SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH

Monheim am Rhein (vormals: Zossen)

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.138.168,52	2.441.913,92
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19.525.185,85	48.078.572,33
3. Geschäfts- oder Firmenwert	13.733.344,00	15.257.591,00
	35.396.698,37	65.778.077,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.279.856,99	1.915.919,99
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.457.616,99	14.703.848,99
	9.737.473,98	16.619.768,98
III. Finanzanlagen
1. Geleistete Anzahlungen	3.058.000,00	0,00
	3.058.000,00	0,00
	48.192.172,35	82.397.846,23
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Fertige Erzeugnisse und Waren	464.049,40	330.370,53
2. Geleistete Anzahlungen	6.200,00	21.775,00
	470.249,40	352.145,53
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	199.273,14	407.386,15
2. Sonstige Vermögensgegenstände	13.301.570,92	18.284.353,12
	13.500.844,06	18.691.739,27
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	21.154.932,49	31.892.394,19
	35.126.025,95	50.936.278,99
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	3.611.761,40	5.114.939,84
	86.929.959,70	138.449.065,06

PASSIVA

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00	10.000.000,00
II. Konzernbilanzgewinn
1. Konzerngewinnvortrag	79.478.190,88	87.154.119,07
2. Konzernverlust	-29.601.311,90	-2.675.928,19
3. Gewinnausschüttung	-14.000.000,00	-5.000.000,00
4. Sonstige erfolgsneutrale Veränderung des Gewinnvortrages	-6.305,98	0,00
	35.870.573,00	79.478.190,88
III. Nicht beherrschende Anteile	-944.814,05	-739.228,41
	44.925.758,95	88.738.962,47
B. PASSIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER KAPITALKONSOLIDIERUNG	3.050,18	6.100,36
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	1.101.696,12	1.018.480,96
2. Sonstige Rückstellungen	30.533.009,40	28.856.911,08
	31.634.705,52	29.875.392,04
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.041,67	442,43
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.156.398,61	4.983.413,39
3. Sonstige Verbindlichkeiten	5.290.171,14	6.799.371,20
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 148,83 (Vorjahr: EUR 42,13)
- davon aus Steuern: EUR 4.768.086,55 (Vorjahr: EUR 6.323.088,37)
	9.447.611,42	11.783.227,02
E. PASSIVE LATENTE STEUERN	918.833,63	8.045.383,17
	86.929.959,70	138.449.065,06

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020	2019
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	101.926.842,85	149.484.310,53
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	179.744,00	100.096,00
3. Sonstige betriebliche Erträge	2.013.202,98	1.753.187,76
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-1.210.081,09	-1.783.260,22
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.361.953,06	-4.863.825,41
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-465.289,45	-420.844,88
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-67.061,44	-56.135,71
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-37.367.453,09	-31.227.897,80
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-83.116.405,52	-90.574.116,71
8. Vergnügungssteuer	-16.719.730,17	-25.238.368,34
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	731.075,90	576.530,18
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-295.833,16	-811.232,21
- davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 195.188,56 (Vorjahr: EUR 588.551,54)
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	7.941.358,30	365.782,08
- davon Erträge aus latenten Steuern: EUR 7.126.549,54 (Vorjahr: EUR 5.406.851,80)
12. Ergebnis nach Steuern	-29.811.582,95	-2.695.774,73
13. Sonstige Steuern	-341,18	-728,39
14. Konzernjahresfehlbetrag	-29.811.924,13	-2.696.503,12
15. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Verlust	210.612,23	20.574,93
16. Konzernverlust	-29.601.311,90	-2.675.928,19
17. Konzerngewinnvortrag aus dem Vorjahr	79.478.190,88	87.154.119,07
18. Gewinnausschüttung	-14.000.000,00	-5.000.000,00
19. Sonstige erfolgsneutrale Veränderung des Gewinnvortrages	-6.305,98	0,00
20. Konzernbilanzgewinn	35.870.573,00	79.478.190,88

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

I. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Konzernabschluss der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen (kurz: "SGE Konzern"), (Amtsgericht Potsdam HR B 25929 P) wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Angaben die zulässigerweise in der Konzernbilanz oder im Konzernanhang aufgeführt werden können, sind, soweit es der Klarheit dienlich ist, im Konzernanhang angegeben.

Die Vergnügungssteuer wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in einer gesonderten Position nach den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen, da es sich um eine branchenspezifische Kostensteuer handelt.

II. KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernabschluss wurden neben der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, als Mutterunternehmen, folgende Tochter- und Enkelunternehmen einbezogen:

	Anteilsbesitz	Eigenkapital	Jahresergebnis
	%	T€	T€
SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen	100 %	12.352	-6.648
S & Z Entertainment Objekt 3 GmbH, Zossen	100 %	-449	-410
S & Z Entertainment Objekt 4 GmbH, Zossen	100 %	-149	37
S & Z Entertainment Objekt 6 GmbH, Zossen	100 %	-35	-50
S & LB Entertainment Oberhausen GmbH, Zossen	100 % ¹	-612	554
S & F Entertainment Bochum GmbH, Zossen	100 % ¹	105	607
Meine Krone GmbH, Coesfeld	85 %	-82	-84
S & A Entertainment Koblenz GmbH, Zossen	50 % ¹	-299	-305
S & E Entertainment Dorsten GmbH, Zossen	50 % ¹	-919	-91

¹⁾ Mittelbare Beteiligung

Der Konzernabschluss ist im Wesentlichen durch die SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen, geprägt. Daher führen die Veränderungen im Konsolidierungskreis nicht zu einer eingeschränkten Vergleichbarkeit mit den Vorjahreszahlen.

Mit Anteilskaufvertrag vom 19. November 2020 und Wirkung zum 20. November 2020 hat die SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen, die verbleibenden 1 % der Geschäftsanteile an der S & F Entertainment Bochum GmbH, Zossen, erworben und hält infolgedessen sämtliche Geschäftsanteile.

Die Aufstockung der Geschäftsanteile wurde bilanziell gemäß DRS 23.175 als Kapitalvorgang abgebildet, so dass eine erfolgsneutrale Verrechnung des Unterschiedsbetrages aus den Anschaffungskosten der weiteren Anteile und dem entsprechenden Anteil nicht beherrschender Anteile am Eigenkapital mit dem Konzerngewinnvortrag erfolgte.

Mit Anteilskaufvertrag vom 7. Dezember 2020 hat die SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen, sämtliche Geschäftsanteile an der SG Spielstation 8 GmbH, Zossen (vormals: KWK GmbH, Goch), mit Ausnahme der selbst gehaltenen Anteile erworben. Wirtschaftlicher Übertragungsstichtag war hierbei der 1. Januar 2021, so dass der bereits in 2020 gezahlte Grundkaufpreis einschließlich Anschaffungsnebenkosten in der Bilanz zum 31. Dezember 2020 in den geleisteten Anzahlungen auf Finanzanlagen ausgewiesen wurde.

Die S & E Entertainment Dorsten GmbH, Zossen, sowie die S & A Entertainment Koblenz GmbH, Zossen, werden trotz einer jeweils nur 50 %-Beteiligung im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen, da es der SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen, als unmittelbare Muttergesellschaft, aufgrund vertraglicher Vereinbarungen möglich ist, die Finanz- und Geschäftspolitik dieser Gesellschaften dauerhaft zu bestimmen.

III. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wurde als Vollkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode entsprechend § 301 HGB durchgeführt. Dabei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals der Tochtergesellschaft verrechnet. Das Eigenkapital der Tochterunternehmen wurde mit dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bewertet. Die Neubewertung zum Erstkonsolidierungszeitpunkt führte lediglich bei der SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen, zur Aufdeckung stiller Reserven, die sich wie folgt entwickelten:

	Miet- / Pachtrechte	Einbauten	Betriebs- / Geschäftsausstattung
	T€	T€	T€
Anschaffungskosten
1.1.2020	173.724	7.703	6.828
Zugänge	0	0	0
Abgänge	-1.575	-12	-156
31.12.2020	172.149	7.631	6.672
Abschreibungen
1.1.2020	125.756	7.703	6.828
Zugänge	28.540	0	0
Abgänge	-1.572	-72	-156
31.12.2020	152.724	7.631	6.672
Nettobuchwerte
31.12.2020	19.425	0	0
31.12.2019	47.968	0	0

	Geräte / Vernetzung	Geringwertige Wirtschaftsgüter	Gesamt
	T€	T€	T€
Anschaffungskosten
1.1.2020	5.379	2.761	196.395
Zugänge	0	0	0
Abgänge	0	-44	-1.847
31.12.2020	5.379	2.717	194.548
Abschreibungen
1.1.2020	5.379	2.761	148.427
Zugänge	0	0	28.540
Abgänge	0	-44	-1.844
31.12.2020	5.379	2.717	175.123
Nettobuchwerte
31.12.2020	0	0	19.425
31.12.2019	0	0	47.968

Nach Aufdeckung der stillen Reserven und unter Berücksichtigung von passiven latenten Steuern ergaben sich die folgenden Geschäfts- oder Firmenwerte und passiven Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung.

Geschäfts- oder Firmenwerte	SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen	Gesamt
	T€	T€
Anschaffungskosten
1.1.2020	30.485	30.485
Zugänge	0	0
Abgänge	0	0
31.12.2020	30.485	30.485
Abschreibungen
1.1.2020	15.227	15.227
Zugänge	1.524	1.524
Abgänge	0	0
31.12.2020	16.751	16.751
Nettobuchwerte
31.12.2020	13.734	13.734
31.12.2019	15.258	15.258

Aus der Erstkonsolidierung der S & Z Entertainment Objekt 3 GmbH und der S & Z Entertainment Objekt 4 GmbH in 2017 resultierte ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 15. Dieser wird über 5 Jahre erfolgswirksam aufgelöst. Von 2017 bis 2020 wurden entsprechend jeweils T€ 3 innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge erfasst, so dass zum 31. Dezember 2020 ein Betrag in Höhe von T€ 3 in der Konzernbilanz ausgewiesen wird.

Sonstige Konsolidierungsgrundsätze

Der Abschlussstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Jahresabschlüsse entspricht dem Abschlussstichtag der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, dem 31. Dezember 2020.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wurden eliminiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind Erlöse und sonstige Erträge aus konzerninternen Leistungsabrechnungen mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet worden.

Eine Zwischenergebniseliminierung erfolgte aufgrund der Geschäftstätigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen nicht, da Zwischengewinne nicht entstehen bzw. von untergeordneter Bedeutung sind. Eine grundsätzliche Ausnahme hiervon bildet die Eliminierung von Veräußerungsgewinnen aus konzerninternen Verkäufen von Konzerngesellschaften.

Da keine Ergebnisabführungsverträge vorliegen, wurden für die Konzerngesellschaften die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag auf Basis der Einzelabschlüsse berechnet. Die Berücksichtigung von latenten Steuern gemäß § 274 HGB erfolgte für unterschiedliche Wertansätze in der Handels- und Steuerbilanz sowie Verlustvorträge.

Darüber hinaus wurden latente Steuern gemäß § 306 HGB bei temporären Differenzen, die aus Konsolidierungsmaßnahmen, insbesondere der Neubewertung im Rahmen der Erstkonsolidierung resultieren, gebildet. Die Bewertung erfolgt mit dem zukünftig zu erwartenden unternehmensindividuellen Steuersatz.

In der Konzernbilanz ist für nicht der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH direkt oder indirekt zuzurechnende Anteile an einbezogenen Tochter- bzw. Enkelgesellschaften ein Ausgleichsposten für die Anteile der konzernfremden Gesellschafter gebildet worden. Dieser Ausgleichsposten entspricht dem Anteil der konzernfremden Gesellschafter am anteiligen, neubewerteten Eigenkapital. Der Ausgleichsposten setzt sich wie folgt zusammen:

	Minderheitsanteil	31.12.2020	31.12.2019
	%	T€	T€
Meine Krone GmbH, Coesfeld	15 %	-12	0
S & A Entertainment Koblenz GmbH, Zossen	50 %	-473	-321
S & E Entertainment Dorsten GmbH, Zossen	50 %	-460	-414
S & F Entertainment Bochum GmbH, Zossen ^*	0 %	0	-5
		-945	-740

^* Im Vorjahr betrug der Anteil der Minderheiten 1 %.

IV. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Immaterielle Vermögengegenstände

Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen berücksichtigen den technischen und wirtschaftlichen Wertverzehr. Die betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer der immateriellen Vermögensgegenstände beläuft sich auf bis zu 11 Jahre.

Selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Herstellungskosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen berücksichtigen den technischen und wirtschaftlichen Werteverzehr und werden über ihre voraussichtliche betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer von in der Regel 15 Jahren entsprechend linear abgeschrieben.

Die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten immateriellen stillen Reserven und die Geschäfts- oder Firmenwerte werden wie folgt abgeschrieben:

• Miet- und Pachtrechte	durchschnittlich 20 Jahre
• Geschäfts- oder Firmenwerte	20 Jahre

Die Abschreibung der Miet- und Pachtrechte erfolgt über die Mietvertragslaufzeit, die im Durchschnitt 20 Jahre beträgt. Da die Geschäfts- oder Firmenwerte des SGE Konzerns eng verbunden mit den Miet- und Pachtrechten sind, werden die Geschäfts- oder Firmenwerte ebenfalls über 20 Jahre abgeschrieben.

Die politische und rechtliche Entwicklung im Bereich der Unterhaltungsautomatenbranche in der Bundesrepublik Deutschland zeigt wie im Vorjahr weitere Auswirkungen. Da der unveränderte Weiterbetrieb diverser Entertainmentcenter ab dem Jahr 2021 derzeit als unsicher einzustufen ist, wurden teilweise in Vorjahren sowie im laufenden Geschäftsjahr die Nutzungsdauer der immateriellen Vermögensgegenstände, insbesondere die der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände sowie der Miet-/Pachtrechte aus der Erstkonsolidierung, bis zum 31. Dezember 2020 bzw. bis zum 30. Juni 2021 oder der Abschreibungsverlauf angepasst.

Bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigen beizulegenden Wert vorgenommen.

Sachanlagen

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear vorgenommen und berücksichtigen den technischen und wirtschaftlichen Werteverzehr.

Die betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens beläuft sich im Einzelnen für:

• Bauten, Bauten auf fremden Grundstücken und Einbauten	4 - 16 Jahre
• Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 - 10 Jahre

Die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten materiellen stillen Reserven werden wie folgt abgeschrieben:

• Einbauten	10 Jahre
• Betriebs- und Geschäftsausstattung	10 Jahre
• Geräte und Vernetzung	5 Jahre
• Geringwertige Wirtschaftsgüter	5 Jahre

Aus Vereinfachungs- und unter Wesentlichkeitsaspekten werden abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Anschaffungskosten € 800,00 nicht übersteigen, im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben.

Vorräte

In den Vorräten werden Waren sowie geleistete Anzahlungen mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände sowie flüssige Mittel werden mit dem Nennwert bewertet. Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind die erkennbaren Risiken durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Für Ausgaben, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen, werden aktive Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Rückstellungen

Bei der Bemessung der Rückstellungen wird allen erkennbaren bilanzierungspflichtigen Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung getragen. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungs- und Sachleistungsverpflichtungen abzudecken.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Marktzins entsprechend der Veröffentlichung der Deutschen Bundesbank abgezinst. Mögliche Preis- und Kostensteigerungen sind bei der Ermittlung der Rückstellungen entsprechend berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern

Die Berücksichtigung von latenten Steuern gemäß § 274 HGB erfolgte für unterschiedliche Wertansätze in der Handels- und Steuerbilanz sowie Verlustvorträge. Darüber hinaus wurden latente Steuern gemäß § 306 HGB bei temporären Differenzen, die aus Konsolidierungsmaßnahmen, insbesondere der Neubewertung im Rahmen der Erstkonsolidierung, resultieren, gebildet. Die Bewertung erfolgt mit dem zukünftig zu erwartenden unternehmensindividuellen Steuersatz.

Haftungsverhältnisse

Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem zum Bilanzstichtag ermittelten Haftungsumfang.

V. KONZERNBILANZ

Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung der in der Bilanz zusammengestellten Posten des Anlagevermögens sind im Anlagespiegel, als Anlage zu diesem Anhang, dargestellt.

Die teilweise Verkürzung der Abschreibungsdauern bzw. Anpassung der Abschreibungsverläufe aufgrund der politischen und rechtlichen Entwicklung im Bereich der Unterhaltungsautomatenwirtschaft in Deutschland führte zu einer Erhöhung der aufwand wirksamen Abschreibungen im Bereich der immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 6.955 (Vorjahr T€ 3.060) im Vergleich zu den originären Abschreibungswerten.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände enthalten, wie im Vorjahr, keine außerplanmäßigen Abschreibungen.

Der SGE Konzern hat im Konzernabschluss das Aktivierungswahlrecht nach § 248 Abs. 2 HGB in Anspruch genommen und eigene Entwicklungskosten sowie zugehörige fremdbezogene Entwicklungsleistungen für IT-Anwendungen in Höhe von T€ 1.654 aktiviert. Im Geschäftsjahr 2020 wurden Entwicklungskosten in Höhe von T€ 988 aktiviert. Insgesamt sind im Geschäftsjahr 2020 Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von T€ 988 (Vorjahr T€ 673) angefallen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, wie im Vorjahr, innerhalb eines Jahres fällig.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen kurzfristige Kontokorrentforderungen gegen fremde Dritte und nahestehende Unternehmen und Personen sowie Steuerforderungen. Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 172 (Vorjahr T€ 159) eine Restlaufzeit von über einem Jahr.

An Gesellschafter ausschüttbare Beträge

Zum 31. Dezember 2020 steht ein Betrag von T€ 118.866 zur Gewinnausschüttung an die Gesellschafter der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH zur Verfügung.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Wiederherstellungsverpflichtungen und für drohende Verluste aus langfristigen Verträgen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember 2020 nach ihrer Fristigkeit wie folgt zusammen:

		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag 31.12.2020	bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahre	von mehr als fünf Jahre
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1	1	0	0
Vorjahreswerte	1	1	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.156	4.156	0	0
Vorjahreswerte	4.983	4.983	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	5.290	5.290	0	0
Vorjahreswerte	6.799	6.799	0	0
	9.447	9.447	0	0
Vorjahreswerte	11.783	11.783	0	0

Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Vergnügungssteuer.

Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert.

Latente Steuern

Latente Steueransprüche (aktive latente Steuern) und latente Steuerverbindlichkeiten (passive latente Steuern) sind die erwarteten Steuerbe- bzw. -entlastungen aus den Differenzen der Buchwerte von Vermögensgegenständen und Schulden im Konzernabschluss und den Wertansätzen bei der steuerlichen Ermittlung des zu versteuernden Einkommens.

Zum 31. Dezember 2020 ergibt sich ein passiver Überhang, der sich wie folgt zusammensetzt:

	31.12.2020	31.12.2019	Veränderung
	T€	T€
Passive latente Steuern aus
- Immateriellen Vermögensgegenständen	-5.369	-11.625	-6.256
- Übrige Aktiva	-12	-49	28
	-5,381	-11.674	6.293
Aktive latente Steuern aus
- Verlustvorträgen	822	297	525
- Sachanlagen	1.169	1.073	96
- Rückstellungen	2.471	2.259	212
	4.462	3.629	833
	-919	-8.045	7.126

VI. KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt und enthalten im Wesentlichen Erlöse aus Kassierungen und sonstige Erlöse aus dem Betrieb von Entertainmentcentern.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie aus Anlagenabgängen.

Auf aperiodische Posten entfällt ein Betrag von T€ 1.972 (Vorjahr T€ 1.715). Hierin enthalten sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, aus abgeschriebenen Forderungen und aus Anlagenabgängen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus Währungsdifferenzen in Höhe von T€ 6 (Vorjahr T€ 10) enthalten.

Personalaufwand

In den Aufwendungen für Sozialabgaben werden Erstattungsbeträge zur Sozialversicherung von der Bundesagentur für Arbeit (KUG) saldiert ausgewiesen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Wesentlichen die Betriebskosten für die Entertainmentcenter enthalten.

Auf aperiodische Posten entfällt ein Betrag von T€ 1.977 (Vorjahr T€ 358). Hierin enthalten sind im Wesentlichen die Verluste aus Anlagenabgängen, Aufwendungen aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen von Forderungen sowie Aufwendungen aus Miet- und Nebenkostenabrechnungen aus Vorjahren.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
Laufender Steueraufwand (-) / Steuerertrag (+)	246	5.016
Aufwand (-) / Ertrag (+) aus latenten Steuern	-7.127	-5.407
Periodenfremder Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-)	-1.061	25
	-7.942	-366

Im Geschäftsjahr 2020 betrug der Körperschaftsteuersatz 15,00 % zuzüglich des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,50 % der Körperschaftsteuerbelastung. Daraus resultierte ein effektiver Körperschaftsteuersatz von 15,82 %. Unter Berücksichtigung der nicht abzugsfähigen Gewerbesteuer ergibt sich somit ein kombinierter Steuersatz von 24,57 % (Vorjahr 23,00 %).

VII. NACHTRAGSBERICHT

Die pandemiebedingten Schließungen der Entertainmentcenter des SGE Konzerns wirken sich auch über den Bilanzstichtag hinaus massiv auf die Geschäftstätigkeit der Gesellschaften des SGE Konzerns aus. So sind gegenwärtig (d. h. zum Datum dieser Lageberichterstattung) weiterhin sämtliche Spielstätten des SGE Konzerns geschlossen. Infolgedessen sind nach wie vor wesentliche Umsatzerlöse und Liquiditätszuflüsse nicht mehr gegeben, so dass sich die Liquiditäts- und Finanzierungssituation weiterhin als komplex und herausfordernd darstellt. Daher werden neben der gezielten Nutzung bestehender Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten auch die Möglichkeiten zum Bezug staatlicher Förder- und Finanzierungsprogramme intensiv geprüft und in Betracht gezogen. Weiterhin werden sämtliche Kostenpositionen fortlaufend und konsequent hinsichtlich möglicher Senkungspotentiale bewertet, um die damit verbundenen Liquiditätsabflüsse zu reduzieren. Der Grad der negativen Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hängt maßgeblich von der Dauer der behördlich verordneten Standortschließungen ab.

Nachdem sich zum Ende des Jahres 2020 ein Höchstwert an Neuinfektionen in Deutschland eingestellt hatte, reduzierte sich die sog. 7-Tages-Inzidenz, welche das Covid-19-Infektionsgeschehen abbildet, bis Ende Februar 2021 wieder deutlich und hat sich auf einen Wert von ca. 60 bis 65 stabilisiert. Auf Grundlage dieser positiven Entwicklung wurde im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März 2021 ein grundlegendes Konzept mit detaillierten Öffnungsschritten für die vom Lockdown betroffenen öffentlichen Einrichtungen und privaten Wirtschaftsbetriebe beschlossen. Grundsätzliche Voraussetzung für schrittweise Öffnungen ist das Unterschreiten bestimmter Inzidenzwerte (insbesondere eine stabile 7-Tages-Inzidenz von unter 50).

Mit Blick auf die positive Entwicklung der Inzidenzwerte in den letzten Wochen in Verbindung mit der sukzessiv steigenden Quote an geimpften Mitmenschen ist der SGE Konzern zuversichtlich, seine Entertainmentcenter in absehbarer Zeit, d. h. in spätestens einigen Wochen, wieder öffnen zu können. Die für eine Wiedereröffnung definierten Abstands- und Hygienekonzepte wurden in den letzten Wochen nochmals verfeinert und umgesetzt, so dass die Gesellschaften des SGE Konzerns bestmöglich vorbereitet sind.

Darüber hinaus sind keine weiteren wesentlichen Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten ist.

VIII. SONSTIGE ANGABEN

Haftungsverhältnisse

Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2020	31.12.2019
	T€	T€
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften
gegenüber Kreditinstituten	1.428	2.424
gegenüber Leasinggesellschaften	287	1.175
	1.715	3.599

Die Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften bestehen vollumfänglich für Verpflichtungen nahestehender Unternehmen. Die Bürgschaften wurden gewährt, um diesen Gesellschaften die Möglichkeit der Finanzierung gemäß den vorteilhaften Konditionen des SGE Konzerns zu eröffnen. Das grundsätzliche Risiko der Haftungsverhältnisse besteht in der Inanspruchnahme, wobei zum Bilanzstichtag keine konkreten Anhaltspunkte für eine Inanspruchnahme gesehen werden, da diese Gesellschaften ihren eigenen Verpflichtungen vertragskonform nachkommen.

Außerbilanzielle Geschäfte

Der SGE Konzern hat Leasingverträge über Einrichtungen, Geräte und Kraftfahrzeuge zum 31. Dezember 2020 in folgendem Umfang abgeschlossen:

	Liquiditätsvorteil im Zugangszeitpunkt	Liquiditätsabfluss
	T€	T€
Geschäftsjahr 2017	10	1
Geschäftsjahr 2018	0	3
Geschäftsjahr 2019	104	5
Geschäftsjahr 2020	0	24
	114	33
Geschäftsjahr 2021		23
Geschäftsjahr 2022		8
		31
		64

Vorteil des Leasings von Anlagevermögen ist, dass im Zeitpunkt des Zugangs (Leasingbeginn) die eigene Liquidität nicht beansprucht wird, bzw. bei Sale-and-Lease- back-Verträgen Liquidität freigesetzt wird, und somit für andere Unternehmenszwecke zur Verfügung ist. Zusätzlich ist der SGE Konzern in der Lage in kürzeren Zeitzyklen neue, aktuelle Vermögensgegenstände, insbesondere Geldgewinnspielgeräte, einsetzen zu können.

Nachteilig kann sich auswirken, dass die zukünftigen Leasingraten, im Gegensatz zu zahlungsunwirksamen Abschreibungen, zu einem Liquiditätsabfluss in späteren Jahren führen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich zum 31. Dezember 2020 nach ihrer Fälligkeit wie folgt zusammen:

	bis 1 Jahr	1 bis 5 Jahre	über 5 Jahre
	T€	T€
Mietverträge	27.495	45,352	10.741
	27.495	45.352	10.741

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beruhen auf langfristigen Mietverhältnissen für Entertainmentcenter sowie Büroräume und aus Mietverträgen für Geldgewinnspielgeräte und Spielesoftware.

Gesamthonorare des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2020 wurde von unserem Abschlussprüfer für Abschlussprüfungsleistungen T€ 121 berechnet.

Mitarbeiter

Der SGE Konzern beschäftigte im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 7 Mitarbeiter (Vorjahr 6).

Übrige Angaben

Als Geschäftsführer der Muttergesellschaft bestellt ist:

•	Frau Katarzyna Großer, Kauffrau, Rosendahl

Die SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH macht bezüglich der Angabe der Geschäftsführerbezüge von der Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch.

Die Geschäftsführung wird der Gesellschafterversammlung vorschlagen, den Bilanzgewinn der Muttergesellschaft auf neue Rechnung vorzutragen.

Zossen, den 8. März 2021

Katarzyna Großer

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2020	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	10.839.792,11	1.124.189,56	0,00	11.963.981,67
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	181.957.996,12	55.545,00	7.158.617,51	174.854.923,61
3. Geschäfts- oder Firmenwert	30.710.300,29	0,00	0,00	30.710.300,29
	223.508.088,52	1.179.734,56	7.158.617,51	217.529.205,57
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	25.270.368,01	1.108.825,50	2.582.417,70	23.796.775,81
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	43.062.161,52	894.303,15	9.106.802,55	34.849.662,12
	68.332.529,53	2.003.128,65	11.689.220,25	58.646.437,93
III. FINANZANLAGEN
1. Geleistete Anzahlungen	0,00	3.058.000,00	0,00	3.058.000,00
	0,00	3.058.000,00	0,00	3.058.000,00
	291.840.618,05	6.240.863,21	18.847.837,76	279.233.643,50

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2020	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	8.397.878,19	1.427.934,96	0,00	9.825.813,15
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	133.879.423,79	28.606.217,48	7.155.903,51	155.329.737,76
3. Geschäfts- oder Firmenwert	15.452.709,29	1.524.247,00	0,00	16.976.956,29 .
	157.730.011,27	31.558.399,44	7.155.903,51	182.132.507,20
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	23.354.448,02	744.810,50	2.582.339,70	21.516.918,82
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	28.358.312,53	5.061.529,15	6.027.796,55	27.392.045,13
	51.712.760,55	5.806.339,65	8.610.136,25	48.908.963,95
III. FINANZANLAGEN
1. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	209.442.771,82	37.364.739,09	15.766.039,76	231.041.471,15

	NETTOBUCHWERTE
	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.138.168,52	2.441.913,92
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19.525.185,85	48.078.572,33
3. Geschäfts- oder Firmenwert	13.733.344,00	15.257.591,00
	35.396.698,37	65.778.077,25
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.279.856,99	1.915.919,99
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.457.616,99	14.703.848,99
	9.737.473,98	16.619.768,98
III. FINANZANLAGEN
1. Geleistete Anzahlungen	3.058.000,00	0,00
	3.058.000,00	0,00
	48.192.172,35	82.397.846,23

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2020

	2020
	EUR
Periodenergebnis (Konzernjahresfehlbetrag-/überschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-29.811.924,13
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	37.367.453,09
+ Zunahme der sonstigen Rückstellungen	1.676.098,32
- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-5.887.729,13
+ / - Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)	535.683,47
- / + Abnahme /Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva (die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind)	-2.436.783,61
+ / - Verlust/Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	325.756,50
- Zinsergebnis	-435.242,74
- Ertragsteuerergebnis (ohne latente Steuern)	-814.808,76
+ Ertragsteuererstattungen	4.291.400,09
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	4.809.903,10
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.179.734,56
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	2.753.327,50
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.003.128,65
- Auszahlungen für zukünftige Zugänge zum Konsolidierungskreis	-3.058.000,00
+ Erhaltene Zinsen	756.921,80
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit	-2.730.613,91
- Auszahlungen an Unternehmenseigner sowie nahestehende Personen	-14.000.000,00
- Einzahlungen im Zusammenhang mit finanziellen Forderungen und
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, verbundenen und nahestehenden Unternehmen	1.244.300,47
- Gezahlte Zinsen	-61.650,60
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-12.817.350,13
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-10.738.060,94
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	31.891.951,76
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	21.153.890,82
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode
+ Kassenbestand	8.763.332,83
+ Guthaben bei Kreditinstituten	12.391.599,66
- Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	-1.041,67
	21.153.890,82

Konzern-Eigenkapitalspiegel Geschäftsjahr 2020

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
Vorjahr	Gezeichnetes Kapital	Gewinnvortrag	Konzernjahresfehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31. Dezember 2018	10.000.000,00	87.154.119,07	0,00	97.154.119,07
Gewinnausschüttung	0,00	-5.000.000,00	0,00	-5.000.000,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag		0,00	-2.675.928,19	-2.675.928,19
Stand am 31. Dezember 2019	10.000.000,00	82.154.119,07	-2.675.928,19	89.478.190,88

	Nicht beherrschende Anteile
Vorjahr	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Verluste	Eigenkapital	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31. Dezember 2018	-722.403,48	0,00	-722.403,48	96.431.715,59
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	0,00	-5.000.000,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	3.750,00	3.750,00	3.750,00
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	0,00	-20.574,93	-20.574,93	-2.696.503,12
Stand am 31. Dezember 2019	-722.403,48	-16.824,93	-739.228,41	88.738.962,47

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
Aktuelles Jahr	Gezeichnetes Kapital	Gewinnvortrag	Konzernjahresfehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31. Dezember 2019	10.000.000,00	79.478.190,88	0,00	89.478.190,88
Gewinnausschüttung	0,00	-14.000.000,00	0,00	-14.000.000,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	-6.305,98	0,00	-6.305,98
Konzernjahresfehlbetrag		0,00	-29.601.311,90	-29.601.311,90
Stand am 31. Dezember 2020	10.000.000,00	65.471.884,90	-29.601.311,90	45.870.573,00

	Nicht beherrschende Anteile
Aktuelles Jahr	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Verluste	Eigenkapital	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 31. Dezember 2019	-739.228,41	0,00	-739.228,41	88.738.962,47
Gewinnausschüttung	0,00	0,00	0,00	-14.000.000,00
Änderungen des Konsolidierungskreises	5.026,59	0,00	5.026,59	-1.279,39
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-210.612,23	-210.612,23	-29.811.924,13
Stand am 31. Dezember 2020	-734.201,82	-210.612,23	-944.814,05	44.925.758,95

Zossen, den 8. März 2021

Katarzyna Großer

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell

Das Kerngeschäft der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen (nachfolgend auch kurz: SGE Konzern), ist das Betreiben von Entertainmentcentern in ganz Deutschland. In den vergangenen Jahren haben wir unsere Standorte zu modernen Entertainmentcentern ausgebaut, deren vielfältiges Angebot und moderne Ausgestaltung in der gesamten Branche Maßstäbe setzen.

Unter den Marken Spielstation und Spielstube betreiben wir derzeitig Entertainmentcenter an 139 Standorten (überwiegend mit Mehrfachkonzessionen) in der gesamten Bundesrepublik Deutschland.

Die Begründung der Verpflichtung zur Erstellung eines Konzernabschlusses entstand im Jahr 2009. Die folgenden Gesellschaften werden für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 in diesem Konzernabschluss zusammengefasst:

• Muttergesellschaft:

•	SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen

• Tochtergesellschaften (Anteil 100,0 %):

•	SFW Organisations- und Unternehmensberatungs-GmbH, Zossen
•	S & Z Entertainment Objekt 3 GmbH, Zossen
•	S & Z Entertainment Objekt 4 GmbH, Zossen
•	S & Z Entertainment Objekt 6 GmbH, Zossen

• Tochtergesellschaften (Anteil < 100,0 %):

•	Meine Krone GmbH, Coesfeld (85,0 %)

• Enkelgesellschaften (Anteil 100,0 %):

•	S & LB Entertainment Oberhausen GmbH, Zossen
•	S & F Entertainment Bochum GmbH, Zossen

• Enkelgesellschaften (Anteil < 100,0 %):

•	S & A Entertainment Koblenz GmbH, Zossen (50,0 %)
•	S & E Entertainment Dorsten GmbH, Zossen (50,0 %)

Mit Anteilskaufvertrag vom 7. Dezember 2020 hat die SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen, sämtliche Geschäftsanteile an der SG Spielstation 8 GmbH, Zossen (vormals: KWK GmbH, Goch), mit Ausnahme der selbst gehaltenen Anteile erworben. Wirtschaftlicher Übertragungsstichtag war hierbei der 1. Januar 2021, so dass der bereits in 2020 gezahlte Grundkaufpreis einschließlich Anschaffungsnebenkosten in der Bilanz zum 31. Dezember 2020 in den geleisteten Anzahlungen auf Finanzanlagen ausgewiesen wurde.

1.2 Leistungsindikatoren (Steuerungssystem)

Wir haben uns mit unserem Entertainmentangebot optimal in der Entertainmentbranche positioniert. Die Standorte unserer Entertainmentcenter verbunden mit langfristigen Mietverträgen stellen das Fundament unserer positiven Geschäftsentwicklung dar. Um unser Angebot stetig zu optimieren und auf die Kundenwünsche auszurichten, sind wir in enger Abstimmung mit Herstellern von Geldgewinnspielgeräten. Die moderne Ausgestaltung unserer Entertainmentcenter verbunden mit einem hervorragenden Service steigern das Wohlbefinden unserer Gäste und damit die Treue zu unserer Unternehmensgruppe.

Der SGE Konzern wird im Wesentlichen über die finanziellen Kennzahlen Umsatzerlöse, Erlöse pro Geldspielgerät und Monat, Ergebnis vor Steuern und operativer Cashflow gesteuert. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden, wie im Vorjahr, nicht für die interne Steuerung herangezogen.

1.3 Forschung und Entwicklung

Der SGE Konzern betreibt Forschung und Entwicklung ausschließlich im Rahmen von IT- und Softwareentwicklungen. Im Geschäftsjahr 2020 sind Entwicklungskosten für die Entwicklung eines Social Online Casinos in Höhe von € 1,0 Mio. angefallen (davon € 0,2 Mio. aktivierte Eigenleistungen und € 0,8 Mio. bezogene Fremdleistungen), welche vollständig aktiviert wurden. Forschungskosten sind in 2020 nicht angefallen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Rahmenbedingungen

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Unterhaltungsautomatenbranche waren im Jahr 2020 maßgeblich durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geprägt. Hierbei sind an erster Stelle die behördlich angeordneten Betriebsschließungen zu nennen. Darüber hinaus haben sich auch in 2020 die gesetzlichen Regelungen des Glückspielstaatsvertrages und der Spielverordnung auf die Geschäftstätigkeit der Unterhaltungsautomatenbranche ausgewirkt.

Die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen sowie der Spielhallenmarkt im Speziellen standen im Jahr 2020 deutlich unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Die Umsetzung der weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben sich massiv auf die Konjunktur sowie den Betrieb von Spielhallen in Deutschland ausgewirkt. Infolge der behördlich angeordneten Schließungen mussten Spielhallen im gesamten Bundesgebiet im Jahr 2020 insgesamt für einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten vollständig schließen.

Die 1. Schließungsphase begann hierbei mit der flächendeckenden Schließungsanordnung Mitte März 2020 und endete weitestgehend Mitte bis Ende Mai 2020, wobei die einzelnen Bundesländer unterschiedliche Wiedereröffnungsstrategien umgesetzt haben. Während die Spielhallen im Saarland bereits Anfang Mai 2020 öffnen durften, erfolgten die Wiedereröffnungen in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen erst Ende Mai 2020. Grundsätzlich war die Wiedereröffnung von Spielhallen mit unterschiedlichen Auflagen zum Infektionsschutz verbunden, wie u. a. das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und die Einhaltung weiterer Hygiene- und Abstandsregelungen. Aufgrund der im Herbst 2020 deutlich gestiegenen Infektionszahlen mussten ab dem 2. November 2020 wieder alle Spielhallenstandorte in Deutschland geschlossen werden. Diese 2. Schließungsphase dauert gegenwärtig noch an.

Die behördlichen Schließungen und ergänzenden Hygiene-Maßnahmen infolge der Corona-Pandemie haben die Spielhallenbranche in 2020 hart getroffen. Der Rückgang der Umsatzerlöse ist dabei mit bis zu 50 % zu beziffern (ifo-Studie, Vieweg 2020). Während der Schließungsphasen war und ist es den Betreibern von Spielhallen vielfach nicht bzw. höchstens in geringem Umfang möglich, Umsatzerlöse und Liquiditätszuflüsse zu generieren, so dass hieraus für viele Betreiberunternehmen enorme wirtschaftliche Folgen negativer Art resultieren. Zur zumindest anteiligen Kompensation der massiven wirtschaftlichen Schäden, die aus den Schließungen resultieren, hat die Bundesregierung in 2020 unterschiedliche Förder- und Finanzierungsprogramme aufgelegt und bestehende Unterstützungsleistungen, wie z. B. das Kurzarbeitergeld, ausgeweitet. So wurden u. a. die sog. November- und Dezemberhilfen zur Erstattung von Umsatzausfällen geschaffen.

Neben den Folgen der Corona-Pandemie wirkten sich auch die gesetzlichen Regelungen des Glückspielstaatsvertrages und der Spielverordnung weiterhin auf die Spielhallenbranche aus.

Seit dem Auslaufen der Übergangsfristen des bestehenden Glücksspielstaatsvertrages (GlüStV) im Jahr 2017 hat es vielerorts einen spürbaren Abbau an Geldspielgeräten (GSG) im Spielhallenmarkt gegeben. Laut der ifo-Studie fand in den Jahren 2017 bis 2019 im Markt eine Reduzierung um insgesamt ca. 44.000 GSG statt (Bestand Ende 2019: ca. 220.000 GSG). Der deutliche Rückgang in 2019 um ca. 22.000 GSG begründet sich dabei ca. hälftig im Abbau von GSG im Bereich der Gastronomieaufstellung, da hier seit dem 11. November 2019 je Gaststättenbetrieb lediglich noch maximal zwei Geräte erlaubt sind (zuvor maximal drei Geräte). Der Gesamtbestand an aufgestellten Geldspielgeräten wird sich infolge der betriebswirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf die Branchenunternehmen sowie infolge der gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Ende 2020 weiter verringert haben.

Der Abbau an Geldspielgeräten konnte in den Jahren 2017 und 2018 zunächst noch durch eine steigende Auslastung des verbliebenen Angebots kompensiert werden. Im Laufe des Jahres 2018 waren jedoch aufgrund der (spätestens zum 11. November 2018) zwingend vorgeschriebenen Aufstellung der neuen Gerätegeneration nach Technischer Richtlinie 5 (TR 5) Umsatzeinbußen unvermeidlich. Geldspielgeräte, deren Bauart vor dem 10. Februar 2016 zugelassen wurde, durften mit Ablauf der Übergangsfrist ab dem 11. November 2018 nicht mehr betrieben werden. Der Gesetzgeber verfolgt mit den Änderungen im Wesentlichen Ziele des Spieler- und Jugendschutzes, u. a. eine Verringerung der Spielanreize durch ein Absenken der maximalen Gewinnsumme von zuvor 500 € auf 400 € pro Stunde und der Summe der maximalen Verluste von zuvor 80 € auf 60 € pro Stunde.

Im Ergebnis verzeichnete die Unterhaltungsautomatenwirtschaft bereits in 2018, jedoch noch deutlicher in 2019 einen Rückgang in den Umsatzerlösen im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr. Die Nettoerlöse der Aufstellunternehmen betrugen in 2019 ca. € 5.000 Mio. (im Vergleich zu € 5.680 Mio. in 2018). Der Umsatzeinbruch in 2019 begründet sich laut ifo-Institut in 2019 maßgeblich in der Umstellung der Geräte auf die TR 5. Für 2020 wird der Umsatzrückgang mit bis zu 50 % beziffert, der insbesondere aus den wirtschaftlichen Auswirkungen der coronabedingten Betriebsschließungen in 2020 resultiert.

Nach ausführlichen Verhandlungen zur Neuregulierung des Glücksspielmarktes zwischen den Staatskanzleien der Bundesländer in den vorangegangenen Monaten und Jahren hat die Ministerpräsidentenkonferenz am 12. März 2020 dem Entwurf eines Glückspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) zugestimmt. Der GlüStV 2021 wurde von den Regierungschefs aller Bundesländer unterzeichnet und die Notifizierung, der Abgleich mit EU-Recht und den Grundsätzen des europäischen Binnenmarktes, erfolgreich abgeschlossen. Im nächsten Schritt ist der GlüStV 2021 von den Bundesländern zu ratifizieren sowie durch die einzelnen Bundesländer in jeweils eigenen Landesgesetzen umzusetzen. Zum 31. Dezember 2020 war dieser Schritt jedoch noch von keinem Bundesland abschließend realisiert. Angesichts des Auslaufens des derzeitigen Glückspielstaatsvertrages zum 30. Juni 2021 ist seitens der Bundesländer eine Umsetzung im 1. Halbjahr 2021 angestrebt und wird höchstwahrscheinlich rechtzeitig und erfolgreich durchgeführt werden.

Der GlüStV 2021 beinhaltet grundsätzlich weiterhin die bereits kodifizierten quantitativen Parameter der Spielhallenregulierung, insbesondere in Form der Mindestabstandsregeln und des Verbots von Mehrfachkonzessionen. Die Bundesländer können in ihren Landesgesetzen jedoch über die sog. Öffnungsklausel (§ 29 Abs. 4) eine befristete Ausnahme für bis zu drei Konzessionen (= 36 GSG) in einem baulichen Verbund ermöglichen, sofern der Spielhallenbetreiber u. a. die regelmäßige Zertifizierung durch eine anerkannte Prüfstelle und die besondere Schulung des Personals nachweist. Die Spielhallenbranche zeigt sich optimistisch, dass diverse Bundesländer in ihren Landesgesetzen die Öffnungsklausel berücksichtigen werden.

Durch den GlüStV wird sich das Angebot an Spielhallen bzw. an aufgestellten GSG in 2021 nochmals deutlich reduzieren. Aufgrund der noch nicht abschließend beurteilbaren Umsetzung des GlüStV in den Bundesländern ist eine konkrete Schätzung des Rückgangs an GSG im Spielhallenmarkt gegenwärtig noch nicht verlässlich möglich.

2.2 Geschäftsverlauf

Die dargestellten Rahmenbedingungen - insbesondere die coronabedingten Schließungsverfügungen für die Spielhallenstandorte - hatten einen unmittelbaren, negativen Einfluss auf den Geschäftsverlauf des SGE Konzerns im Jahr 2020.

Infolge der behördlich veranlassten Schließungen mussten während der 1. Schließungsphase sämtliche Entertainmentcenter des SGE Konzerns zwischen Mitte März 2020 bis längstens Ende Mai 2020 (je nach Bundesland) geschlossen werden. Die 2. Schließungsphase begann am 2. November 2020 und reicht über den Bilanzstichtag hinaus gegenwärtig noch bis in das Jahr 2021. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2020 waren die Spielhallenstandorte der Konzerngesellschaften somit über einen Zeitraum von ca. vier bis fünf Monaten vollständig geschlossen.

Unmittelbar mit Beginn der 1. Schließungsphase haben die Gesellschaften des SGE Konzerns in Zusammenarbeit mit ihren Servicedienstleistern damit begonnen, Strategien zu erarbeiten, die eine angemessene und zielorientierte Begegnung der entstandenen betrieblichen Herausforderungen in operativer und kaufmännischer Sicht zum Ziel hatten.

In operativer Hinsicht sind hier im Wesentlichen die Erarbeitung und Umsetzung von angemessenen Abstands- und Hygienemaßnahmen sowie die Sicherstellung des grundsätzlichen Infektionsschutzes in den Spielstätten zu nennen. Für die Zwecke wurden umfassende Investitionen u. a. durch bauliche Maßnahmen in den Entertainmentcentern getätigt sowie das Personal unserer Servicedienstleister gezielt hinsichtlich der hygienischen Auflagen und daraus resultierender Aufgaben geschult. Um schnell auf Entwicklungen zu reagieren, wurde zudem ein engmaschiges Monitoring des aktuellen politischen Geschehens rund um die Corona-Pandemie implementiert. Zudem erfolgte eine gezielte und systematische Kommunikation der wirtschaftlichen Lage und der erarbeiteten Abstands- und Hygienekonzepte an politische Entscheidungsträger sowie ein enger Austausch mit den organisierten Branchenverbänden. Durch die erfolgreiche Umsetzung dieser operativen Maßnahmen war es den Gesellschaften des SGE Konzerns möglich, eine frühestmögliche Wiedereröffnung mitgestalten zu können und auf die Wiedereröffnung bestmöglich vorbereitet zu sein.

Die zusätzlichen Betriebsauflagen zum Infektionsschutz variierten einerseits stark zwischen den Bundesländern. Andererseits veränderten sich die behördlichen Vorgaben auch im Zeitablauf der Öffnungsphase zwischen Mai und Anfang November 2020 erkennbar. Die betrieblichen Auflagen umfassten dabei u. a. das ausnahmslose Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie Rauch- und Verzehrverbote in den Entertainmentcentern. Die direkten Auswirkungen dieser Auflagen auf das Spielverhalten der Gäste und die Auslastung in den Entertainmentcentern kann zwar nicht unmittelbar quantifiziert werden, jedoch deuten die finanziellen Kennzahlen hier auf erkennbare, negative Auswirkungen hin, so dass sich die Corona-Pandemie auch während der Öffnungsphase maßgeblich auf die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns ausgewirkt hat.

Während der Standortschließungen waren die wesentlichen Umsatzerlöse und Liquiditätszuflüsse des SGE Konzerns nicht mehr gegeben. Sie führten zu einer vollständigen Reduzierung der Kassierungserlöse, die sich erheblich auf die Ergebnis- und Liquiditätssituation durchgeschlagen hat, da die operativen, insbesondere die fixen Kosten nur in bedingtem Maße kurzfristig reduzierbar sind bzw. waren. Entsprechend galt es für die Gesellschaften des SGE Konzerns hierauf in kaufmännischer Hinsicht umgehend zu reagieren. So wurden bereits zu Beginn der 1. Schließungsphase Gespräche und Verhandlungen mit unseren Geschäftspartnern (u. a. mit den Servicedienstleistern und Vermietern) geführt, um Kosten und Liquiditätsabflüsse zu reduzieren und gezielter zu steuern (u. a. durch Stundungen). Mit der 2. Schließungsphase wurden die Verhandlungen mit den Geschäftspartnern nochmals intensiviert. Während des gesamten Geschäftsjahres 2020 lag ein wesentlicher Fokus daher im Finanzierungs- und Liquiditätsmanagement. Übergreifendes Ziel ist dabei, gegenwärtig und auch künftig stets in der Lage zu sein, unseren Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können.

Die in 2020 im Zuge der Corona-Pandemie durch die Bundesregierung aufgelegten Wirtschaftshilfen und Förderprogramme werden durch den SGE Konzern laufend beobachtet und geprüft. Konkret beantragt wurden hier die sog. November- und Dezemberhilfe, welche die in den Monaten November und Dezember 2020 erlittenen Umsatzeinbußen bis zu einer Höhe von maximal 75 % erstatten sollen, wobei die finanzielle Hilfe pro beihilferechtlichen Unternehmensverbund zunächst auf 1,0 Mio. € beschränkt ist. Der SGE Konzern ist hierbei Teil des beihilferechtlichen Unternehmensverbunds "Entertainment" der SCHMIDT.Gruppe, sodass die Konzerngesellschaften jeweils keinen alleinigen Antrag stellen können. Die Beantragung der entsprechenden Wirtschaftshilfen ist extrem voraussetzungsvoll, komplex und mit Unsicherheiten behaftet. Aufgrund der zahlreichen zunächst offenen Fragen zum Beantragungsvorgang und der langwierigen Prüfung der Anträge durch die zuständigen behördlichen Stellen ist dem beihilferechtlichen Unternehmensverbund "Entertainment" der SCHMIDT.Gruppe mit Ausnahme unwesentlicher Kurzarbeitsgelder und der Abschlagszahlung auf die Novemberhilfe weder bis zum Bilanzstichtag noch im Erstellungszeitraum dieses Konzernabschlusses eine finanzielle Förderung durch den Staat beschieden worden oder zugeflossen (siehe hierzu auch die Erläuterungen im Abschnitt 4.3 Prognosebericht).

Neben den pandemiebedingten Folgen wirkten sich in 2020 auch die dargestellten Entwicklungen des Glücksspielstaatsvertrags und seiner Umsetzung sowie der Spielverordnung direkt auf den Geschäftsverlauf aus. Durch Änderung der Spielverordnung dürfen seit dem 11. November 2018 in Deutschland nur noch Geldspielgeräte betrieben werden, die der neuen TR 5 entsprechen. Die neue Gerätegeneration ist für unsere Kunden weiterhin gewöhnungsbedürftig bzw. in Teilen unattraktiver, beispielsweise aufgrund eines verringerten maximalen Gewinns pro Stunde. Die im Vorjahr noch merkliche Auswirkung der TR 5-Umstellung auf die Umsatzerlöse konnte in den ersten Monaten 2020 weiter verringert werden. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen und Betriebsauflagen infolge der Corona-Pandemie ist der isolierte Effekt der Umrüstung auf TR 5 im weiteren Verlauf des Jahres 2020 nicht zu beziffern. Wir sind zuversichtlich, dass sich nach längerer Gewöhnungszeit verbunden mit einem kontinuierlich optimierten Produktmanagement und Kundenservice unserseits sowie zusätzlichen Anstrengungen der Hersteller die Umsätze der neuen Gerätegeneration auch künftig weiter erholen. Wir gehen gleichwohl davon aus, dass die Umsätze aufgrund der Änderung der Spielverordnung nicht mehr das Niveau von vor der Geräteumstellung erreichen werden.

Insbesondere die Umsetzung der mit einzelnen Kommunen vereinbarten sog. "Abschmelzungskonzepte" hat dazu geführt, dass wir auch im Jahr 2020 an einigen Standorten die Anzahl an Geräten in unseren Spielhallen reduzieren mussten. Auf der anderen Seite konnten wir in 2020 zwei neue Entertainmentcenter fertigstellen bzw. eröffnen. Eine direkte positive Wirkung hatte zudem die Novellierung des Niedersächsischen Glücksspielgesetzes, welche die Erlaubnis für den Betrieb einer zweiten Konzession an einem Bestandsstandort vorsieht. Damit konnte an den Standorten des SGE Konzerns im Bundesland Niedersachsen befristet bis zum 30. Juni 2021 eine zweite Konzession in Betrieb genommen werden. Insgesamt hat sich die Anzahl der durch die Gesellschaften des SGE Konzerns durchschnittlich in 2020 aufgestellten Geldspielgeräte im Vergleich zu 2019 leicht um 3 % verringert.

Die in den Vorjahren begonnene Risikovorsorge, insbesondere durch Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften, im Wesentlichen für die Raummietverträge, haben wir auch im Geschäftsjahr 2020 konsequent weiterverfolgt. Ferner haben wir analog zum Vorjahr bei Bedarf die Nutzungsdauer der immateriellen Vermögensgegenstände, insbesondere die der selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände, auf eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2020 bzw. bis zum 30. Juni 2021 verkürzt oder den Abschreibungsverlauf angepasst.

Außerhalb des Kerngeschäfts (Betrieb von Entertainmentcentern) konnte in 2020 die Entwicklung des ersten Social Online Casinos erfolgreich abgeschlossen werden. Mit dem Social Online Casino, welches seit Ende 2020 unter der Marke Kleine Krone online ist, besteht somit ein weiteres Geschäftsfeld innerhalb des SGE Konzerns.

2.3 Ertragslage - Gewinn- und Verlustrechnung

Die Ertragslage vom SGE Konzern ist im Geschäftsjahr 2020 maßgeblich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit für die Konzerngesellschaften verbundenen, mehrmonatigen Standortschließungen geprägt. Der Vergleich mit den Vorjahreswerten ist daher grundsätzlich nur eingeschränkt möglich.

Unsere Umsatzerlöse haben insgesamt um € 47,6 Mio. (31,8 %) auf € 101,9 Mio. abgenommen. Die durchschnittlichen Erlöse je GSG und Monat bewegen sich bezogen auf das Gesamtjahr 2020 entsprechend unter dem Vorjahresniveau. Sofern für die Berechnung des Durchschnittswertes nur der Zeitraum berücksichtigt wird, in dem die Entertainmentcenter geöffnet waren (ca. 8 Monate), liegen die durchschnittlichen Erlöse aus Kassierungen pro GA und Monat um 4,5 % über dem Vorjahr. Diese Entwicklung zeigt deutlich auf, dass unser gutes Angebot durch die Gäste weiterhin stark nachgefragt wird.

Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse wird mit der Aufstellung von Geldspielgeräten erwirtschaftet (Umsatzerlöse aus Kassierungen). Diese Erlöse haben im Vergleich zum Vorjahr um 32,8 % abgenommen. Ursächlich für diesen Rückgang sind im Wesentlichen die pandemiebedingten Schließungen der Entertainmentcenter in 2020.

Die sonstigen Erlöse wurden durch Vermietungen und Weiterberechnungen an Unternehmen im Bereich der Entertainmentbranche und aus dem Handel mit Geldgewinnspielgeräten erwirtschaftet. Diese Erlöse haben im Berichtsjahr um 14,0 % abgenommen, da die Vermietung von Immobilien und Geldspielgeräten sowie der Umfang an Weiterberechnungen zurückgegangen sind.

Die anderen aktivierten Eigenleistungen resultieren aus internen IT-Entwicklungsleistungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Geschäftsjahr um € 0,3 Mio. auf € 2,0 Mio. gesunken und resultieren im Wesentlichen in 2020 aus Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen.

Der Materialaufwand in Höhe von € 4,6 Mio. (Vorjahr € 6,6 Mio.) wird stark durch den unregelmäßigen Handel mit Geldspielgeräten und dem Umfang an Immobilienvermietungen beeinflusst. Um einen aussagefähigen Vergleich mit dem Vorjahr zu ermöglichen, muss sowohl im aktuellen wie auch im Vorjahr der Materialaufwand um den Materialeinsatz neutralisiert werden, die in unmittelbaren Zusammenhang mit den betreffenden Erlösen stehen. Der um diese Sondereinflüsse neutralisierte Materialaufwand blieb im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus Kassierungen nahezu konstant.

Der Personalaufwand ist infolge der höheren Mitarbeiterzahl leicht um € 0,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In Zusammenhang mit den Personalaufwendungen müssen auch Aufwendungen für bezogene Service- und Verwaltungsdienstleistungen in Höhe von € 30,0 Mio. (Vorjahr € 37,0 Mio.), innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen, berücksichtigt werden. Die Abnahme der Service- und Verwaltungsdienstleistungen gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der pandemiebedingten Schließung der Entertainmentcenter und des hierdurch geringeren Abrechnungsvolumens der Dienstleister des SGE Konzerns, da diese durch Kurzarbeitergelderstattungen entsprechende Kosteneinsparungen realisieren konnten. Im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus Kassierungen ergibt sich gegenüber dem Vorjahr ein dennoch erkennbarer Anstieg.

Die Abschreibungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2020 um € 6,1 Mio. bzw. 19,7 % auf € 37,4 Mio. Neben den leicht gestiegenen Abschreibungen auf Geldspielgeräte infolge der in 2019 erhöhten Investitionen in Neugeräte führten in 2020 insbesondere die erhöhten Abschreibungen auf Miet- und Pachtrechte zu dem Anstieg.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um € 7,5 Mio. bzw. 8,2 % auf € 83,1 Mio. gesunken. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen gesunkene Aufwendungen für Service- und Verwaltungsdienstleistungen aufgrund der pandemiebedingten Schließungen der Entertainmentcenter.

Die Kommunen haben im Rahmen ihres Steuerfindungsrechtes den Faktor zur Berechnung der Vergnügungssteuer durchschnittlich über alle Standorte konstant gehalten. Da sich die Vergnügungssteuer zumindest mittelbar an den Kassierungserlösen bemisst, sind die Aufwendungen aus Vergnügungssteuer in 2020 insgesamt deutlich gesunken.

Das Zinsergebnis beträgt in 2020 € 0,4 Mio. und hat sich gegenüber dem Vorjahr (€ -0,2 Mio.) positiv entwickelt.

Das Konzernergebnis vor Steuern reduzierte sich infolge der beschriebenen Einflüsse im Geschäftsjahr 2020 auf € -37,8 Mio. (Vorjahr € -3,1 Mio.).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag bilden im Geschäftsjahr 2020 einen Ertrag in Höhe von € 7,9 Mio. ab (Vorjahr € 0,4 Mio.). Diese Entwicklung begründet sich im Wesentlichen in Erträgen aus latenten Steuern in Höhe von € 7,1 Mio.

Das Ergebnis nach Steuern ist im Vergleich zum Vorjahr um € 27,1 Mio. auf € -29,8 Mio. gesunken.

Wir weisen einen Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von € -29,6 Mio. aus (Vorjahr € -2,7 Mio.).

2.4 Vermögens- und Finanzlage - Bilanz

Unsere Vermögenslage ist unverändert geprägt durch einen Überhang der langfristigen gegenüber den kurzfristigen Vermögensgegenständen. Insgesamt belaufen sich die langfristigen Vermögensgegenstände auf € 48,4 Mio. (Vorjahr € 82,6 Mio.). Dies entspricht 55,6 % (Vorjahr 59,6 %) der Bilanzsumme. Die langfristigen Vermögensgegenstände beruhen dabei insbesondere auf immateriellen Vermögensgegenständen sowie Geschäfts- oder Firmenwerten aus Erstkonsolidierungen. Die Bilanzsumme hat im Vergleich zum Vorjahr um € 51,5 Mio. abgenommen und beläuft sich auf € 86,9 Mio.

Die Abnahme des Anlagevermögens von € 82,4 Mio. auf € 48,2 Mio. beruht im Wesentlichen auf den aufwandswirksamen Abschreibungen in Höhe von 37,4 Mio., u. a. infolge der Risikovorsorge. Dem gegenüber stehen insgesamt € 6,2 Mio. an Investitionen ins Anlagevermögen.

Das Umlaufvermögen, einschließlich Abgrenzungsposten, ist im Vergleich zum Vorjahr um 30,9 % auf € 38,7 Mio. gesunken.

Die für die Vermögenslage insgesamt unbedeutenden Vorräte in Höhe von € 0,5 Mio. reduzierten sich im Berichtsjahr um € 0,1 Mio.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben stichtagsbezogen um € 5,2 Mio. auf € 13,5 Mio. abgenommen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich dabei um € 0,2 Mio. im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere infolge reduzierter finanzieller Forderungen verringerten sich in 2020 die sonstigen Vermögensgegenstände um € 5,0 Mio.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten haben im Berichtsjahr um 33,7 % auf € 21,2 Mio. abgenommen.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten haben sich zum Bilanzstichtag insbesondere infolge der Auflösung von Mietvorauszahlungen um 29,4 % auf € 3,6 Mio. reduziert.

Bei den Passiva gab es im Geschäftsjahr 2020 eine relative Verschiebung vom Eigen- zum Fremdkapital. Wenngleich sich auch das Fremdkapital (einschließlich passiver latenter Steuern) deutlich um 15,5 % im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt € 42,0 Mio. reduzierte, hat sich das Eigenkapital infolge des Konzernjahresfehlbetrages überproportional um 49,4 % auf € 44,9 Mio. verringert.

Werden die langfristigen Wiederherstellungsrückstellungen zum Eigenkapital hinzugerechnet, ergäbe sich eine Eigenkapitalquote von 74,6 % (Vorjahr 78,0 %). Die kurzfristigen Schulden sind durch kurzfristig gebundenes Vermögen gedeckt.

Die Rückstellungen verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 5,9 % auf € 31,6 Mio. und beinhalten im Wesentlichen Wiederherstellungsrückstellungen und Rückstellungen für drohende Verluste aus langfristigen Mietverträgen, die überwiegend bereits in Vorjahren als Risikovorsorge aufwandswirksam gebildet wurden.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum Bilanzstichtag nahezu nicht. In 2020 hat sich der SGE Konzern grundsätzlich aus dem operativen Cash-Flow finanzieren können. Daneben setzen wir zur Finanzierung der Ausstattung unserer Entertainmentcenter vereinzelt auch Leasing ein, die einen mittel- bis langfristigen Charakter haben. Die Leasingfinanzierung ist gegenüber den Vorjahren jedoch weiter rückläufig und insgesamt unbedeutend für die Finanzierung. Der SGE Konzern verfügt zum 31. Dezember 2020 über Kreditlinien bei Kreditinstituten in Höhe von maximal T€ 18.500. Nach dem Bilanzstichtag konnte die Gesamthöhe an Kreditlinien noch weiter erhöht werden. Die bestehenden Kreditlinien konnten überwiegend auf mittelfristige Zeiträume gesichert werden.

Trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Liquiditätszuflüsse der Gesellschaften des SGE Konzerns waren wir insbesondere durch die ansonsten geschäftsbedingt hohen Finanzmittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit stets in der Lage unsere Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verringerten sich stichtagsbedingt um € 0,8 Mio. auf € 4,2 Mio.

Es bestehen, wie im Vorjahr, keine Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern.

Die sonstigen Verbindlichkeiten verzeichnen einen Rückgang um 22,2 % auf € 5,3 Mio. und beinhalten zum Bilanzstichtag im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Vergnügungssteuern.

Die passiven latenten Steuern verringerten sich im Geschäftsjahr 2020 deutlich um €7,1 Mio. auf € 0,9 Mio.

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um € 15,1 Mio. auf € 4,8 Mio. Ursächlich war insbesondere die Abnahme des im Wesentlichen zahlungswirksamen Periodenergebnisses um € 27,1 Mio. auf € -29,8 Mio. infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie. Bedingt durch die gegenüber dem Vorjahr reduzierten Investitionen in Geldspielgeräte ergab sich in 2020 ein Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von € -2,7 Mio. (Vorjahr -8,6 Mio.). Der Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit liegt mit € -12,8 Mio. aufgrund erhöhter Ausschüttungen in 2020 über dem Vorjahreswert (€ -5,3 Mio.). Insgesamt ergibt sich eine zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds von € -10,7 Mio.

Der operative Cashflow (interne Berichtskennzahl) ist im Geschäftsjahr 2020 insbesondere infolge des rückläufigen Jahresergebnisses um€ 22,0 Mio. auf € 5,3 Mio. gesunken.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden Investitionen in Höhe von insgesamt € 6,2 Mio. getätigt. Diese entfallen zu € 3,1 Mio. auf eine getätigte Anzahlung im Rahmen eines Unternehmenserwerbs. Die weiteren Investitionen begründen sich im Wesentlichen in der Entwicklung des Social Online Casinos und in Investitionen in die Ausstattung unserer Entertainmentcenter (Einbauten und Geldspielgeräte). Zum Bilanzstichtag bestehen rechtliche oder wirtschaftliche Investitionsverpflichtungen dergestalt, dass im Zuge des beschriebenen Unternehmenserwerbs und zur Umsetzung gesetzlicher Vorgaben bezogen auf den Betrieb unserer Spielstätten in 2021 Investitionen im niedrigen siebenstelligen Bereich zu tätigen sind.

2.5 Gesamtaussage

Der Geschäftsverlauf des SGE Konzerns im Geschäftsjahr 2020 kann insbesondere mit Blick auf die vorherrschenden negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie als nicht zufriedenstellend eingestuft werden. Wenngleich die Corona-Pandemie einen externen, nicht direkt beeinflussbaren Hintergrund darstellt, führen die operativen und finanziellen Folgen zu einer nachteiligen Geschäftsentwicklung in 2020 und zumindest auch in 2021, verbunden mit den daraus resultierenden operativen und kaufmännischen Herausforderungen für die nahe Zukunft.

Die im Konzernlagebericht des Vorjahresabschlusses (Stichtag: 31. Dezember 2019) prognostizierte Entwicklung unserer finanziellen Leistungsindikatoren unterlag Unsicherheiten, insbesondere infolge der nur bedingt planbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Prognose lag ein Schließungsszenario aller Standorte für (durchschnittlich) drei Monate zugrunde. Tatsächlich ergab sich in 2020 ein (durchschnittlicher) Schließungszeitraum von vier bis fünf Monaten. Die Prognose bzw. Planung ist insgesamt leicht negativer eingetroffen. Die Prognose im Vorjahreslagebericht sah Umsatzerlöse und Erlöse pro Geldspielgerät und Monat erheblich unter dem Vorjahresniveau vor. So reduzierten sich die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2020 um € 47,6 Mio. (-31,8 %) und die Erlöse pro Geldspielgerät und Monat um -32,8 %. Ferner war für 2020 ein deutlich rückläufiges Ergebnis vor Steuern sowie ein sich entsprechend negativ entwickelnder operativer Cashflow prognostiziert worden. Das Ergebnis vor Steuern war in 2020 deutlich rückläufig und betrug € -37,8 Mio. (Vorjahr € -3,1 Mio.). Der operative Cashflow verringerte sich im Vergleich zu 2019 um -81,7 %.

3. Nachtragsbericht

Die pandemiebedingten Schließungen unserer Entertainmentcenter wirken sich auch über den Bilanzstichtag hinaus massiv auf die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns aus. So sind gegenwärtig (d. h. zum Datum dieser Konzernlageberichterstattung) weiterhin sämtliche Spielstätten der Konzerngesellschaften geschlossen. Infolgedessen sind nach wie vor wesentliche Umsatzerlöse und Liquiditätszuflüsse des SGE Konzerns nicht mehr gegeben, so dass sich die Liquiditäts- und Finanzierungssituation weiterhin als komplex und herausfordernd darstellt. Daher werden neben der gezielten Nutzung bestehender Liquidität und Finanzierungsmöglichkeiten auch die Möglichkeiten zum Bezug staatlicher Förder- und Finanzierungsprogramme intensiv geprüft und in Betracht gezogen. Weiterhin werden sämtliche Kostenpositionen fortlaufend und konsequent hinsichtlich möglicher Senkungspotentiale bewertet, um die damit verbundenen Liquiditätsabflüsse zu reduzieren. Der Grad der negativen Auswirkungen auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage hängt maßgeblich von der Dauer der behördlich verordneten Standortschließungen ab (siehe hierzu auch Abschnitt 4.1. Risikobericht).

Nachdem sich zum Ende des Jahres 2020 ein Höchstwert an Neuinfektionen in Deutschland eingestellt hatte, reduzierte sich die sog. 7-Tages-Inzidenz, welche das Covid-19- Infektionsgeschehen abbildet, bis Ende Februar 2021 wieder deutlich und hat sich auf einen Wert von ca. 60 bis 65 stabilisiert. Auf Grundlage dieser positiven Entwicklung wurde im Rahmen der Ministerpräsidentenkonferenz am 3. März 2021 ein grundlegendes Konzept mit detaillierten Öffnungsschritten für die vom Lockdown betroffenen öffentlichen Einrichtungen und privaten Wirtschaftsbetriebe beschlossen. Grundsätzliche Voraussetzung für schrittweise Öffnungen ist das Unterschreiten bestimmter Inzidenzwerte (insbesondere eine stabile 7-Tages-Inzidenz von unter 50).

Mit Blick auf die positive Entwicklung der Inzidenzwerte in den letzten Wochen in Verbindung mit der sukzessiv steigenden Quote an geimpften Mitmenschen ist der SGE Konzern zuversichtlich, seine Entertainmentcenter in absehbarer Zeit, d. h. in spätestens einigen Wochen, wieder öffnen zu können. Die für eine Wiedereröffnung definierten Abstands- und Hygienekonzepte wurden in den letzten Wochen nochmals verfeinert und umgesetzt, so dass die Gesellschaften des SGE Konzerns bestmöglich vorbereitet sind.

Hinsichtlich der jüngsten Entwicklungen der rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen (Umsetzung der GlüStV in den Bundesländern) wird auf die Abschnitte 2.1 Rahmenbedingungen, 4.1 Risikobericht und 4.2 Chancenbericht verwiesen.

Darüber hinaus sind keine weiteren wesentlichen Ereignisse eingetreten, über die an dieser Stelle zu berichten ist.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1 Risikobericht

Die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns wird in 2021 maßgeblich von den weiteren Entwicklungen und Auswirkungen der Corona-Pandemie abhängig sein. Darüber hinaus ergibt sich für die Konzerngesellschaften eine Abhängigkeit von den rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen, so dass sich die Regulierungsentscheidungen der politischen Entscheidungsträger grundsätzlich nachteilig auf das Geschäft des SGE Konzerns auswirken können und entsprechend mit operativen Risiken einhergehen.

Die Corona-Pandemie wirkt sich, wie in den Abschnitten 2.2 Geschäftsverlauf und 3. Nachtragsbericht dargestellt, massiv auf die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns aus. Mit den Standortschließungen sind erhebliche Umsatzeinbußen und ein deutlich negativer Cashflow verbunden, welche sich mit der Dauer der Standortschließungen zunehmend verstärken. Die mit dem Betrieb einhergehenden Kosten (im Wesentlichen Raumkosten, Kosten für Service- und Verwaltungsdienstleistungen sowie weitere Betriebskosten) sind nur in einem beschränkten Maße kurzfristig reduzierbar. Es besteht das Risiko, dass sich die bestehende Liquidität und die bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten im Zeitablauf erschöpfen und alternative Finanzierungen erforderlich machen, um bestehenden bzw. noch entstehenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Würden die Standortschließungen noch bis weit in das Jahr 2021 hinaus Bestand haben, könnten daraus bestandsgefährdende Risiken entstehen.

Das infolge der Corona-Pandemie grundsätzlich bestehende Finanzierungs- und Liquiditätsrisiko wird gegenwärtig als moderat eingestuft. Ursächlich für diese Einschätzung ist neben der bestehenden Liquidität und den bestehenden Finanzierungszusagen von Kreditinstituten im Wesentlichen die positive Entwicklung des Infektionsgeschehens und der politisch beschlossene Öffnungsfahrplan für die vom Lockdown unmittelbar betroffenen Unternehmen. Eine Wiedereröffnung der Entertainmentcenter in absehbarer Zeit wird die Erlös- und Liquiditätssituation wesentlich verbessern und stabilisieren. Ergänzend dazu könnte der Zufluss staatlicher Finanzhilfen die Finanzierungs- und Liquiditätssituation im 1. Halbjahr 2021 erkennbar verbessern (siehe hierzu auch die Erläuterungen im Abschnitt 4.3 Prognosebericht).

Auch in der Folge werden die angestoßenen Kostenoptimierungen und das zielgerichtete Liquiditätsmanagement konsequent fortgeführt, so dass die Finanzierung unserer Konzerngesellschaften unter den eingangs genannten Voraussetzungen insgesamt gewährleistet ist.

Die Gesellschaften des SGE Konzerns konnten im Verlauf des Geschäftsjahres 2020 viele Erfahrungswerte zum operativen und kaufmännischen Umgang mit der Corona-Pandemie sammeln. Jedoch ist eine verlässliche Risikobewertung aufgrund der Vielzahl an bestehenden Unsicherheiten weiterhin herausfordernd. Der SGE Konzern und seine Servicedienstleister bereiten sich durch ein engmaschiges Monitoring der aktuellen politischen Maßnahmen und der epidemiologischen Entwicklung im Rahmen der Corona-Pandemie sowie durch eine vorausschauende und nachhaltige Finanzierungsstrategie und Finanzplanung möglichst umfassend auf die weiteren Entwicklungen vor.

Politische Regulierungsentscheidungen haben einen direkten Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns. Wie im Abschnitt 2.1. Rahmenbedingungen ausgeführt, ist der Prozess um die Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2020 maßgeblich vorangeschritten. Damit birgt die Umsetzung des voraussichtlich ab dem 1. Juli 2021 geltenden GlüStV 2021 das größte direkte Risiko auf den Fortbestand von Spielhallenstandorten. Die grundlegenden quantitativen Parameter der Spielhallenregulierung, die Mindestabstandsregeln und das Verbot der Mehrfachkonzession, bleiben grundsätzlich bestehen. Da das Spielhallenportfolio des SGE Konzerns in den Bundesländern sehr unterschiedlich ausgestaltet ist, haben die quantitativen Regelungen einen unterschiedlichen Einfluss auf dessen Fortbestand. Zwar haben sich die Bundesländer auf eine befristete Ausnahmemöglichkeit für bis zu drei Spielhallen in einem baulichen Verbund beim Nachweis von Qualitätskriterien geeinigt (sog. Öffnungsklausel), doch die Länder sind nicht verpflichtet, diese in ihren gesetzlichen Umsetzungen zu berücksichtigten. Auch hier zeigt sich ein sehr unterschiedlicher Umgang: Einige Länder streben an, von der beschriebenen Ausnahmemöglichkeit Gebrauch zu machen. Andere Länder wiederum wollen die quantitativen Regelungen für Spielhallen restriktiv durchsetzen. Signale weiter bei der geltenden restriktiven Spielhallenregulierung zu bleiben, erreichen uns u. a. aus Hamburg, dem Saarland und Bremen, wobei diese Bundesländer für die Geschäftstätigkeit des SGE Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind. Gegenwärtig ist mangels geschlossener Gesetzgebungsverfahren der Länder weiterhin unklar, ob und unter welchen Voraussetzungen die Bundesländer von der sog. Öffnungsklausel Gebrauch machen werden und welche Auswirkungen daraus konkret für die Gesellschaften des SGE Konzerns abgeleitet werden können. Im Rahmen unserer politischen Arbeit werden wir in allen strategisch wichtigen Bundesländern auf eine landesgesetzliche Berücksichtigung der Öffnungsklausel hinwirken.

Infolge des GlüStV 2021 in Verbindung mit der wahrscheinlich unterschiedlichen Umsetzung der Öffnungsklausel in den Ländern erwarten wir für das Jahr 2021 eine leichte Reduzierung bei der Anzahl unserer Standorte und eine erkennbare Reduzierung der von uns betriebenen Geldspielgeräte. Aufgrund der weiterhin unsicheren Situation hinsichtlich der konkreten Auswirkungen des GlüStV 2021 für unsere Standorte haben wir, wie in den Vorjahren, eine angemessene bilanzielle Risikovorsorge durch Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (insbesondere für Raummietverträge) und durch Anpassungen bei den Abschreibungen von immateriellen Vermögensgegenständen (insbesondere von Miet- und Pachtrechten) betrieben.

Ein weiterer Bestandteil des GlüStV 2021 ist zudem die Einführung einer bundesweiten, spielformübergreifenden Spielersperrdatei ab Juli 2021. Die Servicedienstleister der Konzerngesellschaften haben bereits operative Erfahrungen mit deren Umsetzung aus Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Einführung könnte mit baulichen Anpassungen an den Standorten des SGE Konzerns verbunden sein. Darüber hinaus werden operative Umsetzungsmaßnahmen für die ab 1. Februar 2021 durch die Spielverordnung vorgeschriebene Umrüstung der Geldspielgeräte auf eine Geräteart erforderlich sein. Während noch bis längstens 1. Februar 2021 Geräte ohne Freischaltung (sogenannte TR 5-Version 1-Geräte) aufgestellt werden dürfen, dürfen danach ausschließlich Geräte aufgestellt werden, die vor Spielbeginn mit einem gerätegebundenen und personenungebundenen Identifikationsmittel, zum Beispiel einem PIN-Code, freigeschaltet werden (sogenannte TR 5-Version 2-Geräte). Bislang befand sich in unseren Standorten in der Regel ein Mix aus beiden Gerätearten. Hieraus ergibt sich ein operatives Risiko, da die Freischaltung bei einigen Kunden auf Akzeptanzprobleme stößt, so dass infolge der vollständigen Umrüstung negative Auswirkungen auf die Kassierungserlöse nicht auszuschließen sind. Das Risiko einer daraus resultierenden rückläufigen Auslastung und geringeren Kassierungserlösen lässt sich gegenwärtig nicht quantifizieren. Ein zumindest leichter Umsatzrückgang wird jedoch als nicht unwahrscheinlich eingestuft.

Einen indirekten Risikofaktor kann die im GlüStV 2021 beschlossene Legalisierung von Online-Glücksspielen darstellen. Inwieweit dies Kunden aus dem stationären Glücksspielangebot, insbesondere Spielhallen, anzieht, kann derzeit aufgrund mangelnder Erfahrung noch nicht eingeschätzt werden. Das Risiko eines daraus resultierenden Rückgangs in der Auslastung und der Kassierungserlöse besteht jedoch grundsätzlich. Wir sind allerdings zuversichtlich, dass unser servicebetontes Angebot langfristig auch in einem neu regulierten Glücksspielmarkt Bestand hat und nachgefragt wird. Das Risiko einer nachhaltig deutlich reduzierten Nachfrage sehen wir gegenwärtig als gering an.

4.2 Chancenbericht

Die Chancen für die Gesellschaften des SGE Konzerns werden ebenfalls maßgeblich durch die beschriebenen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen beeinflusst.

Insbesondere der Prozess um die Novellierung des Glücksspielstaatsvertrags ist im Jahr 2020 entscheidend vorangekommen. Im Frühjahr 2021 ist die notwendige Ratifizierung durch die Landesparlamente bereits weit fortgeschritten. Maßgeblich für die Geschäftstätigkeit unserer Konzerngesellschaften wird sein, ob und inwiefern die Bundesländer von der sog. Öffnungsklausel Gebrauch machen werden, nach welcher Spielhallenstandorte mit bis zu drei Spielhallen in einem baulichen Verbund beim Nachweis einer regelmäßigen Zertifizierung durch eine anerkannte Prüfstelle, der besonderen Schulung des Personals sowie eines Sachkundenachweises mit Prüfung, weiterbetrieben werden können. Insbesondere aus den Ländern NRW und Bayern aber auch aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erreichen uns positive Signale in Bezug auf die Umsetzung der Ausnahmemöglichkeit. Diese Entwicklung wäre für unser Angebot außerordentlich positiv, da der SGE Konzern vorausschauend durch freiwillige Zertifizierung aller Spielhallenstandorte seit 2015 bereits umfassende Erfahrungen sammeln konnte und dadurch in Bezug auf die neue gesetzliche Anforderung sofort handlungsfähig ist.

Dies dürfte sogar ein echter Wettbewerbsvorteil für die Gesellschaften des SGE Konzerns sein, da viele Mitbewerber sich der freiwilligen Zertifizierung in der Vergangenheit nicht unterzogen hatten. Insgesamt wird es auf die Details der Ausgestaltung der Regelungen, z. B. die Dauer der Erlaubnisse, ankommen. So ergeben sich aus dieser Entwicklung auch operative Chancen für unsere Bestandsspielhallen.

Insgesamt wird der GlüStV 2021 zu einer Verknappung des Angebots im stationären Spielhallenmarkt führen, die in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich stark ausgeprägt sein dürfte. Für Spielhallen, die eine Betriebserlaubnis über das Jahr 2021 hinweg erhalten werden, kann dies bei im Wesentlichen unveränderter Nachfrage mit operativen Chancen auch für die Bestandsspielhallen des SGE Konzerns einhergehen, da eine erhöhte Auslastung und damit erhöhte Kassierungserlöse realisierbar erscheinen.

Wir werben in unserer politischen Informationsarbeit mit den unbestreitbaren Vorteilen der Umsetzung der mit einer Steigerung der Angebotsqualität im gesamten Markt verbundenen Ausnahmeregelung vom Verbundverbot für den Jugend- und Spielerschutz. Gleichzeitig empfehlen wir eine gleichartige Lösung für eine Ausnahme vom Mindestabstandsgebot, da wir der Überzeugung sind, dass Mindestabstände keine Auswirkung auf die Qualität eines Angebots haben. Nur ein ausreichend attraktives Angebot kann bei gleichzeitiger Garantie von Spieler- und Jugendschutz die Kanalisierung der Nachfrage in ein legales Angebot sicherstellen.

Die Bundesländer haben sich im Rahmen der intensiven Verhandlungen zum GlüStV 2021 zudem auf eine Legalisierung des Online-Glücksspiels geeinigt. Virtuelles Automatenspiel wird künftig bundesweit in einem Erlaubnismodell zugelassen. Virtuelle Bankhalterspiele werden von den Ländern in ihrem Gebiet unterschiedlich geregelt, wobei ein Verbot, eine Zulassung im (staatlichen) Monopol oder eine (an die Zahl der Spielbanken geknüpfte) Konzessionierung möglich sind. Wir begrüßen diese Entwicklung und sehen hier auch operative Chancen.

4.3 Prognosebericht

Während in den Vorjahren aufgrund der unsicheren politischen und rechtlichen Entwicklung im Bereich der Unterhaltungsautomatenbranche in der Bundesrepublik Deutschland keine wesentliche organische oder anorganische Expansion angestrebt worden war, werden die diesbezüglichen Möglichkeiten für die kommenden Geschäftsjahre wieder verstärkt analysiert. Standortzugänge infolge der verstärkten Expansion werden in 2021 der abschließenden Umsetzung des Glückspielstaatsvertrags 2021 gegenüberstehen. Insgesamt erwarten wir für das Geschäftsjahr 2021 eine konstante Anzahl an Spielhallenstandorten sowie eine moderat reduzierte Anzahl an aufgestellten Geldspielgeräten, so dass sich das Angebot der Konzerngesellschaften insgesamt reduzieren wird.

Insbesondere infolge der operativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Geschäftstätigkeit stellt sich die Abgabe einer konkreten Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung für den SGE Konzern als schwierig dar. Die Unsicherheiten beziehen sich hierbei insbesondere auf die Dauer der behördlich angeordneten Standortschließungen verbunden mit der Frage, inwiefern sich nach Wiedereröffnung der Standorte etwaige behördliche Auflagen negativ auf den Betrieb der Entertainmentcenter auswirken. Insgesamt werden sich die Folgen der Corona-Pandemie weiterhin deutlich negativ auf die Geschäftstätigkeit und auf die Finanzkennzahlen des SGE Konzerns auswirken.

Darüber hinaus ist gegenwärtig noch unsicher, ob und in welcher Höhe dem SGE Konzern finanzielle Hilfen aus staatlichen Corona-Hilfsprogrammen zustehen und letztlich zufließen werden. Der SGE Konzern hat als Teil des beihilferechtlichen Unternehmensverbunds "Entertainment" der SCHMIDT.Gruppe Anträge für die sog. November- und Dezemberhilfe gestellt, welche in Summe auf € 1,0 Mio. für den Unternehmensverbund "Entertainment" gedeckelt sind. Eine Bewilligung dieser Hilfen ist mit Unsicherheiten behaftet und gegenwärtig noch nicht erfolgt. Darüber hinaus wird die Beantragung der ergänzenden November- und Dezemberhilfe in Form des sog. Schadensausgleiches angestrebt, welcher eine zumindest anteilige finanzielle Kompensation des durch die Schließungsphasen in 2020 erlittenen wirtschaftlichen Schadens zum Gegenstand hat. Aus diesem Hilfsprogramm erscheint eine finanzielle Hilfe in einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag möglich, wobei auch hier die bestehende Unsicherheit zu betonen ist. Für das Jahr 2021 ist geplant, einen Antrag für den beihilferechtlichen Unternehmensverbund "Entertainment" auf die sog. Überbrückungshilfe III zu stellen, welche eine anteilige, betraglich jedoch gedeckelte Erstattung von Fixkosten (max. € 3,0 Mio. pro Monat bzw. € 12,0 Mio. in Summe) beinhaltet. Hierdurch könnten dem SGE Konzern weitere finanzielle Hilfen zufließen.

Den nachfolgenden Prognosedaten liegt ein Schließungszenario aller Standorte für (durchschnittlich) fünf Monate zugrunde (zu den gesetzten Prämissen siehe auch 3. Nachtragsbericht). Erträge und Liquiditätszuflüsse aus staatlichen Hilfsprogrammen wurden aus Vorsichtsgründen in den nachfolgenden Prognoseaussagen nicht berücksichtigt. Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir für den SGE Konzern infolge der o. g. Rahmenbedingungen Umsatzerlöse sowie Erlöse pro Geldspielgerät und Monat erkennbar unter Vorjahresniveau. Mit isoliertem Blick auf die Monate, in denen wir unseren Gästen ihren gewohnten Service anbieten dürfen (Öffnungsmonate), erwarten wir durchschnittliche, monatliche Erlöskennzahlen leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die relative Kostensituation wird sich infolge der gegenwärtig noch anhaltenden Standortschließungen auch in 2021 nicht verbessern, da der Abbau insbesondere fixer Kosten während der Dauer der Standortschließungen nur bedingt möglich sein wird. In Summe würde sich im Geschäftsjahr 2021 ein im Vergleich zu 2020 weiterhin deutlich negatives Ergebnis vor Steuern ergeben. Infolgedessen würde sich auch der operative Cashflow in 2021 entsprechend negativ entwickeln.

Trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie ergibt sich auf Basis unserer Prognosedaten keine Bestandsgefährdung für die Gesellschaften des SGE Konzerns.

Zossen, den 8. März 2021

Katarzyna Großer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen, und ihrer Tochtergesellschaften - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der SCHMIDT Gruppe Entertainment GmbH, Zossen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Duisburg, 17. Mai 2021

RLT Ruhrmann Tieben & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Zweigniederlassung Duisburg

Thorsten Ziegemeier, Wirtschaftsprüfer

Nadine Luchtenberg, Wirtschaftsprüferin