Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht zum Konzernabschluss

INHALTSVERZEICHNIS

1 GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1.1 Organisation

1.2 Die Unternehmensbereiche

1.2.1 REAL ESTATE

1.2.2 DEVELOPMENT

1.2.3 GETRÄNKE

1.2.4 HOTEL

1.2.5 SEAFOOD

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

2.2 Branchenentwicklung in den Unternehmensbereichen

2.2.1 REAL ESTATE

2.2.2 DEVELOPMENT

2.2.3 GETRÄNKE

2.2.4 HOTEL

2.2.5 SEAFOOD

3 Geschäftsentwicklung

3.1 Konzern-Überblick

3.2 Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbereichen

3.2.1 REAL ESTATE

3.2.2 DEVELOPMENT

3.2.3 GETRÄNKE

3.2.4 HOTEL

3.2.5 SEAFOOD

4 Leistungsindikatoren

4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

4.2 Nicht-Finanzielle Leistungsindikatoren in den Unternehmensbereichen

4.2.1 REAL ESTATE

4.2.2 DEVELOPMENT

4.2.3 GETRÄNKE

4.2.4 HOTEL

4.2.5 SEAFOOD

5 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

5.1 Ertragslage

5.2 Finanzlage

5.3 Vermögenslage

6 Risiko- und Chancenbericht

6.1 Konzernübergreifende Risiken und Chancen

6.2 Unternehmensbereichsspezifische Risiken und Chancen

6.2.1 REAL ESTATE

6.2.2 DEVELOPMENT

6.2.3 GETRÄNKE

6.2.4 HOTEL

6.2.5 SEAFOOD

7 Prognose

1 Grundlagen des Konzerns

1.1 Organisation

Die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG ("Holding") ist die Holdinggesellschaft der Schörghuber Gruppe. Die fünf Unternehmensbereiche der Schörghuber Gruppe, die in eigenen Teilkonzernen zusammengefasst sind - Bestandsimmobilien, (Immobilien-) Projektentwicklung, Getränke, Hotel und Seafood - weisen ein unterschiedliches Produkt- und Dienstleistungsangebot auf und sind verschiedenen Branchen zuzuordnen. Dabei wird das historisch gewachsene Portfolio bewusst zur Risikostreuung beibehalten.

Die Organisationsstruktur der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG entspricht im Wesentlichen der einer Aktiengesellschaft, wobei Elemente des schweizerischen Aktienrechts übernommen wurden. Die Gesellschaft hat einen Stiftungsrat, der aktuell sieben Mitglieder umfasst und mit einem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft vergleichbar ist. Insgesamt ist die Organisation der Schörghuber Gruppe darauf ausgerichtet, den Vermögensbestand langfristig zu sichern und mit kalkulierbaren unternehmerischen Risiken weiterzuentwickeln. Die angemessene Ausstattung mit Eigenkapital sowie das Vorhalten einer ausreichenden Liquiditätsreserve gehören damit zu den Kernelementen unserer Strategie.

Zur weiteren Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der ehemals vier (jetzt fünf) Unternehmensbereiche der Schörghuber Gruppe wurde im Jahr 2022 beschlossen, die bislang über die Schörghuber Stiftung & Co. Holding bzw. ihrer Servicegesellschaften erbrachten Dienstleistungen zu dezentralisieren. Die dadurch erhöhte Eigenverantwortung der Unternehmensbereiche für ihre Ergebnis- und Unternehmensentwicklung soll zu höherer Passgenauigkeit von Lösungen und Prozessen in den sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen führen, sowie die Schnelligkeit bei der Entwicklung und Realisierung von Innovationen erhöhen, um mit der eigenverantwortlichen Ressourcenallokation nachhaltig profitables Wachstum zu ermöglichen. Bereits im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Dezentralisierung der in der Vergangenheit über die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG bzw. deren Servicegesellschaften erbrachten Dienstleistungen, insbesondere Cash-Management, Finanzierung, Zahlungsverkehr, Personalwesen, Lohn- und Gehaltsabrechnung. Mit der im ersten Halbjahr 2023 durchgeführten Dezentralisierung der über die Schörghuber Corporate IT GmbH erbrachten IT-Dienstleistungen wurde der Transformationsprozess abgeschlossen.

Mit Wirkung zum 01. Oktober 2023 wurde der Geschäftsbereich Bestandsimmobilien vom Teilkonzern Bauen & Immobilien gesellschaftsrechtlich und organisatorisch abgespalten. Es entstanden die neuen eigenständigen Unternehmensbereiche Bestandsimmobilien ("Real Estate") und Projektentwicklung ("Development"). Auf Grund fehlender Vorjahreswerte werden für die Darstellung der Ertragslage in den Unternehmensbereichen Real Estate und Development - sofern verfügbar - pro Forma Vorjahreszahlen als Referenzwerte verwendet. Hinsichtlich der Vermögenslage werden die Werte zum Abspaltungszeitpunkt per 1. Januar 2023 als Referenzwerte dargestellt.

Seit 2023 fungiert die Holding als strategisches Dach, während sich die Unternehmensbereiche mit dem erweiterten Entscheidungsspielraum optimal auf die Gegebenheiten ihres jeweiligen Marktes und dessen individueller Dynamik einstellen können.

1.2 Die Unternehmensbereiche

1.2.1 Real Estate

Die Bayerische Hausbau RE GmbH & Co. KG (BHREKG) ist die Führungsgesellschaft des Unternehmensbereichs Real Estate, welcher mit einem Immobilienportfolio im Wert von rund EUR 3,5 Mrd. zu den großen Immobilienkonzernen Deutschlands zählt und damit insbesondere im Heimatmarkt München eine Spitzenposition einnimmt.

Der Unternehmensbereich betreibt vor allem das Portfolio- und Immobilienmanagement des eigenen Immobilienbesitzes, wobei Immobilien in 1A Lagen in den Metropolen München, Berlin und Frankfurt präferiert werden. Der größte Teil des Immobilienbesitzes befindet sich in der Bayerischen Hausbau Immobilien GmbH & Co. KG (BIKG), einer 90%-igen Tochtergesellschaft der BHREKG. Geschäftsführer der BHREKG waren im abgelaufenen Geschäftsjahr Marcel Wnendt und seit 26. Juli 2023 Alexandra Pase. Alexandra Pase ist zum 29. Februar 2024 aus der Geschäftsführung der BHREKG ausgeschieden.

Der Unternehmensbereich Real Estate wird im Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG voll konsolidiert.

1.2.2 Development

Die Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG (BHGKG) - Führungsgesellschaft des Unternehmensbereichs Development - wird in der Struktur eines Stammhauskonzerns geführt.

Der Unternehmensbereich Development steht für die Entwicklung, Planung, Realisierung und den Vertrieb hochwertiger und wegweisender Wohn- und Gewerbeimmobilien. Dabei verbindet er seine langjährige Erfahrung in der Projektentwicklung mit einem vielfältigen Angebot an Produkten und Dienstleistungen sowie einem hohen Anspruch an eine innovative und nachhaltige Bauweise. Die Aktivitäten der BHGKG erstrecken sich von der Grundstücksakquise über die Schaffung von Planungs- und Baurecht bis hin zur Projektierung und Realisierung von maßgeschneiderten Wohnanlagen und innovativen Gewerbeimmobilien sowie multifunktionalen Stadtteilzentren. Die Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG wird seit Januar 2024 durch Herrn Gordon Gorski und seit Juli 2023 durch Herrn Dr. Ronald Roos geführt.

Der Unternehmensbereich Development wird im Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG voll konsolidiert.

1.2.3 Getränke

Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA ("PKG") ist die Obergesellschaft des Unternehmensbereichs Getränke. Sie wird im Joint Venture zusammen mit dem Brauereikonzern Heineken International B.V. geführt. Dabei hält die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG unmittelbar 70% der Anteile an der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA.

Als Obergesellschaft bestimmt die PKG die strategische Ausrichtung der Paulaner Brauerei Gruppe, koordiniert die Vertriebsorganisation sowie die Produktionsbetriebe und übernimmt die zentrale Steuerung der Finanzmittelströme. Die Paulaner Brauerei Gruppe ist eine der führenden Brauereigruppen in Deutschland ¹⁾. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in der Produktion und dem Vertrieb von Bier, Biermisch- und alkoholfreien Getränken. Die Absatzmärkte liegen in Deutschland - mit Süddeutschland als Kernabsatzgebiet - und in einer Vielzahl von Exportländern. Zum Markenportfolio zählen u.a. Marken wie Paulaner, Mönchshof, Hacker-Pschorr, Fürstenberg und Kulmbacher.

Mit Wirkung zum 02. Januar 2023 hat die Paulaner Brauerei Gruppe einen neuen Brauerei- und Logistikstandort in Gotha inklusive der operativen Geschäftsbereiche Herstellung, Abfüllung und Logistik erworben. Mit dem Erwerb verfolgt die PKG das Ziel, die bestehenden Produktions- und Logistikkapazitäten auszubauen und somit nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Geschäftsführer der Komplementär-GmbH sind Jörg Biebernick (CEO), Sebastian Strobl (CFO) und Thomas Drossé. Dr. Jörg Lehmann und Raphael Rauer sind im Laufe des Geschäftsjahres 2023, Andreas Steinfatt zum 29. Februar 2024 aus der Geschäftsführung der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA ausgeschieden.

Der Unternehmensbereich Getränke wird in den Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG unverändert nach der at Equity-Methode einbezogen.

1.2.4 Hotel

Die Arabella Hospitality SE ("AHSE") ist die Führungsgesellschaft des Unternehmensbereichs Hotel. Sie ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung, steuert die Finanzmittelströme und betreibt, teilweise über Tochtergesellschaften, 17 Hotels (Vorjahr: 14) in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und auf Mallorca.

Die AHSE selbst betreibt acht Hotels in Deutschland. Darüber hinaus ist sie Alleingesellschafterin der Arabella Hotel Betriebs GmbH und KF1 Betriebs GmbH, die jeweils ein Hotel in Deutschland betreiben, der Arabella Hoteles e Inversiones de España S.A. in Palma de Mallorca, Spanien, die drei Hotels sowie vier Golfplätze betreibt und daneben über einen Altbestand von Grundstücken verfügt sowie der ABC Betriebs AG in Zürich, Schweiz, die wiederum zwei Hotels in Zürich betreibt. Das Portfolio wurde im Oktober 2023 um zwei weitere Hotels in Österreich durch den Ankauf von 97% der Anteile an der Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Hof bei Salzburg, Österreich, erweitert.

Zwölf der 17 betriebenen Hotels stehen im Eigentum der Schörghuber Gruppe, davon fünf Hotels im Eigentum der AHSE. Fünf Hotels werden von Dritten angepachtet.

Für 14 Hotels wurden im Jahr 2023 mit der Marriott Global Hospitality Licensing S.À R.L. und Marriott International Hotel Licensing S.À R.L. langfristige Franchiseverträge abgeschlossen. Im Zuge dessen wurde für 12 Hotels die Zusammenarbeit unter Managementverträgen beendet. Gemäß der abgeschlossenen Franchiseverträge besteht weiterhin das Recht, unter Einhaltung der Brand Standards, die Hotels unter den Marken The Westin, The Luxury Collection, Sheraton, Residence Inn by Marriott, Four Points by Sheraton, Aloft, Autograph Collection und Tribute zu führen.

Für das St. Regis Mardavall, Mallorca, besteht weiterhin der Managementvertrag mit der Starwood Hotels & Resorts Worldwide, Inc., welche im Jahr 2016 durch Marriott International, Inc. übernommen wurde. Darüber hinaus bestehen für zwei Hotels, die unter der Marke Rosewood betrieben werden (Rosewood Munich, Rosewood am Fuschlsee, Österreich) langfristige Managementverträge mit der Rosewood Hotels und Resort Netherlands B.V.

Die Arabella Hospitality SE wird von den geschäftsführenden Direktoren Anton Reichl (CFO) und Karl-Heinz Pawlizki (CEO), der zugleich Mitglied des Verwaltungsrats ist sowie den weiteren Mitgliedern des Verwaltungsrats - Alexandra Schörghuber, Nico Nusmeier und Dr. Michael Kasch (seit 29.08.2023) - geführt.

Der Unternehmensbereich Hotel wird im Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG voll konsolidiert.

1.2.5 Seafood

Der Unternehmensbereich Seafood ist unter der Finanzholding Inversiones Stefal SpA in Chile zusammengefasst. Der Teilkonzern umfasst die Produktion, Verarbeitung und den weltweiten Vertrieb von Atlantik Lachs (Salar) und Pazifik Lachs (Coho), für die in der Vergangenheit die Tochtergesellschaften Productos del Mar Ventisqueros S.A. sowie Glaciares Dos S.A. verantwortlich zeichneten. Im laufenden Geschäftsjahr wurde die Glacieres Dos S.A. auf die Productos del Mar Ventisqueros S.A. verschmolzen, die nunmehr die alleinige produktive Gesellschaft darstellt. Die Führung dieser Gesellschaft liegt bei José Louis Vial van Wersch (CEO) und Santiago E. Délano Gaete (CFO) sowie einem Board nach chilenischem Recht. Dem Board gehören drei deutsche Vertreter (vorher: zwei) der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG sowie vier externe chilenische Mitglieder an.

Der Unternehmensbereich Seafood wird im Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG voll konsolidiert.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Allgemeine wirtschaftliche Entwicklung

Die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2023 war wesentlich durch hohe Energiepreise, steigende Zinsen und eine Schwäche der Weltwirtschaft geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt nahm im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,3% ab. ¹

Die schwache konjunkturelle Lage hat zu einer Erhöhung der Arbeitslosigkeit geführt. Gleichzeitig hat die Erwerbstätigkeit etwas zugenommen. ² Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Jahr 2023 um 0,4% und lag im Jahresschnitt bei 5,7%. ³

Die Verbraucherpreise sind im Jahr 2023 nicht mehr so stark gestiegen wie in den Jahren 2021 und 2022 und haben sich um 5,9% gegenüber dem Vorjahr erhöht. Insbesondere die Preise für Nahrungsmittel sind deutlich angestiegen. ⁴

Im Jahr 2023 hat die Weltwirtschaft weiter an Dynamik verloren; das weltweite Wirtschaftswachstum lag nach Schätzung des Sachverständigenrates bei 2,7%. In vielen Regionen belasteten hohe Inflationsraten den privaten Konsum. In China kam eine zusätzliche Belastung aus dem fragilen Immobiliensektor. ⁵

¹ Jahreswirtschaftsbericht 2024 des BMWK, S. 20
² Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt Dezember und Jahr 2023, Bundesagentur für Arbeit, S. 41
³ Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt Dezember und Jahr 2023, Bundesagentur für Arbeit, S. 52
⁴ Pressemittelung Nr. 020 des Statistischen Bundesamtes vom 16.01.2024
⁵ Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2023/24, S. 19

2.2 Branchenentwicklung in den Unternehmensbereichen

2.2.1 Real Estate

2023 wurden in Deutschland Immobilien im Werte von 32,9 Milliarden Euro gehandelt. Dies entspricht einem Rückgang von -51% gegenüber dem Vorjahr. Davon entfallen 8,8 Milliarden Euro auf das Segment Wohnen. Die Spitzenrenditen für erstklassige Büros sind gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen und bewegten sich in den Top 7-Standorten am Jahresende zwischen 4,5% und 5,0% in Düsseldorf und Köln (Berlin 4,9%, Hamburg 4,8%). Die Spitzenrenditen für Einzelhandelsobjekte sind gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich gestiegen und bewegten sich in den Top-7-Standorten am Jahresende zwischen 4,5% in München und 5,0% in Düsseldorf und Köln (Berlin 4,9%, Hamburg 4,7%) ⁶

Gewerbeimmobilien

Mit einem Büroflächen-Umsatzvolumen in den Top 7-Standorten von knapp 2,4 Mio. m ² (Vorjahr: 3,4 Mio. m ² ) wurde in 2023 das niedrigste Ergebnis der letzten 6 Jahre erzielt, gleichbedeutend mit einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von -25%. ⁸ Die Büroflächenvermietung schwächte sich maßgeblich als Folge der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland, kräftigen Lohnzuwächsen, höheren Energiepreisen und des geringeren Büroflächenbedarfs durch Homeoffice merklich ab. ⁷ Die Spitzenmieten legten in 2023 - anders als in der Vergangenheit - trotz steigender Leerstände zu, was auf einen Angebotsmangel an zentral gelegenen modernen Flächen in nachhaltigen Gebäuden, die sich gut für die hybride Arbeitswelt eignen, zurückzuführen ist. ⁷ Die durchschnittliche Leerstandsquote in den Top 7-Standorten hat sich seit 2020 von 3 Prozent auf 5 Prozent erhöht, während die Spitzenmiete im Durchschnitt um mehr als 15% auf rund 39 EUR/m ² gestiegen ist. ⁷ Die Spitzenmieten in den Top 7-Standorten lagen zum Jahresende zwischen 34,- EUR/m ² (+15,2%) in Köln und 48,- EUR/m ² (+10,3%) in München (Berlin 44,50 EUR/m ² (+2,8%), Hamburg 34,50 EUR/m ² (+6,1%)). ⁸

Die Belastungen für den Einzelhandel wollen nicht enden. Nach zwei Pandemiejahren bremste die hohe Inflation die Erholung. Nach Abzug der Inflation lag der gesamte Einzelhandelsumsatz im ersten Halbjahr 2023 5% unter dem ersten Halbjahr des Vorjahres. Zur schwachen Umsatzentwicklung addierten sich weitere Belastungsfaktoren wie die gestiegenen Kosten, sei es durch Indexmieten, höhere Löhne oder höhere Energiepreise. Insolvenzen und Filialschließungen halten daher noch an. Positiv ist, dass die Shoppingmeilen wieder gut frequentiert sind, sich der Städtetourismus erholt und die Einwohnerzahlen weiter steigen. Zudem wirken sich die hohen Lohnabschlüsse günstig auf die Kaufkraft aus. Unter dem Strich sind innerstädtische Handelsflächen gefragt, wenngleich der Bedarf insgesamt sinkt. ⁷

Wohnimmobilien

Die Wohnungsmärkte der Top 7-Standorte in Deutschland stehen unter hohem Druck. Dem gegenüber 2022 noch vergrößerten Wohnungsbedarf steht praktisch kein Angebot an frei verfügbaren Wohnungen gegenüber. Zudem sind durch die gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten Neubauvorhaben in großer Zahl gestoppt worden. Gleichzeitig müssen Wohnungsgesellschaften die Belastungen aus deutlich verteuerten Anschlussfinanzierungen und hohen Investitionen verkraften, so dass für den Neubau - trotz der hohen Nachfrage - kaum noch Mittel verfügbar sind. Eine Lösung des Neubauproblems zeichnet sich bislang nicht ab. ⁷ Aktuell reichen die Erstbezugsmieten von 15 Euro in Düsseldorf bis zu 21,50 Euro in München, jeweils je Quadratmeter. Bei Wiedervermietungen reicht die Spanne von 12,50 Euro in Berlin bis zu 18,50 Euro in München, jeweils je Quadratmeter. Seit 2010 stiegen die Mieten in Köln mit etwa 50% am langsamsten. In Berlin haben sie sich in etwa verdoppelt, wozu auch das niedrige Ausgangsniveau beitrug. München ragt hervor: Hier stiegen die schon hohen Mieten um weitere 75%. ⁹

Obwohl der Münchner Wohnungsmarkt im ersten Halbjahr 2023 von fallenden Kaufpreisen geprägt war, bleibt er dennoch der teuerste Markt für den Erwerb von Eigentumswohnungen in Deutschland. Der Kaufmarkt in München lief weiterhin entgegengesetzt zur Mietmarktentwicklung. Im ersten Halbjahr 2023 waren Preisrückgänge in mehreren Kategorien zu verzeichnen. Der Mediankaufpreis in München sank um -10,9%, was den größten Rückgang im städtischen Vergleich darstellt. Dennoch drängt das Käuferklientel in den Mietmarkt. Die Medianmiete ist im Vergleich zum Vorjahr um +5,0% gestiegen und erreicht einen neuen Höchstwert von 22,25 €/m ² /Monat. Auch die Spitzenmieten verzeichnen einen neuen Rekord, nachdem sie in den letzten vier Jahren konstant bei 30 €/m ² /Monat lagen. ¹⁰

⁶ Vgl. citysurvey.colliers.de/Investmentmarkt 2023
⁷ Vgl. DZ HYP Immobilienmarkt Deutschland 2023/2024
⁸ Vgl. citysurvey.colliers.de/Vermietungsmarkt 2023
⁹ Vgl. DZ HYP Immobilienmarkt Deutschland 2023/2024 S. 43ff
¹⁰ Vgl. JLL Region München, Real Estate & Innovation München H2 2023

2.2.2 Development

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland Immobilien im Wert von 32,9 Milliarden Euro gehandelt. Dies entspricht einem Rückgang von -52,0% im langfristigen Durchschnitt. Davon entfallen 8,8 Milliarden Euro auf große institutionelle Wohnimmobilieninvestments. ¹¹

Mit einem Umsatzminus von real 5,3% setzte sich der Rückgang der Baukonjunktur bei historisch hohen Einkaufspreisen von Baumaterialien im Jahr 2023 weiter fort. ¹²

Haupttreiber dieser Entwicklung bleibt der Wohnungsbau, bei dem der Umsatz real um 11,6% in 2023 eingebrochen ist. ¹³ In 2023 wurden bundesweit nur ca. 271.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Die Erwartung für 2024 bleibt weiterhin schlecht und es wird mit einem weiteren Minus im Wohnungsbausegment von rd. -13,0% in 2024 gerechnet - die erwartete Fertigstellung von neuen WE liegt bei 235.000 WE. ¹⁴ Im Zweijahreszeitraum 2023/24 erwartet das IFO Institut eine Schrumpfung im Segment Wohnungsneubau von mehr als 15,0%. ¹⁵

Am Kapitalmarkt wurde von privaten Haushalten zum Jahresende 2023 ein Zinssatz von 3,63% (10 Jahre Zinsbindung) für Wohnungsfinanzierungen gefordert, was immer noch deutlich über der historisch niedrigen Zinsrate liegt. ¹⁶ Der gewichtete Zinsindikator liegt bei 3,97%. Dadurch fehlt es immer noch an Nachfrage im Wohnungsneubausektor. Die potentiellen Käufer bleiben zurückhaltend aufgrund der relativ hohen Zinsen. Einen Impuls, die Zinsen in 2024 zu senken, um somit die Nachfrage wieder zu erhöhen, wird stark von der Erreichung des gesetzten Inflationsziels abhängen. Bisher lässt die EZB nicht erkennen, dass sie das Inflationsziel nachhaltig für erreicht ansieht und somit für Zinssenkungen vor Beginn des dritten Quartals 2024 offen ist. ¹⁷

Parallel sinken die Neuaufträge (-24,0% gegenüber 2022) in der Baubranche. Das ifo-Institut prognostiziert eine sukzessive Abnahme von Wohnungsfertigstellungen in Deutschland um rund 20.000 bis 30.000 Wohneinheiten pro Jahr. Dies bedeutet für die mittelfristige Prognose im Jahr 2026 Fertigstellungen von lediglich 175.000 WE. Dies entspricht einem Minus von -41,0% im Vergleich zu 2022.

Die oben aufgeführten Effekte - hohe Baukosten, geringe Fertigstellungzahlen, hohe Zinsen und leere Auftragsbücher - wird zu einer Bedrohung für die Beschäftigten in der Baubranche führen. Die Insolvenzen in der Baubranche in 2023 werden bereits mit +20,0% ausgewiesen ¹⁸ / ¹⁹ ; Creditreform weist 2.900 Insolvenzen für 2023 im Baugewerbe aus ²⁰ . Innerhalb der Baubranche steigen die Insolvenzen von Bauträgern um +304,0% sowie der Gebäudebauer um +40,0%. Dies führt zu einem Paradoxon auf dem Arbeitsmarkt in der Baubranche. Einerseits fehlt es an Fachkräften und gleichzeitig führen die leeren Auftragsbücher zu Kurzarbeit und Arbeitsfreisetzung für die Angestellten. Der Fachkräftemangel wird auch seitens der Baubranche als größtes Risiko neben Energie- und Rohstoffpreisentwicklungen bei einer konjunkturellen Erholung angesehen. ²¹

¹¹ Vgl. citysurvey.colliers.de/Investmentmarkt 2023
¹² Vgl. Pressemitteilung des zdb "Baukonjunktur 2023 / 2024" vom 06.12.2023
¹³ Vgl. https://www.bauindustrie.de/zahlen-fakten/aktuelles/umsatz-und-auftragseingang
¹⁴ Vgl. Pressemitteilung des zdb "Baukonjunktur 2023 / 2024" vom 06.12.2023
¹⁵ Vgl., "Ausgewählte Ergebnisse der EUROCONSTRUCT Winterkonferenz 2023" Dorffmeister, S. 67ff, Ifo Mitteilung vom 14.02.2024
¹⁶ Vgl. Pressemitteilung EZB MFI Zinsstatistik, Veröffentlichung vom 01.02.2024
¹⁷ Vgl. "EZB lässt Leitzins konstant - Baukredite ebenfalls stabil" Haufe News 07.03.2024
¹⁸ Vgl. Allianz Trade Pressemitteilung vom 16.11.2023
¹⁹ Vgl. Allianz Trade Insolvenzstudie, Veröffentlichung vom 28. Februar 2024
²⁰ Vgl. Pressemitteilung Creditreform Veröffentlichung vom 04. Dezember 2023
²¹ Vgl. "Fachkräftesituation im Bauhauptgewerbe" Bauindustrie Veröffentlichung vom 23.02.2024

2.2.3 Getränke

Die positive Absatzentwicklung des Vorjahres war von der vollständigen Öffnung der Gastronomie, der Wiederdurchführung von Festen und Großveranstaltungen sowie der gesellschaftlichen Sehnsucht nach Geselligkeit in Folge der schwierigen Covid-Pandemiejahre geprägt. Im Jahr 2023 waren die deutschen Brauereien und Getränkeproduzenten hingegen mit einem veränderten Konsumverhalten der Kunden, einer weiter zunehmenden Konzentration des Handels und schwierigen politischen Rahmenbedingungen konfrontiert.

Die Bierabsatzmenge der deutschen Brauereien verzeichnete infolgedessen in Summe einen Absatzverlust von 4,5%. Der Inlandsabsatz für Bier in Deutschland verzeichnete dabei einen Rückgang von 4,2% und der Bierabsatz in Länder der Europäischen Union und in Drittländer lag 5,9% unter dem Vorjahr. ²² Der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier dürfte nach eigenen Einschätzungen die 90-Litermarke im abgelaufenen Jahr unterschritten haben, im Vorjahr lag dieser noch bei 91,8 Liter. ²³ Der langfristige Trend rückläufiger Bierabsätze bleibt bestehen. Im Jahr 2023 lag die Bierabsatzmenge um 11,5% niedriger als zehn Jahre zuvor und sogar um 25,3% unter der Absatzmenge des Jahres 2003. ²⁴

Die finanziellen und strukturellen Folgen der vorangegangenen und gegenwärtigen Krisen haben sich für viele Brauereien im Jahr 2023 weiter verschärft. Sinkende Absatzmengen durch verändertes Verhalten der Konsumenten (u. a. Preissensibilität und einhergehende Konsumreduktion bzw. Konsumverzicht sowohl im Handel als auch in der Gastronomie), rückläufige Margen bedingt durch gestiegene Herstellungskosten in den Bereichen Rohstoffe, Energie und Verpackungsmaterial sowie gestiegene Transportkosten infolge erschwerter politischer Rahmenbedingungen (u. a. Steuererhöhung bei Kraftstoffen sowie Anhebung der LKW-Mautgebühren) erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Getränkebranche. ²⁵ Obwohl die meisten Brauereien auch im Jahr 2023 wieder Preiserhöhungen durchgeführt haben, konnten aufgrund der zunehmenden Konzentration des Handels nicht alle Mehrkosten an die Kunden weitergegeben werden. Eine weitere Belastung für den brauwirtschaftlichen Mittelstand stellt der Überlebenskampf in der Gastronomie dar, getrieben von fehlendem Fachpersonal und den enormen Preissteigerungen für Nahrungsmittel und Energie, sowie ab Anfang 2024 die Aufhebung der gesenkten Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie. ²⁶

Das Exportgeschäft konnte den negativen Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges nicht trotzen und verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut Absatzverluste. In diesem Zusammenhang konnte insbesondere bei den bayerischen Bierexporten eine Verschiebung zwischen den Zielländern vernommen werden. Im Jahr 2021, vor Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs, war das Verhältnis der Bierexporte zwischen EU- und Drittländern annähernd ausgeglichen. Seither werden nur noch knapp 40% der Bierexporte in Drittländer und 60 % in EU-Länder geliefert. ²⁷ Der Absatzkanal "Handel" verzeichnete im Jahr 2023 in Deutschland einen Absatzrückgang um -3,8% (-2.237 THL), welcher im Wesentlichen durch die Konsumreduktion bzw. Konsumverzicht der Kunden in Folge der deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten und der gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst wurde. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die alkoholhaltigen Sorten Pils (-4,0% bzw. -1.145 THL), Weißbier (-3,7% bzw. -125 THL), alkoholhaltige Spezialitäten (u. a. Keller- und Landbier, sowie Märzen und Starkbier; -6,5% bzw. -271 THL) und alkoholhaltige Biermixgetränke (-7,9% bzw. -334 THL) zurückzuführen. ²⁸ Positiv hingegen haben sich die alkoholfreien Biere entwickelt, die den größten Absatzgewinn (+0,9% bzw. +39 THL) im abgelaufenen Jahr verzeichnen konnten. ²⁹ Ursächlich hierfür sind unter anderem die qualitativen und geschmacklichen Fortschritte, die mittlerweile in der Herstellung alkoholfreier Biere erzielt werden, sowie die gesundheitlichen Aspekte dieser im Vergleich zu alkoholhaltigen Bieren kalorienärmeren Variante welche bei den Konsumenten immer mehr an Bedeutung gewinnen. ³⁰ Die alkoholhaltige Sorte Hellbier konnte ebenfalls das Wachstum der vergangenen Jahre auch im Jahr 2023 fortsetzen und einen erneuten Zuwachs von +0,6% bzw. +36 THL verzeichnen. ³¹ Das Segment Hellbier ist mittlerweile das zweitgrößte Segment im deutschen Biermarkt und kann nach wie vor neue Käufergruppen, insbesondere auch aus anderen Segmenten wie Pils und Weißbier, gewinnen.

Der Markt für Cola-Mix-Getränke, als wesentlicher Referenzmarkt für Paulaner Spezi, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um +3,6% auf rund 8,7 Mio. HL gewachsen. ³² Vor allem mit Produktinnovationen konnte der Cola-Mix-Markt im Jahr 2023 Käufergruppen aus anderen Segmenten der alkoholfreien Erfrischungsgetränke (AfG), wie beispielsweise Wasser, fruchthaltige Getränke und Limonaden gewinnen.

Insgesamt bleibt die Situation auf dem deutschen Bier- und Getränkemarkt weiterhin herausfordernd. Der harte Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel und sinkende Produktlebenszyklen erhöhen den Wettbewerbsdruck, welcher nach wie vor durch die hohen Kostensteigerungen und der damit einhergehenden Preissensibilität der Konsumenten zusätzlich verstärkt wird.

²² Vgl. Rundschreiben Deutscher Brauer-Bund e.V. vom 01.02.2024
²³ Vgl. Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes, 07.02.2024
²⁴ Vgl. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/brauereien-rabenschwarzes-jahr-bierabsatz-2023-deutlich-gesunken/100012012.html (Abruf am 27.02.2024)
²⁵ Vgl. Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes, 07.02.2024
²⁶ Vgl. Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes, 07.02.2024
²⁷ Vgl. Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes, 07.02.2024
²⁸ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023
²⁹ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023
³⁰ Vgl. Jahrespressekonferenz 2024 des Bayerischen Brauerbundes, 07.02.2024
³¹ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023
³² Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023

2.2.4 Hotel

Die deutsche Hotelbranche verzeichnete 2023 erneut einen Anstieg im RevPar (Logisumsatz pro verfügbarem Zimmer). Der RevPar stieg um durchschnittlich +18,5% gegenüber dem Vorjahr und lag damit um +3,0% über dem RevPar im Jahr 2019 (Niveau vor der Corona-Pandemie). Die durchschnittliche Zimmerauslastung bleibt jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau von 2019 (-9,3%), was maßgeblich auf die anhaltende Zurückhaltung bei Geschäftsreisen zurückzuführen ist. ³³

Die Reisedestination Mallorca konnte die Besucherzahlen erneut steigern, was sich in den höheren Auslastungszahlen (+6,7%) zeigt und neben einer leicht gehobenen Zimmerdurchschnittsrate von +2,9% zu einem RevPar-Zuwachs von +9,8% im Vergleich zum Vorjahr geführt hat. ³⁴ Generell zeigt der Gesamtmarkt Spanien eine kontinuierliche Erholung, was durch den RevPar Wachstum von +16,3% belegt wird. ³⁵

Auch der Hotelmarkt in Zürich verzeichnete eine deutliche Steigerung im RevPar um +21,7% (Gesamtmarkt Schweiz: +17,8%) im Vergleich zum Vorjahr. Die Basis hierfür bilden eine Erhöhung der Zimmerauslastung von +11,1% sowie eine Zimmerdurchschnittsrate, welche mit +9,5% über dem Vorjahr liegt. ³⁶

Im europäischen Markt liegt die erzielte Zimmerauslastung mit -4,2% weiterhin unter den Werten des Jahres 2019. Nur vereinzelte Länder konnten wieder komplett zum Jahr 2019 aufschließen. Vor allem Deutschland bewegt sich mit der Reduzierung von -9,3% bei der Zimmernachfrage weiterhin im niedrigeren Bereich der Geschäftserholung. Der RevPar hingegen, konnte im Vergleich zu 2019 über alle europäischen Hotels mit +21,9% gesteigert werden, was einer wesentlich höheren Durchschnittsrate von +27,2% geschuldet ist. Zeitgleich wird hierdurch jedoch offengelegt, dass der deutsche Hotelmarkt (Kernmarkt der AHSE) mit dem vorgenannten RevPar-Wachstum von +3,0% weiterhin deutlichen Aufholbedarf hat. ³⁷

³³ STR Global Limited, Europe, December 2023, S.4
³⁴ STR Global Limited, Balearic Islands, December 2023, S.1
³⁵ STR Global Limited, Europe, December 2023, S. 6
³⁶ STR Global Limited, Alpine, December 2023, S. 1
³⁷ STR Global Limited, Europe December 2023, S. 19

2.2.5 Seafood

Die globale Nachfrage nach Lachs ist im Vergleich zum Vorjahr um -2% leicht gesunken (Vorjahr: Anstieg). Die geringere Nachfrage lässt sich vor allem auf den Nachfragerückgang in Europa um -5%, dem größten globalen Markt zurückführen, gefolgt von Japan mit einem Nachfragerückgang von -19%. ³⁸ Das Jahr 2023 wurde außerdem von einem hohen Kostenniveau über alle Bereiche hinweg (insb. Futtermittel) sowie hohen Inflationsraten geprägt.

Im Jahr 2023 wurden weltweit 2.798 kt (Vorjahr: 2.863 kt) Atlantik Lachs geerntet und damit -2,2% weniger als im Vorjahr. ³⁹ Auf Chile entfielen 766 kt, was einer Steigerung von +1,7% gegenüber dem Vorjahr entspricht. ⁴⁰ Die norwegische Ernte betrug insgesamt 1.479 kt, was einem Rückgang von -2,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. ⁴¹

Chile exportierte im Jahr 2023 rd. 237 kt WFE Coho, was einem Anstieg von rd. +3,6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. ⁴² Der Hauptexportmarkt für Coho ist dabei weiterhin Japan mit 136 kt WFE ⁴³ . Das in Richtung Japan exportierte Volumen ist gegenüber dem Vorjahr signifikant gesunken (rd. -16,2%). Das chilenische Exportvolumen für Coho in die USA ist um rd. +75,8% auf 17 kt WFE (Vorjahr: 10 kt WFE) und in sonstige asiatische Länder mit rd. +53% auf 75 kt WFE (Vorjahr: 49 kt WFE) gewachsen. ⁴⁴

³⁸ Vgl. Kontali Edge, Global market of salmonids, March 21st 2024
³⁹ Vgl. Kontali Edge, Global production of Atlantic Salmon, March 22nd 2024
⁴⁰ Vgl. Kontali Edge, Production of Atlantic Salmon in Chile, March 18th 2024
⁴¹ Vgl. Kontali Edge, Production of Atlantic Salmon in Norway, March 22nd 2024
⁴² Vgl. Kontali Edge, Sales of Coho from Chile, March 18th 2024
⁴³ Vgl. Kontali Edge, Market for Coho in Japan, March 18th 2024
⁴⁴ Vgl. Kontali Edge, Sales of Coho from Chile, March 18th 2024

3 Geschäftsentwicklung

3.1 Konzern-Überblick

Die Folgen der Bau- und Immobilienkrise sowie des Russland-Ukraine-Krieges haben die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2023 der Schörghuber Gruppe geprägt. Zwar konnte der im Konzernlagebericht 2022 für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte Konzernumsatz übertroffen werden. Das prognostizierte Konzern-EBIT ohne Berücksichtigung der Wertänderung der nach IAS 40 bewerteten Bestandsimmobilien wurde jedoch nicht erreicht, maßgeblich als Folge der verlustfreien Bewertung einer Projektentwicklung sowie einmaliger Restrukturierungsaufwendungen im Unternehmensbereich Development sowie negativer Preis- bzw. Produktmixeffekte im Unternehmensbereich Seafood. Das geplante konsolidierte Periodenergebnis wurde als Folge der negativen Marktwertänderungen nach IAS 40 deutlich verfehlt. Die Eigenkapitalquote liegt entsprechend der Konzernvorgabe wie in den Vorjahren über 40%.

3.2 Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbereichen

3.2.1 Real Estate

Im Jahr 2023 wurde ein Umsatz in Höhe von EUR 214,7 Mio. (Pro Forma Vorjahr: EUR 157,8 Mio.) erwirtschaftet, womit die Umsatzerlöse höher als geplant ausgefallen sind. Die positive Umsatzabweichung ist im Wesentlichen auf ungeplante Erlöse aus Portfolioverkäufen (EUR 35,3 Mio.) zurückzuführen. Das EBIT ist auf Grund der negativen Marktwertänderung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien (IAS 40) in Höhe von EUR -208,0 Mio. (Vorjahr: EUR +26,6 Mio.) deutlich unter der im Vorjahr gemachten Prognose geblieben. Im Geschäftsjahr 2023 wurden EUR 145,3 Mio. (Pro Forma Vorjahr: EUR 100,8 Mio.) in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sowie Sachanlagen investiert. Die wesentlichen Investitionsprojekte waren im abgelaufenen Geschäftsjahr die Projektentwicklungen Kardinal-Faulhaber-Straße 1, Prannerstraße 4 und Schwanthalerstraße 111a-115.

Das Konzern-Portfolio umfasst 99 als Finanzanlagen gehaltene Objekte mit 548,8 Tm ² Haupt-Mietfläche. Diese teilt sich auf die Hauptnutzungsarten Büro mit 182,5 Tm ² (33,3%), Hotel mit 163,4 Tm ² (29,8%), Wohnen mit 113,4 Tm ² (20,6%), Einzelhandel mit 67,3 Tm ² (12,3%) und Gastronomie mit 22,2 Tm ² (4,0%) auf.

In der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 entstand in vierjähriger Bauzeit aus einem ehemaligen Bankgebäude ein Fünf-Sterne-Plus-Luxushotel mit 132 Zimmern und Suiten. Ein Restaurant, eine Bar, ein Veranstaltungs- und Tagungsbereich sowie ein Spa-Bereich stehen mit separaten Eingängen nicht nur Hotelgästen, sondern auch Besuchern offen. Seit der Übergabe im September 2023 betreibt die internationale Hotelmarke Rosewood, mit der ein langfristiger Managementvertrag abgeschlossen wurde, die 24.000 m ² große Geschossfläche.

In einem Nebengebäude der Kardinal-Faulhaber-Straße 1 entstand in der Prannerstraße 4 im Herzen des historischen Kreuzviertels ein elegantes Büro- und Geschäftshaus samt Ladehof, der vom angrenzenden Hotel mitgenutzt werden kann. Auf einer Gesamtfläche von 12.637 m ² (Büro 10.366 m ² , Einzelhandel 744 m ² sowie Lager & Ladehof 1.497 m ² ) hat im Jahr 2023 eine vielfältige Mischung aus renommierten Unternehmen den Betrieb aufgenommen.

Der Neubau "DAVANTO" ist ein innovatives Bürogebäude mit einer Mietfläche von 12.746 m ² für unterschiedliche gewerbliche Nutzungen in zentraler Lage an der Theresienwiese. Das Objekt umfasst Büroflächen (6.955 m ² ), ein Fitnessstudio (3.365 m ² ), eine Gastronomieeinheit (595 m ² ) sowie Nebenflächen (1.831 m ² ). Nach der Inbetriebnahme des Fitnessstudios im Jahr 2022 wurden die ersten Büroflächen sowie der Gastronomiebereich im Jahr 2023 übergeben. Die Vermietung der weiteren Flächen ist für das Jahr 2024 geplant.

In der Denninger Straße 167-169 wurde das Bürogebäude mit 4.318 m ² Bürofläche und 938 m ² Lagerfläche revitalisiert, um den Nutzungshorizont substanziell zu verlängern und eine etagenweise Vermietung zu ermöglichen. Im 3. Quartal 2023 wurden die ersten Mietflächen (2.012 m ² ) an drei Mieter übergeben. Die Vermietung der weiteren Flächen ist für das Jahr 2024 geplant.

Nach einer Ende 2021 begonnen Sanierungsphase des Huthmacher Haus in Berlin am Hardenbergplatz ist die Wiederinbetriebnahme erster Büroteilflächen für das dritte Quartal 2024 geplant. Die Vollvermietung des Objekts mit ca. 15.000 m ² ist für 2025 vorgesehen. Das Gebäude verfügt zusätzlich über 1.079 m ² für Gastronomie und Einzelhandel.

Das Gebäudeensemble an der Schwanthalerstraße 111a-115 mit einer Gesamtgeschossfläche von ca. 35.210 m ² besteht aus einem Hotel sowie Wohn- und Gewerbeflächen. Die Arbeiten an den Hotel- und Gewerbeflächen sowie den ersten Wohnflächen konnten im Jahr 2023 abgeschlossen und von den Mietern bezogen werden. Die Revitalisierung der restlichen Wohnflächen wird bis zum ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Durch die Revitalisierung wird die Vermietbarkeit des Objektes deutlich verbessert und der Nutzungshorizont substanziell verlängert.

In der Parkstadt Schwabing wird seit Anfang 2023 der 23-geschossige "Skyline Tower", Teil des Büroensembles "THE m.pire", revitalisiert. Die Mietfläche von ca. 21.000 m ² des Esembles mit insgesamt 46.512 m ² wird für eine Multi-Tenant-Vermietung hergestellt. Darüber hinaus wird im angrenzenden Gebäude ein Gastronomiekonzept umgesetzt und eine Teilfläche in eine Kindertagesstätte umgewandelt. Im Zuge der Maßnahmen wird die zentrale Gebäudetechnik des Büroensembles erneuert.

3.2.2 Development

Bei der Bayerischen Hausbau Development steht die Planung, Realisierung und der Verkauf von großen Wohnanlagen und gewerblichen Objekten an institutionelle und private Anleger und Nutzer im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Eine wesentliche Voraussetzung ist in der Regel eine frühzeitige Akquisition von geeigneten Grundstücken sowie die Schaffung von Planungs- und Baurecht. Daneben gehört die Errichtung und Vermarktung großer Wohnanlagen traditionell zu den Kernkompetenzen der BHGKG. Im Berichtsjahr erwirtschaftete die BHGKG einen Umsatz in Höhe von EUR 83,0 Mio. (Pro Forma Vorjahr: EUR 117,0 Mio.). Der Umsatz liegt damit unter der im Vorjahr abgegebenen Prognose, was maßgeblich auf eine geringeres Beurkundungsvolumen (Projekt Nockherberg) und die nach 2024 verschobene Übergabe von Generalunternehmerleistungen inklusive der damit verbundenen Umsatzrealisierung zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis von EUR -17,0 Mio. fällt als Folge der verlustfreien Bewertung einer Projektentwicklung sowie einmaliger Restrukturierungsaufwendungen geringer als geplant aus.

Im Hamburger Stadtteil Alsterdorf entsteht der Büro-Campus "FLOW". Die Projektentwicklung erfolgt gemeinsam mit einem Joint Venture Partner. Der New-Work-Campus besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, in denen Büro- und Laborflächen errichtet werden. Die Geschossfläche beträgt rund 27.500 m ². Im Jahr 2023 konnte bereits die Rohbaufertigstellung erreicht werden und seit Dezember 2023 sind zudem 70% der Mietflächen gesichert vermietet. Die Fertigstellung, der Verkauf und die Übergaben an Mieter werden für das Jahr 2025 angestrebt.

Die Bayerische Hausbau entwickelt in ihrem Projekt "Nockherberg" auf dem ehemaligen Brauerei-Areal ein Wohnquartier von rund 1.500 neuen Wohnungen für rund 3.500 Menschen. Bis Ende 2023 konnten die Wohnungen fertiggestellt und bis auf wenige Resteinheiten verkauft werden. Die fertigen und verkauften Wohnungen wurden bis Dezember 2023 an die Eigentümer übergeben.

Das Teilgebiet "Regerstraße" besteht aus vier einzelnen Baufeldern. 2017 wurde das Baufeld 1 bereits an einen externen Bauträger veräußert und im Jahr 2018 an diesen übergeben. Das Projekt "Am Nockherberg Mitte" wurde 2021 fertiggestellt. Alle Wohnungs- und Gewerbeeinheiten wurden an die Käufer übergeben. Im Projekt "Am Nockherberg Süd" sind 109 freifinanzierte und 106 geförderte Wohnungen sowie kleinere Gewerbeflächen entstanden; alle Wohneinheiten wurden an die Käufer übergeben. Im Projekt "Am Nockherberg Nord" erfolgte zum Jahresende 2020 der Baubeginn. Das Sternenhaus ist ein Projekt der Nicolaidis YoungWings Stiftung, eine Einrichtung für trauernde Kinder und Jugendliche. Die Fertigstellung und Übergabe erfolgte in 2023. Die Fertigstellung der Wohneinheiten und KiTa erfolgte ebenfalls im Jahr 2023. Von den 94 Wohnungen wurden bis Ende 2023 insgesamt 83 WE verkauft und übergeben. Die Übergabe der KiTa an die Landeshauptstadt München ("LHM") ist für Mai 2024 geplant.

Die Projektentwicklung "Freisinger Landstraße" umfasst die Planung eines Wohnquartiers im Münchner Stadtteil Schwabing-Freimann mit ca. 65.000 m ² Geschossfläche sowie dazugehörigen Infrastruktureinrichtungen und öffentlichen Grünflächen. Auf dem Areal soll neben 640 Wohnungen eine neue Sporthalle für den Vereinssport entstehen. Das Quartier zeichnet sich durch eine CO ₂ -neutrale Energieversorgung aus Wasserkraftwerk, Fotovoltaik und Grundwasserwärme aus. Es wird eine Quartierszertifizierung nach DGNB angestrebt. Im weiteren Verlauf wird im Jahr 2024 der Abschluss des Billigungsbeschlusses und des Bebauungsplanverfahrens erwartet. Der Baubeginn für das Areal ist für 2025 geplant.

Im Münchner Stadtteil Feldmoching entsteht mit dem "Wohnpark Lerchenauer Feld" ein neues Wohngebiet mit rd. 1.700 Wohnungen sowie einem Schul- und Sportcampus. Das ca. 23 Hektar große Areal südlich des Feldmochinger Ortskerns wird gemeinschaftlich mit einem Joint Venture-Partner und der LHM entwickelt. Entstehen soll hier ein lebendiges Quartier mit hoher Nutzungsvielfalt und -qualität. Am 05.07.2023 hat der Stadtrat der LHM den Satzungsbeschluss am Lerchenauer Feld gefasst. Die Veröffentlichung des Bebauungsplans im Amtsblatt und damit die Rechtskräftigkeit erfolgte im Dezember 2023. Mit der baulichen Realisierung wird ab 2024 gerechnet.

Zwischen Kirchtrudering, dem Messepark und der Messestadt (ehemaligen Flughafen Riem) liegt das Areal "5. BA Riem". Es umfasst rd. 24 Hektar Grundstücksfläche, auf welcher bis zu 2.500 Wohnungen realisiert werden sollen. Im Jahr 2017 hat die Bayerische Hausbau in diesem Areal Grundstücke mit einer Grundstücksfläche von 4,4 Hektar erworben und beabsichtigt, dort ca. 460 Wohnungen mit einer Geschossfläche von rd. 42.000 m ² zu entwickeln. Im Jahr 2022 konnte der städtebauliche Wettbewerb abgeschlossen werden und ein Abschluss der Baurechtschaffung mit Umlegungsbeschluss ist für das Jahr 2026 geplant.

Das Projekt "Dreilingsweg" ist eine Quartiersentwicklung, bei der in Obermenzing auf einer Fläche von ca. 12,7 Hektar ein neues Stadtquartier entsteht. Zusammen mit der LHM entwickelt die Bayerische Hausbau ein neues Wohnquartier, wobei etwa die Hälfte der Grundstücksflächen im Eigentum der LHM liegen und sich rund 60.000 m ² im Besitz der Bayerischen Hausbau befinden. Auf dem Areal entstehen neben einem Schulcampus und gewerblichen Flächen auch rund 950 Wohneinheiten. Der Baubeginn ist im Jahr 2026 vorgesehen.

3.2.3 Getränke

Obwohl die steigenden Preise für Rohstoffe, Energie und Transporte das vergangene Jahr maßgeblich geprägt haben, konnten die für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierten Ziele infolge von Absatzmengenzuwächsen in allen wesentlichen Absatzkanälen kombiniert mit Preisanpassungen nahezu vollständig erreicht werden. Die im zusammengefassten Lagebericht 2022 für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierten finanziellen Zielsetzungen in Bezug auf die leichte Steigerung des Absatzvolumens im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie der Umsatzerlöse im unteren zweistelligen Prozentbereich konnten erreicht werden. Die finanzielle Zielsetzung für den Gesamtkonzern in Bezug auf die Ergebniskennzahl EBIT in Höhe von ca. EUR 41,0 Mio. bis EUR 46,0 Mio. wurde trotz der Kostensteigerungen im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht übertroffen. Einzig die Zielsetzung in Bezug auf den Free Cashflow in Höhe von EUR 20,0 Mio. bis EUR 25,0 Mio. konnte nicht vollständig erreicht werden, da das Netto-Umlaufvermögen eine höhere Zunahme verzeichnet hat als ursprünglich prognostiziert wurde.

Die Paulaner Brauerei Gruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Bierabsatz (exkl. alkoholfreie Biere) mit einer leichten Steigerung von +8 THL (+0,1%) auf dem Absatzniveau des Vorjahres von rund 6,1 Mio. HL halten. Der Konzern hat sich somit deutlich überproportional positiv im Vergleich zum deutschen Gesamtbiermarkt (exkl. alkoholfreie Biere; Rückgang um -4,5%) im Jahr 2023 entwickelt. Allerdings hat sich der Bierabsatz des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr im Inland und Ausland leicht konträr entwickelt. Während der Bierabsatz im Inland leicht um +21 THL (+0,4%) gesteigert werden konnte, verzeichnete der Bierabsatz im Ausland einen leichten Rückgang um -13 THL (-1,0%).

Die Hauptmarke Paulaner verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 einen leichten Absatzrückgang um -24 THL (-1,0%) auf 2,4 Mio. HL. Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf dem Exportabsatz (-21 THL; -2,0%), welcher trotz der Einstellung der Lieferungen nach Russland in der ersten Jahreshälfte 2022 insgesamt nur leicht unter dem Vorjahr liegt. Der Inlandsabsatz verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang um -3 THL (-0,2%), was allerdings eine deutlich positivere Entwicklung im Vergleich zum rückläufigen Gesamtbiermarkt in Deutschland darstellt. Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf der sehr positiven Entwicklung der alkoholhaltigen Sorte Paulaner Münchner Hell gegenüber Vorjahr (+28 THL; +10,4%), da diese im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Gewinnung neuer Käufergruppen infolge aktiver Werbemaßnahmen wie TV-Spots und der starken Fokussierung des Vertriebs deutlich überproportional zum Markt gewachsen ist.

Die Marke Mönchshof setzte ihre Erfolgsgeschichte auch im Jahr 2023 fort. Mit einem Zuwachs im Marktanteil um +0,9% auf 31,5% ⁴⁵ baute Mönchshof seine marktführende Position im Segment der Bügelverschlussbiere weiter aus und zählte mit einer Absatzmengensteigerung von +1,0% auch 2023 zu den am stärksten wachsenden Bügelverschlussbiermarken in Deutschland. ⁴⁶

Positiv gegenüber dem Vorjahr entwickelte sich die Marke Hacker-Pschorr mit einer Absatzsteigerung um +10 THL (+2,0%) auf 530 THL. Wesentliche Wachstumstreiber waren dabei die Sorte Hacker Pschorr Münchner Hell in der Bügelverschlussflasche im Absatzkanal "Handel" sowie die im Vergleich zum Vorjahr positivere Entwicklung großer Festveranstaltungen, insbesondere dem Oktoberfest.

Die Marke Fürstenberg verzeichnete einen leichten Absatz-Rückgang von -4 THL (-1,1%) auf 361 THL und konnte somit auch im abgelaufenen Geschäftsjahr das Volumen vor der Covid-Pandemie noch nicht wieder vollständig erreichen. Der Rückgang basiert hauptsächlich aus den Absatzverlusten der rückläufigen Sorte Pils.

Die Hellbiermarke Chiemseer konnte, analog zum Vorjahr, den sehr starken Wachstumstrend der vergangenen Jahre nicht fortsetzen. Gegenüber 2022 verringerte sich der Absatz leicht um -7 THL (-2,6%) auf 261 THL, was im Wesentlichen auf die Zurückhaltung der Käufer in Folge einer am Anfang des Jahres 2023 durchgeführten Preiserhöhung sowie saisonal bedingten Kapazitätsbegrenzungen zurückzuführen ist.

Neben den bereits angesprochenen Marken vereint die Paulaner Brauerei Gruppe eine Vielzahl von weiteren regionalen Marken unter sich. Dazu zählen u. a. die Marken Kulmbacher, Auerbräu, Hopf, Schmucker, Hoepfner, Würzburger Hofbräu oder Sternquell. Der Gesamtbierabsatz inklusive Biermischgetränken und alkoholfreien Bier- und Biermischgetränken konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz rückläufigem Gesamtmarkt auf Vorjahresniveau von 6,3 Mio. HL gehalten werden (Vorjahr: 6,3 Mio. HL).

Im Bereich eigenproduzierter alkoholfreier Erfrischungsgetränke (AfG) konnte im Jahr 2023 erneut ein deutliches Wachstum von +439 THL (+21,3%) auf 2,5 Mio. HL verzeichnet werden. Wesentlicher Wachstumstreiber im abgelaufenen Geschäftsjahr war erneut das alkoholfreie Erfrischungsgetränk Paulaner Spezi. Der Absatz von Spezi konnte im Vergleich zum Vorjahr um +403 THL (+30,8%) auf mittlerweile 1,7 Mio. HL gesteigert werden. Erst im Vorjahr wurde das Spezi Produktsortiment um die zuckerfreie Variante Paulaner Spezi Zero erweitert, welches im Jahr 2023 das Absatzvolumen erneut deutlich um 83 THL (+75,5%) auf 193 THL steigern konnte und somit einen weiteren Absatzrekord verzeichnete. Das Wachstum von Paulaner Spezi Zero wurde im Wesentlichen durch die Akquirierung von neuen Käufergruppen aus anderen AfG-Segmenten (u.a. Wasser, Limonaden, fruchthaltigen Getränke, Eistee und Bittergetränken) erreicht. Paulaner Spezi ist seit dem Geschäftsjahr 2023 der Marktführer im deutschen Cola-Mix-Markt (gemessen am Umsatz). ⁴⁷

Die Marke Bad Brambacher profitierte auch im Jahr 2023 von der Konzentration auf die Herstellung natürlicher Getränke und der Förderung von Glas-Mehrweggebinden und wuchs um +4,4% bzw. 31,5 THL. Mit einem Absatzwachstum von +21,0% gehörte die Gartenlimonade zu den wesentlichen Wachstumstreibern, welche unter anderem das Mineralwasser-Sortiment der Marke Bad Brambacher ergänzt.

Im Bereich Handelswaren - hierbei handelt es sich neben Bier und AfG beispielsweise um Wein, Schaumwein, Spirituosen - welche über eigene Getränkefachgroßhändler und Getränkeabholmärkte vertrieben werden, war im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Rückgang um -38 THL (-4,2%) auf 879 THL zu verzeichnen.

⁴⁵ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023
⁴⁶ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023
⁴⁷ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023

3.2.4 Hotel

Der Konzern AHSE hat die im Konzernlagebericht 2022 für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte Umsatzsteigerung in Höhe von ca. EUR +50,0 Mio. erreicht. Die Grundlage hierfür bildet eine gesteigerte Zimmerauslastung von +11,2%-Punkten auf 71,2%, welche auch der Planung für das Geschäftsjahr entspricht. Die Zimmerdurchschnittsrate hingegen, blieb leicht unter dem Niveau des Vorjahres (EUR -2,29), endete aber mit EUR +1,82 über dem Planwert. Der Hauptgrund für den Rückgang der Zimmerdurchschnittsrate im Vergleich zum Vorjahr ist, dass das mehrheitliche Umsatzwachstum aus Deutschland resultiert, jedoch in dieser Region eine vergleichsweise geringere Durchschnittsrate als bei den Hotels in der Schweiz und Spanien, erzielbar ist. Generell wurde das Umsatzwachstum auf Basis der höheren Verfügbarkeit von Zimmern durch die Rückführung der Betriebe nach Renovierungen und Neueröffnungen unterstützt. Ferner besteht eine starke Nachfrage im Bereich Special Events (One-Offs), Leisure-, Meeting- und Messegeschäft, was einen noch anhaltenden Rückgang bei Geschäftsreisenden nahezu kompensiert hat. Die prognostizierte Steigerung des EBIT sowie das leicht positive Periodenergebnis wurden maßgeblich als Folge der Verschiebung der Eröffnung des Rosewood Munich Hotels und des nicht geplanten Erwerbs der Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Hof bei Salzburg, Österreich nicht erreicht.

Die vom AHSE Konzern in Deutschland betriebenen Hotels verzeichneten einen Anstieg im RevPar von durchschnittlich EUR +19,95 auf EUR 126,21 (+18,8%). Diese Steigerung resultierte maßgeblich aus einer höheren Zimmerauslastung von +11,4%-Punkten. Die Zimmerdurchschnittsrate blieb insgesamt nahezu konstant. Allerdings konnten die Münchner Hotels der AHSE im Zuge der erhöhten Nachfrage das Niveau der Zimmerdurchschnittsrate nicht halten und mussten leichte Rückgänge hinnehmen. Dennoch ist 2023 für die deutschen Hotels der AHSE hinsichtlich der Gästenachfrage ein weiteres Jahr der Erholung und Stabilisierung. Eine große Herausforderung stellten jedoch die signifikant gestiegenen Kosten dar, wodurch bei gleichbleibender Durchschnittsrate, die Steigerung im Bruttogewinn ("GOP") gedämpft wurde.

Die mallorquinischen Hotels haben ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr beendet. Primär aufgrund gestiegener Zimmerverkaufspreise konnte erneut ein Umsatzwachstum generiert werden. Die Zimmerdurchschnittsrate, welche um EUR +19,16 auf EUR 453,94 (+4,4%) gesteigert werden konnte liefert die Basis für den höheren RevPar in Höhe von EUR +16,32 auf EUR 293,89 (+5,9%). Wenn auch zeitgleich die Zimmerauslastung (+0,9%-Punkte) nicht merklich gesteigert werden konnte, liegen die Belegungszahlen, wie bereits im Vorjahr, auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Mit der deutlichen Umsatzsteigerung von +3,4 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr, wurde erneut ein Rekordumsatz erzielt, welcher zudem zu einem Höchststand im Bruttogewinn ("GOP") geführt hat.

Die Umsatzsteigerung der beiden Züricher Hotels ist sowohl in einer höheren Zimmerauslastung (+13,9%) und einer höheren Zimmerdurchschnittsrate (+18,4%) begründet, was den RevPar im Vergleich zum Vorjahr um +34,8% anwachsen lässt. Somit hat, vergleichbar mit den deutschen Hotels, eine nochmalige deutliche Umsatzsteigerung nach Pandemieende eingesetzt. Auch liegt das RevPar Wachstum mit +13,1% über dem Marktdurchschnitt des gesamten Züricher Hotelmarkts. Generell kann bei den Züricher Hotels festgehalten werden, dass eine vollständige Geschäftserholung nach der Pandemie eingetreten ist.

3.2.5 Seafood

Aufgrund einer schwächeren Nachfrage und einem hohen Angebot von Coho Lachs in Japan war das Jahr von niedrigen Marktpreisen geprägt. Zudem hatten teilweise Qualitätsprobleme eine negative Auswirkung auf die von Ventisqueros erzielten Verkaufspreise. Sinkende Verkaufsvolumina und höhere Lagerbestände zum Bilanzstichtag bei Coho waren die Folge. Der Atlantik Lachs verzeichnete hingegen insbesondere im zweiten Halbjahr ein deutliches Wachstum sowohl beim Ernte- als auch beim Verkaufsvolumen. Die höheren Volumina beim Atlantik und höhere sonstige Umsätze konnten das geringere Verkaufsvolumen und die geringeren Verkaufspreise beim Coho nicht kompensieren, sodass die im Konzernlagebericht 2022 für das Geschäftsjahr 2023 prognostizierte leichte Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr nicht erreicht werden konnte. Die negativen Topline-Effekte und die gegenüber der Prognose gestiegenen Futterkosten konnten trotz eines stringenten Kostenmanagements nicht kompensiert werden, sodass die prognostizierte überproportionale Steigerung des EBIT nicht erreicht wurde.

Im Berichtsjahr wurden durch den Unternehmensbereich Seafood 47.204 t WFE Lachs verkauft (Vorjahr: 45.004 t WFE). Davon entfielen 30.927 t WFE auf Atlantik (Vorjahr: 26.569 t WFE) und 16.277 t WFE auf Coho (Vorjahr: 18.435 t WFE). Das im Geschäftsjahr höhere Volumen von Atlantik resultiert im Wesentlichen aus besserem Wachstum ab Q2 und der teilweise vorzeitigen Ernte von Fischen, die ursprünglich in 2024 geplant war, dieses hat sich positiv auf das Erntevolumen und damit auf das Verkaufsvolumen ausgewirkt. Die Verkaufspreise von Atlantik bleiben ggü. dem Vorjahr stabil, wobei die von VQ erreichten Verkaufspreise für Coho insb. aufgrund des starken Rückgangs der Marktpreise, der Abwertung des JPY ggü. dem USD um ca. 9% ⁴⁸ und negativen Produkt-Mixeffekten stark zurückgegangen sind. Der Verkaufspreis für Atlantik betrug durchschnittlich 6,35 USD/kg (Vorjahr: 6,35 USD/kg), der für Coho 4,35 USD/kg (Vorjahr: 5,58 USD/kg). Die Futtermittelkosten sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken, aber immer noch auf einem historisch sehr hohen Niveau.

Im Berichtsjahr betrugen die Herstellkosten für Atlantik 5,78 USD/kg WFE (Vorjahr: 6,07 USD/kg WFE) und für Coho 4,34 USD/kg WFE (Vorjahr: 4,60 USD/kg WFE). Das EBIT/kg WFE betrug für Atlantik USD 0,57 (Vorjahr: USD 0,28) und für Coho USD 0,01 (Vorjahr: USD 0,97). Das gesunkene EBIT/kg WFE für Coho ist auf die gesunkenen Verkaufspreise - einhergehend mit der Abwertung des JPY gegenüber dem USD - in Japan zurückzuführen.

Im Berichtsjahr 2023 wurden insgesamt USD 7,1 Mio. investiert. Wesentliche Anschaffungen wurden im Bereich Meerwasser (Moorings und Cages) sowie in der Verarbeitungsfabrik getätigt.

Mit unseren Lachszuchtaktivitäten in Chile wird der in den vergangenen Jahren eingeschlagene Weg der operativen Exzellenz weiter fortgeführt. Die "Feed Conversion Ratio" (Kennzahl zur Effizienzmessung der Umwandlung von Futter zu Körpergewicht) betrug in 2022 für Atlantik 1,33 (Vorjahr: 1,46). Die Verbesserung resultiert insbesondere aus der guten Performance des Atlantiks mit geringer Sterblichkeit und gutem Wachstum. Der Einsatz von Antibiotika ist im Referenzjahr im Vergleich zu 2022 deutlich gesunken. Folglich konnte der Anteil des Erntevolumens höchstem Aquaculture Stewardship Council (ASC)-Standard aus dem Vorjahr signifikant übertroffen werden und betrug im Jahr 2023 98% (Vorjahr: 64%).

Seit dem Jahr 2019 berichtet der Unternehmensbereich Seafood im Rahmen eines ESG-Reports jährlich über die Fortschritte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Durch die konkrete Festlegung von Zielen und Zielvorgaben in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance verpflichten wir alle Mitarbeiter des Unternehmensbereichs, unsere Aktivitäten unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten umzusetzen. Die gesetzten Ziele beinhalten dabei u.a. die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, die Reduzierung von Abfall und eine 100%-ige Zertifizierung nach ASC Standard.

⁴⁸ Nach verkauften Tonnen gewichteter Wechselkurs

4 Leistungsindikatoren

4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Finanzielle Leistungsindikatoren werden zu Zwecken der Unternehmenssteuerung und Beurteilung der Geschäftsentwicklung innerhalb des Konzerns regelmäßig hinsichtlich Plan, Ist und Prognose evaluiert. Der Fokus der finanziellen Leistungsindikatoren im Konzern liegt auf der Ertragslage, so dass als oberste finanzielle Kennzahlen die realisierten Umsatzerlöse, das EBIT sowie das erzielte Konzernergebnis dienen.

4.2 Nicht-Finanzielle Leistungsindikatoren in den Unternehmensbereichen

Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftstätigkeiten werden die nicht-finanziellen Leistungsindikatoren auf Ebene der einzelnen Unternehmensbereiche bestimmt. Als zentrale nicht-finanzielle Leistungsindikatoren wurden folgende Indikatoren identifiziert.

4.2.1 Real Estate

Als zentraler nicht-finanzieller Leistungsindikator wird im Unternehmensbereich Real Estate der Leerstand verfolgt. Über sämtliche 99 als Finanzanlagen gehaltene Immobilien hat sich der Leerstand zum Jahresende über die Hauptnutzungsarten auf 26,5 Tm ² deutlich erhöht (Vorjahr: 5,6 Tm ² ). In Relation zur Haupt-Mietfläche sind das 5,1% (Vorjahr: 1,1%). Der Büro-Leerstand beläuft sich auf 20,7 Tm ² und damit auf 12,9% (Vorjahr: 1,5%). Davon entfallen 19,0 Tm ² auf das Objekt THE m.pire, welches derzeit revitalisiert wird. Die Vermietungsaktivitäten in diesem Objekt haben im Zuge der Umrüstung auf Multi-Tenant-Fähigkeit bereits in 2023 begonnen und ein erster Mietvertrag wurde abgeschlossen.

4.2.2 Development

Als zentraler nicht-finanzieller Leistungsindikator wird im Unternehmensbereich Development die Beurkundungsleistung verfolgt. In einem herausfordernden Marktumfeld wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 24 Wohneinheiten durch den Einzelverkauf mit einem Volumen von EUR 32,7 Mio. beurkundet. Somit liegt das Beurkundungsvolumen unter dem des Vorjahres in Höhe von EUR 51,7 Mio. und 33 Wohneinheiten. Über den Investorenverkauf wurden im Berichtszeitraum keine weiteren Verkäufe getätigt. Aufgrund der nur begrenzt vorhandenen, nicht verkauften Wohneinheiten wird für 2024 mit einer Beurkundungsleistung unterhalb der IST-Beurkundungsleistung von 2023 geplant.

4.2.3 Getränke

Als ein zentraler nicht-finanzieller Leistungsindikator wird im Unternehmensbereich Getränke insbesondere der Marktanteil im deutschen Markt bzw. im Kernmarkt der Paulaner Brauerei Gruppe (Bayern und Baden-Württemberg) für den Bereich Handel verfolgt. Der Marktanteil wird regelmäßig über das Handelspanel von AC Nielsen auf Basis des Absatzes betrachtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte sich der Marktanteil der Paulaner Brauerei Gruppe in Deutschland gegenüber dem Vorjahr leicht um +0,3 Prozentpunkte auf 6,9%. Im Kernmarkt Bayern und Baden-Württemberg blieb die Paulaner Brauerei Gruppe der Marktführer. Hier konnten die Marktanteile im abgelaufenen Geschäftsjahr um +0,8 Prozentpunkte auf 15,3% ausgebaut werden. ⁴⁹ Die im Vorjahr abgegebene Prognose eines Marktanteils leicht über dem Niveau des Vorjahres wurde somit erreicht.

⁴⁹ Vgl. Nielsen Company (Germany) GmbH, Marktforschungsergebnisse für die Paulaner Brauerei Gruppe Jan-Dez 2023

4.2.4 Hotel

Als zentraler nicht-finanzieller Leistungsindikator wird im Unternehmensbereich Hotel primär die durchschnittliche Zimmerauslastung in % verfolgt. Die durchschnittliche Zimmerauslastung wird auch als "Belegung in %" angegeben und berechnet sich aus der Anzahl der verkauften Zimmer geteilt durch die Anzahl der verfügbaren Zimmer. Für das Jahr 2023 wurde über alle Hotels des Konzerns Arabella Hospitality SE eine Belegung von 71,2% erreicht. Somit konnte die im Lagebericht für das Jahr 2023 prognostizierte Belegung von deutlich über 59,9% übererfüllt werden Die Belegungsquote zeigt somit nur noch einen geringfügigen Rückgang im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie. Für das Jahr 2024 wird meiner eine gleichbleibenden Auslastungsquote in Höhe von 71,1% gerechnet.

4.2.5 Seafood

Als zentrale nicht-finanzielle Leistungsindikator werden im Unternehmensbereich Seafood die Kundenzufriedenheit, die Zertifizierung nach ASC Standard und die Unfallquote verfolgt.

Der Unternehmensbereich Seafood arbeitet mit seinen Kunden zusammen, um den Endverbrauchern weltweit gesundes Fischprotein anzubieten, dass in einer sicheren und nachhaltigen Weise produziert wurde. Der Aufbau langfristiger Beziehungen zu den Kunden und deren Zufriedenheit ist dabei ein Schlüsselfaktor. Um in Bezug auf die Qualität der Produkte den eingeschlagenen Weg laufend zu überprüfen, ist die Rückmeldung der Kunden zentral. Die Kundenzufriedenheit als eine wesentliche nicht-finanzielle Kennzahl wird dabei durch eine jährliche Erhebung gemessen. Seit dem Geschäftsjahr 2022 wird diese Kennzahl mit Unterstützung durch den externen Anbieter SSIndex ermittelt. Dabei wird u.a. das Produkt bewertet und Aspekte wie Umwelt, Service sowie logistische Abwicklung quantifiziert. Für 2023 konnte eine Gesamtbewertung von 83% erreicht werden und liegt somit 1% unter dem Vorjahr. Der Wert bedeutet, dass 83% der Kunden mindestens sehr zufrieden mit der Gesamtleistung sind. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit dem konsequenten Streben des Unternehmensbereich Seafood, die Kundenzufriedenheit und -beziehungen zu stärken und sollen im Geschäftsjahr 2024 gegenüber dem Wert von 2023 leicht erhöht werden. Dies ist für die prognostizierte Erhöhung im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 knapp verfehlt worden.

Das Gütesiegel des Aquaculture Stewardship Council (ASC) für Fischzuchtbetriebe ist aus dem Dialog verschiedener Interessengruppen entstanden und umfasst mehr als 150 Indikatoren, die insbesondere auf ökologische und soziale Aspekte der Leistungserbringung abzielen. Um die Zertifizierung zu erlangen, müssen Zuchtunternehmen sich mehr als 500 Bewertungsaspekte unterziehen und strenge Maßstäbe einhalten. Nach Erhalt der ASC-Zertifizierung wird die Erfüllung der Anforderungen durch regelmäßige Audits geprüft. Der Unternehmensbereich Seafood verwendet den ASC-Standard auch als Benchmark zur Überwachung der eigenen Fortschritte bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit. Mittelfristig wird eine 100%-ige Produktion von nach ASC Standard zertifiziertem Lachs angestrebt. Der Wert für 2023 betrug 98% und war positiv beeinflusst durch einen geringeren Antibiotikaeinsatz. Die Prognose des Vorjahres, eine leichte Verbesserung, wurde somit deutlich übertroffen. Für das Geschäftsjahr 2024 strebt der Unternehmensbereich Seafood ein ähnliches Level an.

Die Lachsindustrie arbeitet unter widrigen Bedingungen und verschiedene Produktionsprozesse sind mit einem gewissen Risiko für Arbeitsunfälle verbunden. Für die Industrie wie für den Unternehmensbereich Seafood ist daher ein Schlüsselbereich, die Anzahl an Arbeitsunfällen durch den Einsatz von qualitativ hochwertiger Arbeitsausrüstung und strenge Richtlinien zu verringern. Der Unternehmensbereich Seafood hat einen Maßstab für meldepflichtige Vorfälle festgelegt, mit dem alle Vorfälle in einem Berichtssystem aufgezeichnet werden. Parallel wurde eine umfassende Meldekultur etabliert. Die Unfallquote ist ein Indikator, der die Anzahl der Verletzungen, die zu Arbeitsunfähigkeit und Abwesenheit vom Arbeitsplatz führend, pro 100 Mitarbeiter misst und in Prozent ausdrückt. Im Jahr 2023 lag die Unfallrate bei 0,7%, was einem Rückgang gegenüber 2022 (1,3%) entspricht und die Prognose für 2023 deutlich erfüllt. In dem Bestreben, die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter sicherzustellen, hat sich der Unternehmensbereich Seafood durch weitere Investitionen in die Sicherheit, z.B. durch Automatisierung von Prozessen eine leicht niedrigere Unfallrate im Vergleich zu 2023 zum Ziel gesetzt.

5 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

5.1 Ertragslage

Die Ertragslage des Konzerns wird im Folgenden anhand der finanziellen Leistungsindikatoren erläutert. Sämtliche Angaben zu den Vorjahreszahlen Real Estate und Development sind Proformazahlen, da im Geschäftsjahr 2022 die Unternehmensbereiche noch nicht getrennt waren. Die konzerninterne Transformation und die damit einhergehende Trennung von ehemals Bauen und Immobilien hatte keine Auswirkung auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage im Konzern.

Umsatzerlöse

Die Konzernumsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2023 um EUR 44,3 Mio. auf EUR 765,4 Mio. angestiegen und setzen sich nach Unternehmensbereichen wie folgt zusammen:

in Mio. EUR	2023	2022
Unternehmensbereich Real Estate	214,7	157,8
Unternehmensbereich Development	83,0	117,0
Unternehmensbereich Hotel	237,9	188,4
Unternehmensbereich Seafood	256,5	262,4
Übrige Gesellschaften und Konsolidierung	-26,7	-4,5
Gesamt	765,4	721,1

Der Unternehmensbereich Real Estate konnte die Umsatzerlöse um EUR +56,9 Mio. steigern. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Erlöse aus Objektverkäufen (EUR 35,3 Mio.) und höhere Mieterlöse (EUR +9,0 Mio.) zurückzuführen. Der Unternehmensbereich Development verzeichnete einen Rückgang der Umsatzerlöse in Höhe von EUR -34,0 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang war maßgeblich auf ein geringeres Beurkundungsvolumen (Projekt Nockherberg) zurückzuführen. Der Unternehmensbereich Hotel profitierte von der Erholung des Hotelmarktes nach der Corona-Pandemie. Die Umsatzerlöse steigen gegenüber dem Vorjahr um EUR +49,5 Mio. Der Anstieg war maßgeblich auf eine höhere Zimmerauslastung zurückzuführen. Die Zimmerdurchschnittsrate entwickelte sich leicht rückläufig (-1,1%). Der Unternehmensbereich Seafood verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Umsatzerlöse (EUR -5,9 Mio.). Trotz leicht höherem Erntevolumen führte ein anderer Produktmix aufgrund negativer Umwelteinflüsse, verändertes Kaufverhalten der Konsumenten sowie niedrigere Verkaufspreise zum Rückgang.

EBIT

Das EBIT ⁵⁰ des Konzerns entspricht mit rund EUR -120,0 Mio. um EUR -218,6 Mio. unter dem EBIT des Vorjahres (EUR 98,6 Mio.). Die folgende Tabelle zeigt zusammenfassend das EBIT je Unternehmensbereich:

in Mio. EUR	2023	2022
Unternehmensbereich Real Estate	-121,9	85,7
Unternehmensbereich Development	-17,1	-13,5
Unternehmensbereich Hotel	0,7	4,9
Unternehmensbereich Seafood	18,7	18,6
At Equity Ergebnis UB Getränke	19,0	20,6
Übrige Gesellschaften und Konsolidierung	-19,4	-17,7
Gesamt	-120,0	98,6

Der deutliche Rückgang im EBIT des Unternehmensbereichs Real Estate gegenüber dem Vorjahr ist auf negative Marktwertänderungen bei den als Finanzinvestitionen (IAS 40) gehaltenen Immobilien (EUR -208,0 Mio.; Vorjahr: EUR +26,6 Mio.) zurückzuführen, maßgeblich eine Folge des Anstiegs des allgemeinen Zinsniveaus. Bereinigt um die Einflüsse der Marktwertänderungen nach IAS 40 konnte das (operative) EBIT 2023 um EUR +27,0 Mio. gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Dieser Anstieg ist maßgeblich auf höhere Mieterlöse und geringere Instandhaltungsaufwendungen zurückzuführen. Der Rückgang im EBIT des Unternehmensbereichs Development resultiert maßgeblich aus geringeren Umsatzerlösen, der Erstkonsolidierung der Projekt Deelböge GmbH & Co. KG sowie aus Restrukturierungsaufwendungen als Reaktion auf die negative Marktlage in der Baubranche. Trotz des Umsatzanstiegs im Unternehmensbereich Hotel sank das EBIT gegenüber dem Vorjahr um EUR -4,2 Mio. auf EUR 0,7 Mio. Das verbesserte Bruttoergebnis der Hotels (GOP) als Ergebnis der Umsatzsteigerung und einer verbesserten GOP-Marge (+2%-Punkte) wurde im Wesentlichen durch höhere Mietaufwendungen, einmalige Eröffnungskosten für das Rosewood Munich und die Verlustübernahme der im abgelaufenen Geschäftsjahr erworbenen Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Hof bei Salzburg, Österreich, überkompensiert. Zudem profitierte das EBIT des Vorjahres von einmaligen Erträgen, welche in 2023 nicht mehr realisiert werden konnten.

KONZERNERGEBNIS

Das Konzernergebnis in Höhe von EUR -108,7 Mio. liegt um EUR -157,0 Mio. unter dem Vorjahr und leitet sich aus den Ergebnissen der Unternehmensbereiche wie folgt ab:

in Mio. EUR	2023	2022
Unternehmensbereich Real Estate	-81,7	51,6
Unternehmensbereich Development	-29,3	-10,5
Unternehmensbereich Hotel	-8,3	7,0
Unternehmensbereich Seafood	9,1	9,8
At Equity Ergebnis UB Getränke	19,0	20,6
Übrige Gesellschaften und Konsolidierung	-17,5	-30,2
Gesamt	-108,7	48,3

Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbesserte sich das Finanzergebnis gegenüber dem Vorjahr um EUR +7,5 Mio. auf EUR -31,9 Mio. (Vorjahr: EUR -39,4 Mio.). Während sich das Zinsergebnis (EUR -45,1 Mio.) - maßgeblich als Folge des gestiegenen allgemeinen Zinsniveaus - gegenüber dem Vorjahr (EUR -28,4 Mio.) verschlechterte, wirkte sich die Bewertung der Minderheitenanteile nach IAS 32 in Höhe von EUR +13,2 Mio. (Vorjahr: EUR -11,0 Mio.) aufgrund des negativen Ergebnisses der Unternehmensbereiche Real Estate und Development positiv auf die Entwicklung des Finanzergebnisses aus.

Die Ertragssteuern haben sich aufgrund des geringeren operativen Ergebnisses, der hohen Wertveränderungen der als Finanzimmobilien gehaltenen Immobilien sowie einer steuersatzbedingten Anpassung der latenten Steuern gegenüber dem Vorjahr um EUR 54,1 Mio. auf EUR 43,2 Mio. (Steuerertrag) positiv verändert.

⁵⁰ Das EBIT errechnet sich aus dem operativen Ergebnis, welches die Ergebnisse aus at Equity bewerteten Unternehmen beinhaltet.

5.2 Finanzlage

Der Cash Flow aus operativer Geschäftstätigkeit liegt mit EUR 136,1 Mio. um EUR 40,0 Mio. über Vorjahr. Die Verbesserung ist im Wesentlichen auf Einzahlungen aus at Equity Beteiligungen in Höhe von EUR 22,9 Mio. (Vorjahr: Auszahlungen EUR -63,9 Mio.) und das positive Ergebnis vor nicht realisierten Markwertänderungen nach IAS 40 zurückzuführen. Der Cash Flow aus Investitionstätigkeit beläuft sich auf EUR -176,2 Mio. nach EUR -146,3 Mio. im Vorjahr und umfasst im Wesentlichen die Investitionen in das Immobilienbestandsportfolio sowie in das übrige Sachanlagevermögen. Investitionen in den Ankauf von Tochtergesellschaften und Beteiligungen bestimmen im Wesentlichen den Anstieg der Investitionen von Finanzanlagen.

Der Free Cash Flow, der sich aus dem Cash Flow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit abzüglich des Cash Flow aus Investitionstätigkeit zusammensetzt, beträgt für den Gesamtkonzern EUR -51,4 Mio. nach EUR -50,2 Mio. im Vorjahr.

Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf EUR 272,4 Mio. (Vorjahr: EUR 164,7 Mio.).

5.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum Stichtag beträgt EUR 4.959,4 Mio. und hat sich gegenüber dem Vorjahr (EUR 4.870,4 Mio.) leicht erhöht. Der Anteil der langfristigen Vermögenswerte beläuft sich auf 84,7% (Vorjahr: 88,2%). Bei den langfristigen Vermögenswerten in Höhe von EUR 4.198,6 Mio. (Vorjahr: EUR 4.294,1 Mio.) handelt es sich im Wesentlichen um als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (EUR 3.007,9 Mio.; Vorjahr: EUR 3.151,0 Mio.), Sachanlagen (EUR 690,9 Mio.; Vorjahr: EUR 609,2 Mio.), at equity bewertete Anteile (EUR 288,8 Mio.; Vorjahr: EUR 293,6 Mio.) sowie um Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen nach IFRS 16 (EUR 110,4 Mio.; Vorjahr: EUR 103,1 Mio.). Der Rückgang bei den langfristigen Vermögenswerten resultierte im Wesentlichen aus der negativen Marktwertänderung nach IAS 40 bei den als Finanzanlagen gehaltenen Immobilien. Die kurzfristigen Vermögenswerte zum Bilanzstichtag (EUR 760,8 Mio.; Vorjahr: EUR 576,3 Mio.) betreffen im Wesentlichen Vorräte (EUR 334,5 Mio.; Vorjahr: EUR 235,2 Mio.), Zahlungsmittel (EUR 272,4 Mio.; Vorjahr: EUR 164,7 Mio.), Biological Assets (EUR 54,1 Mio.; Vorjahr: EUR 66,7 Mio.) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (EUR 44,2 Mio.; Vorjahr: EUR 42,4 Mio.). Bei den Vorräten handelt es sich maßgeblich um Grundstücke des Unternehmensbereichs Development. Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres ist im Wesentlichen auf einen höheren Bestand an Zahlungsmitteln, noch nicht abgerechnete Generalunternehmerleistungen und Grundstücke mit unfertigen Bauten zurückzuführen. Die Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag beträgt 42,2% (Vorjahr: 45,9%) der Bilanzsumme.

Die langfristigen Schulden betragen zum Bilanzstichtag EUR 2.042,9 Mio. (Vorjahr: EUR 1.827,1 Mio.). Der Anteil der langfristigen Schulden an der Bilanzsumme ist von 37,5% auf 41,2% gestiegen. Der Anstieg der langfristigen Schulden gegenüber dem Vorjahresstichtag ist maßgeblich auf höhere Finanzschulden zurückzuführen. Die kurzfristigen Schulden in Höhe von EUR 825,1 Mio. haben sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres (EUR 807,5 Mio.) nur leicht erhöht.

Für einen Teil der Finanzschulden zum Bilanzstichtag in Höhe von insgesamt EUR 1.937,3 Mio. (Vorjahr: EUR 1.687,3 Mio.) bestehen Zinssicherungen über Forward Zinsswaps, welche zum Stichtag einen positiven Marktwert aufweisen, welcher unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen wird (EUR 2,4 Mio.; Vorjahr: EUR 11,3 Mio.).

6 Risiko- und Chancenbericht

Die Schörghuber Gruppe ist in unterschiedlichen Branchen und Märkten tätig. Damit eröffnen sich zahlreiche Chancen, die allerdings untrennbar auch mit wirtschaftlichen Risiken verbunden sind. Diese Risiken sollen vermieden oder begrenzt werden, um wirtschaftlichen Schaden vom Konzern abzuwenden. Gleichzeitig können sich Chancen durch geänderte Rahmenbedingungen ergeben, die das Unternehmen zur Verbesserung seiner Wettbewerbsposition zu nutzen versucht. Unternehmerische Risiken werden nur dann bewusst eingegangen, wenn dadurch der Unternehmenswert gesteigert werden kann und ihre möglichen Auswirkungen beherrschbar bleiben. Das Risikomanagement ist deshalb integrierter Bestandteil der Unternehmensführung des Konzerns.

Die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG hat unternehmensübergreifend ein einheitliches Risikomanagementsystem eingerichtet, in welches sämtliche Tochtergesellschaften einbezogen sind. Es umfasst unter anderem regelmäßige Controlling- und Finanzberichte, deren Auswertungen und ein gesondertes Risikoberichterstattungssystem. Ziel des Risikoberichterstattungssystems ist die laufende Identifikation, Bewertung, Kommunikation und Steuerung von wesentlichen Risiken. Risiko ist definiert als mögliche negative Auswirkung auf das Unternehmensergebnis. Zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres bemisst sich das Risiko als Abweichung zum verabschiedeten Budget des folgenden Geschäftsjahres sowie der beiden Folgejahre. Das Risikoberichterstattungssystem wird regelmäßig fortgeschrieben, überprüft und angepasst und dadurch die notwendigen Informationen für die Konzernleitung zur rechtzeitigen Erkennung auch dezentraler Risiken sichergestellt.

Risiken mit einem bewerteten Schadenspotential (Eintrittswahrscheinlichkeit x Schadenshöhe) kleiner EUR 10,0 Mio. werden dabei als "gering" eingeordnet. Bei einem bewerteten Schadenspotential größer EUR 10,0 Mio. bis EUR 30,0 Mio. werden Risiken als "mittel" eingeordnet. Alle darüberhinausgehenden Risiken werden mit "hoch" bewertet. Die Unternehmensbereiche verwenden zur Klassifizierung des bewerteten Schadenspotentials teilweise abweichende Größenkriterien. Auf Gesamtkonzernebene erfolgt eine einheitliche Darstellung anhand der genannten Größenkriterien.

Der Konzern hat Risikogruppen definiert, von denen sieben zentral vorgegeben sind. Die weiteren Risikogruppen werden - entsprechend den Risiken aus der jeweiligen Geschäftstätigkeit - von den Unternehmensbereichen selbst definiert.

Das System fasst vierteljährlich mit Eintrittswahrscheinlichkeiten gewichtete Schadenshöhen in definierten Risikofeldern für einen Prognosezeitraum von drei Jahren zu einem Wert für das Risikokapital zusammen. Die Festlegung der Risikogrenzen des bewerteten Schadenspotential erfolgte im Verhältnis zum Eigenkapital. Zum 31. Dezember 2023 liegt das Risikokapital über die Unternehmensgruppe bei EUR 324,6 Mio. und beträgt somit 15,5% des Eigenkapitals. Die im Unternehmensbereich Getränke erfassten Risiken werden hierbei nicht der Beteiligungsquote entsprechend, sondern in voller Höhe berücksichtigt.

Das bewertete Schadenspotential, die damit einhergehende Klassifizierung der Risiken und Risikokapital basieren auf der Einschätzung zum Bilanzstichtag.

6.1 Konzernübergreifende Risiken und Chancen

Übersicht zentral vorgegebene Risiken	Bewertung
Gesamtwirtschaftliche Risiken	gering
Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten	gering
- Marktrisiken	gering
- Kreditrisiken	gering
- Liquiditätsrisiken	gering
Personalrisiken	gering
IT-Risiken	gering

Gesamtwirtschaftliche Risiken & Chancen

Der Konzern ist aufgrund der Art der Geschäftstätigkeit der einzelnen Unternehmensbereiche in unterschiedlichem Maße von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängig. Geopolitische Unsicherheiten und die Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung von Energie- und Rohstoffpreisen bergen Risiken für die Geschäftsentwicklung im Konzern. Auch mit vereinzelten Lieferengpässen muss weiterhin gerechnet werden. Zudem besteht das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale als Folge einer nachhaltig hohen Inflation. Aufgrund der unterschiedlichen Maßnahmenpakete seitens der Regierung wurde die Entwicklung eingebremst und vor allem im Energiemarkt zeichnet sich eine Entspannung ab. Konjunkturschwankungen beeinflussen zwar grundsätzlich die Ertragslage des Konzerns, allerdings sind aufgrund der diversifizierten Struktur nicht alle Unternehmensbereiche gleichzeitig und nicht in gleicher Intensität betroffen.

Im Unternehmensbereich Real Estate wird der Einfluss von Konjunkturschwankungen durch eine Portfolio-Diversifikation über Nutzungsarten sowie einen breiten Mietermix mitigiert. Im Unternehmensbereich Development erfolgt die Fokussierung der Geschäftstätigkeit auf das Wohnungsbauträgergeschäft. Im Unternehmensbereich Hotel werden Risiken aus Konjunkturschwankungen, auch hinsichtlich des nationalen bzw. internationalen Tourismusaufkommen, über eine Portfolio- bzw. Gäste-Diversifikation in die Bereiche Business und Leisure in unterschiedlichen Hotelkategorien reduziert. Im Unternehmensbereich Seafood ist die Abhängigkeit zwischen Erntevolumen, Nachfrage und damit einhergehenden Preisen am Markt ein wesentliches Kriterium für den Geschäftsverlauf. Über Produktdiversifikation und der Erschließung weiterer Absatzmärkte wird versucht Konjunkturrisiken zu reduzieren. Der Unternehmensbereich Getränke versucht den Einfluss von Konjunkturschwankungen über eine Diversifikation der Vertriebskanäle, Erschließung weiterer Auslandsmärkte und Produktinnovationen abzumildern.

6.2 Unternehmensbereichsspezifische Risiken und Chancen

6.2.1 Real Estate

Übersicht Risiken:	Bewertung
Finanzinstrumente und Risikomanagement	gering
Personalrisiken	gering
IT-Risiken	gering
Wertänderungsrisiko im Portfolio	hoch
Risiken aus der Instandhaltung und Mieterwechsel	gering
Risiken aus bestehenden Mietverträgen und Leerstand	mittel
Beschaffungsmarktrisiken	gering

Finanzinstrumente und Risikomanagement

Die zentrale Koordination und Steuerung des Finanzmanagements verfolgt das Ziel, die Finanzstruktur des Teilkonzerns Real Estate und der einzelnen Gesellschaften umfassend zu optimieren. Dazu zählen die Bereiche Unternehmensfinanzierung, das Management der Zins-, Währungs-, Liquiditäts- und Bonitätsrisiken sowie die Festlegung der Bankenpolitik und die Bankenbetreuung.

Der Teilkonzern unterliegt im Zuge der operativen Geschäftstätigkeit und im Finanzierungsbereich hinsichtlich seiner Finanzinstrumente verschiedenen Risiken. Hierunter fallen Marktrisiken (Preisrisiken) sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Verpflichtungen bezüglich des Tauschs bzw. der Übertragung finanzieller Vermögenswerte.

Originäre Finanzinstrumente sind auf der Aktivseite die flüssigen Mittel, Forderungen, Ausleihungen sowie Finanzanlagen. Auf der Passivseite sind den Finanzinstrumenten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zuzuordnen.

Die Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten werden insgesamt als gering eingestuft.

Marktrisiken betreffen im Konzern insbesondere Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken. Soweit für Verbindlichkeiten und Kredite variable Zinssätze vereinbart sind, besteht - neben der Chance auf eine Zinssatzverringerung - auch das Risiko steigender Zinsen und damit entsprechend höheren Zinsaufwendungen.

Änderungen des Marktzinses von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung sind nur dann ergebniswirksam, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Die Preisrisiken des Kreditportfolios werden mit Hilfe eines Risikomesssystems auf der Basis aktueller Zinssätze ermittelt.

Zur Risikobegrenzung dienen verschiedene Maßnahmen, wie die organisatorische Trennung von Handel, Abwicklung, Buchung und Kontrolle, sowie die laufende Berichterstattung über relevante Ergebnisse auf der Basis von Marktwerten und Zinsänderungsrisiken im Rahmen des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus werden Zinsänderungsrisiken durch den hauptsächlichen Abschluss von Festsatzkrediten, ein möglichst geglättetes Profil der Darlehensfälligkeiten sowie durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften teilweise begrenzt. Hierzu werden je nach Risikoeinschätzung auch ausgewählte derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt.

Insgesamt werden derivative Finanzinstrumente im Rahmen des Zins- und Wechselkursmanagements ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, nicht für Handels- oder für spekulative Zwecke. Zur Reduzierung des Kontrahentenausfallrisikos erfolgt ein Abschluss nur mit ausgewählten Banken. Die Wechselkursrisiken sind aufgrund der überwiegenden Geschäftstätigkeit im Euroraum nicht wesentlich.

Die Marktrisiken werden als gering eingestuft.

Kreditrisiken beziehen sich auf den möglichen Ausfall von Schuldnern und auf eventuelle Bonitätsverschlechterungen. Der Konzern begrenzt dieses Risiko, indem regelmäßig hohe Anforderungen an die finanzielle Solidität der Kontrahenten gestellt werden. Außenstände werden dezentral fortlaufend überwacht, möglichen Ausfallrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko bezieht sich auf Forderungen und Finanzanlagen und entspricht dem Bilanzansatz dieser Instrumente.

Die Kreditrisiken werden als gering eingestuft.

Neben der Finanzplanung mit mehrjährigem Planungshorizont, steuert der Teilkonzern über eine rollierende Liquiditätsplanung die laufende Abstimmung des Cash Flows mit den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen in der jeweiligen Periode. Außerdem wird im Rahmen eines vorsichtigen Liquiditätsmanagements dafür Sorge getragen, dass dem Teilkonzern ausreichend hohe verfügbare Liquiditätsspielräume zur Verfügung stehen, um auch außerplanmäßige Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können.

Grundsätzlich werden Finanzrisiken neben gezielten Einzelmaßnahmen im Rahmen der regelmäßigen gesonderten Risikoberichterstattung überwacht. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen schätzen wir die finanziellen Risiken trotz höherer Ausfallrisiken für Kredite und Forderungen bezüglich des bewerteten Schadenspotentials als gering ein.

Personalrisiken

Zur Vermeidung einer überdurchschnittlich hohen Fluktuationsrate bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. der Verlust von Schlüsselpositionen sind u.a. verschiedene Maßnahmen wie Talentförderung, Trainings- und Führungskräftenachwuchsprogramme implementiert, welche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Zusätzlich werden verschiedene freiwillige Leistungen gewährt. Darüber hinaus ermöglichen die Netzwerke innerhalb der Schörghuber Gruppe attraktive Entwicklungsmöglichkeiten.

Die Personalrisiken werden als gering eingestuft.

IT-Risiken

IT-Risiken entstehen insbesondere durch mögliche Ausfälle von Hard- und Software sowie durch das unbefugte Abgreifen und den missbräuchlichen Gebrauch von Unternehmensdaten. Um das Risiko von Ausfällen zu minimieren, werden Service Level Agreements mit IT-Dienstleistern abgeschlossen und Versicherungspolicen genutzt. Zusätzlich bestehen Risiken durch Cyberattacken und Virenangriffe. Diese werden durch verschiedene Maßnahmen wie Firewalls, Antivirensysteme, regelmäßige Sicherheitsupdates und Schulungen der Mitarbeiter reduziert.

Im Geschäftsjahr 2023 wurden wesentliche Teile der IT-Infrastruktur an einen externen Dienstleister ausgelagert. Dabei wurde die Sicherheitsarchitektur verbessert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Die Bestellung eines Chief Information Security Officers (CISO) sowie die Einrichtung eines Security Operations Centers (SOC) ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Sicherheitsrisiken und eine zeitnahe Reaktion auf potenzielle Vorfälle inklusive der Umsetzung erforderlicher Maßnahmen.

Die IT-Risiken innerhalb des Konzerns werden als gering eingestuft.

Wertänderungsrisiko im Portfolio

Der Wert der Immobilien wird im Wesentlichen durch die Parameter Mietzins, Marktmietentwicklung, Bewirtschaftungskosten, Leerstandsdauer und Diskontierungszins bestimmt. Die Veränderung von einem oder mehreren Parametern hat somit wesentlichen Einfluss auf die Bewertung des Portfolios. Zur Risikosenkung erfolgt eine Diversifikation im Portfolio über Nutzungsarten und Standorte, deren Mietentwicklungen vorzugsweise negativ korrelieren. Darüber hinaus werden regelmäßige Analysen der Marktentwicklungen durchgeführt.

Mittels des Value-at-Risk-Ansatzes wurde zum Jahresende bei einem 5%-Konfidenzniveau das Risikokapital errechnet. Insbesondere da sich im Vergleich zum Jahresbeginn die Schadenseintrittswahrscheinlichkeit vor dem Hintergrund der gestiegenen Volatilität an den Finanz- und Immobilienmärkten erhöht hat, hat sich das bewertete Risiko im Jahresverlauf deutlich auf EUR 129,0 Mio. erhöht.

Das Wertänderungsrisiko im Portfolio wird als hoch eingestuft.

Risiken aus der Instandhaltung und Mieterwechsel

Dieses Risiko umfasst sämtliche Risiken, die im Zusammenhang mit Instandhaltungsmaßnahmen und Mieterumbauten entstehen, insbesondere Risiken aus der Kostenüberschreitung, Vertragsrisiken aus vereinbarten Fertigstellungsterminen (Vertragsstrafen, Pönalen, Schadensersatz aus den Mietverträgen) sowie Qualitätsrisiken. Die Risikobegrenzung erfolgt über ein stringentes Projektmanagement der technischen Maßnahmen hinsichtlich Zeitplanung, Kosten- und Qualitätsmanagement sowie Lieferantenauswahl.

Die Risiken aus der Instandhaltung und Mieterwechsel werden als gering eingestuft.

Risiken aus bestehenden Mietverträgen und Leerstand

Dieses Risiko umfasst sämtliche negative Auswirkungen auf die geplanten Mieterlöse mit Bestandsmietern und bei Neuvermietungen. Dies kann insbesondere aus verfehlten, bedarfsgerechten Vermarktungskonzepten, Insolvenzen von Bestandsmietern und geringer Marktnachfrage resultieren. Leerstand in den Bestandsimmobilien über die in der Planung zu Grunde gelegten Leerstandsannahmen hinaus führt zu einer Reduzierung der Umsatzerlöse und zu einer Erhöhung der nicht umlegbaren Nebenkosten. Auch bestehen Risiken in einer Nichterfüllung vertraglicher Vereinbarungen und daraus resultierender geringerer Erlöse sowie etwaiger Prozesskosten hierfür.

Im Zuge der eingetrübten gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland hat sich die Anzahl an Unternehmensinsolvenzen erhöht und die Flächennachfrage reduziert.

Die Risiken aus bestehenden Mietverträgen und Leerstand werden als mittel eingestuft.

Beschaffungsmarktrisiken

Unter die Beschaffungsmarktrisiken fällt das Marktpreis- und das Lieferantenrisiko. Durch ein frühes Ausschreiben von Leistungen, insbesondere bei der Ausführung von A- und B-Gewerken, wird eine höhere Sicherheit bei der Abwicklung der Bauvorhaben gewährleistet. Des Weiteren werden Projekte früh am Markt bekannt gemacht und gute Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten, Großhandel und Herstellern gepflegt. Der Ausbau von Rahmenvertragspartnerschaften sorgt bei wiederkehrenden bzw. standardisierbaren Leistungen für zusätzliche Sicherheit in der Leistungserbringung. Schließlich wird durch regelmäßige Lieferantenbewertungen die Ausfallwahrscheinlichkeit von Lieferanten reduziert.

Die Beschaffungsmarktrisiken werden als gering eingestuft.

Chancen

Zukünftig bestehende Marktchancen im In- und Ausland werden ständig geprüft und gegebenenfalls mit Blick auf eine Portfolio-Optimierung ausgeschöpft. Risiken bestehen vor allem durch die steigenden Fremdfinanzierungskosten, die steigenden Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit im Immobilienbetrieb, die laufenden Projektentwicklungen und die Bestandsimmobilien am Ende Ihres Lebenszyklus. Bei der Bewertung der Bestandsimmobilien gehen wir über das gesamte Portfolio im Zuge der hohen Investitionen in das Portfolio im Basisszenario von einer stabilen Marktwertentwicklung im Sinne des Fair Values aus. Insbesondere aufgrund der Marktvolatilität und der angespannten geopolitischen Lage bestehen auch in diesem Bereich Risiken.

6.2.2 Development

Übersicht Risiken:	Bewertung
Finanzierungsrisiken	gering
IT-Risiken	gering
Beschaffungsmarktrisiken	gering
Risiken aus Projektentwicklung	hoch
Risiken aus Rechtsgeschäften und Steuern	gering
Personalrisiken	gering
Sonstige Risiken	gering

Finanzierungsrisiken

Ein klassisches Finanzierungsrisiko, wie das Währungsrisiko, ist derzeit vernachlässigbar, da die Gesellschaft lediglich über minimale Fremdwährungspositionen verfügt. Das Kontrahenten-Risiko ebenso, da die Kontrahenten, aktuell Banken, eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit besitzen.

Zur Ermittlung des Zinsrisiko nutzen wir einen Referenzzinssatz, der sich vom aus der MJP-vorgegebenen Zinssatz ableitet. Er beträgt 4,16% für die Folgejahre. Die jeweiligen Forwardsätze, also die Erwartungshaltung der Zinsentwicklung des Marktes, liegen unterhalb des Referenzzinssatzes, folglich ist die Wahrscheinlichkeit einer steigenden Zinskurve nicht gegeben.

Über eine rollierende Liquiditätsplanung erfolgt die laufende Abstimmung des Cash-Flows mit den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen in der jeweiligen Periode.

Die Finanzierungsrisiken werden insgesamt als gering eingestuft.

IT-Risiken

IT-Risiken entstehen insbesondere durch mögliche Ausfälle von Hard- und Software sowie durch das unbefugte Abgreifen und den missbräuchlichen Gebrauch von Unternehmensdaten. Um das Risiko von Ausfällen zu minimieren, werden Service Level Agreements mit IT-Dienstleistern abgeschlossen und Versicherungspolicen genutzt. Zusätzlich bestehen Risiken durch Cyberattacken und Virenangriffe. Diese werden durch verschiedene Maßnahmen wie Firewalls, Antivirensysteme, regelmäßige Sicherheitsupdates und Schulungen der Mitarbeiter reduziert.

Im vergangenen Geschäftsjahr wurden wesentliche Teile der IT-Infrastruktur an einen externen Dienstleister ausgelagert. Dabei wurde die Sicherheitsarchitektur verbessert und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Die Bestellung eines Chief Information Security Officers (CISO) sowie die Einrichtung eines Security Operations Centers (SOC) ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung von Sicherheitsrisiken und eine zeitnahe Reaktion auf potenzielle Vorfälle inklusive der Umsetzung erforderlicher Maßnahmen.

Die IT-Risiken werden als gering eingestuft.

Beschaffungsmarktrisiken

Unter die Beschaffungsmarktrisiken fällt das Marktpreis- und das Lieferantenrisiko. Durch ein frühes Ausschreiben von Leistungen, insbesondere bei der Ausführung von A- und B-Gewerken, wird eine höhere Sicherheit bei der Abwicklung der Bauvorhaben gewährleistet. Des Weiteren werden Projekte früh am Markt bekannt gemacht und gute Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten, Großhandel und Herstellern gepflegt. Der Ausbau von Rahmenvertragspartnerschaften sorgt bei wiederkehrenden bzw. standardisierbaren Leistungen für zusätzliche Sicherheit in der Leistungserbringung. Schließlich wird durch regelmäßige Lieferantenbewertungen die Ausfallwahrscheinlichkeit von Lieferanten reduziert.

Die Beschaffungsmarktrisiken werden als gering eingestuft.

Risiken aus der Projektentwicklung

Die Risiken umfassen sämtliche Kosten-, Erlös-, Termin- und Qualitätsrisiken, die vom Projektstart, der anschließenden Planungsphasen, der Ausschreibung und Vergabe über die Bauausführung bis zur Fertigstellung entstehen. Im Zuge der Störungen in den Lieferketten, durch das gestiegene Zinsniveau und durch die gestiegenen Beschaffungskosten sind diese Risiken angestiegen. Durch vorausschauende Vergaben werden Lieferengpässe abgesichert. Schließlich werden potenzielle Nachunternehmerausfälle durch eine gezielte, frühzeitige Ansprache von Stammlieferanten der Bayerischen Hausbau für Ersatzvornahmen vorbereitet.

Auf Grund der aktuellen Immobilienmarktentwicklungen ergibt sich bei den Joint-Venture-Projekten ein höheres Insolvenz-Ausfall-Risiko bei Joint Venture Partnern. Dem Risiko wird durch die Veränderung von Stimmrechtsregelungen zugunsten der BHGKG Rechnung getragen.

Die Risiken aus der Projektentwicklung werden als hoch eingestuft.

Rechtliche und Steuerliche Risiken

Die Einhaltung relevanter Rechtsnormen beim Abschluss von Rechtsgeschäften sowie die Beachtung der aktuellen Steuergesetzgebung sind Grundlage unseres Handels und Wirkens.

Die Risiken aus Rechtsgeschäften und Steuern werden als gering eingestuft.

Personalrisiken

Die Abteilungen sind sehr schlank aufgestellt und haben derzeit durch offene Positionen noch zusätzliche Arbeitsbelastungen. Die Nachbesetzung gestaltet sich auf Grund des Fachkräftemangels als schwierig und langwierig. Zur Vermeidung einer überdurchschnittlich hohen Fluktuationsrate bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. der Verlust von Schlüsselpositionen sind u.a. verschiedene Maßnahmen wie Talentförderung, Trainings- und Führungskräftenachwuchsprogramme implementiert, welche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Zusätzlich werden verschiedene freiwillige Leistungen gewährt. Die Unsicherheiten in der Belegschaft im Rahmen der Restrukturierung des Development konnten verringert werden.

Die Personalrisiken werden als gering eingestuft.

Sonstige Risiken

Im Wesentlichen sind hier die Nachhaltigkeitsrisiken (ESG-Risiken) zu nennen, welche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation des Unternehmens haben können. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements werden Maßnahmen und Vorgaben von ESG-Kriterien für jede Projektentwicklung in Form von Zertifizierungen, EU-Taxonomie, Energiestandard und Ökobilanzierung beachtet und umgesetzt.

Die sonstigen Risiken werden als gering eingestuft.

6.2.3 Getränke

Übersicht Risiken:	Bewertung
Absatz- und Marktrisiken	mittel
Produktions- und Logistikrisiken	mittel
Personalrisiken	gering
IT-Risiken	gering
Risiken aus Rechtsgeschäften und Steuern	gering
Finanzinstrumente und Risikomanagement	gering

Absatz- und Marktrisiken

Absatz- und Marktrisiken bestehen in Deutschland insbesondere in der zunehmenden Konzentration im Lebensmittel- und Getränkefachgroßhandel. Als Folge verstärkt sich die Forderung nach immer höheren Promotionsanteilen und somit der Druck auf die Gewinnmargen. Der Konzentrationsprozess erhöht auch das Risiko der Abhängigkeit von Großkunden. Regelmäßige Marktbeobachtungen tragen zur Risikominderung bei ebenso wie der Ausbau des Exportgeschäfts.

Produktions- und Logistikrisiken

Risiken bestehen insbesondere hinsichtlich der Qualität und Lieferfähigkeit von Rohstoffen, Verunreinigungen, Ausfällen in der Produktion und Kapazitätsengpässen. Qualitätsanforderungen an unsere Lieferanten und der Abschluss von längerfristigen Lieferverträgen begrenzen Beschaffungsrisiken. Dabei gewinnen auch Klima- und Umweltaspekte weiter an Bedeutung. Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Brauereien stellen sicher, dass eine Rückverfolgung von Produktionschargen durch interne Informationssysteme gewährleistet ist. Wichtiger Bestandteil zur Risikofrüherkennung im Produktionsbereich ist das zertifizierte Qualitätsmanagement im Konzern. Ausfälle in der Produktion bzw. Kapazitätsengpässe können zusätzlich durch den neuen Produktions- und Logistikstandort in Gotha mitigiert werden.

Personalrisiken

Zur Vermeidung einer überdurchschnittlich hohen Fluktuationsrate bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. des Verlusts von Schlüsselpositionen sind verschiedene Maßnahmen wie u. a. Talentförderung, Trainings- und Führungskräftenachwuchsprogramme implementiert, welche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten. Zusätzlich werden verschiedene freiwillige Leistungen gewährt.

IT-Risiken

IT-Risiken bestehen insbesondere hinsichtlich des Ausfalls von Hard- und Software sowie des illegalen Abgreifens von Unternehmensdaten und deren missbräuchlicher Verwendung durch Unbefugte. Die Begrenzung des Ausfallrisikos erfolgt über den Abschluss von Service Level Agreements mit IT-Dienstleistungsgesellschaften und Versicherungspolicen. Darüber hinaus bestehen Risiken aus Schäden durch Cyberattacken und Virenangriffe. Durch diverse IT-Infrastrukturmaßnahmen wie Firewalls und Antivirensysteme, regelmäßige Sicherheitsupdates bzw. Prüfungen und die regelmäßige Schulung von Mitarbeitern werden die IT-Risiken entsprechend gemindert.

Risiken aus Rechtsgeschäften und Steuern

Risiken bestehen im Wesentlichen hinsichtlich der Veränderungen des Gesetzesrahmens für die unternehmerischen Tätigkeiten, Rechtsstreitigkeiten und behördliche Verfahren. Eine kontinuierliche Beobachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Einrichtung einer Compliance-Abteilung und regelmäßige Prüfungen des internen Kontrollsystems tragen zur Risikobegrenzung bei. Darüber hinaus erfolgt sowohl über eine gezielte Produktstrategie (z. B. Angebot von alkoholfreien Produkten) als auch bezüglich der Marketingstrategie (z. B. Marketingaktivitäten außerhalb der klassischen Werbung) eine Diversifizierung der Risiken aus Rechtsgeschäften. Steuerliche Risiken bestehen insbesondere für auslaufende und ausstehende Betriebsprüfungen sowie aus Änderungen der Besteuerungsgrundlagen sowohl für Ertragsteuern als auch für Verbrauchsteuern. Der Einsatz ausgebildeter Steuerexperten, Fachspezialisten und das bestehende interne Kontrollsystem tragen zur Minderung steuerlicher Risiken bei.

Maßgeblich als Folge des anhaltenden Russland-Ukraine-Krieges sowie des Krieges in Nahost und der damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen werden die Absatz- und Marktrisiken und die Produktions- und Logistikrisiken als "mittel" eingestuft. Alle anderen vorgenannten Risiken werden aufgrund der Markt- und Produktpositionierung, der implementierten internen Prozesse und der diversen Kontrollmechanismen bezüglich der bewerteten Schadenspotentiale als "gering" eingestuft.

Finanzinstrumente und Risikomanagement

Die Finanzierung im Konzern erfolgt im Wesentlichen über Banken. Finanzierungsrisiken betreffen maßgeblich den Einsatz von Finanzinstrumenten, insbesondere Kredit- bzw. Ausfallrisiken und Liquiditätsrisiken auch in Verbindung mit der Verletzung von Verpflichtungen aus Kreditverträgen und Wechselkursrisiken. Kredit- bzw. Ausfallrisiken betreffen die Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse von Kreditnehmern und Kunden. Das Risiko wird begrenzt, indem Außenstände fortlaufend überwacht werden, um bei Bedarf umgehend Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Absatzfinanzierungen in der Gastronomie werden zusätzlich durch einen Vertragsüberwachungsprozess abgesichert. Möglichen Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Unter Liquiditätsrisiko im engeren Sinne wird das Risiko verstanden, dass dem Konzern nicht genügend Finanzierungsmittel zur Verfügung stehen oder diese nicht beschafft werden können, um sämtlichen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Zur Begrenzung des Liquiditätsrisikos erfolgt eine quartärliche Liquiditätsplanung (rollierende Planung über einen Zeitraum von zwölf Monaten), um den Bedarf an Liquidität frühestmöglich zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen. Darüber hinaus begrenzt die bestehende Finanzierungsstruktur mögliche Liquiditätsrisiken. Die Einhaltung von Verpflichtungen aus Kreditverträgen wird regelmäßig überwacht. Dadurch wird das Risiko von Liquiditätsengpässen durch die vorzeitige Rückzahlung von Bankkrediten als Folge der Verletzung von Verpflichtungen aus Kreditverträgen begrenzt. Im Fall von planmäßigen Rückführungen von Bankkrediten wird frühzeitig mit der entsprechenden Liquiditätssteuerung bzw. den Verhandlungen und Vertragsabstimmungen mit Kreditinstituten für etwaige Anschlussfinanzierungen begonnen.

Der Konzern ist basierend auf den operativen Geschäftsbeziehungen im Rahmen der Exporttätigkeiten Wechselkursrisiken ausgesetzt. Etwaige Risiken beziehen sich aktuell im Wesentlichen auf die Währungen US-Dollar (USD) und Chinesischer Renminbi (CNY). Zur Begrenzung von Wechselkursrisiken werden bei Bedarf Devisentermingeschäfte abgeschlossen.

Grundsätzlich werden Finanzrisiken neben gezielten Einzelmaßnahmen im Rahmen der regelmäßigen gesonderten Risikoberichterstattung überwacht. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen schätzen wir die finanziellen Risiken trotz höherer Ausfallrisiken für Kredite und Forderungen bezüglich des bewerteten Schadenspotentials als insgesamt "gering" ein.

Chancen

Chancen für den Unternehmensbereich Getränke bieten sich insbesondere in der Etablierung als der Premiumanbieter für alkoholhaltiges und alkoholfreies Bier im Inland sowie in der eigenständigen Entwicklung von Produktinnovationen. Insbesondere durch unser Neuprodukt "Paulaner Limo" sehen wir für das Jahr 2024 die Möglichkeit zur Erschließung eines neuen Wachstumssegmentes. Chancen werden ebenfalls im Ausland gesehen. Als Anbieter von Spezialitätenbier "made in Munich" bieten sich in ausgewählten Wachstumsmärkten weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Darüber hinaus bieten sich Chancen aus der laufenden Optimierung von Geschäftsprozessen im Bereich "Supply Chain", der IT-Systeme im Allgemeinen sowie in der Realisierung von Synergiepotentialen innerhalb des Paulaner-Konzerns. Die Optimierung und Vereinfachung von Prozessen und Systemen werden in unserem strategischen Projekt "Target Operating Model" zusammengefasst, welches das Ziel verfolgt unsere Systemlandschaften und Prozesse in den kommenden Jahren grundlegend zu modernisieren. Im Eigentum der Paulaner Brauerei Gruppe befinden sich außerdem nicht betriebsnotwendige unbebaute Grundstücke. Es besteht die Möglichkeit mittelfristig nicht unwesentliche stille Reserven zu realisieren.

6.2.4 Hotel

Übersicht Risiken:	Bewertung
Finanzinstrumente und Risikomanagement	gering
Risiko aus dem Abschluss von langfristigen Managementverträge	gering
Risiko dauerhafter Verluste	gering
Sonstige Leistungsrisiken	gering

Finanzinstrumente und Risikomanagement

Die zentrale Koordination und Steuerung des Finanzmanagements verfolgt das Ziel, die Finanzstruktur des AHSE-Konzerns stetig zu optimieren. Dazu zählen die Bereiche Unternehmensfinanzierung, das Management der Zins-, Währungs-, Liquiditäts- und Bonitätsrisiken sowie die Festlegung der Bankenpolitik und die Bankenbetreuung.

Der Konzern AHSE unterliegt im Zuge der operativen Geschäftstätigkeit und im Finanzierungsbereich hinsichtlich seiner Finanzinstrumente verschiedenen Risiken. Hierunter fallen Marktrisiken (Preisrisiken) sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Verpflichtungen bezüglich des Tauschs bzw. der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Originäre Finanzinstrumente sind auf der Aktivseite die flüssigen Mittel, Forderungen sowie Finanzanlagen. Auf der Passivseite sind den Finanzinstrumenten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zuzuordnen.

Marktrisiken betreffen im Konzern AHSE insbesondere Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken. Soweit für Verbindlichkeiten und Kredite variable Zinssätze vereinbart sind, besteht - neben der Chance auf eine Zinssatzverringerung - auch das Risiko steigender Zinsen und damit entsprechend höheren Zinsaufwendungen. Änderungen des Marktzinses von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung sind nur dann ergebniswirksam, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Die Preisrisiken des Kreditportfolios werden mit Hilfe eines Risikomesssystems auf der Basis aktueller Zinssätze ermittelt. Zur Risikobegrenzung dienen verschiedene Maßnahmen, wie die organisatorische Trennung von Handel, Abwicklung, Buchung und Kontrolle, sowie die laufende Berichterstattung über relevante Ergebnisse auf der Basis von Marktwerten und Zinsänderungsrisiken im Rahmen des Risikomanagementsystems.

Im Zusammenhang mit der internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit ergeben sich Leistungsbeziehungen und Zahlungsströme in fremder Währung. Daraus entsteht ein Verlustrisiko, weil Vermögenswerte in Fremdwährung bei sinkendem Wechselkurs an Wert verlieren bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten bei steigendem Wechselkurs teurer werden. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns in Ländern außerhalb des Euroraums ist auf wenige Länder begrenzt, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Devisenkursrisiko. Darüber hinaus wird das saldierte Währungsrisiko (Netto-Exposure) regelmäßig erfasst und bewertet. Ziel ist es, den Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben in der jeweiligen Fremdwährung und damit auch die Auswirkung einer Wechselkursänderung möglichst gering zu halten. Gegebenenfalls erfolgt eine Absicherung gegen Währungsrisiken mittels geeigneter derivativer Finanzinstrumente. Die Wechselkursrisiken sind aufgrund der überwiegenden Geschäftstätigkeit im Euroraum nicht wesentlich.

Kreditrisiken beziehen sich auf den möglichen Ausfall von Schuldnern und auf eventuelle Bonitätsverschlechterungen. Der Konzern begrenzt dieses Risiko, indem regelmäßig hohe Anforderungen an die finanzielle Solidität der Kontrahenten gestellt werden. Außenstände werden dezentral fortlaufend überwacht, möglichen Ausfallrisiken wird, durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen, Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko bezieht sich auf Forderungen und Finanzanlagen und entspricht dem Bilanzansatz dieser Instrumente. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die vorgenannten Risiken als "gering" eingeordnet.

Neben der Finanzplanung mit mehrjährigem Planungshorizont, steuert der Konzern über eine rollierende Liquiditätsplanung die laufende Abstimmung des Cashflows mit den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen in der jeweiligen Periode. Außerdem wird im Rahmen eines vorsichtigen Liquiditätsmanagements dafür Sorge getragen, dass dem Konzern ausreichend hohe freie Kreditrahmen zur Verfügung stehen, um auch außerplanmäßige Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die vorgenannten Risiken als "gering" eingeordnet.

Grundsätzlich werden Finanzrisiken neben gezielten Einzelmaßnahmen im Rahmen der regelmäßigen gesonderten Risikoberichterstattung überwacht. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die finanziellen Risiken bezüglich des bewerteten Schadenspotentials als insgesamt "gering" eingeordnet.

Risiko aus dem Abschluss von langfristigen Management- und Franchiseverträgen

Wettbewerbsvorteile der Gesellschaft resultieren aus dem Abschluss von langfristigen Managementverträgen mit Marriott International, Inc., und Rosewood Hotels and Resorts Netherlands B.V., zur Führung von drei Luxus-Hotels, welche von der AHSE bzw. Konzerngesellschaften betriebenen werden. Zur Begrenzung der Risiken auf die zukünftige Ertragsentwicklung durch die langfristige Bindung an Marriott International, Inc. und Rosewood Hotels and Resorts Netherlands B.V. erfolgt eine laufende Überwachung der "Performance" der Vertragspartner sowie der Einhaltung der Managementverträge. Darüber hinaus bestehen Wettbewerbsvorteile aus dem Abschluss langfristiger Franchiseverträge mit Marriott International, Inc, welche von der AHSE bzw. Konzerngesellschaften betrieben werden. Zur Begrenzung der Risiken auf die zukünftige Ertragsentwicklung erfolgt eine laufende Überwachung der Einhaltung der Franchiseverträge.

Risiko dauerhafter Verluste

Für die in der Gesellschaft betriebenen Hotels werden teilweise langfristige Pachtverträge abgeschlossen. Fehleinschätzungen bzgl. der Renditeerwartungen der Hotels bei Vertragsabschluss bergen das Risiko, überhöhte Pachten zu akzeptieren und in der Folge langfristig Verluste zu generieren. Zur Begrenzung dieses Risikos werden vor einer entsprechenden Investitionsentscheidung die Kalkulationen einer intensiven, mehrstufigen Prüfung unterzogen.

Sonstige Leistungsrisiken

Absatzrisiken bestehen neben der konjunkturellen Entwicklung im Wesentlichen aus der dauerhaften Abnahme von Geschäftsreisen, Hotelneueröffnungen im Wettbewerbsumfeld und Forderungsausfällen. Absatzrisiken werden über interne Richtlinien, Buchungsstatistiken einschließlich Prognoserechnungen, allgemeine Controlling Berichte sowie über das gesonderte Risikoberichterstattungssystem regelmäßig bewertet und überwacht.

Chancen

Chancen für den Unternehmensbereich Hotel liegen weiterhin in der Verfolgung der erarbeiteten langfristigen Unternehmensstrategie, welche in Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsrat und einem externen Partner im Jahr 2022 finalisiert wurde. Hierbei wurde eine robuste und nachhaltige Strategie erarbeitet, welche langfristig gewinnbringende Unternehmensziele sichert. Des Weiteren steht die Steigerung der Profitabilität der bestehenden Hotel- und Golfbetriebe im Fokus. Entscheidend wird hierbei die Sicherstellung einer optimalen Kostenstruktur in volatilen Märkten.

6.2.5 Seafood

UB Seafood	Bewertung
Finanzrisiken und Risikomanagement	mittel
Umweltkatastrophen	mittel
Sanitäre Risiken	gering
Absatz- und Marktrisiken	mittel
Produktionsrisiken	gering

Finanzinstrumente und Risikomanagement

Die zentrale Koordination und Steuerung des Finanzmanagements verfolgt das Ziel, die Finanzstruktur des Unternehmensbereichs Seafood stetig zu optimieren. Dazu zählen die Bereiche Unternehmensfinanzierung, das Management der Zins-, Währungs-, Liquiditäts- und Bonitätsrisiken sowie die Festlegung der Bankenpolitik und die Bankenbetreuung.

Der Unternehmensbereich Seafood unterliegt im Zuge der operativen Geschäftstätigkeit und im Finanzierungsbereich hinsichtlich seiner Finanzinstrumente verschiedenen Risiken. Hierunter fallen Marktrisiken (Preisrisiken) sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Verpflichtungen bezüglich des Tauschs bzw. der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Originäre Finanzinstrumente sind auf der Aktivseite die flüssigen Mittel, Forderungen sowie Finanzanlagen. Auf der Passivseite sind den Finanzinstrumenten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zuzuordnen.

Marktrisiken betreffen insbesondere Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken. Soweit für Verbindlichkeiten und Kredite variable Zinssätze vereinbart sind, besteht - neben der Chance auf eine Zinssatzverringerung - auch das Risiko steigender Zinsen und damit entsprechend höheren Zinsaufwendungen. Änderungen des Marktzinses von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung sind nur dann ergebniswirksam, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Die Preisrisiken des Kreditportfolios werden mit Hilfe eines Risikomesssystems auf der Basis aktueller Zinssätze ermittelt. Zur Risikobegrenzung dienen verschiedene Maßnahmen, wie die organisatorische Trennung von Handel, Abwicklung, Buchung und Kontrolle, sowie die laufende Berichterstattung über relevante Ergebnisse auf der Basis von Marktwerten und Zinsänderungsrisiken im Rahmen des Risikomanagementsystems.

Im Zusammenhang mit der internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit ergeben sich Leistungsbeziehungen und Zahlungsströme in fremder Währung. Daraus entsteht ein Verlustrisiko, weil Vermögenswerte in Fremdwährung bei sinkendem Wechselkurs an Wert verlieren bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten bei steigendem Wechselkurs teurer werden. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns in Ländern außerhalb des Euroraums ist auf wenige Länder begrenzt, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Devisenkursrisiko. Darüber hinaus wird das saldierte Währungsrisiko (Netto-Exposure) regelmäßig erfasst und bewertet. Ziel ist es, den Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben in der jeweiligen Fremdwährung und damit auch die Auswirkung einer Wechselkursänderung möglichst gering zu halten. Gegebenenfalls erfolgt eine Absicherung gegen Währungsrisiken mittels geeigneter derivativer Finanzinstrumente. Die Wechselkursrisiken sind aufgrund der überwiegenden Geschäftstätigkeit im Euroraum nicht wesentlich.

Kreditrisiken beziehen sich auf den möglichen Ausfall von Schuldnern und auf eventuelle Bonitätsverschlechterungen. Der Konzern begrenzt dieses Risiko, indem regelmäßig hohe Anforderungen an die finanzielle Solidität der Kontrahenten gestellt werden. Außenstände werden dezentral fortlaufend überwacht, möglichen Ausfallrisiken wird, durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen, Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko bezieht sich auf Forderungen und Finanzanlagen und entspricht dem Bilanzansatz dieser Instrumente. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die vorgenannten Risiken als "gering" eingeordnet.

Neben der Finanzplanung mit mehrjährigem Planungshorizont, steuert der Konzern über eine rollierende Liquiditätsplanung die laufende Abstimmung des Cashflows mit den entsprechenden Zahlungsverpflichtungen in der jeweiligen Periode. Außerdem wird im Rahmen eines vorsichtigen Liquiditätsmanagements dafür Sorge getragen, dass dem Konzern ausreichend hohe freie Kreditrahmen zur Verfügung stehen, um auch außerplanmäßige Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die vorgenannten Risiken als "gering" eingeordnet.

Grundsätzlich werden Finanzrisiken neben gezielten Einzelmaßnahmen im Rahmen der regelmäßigen gesonderten Risikoberichterstattung überwacht. Aufgrund der implementierten Kontrollmechanismen werden die finanziellen Risiken bezüglich des bewerteten Schadenspotentials als insgesamt "gering" eingeordnet.

Umweltkatastrophen

Im Unternehmensbereich Seafood besteht das Risiko von Umweltkatastrophen wie Algenblüte, Stürme, Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüche, Schlammlawinen etc. für die Biomasse (lebende Fische im Wasser). Das Eintreten einer Naturkatastrophe dieser Art hat - je nach Umfang - Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmensbereiches. Durch die Diversifikation der Lage der Aufzuchtstationen und die Eintrittswahrscheinlichkeit der beschriebenen Katastrophen wird dieses Risiko abgemildert.

Sanitäre Risiken

Krankheiten und Parasiten sind eine eminente Herausforderung für Aquakulturen und somit für den Unternehmensbereich Seafood. Mit Investitionen in die Forschung, Prozessverbesserungen, einer ständigen Überwachung der Biomasse sowie durch die Strategie einer geringen Besatzdichte wird versucht, diese Risiken zu minimieren und entgegenzuwirken.

Absatz- und Marktrisiken

Absatz- und Marktrisiken bestehen im Unternehmensbereich Seafood im Wesentlichen in der Abhängigkeit von der weltweiten Absatzpreisentwicklung für die beiden Spezies Salar und Coho. Die Prüfung einer vertikalen Integration von Handelsstufen und eine Stärkung des Direktabsatzes tragen ebenso wie eine Diversifikation von Absatzmärkten und die Einführung weiterer bestehender Produkte auf bereits erschlossenen Märkten zur Risikominderung bei.

Produktionsrisiken

Risiken bestehen insbesondere durch die Nutzung von exponierten Salzwasserstandorten, die Umwelteinflüssen ausgesetzt sind. Äußere Einflüsse, die nicht vollumfänglich antizipiert werden können, stellen ein Schadens- und Ausfallrisiko mit negativen Folgen für die Zuchtanlagen und die Biomasse dar. Die Nutzung erfolgt nach intensiver Prüfung des Standorts und einer den widrigen Bedingungen angemessen Konzeptionierung der Anlagen sowie dem Einsatz von zertifizierten und langlebigen Anlagebestandteilen. Wichtige Maßnahmen zur Risikominderung sind außerdem die laufende Überwachung, Instandhaltung und Instandsetzung der Salzwasseranlagen. Die Süßwasseraufzucht erfolgt teilweise durch externe Dritte, was zu einer Abhängigkeit von diesen Partnern führt. Investitionen in eigene Aufzuchtkapazitäten können dieses Risiko mittelfristig verringern. Die Kapazität der Fischverarbeitungsanlage hängt in hohem Maß von der Verfügbarkeit von geschultem Personal ab. Dem Risiko, dass sich Personalengpässe, die sich infolge der hohen Beschäftigungsrate vor Ort ergeben können, negativ auf die Verarbeitungsmenge auswirken, wird durch eine gesteigerte Automatisierung der Verarbeitungsprozesse entgegengewirkt.

Chancen

Chancen für den Unternehmensbereich Seafood bieten sich insbesondere in der Diversifikation in ausgewählte Absatzmärkte sowie in der weiteren Etablierung von Marken für den Handel sowie den Endkunden. Durch eine breitere Produktpalette basierend auf den beiden Spezies sowie einem stetig ansteigen Anteil von unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zertifizierten Produkten bieten sich weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Des Weiteren ergeben sich Chancen aus der kontinuierlichen Optimierung betrieblicher Prozesse entlang der Wertschöpfungskette, beispielsweise aus einer weiteren Verbesserung der Futterverwertung oder einer fortwährenden Digitalisierung von Produktions-, Logistik- und administrativen Prozessen. Die Investition in sog. Kreislaufanlagen für die Aufzucht im Süßwasser kann zu besser vorhersehbaren und standardisierten Aufzuchtergebnissen führen und die Abhängigkeit von Dritten verringern. Weitere Chancen bietet das umfängliche Profitabilitätssteigerungsprogramms des Unternehmensbereichs Seafood. Dieses Programm adressiert verschiedene Teile der Wertschöpfungskette und befindet sich aktuell in der Umsetzung. Dieses stellt die Weichen für eine nachhaltige und langfristige Profitabilitätssteigerung.

7 Prognose

Die Bundesregierung erwartet für Deutschland für das Jahr 2024 nur ein geringes Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 0,2%. Positive Wachstumsimpulse werden im privaten Konsum gesehen, da der inflationsbedingte Kaufkraftverlust abnimmt und die Beschäftigungssituation robust ist. Bei den Bauinvestitionen wird mit einem Rückgang gerechnet. ⁵¹

Der Sachverständigenrat rechnet für das Jahr 2024 mit einer leicht rückläufigen Arbeitslosenquote von 5,5%. ⁵² Die Zahl der offenen Stellen ist hoch und der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung für Unternehmen. ⁵³

Die Deutsche Bundesbank erwartet, dass sich die Inflationsrate im Jahr 2024 deutlich reduzieren und bei 2,7% liegen wird. Die Entwicklung wird als Ergebnis der geldpolitischen Straffung gesehen. ⁵⁴

Die Bundesregierung rechnet mit einem globalen Wachstum von 3,0% im Jahr 2024. Für den Welthandel wird für das Jahr 2024 mit einer Zuwachsrate von ebenfalls 3,0% gerechnet. ⁵⁵ In der EU dürfte die wirtschaftliche Aktivität im Jahr 2024 allmählich wieder Fahrt aufnehmen, für die USA und China wird mit einer Abschwächung der Konjunktur gerechnet. ⁵⁶

Für die jeweiligen Unternehmensbereiche werden folgende Einschätzungen zur Entwicklung der Geschäftstätigkeit zu Grunde gelegt:

Real Estate

Der deutsche Bürovermietungsmarkt steht vor einem herausfordernden ersten Jahreshälfte 2024. Für die zweite Jahreshälfte ist im zyklische leicht nachlaufende Bürovermietungsmarkt von positiven Nachfrageimpulsen im Zuge der konjunkturellen Festigung auszugehen. ⁵⁷ Aufgrund der Premiumnachfrage werden in den Top-7 von steigenden Spitzenmieten für Büroimmobilien prognostiziert. Mittel- bis langfristig ist von einem geringeren Büroflächenbedarf im Zuge der Ausweitung von "New Work" und dem sinkenden Arbeitskräftepotenzial durch die demographische Alterung auszugehen. Kompensierend wird der dauerhafte Entzug von nicht vermietbaren Flächen aus dem Markt wirken. ⁵⁸

Der Einzelhandel hat insbesondere in den Top-7 Städten trotz der Belastungen der Konsumenten im Zuge der hohen Inflation der vergangenen Jahre eine gute Perspektive, wenn auch von einem geringeren Verkaufsflächenbedarf im Zuge der geringeren Kaufkraft auszugehen ist. Die Besuchsfrequenz in den Innenstädten ist wieder auf einem vor Covid-19 Niveau angekommen. Bei den Spitzenmieten hat sich in 2023 eine Bodenbildung ergeben, auch wenn leicht sinkende Mieten nicht ausgeschlossen werden können. Die Attraktivität von Innenstädten ist seitens Politik und Gesellschaft stärker in den Fokus der Betrachtung getreten. Die anstehenden Initiativen und entsprechende Investitionen würden ohne die vorherrschenden hohe Bau- und Finanzierungkosten jedoch noch mehr Wirkung entfalten. ⁵⁹

Die Märkte werden sich in 2024 weiter mit einem herausfordernden Umfeld konfrontiert sehen. Die deutsche Wirtschaft wird vermutlich nur langsam Fahrt aufnehmen, was erst mit deutlicher Verzögerung auf den Nutzermärkten positiv spürbar werden dürfte. Es mehren sich die Signale der Notenbanken das der Zinsgipfel erreicht wurde und die Zinsen moderat herabgesetzt werden. ⁶⁰

Die Aussichten am Wohnungsmarkt bewegen sich im Spannungsfeld stark belasteter privater Haushalte durch die hohe Inflation inklusive der gestiegenen Mietkosten sowie einem niedrigeres Wohnungsangebot durch den verminderten Neubau und die Zuwanderung. In 2024 steigen die Mieten in den deutschen Metropolen wohl weiter. Es wird mit einem Zuwachs der Erstbezugsmieten im Bereich von etwa 6% bis Ende 2024 gerechnet. ⁶¹

Wesentliche Projektentwicklungen im Bestand werden in 2024 in den Objekten Huthmacher Haus, THE m.pire und Schwanthalerstraße 111a, 113-115 durchgeführt, so dass die Bayerische Hausbau weiter substanziell in ihr Bestandsportfolio investiert. Mit diesen Projektentwicklungen werden Objekte erneuert oder qualitativ aufgewertet. Zum Jahreswechsel 2024/2025 sollen das Huthmacher Haus am Hardenbergplatz in Berlin sowie die Schwanthalerstraße 111a, 113-115 fertig gestellt werden. 2025 folgt das Objekt THE m.pire. Im Zuge dieser und der in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 fertig gestellten Projektentwicklungen im Bestand steigen die Ganzjahresmieterlöse von 2023 bis 2028 um rd. EUR 55 Mio. an.

Durch die in 2023 an die Mieter übergebenen Flächen und unterjährig beginnenden Mietverträge werden in den Projektentwicklungen im Bestand für 2024 um rund EUR 20 Mio. höhere Mieterlöse im Vergleich zu 2023 erwartet. Im Bestandsbereich wird in 2024 insgesamt mit einem deutlich wachsenden EBIT gerechnet. In den darauffolgenden Jahren wird aufgrund der weiter ansteigenden Mieterlöse mit steigenden Umsätzen und operativen Ergebnissen kalkuliert.

Insgesamt plant der Unternehmensbereich Real Estate für das Geschäftsjahr 2024 Umsatzerlöse, operatives Ergebnis und Periodenergebnis auf zu 2023 jeweils deutlich höherem Niveau.

Development

Das abgelaufene Jahr 2023 war für die gesamte Immobilienwirtschaft ein schwieriges Jahr, geprägt von hohen Zinssätzen, gestiegenen Baukosten und geopolitischen Konflikten. Für das Folgejahr geht die Bayerische Hausbau Development von einer zumindest stabil bleibenden Konjunktur aber einem weiterhin noch zurückhaltenden Marktumfeld aus.

Im Projekt "Am Nockherberg Nord" waren zum Jahresende 2023 bis auf fünf Einheiten alle Wohnungen beurkundet. Die stagnierenden Verkaufsaktivitäten zeigen, dass möglicherweise Preiszugeständnisse für den Verkauf dieser letzten Einheiten erforderlich werden können. Trotz eines vermutlich weiterhin geringen Angebots an Neubauwohnungen ist im Geschäftsfeld Development ein Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt erkennbar.

Für das Jahr 2024 rechnet die BHGKG aktuell mit Umsätzen aus der Übergabe von drei Kindertagesstätten an die Landeshauptstadt München in ihrem Nockherberg Areal. Insgesamt liegen die Umsatzerlöse für 2024 leicht unter Vorjahresniveau.

Für die kommenden Jahre plant die BHGKG steigende Umsätze und damit Ergebnisrealisierungen insbesondere aus der Realisierung der Projekte Freisinger Landstraße und Lerchenauer Feld sowie aus Verkäufen von entwickelten Grundstücken. Beeinflusst werden diese durch unterschiedliche Faktoren. In der Baurechtschaffung sind u.a. in Bezug auf Flächenverfügbarkeit nachhaltige und damit kostenintensivere Entwicklungen nicht zu vernachlässigen. In der Realisierungsphase bestehen Risiken in den gestiegenen Projektfinanzierungskosten sowie in Vertriebsrisiken vor dem Hintergrund der gestiegenen Finanzierungskosten auf Kundenseite.

Mit Blick auf die nächsten Jahre wird die Refinanzierungsthematik ein wesentlicher Aspekt im Ankauf und der Entwicklung von Grundstücken werden.

Für 2024 rechnet der Unternehmensbereich Development mit einem gegenüber 2023 deutlich verbesserten operativen Ergebnis sowie Jahresergebnis.

Getränke

Es wird erwartet, dass das Jahr 2024 wesentlich von den wirtschaftlichen Folgen der aktuellen Krisen, wie dem Russland-Ukraine-Krieg und dem Nahost-Krieg, sowie der laufenden Krisenbewältigung nach den Pandemiejahren (u. a. staatlicher Maßnahmen wie die Rücknahme der Steuererleichterungen in der Gastronomie) geprägt ist. Durch aktive Einkaufsstrategien und Kostenmanagement-Programme werden wichtige Rohstoffe und Verpackungsmaterialien frühzeitig gesichert und preislich gebunden, um den negativen wirtschaftlichen Folgen entgegenzuwirken. Allerdings haben uns die letzten Jahre auch gezeigt, dass ein hohes Maß an Flexibilität nötig ist, um angemessen auf neue Krisen oder Krisenfolgen reagieren zu können. Hierfür ist eine regelmäßige Beobachtung unseres wirtschaftlichen, politischen und operativen Umfeldes und eine Evaluierung der Auswirkungen auf unser Unternehmen unabdingbar. Über diverse Management-Tools und Management-Programme (u. a. dem Cost & Value-Programm) sind wir darauf vorbereitet, auch im Geschäftsjahr 2024 weiterhin schnell und gezielt agieren und auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren zu können.

Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet die Geschäftsführung trotz eines stabilen bis leicht sinkenden deutschen Biermarktes leichte Absatzzuwächse im unteren einstelligen Prozentbereich. Dieses Wachstum soll insbesondere durch internationales Wachstum sowie deutliche Absatzsteigerungen im Bereich der alkoholfreien Getränke, insbesondere durch Spezi und angrenzende Neuprodukte, ermöglicht werden. Aufgrund vorgenannter Absatzsteigerungen, kombiniert mit Preisanpassungen am Markt, erwarten wir Umsatzsteigerungen auf Konzernebene im mittleren einstelligen Prozentbereich und auf Einzelabschlussebene im oberen einstelligen Prozentbereich. Der Marktanteil des Konzerns für den Bereich Handel bezogen auf den Gesamtmarkt Deutschland bzw. auf den Kernmarkt Bayern und Baden-Württemberg sowie der Marktanteil der Einzelgesellschaft für den Bereich Handel bezogen auf den Gesamtmarkt Deutschland wird voraussichtlich basierend auf vorgenannter Entwicklung leicht über dem Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres liegen. In Bezug auf das EBIT des Konzerns (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) wird basierend auf der Umsatzsteigerung kombiniert mit weiterhin erhöhtem Kostendruck (beispielsweise durch Erhöhung der Tariflöhne) mit einem stabilen operativen Ergebnis zwischen EUR 45,0 Mio. bis EUR 50,0 Mio. gerechnet. Bezüglich des Jahresergebnisses der Einzelgesellschaft wird mit einem Jahresüberschuss zwischen EUR 5,0 Mio. bis EUR 10,0 Mio. gerechnet. Bezüglich des Free Cashflows des Konzernabschlusses planen wir, ein Niveau von ca. EUR 40,0 Mio. bis EUR 45,0 Mio. zu erreichen.

Hotel

Nach Einschätzung der Geschäftsleitung wird sich der Hotelmarkt in Deutschland nach dem Pandemiegeschehen weiter stabilisieren, aber in kleineren Schritten, als in den zwei Vorjahren nach der Corona-Pandemie beobachtet. Die Performance wird insbesondere durch Großveranstaltungen wie die Fußball-Europameisterschaft und Konzerte sowie die weitere Zunahme des Geschäfts- und Messetourismus positiv beeinflusst. Ähnlich hohe Ratensteigerungen wie in den vergangenen Jahren werden dagegen, aller Voraussicht nach, nicht durchgesetzt werden können. Generell bleibt dies, auch nach der sprunghaften Erholung, die größte Herausforderung, da die Ratensteigerung nach der Corona-Pandemie weiterhin deutlich hinter dem europäischen Gesamtmarkt zurückliegt. ⁶² Bereits in den vergangenen Jahren haben die Hotelbetreiber starke Kostensteigerungen erfahren. Dieser Faktor wird auch im kommenden Jahr entscheidend sein. Neben teils stark gestiegenen Mieten, aufgrund von Indexanpassungen, beeinflussen vor allem weiter steigende Personalkosten sowie die Rücknahme der Mehrwertsteuervergünstigung die Marge negativ. ⁶³ Als zusätzlicher Treiber hingegen könnte die Rückkehr starker Märkte, wie beispielsweise China, greifen. Neben Ferien- und Stadthotels stehen unverändert "Serviced-Apartments" im Fokus, insbesondere in innerstädtischen Lagen und Märkten, welche von einem knappen Wohnungsangebot geprägt sind. Nichtsdestotrotz wird der Aufschwung von der weiterhin angespannten wirtschaftlichen und politischen Lage gebremst, da die zuletzt stark gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise sowie die steigenden Personalkosten die Erwartungen dämpfen. Eine neue Herausforderung stellen die unkalkulierbaren Streiks, vor allem im Flug- und Bahnverkehr dar, da kurzfristig geplante Streiks der Gewerkschaften zu Stornierungen führen und damit langfristig zu großen Planungsunsicherheiten bei in- und ausländischen Kunden und Partnern. Aufgrund der Vorgaben und Kriterien in Bezug auf ESG, werden nachhaltige Konzepte und Hotelbetriebe an Bedeutung gewinnen und im Zuge steigender Energiepreise noch interessanter werden.

Die Entwicklung Mallorcas hin zum Qualitätstourismus wird sich nach Auffassung der Geschäftsleitung unverändert fortsetzen. Des Weiteren entwickelt sich Mallorca mehr und mehr zu einer ernstzunehmenden Ganzjahresdestination, was durch eine Angebotsoffensive und verlängerte Hotelbetriebszeiten gefördert wird. Gerade diese Tendenz gilt es mit den Hotels der AHSE durch ein beständig attraktives Golf- und Wellnessangebot aufzugreifen. Darüber hinaus wird durch den mallorquinischen Tourismusverband bereits aktuell ein sehr hoher Buchungsstand für das Jahr 2024 bestätigt, was einen zusätzlichen Spielraum für Ratensteigerungen ermöglicht. ⁶⁴

Für das Geschäftsjahr 2024 wird im Zuge der neuen Hoteleröffnungen, die volle Zimmerkapazität nach Renovierungen und einer weiteren Steigerung der Zimmerdurchschnittsrate ein Umsatzwachstum von rund. EUR +80 Mio. im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 angestrebt. Das EBIT wird sich in Abhängigkeit der Umsatzerlöse deutlich verbessern und ein ausgeglichenes Konzernergebnis erwartet. Ein wesentlicher Faktor ist das Eigenmanagement in der neuen Franchisestruktur, mit einem hohen Fokus auf Wachstum und Optimierung der Bestandhotels.

Seafood

Der Unternehmensbereich Seafood wird mittelfristig den Wachstumskurs wie geplant fortsetzen. Im Fokus wird dabei die nachhaltige Verbesserung der Profitabilität stehen. Als Folge schwieriger Umweltbedingungen im ersten Quartal wird für das Geschäftsjahr 2024 jedoch mit einem Umsatzrückgang in Höhe von ca. -5% bis -8 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2023 gerechnet. Negative Produktmixeffekte als Folge schwieriger Hygienebedingungen und Volumenverluste als Folge herausfordernder Umweltbedingungen belasten das Ergebnis 2024 zusätzlich. Es wird daher ein Rückgang des EBIT und des Jahresergebnis - überproportional zur Umsatzentwicklung - erwartet.

Mit einer Ausschüttung von Dividenden durch Tochtergesellschaften ist mittelfristig zu rechnen.

Konzern der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG

Auf Basis der gesamtwirtschaftlichen Einschätzung, der konjunkturellen Entwicklung im nationalen und internationalen Bereich sowie der Einschätzung der Unternehmensbereiche für ihr jeweiliges Geschäftsumfeld sieht die Budgetplanung für das Jahr 2024 einen konsolidierten Umsatz - ohne den Unternehmensbereich Getränke - in der Größenordnung von EUR 870 Mio. bis EUR 920 Mio. vor. Aus diesen Umsatzerlösen soll ein konsolidiertes EBIT in Höhe von EUR 170 Mio. bis EUR 190 Mio. ohne Berücksichtigung der nach IAS 40 bewerteten Bestandsimmobilien erwirtschaftet werden. Zusammenfassend erwarten wir für das Geschäftsjahr 2024 ein Ergebnis in mittlerer zweistelliger, positiver Millionenhöhe. Entsprechend der Konzernvorgaben wird die Eigenkapitalquote - wie auch in den Vorjahren - bei über 40% liegen.

Bei einem längeren Anhalten oder einer Verschärfung der aktuellen Krisensituation in den kommenden Monaten sind Änderungen bzw. negative Auswirkungen auf die prognostizierten Finanzkennzahlen oder Belastungen für die einzelnen Unternehmensbereiche und damit für den Gesamtkonzern möglich.

⁵¹ Jahreswirtschaftsbericht 2024 des BMWK, S. 20f
⁵² Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2023/24, S. 58
⁵³ Jahreswirtschaftsbericht 2024 des BMWK, S. 164
⁵⁴ Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Dezember 2023, S. 15
⁵⁵ Jahreswirtschaftsbericht 2024 des BMWK, S. 161
⁵⁶ Jahreswirtschaftsbericht 2024 des BMWK, S. 160
⁵⁷ Vgl. BNP Paribas Real Estate - Büromarkt Deutschland Q4 2023, S. 2
⁵⁸ Vgl. DZ Hyp - Immobilienmarkt Deutschland 2023/2024, S. 32
⁵⁹ Vgl. DZ Hyp - Immobilienmarkt Deutschland 2023/2024, S. 21
⁶⁰ Vgl. BNP Paribas Real Estate - Investmentmarkt Deutschland Q4 2023, S. 2
⁶¹ Vgl. DZ Hyp - Immobilienmarkt Deutschland 2023/2024, S. 5 und 49
⁶² STR Global Limited, Europe, December 2023, S.19
⁶³ CBRE Hotel Germany Real Estate Market Outlook 2024, S.1
⁶⁴ Mallorca Zeitung, 06.02.2024

München, den 23. April 2024

Die persönlich haftende Gesellschafterin
Josef Schörghuber Stiftung, München

Nico Nusmeier

Alexandra Schörghuber

Florian Schörghuber

Stefan Fischbach

Konzernabschluss nach International Financial Reporting Standards zum 31. Dezember 2023

Inhaltsverzeichnis zum Konzernabschluss 31.12.2023

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND SONSTIGES ERGEBNIS

KONZERN-BILANZ

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis

TEUR	Anhang	2023	2022
Umsatzerlöse	II.A.1	765.395	721.136
Umsatzkosten	II.A.2	-573.727	-604.577
Bruttoergebnis		191.668	116.559
Vertriebskosten	II.A.3	-36.553	-29.280
Verwaltungskosten	II.A.4	-84.067	-61.175
Sonstige betriebliche Erträge	II.A.5	9.002	53.272
Sonstige betriebliche Aufwendungen	II.A.6	-225.657	-8.908
Ergebnis aus At Equity bewerteten Anteilen	II.A.7	25.619	28.158
Operatives Ergebnis		-119.988	98.626
Übrige Finanzerträge		29.447	4.546
Übrige Finanzaufwendungen		-61.363	-43.938
Finanzergebnis	II.A.8	-31.916	-39.392
Ergebnis vor Steuern		-151.904	59.234
Ertragsteuern	II.A.9	43.203	-10.893
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten nach Steuern		-108.701	48.341
Ergebnis		-108.701	48.341
Zuordnung Ergebnis
nicht beherrschende Gesellschafter	II.A.10	-2	29
Gesellschafter des Mutterunternehmens		-108.699	48.312

TEUR	Anhang	2023	2022
Ergebnis		-108.701	48.341
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste		1.952	8.580
aus leistungsorientierten Pensionsplänen
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete latente Steuern		-600	-936
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen		1.449	4.279
Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlust-		2.801	11.923
rechnung umgegliedert werden können
Kursdifferenzen aus der Umrechnung		-6.543	10.637
ausländischer Geschäftsbetriebe
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen		-125	-231
Absicherung von Zahlungsströmen - wirksamer		-2.613	31.889
Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts
Absicherung von Zahlungsströmen - Umgliederung		531	1.304
in den Gewinn oder Verlust
Direkt mit dem Eigenkapital verrechnete		288	-3.428
latente Steuern
Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung		-8.462	40.171
umgegliedert werden können
Sonstiges Ergebnis		-5.661	52.094
Gesamtergebnis		-114.362	100.435
Zuordnung Gesamtergebnis
Nicht beherrschende Gesellschafter	II.A.10	-2	29
Gesellschafter des Mutterunternehmens		-114.360	100.406

Konzern-Bilanz

AKTIVA

in TEUR	Anhang	31.12.2023	31.12.2022
Immaterielle Vermögenswerte	II.B.1	19.372	22.234
Sachanlagen	II.B.2	690.877	609.193
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien	II.B.3	3.007.887	3.150.982
Nutzungsrechte	II.B.4	110.416	103.111
At equity bewertete Anteile	II.B.5	288.787	293.613
Übrige Finanzanlagen	II.B.6	7.098	39.090
Aktive latente Steuern	II.B.7	24.223	28.438
Biological Assets	II.B.8	17.662	18.377
Sonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte	II.B.11	32.311	29.049
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		4.198.633	4.294.087
Vorräte	II.B.8	334.493	235.213
Biological Assets	II.B.8	54.063	66.744
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	II.B.9	44.150	42.392
Steuererstattungsansprüche	II.B.10	9.815	10.740
Sonstige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte	II.B.11	45.869	56.564
Zahlungsmittel	II.B.12	272.425	164.683
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		760.815	576.336
		4.959.448	4.870.423
PASSIVA
in TEUR	Anhang	31.12.2023	31.12.2022
Kommanditkapital		92.033	92.033
Rücklagen		1.998.861	2.143.626
Nicht beherrschende Gesellschafter		559	183
EIGENKAPITAL	II.C.1	2.091.453	2.235.842
Langfristige Finanzschulden	II.C.4	1.612.113	1.326.125
Passive latente Steuern	II.C.2	270.747	338.422
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	II.B.4	97.614	104.527
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	II.C.7	13.895	4.479
Rückstellungen für Pensionen	II.C.3	36.394	40.016
Sonstige langfristige Rückstellungen	II.C.8	12.154	13.518
Langfristige Schulden		2.042.917	1.827.087
Kurzfristige Finanzschulden	II.C.4	325.221	361.133
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	II.C.5	62.114	24.958
Ertragsteuerverpflichtungen	II.C.6	7.185	4.997
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	II.B.4	25.651	14.037
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	II.C.7	305.865	315.636
Sonstige kurzfristige Rückstellungen	II.C.8	99.042	86.733
Kurzfristige Schulden		825.078	807.494
FREMDKAPITAL		2.867.995	2.634.581
		4.959.448	4.870.423

Konzern-Kapitalflussrechnung

TEUR	2023	2022
Gesamtgewinn	-108.701	48.341
Erfolgswirksam erfasster Ertragsteueraufwand	-43.202	10.893
Netto-Finanzierungsaufwendungen	45.133	28.436
Abschreibungen / Zuschreibungen in Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien	242.560	12.892
Veränderung der langfristigen Rückstellungen	-4.268	-2.685
Ein-/Auszahlungen at Equity Beteiligungen	22.856	-63.851
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	-20.184	-29.367
Gewinne / Verluste aus Anlagenabgängen	948	1.299
Veränderung des Nettoumlaufvermögens	16.695	102.698
Gezahlte Ertragsteuern	-15.737	-12.535
CASH FLOW AUS BETRIEBLICHER TÄTIGKEIT	136.100	96.121
Auszahlungen für Investitionen in immaterielles Anlagevermögen	-991	-1.180
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien	-178.713	-149.991
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen	-34.581	-11.461
und dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien	38.057	16.310
CASH FLOW AUS INVESTITIONSTÄTIGKEIT	-176.228	-146.322
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter	-10.000	-19.317
Veränderung der Finanzschulden	183.822	241.229
Veränderung der Leasingverbindlichkeiten	-2.946	-11.796
Gezahlte Zinsen	-58.535	-32.432
Erhaltene Zinsen	5.608	1.666
Erhaltene Zinsen von Gesellschafter	1.061	87
Gezahlte Zinsen an Gesellschafter	0	-135
Veränderung der Forderungen / Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	15.000	-35.009
CASH FLOW AUS FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT	134.010	144.293
ZAHLUNGSWIRKSAME VERÄNDERUNG DES FINANZMITTELFONDS	93.882	94.092
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds	648	2.909
Konzernkreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds	13.212	0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	164.683	67.682
FINANZMITTELFONDS AM ENDE DER PERIODE	272.425	164.683

Die Kapitalflussrechnung und die Umgliederung ist im Anhang unter Abschnitt II.D. erläutert.

Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2023

	Dem Eigentümer des Mutterunternehmens zurechenbar
	Kommanditkapital TEUR	Währungsumrechnung TEUR	Cash-Flow-Hedges TEUR	Rücklagen IAS 19 R und IFRS 9 TEUR	Neubewertungsrücklage TEUR
Stand 01.01.2022	92.033	23.629	-21.525	-23.084	10.134
Gesamtergebnis	0	10.637	29.765	7.644	0
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen
Stand 31.12.2022	92.033	34.266	8.240	-15.440	10.134
Gesamtergebnis	0	-6.542	-1.794	1.354	0
Konsolidierungskreisänderung
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen
Stand 31.12.2023	92.033	27.724	6.446	-14.086	10.134

	Dem Eigentümer des Mutterunternehmens zurechenbar
	Rücklagen für sonstige erfolgsneutrale Änderungen TEUR	Andere Rücklagen TEUR	Summe Rücklagen TEUR	Gesamt TEUR
Stand 01.01.2022	-19.159	2.092.520	2.062.515	2.154.548
Gesamtergebnis	4.048	48.312	100.406	100.406
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen		-19.317	-19.317	-19.317
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen	22		22	22
Stand 31.12.2022	-15.089	2.121.515	2.143.626	2.235.659
Gesamtergebnis	1.324	-108.699	-114.357	-114.357
Konsolidierungskreisänderung		-20.408	-20.408	-20.408
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen		-10.000	-10.000	-10.000
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen			0	0
Stand 31.12.2023	-13.765	1.982.408	1.998.861	2.090.894

	Eigenkapitalanteil nicht beherrschende Gesellschafter TEUR	Konzern-Eigenkapital TEUR
Stand 01.01.2022	154	2.154.702
Gesamtergebnis	29	100.435
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen		-19.317
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen		22
Stand 31.12.2022	183	2.235.842
Gesamtergebnis	-2	-114.359
Konsolidierungskreisänderung	378	-20.030
Kapitalrückzahlungen, Gewinnausschüttungen		-10.000
Sonstige erfolgsneutrale Änderungen	0	0
Stand 31.12.2023	559	2.091.453

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS

I. ALLGEMEINE ANGABEN	B. VERMÖGENSWERTE
A. GRUNDLAGEN	1. Immaterielle Vermögenswerte
B. NEUE SOWIE ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN	2. Sachanlagen
C. KONZERNKREIS UND KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE	3. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien
1. Konzernkreis	4. Nutzungsrechte
2. Konsolidierungsgrundsätze	5. At equity bewertete Anteile
2.1 Tochterunternehmen	6. Übrige Finanzanlagen
2.2 Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen	7. Aktive latente Steuern
D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN	8. Vorräte und Biological Assets
1. Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden	9. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Annahmen und Schätzungen	10. Steuererstattungsansprüche
3. Fremdwährungen	11. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte
4. Ertragsrealisierung	12. Zahlungsmittel
5. Vermögenswerte und Schulden	C. EIGEN- UND FREMDKAPITAL
6. Finanzinstrumente	1. Eigenkapital
7. Ertragsteuern	2. Passive latente Steuern
8. Bilanzierung von Leasingverträgen	3. Rückstellungen für Pensionen
II. ERLÄUTERUNG DER ABSCHLUSSPOSTEN	4. Finanzschulden
A. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG	5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
1. Umsatzerlöse	6. Ertragsteuerverpflichtungen
2. Umsatzkosten	7. Sonstige Verbindlichkeiten
3. Vertriebskosten	8. Sonstige Rückstellungen
4. Verwaltungskosten	D. ERLÄUTERUNG DER KAPITALFLUSSRECHNUNG
5. Sonstige betriebliche Erträge	III. SONSTIGE ANGABEN
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	A. EVENTUALVERBINDLICHKEITEN, SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN
7. At-Equity-Ergebnis	B. FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOMANAGEMENT
8. Finanzergebnis	C. LEASINGVERHÄLTNISSE
9. Ertragsteuern	D. ARBEITNEHMER
10. Ergebnisanteil nicht beherrschender Gesellschafter	E. BEZIEHUNGEN ZU NAHE STEHENDEN PERSONEN UND
	UNTERNEHMEN
	F. GESCHÄFTSFÜHRUNG
	G. HONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS
	H. ANGABEN ZUR KONZERNZUGEHÖRIGKEIT UND ZU DEN BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSEN
	I. OFFENLEGUNG / BEFREIUNGEN
	J. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

I. Allgemeine Angaben

A. Grundlagen

Die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG (SHKG) mit Sitz in 81675 München, Möhlstraße 10, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts München unter HRA 82441, ist die Holdinggesellschaft der familiengeführten Schörghuber Gruppe, die in verschiedenen Unternehmensbereichen tätig ist.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2023, wurde der Geschäftsbereich Bestandsimmobilien vom Teilkonzern Bauen & Immobilien gesellschaftsrechtlich und organisatorisch abgespalten. Es entstanden die neuen eigenständigen Unternehmensbereiche Bestandsimmobilien ("Real Estate") und Projektentwicklung ("Development"). Der Unternehmensbereich Real Estate wird von der Bayerische Hausbau RE GmbH & Co. KG (BHREKG) geführt und zählt mit einem Immobilienportfolio im Wert von rund EUR 3,5 Mrd. zu den großen Immobilienunternehmen Deutschlands. Der Unternehmensbereich Development wird von der Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG (BHGKG) geführt und steht für die Entwicklung, Planung, Realisierung und den Vertrieb hochwertiger und wegweisender Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Die Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA (PKGaA) ist die Obergesellschaft des Unternehmensbereiches Getränke und hält unter anderem die Beteiligungen an den Brauereien Kulmbacher, Würzburger Hofbräu, Fürstenberg, Schmucker und Hoepfner. Aufgrund des bestehenden Joint-Venture-Agreement mit Heineken International B.V. erfolgte eine Bilanzierung at Equity im Konzernabschluss der SHKG. Die Anteilsverteilung zwischen SHKG (70 %) und Heineken International B.V. (30 %) hat keine Auswirkung auf die gemeinschaftliche Führung.

Die zentrale Führungsgesellschaft für den Unternehmensbereich Hotel ist die Arabella Hospitality SE (AHSE). Sie bestimmt die strategische Ausrichtung und übernimmt die zentrale Steuerung der Finanzmittelströme. Sie betreibt derzeit direkt oder indirekt zehn Hotels in Deutschland, zwei Hotels in der Schweiz sowie drei auf Mallorca, Spanien. Sie ist Alleingesellschafterin der Arabella Hoteles e Inversiones de España S.A., Palma de Mallorca, Spanien, und der ABC Betriebe AG, Zürich, Schweiz. Der überwiegende Teil der von der AHSE betriebenen Hotels steht im Eigentum der Schörghuber Gruppe und deren Gesellschaftern. Das Hotelportfolio wurde im Oktober 2023 um zwei weitere Hotels in Österreich durch den Ankauf von 97 % der Anteile an der Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Hof bei Salzburg, Österreich, erweitert.

Der Unternehmensbereich Seafood wird in der Finanzholding Inversiones Stefal SpA (Stefal) zusammengefasst dargestellt. Er umfasst im Wesentlichen die Produktion, die Verarbeitung und den Vertrieb von Atlantik- und Pazifiklachs sowie Lachsforelle. Das operative Geschäft wird von Productos del Mar Ventisqueros S.A. (Ventisqueros) betrieben.

Die SHKG erstellt ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2023 gemäß § 315 e HGB nach International Financial Reporting Standards (IFRS) und den dazu erfolgten Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind.

Alle zum Stichtag 31. Dezember 2023 verpflichtend anzuwendenden Verlautbarungen des International Accounting Standards Board (IASB), wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden berücksichtigt. Ergänzend wurden alle Vorschriften des Handelsrechts beachtet, für die eine Anwendungspflicht besteht. Die Vorjahreszahlen wurden nach denselben Grundsätzen ermittelt.

Der Konzernabschluss wird auf der Basis von historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten in Tausend EUR aufgestellt. Abweichend vom Grundsatz der Verwendung historischer Anschaffungs- oder Herstellungskosten sind als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien und bestimmte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Das Geschäftsjahr der SHKG und der einbezogenen Tochtergesellschaften entspricht dem Kalenderjahr.

Der Bilanzausweis unterscheidet zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden, die im Anhang zum Teil nach Fristigkeiten weiter aufgegliedert sind. Die Gewinn- und Verlustrechnung entspricht dem Umsatzkostenverfahren. Dabei werden den Umsatzerlösen die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen - getrennt nach Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb und Verwaltung - gegenübergestellt.

Der Konzernabschluss vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des SHKG-Konzerns.

B. Neue sowie zukünftig anzuwendende Standards und Interpretationen

Im Geschäftsjahr 2023 waren folgende Rechnungslegungsvorschriften, Interpretationen bzw. Änderungen von Standards erstmals verbindlich anzuwenden:

•	IFRS 17 "Versicherungsverträge" (ersetzt IFRS 4); EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 1 "Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden"; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 8 "Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen"; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 12 "Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion entstehen"; EU-Endorsement erfolgt
•	IAS 12 "Internationale Steuerreform", Pillar 2 Regelungen der OECD, EU-Endorsement erfolgt

Die folgenden Standards, Interpretationen und Änderungen von Standards sind zwar veröffentlicht, werden aber noch nicht angewendet; das angegebene Datum bezieht sich auf die Anwendungspflicht aus Konzernsicht. Die künftige Anwendung setzt die Übernahme durch die EU in europäisches Recht voraus.

1. Januar 2024:

•	Änderungen an IAS 1 "Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig"; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 1 "Langfristige Schulden mit Covenants"; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 16 "Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines Sale and Lease back"; EU-Endorsement erfolgt
•	Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 "Transparenz von Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen"; EU-Endorsement offen

1. Januar 2025:

•	Änderungen an IAS 21 "Einheitlicher Ansatz bei Tauschbarkeit von einer Währung in eine andere Währung"; EU-Endorsement offen

Zeitpunkt noch offen

•	Änderungen zu IFRS 10 und IAS 28 "Verkauf oder Einlage von Vermögenswerten zwischen einem Anleger und einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen" (der Anwendungszeitpunkt wurde auf unbestimmte Zeit verschoben)

Für die neuen Regelungen, die ab dem Geschäftsjahr 2024 anzuwenden sind, geht die Geschäftsführung zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass diese keine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Eine freiwillige vorzeitige Anwendung der Standards, die ab dem Geschäftsjahr 2024 oder darauffolgend anzuwenden sind, ist nicht geplant.

C. Konzernkreis und Konsolidierungsgrundsätze

1. Konzernkreis

Neben der Muttergesellschaft werden in den Konzernabschluss alle wesentlichen Unternehmen einbezogen, bei denen die SHKG mittelbar oder unmittelbar über die Möglichkeit verfügt, die Geschäfts- und Finanzpolitik zu bestimmen. Die Möglichkeit der Beherrschung bestimmt Beginn und Ende der Einbeziehung. Gesellschaften, bei denen die SHKG direkt oder indirekt in der Lage ist, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen (assoziierte Unternehmen), werden ebenso wie Unternehmen, bei denen die Führung gemeinschaftlich mit anderen Partnern ausgeübt wird, nach der Equity-Methode bewertet.

Tochtergesellschaften mit ruhender oder nur geringer Geschäftstätigkeit, die für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung sind, werden nicht konsolidiert. Sie werden mit ihren jeweiligen Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Markt- oder Verkehrswerten im Konzernabschluss gezeigt.

Die Zusammensetzung des Konzernkreises zeigt folgende Aufstellung:

	2023	2022
Voll konsolidierte Unternehmen
Inland	38	38
Ausland	12	10
	50	48
At equity bewertete Unternehmen
Inland	8	11
Ausland	2	2
	10	13
Nicht einbezogene Unternehmen
Inland	1	1
Ausland	2	3
	3	4
	63	65

Aus den Veränderungen des Konsolidierungskreises haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ergeben.

Mit Vertrag vom 28. September 2023 hat die Blue Lion GmbH, München zum 01.10.2023 97 % der Anteile an der Schloss Fuschl Betriebe GmbH mit Sitz in Gemeinde Hof bei Salzburg, Österreich an die Arabella Hospitality SE, München veräußert. Der Kaufpreis betrug EUR 32,9 Mio. Da es sich um einen Zusammenschluss von Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung handelt, liegen diese Transaktionen nicht im Anwendungsbereich des IFRS 3. Gemäß den Bilanzierungsrichtlinien des Konzerns werden in diesem Fall die Vermögenswerte und Schulden mit den Buchwerten im Anschaffungszeitpunkt angesetzt. Zusätzlich erwarb das 100% spanische Tochterunternehmen Vibelba, S.L.U mit Vertrag vom 06. November zum 31.12.2023 die restlichen 49% des Tochterunternehmens Agropuecaria Mallorquina, S. A, beide mit Sitz in Palma de Mallorca, Spanien. Der Kaufpreis betrug EUR 5,8 Mio. Gemäß den Bilanzierungsrichtlinien des Konzerns wurde die Änderungen in der Beteiligungsquote als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert.

TEUR	Konzernabschluss ohne Schloss Fuschl Betriebe GmbH	Schloss Fuschl 01.01.-31.12.2023	Konzernabschluss inkl. Schloss Fuschl Betriebe
Umsatzerlöse	236.971	9.650	246.621
Kosten und Aufwendungen	-233.647	-17.810	-251.457
Operatives Ergebnis	3.324	-8.160	-4.836
Finanzergebnis	-9.504	-601	-10.105
Ergebnis vor Steuern	-6.180	-8.761	-14.941
Ertragsteuern	871	-5	866
Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten nach Steuern	-5.309	-8.766	-14.075
Verlustübernahme	0	8.766	0
Ergebnis	-5.309	0	-14.075
Zuordnung Ergebnis
nicht beherrschende Gesellschafter	0	0	0
Gesellschafter der Muttergesellschaft	-5.309	0	-14.075

Im Geschäftsjahr wurden darüber hinaus erstmals die bisher at equity bewerteten Tochtergesellschaften Projekt Deelböge GmbH & Co. KG und Projekt Deelböge Verwaltungsgesellschaft mbH vollkonsolidiert, da der Konzern über geänderte Regelungen in der Satzung und in der Geschäftsführung einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Die Erstkonsolidierung ist jeweils zum 31. Dezember 2023 erfolgt.

2. Konsolidierungsgrundsätze

2.1 Tochterunternehmen

Der Konzernabschluss fasst den Abschluss des Mutterunternehmens und die Abschlüsse der von ihm kontrollierten Tochtergesellschaften zusammen. Die Ergebnisse von im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt des tatsächlichen Erwerbs oder bis zum Zeitpunkt des tatsächlichen Abgangs in der Gesamtergebnisrechnung des Konzerns erfasst. Das Gesamtergebnis eines Tochterunternehmens wird den Eigentümern und den nicht beherrschenden Gesellschaftern zugeordnet, auch wenn dies dazu führt, dass die nicht beherrschenden Anteile einen Negativsaldo aufweisen. Anteile der nicht beherrschenden Gesellschafter an Tochterkapitalgesellschaften werden innerhalb des Eigenkapitals getrennt vom Eigenkapital des Konzerns ausgewiesen.

Die Vermögenswerte und Schulden der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen und ausländischen Unternehmen werden nach den für den SHKG-Konzern einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angesetzt. Forderungen, Verbindlichkeiten, Eventualverbindlichkeiten, Haftungsverhältnisse, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung gegeneinander aufgerechnet bzw. eliminiert. Konsolidierungsvorgänge, die künftige Be- und Entlastungen durch den Umkehreffekt der Vorgänge hervorrufen, führen zu einer Abgrenzung durch latente Steuern.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Für Unternehmenszusammenschlüsse ab dem Geschäftsjahr 2011 entsprechen die Anschaffungskosten des Erwerbs der Summe aus den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen oder übernommenen Schulden zum Erwerbszeitpunkt. Der beizulegende Zeitwert von Vermögenswerten und Schulden aus einer mit dem Erwerb zusammenhängenden bedingten Gegenleistungsvereinbarung erhöht die Anschaffungskosten. Spätere Änderungen in der Bewertung der Gegenleistungsvereinbarung beeinflussen nicht mehr die Kapitalkonsolidierung, sondern sind erfolgswirksam zu erfassen. Bezieht sich die Gegenleistung auf ein Eigenkapitalinstrument, ist die spätere Erfüllung direkt im Eigenkapital zu bilanzieren. Anschaffungsnebenkosten des Unternehmenserwerbs sind sofort aufwandswirksam.

Für jede Akquisition entscheidet der Konzern, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand ihres proportionalen Anteils am Nettoreinvermögen des erworbenen Unternehmens bewertet werden. Die erworbenen Vermögensgegenstände und Schulden sind zum beizulegenden Zeitwert im Erwerbszeitpunkt anzusetzen. Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt, abgeschrieben oder aufgelöst. Latente Steuern werden berechnet, sofern diese Aufdeckung nicht steuerlich nachvollzogen wird.

Ein Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird bilanziert, wenn die Anschaffungskosten des Erwerbs, erhöht um die Summe aus dem Wert der nicht beherrschenden Anteile und dem beizulegenden Zeitwert aus bereits vor dem Erwerb gehaltenen Eigenkapitalanteilen, über dem vom Konzern erworbenen und zum beizulegenden Zeitwert bewerteten, anteiligen Nettoreinvermögen liegen. Die bilanzierten Geschäfts- und Firmenwerte werden jährlich oder bei entsprechenden Hinweisen auf ihre Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls außerplanmäßig abgeschrieben. Liegt das erworbene Nettovermögen über den Anschaffungskosten, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Beurteilung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Änderungen in der Beteiligungsquote des Konzerns an Tochterunternehmen werden für Geschäftsjahre ab 2010 als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Ein aus dem Erwerb eines nicht beherrschenden Anteils entstehender Unterschiedsbetrag zwischen gezahltem Betrag und anteiligem Nettovermögen des Tochterunternehmens wird genauso direkt im Eigenkapital erfasst wie Gewinne oder Verluste, die aus der Veräußerung von nicht beherrschenden Anteilen entstehen.

2.2 Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, auf die der Konzern zwar einen maßgeblichen Einfluss ausübt, wobei er sie aber nicht kontrollieren kann. Dies ist regelmäßig mit einem Stimmrechtsanteil verbunden, der zwischen 20 % und 50 % liegt. Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) sind Unternehmen, die vom Konzern zusammen mit einem oder mehreren Partnerunternehmen auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung gemeinschaftlich geführt werden.

Beide Beteiligungsformen - assoziierte Unternehmen und Joint Ventures - werden nach der Equity-Methode bilanziert. Die nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen werden ausgehend von den ursprünglichen Anschaffungskosten um die anteiligen Veränderungen am Nettovermögen des Beteiligungsunternehmens entsprechend ergebniswirksam oder ergebnisneutral fortgeschrieben. Eigenkapital und Ergebnis des Beteiligungsunternehmens werden nach den im Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ermittelt. Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Entspricht oder übersteigt der Anteil des Konzerns an den Verlusten des assoziierten Unternehmens oder des Joint Ventures die Höhe des Beteiligungsbuchwerts, werden- mit Ausnahme von Zahlungen oder übernommenen Verpflichtungen - über die Abschreibung des Beteiligungsbuchwerts hinaus keine weiteren Verlustanteile erfasst.

Besteht im Erwerbszeitpunkt eine Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Anteile und dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten anteiligen Nettoreinvermögen an der Beteiligung, ist der übersteigende Betrag als Geschäfts- oder Firmenwert direkt im Buchwert der Beteiligung zu erfassen. Der Beteiligungsbuchwert wird jährlich auf Wertminderung überprüft, eine Aufteilung des Wertminderungsaufwands auf die im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte und den Geschäfts- oder Firmenwert ist nicht vorzunehmen. Wertaufholungen erfolgen, wenn sich der erzielbare Betrag des Anteils nachfolgend erhöht. Liegen im Erwerbszeitpunkt die Anschaffungskosten unter dem Zeitwert des anteiligen Eigenkapitals wird die Differenz sofort erfolgswirksam vereinnahmt.

Gewinne oder Verluste aus Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures werden im Umfang des Konzernanteils eliminiert. Gewinne oder Verluste aus der Veräußerung von Anteilen an assoziierten Unternehmen oder Joint Ventures werden ergebniswirksam erfasst.

D. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden unverändert beibehalten.

2. Annahmen und Schätzungen

Für die Erstellung des Konzernabschlusses müssen Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die sich auf den Ansatz und die Bewertung in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die tatsächlich realisierten Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei:

•	der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte und Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sowie der Nutzungsrechte, der Festlegung von Diskontierungs- und Kapitalisierungszins im Rahmen der Bewertung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien sowie des Vorratsvermögens
•	der Bestimmung der Nutzungsdauern des abnutzbaren Anlagevermögens
•	der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf Kredite und Forderungen, dem Ansatz und der Bewertung von Pensionsrückstellungen und sonstigen Rückstellungen
•	der Beurteilung der Realisierbarkeit von aktiven latenten Steuern
•	der Wahl der Parameter im Rahmen der modellgestützten Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten

Die vorgenommenen Schätzungen wurden auf der Basis von Erfahrungswerten und weiteren relevanten Faktoren unter Berücksichtigung der Prämisse der Unternehmensfortführung vorgenommen. Alle Schätzungen und Annahmen werden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen und fortlaufend überprüft, um ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln.

Die Überprüfung von Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigen Vermögenswerten auf Werthaltigkeit erfordert unter anderem die Prognose und Diskontierung von künftigen Cash Flows. Dabei liegen den Cash Flows Prognosen zugrunde, die auf vom Management genehmigten Finanzplänen aufbauen. Weitere wesentliche Prämissen bilden der Diskontierungsfaktor sowie die Steuersätze. Eine Veränderung der Einflussfaktoren, die bei der Prüfung der Werthaltigkeit verwendet werden, kann zu Abschreibungen in unterschiedlicher Höhe führen.

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Ermittlung des Marktwerts der Anlageimmobilien erfolgt überwiegend anhand des Discounted-Cash-Flow-Verfahrens unter Verwendung zukünftiger Zahlungsströme. In diesem Zusammenhang werden insbesondere Einschätzungen und Annahmen über Marktmieten, Leerstandszeiten, Bewirtschaftungskosten und über markt- oder objektspezifische Zinssätze zugrunde gelegt. Diese können sich von der späteren tatsächlichen Entwicklung dieser Faktoren unterscheiden.

Nutzungsdauern werden anhand einer konzerneinheitlichen Nutzungsdauertabelle festgelegt. Bei begründeter abweichender Schätzung wird von der Nutzungsdauertabelle abgewichen. Zudem werden alle Nutzungsdauern jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst. Die tatsächliche Nutzungsdauer kann vom geschätzten Zeitraum abweichen.

Für die Bemessung der Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte wird die Fälligkeitsstruktur der Forderungen und die Bonität der Kunden berücksichtigt. Dabei wird auf Prognosen über die nähere Zukunft abgestellt. Die tatsächlichen Forderungsausfälle können sich anders als prognostiziert entwickeln.

Die Bewertung von Rückstellungen ist in Abhängigkeit vom jeweils zugrundeliegenden Geschäftsvorfall teilweise komplex und in erheblichem Maß mit Schätzungen verbunden. Die vom Management getroffenen Annahmen bezüglich des Eintritts sowie der möglichen Höhe der Inanspruchnahme basieren unter anderem auf Erfahrungswerten, Einschätzungen und Diskontierungsfaktoren. Der tatsächliche Nutzenabfluss kann insofern von der Bewertung / Dotierung der Rückstellungen abweichen. Eine Sensitivitätsanalyse zur Pensionsrückstellung wird in Kapitel II.B.15 dargestellt.

Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden auf Basis der Einschätzung der zukünftigen Realisierbarkeit der steuerlichen Vorteile bilanziert, d.h., wenn mit ausreichenden steuerlichen Erträgen oder Minderbelastungen zu rechnen ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden und damit die tatsächliche Nutzbarkeit von Verlustvorträgen kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

Für Finanzderivate werden die beizulegenden Zeitwerte mit Barwert- und Optionspreismodellen berechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden die am Bilanzstichtag festgestellten risiko- und laufzeitadäquaten Parameter verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden und auf aktiven Märkten beobachtbar sind. Die Bewertung von Zinsswaps und Devisentermingeschäften basiert auf Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um notierte Preise handelt, die sich aber indirekt beobachten lassen. Die Bewertung der Zinsswaps und Devisentermingeschäfte ist damit der Stufe 2 gemäß IFRS 7.27A zuzuordnen. Die tatsächliche Entwicklung der Eingangsparameter kann von der Einschätzung zum Bilanzierungszeitpunkt abweichen.

Entspricht die tatsächliche Entwicklung nicht der erwarteten, sind die Prämissen entsprechend zu ändern und falls erforderlich die Buchwerte der betreffenden Vermögenswerte und Schulden erfolgswirksam anzupassen. Zum Zeitpunkt der Aufstellung der Konzernbilanz lagen keine Erkenntnisse vor, die Anlass zu einer substanziellen Änderung der verwendeten Prämissen und Annahmen geben würden, so dass von keiner wesentlichen Anpassung der Buchwerte der Vermögenswerte und Schulden im folgenden Geschäftsjahr auszugehen ist.

3. Fremdwährungen

Der Konzernabschluss ist in EURO aufgestellt, der funktionalen Währung des Konzerns. Fremdwährungsgeschäfte werden mit den Kursen zum Zeitpunkt der Geschäftsvorfälle umgerechnet. In der Bilanz sind die Vermögenswerte und Schulden in fremder Währung mit dem Mittelkurs des Bilanzstichtages bewertet. Die sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Abschlüsse der einbezogenen Tochtergesellschaften erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist deren funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung. Einzige Ausnahme innerhalb der SHKG ist die Bilanzierung für den Unternehmensbereich Seafood. Die Gesellschaften dieses Unternehmensbereiches werden nicht in der Landeswährung Chilenische Pesos, sondern in der funktionalen Währung USD bilanziert.

In der Bilanz sind die Vermögenswerte und Schulden in fremder Währung mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zu historischen Kursen umgerechnet wird, mit dem Mittelkurs des Bilanzstichtages bewertet. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird zu Durchschnittskursen umgerechnet. Sich im Rahmen der Konsolidierung ergebende Umrechnungsdifferenzen werden nach IAS 21.39 (c) ergebnisneutral im Konzern-Eigenkapital erfasst.

Wird ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert, werden die bislang erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten Währungsdifferenzen erfolgswirksam als Teil des Ergebnisses aus der Veräußerung der Tochtergesellschaft realisiert.

Die Entwicklung der für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse zeigt folgende Tabelle:

EUR	Stichtagskurse		Durchschnittskurse
Währung	31.12.2023	31.12.2022	2023	2022
1 US-Dollar (USD)	1,1050	1,0666	1,0813	1,0530
1 Schweizer Franken (CHF)	0,9260	0,9847	0,9718	1,0047

4. Ertragsrealisierung

IFRS 15 sieht ein einziges, prinzipienbasiertes fünfstufiges Modell vor, das auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist.

Schritt 1:	Bestimmung des Vertrages mit dem Kunden
Schritt 2:	Identifikation der eigenständigen Leistungsverpflichtungen im Vertrag
Schritt 3:	Bestimmung des Transaktionspreises
Schritt 4:	Verteilung des Transaktionspreises auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen
Schritt 5:	Erfassung des Erlöses, sofern die Leistungsverpflichtung durch das Unternehmen erfüllt wurde
	(Voraussetzung: Übertragung der Verfügungsmacht an der Ware / Dienstleistung an den Kunden)

Umsatzerlöse gelten als realisiert, wenn der Konzern seine vertragliche Leistungsverpflichtung mit der Übertragung der Verfügungsgewalt über die zugesagten Güter oder Dienstleistungen (Vermögenswerte) auf den Kunden erfüllt hat. Die Verfügungsgewalt ist dann übergegangen, wenn der Kunde in der Lage ist die Nutzung der Vermögenswerte zu bestimmen und den wesentlichen Nutzen aus ihnen zu ziehen. Voraussetzung ist, dass ein wirksamer Vertrag vorliegt, in dem unter anderem die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien definiert sind und es wahrscheinlich ist, dass die Gegenleistung für den Austausch der Vermögenswerte vereinnahmt werden kann. Umsatzerlöse werden in Höhe des vertraglichen Transaktionspreises erfasst. Enthält ein Vertrag Elemente mit variabler Gegenleistung, werden Umsatzerlöse nur in Höhe des erwarteten Betrags realisiert. Die Höhe des erfassten variablen Transaktionspreises ist begrenzt auf den Betrag, der bei Wegfall der Unsicherheit in Bezug auf die variable Gegenleistung hochwahrscheinlich nicht zu einem wesentlichen Rückgang der Umsatzerlöse führt. Umfasst ein Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen, wird der Transaktionspreis auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise aufgeteilt. Liegen beobachtbare Einzelveräußerungspreise nicht vor, teilt der Konzern den Transaktionspreis nach eigener Einschätzung auf. Fallen Übertragung der Vermögenswerte und Vereinnahmung der Gegenleistung zeitlich auseinander und impliziert dies einen signifikanten Nutzen aus einer Finanzierung für den Kunden oder den Konzern, ist der Transaktionspreis um den Zeitwert des Geldes anzupassen. Aus Vereinfachungsgründen wird davon abgesehen, wenn zwischen Übertragung und Zahlung ein Zeitraum von bis zu 12 Monaten liegt. Der Konzern agiert bei der Generierung seiner Umsatzerlöse als Prinzipal, für jede Leistungsverpflichtung werden Umsatzerlöse entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum erfasst.

Ein Teil des Bauträgergeschäfts betrifft die Herstellung von Wohnungen für Kunden im Rahmen der Tätigkeit des Konzerns als Bauträger. Wenn die Immobilien während der Herstellungsphase verkauft werden, vereinnahmt der Konzern seine Umsatzerlöse zeitraumbezogen nach dem Fertigungsfortschritt. Da für die verkauften Einheiten eine alternative Nutzungsmöglichkeit nicht mehr gegeben ist und ein Vergütungsanspruch in Höhe der bereits erbrachten Leistungen besteht, sind die Voraussetzungen für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfüllt. Der anzusetzende Fertigstellungsgrad ergibt sich aus dem Verhältnis der bisher angefallenen Aufwendungen zu den gesamten erwarteten Auftragskosten. Ein erwarteter Verlust aus einem Vertrag wird sofort ergebniswirksam erfasst. Rechnungen werden gemäß den einzelvertraglichen Bedingungen erstellt, die Zahlungsfrist beträgt üblicherweise eine Woche.

Umsatzerlöse aus der Erbringung von Dienstleistungen werden über einen bestimmten Zeitraum realisiert. Die Erfassung erfolgt üblicherweise linear, sonst nach Erbringung der Dienstleistungen im Verhältnis der angefallenen Kosten zu den erwarteten Gesamtkosten. Die Zahlungsfristen richten sich nach den vertraglichen Bedingungen und betragen für diese Leistungen üblicherweise bis zu 14 Tagen.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden im Zeitpunkt des Übergangs der Verfügungsgewalt erfasst. Dies ist bei Immobilien, für die keine zeitraumbezogene Umsatzerfassung erfolgt der Zeitpunkt in dem Besitz, Nutzen und Lasten auf den Käufer übergehen, sonst regelmäßig der Zeitpunkt der Lieferung. Die vertraglichen Bedingungen für diese Leistungen sehen üblicherweise eine Zahlungsfrist von bis zu 14 Tagen vor.

Mieterlöse werden linear über die Laufzeit der Mietverträge erfolgswirksam verteilt. Anfängliche Kosten, die direkt dem Abschluss eines Mietverhältnisses zugerechnet werden können, sind ebenfalls linear über die Vertragslaufzeit zu verteilen. Dividendenerträge aus Anteilen werden erfasst, wenn der Rechtsanspruch des Anteilseigners auf Zahlung entstanden ist. Zinserträge werden auf Basis des ausstehenden Nominalbetrages unter Verwendung des maßgeblichen Effektivzinssatzes zeitlich abgegrenzt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden erfolgswirksam behandelt und in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Leistungen der Bundesagentur für Arbeit nach dem Altersteilzeitgesetz (erfolgsbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand) werden im Jahr der Zuwendung erfolgswirksam vom Personalaufwand gekürzt.

Der Ertragssteueraufwand beinhaltet die laufenden und latenten Steuern.

Die sonstigen Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen betrieblichen Aufwand ausgewiesen.

5. Vermögenswerte und Schulden

Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit den Anschaffungskosten bilanziert und - mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten - planmäßig linear über eine Nutzungsdauer von drei bis 15 Jahren abgeschrieben. Die Abschreibungen werden den entsprechenden Funktionsbereichen zugeordnet. Fremdkapitalkosten waren im Geschäftsjahr nicht zu aktivieren, da keine qualifizierten Vermögenswerte im Sinne des IAS 23 vorgelegen haben.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag, der den höheren Betrag aus Nutzungswert und Nettoveräußerungserlös repräsentiert, unter dem Buchwert liegt. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung wegfallen, werden entsprechende Zuschreibungen bis zur Obergrenze der fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.

Aus Unternehmenserwerben resultierende Geschäfts- oder Firmenwerte werden so genannten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units, kurz: CGU) zugeordnet. Solche Einheiten stellen einzelne Tochtergesellschaften bzw. Teilkonzerne dar. Auf dieser Berichtsebene werden Geschäfts- und Firmenwerte durch das Management für interne Steuerungszwecke überwacht. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, die einen Geschäfts- oder Firmenwert enthält, wird jährlich zum Bilanzstichtag und bei entsprechenden Hinweisen nach IAS 36 auf Werthaltigkeit überprüft und gegebenenfalls auf den niedrigeren erzielbaren Wert abgeschrieben. Die Wertermittlung erfolgt in Form des Nutzungswerts als Barwert erwarteter künftiger Cash Flows. Die Berechnung basiert auf einem DCF-Modell (Discounted-Cash-Flow-Modell).

Spätere Zuschreibungen erfolgen nicht, da Wertminderungen der Geschäfts- und Firmenwerte nicht rückgängig gemacht werden können.

Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Den planmäßigen Abschreibungen liegen hauptsächlich folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Gebäude / Mietereinbauten	15 bis 60 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 25 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 25 Jahre

Die planmäßige Abschreibung der technischen Anlagen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattung erfolgt überwiegend linear.

Auf Differenzen, die aus den steuerlichen Vorschriften gemäß § 6 Abs. 2a EStG gegenüber der Bewertung nach IFRS entstehen, werden latente Steuern gebildet.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag, der den höheren Betrag aus Nutzungswert und Nettoveräußerungserlös repräsentiert, aus der Nutzung des betreffenden Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Entfallen die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung, erfolgt eine entsprechende Zuschreibung. Obergrenze für die Zuschreibung sind die fortgeführten Anschaffungskosten, die sich bei planmäßigem Abschreibungsverlauf ergeben hätten.

Erhaltene Investitionszuschüsse aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" sowie Investitionszulagen gemäß Investitionszulagengesetz werden gemäß IAS 20 von den Anschaffungskosten des entsprechenden Vermögenswertes gekürzt. Die Investitionszuschüsse und -zulagen sind mit bestimmten Auflagen verbunden und werden nur bilanziert, wenn diese mit angemessener Sicherheit erfüllt werden können. Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode.

Für die Bewertung der Sachanlagen werden als zahlungsmittelgenerierende Einheit die einzelne Tochtergesellschaft, einzelne Objekte des Immobilienvermögens bzw. Hotel-/Golfbetriebe definiert.

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

Immobilien, die langfristig zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zur Wertsteigerung gehalten werden, einschließlich der Immobilien, die sich in der Herstellung befinden und solchen Zwecken dienen sollen, werden als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien (Anlageimmobilien) ausgewiesen. Darüber hinaus werden Immobilien, die im Rahmen von Erbbaurechtsverträgen genutzt werden, ebenfalls als IAS 40 Immobilien klassifiziert und bewertet, wenn dem Konzern die wesentlichen Chancen und Risiken aus diesen Objekten zuzurechnen sind. Immobilien, die vom Konzern zur Herstellung von Gütern, zur Erbringung von Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke genutzt werden, erfüllen nicht die Definitionsmerkmale einer Anlageimmobilie.

Der erstmalige Ansatz von Anlageimmobilien erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten inklusive Transaktionskosten. Die Anlageimmobilien werden im Rahmen der Folgebewertung mit dem beizulegenden Zeitwert (Marktwert) bewertet. Dies gilt auch für die Anlageimmobilien in der Bauphase. Wertänderungen, die sich aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts ergeben, werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen erfasst.

Eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie wird bei Abgang oder dann, wenn sie dauerhaft nicht mehr genutzt werden soll und ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus dem Abgang nicht mehr erwartet wird, ausgebucht. Der sich aus dem Abgang ergebende Gewinn oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird in der Periode des Abgangs erfolgswirksam erfasst.

Vorräte und Biological Assets

Vorräte (IAS 2) sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten notwendigen Vertriebskosten.

Die Herstellungskosten der fertigen und unfertigen Bauten enthalten alle dem Herstellungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der herstellungsbezogenen Gemeinkosten. Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalkosten werden - soweit nicht die Voraussetzungen des IAS 23 vorliegen - nicht aktiviert.

Biological Assets werden gemäß IAS 41 bewertet. Sie beinhalten die Fischbrut von der Aufzucht bis zur Erntereife. Sie sind im Zeitpunkt des Zugangs und in der Folge mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten zu erfassen. Da im Zeitpunkt der Zugangsbewertung der beizulegende Zeitwert (Fair Value) - der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld beglichen werden könnte - nicht verlässlich bestimmt werden kann, wird der Vermögensgegenstand im Zeitpunkt des Zugangs zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für einen biologischen Vermögensgegenstand erfolgt hierarchisch wie folgt.

a) Preise auf dem relevanten Markt

b) Surrogate für Marktpreise, falls kein Marktpreis nach a) beobachtbar ist

c) Barwertverfahren, falls weder a) noch b) angewandt werden kann

Da es keinen aktiven Markt für lebenden Fisch während der Aufzuchtphase an Land sowie im Süßwasser gibt, erfolgt die Bewertung gemäß IAS 2.

Für lebenden Fisch im Salzwasser gibt es einen Markt, der sich am Lebendgewicht der unterschiedlichen Sorten orientiert und an den Preis des verarbeiteten Fisches angepasst wird. Alle Fische im Salzwasser werden im Verhältnis des Gewichts und des Erntezeitpunkts zum Fair Value bewertet.

Der Fair Value definiert sich als künftiger Marktpreis unter Einbeziehung von Schätzungen und Annahmen, die in ein statistisches Modell einfließen. Der Marktpreis leitet sich aus dem Preis der FIS (Fish Information & Services) für Coho sowie Salmonex für Salar der letzten Woche des Geschäftsjahres ab. Diese veröffentlichten Preise - welche Bezug nehmen auf die Free-on-Board (FOB)-Preise im Bestimmungsmarkt - werden um handelsübliche chilenische FOB-Preise korrigiert. Der errechnete Fair Value wird mit den bisher angefallenen kumulativen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten verglichen und sowohl der Mehrwert als auch der Minderwert wird im laufenden Ergebnis unter den Herstellungskosten in einer separaten Position erfasst.

Der Ausweis der biologischen Vermögenswerte im Meerwasser erfolgt unter den kurzfristigen Vermögenswerten. Die Vermögenswerte im Süßwasser werden als langfristig klassifiziert.

Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zuzuordnen sind, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert. Ein qualifizierter Vermögenswert liegt vor, wenn ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

Wird die Anschaffung oder Herstellung spezifisch finanziert, ergibt sich der zu aktivierende Betrag aus den tatsächlich angefallenen Aufwendungen, vermindert um eventuelle Erträge aus einer vorübergehenden Anlage der finanziellen Mittel. Bei allgemeiner Finanzierung werden die zu aktivierenden Fremdkapitalkosten mittels eines Durchschnittssatzes - bezogen auf die nicht projektspezifisch verwendeten Finanzverbindlichkeiten - berechnet. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

Forderungen, Vertragsvermögenswerte, Vertragsverbindlichkeiten und aktivierte Vertragskosten

Hat eine Vertragspartei ihre Leistungsverpflichtung erfüllt, wird - abhängig vom Verhältnis zwischen der Leistungserbringung des Konzerns und der Zahlung des Kunden - ein Vertragsvermögenswert oder eine Vertragsverbindlichkeit abgebildet. Eine Forderung entsteht erst bei einem unbedingten Zahlungsanspruch des Konzerns an den Kunden. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten fallen innerhalb des gewöhnlichen Geschäftszyklus an und sind deshalb als kurzfristig ausgewiesen. Wertminderungen bemessen sich nach dem erwarteten Ausfallrisiko anhand der allgemeinen Methodik für finanzielle Vermögenswerte.

Pensionsrückstellungen

Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Pensionen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für leistungsorientierte Versorgungspläne gemäß IAS 19. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und Gehältern bei vorsichtiger Einschätzung der relevanten Einflussgrößen berücksichtigt.

Die Aufwendungen für die leistungsorientierten Verpflichtungen beinhalten die Bestandteile Dienstzeitaufwand, Nettozinsaufwand und Neubewertung. Dienstzeitaufwand und Nettozinsaufwand werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Neubewertungen (versicherungsmathematische Gewinne/Verluste) werden unmittelbar über das sonstige Ergebnis direkt im Eigenkapital verbucht. Die auf diese Beträge entfallenden latenten Steuern sind ebenfalls im sonstigen Ergebnis auszuweisen. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsaufwand wird im Finanzergebnis ausgewiesen.

Soweit Planvermögen vorliegt, erfolgt eine Saldierung dieses Vermögens mit der Pensionsrückstellung. Erträge aus Planvermögen werden mit dem Personalaufwand verrechnet.

Übrige Rückstellungen

Die übrigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis gegenüber Dritten besteht, diese Verpflichtung künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und zuverlässig geschätzt werden kann.

Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden bei Wesentlichkeit mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten und auf Vollkostenbasis ermittelten Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Abzinsung liegen fristenkongruente Marktzinssätze zugrunde. Rückstellungen werden nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet.

Ein bestehender Anspruch wird nur dann als Vermögenswert aktiviert, wenn die Erstattung so gut wie sicher ist und ihr Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam als Zinsaufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt.

6. Finanzinstrumente

Klassifizierung

Finanzinstrumente sind Verträge, die bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei einem anderen zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führen. Die Kategorisierung der finanziellen Vermögenswerte nach IFRS 9 ergibt sich dabei sowohl in Abhängigkeit der vertraglichen Zahlungsströme des Instruments als auch dem Geschäftsmodell, in dem das Instrument gehalten wird. IFRS 9 unterteilt finanzielle Vermögenswerte in folgende drei Bewertungskategorien:

AC	Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode
FVOCI	Bewertung zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Zeitwertänderungen im sonstigen Ergebnis
FVTPL	Bewertung zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgswirksamer Erfassung der Zeitwertänderung

Die Einordnung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden in die einzelnen Kategorien erfolgt in Abhängigkeit vom Erwerbszweck und wird zu jedem Bilanzstichtag einer Überprüfung unterzogen. Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns umfassen neben Zahlungsmitteln im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige ausgereichte Kredite und Forderungen sowie zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückgabeanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Finanzschulden), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Bilanzierung und Bewertung

Der Ansatz von Finanzinstrumenten erfolgt, sobald der Konzern Vertragspartei der Regelungen eines Finanzinstruments wird. Sie werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Instrument erloschen sind oder übertragen wurden und dem Konzern mit dem Eigentum verbundene Risiken und Chancen nicht weiter zuzurechnen sind.

Bei erstmaliger Erfassung werden die finanziellen Vermögenswerte zum Erfüllungstag mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Transaktionskosten werden bei finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet werden, mit einbezogen. Nach dem erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Sofern kein Marktpreis vorhanden ist, wird der Marktwert anhand geeigneter Bewertungsverfahren ermittelt. Wertänderungen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral in einer Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfasst. Erfolgt die Ausbuchung des Vermögenswerts, wird die Neubewertungsrücklage ergebniswirksam aufgelöst.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte umfassen die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung erfolgswirksam erfasst.

Die in den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt. Beteiligungen werden zum Marktpreis oder mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Soweit im Einzelfall diese Werte nicht verfügbar sind, erfolgt eine Bewertung zu Anschaffungskosten. Die Ausbuchung von Anteilen an nicht konsolidierten Tochterunternehmen bzw. Beteiligungen erfolgt bei einer Veräußerung an eine konzernfremde Partei.

Kredite und Forderungen sowie alle finanziellen Vermögenswerte, die über keinen notierten Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden - soweit sie über eine feste Laufzeit verfügen - unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Darunter versteht man den Betrag, mit dem das Finanzinstrument bei erstmaliger Erfassung bewertet wurde, abzüglich eventueller Tilgungen und etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen für Wertminderungen oder Uneinbringlichkeit. Besteht zwischen dem ursprünglichen Betrag und dem bei der Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag eine Differenz (Agio), beinhalten die fortgeführten Anschaffungskosten außerdem die kumulierte Verteilung des Agios mittels der Effektivzinsmethode über die Laufzeit. Bei kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten oder Finanzinstrumenten ohne feste Laufzeit entsprechen die fortgeführten Anschaffungskosten grundsätzlich dem Nennbetrag bzw. dem Rückzahlungsbetrag.

Wertminderungen

Der Konzern wendet das Wertminderungsmodell des IFRS 9 an. Ebenso sind die Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 auf vertragliche Vermögenswerte nach IFRS 15, Leasingforderungen nach IFRS 16 sowie Kreditzusagen und Finanzgarantien anzuwenden.

Unter IFRS 9 basiert die zu berechnende Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, grundsätzlich auf einem dreistufigen Modell der erwarteten Kreditverluste. Die verwendeten Bewertungsfaktoren werden dabei nach ihrer Nähe zu einem aktiven Markt klassifiziert.

Stufe 1:	notierte Marktpreise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
Stufe 2:	andere Bewertungsfaktoren als notierte Marktpreise, die entweder unmittelbar (als Preis) oder indirekt (aus Preisen abgeleitet) beobachtbar sind
Stufe 3:	Bewertungsfaktoren, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren

Die Finanzinstrumente sind bei der ersten Erfassung zunächst der Stufe 1 zugeordnet, die mögliche Kreditausfälle der nächsten 12 Monate berücksichtigt. Dazu gehören Finanzinstrumente, die nicht mehr als 30 Tage überfällig sind. Liegt eine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos ohne Beeinträchtigung der Bonität vor, erfolgt ein Transfer in Stufe 2, in der sich die Wertminderung nach den erwarteten Kreditausfällen über die Restlaufzeit des Instruments berechnet. Liegt ein objektiver Hinweis auf eine Wertminderung vor, erfolgt ein Transfer in Stufe 3. Die berechnete Wertminderung basiert weiterhin auf den über die Restlaufzeit erwarteten Kreditausfällen, die Zinsvereinnahmung erfolgt nur noch auf Basis des Nettobuchwertes (nach Wertminderung) des finanziellen Vermögenswertes. Der Stufe 3 sind unter anderem Finanzinstrumente zugeordnet, die seit mehr als 90 Tagen überfällig sind. Auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden sowie auf Leasingforderungen ist ein vereinfachtes Wertminderungsmodell anwendbar. Die Wertminderung bemisst sich stets nach der Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste. Bei Zugang erfolgt eine pauschale Zuordnung zu Stufe 2, bei objektiven Hinweisen auf eine Wertminderung erfolgt die Einordnung in Stufe 3. Gemäß dem IFRS 9 zulässigen vereinfachten Ansatzes werden die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsvermögenswerte und Forderungen aus Vermietung ausschließlich in Höhe der über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverluste bemessen. Die für die Berechnung notwendigen Bewertungsparameter orientieren sich an historischen Erfahrungswerten und zukunftsgerichteten Informationen.

Die Bewertung der finanziellen Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode. Abhängig von der Fristigkeit der Verbindlichkeit erfolgt der Ausweis als lang- oder kurzfristige Verbindlichkeit. Die Ausbuchung der Verbindlichkeit erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Verbindlichkeit beglichen wird oder der Grund für die Erfüllung der Verbindlichkeit wegfällt.

Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen

Derivative Finanzinstrumente werden im Konzern nur zu Sicherungszwecken eingesetzt, insbesondere werden über Zinssatz-Swaps Zinsänderungsrisiken und über Devisentermingeschäfte Währungsänderungsrisiken gesichert.

Derivative Finanzinstrumente, die den Anforderungen des Hedge-Accountings entsprechen, werden als Derivate in Sicherungsbeziehung eingestuft und zum Erfüllungstag bilanziert. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt anhand von Barwert- und Optionspreismodellen. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden die am Bilanzstichtag festgestellten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen werden. Marktwertänderungen werden für den effektiven Teil nach Abzug latenter Steuern so lange im Eigenkapital als nicht realisierter Gewinn oder Verlust gezeigt, bis das Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Ineffektive Teile werden grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Abhängig von Laufzeit und Marktwert erfolgt der Ausweis unter den kurz- bzw. langfristigen Finanzanlagen bzw. -verbindlichkeiten. Die Ausbuchung der Derivate erfolgt am Erfüllungstag.

Die Regelungen zur Bewertung von Derivaten in einer Sicherungsbeziehung nach IFRS 9 entsprechen weitgehend den bisherigen Regelungen nach IAS 39. IFRS 9 hat darüber hinaus - neben neuen Regelungen zur Beurteilung der Effektivität von Sicherungsbeziehungen - den Umfang der möglichen Grundgeschäfte oder den Rahmen der zulässigen Sicherungsinstrumente gegenüber IAS 39 erweitert.

Derivative Finanzinstrumente, die den Anforderungen des Hedge-Accountings nicht entsprechen, werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten eingestuft.

7. Ertragsteuern

Der Ertragssteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar. Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens und unter Beachtung der jeweiligen nationalen Steuervorschriften ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns aufgrund von Aufwendungen und Erträgen, die entweder nicht oder erst in späteren Jahren steuerbar oder steuerlich abzugsfähig sind. Die im Konzern bilanzierten Verbindlichkeiten für die laufenden Steuern berücksichtigen die voraussichtlichen Steuerzahlungen und basieren auf den geltenden bzw. aus Sicht des Abschlussstichtages in Kürze geltenden Steuersätzen.

Aktive und passive latente Steuern werden für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und bilanziellen Wertansätzen sowie für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge gebildet und sind als langfristige Posten in der Bilanz auszuweisen. Die Abgrenzungen werden in Höhe der voraussichtlichen Steuerbelastung bzw. -entlastung nachfolgender Geschäftsjahre auf der Grundlage des zum Zeitpunkt der Realisation gültigen Steuersatzes vorgenommen.

Wenn sich die temporären Differenzen auf einen Goodwill oder auf die erstmalige Erfassung - ausgenommen Unternehmenszusammenschlüsse - von anderen Vermögenswerten und Schulden aus Transaktionen beziehen, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach. Resultieren latente Steuern aus der erstmaligen Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses, sind die Steuereffekte bei der Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einzubeziehen.

Latente Steuern, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen entstehen, werden nur dann angesetzt, wenn der Zeitpunkt der Umkehrung der Differenz nicht vom Konzern bestimmt werden kann und es nicht wahrscheinlich ist, dass sich die Differenz in absehbarer Zeit umkehren wird.

Die aktivischen Steuerabgrenzungen, die auch Steuerminderungsansprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen umfassen, werden nur angesetzt, soweit die damit verbundenen Steuerminderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit den Steuersätzen, die nach der derzeitigen Rechtslage künftig im wahrscheinlichen Zeitpunkt der Umkehr der temporären Differenzen gelten werden. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungen auf aktive und passive latente Steuern werden in der Periode, in der die materiellen Wirksamkeitsvoraussetzungen der Gesetzesänderung vorliegen, ergebniswirksam berücksichtigt.

Eine Verrechnung von aktiven latenten Steuern mit passiven latenten Steuern erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 12.74.

Auf den Konzernabschluss der Gesellschaft ergeben sich aus dem am 27. Dezember 2023 im Bundesgesetzblatt veröffentlichten Gesetz zur Gewährleistung einer globalen Mindestbesteuerung für Unternehmensgruppen (Mindeststeuergesetz) sowie aus ähnlichen ausländischen Mindeststeuergesetzen keine Auswirkungen.

Der verwendete Konzernsteuersatz beträgt 17,15 % (Vorjahr: 17,15 %).

8. Bilanzierung von Leasingverträgen

Der Konzern beurteilt bei neu abgeschlossenen Verträgen, ob ein Leasingverhältnis vorliegt oder enthalten ist. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Der Konzern erfasst zum Bereitstellungsdatum einen Vermögenswert für das Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet und entspricht der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit. Die Anschaffungskosten erhöhen sich um alle bis zur Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich erhaltener Leasinganreize, alle dem Leasingnehmer entstandenen anfänglichen direkten Kosten sowie um Kosten für die Demontage oder Beseitigung des zugrundeliegenden Vermögenswerts sowie um Kosten für die Rückversetzung des Vermögenswerts in den in der Leasingvereinbarung definierten Zustand.

Das Nutzungsrecht wird über den Leasingzeitraum linear abgeschrieben. Geht das Eigentum am Leasinggegenstand am Ende der Nutzung auf den Konzern über oder ist in den Kosten des Nutzungsrechts berücksichtigt, dass der Konzern eine Kaufoption wahrnehmen wird, erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer des Vermögenswerts. Das Nutzungsrecht wird darüber hinaus um Wertminderungen berichtigt und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst.

Die erstmalige Bewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt mit dem Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch nicht geleisteten Leasingzahlungen. Die Abzinsung erfolgt mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns. Der Grenzfremdkapitalzinssatz des Konzerns umfasst neben dem risikofreien Zins den unternehmensspezifischen Aufschlag, die Duration der Zahlungen und der Währung sowie spezifische Aufschläge für die jeweiligen zugrundeliegenden Vermögenswerte.

Variable Mietzahlungen, die z.B. umsatzabhängig zu leisten sind, sind nicht bei der Ermittlung des RoU-Ansatzes bzw. der Leasingverbindlichkeit zu berücksichtigen. Demgegenüber sind variable Mietzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind (vgl. IFRS 16.27 f.) neben den festen Zahlungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus sind Restwertgarantien und Optionspreise einzubeziehen, wenn die Ausübung der Option hinreichend sicher ist. Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt nach der Effektivzinsmethode. Sie wird neu bewertet, wenn sich feste oder die index- bzw. zinssatzabhängigen künftigen Leasingzahlungen ändern, oder der Konzern eine Neueinschätzung hinsichtlich der Zahlungen im Rahmen der Restwertgarantie oder in Bezug auf die Ausübung von Optionen vornimmt. Leasingvereinbarungen, bei denen der dem Leasingvertrag zugrundeliegende Vermögenswert von geringem Wert ist, wurden entsprechend dem Wahlrecht nach IFRS 16.5 nicht nach IFRS 16 bilanziert. Gemäß IFRS 16.C.4 findet der Portfolioansatz keine Anwendung.

Nutzungsrechte werden separat in der Bilanz ausgewiesen, Leasingverbindlichkeiten werden den sonstigen (finanziellen) Verbindlichkeiten zugeordnet und ebenfalls separat in der Bilanz ausgewiesen.

Der Konzern tritt im Zusammenhang mit seinen als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien als Leasinggeber auf. Diese Leasingverhältnisse, die nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswerts verbundenen Chancen und Risiken übertragen, sind als Operating-Leasingverhältnis einzustufen. Die Leasingzahlungen werden über die Laufzeit des Leasingvertrages in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns linear als Ertrag erfasst und unter den Umsatzerlösen ausgewiesen.

II. Erläuterung der Abschlussposten

A. Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Aufgliederung erfolgt getrennt nach Erlösen aus Verträgen mit Kunden und anderen Erlösen, die ausschließlich Erlöse aus der Vermietung des Immobilienbestandes betreffen.

TEUR	2023	2022
Erlöse aus Verträgen mit Kunden	643.684	602.268
Erlöse aus Vermietung	121.711	118.868
	765.395	721.136

Hinsichtlich der Erfüllung der Leistungsverpflichtung gliedern sich die Erlöse aus Verträgen mit Kunden wie folgt auf:

TEUR	2023	2022
Erlöse, die über einen Zeitraum erfasst werden	99.556	136.100
Erlöse, die zu einem Zeitpunkt erfasst werden	544.128	466.168
	643.684	602.268

Aufgeteilt nach den einzelnen Unternehmensbereichen vor konzerninternen Eliminierungen ergibt sich folgendes Bild:

TEUR	2023	2022
Unternehmensbereich Real Estate	214.737	157.762
Unternehmensbereich Bauen	82.990	117.000
Unternehmensbereich Hotel	237.897	188.419
Unternehmensbereich Seafood	256.465	262.398
Sonstige Erlöse	18.668	31.153
abzüglich konzerninterner Umsätze	-45.362	-35.596
	765.395	721.136

Die Umsatzerlöse entfallen in Höhe von TEUR 414.555 (Vorjahr: TEUR 377.118) auf das Inland.

Vertragssalden

Die nachstehende Tabelle zeigt die Forderungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Forderungen, die in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten sind	40.932	38.767
Vertragsvermögenswerte	12	12.070
Aktivierte Auftragskosten	0	1.046
	40.944	51.883

Die Vertragsvermögenswerte betreffen ausschließlich zeitraumbezogene Leistungserfüllung im Bauträgergeschäft. Die Position bildet vertraglich erbrachte Leistungen ab, für die noch kein unbestreitbarer Zahlungsanspruch an den Kunden besteht. Die Veränderung im Geschäftsjahr betrifft den Leistungsfortschritt im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Eine Wertminderung besteht nicht. Eine Forderung wird erst dann bilanziert, wenn der Anspruch auf Erhalt der Gegenleistung unbedingt geworden ist.

Die Vertragsvermögenswerte werden nach Verrechnung mit den für Kundenverträge bestehenden erhaltenen Anzahlungen ausgewiesen. Zum 31.12.2023 erfolgte eine Verrechnung mit von Kunden erhaltenen Anzahlungen in Höhe von TEUR 2.815 (Vorjahr: TEUR 64.557). Darüber hinaus bestanden keine erhaltenen Anzahlungen für Kundenverträge, so dass der Ausweis der Vertragsverbindlichkeiten an beiden Stichtagen null Euro beträgt.

Die aktivierten Vertragskosten beinhalten die im Bauträgergeschäft im Rahmen der Vertragsanbahnung entstehenden Verkaufsprovisionen. Sie werden über die Laufzeit des Projekts entsprechend dem Fertigstellungsgrad der verkauften Objekte ertragswirksam abgeschrieben. Die aktivierten Auftragskosten haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.	1.046	1.240
Aktivierung	0	523
Abschreibung	-1.046	-717
Stand 31.12.	0	1.046

Im Geschäftsjahr 2023 wurden wie im Vorjahr keine Umsatzerlöse erfasst, die im Zusammenhang mit Leistungsverpflichtungen stehen und in früheren Perioden erfüllt wurden. Die noch nicht erfassten Umsatzerlöse aus ausstehenden Leistungsverpflichtungen betragen zum 31. Dezember 2023 TEUR 4.956 (Vorjahr: TEUR 44.407).

2. Umsatzkosten

Die Umsatzkosten betreffen in Höhe von TEUR 259.609 (Vorjahr: TEUR 333.891) Vorräte.

TEUR	2023	2022
Verkauf von Grundstücken / Portfoliomanagement	-80.401	-114.118
Personalkosten	-96.682	-93.605
Seafood / Wareneinsatz, Fair Value	-198.866	-207.012
Instandhaltung, Betriebskosten	-52.477	-67.249
Abschreibungen / Zuschreibungen	-57.851	-53.259
Hausbewirtschaftung	-35.233	-29.394
Hotelaktivitäten / Wareneinsatz	-13.091	-10.215
Generalübernehmer- und Betreuungstätigkeit	-2.390	-2.507
Mietaufwendungen	-2.324	-216
Übrige	-34.412	-27.002
	-573.727	-604.577

In den Abschreibungen sind Abschreibungen aus Nutzungsrechten in Höhe von TEUR 9.551 (Vorjahr: TEUR 11.414) enthalten. Im Geschäftsjahr wurde im Unternehmensbereich Hotel Kurzarbeitergeld gemäß IAS 20 in geringem Umfang in Anspruch genommen und die Personalkosten entsprechend entlastet.

Darüber hinaus beinhalten die Umsatzkosten des Unternehmensbereiches Seafood die unter I.D.5. beschriebene Fair-Value-Anpassung im Zusammenhang mit dem Verkauf sowie der Bewertung der Fische im Meerwasser und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Fair-Value-Anpassung Lebendgewicht	6.251	972
Fair-Value-Anpassung aufgrund von Verkauf	-2.041	-6.913
Ertrag (+) / Aufwand (-)	4.210	-5.941

3. Vertriebskosten

TEUR	2023	2022
Absatzförderung, Mediawerbung	-11.905	-9.126
Personalkosten	-9.829	-8.413
Provisionen	-2.633	-1.366
Abschreibungen / Wertberichtigungen / Zuschreibung	-677	-287
Übrige	-11.509	-10.088
	-36.553	-29.280

In den Abschreibungen sind Abschreibungen aus Nutzungsrechten in Höhe von TEUR 55 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten.

4. Verwaltungskosten

TEUR	2023	2022
Personalkosten	-42.181	-32.031
Prüfung / Beratung	-14.452	-12.152
EDV Kosten	-12.744	-6.014
Abschreibungen	-1.431	-1.603
Fuhrpark	-556	-448
Miete und Leasing	-1.591	-1.498
Planungskosten Umzug	0	-1.229
Übrige	-11.112	-6.200
	-84.067	-61.175

In den Abschreibungen sind Abschreibungen aus Nutzungsrechten in Höhe von TEUR 422 (Vorjahr: TEUR 604) enthalten.

5. Sonstige betriebliche Erträge

TEUR	2023	2022
Marktwertänderung Immobilien	0	38.632
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	2.458	8.555
Erträge aus Nachaktivierungen	3.041	0
Erträge aus Weiterbelastungen	2.171	0
Entschädigungen / Schadensersatz	323	433
Kursgewinne	237	1.679
Gewinne aus Anlagenabgängen	274	100
Übrige	498	3.873
	9.002	53.272

In der Position Übrige sind im Vorjahr staatliche Hilfen in Zusammenhang mit COVID für die Schweiz in Höhe von TEUR 823 und für Deutschland in Höhe von TEUR 2.377 enthalten.

Die Marktwertänderung der Immobilien wird insgesamt saldiert ausgewiesen und ist unrealisiert. Sie resultiert aus der Fortschreibung der Bewertung der Anlageimmobilien zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Im Geschäftsjahr ergab sich eine negative Marktwertänderung der unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen wird.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

TEUR	2023	2022
Marktwertänderung Immobilien	-182.371	0
Aufwendungen Erstkonsolidierung	-23.412	0
Restrukturierung	-8.755	-1.159
Verluste aus Anlagenabgängen	-3.268	-1.399
Schadenersatz	-2.319	-641
Aufwendungen für inaktive Zuchtanlagen	-1.597	-1.841
Kursverluste	-783	-468
Periodenfremde nicht abzugsfähige Vorsteuer	0	-681
Übrige	-3.152	-2.719
	-225.657	-8.908

Die Aufwendungen aus der Erstkonsolidierung betreffen die beiden Gesellschaften Projekt Deelböge GmbH & Co. KG und Projekt Deelböge Verwaltungsgesellschaft mbH. Sie resultieren aus der vollständigen Abschreibung des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Erstkonsolidierung bzw. des aktiven Ausgleichsbetrags für konzernfremde Anteile.

Wie auch im Vorjahr wurden die Aufwendungen auf inaktive Zuchtanlagen sowie die stillgelegte Fabrik in Rio Negro unter den übrigen betrieblichen Aufwendungen abgebildet, da diese planungsgemäß in den nächsten fünf Jahren nicht genutzt werden. In diesen Aufwendungen sind Abschreibungen in Höhe von TEUR 969 (Vorjahr: TEUR 958) enthalten.

Die Verluste aus Anlagenabgang beinhalten im Wesentlichen eine Wertberichtigung einer nicht genutzten Zuchtlizenz. Der unter Restrukturierung ausgewiesen Betrag im laufenden Geschäftsjahr betrifft im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Neuaufstellung des Unternehmensbereiches Development. Im Vorjahr wurden hier Aufwendungen aus Umbauten bzw. Renovierungen sowie aus Abfindungen und Entschädigungen im Zusammenhang mit der vorzeitigen Auflösung eines Managementvertrages im Unternehmensbereich Hotel gezeigt.

7. At-Equity-Ergebnis

Die Ergebnisse aus At Equity bewerteten Anteilen sowie Gemeinschaftsunternehmen setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA	19.020	20.635
Projekt Deelböge GmbH & Co. KG	1.644	-549
Olympia Wohn Park GmbH & Co. KG	175	38
Son Vida S.A.	139	676
BluGlacier, LLC, Miami, USA	1.322	1.704
Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG	-353	-634
Deelböge II GmbH & Co. KG	-48	-46
Lokstedt Baufeld 2 Beteiligungs GmbH	12	4
Zwischengewinneliminierung	3.708	6.330
Periodenergebnis	25.619	28.158

Infolge der geänderten Einbeziehung der Projekt Deelböge GmbH & Co. KG war die bisherige Abschreibung der Anteile im Rahmen der At Equity-Fortschreibung ertragswirksam zu stornieren.

8. Finanzergebnis

TEUR	2023	2022
Übrige Finanzerträge
Zinserträge / Bewertung Derivate	13.922	3.205
Minderheitenanteile	15.525	1.341
	29.447	4.546
Übrige Finanzaufwendungen
Zinsaufwendungen	-59.056	-31.641
Minderheitenanteile	-2.307	-12.297
	-61.363	-43.938
	-31.916	-39.392

Da gemäß IAS 32 Minderheitenanteile an Personengesellschaften im Konzern als Fremdkapital klassifiziert werden, erfolgt der Ausweis ihres Ergebnisanteils entsprechend unter den Finanzerträgen oder den Finanzaufwendungen.

Die Erträge beziehen sich auf verzinsliche sonstige Forderungen, die Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehenszinsen, Leasingverbindlichkeiten, Derivate und die Bewertung der Minderheitsanteile an konsolidierten Personengesellschaften. Der ineffektive Teil aus Cash-Flow-Hedges beträgt TEUR - 372 (Vorjahr: TEUR 238).

Das Zinsergebnis aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien des IFRS 9 setzt sich wie folgt zusammen:

TEUR	2023	2022
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten	13.855	2.094
Anschaffungskosten AC
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert FVOCI	-372	238
Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert FVTPL	13.218	-10.956
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten AC	-58.655	-31.584
	-31.954	-40.208

9. Ertragsteuern

TEUR	2023	2022
Laufende Steuern	-20.255	-7.073
Latente Steuern	63.458	-3.820
	43.203	-10.893

Die laufenden Steuern beziehen sich überwiegend auf das Geschäftsjahr. Sie betreffen in Höhe von TEUR 153 Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag (Vorjahr: TEUR 68), in Höhe von TEUR 15.040 Gewerbesteuer (Vorjahr: TEUR 5.217) sowie in Höhe von TEUR 1.204 (Vorjahr: TEUR 1.788) ausländische Steuern. Die laufenden Steuern beinhalten Aufwendungen in Höhe von TEUR 5.101 (Vorjahr: TEUR 794) für frühere Perioden.

Auf Ansatz und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzposten entfallen die folgenden bilanzierten aktiven und passiven latenten Steuern:

TEUR	31.12.2023		31.12.2022
	Aktiv	Passiv	Aktiv	Passiv
Anlagevermögen	23.489	-352.953	28.143	-389.397
Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte	4.981	-8.591	2.124	-14.997
Rückstellungen	5.084	-257	4.887	-466
Verbindlichkeiten	57.215	-709	30.609	-571
Verlustvorträge	26.263	0	29.611	0
Derivate in Sicherheitsbeziehungen	0	-1.469	0	-1.469
Übrige	479	12	1.541	0
Bruttowert	117.511	-363.967	96.915	-406.899
Saldierungen	-90.218	90.218	-68.477	68.477
Aktive und passive latente Steuern	27.293	-273.749	28.438	-338.422

Die Steuern betreffen Gewerbe- und Körperschaftsteuer. Die der Berechnung zugrundeliegenden Steuersätze betragen rund 8 % bzw. 17 % für die Gewerbesteuer und bis zu 33 %, wenn Körperschaft- und Gewerbesteuer anfallen.

Latente Steuern fallen im Wesentlichen für Ansatz- und Bewertungsunterschiede des Immobilienportfolios an.

Für zeitliche Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen IFRS- und Steuerbilanz in Verbindung mit Anteilen an Tochtergesellschaften und at equity bewerteten Anteilen, deren Höhe TEUR 112.671 (Vorjahr: TEUR 113.511) beträgt, wurden nach IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern gebildet.

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden grundsätzlich nur im Rahmen eines drei- bis fünfjährigen Planungshorizonts der jeweiligen Gesellschaft aktiviert. Für gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 245.349 (Vorjahr: TEUR 248.511) sowie für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 8.223 (Vorjahr: TEUR 17.002) wurden keine aktiven latenten Steuern bilanziert. Für noch ungenutzte ausländische Verlustvorträge im Unternehmensbereich Hotel in Höhe von TEUR 12.991 (Vorjahr: TEUR 15.247) wurden ebenfalls keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Die latenten Steuern werden darüber hinaus in den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen ausführlicher erläutert.

Der erwartete Steueraufwand weicht vom ausgewiesenen Steueraufwand ab. Die Ursachen für den Unterschied zeigt die folgende Überleitungsrechnung.

TEUR	2023	2022
Ergebnis vor Steuern	-151.904	59.234
Erwartete Ertragsteuern bei 17,15% (Vorjahr: 17,15%)	26.052	-10.159
Steuerminderungen / Steuerfreie Erträge	6.767	4.723
Steuersatzbedingte Abweichungen	34.563	5.202
Steuermehrungen / Nicht abzugsfähige Aufwendungen	-14.691	-3.773
Periodenfremde Steuern laufend	-1.864	-745
Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge	-9.287	-3.584
Permanente Differenzen	40	-77
Änderung in der Realisierbarkeit latenter Steueransprüche	-1.158	-289
Latente Steuern IFRS 16	2.567	0
Sonstige Steuereffekte	213	-2.192
Ertragsteuern	43.203	-10.893

Der effektive Steuersatz liegt im Geschäftsjahr unter 0,0 % (Vorjahr: 18,4 %). Dies beruht im Wesentlichen auf dem negativen Ergebnis sowie erheblicher steuersatzbedingter Abweichungen. Der für die Überleitungsrechnung verwendete Steuersatz in Höhe von 17,15 % entspricht dem Gewerbesteuersatz der Muttergesellschaft.

10. Ergebnisanteil nicht beherrschende Gesellschafter

Der Ergebnisanteil nicht beherrschende Gesellschafter betrifft den Unternehmensbereich Hotel.

B. Vermögenswerte

1. Immaterielle Vermögenswerte

TEUR	Geschäfts- oder Firmenwert	Übrige immaterielle Vermögenswerte	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2022	3.830	50.493	54.323
Währungsdifferenz	237	1.077	1.314
Zugänge	0	1.180	1.180
Umbuchung	0	130	130
Abgänge	0	-15.733	-15.733
Stand 31.12.2022	4.067	37.147	41.214
Konzernkreisänderung	0	157	157
Währungsdifferenz	-142	-633	-775
Zugänge	0	991	991
Umbuchung	0	178	178
Abgänge	0	-14.534	-14.534
Stand 31.12.2023	3.925	23.306	27.231
Abschreibungen
Stand 01.01.2022	0	-32.964	-32.964
Konzernkreisänderung	0	-157	-157
Zugänge	0	-1.145	-1.145
Abgänge	0	15.286	15.286
Stand 31.12.2022	0	-18.980	-18.980
Währungsdifferenz	0	89	89
Zugänge	0	-857	-857
Abgänge	0	11.889	11.889
Stand 31.12.2023	0	-7.859	-7.859
Nettobuchwerte in TEUR
Stand 31.12.2022	4.067	18.167	22.234
Stand 31.12.2023	3.925	15.447	19.372

Die Geschäfts- oder Firmenwerte entfallen auf den Unternehmensbereich Seafood; Differenzen resultieren aus der Währungsumrechnung. Die Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwertes wird regelmäßig zum Jahresende oder bei entsprechenden Hinweisen mittels einer auf der Mehrjahresplanung basierenden Ertragswertermittlung unter Zugrundelegung eines risikoadjustierten Diskontierungszinssatzes und unter Berücksichtigung von Steuern überprüft. Die Berechnung basiert auf einem Planungshorizont von drei bis fünf Jahren, einem Diskontierungszinssatz von 8,5 % und einem Wachstumsabschlag von 1,0 %.

Teile der immateriellen Vermögenswerte sind im Rahmen der Kreditinanspruchnahmen in Höhe von TEUR 17.783 (Vorjahr: TEUR 15.723) als Sicherheiten verpfändet.

2. Sachanlagen

TEUR	Bebaute und unbebaute Grundstücke	Technische Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau, Bauvor- bereitungskosten	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 01.01.2022	526.368	290.599	116.170	933.137
Währungsdifferenz	4.494	6.149	135	10.778
Zugänge	1.430	14.512	79.794	95.736
Umbuchung / Korrektur	6.605	75.746	-82.481	-130
Abgänge	-3.382	-39.699	-8	-43.089
Stand 31.12.2022	535.515	347.307	113.610	996.432
Konzernkreisänderung	19.724	1.733	13.552	35.009
Währungsdifferenz	-2.835	-3.395	12	-6.218
Zugänge	66.662	9.487	26.829	102.978
Umbuchung / Korrektur	119.989	3.091	-121.660	1.420
Abgänge	-160	-17.207	-73	-17.440
Stand 31.12.2023	738.895	341.016	32.270	1.112.181

TEUR	Bebaute und unbebaute Grundstücke	Technische Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau, Bauvor- bereitungskosten	Gesamt
Abschreibungen
Stand 01.01.2022	-170.487	-196.093	-3.308	-369.888
Währungsdifferenz	-1.652	-3.265	0	-4.917
Zugänge	-12.310	-18.999	-8.853	-40.162
Korrektur / Zuschreibung	0	1.801	0	1.801
Abgänge	3.292	22.635	0	25.927
Stand 31.12.2022	-181.157	-193.921	-12.161	-387.239
Konzernkreisänderung	0	33	0	33
Währungsdifferenz	1.288	2.224	0	3.512
Zugänge	-27.331	-21.902	-72	-49.305
Umbuchung	-12.425	0	12.116	-309
Abgänge	22	11.910	72	12.004
Stand 31.12.2023	-219.603	-201.656	-45	-421.304
Nettobuchwerte in TEUR
Stand 31.12.2022	354.358	153.386	101.449	609.193
Stand 31.12.2023	519.292	139.360	32.225	690.877

Die Abschreibungen im Geschäftsjahr enthalten außerordentliche Abschreibungen in Höhe von TEUR 13.864 (Vorjahr: TEUR 0) sowie Abschreibungen aufgrund von Anpassungen der wirtschaftlichen Nutzungsdauern in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 437), die in den Umsatzkosten erfasst wurden.

In den Anlagen im Bau sind im Vorjahr Abschreibungen auf eine im Bau befindliche Immobilie in Höhe von TEUR 8.853 enthalten. Die Überprüfung der Werthaltigkeit erfolgte analog der nachfolgend in Punkt 3. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien beschriebenen Marktwertermittlung.

Von den unbebauten und bebauten Grundstücken mit einem Restbuchwert in Höhe von TEUR 519.292 (Vorjahr: TEUR 354.358) sind zum Bilanzstichtag TEUR 450.898 (Vorjahr: TEUR 345.506) als Sicherheiten an Kreditinstitute verpfändet.

Teile des übrigen Sachanlagevermögens sind im Rahmen der Kreditinanspruchnahmen in Höhe von TEUR 17.502 (Vorjahr: TEUR 21.865) als Sicherheiten verpfändet.

3. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien

Der Bilanzbetrag teilt sich wie folgt auf:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Grundstücke mit Wohnbauten	577.165	579.706
Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten	2.274.991	2.387.957
Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter	155.731	183.319
	3.007.887	3.150.982

Die als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien sind zu Marktwerten (Fair Value) bewertet. Die Bewertung wurde - basierend auf den verwendeten Inputfaktoren - als beizulegender Zeitwert der Stufe 3 eingeordnet.

Das für die Marktwertermittlung der Immobilien verwendete Bewertungsmodell basiert auf der Ertragswertmethode nach International Valuation Standards mittels einer dynamischen Barwertberechnung anhand des Discounted-Cash-Flow-Verfahrens (DCF-Verfahren) durch Diskontierung zukünftiger Zahlungsströme.

Hierfür wird ein Zeitraum von zehn Jahren betrachtet und ein Verkauf am Ende des Berechnungszeitraums unterstellt. Die Cash Flows werden für die einzelnen Jahre auf Monatsbasis bestimmt und aggregiert. Dabei werden die bestehenden Mietverträge einzeln berücksichtigt. Nach Auslaufen der Verträge werden unter Verwendung typisierter Leerstandszeiten Marktmieten angesetzt. Die Cash Flows werden um die Bewirtschaftungskosten - die insbesondere Leerstandskosten, Instandhaltungskosten, Verwaltungskosten, nicht umlagefähige Betriebskosten und Vermarktungskosten umfassen - vermindert. Der Verkaufswert ergibt sich als ewige Rente auf Basis des Cash Flows am Ende des Berichtszeitraums.

Die Cash Flows der einzelnen Jahre und der Verkaufswert werden mit einem objektspezifischen Zinssatz auf den Bewertungsstichtag abgezinst. Der entsprechende Barwert stellt den beizulegenden Zeitwert der jeweiligen Immobilie dar. Für Objekte, bei denen das DCF-Verfahren nicht anwendbar ist, werden gesonderte Werte ermittelt. Die Bewertung erfolgt intern und wird von einem externen, unabhängigen Gutachter halbjährlich in Stichproben überprüft.

Folgende wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren wurden für die Bewertung zugrunde gelegt:

TEUR	31.12.2023	2023 ø	31.12.2022	2022 ø
Erwartete Marktmietsteigerung	0,10% - 3,02%	1,02%	0,16% - 2,99%	1,03%
Leerstandszeiten	3 - 36 Monate	8 Monate	2 - 24 Monate	8 Monate
Mietfreie Zeiten	0 - 5 Monate	1,8 Monate	0 - 5 Monate	1,8 Monate
Diskontierungszins	3,57% - 7,37%	4,65%	3,34% - 7,25%	4,65%

Zwischen den Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert besteht folgender Zusammenhang: Der geschätzte Marktwert der Immobilien würde steigen / sinken, wenn

•	die erwartete Marktmietsteigerung höher / niedriger wäre
•	die Leerstandszeiten kürzer / länger wären
•	die mietfreien Zeiten kürzer / länger wären oder
•	der Diskontierungszinssatz niedriger / höher wäre

Die beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 haben sich für die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien wie folgt entwickelt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.2023	3.150.982	3.058.095
Zugänge	75.735	54.255
Umbuchung	1.598	0
Abgänge	-38.057	0
Marktwertänderung - erfolgsneutral	0	0
Marktwertänderung - erfolgswirksam	-182.371	38.632
Stand 31.12.2023	3.007.887	3.150.982

Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (Marktwertänderung) ist nicht realisiert und saldiert unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Vorjahr: sonstige betriebliche Erträge) in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Die Zugänge im Geschäftsjahr betreffen im Wesentlichen Herstellungskosten für die Entwicklung bestehender Immobilien.

Wesentliche vertragliche Verpflichtungen, als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien zu kaufen, zu erstellen oder zu entwickeln, bestanden zum Jahresende im üblichen Rahmen. Von den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien sind zum Bilanzstichtag EUR 1.642,6 Mio. (Vorjahr: EUR 1.632,4 Mio.) durch Grundpfandrechte besichert.

Den Immobilien sind Mieteinnahmen in Höhe von TEUR 142.584 (Vorjahr: TEUR 133.516) zuzurechnen. Die zugrunde liegenden wesentlichen Verträge haben in der Regel eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren und weisen zum Teil eine Verlängerungsoption auf.

Den Mieteinnahmen stehen direkt zurechenbare Aufwendungen von TEUR 44.233 (Vorjahr: TEUR 45.466) gegenüber. Auf Immobilien ohne Mieteinnahmen entfallen Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.441 (Vorjahr: TEUR 935).

4. Nutzungsrechte

Die Nutzungsrechte (right-of-use-assets) nach IFRS 16 bestehen im Wesentlichen aus den angemieteten bzw. angepachteten Hotelbetrieben sowie den angemieteten Geschäftsräumen der einzelnen Gesellschaften und sind der Anlagenklasse Grundstücke und Gebäude zuzuordnen. Darüber hinaus wurde der geringere Teil der Nutzungsrechte der Anlagenklasse Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zugeordnet.

TEUR	bebaute Grundstücke
Stand 01.01.2022	112.762
Währungsdifferenz Anschaffungskosten	1.857
Zugänge	5.479
Abschreibungen	-12.018
Währungsdifferenz Abschreibungen	-941
Abgänge	-4.028
Stand 01.01.2023	103.111
Währungsdifferenz Anschaffungskosten	2.563
Zugänge	16.176
Zuschreibungen	471
Abschreibungen	-10.497
Währungsdifferenz Abschreibungen	-1.408
Abgänge	0
Stand 31.12.2023	110.416

Die Zugänge betreffen im Wesentlichen Mietindexierungen und Vertragsveränderungen von Hotelmietverträgen Die Zuschreibung basiert auf künftigen positiven Marktentwicklungen. Außerordentliche Abschreibungen aufgrund von Wertminderungen sind wie im Vorjahr nicht angefallen.

Die Bewertung einer Cash Generating Unit erfolgt im Unternehmensbereich Hotel mit Hilfe einer auf der Mehrjahresplanung basierenden Ertragswertermittlung unter Zugrundelegung eines risikoadjustieren Diskontierungszinssatzes von 9,70 % (Vorjahr 8,80 %) und unter Berücksichtigung von Steuern. Die Planung bzw. Steuerung erfolgt auf Ebene des einzelnen Hotels bzw. Golfplatz, so dass als Cash Generating Unit die einzelnen Hotel- bzw. Golfbetriebe definiert werden. Bei der Zuordnung des Wertminderungsaufwandes wurden die Buchwerte der einzelnen Vermögenswerte nicht unter dem höchsten der folgenden Werte: beizulegender Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten, Nutzungswert und Null herabgesetzt. Bei der Bewertung der Nutzungsrechte nach IFRS16 wurde ein Ertragswertverfahren mit einem risikoadjustierten Diskontierungszinssatz von 5,5 % (Vorjahr: 4,6 %) angewendet.

Die Abgänge im abgelaufenen Geschäftsjahr sind überwiegend auf die Schließung eines Konferenzzentrums sowie Mietreduktionen in Deutschland zurückzuführen.

Der Wert der unter den als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien ausgewiesenen Nutzungsrechte beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 5.811 (TEUR 4.486).

5. At equity bewertete Anteile

Die at equity bewerteten Anteile setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA	193.344	194.000
Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG	81.602	81.951
Son Vida S.A., Palma de Mallorca, Spanien	5.240	5.767
BluGlacier, LLC, Miami, USA	4.968	3.806
Olympia Wohn Park GmbH & Co. KG	2.964	4.039
Deelböge II GmbH & Co. KG	454	503
Lokstedt Baufeld 2 Beteiligungs GmbH	188	13
Deelböge II Verwaltungsgesellschaft mbH	14	14
Olympia Wohn Park Verwaltungs GmbH	13	13
Projekt Deelböge GmbH & Co. KG	0	3.331
Lokstedt Baufeld 2 GmbH & Co. KG	0	162
Projekt Deelböge Verwaltungsgesellschaft mbH	0	14
	288.787	293.613

Die Bewertung der Anteile erfolgt mit dem anteiligen Eigenkapital. Die Fortschreibung der Beteiligungsbuchwerte ergab einen Ertrag von TEUR 25.619 (Vorjahr: TEUR 28.158) und wird unter der Position Ergebnis aus at equity bewerteten Anteilen erfolgswirksam ausgewiesen (vgl. II.A.7.). Aus der Erstkonsolidierung der BluGlacier, LLC, Miami, im Geschäftsjahr 2016 ergab sich ein Firmenwert in Höhe von TEUR 1.882.

Die Klassifizierung in assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen erfolgt im Hinblick auf die Bedeutung im Konzern. Die Bilanzierung erfolgt für beide Klassen at equity. Sämtliche at equity bewerteten Unternehmen zeigen die Finanzinformation zum 31. Dezember 2023.

Gesellschaft	Hauptgeschäft	31.12.23 Anteile %	31.12.22 Anteile %
Golfpark Gut Häusern GmbH & Co. KG, Markt Indersdorf	Betrieb Golfplatz	0,00	40,00
Son Vida S.A., Palma de Mallorca ^*)	Verkauf von Grundstücken	19,00	19,00

^*) Stimmrechte: 22,01 %

Die aggregierten Finanzinformationen für assoziierte Unternehmen die einzeln von untergeordneter Bedeutung sind werden nachstehend dargestellt:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Anteil des Konzerns am Ergebnis	139	676
Nicht erfasste anteilige Verluste des Geschäftsjahres	-52	-182
Nicht erfasste anteilige kumulierte Verluste	-626	-370
Summe der Buchwerte der Konzernanteile	5.240	5.767

Gemeinschaftsunternehmen

Gesellschaft	Hauptgeschäft	31.12.23 Anteile %	31.12.22 Anteile %
Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KG, München	Getränkeproduktion und	70,00	70,00
	-vertrieb
BluGlacier USA LLC, Miami, USA	Vertrieb von Lachs	50,00	50,00
Lokstedt Baufeld 2 GmbH & Co. KG, Kronshagen	Projektentwicklung	0,00	50,00
Lokstedt Baufeld 2 Beteiligungs GmbH, Kronshagen	Komplementärfunktion	50,00	50,00
Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG, Gräfelfing	Projektentwicklung	50,00	50,00
Deelböge II GmbH & Co. KG, Hamburg	Projektentwicklung	50,00	50,00
Deelböge II Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg	Komplementärfunktion	50,00	50,00
Olympia Wohn Park GmbH & Co. KG, München	Projektentwicklung	50,00	50,00
Olympia Wohn Park Verwaltungs GmbH, München	Komplementärfunktion	50,00	50,00

Im Geschäftsjahr wurden erstmals die bisher at equity bewerteten Tochtergesellschaften Projekt Deelböge GmbH & Co. KG und Projekt Deelböge Verwaltungsgesellschaft mbH vollkonsolidiert, da der Konzern über entsprechende Regelungen in der Satzung und in der Geschäftsführung einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Die Erstkonsolidierung ist jeweils zum 31. Dezember 2023 erfolgt.

Über die Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG wird eine Quartiersentwicklung in München abgebildet. Die Deelböge Gesellschaften stehen im Zusammenhang mit Immobilienprojekten in Hamburg. Das Projekt der Olympia Wohnpark GmbH & Co. KG in München wurde in den Vorjahren fertiggestellt und an die Käufer übergeben. Die Gesellschaft führt nur noch wenige Restarbeiten im Rahmen der Erschließung des Baugebiets aus. Die Lokstedt Baufeld 2 GmbH & Co. KG befindet sich planmäßig im Liquidationsverfahren.

Die nicht beherrschenden Anteile an der Wohn Park Lerchenauer Feld GmbH & Co. KG (WPLKG) sowie die Beteiligung der Paulaner Brauerei Gruppe (PKGaA) mit ihren Tochtergesellschaften sind als wesentlich einzustufen.

Die zusammenfassenden, detaillierten Finanzinformationen der als wesentlich eingestuften Gemeinschaftsunternehmen werden nachfolgend dargestellt:

PKGaA

TEUR	2023	2022
Umsatzerlöse	913.970	807.711
Ergebnis des Geschäftsjahres des Mutterunternehmens	27.172	29.479
Ergebnis des Geschäftsjahres nicht beherrschender Gesellschafter	2.167	3.098

In der Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft sind folgende Beträge enthalten:

TEUR	2023	2022
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte sowie Nutzungsrechte	-102.061	-90.815
Zinserträge	979	1.271
Zinsaufwendungen	-9.242	-5.498
Ertragsteuern	-8.641	-15.825

Die Gesellschaft inklusive der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter weist folgendes Nettovermögen aus:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Kurzfristige Vermögenswerte	254.216	250.113
Anteile anderer Gesellschafter	-29.697	-29.250
Langfristige Vermögenswerte	841.234	802.565
Kurzfristige Schulden	-476.685	-328.764
Langfristige Schulden	-312.862	-417.521
Nettovermögen	276.206	277.143

In der Bilanz der Gesellschaft sind folgende Posten ausgewiesen:

TEUR	2023	2022
Zahlungsmittel	25.294	42.367
Kurzfristige Finanzschulden	153.786	10.346
Langfristige Finanzschulden	10.311	120.203

Der Buchwert des Anteils am Beteiligungsunternehmen leitet sich wie folgt ab:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Anteil des Konzerns am Nettovermögen zum 01.01.	194.000	183.295
anteilige Ausschüttungen	-21.000	-14.000
Anteil am Sonstigen Ergebnis	1.324	4.069
Anteil am Ergebnis des Geschäftsjahres	19.020	20.635
Buchwert des Anteils zum 31.12.	193.344	194.000

WPLKG

TEUR	2023	2022
Umsatzerlöse	759	125
Ergebnis des Geschäftsjahres	-706	-1.269

Die Gesellschaft inklusive der Anteile nicht beherrschender Gesellschafter weist folgendes Nettovermögen aus:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Kurzfristige Vermögenswerte	160.343	161.018
Langfristige Vermögenswerte	25	25
Kurzfristige Schulden	-6.174	-6.143
Nettovermögen	154.194	154.900

Der Buchwert des Anteils am Beteiligungsunternehmen leitet sich wie folgt ab:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Anteil des Konzerns am Nettovermögen zum 01.01.	81.951	4.273
nachträgliche Anschaffungskosten	0	4.513
Einzahlung in die Kapitalrücklagen	4	73.800
Anteil am Ergebnis des Geschäftsjahres	-353	-635
Buchwert des Anteils zum 31.12.	81.602	81.951

Die aggregierten Finanzinformationen für Gemeinschaftsunternehmen die einzeln von untergeordneter Bedeutung sind, werden nachstehend dargestellt:

TEUR	31.12.23	31.12.22
Anteil des Konzerns am Ergebnis	3.105	1.151
Summe der Buchwerte der Konzernanteile	8.601	11.895

6. Übrige Finanzanlagen

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Ausleihungen an Gesellschafter	5.000	20.000
Ausleihungen an Gemeinschaftsunternehmen	1.185	19.000
Beteiligungen	825	0
Wertpapiere des Anlagevermögens	71	73
Sonstige Ausleihungen	17	17
	7.098	39.090

7. Aktive latente Steuern

Zur Erklärung der aktiven latenten Steuern wird auf die Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und auf die Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung unter II.A.9 verwiesen.

8. Vorräte und Biological Assets

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Grundstücke mit fertigen und unfertigen Bauten	88.186	35.063
Grundstücke ohne Bauten	163.894	159.857
Biological Assets	71.725	85.121
Übrige fertige und unfertige Erzeugnisse und Waren	41.740	30.151
Noch nicht abgerechnete Generalübernehmer- / Betreuungsleistungen	27.523	1.013
Bauvorbereitungskosten	11.063	7.844
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.042	962
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	45	323
	406.218	320.334
Davon langfristig	17.662	18.377

Die übrigen fertigen und unfertigen Erzeugnisse und Waren betreffen im Wesentlichen den Unternehmensbereich Seafood.

Im Rahmen der verlustfreien Bewertung wurden Abwertungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von TEUR 15.277 (Vorjahr: TEUR 42.097) vorgenommen. Fremdkapitalkosten wurden in Höhe von TEUR 19.560 (Vorjahr: TEUR 15.644) aktiviert. Der zugrundeliegende Finanzierungskostensatz beträgt im Geschäftsjahr 5,8 % (Vorjahr: 2,1 %). Grundstücke des Vorratsvermögens sind wie im Vorjahr nicht durch Grundpfandrechte besichert. Für Biological Assets, die nicht nach Fair Value bewertet werden, wurden im Rahmen der verlustfreien Bewertung Abwertungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von TEUR 2.054 (Vorjahr: TEUR 0) vorgenommen.

Die Zusammensetzung sowie die Entwicklung der Biological Assets stellt sich wie folgt dar:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Salar, Coho	54.063	66.744
Eier, Salmling	17.662	18.377
	71.725	85.121

Biomasse zum 31.12.2023	Maßeinheit	Herstellungskosten	Fair-Value- Anpassung	Kurseffekt	Gesamt
Salzwasser (kurzfristig)	10.681 t	47.947	6.251	-134	54.064
Süßwasser (langfristig)	19.851.328 Units	17.661	0	0	17.661
		65.608	6.251	-134	71.725

Biomasse zum 31.12.2022	Maßeinheit	Herstellungskosten	Fair-Value- Anpassung	Kurseffekt	Gesamt
Salzwasser (kurzfristig)	15.421 t	65.784	972	-12	66.744
Süßwasser (langfristig)	16.852.261 Units	18.377	0	0	18.377
		84.161	972	-12	85.121

Die Bewertung wurde - basierend auf den verwendeten Inputfaktoren - als beizulegender Zeitwert der Stufe 3 eingeordnet.

Folgende wesentliche, nicht beobachtbare Inputfaktoren wurden für die Bewertung zugrunde gelegt:

•	abgeleiteter Marktpreis (vgl. I.D.5.)
•	Futtermittelkosten
•	Sterblichkeitsrate

Zwischen den Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert besteht folgender Zusammenhang: Der geschätzte Fair Value der Biological Assets würde steigen / sinken, wenn

•	der abgeleitete Marktpreis höher / niedriger wäre
•	die Futtermittelkosten niedriger / höher wären oder
•	die Sterblichkeitsrate niedriger / höher wäre

TEUR	2023	2022
Biological Assets am 01.01.	85.121	99.184
Zugänge	211.336	197.167
Abgänge (Ernte)	-228.253	-218.601
Fair-Value-Anpassung Lebendgewicht	6.251	972
Kurseffekte	-2.730	6.399
Biological Assets am 31.12.	71.725	85.121

9. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen	30.024	28.934
Forderungen aus Vermietung	4.971	5.898
Forderungen aus dem Verkauf von Grundstücken	11.332	10.236
Bruttowert	46.327	45.068
abzüglich Einzelwertberichtigung	-2.177	-2.676
Buchwert	44.150	42.392

Die Einzelwertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.	2.676	4.329
Verbrauch	-410	-1.626
Auflösung	-710	-1.045
Zuführung	621	1.018
Stand 31.12.	2.177	2.676

Aufgrund der Tatsache, dass der Kundenbestand breit ist und keine Korrelationen bestehen, besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos. Darüber hinaus bestehen wie im Vorjahr keine Forderungen, die überfällig und nicht wertgemindert sind.

10. Steuererstattungsansprüche

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Körperschaftsteuer	211	1.364
Gewerbesteuer	9.604	9.376
	9.815	10.740

11. Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Forderungen gegen Tochtergesellschaften und nahestehende Personen	16.219	11.586
Linearisierte Mietforderungen	15.236	13.961
Derivate in Sicherungsbeziehungen	2.406	11.285
Forderungen gegen Gesellschafter	8.165	46
Vertragsvermögenswerte	12	12.070
Übrige	6.531	10.890
Finanzielle Vermögenswerte	48.569	59.838
Baukostenzuschuss an Mieter	13.181	7.811
Umsatzsteuer, sonstige Steuern	9.890	12.300
Rechnungsabgrenzung	3.802	4.986
Aktivierte Vertragskosten	0	1.046
Übrige	3.834	735
Nichtfinanzielle Vermögenswerte	30.707	26.878
Bruttowert	79.276	86.716
abzüglich Einzelwertberichtigung	-1.097	-1.103
Buchwert	78.179	85.613
Davon langfristig	32.311	29.049

In Forderungen gegen Gesellschafter sind im Wesentlichen die Ansprüche aus der Verlustübernahme der Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Salzburg, für den Zeitraum 01. Januar bis 30.09.2023 ausgewiesen.

Die Einzelwertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.	1.103	742
Auflösung	-131	0
Zuführung	125	361
Stand 31.12.	1.097	1.103

12. Zahlungsmittel

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Kassenbestand	851	539
Guthaben bei Kreditinstituten	271.574	164.144
	272.425	164.683

Für Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 65.014 (Vorjahr: TEUR 0) besteht im Zusammenhang mit einer Immobilienfinanzierung eine vorübergehende Verwendungsbeschränkung.

C. Eigen- und Fremdkapital

1. Eigenkapital

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Kommanditkapital	92.033	92.033
Rücklagen	1.998.861	2.143.626
Anteile anderer Gesellschafter	559	183
	2.091.453	2.235.842

Gemäß IAS 32 (revised) erfolgt eine Bilanzierung des Kommanditkapitals, der gemeinschaftlichen Rücklagen und des Jahresüberschusses als Eigenkapital im Konzernabschluss nach IFRS.

Die Rücklagen beinhalten neben Zuzahlungen der Gesellschafter und dem Währungsausgleichsposten die kumulierten erwirtschafteten Ergebnisse sowie noch nicht realisierte Gewinne und Verluste nach Abzug der latenten Steuern. Die Rücklagen beinhalten ebenso die erfolgsneutralen Änderungen im Zusammenhang mit leistungsorientierten Versorgungsplänen und Derivaten in Sicherungsbeziehungen sowie erfolgsneutrale Bewertungsänderungen im Bereich der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien.

Die SHKG hat keine gesetzlichen Vorschriften zur Mindesteigenkapitalausstattung zu beachten. Im Rahmen der Steuerung der Kapitalstruktur achtet der Konzern auf die Ausstattung mit einer angemessenen Eigenkapitalquote. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 42,2 % (Vorjahr: 45,9 %).

2. Passive latente Steuern

Zur Erklärung der passiven latenten Steuern wird auf die Ausführungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und auf die Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung unter II.A.9 verwiesen.

3. Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungszusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet und umfassen Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufende Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter. Die Verpflichtungen aus der betrieblichen Altersversorgung werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet.

Im Einzelnen liegen der Berechnung folgende versicherungsmathematische Prämissen zugrunde:

	31.12.2023	31.12.2022
Gehaltstrend	2,50%	2,50%
Rententrend	2,50%	2,50%
Rechnungszins	3,95%	3,30%
Fluktuationsrate	0,00%	0,00%

Die biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten wurden gemäß den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.

Folgende Beträge wurden im Gesamtergebnis erfasst:

Da es sich innerhalb der Schörghuber Gruppe durchweg um geschlossene Pensionszusagen handelt, wurde die mittlere Duration für die Berechnung der Pensionsrückstellung auf 10 Jahre (Vorjahr: 10 Jahre) festgelegt.

Die in den Pensionsaufwendungen enthaltenen Zinsaufwendungen werden in den Zinsaufwendungen erfasst.

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Laufender Dienstzeitaufwand für erbrachte Leistungen der Mitarbeiter	230	189
Abgänge	0	0
Zinsaufwand	1.168	438
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Komponente	1.398	627
Neubewertung der Nettoschuld
Versicherungsmathematische Gewinne / Verluste / Verluste aus der Änderung der finanziellen Annahmen	-1.952	-8.580
im sonstigen Ergebnis erfasste Komponente	-1.952	-8.580
Gesamtergebnis	-554	-7.953

Die in der Bilanz erfassten Rückstellungen für Pensionen haben sich wie folgt geändert:

TEUR	2023	2022
Pensionsrückstellungen am 01.01.	40.016	51.154
Aufwendungen für Altersversorgung
- Gewinn- und Verlustrechnung	1.398	627
- Sonstiges Ergebnis	-1.952	-8.580
- Sonstige Anpassungen	166	0
Rentenzahlungen	-3.234	-3.185
Pensionsrückstellungen am 31.12.	36.394	40.016

Die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen, die zur Ermittlung der Pensionsrückstellung genutzt werden, sind der Abzinsungssatz, erwartete Gehaltserhöhungen und die Sterbewahrscheinlichkeit. Die nachfolgend dargestellten Sensitivitätsanalysen wurden auf Basis der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderungen der jeweiligen Annahmen zum Bilanzstichtag durchgeführt bei gleichzeitiger Konstanz der anderen Einflussgrößen.

TEUR	2023	2022
Rechnungszins
Erhöhung um 0,25 %	35.703	39.140
Minderung um 0,25 %	37.195	40.931
Rententrend
Erhöhung um 0,50 %	37.949	41.819
Minderung um 0,50 %	35.021	38.343

Bei der Anpassung des Parameters für Gehaltsdynamik würde sich bei einer erwarteten Gehaltserhöhung um 1% die leistungsorientierte Verpflichtung wie im Vorjahr nicht verändern.

Die Angaben liefern lediglich einen Näherungswert für die Sensitivität der leistungsorientierten Verpflichtung, da aufgrund der teilweisen Interdependenz der einzelnen Parameter keine hohe Wahrscheinlichkeit für eine isolierte Veränderung besteht.

4. Finanzschulden

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Langfristig	1.612.113	1.326.125
Kurzfristig	325.221	361.133
	1.937.334	1.687.258

Die Finanzschulden zum 31. Dezember 2023 betreffen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Davon sind EUR 1.747,0 Mio. (Vorjahr: EUR 1.627,2 Mio.) durch Grundpfandrechte gesichert. Den kurz- und langfristigen Bankkrediten liegen überwiegend feste Zinssätze zugrunde. Für die übrigen Darlehen gelten variable Zinssätze, die den Marktzinssätzen entsprechen und zum Teil über Zinsswaps gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert sind.

5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Der Bilanzbetrag verteilt sich wie folgt auf die Unternehmensbereiche:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Unternehmensbereich Real Estate	6.072	0
Unternehmensbereich Development	1.873	3.450
Unternehmensbereich Hotel	10.895	4.468
Unternehmensbereich Seafood	42.316	16.764
Sonstiges	958	276
	62.114	24.958

6. Ertragsteuerverpflichtungen

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Steuerrückstellungen	6.967	3.601
Verbindlichkeiten aus Gewerbesteuer	39	1.357
Verbindlichkeiten aus Körperschaftsteuer	179	39
	7.185	4.997

7. Sonstige Verbindlichkeiten

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Anteile fremder Gesellschafter	269.318	283.067
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	123.265	118.564
Erhaltene Anzahlungen	14.522	9.899
Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften und nahestehende Personen	5.701	4.347
Übrige	5.737	2.913
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	418.543	418.790
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und sonstigen Steuern	8.124	10.148
Rechnungsabgrenzungsposten	16.358	8.573
Übrige	0	1.168
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	24.482	19.889
	443.025	438.679
Davon langfristig	111.509	109.005

Anteile konzernfremder Gesellschafter an Tochterpersonengesellschaften werden im Konzern als Fremdkapital behandelt. Entsprechend werden die Anteile mit dem beizulegenden Zeitwert unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert ergibt sich als Marktwert der Zahlungsverpflichtung im Fall einer Kündigung der Anteile zum jeweiligen Bilanzstichtag.

8. Sonstige Rückstellungen

Die langfristigen Rückstellungen betreffen überwiegend Verpflichtungen in einem Zeitraum von bis zu fünf Jahren und setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Gewährleistungen	8.103	9.812
Jubiläumsverpflichtung	1.451	1.106
Ausgleichsverpflichtungen	2.600	2.600
	12.154	13.518

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr insgesamt wie folgt entwickelt:

TEUR	01.01.2023	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Konskreis- änderung
Baukosten	45.363	-11.852	-3.000	17.178	0
Mitarbeiterbezogene Verpflichtungen	15.447	-14.061	-323	22.702	0
Ausstehende Rechnungen	16.568	-14.869	-2.296	18.863	0
Altersteilzeit	293	-293	0	311	0
Gewährleistungen	13.973	-2.719	-1.227	1.692	0
Jubiläumsverpflichtung	1.106	-69	-66	517	-65
Übrige	7.501	-5.370	-1.454	7.341	12
Summe	100.251	-49.233	-8.366	68.604	-53

TEUR	Zinseffekte	31.12.2023
Baukosten	0	47.689
Mitarbeiterbezogene Verpflichtungen	0	23.765
Ausstehende Rechnungen	0	18.266
Altersteilzeit	0	311
Gewährleistungen	-34	11.685
Jubiläumsverpflichtung	27	1.450
Übrige	0	8.030
Summe	-7	111.196

Im Verbrauch sind Kurseffekte auf den Vortrag in Höhe von TEUR - 32 ausgewiesen (Vorjahr: TEUR 210). Die Zinseffekte betragen TEUR -7 (Vorjahr: TEUR -7). Durch die Veränderung des Abzinsungssatzes gegenüber dem Vorjahr hat sich eine Ergebnisverbesserung in Höhe von TEUR 119 (Vorjahr Ergebnisverschlechterung: TEUR 52) ergeben.

D. Erläuterung der Kapitalflussrechnung

In der Kapitalflussrechnung werden für das Geschäftsjahr und für das Vorjahr die Zahlungsströme erläutert, getrennt nach Mittelzu- und Mittelabflüssen aus betrieblicher Tätigkeit, aus der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit. Auswirkungen von Konzernkreis- und Wechselkursänderungen auf die Zahlungsmittel werden gesondert dargestellt.

Die Position der zahlungswirksamen Veränderung des Nettoumlaufvermögens stellt die Veränderung von Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrigen Forderungen und Vermögenswerten abzüglich unverzinslicher Verbindlichkeiten dar.

Die Investitionstätigkeit umfasst die Zugänge im Anlagevermögen sowie die Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltet Auszahlungen an den Gesellschafter sowie die Aufnahmen und Tilgungen von Finanzschulden bei Kreditinstituten und verbundenen Unternehmen. Darüber hinaus werden erhaltene und gezahlte Zinsen ebenfalls dem Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit zugeordnet. Damit soll zum einen eine aussagefähigere Darstellung der Finanzierung des Konzerns erreicht werden und zum anderen ein besserer Einblick in den Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit unabhängig von der Finanzierung gegeben werden.

Die finanziellen Verbindlichkeiten betreffen neben Finanzschulden und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen auch Verbindlichkeiten aus Swap-Geschäften. Die Finanzschulden haben sich wie folgt entwickelt:

TEUR	Langfristig	Kurzfristig	Gesamt
Finanzschulden 31.12.2022	1.326.125	361.133	1.687.258
Zahlungswirksame Änderungen	217.616	-33.794	183.822
Zahlungsunwirksame Änderungen
- Änderung Konsolidierungskreis	60.956	0	60.956
- Wechselkursänderungen	2.541	445	2.986
- Änderungen beizulegender Zeitwert	0	-1.794	-1.794
- Sonstige Änderungen	4.875	-769	4.106
Finanzschulden 31.12.2023	1.612.113	325.221	1.937.334

Der Finanzmittelfonds umfasst Schecks, den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten (liquide Mittel) und betrifft wie im Vorjahr fortgeführte Aktivitäten.

Mit Ausnahme von Zahlungsmittel in Höhe von TEUR 65.014 (Vorjahr: TEUR 0) kann der Konzern über sämtliche Zahlungsmittel frei verfügen.

III. Sonstige Angaben

A. Eventualverbindlichkeiten, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften, Wechselobligos und Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen in Höhe von TEUR 699 (Vorjahr: TEUR 694).

Gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen bestehen keine Haftungsverhältnisse.

Mit Anwendung von IFRS 16 werden sämtliche für die Finanz-, Vermögens-, und Ertragslage wesentlichen Mietverhältnisse in der Bilanz ausgewiesen (vgl. II.B.4 sowie C. Leasingverhältnisse).

Der Konzern führt im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit gerichtliche Prozesse, von denen jedoch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die im Konzernabschluss dargestellte Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage erwartet werden.

B. Finanzinstrumente und Risikomanagement

Der Konzern unterliegt im Zuge der operativen Geschäftstätigkeit und im Finanzierungsbereich hinsichtlich seiner Finanzinstrumente verschiedenen Risiken. Hierunter fallen Marktrisiken (Preisrisiken) sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Verpflichtungen über den Tausch bzw. die Übertragung finanzieller Vermögenswerte.

Originäre Finanzinstrumente sind auf der Aktivseite die flüssigen Mittel, Forderungen sowie Finanzanlagen. Auf der Passivseite sind den Finanzinstrumenten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten zuzuordnen, die der Finanzierung der Geschäftstätigkeit dienen.

Marktrisiken betreffen im Konzern insbesondere Zinsänderungs- und Wechselkursrisiken. Soweit für Verbindlichkeiten und Kredite variable Zinssätze vereinbart sind, besteht neben der Chance auf eine Zinssatzverringerung auch das Risiko steigender Zinsen und damit entsprechend höherer Zinsaufwendungen.

Änderungen des Marktzinses von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung sind nur dann ergebniswirksam, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Die Preisrisiken des Kreditportfolios werden mit Hilfe eines Risikomesssystems auf der Basis aktueller Zinssätze ermittelt.

Zur Risikobegrenzung dienen verschiedene Maßnahmen, wie die organisatorische Trennung von Handel, Abwicklung, Buchung und Kontrolle, sowie die laufende Berichterstattung über relevante Ergebnisse auf der Basis von Marktwerten und Zinsänderungsrisiken im Rahmen des Risikomanagementsystems. Darüber hinaus werden Zinsänderungsrisiken durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften teilweise begrenzt. Hierzu werden in den Unternehmensbereichen je nach Risikoeinschätzung auch ausgewählte derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt.

Im Rahmen seiner Risikostrategie hat der Unternehmensbereich Bauen und Immobilien geplante zukünftige Refinanzierungen gegen Zinsänderungsrisiken abgesichert. Hierfür werden mehrere Forward-Payer-Swaps eingesetzt, unter denen jeweils mehrere Darlehensfälligkeiten mit nahezu identischem Fälligkeitszeitpunkt zusammengefasst werden. Die Gesamtfinanzierung der Darlehen innerhalb des Sicherungspakets erfolgt einheitlich zum Sicherungsdatum. Die Swaps sehen jeweils einen Barausgleich zum Zeitpunkt der Refinanzierung vor. Die derivativen Finanzinstrumente sichern ursprünglich insgesamt ein Refinanzierungsvolumen im Nominalbetrag von EUR 69,6 Mio. (31.12.2022: EUR 151,1 Mio.) mit Sicherungsdatum bzw. Laufzeitbeginn von Juni 2023 bis März 2024 und jeweils fünfjähriger Finanzierungslaufzeit. Die Sicherungsbeziehung dient zur bilanziellen Berücksichtigung dieser Absicherung durch Designation der jeweiligen Refinanzierung als Grundgeschäft und des Forward-Payer-Swaps als Sicherungsinstrument. Die Effektivität des Sicherungsinstruments wird zu Beginn der Sicherungsbeziehung durch die Critical-Terms-Match-Methode und danach in regelmäßigen Abständen mittels der kumulierten Dollar-Offset-Methode - die die Änderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungs- und Grundgeschäft ins Verhältnis setzt - überprüft.

Die Änderung des beizulegenden Zeitwerts der derivativen Finanzinstrumente im Unternehmensbereich Bauen und Immobilien hat sich im Geschäftsjahr wie folgt auf die Gewinn- und Verlustrechnung und das sonstige Ergebnis ausgewirkt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.	11.285	-19.087
Erfolgsneutrale Wertänderung	-2.613	31.889
Erfolgswirksame Wertänderung	-372	238
Umgliederungen in den Gewinn oder Verlust	531	1.304
Barausgleich zum Refinanzierungszeitpunkt	-6.425	-3.059
Derivative Finanzinstrumente Stand 31.12.	2.406	11.285

Im Geschäftsjahr wurde im Zusammenhang mit Refinanzierungen über EUR 90,0 Mio. (davon gesichert: EUR 81,5 Mio.) der Barausgleich für ein Derivat fällig. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Beträge wurden als Zinsaufwendungen erfasst und beinhalteten auch den im Rahmen des Barausgleichs berücksichtigten Unterschied zwischen Transaktionspreis und dem beizulegenden Zeitwert der Derivate.

Im Zusammenhang mit der internationalen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit ergeben sich insbesondere Leistungsbeziehungen und Zahlungsströme in fremder Währung. Daraus entsteht ein Verlustrisiko, weil Vermögenswerte in Fremdwährung bei sinkendem Wechselkurs an Wert verlieren bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten bei steigendem Wechselkurs teurer werden. Die Geschäftstätigkeit des Konzerns in Ländern außerhalb des Euroraums ist auf wenige Länder begrenzt, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Devisenkursrisiko. Darüber hinaus wird das saldierte Währungsrisiko (Netto-Exposure) regelmäßig erfasst und bewertet. Ziel ist es, den Saldo zwischen Einnahmen und Ausgaben in der jeweiligen Fremdwährung und damit auch die Auswirkung einer Wechselkursänderung möglichst gering zu halten. Gegebenenfalls erfolgt eine Absicherung gegen Währungsrisiken mittels geeigneter derivativer Finanzinstrumente. Das im Ausland gebundene Nettovermögen des Konzerns wird grundsätzlich nicht gegen Wechselkursänderungen abgesichert.

Insgesamt werden derivative Finanzinstrumente im Rahmen des Zins- und Wechselkursmanagements ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, nicht für Handels- oder für spekulative Zwecke. Zur Reduzierung des Kontrahentenausfallrisikos erfolgt ein Abschluss nur mit ausgewählten Banken.

Kreditrisiken beziehen sich auf den möglichen Ausfall von Schuldnern und auf eventuelle Bonitätsverschlechterungen. Der Konzern begrenzt dieses Risiko, indem regelmäßig hohe Anforderungen an die finanzielle Solidität der Kontrahenten gestellt werden. Außenstände werden dezentral fortlaufend überwacht, möglichen Ausfallrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen und pauschalierte Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko bezieht sich auf Forderungen und Finanzanlagen und entspricht dem Bilanzansatz dieser Instrumente. Neben der Finanzplanung mit mehrjährigem Planungshorizont steuert der Konzern über eine rollierende Liquiditätsplanung die laufende Abstimmung des Cash Flows mit den entsprechenden Verpflichtungen zur Minimierung des Liquiditätsrisikos. Außerdem wird im Rahmen eines vorsichtigen Liquiditätsmanagements dafür Sorge getragen, dass dem Konzern ausreichend hohe freie Kreditrahmen zur Verfügung stehen, um die fälligen Zahlungsverpflichtungen jederzeit erfüllen zu können.

Für die einzelnen Bewertungskategorien nach IFRS 9 werden folgende Abkürzungen verwendet:

Bewertungskategorie	Abkürzungen
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode	AC
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, wobei Änderungen im sonstigen Ergebnis erfasst werden	FVOCI
Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, wobei Änderungen erfolgswirksam erfasst werden	FVTPL

Die folgende Aufstellung der Finanzinstrumente zeigt die Zuordnung der Aktiva und Passiva bzw. von Teilen der Bilanzposten zu den Bewertungskategorien nach IFRS 9, den entsprechenden Buchwerten sowie den beizulegenden Zeitwerten.

TEUR	Bewertungskategorie	Buchwert IFRS 9	Beizulegender Zeitwert	Stufe
Bilanzpositionen 31.12.23
Finanzielle Vermögenswerte
Übrige Finanzanlagen	FVOCI	71	71	3
Derivate in Sicherungsbeziehungen	FVOCI	2.406	2.406	3
(positiver Marktwert)
Übrige Finanzanlagen	AC	7.010	7.010	3
Ford. aus Lieferungen und Leistungen	AC	44.150	44.150	3
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	AC	45.066	45.066	3
Zahlungsmittel	AC	272.425	272.425	2
		368.651	368.651
Übrige Finanzanlagen bewertet zum beizulegenden Zeitwert	FVTPL	17	17	2
Finanzielle Vermögenswerte		371.145	371.145
Finanzielle Schulden
Bankdarlehen	AC	1.937.334	1.950.933	2
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	AC	123.265	123.265	3
Verb. aus Lieferungen und Leistungen	AC	62.114	62.114	3
Sonstige Verbindlichkeiten	AC	50.443	50.443	3
		2.173.156	2.186.755
Verbindlichkeiten aus konzernfremden Anteilen an Tochterpersonengesellschaften	FVTPL	269.318	269.318	3
Finanzielle Schulden		2.442.474	2.456.073

Im Vorjahr stellt sich die Zuordnung wie folgt dar:

TEUR	Bewertungskategorie	Buchwert IFRS 9	Beizulegender Zeitwert	Stufe
Bilanzpositionen 31.12.22
Finanzielle Vermögenswerte
Übrige Finanzanlagen	FVOCI	73	73	3
Derivate in Sicherungsbeziehungen	FVOCI	11.285	11.285	3
(positiver Marktwert)
Übrige Finanzanlagen	AC	39.000	39.000	3
Ford. aus Lieferungen und Leistungen	AC	42.392	42.392	3
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	AC	47.450	47.450	3
Zahlungsmittel	AC	164.683	164.683	2
		293.525	293.525
Übrige Finanzanlagen bewertet zum beizulegenden Zeitwert	FVTPL	17	17	2
Finanzielle Vermögenswerte		293.615	293.615
Finanzielle Schulden
Bankdarlehen	AC	1.687.258	1.596.653	2
Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	AC	118.564	118.564	3
Verb. aus Lieferungen und Leistungen	AC	24.958	24.958	3
Sonstige Verbindlichkeiten	AC	17.159	17.159	3
		1.847.939	1.757.334
Verbindlichkeiten aus konzernfremden Anteilen an Tochterpersonengesellschaften	FVTPL	283.067	283.067	3
Finanzielle Schulden		2.131.006	2.040.401

Zahlungsmittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Forderungen und Vermögenswerte, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Die beizulegenden Zeitwerte der unter den Finanzschulden ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der zum jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt.

Der beizulegende Zeitwert der Derivate basiert auf den Marktwerten gleichwertiger Finanzinstrumente zum Bilanzstichtag und damit auf Inputfaktoren, bei denen es sich zwar nicht um notierte Preise handelt, die sich aber indirekt beobachten lassen. Die Bewertung der Zinsswaps entspricht Stufe 2 in der Bewertungshierarchie zur Bewertung von Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert.

Die finanziellen Verbindlichkeiten der Kategorie FVTPL (Financial Liabilities at Fair Value through Profit or Loss) wurden in voller Höhe beim erstmaligen Ansatz als solche eingestuft ("upon initial recognition designated as at fair value through profit or loss").

Minderheitenanteile an Tochterpersonengesellschaften werden zum beizulegenden Zeitwert unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der beizulegende Zeitwert, der maßgeblich von der Wertentwicklung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien beeinflusst wird, ist als Zeitwert der Stufe 3 zu klassifizieren und hat sich wie folgt entwickelt:

TEUR	2023	2022
Stand 01.01.	283.067	278.481
Im Finanzergebnis erfasste Erträge / Aufwendungen	-13.218	10.956
Ausschüttung	-531	-6.370
Stand 31.12.	269.318	283.067

Bezogen auf die Bewertungskategorien wurden folgende Nettoergebnisse erzielt:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)	12.596	1.760
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zum beizulegenden Zeitwert (Minderheitenanteile) FVTPL	13.218	-10.956
Finanzielle Vermögenswerte bewertet zum beizulegenden Zeitwert FVOCI	-2.985	0
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zum beizulegenden Zeitwert FVOCI	0	32.127
Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)	-59.018	-31.584
	-36.189	-8.653

Wertminderungen sind Bestandteil des Ergebnisses der finanziellen Vermögenswerte der Kategorie AC. Ihre Entwicklung ist unter B.8. bzw. B.10. dargestellt. Die Methode bzw. das Wertminderungsmodell wird unter A.6. ausführlich beschrieben.

Ausfallwahrscheinlichkeiten wurden anhand historischer Erfahrungsdaten in Abhängigkeit von der Überfälligkeit ermittelt. Im Ergebnis wurden - abgeleitet aus den tatsächlichen Kreditausfällen der letzten 10 Jahre - für Forderungen, Vertragsvermögenswerte und aktivierte Vertragskosten keine Wertminderungen gebildet.

Die Auswertung der tatsächlichen Kreditausfälle der letzten 10 Jahre führt unter Einbeziehung von Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung und eigenen Einschätzungen und im Geschäftsjahr insbesondere erweitert um mögliche Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu folgender Wertminderungsmatrix im Geschäftsfeld Immobilien.

Im Unternehmensbereich Seafood und Hotel sowie in den Konzerngesellschaften ist die Wertminderung aufgrund historischer Erfahrungsdaten vernachlässigbar.

	Verlustquote 2023		Verlustquote 2022
	Immobilien	Hotelbetrieb	Immobilien	Hotelbetrieb
nicht überfällig	7,2%	0,0%	7,9%	0,0%
1 bis 30 Tage überfällig	11,2%	0,0%	11,7%	0,0%
31 bis 90 Tage überfällig	23,0%	50,0%	18,0%	50,0%
91 bis 180 Tage überfällig	44,3%	100,0%	23,0%	100,0%
181 bis 360 Tage überfällig	72,2%		61,5%
über 360 Tage überfällig	100,0%		100,0%

31.12.2023 / TEUR	Linearisierte Mietforderung	Ford. aus Vermietung	Verlust- quote	Wertminderung
nicht überfällig	15.236	1.718	7,2%	1.221
1 bis 30 Tage überfällig	0	1.209	11,2%	135
31 bis 90 Tage überfällig	0	97	23,0%	22
91 bis 180 Tage überfällig	0	630	44,3%	279
181 bis 360 Tage überfällig	0	408	72,2%	295
über 360 Tage überfällig	0	898	100,0%	898
Wertminderungsmatrix Geschäftsjahr	15.236	4.960		2.850

31.12.2022 / TEUR	Linearisierte Mietforderung	Ford. aus Vermietung	Verlust- quote	Wertminderung
nicht überfällig	13.961	309	7,9%	1.127
1 bis 30 Tage überfällig	0	1.810	11,7%	212
31 bis 90 Tage überfällig	0	1.094	18,0%	197
91 bis 180 Tage überfällig	0	704	23,0%	162
181 bis 360 Tage überfällig	0	783	61,5%	482
über 360 Tage überfällig	0	1.196	100,0%	1.196
Wertminderungsmatrix Geschäftsjahr	13.961	5.896		3.376

Die Restlaufzeiten der Finanzschulden gliedern sich wie folgt:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Bis 1 Monat	18.306	2.980
1 bis 3 Monate	248.932	4.611
3 bis 12 Monate	96.944	353.541
1 bis 5 Jahre	880.130	759.732
Über 5 Jahre	693.022	566.394
	1.937.334	1.687.258

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sind überwiegend kurzfristig fällig.

Der Konzern rechnet bezogen auf die Finanzschulden bis zum Ende der Restlaufzeit der Darlehen mit folgenden Zinszahlungen:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
Effektivzins	3,50%	2,26%
Bis 6 Monate	36.771	26.318
6 bis 12 Monate	33.523	25.924
1 bis 2 Jahre	53.498	39.991
2 bis 5 Jahre	111.113	84.204
Über 5 Jahre	62.692	50.173
	297.598	226.609

Die Prognose der Zinszahlungen basiert auf der zum jeweiligen Bilanzstichtag gültigen Zinsstrukturkurve.

Seit Juli 2011 ergeben sich aufgrund der Geschäftstätigkeit der chilenischen Tochtergesellschaften Auswirkungen einer Wechselkursänderung auf Eigenkapital und Ergebnis. Steigt der Wechselkurs USD zu EUR um 10 %, so verändert sich das Ergebnis im Geschäftsjahr um TEUR -826 (Vorjahr: TEUR -893); geht der Wechselkurs jedoch um 10 % zurück, so verändert sich das Jahresergebnis um TEUR +1.009 (Vorjahr: TEUR +1.089).

Die Auswirkung einer Zinserhöhung um 1% würde aggregiert über die Unternehmensbereiche das Ergebnis des Geschäftsjahres um TEUR -2.249 verschlechtern (Vorjahr: TEUR -1.497), eine Reduzierung des Zinssatzes um 1% hätte das Ergebnis um TEUR 2.249 verbessert (Vorjahr: TEUR 1.497). Direkte Auswirkungen auf das Eigenkapital auf die Holding und deren unmittelbare Tochtergesellschaften ist vernachlässigbar.

C. Leasingverhältnisse

Leasinggeber

Der Konzern vermietet seine als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien ausschließlich im Rahmen von Operating-Leasing-Verhältnissen, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasingnehmer übertragen.

Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr Leasingerträge in Höhe von TEUR 121.711 (Vorjahr: TEUR 118.868). Dieser Betrag enthält variable Leasingzahlungen, die nicht von einem Index oder Zinssatz abhängig sind in Höhe von TEUR 3.216 (Vorjahr: TEUR 2.112).

Die folgende Tabelle enthält eine Fälligkeitsanalyse der nach dem Stichtag zu erhaltenden nicht diskontierten Leasingzahlungen:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
bis 12 Monate	122.897	112.496
1 bis 2 Jahre	121.394	110.920
2 bis 3 Jahre	99.856	103.517
3 bis 4 Jahre	89.402	83.096
4 bis 5 Jahre	82.606	73.299
über 5 Jahre	220.750	219.149
	736.905	702.477

Leasingnehmer

Für die unter den Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen ausgewiesenen Verbindlichkeiten bestehen zum Bilanzstichtag folgende Restlaufzeiten:

TEUR	31.12.2023	31.12.2022
bis 12 Monate	25.651	14.037
1 bis 5 Jahre	31.068	34.423
über 5 Jahre	66.546	70.104
	123.265	118.564

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden für die Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 im Geschäftsjahr folgende Beträge erfasst:

TEUR	2023	2022
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	7.909	3.277
Aufwendungen für
- Kurzfristige Leasingverhältnisse	631	211
- Geringwertige Vermögenswerte	3.569	933
Gesamt	12.109	4.421

Für die Immobilienleasingverhältnisse bestehen Verlängerungsoptionen, die nur vom Konzern und nicht vom Leasinggeber ausgeübt werden können. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 geht der Konzern teilweise davon aus, dass die Optionen nicht ausgeübt werden. Die Ausübung würde zu einer wesentlichen Erhöhung der Leasingverbindlichkeiten führen.

Variable Leasingzahlungen, die nicht Bestandteil der Leasingverbindlichkeit sind, sind in 2023 in Höhe von TEUR 389 (Vorjahr: TEUR 159) angefallen. Hierbei handelt es sich um umsatzabhängige Hotelpachten.

Erträge aus der Untervermietung von Right-of-Use Assets sind in Höhe von TEUR 698 (Vorjahr: TEUR 589) angefallen. Die Untermietverhältnisse sind als Operating Leasing Verhältnisse einzustufen.

Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betrugen im Geschäftsjahr 2023 TEUR 26.611 (Vorjahr: TEUR 18.954).

D. Arbeitnehmer

Im Jahresdurchschnitt beschäftigte der Konzern 3.742 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.153 Mitarbeiter).

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen

TEUR	2023	2022
Löhne und Gehälter	115.943	111.511
Soziale Abgaben, Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	19.782	17.799
	135.725	129.310

Die sozialen Abgaben enthalten auch die Beiträge zur Altersversorgung gemäß IAS 19.46.

Gemäß IAS 20 wurden die während des Bezugs von Kurzarbeitergeld gewährten Erstattungen in Höhe von TEUR 335 (Vorjahr: TEUR 66) für die vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge erfolgswirksam vom Personalaufwand gekürzt.

E. Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen

Die SHKG wickelte mit nahestehenden Personen folgende Geschäftsvolumina ab:

TEUR	2023	2022
Erhaltene Lieferungen und Leistungen von Tochtergesellschaften	292	5
Erbrachte Lieferungen und Leistungen an Tochtergesellschaften	7.574	13.879
Ausstehende Forderungen gegenüber Gesellschafter	5.265	20.046
Ausstehende Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften und nahestehenden Personen	16.219	11.586
Ausstehende Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften und nahestehenden Personen	5.701	4.334

Den Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Gesellschaften bzw. Personen liegen vertragliche Vereinbarungen zugrunde. Leistungen werden zu Preisen erbracht, die auch mit fremden Dritten vereinbart werden.

Die Leistungsbeziehungen sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften betreffen im Wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen im Unternehmensbereich Getränke und Seafood.

F. Geschäftsführung

Zur Geschäftsführung und Vertretung der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG ist die persönlich haftende Gesellschafterin Josef Schörghuber Stiftung, München, berechtigt und verpflichtet. Die Komplementärin erhält für die Geschäftsführung und die Übernahme der Haftung eine Vergütung von insgesamt EUR 6.200 p.a. sowie den Ersatz aller durch die Geschäftsführung veranlassten Aufwendungen.

Stiftungsvorstände der Komplementärin sind die folgenden Personen:

•	Alexandra Schörghuber, Vorsitzende des Stiftungsrats, München
•	Nico Nusmeier, Chief Executive Officer (CEO), München (Vorsitzender)
•	Florian Schörghuber, Co-Chief Executive Officer (Co-CEO), München
•	Stefan Fischbach, Chief Financial Officer (CFO), München

An die Mitglieder des Stiftungsrates wurden im Geschäftsjahr Gesamtbezüge von TEUR 246 (Vorjahr: TEUR 270) gewährt. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsführung und deren Hinterbliebenen sind TEUR 15.396 (Vorjahr: TEUR 17.424) zurückgestellt.

An die im Geschäftsjahr 2023 amtierenden Mitglieder des Holdingvorstandes wurden Gesamtbezüge von TEUR 4.528 (Vorjahr: TEUR 3.647) und für ehemalige Mitglieder TEUR 300 (Vorjahr: TEUR 1.050) gewährt.

G. Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar gliedert sich wie folgt auf:

TEUR	2023	2022
Abschlussprüferleistungen	607	427
Andere Bestätigungsleistungen	37	24
Steuerberatungsleistungen	562	189
	1.206	640

H. Angaben zur Konzernzugehörigkeit und zu den Beteiligungsverhältnissen

Die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG ist als Muttergesellschaft direkt und indirekt an den nachfolgend dargestellten Gesellschaften beteiligt. Die Beteiligungsverhältnisse werden in der folgenden Tabelle mit ihrem direkten Anteil ausgewiesen. Gesellschaften mit einem Ergebnisabführungsvertrag sind in der Spalte Hauptgeschäft zusätzlich mit einem ^* gekennzeichnet. Auf die zusätzlichen Erläuterungen zu den Veränderungen im Konsolidierungskreis im Vergleich zum Vorjahr wird auf Punkt I.B.1 verwiesen.

Anteile an assoziierten Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden unter II.B.5 ausführlich dargestellt und erläutert.

Nachstehende Tabelle zeigt die vollkonsolidierten Tochtergesellschaften.

Gesellschaft	Hauptgeschäft	31.12.23 Anteile %	31.12.22 Anteile %
Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Holdinggesellschaft / Projektentwicklung	94,90	94,90
Bayerische Hausbau Projektentwicklung GmbH, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung ^*	100,00	100,00
Bayerische Hausbau International GmbH, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung ^*	100,00	100,00
BHG Wohnbau GmbH, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	100,00	100,00
BHG Am Mühlbach GmbH, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	100,00	100,00
BHG Spielbudenplatz GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
BHG-18 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	89,82	89,82
BHG-17 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	100,00	100,00
BHG-17 Verwaltungs GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
BHG-19 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	100,00	100,00
BHG-19 Verwaltungs GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
BHG-20 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	100,00	100,00
BHG-20 Verwaltungs GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
BH 18 Dreilingsweg GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Projektentwicklung	89,82	89,82
Viktor Management GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
Y-Fünfzehn Verwaltungs GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
Projekt Deelböge GmbH & Co. KG, Hamburg	Projektentwicklung	50,00	50,00
Projekt Deelböge Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg	Komplementärfunktion	50,00	50,00
Bayerische Hausbau RE GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Immobilien	94,90	94,90
Bayerische Hausbau Immobilien GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Immobilien	89,82	89,82
BIKG Verwaltungs GmbH, Pullach i. Isartal	Komplementärfunktion	100,00	100,00
BHG Berlin Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin	Immobilien	89,82	89,82
BHG Berlin Verwaltungs GmbH, Berlin	Komplementärfunktion	100,00	100,00
BHG Skyline Tower GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
BHG Skyline Tower Vermietung GmbH, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
BHG Vermietung GmbH, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
BHG E GmbH, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
BHG Welfenstraße GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal	Immobilien	100,00	100,00
Arabella Hospitality SE, München	Holdinggesellschaft / Hotelbetrieb ^*	100,00	100,00
Arabella Hoteles e Inversiones de España S.A., Palma de Mallorca	Immobilienverwaltung	100,00	100,00
Arabella Hospitality España S.L., Palma de Mallorca	Hotelbetrieb	100,00	100,00
Son Vida Golf S.L., Palma de Mallorca	Betrieb Golfplätze	100,00	100,00
Vibelba S.L., Palma de Mallorca	Verwaltung und Verkauf	100,00	100,00
	von Immobilien
Agropecuaria Mallorquina S.A., Palma de Mallorca	Immobilienverwaltung Golf	100,00	51,00
Arabella Gardening Services S.L. (vormals: Bayerische	Gartenpflege	100,00	100,00
Hausbau Espanola S.L., Palma de Mallorca)
Arabella Hotel Sachsen Besitz GmbH, München	Immobilienverwaltung Hotel	100,00	100,00
ABC Betriebs AG, Zürich, Schweiz	Hotelbetrieb	100,00	100,00
Arabella Betriebs GmbH, München	Hotelbetrieb ^*	100,00	100,00
KF1 Betriebs GmbH, München	Hotelbetrieb ^*	100,00	100,00
Schloss Fuschl Betriebe GmbH, Hof bei Salzburg	Hotelbetrieb ^*	97,00	0,00
Schloss Fuschl Fischereibetriebe GmbH, Hof bei Salzburg	Betrieb Fischerei	97,00	0,00
Baaderluck GmbH, Hof bei Salzburg	Personalhaus	97,00	0,00
Inversiones Stefal SpA., Santiago de Chile, Chile	Finanzholding	100,00	100,00
Productos del Mar Ventisqueros S.A., Puerto Montt, Chile	Produktion von Lachs	99,99	99,99
Glaciares Dos S.A., Puerto Montt, Chile	Produktion von Lachs	0,00	99,99
Schörghuber Corporate IT GmbH, München	Dienstleistung ^*	100,00	100,00
Schörghuber Personalmanagement GmbH, München	Dienstleistung ^*	100,00	100,00
Bayerische Hausbau Management GmbH, München	Komplementärfunktion	100,00	100,00
Blitz 16-609 SE, München	noch weitgehend ruhend ^*	100,00	100,00
GL Management GmbH & Co. KG, München	Dienstleistung	100,00	100,00
GL Operating GmbH, München	Komplementärfunktion	100,00	100,00
Schörghuber Corporate Finance GmbH, München	Dienstleistung ^*	0,00	100,00

^*) EAV

Nicht konsolidierte Unternehmen

Gesellschaft	Hauptgeschäft	31.12.23 Anteile %	31.12.22 Anteile %
Projekt Lerchenauer Feld Verwaltungs GmbH, Gräfelfing	Komplementärfunktion	50,00	50,00
BHG Beruházó Kft., Budapest	ruhend	100,00	100,00
BHG Hausbau Kft., Budapest	ruhend	100,00	100,00

I. Offenlegung / Befreiungen

Der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss und Lagebericht der SHKG zum 31. Dezember 2022 wurde beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und am 10. November 2023 veröffentlicht.

Die Muttergesellschaft Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München, und die folgenden Tochtergesellschaften machen von der Befreiungsmöglichkeit nach § 264 Abs. 3 bzw. nach § 264 b HGB für das Geschäftsjahr 2023 Gebrauch:

•	Schörghuber Personalmanagement GmbH, München
•	Schörghuber Corporate IT GmbH, München
•	GL Management GmbH & Co. KG, München

•	Bayerische Hausbau RE GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	Bayerische Hausbau Immobilien GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG Berlin Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin
•	BHG Skyline Tower GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG Welfenstrasse GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG-18 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG Spielbudenplatz GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG-17 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BH 18 Dreilingsweg GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG 19 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	BHG 20 GmbH & Co. KG, Pullach i. Isartal
•	Projekt Deelböge GmbH & Co. KG, Hamburg

Die Mitteilungen über die Inanspruchnahme der Befreiungsmöglichkeiten werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2023 wurden am 23. April 2024 durch den Stiftungsvorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

J. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Dieser Bericht enthält einzelne in die Zukunft gerichtete Aussagen, die den weiteren Geschäftsverlauf betreffen. Diese Aussagen beruhen auf sorgfältig getroffenen Annahmen. Jedoch kann wegen verbleibender Risiken und Unsicherheiten, insbesondere auf die sich im ersten Quartal 2024 abzeichnende schwierigere Markt- und Vertriebssituation keine Gewähr dafür übernommen werden, dass sie sich insgesamt oder im Einzelfall als richtig erweisen.

München, den 23. April 2024

Die persönlich haftende Gesellschafterin
Josef Schörghuber Stiftung, München

Nico Nusmeier

Alexandra Schörghuber

Florian Schörghuber

Stefan Fischbach

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiges Ergebnis, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Schörghuber Stiftung & Co. Holding KG, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Stiftungsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren, oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs, oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Stiftungsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 7. Mai 2024

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Steffen Prosig, Wirtschaftsprüfer

Franz Klinger, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31.12.2023 wurde am 15.05.2024 gebilligt.