium GmbH, München, entfielen 10 Mio EUR.

4.10 Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Pensionsrückstellungen
Langfristiger Anteil	675	720
Kurzfristiger Anteil	82	17
	757	737
Sonstige Rückstellungen
Langfristiger Anteil	1.972	1.317
Kurzfristiger Anteil	5.479	5.289
	7.451	6.606
Rückstellungen gesamt	8.208	7.343

Rückstellungen für Altersvorsorge

Unter den Rückstellungen für Altersvorsorge werden die Pensionsrückstellungen zusammengefasst. In der HBPO-Gruppe bestehen verschiedene Pensionspläne, die leistungsorientierte sowie beitragsorientierte Pläne betreffen. Die Pensionsrückstellungen entfallen auf Mitarbeiter der deutschen Gesellschaften und Mexico.

Die Pensionsverpflichtungen basieren auf Einzelzusagen und Zusagen auf Kapitalzahlungen. Die Rentenberechnungsgrundlage ist von der Lohn- bzw. Gehaltsgruppe abhängig.

Der Ermittlung der Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, die jährlich eingeholt werden. Die Höhe der Leistung wird anhand der Beschäftigungsdauer und der zukünftigen geschätzten Gehalts- und Pensionstrends bestimmt. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz von 10,8 % in Mexico und 3,74 % in Deutschland (Vorjahr nur Deutschland 3,74 %) verwendet. Erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen wurden mit 5,8 % und 2,0 % (Vorjahr nur Deutschland 2,0 %) berücksichtigt. Die Fluktuation wurde mit einer Rate von 4,0 % bzw. 2,0 % (Vorjahr nur Deutschland 2,0 %) berücksichtigt. Für den beitragsorientierten Pensionsplan erfolgte eine Verrechnung mit dem Planvermögen.

Die Pensionsverpflichtungen der HBPO-Gruppe sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Daher erfolgen aus Wesentlichkeitsgründen keine weiteren Angaben zu den Pensionsverpflichtungen.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

in TEUR	Personalbereich	Sonstige	Summe
Stand 1.1.2023	1.925	4.681	6.606
Währungsumrechnung	-26	-32	-58
Verbrauch	-662	-1.299	-1.961
Auflösung	-2	-505	-507
Zuführung	1.670	1.701	3.371
Stand zum 31.12.2023	2.905	4.546	7.451

In den sonstigen Rückstellungen sind solche für Garantieleistungen in Höhe von TEUR 356 (Vorjahr: TEUR 350) enthalten. Diese betreffen den Standort in Großbritannien.

4.11 Finanzverbindlichkeiten / Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zum Abschlussstichtag bestehen Barkreditlinien über EUR 30,0 Mio. bei einer Bank sowie ein Gesamtkreditrahmen über EUR 30,0 Mio. bei einer anderen Bank. Zum Bilanzstichtag hat unsere Gesellschaft hieraus keine Barlinien in Anspruch genommen. Für die verbundenen Unternehmen HBPO Beijing Ltd., Peking, Volksrepublik China, und HBPO Nanjing Ltd., Nanjing, Volksrepublik China, wurde unter dem Gesamtkreditrahmen eine gemeinschaftliche "Umbrella Guarantee" für ein chinesisches Verbundunternehmen der Bank über RMB 65,0 Mio. (EUR 8,3 Mio.) eingerichtet und zum Abschlussstichtag in Höhe von RMB 3,3 Mio. (EUR 0,4 Mio., Vj. EUR 2,8 Mio.) durch die HBPO Nanjing Ltd., Nanjing, Volksrepublik China, und in Höhe von RMB 0,0 Mio. (EUR 0,0 Mio., Vj. EUR 0,6 Mio.) durch die HBPO Beijing Ltd., Peking, Volksrepublik China, in Anspruch genommen. Für das verbundene Unternehmen HICOM HBPO Sdn. Bhd., Shah Alam, Malaysia, wurde ein Gesamtkreditrahmen der Bank über MYR 10,0 Mio. (EUR 2,0 Mio.) eingerichtet und zum Abschlussstichtag in Höhe von MYR 4,0 Mio. (EUR 0,8 Mio.) durch die HICOM HBPO Sdn. Bhd., Shah Alam, Malaysia, in Anspruch genommen.

Die Verzinsung erfolgt in Höhe des laufzeitkongruenten Refinanzierungssatzes zuzüglich einer variablen Marge.

Am 1. Februar 2019 hat die HBPO GmbH zudem als Darlehensnehmer mit sofortiger Wirkung mit Compagnie Plastic Omnium S.A., Lyon, Frankreich, einen Darlehensvertrag abgeschlossen, dessen Laufzeit fünf Jahre beträgt. Die HBPO GmbH kann im Rahmen dieses Vertrages bei Bedarf Fazilitäten bis zu einem Gesamtbetrag in Höhe von maximal EUR 30 Mio. abrufen.

Die Finanzverbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

In TEUR	2023	2022
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	74.723	49.217
Leasingverbindlichkeiten	74.618	49.005
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten	105	211
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	18.525	17.190
Leasingverbindlichkeiten	14.618	12.013
Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten	3.907	5.177

Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten haben sich wie folgt entwickelt.

in TEUR	2023	2022
Stand 1.1.	5.388	6.787
Cashflows	-1.366	-1.273
Änderung des Konsolidierungskreises	0	0
Wechselkursveränderungen	-10	-126
Stand zum 31.12.	4.012	5.388
davon kurzfristig	3.907	5.176
davon langfristig	105	212

Der Konzern stuft gezahlte Zinsen als Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ein.

Daneben beinhalten die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 14.618 (Vorjahr: TEUR 12.013). Darüber hinaus verweisen wir auf Abschnitt "4.16 Leasingverhältnisse".

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 74.723 (Vorjahr: TEUR 49.217) entfallen im Wesentlichen in Höhe von TEUR 74.618 (Vorjahr: TEUR 49.005) auf Leasingverbindlichkeiten mit einer Laufzeit von zwei bis 10 Jahren. Darüber hinaus verweisen wir auf Abschnitt "4.16 Leasingverhältnisse".

4.12 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen und Personen enthalten. Wir verweisen auf die Angaben zu den nahestehenden Unternehmen und Personen. Die Buchwerte entsprechen wie im Vorjahr den beizulegenden Zeitwerten.

4.13 Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

Zum 31. Dezember 2023 bestanden Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter in Höhe von TEUR 392 (Vorjahr TEUR 0). Grundsätzlich entsprechen die Buchwerte dieser kurzfristigen Verbindlichkeiten den beizulegenden Zeitwerten.

4.14 Vertragliche Verbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten

Die vertraglichen Verbindlichkeiten und sonstige Verbindlichkeiten enthalten:

in TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Vertragliche Verbindlichkeiten	36.888	32.891
Abgegrenzte Verpflichtungen (Accruals) (kurzfristig)	34.509	27.043
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern	20.681	16.465
Erhaltene Anzahlungen (kurzfristig)	4.973	23.874
Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit kurzfristigen Finanzierungsmaßnahmen	6.711	7.911
Abgegrenzte Verbindlichkeiten aus Zuschüssen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens
Kurzfristig	3.276	1.460
Langfristig	6.794	9.855
	10.070	11.315
Verbindlichkeiten bezüglich Mitarbeitern (kurzfristig)	5.363	4.754
Passive Rechnungsabgrenzung
Kurzfristig	2.328	894
Langfristig	698	2.875
	3.026	3.769
Übrige sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig)	31.869	1.691
	154.090	129.712

Die vertraglichen Verbindlichkeiten resultieren aus der Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 15. Die vertraglichen Verbindlichkeiten setzen sich zusammen aus den korrespondierenden Umsatzkosten der gemäß IFRS 15 im Geschäftsjahr 2023 zu realisierenden Werkzeugumsätze sowie aus abgegrenzten kundenseitigen Preisanpassungen. Die Veränderungen bei den vertraglichen Verbindlichkeiten resultieren im Wesentlichen aus Inanspruchnahmen in Höhe von TEUR 6.293 (Vorjahr: TEUR 4.642), Auflösungen in Höhe von TEUR 4.149 (Vorjahr: TEUR 5.947) und Zuführungen in Höhe von TEUR 15.452 (Vorjahr: TEUR 9.277).

Die abgegrenzten Verpflichtungen beinhalten vor allem Verpflichtungen aus ausstehenden Rechnungen und Lieferantenboni bzw. -rabatten sowie Preisanpassungen. Des Weiteren sind als wesentliche Bestandteile Verpflichtungen aus dem Personalbereich (Verpflichtungen aus Urlaubsansprüchen und aus Gleitzeit sowie aus Mitarbeiterboni) enthalten.

Die ausgewiesenen sonstigen Steuern enthalten im Wesentlichen solche aus Umsatzsteuer.

Im Posten "Abgegrenzte Verbindlichkeiten aus Zuschüssen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens" sind Zuschüsse von Dritten für die Herstellung von Typenwerkzeugen und für die Erbringung von Entwicklungsleistungen, die unter den Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerten aktiviert wurden, ausgewiesen.

Die Verbindlichkeiten bezüglich Mitarbeiter betreffen Lohnsteuer, Sozialversicherung sowie sonstige Verpflichtungen.

Bei den vertraglichen Verbindlichkeiten und den sonstigen Verbindlichkeiten entsprechen die Buchwerte wie im Vorjahr den beizulegenden Zeitwerten.

In den übrigen sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit einem Aktienoptionsplan für Mitarbeiter enthalten. Der Vorstand der Compagnie Plastic Omnium S.A. hat per 2. Mai 2019 einen Aktienzuteilungsplan gemäß den Bewertungsgrundsätzen nach IFRS 2 für Mitarbeiter und leitende Angestellte der Compagnie Plastic Omnium S.A. und deren verbundenen Unternehmen beschlossen. Im Zuge dieses Plans besteht die Möglichkeit der Zuteilung von Gratisaktien der Compagnie Plastic Omnium S.A. an ausgewählte Beschäftigte der HBPO Gruppe. Die voraussichtliche Zuteilung der Gratisaktien erfolgt über die Compagnie Plastic Omnium und wird durch die HBPO-Gruppe monetär ausgeglichen.

Für Zuteilungen an ausgewählte Mitarbeiter der HBPO Gruppe wurden im Jahr 2023 sonstige finanzielle Verbindlichkeiten aus diesem Aktienplan in Höhe von TEUR 39 zusätzlich erfasst und ausgezahlt. Es bestehen hieraus keine Verbindlichkeiten mehr.

Zudem wurde am 11. Dezember 2020 ein weiterer Aktienzuteilungsplan rückwirkend zum 30. April 2020 für Mitarbeiter und leitende Angestellte der Compagnie Plastic Omnium S.A. und verbundenen Unternehmen beschlossen, mit einer Sperrfrist von vier Jahren, endend am 30. April 2024. Die voraussichtliche Zuteilung der Gratisaktien erfolgt über die Compagnie Plastic Omnium S.A. und wird durch die HBPO Gruppe monetär ausgeglichen.

Für diesen Zuteilungsplan wurden im Jahr 2023 sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 67 reduziert. Bilanziert sind zum 31.12.2023 aus diesem Programm 216 TEUR.

Sonst. finanzielle Verbindlichkeiten Mitarbeiterprogramme (in TEUR)	2023
Stand 01.01.	717
Zugang	39
Abgang	-540
Stand 31.12.	216

Die Finanzverbindlichkeiten und deren Zahlungswirksamkeit werden in der folgenden Tabelle dargestellt.

2023 in TEUR	01.01.	Cash Flows	Kapitalisierung der Zinsen
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	5.177	-4.064	0
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschafter	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	61.018	-12.612	2.988
Verbindlichkeiten aus derivaten Finanzinstrumenten	0	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	212	-106	0
Summe	66.407	-16.782	2.988

2023 in TEUR	Anpassungen Leasingverhältnisse	Sonstiges	31.12.
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	0	-10	1.103
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschafter	0	392	392
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	37.842	0	89.236
Verbindlichkeiten aus derivaten Finanzinstrumenten	0	0	0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	0	0	106
Summe	37.842	382	90.837

4.15 Finanzinstrumente

Sämtliche Fremdkapital-Finanzinstrumente betreffen - mit Ausnahme der derivativen Finanzinstrumente - die Kategorie "zu fortgeführten Anschaffungskosten".

Ausfallrisiko

Ein Bonitäts- und Ausfallrisiko besteht dann, wenn ein Geschäftspartner bei einem Geschäft mit einem originären oder derivativen Finanzinstrument seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann und dadurch Vermögensverluste verursacht werden.

Bonitätsprüfungen finden bei Neukunden statt. Bei bestehenden Kundenbeziehungen werden regelmäßig Analysen zum Zahlungsverhalten vorgenommen. Nach dieser Analyse ist die Bonität unserer Kunden als gut zu bezeichnen.

Die in den Aktiva ausgewiesenen Beträge stellen das maximale Ausfallrisiko dar.

Zinsänderungsrisiko

Die HBPO ist grundsätzlich Zinsschwankungen ausgesetzt, die im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (sofern vorhanden) sowie Darlehen der Gesellschafter (sofern vorhanden) betreffen. Soweit Darlehen mit variabler Verzinsung aufgenommen werden, wirken sich Zinsänderungen auf zukünftige Zahlungsströme aus. Die Zinseffekte sind von untergeordneter Bedeutung.

Währungsrisiko

Die Aktivitäten des Konzerns setzen ihn im Wesentlichen finanziellen Risiken aus der Änderung von Wechselkursen aus. Der Konzern schließt Währungsswaps ab, um seine bestehenden Wechselkursrisiken zu steuern.

Die Währungsrisiken betreffen regelmäßig Forderungen und Verbindlichkeiten, die in einer anderen als der lokalen Währung der HBPO bestehen bzw. bei normalem Geschäftsverlauf entstehen werden. Aus der globalen Ausrichtung der HBPO Gruppe folgt, dass diese Cash Flows Risiken aus Wechselkursschwankungen ausgesetzt ist. Diese bestehen vor allem zwischen dem US-Dollar, dem Chinesischen Renminbi, dem Britischen Pfund und dem Euro. Da im operativen Geschäft innerhalb der HBPO Gruppe Umsatzerlöse im Wesentlichen in derselben Währung wie die zugehörigen Kosten anfallen, ist der Value-at-Risk für das Wechselkursrisiko der HBPO Gruppe als gering einzustufen.

Die folgenden Tabellen zeigen die Sensitivität gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung der Tschechischen Krone, des US-Dollars und des Chinesischen Renminbi Yuan. Alle anderen Variablen bleiben konstant. Die Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern ergeben sich aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der monetären Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

	Kursentwicklung des CZK	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern in TEUR
2023	+5%	(782)
	-5%	782
2022	+5%	(834)
	-5%	834

	Kursentwicklung des USD	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern in TEUR
2023	+5 %	(1.655)
	-5%	1.655
2022	+5 %	(278)
	-5%	278

	Kursentwicklung des CNY	Auswirkungen auf das Ergebnis vor Steuern in TEUR
2023	+5 %	(55)
	-5 %	55
2022	+5 %	(322)
	-5 %	322

Marktwertrisiko

Eine Veränderung des Zinsniveaus oder sonstiger Marktparameter kann aufgrund der teilweise variablen Verzinsung einen voraussichtlich geringen Einfluss auf das Jahresergebnis der HBPO-Gruppe haben. In den im Wesentlichen kurzfristigen Positionen sind keine Zinseffekte enthalten, da Zinsen unterjährig gezahlt werden.

Liquiditätsrisiko

Die Geschäftstätigkeit bedingt eine Liquiditätsvorsorge. HBPO begegnet dem Liquiditätsrisiko mit einem gruppenweiten Cash-Pooling-System. Die sich daraus ergebenen Cash-Pooling Salden sind kurzfristig fällig, da diese täglich verfügbar sind. Darüber hinaus wurde im Jahr 2011 ein umfassendes und Cash-Management implementiert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2022 wurde ebenfalls zur kurzfristigen Finanzdisposition ein Treasury Agreement mit dem obersten Konzernkreis eingeführt. Zudem begegnet HBPO dem Liquiditätsrisiko durch ausreichende Kreditlinien.

Zeitwerte

Die Finanzinstrumente werden bei HBPO im Regelfall zu Anschaffungskosten bilanziert. Bei den Zahlungsmitteläquivalenten entspricht der Buchwert in etwa dem Zeitwert, bedingt durch die kurzen Laufzeiten dieser Finanzinstrumente. Bei Forderungen und Verbindlichkeiten, denen regelmäßig normale Handelskreditkonditionen zugrunde liegen, kommt der auf historischen Anschaffungskosten beruhende Buchwert dem Zeitwert ebenfalls sehr nahe. Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Währungsswaps, die nach der Bewertungsmethode Mark-to-market mit am Markt beobachtbaren Inputfaktoren bewertet werden.

in TEUR	Bewertungskategorie	Fair Value Hierarchie	Buchwert 31.12.2023	beizulegender Zeitwert 31.12.2023
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	2.549	2.292
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	fortgeführte Anschaffungskosten	-	159.098	159.098
Derivative Finanzinstrumente	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Stufe 2	92	92
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	110.509	110.509
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	11.594	11.594
Flüssige Mittel	fortgeführte Anschaffungskosten	-	8.145	8.145
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 3	106	98
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Bankkredite	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	1.103	1.103
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	296.621	296.621
Verbindlichkeiten aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Stufe 2	216	216
sonstige Verbindlichkeiten	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	57.955	57.955

in TEUR	Bewertungskategorie	Fair Value Hierarchie	Buchwert 31.12.2022	beizulegender Zeitwert 31.12.2022
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	1.906	1.906
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	fortgeführte Anschaffungskosten	-	161.706	161.706
Derivative Finanzinstrumente	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Stufe 2	549	549
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	85.884	85.884
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	7.821	7.821
Flüssige Mittel	fortgeführte Anschaffungskosten	-	17.927	17.927
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 3	212	197
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Bankkredite	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	5.176	5.176
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	280.770	280.770
Verbindlichkeiten aus Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen	erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert	Stufe 2	717	717
sonstige Verbindlichkeiten	fortgeführte Anschaffungskosten	Stufe 2	35.538	35.538

Im Geschäftsjahr 2023 gab es keine Umgruppierungen zwischen Stufe 1 und Stufe 2 sowie von Stufe 1 und 2 in Stufe 3 der Bemessungshierarchie.

4.16 Leasingverhältnisse

Der Konzern hat Leasingverträge für Grundstücke und Bauten, Technische Anlagen sowie für Betriebs- und Geschäftsausstattung, die er in seinem Betrieb einsetzt, abgeschlossen. Die durchschnittliche Laufzeit beim Leasing von Grundstücken und Bauten beträgt 10 bzw. 18 Jahre und bei den sonstigen Leasingverträgen 2,5 Jahre.

Die Verpflichtungen des Konzerns aus seinen Leasingverträgen sind durch das Eigentum des Leasinggebers an den Leasinggegenständen besichert. Die Abtretung und das Unterleasing der Leasinggegenstände durch den Konzern sind generell untersagt. Mehrere Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen. Der Konzern hat außerdem Leasingverträge für Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen, die eine Laufzeit von zwölf Monaten oder weniger aufweisen, sowie für Betriebs- und Geschäftsausstattung mit geringem Wert. Auf diese Leasingverträge wendet der Konzern die praktischen Behelfe an, die für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, gelten.

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte und die Veränderungen während der Berichtsperiode dargestellt:

in TEUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Gesamt
Stand 1.1.2023	55.802	1.616	874	58.292
Zugang	39.497	966	844	41.307
Abschreibungsaufwand	14.084	850	676	15.610
Stand 31.12.2023	81.215	1.732	1.042	83.989

in TEUR	Grundstücke und Bauten	Technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Gesamt
Stand 1.1.2022	59.024	2.189	842	62.055
Zugang	7.699	363	630	8.692
Abschreibungsaufwand	10.921	936	598	12.455
Stand 31.12.2022	55.802	1.616	874	58.292

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten (die in den Finanzverbindlichkeiten enthalten sind) und die Veränderungen während der Berichtsperiode:

in TEUR	2023
Stand 1.1.2023	61.018
Zugänge	37.842
Zinszuwachs	2.988
Zahlungen	(12.612)
Stand zum 31.12.2023	89.236
Davon kurzfristig	14.618
Davon langfristig	74.618

in TEUR	2022
Stand 1.1.2022	64.520
Zugänge	11.296
Zinszuwachs	2.238
Zahlungen	(17.036)
Stand zum 31.12.2022	61.018
Davon kurzfristig	12.013
Davon langfristig	49.005

In der Berichtsperiode wurden folgende Beträge erfolgswirksam erfasst:

in TEUR	2023	2022
Abschreibungsaufwand für die Nutzungsrechte	15.610	12.455
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	3.134	2.238
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	130	125
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert	225	210
Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag	19.099	15.028

Die Zahlungsmittelabflüsse der HBPO-Gruppe für Leasingverhältnisse betrugen 2023 TEUR 12.612 (Vorjahr: TEUR 17.036). Zusätzlich wies der Konzern 2023 nicht zahlungswirksame Zugänge zu den Nutzungsrechten und Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 37.842 (Vorjahr: TEUR 11.296) aus.

Der Konzern hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Diese Optionen werden vom Management ausgehandelt, um das Portfolio an Leasinggegenständen flexibel und in Einklang mit den jeweiligen Geschäftsanforderungen des Konzerns verwalten zu können. Die Beurteilung der Frage, ob die Ausübung dieser Verlängerungs- und Kündigungsoptionen hinreichend sicher ist, erfordert wesentliche Ermessensentscheidungen von Seiten des Managements (siehe Anhangsangabe 2.18.1).

Die Laufzeiten der Leasingverhältnisse schließen keinerlei Verlängerungsoptionen, die voraussichtlich nicht ausgeübt werden, sowie Kündigungsoptionen, die voraussichtlich ausgeübt werden, ein.

5. SONSTIGE ANGABEN

5.1 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Bestellobligo für Vorräte und Anlagevermögen, im industrieüblichen Rahmen.

5.2 Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen

Da die Wesentlichkeit der Eventualforderungen nicht gegeben ist, werden keine Angaben dazu gemacht. Die Eventualverbindlichkeiten bewegen sich grundsätzlich im industrieüblichen Rahmen. In den Eventualverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2023 sind Risiken in nicht wesentlicher Höhe ausgewiesen, die im Zusammenhang mit möglichen Rechtsstreitigkeiten stehen. Die HBPO-Gruppe bewertet deren Eintritt nach derzeitiger Einschätzung für nicht wahrscheinlich. Aus Sicht der Unternehmensleitung bestehen keine wesentlichen Risiken, die für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Bedeutung sind.

5.3 Angaben zu Unternehmenszusammenschlüssen

Im Berichtsjahr ergaben sich wie im Vorjahr keinerlei Veränderungen.

5.4 Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen

Die Finanzinformationen zu der Tochtergesellschaft HICOM mit nicht beherrschenden Anteilen stellen sich wie folgt dar:

Beteiligungsquote der nicht beherrschenden Anteile:

	2023	2022
HICOM HBPO Sdn. Bhd., Shah Alam, Malaysia	49 %	49 %

Nachfolgend finden sich die Finanzinformationen in zusammengefasster Form.

Gewinn- und Verlustrechnung HICOM (in TEUR)	2023	2022
Umsatzerlöse	23.755	31.309
Sonstige betriebliche Erträge	62	316
Materialaufwendungen	(16.368)	(21.882)
Verwaltungskosten	(3.197)	(3.975)
davon planmäßige Abschreibungen	(726)	(798)
Zinsaufwendungen	(112)	(77)
Finanzergebnis	(156)	(7)
Ergebnis vor Steuern	3.984	5.684
Ertragsteuern	(1.034)	(1.256)
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	2.950	4.428
Anteil des Konzerns am Ergebnis	1.504	2.258
Nicht beherrschende Anteile	1.446	2.170
An Inhaber nicht beherrschender Anteile gezahlte Dividenden	1.189	2.478

Bilanz HICOM (in TEUR)	31.12.2023	31.12.2022
Kurzfristige Vermögenswerte	6.801	11.968
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	1.506	4.488
Langfristige Vermögenswerte	3.011	2.184
Kurzfristige Schulden	3.148	7.864
Langfristige Schulden	796	250
davon latente Steuerschulden	78	0
davon langfristige Darlehen	106	0
Eigenkapital	5.868	6.038
Anteil des Konzerns	2.993	3.079
Nicht beherrschende Anteile	2.875	2.959

Zusammengefasste Kapitalflussrechnung HICOM (in TEUR)	2023	2022
Betriebliche Tätigkeit	3.784	6.210
Investitionstätigkeit	(1.638)	-667
Finanzierungstätigkeit	(5.128)	-2.148
Nettozunahme/(-abnahme) von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten	(2.982)	3.395

5.5 Angaben zu Gemeinschaftsunternehmen

Das in den Konzernabschluss einbezogene Gemeinschaftsunternehmen einschließlich der Anteile an diesem Gemeinschaftsunternehmen und der Konsolidierungsmethoden sind dem Abschnitt "2.2 Konsolidierungskreis und -methoden" zu entnehmen.

Das Gemeinschaftsunternehmen SHB darf seine Gewinne erst dann ausschütten, wenn hierzu beide Joint-Venture-Partner ihre Zustimmung erteilt haben.

Zusammenfassende Finanzinformationen des Gemeinschaftsunternehmens entsprechend seinem in Übereinstimmung mit IFRS aufgestellten Abschluss sowie die Überleitung dieser Finanzinformationen auf den Buchwert des Anteils an diesem Gemeinschaftsunternehmen im Konzernjahresabschluss der HBPO-Gruppe werden nachfolgend aufgezeigt:

Bilanz SHB (in TEUR)	31.12.2023	31.12.2022
Kurzfristige Vermögenswerte	138.041	147.673
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	10	28.459
Langfristige Vermögenswerte	18.528	20.878
Kurzfristige Schulden	122.521	127.727
Langfristige Schulden	260	274
davon latente Steuerschulden	0	0
davon langfristige Darlehen	0	0
Eigenkapital	33.788	40.550
Anteil des Konzerns	50%	50%
Buchwert der Beteiligung	16.894	20.275

In 2023 betrug der erfolgsneutral erfasste, anteilige Effekt aus der Währungsumrechnung TEUR 1.263 (Gewinn) und der übrige erfolgsneutrale Ergebnisanteil TEUR 173 (Gewinn).

Gewinn- und Verlustrechnung SHB (in TEUR)	2023	2022
Umsatzerlöse	724.238	667.041
Sonstige betriebliche Erträge	122	139
Materialaufwendungen	(680.018)	(627.638)
Verwaltungskosten	(31.765)	(28.686)
davon planmäßige Abschreibungen	(3.750)	(3.791)
Zinserträge	3.615	2.020
Ergebnis vor Steuern	16.192	12.876
Ertragsteuern	(3.316)	(2.740)
Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen	12.876	10.136
Anteil des Konzerns am Ergebnis	6.438	5.068

Das Gemeinschaftsunternehmen hatte zum 31. Dezember 2023 bzw. 2022 weder Eventualverbindlichkeiten noch Kapitalverpflichtungen.

5.6 Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Zum 31. Dezember 2023 werden PO sowie deren Tochterunternehmen als nahestehende Unternehmen im Sinne von IAS 24 angesehen. Die Beziehungen zu diesen Unternehmen betreffen die normale Geschäftstätigkeit.

Die HBPO-Gruppe hat im Geschäftsjahr keine Leistungen (Vorjahr: TEUR 5) an den Gesellschafter erbracht. Die HBPO-Gruppe hat Lieferungen und Leistungen mit einem Geschäftsvolumen von TEUR 3.432 (Vorjahr: TEUR 952) von dem Gesellschafter erhalten. Unter den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten sind zum 31. Dezember 2023 Forderungen gegen den Gesellschafter in Höhe von TEUR 1 enthalten (Vorjahr: TEUR 20). Zu den Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern verweisen wir auf Abschnitt 4.13.

Von dem obersten Mutterunternehmen Compagnie Plastic Omnium S.A. wurden im Geschäftsjahr 2023 für Mitarbeiterbeteiligungsprogramme TEUR 459 in Rechnung gestellt. Zu den Angaben im Hinblick auf die Mitarbeiterbeteiligungsprogramme verweisen wir auf den Abschnitt 4.14.

Zudem haben Gesellschaften der HBPO-Gruppe Geschäfte im Rahmen des normalen Lieferungs- und Leistungsverkehrs mit den Tochterunternehmen des Gesellschafters getätigt sowie von diesen Lieferungen und Leistungen erhalten. Die HBPO-Gruppe hat im Geschäftsjahr Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 7.237 (Vorjahr: TEUR 5.511) an diese Gesellschaften erbracht sowie Lieferungen und Leistungen mit einem Geschäftsvolumen von TEUR 82.908 (Vorjahr: TEUR 32.466) erhalten. Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen gegenüber diesen Tochterunternehmen der Gesellschafter in Höhe von TEUR 105.307 (Vorjahr: TEUR 84.421), die zum überwiegenden Teil unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (s. Abschnitt 4.6) ausgewiesen sind, sowie Verbindlichkeiten von TEUR 7.761 (Vorjahr: TEUR 1.714), die zum überwiegenden Teil unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen sind.

Die HBPO-Gruppe hält Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen. Die Beziehungen zu diesem Unternehmen betreffen die gewöhnliche Geschäftstätigkeit. Zu den Angaben im Hinblick auf die Gemeinschaftsunternehmen wird auf die Abschnitte "2.2 Konsolidierungskreis und -methoden" und "5.5 Angaben zu Gemeinschaftsunternehmen" verwiesen.

Die Verkäufe und Käufe zwischen der HBPO-Gruppe und nahestehenden Personen und Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Konditionen.

Zu den nahestehenden Personen gehören die Geschäftsführer der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH:

―	Herr Christophe Marceau, (seit 1. November 2023)
―	Herr Martin Schüler (bis zum 31. Oktober 2023)
―	Herr Peter Bednarik

Herr Schüler ist zum 31. Oktober 2023 als Geschäftsführer abberufen worden. Dafür ist Herr Marceau als neuer Geschäftsführer zum 1. November 2023 berufen worden.

Zum Bilanzstichtag gehörten acht Personen zum Management in Schlüsselpositionen. Neben der Geschäftsführung, bestehend aus Chief Executive Officer und Chief Financial Officer, sind dies die weiteren sechs Mitglieder des Executive Committees. Für die Vergütung der Mitglieder des Executive Committees sind dem Konzern im Geschäftsjahr 2023 Aufwendungen in Höhe von 3,6 Mio. EUR entstanden.

Außerdem entfallen von dem in Abschnitt 4.14 erwähnten Aktienoptionen für Mitarbeiter in Höhe von TEUR 216 auf die Mitglieder des Executive Committees TEUR 185, die im Mai 2024 voraussichtlich erstmalig ausgezahlt werden.

5.7 Mitarbeiter

Die HBPO-Gruppe hat im Jahr 2023 durchschnittlich 2.818 (Vorjahr: 2.645) Mitarbeiter beschäftigt. Hiervon waren im Berichtsjahr 992 (Vorjahr: 939) Mitarbeiter im Inland und 1.826 (Vorjahr: 1.706) Mitarbeiter im Ausland beschäftigt.

5.8 Angaben über das Abschlussprüferhonorar

Das für das Berichtsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers der EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für Abschlussprüfungsleistungen beträgt TEUR 524. Davon entfallen TEUR 92 auf das Vorjahr.

5.9 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine weiteren Ereignisse, die Auswirkungen auf den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 haben.

Lippstadt, 18. Juli 2024

Die Geschäftsführung

Christophe Marceau

Peter Bednarik

Konzernlagebericht für 2023

1. GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

1.1 Konzernstruktur und Geschäftsmodell

Die Anteile des ursprünglich von der HELLA GmbH & Co. KGaA, Lippstadt, der MAHLE Behr GmbH & Co. KG, Stuttgart, sowie der Plastic Omnium Auto Exteriors S.A.S, Lyon/Frankreich, gegründete Gemeinschaftsunternehmen HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH wurden zu je einem Drittel gehalten. Zum 12. Dezember 2022 wurden alle Anteile der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH an Gesellschaften im Plastic Omnium Konzern verkauft oder übertragen. Mit Wirkung zum 2. November 2023 wurden alle Anteile innerhalb des Plastic Omnium Konzerns an die Plastic Omnium GmbH, München, übertragen.

Damit hält die Plastic Omnium GmbH mit Sitz in München 100% der Anteile der HBPO Beteiligungsgesellschaft mbH zum 31. Dezember 2023.

Die HBPO-Gruppe hat ihre Aktivitäten auf die Entwicklung und Fertigung von Frontendmodulen für die Automobilindustrie fokussiert. Als Konzernzentrale der Gruppe erbringt die HBPO GmbH in Lippstadt Dienstleistungen in den zentralen Bereichen Entwicklung, Projektmanagement, Fertigungsplanung, Qualitätsmanagement, Einkauf, Logistik, Vertrieb und Finanzierung für die vorrangig als Fertigungsstätten in die Gruppe eingebundenen Tochtergesellschaften.

1.2 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Der weltweite Absatz von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen ist im Jahr 2023 mit rund 83,8 Millionen verkauften Einheiten gegenüber 2022 um +9,4 % gestiegen. Der globale Automobilmarkt befand sich nach den Unterbrechungen der Lieferkette im Zusammenhang mit drei großen Krisen auf Erholungskurs: Covid, Halbleiterknappheit und Krieg in der Ukraine. Dennoch blieb er immer noch 3,7 % unter dem Niveau vor der Pandemie von 2019 und die geografische Erholung war ungleichmäßig. Inflation, Zinssätze, Erschwinglichkeit von Autos und eine Abschwächung der Wirtschaft waren Gegenwind für den globalen Automarkt. ⁽¹⁾

Der europäische Automobilmarkt (einschließlich Russland und Türkei) ist im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +18,6 % gewachsen, mit insgesamt 17,7 Millionen Einheiten, was einer Erholung von fast 2,8 Millionen Einheiten gegenüber 2022 entspricht. Dennoch wurde die Region insgesamt hart von den Krisen der letzten Jahre getroffen, und die Verkaufsmengen blieben 14,9 % (3,1 Mio. Einheiten) unter dem Niveau von 2019. ⁽¹⁾

Laut ACEA hat sich die Zulassung von Personenkraftwagen in der Europäischen Union im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +13,9 % verbessert. Das Jahr 2022 stellt eine niedrige Vergleichsbasis für den EU-Markt dar, was auf die Halbleiterknappheit und zusätzliche Produktionsunterbrechungen nach Beginn des Krieges in der Ukraine zurückzuführen ist, während Covid immer noch einen Teil der Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigte, wenn auch in geringerem Maße. Da sich die Lieferketten verbesserten, stiegen die Lieferungen daher im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr. Die vier größten EU-Märkte verbesserten sich im Vergleich zum Vorjahr: Deutschland mit +7,3 %, Frankreich mit +16,1 %, Italien mit +18,9 % und Spanien mit 16,7 %. Dennoch blieb der Markt in der Europäischen Union 19 % unter dem Niveau von 2019 (rund 2,5 Millionen Einheiten weniger). Schwierige Wirtschaftslage, geringes Wirtschaftswachstum, hohe Inflation und steigende Zinssätze in Verbindung mit hohen Fahrzeugpreisen beeinträchtigten die Nachfrage. ⁽²⁾

Als einem anderen, wichtigen europäischen Markt außerhalb der EU erholte sich das Vereinigte Königreich ebenfalls um +17,9 % gegenüber 2022 - blieb aber ebenfalls um 0,4 Millionen Einheiten unter dem Niveau von 2019. ⁽²⁾

⁽¹⁾ S&P Global Mobility Light Vehicles Sale Database - March 2024 - Light Vehicles 0-3,5 Ton N.B.: for some regions/countries, data for 2023 may still be subject to adjustments.

⁽²⁾ ACEA - only passenger cars / without light commercial vehicles

In Nordamerika ist der Markt im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +13,4 % gewachsen und erreicht 17,4 Millionen Autos. Der nordamerikanische Markt befand sich auf Erholungskurs, da sich die Lieferkette verbesserte. Dennoch stellten schwierige Wirtschaftsbedingungen, hohe Zinsen, strengere Kreditbedingungen und die Erschwinglichkeit von Autos im Jahr 2023 Gegenwind für den Markt dar, der um -8,9 % unter dem Niveau vor der Pandemie von 2019 bleibt. Im größten Markt der Region und zweitgrößten der Welt, den USA, ist der Markt im Jahresvergleich um 12,5 % auf 14,5 Millionen Einheiten gewachsen, blieb aber 1,5 Millionen Einheiten unter dem Niveau von 2019. Im Jahr 2023 verbesserte sich die Produktion und unterstützte das Marktwachstum gegenüber 2022. Die Erschwinglichkeit der Fahrzeuge war ein Gegenwind für den Markt: hohe Fahrzeugpreise, hohe Zinssätze und strenge Kreditbedingungen. ⁽¹⁾

In Südamerika ist der Markt im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +2,6 % gewachsen und erreichte 3,9 Millionen Einheiten - blieb aber ebenfalls unter dem Niveau von 2019 (-12,1 % gegenüber 2019). Der größte Markt der Region, Brasilien, verbesserte sich um +11,4 % gegenüber 2022 und kompensierte den starken Rückgang in Chile (-24,3 % gegenüber 2022) und Kolumbien (-30,2 % gegenüber 2022). ⁽¹⁾

Die Verkäufe im Nahen Osten/Afrika haben sich im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +2,8 % verbessert und erreichten 4,2 Millionen Einheiten - und liegen über dem Niveau von 2019 (+8,9 %). Der größte Markt der Region, Iran, ging gegenüber 2022 um 5 % zurück, während der zweitgrößte Markt der Region, Saudi-Arabien, ein deutliches Wachstum verzeichnete (+15,4 % gegenüber 2022). Der drittgrößte Markt der Region, Südafrika, verzeichnete einen leichten Rückgang (-0,2 % gegenüber 2022). ⁽¹⁾

Die Verkäufe auf dem chinesischen Festland, dem größten Markt der Welt, haben sich im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +5,3 % verbessert, mit 24,4 Millionen verkauften Einheiten. Im Gegensatz zum europäischen und nordamerikanischen Markt lag der Markt auf dem chinesischen Festland ebenfalls über dem Niveau vor der Pandemie von 2019 (+3,9 % im Jahr 2023 gegenüber 2019), was die ungleichmäßige Erholung in den verschiedenen Regionen des Automobilmarkts seit der Covid-Pandemie unterstreicht. Ende 2022 lockerte Festlandchina seine Null-Covid-Politik, während 2023 ein Preiskampf auf dem Automarkt begann. Der Absatz von New Energy Vehicles (Batterie-Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybriden) stieg und erreichte 8,97 Millionen Einheiten 2023 ⁽³⁾. BYD, mit Fokus auf NEVs, wurde zur meistverkauften Marke auf dem chinesischen Festland und übernahm eine Position, die zuvor die Marke Volkswagen innehatte). ⁽¹⁾

Die Autoverkäufe in Südasien sind im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +2,9 % gestiegen und erreichten 9,4 Millionen Einheiten. Wie der chinesische Markt beendete Südasien das Jahr 2023 über dem Niveau vor der Pandemie von 2019 (+14,5 %). Sein größter Markt, Indien, wuchs im Jahr 2023 weiterhin um +7,3 % gegenüber 2022. Der indische Automarkt legte im Vergleich zum Niveau vor der Corona-Krise deutlich zu, wobei 2023 +35,1 % über dem Niveau von 2019 lag und der drittgrößte Markt ist weltweit seit 2022 mit 4,7 Millionen verkauften Einheiten. Der ASEAN-Markt verzeichnete im Jahr 2023 einen leichten Umsatzrückgang (-0,9 % gegenüber 2022). ⁽¹⁾

Die Verkäufe in Japan/Korea sind mit 6,3 Millionen verkauften Einheiten im Jahr 2023 gegenüber 2022 um +10,8 % gestiegen, da sich der Markt mit der Verbesserung der Lieferkette auf einem Erholungspfad befand. Der europäische und nordamerikanische Markt blieben unter dem Niveau von 2019 (-5,8 % gegenüber 2019). Japan ist der viertgrößte Markt der Welt mit 4,6 Millionen verkauften Einheiten (+13,4 % gegenüber 2022) - es war der drittgrößte Markt, bis Indien im Jahr 2022 den Platz einnahm. Südkoreas Verkäufe erreichten 1,7 Millionen Einheiten (+4,4 % gegenüber 2022). ⁽¹⁾

Units Sold	2022	2023	2023 VS. 2022
Europe	14.924.074	17.697.078	+18,6%
Greater China	23.600.933	24.890.618	+5,5%
Of which Mainland China	23.161.093	24.393.595	+5,3%
Japan/Korea	5.713.837	6.331.053	+10,8%
Middle East/Africa	4.056.692	4.168.679	+2,8%
North America	15.379.020	17.443.777	+13,4%
South America	3.787.712	3.887.598	+2,6%
South Asia	9.104.302	9.369.033	+2,9%
Total Units Sold	76.566.570	83.787.836	+9,4%

Der weltweite Absatzmarkt stieg in 2023 gegenüber 2022 um 9,4 % für leichte Fahrzeuge von 0 bis 3,5 Tonnen.

1.3 Geschäftsentwicklung der HBPO-Gruppe

Die HBPO-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz in Höhe von rund 2.756 Mio. EUR (Vorjahr: rund 2.358 Mio. EUR), was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von rund 16,9 % entspricht. Mit weltweit durchschnittlich 2.818 Mitarbeitern (Vorjahr: 2.645 Mitarbeiter) wurden in 31 Fertigungsstätten in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, Spanien, England, Ungarn, USA, Kanada, Mexiko, Südkorea, China und Malaysia rund 7,3 Mio. Frontend- und Cockpitmodule (Vorjahr: rund 6,4 Mio.) montiert und Just-in-Sequence an die Montagewerke der jeweiligen Automobilhersteller ausgeliefert. Darüber hinaus operiert die Gruppe in sechs Vertriebs-/Entwicklungszentren in den USA, Tschechien, China, Deutschland und Ungarn.

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Aktivitäten der Gruppe lag im Jahr 2023 in der operativen Umsetzung des in den vergangenen Jahren generierten weiteren Wachstums der Gruppe.

Neben dem Anlauf von 17 Nachfolgeprojekten für bis dahin bereits in Serie ausgelieferten Modellen galten die Anstrengungen ganz wesentlich der Industrialisierung von 17 neuen Projekten.

Am koreanischen Standort Pyeongtaek erfolgte die Industrialisierung des Frontendmoduls für den Ssangyong U100. Der Standort Wuhan/China industrialisierte im abgelaufenen Geschäftsjahr das Luftregelsystem für Lotus. In Kulim/Malaysia wurden Kühlmodule für Chery, das Frontendmodul des VW Golf, das Frontendmodul des Proton B-Sedan und CKD-Geschäft für den Porsche Cayenne Frontendmodul industrialisiert. Im Standort Ulsan wurden die Frontendmodule für Genesis G70 und Hyundai Tucson industrialisiert.

An dem mexikanischen Standort Puebla Molding erfolgte die Industrialisierung des Frontendcarriers für den Jeep Compass. Weiterhin wurde im mexikanischen Saltillo die LID für den Tesla Everest industrialisiert. In Austin (US) konnte das Frontendmodul des Tesla Semi Truck und das Cockpitmodul für Tesla Model Y industrialisiert werden.

In Lozorno wurde das Frontendmodul und Cockpitmodul des VW Passat bzw. Skoda Superb industrialisiert.

Im Standort Regensburg konnte das Frontendmodul für den BMW X2 industrialisiert werden. Zudem wurde im Standort Ingolstadt das Frontendmodul des Audi Q6 e-Tron industrialisiert. Außerdem konnte das Rollo für den Ford C-CUV in Székesfehérvár industrialisiert werden.

Mit dem Anlauf 17 wichtiger Nachfolgeaufträge wurde zusätzlich die langfristige Auslastung aller Regionen weiter abgesichert.

So wurden in den Standorten in Kecskemét, Rastatt, Saarbrücken, Beijing und Aguascallientes die Modellpflegen für die Frontendmodule der Mercedes-Benz A- und B-Klasse industrialisiert.

In Meerane wurden die Facelifts der Frontendmodule für die MEB-Plattform industrialisiert. Dazu zählen der VW ID.3 und der Audi Q4 e-Tron.

Zudem wurden in Meerane die Frontendmodule für die Nachfolger für den Porsche Macan und Panamera industrialisiert. Da die Luftklappensteuerung des Porsche Panamera in Székesfehérvár gefertigt wird, wurde diese auch im Jahr 2023 in Székesfehérvár industrialisiert.

In Lozorno wurde Frontendmodul für das Facelift des VW Touregs industrialisiert und in Ingolstadt konnte das Frontendmodul für den Audi A3 Nachfolger industrialisiert werden. Weiterhin konnten in Vaihingen/Enz das Frontendmodul für die Produktaufwertung des Porsche Taycan industrialisiert werden.

Auch die Auftragslage der HBPO-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2023 weiter positiv entwickelt. So gelang es, mit der Nominierung für zwölf Nachfolgeprojekte die deutschen Werke in Meerane, Vaihingen/Enz und Ingolstadt, das Werk in Lozorno/Slowakei, Mnichovo Hradiste/Tschechien, Puebla in Mexiko, Lingang/China sowie HICOM in Malaysia nachhaltig mit Aufträgen auszulasten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte die HBPO Gruppe Akquisitionen für dreizehn neue Projekte erfolgreich abschließen.

In Bremen wurden zwei neue Projekte akquiriert. Hierzu zählen die Nominierungen für die Frontendmodule für den Mercedes-Benz MB.EA-M und den Mercedes-Benz AMG.

Auch für die Standorte in Kecskemét/Ungarn und Beijing/China konnte das Frontendmodul für den Mercedes-Benz MB.EA-M gewonnen werden.

In Meerane wurde das Frontendmodul und die Luftklappensteuerung für den Porsche K1 akquiriert.

In Székesfehérvár/Ungarn ist es gelungen die Luftklappensteuerung für den Ferrari E-CUV zu gewinnen.

Für Kulim konnten die Kühlmodule für den Cherry Tiggo8 bzw. Omoda5, sowie das Frontendmodul für den VW Toureg akquiriert werden.

Für die nordamerikanischen Standorte Windsor/Kanada und Austin/US konnten drei weitere Akquisitionserfolge erzielt werden. Windsor wurde für das Frontendmodul für den Chrysler Airflow nominiert. Für Austin konnten die Cockpitmodule für den Tesla Model Y und Tesla Everest sowie die Frontendmodule für den Tesla Model Y, Everest und Opal gewonnen werden.

2. ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

2.1 Ertragslage

Die wesentlichen Kenngrößen, die seitens der Geschäftsführung regelmäßig überwacht werden und zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind die Umsatzerlöse und das Ergebnis vor Steuern.

Das weltwirtschaftliche Umfeld war in 2023 wesentlich durch die weltweite Inflation geprägt. Für die deutsche Wirtschaft zeichnet sich zudem eine Rezession ab. So konnte die HBPO-Gruppe im Jahr 2023 das Ergebnis vor Steuern des Vorjahres (TEUR 55.667) nicht mehr erreichen und schloss mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von 45.099 TEUR ab. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 30.003 TEUR (Vorjahr: TEUR 41.217) erzielt.

Für das Geschäftsjahr 2023 wurde planerisch von einem auf die relevanten Fahrzeugmodelle bezogenen Volumenanstieg gegenüber dem Jahr 2022 von insgesamt 4,5 % ausgegangen. Diese Absatzprognose konnte angesichts eines insbesondere im 1. Halbjahr 2023 starken Marktes mit Aufholeffekten deutlich überschritten werden, die HBPO-Gruppe verzeichnete somit einen weltweiten Volumenanstieg von ca. 1,0 Millionen gefertigten Modulen.

Die im Berichtsjahr erzielten Umsatzerlöse der Gruppe beliefen sich auf 2.756 Mio. EUR. Im Vergleich zum Vorjahr (2.358 Mio. EUR) bedeutet dies eine zum Volumenverlauf überproportionale Steigerung um rund 398 Mio. EUR bzw. 16,9 %. Für das Geschäftsjahr 2023 wurde von einem weiteren Wachstum der Umsatzerlöse in Höhe von ca.12 % ausgegangen, diese Erlöse konnten vor allem durch Inflationseffekte deutlich übertroffen werden.

Umsatzverteilung HBPO-Gruppe (in Mio. EUR)

	2023		2022
HBPO Gruppe	2.756,1	100%	2.358,0	100%
Deutschland	1.056,5	38%	886,7	38%
Europa (ohne Deutschland)	822,3	30%	651,9	28%
- davon Tschechien	125,6	6%	102,0	5%
- davon Slowakei	257,2	13%	188,6	10%
- davon Spanien	33,8	2%	29,5	2%
- davon England	78,1	3%	77,4	3%
- davon Ungarn	327,5	17%	254,5	13%
USMCA (vormals: NAFTA)	712,0	26%	628,5	27%
- davon Mexiko	538,9	20%	528,4	22%
- davon Kanada	122,8	4%	100,1	4%
- davon USA	50,4	-	-
Asien	165,3	6%	191,0	8%
- davon Korea	9,9	0%	9,3	0%
- davon China	131,6	5%	150,4	6%
- davon Malaysia	23,8	2%	31,3	4%

	2021		2020
HBPO Gruppe	1.996,8	100%	1.933,5	100%
Deutschland	761,3	38%	688,1	36%
Europa (ohne Deutschland)	611,1	31%	610,4	32%
- davon Tschechien	92,7	5%	88,3	5%
- davon Slowakei	189,6	10%	196,0	10%
- davon Spanien	28,5	1%	27,2	1%
- davon England	72,5	3%	66,5	3%
- davon Ungarn	227,6	12%	232,4	12%
USMCA (vormals: NAFTA)	487,6	24%	529,2	27%
- davon Mexiko	417,1	21%	447,0	23%
- davon Kanada	69,5	3%	82,2	4%
- davon USA	-		-
Asien	136,9	7%	105,8	5%
- davon Korea	6,4	0%	5,4	0%
- davon China	112,4	6%	96,6	5%
- davon Malaysia	18,1	2%	3,8	1%

Bezüglich der regionalen Verteilung des Gesamtumsatzes entfielen im Jahr 2023 rund 38 % auf Deutschland und insgesamt 68 % auf Europa (+3 Prozent-Punkte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022). Der Umsatzanteil von USMCA (USA, Mexiko, Kanada) lag wie im Vorjahr auf einem Niveau von 26 %. Das Geschäft in Asien ist im Berichtsjahr auf einen Umsatz-Anteil von 6 % gesunken (-2 Prozent-Punkte im Vergleich zum Vorjahr).

Die oben dargestellte Umsatzverteilung vom Vorjahr zum Berichtsjahr zeigt einen Anstieg der Umsatzerlöse aller europäischen Standorte. Dies ist insbesondere auf eine gestiegene Inflation zurückzuführen.

Die absoluten Umsatzerlöse konnten inflationsbedingt sowohl in Europa als auch in Deutschland einen Anstieg verzeichnen. Der Anteil der Umsatzerlöse außerhalb von Europa ist gesunken, was hauptsächlich auf den Umsatzrückgang in Asien und den weniger starken Umsatzanstieg in USMCA zurückzuführen ist.

In der Region USMCA ist der Anteil der Umsätze im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Während die Umsätze in Mexiko absolut nur leicht gestiegen sind, konnten in den USA für das Werk in Austin neue Umsätze generiert werden, die sich sowohl prozentual widerspiegeln. Windsor/Kanada konnte den absoluten Umsatz steigern, hat allerdings einen konstanten Umsatzanteil. Die neuen Umsätze in den USA sind auf den Produktionsstart für Tesla in Austin zurückzuführen. In Kanada konnte der Umsatz des Chrysler Pacafica gesteigert werden.

Der Umsatzverlust in der Region Asien ist weitestgehend auf eine Volumenreduktion in den Produktionsstandorten Beijing/China und Shunyi/China zurückzuführen. Hier ist insbesondere ein niedriges Produktionsvolumen des Frontendmoduls für den Mercedes-Benz MFA2 und dessen Modellpflege hervorzuheben. Auch in Kulim/Malaysia konnte der Umsatz des Vorjahres volumenbedingt nicht erreicht werden.

Der Materialaufwand hat sich im Jahr 2023 um 17,3 %, und damit minimal überproportional zur Gesamtleistung, auf 2.469 Mio. EUR erhöht. Die Material-einsatzquote ist dabei leicht um 0,4 %-Punkte, von 88,6 % im Jahr 2022 auf nunmehr 89,0 % im Berichtsjahr, gestiegen.

Der Personalaufwand im Berichtsjahr (137,9 Mio. EUR) liegt 19,9 Mio. EUR oder 16,8 % über dem Niveau des Vorjahres (118,0 Mio. EUR).

Die Abschreibungen im Geschäftsjahr 2023 liegen um 0,6 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau (50,4 Mio. EUR). Auch im Geschäftsjahr 2023 wurden Jahresabschreibungen auf erhöhte Vorjahresinvestitionen in das Sachanlagevermögen und Entwicklungsprojekte erfasst.

Die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Forschungs- und Entwicklungskosten betragen 70,1 Mio. EUR (Vorjahr: 64,1 Mio. EUR). Hierin enthalten sind Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von 12,3 Mio. EUR (Vorjahr: 15,2 Mio. EUR). Die Zugänge des Geschäftsjahres wiederum betrugen 21,7 Mio. EUR (Vorjahr 17,9 Mio. EUR). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 66,4 Mio. EUR im Jahr 2022 um rund 25,8 Mio. EUR auf nunmehr 92,2 Mio. EUR erhöht. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten erhöhen sich um 15,0 Mio. EUR, zurückzuführen auf die Kostensteigerungen bei Frachten und Reisekosten. Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Berichtsjahr im Vergleich zum Jahr 2022 um 6,7 Mio. EUR stark gestiegen, hier sind vor allem die Verluste aus Fremdwährungsgeschäften als Treiber zu nennen. Es wird ausnahmslos zur antizipierten Sicherungsgeschäften ein Fremdwährungs-Swap eingesetzt. Im Geschäftsjahr wurden Fremdwährungsgeschäfte mit Nominalvolumen von 12 Mio. USD durchgeführt.

Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit liegt mit 45,1 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau (55,7 Mio. EUR) und wurde durch Ertragsteuern in Höhe von 15,1 Mio. EUR belastet. Die Steuerquote im Konzern beträgt 33,5 % (Vorjahr: 26,0 %).

2.2 Finanzlage

Die Entwicklung der Finanzlage wurde im Berichtsjahr wesentlich geprägt durch eine Ausschüttung in Höhe von 30,0 Mio. EUR, welche zu zwei Dritteln an den Gesellschafter Plastic Omnium Management S.A.S, Lyon/Frankreich, sowie zu einem Drittel an die Plastic Omnium GmbH, München, vorgenommen wurde. Hinzu kommen weiterhin hohe Investitionen in Sachanlagen (41,0 Mio. EUR, Vorjahr: 19,9 Mio. EUR), die hauptsächlich dem Aufbau neuer Werke und dem Ausbau bestehender Werke dienen. Die Zuführungen in Entwicklungsprojekte bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau (21,7 Mio. EUR, Vorjahr: 17,9 Mio. EUR) und tragen wesentlich zur Entwicklung der Finanzlage bei.

Die liquiden Mittel betragen 8,1 Mio. EUR (Vorjahr: 17,9 Mio. EUR) und stehen, soweit sie nicht ausgeschüttet werden, in vollem Umfang zur weiteren Sicherung und Entwicklung der Gruppe zur Verfügung. Insbesondere künftige Investitionen in Sachanlagen, die im Zusammenhang mit der Errichtung neuer Standorte geplant sind und sich auf vergleichbarem Niveau von 2023 bewegen werden, sollen aus den liquiden Mitteln finanziert werden. HBPO geht daher auch für 2024 davon aus, jederzeit seinen eigenen Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug im Berichtsjahr 116,4 Mio. EUR. Die Abflüsse liquider Mittel aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von insgesamt 73,5 Mio. EUR umfassen die im Jahr 2023 erfolgte Ausschüttung an die Gesellschafter (30 Mio. EUR) sowie die Auszahlung aufgrund kurzfristiger Finanzierungsvereinbarungen (17,8 Mio. EUR), mit einer Gesellschaft im größten Konsolidierungskreis. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich auf -52,4 Mio. EUR

Im Dezember 2022 wurde ein neues Treasury Agreement abgeschlossen. In den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind daraus resultierende kurzfristige Forderungen gegen die Plastic Omnium Finance, Lyon/Frankreich, in Höhe von TEUR 101.585 (Vorjahr: TEUR 83.766) enthalten.

Mit Wirkung zum 22. März 2019 sowie zum 8. April 2019 hat die HBPO (Beteiligungsgesellschaft und GmbH) zwei bilaterale Darlehensverträge mit einem Gesamtvolumen von 30,0 Mio. EUR und einer Laufzeit bis 2024 abgeschlossen. Zudem wurde mit Wirkung zum 20. Mai 2020 und Nachtrag vom 28. März 2022 ein bilateraler Darlehensvertrag mit einem Gesamtvolumen von 30,0 Mio. EUR und einer Laufzeit bis 24. Mai 2024 mit Verlängerungsoptionen bis 2026 abgeschlossen. Der bilaterale Darlehensvertrag mit Wirkung vom 22. März 2019 wurde am 16. Juli 2019 auf eine "Umbrella-Credit Facility" umstrukturiert. Die Barkreditlinie sowie die "Umbrella-Credit Facility" dienen der allgemeinen Unternehmensfinanzierung.

Mit Wirkung zum 29. September 2017 sowie zum 7. November 2019 hat die HICOM HBPO Sdn. Bhd, Shah Alam/Malaysia, zwei bilaterale Darlehensverträge mit einem Gesamtvolumen von 2,9 Mio. EUR und einer Laufzeit bis 2025 sowie 2024 abgeschlossen. Zudem kommt der Sicherung ausreichender Liquidität existentielle Bedeutung zu, die nicht zuletzt mit Hilfe des gruppenweiten HBPO Cash-Pooling-Systems und Cash-Managements gewährleistet wird. Zum 31. Dezember des Geschäftsjahres bestanden hieraus kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr: 5,2 Mio. EUR) sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR).

Am 1. Februar 2019 hat die HBPO GmbH zudem als Darlehensnehmer mit sofortiger Wirkung mit dem obersten Gesellschafter Compagnie Plastic Omnium S.A., Lyon/ Frankreich, einen Darlehensvertrag abgeschlossen, dessen Laufzeit fünf Jahre beträgt. Die HBPO GmbH kann im Rahmen dieses Vertrages bei Bedarf Fazilitäten bis zu einem Gesamtbetrag in Höhe von maximal EUR 30,0 Mio. abrufen.

Zum 31. Dezember des Geschäftsjahres bestanden im Rahmen der Anwendung von IFRS 16 kurzfristige Finanzverbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen in Höhe von 14,6 Mio. EUR (Vorjahr: 12,0 Mio. EUR) sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 74,6 Mio. EUR (Vorjahr: 49,0 Mio. EUR).

Als nicht finanzieller Leistungsindikator wird im HBPO Konzern die Unfallquote herangezogen. Im Geschäftsjahr 2023 ereigneten sich 18 Unfälle, wovon nur 2 als schwerwiegend deklariert sind. Daraus resultierend ergibt sich eine Unfallquote "FR2" von 2,86 für das Geschäftsjahr 2023, die sich berechnet aus der Anzahl der Unfälle in Verbindung gesetzt zu der Summe der Arbeitsstunden. Für 2024 ist eine Unfallquote "FR2" von 1,5 als Zielwert vorgegeben.

2.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31. Dezember 2023 auf 673,1 Mio. EUR, was einer Erhöhung zum Vorjahr (605,1 Mio. EUR) um 68,0 Mio. EUR bzw. 11,2 % entspricht. Die Bilanzsummenverlängerung auf der Aktivseite resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung des Anlagevermögens (+44,7 Mio. EUR) insbesondere der IFRS16 Nutzungsrechte (+25,7 Mio. EUR) sowie der Erhöhung der kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte (+24,1 Mio. EUR).

Das Eigenkapital des Konzerns wurde leicht von 114,4 Mio. EUR im Vorjahr um 4,5 Mio. EUR auf 109,9 Mio. EUR reduziert.

Die Eigenkapitalquote sinkt aufgrund der leichten Reduzierung des Eigenkapitals bei gleichzeitiger Erhöhung der Bilanzsumme von 18,9 % im Vorjahr auf 16,3 % im Berichtsjahr.

Auf der Passivseite hat sich das langfristige Fremdkapital um 22,5 Mio. EUR auf 87,1 Mio. EUR erhöht, das kurzfristige Fremdkapital ist ebenfalls um 50,0 Mio. EUR auf 476,1 Mio. EUR gestiegen. Hierbei haben sich insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen um 15,8 Mio. EUR auf 296,6 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Die flüssigen Mittel sinken im Vorjahresvergleich um 9,8 Mio. EUR auf 8,1 Mio. EUR.

Die Geschäftsführung sieht die Vermögens- und Finanz- und Ertragslage als stabil an.

3. RISIKO- und CHANCENBERICHT

Die HBPO-Gruppe verfolgt mit ihrer Risikomanagementstrategie das Ziel, die vielfältigen mit den geschäftlichen Aktivitäten verbundenen Risiken zu minimieren bzw. nach Möglichkeit zu vermeiden, um potenzielle Schäden vom Unternehmen abzuwenden und eine Bestandsgefährdung auszuschließen. Hierzu wurden Prozesse und Systeme zur Identifikation, Bewertung, Steuerung und Vermeidung von Risiken implementiert. Diese Prozesse umfassen alle Gesellschaften und Funktionsbereiche. Ihre Ordnungsmäßigkeit und Effizienz werden regelmäßig internen Überprüfungen unterzogen.

Risiken für die Geschäftsentwicklung der HBPO Gruppe werden über eine Risikomatrix regelmäßig identifiziert und beurteilt. Sämtliche Risiken werden jeweils in vier Stufen in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit ("unwahrscheinlich" bis "permanent") und die Risikoausprägung ("unwesentlich" bis "kritisch") beurteilt und gesteuert. Im Folgenden werden Risiken mit möglicher oder permanenter Eintrittswahrscheinlichkeit sowie signifikanten oder kritischen Ausprägungen dargestellt.

Das HBPO-spezifische Risikomanagementsystem beinhaltet die regelmäßige Überprüfung des internen Kontrollsystems. Im Geschäftsjahr 2023 wurden die Wirksamkeit des Systems an insgesamt vier Standorten durch die Interne Revision unseres Gesellschafters Plastic Omnium Auto Exteriors S.A.S., Lyon/ Frankreich, analysiert. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen wurden sämtlich im Berichtsjahr umgesetzt.

In Ergänzung dazu wurden im Berichtsjahr in allen Gesellschaften die wesentlichen internen Kontrollen durch dazu beauftragte Mitarbeiter überprüft, und mit den betroffenen Gesellschaften im Falle von Abweichungen, Abstellmaßnahmen definiert.

Zwar fokussieren sich die Automobilhersteller weiterhin auf alternative Antriebsformate, weg vom Verbrennungsmotor. Jedoch zeigt sich auch 2023, dass der Markt die neuen Technologien noch nicht konsequent annimmt. HBPO profitiert hierbei von seinem Produktmix als auch von den regionalen Unterschieden in den Märkten. So konnten wir im amerikanischen Markt unsere Marktstellung bei E-Fahrzeugen durch weitere gebuchte Projekte bei einem namhaften E-Fahrzeughersteller weiter ausbauen.

Das Berichtsjahr war geprägt durch volatile Märkte und weiterhin gestörte Lieferketten. Dies führte zu kurzfristig abgesagten Produktionen bei den Automobilherstellern bis hin zu Reduzierungen der eingeplanten Produktionsvolumen. HBPO hat versucht, darauf mit einer möglichst weitgehenden Flexibilisierung der Produktion zu reagieren, was aber aufgrund der teilweise kurzfristigen Absage von Schichten nicht immer möglich war.

Hinzu kommen die weiterhin hohen Energiepreise und die gleichzeitig stark angestiegene Inflation. Diese haben erhebliche Auswirkungen auf die Einkaufspreise bei HBPO. Dem versucht HBPO mit der Verhandlung verbesserter Verkaufspreise gegenüber Kunden zu reagieren, um so die gestiegenen Kosten weiterzureichen.

Ein stetiger Schwerpunkt war die Sensibilisierung aller Mitarbeiter. Im Berichtsjahr erstmals durchgeführt wurde ein eLearning zum Thema Anti-Korruption. Alle neuen Mitarbeiter mussten darüber hinaus das eLearning zum Code of Conduct durchlaufen. Dies haben im Berichtsjahr mehr als 95 % aller betroffenen Mitarbeiter abgeschlossen. Daneben wurde das Programm zur Vor-Ort-Schulungen der Mitarbeiter wieder aufgenommen.

Zur Planung und Steuerung der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns wird jährlich eine detaillierte Unternehmensplanung für die kommenden fünf Geschäftsjahre erstellt, welche dem Gesellschafterausschuss vorgestellt und durch diesen genehmigt wird. Alle verantwortlichen Bereiche der Einzelgesellschaften wie auch die Konzernzentrale sind in diesen Planungsprozess eingebunden. Zur frühzeitigen Identifikation von Risiken und gegebenenfalls erforderlicher Maßnahmen zur Gegensteuerung wird die Entwicklung des Konzerns im Rahmen eines standardisierten Berichtswesens regelmäßig an dieser Planung gemessen.

Die gestiegene Einkaufsverantwortung der HBPO-Gruppe beinhaltet viele Chancen, jedoch auch ein höheres Risiko bei einem insolvenzbedingten Ausfall eines Lieferanten. Die HBPO-Gruppe hat daher ihre Anforderungen an die Auswahl von Lieferanten weiter ausgebaut. Lieferanten verpflichten sich zur Einhaltung der HBPO Lieferanten-Charta und werden im Vorfeld hinsichtlich verschiedener Kriterien zur finanziellen Leistungsfähigkeit, Compliance und sozialen Verantwortung untersucht. Durch ein umfassendes Qualitätsmanagement wird den spezifischen Risiken aus Fertigung und Lieferung fehlerhafter Teile entgegengewirkt. Darüber hinaus bestehen entsprechende Versicherungen zur Abdeckung etwaiger Risiken aus Gewährleistungsverpflichtungen.

Die finanzwirtschaftlichen Risiken werden über das zentral geführte Treasuring in sehr enger Abstimmung mit der Finanzabteilung der Konzernzentrale und der Geschäftsführung gesteuert. Bedingt durch die oben beschriebenen Lieferprobleme kam es weiterhin zu Produktionsausfällen bei unseren Kunden und dadurch bedingten Produktionsstopps bei HBPO, für die wir keine finanzielle Kompensation erhalten haben.

Des Weiteren ergeben sich finanzielle Risiken aus dem hohen zeitlichen Vorlauf der erforderlichen Ausgaben bei der Realisierung von akquirierten Projekten. Neben der Finanzierung durch Kundenanzahlungen wird hier eine zeitnahe Realisierung von Umsatzerlösen angestrebt. HBPO begegnet diesem Liquiditätsrisiko durch Vereinbarung entsprechender Zahlungskonditionen mit Kunden und Lieferanten, mit erforderlichenfalls vorsorglicher Einrichtung aus-reichender Kreditlinien und mit kurzfristiger, engmaschiger Planung, Steuerung und Kontrolle sämtlicher Liquiditätsflüsse.

Neben potenziellen Risikofaktoren schafft eine weitere Expansion in aufstrebende Märkte und die Diversifizierung der Kundenbasis neue Chancen für die HBPO-Gruppe. Insbesondere die wachsende Nachfrage nach alternativen Antrieben und Elektrifizierung bietet Möglichkeiten für Wachstum und weitere Diversifizierung des Portfolios. Der zunehmende Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Automobilbranche erfordert innovative Lösungen zur Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen. Die HBPO-Gruppe kann von diesen Trends aufgrund der Anpassungsfähigkeit im Bereich des Einsatzes umweltfreundlicher Materialien und nachhaltigen Produktionsprozessen profitieren und sich weiterhin als starken Partner der Automobilhersteller positionieren.

Der Risikomanagementprozess der HBPO-Gruppe bindet alle beschriebenen Risiken bzw. Risikofelder ein. Der Geschäftsführung sind keine Entwicklungen bekannt, die nachhaltig die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage belasten und damit den Fortbestand des Unternehmens oder der Konzernunternehmen gefährden könnten.

4. PROGNOSEBERICHT

Der Ausblick auf 2024 ist geprägt von vielen Unsicherheiten seitens politischer Rahmenbedingungen und weltwirtschaftlicher Entwicklungen. In einem Umfeld geprägt von der Umstellung auf dekarbonisierte Mobilität, einer unsicheren Inflationslage und voraussichtlich hohem Zinsniveau wird erwartet, dass der Markt für Automobilproduktion moderat zurückgeht (-0,7% laut S&P). Zudem können weltweite Handelskonflikte und die Höhe des Wirtschaftswachstums in China weiterhin punktuell oder aber auch großflächig die Nachfrage beeinflussen. Auch weitere Entwicklungen der Rohstoffmärkte und bestehender und zukünftiger Inflationsrisiken insbesondere für Material- und Frachtkosten sind zu beachten. Die deutsche Automobilindustrie tritt diesen Risiken im Bewusstsein ihrer Stärken wie Innovationen, Qualität und globaler Präsenz entgegen.

Das Projektgeschäft soll in den Folgejahren aufgrund der in den Jahren 2022 und 2023 gewonnenen Aufträge weiterhin stark ausgelastet werden. Die Optimierung der internen Prozesse und deren systemmäßige Unterstützung soll im Verlauf der nächsten Jahre zu einer weiteren nachhaltigen Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Organisation beitragen. Zudem wird die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit Kunden und Lieferanten die Zukunft der HBPO-Gruppe sicherstellen.

Vor dem Hintergrund des hohen Auftragseingangs und der Vielzahl neuer Projekte, die es in den Folgejahren abzuwickeln und zu industrialisieren gilt, geht unsere Planung für das Geschäftsjahr 2024 von einem Wachstum der Umsatzerlöse von ca. 25 % und einer Steigerung des Ergebnisses vor Steuern im hohen zweistelligen Prozentbereich aus. Weiterhin bleibt die Vermeidung von Arbeitsunfällen eine Priorität für die HBPO-Gruppe. Für 2024 ist eine Unfallquote "FR2" von 1,5 als Zielwert vorgegeben.

Risiken der künftigen Entwicklung müssen vor allem darin gesehen werden, dass die der Planung zugrunde gelegten Konjunktur- und Inflationsprognosen und die damit verbundenen Absatzerwartungen und Ergebnisbeiträge nicht eintreten. Andererseits bieten der Ausbau bestehender und Aufbau neuer Kundenbeziehungen Chancen für die Zukunft. Dies nicht zuletzt im Rahmen der gemeinsamen Anstrengungen zur Identifizierung von Lösungen für die Mobilitätskonzepte der Zukunft.

Die im Verlauf der letzten Jahre geschaffenen Strukturen und Prozesse, der durch die erfolgreiche Akquisitionstätigkeit realisierte Auftragsbestand sowie die Vielzahl der in enger Kooperation mit den Kunden vereinbarten Konzept- und Entwicklungsarbeiten lassen aus Sicht der Geschäftsführung keinen Zweifel an der Fortführung des Unternehmens in den Folgejahren.

Lippstadt, den 18. Juli 2024

Die Geschäftsführung

Christophe Marceau

Peter Bednarik