H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH

Goslar (vormals: München)

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

Geschäftstätigkeit

Die H.C Starck Tantalum & Niobium GmbH, Goslar, ist eine Holdinggesellschaft nach deutschem Recht. Sie ist die alleinige Gesellschafterin ihrer Tochtergesellschaften und ist konzernrechnungslegungspflichtig. Diesen Konsolidierungskreis bezeichnen wir im Folgenden als HCST Gruppe. Zum 1. Januar 2019 wurde die H.C Starck Tantalum & Niobium GmbH, Goslar, mit der JX Metals Deutschland GmbH, Düsseldorf, verschmolzen.

Seit der Akquisition zum 1. Juli 2018 ist die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH eine 100%ige Beteiligung der JX Nippon Mining & Metals Corperation. Die Gesellschaft gehört zum Geschäftsfeld Powders und bildet darin das Segment Tantal/Niobium Powders zusammen mit den Tochterunternehmen H.C. Starck Ltd., Tokio/Japan, H.C. Starck Co. Ltd., Rayong/Thailand, H.C. Starck North American Trading LLC, Vereinigte Staaten von Amerika/Newton, und H.C. Starck Smelting GmbH & Co. KG, Goslar, mit Produktionsstätten in Laufenburg/Baden. Die Gesellschaften der HCST Gruppe sowie die Beteiligungsquoten werden im Konzernanhang im Abschnitt "2.2. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen" unter der Überschrift "In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen" aufgeführt.

Die Unternehmen der HCST Gruppe entwickeln, produzieren und vertreiben hochleistungsfähige Pulver der Refraktärmetalle Tantal und Niobium und deren Verbindungen für verschiedene Märkte und Anwendungen. Die HCST Gruppe verfügt über Kenntnisse in der Entwicklung und Herstellung von Hochleistungs-Tantal- und Niob-Metallpulvern für Kondensatoren und Sputtertargets, hochreinen Oxiden für die optische Industrie und anderen Spezialverbindungen, einschließlich Hydroxiden, Chloriden, Oxalaten und Legierungen wie Nickel-Niob.

Die HCST Gruppe ist international an der Seite der Metallindustrie mit eigenen Standorten und Niederlassungen vertreten. Die Konzernzentrale der HCST Gruppe befindet sich in Goslar, Niedersachsen.

Absatzmärkte

Von den Gesamtumsatzerlösen wurden 17,2 % in Europa erzielt, davon 7,8 % in Deutschland. Die HCST Gruppe ist durch einen hohen Anteil der Umsatzerlöse außerhalb der Europäischen Union stark international ausgerichtet. Im Jahr 2019 wurden bereits 82,8 % der Umsatzerlöse außerhalb Europas erzielt, davon 36,1 % in den USA und 46,5 % in Asien.

Produktion, Produktionsstätten

Die Koordination und Betreuung der Produktionsstätten der HCST Gruppe erfolgt durch die operativen zentralen Funktionsbereiche der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH in Goslar. Die einzelnen Funktionsbereiche sind verantwortlich für die optimale Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäts- und Kostenstrukturen an den Produktionsstandorten. Die Produktionsstandorte der HCST Gruppe befinden sich in Deutschland, Japan und Thailand.

Beschaffung

Die HCST Gruppe verfügt über zentrale Einkaufsorganisationen durch die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH in Goslar mit dezentralen Einkaufsabteilungen an den Standorten Thailand und Japan. Die zentrale Verantwortung für die weltweiten Einkaufsaktivitäten und -strategien liegt bei der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH.

Die verantwortungsvolle Beschaffung von konfliktfreien Rohstoffen erfolgt mit Hilfe der im Managementsystem beschriebenen Prozesse im Einklang mit den relevanten OECD Anforderungen. Dieses unterstützt einen effizienten und wettbewerbsfähigen Beschaffungsprozess und eine verantwortliche Lieferantenauswahl. Mit Hilfe des Systems wird sichergestellt, dass nur Rohstoffe von Lieferanten erworben werden, die auch im Umweltschutz und bei der sozialen Verantwortung nachhaltig handeln. Durch eine unabhängige Überprüfung wurde uns die Erfüllung gültiger OECD-Due Diligence Richtlinien für Konflikt-Mineralien, der EU-Richtlinien für Konfliktrohstoffe und dem Dodd-Frank-Act 1502 der USA entsprechend des RMI "Responsible Minerals Assurance Process Standard for Tantalum" bestätigt.

Im Geschäftsjahr 2019 waren die Beschaffungsmärkte speziell für Tantal Rohstoffe durch einen deutlichen Preisrückgang im ersten Halbjahr 2019 geprägt, nach dem die Preise im zweiten Halbjahr 2019 wieder angestiegen sind.

Unternehmerische Verantwortung

Integriertes Managementsystem der HCST Gruppe

Die HCST Gruppe ist als international aufgestelltes Unternehmen dazu verpflichtet, eine Vielzahl an internen und externen Anforderungen an die Produktqualität und den Umwelt-, Gesundheits- und Arbeitsschutz zu erfüllen. Hierzu gehören im Wesentlichen spezifische Anforderungen der Kunden, allgemeine und individuelle Industriestandards sowie gesetzliche Regelungen. Das generelle Ziel der HCST Gruppe ist es, durch die Mitarbeiter eine hervorragende Kundenorientierung, die optimale Qualität sowie die konstante Verbesserung aller Prozesse und Produkte sicherzustellen.

Das integrierte Management System umfasst sowohl das Qualitätsmanagementsystem als auch Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagementsysteme.

Für alle Regelwerke wird in der HCST Gruppe ein sogenanntes Gruppenzertifikat angewendet.

Qualität

Unsere Qualitätspolitik ist integrierter Teil der HCST Gruppen-Strategie und ist gültig für alle HCST Gruppen-Standorte. Alle Standorte sind in das von der JX Nippon Mining Metals Corporation übernommene Management System eingebunden und zu seiner Anwendung verpflichtet.

Die Steuerung der weltweiten Aktivitäten des Qualitätsmanagements der HCST Gruppe wird zentral durch den Managementsystembeauftragten verantwortet. Die in jedem Produktionsstandort eingesetzten HSEQ-Beauftragten sind diesem fachlich unterstellt und berichten an diesen. Die HSEQ-Beauftragten der Werke sind an ihrem Standort verantwortlich für Lieferantenmanagement, Messtechnik, Qualitätsplanung der Neuanläufe, Qualitätssicherung laufender Serien sowie die Produktaudits. Die zur Erfüllung dieser Aufgaben erforderliche Mess- und Prüftechnik sowie die Infrastruktur für die Datenerhebung und -aufzeichnung stehen ihnen zur Verfügung.

Derzeit sind alle Produktions- und Entwicklungsstandorte der HCST Gruppe nach ISO 9001: 2015 zertifiziert. Eine Rezertifizierung muss vor dem 21. Oktober 2020 durchgeführt werden.

Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz

Die Gesundheitsschutz-, Arbeitssicherheits- und Umweltschutzpolitik (HSE) der HCST Gruppe ist in der JX Nippon Mining Metals Corporation-Strategie berücksichtigt und gilt für alle H.C Starck Tantalum & Niobium-Aktivitäten weltweit. Das Management der HCST Gruppe ist zur kontinuierlichen Verbesserung der HSE-Bedingungen und -Leistungen verpflichtet. Die HCST Gruppe stellt sicher, dass die Mitarbeiter alle erforderlichen Informationen, Trainings oder Weiterbildungen erhalten, um das HSE-Umfeld stetig zu verbessern. Die Umwelt- und Arbeitsschutzleistung der Werke wird zudem fortlaufend bewertet und bei Bedarf verbessert.

Das Ziel der HCST Gruppe ist es, alle anzuwendenden nationalen HSE-Gesetze und - Auflagen, zusätzlich zu allen gruppeninternen HSE-Vorgaben, zu erfüllen.

Die Steuerung der weltweiten Aktivitäten des Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagements der HCST Gruppe wird von einem zentralen HSE-Beauftragten verantwortet. Zur Umsetzung seiner Aufgaben stehen ihm an jedem Produktionsstandort benannte Beauftragte (HSEQ Beauftragte) für HSE-Aufgaben zur Verfügung. Diese sind ihm fachlich zugeordnet und berichten an ihn.

Für jede Neuproduktion eines Artikels oder Produktionsverlagerungen wird eine HSE-Risikoanalyse vorgenommen, die in regelmäßigen Abständen auf ihren Zielerreichungsstand überprüft wird.

Alle relevanten eingesetzten Materialien und Hilfs- und Betriebsstoffe sind gemäß der europäischen REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) erfasst und registriert. Darüber hinaus sind alle Daten über die eingesetzten Stoffe artikelbezogen im IMDS (Internationales Material-Daten-System) aufgelistet und für die jeweiligen Kunden einsehbar.

Alle Entwicklungs- und Produktionsstandorte der HCST Gruppe sind in das konzernweite Umweltmanagementsystem eingebunden und gemäß ISO 14001 zertifiziert. Eine Rezertifzierung muss vor dem 21. Oktober 2020 durchgeführt werden.

1.2 Forschung und Entwicklung

Ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie der HCST Gruppe ist der kontinuierliche Auf- und Ausbau der Kompetenz in den Bereichen Produkt-, Material- sowie Prozessentwicklung.

Die Sicherstellung der künftigen Innovationskraft und somit auch der Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe erfolgt im Wesentlichen in der Entwicklungsabteilung der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH. Um den wachsenden Markt in Europa besser bedienen zu können, ist insbesondere ein deutlicher Kapazitätsaufbau geplant. Im Bereich Forschung und Entwicklung waren zum Bilanzstichtag 35 Mitarbeiter beschäftigt.

Infolge der innovativen Ausrichtung des Konzerns hat das Patentwesen einen hohen Stellenwert. Das Patentwesen wird hauptsächlich durch das Entwicklungszentrum der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH verwaltet. Hier wird zentral sichergestellt, dass in allen relevanten Märkten alle wesentlichen Patentanmeldungen vorgenommen werden. Der Schutz der eigenen Patentrechte und auch die Beachtung der Patentrechte von Dritten sind von großer Bedeutung.

Die HCST Gruppe hält zum 31. Dezember 2019 konzernweit 27 Patentfamilien mit insgesamt 349 einzelnen aktiven Schutzrechten. Aktuell wurden im Jahr 2019 44 Patentschriften veröffentlicht. Diese Patente bilden den Grundstein für den erfolgreichen Auftritt der HCST Gruppe bei ihren Kunden und verdeutlichen die erfolgreiche Forschungstätigkeit und Innovationskraft der Konzerngesellschaften.

In der Berichtsperiode betrugen die Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten TEUR 6.142. Die aktivierten Entwicklungskosten, die sich überwiegend aus den aktivierten Eigenleistungen ergeben, belaufen sich auf TEUR 1.476.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich merklich verlangsamt. Dazu trägt insbesondere die Schwäche der Industrie bei. Erstens dürfte es sich dabei um einen zyklischen Abschwung handeln. Anzeichen hierfür gibt es beispielsweise in der Halbleiter- und Automobilindustrie. Gleichzeitig kam es zu einem Rückgang des Welthandelsvolumens. Für den Prognosezeitraum erwartet der Sachverständigenrat nur ein relativ verhaltenes Wachstum der Weltwirtschaft. Die Handelskonflikte und die daraus resultierende Unsicherheit dürften weiter belastend wirken.

Für den konjunkturellen Ausblick für die Weltwirtschaft bestehen zahlreiche Risiken, deren Eintreten dazu führen könnte, dass das Wachstum deutlich von dem in der Prognose angenommenen Basisszenario abweicht. Hierzu zählen insbesondere eine Eskalation der Handelskonflikte, eine weitere Abschwächung des Investitionszyklus, ein stärkeres Übergreifen der Industrieschwäche auf die Gesamtwirtschaft etwa über den Arbeitsmarkt, Risiken für die Finanzmarktstabilität und geopolitische Risiken.

Chancen für eine positivere Entwicklung als im Basisszenario könnten beispielsweise darin bestehen, dass der zyklische Abschwung in der Industrie früher als erwartet zu einem Ende kommt oder gute politische Lösungen, welche die Unsicherheit insbesondere im internationalen Handel verringern, positive Impulse setzen.

Im Euro-Raum hat sich das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ebenfalls verlangsamt. Insbesondere die Investitionen und Exporte entwickelten sich schwächer. Dabei zeigt sich eine heterogene Entwicklung in die Mitgliedstaaten.

Deutschland ist von der globalen Wachstumsverlangsamung, insbesondere in der Industrie, besonders betroffen. Dabei spielt neben der Offenheit der deutschen Volkswirtschaft die starke Ausrichtung auf Investitionsgüter eine Rolle. Das Wirtschaftswachstum hat sich gegenüber den Vorjahren deutlich verlangsamt und liegt unterhalb der Potenzialrate. Dabei zeigt sich eine konjunkturelle Zweiteilung: während sich die Industrie in einer Rezession befindet, erweisen sich die Dienstleistungsbereiche bislang als robust. Allerdings gibt es auf dem Arbeitsmarkt erste Anzeichen für eine Abschwächung. Der kräftige Beschäftigungsaufbau der vergangenen Jahre dürfte zu einem vorläufigen Ende kommen. Von einer breiten gesamtwirtschaftlichen Rezession ist derzeit jedoch nichts auszugehen.

Die schwache Weltkonjunktur dürfte die deutschen Ausfuhren weiter beeinträchtigen. Im Prognosezeitraum ist daher nicht mit Impulsen vom Außenhandel zu rechnen. Zugleich sind insbesondere die handelspolitischen Risiken erheblich. Im Basisszenario wird davon ausgegangen, dass diese nicht eintreffen.

Insgesamt erwartet der Sachverständigenrat für das Jahr 2020 einen Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,0 %, im EU-Raum einen Rückgang von 7,5 % und in Deutschland von 7,0 %.

Branchenentwicklung Tantalum & Niobium

Als internationaler Hersteller und Zulieferer ist die HCST Gruppe abhängig von der Entwicklung der wichtigsten Produkte wie Tantalpulvern, Niob- und Tantaloxidpulver für die Hightech-Industrien wie Elektronik, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Chemie, Automotive sowie Energieindustrie.

Diese Produkte werden in der Elektronikindustrie für Smartphones, Tablets, PCs und anderen elektronischen Geräten eingesetzt sowie Niob- und Tantaloxidpulver für optische Linsen und Oberflächenwellenfilter, die für die mobile Kommunikation gebraucht werden. Niobium basierte Legierungszusätze werden in Turbinen für Luftfahrt oder Industriellen Gasturbinen verwendet.

Tantalkondensatoren werden in Verbraucherprodukte wie Smartphones, Notebooks und Spielekonsolen eingesetzt. Aufgrund der hohen Zuverlässigkeit dieser Bauteile werden sie auch zunehmend in Anwendungen mit hohen Anforderungen wie zum Beispiel der industriellen Datenverarbeitung (Cloud-Computing) Automotive, Aviation oder Medizinanwendungen genutzt. In den Berichtzeitraum arbeiteten die Kunden an der Qualifizierung von Polymertantalkondensatoren speziell für diese Anwendungen.

Die Elektronikindustrie war 2018 durch eine Verknappung an Mehrschichtkeramikkondensatoren (MLCC) geprägt. Dies führte zum einen zu einer höheren Nachfrage für die Tantalkondensatoren, zum anderen aber auch zu erhöhten Beständen entlang der Produktionskette. Besonders bei Distributoren und OEMs und Auftragsfertigem wurden höhere Lagerbestände von Kondensatoren angehäuft, die die Nachfrage im Jahr 2019 besonders belastet haben. Die Nachfrage im Jahr 2020 ist wieder nachzuholen.

Die Halbleiterindustrie nutzt Tantal als Diffusionbarriereschicht in den Hochleistungskomponenten und Speicherchips. Für 2019 war eine sinkende Nachfrage der Kunden im Vergleich zu 2018 vorausgesagt, wobei der Markt in dem ersten Jahrhälfte etwas stärker vorausgesagt wurde. Allerdings ist die Nachfrage wieder positiv nach oben im Jahr 2020 geschätzt.

2.2 Geschäftsverlauf

Die Kerntätigkeit des Konzerns ist die Herstellung von Tantalpulvern, die hauptsächlich für Kondensatoren und Sputtertargets für Halbleiter verwendet werden. Diese Produkte werden wiederum in Smartphones, Tablets, PCs und anderen elektronischen Geräten eingesetzt sowie Niob- und Tantaloxidpulver für optische Linsen und Oberflächenwellenfilter, die für die mobile Kommunikation gebraucht werden. Niobium basierte Legierungszusätze werden in Turbinen für Luftfahrt oder industriellen Gasturbinen verwendet. Erwähnenswert sind folgende Ereignisse im Geschäftsjahresverlauf:

Ab 1. Januar 2019 wurden die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH mit dem vorherigen Mutterkonzern JX Metals Deutschland GmbH abwärts verschmolzen. Die überlebende Gesellschaft ist die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH geblieben. Die Verschmelzung der JX Metals Deutschland GmbH mit der H.C Stark Tantalum & Niobium GmbH wurde bereits in dem Kreditvertrag mit der Mizuho Bank im Rahmen der Akquisition des H.C. TaNb Geschäfts im Juli 2018 vereinbart.

Im Geschäftsjahr 2019 richtete sich der Fokus im Wesentlichen auf die Integration der akquirierten Tochtergesellschaften und die Nutzung gemeinsamer Umsatz- und Effizienz-Steigerungs-Potenziale.

Ab dem 1. Juli 2020 agiert H.C. Starck Tantalum & Niobium unter dem Markennamen TANIO-BIS. Der neue Name des Konzerns setzt sich zusammen aus den beiden zentralen Rohstoffen unserer Produktion Tantal und Niob". Die Buchstaben ,I' und, S' am Ende stehen für Innovative Solutions. Das beschreibt das persönliche Qualitätsversprechen an Kunden und unterstreicht die Innovation als Kernelement des Weiteren zukünftigen Wachstums des Konzerns.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögens- und Finanzlage

Der Konzern hat bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 zum 28. Februar 2018 (Erstanwendungszeitpunkt) den vollständig rückwirkenden Ansatz gewählt. Infolge haben sich durch den vollrückwirkenden Ansatz der IFRS 16 - Lease die Vorjahrzahlen der Vermögenslage geändert.

(Verkürzte) Bilanz

in T€	31.12.2019	in %	31.12.2018	in %	Veränderung
Langfristige Vermögenswerte	305.899	63,0 %	363.819	61,9 %	-15,9 %
Kurzfristige Vermögenswerte	179.670	37,0 %	223.897	38,1 %	-19,8 %
Summe Aktiva	485.569	100,0 %	587.716	100,0 %	-17,4 %
Eigenkapital	126.868	26,1 %	204.101	34,7 %	-37,8 %
Langfristige Schulden	306.557	63,1 %	316.804	53,9 %	-3,2 %
Kurzfristige Schulden	52.144	10,7 %	66.811	11,4 %	-22,0 %
Summe Passiva	485.569	100,0 %	587.716	100,0 %	-17,4 %

Die Bilanzsumme beträgt TEUR 485.569 zum 31. Dezember 2019 und TEUR 587.716 zum 31. Dezember 2018. Der Geschäftswert aus der Akquisition des H.C. Starck Tantalum & Niobium Geschäfts beträgt TEUR 80.733 zum 31. Dezember 2019 gegenüber TEUR 151.633 zum 31. Dezember 2018. Die Verminderung ist auf eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäftswertes in Höhe von TEUR 70.900 im Rahmen des jährlichen Werthaltigkeitstests zurückzuführen.

Das kurzfristige Vermögen der Gruppe beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 179.670, beziehungsweise 37 % der Bilanzsumme und TEUR 223.897 zum 31. Dezember 2018, beziehungsweise 38,1 % der Bilanzsumme zum 31. Dezember 2018. Es werden Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 14.157 zum 31. Dezember 2019 und TEUR 32.365 zum 31. Dezember 2018 ausgewiesen.

Das langfristige Vermögen der Gruppe beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 305.899 beziehungsweise 63 % der Bilanzsumme und TEUR 363.819 zum 31. Dezember 2018 beziehungsweise 61,9 % der Bilanzsumme. Die immateriellen Vermögenswerte sowie das Sachanlagevermögen und Nutzungsrechte haben an den gesamten langfristigen Vermögenswerten einen Anteil von 91,8 % zum Bilanzstichtag und einen Anteil von 97,3 % zum 31. Dezember 2018.

Auf der Passivseite beträgt das Konzerneigenkapital TEUR 126.868. Das kumulierte Ergebnis für das Geschäftsjahr 2019 beträgt TEUR -87.132. Die Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aufgrund der Neubewertung der Verpflichtung aus leistungsorientierten Versorgungsplänen betragen TEUR 3.459. Gegenläufige Effekte in Höhe von TEUR 15.702 resultieren aus der Fremdwährungsumrechnung und der Erfassung der Latenten Steuer der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste TEUR -1.009. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 26,1 % und 34,7 % zum 31. Dezember 2018.

Die langfristigen Schulden der HCST Gruppe betragen zum Bilanzstichtag TEUR 306.557 beziehungsweise 63,1 % der Bilanzsumme und TEUR 316.804 zum 31. Dezember 2018, beziehungsweise 53,9 % der Bilanzsumme.

Die kurzfristigen Schulden der HCST Gruppe betragen zum Bilanzstichtag TEUR 52.144 beziehungsweise 10,7 % der Bilanzsumme und TEUR 66.811 zum 31. Dezember 2018, beziehungsweise 11,4 % der Bilanzsumme. Das Darlehen gegen der Mizuho Bank beträgt zum Stichtag TEUR 204.226 und TEUR 225.335 zum 31. Dezember 2018. Im Jahr 2019 wurden TEUR 5.000 Kredit aufgenommen und TEUR 25.800 getilgt.

(Verkürzte) Kapitalflussrechnung

in Mio. €	31.12.2019	31.12.2018	Veränderung
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit	21.754	-20.386	-207,0 %
Netto-Cashflow aus Investitionen	-15.146	-400.080	-96,2 %
Free Cash-Flow	6.608	-420.466	-101,6 %
Netto-Cashflow aus Finanzierungsaktivitäten	-25.011	438.144	-105,7 %
Währungsdifferenzen	195	175	11,4 %
Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (inkl. Währungseffekte)	-18.208	17.853	-202,0%

Der Free Cashflow beträgt 2019 TEUR 6.608 und 2018 TEUR -420.466. Er setzt sich zusammen aus dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit in Höhe von TEUR 21.754 in 2019 (TEUR -20.386 in 2018) sowie aus dem Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von TEUR -15.146 (EUR -400.081). Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit enthalten im Wesentlichen Abflüsse für die Investition Ersatz und Erweiterungsinvestitionen im Bereich Produktion.

Der Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente der HCST Gruppe betragen in 2019 TEUR 14.157, bedingt durch den negativen Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR -25.011. Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert aus der Tilgung des Darlehens an Mizuho in Höhe von TEUR 25.800 und der Tilgung der Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 4.211.

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte die HCST Gruppe Umsatzerlöse in Höhe von EUR 215,5 Mio. Davon wurden EUR 121,1 Mio. im ersten Halbjahr 2019 und EUR 94,4 Mio. im zweiten Halbjahr erzielt. Damit liegen die Umsätze unterhalb der im Vorjahr aufgestellten Prognose, die auf eine niedrige Nachfrage von Tantalkondensatoren im Jahr 2019 zurückzuführen ist.

in Mio. Euro	2019	2. Halbjahr 2019	1. Halbjahr 2019	2018
Umsatzerlöse	215.5	94.4	121.1	115.7
Herstellungskosten	-202.7	-93.3	-109.4	-117.1
Bruttoergebnis vom Umsatz	12.8	1.1	11.7	-1.4
Marketing- und Vertriebskosten	-7.5	-3.9	-3.6	-4.1
Forschungs- und Entwicklungskosten	-6.1	-3.1	-3.0	-2.5
Allgemeine Verwaltungskosten	-18.7	-9.6	-9.1	-13.1
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen	-69.5	-69.9	0.5	-0.1
Operatives Ergebnis	-89.0	-85.4	-3.6	-21.1
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagevermögen	21.0	10.4	10.6	10.6
EBITDA IFRS	-68.0	-75.0	7.0	-10.5
Außerplanmäßige Abschreibung des Geschäftswertes	70.9	70.9	0.0	0.0
EBITDA bereinigt	2.9	-4.1	7.0	-10.5

Das Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Wertminderungen, Finanzergebnis und Steuern) beträgt für das Geschäftsjahr EUR -68,0 Mio. (davon EUR 7,0 Mio. im ersten Halbjahr und EUR -75,0 Mio. im zweiten Halbjahr 2019). Das negative Konzern-EBITDA ist im Wesentlichen durch die Erfassung der außerplanmäßigen Abschreibung des Geschäftswertes in Höhe von EUR 70,9 Mio. begründet.

Der Rückgang der Konzern EBITDA von erstem halben Jahr 2019 im Vergleich zu dem zweiten halben Jahr ist auf der niedrigen Nachfrage der Tantalkondensatoren unseren Kunden im zweiten halben Jahr zurückzuführen.

Im Jahr 2019 wurden die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern 98,7 % und der Erbringung von Dienstleistungen 1,3 % erzielt.

Die Umsatzkosten bezogen auf die Gesamtleistung (Materialaufwendungen, Produktionskosten und sonstigen Leistungen) betragen TEUR 202.716 (94,1 %) im Jahr 2019 und TEUR 117.083 im Jahr 2018

Die Gesamtbetriebskosten betragen TEUR 101.820. Die Vertriebskosten betragen TEUR 7.488 und entsprechen den Marketingkosten und Frachtkosten. Die Entwicklungskosten betragen TEUR 6.142 und die Verwaltungskosten TEUR 18.732

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen TEUR 1.911 und die sonstige betrieblichen Aufwendungen TEUR 469.

Das negative Finanzergebnis von TEUR 9.288 resultiert im Wesentlichen aus dem negativen Zinsergebnis von TEUR 4.612 sowie dem Verlust aus Wechselkursdifferenzen in Höhe von TEUR 4.218 und sonstige Effekte in Höhe von TEUR 458.

2.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die bei der HCST Gruppe eingesetzten finanziellen Steuerungsgrößen orientieren sich an den in den einzelnen Konzerngesellschaften verwendeten Leistungsindikatoren und stellen die Basis für eine wertorientierte Unternehmensführung dar.

Als steuerungsrelevante Ergebnisgrößen für den H.C Starck Tantalum & Niobium Konzern werden neben dem Umsatz auch das operative Ergebnis vor Abschreibung, Wertminderung und Finanzergebnis (EBITDA) und der Konzernjahresüberschuss herangezogen.

Detaillierte Angaben zur Erläuterung der finanziellen Leistungsindikatoren werden im Kapital Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt.

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

3.1 Chancen- und Risikomanagementsystem

Chancen und Risiken sind ein wesentlicher Bestandteil jedes unternehmerischen Handelns und somit auch der global ausgerichteten Aktivitäten der HCST Gruppe. Vor dem Hintergrund der gesetzlichen Regelungen prüft die Geschäftsführung fortlaufend die externen und internen Einflussfaktoren und erwägt Chancen und Risiken für alle unternehmerisch relevanten Entscheidungen und Aktivitäten ab. Die Wirksamkeit der zur Risikoüberwachung erforderlichen Prozesse und Kontrollinstrumente untersteht der laufenden Beobachtung durch die Geschäftsführung und wird kontinuierlich fortentwickelt. Dies ist Grundlage und Ansatzpunkt für eine effektive Risikosteuerung und somit ein wichtiger Beitrag zur Absicherung einer positiven Unternehmensentwicklung.

Ziel des Risikomanagements der HCST Gruppe ist es, Risiken nur dann einzugehen, wenn durch das entsprechende Handeln ein angemessener Beitrag zum Unternehmenswert erwartet werden kann. Diese Risikopolitik bestimmt das Handeln aller am Risikomanagementprozess beteiligten Personen. Innerhalb der HCST Gruppe ist die Identifikation und Steuerung wesentlicher Risiken auf unterschiedliche Ebenen und Organisationseinheiten verteilt. Für das Risikomanagement der HCST Gruppe ist die Geschäftsführung verantwortlich. Dabei wird sie unterstützt durch den Group Finanzvorstand und die jeweiligen lokalen Managements der Tochtergesellschaften. Darüber hinaus ist ein Bestandteil der Unternehmensphilosophie, dass alle im Konzern beschäftigten Mitarbeiter von ihnen identifizierte Chancen und Risiken zeitnah an ihren Vorgesetzten kommunizieren und somit einen Beitrag zur Unternehmensentwicklung leisten.

Die Unternehmensleitung sieht den Risikomanagementprozess als einen bereichs- und standortübergreifenden Prozess. Dieser muss kontinuierlich weiterentwickelt werden, damit Risiken noch früher identifiziert und entsprechende Gegensteuerungsmaßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können. Die Aufgabe des Risikomanagementsystems der HCST Gruppe bezieht sich nicht ausschließlich auf die Abwendung von negativen Einflussfaktoren, sondern ebenfalls auf die Identifikation und Nachverfolgung von Chancen.

3.2 Risiken und Chancen

Absatzmarktrisiken und -chancen

Umsatz und Ergebnis des Geschäftes unterliegen der Volatilität und den Konjunkturzyklen unserer Abnehmerbranchen, dabei wird die Entwicklung des Elektroniksektors weiterhin als positiv eingeschätzt. Eine nicht auszuschließende länger anhaltende Phase schwacher Konjunktur kann zu einem Preisverfall und somit zu einem Rückgang der Margen und gegebenenfalls zu operativen Verlusten für die betroffenen Geschäfte führen. Weiterhin kann der Marktaustritt von Kunden in oligopolistischen Teilmärkten zu einem signifikanten Rückgang der Nachfrage nach den angebotenen Produkten führen. Sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos als auch das Ausmaß bei Eintritt werden wie im Vorjahr als gering beurteilt.

Weiterhin versucht die HCST Gruppe, den Risiken aus dem technologischen Wandel der Abnehmerbranchen und den Preisrisiken durch innovative und verlässliche Produkte sowie Serviceleistungen zu begegnen und somit die Leistungsfähigkeit gegenüber den Kunden kontinuierlich zu steigern. Hierbei kommt den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten eine bedeutende Rolle zu. Dabei wird das Ziel verfolgt, die Innovationsführerschaft bei Kernprodukten in Design, Werkstoff und Fertigungsprozess zu erlangen, um nicht nur möglichen Risiken aus dem Technologiewandel entgegenzuwirken, sondern um diesen Wandel aktiv mitzugestalten und die daraus resultierenden Chancen zu nutzen.

Um auf die zunehmenden Forderungen der Kunden nach Preisreduzierungen zu reagieren, treibt die HCST Gruppekonstant weitere Sparmaßnahmen mittels Prozess- und Standortoptimierung voran und bemüht sich ständig auf der Beschaffungsseite um niedrigere Preise durch Neuverhandlung von Einkaufsverträgen. Die Personalpolitik orientiert sich an der Strategie der HCST Gruppe, die ebenso mit den Anforderungen von JX Nippon Mining & Metals Corporation, abgestimmt ist. Insbesondere sollen verstärkt hochqualifizierte Ingenieure und Vertriebsmitarbeiter eingestellt werden, um das geplanten Umsatzwachstum zu erreichen. Die Investitionen in die begonnenen und geplanten Kapazitätserweiterungen werden planmäßig weitergeführt. Darüber hinaus ist eine Investitionspolitik mit Augenmaß angezeigt.

Die Geschäftsbeziehungen mit wenigen Großkunden bedingt für die HCST Gruppe eine nicht unerhebliche Abhängigkeit. Der vollständige Verlust eines Großkunden hätte gravierende Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Gruppe.

Eine Chance ergibt sich aus der anhaltenden positiven Entwicklung der Nachfrage infolge der wiederbelebten Verbrauchermärkte und speziell der Hightech Industrie. Die HCST Gruppe hat die Möglichkeit, an dem Aufwärtstrend in den wesentlichen Märkten mit Umsatzzuwächsen zu partizipieren.

Dabei kommen der strategischen Ausrichtung und der operativen Stärke der lokalen Produktionseinheiten eine hohe Bedeutung zu. Die HCST Gruppe fokussiert sich klar auf ihre Kernprodukte und -märkte und verfügt infolgedessen über eine hohe Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette und ermöglicht die Nutzung von Synergien im Bereich der Produktentwicklung und der Produktions- und Zulieferprozesse. Die hieraus resultierende wettbewerbsfähige Marktposition stärkt unsere Wachstumschancen auf allen Märkten. Ferner erfolgt ein wesentlicher Anteil der Produktion bereits in Niedriglohnländern.

Ein Vorteil ist auch der Präsenz der HCST Gruppe in den expansions- und zunehmend absatzstarken Regionen USA, Asia und Europa. Ferner trägt die konsequente Optimierung des Produktionsnetzwerkes im Sinne der Kostenreduktion zur Verbesserung der Ertragskraft des Unternehmens bei.

Als Tochtergesellschaft des JX Metals Nippon & Mining Metals Corporation Konzerns ergeben sich weiterhin Chancen aus der Bündelung der Aktivitäten bei der Markt- und Kundenbearbeitung, da jetzt die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH Produkte auch den Kunden unseres Gesellschafters und unseren neu hinzugekommenen Schwestergesellschaften angeboten werden. Durch die Integration in den JX Nippon Mining & Metals Konzern werden auch die Fachkompetenzen miteinander gebündelt, um hier mögliche Synergien zu heben und damit eine noch bessere Stellung am Markt bzw. beim Kunden zu erreichen.

Beschaffungsrisiken und -chancen

Auf dem Beschaffungsmarkt ist die HCST Gruppe Preisrisiken durch generell steigende Rohstoffpreise unterworfen. Das Jahr 2018 war speziell für Tantal Rohstoffe durch einen Preisanstieg im ersten Halbjahr und einen Rückgang der Preise in gleicher Größenordnung im 2. Halbjahr gekennzeichnet. Es kam zu leichten Preissenkungen in den für die HCST Gruppe relevanten weiteren Rohstoffgruppen. Das Jahr 2019 wurde mit leichten Preissenkungen weiterhin geprägt. Neben zentralen Einkaufsaktivitäten wird diesem permanenten Risiko zusätzlich mit Forschungen zum Einsatz von Ersatzstoffen und alternativen Produktionsprozessen entgegengetreten.

Prozessrisiken

Die HCST Gruppe ist in keine Gerichts- oder Schiedsverfahren verwickelt, die nach heutiger Einschätzung wesentliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben könnten. Die in der Zentrale in Frankfurt am Main ansässige Rechtsabteilung hat die Aufgabe, die formal und inhaltlich korrekte Handhabung rechtlich relevanter Sachverhalte unter etwaiger Einbindung externer Spezialisten sicherzustellen.

Umweltrisiken

Aufgrund der angewandten Produktionsverfahren und der hergestellten Produkte sind relevante Umweltrisiken ermittelt und entsprechenden Maßnahmen eingeleitet damit keine negativen Umwelteinflüsse und keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auftreten könnten. Ökologisch belastende Betriebsmittel werden nur in einem geringen Umfang eingesetzt, sodass bei ihrem Einsatz die Einhaltung der größtmöglichen Sorgfalt gewährleistet wird. Durch das in der HCST Gruppe implementierte Umweltmanagementsystem werden potenzielle Umweltrisiken minimiert, bzw. frühzeitig erkannt und es bietet sich somit die Chance frühzeitig eventuellen Schäden entgegenzuwirken.

Produktrisiken

Strikte Qualitätssicherungsmaßnahmen und -kontrollen tragen in der HCST Gruppe dazu bei, das Risiko von Produkthaftungsfällen niedrig zu halten. Sämtliche erkennbaren Risiken für Garantie- oder Gewährleistungsverpflichtungen werden durch die Bildung von Rückstellungen berücksichtigt.

Produktbeanstandungen seitens der Kunden werden unverzüglich und zeitnah durch das Qualitätsmanagement der HCST Gruppe bearbeitet, mögliche Fehlerursachen ermittelt und entsprechende Korrekturmaßnahmen eingeleitet.

Entwicklungstechnische Anpassungen bei den teilweise komplexen Produkten, sowie die kontinuierliche Substituitionsprüfung von problematischen Rohstoffen eröffnen die Chance, die Gewährleistungsaufwendungen niedrig zu halten.

Finanzielle Risiken und Chancen

Finanzierungs-/Liquiditätsrisiko und -chancen

Die finanziellen Risiken der HCST Gruppe setzen sich aus diversen Komponenten zusammen. Bei Betrachtung aller Einzelrisiken ist der Finanzierung bzw. Liquidität die größte Bedeutung beizumessen.

Finanzierungsrisiken können sich aus dem operativen Bereich ableiten, zum Beispiel durch die Vorfinanzierung des Umsatzwachstums und dem Aufbau des Working Capitals. Mit der Einbindung in die Finanzierung der JX Nippon Mining Metals Corporation ist die Refinanzierung des Working Capital der HCST Gruppe sichergestellt.

Damit Risiken aus möglichen Liquiditätsengpässen frühzeitig erkannt und anschließend langfristig und kosteneffizient gehandhabt werden können, nutzt die Gruppe neben dem monatlichen Forecasting von GuV, Bilanz und Cash-Flow eine kurzfristige Liquiditätsplanung mit direkter Ableitung von erwarteten Zahlungsflüssen. Mit der Anpassung und Weiterentwicklung oder dem teilweisen Ersatz der verwendeten Instrumente wird die Planungssicherheit ratierlich verbessert werden. Auf dieser Basis wird das Finanzierungs- und Liquiditätsrisiko insgesamt als geringes bis mittleres Risiko eingeschätzt.

Währungskursrisiken und -chancen

Die HCST Gruppe agiert sowohl auf der Beschaffungs- als auch auf der Absatzseite weltweit in unterschiedlichen Währungsräumen und ist somit Währungsschwankungen ausgesetzt, was sich sowohl positiv, als auch negativ auf die Ertragslage auswirken kann. Die Überwachung der Währungsschwankungen erfolgt durch die Konzernzentrale in enger Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften. Eine Absicherung gegen die Auswirkungen von Wechselkursschwankungen auf das Konzernergebnis durch Sicherungsgeschäfte erfolgte bis Ende 2019 nicht.

Im Ausblick wird davon ausgegangen, dass die Wechselkurse im Jahr 2020 zwar volatil bleiben, aber über das Gesamtjahr betrachtet keine extremen Kursentwicklungen stattfinden.

Zinsänderungsrisiken und -chancen

Die aktuelle Finanzierung der HCST Gruppe sowie dessen Working Capital basiert auf variablen EUR-Zinssätzen und unterliegt damit einem Zinsänderungsrisiko. Mit der variablen Verzinsung der Darlehen wird das weiterhin günstige Zinsumfeld genutzt. Treasury beobachtet regelmäßig die europäische und internationale Wirtschaftsentwicklung, um daraus mögliche Veränderungen im Zinsumfeld abzuleiten und entsprechende Maßnahmen zur Zinssicherung vorzubereiten. Die Risiken aus Zinsänderungen werden ebenfalls in der neuen Risikomanagementstrategie einfließen, womit sichergestellt wird, dass auch hier Entscheidungen im Rahmen der allgemeinen Risikotragfähigkeit getroffen werden können. Im momentanen Marktumfeld wird die Möglichkeit einer signifikanten Änderung der Zinsen, insbesondere EUR-Zinsen, als gering betrachtet.

Prognosebericht

Die Geschäftsführung geht im Zusammenhang mit dem globalen Ausbruch der COVID-19- Pandemie von einer erheblichen Belastung des weltweiten Wirtschaftswachstums aus. In diesem Rahmen hat die Geschäftsführung die potenziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu seiner Eindämmung bei der Beurteilung der Geschäftstätigkeit analysiert.

In den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres 2020 hat sich die Auftragslage durch CO-VID-19 noch nicht signifikant ausgewirkt. Für das erste Quartal liegt das aktuelle operative Konzernergebnis sogar über der ursprünglichen Prognose der Geschäftsführung.

Um die Ertragslage der HCST Gruppe trotz der weltweiten Entwicklungen durch die COVID-19 Pandemie zu verbessern, hat die Konzernleitung ein umfangreiches Maßnahmenpaket aufgesetzt, welches monatlich auf Geschäftsleitungsebene verfolgt wird. Die Geschäftsführung ist bspw. ständig darum bemüht, mit den Lieferanten vorteilhafte Beschaffungsverträge auszuhandeln.

Die Geschäftsführung der HCST Gruppe erwartet für das Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von EUR 205,4 Mio. Der erwartete Umsatzrückgang liegt in der weltwirtschaftlichen Gesamtsituation begründet. Für das Geschäftsjahr 2020 erwartet die Geschäftsführung ein EBITDA von EUR 22,3 Mio. Die positive Entwicklung des EBITDA liegt im Wesentlichen in einem geplanten Maßnahmenpaket begründet. Hier sollen bspw. Neukunden akquiriert werden, unternehmensinterne Prozesse optimiert werden und Kosteneinsparungen durchgeführt werden. Die Planung unterliegt jedoch bestimmten Ungewissheiten und kann sich in den kommenden Wochen und Monaten verändern. Die tatsächlichen Umsatzerlöse zum 31. Dezember 2019 liegen deutlich unter der Vorjahresprognose. Diese ist im Wesentlichen auf einen im Jahr 2019 unerwarteten Rückgang der Tantalkondensatoren zurückzuführen.

Einige der im Lagebericht gemachten Angaben enthalten zukunftsbezogene Aussagen. Diese wurden auf der Grundlage unserer Erwartungen und Einschätzungen über künftige uns betreffende Ereignisse formuliert. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen unterliegen naturgemäß Risiken und Ungewissheiten, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse abweichen oder schlechter ausfallen als beschrieben.

Goslar, den 10. Juni 2020

Kazuhiko Iida, Geschäftsführer

Masakazu Kanzaki, Geschäftsführer

Dr. Kazuyuki Marukawa, Geschäftsführer

Motohiro Kuroiwa, Geschäftsführer

Yutaka Hirai, Geschäftsführer

F. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Bericht über unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 der H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH, Goslar, erstatten wir in Übereinstimmung mit § 321 HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf (IDW PS 450 n. F.).

Hannover, 11. Juni 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marks, Wirtschaftsprüfer

Krone, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

	Angabe	2019	2018 angepasst
Fortzuführende Geschäftsbereiche
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden	6.1	215.511	115.728
Umsatzkosten	6.2	-202.716	-117.083
Bruttoergebnis vom Umsatz		12.795	-1.355
Marketing- und Vertriebskosten	6.3	-7.488	-4.130
Forschungs- und Entwicklungskosten	6.4	-6.142	-2.477
Allgemeine Verwaltungskosten	6.5	-18.732	-13.051
Sonstige betriebliche Erträge	6.6	1.911	474
Sonstige betriebliche Aufwendungen	6.6	-469	-556
Abschreibung auf den Goodwill	7.2	-70.900	0
Betriebsergebnis		-89.025	-21.095
Finanzerträge		84	5
Finanzaufwendungen		-9.372	-2.761
Nettofinanzergebnis	6.9	-9.288	-2.756
Ergebnis vor Ertragsteuern		-98.313	-23.851
Ertragsteuern	6.10	13.345	8.520
Konzernperiodenergebnis		-84.968	-15.331

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

	Angabe	2019	2018 angepasst
Konzernperiodenergebnis		-84.968	-15.331
Sonstiges Ergebnis
Sonstiges Ergebnis (nach Steuern), das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann:
Währungsumrechnungsdifferenzen		15.702	4.063
Sonstiges		-85	381
Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden kann, netto		15.617	4.444
Sonstiges Ergebnis (nach Steuern), das in Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird:
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	7.12	-3.459	1.420
Steuereffekte		1.009	-432
Sonstiges Ergebnis, das in Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert wird, netto		-2.450	988
Sonstiges Ergebnis nach Steuern		13.167	5.432
Konzern-Gesamtergebnis		-71.801	-9.899

Konzernbilanz für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

Aktiva

	Angabe	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018 angepasst
Langfristige Vermögenswerte
Sachanlagen	7.1	80.727	76.078
Immaterielle Vermögenswerte	7.2	142.963	217.755
Nutzungsrechte	7.3	57.221	60.061
Finanzielle Vermögenswerte	7.5	252	276
Sonstige Forderungen	7.7	1.475	1.745
Latente Steueransprüche	6.10	23.261	7.904
		305.899	363.819
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	7.6	133.782	151.315
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.7	16.081	25.238
Sonstige kurzfristige Forderungen	7.7	10.946	14.976
Finanzielle Vermögenswerte	7.5	4.458	3
Ertragsteueransprüche	7.5	246	0
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	7.8	14.157	32.365
		179.670	223.897
Bilanzsumme		485.569	587.716
Passiva
	Angabe	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018 angepasst
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	7.9	26	50
Kapitalrücklage	7.10	213.974	213.950
Kumuliertes Ergebnis		-87.132	-9.899
		126.868	204.101
Summe Eigenkapital		126.868	204.101
Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten	7.11	187.626	199.451
Leasingverbindlichkeiten	7.3	52.965	55.113
Pensionsrückstellungen	7.12	32.792	26.930
Sonstige Rückstellungen	7.13	1.674	1.758
Latente Steuerverbindlichkeiten	6.10	31.470	33.472
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	7.14	30	80
		306.557	316.804
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten	7.11	16.600	25.884
Leasingverbindlichkeiten	7.3	4.786	4.980
Sonstige Rückstellungen	7.13	2.824	2.977
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		20.386	21.725
Ertragsteuerverbindlichkeiten	6.10	2.171	141
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	7.14	5.377	11.104
		52.144	66.811
Summe Verbindlichkeiten		358.701	383.615
Bilanzsumme		485.569	587.716

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Kumuliertes Ergebnis	Summe Eigenkapital
Zum 28. Februar 2018	25	0	0	25
Erhöhung des Stammkapitals	25	0	0	25
Erhöhung der Kapitalrücklage	0	213.950	0	213.950
Periodenergebnis	0	0	-15.331	-15.331
Sonstiges Ergebnis	0	0	5.432	5.432
Zum 31. Dezember 2018 (angepasst)	50	213.950	-9.899	204.101
Verschmelzung	-24	+24	0	0
Zum 01. Januar 2019	26	213.974	-9.899	204.101
Erhöhung des Stammkapitals	0	0	0	0
Erhöhung der Kapitalrücklage	0	0	0	0
Periodenergebnis	0	0	-84.968	-84.968
Sonstiges Ergebnis	0	0	7.735	7.735
Zum 31. Dezember 2019	26	213.974	-87.132	126.868

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

	2019	2018 angepasst
Ergebnis nach Steuern	-84.968	-15.331
Steueraufwand	2.949	196
Ertrag aus latenten Steuern	-16.294	-8.716
Ergebnis vor Steuern	-98.313	-23.851
Anpassungen zur Überleitung des Ergebnisses vor Steuern zum Netto-Cashflow
Abschreibungen aus sonstigen immateriellen Vermögenswerten	7.274	3.402
Abschreibungen aus Nutzungsrechten	4.755	2.086
Abschreibungen aus Sachanlagen	9.021	5.084
Wertverminderung aus Goodwill	70.900	0
Gewinne / Verluste aus Veräußerungen	-15	83
Finanzierungserträge	-84	-5
Finanzierungsaufwendungen	9.372	2.761
Veränderung der Pensionsrückstellungen	983	470
Working Capital Anpassungen
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen Forderungen	9.024	-8.761
Veränderung der Vorräte	17.534	-7.864
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie aus sonstigen Verbindlichkeiten	-4.192	8.088
Erhaltene Zinsen	84	5
Gezahlte Zinsen	-3.962	-1.884
Gezahlte Ertragsteuern	-627	0
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit	21.754	-20.386
Investitionsaktivitäten
Erwerb von Tochterunternehmen	0	-396.131
Abgang von Sachanlagevermögen	365	1.052
Abgang von immateriellen Vermögenswerten	1.886	0
Zugänge Sachanlagevermögen	-12.130	-4.596
Zugänge immaterielle Vermögenswerte	-5.267	-405
Netto-Cashflow aus Investitionen	-15.146	-400.080
Finanzierungsaktivitäten
Erhöhung des gezeichneten Kapitals	0	25
Erhöhung der Rücklage	0	213.950
Einnahmen aus Kreditaufnahme	5.000	230.200
Zahlungen aus Kreditaufnahme	-25.800	-4.259
Tilgungen aus Leasingverbindlichkeiten	-4.211	-1.771
Netto-Cashflow aus Finanzierungsaktivitäten	-25.011	438.144
Nettoabnahme/ -zunahme von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten	-18.403	17.678
Währungsdifferenzen	195	175
Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (inkl. Währungseffekte)	-18.208	17.853
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 01. Januar	32.365	25
Zunahme an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten aufgrund von Veränderungen im Konsolidierungskreis	0	14.487
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember 2019	14.157	32.365

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019

1 Allgemeine Informationen - Geschäftszweck und Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

a) Geschäftszweck

Dieser Konzernabschluss wurde von H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH erstellt und umfasst den Abschluss der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH und ihrer Tochterunternehmen ("der Konzern" oder "HCST"). Die H.C Starck Tantalum & Niobium GmbH ist das oberste Mutterunternehmen des HCST-Konzerns.

Die H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz Im Schleeke 78-91, 38642 Goslar, Deutschland. Am 12. März 2020 wurde der bisherige Hauptsitz der H.C Starck Tantalum & Niobium GmbH von München nach Goslar verlegt. Die Gesellschaft ist nun im Handelsregister von Braunschweig unter der Nummer HRB 208360 eingetragen. Die Geschäftsräume der Gesellschaft befinden sich in Im Schleeke 78-91, 38642 Goslar, Deutschland

Gegenstand der Geschäftstätigkeit des HCST-Konzerns ist die Umwandlung von Metallerzen und Sekundärstoffen in hochkapazitives Tantal- und Niobpulvern. Der Konzern verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von hochkapazitiven Metallpulvern für Kondensatoren und Sputtertargets, chemisch hochreinen Oxiden für die Optikindustrie sowie anderen Verbindungen wie Chloriden, Nickelniob und Oxalaten. Mit einem der umfassendsten Portfolios an Tantalprodukten ist der HCST-Konzern einer der weltweit führenden Anbieter von Tantal- und Niobpulvern für folgende Anwendungen: Kondensatoren, Halbleiterwerkstoffe, SAW-Bauteile u. a. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiter in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Anwendungstechnik entwickeln branchen- und kundenspezifische Tantal- und Niobpulver für ein breites Spektrum an hochentwickelten Anwendungen.

Die Gesellschaft betreibt Produktionsstätten in Deutschland, Japan und Thailand und bedient wachsende Industrien wie Elektronik, Chemie, Automotive, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Energie- und Umwelttechnik sowie Maschinen- und Werkzeugbau.

Mit Vertrag vom 12. Juni 2019 wurde die JX Metals Deutschland GmbH auf die H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH rückwirkend auf den 1. Januar 2019 verschmolzen. Dabei handelt es sich um eine Abwärtsverschmelzung (down-stream-merger). Im Rahmen der Verschmelzung erfolgte keine Kapitalerhöhung bei der H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH als übernehmender Rechtsträger. Die Anteile an der H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH gingen zu ursprünglichen Beteiligungsverhältnissen auf die Gesellschafter der JX Metals Deutschland GmbH über. Die Verschmelzung erfolgte zu Buchwerten.

Mit Vertrag vom 27. Februar 2018 hat die JX Metals Deutschland GmbH sämtliche Anteile an der H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH von der H.C. Starck GmbH, Goslar, mit Vollzug der Transaktion (Closing) am 30. Juni 2018 erworben. In diesem Rahmen haben die JX Metals Deutschland GmbH und die Mizuho Bank Ltd. Filiale Düsseldorf, Düsseldorf, einen Darlehensvertrag mit Datum vom 30. Mai 2018 geschlossen, dem die H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH als Garantiegeber beigetreten ist. Mit Verschmelzung der JX Metals Deutschland auf die H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH ist der Darlehensvertrag auf die H.C. Starck Tantalum and Niobium GmbH als Darlehensnehmerin übergegangen. Gegenstand der Vereinbarung ist die Gewährung eines Tilgungsdarlehens, zweier endfälliger Darlehen sowie einer revolvierenden Kreditlinie. Die endfälligen Darlehen haben eine Laufzeit von 7 Jahren vom Datum der Inanspruchnahme am 28. Juni 2018. Gegenstand des Vertrages ist unter anderem die Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen (Covenants). Vor dem Hintergrund der wahrscheinlichen Nichteinhaltung dieser Finanzkennzahlen wurden bereits im Vorfeld Verhandlungen mit der finanzierenden Bank aufgenommen. Mit Datum vom 29. Mai 2020 hat die finanzierende Bank eine Verzichtserklärung hinsichtlich der ansonsten zum 30. Juni 2020 bestehenden Kündigung ("Event of Default") bei Nichteinhaltung der Finanzkennzahlen erteilt.

b) Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Der Konzernabschluss wurde unter Beachtung der International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, derivative Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente eingesetzt werden, und finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (einschließlich derivativer Finanzinstrumente), die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die HCST Gruppe befindet sich vollständig im Besitz der JX Nippon Mining & Metals Group, dem Mutterunternehmen der HCST Gruppe mit Sitz in Japan.

Der Konzernabschluss bildet die Aktiva und Passiva aller zum Konzern gehörenden Unternehmen sowie alle Umsatzerlöse und Aufwendungen ab, die diese Unternehmen in den dargestellten Berichtsperioden realisiert haben bzw. die diesen entstanden sind.

Bei dem Geschäftsjahr handelt es sich um ein Vollgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019. Der Konzernabschluss enthält Vergleichsinformationen über die vorangegangene Berichtsperiode. Bei der vorangegangenen Berichtsperiode handelt es sich um ein Rumpfgeschäftsjahr vom 28. Februar bis zum 31. Dezember 2018. Zum 31. Dezember 2018 hatte die nunmehr auf die HCST verschmolzene JX Metals Deutschland GmbH als damaliges Mutterunternehmen den Konzernabschluss für den HCST-Konzern aufgestellt. Die Konzernbilanz nach IFRS ist nach der Fristigkeit der einzelnen Bilanzpositionen gegliedert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernabschluss wird in Tausend Euro (TEUR) aufgestellt. Dementsprechend können sich Rundungsdifferenzen ergeben.

Die Erstellung des vorliegenden Abschlusses erfolgt auf Basis der Annahme der Unternehmensfortführung.

Der Konzern verfügt über ausreichende Barreserven und Kreditlimite, um seinen künftigen Liquiditätsbedarf zu decken.

Die Erstellung des Abschlusses nach IFRS erfordert die Verwendung wesentlicher rechnungslegungsbezogener Schätzungen. Darüber hinaus muss die Geschäftsführung bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns Ermessensentscheidungen treffen. Die Schätzungen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit und anderen Kenntnissen im Hinblick auf die zu bilanzierenden Geschäftsvorfälle. Bestimmte Tatbestände, Schätzungen und Annahmen, die den rechnungslegungsbezogenen Beurteilungen der Geschäftsführung zugrunde liegen, können sich anders als erwartet entwickeln. Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden daher regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung beurteilt. Erfordert ein Bereich ein höheres Maß an Beurteilung, ist ein Bereich komplexer oder sind in einem Bereich Annahmen und Schätzungen für den Konzernabschluss erheblich, so wird dies in Anhangsangabe 5 dargelegt.

2 Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

Die bei der Aufstellung dieses Konzernabschlusses angewandten wesentlichen Rechnungslegungsmethoden werden im Folgenden näher erläutert:

2.1 Informationen zu IFRS-Standards und Interpretationen

Mehrere neue Standards, Änderungen an Standards und Interpretationen sind erstmals verpflichtend in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen (in der EU geltender Erstanwendungszeitpunkt und Erstanwendungszeitpunkt des IASB).

Der Konzern hat IFRS 16 Leasingverhältnisse erstmals angewandt. Die Art und die Auswirkungen der Änderungen infolge der erstmaligen Anwendung dieses neuen Rechnungslegungsstandards sind im Folgenden beschrieben.

Einige andere Änderungen und Interpretationen sind 2019 erstmals anzuwenden, haben jedoch keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Der Konzern hat keine Standards, Interpretationen oder Änderungen, die zwar veröffentlicht, aber noch nicht in Kraft getreten sind, vorzeitig angewandt.

IFRS 16 Leasingverhältnisse

IFRS 16 ersetzt IAS 17 Leasingverhältnisse, IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnisenthält, SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse- Anreize und SIC-27 Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von Leasingverhältnissen. Der Standard legt die Grundsätze für den Ansatz, die Bewertung, die Darstellung und die Angabe von Leasingverhältnissen dar und verpflichtet Leasingnehmer, die meisten Leasingverhältnisse in der Bilanz zu erfassen.

Der Konzern hat bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019 (Erstanwendungszeitpunkt) den vollständig rückwirkenden Ansatz gewählt. Er hat sich für die Anwendung des praktischen Behelfs für den Übergang auf IFRS 16 entschieden. Danach muss er zum 1. Januar 2019 nicht erneut beurteilen, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Stattdessen hat der Konzern den Standard nur auf solche Verträge angewendet, die er zuvor unter Anwendung von IAS 17 und IFRIC 4 zum Erstanwendungszeitpunkt als Leasingverhältnisse eingestuft hatte. Der Konzern hat ferner entschieden, die Ausnahmen von der Pflicht zur bilanziellen Erfassung von Leasingverträgen, deren Laufzeit zum Bereitstellungsdatum maximal zwölf Monate beträgt und die keine Kaufoption enthalten (kurzfristige Leasingverhältnisse) und von Leasingverträgen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist (geringwertige Vermögenswerte), anzuwenden.

Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 stellen sich wie folgt dar:

Auswirkung auf die Konzernbilanz: Zunahme/(Abnahme)

	31. Dezember 2019 TEUR	31. Dezember 2018 TEUR	28. Februar 2018 TEUR
Vermögenswerte
Sachanlagen	0	-296	0
Nutzungsrechte	57.221	60.061	0
Latente Steueransprüche	251	91	0
Bilanzsumme	57.472	59.856	0
Eigenkapital
Gewinnrücklagen	-574	-223	0
Summe Eigenkapital	-574	-223	0
Schulden
Leasingverbindlichkeiten	57.737	60.079	0
Sonstige Rückstellungen	308	0	0
Summe Schulden	58.045	60.079	0

Auswirkung auf die Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung: Zunahme/(Abnahme)

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Umsatzkosten	-120	-10
Marketing- und Vertriebskosten	0	0
Forschungs- und Entwicklungskosten	-6	-1
Allgemeine Verwaltungskosten	-70	-2
Betriebsergebnis	-196	-13
Finanzaufwendungen	704	327
Ertragsteueraufwand	-156	-91
Konzernperiodenergebnis	352	223

Auswirkung auf die Konzern-Kapitalflussrechnung: Zunahme/(Abnahme)

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Leasingzahlungen für Operating-Leasingverhältnisse	-4.915	-2.098
Gezahlte Zinsen	704	327
Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit	-4.211	-1.771
Tilgung von Leasingverbindlichkeiten	4.211	1.771
Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit	4.211	1.771

Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 erfasste und bewertete der Konzern alle Leasingverhältnisse, bei denen er Leasingnehmer ist (mit Ausnahme von kurzfristigen Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist), nach einem einzigen Modell. Er erfasste Verbindlichkeiten zur Leistung von Leasingzahlungen und Nutzungsrechte für das Recht, den Leasinggegenstand zu nutzen. In Übereinstimmung mit dem vollständig rückwirkenden Ansatz wendete der Konzern IFRS 16 zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung an, als ob der Standard bereits zum Bereitstellungsdatum bestehender Leasingverträge wirksam gewesen wäre.

Stand 28. Februar 2018, 31. Dezember 2018 und 31. Dezember 2019:

―	Nutzungsrechte wurden in der Bilanz getrennt erfasst und ausgewiesen.
―	Rückbauverpflichtungen wurden aus den Sachanlagen ausgebucht und als Nutzungsrechte erfasst.
―	Leasingverbindlichkeiten wurden, kurzfristig und langfristig, getrennt erfasst und in der Bilanz ausgewiesen.
―	Den latenten Steueransprüchen resultieren aus den unterschiedlichen Endbestände der erfassten leasingbezogenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
―	Finance-Leasingverhältnisse lagen nicht vor

Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019:

―	Der Abschreibungsaufwand erhöhte sich aufgrund der Abschreibung zusätzlicher erfasster Vermögenswerte (d. h. Erhöhung der Nutzungsrechte, abzüglich der Abnahme bei den Sachanlagen).
―	Die Finanzaufwendungen betragen TEUR 704 (2018: TEUR 327).

IFRIC Interpretation 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung:

Die Interpretation ist auf die Bilanzierung von Ertragsteuern nach IAS 12 Ertragsteuern anzuwenden, wenn Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung bestehen. Sie gilt nicht für Steuern oder Abgaben, die nicht in den Anwendungsbereich von IAS 12 fallen, und enthält keine Bestimmungen zu Zinsen und Säumniszuschlägen in Verbindung mit unsicheren steuerlichen Behandlungen. Die Interpretation befasst sich insbesondere mit folgenden Themen:

―	Entscheidung, ob ein Unternehmen unsichere steuerliche Behandlungen einzeln beurteilen sollte.
―	Annahmen, die ein Unternehmen in Bezug auf die Überprüfung steuerlicher Behandlungen durch die Steuerbehörden trifft.
―	Bestimmung des zu versteuernden Gewinns (steuerlichen Verlusts), der steuerlichen Buchwerte, der nicht genutzten steuerlichen Verluste, der nicht genutzten Steuergutschriften und der Steuersätze.
―	Berücksichtigung von Änderungen der Fakten und Umstände.

Der Konzern muss bestimmen, ob er jede unsichere steuerliche Behandlung separat oder gemeinsam mit einer oder mehreren anderen unsicheren steuerlichen Behandlungen beurteilt. Dabei wählt er die Methode, die sich besser für die Vorhersage der Auflösung der Unsicherheit eignet.

Der Konzern trifft bei der Identifizierung von Unsicherheiten bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung in erheblichem Umfang Ermessensentscheidungen. Da er in einem komplexen internationalen Umfeld tätig ist, hat er geprüft, ob die Interpretation Auswirkungen auf seinen Konzernabschluss hatte.

Die Interpretation hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

2.2 In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen

a) Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die vom Konzern beherrscht werden. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn er aufgrund seiner Beteiligung an dem Unternehmen variable finanzielle Rückflüsse erhält oder über diese verfügen kann und die Möglichkeit hat, diese Rückflüsse zu beeinflussen, indem er die Aktivitäten des Unternehmens steuert. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht.

Alle konzerninternen Transaktionen, Salden und nicht realisierten Gewinne aus Transaktionen zwischen den Konzernunternehmen werden eliminiert. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, gelten jedoch als Indikator für eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts. Die Rechnungslegungsmethoden von Tochterunternehmen wurden gegebenenfalls angepasst, um sicherzustellen, dass sie mit den vom Konzern angewandten Rechnungslegungsmethoden übereinstimmen.

b) Konsolidierungskreis

Gemäß den zusätzlichen Anforderungen des deutschen Handelsgesetzbuchs in § 315e HGB erstellt der Konzern für Zwecke der Muttergesellschaft einen Konzernabschluss. Die HSCT Gruppe erstellt einen Konzernabschluss als kleinsten Konsolidierungskreis und JX Nippon Mining & Metals Group als größten Konsolidierungskreis.

Neben der H.C Starck Tantalum & Niobium GmbH als oberste Holdinggesellschaft des HCST-Konzerns wurden folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 einbezogen:

	Beteiligung in %
H.C. Starck Smelting GmbH & Co. KG, Goslar, Deutschland	100,00
H.C. Starck Ltd., Tokio, Japan	100,00
H.C. Starck Co. Ltd. Map Ta Put, Thailand	100,00
H.C. Starck Tantalum and Niobium LLC, Newton, USA	100,00

Die H.C Starck Smelting GmbH & Co. KG nimmt die Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB in Bezug auf die Aufstellung eines Lageberichtes in Anspruch.

2.3 Fremdwährungsumrechnung

a) Funktionale Währung und Darstellungswährung

Die in den Jahresabschlüssen der Konzernunternehmen enthaltenen Posten werden in der funktionalen Währung, d. h. der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das jeweilige Unternehmen geschäftstätig ist, bewertet. Der Konzernabschluss wird in Euro, der Darstellungswährung des Konzerns, aufgestellt.

b) Fremdwährungstransaktionen und Salden

Transaktionen in Fremdwährung werden zu dem am Datum der jeweiligen Transaktion geltenden Kurs in die funktionale Währung umgerechnet. Fremdwährungsgewinne und -verluste, die aus der Abwicklung solcher Transaktionen und aus der Umrechnung von auf Fremdwährung lautenden monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum Jahresendkurs resultieren, werden in der Regel in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Fremdwährungsgewinne und -verluste aus Fremdkapitalaufnahmen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den Finanzaufwendungen erfasst.

Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gilt, umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen aus Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden als Teil des Gewinns oder Verlusts aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfasst. So werden Umrechnungsdifferenzen aus nicht-monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wie Eigenkapitalinstrumenten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert gehalten werden, erfolgswirksam als Teil des Gewinns oder Verlusts aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Umrechnungsdifferenzen aus nicht-monetären Vermögenswerten wie Eigenkapitalinstrumenten, die als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte eingestuft werden, werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

c) Konzernunternehmen

Die Gewinn- und Verlustrechnungen und die Bilanzen aller Konzernunternehmen, die eine andere funktionale Währung als die Darstellungswährung aufweisen (wobei es sich jedoch bei keiner davon um die Währung eines Hochinflationslandes handelt), werden folgendermaßen in die Darstellungswährung umgerechnet:

•	Aktiva und Passiva aller Bilanzen werden zum Schlusskurs am Bilanzstichtag umgerechnet;
•	Erträge und Aufwendungen aller Gewinn- und Verlustrechnungen werden zum Durchschnittskurs umgerechnet;
•	alle hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen werden über das sonstige Ergebnis zunächst im Eigenkapital erfasst. Bei Veräußerungen von Tochterunternehmen würden diese Währungseffekte wieder ausgebucht werden.

Umrechnungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftsbetriebe oder von Fremdkapitalaufnahmen und sonstigen Währungsinstrumenten, die zur Absicherung solcher Investitionen bestimmt sind, ergeben, werden im Eigenkapital erfasst.

Alle im Zusammenhang mit dem Erwerb eines ausländischen Geschäftsbetriebs entstehenden Geschäfts- oder Firmenwerte sowie am beizulegenden Zeitwert ausgerichteten Anpassungen werden als Vermögenswerte und Verbindlichkeiten des ausländischen Geschäftsbetriebs behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.

d) Wechselkurse

Für die Umrechnung der relevanten Währungen wurden die folgenden Kurse verwendet:

1 €	Durchschnittskurse des Rumpfgeschäftsjahres 2019	Schlusskurse 2019
Japanische Yen	122,0058	121,94
Thailändische Baht	34,7569	33,42
US-Dollar	1,1195	1,1234

2.4 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Erlöse aus Verträgen mit Kunden werden gemäß IFRS 15 erfasst. Danach sind Erlöse in der Höhe zu erfassen, in der für die übernommenen Leistungsverpflichtungen, d.h. die Übertragung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden. Dieses Kernprinzip wird mit einem fünfstufigen Rahmenmodell umgesetzt:

1.	Identifizierung des Vertrags / der Verträge mit einem Kunden
2.	Identifizierung der eigenständigen Leistungsverpflichtungen in dem Vertrag
3.	Bestimmung des Transaktionspreises
4.	Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen des Vertrags
5.	Erlöserfassung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen durch das Unternehmen

Der Konzern produziert und vertreibt ein breites Angebot an Schlüsselwerkstoffen für die Hightech-Industrie: Pulver, Halbzeuge und kundenspezifische Bauteile. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen die Produkte an den Kunden ausgeliefert hat, der Kunde selbstständig über Vertriebsweg und Verkaufspreis entscheiden kann und keine unerfüllten Verpflichtungen bestehen, die zu einer Nichtannahme der Produkte durch den Kunden führen können. Die Lieferung erfolgt erst, wenn alle Waren an den angegebenen Ort versandt wurden, das Risiko der Veralterung und des Verlusts auf den Kunden übergegangen ist und der Kunde entweder die Ware gemäß den Bedingungen des Verkaufsvertrags abgenommen hat, die Abnahmefrist verstrichen ist oder der Konzern objektive Hinweise darauf hat, dass alle Bedingungen der Abnahme erfüllt sind.

2.5 Zinserträge

Zinserträge werden unter Verwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Tritt bei einer Forderung eine Wertminderung ein, reduziert der Konzern den Buchwert der Forderung auf den erzielbaren Betrag, der sich aus den geschätzten künftigen Cashflows, diskontiert mit dem ursprünglichen effektiven Zinssatz des Instruments, errechnet. Der Abzinsungsbetrag wird in der Folge abgebaut und als Zinsertrag erfasst. Zinserträge aus wertgeminderten Krediten werden unter Verwendung des ursprünglichen effektiven Zinssatzes erfasst.

2.6 Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand (d. h. Regierungsbehörden, Institutionen mit hoheitlichen Aufgaben und ähnliche Körperschaften) werden mit dem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine hinreichende Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und dass der Konzern die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die zur Kompensation von Aufwendungen gewährt werden, werden zeitlich abgegrenzt und über den Zeitraum erfolgswirksam erfasst, in dem die subventionierten Aufwendungen anfallen.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die im Zusammenhang mit der Anschaffung von Sachanlagevermögen gewährt werden, werden in den langfristigen Verbindlichkeiten als abgegrenzte Zuwendungen der öffentlichen Hand ausgewiesen und linear über die erwartete Nutzungsdauer der entsprechenden Anlagegegenstände erfolgswirksam verteilt.

2.7 Sachanlagen

Sachanlagen umfassen Grundstücke und Gebäude, Maschinen, technische Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Anlagen im Bau. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Grundstücke und Anlagen im Bau werden in der Regel nicht abgeschrieben. Anlagen im Bau werden als wertgemindert eingestuft, wenn die Fertigstellung und Nutzung der entsprechenden Anlage als unwahrscheinlich gilt.

Sachanlagen werden linear abgeschrieben, d. h., ihre Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden auf die folgenden geschätzten wirtschaftlichen Nutzungsdauern verteilt:

Gebäude	20 Jahre
Maschinen und technische Anlagen	5 bis 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 5 Jahre

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten umfassen die Kosten, die dem Erwerb eines Vermögenswerts direkt zuzurechnen sind. Nachträglich anfallende Kosten werden nur dann in den Buchwert des Vermögenswerts einbezogen oder ggf. als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der mit diesem Vermögenswert verbundene künftige wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird, und die Höhe der Kosten verlässlich ermittelt werden kann. Der Buchwert jener Teile, die ersetzt wurden, wird ausgebucht. Alle sonstigen Wartungs- und Instandhaltungskosten werden in der Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst, in der sie entstanden sind.

Die Restwerte und Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und bei Bedarf angepasst.

Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen werden durch einen Vergleich der Erlöse mit dem Buchwert ermittelt und in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

2.8 Geschäfts- oder Firmenwert

Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus dem Erwerb von Tochterunternehmen resultieren, stellen den Betrag dar, um den die übertragene Gegenleistung den Saldo der zum Erwerbszeitpunkt bestehenden Beträge der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten übersteigt. Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird bei seiner erstmaligen Erfassung zu Anschaffungskosten angesetzt und anschließend mit seinen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einmal jährlich oder häufiger, wenn Ereignisse oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass ihr Buchwert gemindert sein könnte, einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Der Konzern vergleicht den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem erzielbaren Betrag, der dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert entspricht. Als Abzinsungssatz werden die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) verwendet, während die Eingabeparameter von vergleichbaren Konzernunternehmen abgeleitet werden. Wertminderungen werden sofort als Aufwand gebucht und nicht mehr rückgängig gemacht. Der Betrag der Wertminderung wird so verteilt, dass zuerst der Buchwert des dem Segment zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts und danach anteilig die Buchwerte der übrigen Vermögenswerte der Einheit reduziert werden. Innerhalb der HCST Konzerns gibt es lediglich eine zahlungsmittelgenerierende Einheit. Grundlage für die Berechnung sind die unternehmensindividuellen Planungen mit einer Detailplanungsphase von fünf Jahren. Basierend auf nachhaltigen Kapitalmarktrenditen wurde ein risikoangepasster Kapitalisierungszins von 8,2 % p.a. zugrunde gelegt. Im nachhaltigen Ergebnis wurde mit einem Wachstum von 1,0 % pro Jahr gerechnet, der dem wachsenden Marktumfeld, in dem die HCST agiert, Rechnung trägt. Bei der Bewertung wurde der Fair Value less Costs of Disposal Ansatz angewendet. Der so ermittelte beizulegende Wert übersteigt nicht den Buchwert der Anteile, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung i.H.v 70.9 Mio. EUR erfasst wurde. Der Grund der außerplanmäßigen Abschreibung ist auf den Marktrückgang der Tantalkondensatoren sowie einer intensiven Überprüfung der Geschäftsverhältnisse zurückzuführen. Im Rumgeschäftsjahr 2018 wurde keine außerplanmäßige Abschreibung erfasst.

Bei der Veräußerung eines Tochterunternehmens wird der entsprechende Betrag des Geschäfts- oder Firmenwerts bei der Bestimmung des Veräußerungsgewinns bzw. -verlusts berücksichtigt.

2.9 Immaterielle Vermögenswerte (mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten)

Immaterielle Vermögenswerte, die nicht im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden, werden zu ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt. Die Abschreibung erfolgt linear über den Zeitraum der geschätzten Nutzungsdauer der immateriellen Vermögenswerte. Die geschätzten Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft, wobei der Effekt von möglichen Schätzungsänderungen prospektiv erfasst wird.

Alle Forschungs- und Entwicklungskosten werden als Aufwand erfasst, es sei denn, die Entwicklungskosten sind Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten eines anderen Vermögenswerts, der in der Periode, in der sie entstehen, die Ansatzkriterien erfüllt. Direkt zurechenbare Entwicklungskosten können grundsätzlich als immaterielle Vermögenswerte angesetzt werden, wenn die folgenden Kriterien erfüllt sind:

―	es ist technisch realisierbar, das Produkt fertigzustellen, sodass es zur Nutzung zur Verfügung steht;
―	das Management beabsichtigt, das Produkt fertigzustellen und es zu nutzen oder zu verkaufen;
―	es besteht die Fähigkeit, das Produkt zu nutzen oder zu verkaufen;
―	es kann nachgewiesen werden, wie das Produkt möglichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird;
―	es stehen adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen zur Verfügung, um die Entwicklung abzuschließen und das Produkt zu nutzen oder zu verkaufen;
―	die dem Produkt während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben können zuverlässig ermittelt werden.

Die planmäßige Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten in Form von Technologien beginnt, sobald diese für den Zweck, für den sie erworben wurden, in der Produktion angewendet werden können. Die Nutzungsdauern werden auf der Grundlage des geschätzten Zeitpunkts, zu dem die Technologien aufgrund des kontinuierlichen technischen Fortschritts veraltet sein werden, festgelegt.

Immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden identifiziert und gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst, sobald sie die Definition eines immateriellen Vermögenswerts erfüllen und ihr beizulegender Zeitwert verlässlich bestimmt werden kann. Die Anschaffungskosten solcher immateriellen Vermögenswerte entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt.

Nach dem erstmaligen Ansatz werden immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, auf derselben Grundlage wie gesondert erworbene immaterielle Vermögenswerte zu ihren Anschaffungskosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die folgenden wirtschaftlichen Nutzungsdauern abgeschrieben:

Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte	3 bis 10 Jahre
Technologiebezogene immaterielle Vermögenswerte	bis zu 16 Jahre
Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer	3 Jahre

3 Werthaltigkeit von materiellen und immateriellen Vermögenswerten (mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten)

Materielle und immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer (mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten) werden auf eine Wertminderung überprüft, wenn Ereignisse oder Änderungen der Umstände darauf hindeuten, dass der Buchwert nicht erzielbar sein könnte. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer und immaterielle Vermögenswerte, die noch nicht zum Gebrauch verfügbar sind, werden einmal jährlich oder häufiger, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Vermögenswert wertgemindert sein könnte, auf eine mögliche Wertminderung überprüft. Ein Wertminderungsaufwand wird für den Betrag verbucht, um den der Buchwert des Vermögenswerts den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes vor Steuern, der die aktuelle Markterwartung hinsichtlich des Zinseffekts und die spezifischen Risiken des Vermögenswerts, die zu keiner Anpassung der geschätzten künftigen Cashflows geführt haben, widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst.

Der Wertminderungsaufwand wird in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wird bei einer Folgebewertung eine Wertaufholung festgestellt, so wird der Buchwert des Vermögenswerts (oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit) auf den neu geschätzten erzielbaren Betrag angehoben, wobei darauf geachtet wird, dass der nach oben korrigierte Buchwert nicht über dem Buchwert liegt, der ermittelt worden wäre, wenn in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

3.1 Finanzielle Vermögenswerte

3.1.1 Finanzielle Vermögenswerte - Erstmaliger Ansatz und Bewertung

Beim erstmaligen Ansatz werden finanzielle Vermögenswerte für die Folgebewertung entweder als zu fortgeführten Anschaffungskosten, als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis oder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert.

Die Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte bei der erstmaligen Erfassung hängt von den Eigenschaften der vertraglichen Cashflows der finanziellen Vermögenswerte und vom Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte ab. Mit Ausnahme von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder für die der praktische Behelf angewendet wird, erfolgt die Bewertung finanzieller Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten oder für die der Konzern den praktischen Behelf angewendet hat, werden mit dem gemäß IFRS 15 ermittelten Transaktionspreis bewertet.

Damit ein finanzieller Vermögenswert als zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis klassifiziert und bewertet werden kann, dürfen die Cashflows ausschließlich aus Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag bestehen (Solely Payments of Principal and Interest - SPPI). Diese Beurteilung wird als SPPI-Test bezeichnet und auf der Ebene des einzelnen Finanzinstruments durchgeführt.

Das Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte spiegelt wider, wie ein Unternehmen seine finanziellen Vermögenswerte steuert, um Cashflows zu generieren. Je nach Geschäftsmodell entstehen die Cashflows durch die Vereinnahmung vertraglicher Cashflows, den Verkauf der finanziellen Vermögenswerte oder durch beides. Käufe oder Verkäufe finanzieller Vermögenswerte, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines Zeitraums vorsehen, der durch Vorschriften oder Konventionen des jeweiligen Marktes festgelegt wird (marktübliche Käufe), werden am Handelstag erfasst, d. h. an dem Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente)

Finanzielle Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:

•	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Cashflows zu halten, und
•	die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet und sind auf Wertminderungen zu überprüfen. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn der Vermögenswert ausgebucht, modifiziert oder wertgemindert wird.

In den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten sind hauptsächlich Darlehensforderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie liquide Mittel enthalten.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente)

Gewinne und Verluste aus dieser Kategorie werden niemals in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Dividenden werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, wenn der Rechtsanspruch auf Zahlung besteht, es sei denn, durch die Dividenden wird ein Teil der Anschaffungskosten des finanziellen Vermögenswerts zurückerlangt. In diesem Fall werden die Gewinne im sonstigen Ergebnis erfasst. Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertete Eigenkapitalinstrumente werden nicht auf Wertminderung überprüft.

Der Konzern hält keine Eigenkapitalinstrumente, welche dieser Kategorie zugeordnet werden.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Bei allen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, wird eine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste (Expected Credit Losses - ECL) erfasst. Erwartete Kreditverluste basieren auf der Differenz zwischen den vertraglichen Cashflows, die vertragsgemäß zu zahlen sind, und der Summe der Cashflows, deren Erhalt der Konzern erwartet, abgezinst mit einem Näherungswert des ursprünglichen Effektivzinssatzes. Die erwarteten Cashflows beinhalten die Cashflows aus dem Verkauf der gehaltenen Sicherheiten oder anderer Kreditbesicherungen, welche wesentlicher Bestandteil der Vertragsbedingungen sind.

Erwartete Kreditverluste werden in zwei Schritten erfasst. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12- Monats-ECL). Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, hat ein Unternehmen eine Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste zu erfassen, unabhängig davon, wann das Ausfallereignis eintritt (Gesamtlaufzeit-ECL).

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wird die vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste angewendet. Bei der Berechnung des ECL haben sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben, so dass unter Berücksichtigung der Wesentlichkeit keine Buchung vorgenommen wurde.

3.2 Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert angesetzt. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von Vorräten werden auf der Grundlage der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.

Zu den Vorräten zählen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie fertige Erzeugnisse. Da in der chemischen Industrie Halbzeuge in jeder Produktionsphase separat verkauft werden können, werden unfertige Erzeugnisse nicht gesondert ausgewiesen.

Die Kosten der unfertigen und fertigen Erzeugnisse umfassen Entwicklungskosten, Rohstoffe, Lohneinzelkosten, sonstige Einzelkosten und zugehörige Fertigungsgemeinkosten (basierend auf der normalen Kapazität der Produktionsanlagen). Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufspreis abzüglich variabler Vertriebskosten.

3.3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und Kredite mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind, werden als Kredite und Forderungen klassifiziert. Die Bewertung von Krediten und Forderungen erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen. Mit Ausnahme von kurzfristigen Forderungen, bei denen der Zinseffekt unwesentlich wäre, werden Zinserträge ebenfalls gemäß der Effektivzinsmethode erfasst.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden wertberichtigt, wenn ein objektiver Hinweis darauf besteht, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß den ursprünglichen Forderungsbedingungen eingehen werden. Wesentliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder eines sonstigen Sanierungsverfahrens des Schuldners sowie der Ausfall oder Verzug von fälligen Zahlungen (mehr als 60 Tage überfällig) werden als Indikatoren für eine Wertminderung der Forderung aus Lieferungen und Leistungen betrachtet. Die Höhe der Wertberichtigung ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz. Der Buchwert des Vermögenswerts wird unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert und der Wertminderungsverlust erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Wird eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen als uneinbringlich erachtet, wird sie gegen das Wertberichtigungskonto für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgebucht. Nachträglich eingegangene Beträge, die bereits abgeschrieben wurden, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Der Konzern tritt Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen von Factoring-Vereinbarungen ab, wenn die Marktbedingungen vorteilhaft sind und der Liquiditätsbedarf des Konzerns hoch ist. Bei solchen Factoring-Transaktionen prüft der Konzern, ob die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gemäß IFRS 9 vollständig ausgebucht werden können. Sind die Voraussetzungen für eine Ausbuchung nicht erfüllt und hat der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen weder übertragen noch zurückbehalten, erfasst er die finanziellen Vermögenswerte im Umfang seines anhaltenden Engagements in der Bilanz.

3.4 Besteuerung

Der Ertragsteueraufwand der Periode beinhaltet tatsächliche und latente Steuern. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden.

a) Tatsächliche Steuern

Der tatsächliche Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Die Differenz zwischen dem zu versteuernden Einkommen und dem in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Ergebnis ist auf steuerlich nicht abzugsfähige Posten und auf Posten, die in anderen Perioden als der Berichtsperiode abzugsfähig sind, zurückzuführen.

Der Berechnung der tatsächlichen Steuerverbindlichkeit werden die Steuersätze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag in den Ländern gelten oder in Kürze gelten werden, in denen die Gesellschaft und ihre Tochterunternehmen tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erzielen. Ertragsteuerverbindlichkeiten und Ertragsteuerforderungen werden saldiert, wenn sie in demselben Steuerhoheitsgebiet bestehen und hinsichtlich Fristigkeit gleichartig sind. Das Management beurteilt regelmäßig einzelne Steuersachverhalte dahingehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher Vorschriften ein Interpretationsspielraum vorhanden ist. Bei Bedarf werden Rückstellungen auf Grundlage der voraussichtlich an die Steuerbehörden zu zahlenden Beträgen gebildet.

b) Latente Steuern

Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitenmethode auf Differenzen zwischen dem Buchwert der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Jahresabschluss und dem Wertansatz bei der Berechnung des zu versteuernden Einkommens gebildet. Latente Steuerverbindlichkeiten werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen erfasst. Latente Steueransprüche werden grundsätzlich für alle abzugsfähigen temporären Differenzen in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen verwendet werden können. Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden nicht erfasst, wenn die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert entstehen oder aus dem erstmaligen Ansatz sonstiger Vermögenswerte und Verbindlichkeiten im Rahmen einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und die zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst.

Erwartete Steuerersparnisse aus der Nutzung von Verlustvorträgen, die als zukünftig realisierbar eingeschätzt werden, werden aktiviert. Auch wenn es in Deutschland keine zeitliche Beschränkung hinsichtlich der Vortragsfähigkeit gibt, wird die Nutzung von Verlustvorträgen durch die Mindestbesteuerung eingeschränkt. Der Konzern hat berücksichtigt, dass ausländische Verlustvorträge meist innerhalb einer länderspezifischen Frist genutzt werden müssen und bestimmten Beschränkungen hinsichtlich ihrer Verrechnung mit dem Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit unterliegen.

Latente Ertragsteuern werden für alle temporären Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen gebildet. Es werden jedoch keine latenten Ertragsteuerverbindlichkeiten erfasst, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert wird und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Latente Steueransprüche werden für alle abzugsfähigen temporären Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in der Höhe gebildet, in der es wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die Steuervorteile der temporären Differenzen verwendet werden können, und dass sich die temporären Unterschiede in absehbarer Zeit umkehren werden.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndem Ergebnis zur Verfügung stehen wird.

Latente Ertragsteuern werden anhand der Steuersätze ermittelt, die zum Bilanzstichtag gelten oder voraussichtlich gelten werden und die voraussichtlich in Kraft sein werden, wenn der betreffende latente Steueranspruch realisiert oder die betreffende latente Steuerverbindlichkeit erfüllt wird.

Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten werden saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde entweder für dasselbe Steuersubjekt oder für unterschiedliche Steuersubjekte erhoben werden, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.

3.5 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten mit einer ursprünglichen Laufzeit von unter drei Monaten und werden zum Nominalwert bilanziert.

3.6 Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage

Stammanteile werden als Eigenkapital klassifiziert.

3.7 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Zahlungsverpflichtungen für Güter oder Dienstleistungen, die im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von Lieferanten erworben wurden. Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert, wenn ihre Zahlung innerhalb von höchstens einem Jahr (bzw. innerhalb des normalen Geschäftszyklus des Unternehmens, wenn dieser Zeitraum länger ist) fällig ist. Andernfalls werden sie als langfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden bei erstmaliger Erfassung zum beizulegenden Zeitwert erfasst und in der Folge anhand der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

3.8 Finanzielle Verbindlichkeiten

Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Diese Kategorie umfasst bei der HCST-Gruppe im Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Finanzverbindlichkeiten, Leasingverbindlichkeiten sowie Sonstige Verbindlichkeiten. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen sind.

3.9 Leistungen an Arbeitnehmer

a) Pensionsverpflichtungen

Die Konzernunternehmen unterhalten verschiedene nicht kapitalgedeckte Pensionspläne, die meisten davon in Deutschland. Der aus diesen Plänen resultierende Aufwand wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Der Konzern hat sowohl leistungs- als auch beitragsorientierte Pläne aufgelegt. Bei einem beitragsorientierten Pensionsplan entrichtet der Konzern festgelegte Beiträge an eine eigenständige Einheit (einen Fonds) und ist weder rechtlich noch faktisch zur Zahlung darüberhinausgehender Beiträge verpflichtet, wenn der Fonds nicht über ausreichende Vermögenswerte verfügt, um den Arbeitnehmern die Leistungen zu zahlen, die ihren in der laufenden oder einer früheren Periode erbrachten Arbeitsleistungen entsprechen. Als leistungsorientierte Pläne werden diejenigen Pensionspläne eingestuft, die keine beitragsorientierten Pläne sind. Bei einem leistungsorientierten Pensionsplan wird in der Regel die Höhe der Pensionsleistung festgelegt, die ein Arbeitnehmer im Ruhestand erhalten wird und die für gewöhnlich von einem oder mehreren Faktoren wie beispielsweise Alter, Dienstjahre und Gehalt abhängt.

Die in der Bilanz erfasste Rückstellung für leistungsorientierte Pensionspläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Die Höhe der leistungsorientierten Verpflichtung wird jährlich von unabhängigen Versicherungsmathematikern unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens berechnet.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung errechnet sich durch Abzinsung der geschätzten künftigen Mittelabflüsse. Der dabei verwendete Abzinsungssatz basiert auf den Renditen von Unternehmensanleihen mit hoher Bonität (AA), die auf die Währung lauten, in der die Leistungen gezahlt werden, und deren Restlaufzeiten annähernd der Laufzeit der betreffenden Pensionsverpflichtung entsprechen.

Gewinne und Verluste aus der Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne, die aus erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen resultieren, werden in der Periode ihres Entstehens in das sonstige Ergebnis einbezogen und als sonstige Eigenkapitalbestandteile (Rücklagen) erfasst.

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam erfasst.

b) Bonuspläne

Der Konzern erfasst eine Rückstellung, wenn eine vertragliche Verpflichtung besteht oder wenn sich aus der vergangenen Praxis eine faktische Verpflichtung ergeben hat (kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer).

3.10 Rückstellungen

Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses hat, es wahrscheinlich ist, dass der Konzern diese Verpflichtung erfüllen muss, und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Rückstellungen wurden insbesondere für Pensionen und sonstige Verpflichtungen im Personalbereich gebildet.

Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlichen Gegenleistung dar und berücksichtigt die Risiken und Unsicherheiten, die sich aus der Verpflichtung ergeben. In den Fällen, in denen die Rückstellung anhand der Mittelabflüsse bemessen wird, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung voraussichtlich erforderlich sein werden, stellt der Barwert dieser Mittelabflüsse den Buchwert der Rückstellung dar. Rückstellungen werden in Höhe des Barwerts der erwarteten Ausgaben, die zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlich sind, angesetzt. Dabei wird ein Zinssatz vor Steuern zugrunde gelegt, der die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt sowie die spezifischen Risiken der Verpflichtung widerspiegelt. Der mit dem Zeitablauf verbundene Anstieg der Rückstellungen wird als Zinsaufwand erfasst.

Wenn der wirtschaftliche Nutzen, der für die Erfüllung einer zurückgestellten Verpflichtung voraussichtlich teilweise oder vollständig als Erstattung von einem Dritten zugehen wird, wird eine Forderung als Vermögenswert erfasst, wenn es so gut wie sicher ist, dass die Erstattung erhalten wird, und der Betrag der Forderung verlässlich bestimmt werden kann.

4 Finanzrisikomanagement

4.1 Finanzrisiken

Der Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Reihe finanzieller Risiken ausgesetzt, u. a. dem Marktrisiko (dazu zählen Währungs-, Preis- und Zinsrisiken), dem Ausfallrisiko und dem Liquiditätsrisiko. Das generelle Risikomanagementprogramm des Konzerns konzentriert sich auf die Unberechenbarkeit der Finanzmärkte und zielt darauf ab, potenziell nachteilige Auswirkungen auf das Finanzergebnis des Konzerns zu minimieren.

In den Berichtsperioden wurden keine Rohstoffderivate eingesetzt. Rohstoffkontrakte enthalten auch keine eingebetteten Derivate.

a) Marktrisiko

(i) Währungsrisiko

Der Konzern ist international tätig und unterliegt in Bezug auf verschiedene Währungen, im Wesentlichen USD, JPY und THB, Währungsrisiken. Währungsrisiken entstehen aus künftigen Geschäftstransaktionen sowie erfassten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die auf eine andere als die funktionale Währung des betreffenden Konzernunternehmens lauten.

Der Konzern hält bestimmte Investitionen in ausländische Geschäftsbetriebe, deren Nettovermögen einem Umrechnungsrisiko unterliegt. HCST hat keine Absicherung des Nettovermögens der ausländischen Geschäftsbetriebe vorgenommen.

(ii) Preisrisiko

Der Konzern unterliegt bezüglich der Beschaffung bestimmter Arten von Hartmetallen für seinen Geschäftsbetrieb einem Rohstoffpreisrisiko und einem Rohstoffversorgungsrisiko. Das operationelle Risikomanagement in Bezug auf diese Hartmetalle wird durch die strategischen Rohstoffbeschaffungsstellen durchgeführt. Eine Absicherung des Rohstoffrisikos aus Hartmetallen ist nur sehr eingeschränkt möglich, da es keine geeigneten Sicherungsinstrumente und liquiden Märkte gibt.

(iii) Zinsrisiko

Das Zinsrisiko des Konzerns ergibt sich aus seinen Bankverbindlichkeiten. Bankverbindlichkeiten zu variablen Zinssätzen führen zu einem Cashflow-Zinsrisiko. Die variabel verzinslichen Bankverbindlichkeiten des Konzerns lauten auf Euro.

Angesichts der aktuellen Zinsentwicklung wurden keine Zinsderivate abgeschlossen.

Der Konzern analysiert sein Zinsrisiko fortlaufend und berechnet die Auswirkungen bestimmter Zinsänderungen auf seine Gewinn- und Verlustrechnung.

b) Ausfallrisiko

Mit Ausnahme des Ausfallrisikos aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird das Ausfallrisiko auf Konzernebene gesteuert. Jedes Konzernunternehmen ist dafür verantwortlich, die Bonität neuer Kunden zu prüfen, bevor Standard-Zahlungs- und Lieferkonditionen vereinbart werden. Ein Ausfallrisiko besteht in Verbindung mit Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Einlagen bei Banken und Finanzinstituten sowie säumigen Kunden, einschließlich ausstehenden Forderungen und Lieferverpflichtungen.

c) Liquiditätsrisiko

Eine konservative Steuerung des Liquiditätsrisikos beinhaltet das Vorhalten ausreichender liquider Mittel und marktfähiger Wertpapiere, die Verfügbarkeit ausreichender Mittel im Rahmen zugesagter Kreditfazilitäten und die Fähigkeit zur Glattstellung von Marktpositionen. Da die Geschäftstätigkeit des Konzerns sehr dynamisch verläuft, sorgt die Treasury-Abteilung durch die Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit zugesagter Kreditfazilitäten für die nötige finanzielle Flexibilität.

Das Management überwacht im Rahmen einer rollierenden Planung die Liquiditätsreserven des Konzerns, bestehend aus nicht in Anspruch genommenen Kreditfazilitäten und Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, auf Grundlage der erwarteten Cashflows.

Liquiditätsreserve zum 31. Dezember 2019

in TEUR	2019
Zugesagte Kreditfazilitäten	50.000
In Anspruch genommen	5.000
Nicht in Anspruch genommene Kreditfazilitäten	45.000
Bankguthaben	14.157
Liquiditätsreserve	59.157

Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen Verbindlichkeiten des Konzerns, gegliedert nach Fälligkeiten anhand der Restlaufzeiten zwischen dem Abschlussstichtag und dem vertraglichen Fälligkeitsdatum. Sie zeigt die nicht abgezinsten Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten auf Grundlage des frühesten Zeitpunkts, an dem der Konzern zur Rückzahlung verpflichtet sein kann. Die Tabelle enthält Zinszahlungen sowie Mittelabflüsse für Tilgungen. Die Zinszahlungen wurden auf Grundlage der vertraglich vereinbarten Festzinssätze zum 31. Dezember 2019 ohne Abzinsung auf den Nettobarwert ermittelt. Die Fälligkeiten der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

		Restlaufzeit
	Summe	Bis zu 1 Jahr	Zwischen 1 und 5 Jahren	Zwischen 5 und 10 Jahren	Mehr als 10 Jahre
Stand 31. Dezember 2019
Bankverbindlichkeiten - kurzfristig	16.600	16.600	0	0	0
Bankverbindlichkeiten - langfristig	187.626	0	45.150	142.476
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	20.386	20.386	0	0	0
Leasingverbindlichkeiten	62.381	4.638	17.146	40.597
Sonstige Verbindlichkeiten	5.377	5.377	0	0	0
Summe	292.370	47.001	62.296	183.073	0

4.2 Kapitalsteuerung

Über die Kapitalsteuerung stellt der Konzern sicher, dass die Konzernunternehmen ihre Fähigkeit zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufrechterhalten, finanzielle Auflagen einhalten und gleichzeitig eine möglichst hohe Rendite für ihre Stakeholder erwirtschaften können. Die Treasury-Abteilung ist für die Steuerung der Darlehensverträge des Konzerns und die Wahrung seiner Liquidität verantwortlich.

5 Wesentliche rechnungslegungsbezogene Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Bei der Anwendung der beschriebenen Konzernrechnungslegungsmethoden werden vom Management Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen bezüglich der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten getroffen, die nicht ohne Weiteres aus anderen Quellen ermittelt werden können.

Schätzungen und Ermessensentscheidungen werden kontinuierlich überprüft und basieren auf Erfahrungswerten und anderen als relevant erachteten Faktoren, darunter Erwartungen hinsichtlich künftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen als angemessen angesehen werden.

Diejenigen Annahmen und Schätzungen, aufgrund derer ein beträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

a) Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen mit Verlängerungs- und Kündigungsoptionen - der Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.

Der Konzern hat mehrere Leasingverträge abgeschlossen, die Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten. Er trifft bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, Ermessensentscheidungen. Das heißt, er zieht alle relevanten Faktoren in Betracht, die für ihn einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, die Verlängerungs- oder die Kündigungsoption auszuüben. Nach dem Bereitstellungsdatum bestimmt der Konzern die Laufzeit des Leasingverhältnisses erneut, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine Änderung von Umständen eintreten, dass bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt und sich darauf auswirkt, ob er die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausüben wird oder nicht (z. B. Durchführung von wesentlichen Mietereinbauten oder wesentliche Anpassung des zugrunde liegenden Vermögenswerts).

Der Konzern hat den Verlängerungszeitraum in der Laufzeit von Leasingverträgen für technische Anlagen und Maschinen mit kürzeren unkündbaren Laufzeiten (d. h. drei bis fünf Jahre) berücksichtigt. Er übt seine Option zur Verlängerung dieser Leasingverhältnisse üblicherweise aus, da es erhebliche negative Auswirkungen auf die Produktion hätte, wenn ein Ersatzvermögenswert nicht rechtzeitig verfügbar ist. Die Verlängerungszeiträume bei Leasingverträgen für technische Anlagen und Maschinen mit längeren unkündbaren Laufzeiten (d. h. zehn bis 20 Jahre) sind nicht in der Leasinglaufzeit berücksichtigt, da nicht hinreichend sicher ist, ob die Verlängerungsoptionen ausgeübt werden. Darüber hinaus werden die Verlängerungsoptionen bei Leasingverträgen für Kraftfahrzeuge nicht in die Leasinglaufzeit einbezogen, da der Konzern die Fahrzeuge in der Regel für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren anmietet und infolgedessen keine Verlängerungsoptionen ausübt. Ferner werden die Zeiträume, die sich aus einer Kündigungsoption ergeben, nur dann in die Leasinglaufzeit einbezogen, wenn hinreichend sicher ist, dass die Option nicht ausgeübt wird. Für Einzelheiten zu den möglichen künftigen Leasingzahlungen für Zeiträume nach dem Ausübungszeitpunkt der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, die nicht in der Leasinglaufzeit berücksichtigt sind, wird auf Anhangangabe 7.3 verwiesen.

b) Wertminderung immaterieller Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer

Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden mindestens einmal jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum 31. Dezember 2019 wurde ein Impairment-Test durchgeführt. In diesem Rahmen wurde ein Abschreibungsbedarf i.H.v 70,9 Mio. EUR identifiziert. Weitere Angaben sind bereits unter 2.9 Geschäfts- oder Firmenwert erfolgt.

c) Ertragsteuern

Der Konzern ist in zahlreichen Ländern ertragsteuerpflichtig. Die Ermittlung der weltweiten Rückstellung für Ertragsteuern erfordert wesentliche Ermessensentscheidungen. Bei vielen Transaktionen und Berechnungen ist die abschließende Ermittlung des Steueraufwands im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit unsicher.

d) Latente Steuern

Latente Steueransprüche werden für abzugsfähige temporäre Differenzen und nicht genutzte steuerliche Verluste in dem Maße angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, sodass die temporären Differenzen und Verluste tatsächlich genutzt werden können. Darüber hinaus müssen die steuerlichen Verluste bezüglich ihrer Art und des Zeitpunkts ihres Entstehens auch weiterhin verfügbar sein und in Einklang mit den anwendbaren Steuervorschriften ansetzbar sein.

e) Pensionspläne

Der Aufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Aufgrund der Langfristigkeit der Pensionspläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

Die Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO) gegenüber Änderungen der wichtigsten gewichteten Annahmen stellt sich wie folgt dar:

Sensitivitätsanalyse	2019
DBO-Änderung (Abzinsungssatz +0,50 %)	-3.056
DBO-Änderung (Abzinsungssatz -0,50 %)	3.549
DBO-Änderung (Anstieg des pensionsberechtigten Gehalts +0,50 %)	117
DBO-Änderung (Rückgang des pensionsberechtigten Gehalts -0,50 %)	-113
DBO-Änderung (Anstieg der Pensionszahlungen +0,50 %)	1.197
DBO-Änderung (Rückgang der Pensionszahlungen -0,50 %)	-1.078
DBO-Änderung (Anstieg der Sterblichkeit um konstanten Faktor +10 %)	-647
DBO-Änderung (Rückgang der Sterblichkeit um konstanten Faktor -10 %)	726

Die vorstehenden Sensitivitätsanalysen basieren auf der Änderung einer wichtigen Annahme, während alle anderen Annahmen unverändert bleiben. In der Praxis treten solche Änderungen selten isoliert auf. Die Änderung bestimmter Annahmen kann sich auf andere Annahmen auswirken. Bei der Berechnung der Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung gegenüber wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurde die gleiche Methode (Ermittlung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens zum Ende der Berichtsperiode) verwendet wie für die Berechnung der in der Bilanz ausgewiesenen Pensionsverpflichtung.

Die der Sensitivitätsanalyse zugrundeliegenden Methoden und Arten von Annahmen haben sich gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich nicht geändert bzw. wurden erstmals angewendet.

Nähere Angaben zu Pensionen und anderen Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind in Anhangangabe 7.12 enthalten.

e) Rückstellungen

Der Konzern übt Ermessensentscheidungen bei der Bewertung und Erfassung von Rückstellungen aus. Ermessensentscheidungen sind erforderlich, um die Wahrscheinlichkeit des Entstehens einer Verbindlichkeit zu beurteilen oder die mögliche Bandbreite der Erfüllung einer Verbindlichkeit zu quantifizieren. Aufgrund der diesem Bewertungsprozess innewohnenden Unsicherheit können sich die tatsächlichen Verluste grundsätzlich von der ursprünglich geschätzten Rückstellung unterscheiden.

6 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Der Konzern wendet die Umsatzkostenmethode an. Die Umsatzkosten enthalten als Aufwand erfasste Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten von Vorräten. Gemäß IAS 2.34 ist beim Verkauf von Vorräten deren Buchwert in der Berichtsperiode als Aufwand zu erfassen, in der die zugehörigen Erträge realisiert werden.

6.1 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

Die folgende Übersicht stellt die Umsatzerlöse nach Regionen dar:

Umsätze nach Regionen	2019	2018
Europa, Naher und Mittlerer Osten, Afrika	37.553	26.274
Nordamerika	77.750	56.634
Asien-Pazifik, Lateinamerika, Karibik	100.208	32.820
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden	215.511	115.728

6.2 Umsatzkosten

Die Umsatzkosten enthalten die Herstellungskosten der verkauften Produkte in Höhe von EUR 202,7 Mio. einschließlich Personalaufwand im Jahr 2019 und 117 Mio. in 2018 (siehe auch Anhangsangabe 6.8).

Der Materialaufwand gemäß Gesamtkostenverfahren setzt sich wie folgt zusammen

	2019	2018
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	144,1	79,7
Aufwendungen für bezogene Leistungen	5,6	2,9
Summe Materialaufwand	149,7	82,6

6.3 Marketing- und Vertriebskosten

Die Marketing- und Vertriebskosten beliefen sich Ende Dezember auf EUR 7,5 Mio. Sie enthalten die den Marketingabteilungen und Vertriebsteams entstandenen Kosten. Dazu gehören auch Kosten für Werbung, Logistik und Provisionen. Die Kosten für Ausgangsfrachten, Transportversicherung, Lagerhaltung und Verpackung belaufen sich auf EUR 2,5 Mio. und EUR 1,6 Mio. im Jahr 2018.

6.4 Forschungs- und Entwicklungskosten

Neben den Kosten der Forschungsabteilungen fallen unter die Forschungs- und Entwicklungskosten auch externe Kosten und Kosten für die Erprobungsphase. Zu den Aktivitäten in diesem Bereich gehören Forschung und Produktentwicklung sowie die Entwicklung neuer oder verbesserter Prozesse mit dem Ziel der Umsatzkostensenkung. Im Geschäftsjahr 2019 betragen die Forschungs- und Entwicklungskosten EUR 6,1 Mio. im Jahr 2019 und EUR 2,5 Mio. im Jahr 2018.

6.5 Allgemeine Verwaltungskosten

Die allgemeinen Verwaltungskosten beliefen sich im Dezember 2019 auf EUR 18,7 Mio. und 13,1 Mio. im Dezember 2018.

6.6 Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2019	2018
Sonstige betriebliche Erträge	1.911	474
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-469	-556
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen, netto	1.442	-82

	2019	2018
Sonstige betriebliche Erträge
Gewinne aus Anlagenabgängen und Veräußerungen	15	9
Erstattungen von Gebühren, Honoraren, Steuern, Abgaben	341	79
Versicherungserstattungen	0	2
Betriebliche Nebenerträge	577	312
Übrige	978	72
Summe	1.911	474

	2019	2018
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Gebühren und Honorare, Steuern	-109	-53
Verluste aus Anlagenabgängen und Veräußerungen	-3	-74
Betriebliche Nebenaufwendungen	-444	-6
Übrige	87	-423
Summe	-469	-556

6.7 Abschreibungen

Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen werden unter den Umsatzkosten, Marketing- und Vertriebskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten, allgemeinen Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Zum 31. Dezember 2019 betrugen die Abschreibungsaufwendungen in Summe EUR 21,0 Mio. (ohne außerplanmäßige Abschreibungen auf den Goodwill). Im Vorjahr betrugen diese in Summe EUR 10,6 Mio.

6.8 Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr 2019 beschäftige der Konzern, umgerechnet in Vollzeitstellen, 682 Mitarbeiter und 651 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2018.

Abteilungen	Anzahl 2019	Anzahl 2018
Verwaltung	96	81
Produktion	527	510
Entwicklung	35	36
Vertrieb und Marketing	25	24
Gesamtsumme	683	651

Die Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer stellen sich wie folgt dar:

Aufwendungen für Leistungen an Arbeitnehmer	2019	2018
Löhne, Gehälter und Boni	33.786	15.147
Sozialversicherungsbeiträge	5.793	2.691
Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen (ohne Zinsaufwendungen)
- Leistungsorientierter Pensionsplan (ohne Zinsaufwendungen und -erträge)	315	1.889
Summe	39.894	19.727

6.9 Nettofinanzergebnis

Bezüglich der Fremdwährungsgewinne und -verluste wird auf Anhangangabe 4.1 verwiesen.

2019	Aufwendungen (-)	Erträge (+)	Netto
Zinsaufwendungen und -erträge	-4.696	84	-4.612
Fremdwährungsgewinne und -verluste	-10.975	6.757	-4.218
Zinsanteil der Rückstellungen (insb. für Pensionen)	-559	0	-559
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge	101		101
Nettofinanzergebnis	-16.129	6.841	-9.288

2018 angepasst	Aufwendungen (-)	Erträge (+)	Netto
Zinsaufwendungen und -erträge	-2.112	5	-2.107
Fremdwährungsgewinne und -verluste	-3.306	2.780	-526
Zinsanteil der Rückstellungen (insb. für Pensionen)	-117	0	-117
Sonstige finanzielle Aufwendungen und Erträge	-6	0	-6
Nettofinanzergebnis	-5.541	2.785	-2.756

Die Fremdwährungsverluste und -gewinne resultieren aus der Währungsumrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen Tochtergesellschaften der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH und der Bewertung der monetären Vermögengenstände und Schulden zum Stichtagkurs.

6.10 Ertragsteuern

Die tatsächlichen und latenten Ertragsteuern werden im Posten "Ertragsteuern" ausgewiesen. Zu den tatsächlichen Ertragsteuern gehören Gewerbesteuern, Körperschaftsteuern und der in Deutschland zu entrichtendem Solidaritätszuschlag sowie die entsprechenden ausländischen Ertragsteuern.

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

	2019	2018 angepasst
laufender Steueraufwand	-2.949	-196
latenter Steueraufwand/-ertrag
- temporäre Differenzen	9.894	7.179
- Verlustvorträge KSt	3.370	853
- Verlustvorträge GewSt	3.031	683
Summe latente Steuern	16.295	8.715
Summe Ertragsteuerertrag	13.345	8.520

Die laufenden Steueraufwendungen resultieren wesentlich aus der Quellensteuer der Lizenzeaufwendungen der thailändischen Gesellschaft von TEUR 1.652 und der Steuerrückstellung der japanischen Gesellschaft von TEUR 1.263.

Die latenten Steuern auf die Verlustvorträge der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH und H.C. Starck Smelting GmbH & Co.KG beliefen sich auf TEUR 6.401 im Dezember 2019 und wurden im Rahmen von IAS 12.27 und IAS 12.37 aktiviert, weil H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH und H.C Starck Smelting GmbH & Co.KG in den nächsten Jahren ausreichend zu versteuerndes Ergebnis generieren werden, um die latenten Ertragsteuern zu nutzen.

In der nachstehenden Tabelle wird der erwartete Ertragsteueraufwand, der sich ergeben hätte, wenn der gesetzlich vorgeschriebene Steuersatz der Muttergesellschaft der HCST Gruppe, der 30,61 % beträgt, auf das IFRS-Ergebnis vor Steuern angewendet worden wäre.

	2019	2018 angepasst
Ergebnis vor Steuern	-98.313	-23.851
Erwartete Steuereffekte mit dem Steuersatz der Muttergesellschaft	30.089	1.107
Effekte aus unterschiedlichen Steuersätzen zwischen der Muttergesellschaft und Tochtergesellschaften	-893	342
Effekte aus den Steuersatzänderungen	-633	0
Effekte aus sonstigen steuerfreien Gewinnen	0	-585
Effekt aus Zins- und Verlustvorträgen	5.059	0
Effekte aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen	-212	345
Effekte aus temporären Differenzen ohne latente Steuern	-24	-375
Effekte aus Vorperioden	2.827	1.608
Effekte aus der Konzernkonsolidierung	-20.079	6.020
Effekte aus Quellensteuern	-2.783	0
Sonstige Effekte	-6	58
Steuerertrag	13.345	8.520

Der effektive Steuersatz des Konzerns liegt bei 30,61 %.

Wichtige Unternehmen des HCST-Konzerns sind in Deutschland ansässig. Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft mit Sitz in Deutschland unterliegen einem Körperschaftsteuersatz von 15 % und einem Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die zu zahlenden Körperschaftsteuern. Dies ergibt einen Gesamtsteuersatz aus Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag von 15,825 %. Darüber hinaus unterliegen diese Unternehmen der Gewerbesteuer, deren Hebesatz sich von Gemeinde zu Gemeinde unterscheidet.

Die Konzernkonsolidierungseffekt in Höhe von TEUR 20.079 resultiert im Wesentlichen aus den latenten Steuern der außerplanmäßigen Abschreibung des Geschäftswertes. Hinsichtlich der latenten Steuern auf Verlustvorträge wurde weiterhin von einer künftigen Nutzbarkeit der steuerlichen Verluste ausgegangen. Basierend auf einer fünf-Jahresplanung der erwarteten Ergebnisse ist eine künftige Nutzung überwiegend wahrscheinlich. Gleiches gilt für die aktiven latenten Steuern.

Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten aus temporären Differenzen und steuerlichen Verlustvorträgen beziehen sich auf die folgenden Bilanzposten:

	latente Steueransprüche 2019	latente Steuerverbindlichkeiten 2019	latente Steueransprüche 2018	latente Steuerverbindlichkeiten 2018
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	6.639	18.547	24	21.437
Sachanlagen	375	12.868	596	11.791
Finanzielle Vermögenswerte	13	868	0	0
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	465	20	183	87
Forderungen	0	579	112	31
Sonstige Forderungen	19	41	0	0
Langfristige Verbindlichkeiten
Leasingverbindlichkeiten	246	0	91	0
Sonstige Verbindlichkeiten	8.951	564	4.931	244
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Sonstige Verbindlichkeiten	631	52	473	0
Sonstiges Ergebnis	145	0	48	0
Steuerlicher Verlust	7.853	0	1.563	0
	25.337	33.538	8.021	33.590
Saldierungseffekte	-2.077	-2.068	-117	-117
latente Steuern	23.261	31.470	7.904	33.472

7 Erläuterungen zur Konzernbilanz

7.1 Sachanlagen

	Grundstücke und Gebäude	Maschinen und technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Anlagen im Bau	Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
31. Dezember 2018 (angepasst)	19.802	53.182	1.050	6.511	80.545
Zugänge	23	0	78	12.029	12.130
Abgänge	-33	-864	-146	0	-1.043
Umbuchungen	92	2.819	187	-3.098	0
Umrechnungsdifferenzen	526	929	64	329	1.848
Stand 31. Dezember 2019	20.410	56.066	1.233	15.771	93.480
Abschreibungen und Wertminderungen
31. Dezember 2018	571	3.771	125	0	4.467
Aufwendungen im Geschäftsjahr	1.487	7.160	374	0	9.021
Abgänge	-27	-869	-98	0	-994
Umrechnungsdifferenzen	29	219	11	0	259
Stand 31. Dezember 2019	2.060	10.281	412	0	12.753
Buchwert
31. Dezember 2018 (angepasst)	19.231	49.411	925	6.511	76.078
Stand 31. Dezember 2019	18.350	45.785	821	15.771	80.727

7.2 Immaterielle Vermögenswerte

	Geschäfts oder Firmen wert	Handelsnamen (unbegrenzte Nutzungsdauer)	Kundenbezogene immaterielle Vermögenswerte	Techn. immaterielle Vermögenswerte	Sonstige immaterielle Vermögenswerte	Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
31. Dezember 2018	148.258	0	58.800	12.014	2.085	221.157
Zum 01. Januar 2019	151.634	0	58.800	12.014	2.085	224.534
Zugänge	0	0	0	1.891	0	1.891
Abgänge	0	0	0	0	-1.899	-1.899
Umrechnungsdifferenzen	0	0	0	0	2	2
Stand 31. Dezember 2019	151.634	0	58.800	13.905	189	224.528
Abschreibungen und Wertminderungen
31. Dezember 2018	0	0	2.940	429	33	3.402
Aufwendungen im Geschäftsjahr	0	0	5.880	1.381	16	7.277
Außerplanmäßige Abschreibung	70.900	0	0	0	0	70.900
Abgänge	0	0	0	0	-13	-13
Stand 31. Dezember 2019	70.900	0	8.820	1.810	36	81.566
Buchwert
31. Dezember 2018	148.258	0	55.860	11.585	2.052	217.755
Zum 01. Januar 2019	151.634	0	55.860	11.585	2.052	221.130
Stand 31. Dezember 2019	80.734	0	49.980	12.095	153	142.963

7.3 Leasingsverhältnisse

Konzern als Leasingnehmer

Der Konzern hat Leasingverträge für verschiedene technische Anlagen, Maschinen, Kraftfahrzeuge und Betriebs- und Geschäftsausstattung, die er in seinem Betrieb einsetzt, abgeschlossen. Leasingverträge für technische Anlagen und Maschinen haben in der Regel Laufzeiten zwischen 3 und 15 Jahren. Bei Kraftfahrzeugen und Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt die Laufzeit üblicherweise zwischen 3 und 5 Jahren. Die Verpflichtungen des Konzerns aus seinen Leasingverträgen sind durch das Eigentum des Leasinggebers an den Leasinggegenständen besichert. Die Abtretung und das Unterleasing der Leasinggegenstände durch den Konzern sind generell untersagt. Darüber hinaus schreiben einige Verträge die Einhaltung bestimmter Finanzkennzahlen durch den Konzern vor. Mehrere Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und Kündigungsoptionen.

Der Konzern hat außerdem Leasingverträge für Maschinen abgeschlossen, die eine Laufzeit von zwölf Monaten oder weniger aufweisen, sowie für Büroausstattungsgegenstände mit geringem Wert. Auf diese Leasingverträge wendet der Konzern die praktischen Behelfe an, die für kurzfristige Leasingverhältnisse und für Leasingverhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt, gelten.

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte der bilanzierten Nutzungsrechte und die Veränderungen während der Berichtsperiode dargestellt:

	Grundstücke	Gebäude	Maschine und technische Anlagen	Betriebs- und Geschäftsausstattung	Sonstiges	Summe
28. Februar 2018 (angepasst)	0	0	0	0	0	0
Zugänge	13.559	47.382	0	366	296	61.603
Abschreibungsaufwand	-251	-1.787	0	-48	0	-2.086
Umrechnungsdifferenzen	543	0	0	0	0	543
Stand 31. Dezember 2018 (angepasst)	13.851	45.595	0	319	296	60.061
Zugänge	0	0	0	401	0	401
Abschreibungsaufwand	-746	-3.816	0	-193	0	-4.755
Umrechnungsdifferenzen	1.515	0	0	0	0	1.515
Stand 31. Dezember 2019	14.619	41.779	0	527	296	57.221

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Leasingverbindlichkeiten (die in den verzinslichen Darlehen enthalten sind) und die Veränderungen während der Berichtsperiode:

	2019 TEUR	2018 TEUR angepasst
1. Januar	60.079	0
Zugänge	401	61.307
Zinszuwachs	0	0
Zahlungen	-4.211	-1.771
Umrechnungsdifferenzen	1.468	543
31. Dezember	57.737	60.079
davon kurzfristig	4.786	4.980
davon langfristig	52.951	55.099

Die Fälligkeitsanalyse der Leasingverbindlichkeiten ist in der Anhangsangabe 4.1 dargestellt. In der Berichtsperiode wurden folgende Beträge erfolgswirksam erfasst:

	2019	2018
Abschreibungsaufwand für die Nutzungsrechte	4.755	2.086
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	704	327
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse (in den Umsatzkosten enthalten)	70	35
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem	24	12
Variable Leasingzahlungen (in den Umsatzkosten enthalten)	0	0
Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag	5.553	2.460

7.4 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente wurden wie folgt klassifiziert und mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt:

Stand 31. Dezember 2019	Fortgeführte Anschaffungskosten	Kredite und Forderungen	Sonstige finanzielle Vermögenswerte	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte (LF + KF)	4.710	4.710	0	4.710	4.710
Einlagen und Sonstiges	4.710	4.710	0	4.710	4.710
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen/Vermögenswerte (LF + KF)	28.502	21.271	7.233	28.502	28.502
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	14.157	14.157	0	14.157	14.157
Summe	47.369	40.138	7.233	47.369	47.369

LF = langfristig

KF = kurzfristig

Zum 31. Dezember 2019	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten (LF + KF)	204.242	204.242	204.242
Bankverbindlichkeiten	204.226	204.226	204.226
Sonstige	16	16	16
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	20.386	20.386	20.386
Summe	224.628	224.628	224.628

LF = langfristig

KF = kurzfristig

Der Gesamtbuchwert der finanziellen Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie Zahlungsmitteln des Konzerns gemäß vorstehendem Ausweis stellt das maximale Ausfallrisiko des Konzerns dar. Der beizulegende Zeitwert ist an die Rendite von Unternehmen außerhalb des Finanzsektors mit B-Rating angepasst.

Der beizulegende Zeitwert der finanziellen Verbindlichkeiten wird wie folgt ermittelt:

Stand 31. Dezember 2019	Fair Value	Fortgeführte Level 1 Anschaffungskosten	Level 2 Level 3	Total
Bankverbindlichkeiten	16.600	16.600	16.600	16.600
- kurzfristig
Bankverbindlichkeiten	187.626	187.626	187.626	187.626
- langfristig
Summe	204.226	204.226	204.226	204.226

Die folgende Übersicht zeigt die Summen der erfassten Zinsaufwendungen und Zinserträge:

Zinsaufwendungen und -erträge	2019 Zinsaufwendungen	2019 Zinserträge
Kredite und Forderungen	0	84
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	-4.696	0
Summe	-4.696	84

Die Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 4.696 beziehen sich im Wesentlichen auf Zinszahlungen an die Mizuho Bank für das LBO-Darlehen und Zinszahlungen der Leasingverbindlichkeiten.

7.5 Finanzielle Vermögenswerte

Stand 31. Dezember 2018	Kurzfristig	Langfristig	Summe
Einlagen	0	276	276
Sonstige	3	0	3
Finanzielle Vermögenswerte	3	276	279

Stand 31. Dezember 2019	Kurzfristig	Langfristig	Summe
Einlagen	0	252	252
Sonstige	4.458	0	4.458
Finanzielle Vermögenswerte	4.458	252	4.710

7.6 Vorräte

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	44.969	38.130
Unfertige und fertige Erzeugnisse	88.813	113.185
	133.782	151.315

7.7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen sowie sonstige Vermögenswerte

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.081	25.238
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto	16.081	25.238
Forderungen gegen Factoring-Gesellschaften	372	1.169
Aktive Rechnungsabgrenzung	1.463	1.314
Einlagen und Anzahlungen	10	158
Forderungen gegen Mitarbeiter	112	120
Übrige	4.695	7.775
Sonstige Forderungen	6.652	10.536
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen	22.733	35.774
Sonstige Steuerforderungen	4.294	4.440
Sonstige Vermögenswerte	4.294	4.440
Sonstige langfristige Forderungen	1.475	1.745
Summe sonstige langfristige Forderungen	1.475	1.745

31.12.2019	fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.081	16.081	16.081
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto	16.081	16.081	16.081
Forderungen gegen Factoring-Gesellschaften	372	372	372
Aktive Rechnungsabgrenzung	1.463	1.463	1.463
Einlagen und Anzahlungen	10	10	10
Forderungen gegen Mitarbeiter	112	112	112
Übrige	4.695	4.695	4.695
Sonstige Forderungen	6.652	6.552	6.552
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen	22.733	22.733	22.733
Sonstige Steuerforderungen	4.294	4.294	4.294
Sonstige Vermögenswerte	4.294	4.294	4.294
Sonstige langfristige Forderungen	1.475	1.475	1.475
Summe sonstige langfristige Forderungen	1.475	1.475	1.475

31.12.2018	fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert	Buchwert
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25.238	25.238	25.238
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto	25.238	25.238	25.238
Forderungen gegen Factoring-Gesellschaften	1.169	1.169	1.169
Aktive Rechnungsabgrenzung	1.314	1.314	1.314
Einlagen und Anzahlungen	158	158	158
Forderungen gegen Mitarbeiter	120	120	120
Übrige	7.775	7.775	7.775
Sonstige Forderungen	10.536	10.536	10.536
Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige Forderungen	35.774	35.774	35.774
Sonstige Steuerforderungen	4.440	4.440	4.440
Sonstige Vermögenswerte	4.440	4.440	4.440
Sonstige langfristige Forderungen	1.745	1.745	1.745
Summe sonstige langfristige Forderungen	1.745	1.745	1.745

Die beizulegenden Zeitwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen entsprechen ihren fortgeführten Anschaffungskosten, da es sich um kurzfristige Forderungen handelt.

Die sonstigen Steuerforderungen beziehen sich im Wesentlichen auf Umsatzsteuererstattungsansprüche und abgegrenzte Finanzierungskosten.

Erwartete Kreditverluste für Finanzinstrumente werden in zwei Schritten erfasst, wenn einen Wesentlichkeitsfall besteht. Für Finanzinstrumente, deren Ausfallrisiko sich seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat, wird eine Risikovorsorge in Höhe der erwarteten Kreditverluste erfasst, die auf einem Ausfallereignis innerhalb der nächsten zwölf Monate beruhen (12-Monats-ECL).

Bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerten wendet der Konzern eine vereinfachte Methode zur Berechnung der erwarteten Kreditverluste an. Daher verfolgt er Änderungen des Kreditrisikos nicht nach, sondern erfasst stattdessen zu jedem Abschlussstichtag eine Risikovorsorge auf der Basis der Gesamtlaufzeit-ECL. Der Konzern hat eine Wertberichtigungsmatrix erstellt, die auf seiner bisherigen Erfahrung mit Kreditverlusten basiert und um zukunftsbezogene Faktoren, die für die Kreditnehmer und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spezifisch sind, angepasst wurde.

Ausfallrisiko

Das Ausfallrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments oder Kundenrahmenvertrags nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt.

Der Konzern ist im Rahmen seiner operativen Geschäftstätigkeit Ausfallrisiken (insbesondere bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie Risiken im Rahmen der Finanzierungstätigkeit, einschließlich solcher aus Einlagen bei Banken und Finanzinstituten, Devisengeschäften und sonstigen Finanzinstrumenten, ausgesetzt.

Das Ausfallrisiko aus Forderungen gegen Kunden wird von der entsprechenden Geschäftseinheit basierend auf den Richtlinien, Verfahren und Kontrollen des Konzerns für das Ausfallrisikomanagement bei Kunden gesteuert.

Die Bonität des Kunden wird mithilfe einer umfassenden Scorecard der Krediteinstufung bewertet. Die einzelnen Kreditrahmen werden entsprechend dieser Bewertung festgelegt. Ausstehende Forderungen gegen Kunden werden regelmäßig überwacht. Lieferungen an Großkunden sind in der Regel durch Akkreditive oder eine andere Form der Kreditversicherung bei angesehenen Banken und sonstigen Finanzinstituten abgedeckt. Der Wertberichtigungsbedarf wird zu jedem Abschlussstichtag anhand einer Wertberichtigungsmatrix zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste analysiert. Die Wertberichtigungsquoten werden auf der Grundlage der Überfälligkeitsdauer in Tagen für verschiedene (nach Kriterien wie der geografischen Region, der Produktart, dem Kundentyp und der Bonitätseinstufung sowie der Abdeckung durch ein Akkreditiv oder eine andere Form der Kreditversicherung) zu Gruppen zusammengefasste Kundensegmente mit ähnlichen Ausfallmustern bestimmt. Die Berechnung umfasst das wahrscheinlichkeitsgewichtete Ergebnis unter Berücksichtigung des Zinseffekts sowie angemessener und belastbarer Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Gegebenheiten und künftig zu erwartenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die zum Abschlussstichtag verfügbar sind. In der Regel werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abgeschrieben, wenn sie länger als ein Jahr überfällig sind und keiner Vollstreckungsmaßnahme unterliegen.

Das maximale Ausfallrisiko zum Abschlussstichtag entspricht dem Buchwert jeder in Angabe 7.7 ausgewiesenen Klasse finanzieller Vermögenswerte.

Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als gering, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind.

Die nachstehende Übersicht zeigt die mithilfe einer Wertberichtigungsmatrix ermittelte Ausfallrisikoposition bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie bei den Vertragsvermögenswerten des Konzerns:

31. Dezember 2019		Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Fällig (in Tagen)
	Vertragsvermögenswerte TEUR	Nicht überfällig TEUR	1 - 10 Tage TEUR	11- 30 Tage TEUR	30 - 60 Tage TEUR	61-90 Tage TEUR	>90 Tage TEUR	Summe TEUR
Risikobewertung		0.10%	0.10%	0.60%	1.50%	3.60%	10%
Erwartete Kreditausfallrate		0.00010 %	0.00010 %	0.00060 %	0.00150 %	0.00360 %	0.00100 %
Geschätzter Gesamtbruttobuchwert bei Zahlungsverzug	4.609	14.631	1.217	177	21	-	35	20.690
Erwarteter Kreditverlust	-	-	-	-	-	-	-	-

Zum Abschlussstichtag entspricht das maximale Ausfallrisiko den fortgeführten Anschaffungskosten der einzelnen Klassen der oben aufgeführten Forderungen. Der Konzern hält keine Sicherheiten. Die Bonität der finanziellen Vermögenswerte, die weder überfällig noch wertgemindert sind, wird als unkritisch eingestuft.

Kreditrisikokonzentrationen werden als begrenzt erachtet, da der Konzern über einen großen und breitgefächerten Kundenstamm verfügt. Daher ist das Management der Ansicht, dass über die oben erwähnte Wertberichtigung für zweifelhafte Forderungen hinaus keine Rückstellungen für Kreditverluste erforderlich sind. Bereits im Vorjahr wurden keine weiteren Ausfallrisiken gebucht. Rückblickend hat sich diese Annahme bestätigt.

7.8 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Der Posten "Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente" umfasst den Kassenbestand und Bankguthaben. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 31. Dezember 2019 auf insgesamt TEUR 14.157.

Zu den zweckgebundenen Zahlungsmitteln gehören Bankguthaben, die im Rahmen eines Akkreditivs verwendet werden.

7.9 Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der H.C. Starck Tantalum & Niobium GmbH beläuft sich auf EUR 26.000. Das gezeichnete Kapital wurde voll eingezahlt.

7.10 Sonstige Eigenkapitalbestandteile (Rücklagen)

	Kapitalrücklage	Kumuliertes Ergebnis	Summe Rücklagen
Stand 31. Dezember 2018 (angepasst)	213.950	-9.899	204.051
Stand 01. Januar 2019	213.974	-9.899	204.075
Erhöhung der Kapitalrücklage	0	0	0
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	0	-4.879	-4.879
Währungsumrechnungsdifferenzen	0	11.639	11.639
Direkt im Eigenkapital erfasste Ertragsteuern	0	1.441	1.441
Sonstiges	0	-466	-466
Periodenergebnis	0	-84.968	-84.968
Stand 31. Dezember 2019	213.974	-87.132	126.842

Die Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne bezieht sich auf die leistungsorientierten Pensionspläne (siehe auch Anhangangaben 3.9).

7.11 Finanzielle Verbindlichkeiten

	Kurzfristig	Langfristig	Summe
Stand 31. Dezember 2019
Bankverbindlichkeiten	16.600	187.626	204.226
Aufgelaufene Zinsen	0	0	0
Summe	16.600	187.626	204.226

	Kurzfristig	Langfristig	Summe
Stand 31. Dezember 2018
Bankverbindlichkeiten	25.800	199.465	225.265
Aufgelaufene Zinsen	84	0	84
Summe	25.884	199.465	225.349

Bei den Bankverbindlichkeiten handelt es sich im Wesentlichen um Bankverbindlichkeiten gegenüber der Mizuho Bank.

7.12 Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach der Anwartschaftsbarwertmethode unter Verwendung der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.

Der Konzern verfügt überwiegend in Deutschland über Pensionspläne.

Der aktuelle Plan zur betrieblichen Altersvorsorge wird als Pensionsplan 2016 bezeichnet und basiert auf einer in Deutschland geschlossenen Betriebsvereinbarung vom 9. Dezember 2015. Der Pensionsplan 2016 sieht nur noch Arbeitgeberbeiträge vor, wenn gleichzeitig Einzahlungen durch die Arbeitnehmer erfolgen. Der maximale Arbeitgeberbeitrag beträgt 50 % des Gehaltsumwandlungsbetrags und ist für tarifliche Mitarbeiter auf EUR 500 und für außertarifliche Mitarbeiter auf EUR 2.000 begrenzt. Eine wichtige Neuerung ist die Möglichkeit, sich den angesparten Betrag als Einmalzahlung oder in 12 oder 13 Raten auszahlen zu lassen. Mitarbeiter können auch die Auszahlung in Form monatlicher Pensionszahlungen beantragen. Bezüglich früherer Pensionspläne gibt es verschiedene Übergangsregelungen für Mitarbeiter, die bereits vor dem 31. Dezember 2015 bei der H.C. Starck GmbH beschäftigt waren.

Den Plänen liegen die folgenden wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde:

Versicherungsmathematische Annahmen	2018	2019
Abzinsungssatz ¹⁾	2,10	1,10
Gehaltssteigerung ¹⁾	2,75	2,75
Rentensteigerungen ¹⁾	1,60	1,50

¹⁾ bezieht sich auf die H.C Starck Tantalum & Niobium und die H.C Starck Smelting GmbH & Co KG

Diese wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen beziehen sich ausschließlich auf Deutschland, da die dortigen Pläne fast die gesamte leistungsorientierte Verpflichtung des Konzerns (99,7 %) ausmachen.

Die Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung stellt sich wie folgt dar:

Veränderung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung (DBO)	2019	2018
Stand 1. Januar	26.930	27.880
Laufender Dienstzeitaufwand	835	235
Planabgeltungen/-kürzungen	0	0
Zinsaufwand	569	253
Arbeitnehmerbeiträge	0	0
Gezahlte Versorgungsleistungen	-421	-173
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand	0	0
Neubewertungsgewinne (-)/-verluste (+) - demografische Annahmen	37	303
Neubewertungsgewinne (-)/-verluste (+) - finanzielle Annahmen	5.006	-1.455
Neubewertungsgewinne - erfahrungsbedingte Gewinne	-347	-269
Nettoanstieg der DBO aus Akquisitionen/Veräußerungen	183	172
Sonstige Änderungen	0	-16
Stand 31. Dezember	32.792	26.930

7.13 Sonstige Rückstellungen

	Summe 2019	Kurzfristig 2019	Langfristig 2019
Leistungen an Arbeitnehmer	3.250	1.883	1.367
Umweltschutz	759	451	308
Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten	115	116	-1
Sonstige	374	374	0
Summe sonstige Rückstellungen	4.498	2.824	1.674

	Summe 2018	Kurzfristig 2018	Langfristig 2018
Leistungen an Arbeitnehmer	2.931	1.813	1.118
Umweltschutz	844	566	278
Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten	122	122	0
Sonstige	838	476	362
Summe sonstige Rückstellungen	4.735	2.977	1.758

	Leistungen an Arbeitnehmer	Umweltschutz	Restrukturierung	Rückstellungen für sonstige Verbindlichkeiten	Sonstige	Summe
Zum 31. Dezember 2018	2.931	844	0	122	838	4,735
Zuführung	3.832	1.145	0	0	4.058	9.035
Auflösung	-305	0	0	0	-47	-352
Inanspruchnahme	-3.311	-1.260	0	-5	-4.501	-9.077
Umrechnungsdifferenzen	101	30	0	0	25	156
Zum 31. Dezember 2019	3.248	759	0	117	373	4.497

Der Zinsanteil der Rückstellungen beläuft sich auf TEUR 16.

Die langfristigen sonstigen Rückstellungen enthalten vor allem Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer, im Wesentlichen Altersteilzeitvereinbarungen, Jubiläumszuwendungen (in der Regel nach 25, 40 und 50 Jahren Betriebszugehörigkeit) sowie Verpflichtungen im Rahmen von Bonuszahlungen. Auflösungen ergeben sich vor allem aus nicht ausgezahlten Boni und Jubiläumszuwendungen.

7.14 Sonstige Verbindlichkeiten

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Kosten des Unternehmenszusammenschlusses	0	4.440
Sonstige Steuern	1.816	1.560
Abgegrenzte Personalverbindlichkeiten	609	719
Verbindlichkeiten aus Löhnen und Gehältern	178	463
Sozialversicherungsbeiträge	259	4
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	2.515	3.918
Summe sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	5.377	11.104
Pensionssicherungsverein	30	80
Summe sonstige langfristige Verbindlichkeiten	30	80

Die abgegrenzten Personalverbindlichkeiten beziehen sich im Wesentlichen auf Verbindlichkeiten für Urlaubsansprüche, Arbeitszeitguthaben aus Überstunden sowie Beiträge zur Rückdeckungsversicherung, während die Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern vor allem Umsatz- und Lohnsteuern enthalten.

8 Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Die HCST Gruppe wird in den Konzernabschluss der JXTG Holdings, Inc., Otemachi 1-1-2, Chiyoda-ku, 100-8164 Tokio, Japan, einbezogen.

Die JXTG Holdings, Inc., Otemachi 1-1-2, Chiyoda-ku, 100-8164 Tokio, Japan, erstellt einen Konzernabschluss. Dieser wird im EDINET (das japanische Online-System zur Veröffentlichung von Jahresabschlüssen und Unternehmensdaten) veröffentlicht.

Wie bereits im Vorjahr bestehen keine Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen zum Stichtag.

9 Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Operating-Leasingverhältnissen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Operating-Leasingverhältnisse für die Logistik- und Produktionsstandorte in Goslar. Der Konzern verfügt über keine Option zum Kauf der Leasinggegenstände am Ende der Laufzeit der Leasingverhältnisse.

Es bestehen die folgenden künftigen Zahlungsverpflichtungen aufgrund von unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen:

	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Bis zu 1 Jahr	4.638	4.482
Zwischen 1 und 5 Jahren	17.146	25.622
Mehr als 5 Jahre	40.597	37.848
Summe	62.381	67.952

10 Ereignisse nach der Berichtsperiode

Die Geschäftsführung hat die potenziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zu seiner Eindämmung bei der Beurteilung der Geschäftstätigkeit analysiert. Infolgedessen hat sich die Auftragslage durch Covid-19 in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres 2020 noch nicht signifikant ausgewirkt. Für das erste Quartal liegt das aktuelle operative Konzernergebnis sogar über unserer Prognose. Diese Einschätzung unterliegt natürlich einer potenziellen Anpassung in den kommenden Wochen und Monaten.

11 Honorare des Abschlussprüfers

Das Prüfungshonorar des Konzernabschlussprüfers belief sich auf TEUR 550.

12 Geschäftsführung

Die Bezüge der Geschäftsführung des HCST Konzerns betrugen 647 TEUR im Geschäftsjahr 2019.

Das Executive Board des HCST-Konzerns setzt sich wie folgt zusammen:

•	Herr Kazuhiko Iida - Geschäftsführer
•	Herr Masakazu Kanzaki - Geschäftsführer
•	Dr. Kazuyuki Marukawa - Geschäftsführer
•	Herr Motohiro Kuroiwa - Geschäftsführer
•	Herr Yutaka Hirai - Geschäftsführer

Goslar, 10. Juni 2020

Kazuhiko Iida, Geschäftsführer

Masakazu Kanzaki, Geschäftsführer

Dr. Kazuyuki Marukawa, Geschäftsführer

Motohiro Kuroiwa, Geschäftsführer

Yutaka Hirai, Geschäftsführer

E. Feststellungen zur Konzernrechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung

Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit

Als zusammenfassendes Ergebnis unserer Prüfung, die sich auf

―	die Ordnungsmäßigkeit der Bestandteile des Konzernabschlusses und deren Ableitung aus den einbezogenen Abschlüssen,
―	die Ordnungsmäßigkeit der im Konzernanhang gemachten Angaben,
―	die Beachtung der Ansatz-, Ausweis-, Bewertungs- und Konsolidierungsvorschriften,
―	die Ordnungsmäßigkeit der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, einschließlich der Beachtung des diesbezüglichen Stetigkeitsgrundsatzes und der Beachtung der Berichterstattungspflichten im Fall der Veränderung des Konsolidierungskreises,
―	die in den Konzernabschluss einbezogenen Abschlüsse, einschließlich der Ordnungsmäßigkeit der Anpassung an die konzerneinheitliche Bilanzierung und Bewertung sowie etwaiger Besonderheiten aus der Einbeziehung von Abschlüssen ausländischer unternehmen,
―	die Ordnungsmäßigkeit der Konsolidierungsbuchungen,
―	die Beachtung aller für die Rechnungslegung geltenden gesetzlichen Vorschriften einschließlich aller rechtsformgebundenen oder wirtschaftszweigspezifischen Regelungen

erstreckt hat, haben wir den in Abschnitt B wiedergegebenen Bestätigungsvermerk erteilt.

II. Gesamtaussage des Konzernabschlusses

1. Bewertungsgrundlagen

zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie den für die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden maßgeblichen Faktoren einschließlich etwaiger Auswirkungen von Änderungen an diesen Methoden machen wir folgende Angaben:

Geschäfts- oder Firmenwerte

zum 1. Januar 2019 wird ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 151,6 Mio. aus dem Unternehmenserwerb der HCST-Gruppe aus dem Geschäftsjahr 2018 angesetzt, Dabei handelt es sich um einen nicht abnutzbaren immateriellen vermögenswert mit unbestimmter Nutzungsdauer, der keiner planmäßigen Abschreibung unterliegt. Er ist mindestens jährlich einem Werthaltigkeitstest zu unterziehen. Der für diesen Zweck zu ermittelnde erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere wert aus seinem Zeitwert abzüglich veräußerungskosten und seinem Nutzungswert. Der erzielbare Betrag ist grundsätzlich für einzelne Vermögenswerte zu bestimmen. Sofern einem Vermögenswert Einzahlungen nicht direkt zu geordnet werden können, führt die HCST diesen Wertminderungstest auf der Ebene der Zahlungsmittel generierenden Einheit durch. Aufgrund der bestehenden Interdependenzen zwischen den einzelnen Gesellschaften aus dem Unternehmenserwerb ist die Geschäftsführung der HCST zu der Auffassung gelangt, dass sämtliche erworbenen Gesellschaften als Ganzes die kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit bilden.

Grundlage für die Berechnung war eine Planung, deren Detailplanungsphase den Zeitraum von fünf Jahren umfasste.

Basierend auf nachhaltigen Kapitalmarktrenditen wurde ein risikoangepasster Kapitalisierungszins von 8,2 % p. a. zugrunde gelegt. Im nachhaltigen Ergebnis wurde mit einem Wachstum von 1,0 % pro Jahr gerechnet, um das dynamisch wachsende Marktumfeld, in dem die HCST agiert, angemessen zu modellieren. Der so ermittelte beizulegende wert unterschreitet den Buchwert, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung grundsätzlich geboten ist, zum 31. Dezember 2019 beträgt der Abschreibungsbedarf EUR 70,9 Mio. Nach Berücksichtigung der Abschreibung ergibt sich ein Buchwert für den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 80,7 Mio.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die Angemessenheit der ermittelten Ertragswerte von dem Eintritt der getroffenen Einschätzungen und Planungsannahmen abhängt. Den in die Planungen einfließenden Werten liegen zahlreiche Annahmen zugrunde, so dass die Ermittlung des beizulegenden wertes ermessensabhängig ist.

Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernanhang zu weiteren Bewertungsgrundlagen.

2. Zusammenfassende Beurteilung

Nach unserer pflichtgemäß durch geführten Prüfung sind wir zu der in unserem Bestätigungsvermerk getroffenen Beurteilung gelangt, dass der Konzernabschluss insgesamt in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

F. Schlussbemerkung

Der vorstehenden Bericht über unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 der H.C. Starck Tantalum and Nioblum GmbH, Goslar, erstatten wir in Übereinstimmung mit § 321 HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V., Düsseldorf (IDW PS 450 n. F.)

Hannover, 11. Juni 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marks, Wirtschaftsprüfer

Krone, Wirtschaftsprüfer