NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT

Nürnberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

NÜRNBERGER Beamten

Allgemeine Versicherung AG

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Veröffentlichung zum Jahresabschluss 2022

Generell gilt:

Bei den in Klammern angegebenen Zahlenwerten handelt es sich um die entsprechenden Vorjahreswerte.

Personen- und Funktionsbezeichnungen stehen für alle Geschlechter gleichermaßen.

Lagebericht 2022

Grundlagen der Gesellschaft

Das Berichtsjahr war das 53. Geschäftsjahr der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, Nürnberg, die die Schaden- und Unfallversicherung betreibt. Wir sind ausschließlich im direkten Versicherungsgeschäft und nur auf dem deutschen Markt tätig. Die von uns betriebenen Versicherungszweige und -arten sind in den weiteren Angaben zum Lagebericht, die Bestandteil des Lageberichts sind, dargestellt.

Konzernzugehörigkeit

Wir sind mit der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg, über die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, Nürnberg, konzernmäßig verbunden (§ 18 AktG).

Für das Geschäftsjahr 2022 haben wir einen Bericht über die Beziehungen unserer Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen aufgestellt und an dessen Schluss entsprechend § 312 Abs. 3 AktG folgende Erklärung abgegeben:

"Nach den Umständen, die uns jeweils im Zeitpunkt der Vornahme obiger Rechtsgeschäfte bekannt gewesen sind, hat unsere Gesellschaft bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Nachteile für unser Unternehmen sind durch diese Rechtsgeschäfte nicht entstanden.

Rechtsgeschäfte mit konzernfremden Gesellschaften wurden weder auf Veranlassung noch im Interesse der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG bzw. der mit ihr verbundenen Unternehmen getätigt.

Berichtspflichtige Maßnahmen sind im Geschäftsjahr weder getroffen noch unterlassen worden."

Die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG als Konzernobergesellschaft führt aufgrund mehrerer Verträge definierte Arbeiten insbesondere in den Bereichen Revision, Risikomanagement, Recht und Compliance inklusive Geldwäschebekämpfung, Datenschutz, Planung und Controlling, Marketing und Steuern für unsere Gesellschaft aus. Damit sind die aufsichtsrechtliche Schlüsselfunktion Interne Revision vollständig sowie die Unabhängige Risikocontrolling- und die Compliancefunktion teilweise abgedeckt. Für die beiden letztgenannten Schlüsselfunktionen werden nur die Leitung und zentrale Aufgaben übergreifend durch die NÜRNBERGER Beteiligungs-AG durchgeführt.

Die NÜRNBERGER Asset Management GmbH (NAM) erbringt im Rahmen eines Funktionsausgliederungsvertrages definierte Tätigkeiten der Vermögensanlage und -verwaltung für unsere Gesellschaft.

Da wir keine eigenen Mitarbeiter beschäftigen, haben wir die Arbeiten für die restlichen Tätigkeitsgebiete auf die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG übertragen. Dies betrifft vor allem die Arbeiten für die Versicherungsmathematische Funktion, die dezentralen Aufgaben der Unabhängigen Risikocontrolling- und die Compliancefunktion sowie die Funktionsbereiche Bestandsverwaltung, Leistungsbearbeitung, Rechnungswesen (inkl. Versicherungstechnik und Kostenrechnung), Vermögensanlage und -verwaltung (soweit nicht durch NAM durchgeführt), Produktentwicklung und Informatik sowie einen Teil der Arbeiten für den Funktionsbereich Vertrieb.

Die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG hatte wesentliche Teile der Arbeiten für den Funktionsbereich Leistungsbearbeitung mit unserer Zustimmung bis zum Ende des Jahres 2021 an die NÜRNBERGER SofortService AG (NSS) ausgegliedert. Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 wurde die NSS auf die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG (NAV) verschmolzen und der Funktionsbereich Leistungsbearbeitung wieder ausschließlich durch die NAV durchgeführt. Damit wurde auch der Funktionsausgliederungsvertrag der NAV mit der NSS beendet. In diesem Zusammenhang hatte die NAV mit der NSS im Rahmen eines Übernahmevertrags vereinbart, dass sämtliche Leistungen bereits ab dem 1. Januar 2022 durch die NAV durchgeführt werden können. Die Verschmelzung beider Gesellschaften wurde am 30. Juni 2022 ins Handelsregister eingetragen.

Die erhaltenen Dienstleistungen vergüten wir generell nach dem Vollkostenprinzip.

Die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG ist außerdem führender Rückversicherer unseres Unternehmens.

Positionierung und Strategie

Die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ist mit Prämieneinnahmen von 56,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022, mit 36,4 Mio. EUR Kapitalanlagen und rund 320 Tsd. Verträgen im Bestand als Schaden- und Unfallversicherungs-Unternehmen ausschließlich auf dem deutschen Markt vertreten. Der Name NÜRNBERGER hat seit 1884 Tradition. Innerhalb des Konzernverbunds betreibt die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft mit Spezialtarifen für Angehörige des Öffentlichen Dienstes.

Unsere Vision lautet: "Wir wollen, dass Menschen einfach den passenden Schutz finden."

Diese Aussage gibt ein Ziel vor, das klar und deutlich zu verstehen sowie zu kommunizieren ist. Es hat einen eindeutigen Fokus und orientiert sich an den zukünftigen Marktbedingungen und Kundenanforderungen. Die sich daraus ableitenden strategischen Eckpfeiler des NÜRNBERGER Konzerns und seiner Gesellschaften sind Unabhängigkeit, nachhaltiges und ertragsorientiertes Wachstum sowie Sicherheit.

Als Teil der unabhängigen NÜRNBERGER Versicherung bieten wir Schutz und Sicherheit für Generationen. Unabhängigkeit ist der entscheidende Faktor, um unseren Weg mit einer eigenständigen Positionierung im Versicherungsmarkt erfolgreich weiterzugehen. Nur als unabhängiges Unternehmen können wir uns schnell auf die sich wandelnden Bedürfnisse von Kunden und Vermittlern einstellen sowie eine auf langfristige Wertsteigerung ausgerichtete Geschäftspolitik verfolgen.

Ein weiterer Fixpunkt in der Geschäftsstrategie der NÜRNBERGER Versicherung ist die Ausrichtung auf nachhaltiges und ertragsorientiertes Wachstum. Wir investieren in wachstumsstarke und ertragsstabile Segmente im Erstversicherungs- und Finanzdienstleistungsbereich. Die gute Positionierung der NÜRNBERGER in chancenreichen Geschäftsfeldern ermöglicht es uns, unsere Wachstumsziele in erster Linie auf organischem Weg und durch Kooperationen zu erreichen. Zusätzlich stützen wir das Wachstum, indem wir die Zufriedenheit der Kunden in den Mittelpunkt unserer Bestrebungen stellen und sie in einer möglichst dauerhaften Partnerschaft an uns binden.

Die Sicherheit eines Versicherungsunternehmens hängt im Wesentlichen von seiner Kapitalausstattung und Ertragskraft ab. Zentrales Element unserer Geschäftsstrategie ist es daher, eine jederzeit ausreichende Kapitalausstattung sicherzustellen, die sich in guten aufsichtsrechtlichen Solvenzquoten widerspiegelt. Um nachteilige bzw. sogar gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen, haben wir ein internes Überwachungssystem eingerichtet. Insbesondere betreiben wir ein umsichtiges Risikomanagement und führen eine regelmäßige unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung durch. In unserem Versicherungsgeschäft verfolgen wir die Strategie einer selektiven Zeichnungspolitik. Dabei bauen wir vornehmlich die Geschäftszweige aus, in denen sich risikoadäquate Prämien erzielen lassen. Um unseren Kunden Sicherheit auf höchstem Niveau zu bieten, betreiben wir eine sicherheitsorientierte Kapitalanlagepolitik. Hinsichtlich der Risiken aus Kapitalanlage und Versicherungstechnik streben wir einzeln und in ihrer Verknüpfung ein optimiertes Portefeuille an, um unser Risikokapital bestmöglich zu nutzen.

Zur Erreichung unserer strategischen Ziele nachhaltig zu wirtschaften ist für uns selbstverständlich seit 1884. Die NÜRNBERGER versteht sich traditionell als verantwortungsvoll und nachhaltig agierendes Versicherungsunternehmen. Unsere Überzeugung ist, dass wir beständigen ökonomischen Erfolg nur in einer ökologisch und sozial intakten Umwelt erzielen können. Aus diesem Selbstverständnis leiten sich die Schwerpunkte bzw. Handlungsfelder unserer Nachhaltigkeitsstrategie ab: eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Kunden, Vermittlern und Mitarbeitern - fußend auf einer entsprechenden Unternehmenskultur, nachhaltige Kapitalanlage und Versicherungsprodukte, gesellschaftliches Engagement sowie betrieblicher Klima- und Umweltschutz.

Steuerungssystem

Die operative Steuerung der NÜRNBERGER erfolgt zuvorderst über finanzielle Kenngrößen für die strategischen Ziele Ertrag, Wachstum und Sicherheit: Als bedeutsamste Steuerungsgrößen stehen das Jahresergebnis, die Schaden-Kosten-Quote (brutto), die Entwicklung der gebuchten Bruttobeiträge sowie die aufsichtsrechtliche Solvenzquote im Vordergrund.

Weiterhin sind für die strategische Steuerung der Gesellschaft auch der Nettoertrag aus Kapitalanlagen und die Entwicklung des Neugeschäfts von Bedeutung.

Über die genannten rein finanziellen Größen hinaus ist das unternehmerische Handeln der NÜRNBERGER Versicherung auch an nichtfinanziellen Aspekten ausgerichtet: Basierend auf Kompetenz und Motivation der Mitarbeiter, exzellenten Prozessen sowie einer leistungsfähigen IT möchten wir passende Produkte und Services anbieten, die sowohl unsere Kunden als auch die Vermittler vollauf zufriedenstellen. Darüber hinaus liegt der Fokus darauf, den Bekanntheitsgrad als Selbsthilfeeinrichtung des Öffentlichen Sektors sowie die Marke "NÜRNBERGER" zu stärken.

Forschung und Entwicklung

Wir verbessern stetig die Methoden und Abläufe, die zur Erfüllung des Geschäftszwecks erforderlich sind, und entwickeln neue Produkte und Services. Darüber hinaus betreiben wir keine Forschung und Entwicklung.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Die deutsche Wirtschaft befand sich im Jahr 2022 im dritten Jahr der Corona-Pandemie. Ab Februar 2022 beeinflussten zudem die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Folgen waren eine Energiekrise und massiv steigende Preise. Die Inflation stieg dabei auf ein historisch hohes Niveau seit der Wiedervereinigung. Trotz dieser negativen Rahmenbedingungen nahm das Bruttoinlandsprodukt auf Jahressicht um 1,9 (2,6) % ¹ zu und übertraf damit das Niveau des Jahres 2019 vor Corona. Zu dieser insgesamt stabilen Entwicklung trugen vor allem die privaten Konsumausgaben sowie die Ausrüstungsinvestitionen wachstumsstützend bei.

Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren entwickelten sich wie folgt:

Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 (3,1) %. Maßgeblich verantwortlich waren neben den extremen Preisanstiegen bei Energie infolge des Kriegs in der Ukraine auch die Verteuerung der Nahrungsmittel sowie die Lieferengpässe in der Produktion. Trotz des nominalen Anstiegs der verfügbaren Einkommen um 7,2 (2,1) % sank die Kaufkraft der privaten Haushalte durch die hohe Inflation. Die Sparquote reduzierte sich von 15,1 % auf 11,2 % und näherte sich dadurch wieder dem Vor-Corona-Niveau an. Die privaten Konsumausgaben stiegen insbesondere wegen der Aufhebung der Corona-Einschränkungen im Frühjahr um 4,6 (0,4) % deutlich an. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich nach zwei stark von Corona geprägten Jahren eher moderat um 1,1 (3,8) %. Der Außenhandel nahm trotz der Inflation zu. Der Export von Waren und Dienstleistungen erhöhte sich um 3,2 (9,7) %, die Importe sehr viel stärker um 6,7 (9,0) %. Die Bruttoanlageinvestitionen verzeichneten mit 0,2 (1,2) % eine geringfügige Zunahme. Die Bauinvestitionen verringerten sich um 1,6 (0,0) %. Hintergrund ist der weiter anhaltende Material- und Fachkräftemangel sowie die im Lauf des Jahres angestiegenen Bauzinsen. In Ausrüstungen wie Maschinen, Geräte und Fahrzeuge wurden 2022 dagegen 2,5 (3,5) % mehr investiert. Insbesondere höhere Pkw-Zulassungen in der zweiten Jahreshälfte wirkten hier positiv. Der Arbeitsmarkt zeigte sich erneut sehr robust und konnte sich trotz Fachkräftemangel von der Corona-Krise erholen. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg an, die der Arbeitslosen ist stark gesunken. 2022 waren im Jahresdurchschnitt 2,418 (2,613) Mio. Menschen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote verringerte sich deutlich von 5,7 % auf 5,3 %.

Bei der Zinsentwicklung war infolge des Kriegs in der Ukraine eine Umkehr zu verzeichnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte in mehreren größeren Schritten den Leitzins bis Ende des Berichtsjahres auf 2,5 %. Das spiegelt sich in den Veränderungen der Kapitalmarktzinsen wider. Diese bewegten sich, gemessen an den 10-jährigen Bundesanleihen, im Jahresdurchschnitt bei 1,20 %. Im Vorjahr betrug der Durchschnittszins noch -0,31 %. Weitere Details zur Entwicklung des Kapitalmarkts werden im übernächsten Abschnitt erläutert.

¹ In diesem und den folgenden zwei Abschnitten werden für das Jahr 2022 vorläufige und für das Jahr 2021 endgültige Werte verwendet. Die Informationen und Werte stammen vom Statistischen Bundesamt mit Stand 13. Januar 2023, vom GDV mit Stand 26. Januar 2023 bzw. von verschiedenen Wirtschafts- und Börseninformationsdiensten.

Entwicklung der Versicherungswirtschaft in Deutschland

Insgesamt haben sich die Beitragseinnahmen in der deutschen Versicherungswirtschaft 2022 leicht verringert. Aktuellen Hochrechnungen zufolge sind die gebuchten Beiträge der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) zusammengeschlossenen Unternehmen um 0,7 % auf 224,3 (225,9) Mrd. EUR zurückgegangen.

In der Schaden- und Unfallversicherung erhöhten sich dagegen die Prämieneinnahmen um 4,0 % auf 80,4 (77,3) Mrd. EUR.

Entwicklung des Kapitalmarkts und der Kapitalanlagen im nationalen und internationalen Umfeld

Das Jahr 2022 war eines der herausforderndsten Kapitalanlagejahre in der jüngeren Geschichte. Nach den vom Pandemiegeschehen dominierten und bereits schwierigen Krisenjahren 2020 und 2021 führte 2022 insbesondere der unvorhergesehene starke Anstieg der Zinsen zu fallenden Kursen in fast allen Anlageklassen. Auslöser war der zunächst unterschätzte Anstieg der Inflation, der sich schon im Jahr zuvor in Zusammenhang mit den globalen Lieferkettenproblemen abgezeichnet hatte. Der Angriff russischer Truppen auf die Ukraine am 24. Februar 2022 führte dann zu sprunghaft steigenden Energiepreisen und ließ die Inflationsraten in ungewohnte Höhen steigen. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Inflationsrate in den USA mit 9,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat im Juni, in der Eurozone im Oktober mit 10,6 %. Um der Inflationsentwicklung entgegenzuwirken, läuteten die Zentralbanken im Jahr 2022 die Zinswende ein. Die US-amerikanische Fed startete im März mit dem ersten Zinsschritt und erhöhte den Leitzins im Jahresverlauf insgesamt siebenmal von 0,25 % bis auf ein Niveau von 4,5 %. Die EZB zog nach und erhöhte ab Juli den Leitzins in vier Schritten bis auf 2,5 %.

Das angestiegene Zinsniveau sowie die Sorge vor einer anstehenden Rezession führten zu Kursrückgängen bei Aktien und insbesondere Renten. Der DAX verlor im Jahresverlauf fast 13 %, der EURO STOXX 50 nahezu 12 % und der S&P 500 ca. 20 % (in USD) an Wert. Ebenso - und entgegen der häufig beobachteten negativen Korrelation von Aktien und sicheren Renten - fielen die Kurse bei den vermeintlich sicheren festverzinslichen Wertpapieren. Die Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen kletterten im Jahresverlauf von etwa -0,25 % noch zu Jahresbeginn bis auf 2,5 % zum Jahresende und verursachten Kursverluste von rund 22 %. Auch in den USA führte der Anstieg der Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen von ca. 1,5 % zu Jahresbeginn auf über 3,7 % am Jahresende zu kräftigen Kursverlusten. Europäische Unternehmensanleihen mit guter Bonität verloren rund 14 % und europäische High-Yield-Unternehmensanleihen fast 12 %. Schwellenländeranleihen in Lokalwährung beendeten das Jahr mit einer negativen Wertentwicklung von rund 9 %.

Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar im Jahr 2022 angesichts der auseinanderklaffenden Zinsen aufgrund des unterschiedlichen Tempos in der Geldpolitik um mehr als 5 % ab, handelte sogar zeitweise unter Parität. Die Rohstoffpreise stiegen im Jahresverlauf, Öl verteuerte sich um rund 3 % (Rohölsorte WTI in USD). Der Goldpreis (in USD) verhielt sich auf Jahressicht hin stabil.

Das Jahr 2023 wird maßgeblich von der weiteren Entwicklung der Inflationsraten und der Geldpolitik der Zentralbanken geprägt sein. Die Anpassung an das neue Zinsniveau bietet wieder verbesserte Ertragschancen bei den klassischen Rentenanlagen.

Geschäftsverlauf im Überblick und Vergleich zur Prognose des Vorjahres

Die beschriebenen Rahmenbedingungen und insbesondere die Folgen des Kriegs in der Ukraine hatten auch Einfluss auf die Geschäftstätigkeit der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG im Geschäftsjahr 2022. Vor diesem Hintergrund ist der Geschäftsverlauf aus Sicht der Vorstand als nicht zufriedenstellend zu beurteilen.

Die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich unverändert auf 56,6 Mio. EUR und blieben damit unter unserer Erwartung einer leichten Steigerung. Die Brutto-Schaden-Kosten-Quote beläuft sich auf 95,2 (91,7) % und liegt damit erheblich über dem erwarteten Wert von 86 %. Als Treiber für den Schadenaufwand wirkte die hohe Inflation. Auf Seiten der Sachschäden sind steigende Handwerker-, Material- bzw. Ersatzteil- und Energiepreise ursächlich, die sich durch Lieferengpässe, Verzögerungen bei Materialbeschaffung und Handwerkermangel zusätzlich verstärkten. Bei den Personenschäden sind Heilbehandlungen sowie bei schweren Schäden vermehrte Bedürfnisse (insbesondere Pflege) von Preissteigerungen betroffen. Im gesamten Versicherungsgeschäft weisen wir sowohl in der Brutto- als auch in der Nettorechnung einen Gewinn aus. Einschließlich der nichtversicherungstechnischen Rechnung erzielten wir nach Steuern einen Jahresüberschuss von 0,6 (0,8) Mio. EUR. Damit liegen wir erheblich unter der Erwartung an einen Jahresüberschuss von 1,1 Mio. EUR.

Ertragslage

Versicherungsgeschäft

Wir schließen das Berichtsjahr mit Neu- und Mehrbeiträgen in Höhe von 3,5 (4,1) Mio. EUR ab. Die gebuchten Bruttobeiträge beliefen sich auf 56,6 (56,6) Mio. EUR. Der Aufwand für Versicherungsfälle erhöhte sich um 2,4 Mio. EUR auf 38,3 (36,0) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb beliefen sich auf 15,4 (16,1) Mio. EUR. Sie setzen sich zusammen aus Abschlussaufwendungen von 6,3 (7,2) Mio. EUR und Verwaltungsaufwendungen von 9,0 (8,9) Mio. EUR. Die Bruttorechnung schließt mit einem Gewinn von 2,6 (4,7) Mio. EUR. Nach Rückversicherung sowie einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung von 0,2 (0,5) Mio. EUR ergibt sich für eigene Rechnung ein Gewinn von 2,8 (3,1) Mio. EUR.

Am Bilanzstichtag umfassten unsere Bestände 320.091 (326.557) Versicherungsverträge.

In der Unfallversicherung erzielten wir Bruttobeiträge von 12,4 (12,4) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich unter anderem wegen eines Großschadens um 2,2 Mio. EUR auf 6,5 (4,3) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb gingen um 0,4 Mio. EUR auf 3,0 (3,4) Mio. EUR zurück. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 75,8 (61,8) %. Die Bruttorechnung schließt mit einem Gewinn von 3,1 (4,9) Mio. EUR. Nach Rückversicherung verbleibt für eigene Rechnung ein versicherungstechnischer Gewinn von 2,5 (2,2) Mio. EUR.

Für die Haftpflichtversicherung buchten wir Bruttobeiträge von 4,6 (4,7) Mio. EUR. Der Aufwand für Versicherungsfälle ging um 0,2 Mio. EUR auf 1,5 (1,7) Mio. EUR zurück. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 2,0 (1,8) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 76,2 (76,1) %. Die Bruttorechnung schließt mit einem Gewinn von 1,1 (1,1) Mio. EUR. Nach Rückversicherung ergibt sich für eigene Rechnung ein versicherungstechnischer Gewinn in Höhe von 0,1 (0,2) Mio. EUR.

In der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung beliefen sich die Bruttobeiträge auf 13,3 (13,4) Mio. EUR. Im vergangenen Jahr kam es im Rahmen einer aktuariellen Reserveüberprüfung zu einer Auflösung von 4 Mio. EUR. Der Aufwand für Versicherungsfälle stieg um 4,2 Mio. EUR auf 10,7 (6,5) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 2,7 (2,7) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 100,9 (68,7) %. Die Bruttorechnung schließt mit einem Verlust von 35 Tsd. EUR (im Vorjahr: Gewinn 4,3 Mio. EUR). Nach Rückversicherung und einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung von 0,1 (0,2) Mio. EUR ergibt sich für eigene Rechnung ein versicherungstechnischer Gewinn von 0,1 (1,1) Mio. EUR.

Die gebuchten Bruttobeiträge in der sonstigen Kraftfahrtversicherung (Voll- und Teilkasko) beliefen sich auf 12,2 (12,4) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle erhöhten sich um 0,7 Mio. EUR auf 11,6 (10,9) Mio. EUR. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb gingen um 0,6 Mio. EUR auf 3,2 (3,8) Mio. EUR zurück. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 121,7 (119,0) %. Die Bruttorechnung schließt mit einem Verlust von 2,6 (2,3) Mio. EUR. Nach Rückversicherung und einer Teilauflösung der Schwankungsrückstellung von 0,3 Mio. EUR (im Vorjahr: Zuführung 0,1 Mio. EUR) ergibt sich für eigene Rechnung ein versicherungstechnischer Verlust von 0,3 (0,5) Mio. EUR.

In der Feuer- und Sachversicherung sind die Sparten Glas-, Verbundene Hausrat- und Verbundene Gebäudeversicherung enthalten. Die Bruttobeiträge beliefen sich auf 14,0 (13,7) Mio. EUR. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle gingen um 4,4 Mio. EUR auf 8,0 (12,5) Mio. EUR zurück. Im vergangenen Jahr kam es verstärkt zu Schadenansprüchen aus Elementarereignissen. Die Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb betrugen 4,5 (4,3) Mio. EUR. Schadenaufwendungen und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb in Relation zu den verdienten Beiträgen ergeben eine Schaden-Kosten-Quote von 90,4 (121,9) %. Die Bruttorechnung schließt mit einem Gewinn von 1,0 Mio. EUR (im Vorjahr: Verlust 3,3 Mio. EUR). Nach Rückversicherung und einer Zuführung zur Schwankungsrückstellung von 0,4 (0,2) Mio. EUR weisen wir für eigene Rechnung einen versicherungstechnischen Gewinn von 0,3 (0,1) Mio. EUR aus.

Grundsätze und Ziele des Kapitalanlagenmanagements

Wir legen das Kapital nach den Prinzipien des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) unter Berücksichtigung von Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität an. Generelles Ziel ist es, mit den Kapitalanlagen eine ausreichende Wertentwicklung zu erzielen, um die dauernde Erfüllbarkeit der Versicherungsverträge sicherzustellen, eine Dividende für die Aktionärin zu erwirtschaften, die Gewinnrücklagen zu dotieren und eine ausreichende Bewertungsreserve zu schaffen, um angesichts volatiler Kapitalmärkte Ergebnisschwankungen ausgleichen zu können. Weiterhin werden die Kapitalanlagen so strukturiert, dass sie zu einer guten Risikotragfähigkeit beitragen.

Umgesetzt wird dies über eine langfristig ausgerichtete strategische Asset Allocation, die der Operationalisierung der Anlagegrundsätze Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität dient. Zudem gewährleistet sie eine ausreichende Diversifikation des Kapitalanlageportfolios, um Marktschwankungen auszugleichen. Zum Erstellen der strategischen Asset Allocation wird das bestehende Anlageuniversum einer Rendite-/Risiko-Optimierung unterzogen - unter Beachtung der Risikotragfähigkeit.

Ein umfangreiches Limitsystem überwacht die vom Gesetzgeber bzw. intern vorgegebenen Grenzen und zeigt Über- oder Unterschreitungen an. Zu diesem Zweck sind Schwellenwerte definiert. Sind diese erreicht, können rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um einer möglichen Gefährdung von Unternehmenskennzahlen bzw. -zielen entgegenzuwirken. Dadurch sichern wir insbesondere die Rückstellungen für unsere Kunden auch bei extremen Marktsituationen ausreichend mit Kapitalanlagen ab - sowohl nach Buch- als auch nach Zeitwerten. Eine Liquiditätsplanung zeigt ferner die jährlichen Zahlungsströme. Die Kapitalanlagen werden so feingesteuert, dass die Zahlungsverpflichtungen der Gesellschaft jederzeit erfüllt werden können.

Kapitalanlagen

Aus den Kapitalanlagen erzielten wir einen Gesamtertrag in Höhe von 0,5 (0,6) Mio. EUR, wovon der Großteil auf laufende Erträge entfiel. Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen waren, wie im Vorjahr, nur in geringem Umfang zu verzeichnen. Nach Abzug der gesamten Aufwendungen für Kapitalanlagen ergibt sich ein Nettoertrag aus Kapitalanlagen von 0,4 (0,5) Mio. EUR.

Gesamtgeschäft

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von 0,8 (1,2) Mio. EUR setzt sich zusammen aus dem versicherungstechnischen Gewinn von 2,8 (3,1) Mio. EUR und dem nichtversicherungstechnischen Verlust von 1,9 (2,0) Mio. EUR. Einschließlich eines Steueraufwands von 0,3 (0,4) Mio. EUR beläuft sich der Jahresüberschuss auf 0,6 (0,8) Mio. EUR. Zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr von 12 Tsd. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR) sowie einer Entnahme aus anderen Gewinnrücklagen von 0,3 (0,1) Mio. EUR ergibt sich ein Bilanzgewinn von 0,8 (1,4) Mio. EUR, zu dessen Verwendung wir auf den Vorschlag des Vorstands verweisen.

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

Oberstes Ziel des Finanzmanagements ist es, die Liquidität der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG zu erhalten. Sie sichert diese vor allem durch die Planung der künftigen Zahlungsmittelzu- sowie -abflüsse und steuert anhand der ermittelten Daten die Innen- und Außenfinanzierung. Die Eigenkapitalausstattung orientiert sich für uns als Versicherungsunternehmen an der für das Einhalten der Solvabilitätskriterien erforderlichen Eigenmittelausstattung entsprechend den Anforderungen an die Solvabilität. Hier weisen wir wie erwartet zum Bilanzstichtag deutlich mehr Eigenmittel aus als zum Erfüllen der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen notwendig wäre. Diese Aussage ist auch dann zutreffend, wenn keine Übergangsmaßnahmen angesetzt werden. Daneben wahren wir im Rahmen unserer Strategie "Wachstum mit Ertrag" die Grundsätze, die Einnahmen zu sichern und die Ausgaben wirtschaftlich zu gestalten.

Kapitalstruktur

Das Eigenkapital unserer Gesellschaft beträgt 10,3 (11,1) Mio. EUR, das entspricht 25,6 (26,1) % der Bilanzsumme.

Es setzt sich zusammen aus 5,0 (5,0) Mio. EUR gezeichnetem Kapital, 2,4 (2,4) Mio. EUR Kapitalrücklage, 0,2 (0,2) Mio. EUR gesetzlichen, 1,9 (2,2) Mio. EUR anderen Gewinnrücklagen und einem Bilanzgewinn von 0,8 (1,4) Mio. EUR.

Die versicherungstechnischen Rückstellungen in Höhe von 26,1 (26,1) Mio. EUR machen 64,9 (61,2) % der Bilanzsumme aus. Davon entfallen auf die Schwankungsrückstellung 7,1 (6,9) Mio. EUR.

Die anderen Rückstellungen betragen 1,1 (1,4) Mio. EUR.

Ferner werden zum Bilanzstichtag kurzfristige Verbindlichkeiten von 2,8 (3,9) Mio. EUR ausgewiesen. Davon betreffen 1,5 (2,7) Mio. EUR verbundene Unternehmen.

Die nicht aus der Bilanz ersichtlichen finanziellen Verpflichtungen sind im Anhang unter Sonstige Angaben ausgewiesen.

Investitionen

Bei Versicherungsgesellschaften betreffen die Investitionen im Wesentlichen die Kapitalanlagen. Diese werden im Abschnitt "Vermögenslage" beschrieben.

Liquidität

Die Kapitalflüsse nach den einzelnen Herkunftsarten wurden für beide nachfolgend dargestellten Jahre entsprechend der Methodik des Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 21 zur Kapitalflussrechnung berechnet.

Aus laufender Geschäftstätigkeit resultierte 2022 ein Mittelzufluss von 0,7 Mio. EUR (im Vorjahr: Abfluss von 0,9 Mio. EUR). Dieser ist im Geschäftsjahr wie im Vorjahr durch Beitragseinnahmen, Zahlungen für Versicherungsfälle und Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb geprägt. Des Weiteren sind hier Investitionen in konventionelle Kapitalanlagen von 3,3 Mio. EUR und Zuflüsse aus deren Verkauf und deren Endfälligkeit von 4,8 Mio. EUR enthalten.

Aus den Investitionstätigkeiten hatten wir im Geschäftsjahr wie im Vorjahr keinen Zu- oder Abfluss.

Der Mittelabfluss aus dem Cash Flow der Finanzierungstätigkeit betrug 0,8 (1,3) Mio. EUR und setzt sich aus der Dividendenzahlung von 1,4 Mio. EUR an die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG und aus kurzfristigen konzerninternen Liquiditätshilfen von 0,6 Mio EUR zusammen, die zu Beginn des Folgejahres vollständig zurückgeführt wurde. Diese wurde zur Vermeidung des Verkaufs von Kapitalanlagen im derzeitigen Kapitalmarktumfeld in Anspruch genommen.

Die liquiden Mittel belaufen sich im Geschäftsjahr auf 0,1 (0,1) Mio. EUR.

Vermögenslage

Kapitalanlagen

Im Berichtsjahr sind die Kapitalanlagen von 37,9 Mio. EUR um 1,5 Mio. EUR auf 36,4 Mio. EUR gesunken. Vom Gesamtbestand der Kapitalanlagen sind 9,7 (12,8) Mio. EUR oder 26,8 (33,7) % in sonstigen Ausleihungen und 24,4 (23,0) Mio. EUR oder 67,2 (60,8) % in Inhaberschuldverschreibungen investiert. Weitere 2,1 (2,0) Mio. EUR oder 5,9 (5,3) % entfallen auf Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen. In Beteiligungen sind wir nur in sehr geringem Umfang investiert.

Im Berichtsjahr haben wir vom Bewertungswahlrecht nach § 341b und § 341c HGB Gebrauch gemacht. Dadurch ergaben sich bei den Inhaberschuldverschreibungen stille Lasten in Höhe von 4,0 (0,2) Mio. und bei den Sonstigen Ausleihungen stille Lasten in Höhe von 0,5 (-) Mio. EUR.

Die Bewertungsreserven der gesamten Kapitalanlagen (Saldo aus stillen Reserven und stillen Lasten) betragen zum 31. Dezember 2022 -3,6 (2,9) Mio. EUR, der Rückgang ist insbesondere auf den starken Zinsanstieg im Jahr 2022 zurückzuführen.

Die Entwicklung der Kapitalanlagen und deren Zeitwerte sind im Anhang dargestellt.

Weitere Leistungsfaktoren

Digitalisierung und Prozessexzellenz

Die Digitalisierung und eine leistungsfähige IT konnten auch im Jahr 2022 die Geschäftsbereiche dabei unterstützen, Wachstum und Effizienzsteigerungen im Unternehmen zu realisieren. Mit gezielten Projekten und Maßnahmen der Digitalisierung erreicht die NÜRNBERGER eine laufende Optimierung bestehender und die Umsetzung neuer Prozesse für das Produkt- und Leistungsportfolio. Mit der Ausrichtung auf Prozessexzellenz strebt die NÜRNBERGER an, Prozesse noch stärker an den Kunden- und Vermittlerbedürfnissen auszurichten.

Damit die NÜRNBERGER IT in ihrer Rolle als Dienstleister und Partner diesen Auftrag auch zukünftig bestmöglich erfüllen kann, wurden insbesondere die Maßnahmen mit Priorität A der Ende 2021 verabschiedeten IT-Strategie operationalisiert. In diesem "Ramp-Up" wurden priorisierte strategische Maßnahmen bereits 2022 pilotiert und umgesetzt. Für eine sinnvolle und nachhaltige Modernisierung der Anwendungslandschaft wurde der IT-Architekturprozess neu aufgestellt. Über die Weiterentwicklung der Test- und Releaseprozesse wird zukünftig die Qualität der Softwareentwicklung weiter gesteigert.

Im Rahmen unser Großprojekte wurden gute Ergebnisse erzielt und wichtige Meilensteine erreicht. Mit dem Ausbau der Systeme von FaktorZehn wurden weitere Schritte zur Modernisierung unserer Kompositversicherung unternommen. Die NÜRNBERGER profitiert zukünftig von dem modernen Produkt-, Angebots- und Bestandsführungssystem, das durch einen flexiblen Produktbaukasten die Time-to-Market-Geschwindigkeit deutlich steigert. Nach erfolgreicher Umsetzung der Gewerbesparten wurde 2022 nun mit der Umsetzung der privaten Kompositsparten begonnen. Unsere neuen Tarife werden dabei bereits von unserem neuen Provisionssystem "SAP-Commissions" verarbeitet, dem ersten NÜRNBERGER Kernsystem in der Cloud.

Die Digitalisierung trägt allgemein dazu bei, Kostenziele zu erreichen und Wachstum zu ermöglichen. Die Dunkelverarbeitung von Prozessstrecken ist ein erklärtes Hauptziel für die laufenden Prozessoptimierungen in der NÜRNBERGER. Die Erhöhung der Dunkelverarbeitungsquote hilft, Kapazitäten zu sparen und die Erwartung unserer Kunden und Vermittler bezüglich einer schnellen und unkomplizierten Customer Journey zu erfüllen. Im Schaden und Unfall-Bereich wird mittlerweile fast jeder zweite elektronisch eingereichte Neuvertrag dunkelverarbeitet.

Durch die Automatisierung von Prozessen werden im gesamten Unternehmen Effizienzpotenziale realisiert. So konnten durch den Einsatz von Software-Robotern manuelle Arbeitsschritte reduziert und gleichzeitig das Kundenerlebnis verbessert werden.

Die Weiterentwicklung unseres Kundenportals ermöglicht künftig digitale Self-Services und erfüllt damit Kundenerwartungen, vermindert manuelle Arbeitsschritte und reduziert den Papierverbrauch nachhaltig.

Über die Umsetzung von Projekten wie "Schaden 2.0" und "OPEX" wurden 2022 größere strukturelle Änderungen erreicht. Unter anderem wurden die Mitarbeiter der NÜRNBERGER SofortService AG und NÜRNBERGER Communication Center GmbH mit Inbound-Telefonie eingegliedert, die Qualität in der Telefonie erhöht und eine höhere Zufriedenheit bei Mitarbeitern und Kunden erreicht.

Die aktuellen und zukünftigen Anforderungen an einen modernen und medienbruchfreien Arbeitsplatz werden im Projekt "Modern IT-Workplace" adressiert. Für alle Mitarbeiter der NÜRNBERGER wurden bereits Verbesserungen in der Kommunikation und Kollaboration an einem mobilen Arbeitsplatz realisiert, weitere Angebote werden 2023 eingeführt. Damit wird die bestehende digitale Kollaboration vereinheitlicht und insgesamt an einen höheren Standard angepasst.

Auch die Sicherheit der NÜRNBERGER IT wurde 2022 weiter verbessert. Hier sind zunächst verschiedenste Compliance-Maßnahmen wie die Beurteilung nach den "Versicherungsaufsichtlichen Anforderungen an die IT" der BaFin (VAIT), Ableitung und Umsetzung erster Maßnahmen im Jahr 2022 sowie Planung der weiteren Umsetzung im Jahr 2023 zu nennen. Das neue End-to-End-Monitoring hat das Ziel, Störungen proaktiv zu erkennen, zukünftig zu verhindern und die Transparenz über die IT-Verfügbarkeit für die Anwender zu erhöhen.

Kunden- und Vermittlerzufriedenheit

Der Wettbewerb um vollkommen zufriedene Kunden wird auch in der Versicherungsbranche intensiver. Denn vollkommene Zufriedenheit ist der Schlüssel für Kundenbindung, Wiederabschlussbereitschaft und Cross-Selling. Das zeigt das aktuelle Kundenzufriedenheitsranking. Zwar wurde die NÜRNBERGER 2022 von ihren Kunden mit der Note 2,10 erneut besser bewertet als im Vorjahr mit 2,12. Trotzdem wuchs der Abstand zum Markt wieder auf sieben Plätze an. 2021 war die NÜRNBERGER dem Ziel, einen Platz über Marktdurchschnitt zu erreichen, bis auf vier Plätze nahegekommen.

2022 intensivierte die NÜRNBERGER darum mit dem Ausbau ihres Customer-Feedback-Portals und dem Aufbau eines Einzelfallmanagements ihre Bemühungen um die Kundengunst. Dafür wurde ein neues Ticket-System entwickelt und installiert. Speziell ausgebildete Fachleute erhalten personalisierte Kundenfeedbacks aus den laufenden Zufriedenheitsbefragungen in Form elektronischer Tickets direkt zum Vertrag. Sie setzen sich persönlich mit den Versicherten in Verbindung, klären Probleme und beantworten Fragen. Die Wirkung der damit gezeigten und erlebbaren Wertschätzung der Kunden ist messbar. Die Zufriedenheit der kontaktierten Kunden mit der NÜRNBERGER stieg bereits in der Pilotphase um 30 %. Eine eigens berechnete Linkage-Analyse bewies außerdem den Wert der Kundenzufriedenheit in Euro und Cent. Vollkommen zufriedene Kunden hatten in den vergangenen zwei Jahren rund ein Drittel mehr Vertrags-Upgrades vornehmen lassen als jene, die einen schlechteren Eindruck von der NÜRNBERGER hatten.

Zentrale Vertriebsdienstleistungen sind der wichtigste Zufriedenheitstreiber für NÜRNBERGER Agentur- und Vertriebspartner. Mit automatisierten telefonischen Zufriedenheitsbefragungen und Echtzeit-Reporting der Bewertungen von NÜRNBERGER Vertriebsdienstleistungen wurde 2022 ein neues Mess- und Steuersystem am Puls der Vermittlerzufriedenheit entwickelt und an den Start gebracht.

Starke Marke und Bekanntheit

In den vergangenen sieben Jahren wurden die Werte sowie das Erscheinungsbild der Marke NÜRNBERGER Versicherung stringent überarbeitet und erfolgreich verjüngt. Ziel war es, die Marke für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Mit den Markenkampagnen ab dem Jahr 2018 begann die NÜRNBERGER, ihre neue Ausrichtung nach außen zu kommunizieren. Gerade während der Kampagnenzeiträume konnte sie so die Markenbekanntheit in der jungen Zielgruppe der 20- bis 49-Jährigen im Wettbewerbsvergleich weiterhin steigern.

Die Kampagnen rund um "Nürnburg, die Stadt der Unversicherten" waren von Beginn an als evolutionäre Kommunikationsmaßnahmen geplant. Zur Einführung war es das Ziel, die Markenbekanntheit der NÜRNBERGER zu erhöhen; 2019 wurde dann das erste Mal auch auf entsprechende Produktkategorien verwiesen. 2022 platzierte die NÜRNBERGER ihr wichtigstes Produkt: die Berufsunfähigkeitsversicherung. Dabei lag der Fokus neben dem Bekanntheitsaufbau auf einer starken Verkaufs- und Performanceausrichtung.

Mit einer Zielsetzung von 3.700 Leads und einer Bekanntheit von 50,7 % in der Gruppe der 20- bis 49-Jährigen startete die TV- und Onlinewerbung im Frühjahr 2022. Im Spätsommer folgte dann der zweite Flight. Das Ergebnis war überaus erfreulich: 4.332 Leads konnten generiert und die Bekanntheit in der Zielgruppe gesteigert werden.

Für die Kampagne 2023 heißt das: Markenkommunikation und Performance müssen weiterhin miteinander verbunden sein. Eine starke und differenzierende Marke ist Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Performance und somit auch für nachhaltiges Wachstum. Mit den Kampagnen nutzt die NÜRNBERGER Synergien aus beiden Zielsetzungen. Der Produktbezug ist essenziell, weil die potenziellen Kunden nicht nur in das skurrile "Nürnburg" mitgenommen werden, sondern ihnen damit bewusst wird, warum sie bei der NÜRNBERGER einen Vertrag abschließen sollten. Diesen Weg gehen wir weiter.

Risikobericht

Risiken der künftigen Entwicklung und Risikomanagement

Um Chancen wahrzunehmen, sind wir im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit auch Risiken ausgesetzt. Aufbauend auf ihrer langjährigen Erfahrung besitzt die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ein Risikomanagementsystem zum bewussten und kalkulierten Umgang mit Risiken.

Soweit nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Aussagen zur Risikosituation unserer Gesellschaft auf einen Zeitraum von einem Jahr - entsprechend den Darstellungen im Chancen- und Prognosebericht.

Ziele des Risikomanagements

Die Ziele des konzernweit organisierten Risikomanagements und die daraus abgeleiteten Maßnahmen orientieren sich an der Risikostrategie der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG. Im Vordergrund steht dabei, die Risikotragfähigkeit sicherzustellen. Unter Risikotragfähigkeit wird dabei die Fähigkeit verstanden, die im Falle des Eintritts von Risiken resultierenden Verluste abdecken zu können, ohne dass die strategischen Ziele und damit insbesondere die Existenz des Unternehmens gefährdet sind. In diesem Zusammenhang sollen die bestehenden Risiken auf ein akzeptables Niveau begrenzt werden. Dabei dient der kontrollierte Umgang mit Risiken dazu, potenzielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, um geeignete Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dies beinhaltet Maßnahmen, die dazu dienen, das Einhalten wesentlicher aufsichtsrechtlicher Anforderungen, etwa zur Solvabilität und Bedeckung, auch für die Zukunft sicherzustellen. Darauf aufbauend können Chancen erkannt und wahrgenommen werden. Damit trägt das Risikomanagement dazu bei, dass unsere Unternehmensziele erreicht werden können. Auf die verschiedenen eingesetzten Mittel gehen wir im Folgenden näher ein.

Risikomanagementprozess

Die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ist in den Risikomanagementprozess des NÜRNBERGER Konzerns integriert. Ausgangspunkt für den Risikomanagementprozess ist das Risikotragfähigkeits-Konzept für den Konzern und die Versicherungsgesellschaften. Dort wird den geschäftsstrategischen Zielen der NÜRNBERGER "Wachstum", "Ertrag" und "Sicherheit" mit unterschiedlichen und entsprechend bezeichneten Perspektiven von Risikotragfähigkeit Rechnung getragen. Dabei ist die der Perspektive Sicherheit zugeordnete ökonomische Bewertung der Risikotragfähigkeit besonders hervorzuheben. Hierfür werden bei der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG unternehmenseigene Risikomodelle herangezogen, die eng an das Solvency II-Standardmodell angelehnt sind. Dabei wollen wir gute Bedeckungsquoten erreichen. Auf Basis des Risikotragfähigkeits-Konzepts identifizieren sowie bewerten wir mit Unterstützung eines eigenen Risikomanagement-Tools einmal pro Quartal die vorhandenen Risiken. Darüber hinaus leiten wir geeignete Kennzahlen ab, die wir mit adäquaten Schwellenwerten versehen. Über dieses sogenannte Limitsystem messen, überwachen und steuern wir die Risiken, denen wir ausgesetzt sind. Unsere Risikosituation unterziehen wir einer unternehmenseigenen Beurteilung (sogenannter ORSA-Prozess - Own Risk and Solvency Assessment).

Wesentliche Aufgaben im Risikomanagementprozess des Konzerns und der Versicherungsgesellschaften übernimmt die Unabhängige Risikocontrollingfunktion (URCF). Diese Funktion wird in der NÜRNBERGER von einer über mehrere Organisationseinheiten verteilten Struktur wahrgenommen, die aus dem zentralen Risikomanagement, den dezentralen Risikocontrollern für die einzelnen Risikokategorien, dem verantwortlichen Inhaber der URCF sowie dem URCF-Gremium insgesamt besteht. Die Funktionsträger der URCF sind unabhängig von risikonehmenden Stellen. Hauptaufgabe der URCF ist - neben der quartalsweisen Berichterstattung an den Vorstand - das fachspezifische sowie gesamthafte Einschätzen der Risikolage der Versicherungsgesellschaften und des Konzerns. Dazu beobachtet und analysiert die URCF die Risikopositionen des Gesamtkonzerns sowie der Einzelgesellschaften unter Beachtung der vom Vorstand verabschiedeten Risikostrategie. Die URCF macht darüber hinaus dem Gesamtvorstand Vorschläge zum Risikotragfähigkeits-Konzept sowie für das daraus abzuleitende Limitsystem.

Die Interne Revision prüft das Risikomanagement auf Basis eines jährlich fortzuschreibenden Prüfungsplans und berichtet hierüber unmittelbar an die Geschäftsleitung.

Risiken der Versicherungstechnik

Wir bieten Versicherungsschutz in der Sach-, Haftpflicht-, Unfall- und Kraftfahrtversicherung.

Damit tragen wir insbesondere das Risiko, dass die Beiträge für künftige Schäden und die Rückstellungen für bereits eingetretene Schäden nicht ausreichen, um die anfallenden Versicherungsleistungen zu erbringen. Dieses sogenannte Prämien- und Reserverisiko umfasst dabei nicht zuletzt das Risiko eines erhöhten Schadenaufwandes zum Beispiel durch neuartige Haftungsrisiken oder aus der Übernahme von unbenannten Gefahren bzw. neuartige Risiken. Eine Gefahr von Unterdeckungen bei Beiträgen und Rückstellungen ergibt sich auch durch die erhöhte Inflation, wenn deren Auswirkung auf künftige Versicherungsleistungen stärker sein sollte als kalkulatorisch von uns berücksichtigt.

Durch solide Kalkulation auf Basis anerkannter mathematischer Verfahren treten wir der Gefahr von Untertarifierungen entgegen. So legen wir Wert auf vorsichtig ausgewählte Rechnungsgrundlagen. Dazu werden sowohl Daten externer Datenpools als auch des Gesamtmarkts herangezogen. Dadurch stellen wir sicher, dass die verwendete Datenbasis weniger anfällig gegen zufällige statistische Ausreißer ist. Um unsere Versicherungsportefeuilles zu steuern, geben wir klar definierte Annahmerichtlinien vor und betreiben vor Vertragsabschluss eine umfangreiche Risikoprüfung.

Für eingetretene, aber noch nicht abschließend regulierte Versicherungsfälle bilden wir Rückstellungen. Um das Reserverisiko zu mindern, greifen wir sowohl auf Erfahrungswerte als auch auf aktuarielle Testmethoden zurück. Zusätzlich begrenzen wir das Risiko, indem wir die Abwicklung dieser Rückstellungen ständig verfolgen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen wieder in die aktuellen Schätzungen ein. Zum Glätten des Schadenverlaufs dient zudem die Schwankungsrückstellung. Aus der Abwicklung von Schadenrückstellungen erzielen wir in der Regel Gewinne. Hohe Einzel- und Kumulrisiken reichen wir an Rückversicherer weiter. Das von der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG im Rahmen proportionaler Rückversicherung abgegebene Geschäft geht zum überwiegenden Teil an die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG.

Neben dem Prämien- und Reserverisiko ist auch das Katastrophenrisiko für die Gesellschaft von hoher Bedeutung. Es umfasst den Verlust aus plötzlich eintretenden Schäden aus Naturkatastrophen sowie aus vom Menschen verursachten Katastrophen. Insbesondere durch Naturkatastrophenereignisse wie zum Beispiel Sturm, Überschwemmung oder Hagel kann es zu außergewöhnlichen Belastungen kommen. Diese reduzieren wir über geeigneten Rückversicherungsschutz, dessen Umfang wir regelmäßig prüfen und bei Bedarf anpassen.

Die Einflüsse von Kumulrisiken, wie sie insbesondere von Naturkatastrophen ausgelöst werden können, werden anhand der Brutto-Schadenquoten des selbst abgeschlossenen Geschäfts gezeigt:

Geschäftsjahres-Schadenquote brutto	2013	2014	2015	2016	2017
mit Kumulrisiken	76,1	65,1	73,6	70,4	71,8
ohne Kumulrisiken	69,6	62,5	70,2	68,1	66,9

Geschäftsjahres-Schadenquote brutto	2018	2019	2020	2021	2022
mit Kumulrisiken	65,0	66,1	58,3	77,4	70,8
ohne Kumulrisiken	61,9	62,3	56,1	60,8	66,2

Die Erfüllung der gesetzlichen Pflichten überwachen die BaFin sowie der Verantwortliche Aktuar. Darüber hinaus entwickeln wir die eingesetzten Controllingsysteme weiter, um die Entscheidungsträger über unsere Produkte, Versicherungsbestände, Leistungen und Schäden umfassend und zeitgerecht zu informieren. Gleichzeitig beobachten wir sehr systematisch, wie sich die wirtschaftlichen, sozialen und rechtlichen Rahmenbedingungen entwickeln.

Insbesondere überwachen wir die Neuerungen im Wettbewerbs-, Verbraucherschutz- und Datenschutzrecht sowie bei den nachhaltigkeitsbezogenen Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor. Neue Anforderungen setzen wir um. Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besteht im Jahr 2023 das Risiko, dass Kunden aufgrund der Belastungen aus der starken Inflation, nicht zuletzt wegen massiv erhöhter Energiepreise, ihre Ausgaben für Versicherungsschutz reduzieren. Dies kann sich in einem Neugeschäft unter Planniveau, aber auch in erhöhtem Storno auswirken.

Schadenquoten und Abwicklungsergebnisse für eigene Rechnung entwickelten sich wie folgt:

	2013	2014	2015	2016	2017
Geschäftsjahres-Schadenquote netto	78,6	65,7	71,1	64,4	73,6
Abwicklungsergebnis ¹	7,7	3,7	6,4	4,7	12,2

	2018	2019	2020	2021	2022
Geschäftsjahres-Schadenquote netto	64,2	64,5	55,2	64,2	69,0
Abwicklungsergebnis ¹	7,0	4,8	5,4	10,2	7,0

¹ in % der Eingangsschadenrückstellung

Risiken aus dem Ausfall von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft

Zum Bilanzstichtag hatten wir gegen Versicherungsnehmer noch offene Beitragsforderungen, deren Fälligkeit mehr als 90 Tage zurückliegt, in Höhe von 0,15 % der Bruttobeiträge. Davon wurde bereits ein angemessener Teil pauschal wertberichtigt. Der Forderungsausfall der letzten drei Jahre betrug durchschnittlich 0,11 %, bezogen auf die gebuchten Bruttobeiträge des selbst abgeschlossenen Geschäfts. Fällige Außenstände bei Versicherungsnehmern werden mit unserem maschinellen Inkasso- und Mahnwesen überwacht. Bei unseren Vermittlern achten wir auf gute Bonität und kontrollieren Außenstände regelmäßig; darüber hinaus sind über Vertrauensschaden-Versicherungen, die Ansammlung von Stornoreserven und sonstige geldwerte Sicherheiten Maßnahmen gegen das Ausfallrisiko getroffen. Das Ausfallrisiko von Forderungen gegenüber externen Rückversicherern kann als gering eingestuft werden, da unser in Rückdeckung gegebenes Geschäft zu 92,1 % bei Rückversicherern eingedeckt ist, die in Ratings durch Standard & Poor's mit mindestens A+ bewertet worden sind.

Risiken aus Kapitalanlagen

Die im Abschnitt "Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen - Entwicklung des Kapitalmarkts und der Kapitalanlagen im nationalen und internationalen Umfeld" des Wirtschaftsberichts beschriebenen Entwicklungen des Kapitalmarkts führen dazu, dass wir zum einen Bewertungsabschläge auf unsere verzinslichen Wertpapierbestände zu verzeichnen haben und zum anderen die Neuanlage wieder zu attraktiven Renditen möglich ist. Im verzinslichen Bereich wird nach wie vor in Anleihen mit guter bis sehr guter Bonität mit langen Laufzeiten angelegt. Der Ausfall von Schuldnern hatte im Berichtsjahr erneut keine Bedeutung für die Kapitalanlagen der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG. Wertberichtigungen sind in ausreichendem Umfang erfolgt; konkrete Hinweise auf weitere Belastungen durch eventuelle Zahlungsausfälle unserer Schuldner bestehen nicht. Verbleibende Marktwertrückgänge bei festverzinslichen Wertpapieren erachten wir als nicht dauerhaft, da wir im Regelfall eine Rückzahlung zum Nominalwert erwarten.

Bei den Kapitalanlagen wirkt sich das strikte Einhalten der aufsichtsrechtlichen Vorgaben sowie der zusätzlichen internen Richtlinien risikomindernd aus. Die auch im Aufsichtsrecht verankerten Prinzipien Sicherheit, Qualität, Liquidität und Rentabilität bilden den Rahmen der Kapitalanlage der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, wobei die Sicherheit des Kapitals im Vordergrund steht. Die NÜRNBERGER ist sich als langfristig orientierter Investor zusätzlich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Daher erfährt das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmende Bedeutung und ergänzt die genannten Anlagegrundsätze. Mit den NÜRNBERGER ESG-Prinzipien für die Kapitalanlage integrieren wir den Nachhaltigkeitsgedanken in unseren Anlageprozess. Dabei fokussieren wir uns auf ökologische Ziele (E - "Environment"), berücksichtigen aber auch die Bereiche Soziales (S - "Social") und gute Unternehmensführung (G - "Governance").

Ein umfangreiches Limitsystem überwacht die vom Gesetzgeber bzw. intern vorgegebenen Grenzen und zeigt Über- oder Unterschreitungen an. Zu diesem Zweck sind Schwellenwerte definiert, bei deren Erreichen rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können, um einer möglichen Verschlechterung der Unternehmenskennzahlen und Gefährdung der Unternehmensziele entgegenzuwirken.

Wir planen und strukturieren unsere Kapitalanlagen systematisch nach Ertrags- und Risikogesichtspunkten. Dabei werden am Anfang des Jahres jeweils Bandbreiten für einzelne Anlageklassen festgelegt. Durch angemessene Mischung und Streuung werden die Kapitalanlagen einer ausreichenden Diversifikation unterzogen. Überwiegend halten wir festverzinsliche Kapitalanlagen von sehr guter bis guter Bonität. Durch die hohe Fungibilität der Kapitalanlagen ist darüber hinaus unsere Liquidität permanent gewährleistet. Hierfür sorgt auch eine umfassende Liquiditätsplanung. Durch Feinsteuern der Kapitalanlage ist sichergestellt, dass wir die Zahlungsverpflichtungen erfüllen können. Die aktuelle Zinsentwicklung fließt in die Steuerung der Kapitalanlagen ein.

Im Rahmen des Asset-Liability-Managements (ALM) wird durch den Einsatz von Analyseinstrumenten die Wirkung von Steuerungs- und externen Einflussgrößen auf zentrale Risikokennzahlen bewertet. Dabei analysieren wir das Risiko aus korrespondierenden Schwankungen des wirtschaftlichen bzw. bilanziellen Werts der Aktiva und Passiva und prüfen die Risikotragfähigkeit der Gesellschaft.

Um Kursrisiken am Aktien- und Rentenmarkt frühzeitig zu identifizieren, überwacht das Kapitalanlagen-Controlling mit speziellen IT-Systemen regelmäßig die Risikopositionen, prognostiziert die Folgen für die Vermögenswerte durch Szenariorechnungen und berichtet umgehend an die Entscheidungsträger.

Veränderungen am Kapitalmarkt stellen für uns ein Marktpreisrisiko dar, das sich vor allem aus Aktienkurs- und Zinsänderungsrisiken zusammensetzt. Um die ökonomischen Folgen eines Eintritts dieser Risiken zu beleuchten, sind nachfolgend die Auswirkungen hypothetischer Wertveränderungen auf den Zeitwert unserer Kapitalanlagen dargestellt.

Falls die Aktienkurse um 20 % zurückgingen, würden sich die Marktwerte der aktienkurssensitiven Kapitalanlagen um 0,6 Mio. EUR vermindern. Umgekehrt würden sich bei einem Anstieg der Aktienkurse um 20 % die Marktwerte dieser Kapitalanlagen um 0,6 Mio. EUR erhöhen. Die Marktwertänderungen bei noch stärkeren Aktienkursrückgängen würden sich proportional verhalten.

Ein Anstieg der Zinsen um 1 %-Punkt würde den Marktwert der zinssensitiven Kapitalanlagen um 1,5 Mio. EUR vermindern. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Kapitalanlagen nahezu vollständig als Anlagevermögen bilanziert sind und dort entsprechend veränderte Marktwerte nicht unmittelbar ergebniswirksam werden. Ein Zinsrückgang um 1 Prozentpunkt würde den Marktwert um 1,7 Mio. EUR erhöhen.

Immobilienrisiken haben für die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG eine untergeordnete Bedeutung. Währungsrisiken haben keine Bedeutung.

Maßgeblichen Einfluss auf die Bonitätsrisiken in festverzinslichen Wertpapierbeständen hat die Qualität der Emittenten. Sie drückt sich vor allem im Urteil internationaler Ratingagenturen aus. In unserem internen Ratingprozess plausibilisieren wir deren Einschätzung. Die festverzinslichen Kapitalanlagen in unserem Bestand sind weit überwiegend Emissionen von Ländern, Banken und Unternehmen mit exzellentem bis gutem Rating.

Vom Gesamtbestand an festverzinslichen Wertpapieren und Ausleihungen weisen 14,9 Mio. EUR oder 50,2 % ein sehr gutes Rating (AAA bis AA-) auf. Weitere 14,0 Mio. EUR oder 47,3 % entfallen auf Anlagen mit gutem Rating (bis einschließlich BBB-). Um Bonitätsrisiken zu beurteilen, sind darüber hinaus Anlagevolumen, Besicherung und dem Rating zugeordnete Ausfallwahrscheinlichkeiten der einzelnen Emittenten wichtig. Diese werden durch unsere interne Anlagerichtlinie vorgegeben und danach gesteuert, durch unsere Limitsysteme überwacht und ausführlich an die Geschäftsleitung berichtet. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Zusammensetzung der wesentlichen verzinslichen Finanzinstrumente zu Marktwerten:

	AAA bis AA- Mio. EUR	A+ bis BBB- Mio. EUR	BB+ bis C Mio. EUR	Ohne Rating Mio. EUR	Summe Mio. EUR
Finanzinstitute	0,9	7,6	-	-	8,5
Unternehmensanleihen	0,9	2,7	-	-	3,6
Pfandbriefe mit öffentlicher Deckungsmasse	0,6	-	-	-	0,6
Pfandbriefe mit privater Deckungsmasse	4,8	0,4	-	-	5,3
Staatsanleihen ¹	7,7	3,3	-	0,8	11,7

¹ inkl. Unternehmen mit staatlicher Garantie
¹ Hierunter subsumieren wir im Folgenden Anlagen von Banken (inkl. Banken mit staatlicher Garantie) sowie Pfandbriefe.

Vom gesamten Engagement im Bankensektor ¹ in Höhe von 15,8 Mio. EUR ist ein Anteil von 53,3 % erstrangig unbesichert, nachrangige Bankenanleihen haben wir nicht im Bestand. Daneben ist ein Anteil von 9,3 % mit öffentlichen Garantien ausgestattet und 37,3 % in Gestalt von Pfandbriefen durch gesonderte Deckungsmassen (von öffentlichen Schuldnern oder aus Grundbesitz) besichert.

Eine Übersicht von Buch- und Zeitwerten der Kapitalanlagen, gegliedert nach Bilanzpositionen, ist im Anhang enthalten.

Operationelle Risiken

Unter operationellen Risiken fassen wir mögliche Verluste durch unangemessene Personalausstattung, fehlschlagende Prozesse, Ausfälle technischer Systeme, Verzögerungen in der Umsetzung von Projekten, menschliche Fehler, Compliance-Verstöße, Änderungen rechtlicher Rahmenbedingungen oder externe Ereignisse zusammen.

Um operationelle Risiken zu verringern, werden Arbeitsabläufe laufend optimiert und Mitarbeiter kontinuierlich weitergebildet. Darüber hinaus besitzt die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ein ausgeprägtes internes Kontrollsystem. Durch Funktionstrennungen in den Arbeitsabläufen, Abstimmungs- und Plausibilitätsprüfungen sowie abgestufte Vollmachten und Berechtigungen reduzieren wir das Risiko schädigender Handlungen und vermeiden Fehler. Prozessunabhängig prüft zudem die Interne Revision Systeme, Verfahren und Einzelfälle.

Möglichen Risiken im Bereich Datenverarbeitung wenden wir besondere Aufmerksamkeit zu, um die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität unserer Daten angemessen zu gewährleisten. So wird die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen gravierenden IT-Notfall infolge Störungen durch Fehler oder höhere Gewalt aufgrund der vorhandenen technischen und organisatorischen Vorkehrungen (hochverfügbare Basis-Infrastruktur, zwei moderne Rechenzentren, umfassendes Datensicherungskonzept, plattformübergreifendes Monitoring, wirksames IT-Service-Continuity-Management) als sehr gering eingeschätzt.

Vorsätzlich herbeigeführte IT-Sicherheitsvorfälle - vor allem Cyber-Angriffe - haben ein besonders hohes Schadenpotenzial. Die in dieser Hinsicht angespannte Bedrohungslage beobachten wir daher aktiv. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Cyber-Angriff mit großer Schadenwirkung wird aufgrund der getroffenen Vorkehrungen grundsätzlich als gering eingeschätzt. So hat die NÜRNBERGER ein Informationssicherheits-Management etabliert, in dessen Rahmen mehrstufige Kontrollen und neueste Technologien zum Einsatz kommen. Die Wirksamkeit und Zuverlässigkeit dieser Sicherheitsmaßnahmen wird laufend überwacht. Da gezielte Angriffe nicht vollkommen verhindert werden können, wurde zusätzlich eine Cyber-Versicherung abgeschlossen.

Grundsätzlich ist die Gesellschaft auch Rechts- und Rechtsänderungsrisiken ausgesetzt, wovon nicht zuletzt das Steuerrecht betroffen ist: Die Steuerpositionen wurden auf der Basis geltenden Rechts ermittelt. Dennoch kann es in der Zukunft zum Beispiel im Zuge steuerlicher Außenprüfungen zur Anwendung abweichender Auffassungen der Finanzverwaltung kommen. Hieraus können sich zusätzliche Steuerverbindlichkeiten bzw. -rückstellungen ergeben. Darüber hinaus können aus möglichen Änderungen der Steuergesetzgebung Risiken entstehen, zum Beispiel durch Änderungen in der steuerlichen Bewertung von Wertpapieren und versicherungstechnischen Rückstellungen.

Sonstige Risiken

Eine mögliche Verschlechterung des Ansehens der NÜRNBERGER bei ihren Kunden, Aktionären und Vermittlern sowie in der Öffentlichkeit insgesamt bezeichnen wir als Reputationsrisiko. Solche Risiken können nicht zuletzt durch negative Darstellungen in der Öffentlichkeit entstehen, ausgelöst beispielsweise durch unzufriedene Kunden oder Anspruchsteller. Auch fehlerhafte Arbeitsabläufe sowie Gerichtsurteile können sich grundsätzlich nachteilig auf unsere Reputation auswirken. Da es sich bei den Reputationsrisiken in der Regel um Folgerisiken handelt, wird ihnen vorbeugend mit Maßnahmen begegnet, die bei den jeweiligen Ursachen ansetzen. Effizienz der Geschäftsprozesse, eine möglichst klare Kommunikation mit den Kunden (ergänzt um ein Beschwerdemanagement), eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, ein ganzheitlicher Risikoidentifikationsprozess sowie ein internes Compliance-System zur Vermeidung und frühzeitigen Aufdeckung von Compliance-Verstößen. Um schnell auf eventuelle negative Berichte reagieren zu können, werden laufend Medien und Soziale Netzwerke überwacht.

Als strategisch bezeichnen wir das Risiko, dass sich wesentliche Geschäftsentscheidungen im Zeitverlauf als nachteilig erweisen könnten. Dies gilt analog für fehlende Reaktionen auf ein geändertes Unternehmensumfeld und für das mangelhafte Umsetzen von Entscheidungen. In dem sich stark wandelnden Markt bestehen strategische Risiken der NÜRNBERGER insbesondere hinsichtlich ihrer vertrieblichen Ausrichtung, der von ihr gewählten Produktschwerpunkte und vor allem der Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Die Herausforderung für die NÜRNBERGER liegt dabei darin, im gegebenen Umfeld aus sich ändernden Kundenerwartungen, einer Vielzahl von regulatorischen Anforderungen, hoher Inflation bei steil angestiegenem Zins und erforderlicher Digitalisierung die Veränderungs- und Investitionsbedarfe untereinander und mit den resultierenden Aufwänden abzuwägen. Gleichzeitig erfordern die durch das gesamtwirtschaftliche und geopolitische Umfeld deutlich gestiegenen Unsicherheiten erhöhte Aufmerksamkeit bei der strategischen Ausrichtung der NÜRNBERGER. Wir reduzieren das strategische Risiko, indem wir das Unternehmensumfeld analysieren, die Projekte zur Weiterentwicklung der NÜRNBERGER insgesamt steuern und indem wir Entscheidungsprozesse sowie das Risikomanagement miteinander verzahnen. So werden unter anderem bei wesentlichen Entscheidungen Informationen aus dem Risikomanagementsystem berücksichtigt.

Ökonomische Bewertung der Risikotragfähigkeit

Unter ökonomischer Risikotragfähigkeit verstehen wir die Fähigkeit, die ökonomisch quantifizierten Risiken mit Eigenmitteln abzudecken, die auf einer Zeitwertbasis ermittelt werden (ökonomische Eigenmittel). Entsprechende Bewertungen führen wir im Rahmen unseres ORSA-Prozesses durch. Dazu verwenden wir ein Risikomodell, das sich an das Standardmodell nach Solvency II anlehnt und von uns regelmäßig weiterentwickelt wird.

In dem Risikomodell werden die vorhandenen ökonomischen Eigenmittel den benötigten ökonomischen Eigenmitteln, dem sogenannten Gesamtsolvabilitätsbedarf, gegenübergestellt. Dabei gehen wir wie folgt vor:

Zum Ermitteln der vorhandenen Eigenmittel werden zunächst die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten marktkonsistent bewertet und in einer ökonomischen Bilanz einander gegenübergestellt. Unterschiede im Vergleich zur Bilanzierung nach HGB ergeben sich vor allem durch stille Lasten bzw. Reserven bei der Bewertung der Kapitalanlagen und der versicherungstechnischen Rückstellungen. Zusammen mit dem Eigenkapital nach HGB stellen diese Bewertungsreserven - korrigiert um latente Steuern - die vorhandenen ökonomischen Eigenmittel dar.

Der Gesamtsolvabilitätsbedarf quantifiziert denjenigen Verlust an ökonomischen Eigenmitteln bis zum nächsten Bilanzstichtag, welcher mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,5 % nicht übertroffen wird. Er wird modular berechnet: In einem ersten Schritt wird der Solvabilitätsbedarf für die einzelnen Risiken getrennt berechnet. Die so quantifizierten Risiken werden dann unter Berücksichtigung von Diversifikationseffekten zunächst zu sogenannten Hauptrisiken (Marktrisiko, versicherungstechnisches Risiko, Ausfallrisiko, operationelles Risiko) und anschließend zum Gesamtsolvabilitätsbedarf aggregiert.

Die Risikomodell-Ergebnisse, auf deren Grundlage im Berichtsjahr die ökonomische Risikotragfähigkeit überwacht wurde, zeigen: Das versicherungstechnische Risiko hat den mit Abstand größten Anteil am Gesamtsolvabilitätsbedarf. Erst mit deutlichem Abstand folgen das Marktrisiko, das Gegenparteiausfallrisiko und das operationelle Risiko. Dabei dominieren folgende Einzelrisiken: das Risiko außergewöhnlicher Schadenbelastungen durch Katastrophenereignisse (Katastrophenrisiko), das Risiko nicht ausreichender Prämien für künftige Schäden und zu geringer Reserven für bereits eingetretene Schäden (Prämien- und Reserverisiko) und das Risiko von Schwankungen der bonitätsbedingten Kreditrisikozuschläge gegenüber dem risikolosen Zins (Spreadrisiko). Die Ergebnisse der Risikomodell-Berechnungen bestätigen, dass der Gesamtsolvabilitätsbedarf durch die vorhandenen Eigenmittel bedeckt werden kann.

Zusammenfassende Darstellung

Als Ausgangspunkt der unternehmenseigenen Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung werden die Risiken erfasst, welchen die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit grundsätzlich ausgesetzt ist. Dieses sogenannte Risikoprofil besteht aus den folgenden wesentlichen Risiken: Am stärksten exponiert sind wir gegenüber den versicherungstechnischen Risiken, den Risiken, die sich aus Schwankungen der Marktpreise von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten ergeben, den strategischen Risiken sowie den Risiken aus Ausfällen von Geschäftspartnern. Von größerer Bedeutung sind auch die operationellen Risiken und die Reputationsrisiken.

Die aktuelle Risikosituation der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ist stark vom gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Umfeld geprägt, das im Berichtsjahr zu starken Anstiegen sowohl der Inflationsrate als auch des Marktzinses geführt hat. Diese Rahmenbedingungen (Krieg in der Ukraine, Beeinträchtigungen bei Lieferketten, Kosten für die Energieversorgung in Deutschland bzw. insgesamt weiterer Verlauf der Inflation, erhöhte Volatilität der Kapitalmärkte) können sich nachteilig auf die künftige Geschäftsentwicklung der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG auswirken. Betroffen wären vor allem die Risikoperspektiven Wachstum und Ertrag. Hinzu kommen strategische Risiken, denen die NÜRNBERGER im beschriebenen Umfeld sowie im Hinblick auf die Erfordernisse aus sich wandelnden Kundenerwartungen, aus fortschreitender Digitalisierung von Geschäftsprozessen und aus regulatorischen Anforderungen ausgesetzt ist.

Die Sicherheitslage der Gesellschaft kann insbesondere anhand der Solvabilität beurteilt werden. Hier sind die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen erfüllt: Sowohl zum 31. Dezember 2022 als auch in den Folgejahren auf Grundlage unserer Planung weisen wir deutlich mehr Eigenmittel aus als gesetzlich erforderlich. Die zugrundeliegenden Berechnungen beinhalten keine Übergangsmaßnahmen.

Zusammenfassend ergibt sich für die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG aus den aktuellen Erkenntnissen und erläuterten Gegebenheiten keine bestandsgefährdende Beeinträchtigung der Risikotragfähigkeit. Allerdings wirkt die schlechte Neugeschäfts- und Schadenentwicklung der letzten Jahre belastend auf die Risikotragfähigkeit.

Chancen- und Prognosebericht

Zukunftsbezogene Aussagen in diesem Geschäftsbericht beruhen in erster Linie auf Erwartungen, Prognosen und Planungen. Aufgrund der darin enthaltenen Annahmen und Ungewissheiten sind abweichende tatsächliche Entwicklungen nicht grundsätzlich auszuschließen. Sie können sich zum Beispiel durch eine von der Annahme abweichende Entwicklung der Planungsparameter, durch Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, der Wettbewerbssituation, der Entwicklung der Finanzmärkte oder der Wechselkurse sowie aufgrund nationaler oder internationaler Gesetzesänderungen ergeben.

Grundsätzlich können aus Entwicklungen, die von unseren Planungsannahmen abweichen, sowohl Chancen als auch Risiken für die zukünftige Entwicklung der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG entstehen. Mögliche Chancen werden in den nachfolgenden Erläuterungen behandelt, während wir zu den Risiken im vorstehenden Risikobericht Stellung nehmen. Dabei können sich aus den dort thematisierten Aspekten spiegelbildlich auch Chancen ergeben.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der Ausblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Jahr 2023 ist mit hohen Unsicherheiten behaftet. Dies zeigt sich auch in der großen Bandbreite der prognostizierten Wachstumsraten für das Bruttoinlandsprodukt durch die wesentlichen Wirtschaftsforschungsinstitute. Die Einschätzungen zu einer Rezession sind zwar geringer geworden, in den kommenden Monaten dürfte jedoch noch mit einer belasteten Konjunktur zu rechnen sein. Die Energiekrise sowie die hohen Preise und die weiteren Folgen des Ukraine-Kriegs lasten weiterhin auf Unternehmen und Verbrauchern. Dagegen werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter nachlassen.

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel geht mit seiner Prognose des Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 % ¹ für 2023 von einer eher positiveren Entwicklung aus. Die einzelnen wesentlichen Konjunkturindikatoren werden dabei wie folgt eingeschätzt:

Die Inflation soll nach dem Rekordniveau im Berichtsjahr im Jahr 2023 trotz Strom- und Gaspreisbremsen mit 5,4 % zwar niedriger ausfallen, jedoch immer noch auf erhöhtem Niveau liegen. Während die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte nominal um 2,9 % kräftig zulegen sollen, werden sie real jedoch zurückgehen und in der Folge auch der private Konsum. Dieser dürfte sich um 0,5 % verringern. Die Sparquote wird mit 9,5 % deutlich niedriger erwartet.

Insbesondere durch den Abschwung beim Wohnungsbau aufgrund der gestiegenen Wohnbauzinsen wird von um 1,9 % zurückgehenden Bauinvestitionen ausgegangen. Die Ausrüstungsinvestitionen, die auch von den öffentlichen Investitionen gestützt werden, sollen dagegen um 2,2 % zunehmen. Bei den Exporten wird ein Wachstum von 1,9 % erwartet, für die Importe wird mit einer Zunahme von 1,8 % gerechnet. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der wirtschaftlichen Abkühlung weiterhin widerstandsfähig, da die Unternehmen nach wie vor Fachkräfte suchen. Die Arbeitslosenquote wird mit 5,5 % wieder etwas höher gesehen.

Die wesentlichen Unsicherheiten in der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung resultieren aus den mittelbaren und unmittelbaren Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Neben den weiterhin bestehenden Risiken in der Energieversorgung und den daraus resultierenden Preissteigerungen kann auch die Zinswende bei länger andauernden Belastungen zum Anstieg der Unternehmensinsolvenzen führen.

Nach den kräftigen Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank im Jahr 2022 werden bis Mitte 2023 weitere Zinsschritte bis zu einem Leitzins von 3,5 % erwartet. Die Verteuerung der Finanzierungsbedingungen zeigt sich auch in der Entwicklung der Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe, die bis Ende 2024 auf 2,8 % steigen soll.

Die deutsche Versicherungswirtschaft kann sich diesen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin nicht entziehen. Für das Jahr 2023 rechnet der GDV für das gesamte Beitragsaufkommen mit einem Wachstum von rund 3 %. Die einzelnen Geschäftsbereiche sollen sich dabei unterschiedlich entwickeln. In der Schaden- und Unfallversicherung werden gegenläufige Effekte gesehen. Die Inflation dürfte sich zwar in den Versicherungssummen und Beiträgen niederschlagen, der Wettbewerb und die Situation der privaten Haushalte bremsen jedoch die Entwicklung. Über alle Sparten der Schaden- und Unfallversicherung wird mit einem Wachstum von rund 6 % gerechnet.

¹ Die Informationen und Werte in diesem Abschnitt stammen vom Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW) mit Stand 14. Dezember 2022 bzw. vom GDV mit Stand 26. Januar 2023.

Entwicklung der Lage der Gesellschaft

2022 haben wir in der sukzessiven und ganzheitlichen digitalen Transformation unseres Geschäftsmodells sowohl bezüglich des Betriebs als auch im Vertrieb bedeutende Fortschritte erzielt und konnten damit die Rahmenbedingungen für eine dauerhaft positive Geschäftsentwicklung der NÜRNBERGER Schaden- und Unfallversicherer weiter verbessern. Für die NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG versprechen wir uns darüber hinaus zusätzliche Impulse aus einer allmählichen Konjunkturerholung im Autohandel, verbunden mit positiven Auswirkungen auf unseren für das Neugeschäft bedeutendsten Vertriebsweg "Autohausagenturen".

Vor diesem Hintergrund rechnen wir 2023 mit einer leichten Steigerung der gebuchten Beiträge. Daneben erwarten wir für unser Bruttogeschäft insgesamt eine erhebliche Verringerung der Schaden-Kosten-Quote, nachdem diese im Berichtsjahr - nicht zuletzt inflationsbedingt - stark erhöht ausgefallen ist.

Die Finanzlage der Gesellschaft kann nicht zuletzt anhand des Erfüllungsgrads der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen beurteilt werden. Die Berechnungen, die wir dazu auf Basis unserer Geschäftsplanung durchgeführt haben, zeigen, dass wir voraussichtlich auch 2023 über deutlich mehr Eigenmittel verfügen werden als erforderlich. Übergangsmaßnahmen werden dabei nicht angesetzt.

Die Vermögenslage ist hauptsächlich vom Kapitalanlagenbestand geprägt, der sich grundsätzlich entsprechend unseren Verpflichtungen entwickelt.

Insgesamt prognostizieren wir für das Geschäftsjahr 2023 aufgrund der voraussichtlichen Verbesserung in der Versicherungstechnik einen erheblichen Anstieg des Jahresergebnisses.

Von uns betriebene Versicherungszweige und Versicherungsarten

im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft

Unfallversicherung

Einzel-Unfallversicherung ohne Beitragsrückgewähr

Gruppen-Unfallversicherung ohne Beitragsrückgewähr

Kraftfahrt-Unfallversicherung (einschließlich der namentlichen Kraftfahrt-Unfallversicherung)

Haftpflichtversicherung

Privat-Haftpflichtversicherung (einschließlich Sportboot- und Hundehalter-Haftpflichtversicherung)

Betriebs- und Berufs-Haftpflichtversicherung

Umwelt-Haftpflichtversicherung

Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung

übrige und nicht aufgegliederte Haftpflichtversicherung

Kraftfahrtversicherung

Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung

Fahrzeugvollversicherung

Fahrzeugteilversicherung

Glasversicherung

Verbundene Hausratversicherung

Verbundene Hausratversicherung ohne Einschluss weiterer Elementarschäden

Verbundene Hausratversicherung unter Einschluss weiterer Elementarschäden

Verbundene Gebäudeversicherung

Verbundene Gebäudeversicherung ohne Einschluss weiterer Elementarschäden

Verbundene Gebäudeversicherung unter Einschluss weiterer Elementarschäden

Beistandsleistungs-Versicherung

Schutzbriefversicherung

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022 in EUR

Aktivseite

				31.12.2022	31.12.2021
A. Kapitalanlagen
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Beteiligungen			45.824		45.824
II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere		2.148.637			2.024.241
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere		24.411.647			23.030.372
3. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen	2.500.000				4.000.000
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen	7.244.850				8.782.350
		9.744.850			12.782.350
			36.305.134		37.836.963
				36.350.958	37.882.787
B. Forderungen
I. Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an:
1. Versicherungsnehmer		2.031.477			1.931.588
2. Versicherungsvermittler		292			292
			2.031.769		1.931.880
II. Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft			507.957		1.333.672
III. Sonstige Forderungen			47.292		137.376
				2.587.018	3.402.927
davon: an verbundene Unternehmen: 55 EUR (Vj. 5.006 EUR)
C. Sonstige Vermögensgegenstände
I. Laufende Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks und Kassenbestand			72.256		149.757
II. Andere Vermögensgegenstände			175.897		197.707
				248.153	347.464
D. Rechnungsabgrenzungsposten
I. Abgegrenzte Zinsen und Mieten			298.368		294.931
II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten			7.558		3.175
				305.926	298.106
E. Aktive latente Steuern				756.040	667.821
Summe der Aktiva				40.248.094	42.599.105
Passivseite
				31.12.2022	31.12.2021
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			5.000.000		5.000.000
II. Kapitalrücklage			2.351.866		2.351.866
III. Gewinnrücklagen
1. gesetzliche Rücklage		204.517			204.517
2. andere Gewinnrücklagen		1.920.000			2.170.000
			2.124.517		2.374.517
IV. Bilanzgewinn			821.184		1.412.111
				10.297.566	11.138.494
B. Versicherungstechnische Rückstellungen
I. Beitragsüberträge
1. Bruttobetrag		14.038.218			13.822.834
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft		7.020.738			7.069.654
			7.017.480		6.753.180
II. Deckungsrückstellung
1. Bruttobetrag		2.024			4.111
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft		1.619			3.289
			405		822
III. Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
1. Bruttobetrag		68.900.511			71.104.226
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft		57.166.451			59.078.246
			11.734.060		12.025.980
IV. Rückstellung für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattung
1. Bruttobetrag		3.000			4.000
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft		3.600			4.400
			- 600		- 400
V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen			7.101.134		6.862.549
VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen
1. Bruttobetrag		479.437			694.067
2. davon ab: Anteil für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft		226.057			245.491
			253.380		448.576
				26.105.859	26.090.707
C. Andere Rückstellungen
I. Steuerrückstellungen			83.199		399.740
II. Sonstige Rückstellungen			1.007.489		1.022.382
				1.090.688	1.422.122

D. Andere Verbindlichkeiten
I. Verbindlichkeiten aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft gegenüber:
Versicherungsnehmern	418.012		497.809
II. Abrechnungsverbindlichkeiten aus dem Rückversicherungsgeschäft	-		3.692
III. Sonstige Verbindlichkeiten	2.335.969		3.446.282
		2.753.981	3.947.783
davon: aus Steuern: 803.974 EUR (Vj. 787.322 EUR) im Rahmen der sozialen Sicherheit: - EUR (Vj. - EUR) gegenüber verbundenen Unternehmen: 1.479.502 EUR (Vj. 2.652.547 EUR)
Summe der Passiva		40.248.094	42.599.105

Es wird bestätigt, dass die in der Bilanz unter den Posten B.II und B.III der Passiva eingestellte Deckungsrückstellung unter Beachtung der § 341f und § 341g HGB sowie der auf Grund des § 88 Absatz 3 VAG erlassenen Rechtsverordnung berechnet worden ist.

Nürnberg, 03. März 2023

Dipl.-Wirtschaftsmath. Kurt Koch

Verantwortlicher Aktuar

Ich bestätige gemäß § 128 Absatz 5 VAG, dass das Sicherungsvermögen vorschriftsmäßig angelegt und aufbewahrt ist.

Nürnberg, 03. März 2023

WP/StB Prof. Dr. Thomas Edenhofer, Treuhänder

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 in EUR

			2022	2021
I. Versicherungstechnische Rechnung
1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung
a) Gebuchte Bruttobeiträge	56.625.081			56.593.100
b) Abgegebene Rückversicherungsbeiträge	- 39.555.773			- 39.654.487
		17.069.309		16.938.612
c) Veränderung der Bruttobeitragsüberträge	- 215.384			159.530
d) Veränderung des Anteils der Rückversicherer an den Bruttobeitragsüberträgen	- 48.917			73.391
		- 264.301		232.921
			16.805.008	17.171.533
2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung			180.347	252.029
3. Sonstige versicherungstechnische Erträge für eigene Rechnung			13.953	15.396
4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung
a) Zahlungen für Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag	- 40.538.465			- 33.687.921
bb) Anteil der Rückversicherer	29.492.730			23.941.295
		- 11.045.735		- 9.746.626
b) Veränderung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle
aa) Bruttobetrag	2.203.715			- 2.276.957
bb) Anteil der Rückversicherer	- 1.911.795			2.220.952
		291.920		- 56.005
			- 10.753.815	- 9.802.631
5. Veränderung der übrigen versicherungstechnischen Netto-Rückstellungen
a) Netto-Deckungsrückstellung		417		78
b) Sonstige versicherungstechnische Netto-Rückstellungen		195.196		- 326.745
			195.614	- 326.667
6. Aufwendungen für erfolgsabhängige und erfolgsunabhängige Beitragsrückerstattungen für eigene Rechnung			- 103	893
7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung
a) Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb		- 15.363.870		- 16.078.979
b) davon ab: erhaltene Provisionen und Gewinnbeteiligungen aus dem in Rückdeckung gegebenen Versicherungsgeschäft		12.111.214		12.587.139
			- 3.252.655	- 3.491.839
8. Sonstige versicherungstechnische Aufwendungen für eigene Rechnung			- 173.810	- 171.294
9. Zwischensumme			3.014.538	3.647.419
10. Veränderung der Schwankungsrückstellung und ähnlicher Rückstellungen			- 238.585	- 511.364
11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung			2.775.953	3.136.055
II. Nichtversicherungstechnische Rechnung
1. Erträge aus Kapitalanlagen
a) Erträge aus anderen Kapitalanlagen	502.632			549.703
davon: aus verbundenen Unternehmen: - EUR (Vj. - EUR)
b) Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen	6.585			5.955
		509.217		555.658
2. Aufwendungen für Kapitalanlagen
a) Aufwendungen für die Verwaltung von Kapitalanlagen, Zinsaufwendungen und sonstige Aufwendungen für die Kapitalanlagen	- 69.247			- 73.026
b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen	- 6			- 15.200
c) Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen	- 1.164			- 900
		- 70.417		- 89.126
		438.800		466.531
3. Technischer Zinsertrag		- 180.347		- 252.029
			258.453	214.502
4. Sonstige Erträge		82.843		55.874
5. Sonstige Aufwendungen		- 2.276.758		- 2.238.249
			- 2.193.915	- 2.182.375
6. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit			840.491	1.168.182
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		- 282.299		- 402.636
davon: aus der Veränderung latenter Steuern 88.219 EUR (Vj. - 12.437 EUR)
8. Sonstige Steuern	-			-
Erstattung von Organträger	881			353
		881		353
			- 281.418	- 402.283
9. Jahresüberschuss			559.073	765.899
10. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr			12.111	546.212
11. Entnahmen aus Gewinnrücklagen
aus anderen Gewinnrücklagen			250.000	100.000
12. Bilanzgewinn			821.184	1.412.111

Anhang

Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit wurden die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung in vollen Euro, also ohne Cent-Angaben, aufgestellt. Die einzelnen Positionen, Zwischen- und Endsummen wurden jeweils kaufmännisch auf- bzw. abgerundet. Eine Addition der Einzelwerte kann deswegen um Rundungsdifferenzen von den Zwischen- und Endsummen abweichen. Auch bei den Tabellen in Lagebericht und Anhang wurden die Einzelwerte und Summen jeweils kaufmännisch auf- oder abgerundet.

Basisdaten

Rechtlicher Sitz der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG ist Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland. Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Nürnberg unter der Nummer HRB 1321 und der Firmierung NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT im Handelsregister eingetragen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Allgemeines

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des HGB und der Verordnung über die Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen (RechVersV) in der jeweils aktuellen Fassung aufgestellt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden am Bilanzstichtag zum Devisenkassamittelkurs (Referenzkurs) umgerechnet. Für alle Fremdwährungsaktiva und -passiva gilt der Grundsatz der Einzelbewertung. Für Fremdwährungstransaktionen haben wir den Devisenkassakurs zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls zugrunde gelegt. Aus der Fremdwährungsbewertung von Vermögensgegenständen - ausgenommen Kapitalanlagen - und Verbindlichkeiten resultierende Kursgewinne und -verluste innerhalb einer Währung wurden saldiert.

Aktiva

Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten aktiviert. Bei dauerhaften Wertminderungen werden die Buchwerte auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere sowie Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sind nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Sofern sie dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, werden sie nach § 341b Abs. 2 HGB wie Anlagevermögen bewertet. Die Buchwerte werden bei dauerhaften Wertminderungen abgeschrieben. Für Wertpapiere derselben Gattung werden für die Anschaffungskosten Durchschnittskurse gebildet.

Namensschuldverschreibungen sind nach § 341c Abs. 1 HGB mit dem Nennwert bilanziert. Agio wird aktiv abgegrenzt und über die Laufzeit verteilt. Einbehaltenes Disagio wird passiv abgegrenzt und entsprechend der Laufzeit anteilmäßig vereinnahmt.

Schuldscheinforderungen und Darlehen sind nach § 341c Abs. 3 HGB zu Anschaffungskosten zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisation einer Differenz zwischen den Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetrag unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Die Buchwerte werden bei dauerhaften Wertminderungen abgeschrieben.

Soweit Gründe für frühere Abschreibungen weggefallen sind, wurden Wertaufholungen nach § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen.

Forderungen aus dem selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft an Versicherungsnehmer haben wir zu Nominalbeträgen bewertet. Wegen des allgemeinen Kreditausfallrisikos und für voraussichtlich nicht einbringliche Teile der Ansprüche haben wir nach Erfahrungswerten eine Pauschalwertberichtigung gebildet und aktiv abgesetzt.

Forderungen an Versicherungsvermittler, Abrechnungsforderungen aus dem Rückversicherungsgeschäft sowie sonstige Forderungen sind mit den Nominalbeträgen angesetzt worden.

Soweit zwischen den Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz Differenzen bestehen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen, werden darauf latente Steuern mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen (Gewerbesteuersatz 16,35 %, Körperschaftsteuersatz 15 % zuzüglich Solidaritätszuschlag 5,5 %) ermittelt. Ergibt sich aus der Ermittlung insgesamt eine zukünftige Steuerbelastung, so wird diese als passive latente Steuer angesetzt. Eine sich insgesamt ergebende zukünftige Steuerentlastung wird in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB als aktive latente Steuer angesetzt.

Die übrigen nicht einzeln erwähnten Ausweispositionen haben wir zu Nominalbeträgen bewertet.

Passiva

Die Bruttobeitragsüberträge für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft sind grundsätzlich für jeden Versicherungsvertrag einzeln, in der Kraftfahrtversicherung nach der 1/360- und in den übrigen Versicherungszweigen nach der 1/720-Methode berechnet worden.

Die Anteile der Rückversicherer wurden entsprechend ermittelt.

Der koordinierte Ländererlass des Bundesministers der Finanzen vom 30. April 1974 bezüglich Kürzung der Beitragsüberträge um äußere Kosten wurde beachtet.

Die Berechnung der Deckungsrückstellung erfolgte nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Beachtung von § 341f und § 341g HGB sowie der aufgrund des § 88 Abs. 3 VAG erlassenen Rechtsverordnung.

Die Anteile der Rückversicherer haben wir entsprechend ihrem vertraglichen Risikoanteil abgesetzt.

Die Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle (§ 341g HGB) des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts haben wir für bekannte Versicherungsfälle (ohne Renten-Versicherungsfälle) für jeden Versicherungsfall durch Einzelbewertung festgestellt und dabei die zweifelsfrei zu erwartenden Erträge aus Regressen, Provenues und Teilungsabkommen berücksichtigt. Für die bis zum Bilanzstichtag eingetretenen oder verursachten, aber bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemeldeten Versicherungsfälle ist eine Teil-Schadenrückstellung für Spätschäden inklusive direkter Schadenregulierungs-Aufwendungen pauschal gebildet worden.

Die Teil-Schadenrückstellung für indirekte Schadenregulierungs-Aufwendungen für sämtliche nach dem Bilanzstichtag voraussichtlich anfallenden Aufwendungen dieser Art ist entsprechend dem Erlass des Bundesministers der Finanzen vom 2. Februar 1973 berechnet worden.

Die Angemessenheit der gesamten Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle prüfen wir mit den hierzu üblichen aktuariellen Schätzmethoden.

Für Versicherungsfälle, die bis zum Bilanzstichtag eingetreten und gemeldet worden sind und in denen nach den Versicherungsbedingungen eine Rente zu zahlen ist, wurde eine Renten-Deckungsrückstellung gebildet. Voraussetzung ist, dass nach der Sach- und Rechtslage eine Pflicht zur Rentenzahlung feststeht oder zu erwarten ist. Die Rückstellung ist einzeln in Höhe des Barwerts der künftigen Rentenverpflichtung berechnet worden. Zukünftige Regulierungskosten für Rentenfälle wurden pauschal berücksichtigt.

Wir verwenden für alle eingetretenen Rentenfälle bzw. Beitragsfreistellungen den höchsten Rechnungszins, der zum Zeitpunkt der Verrentung bzw. bei Vertragsabschluss zulässig war, jedoch höchstens 1,57 % in den folgenden 15 Jahren. Abweichend davon rechnen wir für in 2021 eingetretene Rentenfälle oder Beitragsfreistellungen mit 0,5%.

Die zur Bewertung der Renten-Deckungsrückstellung herangezogenen Sterbetafeln stützen sich auf branchenweit erhobene Daten. Die Deckungsrückstellung für die Beitragsfreistellung von Unfallversicherungen wird ohne Wahrscheinlichkeitstafeln als Zeitrentenbarwert für die beitragsfreie Zeit berechnet.

In allen Fällen haben wir den Rückversicherungsanteil dem vertraglichen Risikoanteil entsprechend abgesetzt.

Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung haben wir unter Berücksichtigung des Schadenverlaufs und der Bestandsentwicklung der Vorjahre durch Einzelbewertung ermittelt.

Der Rückversicherungsanteil wurde dem vertraglichen Risiko entsprechend abgesetzt.

Die Schwankungsrückstellung zum Ausgleich der Schwankungen im jährlichen Schadenbedarf wurde nach § 341h HGB in Verbindung mit § 29 RechVersV gebildet.

Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen:

Die Rückstellung für unverbrauchte Beiträge aus ruhenden Kraftfahrtversicherungen wurde durch Einzelbewertung ermittelt.

Die Stornorückstellung ist aufgrund der Erfahrungswerte der Vorjahre für voraussichtlich wegen Fortfalls oder Verminderung des technischen Risikos zurückzugewährende Beiträge gebildet worden.

Die Anteile für das in Rückdeckung gegebene Versicherungsgeschäft haben wir in allen Fällen entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen berücksichtigt.

Für die Verpflichtungen aus der Mitgliedschaft bei der Verkehrsopferhilfe e. V. wurde auf Basis der Abrechnung des Vereins eine Rückstellung gebildet.

Für zu erwartende Nachzahlungen von Rückversicherungsbeiträgen sind Rückstellungen aufgrund bestehender Rückversicherungs-Vereinbarungen gebildet worden.

Die Rückstellung für Provisionen enthält Verpflichtungen aus Bonifikationen und Abschlussprovisionen. Die Teilrückstellung für Bonifikationen wird für Bonuszahlungen aus Wettbewerben und zur Erfüllung von Vertriebszielen an Vermittler gebildet. Die Bonifikationen werden dabei auf Basis der Oktoberzahlen bis zum Bilanzstichtag hochgerechnet und um Sondereffekte ergänzt. Die noch nicht gutgeschriebenen Abschlussprovisionen werden in der Rückstellung für Provisionen mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Bei ratierlicher Auszahlung über mehrere Jahre erfolgt eine der Laufzeit entsprechende Abzinsung.

Steuer- und sonstige Rückstellungen berücksichtigen die erkennbaren sowie die ungewissen Verpflichtungen in angemessener Höhe mit ihrem notwendigen Erfüllungsbetrag. Soweit die Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt, wird nach § 253 Abs. 2 HGB eine Abzinsung mit dem der Restlaufzeit entsprechenden Zinssatz vorgenommen. Diesen macht die Deutsche Bundesbank auf Grundlage der Rückstellungsabzinsungsverordnung bekannt.

Die übrigen nicht einzeln erwähnten Ausweispositionen sind zu Nominalwerten bzw. mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Erläuterungen zur Bilanz

Aktiva

Entwicklung der Aktivposten A I bis II im Geschäftsjahr 2022 in Tsd. EUR

Aktivposten	Bilanzwerte Vorjahr	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Zuschreibungen	Abschreibungen
A I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Beteiligungen	46	-	-	-	-	-
A II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere	2.024	124	-	-	-	-
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	23.030	3.175	-	1.793	-	-
3. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen	4.000	-	-	1.500	-	-
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen	8.782	-	-	1.537	-	-
4. Summe A II.	37.837	3.299	-	4.831	-	-
Insgesamt	37.883	3.299	-	4.831	-	-

Aktivposten	Bilanzwerte Geschäftsjahr
A I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen
Beteiligungen	46
A II. Sonstige Kapitalanlagen
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere	2.149
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	24.412
3. Sonstige Ausleihungen
a) Namensschuldverschreibungen	2.500
b) Schuldscheinforderungen und Darlehen	7.245
4. Summe A II.	36.305
Insgesamt	36.351

A. Kapitalanlagen

I. Beteiligungen

Anteilsbesitz nach § 285 Nr. 11 HGB

Name und Sitz der Gesellschaft	Kapitalanteile		Eigenkapital	Jahresergebnis
	unmittelbar %	mittelbar %	in Tsd. EUR	in Tsd. EUR
Beteiligungen
GDV Dienstleistungs-GmbH & Co. KG, Hamburg	0,16		29.653 ¹	983 ¹

¹ Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021

Zeitwerte

	Buchwerte	Zeitwerte	Bewertungsreserven
	in Tsd. EUR	in Tsd. EUR	in Tsd. EUR	in %
I. Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und Beteiligungen	46	47	1	2,5
Beteiligungen	46	47	1	2,5
II. Sonstige Kapitalanlagen	36.305	32.669	-3.637	-10,0
1. Aktien, Anteile oder Aktien an Investmentvermögen und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere	2.149	3.010	861	40,1
2. Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	24.412	20.406	-4.006	-16,4
3. Sonstige Ausleihungen	9.745	9.253	-492	-5,0
a) Namensschuldverschreibungen	2.500	2.349	-151	-6,0
b) Schuldscheinforderungen	7.245	6.904	-341	-4,7
Gesamte Kapitalanlagen	36.351	32.715	-3.635	-10,0

Der Zeitwert von nicht börsennotierten Beteiligungen wurde auf der Grundlage des Ertragswertverfahrens ermittelt. Sofern ertragsorientierte Verfahren nicht zum Einsatz kommen konnten, wurden substanzorientierte Verfahren benutzt.

Zur Bestimmung der Zeitwerte börsennotierter Wertpapiere wurden die Stichtagskurse zum Jahresende verwendet. Die Zeitwerte der zum Nennwert bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten verzinslichen und nicht börsennotierten Kapitalanlagen wurden auf Basis der Zero-Euro-Kurve zum Jahresende zuzüglich angemessener Risikozuschläge ermittelt. Die in der Tabelle ausgewiesenen Buchwerte der Namensschuldverschreibungen enthalten keine Agien und Disagien.

Bei verzinslichen Wertpapieren in der Position II. 2 in Höhe von 23,9 Mio. EUR lagen vorübergehende Wertminderungen von 4,0 Mio. EUR vor. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 83,2 %. Wir gehen davon aus, dass diese Rentenpapiere bei Fälligkeit zum Nennwert zurückbezahlt werden. Der entsprechende Zeitwert lag bei 19,9 Mio. EUR. Bei sonstigen Ausleihungen unter Position II. 3 in Höhe von 8,2 Mio. EUR lagen vorübergehende Wertminderungen von 0,5 Mio. EUR vor. Dabei handelt es sich um Rentenpapiere, die zum Nennwert zurückbezahlt werden. Die Relation Zeitwert zu Buchwert betrug 94,0 %. Der entsprechende Zeitwert lag bei 7,8 Mio. EUR.

Bei den oben genannten Wertpapieren, die stille Lasten aufweisen, besteht eine dauerhafte Halteabsicht. Es liegen keine Gründe vor, die gegen eine dauerhafte Haltemöglichkeit sprechen. Bei festverzinslichen Wertpapieren mit einem Investmentgrade Rating gehen wir somit von einer Rückzahlung zum Nennwert aus. Bei Schuldtiteln mit High Yield Rating wird auf den Nennwert ein Abschlag gemäß der Ausfallwahrscheinlichkeit vorgenommen. Das Vorliegen von stillen Lasten auf Basis von zinsinduzierten Marktwertveränderungen wird nicht als Indikator für eine dauerhafte Wertminderung angesehen.

C. Sonstige Vermögensgegenstände

II. Andere Vermögensgegenstände

Hier sind die vorausgezahlten Versicherungsleistungen mit 175.897 EUR ausgewiesen.

D. Rechnungsabgrenzungsposten

II. Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten

Hier ist im Vorjahr unter anderem das Agio auf Namensschuldverschreibungen in Höhe von 319 EUR enthalten.

E. Aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern resultieren aus unterschiedlichen Wertansätzen in Handels- und Steuerbilanz. Hieraus ergibt sich eine Erhöhung der aktiven latenten Steuern aufgrund von Bewertungsunterschieden bei den Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle und von Anteilen oder Aktien an Investmentvermögen um 90.866 EUR. Gleichzeitig reduzierten sich die aktiven latenten Steuern aufgrund von Bewertungsunterschieden von sonstigen Rückstellungen (insbesondere für Provisionen) um 2.647 EUR. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte mit einem Steuersatz von 32,18 %.

Aus der Aktivierung latenter Steuern resultiert ein zur Ausschüttung gesperrter Betrag von 756.040 (667.821) EUR. Aufgrund ausreichender frei verfügbarer Rücklagen kommt die Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 HGB nicht zum Tragen.

Passiva

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital

Das voll eingezahlte Grundkapital von 5.000.000 EUR ist eingeteilt in 5.000 Stückaktien ohne Nennwert mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 1.000 EUR je Stückaktie. Die Aktien sind Namensaktien und nur mit schriftlicher Zustimmung der Gesellschaft übertragbar.

Die NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG, Nürnberg, besitzt 100 % unserer Aktien.

III. 2. andere Gewinnrücklagen

	EUR
Bilanzwert zum 31.12.2021	2.170.000
Entnahme im Geschäftsjahr	250.000
Bilanzwert zum 31.12.2022	1.920.000

IV. Bilanzgewinn

Im Bilanzgewinn von 821.184 EUR ist ein Gewinnvortrag von 12.111 EUR enthalten.

B. Versicherungstechnische Rückstellungen

Versicherungstechnische Bruttorückstellungen insgesamt für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	90.524.324	92.491.788
davon:
Unfallversicherung	24.471.505	23.471.386
Haftpflichtversicherung	4.064.479	4.277.079
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	40.115.246	41.328.652
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	7.405.182	7.510.187
Sachversicherung	14.444.390	15.868.737
davon: Verbundene Hausratversicherung	2.585.669	2.550.143
Verbundene Gebäudeversicherung	11.463.423	12.947.965
Sonstige Sachversicherung	395.298	370.628
Sonstige Versicherungen	23.522	35.747

III. Bruttorückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäfts

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	68.900.511	71.104.226
davon:
Unfallversicherung	22.715.436	21.710.665
Haftpflichtversicherung	2.484.909	2.680.126
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	35.352.372	36.714.027
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	3.073.488	2.839.862
Sachversicherung	5.271.086	7.142.167
davon: Verbundene Hausratversicherung	734.916	980.520
Verbundene Gebäudeversicherung	4.461.829	6.104.192
Sonstige Sachversicherung	74.342	57.455
Sonstige Versicherungen	3.220	17.380

V. Schwankungsrückstellung und ähnliche Rückstellungen für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	7.101.134	6.862.549
davon:
Unfallversicherung	-	-
Haftpflichtversicherung	-	-
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	1.613.562	1.464.455
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	1.242.572	1.535.948
Sachversicherung	4.245.000	3.862.146
davon: Verbundene Hausratversicherung	297.388	-
Verbundene Gebäudeversicherung	3.947.612	3.862.146
Sonstige Sachversicherung	-	-
Sonstige Versicherungen	-	-

VI. Sonstige versicherungstechnische Rückstellungen

Für die Stornorückstellung im Bruttogeschäft wurden 279.551 EUR und für die Rückstellung Prämie Wiederauffüllung 145.062 EUR zurückgestellt.

C. Andere Rückstellungen

II. Sonstige Rückstellungen

Der ausgewiesene Betrag betrifft im Wesentlichen Rückstellungen für Provisionen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Versicherungstechnische Rechnung

1. Verdiente Beiträge für eigene Rechnung für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

Gebuchte Bruttobeiträge

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	56.625.081	56.593.100
davon:
Unfallversicherung	12.442.036	12.441.717
Haftpflichtversicherung	4.577.313	4.655.723
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	13.254.048	13.370.262
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	12.239.533	12.374.587
Sachversicherung	14.041.870	13.687.328
davon: Verbundene Hausratversicherung	4.829.065	4.893.554
Verbundene Gebäudeversicherung	8.183.700	7.778.963
Sonstige Sachversicherung	1.029.106	1.014.811
Sonstige Versicherungen	70.281	63.482

Verdiente Bruttobeiträge

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	56.409.697	56.752.630
davon:
Unfallversicherung	12.457.313	12.476.471
Haftpflichtversicherung	4.595.102	4.692.615
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	13.229.182	13.389.428
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	12.224.459	12.386.534
Sachversicherung	13.835.295	13.747.806
davon: Verbundene Hausratversicherung	4.828.580	4.962.630
Verbundene Gebäudeversicherung	7.985.591	7.765.909
Sonstige Sachversicherung	1.021.125	1.019.267
Sonstige Versicherungen	68.346	59.775

Verdiente Nettobeiträge

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	16.805.008	17.171.533
davon:
Unfallversicherung	2.410.736	2.440.821
Haftpflichtversicherung	1.113.468	1.152.999
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	2.528.272	2.678.228
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	2.308.913	2.395.445
Sachversicherung	8.375.273	8.444.264
davon: Verbundene Hausratversicherung	2.528.807	2.622.528
Verbundene Gebäudeversicherung	4.825.341	4.802.469
Sonstige Sachversicherung	1.021.125	1.019.267
Sonstige Versicherungen	68.346	59.775

2. Technischer Zinsertrag für eigene Rechnung

Hier wird nach § 38 Abs. 1 RechVersV die Zinszuführung zur Brutto-Rentendeckungsrückstellung ausgewiesen. Der Technische Zinsertrag entfällt nahezu komplett auf die Verzinsung des arithmetischen Mittels des Anfangs- und Endbestands der Rentendeckungsrückstellung. Hierdurch erfolgt eine Übertragung von Zinserträgen aus der nichtversicherungstechnischen Rechnung in den versicherungstechnischen Teil der Gewinn- und Verlustrechnung.

4. Aufwendungen für Versicherungsfälle für eigene Rechnung für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	38.334.750	35.964.878
davon:
Unfallversicherung	6.457.122	4.279.623
Haftpflichtversicherung	1.546.749	1.741.073
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	10.668.171	6.508.844
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	11.634.514	10.934.661
Sachversicherung	8.029.800	12.456.143
davon: Verbundene Hausratversicherung	1.805.082	3.320.246
Verbundene Gebäudeversicherung	5.958.691	8.876.867
Sonstige Sachversicherung	266.027	259.031
Sonstige Versicherungen	-1.606	44.534

Aus der aus dem vorhergehenden Geschäftsjahr übernommenen Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle liegen keine erheblichen Abwicklungsgewinne vor. Im gesamten Versicherungsgeschäft verzeichneten wir Abwicklungsgewinne in Höhe von 2,3 %.

7. Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb für eigene Rechnung für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft

Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	15.363.870	16.078.979
davon:
Unfallversicherung	2.988.320	3.434.935
Haftpflichtversicherung	1.956.671	1.830.230
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	2.681.453	2.690.655
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	3.246.012	3.811.296
Sachversicherung	4.478.546	4.300.758
davon: Verbundene Hausratversicherung	1.770.555	1.665.354
Verbundene Gebäudeversicherung	2.241.348	2.215.480
Sonstige Sachversicherung	466.643	419.924
Sonstige Versicherungen	12.867	11.106
davon:
Abschlussaufwendungen	6.315.482	7.221.423
Verwaltungsaufwendungen	9.048.388	8.857.556

Rückversicherungssaldo nach § 51 Abs. 4 Nr. 1. f) RechVersV

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	-87.460	831.710
davon:
Unfallversicherung	663.224	2.695.997
Haftpflichtversicherung	989.012	875.453
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	-289.983	3.003.385
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	-2.038.455	-1.947.728
Sachversicherung	588.743	-3.795.398
Sonstige Versicherungen	-	-

11. Versicherungstechnisches Ergebnis für eigene Rechnung

	2022 EUR	2021 EUR
Gesamt	2.775.953	3.136.055
davon:
Unfallversicherung	2.473.832	2.224.330
Haftpflichtversicherung	103.980	249.322
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	92.174	1.050.343
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	-280.714	-504.372
Sachversicherung	329.597	112.268
davon: Verbundene Hausratversicherung	365.894	254.298
Verbundene Gebäudeversicherung	-324.950	-483.639
Sonstige Sachversicherung	288.653	341.609
Sonstige Versicherungen	57.085	4.164

II. Nichtversicherungstechnische Rechnung

2. b) Abschreibungen auf Kapitalanlagen

Bei den Abschreibungen auf Kapitalanlagen handelt es sich um außerplanmäßige Abschreibungen nach § 341b in Verbindung mit § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB.

4. und 5. Sonstige Erträge und Sonstige Aufwendungen

Im Berichtsjahr betrugen die Aufwendungen für die Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen 103 (958) EUR und die Erträge aus der Abzinsung 302 (-) EUR. Aufwendungen für Währungsumrechnungen waren in Höhe von 78 (148) EUR auszuweisen, Erträge aus Währungsumrechnungen fielen wie im Vorjahr keine an.

Für Strukturmaßnahmen wurden uns von der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG Erträge von 3.637 (-) EUR und Aufwendungen von 22.712 (148.406) EUR weiterverrechnet.

Wesentliche periodenfremde Erträge erhielten wir aus der Auflösung von nichtversicherungstechnischen Rückstellungen von 9.333 (25.522) EUR.

9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Darin enthalten ist ein Ertrag aus der Bildung aktiver latenter Steuern von 88.219 (im Vorjahr: Aufwand 12.437) EUR.

Sonstige Angaben

Provisionen und sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter,

Personal-Aufwendungen

	2022 Tsd. EUR	2021 Tsd. EUR
1. Provisionen jeglicher Art der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB für das selbst abgeschlossene Versicherungsgeschäft	7.480	7.513
2. Sonstige Bezüge der Versicherungsvertreter im Sinne des § 92 HGB	-	-
3. Löhne und Gehälter	35	15
4. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	-	-
5. Aufwendungen für Altersversorgung	-	-
6. Aufwendungen insgesamt	7.515	7.528

Mitarbeiter

Unsere Gesellschaft beschäftigt keine eigenen Mitarbeiter.

Wir verweisen auf unseren Lagebericht.

Aufsichtsrat und Vorstand

Mitglieder des Aufsichtsrats:

Dr. Hans-Joachim Rauscher,

bis 24. Mai 2022,

Vorsitzender,

ehem. Mitglied des Vorstands

NÜRNBERGER Beteiligungs-AG

Peter Meier,

seit 24. Mai 2022,

Vorsitzender seit 31. Mai 2022,

Sprecher des Vorstands

NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG

Kirsten Lühmann,

stellv. Vorsitzende,

Polizeibeamtin,

stellv. Bundesvorsitzende

dbb beamtenbund und tarifunion

(bis 28. November 2022)

Simone Fleischmann,

Präsidentin

Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V.

Mitglieder des Vorstands:

Michael Baier,

Kapitalanlagen, Recht

Florian Knackstedt,

Operations, Risikomanagement, Datenschutz, Informationstechnik (IT) und Digitalisierung, Unternehmensentwicklung, Human Resources und Interne Dienste

Stefan Kreß,

Mathematik/Statistik/Kalkulation, Produktentwicklung, Produktmanagement, Rückversicherung, Vertrieb, Planung und Steuerung, Revision, Finanzen

Die Bezüge der Vorstandsmitglieder belaufen sich im Berichtsjahr auf 33.780 EUR. Davon wurden uns 1.627 EUR von der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherungs-AG und 2.153 EUR von der NÜRNBERGER Lebensversicherung AG weiterverrechnet.

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats der Gesellschaft haben im Geschäftsjahr 56.836 EUR betragen.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach Ende des Berichtsjahres sind keine Vorgänge eingetreten, die die Lage der Gesellschaft wesentlich verändert hätten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Immobilienfonds von 375.604 EUR (Zeichnungsjahr 2022). Es handelt sich dabei im Rahmen der strategischen Anlagepolitik um noch ausstehende vertragliche Zahlungsversprechen gegenüber den Fondsgesellschaften, sogenannte Open Commitments, bei denen je nach Investitionsfortschritt Einforderungen stattfinden können. Dabei ist das Ausfallrisiko auf das Zahlungsversprechen gedeckelt.

Bewegung des Bestandes an selbst abgeschlossenen mindestens einjährigen Schaden- und Unfall-Versicherungen im Geschäftsjahr 2022

Versicherungszweige und -arten	Anzahl der Versicherungsverträge
	am Ende des Geschäftsjahres Stück	am Ende des Vorjahres Stück
Unfallversicherung	51.895	54.049
Haftpflichtversicherung	80.591	81.066
Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung	54.858	56.507
Sonstige Kraftfahrtversicherungen	46.927	48.063
Sachversicherung	82.860	84.177
davon: Verbundene Hausratversicherung	44.511	45.275
Verbundene Gebäudeversicherung	19.907	20.481
Glasversicherung	18.442	18.421
sonstige Versicherungen	2.960	2.695
Gesamtes Geschäft	320.091	326.557

Abschlussprüfer

Der Abschlussprüfer (PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) hat neben der Abschlussprüfung gemäß § 316 HGB für die Gesellschaft zusätzliche Leistungen erbracht. Diese betreffen als zusätzliche Abschlussprüfungsleistungen die Prüfung der Solvabilitätsübersicht gemäß § 35 Abs. 2 VAG sowie die Prüfung des Abhängigkeitsberichts gemäß § 313 AktG. Als andere Bestätigungsleistung erfolgte die Tätigkeit als unabhängiger Treuhänder für die Kraftfahrzeugversicherung.

Für das im Geschäftsjahr als Aufwand erfasste Honorar des Abschlussprüfers wird auf den Konzernabschluss der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG und die dortigen Anhangangaben verwiesen.

Konzernzugehörigkeit

Unsere Gesellschaft wird in den Konzernabschluss und -lagebericht der NÜRNBERGER Beteiligungs-AG, Nürnberg, einbezogen, der gleichzeitig der kleinste und größte Konsolidierungskreis ist und nach § 8b Abs. 2 Nr. 4 HGB über die Internetseite des Unternehmensregisters zugänglich sein wird.

Gewinnverwendungsvorschlag

Zur Verfügung der Hauptversammlung
steht ein Bilanzgewinn in Höhe von:	821.184 EUR
Wir schlagen folgende Verwendung vor:
a) Ausschüttung einer Dividende von 160,00 EUR je Stückaktie	800.000 EUR
b) Vortrag auf neue Rechnung	21.184 EUR

Nürnberg, 27. April 2023

DER VORSTAND

Michael Baier

Florian Knackstedt

Stefan Kreß

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT, Nürnberg

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT, Nürnberg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:

1. Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen

2. Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

(1) Sachverhalt und Problemstellung

(2) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

(3) Verweis auf weitergehende Informationen

Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen

(1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden Sonstige Kapitalanlagen in der Bilanz in Höhe von EUR 36.305.134 (90,2 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Die handelsrechtliche Bewertung der einzelnen Kapitalanlagen richtet sich nach den Anschaffungskosten und dem niedrigeren beizulegenden Wert bzw. deren Zeitwert. Nach § 341b Abs. 2 Satz 1 HGB können gewisse Kapitalanlagen von Versicherungsunternehmen, die dazu bestimmt sind, dauernd dem Geschäftsbetrieb zu dienen, nach den für das Anlagevermögen geltenden Vorschriften bewertet werden. In diesem Fall werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert nur bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen (gemildertes Niederstwertprinzip) und nur vorübergehende Wertminderungen als stille Lasten in Folgejahre vorgetragen. Eine Bestimmung als dauernd dem Geschäftsbetrieb dienend setzt eine Dauerhalteabsicht und -fähigkeit für diese Kapitalanlagen voraus. Bei Kapitalanlagen, deren Bewertung nicht auf Basis von Börsenpreisen oder sonstigen Marktpreisen erfolgt, wie bei den sonstigen Ausleihungen, besteht aufgrund der Notwendigkeit der Verwendung von Modellberechnungen ein erhöhtes Bewertungsrisiko. In diesem Zusammenhang sind von den gesetzlichen Vertretern Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen, auch im Hinblick auf mögliche Auswirkungen der Zinsentwicklung zu treffen. Geringfügige Änderungen dieser Annahmen sowie der verwendeten Methoden können eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen haben. Aufgrund der betragsmäßig wesentlichen Bedeutung der Sonstigen Kapitalanlagen für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft, des Umfangs der in Folge des gemilderten Niederstwertprinzips vorgetragenen stillen Lasten sowie der Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter und den damit verbundenen Schätzunsicherheiten war die Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir in Anbetracht der Bedeutung der Sonstigen Kapitalanlagen für das Gesamtgeschäft der Gesellschaft gemeinsam mit unseren internen Spezialisten für Kapitalanlagen die von der Gesellschaft verwendeten Modelle und die von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen beurteilt. Dabei haben wir unter anderem unsere Bewertungsexpertise für Kapitalanlagen, unser Branchenwissen und unsere Branchenerfahrung zugrunde gelegt. Zudem haben wir die Ausgestaltung und die Wirksamkeit der eingerichteten Kontrollen der Gesellschaft zur Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen und Erfassung des Ergebnisses aus Sonstigen Kapitalanlagen gewürdigt. Hierauf aufbauend haben wir weitere analytische Prüfungshandlungen und Einzelfallprüfungshandlungen in Bezug auf die Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen vorgenommen. Dabei haben wir die Bewertung der Wertpapiere, die mit Markt-oder Börsenpreisen bewertet werden, nachvollzogen. Bei den modellbasierten Bewertungen haben wir die Zuordnung der Bewertungskurven zu einzelnen Wertpapieren in Stichproben überprüft und die Höhe der Renditesätze anhand vergleichbarer Wertpapiere plausibilisiert. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen der Zinsentwicklung auf die Bewertung der Kapitalanlagen gewürdigt. Hinsichtlich der Beurteilung vorhandener stiller Lasten haben wir gewürdigt, inwiefern die Voraussetzungen zur Dauerhalteabsicht und -fähigkeit vorlagen und vorhandene Wertminderungen nicht von Dauer sind. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen,dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Sonstigen Kapitalanlagen begründet und hinreichend dokumentiert sind.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Sonstigen Kapitalanlagen sind in den Abschnitten "Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Anhangs enthalten.

2. Bewertung der Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle

(1) Im Jahresabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle" versicherungstechnische Rückstellungen (sog. "Schadenrückstellungen") in Höhe von brutto EUR 68.900.511 bzw. netto EUR 11.734.060 (29,2 % der Bilanzsumme) ausgewiesen. Versicherungsunternehmen haben versicherungstechnische Rückstellungen insoweit zu bilden, wie dies nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um die dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungsverträgen sicherzustellen. Die Festlegung von Annahmen zur Bewertung der versicherungstechnischen Rückstellungen erfordert von den gesetzlichen Vertretern der Gesellschaft neben der Berücksichtigung der handels- und aufsichtsrechtlichen Anforderungen eine Einschätzung zukünftiger Ereignisse und die Anwendung geeigneter Bewertungsmethoden. Dies beinhaltet auch die erwarteten Auswirkungen gestiegener Inflationsraten auf die Bildung der Schadenrückstellung in den betroffenen Sparten. Den bei der Ermittlung der Höhe der Schadenrückstellungen angewendeten Methoden sowie Berechnungsparametern liegen Ermessensentscheidungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter zugrunde. Geringfügige Änderungen dieser Annahmen sowie der verwendeten Methoden können eine wesentliche Auswirkung auf die Bewertung der Schadenrückstellungen haben. Aufgrund der betragsmäßig wesentlichen Bedeutung dieser Rückstellungen für die Vermögens- und Ertragslage der Gesellschaft sowie der Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter und den damit verbundenen Schätzunsicherheiten war die Bewertung der Schadenrückstellungen im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.

(2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir in Anbetracht der Bedeutung der Schadenrückstellungen für das Gesamtgeschäft der Gesellschaft gemeinsam mit unseren internen Bewertungsspezialisten die von der Gesellschaft verwendeten Methoden und von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Annahmen beurteilt. Dabei haben wir unter anderem unser Branchenwissen und unsere Branchenerfahrung zugrunde gelegt sowie anerkannte Methoden berücksichtigt. Zudem haben wir die Ausgestaltung und die Wirksamkeit der eingerichteten Kontrollen der Gesellschaft zur Ermittlung und Erfassung von Schadenrückstellungen gewürdigt. Hierauf aufbauend haben wir weitere analytische Prüfungshandlungen und Einzelfallprüfungshandlungen in Bezug auf die Bewertung der Schadenrückstellungen vorgenommen. Wir haben unter anderem auch die der Berechnung des Erfüllungsbetrags zugrunde liegenden Daten mit den Basisdokumenten abgestimmt. Damit einhergehend haben wir die berechneten Ergebnisse der Gesellschaft zur Höhe der Rückstellungen anhand der anzuwendenden gesetzlichen Vorschriften nachvollzogen und die konsistente Anwendung der Bewertungsmethoden und die Periodenabgrenzungen überprüft. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich gestiegener Inflationsraten auf die betroffenen Sparten gewürdigt. Auf Basis unserer Prüfungshandlungen konnten wir uns davon überzeugen, dass die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Schadenrückstellungen begründet und hinreichend dokumentiert sind.

(3) Die Angaben der Gesellschaft zur Rückstellung für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle sind in den Abschnitten "Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Anhangs enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses, des geprüften Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 24. Mai 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 10. Oktober 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2018 als Abschlussprüfer der NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIEN GESELLSCHAFT, Nürnberg, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Marcel Rehm.

Nürnberg, den 28. April 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marcel Rehm, Wirtschaftsprüfer

ppa. Marina Haag, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

Im Geschäftsjahr 2022 hat der Aufsichtsrat seine Aufgaben und Pflichten, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, uneingeschränkt wahrgenommen. Die Teilnahmequote der Mitglieder in den Sitzungen des Aufsichtsrats lag bei 100 %. Eine Übersicht zur Präsenz der Aufsichtsratsmitglieder in den Aufsichtsratssitzungen findet sich am Ende dieses Berichts.

Der Aufsichtsrat überwachte den Vorstand bei der Geschäftsführung der Gesellschaft und beriet ihn in Fragen der Unternehmensleitung. Im Rahmen der Überwachungs- und Beratungstätigkeit ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand regelmäßig, zeitnah und umfassend über die Lage der Gesellschaft sowie über ihre wirtschaftliche und finanzielle Entwicklung berichten.

Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand

Die Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand basierte auf einem offenen und konstruktiven Dialog. So war der Aufsichtsrat in alle wichtigen Geschäftsvorgänge und Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen rechtzeitig und unmittelbar eingebunden. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich bzw. schriftlich über alle wichtigen Geschäftsvorgänge. In den Sitzungen wurden die vorgetragenen Informationen und Erläuterungen ausführlich mit dem Vorstand diskutiert. Soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war, hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung Beschluss gefasst. Der Vorstand hat damit seine Berichtspflicht gegenüber dem Aufsichtsrat sowohl mündlich als auch schriftlich vollumfänglich erfüllt.

Außerhalb der Sitzungen unterrichtete der Vorstand den Aufsichtsrat, wenn erforderlich, zeitnah und umfassend über wichtige Ereignisse im Unternehmen und im Konzern. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde darüber hinaus fortlaufend von wesentlichen Entwicklungen und Entscheidungen in Kenntnis gesetzt und stand mit dem Vorstand in ständigem Dialog.

Sämtliche Vorstandsberichte zur Geschäftslage und alle Vorträge zu besonderen Themen wurden durch schriftliche Unterlagen begleitet, die jedes Aufsichtsratsmitglied jeweils vor der Sitzung zur Vorbereitung erhielt. Gleiches gilt für den Geschäftsbericht und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers.

Schwerpunkte der Beratungen im Plenum

Im Berichtsjahr fanden zwei Aufsichtsratssitzungen statt - im Mai und im Dezember. Dabei war der Aufsichtsrat stets beschlussfähig.

Ausführlich beraten hat der Aufsichtsrat wiederum die Lage in der deutschen Versicherungswirtschaft sowie die daraus resultierenden Risiken und Maßnahmen der NÜRNBERGER, insbesondere im Bereich des Öffentlichen Dienstes. Befasst hat er sich zudem mit der Umsetzung der aufsichtsrechtlichen, regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen, insbesondere mit dem Erfüllungsgrad der aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsanforderungen.

Vor dem Hintergrund des starken Zinsanstiegs berichtete der Vorstand über die aktuelle Situation am Kapitalmarkt sowie die Ertrags- und Solvenzsituation der Gesellschaft. Besprochen wurden die schwierigen Rahmenbedingungen im Markt. Die anhaltende Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, steigende Preise und der Krieg in der Ukraine haben sich deutlich auf das Neugeschäft ausgewirkt.

Der Aufsichtsrat befasste sich gründlich mit der aktuellen Geschäftsentwicklung, einschließlich der Elementarschadenentwicklung im Jahr 2021 und 2022 und der daraus resultierenden Schadenquoten sowie mit dem Geschäftsergebnis. Außerdem behandelte der Aufsichtsrat die Einführung eines neuen Bestandssystems in der Schadenversicherung sowie die Projekte zur Neuausrichtung des Bereiches Operations und zur Implementierung einer neuen Schadenorganisation. Besprochen wurden ebenso vertriebliche Maßnahmen und deren Wirkung für die Neugeschäftsentwicklung im Zielgruppengeschäft öffentlicher Dienst. Die Planung für die Geschäftsjahre 2023 bis 2025 hat das Gremium ebenfalls ausführlich diskutiert und verabschiedet. Betrachtet wurden dabei auch die Auswirkungen der Inflation auf die Schadenaufwände und das Ergebnis der Gesellschaft sowie entsprechende Maßnahmen zur Gegensteuerung.

Die Entwicklung der Kapitalanlagen der Gesellschaft wurde besprochen. Über die wesentlichen Inhalte der internen Risikoberichterstattung zum jeweiligen Quartal ließ sich der Aufsichtsrat informieren. Zu keinem Zeitpunkt im Berichtsjahr sah er sich veranlasst, Prüfungsmaßnahmen nach § 111 Abs. 2 AktG durchzuführen.

Weiterhin beriet und beschloss der Aufsichtsrat seine Vorschläge an die ordentliche Hauptversammlung, die am 24. Mai 2022 in Nürnberg stattfand. Allen Beschlussvorschlägen stimmte die Hauptversammlung zu. Dazu zählte auch eine Nachwahl zum Aufsichtsrat.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich außerdem mit der Verlängerung der Bestellung eines Vorstandsmitglieds. Hierzu wurden entsprechende Beschlüsse gefasst.

Entsprechend der Vorgabe der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beurteilten die Aufsichtsratsmitglieder ihre Kenntnisse in den Themenfeldern Kapitalanlage, Versicherungstechnik und Rechnungslegung im Wege einer Selbsteinschätzung. Diese bildet die Grundlage eines vom Aufsichtsrat im Jahresrhythmus aufzustellenden Entwicklungsplans, in dem der Aufsichtsrat Themenfelder festlegt, in welchen das Gesamtgremium oder einzelne Aufsichtsratsmitglieder die entsprechenden Kenntnisse vertiefen wollen.

Mit der überarbeiteten Vergütungs-Richtlinie der NÜRNBERGER (Stand September 2022) und der angepassten Richtlinie zur fachlichen Eignung und persönlichen Zuverlässigkeit für Aktionärs- und Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats sowie Mitglieder des Vorstands (Stand Oktober 2022) erklärten sich die Mitglieder des Aufsichtsrats einverstanden.

Wie in der Geschäftsordnung vorgesehen, hat der Aufsichtsrat erneut eine Selbstbeurteilung seiner Tätigkeit vorgenommen.

Arbeit des Prüfungsausschusses

Nach der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat wurde zur Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Finanzmarktintegrität ein Prüfungsausschuss gebildet. Dieser besteht nach § 107 Absatz 4 Satz 2 AktG aus den Mitgliedern des Aufsichtsrats. Der Prüfungsausschuss tagt in Vereinbarkeit mit der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat nicht separat. Der Aufsichtsrat berät stattdessen im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss.

So hat der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, in seiner Sitzung am 24. Mai 2022 den Jahresabschluss der Gesellschaft ausführlich geprüft. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Überprüfung der Qualität der Abschlussprüfung. An dieser Sitzung nahm zeitweise auch der Abschlussprüfer teil. An den Tagesordnungspunkten, zu denen der Abschlussprüfer als Sachverständiger hinzugezogen wurde, nahm der Vorstand der Gesellschaft nicht teil. Außerdem befasste sich der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, mit dem Internen Überwachungssystem der Gesellschaft. Hierzu berichteten die verantwortlichen Inhaber der Unabhängigen Risikocontrollingfunktion, der Compliance-Funktion und der Internen Revisionsfunktion persönlich und standen für Fragen zur Verfügung.

Zudem hat sich der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, mit dem Bericht der Monitoring-Stelle über die Billigung von Nichtprüfungsleistungen, die vom Abschlussprüfer erbracht werden, beschäftigt und hierzu keine Einwände erhoben.

Darüber hinaus gab der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, eine Empfehlung an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers in der Hauptversammlung am 24. Mai 2022.

Zur Sitzung am 22. Dezember 2022 erhielt der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, einen schriftlichen Bericht des Abschlussprüfers im Rahmen der Vorprüfung zur Jahresabschlussprüfung 2022, insbesondere über die Meilensteine und den Stand der Abschlussprüfung, die Prüfungsschwerpunkte sowie die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Jahresabschluss

Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in der Hauptversammlung 2022 zum Abschlussprüfer der Gesellschaft gewählt, erhielt vom Vorsitzenden des Aufsichtsrats den Prüfungsauftrag. Sie hat den vom Vorstand der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG erstellten Jahresabschluss und Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 nach den gesetzlichen Bestimmungen eingehend geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat stimmte, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, den Ergebnissen der Prüfung zu.

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhob der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht des Vorstands. Er billigte den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands über die Verwendung des Bilanzgewinns schloss sich der Aufsichtsrat an.

Der Bericht des Vorstands nach § 312 AktG über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen wurde vom Abschlussprüfer geprüft. In seinem Bestätigungsvermerk hat er testiert, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war. Der Aufsichtsrat, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, schloss sich dieser Beurteilung an. Er erhob nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen die Erklärungen des Vorstands am Schluss des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen.

Um die Ergebnisse der Prüfung des Jahresabschlusses zu erläutern und Fragen aus dem Gremium zu besprechen, nahmen Vertreter der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu einzelnen Tagesordnungspunkten an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, auch in seiner Funktion als Prüfungsausschuss, teil.

Personalia

Dr. Hans-Joachim Rauscher, Vorsitzender des Aufsichtsrats der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG, hat mit Wirkung zum 24. Mai 2022 sein Aufsichtsratsmandat bei der Gesellschaft niedergelegt. Der Aufsichtsrat hat ihm für seine langjährige, engagierte Tätigkeit ausdrücklich gedankt. Die Hauptversammlung am 24. Mai 2022 wählte Peter Meier für die restliche Amtszeit des ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitglieds in den Aufsichtsrat nach. Mit Wirkung zum 31. Mai 2022 wählten die Mitglieder des Aufsichtsrats Peter Meier zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses.

Im Jahr 2023 ist turnusgemäß der Aufsichtsrat der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG neu zu wählen. Die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder erfolgt am 23. Mai 2023 durch die Hauptversammlung. Die Amtszeit des neu gewählten Aufsichtsrats beginnt mit dem Ende der Hauptversammlung am 23. Mai 2023.

Dank

Den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeitern und Vertriebspartnern dankt der Aufsichtsrat für ihren großen persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr unter den weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen.

Nürnberg, 23. Mai 2023

Peter Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrats

Kirsten Lühmann, stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats

Simone Fleischmann

Präsenz der Aufsichtsratsmitglieder in Aufsichtsratssitzungen im Jahr 2022

der NÜRNBERGER Beamten Allgemeine Versicherung AG

Aufsichtsratsmitglied	Aufsichtsrat	Teilnahmequote Aufsichtsrat
Dr. Hans-Joachim Rauscher, ¹ Vorsitzender bis 24. Mai 2022	1/1	100 %
Peter Meier, ² Vorsitzender seit 31. Mai 2022	1/1	100 %
Kirsten Lühmann, stellv. Vorsitzende	2/2	100 %
Simone Fleischmann	2/2	100 %

¹ Mitglied des Aufsichtsrats bis 24. Mai 2022
² Mitglied des Aufsichtsrats seit 24. Mai 2022

Gewinnverwendung

Verwendung des Bilanzgewinns laut Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Mai 2023

Dem Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns entsprechend hat die Hauptversammlung beschlossen, den Bilanzgewinn in Höhe von 821.184 EUR wie folgt zu verwenden:

a) Ausschüttung einer Dividende von 160,00 EUR je Stückaktie	800.000 EUR
b) Vortrag auf neue Rechnung	21.184 EUR

NÜRNBERGER BEAMTEN ALLGEMEINE VERSICHERUNG AKTIENGESELLSCHAFT

Eigentümerstruktur