3KV GmbH

München

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell des Unternehmens

Die 3KV GmbH hat sich seit der Gründung 1996 zu einem führenden, innovativen Spezialdistributor für IT-Infrastrukturlösungen (On-Premise/Cloud) in der DACH-Region etabliert.

Der Erfolg des Unternehmens stützt sich auf unser sorgfältig abgestimmtes Hersteller-Portfolio und unsere Kunden (Systemhäuser & Integratoren, Managed Service Provider, Fachhandel und TELCO`s), denen die 3KV GmbH das erforderliche Know-how sowie alle nötigen Ressourcen zur Verfügung stellt, um neue Geschäftsfelder erfolgreich zu erschließen.

Das Geschäftsmodell der 3KV GmbH orientiert sich stark am tatsächlichen Bedarf, den der Kunde in der jeweiligen Verkaufszyklusphase hat. Es wird unterschieden zwischen strategischem und taktischem Geschäft.

Im strategischen Segment ist die Einflussnahme höher, da 3KV GmbH bereits in einer sehr frühen Phase des Verkaufsprozesses involviert ist. Typischerweise werden herstellerübergreifende Projekte zusammen mit den Herstellern und Systemhäusern konzipiert und umgesetzt. Eine direkte Vertragsbeziehung und Zusammenarbeit zwischen 3KV GmbH und dem Hersteller ist im strategischen Geschäft erforderlich.

Beim taktischen Geschäft ist die Einflussnahme auf den Verkaufsprozess eher gering. In den meisten Fällen hat der Kunde im taktischen Geschäft einen fest definierten Bedarf mit einer klaren Zielpreisvorstellung für spezifische Produkte. Verfügbarkeit und Preis für das definierte Produkt sind die ausschlaggebenden Kriterien für den Verkaufserfolg. Eine direkte Verbindung zwischen 3KV GmbH und Hersteller ist nicht zwingend erforderlich. Das taktische Geschäft wurde in 2022 nur noch in geringem Umfang betrieben.

Durch die Aufnahme von weiteren - zum Lösungsportfolio komplementären - Direktvertragsherstellern und den Ausbau der Systemhauskundenstruktur hat die 3KV GmbH das strategische Geschäft in den vergangenen Jahren stark forciert und ausgebaut.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2022 weiterhin, wenn auch in abgeschwächter Form, gekennzeichnet durch die Corona Pandemie. Hinzu kamen die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Trotz diesen schwierigen Rahmenbedingungen und hinzukommenden Lieferengpässen konnte sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland etwas erholen. Im Jahresdurchschnitt 2022 ist das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 1,9% gegenüber dem Vorjahr gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Für 2023 wird eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,2% (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) erwartet.

Die branchenbezogenen Rahmenbedingungen stehen seit Anfang 2020 unter dem Einfluss der Corona Pandemie, dieser Einfluss bestand in 2022 entsprechend fort. Nachdem sich aufgrund der verschiedenen Lockdowns in unserem strategischen Bereich die Netzwerkinfrastrukturprojekte verschoben hatten, konnten wir jedoch in 2022 bei den Netzwerkinfrastrukturprojekten eine erhöhte Nachfrage feststellen, insbesondere nachdem die Lockdowns ausgelaufen und die Kontaktbeschränkungen reduziert wurden.

2.2. Geschäftsverlauf

Das Jahr 2022 war zwar weiterhin geprägt durch die Pandemie. Aufgrund des Aufholbedarfs als Folge der Projektverschiebungen aus den Vorjahren konnten wir eine Umsatzsteigerung im strategischen Bereich von 25,1 Mio EUR in 2021 um 24,6% auf 31,3 Mio EUR verzeichnen. Die Zusammenarbeit mit den entsprechenden strategischen Direktvertragsherstellern wurde weiter intensiviert. Die strategischen Beziehungen zu Systemhaus- und Reseller-Kunden konnten weiter gestärkt werden - die 3KV GmbH gilt als relevanter und kompetenter Partner. Diese Positionierung wird von Herstellern und Systemhauskunden gleichermaßen als wichtig angesehen. Aufgrund der weiterhin langen Lieferzeiten mussten wir für den Lagerbestand für den strategischen Bereich signifikant erhöhen. Aufgrund der direkten Herstellerbeziehungen führt dies jedoch auch weiterhin nicht zu einem erhöhten Lagerwertrisiko.

Im taktischen Segment haben wir nach Einstellung des Geschäfts mit Homeofficeausstattungen in 2021 in 2022 noch Umsätze in Höhe von 702 TEUR erzielt. Wie in den Vorjahren auch ausschließlich im Rahmen von sog. Back-to-Back Geschäften, d.h. es gibt keinen relevanten Lagerbestand, denn die Produkte werden erst geordert, wenn eine entsprechende Kundenbestellung vorliegt.

Im Jahr 2022 konnte die 3KV GmbH einen Jahresüberschuss von 329 TEUR erzielen. 3KV GmbH generierte im Jahr 2022 ca. 82% der Kundenumsätze mit deutschen Kunden, 9% mit anderen EU-Ländern und 9% mit Kunden außerhalb der EU.

Die Liquiditätslage konnte im Jahr 2022 stabil gehalten werden, unterstützt durch eine unverändert konsequente Lagerbestandskontrolle, eine enge Liquiditätssteuerung.

2.3. Lage

Die 3KV GmbH hat im Jahr 2022 ihre Entwicklung hin zu einem reinen innovativen Spezialdistributor für IT-Infrastrukturlösungen konsequent vorangetrieben. Im strategischen Geschäft erzielten wir 31,3 Mio EUR, das ergibt einen Anteil von 98% am Gesamtumsatz. Das taktische Geschäft hat mit 702 TEUR Umsatz noch einen Anteil von 2% am Gesamtumsatz. Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr mit 329 TEUR ein positives Ergebnis erwirtschaftet.

Vermögenslage

Die Vermögensstruktur der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2022 TEUR	%	31.12.2021 TEUR	%	Veränderungen TEUR
Vermögensstruktur
Anlagevermögen	88	0,7	101	1,2	-13
Umlaufvermögen und sonstige Aktiva	12.643	99,3	8.133	98,8	4.510
Gesamtsumme	12.731	100	8.234	100	4.497
Kapitalstruktur
Eigenkapital	-1.623	-12,7	-1.953	-23,7	330
Kurzfristiges Fremdkapital	14.354	112,7	10.187	123,7	4.167
	12.731	100	8.234	100	4.497

Das Anlagevermögen hat sich, im Wesentlichen bedingt durch regelmäßige Abschreibungen, um 13 TEUR reduziert.

Das Umlaufvermögen hat sich in Summe gegenüber dem Vorjahr um 4.510 TEUR erhöht, wobei sich im Einzelnen die Lagerbestände um rd. 2.583 TEUR, die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögensgegenstände um rd. 1.698 TEUR und die liquiden Mittel um 362 TEUR auf 1.374 TEUR erhöht haben. Die Rechnungsabgrenzung ist unverändert.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben sich um 5.707 TEUR erhöht. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, resultierend aus der umsatzsteuerlichen Organschaft, haben sich um 1.409 TEUR reduziert. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich um 11 TEUR erhöht.

In Summe haben sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten um 4.447 TEUR erhöht.

Die Rückstellungen haben sich in Summe um 164 TEUR reduziert. Die Rückstellungen für Prozesskosten haben sich um 232 TEUR auf 0 EUR reduziert, die Rückstellungen für Kundenboni, Prüfungskosten und Steuererklärungen, Mitarbeiterprovisionen und Urlaubsrückstellungen haben sich jeweils leicht erhöht.

Veränderung der Vermögensstruktur

Unter Einbeziehung des langfristig zur Verfügung stehenden Kapitals stellt sich im Vergleich zum Vorjahr die Deckung des Anlagevermögens wie folgt dar:

	31.12.2022 TEUR	%	31.12.2021 TEUR	%
Anlagevermögen	88	100	101	100
Eigenkapital	-1.623	-1.844,30	-1.953	-1.933,70
Überdeckung (+)/ Unterdeckung (-):	-1.711	-1.944,30	-2.054	-2.033,70

Die Entwicklung der Eigenkapitalquote im 3-Jahres-Vergleich stellt sich wie folgt dar:

		2022	2021	2020
Eigenkapital	TEUR	-1.623	-1.953	-2.009
Bilanzsumme	TEUR	12.731	8.234	10.585
Eigenkapitalquote	%	-12,7	-23,7	-19

Die Eigenkapitalquote hat sich im Vergleich zum Vorjahr (-23,7%) auf -12,7% reduziert. Die Gesellschaft ist aufgrund des negativen Eigenkapitals bilanziell überschuldet. Auf Basis der IST-Zahlen für 2023 sowie der Planung für die Jahre 2024 ff. ergibt sich jedoch für die 3KV GmbH eine positive Fortführungsprognose, da die Gesellschaft nach der aktuellen Planung jederzeit in der Lage sein wird, ihre Verbindlichkeiten zu begleichen.

Investitionen

Investitionen in das Anlagevermögen wurden in Höhe von 1 TEUR getätigt.

Finanzlage

Der Finanzmittelbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 363 TEUR auf TEUR 1.375 erhöht.

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat sich aufgrund des Aufbaus von Verbindlichkeiten ein positiver Cash Flow von rd. 364 TEUR ergeben. Aus der Investitionstätigkeit ergab sich ein Cash Flow von -1 TEUR.

Die jederzeitige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gewährleisten wir durch den operativen Cashflow, das Factoring und Kreditlinien bei Lieferanten, welche bei dem Hauptlieferanten über die vertraglich vereinbarten Zahlungsfristen hinaus genutzt werden. Insofern und dank der diversifizierten Refinanzierungsstruktur waren wir jederzeit in der Lage, uns bei Bedarf ausreichend Liquidität zu beschaffen.

Ertragslage

Die Erfolgsentwicklung der Gesellschaft stellt sich wie folgt dar:

	2022		2021		Veränderung 2022/21
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Gesamtleistung	31.802	100	29.307	100	2.495
Materialaufwand	-28.908	-91	-26.493	-90	-2.415
Rohertrag	2.894	9	2.814	10	80
Personalaufwand	-1.809	-6	-1.818	-6	9
Abschreibungen	-14	0	-13	0	-1
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.282	-4	-1.259	-4	-23
Betriebsaufwand	-3.105	-10	-3.090	-11	-15
Sonstige betriebliche Erträge	624	2	393	1	231
Betriebsertrag	624	2	393	1	231
Betriebsergebnis	413	1	117	0	296
Finanzergebnis	-83	0	-60	0	-23
Ergebnis vor Steuern	330	1	57	0	273
Ertragsteuern und	-1	0	-1	0	0
sonstige Steuern
Jahresüberschuss	329	1	56	0	273

Die Umsatzsteigerung resultiert aus dem Bereich des strategischen Geschäfts.

Die Personalkosten sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert (- 9 TEUR).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind mit 307 TEUR um 83 TEUR höhere Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (Vj. 224 TEUR) enthalten. Im Ergebnis konnten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (ohne Währungsumrechnung) damit in Summe um 59 TEUR reduziert werden, im Wesentlichen durch Reduktion von Vertriebskosten um 45 TEUR sowie eine weitere Reduktion der Verwaltungskosten um 15 TEUR. Die übrigen fixen und variablen Kosten konnten stabil auf einem niedrigen Niveau gehalten werden.

Der Erhöhung bei den sonstigen betrieblichen Erträgen um 232 TEUR resultiert im Wesentlichen aus um 177 TEUR höheren Erträgen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 534 TEUR (Vj. 357 TEUR), einem Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 24 TEUR (Vj. 0 EUR) sowie der Erhöhung sonstiger betrieblicher Erträge in Höhe um 38 TEUR.

Bei Saldierung der Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnung ergibt sich im Geschäftsjahr ein Gesamtsaldo von +227 TEUR.

Das Finanzergebnis hat sich ggü. dem Vorjahr leicht um 23 TEUR verschlechtert, im Wesentlichen durch eine höhere durchschnittliche Inanspruchnahme der Factoring Finanzierung und der vollständigen Rückführung eines Darlehens.

Die Gesellschaft weist mit 329 TEUR (Vj. 56 TEUR) ein positives Jahresergebnis aus.

2.4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Eigenkapitalrendite, Umsatzrendite und den Cash Flow heran.

Die Umsatzrendite berechnen wir mit dem EBT im Verhältnis zu den Umsatzerlösen. Die Eigenkapitalrendite berechnen wir ebenfalls mit dem EBT im Verhältnis zum Eigenkapital zu Beginn des Wirtschaftsjahres.

Die Eigenkapitalrentabilität sowie die Umsatzrendite (jeweils vor Steuern) stellen sich im 3-Jahres-Vergleich wie folgt dar:

Eigenkapitalrendite		2022	2021	2020
Ergebnis vor ertragsabhängigen Steuern	TEUR	330	57	-375
Eigenkapital zum 01.01.	TEUR	-1.953	-2.009	-1.634
Eigenkapitalrendite	%	-16,9	-2,8	22,9
Umsatzrendite		2022	2021	2020
Ergebnis vor ertragsabhängigen Steuern	TEUR	330	57	-375
Umsatzerlöse	TEUR	31.802	29.307	39.999
Umsatzrendite	%	1,04	0,19	-0,94

Der operative Cash Flow beträgt rd. 364 TEUR (Vj. -884 TEUR).

2.5. Gesamtaussage

Die 3KV GmbH konnte im Geschäftsjahr das strategische Geschäft mit den bestehenden Herstellern weiter ausbauen. Das taktische Geschäft nimmt nach der aktiven Reduktion im Vorjahr nur noch eine untergeordnete Rolle ein. Da im taktischen Bereich die Umsätze ausschließlich im Rahmen von Back-to-Back erfolgen und die Kosten analog zum Umsatzrückgang reduziert werden konnten, hat sich die Veränderung im taktischen Bereich nicht negativ auf das Ergebnis der Gesellschaft ausgewirkt. Die positive Entwicklung der Gesellschaft bestätigt, dass mit der Umstrukturierung in den Vorjahren hin zum Ausbau des strategischen Bereichs die Basis für eine stabile Ergebnisentwicklung gelegt wurde. Die Gesellschaft weist für das Geschäftsjahr einen Gewinn aus.

Insgesamt gesehen ist das Geschäftsjahr 2022 bei den Umsätzen entsprechend der Prognose verlaufen, diese lagen bei 31,8 Mio. EUR. Das EBT liegt analog zur Prognose bei 329 TEUR.

Den Geschäftsverlauf des Jahres 2022 beurteilen wir unter Berücksichtigung der vielfältigen Herausforderungen als positiv.

3. Prognosebericht

Die Basis des Geschäftes der 3KV GmbH ist das strategische Geschäft. Eines der Hauptziele ist es, den Umsatz mit strategischen Kunden und Herstellern in den nächsten Jahren signifikant zu steigern.

Die 3KV GmbH wird sich hierbei weiterhin auf ihr Produktportfolio Kupfer- und Glasfaser-Verkabelungssysteme, drahtgebundene und drahtlose Netzwerkkomponenten für Gebäude und Rechenzentren sowie Lösungen für optimierte Applikationsverfügbarkeit konzentrieren.

Vertriebsseitig forcieren unsere Fokusteams mit 3 bis max. 5 Mitarbeitern, die über intensives Markt- & Technologie-Know-how verfügen, das strategische Lösungsgeschäft mit Bestands- und neuen Herstellern.

Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 wurde am 11. März 2020 von der WHO zu einer Pandemie erklärt. Am 05.05.2023 hat die WHO den Corona-Notstand für beendet erklärt, "das Coronavirus sei mit dem Ende des Notstandes aber noch nicht besiegt". Die empfohlene Beschränkung sozialer Kontakte hatte das Arbeiten im Homeoffice in Deutschland und Europa sowie die Verlagerung von Besprechungen und Treffen über internetbasierte Plattformen stark gefördert. Diese Entwicklung hat auch zu einer erhöhten Nachfrage an den Produkten unseres strategischen Bereich geführt, so dass der Umsatzanteil des direkten Herstellergeschäftes in 2023 bei ca. 98% liegen wird, für 2024 planen wir ausschließlich Umsätze im strategischen Bereich.

Prognose für das Jahr 2023

Für das Geschäftsjahr 2023 wird im Vergleich zu 2022 ein leichter Rückgang bei den Umsatzerlösen erwartet, dieser wird zwischen EUR 29 und EUR 31 Mio liegen, bei gleichbleibenden Rohertragsmargen. Bei planmäßig unveränderter Kostenstruktur wird beim EBT aufgrund des leichten Umsatzrückgangs und der gestiegenen Finanzierungskosten ein leichtes Minus erwartet. Unter Zugrundelegung der Planung wird eine einstelligen negative Umsatzrendite und eine einstellige, negative Eigenkapitalrendite für das Jahr 2023 erwartet. Die Gesellschaft wird auch im Geschäftsjahr 2023 weiterhin überschuldet bleiben. Planungsgemäß werden unter Ausnutzung von Factoring und Lieferantenkrediten, teils mit individuell verlängerten Zahlungszielen, alle Verbindlichkeiten bedient werden können. Durch Abbau von Verbindlichkeiten wird ein negativer Cashflow von EUR 0,8 bis EUR 1,0 Mio. erwartet.

Prognose für das Jahr 2024

Für das Geschäftsjahr 2024 sind Umsatzerlöse zwischen EUR 35 Mio. und EUR 37 Mio. geplant. Bei planmäßig gleichbleibender Rohmarge und unveränderter Kostenstruktur soll ein EBT zwischen TEUR 50 und TEUR 150 erreicht werden. Unter Zugrundelegung der Planung wird eine geringfügig positive Umsatzrendite und es wird weiterhin eine zweistellige, negative Eigenkapitalrendite für das Jahr 2024 erwartet. Die Gesellschaft wird auch im Geschäftsjahr 2024 weiterhin überschuldet bleiben. Planungsgemäß werden unter Ausnutzung von Factoring und verlängerten Lieferantenkrediten alle fälligen Verbindlichkeiten bedient werden. Der geplante positive Cashflow von EUR 0,1 Mio. ist im positiven operativen Cashflow begründet. Gemäß vorliegender Planung sollen alle Verbindlichkeiten bedient werden können.

Prognose für das Jahr 2025

Für das Geschäftsjahr 2025 sind Umsatzerlöse zwischen EUR 38 Mio. und EUR 40 Mio. geplant. Bei planmäßig gleichbleibender Rohmarge und unveränderter Kostenstruktur soll ein EBT zwischen TEUR 100 und TEUR 200 erreicht werden. Unter Zugrundelegung der Planung wird eine geringfügig positive Umsatzrendite und eine zweistellige, negative Eigenkapitalrendite für das Jahr 2025 erreicht. Der Anstieg der negativen Eigenkapitalrendite ist in der Verminderung des negativen Eigenkapitals begründet. Die Gesellschaft wird auch im Geschäftsjahr 2025 weiterhin überschuldet bleiben. Planungsgemäß werden unter Ausnutzung von Factoring und verlängerten Lieferantenkrediten alle fälligen Verbindlichkeiten bedient werden. Es wird ein ausgeglichener Cashflow erwartet. Gemäß vorliegender Planung sollen alle Verbindlichkeiten bedient werden können.

Die Prognosen enthalten zukunftsorientierte Aussagen. Diese Aussagen basieren auf gegenwärtigen Einschätzungen sowie derzeit verfügbaren Informationen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind abhängig von einer Vielzahl von Faktoren; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nichtzutreffend erweisen.

4. Chancen und Risiken

4.1. Risikobericht

Branche und Technologie

Der Technologiemarkt, in dem die 3KV GmbH aktiv ist, unterliegt einem starken dynamischen Wandel. Die Güter haben immer kürzer werdende Lebensdauern und Entwicklungsphasen. Um sich Wettbewerbsvorteile zu erhalten und zu schaffen, muss auf Herstellerseite deswegen kontinuierlich an einem neuen Produktangebot gearbeitet werden. Auch die 3KV GmbH als Spezialdistributor muss mit diesem stetigen Wandel Schritt halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Personal

Auf Kundenseite werden verstärkt die Betreiberkosten gleichermaßen wie die Anschaffungskosten beim Kauf berücksichtigt. Außerdem ändern sich auf Seiten der Kunden in vielen Fällen auch die Strukturen der Budgetträger, da die Technologien abteilungsübergreifend eingesetzt werden. Daher müssen Vertriebsmitarbeiter in der Lage sein, den wirtschaftlichen Nutzen einer technologischen Lösung fachabteilungs- (z.B. Finanzen, Marketing, Gebäudemanagement) bzw. personenspezifisch (CFO, CMO, Facility Management) artikulieren zu können. Der Geschäftserfolg ist folglich stark von der Qualität und der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter abhängig.

Währungen

Da ein Teil der Umsätze mit Kunden sowie ein Teil der Warenbeschaffung in Nicht-Euro-Währungen, vorwiegend auf US-Dollar-Basis basieren, entstehen Fremdwährungsrisiken. Hieraus können gegebenenfalls Währungsverluste resultieren. Diese sichern wir über auftragsbezogene Kurssicherungsgeschäfte ab.

Finanzierungsrisiken

Unsere Rentabilität wird negativ beeinflusst durch den Anstieg der Zinssätze sowie die steigenden Kosten des Factoring. Allerdings ergreifen wir Maßnahmen, um dieses Problem anzugehen. Wir suchen nach einem neuen Factoring-Unternehmen, das potenziell niedrigere Kosten anbieten kann. Parallel werden wir versuchen die Zahlungsbedingungen mit Extreme Networks zu verlängern, um mittelfristig die vertraglichen Vereinbarungen mit Extreme Networks einhalten zu können.

Forderungen gegenüber der Muttergesellschaft HPI AG

Die HPI AG ist bilanziell überschuldet. Für Rückführungen der Forderung benötigt die HPI AG liquide Mittel in Form von Eigenkapital, Fremdkapital, über eine Ausweitung des Geschäftsbetriebs oder anderweitige Zuführungen von liquiden Mitteln. Die HPI AG hat einen Fusionsprozess mit einem kanadischen Fintech Unternehmen namens Paymiq eingeleitet. Durch diese strategische Neuausrichtung der HPI AG in Richtung eines Fintech Unternehmens sehen wir unsere Forderungen gegenüber der HPI AG als nicht gefährdet an.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass ein bedeutender Aktionär der HPI AG die ausstehende Verschuldung erwirbt.

Neuverhandlungen der Rückzahlungsbedingungen von Krediten und Anleihen haben im 4. Quartal 2023 gestartet und werden im 1. Quartal 2024 fortgesetzt und wir gehen davon aus, dass mit den Gläubigern positive Lösungen gefunden werden.

Finanzierungsstruktur

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag ein negatives Eigenkapital auf. Die Unternehmensfortführung ist mit wesentlicher Unsicherheit behaftet, da die Finanzierung der 3KV GmbH von dem Factoring, dem laufenden Cashflow sowie von langlaufenden Lieferantenkrediten abhängig ist. Die Lieferantenkredite beinhalten auch Zahlungsziele von 90 Tagen und mehr des Hauptlieferanten, trotz vertraglich vereinbarter kürzerer Zahlungsfristen. Weitere Planungsgrundlage ist, dass der Fortbestand der Muttergesellschaft, der HPI AG, aufrechterhalten werden kann. Sollte es nicht gelingen, diese Finanzierungsformen unverändert aufrecht zu erhalten oder sollten die Planungsannahmen nicht eintreffen, wäre der Fortbestand der Gesellschaft nicht gewährleistet. Dies könnte dazu führen, dass das Unternehmen nicht in der Lage ist, seine Vermögenswerte zu realisieren bzw. seine Schulden zu begleichen. Wir gehen davon aus, dass uns diese Säulen unserer Finanzierung wie in den Vorjahren weiterhin ausreichend zur Verfügung stehen.

4.2. Chancenbericht

Unsere wesentlichen Chancen sehen wir im Ausbau des strategischen Geschäftes. Dem Wettbewerb am Markt werden wir weiterhin durch Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen. Die engere Kundenbindung im strategischen Geschäft - als im taktischen Geschäft - führt zu stabileren und nachhaltigeren Kundenbeziehungen. Darüber hinaus sind für das strategische Geschäft eine geringere Bevorratung erforderlich und aufgrund des notwendigen erhöhten Know-hows sind insgesamt höhere Rohmargen zu erzielen.

Ein nachhaltiges Umstellen auf Telearbeit sollte aus unserer Sicht den Bedarf an Produkten der 3KV erhöhen, so dass wir eine mögliche Verschiebung hin zu Telearbeit als weitere Chance für eine nachhaltig positive Geschäftsentwicklung sehen.

5. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben sowie Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten.

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme, da die Forderungen nahezu vollständig versichert sind. Zudem arbeitet die Gesellschaft mit einem Factoring-Unternehmen zusammen, sämtliche Forderungen werden an das Factoring-Unternehmen übergeben.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Zur Vermeidung von Kursverlusten aufgrund von Währungsschwankungen werden Fremdwährungsverbindlichkeiten in USD sowie geplante Wareneinkäufe in USD über Devisentermingeschäfte abgesichert.

Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft aus dem laufenden Cash Flow.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

6. Bericht über Zweigniederlassungen

Die Gesellschaft unterhält im Berichtsjahr neben dem Stammhaus in München eine Niederlassung in Oldenburg.

München, den 28. Dezember 2023

3KV GmbH

Artur Piotr Jedrzejewski, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	EUR	31.12.2021 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2,00		0
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	47.007,00		47
		47.009,00	47
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		40.940,35	54
III. Finanzanlagevermögen
Anteile an verbundenen Unternehmen		1,00	0
		87.950,35	101
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
Waren		7.112.200,17	4.529
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	240.539,50		92
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.298.520,99		1.382
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.612.044,70		1.112
		4.151.105,19	2.586
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		1.374.708,44	1.012
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		5.112,89	6
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		1.623.461,07	1.953
		14.354.538,11	10.187
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	EUR	31.12.2021 TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	750.000,00		750
II. Kapitalrücklage	1.497.676,63		1.498
III. Verlustvortrag	-4.200.240,24		-4.256
IV. Jahresüberschuss	329.102,54		56
V. nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	1.623.461,07		1.953
		0,00	0
B. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen		261.925,67	426
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.811.992,56		8.105
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	217.332,36		1.604
3. Sonstige Verbindlichkeiten	63.287,52		52
		14.092.612,44	9.761
		14.354.538,11	10.187

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	2022 EUR		2021 TEUR
1. Umsatzerlöse	31.802.408,45		29.307
2. Sonstige betriebliche Erträge	624.469,17		393
		32.426.877,62	29.700
3. Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren		-28.908.231,89	-26.493
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-1.539.256,75		-1.524
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-269.787,62		-294
		-1.809.044,37	-1.818
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-14.034,15	-13
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-1.282.482,00	-1.259
		413.085,21	117
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		6.898,97	3
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-89.890,64	-63
9. Ergebnis nach Steuern		330.093,54	57
10. Sonstige Steuern		-991,00	-1
11. Jahrsüberschuss		329.102,54	56

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben zur Gesellschaft

Firma:	3KV GmbH
Sitz:	München
Registergericht:	Amtsgericht München, HRB 144 193

2. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

2.1. Gliederung

Der vorliegende Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) aufgestellt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 264, 267 Abs. 2 HGB auf.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätzen nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 265 ff. HGB), des GmbH-Gesetzes und des Gesellschaftsvertrages aufgestellt worden. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Sofern es der Übersichtlichkeit diente, wurden bei Wahlrechten die Angaben im Anhang gemacht.

2.2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB). Die Gesellschaft ist bilanziell überschuldet, jedoch ergibt sich aus Sicht der Geschäftsführung auf Basis der tatsächlichen Ergebnisse für die Jahre 2023 bis 2025 eine positive Fortführungsprognose, da die Gesellschaft gemäß der Planung mittels Factoring, nicht vertraglich vereinbarten langer Zahlungsfristen mit dem Hauptlieferanten und dem operativen Cashflow jederzeit in der Lage ist, alle fälligen Verbindlichkeiten zu begleichen. Grundlage für die Liquiditätsplanung ist, dass der Fortbestand der Muttergesellschaft, die HPI AG, gewährleistet ist. Sollte eine dieser Finanzierungssäulen nicht mehr unverändert vorhanden sein oder die Planungserwartungen nicht eintreffen, so wäre der Fortbestand der Gesellschaft nicht mehr gewährleistet (wesentliche Unsicherheit). Bezüglich bestandsgefährdender Risiken, denen die Gesellschaft ausgesetzt ist, verweisen wir auf den Abschnitt "Finanzierungsstruktur" im Risikobericht des Lageberichts.

Die Bilanzierung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten einschließlich Nebenkosten sowie unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger Abschreibungen. Grundlage der planmäßigen Abschreibung ist die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes (§ 253 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 3 HGB).

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen und den Sachanlagen werden im Wesentlichen nachstehende Abschreibungssätze und -methoden angewandt:

	%
- immaterielle Vermögensgegenstände	20 - 33 1/3	linear
- Sachanlagen	4 - 33 1/3	linear

Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten bis EUR 150,00 wurden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.

Für Vermögensgegenstände, deren Anschaffungskosten EUR 150,00 aber nicht EUR 1.000,00 übersteigen, wurde ein Sammelposten gebildet. Der steuerliche Sammelposten wurde in die Handelsbilanz übernommen, da er für das Unternehmen von untergeordneter Bedeutung ist. Der Sammelposten wird im Wirtschaftsjahr der Bildung und den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) oder mit dem niedrigeren Zeitwert am Bilanzstichtag.

Die Warenvorräte sind mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, wurden durch erforderliche Abwertungen berücksichtigt (§ 253 Abs. 4 HGB). Für die Ermittlung der Anschaffungskosten wird die Durchschnittsmethode angewendet. In einzelnen Fällen waren Abwertungen auf den niedrigeren Zeitwert erforderlich.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Soweit bei den Forderungen Einzelrisiken erkennbar sind, wurde diesen Risiken durch Wertberichtigungen Rechnung getragen. Das latente Ausfallrisiko sowie das Zins- und Skontorisiko werden durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Liquide Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt (§ 253 Abs. 1 HGB).

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten wird für Ausgaben vor dem Stichtag, die Aufwendungen für die Folgejahre darstellen, gebildet.

Rückstellungen wurden für erkennbare Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten nach den Grundsätzen kaufmännischer Vorsicht in angemessenem Umfang gebildet und mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Laufzeit von unter einem Jahr werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

3. Erläuterungen und Angaben zu einzelnen Posten des Jahresabschlusses

3.1. Anlagevermögen

Vom Wahlrecht zur Aktivierung selbsterstellter immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurde Gebrauch gemacht (§ 248 Abs. 2 HGB).

Die Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel) ist auf Seite 11 dargestellt. Hieraus ergeben sich auch die Abschreibungen des Geschäftsjahres.

3.2. Beteiligungsverhältnisse

Zum 31. Dezember 2022 war die Gesellschaft an folgendem Unternehmen beteiligt:

Name und Sitz	Beteiligungsart	Eigenkapital EUR	Anteile am Kapital %	Jahresergebnis EUR
Amaro IT GmbH, Oldenburg Stand 30.06.2022	Stammanteile	25.000,00	100	- 741,19

3.3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	mit einer Restlaufzeit
	unter einem Jahr EUR	über einem Jahr EUR	gesamt EUR
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	240.539,50	0,00	240.539,50
(Vorjahr)	(91.735,94)	(0,00)	(91.735,94)
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen ^*	2.298.520,99	0,00	2.298.520,99
(Vorjahr)	(1.382.496,95)	(0,00)	(1.382.496,95)
davon gegen Gesellschafter	2.284.892,04	0,00	2.284.892,04
(Vorjahr)	(1.368.868,00)	(0,00)	(1.368.868,00)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.562.927,20	49.117,50	1.612.044,70
(Vorjahr)	(1.062.708,07)	(49.117,50)	(1.111.825,57)
	4.101.987,69	49.117,50	4.151.105,19
(Vorjahr)	(2.536.940,96)	(49.117,50)	(2.586.058,46)

^* Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen enthalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen.

3.4. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert EUR 1.497.676,63.

3.5. Verwendung des Jahresergebnisses

Der Verlustvortrag entwickelte sich wie folgt:

	EUR
Stand 1. Januar 2022	-4.256.363,38
Jahresüberschuss 2021	56.123,14
Stand 31. Dezember 2022	-4.200.240,24

Es wird vorgeschlagen, den Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2021 auf neue Rechnung vorzutragen.

3.6. Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind folgende Posten mit nicht unerheblichem Umfang enthalten.

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
Jahresabschlussprüfung, Steuererklärungen	95.182,74	63.982,74
Berufsgenossenschaft, Schwerbe.hausgleichsabg.	6.482,54	7.319,81
Urlaub	33.808,93	24.524,66
Kundenboni	95.959,90	67.456,92
Provisionen Mitarbeiter	25.179,51	15.588,75
Prozesskosten	0,00	232.085,56
Ausstehende Rechnungen	5.312,05	14.618,54
	261.925,67	425.576,98

3.7. Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeiten-Spiegel:

	Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit
	bis zu einem Jahr EUR	von mehr als einem Jahr EUR	von mehr als fünf Jahren EUR	Gesamt EUR
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	13.811.992,56	0,00	0,00	13.811.992,56
(Vorjahr)	(8.105.110,12)	(0,00)	(0,00)	(8.105.110,12)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ^*	217.332,36	0,00	0,00	217.332,36
davon gegenüber Gesellschafter	195.173,74	0,00	0,00	195.173,74
(Vorjahr)	(1.581.660,50)	(0,00)	(0,00)	(1.581.660,50)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	63.287,52	0,00	0,00	63.287,52
(Vorjahr)	(52.136,81)	(0,00)	(0,00)	(52.136,81)
davon aus Steuern	32.721,36	0,00	0,00	32.721,36
(Vorjahr)	(25.557,04)	(0,00)	(0,00)	(25.557,04)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	112,71	0,00	0,00	112,71
(Vorjahr)	(916,71)	(0,00)	(0,00)	(916,71)
	14.092.612,44	0,00	0,00	14.092.612,44
(Vorjahr)	(9.761.066,05)	(0,00)	(0,00)	(9.761.066,05)

^* Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus der umsatzsteuerlichen Organschaft mit der Muttergesellschaft.

4. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

4.1. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse	2022 EUR	Vorjahr EUR
Erlöse Inland	26.180.769,58	24.146.840,48
Erlöse Ausland - EU	2.859.194,29	3.117.672,93
Erlöse Ausland - Drittland	2.762.444,58	2.042.193,45
	31.802.408,45	29.306.706,86

4.2. Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus Währungsumrechnung mit EUR 534.263,75 (Vorjahr: EUR 356.948,92) enthalten.

4.3. Aufwendungen für Altersversorgung

Im Gesamtbetrag der Aufwendungen für soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung enthalten in Höhe von EUR 2.074,11 (Vorjahr: EUR 3.899,43).

4.4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungsumrechnung mit EUR 307.331,20 (Vorjahr: EUR 224.347,15) enthalten.

5. Sonstige Pflichtangaben

I. Ausschüttungssperre

In Höhe der selbstgeschaffenen Immateriellen Vermögensgegenstände (EUR 2,00) abzüglich der hierfür gebildeten latenten Steuer (EUR 0,00) besteht gem. § 285 Nr. 28 i.V.m. § 268 Abs. 8 HGB eine Ausschüttungssperre.

II. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Aus Mietverträgen über Büro- und Lagerräume bestehen Gesamtverpflichtungen in Höhe von TEUR 454.

Aus sonstigen Dauerrechtsverhältnissen (Leasing) bestehen Gesamtverpflichtungen in Höhe von TEUR 21.

III. Sicherungsbeziehungen

Zum 31.12.2022 bestehen bei der Gesellschaft folgende Sicherungsbeziehungen, deren wesentliche Charakteristika nachfolgend dargestellt sind:

Risiko	Währungsrisiko
Art	Wertänderungsrisiko
Grundgeschäfte	Erwartete Transaktionen (Wareneinkäufe)
Betrag der Grundgeschäfte	EUR 1.470.195,96
Sicherungsinstrument	Devisentermingeschäfte
Betrag der Sicherungsinstrumente	EUR 1.470.195,96
Art der Bewertungseinheit	Portfolio-Hedging
Prospektive Effektivität	Laufzeit- und Volumenkongruenz

Aufgrund der Übereinstimmung der Vertragsbedingungen, wie Laufzeit und Volumen der Grund- und Sicherungsgeschäfte, ist das Wertänderungsrisiko zu 100% abgesichert.

Risiko	Währungsrisiko
Art	Wertänderungsrisiko
Grundgeschäfte	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
	Leistungen
Betrag der Grundgeschäfte	EUR 13.579.116,74
Sicherungsinstrument	Devisentermingeschäfte
Betrag der Sicherungsinstrumente	EUR 13.579.116,74
Art der Bewertungseinheit	Portfolio-Hedging
Prospektive Effektivität	Laufzeit- und Volumenkongruenz

Aufgrund der Übereinstimmung der Vertragsbedingungen, wie Laufzeit und Volumen der Grund- und Sicherungsgeschäfte, ist das Wertänderungsrisiko zu 100% abgesichert.

IV. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres waren folgende Mitarbeiter beschäftigt:

	gesamt
Angestellte	18
Gewerbliche Mitarbeiter	4
Aushilfen	1
	23

V. Organe der Gesellschaft und Gesamtbezüge

Geschäftsführer:

David Nicholas Vincent, Kaufmann, vom 5. August 2017 bis 07. Juli 2023

Artur Piotr Jedrzejewski, Kaufmann, ab 07. Juli 2023

Gemäß § 286 Abs. 4 HGB erfolgt keine Angabe zu den Organbezügen.

München, 28. Dezember 2023

3KV GmbH

gez. Artur Piotr Jedrzejewski, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungskosten
	Stand 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	207.684,86	0,00	0,00	207.684,86
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	275.991,69	0,00	0,00	275.991,69
	483.676,55	0,00	0,00	483.676,55
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	11.449,96	0,00	0,00	11.449,96
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	469.724,02	979,84	0,00	470.703,86
	481.173,98	979,84	0,00	482.153,82
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	0,00	0,00	25.000,00
	989.850,53	979,84	0,00	990.830,37

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	207.682,86	0,00	0,00	207.682,86
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	228.984,69	0,00	0,00	228.984,69
	436.667,55	0,00	0,00	436.667,55
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	11.449,96	0,00	0,00	11.449,96
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	415.729,36	14.034,15	0,00	429.763,51
	427.179,32	14.034,15	0,00	441.213,47
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	24.999,00	0,00	0,00	24.999,00
	888.845,87	14.034,15	0,00	902.880,02

	Buchwerte
	Stand 31.12.2021 EUR	Stand 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2,00	2,00
2. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	47.007,00	47.007,00
	47.009,00	47.009,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	0,00	0,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	53.994,66	40.940,35
	53.994,66	40.940,35
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
	101.004,66	87.950,35

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die 3KV GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der 3KV GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der 3KV GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angabe der "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" im Anhang sowie die Angaben in Abschnitt "Finanzierungsstruktur" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Gesellschaft bilanziell überschuldet ist und sich die Gesellschaft aus Factoring, dem laufenden operativen Cashflow sowie Lieferantenkrediten finanziert. Die Lieferantenkredite beinhalten auch Zahlungsziele von 90 Tagen und mehr des Hauptlieferanten, trotz vertraglich vereinbarter kürzerer Zahlungsfristen. Die Lieferantenkredite stellen eine wesentliche Finanzierungskomponente dar. Des Weiteren wird ausgeführt, dass, sofern die Gesellschaft nicht weiterhin auf diese Finanzierungsformen zurückgreifen kann und nicht die Möglichkeit einer alternativen Refinanzierung besteht, der Fortbestand der Gesellschaft nicht gewährleistet ist.

Die Finanzierungsstruktur bei bilanzieller Überschuldung deutet auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus:

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 28. Dezember 2023

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)

Weissinger, Wirtschaftsprüfer

Ninnemann, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 02. Mai 2024 festgestellt.