Roeser Medical GmbH

Bochum

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014

Bilanz zum 31. Dezember 2014

Aktiva

in EUR	31.12.2014	31.12.2013
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.580.293,73	812.593,48
2. Geschäfts- oder Firmenwert	957.752,44	1.038.498,16
3. geleistete Anzahlungen	144.540,38	44.447,85
	2.682.586,55	1.895.539,49
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	291,34	625,85
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	963.563,93	935.523,50
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	131.955,28	0,00
	1.095.810,55	936.149,35
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	380.937,56	723.432,56
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	333.295,00	0,00
3. Sonstige Ausleihungen	153,39	153,39
	714.385,95	723.585,95
	4.492.783,05	3.555.274,79
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	50.000,00	50.000,00
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	335.680,00	875.000,00
3. fertige Erzeugnisse und Waren	9.326.767,38	7.459.588,44
4. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-131.953,42	-756.563,70
5. geleistete Anzahlungen	217.087,53	0,00
	9.797.581,49	7.628.024,74
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.601.555,61	7.158.065,03
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.249.885,09	5.123.276,66
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	373.919,46	0,00
4. sonstige Vermögensgegenstände	6.808.992,23	7.575.885,41
	18.034.352,39	19.857.227,10
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	591.123,65	2.854.000,23
	591.123,65	2.854.000,23
	28.423.057,53	30.339.252,07
C. Rechnungsabgrenzungsposten	46.063,85	77.345,83
	32.961.904,43	33.971.872,69
Passiva
in EUR	31.12.2014	31.12.2013
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage	12.712.314,13	12.712.314,13
III. Gewinnrücklagen	1.699.790,46	1.699.790,46
IV. Gewinnvortrag	2.923.616,37	2.923.616,37
	17.835.720,96	17.835.720,96
B. Rückstellungen
1. Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	685.703,00	690.702,00
2. Steuerrückstellungen	0,00	149.080,79
3. sonstige Rückstellungen	4.035.560,00	3.125.569,00
	4.721.263,00	3.965.351,79
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.760.086,23	1.000.025,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.061.930,72	10.642.863,35
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	9.939,37
4. sonstige Verbindlichkeiten	582.903,52	517.972,22
(davon aus Steuern EUR 194.710,68; Vorjahr EUR 205.997,11)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 10.571,11; Vorjahr EUR 16.892,12)
	10.404.920,47	12.170.799,94
	32.961.904,43	33.971.872,69

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014

	2014	2013
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	132.967.670,42	136.057.864,10
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-539.320,00	-9.521,70
3. sonstige betriebliche Erträge	726.910,93	1.884.653,21
	133.155.261,35	137.932.995,61
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-101.660.753,92	-109.582.392,84
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-9.773.509,73	-6.991.877,64
	-111.434.263,65	-116.574.270,48
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-12.347.141,61	-11.887.085,81
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-1.986.310,10	-2.183.750,62
(davon für Altersversorgung EUR 33.123,52; Vorjahr EUR 66.427,72)
	-14.333.451,71	-14.070.836,43
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-746.881,70	-632.285,80
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.630.939,32	-5.137.095,37
8. Erträge aus Beteiligungen	195.800,00	527.040,00
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	275.336,76	100.916,39
(davon aus verbundenen Unternehmen EUR 268.737,10; Vorjahr EUR 96.131,57)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-335.591,54	-373.587,37
(davon an verbundene Unternehmen EUR 26.752,52; Vorjahr EUR 1.858,05)
(davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen EUR 46.015,00; Vorjahr EUR 51.098,00)
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	1.145.270,19	1.772.876,55
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-7.212,45	-223.853,02
13. sonstige Steuern	-133.715,03	-34.104,53
14. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn	-1.004.342,71	-1.514.919,00
15. Jahresüberschuss	0,00	0,00

Anhang zum 31. Dezember 2014

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss der Roeser Medical GmbH, Bochum, für das Geschäftsjahr 2014 wurde nach den geltenden Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 und 4 HGB auf.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

II. Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Soweit nicht gesondert erläutert, werden die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr unverändert angewandt.

Die abnutzbaren immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs-/Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden - bei abnutzbaren und nicht abnutzbaren Gegenständen des Sachanlagevermögens - bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen.

Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von EUR 1.000,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. In den Vorjahren wurden diese Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 150,00 im Zugangsjahr voll abgeschrieben, bei Anschaffungs- oder Herstellkosten von mehr als EUR 150,00 bis zu EUR 1.000,00 wurden sie wegen der untergeordneten wertmäßigen Bedeutung analog der steuerlichen Vorschriften zu einem Sammelposten zusammengefasst. Dieser Sammelposten wurde auch in diesem Wirtschaftsjahr mit 1/5 ergebnismindernd aufgelöst. Aus der Bewertungsanpassung ergibt sich ein höherer Aufwand, der jedoch nur von untergeordneter Bedeutung ist.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden die Finanzanlagen auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Zum Abschlussstichtag bestehende werterhöhende Umstände werden durch eine Zuschreibung auf die ursprünglichen Anschaffungskosten berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurde der Ausweis der stillen Beteiligung an der AMEFA GmbH (TEUR 583; Vorjahr: TEUR 592) innerhalb der Finanzanlagen geändert. Der Anteil dieser Beteiligung, der nicht auf die Pflichteinlage entfällt, wird nun mit TEUR 333 unter den Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (Vorjahr: Beteiligungen mit TEUR 342) ausgewiesen.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des § 255 HGB angesetzt. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die Bestandteile gemäß § 255 Abs. 2 Satz 1 bis 3 HGB, unter Einbezug angemessener Teile der Kosten der allgemeinen Verwaltung berücksichtigt. Im Geschäftsjahr ergab sich ein Gemeinkostenzuschlag in Höhe von 11,92 % (Vorjahr: 10,71 %). Wertmindernden Umständen wird durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Der Ausweis erfolgte zuzüglich geleisteter, abzüglich erhaltener Anzahlungen.

Für die wertmäßige Ermittlung des Warenbestandes sowie der fertigen Erzeugnisse wird für Kommissionsartikel der Einstandsbetrag (FiFo-Methode) sowie für Lagerartikel der Durchschnittspreis herangezogen. Die Ermittlung der Durchschnittswerte erfolgt anhand der gleitenden Durchschnittswertmethode. Die Unterschiedsbeträge gemäß § 284 Abs.2 Nr. 4 HGB betrugen zum Stichtag TEUR 88 (Durchschnittsbewertung) und TEUR 148 (FiFo-Bewertung).

Ab dem Berichtsjahr 2014 wurden im Rahmen der Vorratsbewertung nachfolgende Bewertungsänderungen vorgenommen:

Das bisher zweistufige Modell zur Berechnung der Gängigkeitsabschläge wurde durch ein vierstufiges Modell ersetzt. Hierdurch ergaben sich positive Bewertungsunterschiede in Höhe von TEUR 79.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennwert angesetzt. Die in den Forderungen liegenden Risiken werden durch Bildung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt.

Die liquiden Mittel sind zu Nennwerten bilanziert.

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten transitorische Posten gemäß § 250 Abs. 1 HGB.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf Grundlage versicherungsmathematischer Berechnungen unter Berücksichtigung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck - die eine generationenabhängige Lebenserwartung berücksichtigen - nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) gebildet. Sie wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2014 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 S. 2 HGB). Dieser Zinssatz beträgt 4,53 % p. a. (Vorjahr: 4,88 % p. a.). Im Rahmen weiterer Rechnungsannahmen wurden für die Bewertung der Pensionen jährliche Rentensteigerungen von 1,5 % p. a. unterstellt.

Die sonstigen Rückstellungen decken alle Verpflichtungen, ungewisse Verbindlichkeiten und erkennbare Risiken in Höhe der voraussichtlichen Inanspruchnahme. Bei ihrer Bemessung wurde der Grundsatz kaufmännischer Vorsicht beachtet. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Die Ermittlung der Höhe der Rückstellung für Verpflichtungen zur Erbringung von Leistungen nach dem Altersteilzeitgesetz wird nach den handelsrechtlichen Bestimmungen durchgeführt. Sie enthält Aufstockungsbeträge und bis zum Bilanzstichtag aufgelaufene Erfüllungsverpflichtungen der Gesellschaft. Als Rechnungsgrundlagen dienen die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem unter der Anwendung der Durationsmethode ermittelten Rechnungszinssatz von 4,53 % p. a. (Vorjahr: 4,88 % p. a.) und die Annahme von Gehaltssteigerungen von 2,00 % p. a.

Zur Abzinsung der übrigen langfristigen sonstigen Rückstellungen werden die von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2014 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssätze der vergangenen sieben Jahre sowie die individuellen Laufzeiten der Rückstellungen herangezogen.

Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten Abgrenzungen für erhaltene Lieferungen und Leistungen, für die noch keine Rechnungen eingegangen sind (TEUR 4.622; Vorjahr: TEUR 4.248). Diese werden analog zu den Vorräten je nach Artikelart zu den Einstandspreisen oder mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet. Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über einem Jahr werden zum Anschaffungskurs oder zum jeweiligen ungünstigeren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden mit Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Die erhaltenen Anzahlungen werden zum Nennwert angesetzt.

III. Angaben zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagengegenstände im Jahr 2014 gemäß § 268 Abs. 2 HGB ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

In den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind derivative Geschäfts- oder Firmenwerte enthalten, die über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben werden. Die Nutzungsdauer entspricht, bei konservativer Betrachtung, der durchschnittlichen Kundenbindung der zugrunde liegenden Geschäftsbeziehungen.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Davon ausgenommen sind Restforderungen aus Werklieferungs- und/oder -leistungsverträgen in Höhe von TEUR 231 (Vorjahr: TEUR 336), die in Form eines vom jeweiligen Kunden vorgenommenen Sicherungseinbehaltes bis zum Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungspflicht oder des jeweils vertraglich vereinbarten Garantiezeitraums längstens bis zu fünf Jahre fortbestehen.

Einem eventuellen Ausfallrisiko wurde durch Bildung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 57 (Vorjahr: TEUR 107) und einer Pauschalwertberichtigung von TEUR 26 (Vorjahr: TEUR 27) Rechnung getragen; der PWB-Satz beträgt unverändert 0,5%.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten zum Stichtag noch nicht fakturierte Warenlieferungen in Höhe von TEUR 2.524 (Vorjahr: TEUR 3.312) für die der Gefahrenübergang auf den Kunden vollzogen wurde und die entsprechend zu Verkaufspreisen oder aus Vereinfachungsgründen analog zu den Vorräten je nach Artikelart zu den Einstandspreisen oder mit dem gleitenden Durchschnittspreis bewertet wurden.

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind seit Ende des Berichtsjahres 2012 inklusive des Delkredere-Risikos unwiderruflich an einen Factor abgetreten (echtes Factoring). Die veräußerten Forderungen werden aufgrund des Übergangs des wirtschaftlichen Eigentums auf den Factor aus der Handelsbilanz ausgebucht (TEUR 9.485; Vorjahr: TEUR 10.362). Die unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisende Forderungsposition gegen den Factor beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 3.044 (Vorjahr: TEUR 2.861).

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus laufender Verrechnung und betreffen mit TEUR 4.250 (Vorjahr: TEUR 5.033) ein verzinsliches Darlehen (4 % p.a.) an die RMG Management GmbH.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht resultieren aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Darüber hinaus beinhalten die sonstigen Vermögensgegenstände Ansprüche aus Lieferantenboni in Höhe von TEUR 3.020 (Vorjahr: TEUR 3.421).

3. Eigenkapital

Das Stammkapital beträgt unverändert TEUR 500.

4. Rückstellungen

Die Pensionsrückstellung wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren mit dem Barwert unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 4,53%, sowie eines Rententrends von 1,5 % und der Richttafel 2005G von Dr. Heubeck laut dem versicherungsmathematischen Gutachten angesetzt. Das Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB zur Verteilung des Bewertungsunterschieds bei der Pensionsrückstellung durch das BilMoG wurde nicht in Anspruch genommen.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Kundenboni mit TEUR 2.090 (Vorjahr: TEUR 1.832), für noch ausstehende Rechnungen mit TEUR 792 (Vorjahr: TEUR 388) und für personalabhängige Aufwendungen mit TEUR 753 (Vorjahr: TEUR 590).

5. Verbindlichkeiten

Zusammensetzung und Fristigkeit der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem im Folgenden dargestellten Verbindlichkeitenspiegel. Die Vorjahreswerte sind in Klammern vermerkt.

		Restlaufzeit
Angaben in TEUR	gesamt	bis 1 Jahr	bis 5 Jahre	> 5 Jahre	davon besichert
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.760	2.760	0	0	2.760
(1.000)	(1.000)	(0)	(0)	(1.000)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.062	7.062	0	0	0
(10.643)	(10.643)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0	0	0	0	0
(10)	(10)	(0)	(0)	(0)
sonstige Verbindlichkeiten	583	583	0	0	0
(518)	(518)	(0)	(0)	(0)
Gesamt	10.405	10.405	0	0	2.760
(12.171)	(12.171)	(0)	(0)	(1.000)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Rahmen des Konsortialdarlehens mit der BHF-Bank AG, Frankfurt am Main, der Sparkasse Essen und der Sparkasse Duisburg vom 18. August 2010 vollständig durch Abtretung sämtlicher Vermögensgegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Factoring) besichert.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern (TEUR 195; Vorjahr: TEUR 206) sowie sonstige Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit (TEUR 11; Vorjahr: TEUR 17).

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 132.967 (Vorjahr: TEUR 136.058) wurden bis auf TEUR 645 (Vorjahr: TEUR 299) im Inland erzielt. Sie beinhalten Umsätze mit verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 3.337 (Vorjahr: TEUR 3.102). Die Umsatzerlöse entfallen mit TEUR 128.709 (Vorjahr: TEUR 134.856) auf Handelswaren, mit TEUR 4.220 (Vorjahr: TEUR 1.038) auf Dienstleistungen sowie mit TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 164) auf sonstige Geschäfte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge (TEUR 727; Vorjahr: TEUR 1.885) enthalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 8 (Vorjahr: TEUR 23). Darüber hinaus beinhalten sie Erträge aus Kursdifferenzen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 1).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus Kursdifferenzen in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 0).

Die Steuern von Einkommen und vom Ertrag in Höhe von TEUR 7 beinhalten nachzuzahlende Körperschaftssteuer und Solidaritätszuschlag in Höhe von TEUR 30 sowie Gewerbesteuererstattungen in Höhe von TEUR 23. Es handelt sich hierbei um periodenfremde Erträge und Aufwendungen. Die sonstigen Steuern beinhalten im Wesentlichen mit TEUR 109 periodenfremden Aufwand aus nachzuzahlender Umsatzsteuer sowie Aufwand aus Kfz-Steuern mit TEUR 25 (Vorjahr: TEUR 29).

Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags werden sämtliche Gewinne an die Muttergesellschaft abgeführt.

V. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2014 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 30.816 (Vorjahr: TEUR 8.127), davon entfallen auf verbundene Unternehmen TEUR 6.473 (Vorjahr: TEUR 6.473).

Die Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

Angaben in TEUR	gesamt	ggü. verbundenen Unternehmen
Mietverträge	23.795	607
Dienstleistungsverträge	5.866	5.866
Leasingverträge	1.155	0
Gesamt	30.816	6.473

2. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Mit der Universal Factoring GmbH besteht ein Vertrag über den Ankauf von Forderungen. Die Gesellschaft bietet täglich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum Kauf an. Soweit die Forderungen den vereinbarten Kriterien entsprechen und das Maximallimit nicht überschritten ist, werden diese angekauft. Der Kaufpreis entspricht dem tatsächlichen Wert der Forderung. Die Universal Factoring GmbH erhält jedoch eine Vergütung. Bei der Auszahlung durch den Käufer wird zunächst ein Sicherheitseinbehalt vorgenommen, der ausschließlich der Absicherung der Verität der Forderungen dient. Bezüglich der zum Bilanzstichtag angekauften Forderungen verweisen wir auf die Ausführungen zu den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen unter den Angaben zur Bilanz.

Die Maßnahme erhöht die kurzfristige Liquidität der Gesellschaft. Die Gesellschaft haftet für die Verität der Forderungen, nicht aber für die Bonität, so dass sich keine besonderen Risiken hieraus ergeben.

3. Sonstige Haftungsverhältnisse

Zum Abschlussstichtag bestanden folgende Haftungsverhältnisse:

-Avalschuldnerkonto bei der Sparkasse Essen für Gewährleistungsverpflichtungen aus Projektaufträgen	EUR	0,00
	(Vorjahr: EUR	5.011,00)
-Avalschuldnerkonto bei der BHF-BANK, Frankfurt für Gewährleistungsverpflichtungen aus Projektaufträgen	EUR	211.242,84
	(Vorjahr: EUR	542.779,04)

Von einer Inanspruchnahme der aufgeführten Haftungsverhältnisse für Gewährleistungsverpflichtungen ist erfahrungsgemäß mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht auszugehen.

Die Berichtsgesellschaft ist eine der Kreditnehmerinnen des Konsortialdarlehens mit der BHF-Bank AG, Frankfurt am Main, der Sparkasse Essen und der Sparkasse Duisburg, das am 18. August 2010 aufgenommen wurde, sowie der der Unternehmensgruppe eingeräumten Betriebsmittellinien. Als Sicherheit wurden sämtliche Gegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens abgetreten. Die Darlehensverbindlichkeit betrug zum Abschlussstichtag EUR 8,1 Mio. (Vorjahr: EUR 8,1 Mio.), die Höhe der Betriebsmittellinie EUR 7,0 Mio.

Die im Rahmen der Gesamt-Konzern-Finanzierung mit den Konsortialbanken vereinbarten Kreditbedingungen (inklusive Financial Covenants) wurden im Geschäftsjahr 2015 den aktualisierten Planungen angepasst und bis 2019 festgeschrieben, um so den finanziellen Spielraum für die weitere geschäftliche Entwicklung bereit zu stellen.

Die Berichtsgesellschaft ist zudem Garantiegeber für ein Expansionskapital-Darlehen, das dem verbundenen Unternehmen RMG Management GmbH gewährt wurde. Die Darlehensverbindlichkeit betrug zum Abschlussstichtag EUR 69,3 Mio. (Vorjahr: EUR 66,6 Mio.).

Beide Darlehen sind durch ausreichendes Vermögen auf der Ebene des Kreditnehmers gedeckt; aus diesem Grund droht zum Bilanzstichtag keine Inanspruchnahme.

4. Anzahl der Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2014 wurden durchschnittlich 252 (Vorjahr: 252) Mitarbeiter beschäftigt, davon 218 (Vorjahr: 217) Angestellte und 34 (Vorjahr: 35) Teilzeitkräfte. Darüber hinaus wurden durchschnittlich 21 (Vorjahr: 27) Auszubildende im Unternehmen beschäftigt.

5. Geschäftsführer

Zur Geschäftsführung waren im Berichtsjahr bestellt:

Frau Adelheid Jakobs-Schäfer, Kauffrau, Trier (vom 01.01.2014 bis 30.06.2014)

Herr Hans-Rudolf Alfter, Dipl. Ing., Grafschaft Lantershofen (vom 01.04.2014 bis 14.08.2014)

Herr Markus Lorth, Geschäftsführer der RMG German Holding GmbH, Bonn (ab 01.01.2014)

Herr Grischa Kraus, Geschäftsführer der RMG German Holding GmbH, Essen (ab 15.08.2014)

Kein Geschäftsführer erhielt Bezüge von der Gesellschaft.

Darüber hinaus wird in Bezug auf die Angabe nach § 285 Nr. 9c HGB von der Befreiungsvorschrift gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

6. Beteiligungen (§ 285 Nr. 11 HGB)

Unternehmen, an denen die Berichtsgesellschaft zu mehr als 20 % beteiligt ist:

Name	Sitz	Beteiligung	Stammkapital in EUR	Ergebnis 2014 in EUR	Eigenkapital in EUR
AMEFA GmbH	Limburg	29,41 %	36.050	1.377.687	5.109.521

7. Konzernabschluss

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014 wird für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen in den Konzernabschluss der RMG German Holding GmbH, Bochum, AG Bochum HRB 13028, einbezogen, der durch elektronische Hinterlegung beim Bundesanzeiger offengelegt wird.

8. Honorar des Abschlussprüfers

Die Angabe zum Honorar des Abschlussprüfers erfolgt gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss der RMG German Holding GmbH.

Bochum, den 30. April 2015

Roeser Medical GmbH

vertreten durch die Geschäftsführer

Markus Lorth

Grischa Kraus

Entwicklung des Anlagevermögens vom 01.01.2014 bis 31.12.2014

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2014	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.125.328,30	1.111.379,27	1.750,00	0,00	3.234.957,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.302.472,99	0,00	0,00	0,00	1.302.472,99
3. geleistete Anzahlungen	44.447,85	100.092,53	0,00	0,00	144.540,38
	3.472.249,14	1.211.471,80	1.750,00	0,00	4.681.970,94
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.755,36	0,00	0,00	0,00	8.755,36
2. technische Anlagen und Maschinen	13.799,13	0,00	10.443,65	0,00	3.355,48
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.572.494,96	449.427,44	433.202,18	0,00	3.588.720,22
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	131.955,28	0,00	0,00	131.955,28
	3.595.049,45	581.382,72	443.645,83	0,00	3.732.786,34
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	724.447,15	0,00	0,00	-342.495,00	381.952,15
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	195.800,00	205.000,00	342.495,00	333.295,00
3. sonstige Ausleihungen	153,39	0,00	0,00	0,00	153,39
	724.600,54	195.800,00	205.000,00	0,00	715.400,54
Anlagevermögen insgesamt	7.791.899,13	1.988.654,52	650.395,83	0,00	9.130.157,82

	Abschreibungen
	01.01.2014	Zugänge	Abgänge	01.01.2014
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.312.734,82	343.678,51	1.749,49	1.654.663,84
2. Geschäfts- oder Firmenwert	263.974,83	80.745,72	0,00	344.720,55
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.576.709,65	424.424,23	1.749,49	1.999.384,39
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.755,36	0,00	0,00	8.755,36
2. technische Anlagen und Maschinen	13.173,28	334,00	10.443,14	3.064,14
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.636.971,46	322.123,47	333.938,64	2.625.156,29
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.658.900,10	322.457,47	344.381,78	2.636.975,79
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.014,59	0,00	0,00	1.014,59
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
3. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.014,59	0,00	0,00	1.014,59
Anlagevermögen insgesamt	4.236.624,34	746.881,70	346.131,27	4.637.374,77

	Buchwerte
	31.12.2014	31.12.2013
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.580.293,73	812.593,48
2. Geschäfts- oder Firmenwert	957.752,44	1.038.498,16
3. geleistete Anzahlungen	144.540,38	44.447,85
	2.682.586,55	1.895.539,49
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
2. technische Anlagen und Maschinen	291,34	625,85
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	963.563,93	935.523,50
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	131.955,28	0,00
	1.095.810,55	936.149,35
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	380.937,56	723.432,56
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	333.295,00	0,00
3. sonstige Ausleihungen	153,39	153,39
	714.385,95	723.585,95
Anlagevermögen insgesamt	4.492.783,05	3.555.274,79

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis 31.12.2014

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell

Die Roeser Medical GmbH ist Deutschlands größtes herstellerübergreifendes Handels- und Dienstleistungsunternehmen für die Versorgung von Kliniken und kliniknahen Einrichtungen mit Medizinprodukten und Dienstleistungen.

Ziel ist es, durch die Fokussierung auf problemlösungs-orientierte, wertschöpfende Angebote und Verkaufsstrategien sowie den Ausbau von effizienten und transparenten Geschäftsprozessen weitere Marktanteile auch im Bereich der Gebrauchs- und Verbrauchsgüter zu gewinnen und diese durch die geographische Diversifikation breitflächig abzusichern.

Im Bereich Forschung und Entwicklung sind wir nicht tätig.

II. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Marktentwicklung

Die Erholung der Weltwirtschaft fiel 2014 mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 3,4% schwächer aus als erwartet.

Das Gesundheitswesen ist mit einem Anteil am deutschen Bruttoinlandsprodukt von über 11% einer der bedeutendsten Wirtschaftsfaktoren. Es ist zudem in seinen Konjunkturzyklen weniger abhängig von der gesamtwirtschaftlichen Situation, vielmehr stehen strukturelle Entwicklungen im Vordergrund.

Die Gesundheitsausgaben wachsen - auch aufgrund der demographischen Entwicklung - kontinuierlich, im Durchschnitt der letzten Dekade um rund 3% pro Jahr. Dabei stieg der Gesamtumsatz der produzierenden deutschen Medizintechnikunternehmen im Jahr 2014 um 2,3 % auf 25,2 Milliarden Euro. Auch im Inland konnten die Umsätze im Inland, die seit 2010 von Stagnation geprägt waren, um rd. 3% gesteigert werden. Der Markt zeigt sich jedoch weiter verunsichert. Trotz durchschnittlichem Umsatzwachstum ist die Gewinnsituation rückläufig und der Margendruck wächst. Krankenhäuser und Einkaufsgemeinschaften erhöhen zusätzlich den Preisdruck.

Im Bereich der Medizinprodukte (ohne Investitionsgüter und Zahnersatz, inklusive Händlermargen) betrugen laut Gesundheitsausgabenbericht des Statistischen Bundesamtes die Gesundheitsausgaben in Deutschland im Jahr 2014 insgesamt rund 31 Milliarden Euro. Davon entfallen auf Hilfsmittel (alle Ausgabenträger) 17,1 Milliarden Euro (Vorjahr 15,2 Milliarden Euro) und auf den sonstigen medizinischen Bedarf 13,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 12,8 Milliarden Euro). Hinzu kommen knapp 1,0 Milliarde Euro für den Verbandmittelbereich, der unter Arzneimitteln erfasst ist.

Das Geschäftsmodell der Roeser Medical GmbH zielt auf den gesamten Healthcare-Markt, jedoch insbesondere auf Kliniken und kliniknahe Einrichtungen, ab. Während die Anzahl der Krankenhausbetten und die Verweildauer in den Krankenhäusern in den letzten Jahren stetig abgenommen haben, steigen die Fallzahlen kontinuierlich an. Die wirtschaftliche Lage der Krankhäuser ist aber weiterhin sehr schwierig und hat sich seit 2012 weiter verschlechtert. So zeigte bereits der Krankenhaus Rating Report 2012 (RWI Essen, Accenture und HCB GmbH), dass aufgrund gestiegener Kosten jedes sechste Krankhaus von der Insolvenz bedroht war. Nur jede zweite Klinik erwirtschaftete ausreichend Erträge, um ihre Unternehmenssubstanz zu erhalten. Diese Tendenz hat sich fortgesetzt. Laut der Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2014 aus einer repräsentativen Umfrage des DKI (Deutsches Krankenhausinstitut) weisen 2013 42,2% aller Krankenhäuser ein negatives Jahresergebnis aus, weitere 12,1% ein ausgeglichenes Ergebnis. Weniger als die Hälfte der Krankenhäuser weist einen Überschuss aus.

Auch die Entwicklungen im regulatorischen Umfeld, z.B. die Tendenz, bestimmte Behandlungsfallpauschalen (DRG) für die stationäre Behandlung in ambulant operierende Bereiche zu überführen, werden die Einnahmenseite der Krankenhäuser weiter belasten. Angesichts der bestehenden Kostenstrukturen und schwindender Einzel- bzw. stark begrenzter pauschaler Fördermittel für die notwendigen Investitionen wird dies die Häuser vor teils erhebliche Herausforderungen stellen.

Die Marktkonsolidierung wird sich demnach fortsetzen. Krankenhäuser werden sich zudem verstärkt Einkaufsverbänden anschließen müssen, um ihr Leistungsportfolio zu optimieren, um Kosten zu sparen und um der wachsenden Einkaufsmacht der Krankenversicherungen wirkungsvoll entgegentreten zu können.

Die Herausforderung für den Krankenhaussektor wird dabei sein, die Anforderungen an die Qualität mit der Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Während in der kurzen Frist häufig mit Ausgabenkürzungen und Investitionsbeschränkungen reagiert wird, werden mittel- und langfristig Kosten-Nutzen-Erwägungen beim Einsatz innovativer Medizintechnik sowie prozesskostenoptimierende Maßnahmen eine immer größere Rolle einnehmen. Hierbei spielt der Sachkostenanteil mit rund 40% des Gesamtbudgets einer Klinik eine ganz erhebliche Rolle bei der Erschließung von Einsparpotentialen.

2. Marktstellung

Auch im Jahr 2014 bestanden weiterhin erhebliche Budgetrestriktionen in den Krankenhäusern, die die gesamte Branche mit einer deutlichen Investitionszurückhaltung bei Gebrauchs- und Investitionsgütern, vor allem in den Bereichen Anästhesie, Intensivmedizin und schneidende Disziplinen konfrontierte. Besonders betroffen davon war und ist der Fachhandel, weil dessen Vorteile in Form von systemischen Ansätzen im Vergleich zum vorrangig produktbezogenen Preiswettbewerb der Hersteller zumindest in der kurzen Frist in einem engeren Markt nicht voll zur Geltung kommen. Der zunehmende Druck führt ferner dazu, dass vereinzelt Hersteller von Medizinprodukten prüfen, ob und in wieweit Fachhandelskonzepte fortgeführt oder partiell durch einen Direktvertrieb ersetzt oder ergänzt werden. In zwei Fällen ist ROESER zusammen mit weiteren Fachhandelsunternehmen von einer derartigen Entscheidung betroffen gewesen, so dass die Vertriebspartnerschaften beendet und durch neue Sortimentskonzepte ersetzt werden mussten.

In der Folge musste ROESER im Geschäftsjahr 2014 erneut einen Umsatzrückgang hinnehmen. Dennoch gelang es, die Position als in Deutschland führender herstellerunabhängiger Handels- und Dienstleistungspartner in der Versorgung von Kliniken mit medizintechnischen Produkten, Dienstleistungen und ganzheitlichen Serviceangeboten zu behaupten.

Ein wesentlicher Grund für die Marktstellung liegt in der Intensivierung der Partnerschaften auf Kunden- wie auf Industrieseite. ROESER ist das einzige Unternehmen, das seinen Kunden die Produkte und Dienstleistungen in weiten Teilen Deutschlands anbieten und darüber hinaus deutliche Mehrwert-Dienste gerade bei wichtigen System-Entscheidungen erbringen kann. Dies wird vermehrt auch von den Industriepartnern wahrgenommen, die die Full-Service-Provider-Fähigkeiten zunehmend schätzen und in ihre Vertriebs-Channel-Strategien zielgerichtet mit einbeziehen. Unsere Kunden schätzen zudem die jahrzehntelange Partnerschaft mit ausgewählten marktführenden Industrieunternehmen und das hierdurch erworbene Produkt- und Anwendungs-Know-how mit einer branchenweit einzigartigen Anzahl an Produktspezialisten.

Zur weiteren Profilierung und Stärkung dieser Marktstellungsmerkmale hat die ROESER Unternehmensgruppe beschlossen, den Hauptsitz Bochum der Roeser Medical GmbH und den Standort Mülheim an der Ruhr der Schwestergesellschaft HospiGate GmbH Ende 2015 an einem neu zu errichtenden und auf die besonderen Bedürfnisse der Gesundheitswirtschaft zugeschnittenen Standort in Essen zusammenzuführen und in der Leistungsfähigkeit noch einmal deutlich zu steigern. Von dem neuen zentralen Standort im Zentrum einer der wichtigsten Metropolregionen Europas aus können sämtliche Produkt- und Dienstleistungsangebote der ROESER-Unternehmensgruppe effizient und kundennah erbracht werden.

3. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Ertragslage

In einem schwierigen Marktumfeld musste die Roeser Medical GmbH einen Rückgang der Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr von 2,3% auf EUR 133,0 Mio. (Vj. EUR 136,1 Mio.) hinnehmen. Diese entfallen mit EUR 128,7 Mio. (Vj. EUR 134,9 Mio.) auf Handelswaren, mit EUR 4,2 Mio. (Vj. EUR 1,0 Mio.) auf Dienstleistungen sowie mit EUR 0,1 Mio. (Vj. EUR 0,2 Mio.) auf sonstige Geschäfte. Die Umsätze wurden in Höhe von EUR 132,4 Mio. (Vj. EUR 135,8 Mio.) im Inland erzielt. Allgemeine Budgetrestriktionen und die Beendigung zweier Hersteller-Vertriebspartnerschaften haben zu dem entsprechenden Rückgang der Absatzmengen geführt.

Das Warenrohergebnis (ohne sonstige betriebliche Erträge) nahm im Vergleich zum Vorjahr (EUR 19,5 Mio.) um EUR 1,5 Mio. auf EUR 21,0 Mio. zu. Das Vorjahresergebnis war maßgeblich von Sondereffekten beeinflusst.

Gleiches gilt für die sonstigen betrieblichen Erträge, die im Vorjahresvergleich um EUR 1,1 Mio. auf ein Normal-Niveau in Höhe von EUR 0,7 Mio. absanken.

Der Personalaufwand liegt mit EUR 14,3 Mio. (10,8% der Gesamtleistung) in etwa auf dem Vorjahresniveau (EUR 14,1 Mio., 10,3% der Gesamtleistung).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen im Berichtsjahr EUR 5,6 Mio. und sind im Vergleich zum Vorjahr (EUR 5,1 Mio.) insbesondere infolge erhöhter Werbekostenzuschüsse und personalbezogener Beratungskosten um EUR 0,5 Mio. angestiegen.

Dies wirkt sich entsprechend auf das Betriebsergebnis 2014 in Höhe von EUR 1,0 Mio. (Vj. EUR 1,5 Mio.) und auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 1,1 Mio. (Vj. EUR 1,8 Mio.) aus.

Das operative Ergebnis (EBITDA; Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschreibungen) als zentrale Kennziffer für die Unternehmenssteuerung hat sich um EUR 0,8 Mio. auf EUR 1,8 Mio. verringert. Damit konnten die gesetzten Ziele in 2014 nicht erreicht werden.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Roeser Medical GmbH ist von EUR 34,0 Mio. auf EUR 33,0 Mio. zurückgegangen. Die Eigenkapitalquote stieg auf nunmehr 54,1% (Vorjahr 52,5%) an. Infolge des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages ist das Eigenkapital absolut mit EUR 17,8 Mio. konstant geblieben.

Im Wesentlichen wurde im Berichtsjahr in Softwarerechte und in die IT-Infrastruktur investiert, was zu einem Anstieg des Anlagevermögens insgesamt um EUR 0,9 Mio. maßgeblich beigetragen hat.

Die Bestände an Handelswaren sind zum Bilanzstichtag um EUR 1,9 Mio. gegenüber dem Vorjahr gestiegen, unter anderem aufgrund des Anstiegs des Eigenmarken-Geschäftes.

Seit Ende 2012 werden sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an einen Factor abgetreten (echtes Factoring). Soweit diese nicht vorfinanziert sind, werden diese zusammen mit bislang noch nicht fakturierten, aber erbrachten Lieferungen und Leistungen in der Bilanz unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Aufgrund des etwas geringeren Geschäftsvolumens ist der Bilanzausweis um EUR 0,6 Mio. auf EUR 6,6 Mio. zurückgegangen.

Die Abrechnungsguthaben gegen den Factor sind unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisen. Der Bilanzausweis der sonstigen Vermögensgegenstände beträgt zum Berichtsjahresende EUR 6,8 Mio. - ein Minus von EUR 0,7 Mio.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind aufgrund stichtagsnaher Lastschriftausführungen um EUR 3,6 Mio. deutlich gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Finanzlage

Der operative Cash-Flow beträgt im Berichtsjahr EUR -1,3 Mio. Dieser wurde im Berichtsjahr erheblich belastet durch den Abbau von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die getätigten Investitionen vornehmlich in die Informationstechnologie wurden im Berichtsjahr aus den Zahlungsmittelbeständen des Unternehmens finanziert, der Investitions-Cash-Flow beträgt im Geschäftsjahr 2014 EUR -1,7 Mio.

Die Factoring-Ankaufquote konnte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Zum Bilanzstichtag waren 71,4 % der bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angekauft (Vj. 60,7%).

Nach der Auszahlung der Ergebnisabführung 2014 (EUR 1,0 Mio.) und der Aufnahme kurzfristiger Finanzkredite (EUR 1,8 Mio.) verringerte sich im Saldo der Finanzmittelbestand des Unternehmens bis zum Jahresende 2014 um EUR 2,3 Mio. auf EUR 0,6 Mio.

Zum Bilanzstichtag bestanden Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i.H.v. EUR 2,8 Mio. bei einer der Unternehmensgruppe eingeräumten Kontokorrent-Kreditlinie von EUR 7,0 Mio.

Zusammenfassung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2014 war in mehrfacher Hinsicht anspruchsvoll. Nach der Beendigung von zwei Hersteller-Vertriebspartnerschaften konnten die Umsatzziele nicht erreicht werden. Die Rohmarge stieg von einem von Sondereffekten belasteten niedrigen Vorjahresniveau um EUR 1,5 Mio. an. Dennoch konnten die Ergebnisziele nicht erreicht werden.

Die Finanzierung des Unternehmens konnte im Rahmen der Konzernfinanzierung der ROESER-Gruppe durch Anpassung der Kreditbedingungen mit unseren Hausbanken angepasst und bis 2019 festgeschrieben werden, um so den finanziellen Spielraum für die weitere geschäftliche Entwicklung bereit zu stellen.

4. Mitarbeiter

Die Produkte und Dienstleistungen von Roeser erfordern ein entsprechend qualifiziertes Personal. Die Roeser Medical GmbH kann sich auf ein erfahrenes und hoch motiviertes Team an unternehmerisch denkenden und handelnden Mitarbeitern verlassen. Ein großer Teil der Mitarbeiter ist langjährig im Unternehmen tätig.

Trotz des allgemeinen Fachkräftemangels ist es gelungen, die aufgrund des Erreichens der Altersgrenze ausgeschiedenen Mitarbeiter durch selbst ausgebildeten Berufsnachwuchs sowie neu hinzugewonnene Mitarbeiter zu ersetzen.

Die Roeser-Mitarbeiter nutzen regelmäßig berufliche Fortbildungs- und Personalentwicklungsmaßnahmen. Ein Schwerpunkt der Roeser Medical GmbH liegt in dem Bereich der Ausbildung. So wurden im Berichtsjahr (Vorjahr) durchschnittlich 21 (27) Auszubildende beschäftigt.

Die Anzahl der Mitarbeiter sank im Jahresdurchschnitt (nach Köpfen) von 279 Mitarbeitern in 2013 auf 273 in 2014, jeweils inklusive der Ausbildungsverhältnisse. Die durchschnittliche Gesamtleistung pro Kopf beträgt somit im Berichtsjahr TEUR 488 bzw. ohne Auszubildende TEUR 528.

5. Qualität

Qualität ist zunehmend ein entscheidender Wettbewerbsfaktor im Krankenhausmarkt. Die Bedeutung von Transparenz und Vergleichbarkeit der Leistungen wird bei Patienten und ihren betreuenden Ärzten auch weiterhin zunehmen. Daher hat Qualität einen hohen Stellenwert für ROESER.

Gütebewusstsein muss gelebt werden - auf allen Ebenen eines Unternehmens. Daher ist Qualitätsmanagement bei Roeser zum einen Chefsache, zum anderen tägliche Aufgabe für jeden einzelnen Mitarbeiter. Es ist kein Zufall, dass wir zu den kundenorientiertesten Unternehmen unserer Branche gehören.

Folgende Grundsätze bestimmen unsere Qualitätspolitik:

•	Kunden haben Bedürfnisse. Wir erfüllen diese durch verlässliche Dienstleistungen, eine kompetente Beratung und eine fehlerfreie Auftragsabwicklung.
•	Die meisten Fehler lassen sich vermeiden. Und es ist immer besser, Fehler zu vermeiden, als sie nachträglich zu korrigieren.
•	Vertrauen und Anerkennung gewinnt man durch sein Verhalten und seine tägliche Leistung.
•	Vereinbarungen, die wir mit unseren Kunden und Lieferanten treffen, sind für jeden unserer Mitarbeiter bindend.

Wir schaffen ein Arbeitsumfeld, das jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter die Chance gibt, die gesteckten Ziele zu erreichen. Denn nur engagierten, motivierten Mitarbeitern kann es gelingen, intern fehlerfreie Arbeitsergebnisse zu erzielen, die extern an die Kunden weitergegeben werden können.

Den Rahmen für unsere Gütepolitik bildet das Qualitätsmanagement-System nach DIN EN ISO 9001:2008 und DIN EN ISO 13485:2010. Eine regelmäßige interne sowie unabhängige externe Überprüfung der Qualitätsstandards ist so gewährleistet.

Und weil Stillstand Rückschritt heißt, entwickeln wir unsere Dienstleistung stetig weiter - für die bestmögliche Patientenversorgung.

Der Qualitätsanspruch setzt sich auch bei der Auswahl der Lieferanten fort. Durch kontinuierliche Lieferantenbesuche und -bewertungen wird die Lieferantenperformance anhand der von ROESER vorgegebenen Qualitätsstandards laufend überwacht.

Die gelieferten Produkte durchlaufen eine strenge Eingangsprüfung. Soweit Abweichungen von den vorgegebenen Qualitätsstandards festgestellt werden, wird dem mit qualifizierten Qualitätssicherungs- und sonstigen Verbesserungsmaßnahmen begegnet.

III. Nachtragsbericht

Neben der unter finanzwirtschaftlichen Risiken erläuterten Prolongation unserer Kredite sind keine weiteren wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikenbericht

1. Risikobericht

Risikomanagement

Unternehmerisches Handeln ist stets Risiken ausgesetzt, die das Erreichen der Unternehmensziele be- oder gar verhindern können. ROESER hat daher ein Risikomanagement-System implementiert, um mögliche, das Unternehmen beeinträchtigende oder gefährdende Risiken möglichst frühzeitig zu identifizieren und diesen entgegenzuwirken.

ROESER verfügt über ein leistungsfähiges Planungs- und Berichtswesen. Monatsberichte informieren über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Unternehmensplanung berücksichtigt zur Risikoeinschätzung alternative Szenarien der möglichen Entwicklung des Unternehmens wie der gesamten Unternehmensgruppe. Die Überwachung der Liquidität erfolgt anhand regelmäßiger Reportings.

Markt- und Wettbewerbsanalysen erhöhen die Risikotransparenz. Darüber hinaus sorgen regelmäßige Besprechungen und die offene Kommunikationskultur dafür, dass Risiken zeitnah erkannt und angemessen bewältigt werden können.

Marktrisiken

Die allgemeine konjunkturelle Lage hat nur geringen Einfluss auf die Entwicklung der Roeser Medical GmbH. Die Position des Unternehmens ist so gefestigt, die wichtigsten Lieferanten in langfristigen Verträgen gebunden und die Sortiments- und Umsatzstruktur so gestaltet, dass die Risiken, die in der Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und Kunden bestehen, minimiert wurden.

Die politische und wirtschaftliche Lage im Allgemeinen sowie der Kostendruck im Gesundheitswesen im Speziellen wird die Handlungen der Marktteilnehmer jedoch auch weiterhin bestimmen, woraus sich ein weiterer Druck auf die Margen ergeben könnte.

Deutschland ist im Gesundheitswesen nach wie vor kein Land, in dem Leistungen bevorzugt an einen Fremddienstleister abgegeben werden. Das ist in anderen europäischen Ländern, z.B. im angelsächsischen Raum, anders. Von daher besteht immer noch die Tendenz vieler Kliniken, z.B. aufgrund unzureichenden Datenmaterials, krankenhausspezifischer Entscheidungshemmnisse oder aus Furcht vor einer längerfristigen Bindung Einkauf, Beschaffung und Logistik trotz teilweise deutlicher Qualitätsprobleme selbst zu betreiben und zu steuern.

Neben den üblichen Marktrisiken müssen folgende Marktentwicklungen kritisch beobachtet und ggf. hierauf proaktiv reagiert werden, da diese Tendenzen für den Fachhandel besondere Bedeutung haben: Die Weiterentwicklung der logistischen und anderer Dienstleister, die sich über ihre Primärleistung in das Kerngeschäftsfeld der Roeser Medical GmbH hineindiversifizieren könnten. Die Roeser Medical GmbH hat sich durch die Integration in die ROESER-Unternehmensgruppe und damit die intensive Kooperation mit der Schwestergesellschaft HospiGate GmbH und deren Leistungsportfolio die notwendige Handlungsflexibilität und das Potential geschaffen, rechtzeitig Strukturanpassungen und Umpositionierungen vornehmen zu können.

Ferner sind vereinzelte Bestrebungen von Medizinprodukteherstellern festzustellen, bestehende Handelsstrukturen mit langjährigen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen aufgrund engerer Investitionsbudgets der Kliniken und steigenden Preisdrucks zugunsten eines Direktvertriebs aufzugeben. Mit mehreren namhaften Herstellern bestehen umfangreiche und langjährige Vertriebspartnerschaften. Die Beendigung einer solchen könnte zumindest in der kurzen Frist erhebliche Auswirkungen auf die Ertragslage des Unternehmens haben. Dem entgegnet die Gesellschaft mit einem aktiven Lieferantenmanagement sowie einer fortlaufenden Optimierung des Produktsortimentes und des Dienstleistungsspektrums als herstellerunabhängiges Fachhandelsunternehmen, das über ein flächendeckendes Netz an Produkt- und Fachspezialisten verfügt.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Roeser Medical GmbH hat Vorsorge zur Sicherung der Liquidität durch die mittelbare Einbeziehung in die kurz- und mittelfristige Konzernfinanzierung der ROESER-Unternehmensgruppe getroffen. In diesem Zusammenhang haftet die Roeser Medical GmbH mit allen Aktiva (ohne an den Factor verkaufte Forderungen) für die Verbindlichkeiten der ROESER-Gruppe. Die Kreditkonditionen einschließlich der Covenants wurden im Rahmen der Gruppen-Finanzierung 2014 bzw. vom 30. April 2015 angepasst und bis 2019 festgeschrieben. Gleichzeitig wurde seitens des EQT ECF-Fonds ein weiteres Darlehen zur Verfügung gestellt, um die von den Konsortialkreditgebern der Unternehmensgruppe zur Verfügung gestellte Betriebsmittellinie planmäßig zurückzuführen und darüber hinaus die Investitionen am neuen Standort in Essen finanzieren zu können. Wir gehen davon aus, auch künftig eine ausreichend bemessene Kontokorrentkreditlinie aus der Konzernfinanzierung in Anspruch nehmen zu können.

Ferner kann die Roeser Medical GmbH auf eine ausreichend bemessene Factoring-Linie zugreifen, um die finanzielle Flexibilität im kurzfristigen Bereich zu sichern. Das regelmäßige Reporting der Liquiditätslage ermöglicht bei Veränderungen ein frühes Eingreifen.

Risikoeinschätzung

Die 2014/2015 angepassten konzernweiten Kreditvereinbarungen versetzen uns - entsprechend unseren Planungen - in die Lage, die geplanten Investitionen umzusetzen und ausreichend Liquidität für das geplante Wachstum vorhalten zu können. Die Konsortialkreditfinanzierung hängt davon ab, dass die Prämissen der Unternehmensplanung der ROESER-Gruppe eintreffen und die mit den Banken vereinbarten Covenants eingehalten werden. Sollte das entgegen unseren Erwartungen nicht möglich sein, müssten die zur Fortführung unserer Unternehmensgruppe erforderlichen finanziellen Mittel von dritter Seite oder dem Gesellschafter zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnis- und Liquiditätsentwicklung in den ersten Monaten 2015 bestärkt uns jedoch in der Annahme, die Planungen umsetzen zu können.

Es sind keine weiteren Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Das praktizierte Risikomanagement ermöglicht es, Risiken zeitnah zu erfassen und qualifizierte Maßnahmen einzuleiten. Der Fokus liegt dabei auf dem Management der finanziellen Risiken und der Marktrisiken.

2. Chancen und Ausblick

Die Medizintechnik-Branche wird auch in Zukunft ein Wachstumsmarkt bleiben. Ausschlaggebend dafür ist zum einen der medizinisch-technische Fortschritt, der die Behandlung von immer mehr Krankheitsbildern ermöglicht und aufgrund innovativer Verfahren immer mehr Operationen an immer älteren Patienten zulässt. Zum anderen sind immer mehr Patienten bereit, für bessere Qualität und zusätzliche Dienstleistungen mehr zu bezahlen. Der erweiterte Gesundheitsbegriff hat sich in Richtung mehr Lebensqualität entwickelt. Ferner bleibt auch die demographische Entwicklung ein entscheidender Faktor für den Wachstumsmarkt Medizintechnik. Als Folge dieser Faktoren wird der Bedarf an Gesundheitsleistungen langfristig weiter steigen.

Die Anzahl der Krankenhausbetten ist durch den fortwährenden Konsolidierungstrend seit Jahren rückläufig. Gleichzeitig steigen jedoch die Behandlungsfallzahlen kontinuierlich an. Die fortlaufende Reduzierung der Patientenverweildauer, Ärztemangel und Pflegenotstand führen zu einer stetig steigenden Belastung von Ärzten und Pflegekräften. Der Bedarf an pflege- und fachkräfteentlastenden Dienstleistungen wird deshalb in den kommenden Jahren zunehmen.

Die Unternehmensstrategie der Roeser Medical GmbH wurde bereits in den vergangenen Jahren auf die Entwicklungen im Gesundheitsmarkt ausgerichtet. ROESER wächst zunehmend in die Rolle als ganzheitlicher Problemlöser hinein. Dabei spielen moderne Dienstleistungskonzepte wie z. B. das Instrumentenmanagement, Einrichtungsprojekte sowie die Schwerpunktthemen Anästhesie, Intensivmedizin und ZSVA-Bedarf sowie -konzepte eine zentrale Rolle. Zukünftig wird es vermehrt darauf ankommen, Prozess (kosten) vorteile durch die Verknüpfung von Sourcing-, Bundling- und Logistik-Dienstleistungen für den Kunden zu erzielen. Daher entwickelt das Unternehmen das Produkt- und Dienstleistungsspektrum kontinuierlich weiter, auch und gerade im Verbund der ROESER-Unternehmensgruppe. Als wesentlicher Bestandteil dieser Strategie werden an einem neuen zentralen Standort in Essen Verwaltung und Logistik der Roeser Medical GmbH sowie der Schwestergesellschaft HospiGate GmbH gebündelt und in ihrer Leistungsfähigkeit noch einmal deutlich gesteigert.

Die Roeser Medical GmbH wird zudem ihre Eigenmarken-Strategie systematisch fortentwickeln.

2014 wurden die gesteckten Umsatz- und Ergebnisziele aufgrund des schwierigen Marktumfeldes und des Wegfalls zweier Vertragslieferanten deutlich verfehlt, was zu entsprechenden Umstrukturierungsmaßnahmen geführt hat, die aktuell vielfach noch in der Umsetzungsphase sind. Hierzu zählen u. a. Gespräche zu neuen Vertriebspartnerschaften und zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit zahlreichen Industriepartnern. Die Maßnahmen zur Optimierung des Angebotes und zur Steigerung von Effizienz und Leistungsfähigkeit werden konsequent um- und fortgesetzt. Der permanente Verbesserungsprozess der internen Strukturen und die verstärkten Investitionen in die Informationstechnologie sowie in den neuen Standort Essen werden dazu beitragen, die betrieblichen Abläufe des Unternehmens weiter zu optimieren. Hier konnten bisher bereits wichtige Teilziele in der Produkt- und Dienstleistungsfortentwicklung sowie bei der internen Reorganisation erreicht werden.

ROESER strebt für das Geschäftsjahr 2015 und die Folgejahre an, erfolgreich auf den Wachstumspfad bei Umsatz und Profitabilität zurückzukehren. Im Umsatzbereich sind moderate einstellige Wachstumsraten, in der zentralen Steuerungsgröße EBITDA deutlich höhere Wachstumsziele geplant. Die aktuelle Liquiditätsplanung sieht bei einem Investitionsvolumen von EUR 5,6 Mio. (überwiegend) für die Einrichtung des gemieteten neuen Logistikstandortes in Essen und zusätzlichen Investitionsdarlehen in vergleichbarer Größenordnung eine Erhöhung des Finanzmittelbestandes in 2015 vor. Ziel ist es, durch die Fokussierung auf problemlösungsorientierte, wertschöpfende Angebote und Verkaufsstrategien sowie den Ausbau von effizienten und transparenten Geschäftsprozessen weitere Marktanteile auch im Bereich der Gebrauchs- und Verbrauchsgüter zu gewinnen und diese durch die geographische Diversifikation breitflächig abzusichern.

Bochum, den 30. April 2015

Roeser Medical GmbH

vertreten durch die Geschäftsführer

Markus Lorth

Grischa Kraus

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Roeser Medical GmbH, Bochum, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken weisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht unter "IV. Prognose-, Chancen- und Risikenbericht" hin, wonach die Gesellschaft mittelbar in die kurz- und mittelfristige Konzernfinanzierung der ROESER-Unternehmensgruppe eingebunden ist und mit allen Aktiva (ohne an den Factor verkaufte Forderungen) für die Verbindlichkeiten der ROESER-Gruppe haftet. Des Weiteren erläutert die Geschäftsführung, dass die konzernweiten Kreditvereinbarungen in 2014 bzw. 2015 zweifach angepasst und nunmehr bis 2019 festgeschrieben wurden und das Ergebnisziel für 2014 nicht erreicht wurde. Die Konsortialfinanzierung der Gesellschaft hängt davon ab, dass die Prämissen der Unternehmensplanung der ROESER-Gruppe eintreffen und die mit den Banken vereinbarten Covenants eingehalten werden. Alternativ müssten die zur Fortführung der Unternehmensgruppe notwendigen finanziellen Mittel von dritter Seite oder dem Gesellschafter zur Verfügung gestellt werden.

Dortmund, 20. Mai 2015

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Muzzu, Wirtschaftsprüfer

Schalkamp, Wirtschaftsprüfer

Der vorliegende Jahresabschluss der Roeser Medical GmbH zum 31. Dezember 2014 wurde am 22. Juni 2015 festgestellt.