Astronergy Solarmodule GmbH

Frankfurt (Oder)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz zum 31. Dezember 2019

AKTIVA

	31.12.2019		31.12.2018
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software		0,00	691,99
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		2.335,97	9.898,59
		2.335,97	10.590,58
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.123,74		10.728.656,37
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	0,00		17.456,82
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	18.084.601,39		4.833.575,14
4. Geleistete Anzahlungen	590.908,08		991.999,88
		18.676.633,21	16.571.688,21
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	14.767.841,10		12.759.670,07
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6.282.574,73		6.263.653,73
3. Sonstige Vermögensgegenstände	2.470.403,58		2.122.936,05
		23.520.819,41	21.146.259,85
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		3.957.870,59	4.139.622,30
		46.155.323,21	41.857.570,36
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		0,00	9.318,19
D. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG		21.886.773,22	20.186.673,83
		68.044.432,40	62.064.152,96

PASSIVA

	31.12.2019		31.12.2018
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	20.000.000,00		20.000.000,00
II. Verlustvortrag	-40.186.673,83		-21.630.355,09
III. Jahresfehlbetrag	-1.700.099,39		-18.556.318,74
IV. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	21.886.773,22		20.186.673,83
		0,00	0,00
C. RÜCKSTELLUNGEN
Sonstige Rückstellungen		1.846.485,06	10.335.889,85
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,00		5.500.000,00
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.105.026,13		441.180,93
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	63.454.406,82		44.462.046,89
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00		55.901,79
5. Sonstige Verbindlichkeiten	1.638.514,39		1.269.133,50
- davon aus Steuern EUR 9.148,09 (i.Vj. EUR 0,00)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,00 (i.Vj. EUR 0,00)
		66.197.947,34	51.728.263,11
		68.044.432,40	62.064.152,96

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

		2019	2018
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		102.460.207,54	120.812.596,97
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen oder unfertigen Erzeugnissen		-5.678.876,90	-4.201.838,90
3. Sonstige betriebliche Erträge		1.704.456,37	2.499.099,49
- davon Erträge aus Währungsumrechnungen EUR 72.765,72 (i.Vj. EUR 187.387,33)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	93.917.418,01		88.594.053,04
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	589.592,83		19.501.215,02
		94.507.010,84	108.095.268,06
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	3.062.288.98		12.529.477,04
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	653.692,29		1.684.660,14
		3.715.981,27	14.214.137,18
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		6.202,39	1.442.481,91
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.102.684,34	13.063.196,86
- davon Aufwendungen aus Währungsumrechnungen EUR 34.504,51 (i.Vj. EUR 207.961,80)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		182.000,00	119.000,00
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 182.000,00 (i.Vj. EUR 119.000,00)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		10.696,39	801.013,29
- davon an verbundene Unternehmen EUR 0,00 (i.Vj. EUR 77.395,79)
- davon aus Abzinsung EUR 0,00 (i.Vj. EUR 58.506,39)
10. Sonstige Steuern		25.291,00	169.079,00
11. Jahresfehlbetrag		-1.700.079,22	-18.556.318,74

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

A. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Die Astronergy Solarmodule GmbH hat ihren Sitz in Frankfurt (Oder) und ist unter der Registernummer HRB 14866 FF im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt (Oder) eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31.12.2019 der Astronergy Solarmodule GmbH wurde auf der Grundlage der deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften, der einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes sowie unter Beachtung der Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages erstellt. Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine große Kapitalgesellschaft.

Die Gliederung der Bilanz erfolgte gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist gemäß § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 21.887 aus. Zur Abwendung der insolvenzrechtlichen Folgen aus der bilanziellen Überschuldung sowie zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die Gesellschaft eine Patronatserklärung der Konzern-Muttergesellschaft CHINT SOLAR (ZHEJIANG) Co. Ltd., Hangzhou/China sowie eine zeitlich unbefristete Rangrücktrittserklärung bis zu einer Höhe von 40 Mio. Euro von der CHINT SOLAR (Hong Kong) Co. Ltd., Hongkong, erhalten. Vor diesem Hintergrund erfolgte die Bilanzierung unter der Annahme der Unternehmensfortführung.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten, soweit nicht neue Erkenntnisse eine abweichende Bewertung erforderten.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend:

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu ihren Anschaffungskosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear und pro rata temporis über die voraussichtliche Nutzungsdauer vorgenommen, außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, sofern diese notwendig sind:

	Nutzungsdauer
Software	3 Jahre

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert. Der regelmäßige Abschreibungsbedarf wird pro rata temporis anhand der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer ermittelt:

	Nutzungsdauer
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 5 Jahre

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Nettoanschaffungskosten bis zu jeweils EUR 150,00 werden sofort aufwandswirksam erfasst und nicht im Anlagevermögen abgebildet. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Nettoanschaffungskosten zwischen EUR 150,01 und EUR 800,00 werden im Jahr der Anschaffung einzeln aktiviert und sofort abgeschrieben.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren sind mit ihren Anschaffungskosten bewertet worden. Notwendige Wertminderungen wurden berücksichtigt. Zur Bestimmung der Anschaffungskosten von Handelswaren wird der gleitende Durchschnittspreis herangezogen.

Bis zur Einstellung des Produktionsbetriebes zum 31.03.2019 wurden fertige und unfertige Erzeugnisse zu Herstellungskosten bewertet. In die Herstellungskosten wurden auch angemessene Material-, Fertigungs- und Verwaltungsgemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen wurden nicht berücksichtigt.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert berücksichtigt.

Geleistete Anzahlungen, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu ihrem Nominal- bzw. Nennbetrag angesetzt. Bei erkennbaren Einzelrisiken werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Forderungen in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsforderungen werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Rechnungsstellung oder dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten werden zu ihrem Nennbetrag angesetzt. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Rückstellungen werden für alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Sie werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der durch die Deutsche Bundesbank ermittelt wird, abgezinst.

Verbindlichkeiten werden gem. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Rechnungserhalt oder dem höheren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

C. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in einem gesonderten Anlagenspiegel dargestellt.

2. Vorräte

Auf die Anschaffungskosten der Handelswaren wurden Wertberichtigungen gem. § 253 Abs. 4 HGB in Höhe von TEUR 1.225 vorgenommen.

3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Für erkennbare Ausfallrisiken wurden Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 4.503 vorgenommen.

4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Zum Bilanzstichtag bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 6.283 (Vorjahr: TEUR 6.264). Davon entfallen TEUR 6.000 (Vorjahr: TEUR 6.000) auf die Gesellschafterin.

5. Sonstige Vermögensgegenstände

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen Forderungen aus Umsatzsteuererstattungsansprüchen in Deutschland und im EU-Ausland ausgewiesen.

	TEUR	TEUR
	31.12.2019	31.12.2018
Forderungen gegen Finanzamt (Umsatzsteuer)	1.372	32
Forderungen aus Vorsteuer gegen EU-Ländern	757	1.886
Sonstige Forderungen	341	204
Gesamt	2.470	2.122

6. Eigenkapital

Alleinige Gesellschafterin der Astronergy Solarmodule GmbH ist die Astronergy GmbH, Haar.

7. Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	TEUR	TEUR
	31.12.2019	31.12.2018
Gewährleistungsrückstellungen	869	846
Versicherungen	0	1.118
Rückstellungen für Sonderzahlungen/Abfindungen	0	4.123
Rückstellungen für Restrukturierungsaufwand	0	1.727
Personalrückstellungen	122	1.006
Rückstellungen für Zinsen	622	374
Rückstellungen für Vertriebskosten	29	252
Rückstellungen für sonstige ausstehende Rechnungen	204	890
Gesamt	1.846	10.336

Mit Ausnahme der Gewährleistungsrückstellungen haben alle sonstigen Rückstellungen eine Restlaufzeit von weniger als einem 1 Jahr. Die Gewährleistungsrückstellungen haben eine Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren.

8. Verbindlichkeiten

Art der Verbindlichkeit		davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	von 1 Jahr bis 5 Jahre	mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.105	1.105	0	0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	63.454	63.454	0	0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.639	1.639	0	0
davon aus Steuern	9	9	0	0
Gesamt	66.198	66.198	0	0

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entfallen in Höhe von TEUR 61.295 (Vorjahr: TEUR 41.165) auf die Chint Solar (Hong Kong) Co., Ltd., Hongkong.

D. Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:

	TEUR	TEUR
	2019	2018
Module	0	43.406
Handelswaren	102.485	51.415
Projekte	0	25.307
Schrotterlöse	16	389
Sonstige Dienstleistungen	288	324
Erlösschmälerungen	-329	-29
Gesamt	102.460	120.812

Nach geographisch bestimmten Märkten verteilen sich die Umsatzerlöse wie folgt:

	TEUR	TEUR
	2019	2018
Deutschland	38.838	54.008
EU	60.404	63.622
Drittland	3.217	3.182
Gesamt	102.460	120.812

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind TEUR 73 (Vorjahr: TEUR 187) aus der Währungsumrechnung sowie periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 40 (Vorjahr: TEUR 218) enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 208) aus Währungsumrechnung enthalten.

Zinsergebnis

Die Zinsaufwendungen entfallen in Höhe von TEUR 11 (Vorjahr: TEUR 665) die Chint Solar (Hong Kong) Co., Ltd., Hongkong.

E. Sonstige Angaben

Anzahl der Arbeitnehmer

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2019 noch 19 Mitarbeiter. Im Durchschnitt des Geschäftsjahres waren folgende nach Gruppen differenzierte Mitarbeiter beschäftigt:

	2019	2018
Angestellte	30	66
Gewerbliche Arbeitnehmer	60	163
Gesamt	90	242

Die Berechnung erfolgte gemäß § 267 Abs. 5 HGB.

Organmitgliedschaften und bestimmte Geschäftsvorfälle mit Organmitgliedern

Die Astronergy GmbH ist alleinige Gesellschafterin der Astronergy Solarmodule GmbH.

Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

Die Astronergy Solarmodule GmbH garantiert freiwillig für die von ihr selbst produzierten Solarmodule, dass diese mindestens eine Leistung von 97,5 % bis zum Ablauf von einem Jahr und von mindestens 80,7 % bis zum Ablauf von 25 Jahren, ausgehend vom Lieferdatum der Module, erbringen. Nach einer verbindlichen Feststellung des Garantiefalls werden den Kunden wahlweise Ersatzlieferung, Reparatur, Erstattung der Wiederbeschaffungskosten oder ähnliche Ersatzleistungen angeboten.

Die Gesellschaft rechnet mit Inanspruchnahmen, dies sich im Rahmen der dafür gebildeten Rückstellungen bewegen.

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus folgenden Verträgen:

	TEUR
Mietverträge	99 p.a.
Leasingverträge	46 p.a.
Gesamt	145 p.a.

Mitglieder der Geschäftsleitung

Herr Paul Xinhua Ji (Ingenieur) war im Geschäftsjahr 2019 als alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt.

Bezüge der Geschäftsführung

Auf die Angabe der Gesamtvergütungen der Geschäftsführung wird unter Bezugnahme auf § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen abgeschlossen. Alle im Geschäftsjahr 2019 zustande gekommenen Geschäfte wurden zu marktüblichen Bedingungen getätigt.

Abschlussprüferhonorar

Für den Abschlussprüfer wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt TEUR 20 Honorar als Aufwand erfasst.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag entwickelte sich in 2020 die globale COVID-19-Pandemie. Daraus resultierende Beschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens bergen erhebliche Risiken für alle Branchen, auch für die Solarbranche.

Erkennbare Risiken sind Erkrankung und Ausfall von Mitarbeitern, Teil- oder Komplettstilllegung der Produktion, Beeinträchtigung der Logistik bis hin zu Aus- oder Einfuhrverboten. Daraus abgeleitet bestehen große finanzielle Risiken durch Umsatzeinbrüche aufgrund fehlender Solarmodule während und auch nach der Teil- bzw. Komplettstillegung unserer Fertigungsstätten sowie mögliche Schadenersatzforderungen wegen verzögerter oder ausgefallener Lieferung von Waren und Leistungen oder sonstiger Verletzung von Verträgen.

Aufgrund der weltweiten Produktion und mittels des OEM-Geschäftsmodells können die Risiken teilweise abgefangen werden. Das Risiko eines Produktionsausfalls im 1. Quartal 2020 konnte weitgehend abgefangen werden. Seit März 2020 läuft die eigene Modulproduktion in China wieder mit voller Kapazität und Auslastung. Die Logistik ist seit Aufhebung der staatlichen verordneten Ausgangssperre wieder angelaufen. Noch besehende Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Seetransporten, können unter entsprechenden Zusatzkosten über Bahntransporte aufgefangen werden.

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag 2019 von EUR 1.700.079,22 ist in voller Höhe auf neue Rechnung vorzutragen.

Frankfurt (Oder), 17. Mai 2021

Astronergy Solarmodule GmbH

Paul Xinhua Ji (Geschäftsführer)

Entwicklung des Anlagevermögens 2019

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software	4.631,00	0,00	0,00	4.631,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	23.712,42	1.170,00	8.000,00	16.882,42
	28.343,42	1.170,00	8.000,00	21.513,42

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2019	Zugänge	Abgänge	31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software	3.939,01	691,99	0,00	4.631,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.813,83	5.510,40	4.777,78	14.546,45
	17.752,84	6.202,39	4.777,78	19.177,45

	Buchwerte
	31.12.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Software	0,00	691,99
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.335,97	9.898,59
	2.335,97	10.590,58

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Astronergy Solarmodule GmbH - nachfolgend auch ASM genannt - produzierte bis zum 31.03.2019 am Unternehmenssitz in Frankfurt (Oder) Solarmodule auf Basis von mono- und polykristallinen Solarzellen. Um sich den Veränderungen im externen Geschäftsumfeld anzupassen, hat das Management der ASM beschlossen, die Produktion am Standort Frankfurt (Oder) zum 31.03.2019 einzustellen. Im Anschluss wurde das Geschäftsmodell umgestellt und die Gesellschaft in ein Vertriebs- und Servicezentrum für Solarmodule im europäischen Absatzmarkt umstrukturiert. Die ASM verkauft seitdem Solarmodule, die von der CHINT-Unternehmensgruppe in Asien produziert werden. Darüber hinaus bietet sie Kundenbetreuung, Marketing und Logistik, Zollabfertigung sowie andere geschäftsbezogene Dienstleistungen für europäische und globale Kunden an.

Als 100%iges Tochterunternehmen der Astronergy GmbH mit dem Sitz in Haar gehören beide Unternehmen zur Unternehmensgruppe der CHINT SOLAR (ZHEJIANG) Co., Ltd., Hangzhou (China). Die technische Produktionskapazität bei Nutzung aller Produktionslinien lag bis zur Stilllegung bei 350 MWp.

Die CHINT SOLAR (ZHEJIANG) Co., Ltd. ist Hersteller von Solarmodulen, welche weltweit unter der Marke Astronergy vertrieben werden.

Die CHINT GROUP CORP. als oberster Mutterkonzern und Anteilseignerin der CHINT SOLAR (ZHEJIANG) Co., Ltd., ist ein international ausgerichtetes Unternehmen für Niederspannungstechnik, Energieübertragung und Energienetze. Die CHINT-Gruppe vertreibt ihre Produkte nicht nur im heimischen Markt, sondern auch international in mehr als 100 Ländern.

Wichtige Einsatzfaktoren für die Produktion von Solarmodulen waren aus Asien importierte Rohstoffe wie Solarzellen, Aluminiumrahmen, Solarglass, Folien und Anschlussdosen. Nach Umstellung des Geschäftsmodells sind wesentliche Einsatzfaktoren für die Erzielung von Umsätzen die von Konzerngesellschaften in Asien zugekauften Solarmodule.

Die für die Steuerung des Unternehmens wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren sind das Umsatzvolumen sowie das EBITDA.

2. Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das weltweite Wirtschaftswachstum in 2019 mit nur 2,9% deutlich unter dem Vorjahresniveau (3,6%). Im EURO-Raum, dem wichtigsten Absatzmarkt für ASM sank das Wachstum in 2019 ebenfalls auf 1,2% (Vorjahr 1,8%. Im Heimatmarkt Deutschland sank das Wirtschaftswachstum auf nur 0,6% (Vorjahr 1,5%).

2.2. Branchenentwicklung und Geschäftsverlauf 2019

Einer Studie der International Energy Agency (IEA) zufolge lag der Zubau von Photovoltaikanlagen im Jahr 2019 weltweit bei 114,9 GWp, was einer Steigerung von rund 13% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit stieg die Gesamtleistung der global installierten Photovoltaikanlagen auf etwa 627 GWp. Die vier größten Einzelmärkte 2019 waren China (30,1 GWp), USA (13,3 GWp), Indien (9,9 GWp), sowie Japan (6,8 GWp).

In Europa ist die im abgelaufenen Jahr 2019 neu installierte Solarstromleistung auf 16,0 gestiegen. Innerhalb Europas waren Spanien (4,4 GWp), der Heimatmarkt Deutschland (3,9 GWp), die Ukraine (3,5 GWp) und die Niederlande (2,4 GWp) die größten Märkte.

Nach dem Wegfall der Mindestimportpreise in der EU im September 2018 war das Jahr 2019 erwartungsgemäß geprägt von steigendem Wettbewerb und sinkenden Modulpreisen. Die nach Einstellung des Produktionsbetriebes eingekauften und weiterveräußerten Solarmodule werden zu wettbewerbsfähigen Konditionen auf den modernen, hochautomatisierten Fertigungslinien der CHINT SOLAR (HONG KONG) Co., Ltd., Hongkong, produziert.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte ASM den Modulabsatz von 280,4 MWp in 2018 auf 424,5 MWp in 2019 steigern. Gleichwohl reduzierten sich aufgrund rückläufiger Modulpreise die Umsatzerlöse von EUR 120,8 Mio in 2018 auf EUR 102,5 Mio in 2019.

3. Lage des Unternehmens

3.1. Ertragslage

Die folgende Gegenüberstellung zeigt die Ertragslage auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung:

	31.12.2019		31.12.2018
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	102.460		120.813
Bestandsveränderungen	-5.679		-3.619
Gesamtleistung	96.781	100,0%	117.194	100,0%
Sonstige betriebliche Erträge	1.705	1,8%	2.499	2,1%
Materialaufwand	-94.507	-97,7%	-108.678	-92,7%
Rohertrag	3.979	4,1%	11.015	-9,4%
Personalaufwand	-3.716	-3,8%	-14.214	-12,1%
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-2.103	-2,2%	-13.063	-11,1%
EBITDA	-1.840	-1,9%	-16.263	13,9%
Abschreibungen	-6	0,0%	-1.443	-1,2%
EBIT	-1.846	-1,9%	-17.705	15,1%
Zinsen und ähnliche Erträge	182		119
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-11		-801
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	-1.675		-18.387
Ertragssteuern	0		0
Sonstige Steuern	-25		-169
Jahresfehlbetrag	-1.700		-18.556

Die Umsatzerlöse 2019 haben sich bei steigendem Modulabsatz, aber gleichzeitig fallenden Modulpreisen auf TEUR 102.460 reduziert. Seit dem 1. April 2019 gehen die Umsatzerlöse zu 100% auf aus Asien importierte Handelsware zurück. Die Materialaufwandsquote hat sich i.d.Z. von 92,7% in 2018 auf 97,7% in 2019 erhöht. Der für 2019 ausgewiesene Materialaufwand in Höhe TEUR 94.507 enthält Aufwendungen aus dem Abgang von Produktionsanlagen in Höhe von TEUR 1.223. Aufgrund der Veräußerungsabsicht waren die Buchwerte der Produktionsanlagen bereits im Vorjahr vom Anlagevermögen in das Umlaufvermögen umgegliedert worden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1.705 TEUR (2018: 2.499 TEUR) ergeben sich wie auch im Vorjahr überwiegend aus Erträgen aus Weiterbelastungen von Kosten der Warenabgabe an verbundene Unternehmen.

Der Personalaufwand des Vorjahres war im Zusammenhang mit der bevorstehenden Stilllegung des Produktionsbetriebes durch Rückstellungszuführungen für zu erwartende Aufwendungen aus einem Sozialplan in Höhe von 5.472 TEUR belastet. Im Zuge des Stellenabbaus aufgrund der Produktionsstilllegung reduzierte sich die Personalaufwandsquote in 2019 auf 3,84% in Relation zur Gesamtleistung.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres enthielten produktions-, vertriebs- und verwaltungsbezogene Kosten. Die Aufwendungen waren zudem durch Einzelwertberichtungen in Höhe von TEUR 3.881 belastet. Nach Produktionsstillegung werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen nur noch vertriebs- und verwaltungsbezogene Kosten ausgewiesen. Aufgrund des veränderten Geschäftsbetriebs reduzierte sich die Aufwandsquote für die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf 2,2% bezogen auf die Gesamtleistung.

Das Finanzergebnis hat sich von TEUR -682 im Vorjahr auf TEUR 171 verbessert. Hervorgerufen wurde dies durch eine Veränderung der Finanzierungsstruktur in Form der Rückführung von Darlehen bei gleichzeitigen Zinseinnahmen aus dem gewährten Darlehen gegenüber der Astronergy GmbH.

Das Geschäftsjahr 2019 endet mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR -1.700 (Vorjahr: TEUR -18.556).

3.2. Finanzlage

Die Zahlungsflüsse der ASM können anhand folgender Kapitalflussrechnung zusammengefasst werden:

	2019
	TEUR
Zahlungsmittel am 1. Januar	4.140
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	+ 3.119
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	+ 2.199
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	- 5.500
Zahlungsmittel am 31. Dezember	3.958

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich ganz überwiegend aus Abgängen von Produktionsanlagen, die im Vorjahr in das Umlaufvermögen umgebucht wurden.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert aus Darlehenstilgungen im Umfang von TEUR 5.500.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgte in 2019 fristenkongruent über Lieferantenkredite der CHINT SOLAR (HONG KONG) Co., Ltd., Hongkong,

Die ASM war aufgrund von Liquiditäts- und Finanzzusagen aus der CHINT-Gruppe im Berichtszeitraum jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

3.3. Vermögenslage

Die Vermögenslage der Gesellschaft ist in 2019 auf der Aktivseite durch das Vorratsvermögen (TEUR 18.676) und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 17.768) geprägt.

Die Passivseite der Gesellschaft ist in 2019 bestimmt durch die Verbindlichkeiten gegenüber der CHINT SOLAR (HONG KONG) Co., Ltd., Hongkong (TEUR 61.295) sowie durch die bilanzielle Überschuldung in Höhe von TEUR -21.887.

4. Chancen und Risiken

4.1. Risikobericht

ASM hat umfangreiche Planungs- und Kontrollinstrumente implementiert, um Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen und entwickelt diese kontinuierlich weiter.

Dazu zählen insbesondere:

―	Abbildung der Geschäftsprozesse im SAP-System
―	Sorgfältige Auswahl und regelmäßige Schulung unseres Personals
―	Richtlinien und Prozesse zur Steuerung der Versorgung mit Solarmodulen aus den Fertigungsstätten der CHINT-Gruppe
―	Systematische Überwachung der Risiken, insbesondere von:

Bestandsgefährdende Risiken

Die ASM ist zum Bilanzstichtag bilanziell überschuldet. Zur Abwendung der insolvenzrechtlichen Folgen aus der bilanziellen Überschuldung sowie zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit wurde eine Patronatserklärung von der Konzernmuttergesellschaft CHINT SOLAR (Zhejiang) Co. Ltd. abgegeben. Ferner hat ASM von der CHINT SOLAR (Hong Kong) Co. Ltd. eine zeitlich unbefristete Rangrücktrittserklärung bis zu einer Höhe von 40 Mio. Euro hinsichtlich bestehender Verbindlichkeiten erhalten.

Die Gesellschaft ist weiterhin auf entsprechende Unterstützung angewiesen, um den Fortbestand der Gesellschaft sicherzustellen.

Branchenrisiken / Absatzrisiken:

Die gesamte Branche wird trotz erheblicher Kostendegressionen nach wie vor stark von nationalen Förderprogrammen beeinflusst. Änderungen der Förderprogramme können kurzfristig erheblichen Einfluss auf die Nachfrage haben. ASM beobachtet die Änderungen der Förderprogramme genau, um frühzeitig auf Änderungen reagieren zu können. Durch eine diversifizierte Kundenstruktur werden die Risiken in einzelnen Marktsegmenten weiter gestreut.

Durch die rasante technologische Entwicklung in der Branche können neue Produktionstechnologien nötig werden. Nach Stilllegung der Produktion in 2019 hat sich dieses Risiko für ASM signifikant reduziert.

Darüber hinaus bestehen erhebliche politische und Länderrisiken. Die Einführung oder Beseitigung von Handelsbeschränkungen, wie z.B. Schutzzölle oder Mindestimportpreise können zu erheblichen Preis- und Nachfrageänderungen führen und bergen ein erhebliches Umsatz- und Ertragsrisiko. Durch Neuausrichtung der Gesellschaft und die Einbettung in die CHINT-Gruppe wird das Risiko wird als überschaubar betrachtet.

Beschaffungsrisiken:

Bedingt durch den weiterhin anhaltenden Preisverfall von Photovoltaikmodulen gibt es Abwertungsrisiken für die Handelsware bei zu hohen Lagerbeständen. ASM führt ein striktes Bestandsmanagement und überwacht die Bestände regelmäßig.

Aufgrund von sich ändernden Handelsbeschränkungen, wie Schutzzöllen oder Mindestimportpreisen, können sich Photovoltaikmodule in den betroffenen Wirtschaftsräumen verteuern. Ebenso kann sich die Verfügbarkeit der Module ändern. Da die Europäische Union in 2018 gerade erst die Handelsbeschränkungen gegen chinesische Photovoltaikmodule abgeschafft hat, wird das Risiko für den Hauptabsatzmarkt Europa als eher gering eingeschätzt.

Personalrisiken:

Durch das Ausscheiden von Mitarbeitern kann Know-How verloren gehen. Ausscheidende Mitarbeiter können u.U. nicht zeitnah durch entsprechend qualifizierte, neue Mitarbeiter ersetzt werden.

Durch einen gewählten Betriebsrat hat ASM die gesetzlichen Mitbestimmungsrechte zu beachten, was unternehmerische Entscheidungen behindern oder verzögern könnte.

Finanzrisiken:

Nach Stilllegung der Produktion werden Materialien und Dienstleistungen überwiegend in EURO beschafft. Der Absatz mit Schwerpunkt auf dem EURO-Raum wird ebenfalls in EUR abgewickelt. Das Risiko aus schwankenden Währungskursen wird deshalb als gering eingeschätzt und auf eine Absicherung wird verzichtet.

Vor dem Hintergrund der Ende 2019 ausgebrochenen Pandemie COVID-19 besteht ein steigendes Risiko von Forderungsausfällen und Insolvenzen unserer Kunden. Die Bundesregierung hat mit dem COVID-19 Insolvenzaussetzungsgesetz zwar das unmittelbare Risiko von Insolvenzen reduziert, gleichzeitig steigt aber das Risiko von verschleppten Insolvenzen. Durch die verspätete Eröffnung von möglicher Weise unabwendbaren Verfahren steigt auch das Risiko eines höheren Schadens für ASM. Damit einher steigt auch das Risiko von Insolvenzanfechtungen.

Zur Absicherung von Forderungsausfällen hat ASM ein entsprechendes Forderungsmanagementsystem aufgebaut. Durch die Vereinbarung zu leistenden Anzahlungen werden die Zahlungsbedingungen für ASM verbessert. Weiterhin werden alle Lieferungen mit Zahlungsziel durch eine Warenkreditversicherung abgesichert.

Der schnelle Zugang zu Finanzierungsmitteln und damit die erforderliche Liquidität für die Geschäftstätigkeit der ASM werden durch die Konzernmutter gesichert.

ASM als Unternehmen der CHINT-Gruppe agiert in enger Abstimmung mit der Muttergesellschaft, um finanzwirtschaftliche Risiken zu erkennen und diesen zu begegnen. Mit Unterstützung der Muttergesellschaft wird die Refinanzierung des operativen Geschäfts durch günstige Finanzierungsmittel gewährleistet. Die ASM ist aus diesem Grund überdurchschnittlich abhängig von der Konzernpolitik des chinesischen Mutterkonzerns.

Rechtliche Risiken:

Mit Ausbruch den COVID-19 Pandemie und der damit verbunden Auswirkungen auf alle Wirtschaftssubjekte, insbesondere auch der Auswirkungen des Gesetzes zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie im Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht vom März 2020, steigt das Risiko aus verschleppten Insolvenzen.

Nach der Weiterveräußerung der Produktionsanlagen der ASM bestehen Risiken aus dem Verkaufsvertrag und möglichen Ansprüchen des Vermieters des Produktionsgebäudes bezüglich Anlagen, welche nicht nur zu einem vorübergehenden Zweck in das Gebäude eingebaut sind.

Darüber hinaus liegen die üblichen rechtlichen Risiken der Geschäftstätigkeit als Kapitalgesellschaft vor.

Sonstige Risiken:

Aufgrund der branchenüblichen sehr langen Garantiefristen von 10 bzw. 12 Jahren (Produktgarantie) und 25 Jahren (Leistungsgarantie) kann es zu Garantieaufwendungen kommen, welche die getroffene Risikovorsorge überschreiten. Insgesamt werden die Risiken durch die Geschäftsführung als beherrschbar eingeschätzt.

4.2. Chancenbericht

Das Marktwachstum für Photovoltaikmodule konnte auch im Jahr 2019 fortgesetzt werden und lag im dritten Jahr in Folge über 100 GWp. Die IEA geht davon aus, dass bis Ende 2040 über 60% des Bedarfs an elektrischer Energie aus erneuerbaren Energien stammen wird. Wind und Photovoltaik sollen dabei den größten Teil ausmachen, gefolgt von Wasserkraft.

Diese Entwicklung wird durch weiterhin sinkende Kosten zur PV-Stromerzeugung unterstützt. In vielen Ländern kann bereits Netzparität erreicht werden. Zusätzlich begünstigen die politischen Rahmenbedingungen, die Energiewende, die Verteuerung der CO2-Emissionen sowie der verstärkte Ausbau der Elektromobilität das anhaltende Wachstum der erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik.

Die ASM Geschäftsführung ist optimistisch, dass auch 2020 die Nachfrage nach Photovoltaikmodulen in den für ASM relevanten Märkten erneut steigen wird. Photovoltaik ist hervorragend geeignet die für den Ausbau der Elektromobilität notwendige dezentrale Ladeinfrastruktur zu unterstützen, was neue Absatzchancen für ASM eröffnet. Weiterhin eröffnen die stark gesunkenen Kosten zur Stromherstellung zusätzliches Wachstumspotential im Projektbereich.

Nach der in 2019 umgesetzten Stilllegung der Produktion in Deutschland und Neuausrichtung der Gesellschaft sieht sich ASM gut für die neuen Herausforderungen aufgestellt. Die strategische Neuausrichtung mit dem Ziel, sich zukünftig auf die Vermarktung der wettbewerbsfähigen Produkte aus den Fertigungsstätten der CHINT-Gruppe und die Bereiche Kundenservice, Logistik und After Sales Services zu fokussieren, zeigte in 2019 bereits erste Erfolge. Mit wettbewerbsfähigen Produkten und einer signifikant verbesserten Kostenstruktur konnte der Absatz 2019 um über 50% auf 424,5 MWp gesteigert werden. Die eingeschlagene Strategie, sich mit Premiumprodukten im dreistufigen Vertrieb zu etablieren und mit kosteneffizienten Produkten das europäische Projektgeschäft zu stärken, bieten auch zukünftig gute Chancen, das Absatzvolumen der Gesellschaft weiter zu steigern.

5. Prognosebericht

5.1. Konjunkturausblick

Laut IWF betrug das weltweite Wirtschaftswachstum in 2019 lediglich 2,9% (Vorjahr 3,6%).

Für 2020 rechnet der IWF aufgrund der weltweiten Restriktionen im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie mit einer globalen Rezession. Die weltweite Wirtschaftsleistung in 2020 könnte laut IWF um fast 4,9% sinken. Für Länder, die besonders von der Pandemie betroffen sind, werden Rückgänge von bis zu 13% vorausgesagt

Für Deutschland rechnet der IWF für 2020 mit einer Schrumpfung der Wirtschaft um bis zu -7,8%. Bereits für 2021 wird aber eine deutliche Erholung auf +5,4% prognostiziert.

Am besten sehen die Prognosen für China aus, wo die Epidemie als erstes auftrat. Der IWF rechnet für 2020 immer noch mit einem Wirtschaftswachstum von +1% und einer Steigerung in 2021 auf +8,2%.

Insgesamt rechnet der IWF für 2021 mit einer Erholung der Weltwirtschaft und einem weltweiten Wachstum von +5,4% sowie für den Hauptabsatzmarkt EU von +6,0%.

Angesichts der großen Unsicherheiten der Pandemie sind alle Projektionen der weiteren Entwicklung mit enormen Unsicherheiten behaftet.

5.2. Branchenentwicklung

Der Bedarf an erneuerbarer Energie ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2019 wurden weltweit 115 GWp neue Photovoltaikleistung installiert. Hierbei entfallen rund 16 GWp auf die Neuinstallation in Europa. Der Anteil an Neuinstallationen in Deutschland verzeichnet seit den letzten Jahren ebenso ein stetiges Wachstum. In Deutschland wurden im Jahr 2019 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von ca. 3,9 GWp installiert.

Für 2020 wird bedingt durch die globalen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie ein leichter Rückgang der weltweiten Photovoltaikinstallationen erwartet. Nachdem die Pandemie überstanden ist erwarten Analysten ein überproportional starkes Wachstum von 20-30 GWp je Jahr. Immer mehr Länder erreichen aufgrund permanent fallender Kosten für PV-Anlagen bei weiterhin steigenden Strompreisen die Netzparität, was Investments in Photovoltaik interessant macht. Die Atomkraftwerke in Deutschland sollen bis zum Jahr 2022 abgeschaltet werden und die Kohlekommission hat einen Kohlausstieg bis spätestens 2038 beschlossen.

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz sieht als Zwischenziel vor, den Anteil Erneuerbarer Energien bis 2030 auf 65 Prozent des Bruttostromverbrauchs anzuheben. Dazu ist ein jährlicher Durchschnitt des PV-Zubaus in Deutschland von mindestens 5-10 GWp notwendig. Zusätzlich steigt in den nächsten Jahren der Bedarf Altanlagen zu ersetzen. Abhängig vom beabsichtigten Ausbau könnte dieser Bedarf bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 30 Jahren auf bis zu 13 GWp p.a. ansteigen.

5.3. Geschäftsprognose

Zukünftig wird sich die ASM auf Vertrieb, Kundenbetreuung, Marketing sowie Logistik, Zollabfertigung und andere geschäftsbezogene Dienstleistungen für europäische und globale Kunden konzentrieren. Mit rund 20 Mitarbeitern für das Produktmanagement, die Auftragsabwicklung und den technischen Service beliefert ASM seine europäischen Kunden mit Modulen von anderen Standorten aus und generiert Einnahmen aus erbrachten Dienstleistungen. Aufgrund der Implementierung neuer Produkte wird die Anzahl an Mitarbeitern künftig wieder steigen. Mit der Verwaltung der allgemeinen Kosten eines kleinen Teams prognostiziert das Management, dass ASM nach Abschluss der Umstrukturierung Gewinne erzielen wird.

In 2020 wird das neue Produkt Wechselrichter auf dem deutschen Markt implementiert. Ferner wird im Jahr 2021 ein weiteres Produkt - ein Stromspeicher - am Markt verkauft werden. Infolgedessen wird ASM das Personal erweitern.

Die Kostenstruktur von ASM wird sich zukünftig aus den im Wesentlichen fixen Kosten für Personal, Büro- und Mietaufwendungen sowie variablen Kosten für die zugekauften Solarmodule aus der CHINT-Gruppe und die anfallenden Verkaufsprovisionen zusammensetzen.

Für die Jahre 2020 ff. soll prioritär das Großhandelsgeschäft für private und kommerzielle Dachanlagen weiter intensiviert und der eigene Vertrieb personell ausgebaut wird. Darüber hinaus sollen in enger Kooperation mit anderen Konzernunternehmen weitere EPC-Projekte beliefert werden.

Insgesamt beabsichtigt ASM das Absatzvolumen von 425 MWp in 2019 künftig jährlich um ca. 50% signifikant zu steigern. Für 2021 strebt ASM bereits ein Ziel von über 800 MWp an. Der Umsatz soll sich entsprechend auf 140 Mio. EUR in 2020 und bis zu 160 Mio. EUR in 2021 steigern.

Durch die mit der CHINT-Gruppe vereinbarten Margen für Handelswaren, wird die Gesellschaft in der Lage sein, die Kosten zu decken und profitabel zu wirtschaften. Die Gesellschaft erwartet für das Folgejahr ein positives EBITDA in Höhe von 1 Mio. EUR.

Die ergriffenen Restrukturierungsmaßnahmen, die anhaltend große Unterstützung für erneuerbare Energien in der Öffentlichkeit sowie der erwartete Nachfrageschub getrieben vom Kohle-/Atomkraftaustieg und der wachsenden E-Mobilität stimmen die Geschäftsführung positiv für die nächsten Geschäftsjahre.

6. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Bilanzstichtag entwickelte sich in 2020 die globale COVID-19-Pandemie. Wir verweisen diesbezüglich auf unsere Ausführungen im Anhang.

Frankfurt (Oder), 17. Mai 2021

Astronergy Solarmodule GmbH

Paul Xinhua Ji (Geschäftsführer)

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Astronergy Solarmodule GmbH, Frankfurt (Oder):

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Astronergy Solarmodule GmbH, Frankfurt (Oder), - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Astronergy Solarmodule GmbH, Frankfurt (Oder), für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt A des Anhangs sowie in Abschnitt 4.1 unter "Bestandsgefährdende Risiken" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter darlegen, dass die Gesellschaft bilanziell überschuldet ist und der Fortbestand der Gesellschaft von der weiteren finanziellen Unterstützung durch Konzerngesellschaften abhängig ist.

Zur Abwendung der insolvenzrechtlichen Folgen aus der bilanziellen Überschuldung sowie zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die Gesellschaft eine Patronatserklärung der Konzernmuttergesellschaft Chint Solar (Zhejiang) Co. Ltd., Hangzhou/China sowie eine zeitlich unbefristete Rangrücktrittserklärung bis zu einer Höhe von 40 Mio. Euro von der Chint Solar (Hong Kong) Co. Ltd., Hongkong, erhalten.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 15. Juni 2021

DanRevision
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Siegel, Wirtschaftsprüfer