Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH)

Holzwickede

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A Grundlagen der Gesellschaft

Zur Bereinigung des Beteiligungsportfolios wurde im Berichtsjahr die 100%ige, operativ nicht mehr tätige Tochtergesellschaft Banking Solutions & Services GmbH ("BSS") der damaligen Rhenus High Tech GmbH ("RHTalt") auf diese verschmolzen. Im Anschluss wurde die RHTalt im Rahmen einer Abwärtsverschmelzung auf ihre 100%ige Tochtergesellschaft Rhenus High Tech Transporte GmbH ("RHTT") verschmolzen. Die Rhenus High Tech Transporte GmbH wurde in diesem Zuge wiederum in Rhenus High Tech GmbH ("RHT") umfirmiert. Die Verschmelzungen erfolgten im dritten Quartal 2022, mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2022. Die in diesem Bericht erwähnten Vorjahreswerte beinhalten zur besseren Vergleichbarkeit die kumulierten und konsolidierten Werte der Gesellschaften RHTT, RHTalt und BSS, die auch in zusätzlichen Spalten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ("01.01.2022 nach Verschmelzung") aufgenommen wurden.

Die RHT zählt nach unserer Einschätzung zu den führenden europäischen Spezialisten von Logistik- und Transportdienstleistungen im Hightech-Sektor sowie der Medizintechnik. RHT übernimmt die Positionierung und kundenspezifische Installation von Geräten und Produkten an der finalen Verwendungsstelle, einschließlich vor- und nachgelagerter Transportaufgaben. Die Absatzmärkte der RHT sind West- und Ost-Europa. Hier bedient die Gesellschaft im Wesentlichen die Segmente IT-Equipment, Banking/Kassensysteme, Medizintechnik, Druck- und Kopiermaschinen, Telekommunikationstechnik, Vending/Selbstbedienungsautomaten sowie Spiel- und Fitnessgeräte.

Zur Überwachung des Unternehmens werden folgende wesentliche Kennzahlen ermittelt und permanent analysiert:

Finanzkennzahlen: Deckungsbeitrag III (DB III = operatives Ergebnis, das innerhalb der Rhenus-Gruppe als finanzieller Leistungsindikator für die interne Steuerung dient) absolut und in Prozent von der Wertschöpfung und in Prozent vom Umsatz sowie die Personalkostenquote (Personalkosten in % von der Wertschöpfung).

Nicht finanzielle Kennzahlen: Schadensquote und Liefertreue (Kundenzufriedenheit).

B Wirtschaftsbericht

B.1 Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

B.1.1 Gesamtwirtschaft liche Entwicklung

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahr 2022 in Deutschland um 1,8 % gestiegen. Preis- und kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 1,9 %.

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in 2022 war beeinflusst durch die Folgen des Krieges in der Ukraine. Die stark gestiegenen Gaspreise erhöhten die Energiekosten drastisch und verursachten einen massiven gesamtwirtschaftlichen Kaufkraftentzug. Extreme Energiepreiserhöhungen, verschärfte Material- und Lieferengpässe, Fachkräftemangel, erheblicher Preisanstieg insbesondere für Nahrungsmittel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie schränkten die Produktion ein und trieben die Inflation in die Höhe. Dadurch ist das BIP im Jahr 2022 nur um die Hälfte wie noch vor Beginn des Krieges erwartet gestiegen, als noch ein Wachstum von 3,7 % prognostiziert wurde. Dennoch ist das deutsche BIP deutlich stärker als im langjährigen Durchschnitt gewachsen. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ist das BIP 2022 um 0,7 % gestiegen.

Quelle: Destatis, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_020_811.html

www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_037_811.html

B.1.2 Geschäftsverlauf

B.1.2.1 Umsatz- und Auftragsentwicklung

Der Umsatz der RHT ist im Geschäftsjahr 2022 um 2.783 T€ (-4,1 %) auf 65.435 T€ (Vorjahr: 68.218 T€) gesunken. Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus rückläufigen Sendungsmengen von -22 % im Bestandskundengeschäft aufgrund Mangel an Vorprodukten und Komponenten durch allgemeine Lieferengpässe, wirtschaftlich bedingte geringere Investitionsbereitschaft bei den Endkunden sowie durch einen Kundenverlust. Die im Berichtsjahr stattgefundenen Preisanpassungen in Folge von Kostensteigerungen sowie Neukundengeschäfte konnten diesen Umsatzrückgang nicht kompensieren.

Unsere letztjährige Prognose mit einem Umsatzwachstum von 4 % (8 % Umsatzwachstum bei RHTalt; 10 % Umsatzrückgang bei RHTT) wurde verfehlt. Gründe hierfür waren im Wesentlichen Umsatzrückgänge bei den Bestandskunden und der bereits erwähnte Kundenverlust.

B.1.2.2 Investitionen

Im Berichtsjahr wurden Investitionen in das Sachanlagevermögen in Höhe von 2.282 T€ (Vorjahr: 330 T€) getätigt. Es wurden Abschreibungen in Höhe von 632 T€ (Vorjahr: 576 T€) vorgenommen.

Die Investitionen erfolgten im Wesentlichen in Einbauten und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Anlagen im Bau für den neuen Standort in Niederaula. Zudem wurden Investitionen in den Fuhrpark vorgenommen.

Den Investitionen standen Anlagenabgänge mit historischen Anschaffungskosten in Höhe von 594 T€ (Vorjahr: 461 T€) gegenüber, welche im Wesentlichen aus Fuhrparkverkäufen und Verkäufen von sonstigem Betriebsinventar resultierten.

B.1.2.3 Finanzierungsmaßnahmen

Die RHT ist an den Cash-Pool der Rhenus SE & Co. KG angebunden. Zum Bilanzstichtag bestehen Cash-Pool-Forderungen in Höhe von 918 T€ (Vorjahr: 3.507 T€). Ursachen für den Rückgang sind die Investitionen in das Sachanlagevermögen sowie der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Darüber hinaus verkauft die RHT Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Asset-Backed Securitization Transaktion in Höhe von 4.111 T€ (Vorjahr: 4.411 T€). Mit diesem Programm werden die Liquidität und der Finanzmittelfonds gestärkt sowie die Finanzierungskanäle erweitert. Risiken könnten sich aus Kündigungsrechten ergeben.

B.1.2.4 Personal

Die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter:innen hat oberste Priorität; vor allem während der Corona-Pandemie stand dieser Aspekt absolut im Vordergrund. Insgesamt wurden geeignete Maßnahmen ergriffen, die Gesundheit eines jeden Einzelnen zu schützen, den Fortbestand unseres Unternehmens zu gewährleisten und somit die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter:innen dauerhaft zu sichern.

Die durchschnittliche Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter:innen reduzierte sich im Berichtsjahr um 28 Mitarbeiter:innen (-5,9 %) auf durchschnittlich 443 Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 471). Davon waren 184 kaufmännische Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 196), 214 gewerbliche Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 228), 26 Aushilfen (Vorjahr: 25) und 19 Auszubildende (Vorjahr: 22). Der Personalaufwand in Höhe von 20.600 T€ lag mit 2,1 % leicht über dem Niveau des Vorjahres (Vorjahr: 20.170 T€). Ursachen hierfür waren Lohn- und Gehaltsanpassungen und Zuführungen in die Pensions- und Urlaubsrückstellungen.

Die ursprünglich bis zum 31.12.2021 befristete Betriebsvereinbarung (BV) zur Regelung von Kurzarbeit wurde im Dezember 2021 bis zum 31.03.2022 verlängert.

Im Berichtsjahr wurden zudem drei weitere Betriebsvereinbarungen geschlossen: Über die Regelung von Kurzarbeit während der Covid-19 Pandemie und den Restriktionen durch den Ukraine Krieg in 2022. Diese Betriebsvereinbarung ersetzt oben genannte BV und ist befristet bis 30.06.2022. Zudem über die Umsetzung und Durchführung von Bonus- und Benefitszahlungen und über Robotic Process Automation / Prozessautomatisierung zur Entlastung von Mitarbeitern:innen (die beiden zuletzt genannten BV sind unbefristet).

B.1.2.5 Qualität- und Umweltmanagement

Die Rhenus High Tech GmbH ist nach ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement), ISO 14001:2015 (Umweltmanagement) und ISO 50001:2018 (Energiemanagement) zertifiziert. Die Standorte der (ehemaligen) RHTT wurden in 2022 nach erfolgreicher Auditierung durch die TÜV NORD CERT GmbH in das Matrixzertifikat der Rhenus Gruppe integriert und gemäß ISO 9001:2015 (Qualitätsmanagement) sowie ISO 50001:2018 (Energiemanagement) zertifiziert. Eine Zertifizierung gemäß 14001:2015 (Umweltmanagement) ist für das Geschäftsjahr 2023 geplant.

Alle RHT Standorte beziehen CO ₂ neutralen Strom / Ökostrom. Eine erste Testphase zum Einsatz eines E-LKWs hat stattgefunden, eine weitere Testphase ist in 2023 geplant. Das neue Zentral Hub in Niederaula wurde mit 4 E-Ladesäulen für Elektrofahrzeuge ausgestattet.

Weitere Energieeinsparmaßnahmen sind gemäß EnSimiMaV (Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen) für die Jahre 2023 und 2024 in Vorbereitung. Wie die Rhenus Gruppe insgesamt hat auch die RHT das Ziel ihre Dienstleistungen spätestens ab 2045 CO ₂ neutral zu erbringen. Die CO ₂ Emissionen werden entsprechend gemessen und Maßnahmen zur stetigen Verringerung entwickelt. Den Auftraggebern bietet die RHT Auswertungen zu sendungsbezogenen CO ₂ Emissionen durch sog. Customer Dashboards an.

Das mobile Arbeiten begünstigt positiv die Auswirkungen ökologischer Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes im Betrieb. Zudem forciert die RHT die Digitalisierung und leistet hierdurch einen weiteren positiven Beitrag zum Umweltschutz in Form von Einsparung von Ressourcen.

B.1.2.6 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

Neben den bereits in diesem Bericht erwähnten Verschmelzungen gab es folgende wichtige Vorgänge innerhalb des Geschäftsjahres:

Im Rahmen eines Werthaltigkeitstests (Impairment-Test) wurde eine in den Anteilen an verbundene Unternehmen enthaltene Beteiligung wegen voraussichtlich dauernder Wertminderung in Höhe von 1.970 T€ außerplanmäßig abgeschrieben.

Im April 2021 wurde der Mietvertrag für die Errichtung eines neuen Zentral Hubs im hessischen Niederaula mit rd. 14.000 Quadratmeter Lagerfläche sowie zusätzliche 1.500 Quadratmeter Bürofläche gezeichnet. Der neue Logistikkomplex ersetzt seit dem Umzug Anfang März 2022 den vorherigen RHT Standort in Kirchheim.

Der ehemalige RHTT Standort in Halle wurde im März 2022 geschlossen und seitdem durch den neuen RHT Standort in Leipzig (Glesien) ersetzt.

Der RHT Standort in München (Dachau) wurde im August 2022 geschlossen. Die operativen Aktivitäten wurden von der Schwestergesellschaft Rhenus Home Delivery GmbH in München (Neufahrn) übernommen.

Die Customer-Service-Abteilung der RHT in Augsburg wurde im August 2022 geschlossen. Die an diesem Standort betreuten Kunden wurden in die bestehenden CS-Standorte der RHT integriert.

Der RHT Standort in Dortmund wurde im Januar 2023 geschlossen. Die operativen Aktivitäten werden seit Februar 2023 am neuen RHT Standort in Bochum ausgeführt.

B.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

B.2.1 Vermögens - und Finanzlage

Die Gesellschaft musste nach einem Jahresüberschuss von 1.373 T€ im Vorjahr im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von -3.348 T€ hinnehmen, wodurch sich das Eigenkapital zum Bilanzstichtag auf 3.143 T€ (Vorjahr: 6.491 T€) reduzierte. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 19,3 % (Vorjahr: 34,6 %).

Das Anlagevermögen beträgt zum Stichtag 5.152 T€ (Vorjahr: 5.992 T€) und setzt sich im Wesentlichen aus Sachanlagevermögen in Höhe von 2.282 T€ (Vorjahr: 752 T€) und Finanzanlagen in Höhe von 2.870 T€ (Vorjahr: 5.240 T€) zusammen. Die Zunahme des Sachanlagevermögens um 1.530 T€ resultiert im Wesentlichen aus Investitionen für Betriebs- und Geschäftsausstattung und Einbauten für den neuen Standort in Niederaula sowie Investitionen in den Fuhrpark. Die Finanzanlagen betreffen vor allem Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 2.700 T€ (Vorjahr: 3.100 T€). Von den ursprünglich zwei Ausleihungen wurde eine Ausleihung im Berichtsjahr vollständig in Höhe von 400 T€ getilgt. Zudem enthalten die Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 170 T€ (Vorjahr: 2.140 T€). Dieser Rückgang in Höhe von 1.970 T€ ist auf eine Wertberichtigung der Anteile an verbundenen Unternehmen zurückzuführen.

Das Umlaufvermögen in Höhe von 7.922 T€ (Vorjahr: 9.993 T€) beinhaltet im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5.205 T€; Vorjahr: 4.408 T€), Forderungen gegen verbundene Unternehmen (921 T€; Vorjahr: 1.330 T€), Forderungen gegen Gesellschafter (918 T€; Vorjahr: 3.507 T€) und sonstige Vermögensgegenstände (815 T€; Vorjahr: 664 T€). Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultiert aus einer Verschlechterung des Zahlungsverhaltens der Kunden. Ursache für den Rückgang der Forderungen gegen Gesellschafter, die ausschließlich aus Cash-Pool-Forderungen bestehen, ist im Wesentlichen der Cash-Abfluss aufgrund der deutlich gestiegenen Investitionen in das Sachanlagevermögen.

Die langfristigen Fremdmittel bestehen aus zurückgestellten Pensionsverpflichtungen in Höhe von 4.185 T€ (Vorjahr: 3.836 T€).

Die kurzfristigen Fremdmittel bestehen vor allem aus sonstigen Rückstellungen in Höhe von 4.377 T€ (Vorjahr: 4.278 T€) und Verbindlichkeiten in Höhe von 4.419 T€ (Vorjahr: 3.817 T€), davon im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.199 T€ (Vorjahr: 2.154 T€), Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.381 T€ (Vorjahr: 853 T€) und sonstige Verbindlichkeiten 715 T€ (Vorjahr: 809 T€).

	2022	2021
Bilanzsumme (in T€)	16.264	18.765
EBITDA (in T€)	-1.112	1.908
Cashflow (in T€)	-1.174	1.627
Cashflow-Rate (Cashflow / Umsatzerlöse)	-1,8 %	2,4 %

EBITDA fiel im Zuge der Ergebnisreduktion auf -1.112 T€ (Vorjahr: 1.908 T€). Der vereinfacht berechnete Cashflow, als Ergebnis vor Steuern plus Abschreibungen, reduzierte sich dadurch auf -1.174 T€. Die Cashflow-Rate verringerte sich auf dieser Basis auf -1,8 %.

	2022	2021
Liquidität 1. Grades	0,1	0,4
Liquidität 2. Grades	0,9	1,2
Liquidität 3. Grades	0,9	1,2

Der Rückgang der Liquiditätskennzahlen ist im Wesentlichen auf den Rückgang der liquiden Mittel (Forderungen aus Cash Pooling, s. oben) zurückzuführen. Dadurch wurde das Umlaufvermögen trotz Erhöhung der kurzfristigen Forderungen, im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen, erheblich reduziert. Zudem haben sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten erhöht.

B.2.2 Ertragslage

	2022	2021
Jahresfehlbetrag / -überschuss (in T€)	-3.348	1.373
Wertschöpfung (Umsatz ./. Materialaufwand, in T€)	36.158	37.940
Wertschöpfungsquote (Wertschöpfung/Umsatz, in %)	55,3	55,6
Personalkostenquote (in % von der Wertschöpfung)	57,0	53,2
Umsatzrentabilität (in %)	-5,1	2,0
DB III (in T€ ¹ )	-1.125	692
DB III (in % von der Wertschöpfung)	-3,1	1,8
DB III (in % vom Umsatz)	-1,7	1,0

Das Jahresergebnis reduzierte sich im Geschäftsjahr 2022 um -4.721 T€ auf -3.348 T€ und liegt damit deutlich unter unserer letztjährigen Prognose, die von einem Jahresergebnis auf dem Vorjahresniveau ausging. Die außerplanmäßige Abschreibung auf Finanzanlagen in Höhe von -1.970 T€ hat das Jahresergebnis wesentlich belastet.

Die Wertschöpfung in Höhe von 36.158 T€ konnte nicht, wie prognostiziert, auf Vorjahreslevel (37.940 T€) gehalten werden. Wesentliche Ursache hierfür war der Rückgang der Umsatzerlöse aufgrund rückläufiger Sendungsmengen von bis zu -22 % im Bestandskundengeschäft sowie ein Kundenverlust. Dieser Volumenrückgang wurde aufgrund Mangel an Vorprodukten und Komponenten durch allgemeine Lieferengpässe aber auch durch wirtschaftlich bedingte geringere Investitionsbereitschaft bei den Endkunden verursacht. Diese Mindermengen konnten durch Hinzugewinn von Neugeschäften und die durch Kostensteigerungen notwendigen Preisanpassungen nicht ausgeglichen werden. Die Wertschöpfungsquote in Höhe von 55,3 % belief sich auf Vorjahresniveau (55,6 %), so dass die Fremdleistungen, welche ebenso aufgrund von Preisanpassungen gestiegen sind, sich proportional zu der Entwicklung der Sendungsmengen verhalten haben.

Die Personalkostenquote stieg im Berichtsjahr auf 57,0 % (Vorjahr: 53,2 %) und liegt somit über unserer Prognose, in der von einem Vorjahresniveau ausgegangen wurde. Ursache hierfür ist die reduzierte Wertschöpfung bei leicht gestiegenem Personalaufwand. Der Anstieg im Personalaufwand erklärt sich trotz reduzierter Anzahl der Mitarbeiter:innen (-5,9 %) durch Lohn- und Gehaltssteigerungen und Zuführungen in die Pensions- und Urlaubsrückstellungen.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der DB III um -1.817 T€ auf -1.125 T€ verringert (Vorjahr: 692 T€), so dass die letztjährige Prognose nicht erreicht wurde. Dementsprechend reduzierte sich die DB III Rendite gemessen am Umsatz auf -1,7 % und gemessen an der Wertschöpfung auf -3,1 %.

Wesentliche Ursache für die allgemeine Reduktion des Jahresergebnisses als auch der Kennzahlen und Renditen gegenüber dem Vorjahr, aber auch gegenüber unseren letztjährigen Erwartungen, waren im Berichtsjahr der Umsatz- und Wertschöpfungsrückgang aufgrund rückläufiger Auftragslage. Produktivitätssteigerungen und Erzielung von Synergieeffekten konnten deshalb nicht in dem Umfang wie erwartet umgesetzt werden. Massiv gestiegene Energie- und Treibstoffkosten, welche erst mit einem zeitlichen Verzug in Preiserhöhungen eingeflossen sind, belasteten zudem das operative Ergebnis.

Nicht finanzielle Kennzahlen

	2022	2021
Liefertreue in %	96,6	93,2
Schäden per Sendung in %	0,41	0,36

Der Anstieg der Liefertreue auf 96,6 % (Vorjahr: 93,2 %) ist im Wesentlichen auf die Optimierung von internen Prozessen sowie der Verbesserung der internen und externen Kommunikation in Form von Wunschterminabsprachen mit den Kunden zurückzuführen.

Die Schadensquote hat sich aufgrund der operativen Zusammenführung der beiden Gesellschaften und die damit verbundenen Prozessveränderungen auf 0,41 % leicht verschlechtert.

B.3 Gesamtbeurteilung der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr

Die für das Berichtsjahr prognostizierten Umsatzziele konnten aufgrund von Umsatzrückgängen im Bestandskundengeschäft und eines Kundenverlustes nicht erreicht werden.

Bedingt durch den Volumenrückgang wurden die erwarteten Produktivitätssteigerungen in der operativen Abwicklung nicht realisiert. Zwar konnte die Wertschöpfungsquote trotz Kostensteigerungen durch Vergütungsanpassungen bei den Subunternehmern/Netzwerkpartnern auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, jedoch konnte der erhebliche absolute Rückgang nicht durch Kosteneinsparungen im Lohn- und Gehaltsbereich sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgeglichen werden, so dass das Jahresergebnis hinter den Erwartungen lag. Die erhebliche Kostensteigerung bei den Treibstoff- und Energiekosten konnte zudem nur mit zeitlichem Verzug an die Auftraggeber weiterbelastet werden.

Die außerplanmäßige Abschreibung auf die Anteile an verbundenen Unternehmen hat das Jahresergebnis zusätzlich sehr stark belastet.

Zusammenfassend hat sich die RHT unter den noch anhaltenden Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie und den allgemeinen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen wie Material- und Lieferengpässe, Fachkräftemangel und extreme Inflationsraten im Berichtsjahr aus Sicht der Geschäftsführung als nicht zufriedenstellend entwickelt.

C Berichterstattung nach § 289 Abs. 2 HGB

C.1 Risikomanagement

Die Gesellschaft ist ein Unternehmen der Rhenus-Gruppe. Das Risikomanagement ist gruppenweit implementiert, in dessen Rahmen in Workshops und durch regelmäßige Berichterstattung Risiken gezielt erfasst, systematisch bewertet und vorhandene sowie zukünftige Bewältigungsstrategien geprüft werden.

C.2 Bestehende N iederlassungen

Die Rhenus High Tech GmbH mit Sitz in Holzwickede verfügt über eigene Niederlassungen in Augsburg, Dortmund (bis 01/2023, danach Umzug nach Bochum), Bochum (seit 02/2023), Frankfurt, Hannover, Kirchheim (bis 02/2022, danach Umzug nach Niederaula), Niederaula (seit 03/2022), Krefeld, München (bis 08/2022, danach Schließung und Ausgliederung zur Rhenus Home Delivery GmbH nach Neufahrn), Stuttgart, Nürnberg (ehemals RHTT Standort), Halle (ehemals RHTT Standort, bis 03/2022, danach Umzug nach Leipzig), Leipzig (seit 02/2022).

D Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

D.1 Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

D.1.1 Chancen

Nach erfolgter Abwärtsverschmelzung der RHTalt auf die RHTT im dritten Quartal 2022 wurde die Voraussetzung für eine noch engere Zusammenführung der sowohl operativen als auch administrativen Prozesse der beiden, vorher getrennten Gesellschaften geschaffen. Zusätzliche Synergien und Produktivitätsvorteile in allen Bereichen, insbesondere durch weitere Netzwerkverdichtungen, werden zukünftig erwartet. Zudem wurde dadurch der Marktauftritt gegenüber Kunden und Dienstleistern vereinheitlicht und der Zusammenhalt der Belegschaft beider Gesellschaften gestärkt.

Die von der ehemaligen RHTT schon vor der Verschmelzung gehaltene Beteiligung an der TENESO Europe SE ermöglicht RHT als auch den Gesellschaften innerhalb der Rhenus-High-Tech-Gruppe den Zugang zum TENESO-Netzwerk (europäischer Netzwerkverbund für speditionelle High Tech Dienstleistungen), wodurch die europäische Präsenz weiter ausgebaut werden kann.

Die RHT nutzt die fortlaufende Digitalisierung, um die logistischen Prozesse bei der Lagerverwaltung, beim Transport oder bei dem Kommunikations- und Datenaustausch mit den Kunden und Endkunden kontinuierlich zu verbessern, wodurch Synergieeffekte für die Gesellschaft und Mehrwert für die Kunden entstehen.

Darüber hinaus sieht die Geschäftsführung durch den weiter fortschreitenden technologischen Wandel sowie das Umdenken im Segment der erneuerbaren Energien und der E-Mobilität gute Möglichkeiten zum zukünftigen Ausbau der Geschäftsaktivitäten bzw. Dienstleistungsbereiche für die Gesellschaft.

Dadurch wird sich die RHT voraussichtlich weiter vom Wettbewerb differenzieren und weist so nachhaltig ein sehr gutes Wachstumspotenzial auf.

D.1.2 Risiken

Die Gesellschaft erwirtschaftete 2022 mit den TOP 15 Kunden 43,5 % vom Gesamtumsatz, die überwiegend mit einem hohen Anteil von Subunternehmern ausgeführt werden, so dass die RHT bei Auftragsrückgängen oder Kundenverlusten flexibel reagieren kann. Diese Risikostreuung führt zu einer geringen und überschaubaren Kundenabhängigkeit.

Es besteht weiterhin das Risiko, wenn auch zu einem geringeren Maße als in den Vorjahren, von COVID-19 Infektionen innerhalb der Belegschaft, in deren Folge, durch notwendige Quarantänemaßnahmen, ausgebildete Fachkräfte temporär nicht mehr zur Verfügung stehen. Darüber hinaus besteht das Risiko von lokalen Konjunktureinbrüchen aufgrund neuer Coronavirus-Mutationen, die zu neuen oder weiteren Liefer- und Materialengpässen führen können. Die daraus möglichen Produktionsausfälle bei Kunden der RHT hätten negative Auswirkungen auf das Auftragsvolumen.

Durch den Krieg in der Ukraine werden keine unmittelbaren Auftragsrückgänge erwartet, da in dieser Region kein Umsatzanteil von der RHT erwirtschaftet wird. Allerdings beziehen einige unserer Kunden Rohstoffe und Vorkomponenten für die Fertigung ihrer Produkte aus der Ukraine und Russland. Die aus dem Krieg resultierenden Materialengpässe und Rohstoffknappheit führen zum Teil zu Minderproduktionen bei unseren Kunden, wodurch sich das Sendungsvolumen der RHT erneut rückläufig entwickeln könnte. Gleiches gilt für die hohe Abhängigkeit zu China bei bestimmten Produktgruppen, wie u.a. IT-Hardware, Platinen und Leiterplatten. Verbunden mit der restriktiven Corona-Politik in diesem Land und der politisch angespannten Situation, sind Lieferengpässe und Produktionsrückgänge ein latentes Risiko.

Allgemeine Risiken sind weiterhin die Entwicklung des Ölpreises sowie die Entwicklung des Euro. Der Ukraine-Krieg hat eine erhebliche Kostensteigerung bei Kraftstoffen und sonstigen Energiekosten in 2022 verursacht, wenngleich derzeit am Markt eine Entspannung der Kostenexplosion aus dem Vorjahr erkennbar ist. Auch durch den etwas schwächer werdenden Dollar gegenüber dem Euro ist ein Rückgang des Ölpreises ersichtlich. Durch Preisanpassungen (Diesel-Floater) sowie intensive Verhandlungen mit Kunden und Subunternehmern sollen Kostensteigerungen kompensiert werden.

Der Fachkräftemangel, vor allem im Fahrbereich und in der Disposition, stellt nach wie vor eine der größten Herausforderungen für die Logistikbranche dar. Implementierte Förderungsprogramme für Nachwuchs- und Führungskräfte über eine Vielzahl von Fachbereichen hinweg sowie einer anhaltend hohen Auszubildendenquote im Unternehmen wirken dem Risiko entgegen. Darüber hinaus werden Mitarbeiter:innen kontinuierlich geschult und Risiken aus den Arbeitsabläufen dadurch begrenzt.

Ausfallrisiken bei den Forderungen sind durch permanentes Monitoring der Außenstände nur zu einem geringen, marktüblichen Maße gegeben. Zudem sind eine Vielzahl der größten Kunden über eine Warenkreditversicherung versichert.

Das zwischen der EU und UK geschlossene Handels- und Kooperationsabkommen in Folge des Brexits führt zu weiterhin erhöhten Administrationsaufwand durch die Einholung und Vorlage von Lizenzen, Dokumenten und Genehmigungen.

Der anhaltende Klimawandel führt zu möglichen Restriktionen durch die Politik beim Umweltschutz, vor allem durch die Errichtung von Umweltzonen in den Städten auf der letzten Meile.

Zur Reduzierung von Cyber- und IT-Risiken ist die Gesellschaft in das konzernweite Risikomanagement der Rhenus SE & Co. KG eingebunden. Darüber hinaus werden Datenschutzrisiken durch die Beauftragung eines Datenschutzbeauftragten reduziert. Im Berichtsjahr gab es zu den vorstehenden Risiken keine nennenswerten Vorkommnisse.

Durch die Anbindung an den Cash-Pool der Rhenus SE & Co. KG ist die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft jederzeit sichergestellt. Den Geschäftsführern der RHT sind zurzeit keine Risiken bekannt, die den Bestand der Gesellschaft insgesamt gefährden könnten.

D.2 Prognosebericht

Laut dem Ifo-Institut wird das Jahr 2023 zunächst schwach starten. Durch die hohe Inflation und den steigenden Zinsen werden privater Konsum und Bauproduktion voraussichtlich sinken. Hohe Auftragsbestände und nachlassende Engpässe bei Energie und Vorprodukten werden hingegen die Industriekonjunktur stützen. Das Bruttoinlandsprodukt wird im ersten Quartal 2023 nochmals um 0,4 % schrumpfen und im zweiten Quartal dann voraussichtlich stagnieren. Erst im weiteren Verlauf des Jahres wird sich die Konjunktur erholen, weil die Inflationsraten spürbar sinken und die Einkommen kräftig steigen werden. Das Ifo-Institut rechnet mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 6,4 % in 2023 (Jahresdurchschnitt Vorjahr 7,9 %). Andere Institute sind hier noch optimistischer. Insgesamt wird das BIP im Jahr 2023 damit stagnieren. Im Jahr 2024 wird die Wirtschaft dann voraussichtlich wieder um 1,6 % wachsen.

Die Geschäftsführung der RHT rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit einer zufriedenstellenden Entwicklung. Das Umsatzwachstum gegenüber 2022 wird in Höhe von 8 % prognostiziert. In der Umsatzprognose sind sowohl Wachstum mit Bestandskunden und Neukundenumsatz als auch Preiserhöhungen eingeflossen. Kostensteigerungen bei dem Fremdleistungseinkauf, den Kraftstoffen, Personalkosten und sonstigen Energie- und operativen Kosten werden sich in der Steigerung des Umsatzes durch Preisanpassungen widerspiegeln. Für die Wertschöpfung wird eine Steigerung von 15 % gegenüber dem Berichtsjahr erwartet. Auch für die Wertschöpfungsquote wird für 2023 ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Berichtsjahr prognostiziert. Gründe hierfür sind ein veränderter Kundenmix, Preiserhöhungen sowie die Trennung von unprofitablen Geschäften. Die Personalkostenquote wird sich deshalb ebenso gegenüber dem Berichtsjahr wesentlich verbessern. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Wertschöpfung sowie inflationärer Kostensteigerungen erwartet die Geschäftsführung eine erhebliche Steigerung des DB III im Vergleich zum Berichtsjahr sowie eine deutliche Verbesserung der Renditen gegenüber Wertschöpfung und Umsatz. Das Jahresergebnis 2023 wird aufgrund des 2022er Einmaleffektes, der Wertberichtigung auf Finanzanlagen, wesentlich besser prognostiziert.

Schadensentwicklung und Liefertreue sollen durch verbesserte Lagerorganisation, kontinuierliche Schulungs- & Trainingsmaßnahmen und regelmäßige Audits in den Niederlassungen weiterhin moderat verbessert werden.

Holzwickede, den 30. Juni 2023

Rhenus High Tech GmbH

Geschäftsführung

Patrick Renziehausen

Sven Markus

¹ DB III in T€ = Jahresüberschuss bzw. -fehlbetrag zzgl. Steuern vom Einkommen und Ertrag zzgl. außerordentlicher und neutraler Aufwendungen, Pensionsaufwendungen abzgl. Außerordentlicher Erträge, neutraler Erträge und Beteiligungserträge, kalkulatorischer Zentralumlage multipliziert mit kalkulatorischen Steuern i.H.v. 34 %.

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 €	01.01.2022 nach Verschmelzung €	31.12.2021 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	84,00	326,00	126,00
	84,00	326,00	126,00
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	281.214,00	4.215,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	865,00	1.086,00	0,00
3. Fuhrpark	336.033,00	100.592,00	29.023,00
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.443.230,00	588.829,00	77.302,00
5. Anlagen im Bau	220.314,22	56.845,49	0,00
	2.281.656,22	751.567,49	106.325,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	170.000,00	2.140.399,75	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.700.000,00	3.100.000,00	0,00
3. Beteiligungen	1,00	1,00	1,00
	2.870.001,00	5.240.400,75	1,00
	5.151.741,22	5.992.294,24	106.452,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	62.543,30	80.538,16	0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	5.204.963,47	4.408.202,18	1.995.211,82
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	920.500,97	1.330.137,07	113.093,88
3. Forderungen gegen Gesellschafter	917.897,59	3.507.369,72	0,00
4. Sonstige Vermögensgegenstände	814.555,44	663.840,23	28.985,70
	7.857.917,47	9.909.549,20	2.137.291,40
III. Kassenbestand	1.507,86	2.468,97	0,00
	7.921.968,63	9.992.556,33	2.137.291,40
C. Rechnungsabgrenzungsposten	27.251,51	43.138,54	6.639,50
D. Aktive latente Steuern	3.162.907,62	2.736.611,42	1.033.147,95
E. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	0,00	0,00	1.793.502,50
	16.263.868,98	18.764.600,53	5.077.033,35
Passiva
	31.12.2022 €	01.01.2022 nach Verschmelzung €	31.12.2021 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	8.784.212,90	8.784.212,90	500.000,00
III. Verlustvortrag	-2.318.502,53	-2.318.502,50	-2.648.361,43
IV. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss	-3.347.985,38	0,00	329.858,93
V. Übertrag auf Aktiva E. "Nicht durch Eigenkapital
gedeckter Fehlbetrag"	0,00	0,00	1.793.502,50
	3.142.724,99	6.490.710,40	0,00
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.185.444,27	3.835.739,00	622.476,00
2. Steuerrückstellungen	139.620,60	343.154,00	0,00
3. Sonstige Rückstellungen	4.377.113,84	4.278.489,90	675.808,90
	8.702.178,71	8.457.382,90	1.298.284,90
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	3.000,00	500,00	0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.199.438,77	2.154.451,43	290.580,53
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.380.835,50	852.533,04	1.479.290,99
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	121.073,25	153,91	1.934.255,03
5. Sonstige Verbindlichkeiten	714.617,76	808.868,85	74.621,90
(davon aus Steuern € 306.459,43; Vorjahr € 32.001,27)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 3.008,37; Vorjahr € 0,00)
	4.418.965,28	3.816.507,23	3.778.748,45
	16.263.868,98	18.764.600,53	5.077.033,35

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 €	2021 nach Verschmelzung konsolidiert €	2021 €
1. Umsatzerlöse	65.435.239,88	68.218.019,41	17.012.813,72
2. Sonstige betriebliche Erträge	1.574.406,67	1.992.068,18	572.305,60
3. Gesamtleistung	67.009.646,55	70.210.087,59	17.585.119,32
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogenen Waren	-1.921.647,11	-1.479.972,70	-219.808,76
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-27.355.987,69	-28.797.892,23	-11.655.918,34
	-29.277.634,80	-30.277.864,93	-11.875.727,10
5. Rohergebnis	37.732.011,75	39.932.222,66	5.709.392,22
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-16.636.237,33	-16.479.642,56	-2.811.585,21
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.964.171,30	-3.690.518,12	-696.168,93
(davon für Altersversorgung € 418.305,10; Vorjahr € 81.339,40)
	-20.600.408,63	-20.170.160,68	-3.507.754,14
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-631.740,83	-576.070,71	-64.016,61
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-18.244.025,10	-17.853.947,11	-2.642.422,48
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
(davon aus verbundenen Unternehmen € 44.420,85; Vorjahr € 0,00)	44.420,85	41.509,72	0,00
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.000,53	9,63	9,63
(davon aus verbundenen Unternehmen € 474,73; Vorjahr € 0,00)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen	-1.969.899,75	0,00	0,00
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-106.708,06	-322.753,28	-37.077,60
(davon an verbundene Unternehmen € 16.824,57; Vorjahr € 12.487,73)
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen € 94.300,10; Vorjahr € 24.581,60)
13. Ergebnis vor Steuern	-3.775.349,24	1.050.810,23	-541.868,98
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	427.363,86	321.866,75	871.727,91
(davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern € 426.296,20; Vorjahr € 871.727,91)
15. Ergebnis nach Steuern / Jahresfehlbetrag (Vorjahr Jahresüberschuss)	-3.347.985,38	1.372.676,98	329.858,93

Anhang für das Geschäftsjahr 01.01. - 31.12.2022

Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High TechTransporte GmbH), Holzwickede

Amtsgericht Hamm

HRB 10073

I. GRUNDLAGEN

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte gemäß § 267 Abs. 3 und 4 HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften, der weiteren rechtsformspezifischen Vorgaben, etwaigen gesellschaftsindividuellen Vorgaben sowie der Rethmann-Bilanzierungsrichtlinien.

Mit Verschmelzungsvertrag vom 14.07.2022 und wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2022 wurde die Muttergesellschaft Rhenus High Tech GmbH auf die Tochtergesellschaft Rhenus High Tech Transporte GmbH verschmolzen. Die Verschmelzung erfolgte zu Buchwerten. Mit der Verschmelzung ist der Rhenus High Tech Transporte GmbH ein Reinvermögen in Höhe von 8.284 T€ zugegangen. Das Reinvermögen wurde in die Kapitalrücklage eingestellt. Die Rhenus High Tech Transporte GmbH wurde mit Eintragung der Verschmelzung ins Handelsregister umfirmiert in Rhenus High Tech GmbH.

Die Vergleichbarkeit der Werte der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung des aktuellen Geschäftsjahres mit den jeweiligen Werten des Vorjahres ist nur eingeschränkt gegeben. Aus diesem Grunde wurde die Auswirkung der Verschmelzung auf die Posten der Bilanz in einer zusätzlichen Spalte zum 1. Januar 2022 dargestellt. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit der Werte werden die Vorjahreswerte der beiden Gesellschaften in der Gewinn- und Verlustrechnung in einer zusätzlichen Spalte konsolidiert dargestellt.

II. ANGABEN ZU DEN BILANZIERUNGS-, BEWERTUNGS- UND AUSWEISMETHODEN

Die Gliederungsschemata gemäß §§ 266 und 275 HGB wurden zur verbesserten Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage um folgende Positionen geändert:

In der Bilanz:

―	gesonderter Ausweis des Fuhrparks innerhalb der Sachanlagen;
―	gesonderter Ausweis der Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern

In der Gewinn- und Verlustrechnung:

―	Eingefügte Zwischensummen: Gesamtleistung, Rohergebnis, Ergebnis vor Steuern
―	Wegfall des Ausweises der sonstigen Steuern.

Die sonstigen Steuern werden zwecks Anpassung an international übliche Darstellungsmethoden nicht als eigenständige Position nach dem Ergebnis nach Steuern in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, sondern sind in der Position sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

In der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung sind jeweils die entsprechenden Vorjahresbeträge angegeben.

Aktiva:

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben. Dabei werden entgeltlich erworbene EDV-Programme über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Der in 2011 erworbene Geschäfts- oder Firmenwert wurde über 5 Jahre abgeschrieben, im Zugangsjahr zeitanteilig. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Sachanlagen sind mit den Anschaffungskosten, im Fall abnutzbarer Sachanlagen vermindert um planmäßige nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet.

Die Abschreibung erfolgt näherungsweise dem tatsächlichen Nutzungsverlauf. Dabei kommt grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Lediglich im Bereich der Fahrzeuge wird degressiv abgeschrieben, da dies dem tatsächlichen Entwertungsverlauf entspricht. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände dauerhaft ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Folgende Nutzungsdauern sind den Abschreibungen der einzelnen Sachanlagegruppen zugrunde gelegt worden:

Bauten auf fremden Grundstücken	10-20 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	6-20 Jahre
Fuhrpark	6-11 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-13 Jahre

Zugänge zu Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Die Anschaffungskosten umfassen auch Nebenkosten und nachträgliche Anschaffungskosten. Dem Vermögensgegenstand direkt zurechenbare Anschaffungspreisminderungen werden abgesetzt. Der Umfang der Anschaffungskosten entspricht § 255 Abs. 1 HGB.

Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten und den aufgelaufenen Abschreibungen zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens verbucht.

Zugänge an Geringwertigen Wirtschaftsgütern bis 250 € (bis 2017: 150 €) werden direkt als sonstige betriebliche Aufwendungen erfasst. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen 250 € (bis 2017: 150 €) und 800 € (bis 2017: 410 €) werden aktiviert und sofort im Monat des Zugangs voll abgeschrieben. Im Anlagengitter wird ein Totalabgang nach Ablauf von 6 Jahren unterstellt.

Bei den Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und die Beteiligungen zu Anschaffungskosten bewertet, in Einzelfällen mit dauerhafter Wertminderung zu niedrigeren beizulegenden Werten. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Ausleihungen sind grundsätzlich zum Nominalwert bilanziert.

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, wird durch Wertabschläge Rechnung getragen.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind mit den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Anschaffungspreisminderungen aktiviert. Als Bewertungsvereinfachungsverfahren wird die Durchschnittsmethode angewandt.

Der Ansatz von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt grundsätzlich zu Nennwerten; alle erkennbaren Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko werden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Einzelrisiken wird durch die Bildung von Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Zur Deckung des allgemeinen Kreditrisikos wird bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusätzlich eine Pauschalwertberichtigung des Forderungsbestandes (ohne Umsatzsteuer) vorgenommen.

Die Bewertung der liquiden Mittel erfolgt zu Nennwerten.

Ausgaben, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, sind im aktiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt.

Die Rückdeckungsversicherungsansprüche werden aufgrund eines versicherungsmathematischen Gutachtens mit dem Deckungskapital bewertet.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus Altersversorgung der Mitarbeiter sind entsprechende Rückdeckungsversicherungen abgeschlossen worden, die dem Zugriff anderer Gläubiger dauerhaft entzogen sind. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, der dem geschäftsplanmäßigen Deckungskapital des Versicherungsvertrags zzgl. eines vorhandenen Guthabens aus Beitragsrückstellungen entspricht. Dieser wird mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, wird dieser unter den Rückstellungen erfasst. Übersteigt der Vermögenswert die Verpflichtungen, erfolgt der Ausweis als "Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung" auf der Aktivseite der Bilanz.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich werden latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt, sofern sie sich in einem Zeitraum von 5 Jahren voraussichtlich realisieren. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis eines aus Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag kombinierten Steuersatzes. Eine sich insgesamt ergebende passive Steuerbelastung wird in der Bilanz als passive latente Steuer ausgewiesen. Für eine sich insgesamt ergebende Steuerentlastung wird das Aktivierungswahlrecht ausgeübt. Der Ausweis erfolgt dann unter den aktiven latenten Steuern.

Passiva:

Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach der Projected-Unit-Credit-Methode unter Berücksichtigung der Heubeck-Richttafeln 2018 G und unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 1,62 % p.a. (Vorjahr: 1,87 % p.a.) bewertet. Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre für eine Restlaufzeit von 12 Jahren (Vorjahr: 15 Jahre), die der zu erwartenden durchschnittlichen Duration der Verpflichtungen entspricht. Bei Löhnen und Gehältern wird eine dynamische Entwicklung von 2,90 % p.a. (Vorjahr: 2,25 % p.a.) angenommen. Weiterhin wird eine dynamische Entwicklung der Renten in Höhe von 2,40 % p.a. (Vorjahr: 1,75 % p.a.) sowie eine Fluktuation wie im Vorjahr in Höhe von 2,00 % p.a. unterstellt.

Bei der Bildung der Steuer- und sonstigen Rückstellungen wurde den erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten angemessen Rechnung getragen. Sie sind unter Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen in der Höhe bemessen, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung notwendig ist.

Sonstige langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der gemäß Rückstellungsabzinsungsverordnung von der Deutschen Bundesbank ermittelt und veröffentlicht wird, abgezinst.

Alle Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Währungsumrechnung:

Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten bis zu einem Jahr in fremder Währung werden mit dem Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Entstehende Gewinne und Verluste werden ergebniswirksam berücksichtigt.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

Anlagevermögen:

Das Anlagengitter gemäß § 284 Abs. 3 HGB ist dem Anhang als Anlage I beigefügt.

Zur Herstellung einer besseren Vergleichbarkeit ist das durch die rückwirkende Verschmelzung der Rhenus High Tech GmbH auf die Rhenus High Tech Transporte GmbH hinzugekommene Anlagevermögen im Anlagenspiegel gesondert aufgeführt. Hierbei werden die historischen Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen des Rechtsvorgängers fortgeführt.

Eine Übersicht über die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen (Anteilsbesitz) nach § 271 Abs. 1 HGB, ist dem Anhang als Anlage II beigefügt.

Außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung wurden in Höhe von 1.970 T€ (Vorjahr: 0 T€) bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen beinhalten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 921 T€ (Vorjahr: 113 T€).

Die Rhenus SE & Co. KG wurde durch die in den Grundlagen dargestellte Abwärtsverschmelzung Gesellschafterin der Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH). Die Forderungen gegen Gesellschafter bestehen aus dem Cash-Pooling in Höhe von 918 T€. Es handelt sich um Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Aktive Latente Steuern:

Der in der Bilanz gem. § 274 Abs. 1 HGB gesondert ausgewiesene aktive Abgrenzungsposten für latente Steuern setzt sich im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Bereich der Geschäfts- oder Firmenwerte, des Sachanlagevermögens, des Finanzanlagevermögens, der Pensionsrückstellungen und der sonstigen Rückstellungen zusammen. Weiterhin sind realisierbare Verlustvorträge berücksichtigt worden. Die Bewertung der temporären Differenzen und der steuerlichen Verlustvorträge erfolgt mit dem für das Geschäftsjahr geltenden kombinierten Steuersatz für KSt und GewSt von 30,59 % (Vorjahr: 31,34 %).

Eigenkapital:

Im Eigenkapital ist ein Betrag von 3.163 T€ (Vorjahr: 1.033 T€) aus der Aktivierung latenter Steuern sowie ein Betrag von 189 T€ (Vorjahr: 50 T€) aus der Bewertungsänderung (Wechsel von dem 7-Jahres-Durchschnitt auf den 10-Jahres-Durchschnitt) bei den Zinssätzen der Pensionsrückstellungen zur Ausschüttung gesperrt.

Pensionsrückstellungen:

Der in der Bilanz ausgewiesene Betrag setzt sich zusammen aus Deckungsvermögen mit einem beizulegenden Zeitwert von 337 T€ (ursprüngliche Anschaffungskosten 337 T€) sowie aus Pensionsrückstellungen in Höhe von 4.522 T€ (Vorjahr: 622 T€). Aus der Bewertungsänderung (Wechsel von dem 7-Jahres-Durchschnitt auf den 10-Jahres-Durchschnitt) bei den Zinssätzen der Pensionsrückstellungen resultiert zum 31.12.2022 ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 189 T€.

Rückstellungen:

Die sonstigen Rückstellungen wurden vor allem für Verpflichtungen aus dem Personalbereich, ausstehende Eingangsrechnungen, Schadensersatz- und Abrissverpflichtungen gebildet.

Verbindlichkeiten:

Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.381 T€ (Vorjahr: 35 T€) sowie Verbindlichkeiten aus Cash-Pool in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 1.444 T€).

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern handelt es sich wie im Vorjahr um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Es handelt sich hierbei wie im Vorjahr um Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Weitere Angaben zur Bilanz:

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesene Jahresfehlbetrag in Höhe von 3.348 T€ soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Umsatzerlöse:

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt auf:

	2022 T€	2021 T€
Contract Logistics	63.001	16.601
Mieterlöse	549	2
sonstige Erlöse	1.885	410
	65.435	17.013

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt nach den geografischen Märkten auf:

	2022 T€	2021 T€
Deutschland	51.214	15.361
EU außer Deutschland	11.700	1.391
Übriges Ausland	2.521	261
	65.435	17.013

Sonstige betriebliche Erträge:

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Wechselkurseffekte in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 0 T€).

Periodenfremde Erträge :

In der Position sonstige betriebliche Erträge der Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende periodenfremde Erträge enthalten: Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (943 T€; Vorjahr: 327 T€), Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen zu Forderungen (33 T€; Vorjahr: 38 T€), Erträge aus der Auflösung von Pauschalwertberichtigungen (2 T€; Vorjahr: 10 T€), Buchgewinne aus Anlagenabgängen (55 T€; Vorjahr: 27 T€) sowie sonstige periodenfremde Erträge (49 T€; Vorjahr: 6 T€).

Sonstige betriebliche Aufwendungen:

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Wechselkurseffekte in Höhe von 1 T€ (Vorjahr: 0 T€) sowie sonstige Steuern in Höhe von 56 T€ (Vorjahr: 15 T€).

Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen:

Es wurden Erträge aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 10 T€ (Vorjahr: 0 T€) mit Aufzinsungen auf Pensionsrückstellungen in Höhe von 74 T€ (Vorjahr: 25 T€) saldiert.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag:

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Erträge aus latenter Körperschaftsteuer in Höhe von 282 T€ (Vorjahr: 473 T€) und latenter Gewerbesteuer in Höhe von 144 T€ (Vorjahr: 399 T€) enthalten.

V. VORGÄNGE VON BESONDERER BEDEUTUNG NACH DEM SCHLUSS DES GESCHÄFTSJAHRES

Zwischen Bilanzstichtag und Erstellung des Jahresabschlusses sind keine wertbegründenden Geschäftsvorfälle von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

VI. ERGÄNZENDE ANGABEN

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte:

Eine abgeschlossene Asset-Backed-Securities-Vereinbarung stellt einen echten revolvierenden Forderungsverkauf dar und bewirkt auf der Aktivseite der Bilanz eine Verminderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und eine Zunahme der liquiden Mittel. Da das Hauptkonto der Gesellschaft in den Cash-Pool der Rhenus SE & Co. KG einbezogen ist, schlägt sich dies in den Forderungen gegen verbundene Unternehmen nieder. Der Saldo der verkauften Forderungen beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 4.111 T€. Die in den sonstigen Vermögensgegenständen enthaltenen Forderungen gegen die Finanzierungsgesellschaft aus vorläufig einbehaltenen Zins- und Risikoabschlägen (Loss-, Dilution und Yield-Reserve) belaufen sich auf 378 T€. Mit diesem Programm werden die Liquidität und der Finanzmittelfonds gestärkt sowie die Finanzierungskanäle erweitert. Risiken könnten sich aus Kündigungsrechten ergeben.

Arbeitnehmerzahlen:

Im Jahr 2022 waren durchschnittlich beschäftigt:

	2022	2021
Angestellte	184	38
gewerbliche Mitarbeiter	214	39
Aushilfen	26	0
Summe Arbeitnehmer nach § 267 Abs. 5 HGB	424	77
Auszubildende	19	3
Gesamtsumme	443	80

Die bisherige Muttergesellschaft, die im Berichtsjahr im Rahmen einer Abwärtsverschmelzung mit der Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH) verschmolzen wurde (siehe I. Grundlagen), beschäftigte im Jahr 2021 durchschnittlich 391 Mitarbeiter (158 Angestellte, 189 gewerbliche Mitarbeiter, 25 Aushilfen, 19 Auszubildende).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen:

Als sonstige finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Nr. 3a HGB sind nach Art und Betrag zu nennen:

		Restlaufzeiten
	Gesamt T€	≤ 1 Jahr T€	> 1 Jahr T€	davon > 5 Jahre T€
aus Miet- und Pachtverträgen	9.642	3.014	6.628	1.783
davon mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen	98	77	21	0
aus Leasingverträgen	1.753	664	1.089	0
davon mit verbundenen oder assoziierten Unternehmen	1	1	0	0
	11.395	3.678	7.717	1.783

Gesamthonorar des Abschlussprüfers:

Das im Aufwand erfasste Gesamthonorar des Abschlussprüfers im abgeschlossenen Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

Honorar für	T€
Abschlussprüfungsleistungen	43
Steuerberatungsleistungen	21
Summe	64

VII. BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN UND BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN

Mitgliedschaft im Konzern:

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird gemäß §§ 290 ff. HGB in den Konzernabschluss der Rhenus SE & Co. KG mit Sitz in Holzwickede, die den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, sowie in den Konzernabschluss der Rethmann SE & Co. KG mit Sitz in Selm, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, einbezogen. Der Konzernabschluss der Rethmann SE & Co. KG ist der das Unternehmensregister führenden Stelle elektronisch zur Einstellung in das Unternehmensregister zu übermitteln.

Die Gesellschaft nimmt die Befreiung von der Aufstellung eines eigenen Teilkonzernabschlusses gem. § 291 Abs. 2 HGB in Anspruch.

VIII. ANGABEN ZU GESELLSCHAFTSORGANEN

Der Geschäftsführung der Gesellschaft gehören bzw. gehörten an:

	Franz Gerold Kronschnabl, Sulzemoos (bis 08.08.2022) Geschäftsführer der Rhenus High Tech GmbH
	Franziska Kierepka, Leipzig (bis 25.10.2022) Geschäftsführerin der Rhenus High Tech GmbH
	Sven Markus, Augsburg Geschäftsführer der Rhenus High Tech GmbH
	Patrick Renziehausen, Salzhemmendorf (ab 28.10.2022) Geschäftsführer der Rhenus Home Delivery GmbH

Auf die Angabe der Vergütung für die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans wurde gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet, da der Geschäftsführer Patrick Renziehausen von der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 keine Bezüge erhalten hat.

Holzwickede, den 30. Juni 2023

Rhenus High Tech GmbH

Die Geschäftsführung

Sven Markus

Patrick Renziehausen

Anlagengitter für das Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungskosten
	01.01.2022 €	Zugänge aus Verschmelzung €	Zugänge €	Umbuchungen €	Abgänge €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	100.236,25	7.345,60	0,00	0,00	0,00	107.581,85
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	9.889.753,47	0,00	0,00	0,00	9.889.753,47
	100.236,25	9.897.099,07	0,00	0,00	0,00	9.997.335,32
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	215.784,92	279.744,27	38.638,89	14.778,66	519.389,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	10.740,86	0,00	0,00	1.652,00	9.088,86
3. Fuhrpark	150.992,65	1.433.308,45	400.943,43	0,00	194.839,07	1.790.405,46
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	241.551,07	3.043.488,85	1.380.752,58	18.206,60	382.583,90	4.301.415,20
5. Anlagen im Bau	0,00	56.845,49	220.314,22	-56.845,49	0,00	220.314,22
	392.543,72	4.760.168,57	2.281.754,50	0,00	593.853,63	6.840.613,16
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	2.602.399,75	0,00	0,00	500,00	2.601.899,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	3.100.000,00	0,00	0,00	400.000,00	2.700.000,00
3. Beteiligungen	1,00	0,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	1,00	5.702.399,75	0,00	0,00	400.500,00	5.301.900,75
	492.780,97	20.359.667,39	2.281.754,50	0,00	994.353,63	22.139.849,23

	kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022 €	Zugänge aus Verschmelzung €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2022 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	100.110,25	7.145,60	242,00	0,00	107.497,85
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	9.889.753,47	0,00	0,00	9.889.753,47
	100.110,25	9.896.899,07	242,00	0,00	9.997.251,32
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	211.569,92	41.384,16	14.778,66	238.175,42
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	9.654,86	221,00	1.652,00	8.223,86
3. Fuhrpark	121.969,65	1.361.739,45	124.454,43	153.791,07	1.454.372,46
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	164.249,07	2.531.961,85	465.439,24	303.464,96	2.858.185,20
5. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	286.218,72	4.114.926,08	631.498,83	473.686,69	4.558.956,94
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	462.000,00	1.969.899,75	0,00	2.431.899,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	462.000,00	1.969.899,75	0,00	2.431.899,75
	386.328,97	14.473.825,15	2.601.640,58	473.686,69	16.988.108,01

	Restbuchwerte
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	84,00	126,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	84,00	126,00
II. Sachanlagen
1. Bauten auf fremden Grundstücken	281.214,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	865,00	0,00
3. Fuhrpark	336.033,00	29.023,00
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.443.230,00	77.302,00
5. Anlagen im Bau	220.314,22	0,00
	2.281.656,22	106.325,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	170.000,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	2.700.000,00	0,00
3. Beteiligungen	1,00	1,00
	2.870.001,00	1,00
	5.151.741,22	106.452,00

Anteile an verbundenen Unternehmen

Name/ Sitz	Anteil	Eigenkapital in T€	Ergebnis	Jahr
	in %		in T€
Unmittelbare Beteiligungen
- Verbundene Unternehmen
HeBo GmbH Innovative Transportlogistik, Krefeld	100,00	164	-11	2022
MTS Medizinischer Transport-Service GmbH, Willich	100,00	-1.208	-318	2022

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH), Holzwickede

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH), Holzwickede, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Rhenus High Tech GmbH (vormals: Rhenus High Tech Transporte GmbH) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, den 6. Juli 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Wienands, Wirtschaftsprüfer

ppa. Oliver Zielewski, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 31.12.2022 wurde am 12.10.2023 festgestellt.