Yingli
Green Energy South East Europe GmbH

(vormals: Yingli Green Energy Greece Sales GmbH)

Grünwald

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 und Lagebericht

bis 18. September 2013:
Yingli Green Energy Greece Sales GmbH, Grünwald

Bilanz zum 31. Dezember 2013

Aktiva

	31.12.2013		31.12.2012
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzreche und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		808,56		4.635,37
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		56.231,71		20.256,57
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		87.464,09		87.464,09
		144.504,36		112.356,03
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Fertige Erzeugnisse und Waren		4.013.357,61		35.317.651,30
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen	15.487.567,15		30.163.307,78
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	778.256,86		84.510,22
3. Sonstige Vermögensgegenstände	481.459,89	16.747.283,90	5.300.669,66	35.548.487,66
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr EUR 53.333,80 (i. Vj. EUR 57.978,58) -
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		4.385.569,44		4.728.255,59
		25.146.210,95		75.594.394,55
C. Rechnungsabgrenzungsposten		0,00		18.662,80
		25.290.715,31		75.725.413,38
Passiva
			31.12.2013 EUR	31.12.2012 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			25.000,00	25.000,00
II. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen			550,00	550,00
III. Bilanzgewinn			3.644.670,17	3.960.861,88
			3.670.220,17	3.986.411,88
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen			3.873.150,00	2.902.794,48
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen			0,00	377.975,12
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			434.706,11	956.041,32
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 434.706,11 (i. Vj. EUR 956.041,32) -
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			17.037.883,05	64.890.329,54
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 16.737.883,05 (i. Vj. EUR 64.590.329,54) -
- davon gegenüber Gesellschafter EUR 0,00 (i. Vj. EUR 16.066.606,40) -
4. Sonstige Verbindlichkeiten			274.755,98	2.611.861,04
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 274.755,98 (i. Vj. EUR 2.611.861,04) -
- davon aus Steuern EUR 261.737,81(i. Vj. EUR 2.550.740,47) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.815,20 (i. Vj. EUR 4.185,47) -
			17.747.345,14	68.836.207,02
			25.290.715,31	75.725.413,38

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013

	2013 EUR	EUR	2012 EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		118.402.098,94		211.994.410,82
2. Sonstige betriebliche Erträge		190.336,87		288.976,69
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	108.002.710,69		198.735.945,39
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	27.040,80	108.029.751,49	0,00	198.735.945,39
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	2.256.640,99		2.182.188,77
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für	212.186,33	2.468.827,32	208.799,99	2.390.988,76
Altersversorgung und für Unterstützung
- davon für Altersversorgung EUR 82.080,00 (i. Vj. EUR 81.731,00) -
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		14.271,38		19.117,73
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		5.274.758,36		7.171.677,91
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		140.836,31		1.868,80
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		10.974,00		854,00
9. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		2.934.689,57		3.966.672,52
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		812.826,52		1.228.361,35
11. Sonstige Steuern		-23.911,49		2.793,11
12. Jahresüberschuss		2.145.774,54		2.735.518,06
13. Gewinnvortrag		1.498.895,63		1.225.343,82
14. Bilanzgewinn		3.644.670,17		3.960.861,88

Anhang für das Geschäftsjahr 2013

A. Allgemeines

Die Yingli Green Energy South East Europe GmbH (vormals Yingli Green Energy Greece Sales GmbH) ist eine große Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 3 HGB.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2013 wurde nach den Vorschriften des Dritten Buches des HGB (§§ 242 bis 289) aufgestellt.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde unverändert zum Vorjahr das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit in der Darstellung haben wir bestimmte Angaben und Vermerke nicht in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern in den nachfolgenden Erläuterungen gemacht.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Abschreibungen auf abnutzbare Anlagegegenstände wurden planmäßig nach der linearen Methode vorgenommen. Die Nutzungsdauern wurden auf Grund der betrieblichen Erfahrungen, die sich weitgehend mit den steuerrechtlichen AfA-Tabellen decken, ermittelt. Geringwertige Anlagegüter (GWG) bis zu einem Wert von EUR 410,00 werden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.

Vermögensgegenstände mit einem Anschaffungswert von EUR 150,00 bis EUR 1.000,00 wurden in den Geschäftsjahren 2008 und 2009 gemäß den steuerlichen Regelungen in einen Sammelposten eingestellt und pauschal über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Diese Abschreibungen wurden fortgeführt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Zur Berücksichtigung von Wertminderungen aufgrund technischer Veralterung oder Warendefekten wurden entsprechende Abschläge vorgenommen.

Bei der Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden - ausgehend von den Anschaffungskosten - ausreichende Abschläge für erkennbare Ausfallrisiken vorgenommen.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Rückstellungen wurden in Höhe des nach kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB angesetzt. Soweit die Restlaufzeit von Rückstellungen am Bilanzstichtag mehr als ein Jahr betrug, erfolgte eine Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Abzinsungssätze.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Umrechnung der Geschäftsvorfälle in fremder Währung erfolgte während des Geschäftsjahres mit dem tagesaktuellen Devisenkurs. Zum Bilanzstichtag werden Vermögensgegenstände und Schulden mit dem Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

C. Bilanzerläuterungen

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens geht aus der Anlage zum Anhang hervor.

Anteilsbesitz

Die Gesellschaft hält 99,99 % der Anteile an der Yingli Green Energy Enerji Ürünleri Sanayi VE Ticaret Limited Sirteki, Istanbul. Das Eigenkapital der Gesellschaft ist negativ und beträgt zum Bilanzstichtag EUR - 305.430,21. Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 360.228,43 erzielt.

Forderungen gegen Gesellschafter

Forderungen gegen Gesellschafter bestehen in Höhe von EUR 452.230,85 (Vj. EUR 10.184,99). Der Ausweis erfolgt in Höhe von EUR 445.803,63 (Vj. EUR 0,00) unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von EUR 6.427,22 (Vj. EUR 10.184,99) unter den sonstigen Vermögensgegenständen.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten in Höhe von EUR 79.038,00 (Vj. EUR 0,00) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten in Höhe von EUR 16.737.883,05 (Vj. EUR 64.590.329,54) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Am Bilanzstichtag sind keine Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern enthalten (Vj. EUR 16.066.606,40).

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen, Rückstellungen für Gewährleistung, Personalrückstellungen sowie Rückstellungen für die Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse wurden zu 64 % (Vj. 69 %) im Inland und zu 36 % (Vj. 31 %) im Ausland (im Wesentlichen in Europa) erzielt.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 1.823,67 (Vj. EUR 3.338,06) enthalten. Aufwendungen aus der Währungsumrechnung sind in Höhe von EUR 3.119,54 (Vj. EUR 4.257,55) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten in voller Höhe das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

E. Sonstige Pflichtangaben

Die Gesellschaft beschäftigte im Jahresdurchschnitt 15 (Vj. 13) Mitarbeiter (ohne Geschäftsführer).

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr beträgt EUR 25.000,00 und betrifft ausschließlich die Abschlussprüfungsleistungen.

Zu Geschäftsführern während des Geschäftsjahres 2013 waren bestellt:

· Frau Yao Wen, Kauffrau,

· Herr Dimitrios Bachadakis, Kaufmann.

Die Angabe der Geschäftsführerbezüge wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB unterlassen.

Die Gesellschaft ist in den Konzernabschluss der Yingli Green Energy Holding Company Limited, Baoding, China, einbezogen. Die Yingli Green Energy Holding Company Limited ist an der New York Stock Exchange gelistet.

Grünwald, den 14. März 2014

Yingli Green Energy South East Europe GmbH

Yao Wen, Geschäftsführerin

Dimitrios Bachadakis, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2013

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2013 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2013 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzreche und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	27.042,52	0,00	0,00	27.042,52
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	66.208,70	46.419,71	294,08	112.334,33
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	87.464,09	0,00	0,00	87.464,09
	180.715,31	46.419,71	294,08	226.840,94

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2013 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2013 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzreche und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	22.407,15	3.826,81	0,00	26.233,96
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	45.952,13	10.444,57	294,08	56.102,62
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	68.359,28	14.271,38	294,08	82.336,58

	Nettobuchwerte
	31.12.2013 EUR	31.12.2012 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzreche und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	808,56	4.635,37
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	56.231,71	20.256,57
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	87.464,09	87.464,09
	144.504,36	112.356,03

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Organische Struktur und Geschäftsgegenstand

Geschäftsgegenstand der Yingli Green Energy South East Europe GmbH (bis September 2013: Yingli Green Energy Greece Sales GmbH, im folgenden Yingli GmbH) ist der Vertrieb, die Projektierung und Installation von Solarmodulen und Solaranlagen. Diese Solarmodule kauft die Gesellschaft überwiegend bei verbundenen Konzernunternehmen der Yingli-Group mit Sitz in der Volksrepublik China sowie teilweise in anderen Ländern. Seit der Gründung im Mai 2007 ist die Gesellschaft aktiv am Markt für Solarmodule und Solaranlagen tätig. Die Gesellschaft betreibt keine eigenen Produktionsstätten. Die Forschung und Entwicklung erfolgt durch die Konzerngesellschaften in China.

Das oberste Mutterunternehmen, die Yingli Green Energy Holding Company Limited (Yingli Solar) ist an der NYSE notiert und ist Weltmarktführer in der vertikal integrierten Herstellung von hochqualitativen Photovoltaik-Modulen polykristalliner Technologie. Diese Gesellschaft war bis Juni 2013 die Muttergesellschaft der Yingli GmbH. Aufgrund einer konzerninternen Umstrukturierung wurden die Anteile an der Yingli GmbH an die Yingli Green Energy Luxembourg S.á.r.l. verkauft. Die übrigen Beteiligungsverhältnisse blieben unverändert. Die enge Zusammenarbeit der Firmengruppe mit dem TÜV-Rheinland garantiert den Technologievorsprung des Unternehmens auf den Weltmärkten. Die Module kommen in einer Vielzahl der weltweit größten Solarkraftwerke von marktführenden, global agierenden Unternehmen zum Einsatz.

2. Standorte

Das Headquarter der Yingli GmbH befindet sich in München. Eine Betriebsstätte in Athen dient zur Bearbeitung des südosteuropäischen Raums. Eine Tochtergesellschaft in der Türkei, die zur Gänze im Eigentum der Yingli GmbH steht, wurde im Jahr 2011 gegründet. Für 2014 sind erstmals nennenswerte Umsätze geplant.

3. Absatzmärkte

Die wichtigsten Absatzmärkte der Yingli GmbH sind Deutschland, Griechenland und die Türkei. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft wird stark von politischen Rahmenbedingungen in den einzelnen Absatzmärkten bzw. auf Ebene der Europäischen Union beeinflusst. Hier sind exemplarisch die Einspeisevergütung für Solarstrom in Deutschland sowie das Anti-Dumping Verfahren der Europäischen Union zu nennen. Aufgrund der Auswirkungen des Anti-Dumping Verfahrens in der Europäischen Union (siehe unten) wird der Türkei in den kommenden Jahren daher eine wachsende Bedeutung zukommen, da hier die Zollbestimmungen der Europäischen Union keine Anwendung findet.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Jahr 2013 wurde wiederum nur ein leichtes Wirtschaftswachstum in Höhe von 0,4% verzeichnet (2012: 0,7 %; Quelle: Statistisches Bundesamt). Auch der private Konsum stieg an (2,5 % nach 2,4 % in 2012) und die Arbeitslosenquote blieb zum Stichtag 31. Dezember 2013 in Höhe von 6,7 % auf demselben Niveau. Die Deutsche Wirtschaft ist aufgrund ihrer Exportabhängigkeit weiterhin besonders von den Entwicklungen der Weltwirtschaft betroffen. Die Erwartungen für 2014 sind aufgrund der derzeit anhaltenden Krise im Euro-Raum gedämpft und liegen bei einem Wachstum von 1,9 %.

In Deutschland gab es seit 2001 kontinuierliche Wachstumsraten sowohl bei der Entwicklung der Stromerzeugung durch Photovoltaik als auch bei der installierten Nennleistung. Der im Vergleich zu den südlicher gelegenen Ländern geringere Wirkungsgrad wird durch einen wenig bürokratischen Lizenzierungsprozess in Deutschland wettgemacht. Darüber hinaus ist die Rechtssicherheit in Deutschland größer als in anderen Europäischen Staaten. Diese vergleichsweise günstigen Voraussetzungen wurden in 2013 jedoch durch ein Anti-Dumping Verfahren überschattet.

Aufgrund einer Anti-Dumping Klage eines deutschen Mitbewerbers kam es in 2013 zu grundlegenden Veränderungen der Rahmenbedingungen. Ein EU Verfahren wurde eingeleitet und nach interimistischen Zollvorschriften ab dem zweiten Quartal im Dezember 2013 mit einem sogenannten "Undertaking Agreement" abgeschlossen. Laut diesem dürfen Module weiterhin zollfrei eingeführt werden, sofern ein Einfuhrpreis von mindestens 56 ct / Wp angesetzt wird. Module, die zu niedrigeren Preis eingeführt werden, sind mit Einfuhrzöllen von über 40 % belastet. Dies hat darüber hinaus zur Folge, dass das Agreement der zollfreien Einfuhr mit den Firmen beendet ist, die sich nicht an die Mindestpreise halten. Im Vergleich zu den letztgültigen Marktpreisen bedeutet diese Regelung eine Verteuerung der Module von etwa 25 %.

Diese Situation führte zu einem Einbruch der Nachfrage innerhalb der Europäischen Union im 2. Halbjahr und für das 1. Quartal 2014. Das Agreement gilt vorerst bis Dezember 2015.

2. Geschäftsverlauf

Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Umsätze im Geschäftsjahr 2013 beliefen sich auf EUR 118,4 Mio. (i. Vj. EUR 212,0 Mio.). Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012 ergibt sich somit ein Umsatzrückgang von über 40 %, der im Wesentlichen auf die rückläufige Auftragsentwicklung im 2. Halbjahr des Geschäftsjahres zurückzuführen ist.

In Mio. EUR	2013	2012
Deutschland	75,7	146,4
Restliches Europa	42,7	65,6

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produkten:

In Mio. EUR	2013	2012
Poly Module	108,2	176,3
Panda Module	10,2	35,7

3. Vermögens- Finanz- und Ertragslage

3.1 Vermögenslage

Die Vermögensstruktur weist bei einer Bilanzsumme von EUR 25,3 Mio. (i. Vj. EUR 75,7 Mio.) einen signifikanten Rückgang der Vorräte auf EUR 4,0 Mio. (i. Vj. EUR 35,3 Mio.) sowie der erhaltenen Anzahlungen von EUR 0,4 Mio. auf EUR 0,0 Mio. auf. Ursächlich hierfür war in erster Linie die rückläufige Geschäftsentwicklung im 2. Halbjahr bedingt durch das "Undertaking Agreement". In diesem Zusammenhang steht auch der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die sich von EUR 30,2 Mio. auf EUR 15,5 Mio. reduziert haben. Die liquiden Mittel belaufen sich auf EUR 4,4 Mio. (i. Vj. EUR 4,7 Mio.). Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Bestand an liquiden Mitteln stellen wichtige Indikatoren der internen Steuerung dar.

Auf der Passivseite ist ein Anstieg der sonstigen Rückstellungen (EUR 3,9 Mio.; i. Vj. EUR 2,9 Mio.) zu verzeichnen. Dagegen waren die sonstigen Verbindlichkeiten (EUR 0,3 Mio.; i. Vj. EUR 2,6 Mio.) sowie die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (EUR 17,0 Mio.; i. Vj. EUR 64,9 Mio.) stark rückläufig, was im Wesentlichen ebenfalls auf den Umsatzrückgang im 2. Halbjahr zurückzuführen ist.

Das Eigenkapital sank leicht von EUR 4,0 Mio. auf EUR 3,7 Mio., die Eigenkapitalquote stieg aufgrund der deutlich geringeren Bilanzsumme auf 14,5 % (i. Vj. 5,3 %).

3.2 Finanzlage

Zum Stichtag beliefen sich die flüssigen Mittel auf EUR 4,4 Mio. (i. Vj. EUR 4,7 Mio.). Kreditlinien wurden 2013 keine in Anspruch genommen. Alle Investitionen wurden aus dem Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit finanziert. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt aus dem laufenden Geschäft.

3.3 Ertragslage

Trotz der rückläufigen Auftragsentwicklung im 2. Halbjahr konnte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2013 ein Ergebnis vor Steuern von EUR 2,9 Mio. (i, Vj. EUR 4,0 Mio.) sowie einen Jahresüberschuss von EUR 2,1 Mio. (i.Vj. EUR 2,7 Mio.) erzielen.

Die Gesellschaft steuert intern im Wesentlichen nach den Umsatzerlösen und dem Deckungsbeitrag. Die Umsatzerlöse betragen zum 31. Dezember 2013 EUR 118,4 Mio. (i. Vj. EUR 212,0 Mio.). Die geografische Entwicklung der Umsatzerlöse ist unter Punkt II.2) dargestellt. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beruht auf den geänderten Rahmenbedingungen durch das Anti-Dumping Verfahren der Europäischen Union in 2013. Aufgrund des gestiegenen Deckungsbeitrags von 8,8 % (i. Vj. 6,3 %) sowie einem deutlichen Rückgang der übrigen betrieblichen Aufwendungen konnte dennoch ein positives Ergebnis erreicht werden.

Die Personalaufwendungen belaufen sich mit EUR 2,5 Mio. (i. Vj. EUR 2,4 Mio.) auf 2,1 % (i. Vj. 1,1 %) der Umsatzerlöse. Der Mitarbeiterbestand wird vorausschauend geplant und ist Bestandteil unserer internen Steuerung. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (EUR 5,3 Mio.; i. Vj. EUR 7,2 Mio.) sanken im Wesentlichen aufgrund des geringeren Umsatzes.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen EUR 0,8 Mio. (i. Vj. EUR 1,2 Mio.).

Die Geschäftsführung bestand im Jahr 2013 unverändert aus zwei Mitgliedern. Die übrige Belegschaft in Deutschland zum Stichtag wurde von 11 Mitarbeitern auf 12 erhöht. Im Büro in Athen waren weitere 3 Mitarbeiter im Einsatz (2012: 3 Mitarbeiter).

III. Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse nach Abschluss des Geschäftsjahres 2013 sind nicht eingetreten.

IV. Prognose, Chancen- und Risikobericht

1. Prognose der Geschäftsentwicklung für das Geschäftsjahr 2014

Nach den kontinuierlichen Steigerungsraten bis 2012 sank der Umsatz in 2013 von EUR 212 Mio. auf EUR 118 Mio. Das "Undertaking Agreement" hat für die Yingli GmbH zur Folge, dass ein Grossteil der Projekte künftig direkt über die Chinesische Yingli Organisation ausgeliefert und fakturiert wird und damit auch in Zukunft damit zu rechnen ist, dass die Umsatzerlöse auf einem niedrigeren Niveau bleiben werden.

Die Gesellschaft verfügt über einen Rahmenvertrag mit den Konzerngesellschaften, die hochqualitative, bezahlbare und innovative Produkte liefern und eine solide Grundlage für unsere zukünftige Wettbewerbsfähigkeit bilden. Mit den bestehenden engen Kundenpartnerschaften und den erfolgreichen Marketing-Initiativen sowie mit unserem hochmotivierten Team wird unser Geschäft nachhaltig unterstützt.

Unser Geschäft basiert auf der weiteren Entwicklung der bestehenden Kundenbasis und der Neukunden; wir nutzen unsere Positionierung, um von der anstehenden Netzparität in Segmenten und Märkten in Europa und außerhalb von Europa zu profitieren. Um dieses Wachstum voranzutreiben wird das Unternehmen weiterhin in Talente investieren, die über die Kompetenzen, Fähigkeiten und Adaptationsfähigkeit verfügen, um Märkte, die von politischen Rahmenbedingungen gekennzeichnet sind, in Märkte zu verwandeln, in denen Photovoltaiklösungen ohne Anreizsysteme konkurrenzfähig sind.

In 2014 rechnen wir daher mit keinem weiteren Umsatzrückgang, wobei die zukünftige Entwicklung der Umsatzerlöse der Yingli GmbH in erster Linie von der Entwicklung des Geschäftes mit teuren Hochleistungsmodulen sowie von Projektgeschäften außerhalb der Europäischen Union abhängen wird. Projekte über 90 MW sollten bereits im ersten Halbjahr realisiert werden. Unter diesen Voraussetzungen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2014 mit Umsatzerlösen auf dem Niveau des Vorjahres, mit einem deutlich verringerten Deckungsbeitrag sowie mit einem leicht positiven Jahresüberschuss.

Für das Geschäftsjahr 2014 rechnen wir weiterhin mit einem gleichbleibenden Mitarbeiterbestand von durchschnittlich 15 Mitarbeitern.

2. Chancen

Die Photovoltaik ist durch die Preisentwicklung der letzten Jahre zu einer Technologie geworden mit der sich zu immer niedrigeren Preisen umweltfreundlich und dezentral von "jedermann" elektrische Energie erzeugen lässt. Die anhaltende Beliebtheit der Solarenergie in der Bevölkerung bildet mittel- und langfristig eine gute Basis für steigende Nachfrage. Darüber hinaus sinken die Preise für die Speicherung der aus Photovoltaik gewonnenen elektrischen Energie, so dass schon bald ein bedeutender Anstieg des selbstverbrauchten Solarstroms für die Solarstromerzeuger zu erwarten ist. Aus diesem Grund ist mittelfristig wieder mit steigender Nachfrage zu rechnen.

Die Konsolidierung am Markt ist eine Chance für ein globales Unternehmen wie Yingli, das regionale oder nationale Nachfrageschwankungen mit globalen Aktivitäten ausgleichen kann. Darüber hinaus werden Unternehmen begünstigt die führende Technologien, wie das teure Hochleistungsmodul "Panda", anbieten und sich vom Wettbewerb absetzen können. Beides sind Aspekte die auch für unsere Gesellschaft eine gute Geschäftsbasis und perspektivische Wettbewerbsvorteile bieten.

Die Gesellschaft verfügt bereits über sehr gute Kundenbeziehungen auch außerhalb der Europäischen Union und die Vertriebsorganisation der Gesellschaft ist entsprechend gut aufgestellt für die Herausforderungen im neuen Geschäftsjahr.

3. Risiken

Unser Risikomanagementsystem umfasst die Analyse strategischer und operativer Unternehmensrisiken. Diese Risiken werden laufend von der Geschäftsführung evaluiert und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zur Risikominderung ergriffen.

3.1 Wechselkursrisiken:

Das gesamte Geschäft wird sowohl einkaufseitig als auch verkaufseitig auf Euro-Basis abgewickelt. Die USD Bestände belaufen sich auf ca. 50 TUSD, so dass währungsseitig praktisch kein Risiko besteht.

3.2 Garantie / Gewährleistung

Die Gewährleistungsrückstellung von EUR 0,8 Mio. beinhaltet eventuelle künftige Risiken aus dem Verkauf von optisch beeinträchtigten Modulen. Diese Module wurden zu geringeren Preisen eingekauft. Daher ist bei künftigen Gewährleistungsfällen unter Umständen mit geringerer Rückvergütung seitens des Lieferunternehmens zu rechnen. Im Jahr 2013 kam es zu keinen nennenswerten Garantie- und Gewährleistungsforderungen. Die mögliche künftige Auswirkung auf die Finanzlage durch Mittelabflüsse aus Gewährleistungen schätzen wir als gering ein.

3.3 Anti-Dumping Verfahren

Die konkreten Auswirkungen des Verfahrens wurden bereits in Abschnitt II.1 beschrieben. Die Maßnahmen im Rahmen des Risikomanagements konzentrieren sich auf die Erschließung neuer Märkte außerhalb der Europäischen Union. Die künftigen Risiken aus dem Anti-Dumping Verfahren auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft schätzen wir als gering ein.

3.4 Risiko Wegfall Großkunden

Aufgrund der Tatsache, dass trotz des Umsatzrückganges die starke Verkaufsorganisation der Yingli GmbH aufrecht erhalten wird und die Kundenpflege oberste Priorität besitzt, ist derzeit nicht davon auszugehen, dass es zu einem Wegfall von Großkunden kommen wird.

Grünwald, 14. März 2014

Yingli Green Energy South East Europe GmbH

Yao Wen, Geschäftsführerin

Dimitrios Bachadakis, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Yingli Green Energy South East Europe GmbH, Grünwald, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2013 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 14. März 2014

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Huber-Straßer, Wirtschaftsprüferin

Querfurth, Wirtschaftsprüferin