Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

6. Bestätigungsvermerk

Den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk haben wir wie folgt erteilt:

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz-und Ertragslage der Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Hamburg, den 23. Februar 2015

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellwig, Wirtschaftsprüfer

Lilje, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

	31.12.2014		31.12.2013
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.680.259,48		0,00
2. Entgeltlich erworbene Lizenzen und ähnliche Rechte	554.339,51		10,51
3. Entgeltlich erworbene Software	2.818.853,31		3.371.780,30
4. Geschäfts- oder Firmenwert	7.729.884,45	12.783.336,75	8.029.655,45	11.401.446,26
II. Sachanlagen
Betriebs- und Geschäftsausstattung		1.251.171,36		836.978,31
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		9.635.209,08		12.063.989,61
		23.669.717,19		24.302.414,18
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Leistungen	7.608.085,78		7.250.434,28
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmer	321.717,88		445.592,64
- davon gegen Gesellschafter EUR 321.717,88 (i. Vj. EUR 363.737,981 -
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	292.924,55		408.031,93
- davon gegen Gesellschafter EUR 292.924,55 (i. Vj. EUR 408.031,93) -
4. Sonstige Vermögensgegenstände	486.662,02	8.709.390,23	39,066,40	8.143,125,25
- davon mit einer Restlaufzeit über einem Jahr EUR 19.500,00 (i. Vj. EUR 25.000,00) -
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		227.552,76		1.915.319,39
		8.936.942,99		10.058.444,64
C. Rechnungsabgrenzungsposten		143.069,41		145.115,13
		32.749.729,59		34.505.973,95
Treuhandvermögen		2.056.250,68		1.573.775,47
Passiva
		31.12.2014		31.12.2013
		EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Kommanditkapital		10.248.845,76		10.248.845,76
II. Kapitalrücklage		5.804.248,91		5.804.248,91
III. Gewinnrücklage		2.018.720,76		2.018.720,76
IV. Jahresüberschuss		3.635.820,58		5.658.835,01
		21.707.636,01		23.730,650,44
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		192.593,27		149.210,27
2. Steuerrückstellungen		196.380,00		492.000,00
3. Sonstige Rückstellungen		3.550.275,19		3.063.412,08
		3.939.248,46		3.704.622,35
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		871.371,79		0,00
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 871.371,79 (i. Vj. EUR 0,00) -
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		537.022,93		720.720,51
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 537.022,93 i. Vj. EUR 720.720,81}-
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		2.313.976,70		4.548.321,31
- davon gegenüber Gesellschafter EUR 1.227.723,43 (i. Vj. EUR 1.184.451,29} -
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.313.976,70 i. Vj. EUR 4,548.321,31} -
4. Sonstige Verbindlichkeiten		621.401,98		583.364,31
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 621.401,98 i. Vj. EUR 583.364,31} -
- davon aus Steuern EUR 592.070,61 i. Vj. EUR 568.656,97)-
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 18.284,97 (i. Vj. EUR 13.746,31} -
		4.343.773,40		5.852.406,43
D. Rechnungsabgrenzungsposten		2.759.071,72		1.218.294,73
		32.749.729,59		34.505.973,95
Treuhandverbindlichkeiten		2.056.250,68		1.573.775,47

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014

	2014		2013
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		45.903.268,30		41.546.406,22
2. Sonstige betriebliche Erträge		1.461.485,43		1.744.232,84
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen		10.354.058,62		14.835.347,90
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	15.384.687,06		7.076.996,52
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.705.635,28	18.090.322,34	1.154.596,35	8.231.592,87
- davon für Altersversorgung EUR 7.368,64 Cr Vj. EUR 44.482.35) -
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Sachanlagen und Umlaufvermögen
a) Anlagevermögen	2.021.604,23		2.943.232,63
b) Umlaufvermögen	68.600,92	2.090.205,15	133.943,86	3.077.176,49
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		13.497.034,05		11.205.489,33
7. Erträge aus Beteiligungen		735.874,62		646.861,24
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 735.874,62 i. Vj. EUR 646.861,24) -
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		28.851,45		9.280,77
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		37.266,35		26.895,71
10 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		4.060.593.29		6.570.278,77
11. Außerordentliche Erträge		177.402,31		0,00
12. Außerordentliche Aufwendungen		1.620,27		1.620,27
13 Außerordentliches Ergebnis		175.782,04		-1.620,27
14. Steuern vom Ertrag		534.716,68		947.757,49
15. Sonstige Steuern		65.838,07		2.066,00
16 Jahresüberschuss	3.635.820,58			5.658.135,01

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014

I. Grundlagen des Unternehmens

Die BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG (BWI KG) wurde am 1. Juli 1990 errichtet. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Hamburg. Die Gesellschaft ist in den Geschäftsfeldern Bonitäts- und Wirtschaftsinformationen über Unternehmen und Privatpersonen und Forderungsmanagement (Inkasso-Dienstleistungen und Debitorenmanagement) sowie als Franchisegeber für die BÜRGEL-Partner (Franchisenehmer) im Rahmen des Partnerschaftsvertrages (Franchisevertrages) tätig. Im Geschäftsjahr 2014 erfolgte die Verschmelzung der BÜRGEL Wirtschaftsinformationen Vertriebsgesellschaft mbH und der Bürget Erfurt Beteiligungsgesellschaft mbH auf die BWI KG sowie die Anwachsung der Bürgel Erfurt GmbH & Co. KG mit Rückwirkung zum 1. Januar 2014 (zusammenfassend nachfolgend BÜRGEL Vertrieb).

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Gesellschaft unterlagen im Geschäftsjahr 2014 keinen bedeutenden Änderungen.

Mit der Verschmelzung wurden Umsätze und Kosten der zuvor genannten Gesellschaften zusammengeführt, konzerninterne Verrechnungen wurden konsolidiert. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Angaben zum Vorjahr in der Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ebenfalls in konsolidierter Form dargestellt.

II. Wirtschaftsbericht

II.1. Geschäftsverlauf

Die Marktbereiche der BWI sind unternehmensübergreifend wie folgt gegliedert:

•

B2B:

•	Wirtschaftsauskünfte
•	BWI Gebühren
•	Deutscher Debitoren Monitor
•	Auslandsgeschäft
•	Marketing Services

•

B2C:

•	Personenauskünfte (ConCheck)
•	Fraud Prevention Pool
•	Adressermittlung

•

Forderungsmanagement

Die im Lagebericht des Vorjahres prognostizierte Ergebnisverringerung ist wie prognostiziert eingetreten. Das Ergebnis vor Steuern der Gesellschaft betrug TEUR 4.236 (i. Vj. TEUR 5.981 vor Steuern). Die Entwicklung in den einzelnen Marktbereichen war dabei sehr unterschiedlich:

•	Das B2C-Geschäft hat sein dynamisches Wachstum fortgesetzt und ist inzwischen der profitabelste Marktbereich.
•	Die insgesamt rückläufige Entwicklung im B2B-Geschäft hat sich in 2014 weiter fortgesetzt. Der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der Verschmelzung der BÜRGEL Vertrieb, jedoch wirkte sich die Verschmelzung ebenfalls belastend auf der Kostenseite aus.
•	Im Forderungsmanagement war aufgrund der Verschmelzung in 2014 eine leichte Erhöhung des operativen Umsatzes zu verzeichnen, die jedoch auch eine Erhöhung der operativen Kosten verursachte.

II.2 Ertrags-, Vermögens-, Finanzlage

II.2.1 Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2014 schließt mit einem Ergebnis vor Steuern in Höhe von TEUR 4.236 (-29,2%) ab.

Der Gesamtumsatz der BWI betrug TEUR 45.903 und lag damit 1,1% unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dabei trugen die Marktsegmente in unterschiedlichem Ausmaß zu dieser Entwicklung bei:

•	Im Marktsegment B2B blieb der Umsatz nach Verschmelzung mit TEUR 27.217 annähernd unverändert.
•	Der eigene Absatz von B2B-Auskunftsprodukten erreichte TEUR 18.133 (+1,6%). Insgesamt wurden 961 Tsd. (i. Vj. 983 Tsd.) Vollauskunftsprodukte über den eigenen Vertrieb der BWI abgesetzt. Die Entwicklung der BWI-Gebühren aus dem BÜRGEL-Partner Geschäft ist weitgehend unverändert (TEUR 3.193; +1,1%), jedoch nimmt die Nachfrage nach klassischen Vollauskünften auch bei den BÜRGEL-Partnern weiter leicht ab. Insgesamt wurden 126 Tsd. (i. Vj. 133 Tsd.) Vollauskünfte über diese Vertriebspartner abgesetzt.
•	Der Umsatz des Deutschen Debitoren Monitors ist in 2014 mit TEUR 1.687 (+32,9%) zum Vorjahr stark gestiegen, da die Umstellung der DDM-Nutzerverträge auf die BWI gegen Provisionszahlung an den Kooperationspartner EOS KSI Inkasso Deutschland GmbH erst im zweiten Quartal 2013 erfolgte.
•	Der Teilbereich Marketing Service wies einen Umsatzrückgang auf TEUR 2.406 auf (-11,7%). Negativ wirkten sich hier Änderungen der Datenschutzbestimmungen im Adressgeschäft ebenso wie marktbedingte Rückgänge in der adressgestützten Werbung zugunsten von Werbung über Online-Medien aus.
•	Der Umsatz im Auslandsgeschäft fiel aufgrund von Kundenverlusten mit TEUR 1.798 (-22,9%) spürbar geringer aus als im Vorjahr.
•	Die Umsatzsteigerung bei B2C-Produkten auf TEUR 11.110 (+5,5%) ist vornehmlich auf die Steigerung beim Fraud Prevention Pool und beim Produkt AdFinder zurückzuführen.
•	Das Geschäft mit Personenauskünften ist auf Grund gesunkener durchschnittlicher Verkaufspreise durch einen höheren Großkundenanteil nur leicht gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 7.739 (+0,9%) gewachsen. Insgesamt wurden 27.854 Tsd. (i. Vj. 26.496 Tsd.) Personenauskünfte abgesetzt (+5,1%).
•	Beim Fraud Prevention Pool konnte der Umsatz (TEUR 2.470; +10,6%) durch den zusätzlichen Verkauf von Bürgel Kombiprodukten erhöht werden.
•	Die Umsatzentwicklung bei unserem Produkt AdFinder war aufgrund der Rückgewinnung eines Großkunden mit TEUR 901 (+44,4%) ebenfalls positiv im Vergleich zum Vorjahr.
•	Der Umsatzrückgang im Inkasso-Geschäft (TEUR 7.576; -11,2%) ist zum einen auf einen schwächeren Verlauf des operativen Geschäfts zurückzuführen; zum anderen enthielt der Vorjahresumsatz einmalig nachgeholte Abrechnungen für frühere Jahre (TEUR 868).

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 1.461 (+14,3%) sind geprägt durch anteilige Kostenerstattungen für den Betrieb des DDM von Seiten des Kooperationspartners EOS KSI Inkasso Deutschland GmbH.

Auf der Kostenseite erhöhten sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen erwartungsgemäß deutlich (TEUR 10.354; +9,3%). Dieser Anstieg ergab sich vor allem aus der absehbaren Kostensteigerung bei Schuldnerregisterdaten (TEUR 1.287; +79,5%) sowie beim Bezug von hinterlegten Bilanzen gemäß Micro-Bilanzgesetz (TEUR 746; +273,0%). Hinzu kamen höhere Beschaffungskosten als Folge der Ausweitung des B2C-Auslandsgeschäfts (TEUR 1.070; +13,6%). Dämpfend wirkten sich demgegenüber verringerte Aufwendungen für sogenannte Erledigungsgebühren gegenüber den BÜRGEL-Partnern aus (TEUR 1.846; -17,9%). Die Aufwendungen für AdFinder (TEUR 705; +57,4%) erhöhten sich als Folge der Umsatzsteigerung.

Die Personalkosten erreichten aufgrund von Gehaltsanpassungen sowie der Neubesetzung verschiedener qualifizierter Positionen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der BÜRGEL-Gruppe den Betrag von TEUR 18.090 (+5,8%).

Die gesamten Abschreibungen beliefen sich auf TEUR 2.090 (-34,2%). Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen verringerten sich aufgrund der einmaligen Abschreibung im Vorjahr auf die DDM-Anwendung (TEUR 664) auf TEUR 2.021 (-33,6%). Die Abschreibungen auf das Umlaufvermögen betreffen Forderungskäufe, diese minderten sich auf TEUR 69 (-48,5%).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen auf TEUR 13.497 (+7,3%). Treiber waren insbesondere Zuführungen zu Rückstellungen für Rechtskosten (siehe IV.5 rechtliche Risiken) sowie Aufwendungen für externe Beratungsleistungen.

Die Beteiligungserträge (TEUR 736; +13,8%) enthalten die phasengleiche Vereinnahmung für die EURO-PRO Gesellschaft für Dataprocessing mbH (TEUR 680; +11,8%) und die Supercheck (TEUR 56; +43,6%). Auf die weiteren Beteiligungen der BWI, gehen wir unter Sonstige Angaben ein.

Im Ergebnis lag die Nettoumsatzrentabilität der BWI im Jahr 2014 bei 7,9% (i. Vj. 10,9%), die EBIT-Marge bei 9,4% (i. Vj. 13,0%) und die Eigenkapitalrendite bei 16,7% (i. Vj. 22,7%).

Bei der Berechnung der Eigenkapitalrendite 2014 wurde das Eigenkapital nach der Verschmelzung mit der BÜRGEL Vertrieb zum Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres als Grundlage herangezogen und in Bezug zum Jahresüberschuss 2014 gesetzt. Ausschüttungen, die innerhalb des Wirtschaftsjahres erfolgten, wurden nicht berücksichtigt.

II.2.2 Vermögenslage

Bei den Bilanz-Aktiva waren die wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr bei vier Posten zu verzeichnen:

Der Buchwert der immateriellen Vermögensgegenstände im Anlagevermögen erhöhte sich um TEUR 1.382 auf TEUR 12.783 (+12,1 %). Davon betrugen die planmäßigen Abschreibungen auf entgeltlich erworbene Software sowie Geschäfts- oder Firmenwerte TEUR 1.612. Die Zugänge von TEUR 2.994 setzten sich aus selbstgeschaffener Software (TEUR 1.680), aus erworbenen Firmenwerten aus der Verschmelzung (TEUR 606), aus Software-Lizenzen (TEUR 581) sowie aus entgeltlich erworbener Software (TEUR 126) zusammen. Die im aktuellen Geschäftsjahr erstmals aktivierte selbsterstellte Software umfasst externe Beratungsaufwendungen (TEUR 1.126) und interne Kosten im Wesentlichen für Personal und Arbeitsplätze (TEUR 554), die vorrangig von Mitarbeitern der IT- Anwendungsentwicklung verursacht wurden. Die selbsterstellte Software betrifft das künftige Produkt Deutsches Schutz Portal (siehe IV.2. Umsatz-/ Kostenrisiken und -chancen). Die Summe der Geschäfts- oder Firmenwerte betrug nach Abschreibungen von TEUR 905 insgesamt TEUR 7.730 (i. Vj. TEUR 8.030).

Die Sachanlagen erhöhten sich auf TEUR 1.251 (+49,5%). Die Zugänge von TEUR 824 setzten sich vor allem aus Hardware (TEUR 402) sowie aus Büro- und Geschäftsausstattung (TEUR 379) zusammen. Die Abschreibungen auf Sachanlagen im Geschäftsjahr beliefen sich auf TEUR 410.

Die Finanzanlagen reduzierten sich auf TEUR 9.635 (i. Vj. TEUR 12.064) im Wesentlichen als Folge der Verschmelzung der BÜRGEL Vertrieb auf die BWI.

Das Umlaufvermögen verminderte sich auf TEUR 8.937 (i. Vj. TEUR 10.058) aufgrund der üblichen Schwankungen der liquiden Mittel.

II.2.3 Finanzlage

Auf der Passiv-Seite der Bilanz betraf die maßgebliche Veränderung die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen als Folge der Verschmelzung. Die Minderung dieser Posten betrug TEUR 2.234 auf TEUR 2.314 zum Jahresende 2014 (i. Vj. TEUR 4.548).

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betrugen TEUR 871 (i. Vj. TEUR 0). Diese Zunahme resultierte aus einem verringerten Cashflow unter anderem aufgrund der Dividendenausschüttung des Vorjahresergebnisses von TEUR 5.659. In 2014 getätigte Investitionen konnten aus dem Cashflow bedient werden.

Das bilanzielle Eigenkapital der BWI lag zum Ablauf des Geschäftsjahres 2014 bei TEUR 21.708 (i. Vj. TEUR 23.731), die Bilanzsumme betrug TEUR 32.750 (i. Vj. TEUR 34.506). Die Eigenkapitalquote erreichte 66,3% (i. Vj. 68,8%), womit die BWI KG im Wesentlichen durch Eigenkapital finanziert ist. Langfristige Rückstellungen sind im Rahmen der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen mit TEUR 193 (i. Vj. TEUR 149) nur in geringem Umfang vorhanden.

Die BWI KG betreibt das Finanzmanagement der BÜRGEL-Gruppe "Cash Pool" und erzielt daraus Zinserlöse bei Banken bzw. Debitoren des "Cash Pools". Die Kreditoren des "Cash Pools" partizipieren an höheren Zinserträgen durch Bündelung der Liquidität. Gleichzeitig wird über den "Cash Pool" sichergestellt, dass alle Gesellschaften der BÜRGEL-Gruppe über die jeweils erforderliche Liquidität verfügen und zukünftige eventuelle Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllt werden können. Zusätzlich besteht bei einer Bank eine zugesagte, aber nicht ausgenutzte Kreditlinie in Höhe von 3,6 Mio. EUR, die die Fähigkeit der BWI Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, zusätzlich sicherstellt.

III. Nachtragsbericht

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Lage der Gesellschaft traten nach dem Abschluss des Geschäftsjahres nicht ein.

IV. Risiko- und Chancenbericht

IV.1 Unternehmensrisiko

Auf der Grundlage der bisherigen und der durch die Geschäftsleitung prognostizierten weiteren Entwicklung der Gesellschaft sind keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar. Die Geschäftsleitung hat in Abstimmung mit der Gesellschafterversammlung ein Restrukturierungs- und Wachstumsprogramm eingeleitet, um das B2B-Geschäft zu stabilisieren und mittelfristig wieder zu nachhaltiger Profitabilität zu bringen. Außerdem wurden die Aktivitäten zur Beschleunigung des Wachstums im profitablen B2C-Geschäft intensiviert.

IV.2 Umsatz-/Kostenrisiken und -chancen

Auf den künftigen Erfolg der Vertriebstätigkeit wirken die konjunkturelle Entwicklung und die damit verbundenen Auftragseingänge bei unseren Kunden ein. Wir schätzen die Risiken mit Blick auf die erwartete positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in 2015 als gering ein.

Demgegenüber sind die Umsatzrisiken aufgrund des unerwarteten Verlusts von Großkundenbeziehungen relevant.

In unserem B2B-Auskunfteigeschäft sind aktuell keine derartigen Kundenverluste absehbar. Vielmehr konnte im B2B-Geschäft der Liefervertrag mit dem größten Kunden der ehemaligen BÜRGEL Braunschweig um zwei Jahre verlängert werden. Darüber hinaus konnten wir in 2014 einen Großkunden der Telekommunikationsbranche zurückgewinnen. Grundsätzlich gehen wir - wie bei allen anderen Großkunden - von einer langfristigen Kundenbindung aus. Durch die Neuorientierung unseres Key Account Managements wie auch des Regionalvertriebes hoffen wir, in 2015 dem negativen Umsatztrend des B2B-Geschäfts entgegenwirken zu können.

Im Auslandsgeschäft sehen wir nach dem Verlust zweier Großkunden zum Jahresbeginn 2014 keine weiteren relevanten Umsatzrisiken.

Im B2C-Geschäft sehen wir uns aktuell mit einem Benchmark unseres größten B2C-Kunden konfrontiert, der bei negativem Verlauf für die BWI einen spürbaren Umsatz- und Ergebnisverlust zur Folge hätte.

Ansonsten rechnen wir im B2C-Geschäft damit, dass wir an der positiven Entwicklung speziell im Online-Handel proportional zum erwarteten Wachstum der Branche teilhaben werden.

Weiterhin hat, wie bereits im letztjährigen Geschäftsbericht erwähnt, die Mehrzahl der Mitglieder des Bankenfachverbandes im Rahmen einer Ausschreibung für einen Betrugsdatenpool zugunsten der BWI votiert. Die BWI hat in 2013 mit der Entwicklung dieser Anwendung begonnen, der Marktstart ist zur Jahresmitte 2015 geplant. Mittelfristig erwarten wir aus dieser neuen Dienstleistung einen nennenswerten Umsatzbeitrag sowie einen deutlich verbesserten Zugang zu der wichtigen Kundenzielgruppe der Kreditinstitute insbesondere für unsere B2C-Produkte.

Im Bereich Marketing Services wurde die Zusammenarbeit mit dem wichtigsten Kooperationspartner im Jahresverlauf 2014 beendet. Hinzu kommen für diesen Bereich zwei unvorteilhafte generelle Trends: zum einen die seit Jahren zu beobachtende Verlagerung von Offline-Medien - etwa dem Katalogversand - hin zu Online Medien; zum anderen plant die EU-Kommission eine europaweite Vereinheitlichung des Datenschutzes. Dies führt erkennbar zur Verunsicherung unserer aktuellen und potenziellen Kunden. Die Erkenntnisse spiegeln sich in 2014 ebenfalls im Umsatzrückgang des Bereiches wider.

Auf der Kostenseite sehen wir Risiken vor allem aufgrund von Veränderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, die bereits in 2014 zu erheblichen Steigerungen bei den Beschaffungskosten sowohl im Auskunftei-Geschäft als auch im Forderungsmanagement geführt haben.

Mit der Einführung des Micro-Bilanzgesetzes (MicroBilG) hat der Gesetzgeber Erleichterungen für Kleinstkapitalgesellschaften bei der Erstellung und Veröffentlichung von Jahresabschlüssen erlassen. Betroffen hiervon sind bis zu 500 Tsd. Unternehmen. Im Geschäftsjahr 2014 hat BWI rund 480 Tsd. hinterlegte Bilanzen der Bilanzjahrgänge 2012-2014 entgeltlich erworben. Durch die Beschaffungskooperation mit einer Gruppe weiterer Handelsauskunfteien konnte der Kostenanstieg deutlich gegenüber einem Alleinbezug begrenzt werden. Dennoch wird dieser Aufwandsposten in 2015 die Ertragslage der Gesellschaft voraussichtlich weiter negativ beeinflussen.

Mit dem Gesetz zur Reform der Sachaufklärung und dem 2. Kostenrechtsmodernisierungsgesetz haben sich die Dienstleistungen rechtsstaatlicher Organe (unter anderem Gerichte, Gerichtsvollzieher) wesentlich verteuert.

Des Weiteren erfolgt der Bezug von Informationen zu Schuldnern aus öffentlichen Registern seit 2013 nicht mehr personen- sondern fallbezogen und mit kürzerer Geltungsdauer. Die führte schon im Berichtsjahr zu einem erheblichen Kostenanstieg, der sich in 2015 voraussichtlich fortsetzen wird.

IV.3 Bilanzielle Risiken

Zur Deckung der finanziellen Verpflichtungen stehen der Gesellschaft in ausreichendem Umfang liquide Mittel zur Verfügung. Abgesichert wird dies zusätzlich durch Zahlungsmittelüberschüsse der laufenden Geschäftstätigkeit sowie flexible Kreditlinien bei Banken. Das Risiko, dass die Gesellschaft ihre finanziellen Verpflichtungen nicht fristgerecht erfüllen kann, wird daher als sehr gering eingeschätzt.

IV.4 Betriebsrisiken einschließlich IT-Risiken

Die Geschäftsführung hat in 2013 durch eine externe Beratungsgesellschaft eine Analyse der IT durchführen lassen, in deren Folge verschiedene Veränderungen in der Aufbau- und Ablauforganisation sowie der Infrastruktur zur Erhöhung der Betriebssicherheit und -stabilität umgesetzt wurden. Darüber hinaus wurden auf Basis eines im Berichtsjahr durchgeführten IT-Security Audits weitere Maßnahmen zur Optimierung der IT-Sicherheit gestartet, unter anderem der Aufbau eines umfassenden Testmanagements sowie die Fertigstellung und Implementierung eines umfassenden Berechtigungskonzeptes. Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen, die insbesondere aus unserem schnell wachsenden B2C-Geschäft erwachsen, befinden sich weitere Maßnahmen zur Optimierung des IT-Betriebs in der Umsetzung.

IV.5 Rechtliche Risiken

Seit Herbst 2009 befindet sich die BWI in einer Auseinandersetzung mit einem früheren Kunden der Gesellschaft. Das Risiko aus einer eventuellen Inanspruchnahme ist aus heutiger Sicht angemessen im Jahresabschluss berücksichtigt.

Das Inkrafttreten des neuen Bundesmeldegesetzes zum 01. November 2015 könnte sich je nach Auslegung des Gesetzes negativ auf den Geschäftsbereich Adressermittlung auswirken. Entsprechende Auswirkungen lassen sich voraussichtlich erst Mitte/Ende 2015 quantifizieren und würden 2016 ergebniswirksam.

Ausblick

Das Geschäftsjahr 2015 wird unter den Vorzeichen der weiteren Modernisierung und substanziellen Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft stehen.

Im Einvernehmen mit der Gesellschafterversammlung wird die Geschäftsführung in 2015 weiter an der Umsetzung eines mittelfristigen Restrukturierungs- und Wachstumsplanes arbeiten. Dabei werden Verbesserungen in den Prozessen und der Organisation vor allem in den Funktionsbereichen Datenbeschaffung, Recherche und Qualitätsmanagement wichtige Beiträge leisten.

Parallel soll durch verschiedene Projekte und Initiativen die dynamische Entwicklung im Marktsegment B2C noch stärker vorangetrieben werden. Neben der Fertigstellung des Deutschen Schutz Portals wollen wir in diesem Marktbereich gezielt in die IT-Infrastruktur und die Erweiterung unseres Angebotsspektrums insbesondere für den Online-Handel und bei Payment Service-Providern investieren.

In den Bereichen Marketing Service und Auslandsgeschäft erwarten wir aufgrund der in Abschnitt IV.2 geschilderten Faktoren Geschäftsentwicklungen etwa auf dem Niveau von 2014.

Im Forderungsmanagement gehen wir davon aus, dass die Umsatzrückgänge im Bereich der Altbestände durch neue Inkasso-Akten kompensiert werden können und daher zumindest das operative Umsatzniveau des Vorjahres erreicht wird. Dazu wollen wir in 2015 unsere gesamte eigene Vertriebsorganisation für die intensivere Vermarktung unserer Inkasso-Dienstleistungen aktivieren.

Als Folge der Aufwendungen und Investitionen, die mit der sukzessiven Umsetzung unserer Maßnahmenpläne in den drei Marktbereichen verbunden sind, erwarten wir für die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2015 ein leicht niedrigeres Ergebnis als in 2014.

Wir weisen an dieser Stelle explizit darauf hin, dass der tatsächliche Geschäftsverlauf in 2015 aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse oder abweichenden Entwicklungen bei bekannten Einflussfaktoren auf die geschäftlichen Aktivitäten der BWI von unseren Erwartungen und Planungen wesentlich abweichen kann.

Sonstige Angaben

Am 31. Dezember 2014 beschäftigte die BWI KG insgesamt 420 (i. Vj. 426) Mitarbeiter in kaufmännischen Berufen, davon 333 (i. Vj. 327) Vollzeit-Mitarbeiter, 57 (i. Vj. 61) Teilzeit-Mitarbeiter, 8 (i. Vj. 9) Auszubildende, 10 (i. Vj. 13) Aushilfen und 13 (i. Vj. 16) Mitarbeiter in Erziehungsurlaub. Insgesamt wurden 302 Mitarbeiter aus der BÜRGEL Vertrieb zum 01.01.2014 übernommen, davon 220 Vollzeit-Mitarbeiter, 47 Teilzeit-Mitarbeiter, 9 Auszubildende, 12 Aushilfen und 14 Mitarbeiter in Erziehungsurlaub.

Die Beteiligungsergebnisse, die nicht in den Jahresabschluss der BWI gemäß HGB eingeflossen sind, stammen von der BÜRGEL Beteiligungs-GmbH (TEUR 56; i. Vj. TEUR 106) und der Elbe Forderungsmanagement GmbH (TEUR -16; i. Vj. TEUR 1).

Hamburg, den 23. Februar 2015

Die Geschäftsführung

Klaus-Jürgen Baum

Dr. Norbert Sellin

Stefan Hans Duncker

Wirtschaftliche Grundlagen

Die Tätigkeit der Gesellschaft stellt sich für das Geschäftsjahr 2014 unverändert wie folgt dar:

•	Sammeln, Speichern, Verarbeiten und entgeltliche Weitergabe (auf schriftliche, elektronische oder sonstige Weise) von Informationen und Daten im weitesten Sinne über Personen, Firmen und sonstige Unternehmungen und Vereinigungen gleich welcher Art und Rechtsform (Auskunftswesen)
•	Zusammenarbeit mit Partnern aufgrund gesonderter Verträge im Auskunftswesen einschließlich der Erbringung sämtlicher hierfür erforderlichen Dienstleistungen
•	Elektronische Datenverarbeitung und -verbreitung der daraus gewonnenen Informationen für eigene Zwecke und für Zwecke anderer (EDV-Service)
•	Erstellung von Konzepten und Realisierung von Direktmarketingkampagnen für Dritte und Verkauf von Marketing-Daten gleich welcher Art (Marketing-Service)
•	Inkassogeschäft
•	Erbringung von sonstigen Dienstleistungen, die mit den vorgenannten Geschäftszwecken im Zusammenhang stehen

Die Gesellschaft betreibt ihr Unternehmen in gemieteten Räumen in Hamburg, Gasstraße 18.

Wesentliche Verträge mit verbundenen Unternehmen

Euler Hermes

•

Vermittlungsvertrag vom 24. Januar 2011:

Der Vertrag vereinbart im Rahmen der Kooperation zwischen Euler Hermes und der BWI KG den Vertrieb der Bürgel-Produkte Firmenvollauskunft und Assekuranz-Auskunft durch die Außendienstmitarbeiter von Euler Hermes an Versicherungsnehmer von Euler Hermes. Die Provision beträgt pro erledigter Auskunft EUR 5,00.

•

Mietvertrag vom 26. Oktober 2004 mit Änderung vom 20. Juli 2007:

Der Mietvertrag betrifft die Räumlichkeiten in der Friedensallee 254 in 22763 Hamburg, Teilfläche im 18. Obergeschoss, Nordflügel, Raum 1875, zum Betrieb eines bedienungslosen Rechenzentrums.

EH AG

•

Rahmenvertrag über die Durchführung von Inkassodienstleistungen zwischen EH AG und BWI KG vom 24. November 2006 in der Fassung vom 30. Juli 2009:

Danach beauftragt die EH AG die BWI KG mit der Bearbeitung von EH AG erteilten Inkassoaufträgen. Dafür erhält die BWI KG, sofern die Bearbeitung in dem System der EH AG erfolgt, für jeden hiermit betrauten Mitarbeiter eine monatliche Pauschale in Höhe von EUR 4.200,00 für einfache und EUR 4.900,00 für qualifizierte Tätigkeiten. Erfolgt die Bearbeitung im System der BWI KG, erhält die BWI KG eine Provision in Höhe von 95 % auf die erzielten Umsätze bzw. 85 %, wenn bereits eine Zahlungsvereinbarung durch die EH AG abgeschlossen wurde. Außerdem werden Inkassoverträge aus dem B2C-Bereich auf die BWI KG übertragen. Dafür erhält die EH AG eine Vermittlungsprovision von 20 % auf die bei der BWI KG in dem Jahr der Übertragung des Inkassovertrags und dem darauf folgenden Kalenderjahr sowie in Höhe von 10 % auf die im nachfolgenden zweiten Kalenderjahr erzielten Inkassoumsätze nach Abzug der verauslagten Kosten. Der Rahmenvertrag beinhaltet zusätzlich die Vereinbarung, dass die BWI KG für die EH AG Anschriftenermittlungen durchführt, für die die BWI KG pro Anfrage eine vertraglich vereinbarte Gebühr erhält.

•

Vertrag über die Lieferung von Wirtschaftsauskünften vom 6. Februar 2012:

Der Vertrag regelt die Lieferung von Adressdaten und Wirtschaftsauskünften für deutsche Risiken an EH AG sowie alle übrigen Gesellschaften der Euler Hermes-Gruppe mittels einer Online Verbindung. Der Vertrag ist auf unbestimmte Zeit geschlossen. Je Vollauskunft zahlt die EH AG der BWI KG ein Entgelt von EUR 14,50 zuzüglich Umsatzsteuer.

EOS

•

Dienstleistungsvertrag vom 27. Februar 2009:

Gemäß dem Vertrag erbringt EOS Dienstleistungen des Bereichs "Zentrale Dienste" bestehend aus den Bereichen Dokumentendienste, Zentralarchiv, zentraler Datenservice und Hausverwaltung für die BWI KG.

•

Rahmenvertrag über die Durchführung von Inkasso-Dienstleistungen mit letztem Nachtrag vom 27. Dezember 2012:

Gemäß dem Vertrag übergibt die EOS Investment GmbH der BWI KG definierte Forderungen zum Inkasso.

Elbe FM

•

Dienstleistungsvertrag vom 8. November 2011:

Danach übernimmt die Elbe FM mit Wirkung zum 1. Juli 2011 für die BWI KG die Bearbeitung der Inkassodienstleistungen für notleidende Forderungen. Die Elbe FM erhält für ihre erbrachten Dienstleistungen eine Erstattung der Personal- und Personalnebenkosten.

•

Dienstleistungsvertrag vom 2. Januar 2004 in der Fassung vom 3. Januar 2005:

Danach erbringt die BWI KG mit Wirkung zum 1. Januar 2004 für die Elbe FM Dienstleistungen in den Bereichen Buchhaltung, Controlling und Personalwesen. Die BWI KG erhält dafür jährlich eine Vergütung in Höhe von EUR 750,00 zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer.

BBG

•

Dienstleistungsvertrag vom 2. Januar 2004 in der Fassung vom 3. Januar 2005:

Danach erbringt die BWI KG mit Wirkung zum 1. Januar 2005 für die BBG Dienstleistungen in den Bereichen Buchhaltung, Controlling, Organisation und Administration. Die BWI KG erhält dafür jährlich eine Vergütung in Höhe von EUR 500,00 zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer.

EURO-PRO

•	Dienstleistungsvertrag vom 13. November 2009: Danach erbringt die BWI KG mit Wirkung zum 1. Januar 2009 für EURO-PRO Dienstleistungen in den Bereichen Buchhaltung, Controlling und Personalwesen für eine monatliche Vergütung von EUR 2.600,00 (netto).

Supercheck

•

Dienstleistungsvertrag vom 2. November 2009:

Danach erbringt die BWI KG mit Wirkung zum 1. Januar 2009 für die Supercheck GmbH Dienstleistungen in den Bereichen Buchhaltung, Lohn- und Gehaltsabrechnung, Controlling und Personalwesen für eine monatliche Vergütung von EUR 200,00 zuzüglich gesetzlicher Umsatzsteuer.

Wesentliche Verträge mit Dritten

FPP

Mit zehn Anbietern von Telekommunikationsdienstleistungen wurden Verträge mit Wirkung zum 1. Dezember 1997 abgeschlossen. Danach hat die BWI KG die Software für den Aufbau und die Pflege einer Datenbank zur Früherkennung des Missbrauchs von Telekommunikationsdienstleistungen oder Dienstleistungen nach dem Teledienstgesetz und zur Unterstützung der Bonitätsprüfung für die Auftraggeber zu entwickeln und nach Fertigstellung zu betreiben. Die Abnahme erfolgte am 22. April 1999. Die Produktionsaufnahme erfolgte im August 1999. Während der Vertragslaufzeit haben sich die Auftraggeber zur Abnahme einer Mindestmenge an Auskünften aus dem FPP verpflichtet. Der Vertrag enthält eine Öffnungsklausel für weitere Netzbetreiber und Telekommunikationsdienstleister. Der Umsatz aus dem Betrieb des FPP beträgt im Berichtsjahr TEUR 2.470 (i. Vj. TEUR 2.233).

Gesellschaftsrechtliche Grundlagen

Firma

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG

Sitz

Hamburg

Gesellschaftsvertrag

Der Gesellschaftsvertrag in der derzeit gültigen Fassung datiert vom 11. Dezember 1997 mit Wirkung zum 1. Januar 1998.

Handelsregister

Die Firma ist beim Amtsgericht Hamburg unter der Nummer HRA 85212 eingetragen. Der letzte Auszug datiert vom 5. Januar 2015.

Gegenstand

Der Gegenstand des Unternehmens ist

•	das Sammeln, Speichern, Verarbeiten und die entgeltliche Weitergabe (auf schriftliche, elektronische oder sonstige Weise) von Informationen und Daten im weitesten Sinne über Personen, Firmen und sonstige Unternehmungen und Vereinigungen gleich welcher Art und Rechtsform;
•	die Zusammenarbeit mit Partnern aufgrund gesonderter Verträge im Auskunftswesen einschließlich der Erbringung sämtlicher hierfür erforderlichen Dienstleistungen;
•	die elektronische Datenverarbeitung und -verbreitung der daraus gewonnenen Informationen für eigene Zwecke und für Zwecke anderer;
•	die Erstellung von Konzepten für die Realisierung von Direktmarketingkampagnen und der Verkauf von Marketing-Daten gleich welcher Art;
•	das Inkassogeschäft und
•	die Erbringung von sonstigen Dienstleistungen, die mit den vorstehenden Geschäftszwecken im Zusammenhang stehen.

Die vorstehenden Tätigkeiten können im In- und Ausland erbracht werden.

Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu tätigen, die geeignet sind, den Geschäftszweck unmittelbar oder mittelbar zu fördern. Sie kann die Geschäftsführung und Vertretung anderer Unternehmen übernehmen, sich mittelbar oder unmittelbar an anderen Unternehmen beteiligen, sie gründen oder erwerben und Zweigniederlassungen im In-und Ausland errichten.

Geschäftsjahr

Kalenderjahr

Gesellschafter

Persönlich haftende Gesellschafterin und Geschäftsführerin ohne Einlage ist die BWI GmbH. Sie ist am laufenden Ergebnis der Gesellschaft nicht beteiligt.

Die BWI GmbH erhält von der Gesellschaft alle Aufwendungen erstattet, die ihr aus der Geschäftsführung für die BWI KG entstehen. Ferner steht ihr als Haftungsentgelt für jedes Geschäftsjahr ein Betrag in Höhe von 5 % des in ihrer Vorjahresbilanz ausgewiesenen Eigenkapitals zu. Im Berichtsjahr belief sich die Kostenerstattung auf TEUR 915 und das Haftungsentgelt auf TEUR 8.

Kommanditisten sind seit dem 1. März 2006 EOS, welche den Kommanditanteil durch Entnahmevertrag vom 4. Oktober 2006 von der DID übernommen hat und die EH AG, die mit Wirkung zum 1. April 2013 im Zuge der Abspaltung zur Neugründung von der Euler Hermes entstanden ist.

Kommanditkapital

Das Kommanditkapital ist unverändert zum Vorjahr und setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR

%

EH AG

5.134

50,1

EOS

5.115

49,9

10.249

100,0

Die Pflichteinlagen sind in voller Höhe erbracht.

Gesellschafter-Konten

Für die Gesellschafter sind gemäß Gesellschaftsvertrag folgende Konten eingerichtet:

Festes Kapitalkonto

Für jeden Kommanditisten wird ein festes unverzinsliches Kapitalkonto eingerichtet, auf dem der Kommanditanteil als Festkapitalanteil gebucht wird. Der Kommanditanteil ist vorbehaltlich einer Erhöhung des Kommanditkapitals unveränderlich und maßgebend für das Stimm- und Entnahmerecht, für die Ergebnisverteilung, für die Beteiligung am Gesellschaftsvermögen sowie den Anspruch auf Auseinandersetzungsguthaben.

Rücklagenkonto

Auf dem für jeden Gesellschafter eingerichteten unverzinslichen Rücklagenkonto werden der nicht entnahmefähige Teil des Gewinns sowie Aufgelder gebucht. Die Gesellschafterversammlung kann mit einer Mehrheit von 75 % aller Stimmen beschließen, dass die Rücklagenkonten ganz oder teilweise aufgelöst werden.

Verlustvortragskonto

Auf dem für jeden Gesellschafter eingerichteten unverzinslichen Verlustvortragskonto werden seine anteiligen Verluste gebucht. Gewinne sind zunächst auf dem Verlustvortragskonto zu buchen, soweit dies zum Ausgleich eines Verlustvortrags erforderlich ist. Darüber hinausgehende Gewinne werden den Verrechnungskonten gutgeschrieben. Die Gesellschafterversammlung kann mit einer Mehrheit von 75 % aller Stimmen beschließen, dass zur vollständigen oder teilweisen Beseitigung eines Verlustes entsprechende Beträge vom Rücklagenkonto auf das Verlustvortragskonto umgebucht werden.

Verrechnungskonto

Auf dem für jeden Gesellschafter eingerichteten Verrechnungskonto werden die entnahmefähigen Gewinnanteile, Entnahmen, Zinsen, Ausgaben- und Aufwendungsersatz, die Vorabvergütung der persönlichen haftenden Gesellschafterin sowie der sonstige Zahlungsverkehr zwischen der Gesellschaft und den Gesellschaftern gebucht. Die Verrechnungskonten sind im Soll und im Haben mit einem für den Zeitraum maßgeblichen 3-Monats-EURIBOR zu verzinsen. Die Zinsen gelten im Verhältnis der Gesellschafter zueinander als Aufwand oder Ertrag.

Gewinnverteilung

Im Verhältnis der Gesellschafter zueinander sind vor Verteilung des Jahresergebnisses die Erstattung der Geschäftsführungsaufwendungen, die Gutschrift der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung sowie die Belastung oder Gutschrift von Zinsen auf den Verrechnungskonten der Gesellschafter als Aufwand oder Ertrag zu berücksichtigen.

Ein nach dieser Berücksichtigung des Ertrages oder des Aufwandes verbleibender Gewinn wird zum Ausgleich eines etwaigen Verlustvortrages verwendet. Der verbleibende Gewinn wird den Verrechnungskonten der Gesellschafter im Verhältnis ihrer Kommanditanteile gutgeschrieben, soweit die Gesellschafterversammlung nicht mit einer Mehrheit von mindestens 75 % aller Stimmen beschließt, den Gewinn ganz oder teilweise dem Rücklagekonto gutzuschreiben.

Zur Abdeckung von Verlusten durch Einlagen sind die Gesellschafter auch im Innenverhältnis nicht verpflichtet. Die gesetzliche Haftung der persönlich haftenden Gesellschafterin bleibt unberührt.

Ergebnisverwendungsvorschlag für 2014

Die Geschäftsführer schlagen der Gesellschafterversammlung vor, den zum 31. Dezember 2014 ausgewiesenen Jahresüberschuss von EUR 3.635.820,58 an die Gesellschafter auszuschütten.

Vorjahresabschluss

In der Gesellschafterversammlung am 14. Mai 2014 ist

(1)	der von der Geschäftsführung aufgestellte, von uns geprüfte und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 nebst Lagebericht vorgelegt und festgestellt worden;
(2)	beschlossen worden, den Jahresüberschuss in Höhe von EUR 5.658.835,01 auszuschütten.

Größe der Gesellschaft

Die BWI KG ist im Sinne des § 267 Abs. 3 Satz 1 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Verbundene Unternehmen

Zum Kreis der verbundenen Unternehmen gehören die in-und ausländischen Tochterunternehmen der von der EH Group S.A. mittelbar und unmittelbar gehaltenen Beteiligungen, soweit es sich um Mehrheitsbeteiligungen handelt. Darüber hinaus gelten als verbundene Unternehmen die Unternehmen der Allianz-Gruppe, die letztlich über die Mehrheitsgesellschafterin der EH Group S.A., die Allianz, verbunden sind.

Konzernzugehörigkeit

Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Allianz. Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist EH Group S.A., Paris. Die Gesellschaft wird in die Konzernabschlüsse einbezogen.

Geschäftsführung

Zur Geschäftsführung ist allein die BWI GmbH berechtigt. Geschäftsführer der BWI GmbH sind folgende Herren:

•	Dr. Norbert Sellin
•	Stefan Hans Duncker
•	Klaus-Jürgen Baum

Herr Sellin, Herr Duncker und Herr Baum vertreten die Gesellschaft gemeinsam mit einem anderen Geschäftsführer oder einem Prokuristen. Die Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Steuerliche Verhältnisse

Die letzte abgeschlossene Betriebsprüfung umfasste die Veranlagungszeiträume 2004 bis 2008. Geänderte Bescheide für die Veranlagungsjahre 2004 bis 2008 sind 2012 ergangen.

Die steuerliche Außenprüfung für den Prüfungszeitraum 2009 bis 2013 hat formell bereits begonnen. Der Beginn der Prüfungshandlungen wurde jedoch auf März 2015 verschoben.

Anhang für das Geschäftsjahr 2014

1. Allgemeine Angaben

Die Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG (BWI KG) ist seit dem 3. April 1991 beim Handelsregister Hamburg in der Abteilung A unter Nr. 85212 eingetragen.

Gegenstand der Gesellschaft sind:

a)	das Sammeln, Speichern, Verarbeiten und die entgeltliche Weitergabe (auf schriftliche, elektronische oder sonstige Weise) von Informationen und Daten im weitesten Sinne über Personen, Firmen und sonstige Unternehmungen und Vereinigungen gleich welcher Art und Rechtsform (Auskunftswesen);
b)	die Zusammenarbeit mit Partnern aufgrund gesonderter Verträge im Auskunftswesen einschließlich der Erbringung sämtlicher hierfür erforderlichen Dienstleistungen;
c)	die elektronische Datenverarbeitung und -verbreitung der daraus gewonnenen Informationen für eigene Zwecke und für Zwecke anderer (EDV-Service);
d)	die Erstellung von Konzepten für und die Realisierung von Direkt-Marketingkampagnen und der Verkauf von Marketing-Daten gleich welcher Art (Marketing-Service);
e)	das Inkassogeschäft und
f)	die Erbringung von sonstigen Dienstleistungen, die mit den vorstehenden Geschäftszwecken im Zusammenhang stehen.

Die vorstehenden Tätigkeiten können im In- und Ausland erbracht werden.

Die Gesellschaft ist berechtigt, alle Geschäfte zu tätigen, die geeignet sind, den Geschäftszweck unmittelbar oder mittelbar zu fördern. Sie kann die Geschäftsführung und Vertretung anderer Unternehmen übernehmen, sich mittelbar oder unmittelbar an anderen Unternehmen beteiligen, sie gründen oder erwerben und Zweigniederlassungen im In- und Ausland errichten.

Persönlich haftende Gesellschafterin ohne Einlage ist die mit einem gezeichneten Kapital von TEUR 26 ausgestattete Bürgel Wirtschaftsinformationen Verwaltungs-GmbH, Hamburg (BWI GmbH).

Kommanditistin ist seit dem 1. März 2006 die EOS Holding GmbH, Hamburg, (EOS), die den Kommanditanteil durch Entnahmevertrag vom 4. Oktober 2006 von der Deutscher Inkasso Dienst GmbH & Co. KG übernommen hat. Daneben ist die Euler Hermes Aktiengesellschaft, Hamburg, (EH AG) Kommanditistin. Das Kommanditkapital wird von den Kommanditisten wie folgt gehalten:

	TEUR	%
EH AG	5.134	50,1
EOS	5.115	49,9
	10.249	100,0

Die Pflichteinlagen sind voll erbracht.

Gemäß §§ 264a in Verbindung mit 267 Abs. 3 Satz 1 HGB handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.

Die Vergleichbarkeit der Vorjahreszahlen ist aufgrund der Verschmelzung der Bürgel Wirtschaftsinformationen Vertriebsgesellschaft mbH, Hamburg (Bürgel Vertrieb) und der Bürgel Erfurt Beteiligungsgesellschaft mbH, Erfurt (Bürgel Erfurt GmbH), sowie der Anwachsung der Bürgel Erfurt GmbH & Co. KG, Erfurt (Bürgel Erfurt KG) beeinträchtigt. Die Erläuterungen der entsprechenden Jahresabschlussposten lassen die wesentlichen quantitativen Abweichungen erkennen.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Die Abschreibung erfolgt linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Abschreibungen hinsichtlich der aktivierten Firmen- und Geschäftswerte erfolgen über 15 Jahre, da angenommen wird, dass die Bindungsdauer der Kundenverträge über diesen Zeitraum besteht. Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden entsprechend den Regelungen des § 6 Abs. 2 und 2a EStG bewertet. Erstmalig wurde im Geschäftsjahr 2014 selbstgeschaffene Software in Höhe von TEUR 1.680 aktiviert. Die Entwicklungsphase war zum 31. Dezember 2014 noch nicht abgeschlossen.

Bei den Finanzanlagen werden die Anteile an verbundenen Unternehmen mit den Anschaffungskosten in Ansatz gebracht.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel werden zum Nennwert angesetzt. Auf die zweifelhaften Forderungen werden Einzelwertberichtigungen wegen spezieller Kreditrisiken gebildet. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen berücksichtigt.

Die Pensionsrückstellungen sind nach einem versicherungsmathematischen Berechnungsverfahren, dem Projected Unit Credit Method-Verfahren, berechnet. Als biometrische Berechnungsgrundlage dienen die Richttafeln "2005 G" von Prof. Dr. Heubeck. Der Rechnungszinsfuß beträgt 4,5 % und der Rententrend 1,7 %. Der aus der Erstanwendung von BilMoG resultierende Umstellungsaufwand wurde auf bis zu 15 Jahre verteilt, der nicht ausgewiesene Rückstellungsbetrag beträgt TEUR 16. Im Geschäftsjahr 2014 wird ein Fünfzehntel dieses Betrages als außerordentlicher Aufwand erfasst. Beim Diskontierungszinssatz wird die Vereinfachungsregelung in § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB (Restlaufzeit von 15 Jahren) in Anspruch genommen. Der Effekt aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes wird im Außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Die in den sonstigen Rückstellungen enthaltene Leibrente unterliegt nicht der Übergangsvorschrift aus der Erstanwendung von BilMoG und wird mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. Die Restlaufzeit der sonstigen Rückstellungen ist geringer als ein Jahr. Eine Abzinsung erfolgt nicht.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Unter der passiven Rechnungsabgrenzung werden die nicht genutzten Kundenkontingente ausgewiesen.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Immaterielle Vermögensgegenstände

Der ausgewiesene Firmenwert resultiert aus dem Kauf von Vertriebs- und Recherchegebieten TEUR 6.143 (i. Vj. TEUR 6.805) und der Verschmelzung mit der Bürgel Wirtschaftsinformationen Vertriebsgesellschaft mbH (TEUR 565). Aus der im Vorjahr durchgeführten Verschmelzung der Bürge' Braunschweig resultierte ein Geschäfts- oder Firmenwert von TEUR 1.138 (1. Vj. TEUR 1.225). Die Abschreibung erfolgt über die angenommene Bindungsdauer der Kundenverträge von 15 Jahren und beträgt im Geschäftsjahr 2014 TEUR 905 (i. Vj. 865).

Anteile an verbundenen Unternehmen

Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 wurde die Bürgel Wirtschaftsinformationen Vertriebsgesellschaft mbH, Hamburg (Bürgel Vertrieb) gemäß Verschmelzungsvertrag vom 12. August 2014 mit einem Stammkapital von TEUR 26 bei einem gesamten Eigenkapital von TEUR 1.062 auf die BWI KG verschmolzen.

Durch Kaufvertrag vom 22. Mai 1998 hat die Gesellschaft 100 % der Anteile an der Bürgel Erfurt Beteiligungsgesellschaft mbH, Erfurt (Bürgel Erfurt GmbH), mit einem Stammkapital von TEUR 26 zu einem Kaufpreis von TEUR 28 erworben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 wurde die Bürge' Erfurt GmbH, gemäß Verschmelzungsvertrag vom 12. August 2014 mit einem Stammkapital von TEUR 26 bei einem gesamten Eigenkapital von TEUR 50 auf die BWI KG verschmolzen.

Die Bürgel Erfurt GmbH war bis zum 1. Januar 2014 Komplementärin der am 28. Mai 1998 gegründeten Bürgel Erfurt GmbH & Co. KG, Erfurt (Bürgel Erfurt KG), bei der die BWI KG seit dem Geschäftsjahr 2002 als alleinige Kommanditistin mit einer Einlage in Höhe von TEUR 383 beteiligt war. Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 erfolgte gemäß § 738 BGB eine Anwachsung der Bürgel Erfurt KG mit einem Stammkapital von TEUR 383 bei einem gesamten Eigenkapital von TEUR 388 auf die BWI KG.

Mit Kaufvertrag vom 11. August 2008 erwarb die Gesellschaft 75,2 % der Anteile an der EURO-PRO Gesellschaft für Data Processing mbH, Grävenwiesbach (EURO-PRO), mit einem Stammkapital von TEUR 25. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 weist einen Jahresüberschuss von TEUR 905 bei einem Eigenkapital von insgesamt TEUR 943 aus.

Die BWI KG hält zum Stichtag 100 % des Nennkapitals der Bürgel Beteiligungs GmbH, Hamburg (BBG), von TEUR 3.323. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 weist einen Jahresüberschuss von TEUR 52 aus. Bei einem Verlustvortrag von TEUR 2.723 ergibt sich ein Eigenkapital von TEUR 656.

Durch Kaufvertrag vom 7. Februar 2003 hat BWI KG 100 % der Anteile an der Elbe Forderungsmanagement GmbH, Hamburg (Elbe FM), mit einem Stammkapital von TEUR 51 erworben. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 weist einen Jahresfehlbetrag von TEUR 16 bei einem Eigenkapital von TEUR 176 aus.

Mit Kaufvertrag vom 11. August 2008 erwarb die Gesellschaft 100 % der Anteile an der Supercheck GmbH, Köln (Supercheck), mit einem Stammkapital von TEUR 25. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 der Supercheck weist einen Jahresüberschuss von TEUR 56 bei einem Eigenkapital von insgesamt TEUR 81 aus.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus Leistungen, Verrechnungsverkehr und Steueransprüchen.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen Zahlungen für EDV-Leistungen, die Aufwand des Geschäftsjahres 2014 bis 2015 darstellen und die passiven Rechnungsabgrenzungsposten die noch nicht genutzten Kundenkontingente.

Eigenkapital

Das Kommanditkapital in Höhe von TEUR 10.249 wird zu 50,1 % (TEUR 5.134) von der EH AG und zu 49,9 % (TEUR 5.115) von EOS gehalten. Die Pflichteinlagen sind voll erbracht.

Rückstellungen

	1.1.2014 vor Verschmelzung	1.1.2014 nach Verschmelzung	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	31.12.2014
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
Pensionäre	83	83	8	0	0	75
Pensionsanwartschaften	66	66	0	0	51	117
	149	149	8	0	51	192
Steuerrückstellungen
Gewerbesteuer	492	493	297	0	0	196
Körperschaftsteuer	0	1	1	0	0	0
	492	494	298	0	0	196
Sonstige
Rückstellungen
Rechtsstreitigkeiten	800	800	0	0	225	1.025
Ausstehende Rechnungen	1.639	1.716	1.390	326	1.536	1.536
Leibrente	128	128	18	0	14	123
Urlaubsansprüche	92	147	147	0	108	108
Fraud Prevention Pool	83	83	0	0	18	101
(FFP)- Weiterentwicklung
Berufsgenossenschaft	34	71	71	0	78	79
Gleit- und Freizeitguthaben	74	107	107	0	89	89
Übrige	213	295	262	33	489	489
	3.063	3.347	1.995	359	2557	3.551
	3.704	3.990	2.300	359	2.608	3.939

Die Pensionsrückstellungen umfassen die Zusagen gegenüber fünf Mitarbeitern.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren überwiegend aus dem "Cash Pool" Verfahren.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten sind im Wesentlichen abzuführende Beiträge zur Sozialversicherung, Umsatzsteuer sowie Lohn- und Kirchensteuer ausgewiesen.

Treuhandvermögen/Treuhandverbindlichkeiten

Die dem Treuhandvermögen in gleicher Höhe gegenüberstehenden Treuhandverpflichtungen betreffen das Inkassogeschäft. Die Gelder sind an die Auftraggeber weiterzuleiten.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden in folgenden Bereichen erzielt:

	2014	2013 nach Verschmelzung	2013
	TEUR	TEUR	TEUR
B2B	27.217	27.335	24.366
Wirtschaftsauskünfte	18.133	17.848	11.902
BWI-Gebühren	3.193	3.159	6.635
Deutscher Debitoren Monitor	1.687	1.269	1.269
Marketing Service	2.406	2.726	2.725
Auslandsgeschäft	1.798	2.333	1.835
B2C	11.110	10.526	10.025
Personenauskünfte (ConCheck)	7.739	7.669	7.168
Fraud Prevention Pool	2.470	2.233	2.233
Adressermittlung	901	624	624
Forderungsmanagement	7.576	8.530	7.155
	45.903	46.391	41.546

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 1.461 (i. Vj. TEUR 1.744) beinhalten im Wesentlichen Erträge aus der Weiterbelastung von verauslagten Kosten TEUR 242 (i. Vj. TEUR 229), Erträge aus Dienstleistungen TEUR 379 (i. Vj. TEUR 368), Erträge aus Dienst-PKW TEUR 260 (i. Vj. TEUR 268) sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen TEUR 359 (1. Vj. TEUR 61). Aufgrund der Verschmelzung der drei Gesellschaften beträgt der Verschmelzungseffekt zum 1. Januar 2014 in den sonstigen betrieblichen Erträge TEUR 467.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 13.497 (i. Vj. TEUR 11.205) umfassen im Wesentlichen Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen TEUR 8.884 (i. Vj. TEUR 6.777) und Vertriebsaufwendungen TEUR 4.436 (i. Vj. TEUR 4.079). Die Verschmelzungseffekte der drei verschmolzenen Gesellschaften belaufen sich hierbei zum 1. Januar 2014 bei den Betriebs- und Verwaltungsaufwendungen auf TEUR 1.187 und bei den Vertriebsaufwendungen auf TEUR 308.

Materialaufwand

Der Materialaufwand TEUR 10.354 (i. Vj. TEUR 14.835) beinhaltet für die drei Geschäftsbereiche B2B, B2C und Forderungsmanagement die Aufwendungen für bezogene Leistungen. Der Verschmelzungseffekt zum 1. Januar 2014 beläuft sich auf TEUR 5.362.

Personalaufwand

Die Verschmelzung mit einem Effekt von TEUR 8.862 zum 1. Januar 2014 hatte einen maßgeblichen Einfluss auf den Personalaufwand mit einer Höhe von TEUR 18.090 (i. Vj. TEUR 8.232) zum 31. Dezember 2014.

Außerordentliches Ergebnis

In den Erträgen bzw. Aufwendungen des Außerordentlichen Ergebnisses wird der Ertrag aus den Verschmelzungen in Höhe von TEUR 177 ausgewiesen. Hierauf belasten Steuern in Höhe von TEUR 29 das außerordentliche Ergebnis.

Zudem wird ein Fünfzehntel des BilMoG-Umstellungsaufwands für Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 2 (i. Vj. TEUR 2) ausgewiesen.

Erträge aus Beteiligungen

Die Erträge aus Beteiligungen beinhalten die phasengleiche Gewinnvereinnahmung für das Jahr 2014 TEUR 736 (i. Vj. TEUR 647), wobei TEUR 680 (i. Vj. TEUR 608) auf EURO-PRO und TEUR 56 (i. Vj. TEUR 39) auf Supercheck entfallen.

5. Sonstige Angaben

Die Geschäftsführer schlagen der Gesellschafterversammlung vor, den zum 31. Dezember 2014 ausgewiesenen Jahresüberschuss von EUR 3.635.820,58 an die Gesellschafter auszuschütten.

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 428 (i. Vj. nach Verschmelzung 422) angestellte Mitarbeiter, davon Vollzeit 333, davon Teilzeit 61, davon Auszubildende 9, davon Aushilfen 11, davon im Erziehungsurlaub 15.

Mitglieder der Geschäftsführung

Die alleinige Geschäftsführung übt die BWL GmbH, vertreten durch ihre Geschäftsführer

	Dr. Norbert Sellin, Kaufmann
	Stefan Hans Duncker, Kaufmann
	Klaus-Jürgen Baum, Kaufmann

aus.

Herr Klaus-Jürgen Baum wurde mit Wirkung zum 23. November 2012 zum Geschäftsführer bestellt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2013 wurde Herr Baum zum Vorsitzenden der Geschäftsführer. Er vertritt gemeinsam mit einem anderen Geschäftsführer oder einem Prokuristen.

Herr Dr. Norbert Sellin wurde mit Wirkung zum 1. Juli 2006 zum Geschäftsführer bestellt. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 16. August 2006. Er vertritt gemeinsam mit einem anderen Geschäftsführer oder einem Prokuristen.

Herr Stefan Hans Duncker wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2010 zum Geschäftsführer bestellt. Die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 7. April 2010. Er vertritt gemeinsam mit einem anderen Geschäftsführer oder einem Prokuristen.

Alle Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Mitglieder des Beirats

Dem Beirat der BWI GmbH gehörten im Geschäftsjahr 2014 an:

	Ralf Meurer, Kaufmann
	Jürgen Schulte-Laggenbeck, Kaufmann

Gesamtbezüge der aktiven und früheren Geschäftsführungsmitglieder und des Beirats

Für die Geschäftsführung entstand bei der BWI GmbH ein Personalaufwand in Höhe von TEUR 930 (i. Vj. TEUR 915). Dieser wurde entsprechend den gesellschaftsvertraglichen Regelungen an die BWI KG weiterbelastet.

Konzernkreis

Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Allianz Societas Europaea, München. Mutterunternehmen, das einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die Euler Hermes S.A., Paris. Die Konzernabschlüsse sind dort erhältlich. Die BWI KG wird mit befreiender Wirkung in die Konzernabschlüsse einbezogen.

Hamburg, den 23. Februar 2015

Geschäftsführung

Klaus-Jürgen Baum

Dr. Norbert Sellin

Stefan Hans Duncker

Die Gesellschafter der

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG,

die EOS Holding GmbH

und die Euler Hermes AG

treten zu einer Gesellschafterversammlung zusammen und fassen folgenden

Gesellschafterbeschluss Nr.: 250N

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2014 der Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG in Höhe von Euro 3.635.820,58 wird gemäß den gesellschaftsvertraglichen Regelungen ausgeschüttet. Ein Teilbetrag in Höhe von Euro 1.817.910,29 wird im Juli 2015 und der Restbetrag in Höhe von Euro 1.817.910,29 wird im November 2015 ausgeschüttet.

Hamburg, den 20. April 2015

Euler Hermes AG

EOS Holding GmbH