Volksbank Münsterland Nord eG

Münster

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

Gliederung des Lageberichts

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

b) Finanzlage

c) Vermögenslage

5. Gesamtaussage zur Wirtschaftlichen Lage

C. Risiko- und Chancenbericht

D. Prognosebericht

E. Erklärung zur Unternehmensführung

F. Nichtfinanzielle Berichterstattung

Wir haben die Lageberichtsstruktur gegenüber dem Vorjahr geändert, um die Klarheit und Übersichtlichkeit der Informationen unseres Lageberichts zu verbessern.

A. Grundlagen der Geschäftstätigkeit

Die Volksbank Münsterland Nord eG gehört mit einer Bilanzsumme von fast 7,4 Mrd. Euro und rund 1.000 Mitarbeitenden zu den 25 größten genossenschaftlichen Primärbanken in Deutschland. Sie tritt in ihrem Geschäftsgebiet, das sich von Hopsten im Norden bis Drensteinfurt im Süden und von Steinfurt im Westen bis Lienen im Osten erstreckt, als "DIE Bank unserer Region" auf und dokumentiert damit einmal mehr ihre regionale Verankerung. In dieser Region bietet sie ihren Mitgliedern und Kunden Finanzprodukte und -dienstleistungen sowie die dazu erforderlichen Beratungen persönlich oder digital an. Der genossenschaftliche Förderauftrag ist dabei neben der Wirtschaftlichkeit des Handelns das primäre Leitmotiv. Unser Ziel ist die Erfüllung der hohen Anforderungen an die Dienstleistungsangebote sowie die Beratungsqualität im Finanzdienstleistungsgeschäft. Damit fördern wir die wirtschaftliche Entwicklung unserer Mitglieder und Kunden und schaffen für uns selbst die Voraussetzungen für einen langfristigen Erfolg.

Unsere zentralen Geschäftsfelder sind das Privat- und Firmenkundengeschäft sowie das Private Banking. Die Konzentration auf das Kundengeschäft führt in der Konsequenz dazu, dass Handelsgeschäfte an den Geld- und Kapitalmärkten auf eigene Rechnung mit dem Ziel der Ertragsgenerierung aufgrund kurzfristiger Marktpreisschwankungen keine Bedeutung haben. Das Eigengeschäft dient als Ergänzung zum Kundengeschäft und zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung. Die aus dem Kundengeschäft gewonnenen Kundeneinlagen und das Eigenkapital der Bank setzen wir zielgerichtet im Kundenkreditgeschäft ein und investieren in liquide Wertpapier- und Bankanlagen. Das Immobiliengeschäft, von der Immobilienvermittlung über das Bauträgergeschäft bis zur Investition in Immobilienanlagen, decken wir über unsere drei Tochterunternehmen ab. Deren Gewinnausschüttungen fließen in das Ergebnis der Bank ein. Die erzielten Bankergebnisse sollen einer marktgerechten Dividende für unsere Mitglieder dienen und darüber hinaus unsere Eigenkapitalbasis für die Ausweitung unserer Geschäftsaktivitäten stärken. "DIE Bank unserer Region" soll sich zu einer starken, innovativen und zukunftsfähigen Volksbank für die Menschen und Unternehmen in und um Münster und im nördlichen Münsterland sowie zu einer führenden Private-Banking-Bank entwickeln.

Unsere Bank ist der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. angeschlossen. Mit Inkrafttreten des Einlagensicherungsgesetzes (EinSiG) am 03.07.2015 ist die BVR-Institutssicherung GmbH (BVR-ISG) als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem neben die weiterhin bestehende Sicherungseinrichtung des BVR (BVR-SE) getreten. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz im sogenannten dualen System parallel zum BVR-ISG Sicherungssystem tätig. Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i.V.m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG ist die Bank mit Wirkung vom 03.07.2015 dem BVR-ISG-Sicherungssystem beigetreten.

Die Genossenschaft betreibt 35 personenbesetzte Geschäftsstellen, 49 Selbstbedienungsstandorte und einen Bankbus.

Sie unterhält folgende Zweigniederlassungen:

Volksbank Altenberge, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Brochterbeck, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Emsdetten, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Hasbergen, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Hörstel, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Hopsten, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Ibbenbüren, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Ladbergen, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Laggenbeck, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Lengerich, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Lienen, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Lotte, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Mesum, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Mettingen, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Neuenkirchen, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Nordmünsterland, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Nordwalde, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Recke, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Rheine, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Riesenbeck, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Steinfurt, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Tecklenburg, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Volksbank Tecklenburger Land, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG Werte-Bank-Münsterland, Zweigniederlassung der Volksbank Münsterland Nord eG (seit 10.08.2022 im Genossenschaftsregister eingetragen)

B. Geschäftsverlauf und Lage (Wirtschaftsbericht)

1. Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands wurde 2022 spürbar durch die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine belastet. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,8 %. Die Wirtschaftsleistung nahm damit schwächer zu als 2021 (+2,6 %), trotz der auch in 2022 noch andauernden Erholung vom Coronakrisenjahr 2020.

Zu Jahresbeginn war die Wirtschaftsleistung noch kräftig expandiert, insbesondere durch die voranschreitende Erholung der pandemiebetroffenen Branchen. Im weiteren Jahresverlauf verschlechterte sich die Konjunktur aber, was in eine Stagnation zum Jahresende mündete. Hauptgrund für die Verschlechterung waren die wirtschaftlichen Begleiterscheinungen des Ende Februar einsetzenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte sind, nach einem geringfügigen Zuwachs im Vorjahr (+0,4 %), im Verlauf von 2022 aufgrund der Rückführung von Infektionsschutzmaßnahmen zunächst kräftiger gestiegen. Zum Jahresende bremste dann jedoch der Höhenflug der Verbraucherpreise die Kaufkraft der Haushaltseinkommen verstärkt aus. Auf Jahressicht konnten die privaten Konsumausgaben dennoch preisbereinigt um deutliche 4,3 % zulegen. Der Zuwachs des Staatsverbrauchs fiel mit 1,2 % schwächer aus als im Vorjahr (+3,8 %).

Die Gemengelage aus enormen Preiserhöhungen, andauernden Personal- und Materialengpässen, eingetrübten Ertragsaussichten, weniger günstiger Finanzierungsbedingungen sowie hoher Unsicherheiten belastete das Investitionsklima spürbar. Die Investitionen in Ausrüstungen (bspw. Fahrzeuge, Maschinen) liegen mit 3,5 % nah an dem Anstieg des Vorjahres (3,3 %), die Bauinvestitionen verzeichneten einen Rückgang um 1,7 %. Insgesamt stagnierten die Bruttoanlageinvestitionen nahezu, nachdem sie im Vorjahr noch spürbar zum gesamtwirtschaftlichen Wachstum beigetragen hatten.

Die Lage der öffentlichen Finanzen blieb unter anderem wegen verschiedener Einmalzahlungen zur Abfederung der hohen Energiekosten angespannt, sodass die Ausgaben erneut die Einnahmen übertrafen.

Auch am Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung vom Krisenjahr 2020 fort. Die Arbeitslosenquote sank nochmals, von 5,7 % im Vorjahr auf 5,3 %. Die Erwerbstätigenzahl erhöhte sich 2022 um knapp 600.000 auf rund 45,6 Millionen Menschen und erreichte damit einen neuen Höchststand.

Die Inflationsrate, gemessen am Verbraucherpreisindex, war so hoch wie seit 49 Jahren nicht mehr. Sie lag mit 6,9 % erheblich über ihrem Vorjahreswert von 3,1 %. Die Verbraucherpreisdynamik beschleunigte sich angesichts extremer Import- und Erzeugerpreisanstiege insbesondere im vergangenen Herbst und führte im Oktober zu einem Jahreshöchststand der Inflationsrate von 8,8 %.

Die Finanzmärkte wurden im vergangenen Jahr vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, geprägt. Weltweit reagierten Notenbanken auf die hohe Inflation, verursacht u.a. durch steigende Energie- und Rohstoffpreise, mit Zinserhöhungen, also einer restriktiveren Geldpolitik. Zusätzlich beendete die EZB im ersten Halbjahr in mehreren Schritten ihre Anleihekaufprogramme. Nachdem die Fed erstmals im März 2022 den Leitzins erhöhte, zog die EZB im Juli 2022 nach. Zuvor haben beide Notenbanken eine stark expansive Geldpolitik mit sehr niedrigen Zinssätzen betrieben. Zum Jahresende 2022 lag der Leitzins der EZB bei 2,5 %, der der Fed bei 4,25 % bis 4,5 %. Zum Jahresende kündigten EZB-Präsidiumsmitglieder weitere Zinsschritte für das Jahr 2023 an, um die Inflation auf den Zielwert von 2 % zurückzuführen.

Russlands Angriff auf die Ukraine sorgte zu Beginn des Jahres noch unmittelbar für einen Rückgang der Anleiherenditen. Die zunehmend straffen Zinsschritte weltweit wichtiger Notenbanken bewirkten im weiteren Jahresverlauf einen deutlichen Kursverfall der Anleihen. Entsprechend stiegen die Renditen deutlich. Im Sommer beruhigten sich die Renditen aufgrund stark negativer Konjunkturprognosen wieder, bis sie dann ab Mitte August infolge der weiteren Zinserhöhungen einen erneuten Aufwärtstrend einleiteten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg zum Jahresende auf 2,56 % und lag damit 274 Basispunkte über der Rendite zum Jahresanfang.

Der DAX begann das Jahr mit leichten Verlusten, die sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine schnell ausweiteten. Nach noch 15.884,86 Punkten zum Jahresauftakt fiel der Deutsche Leitindex am 29. September auf seinen Jahrestiefstand mit 11.975,55 Punkten und verzeichnete damit einen Rückgang in 2022 von rund 25 %. Der ungewöhnlich warme Winter des 4. Quartals 2022 entschärfte die Negativszenarien der Konjunktur und Energieversorgung. Hohe rückläufige Inflationsraten in den USA dämpften die Erwartung an weitere Leitzinserhöhungen und verbesserten damit die Konjunkturaussichten. Der DAX konnte sich daher zum Jahresende auf 13.923,59 Punkte erholen, ein Anstieg um 16,3 % zum Tiefststand im September. Auf das Gesamtjahr gerechnet, verlor der DAX allerdings 12,3 % und zeichnete sich wie die globalen Aktien- und Anleihenmärkte durch deutlich gestiegene Volatilität aus.

Entwicklung der Kreditgenossenschaften in Deutschland

In einem gesamtwirtschaftlich anspruchsvollen Umfeld konnten die 737 Volksbanken und Raiffeisenbanken, PSD Banken, Sparda-Banken sowie die sonstigen Genossenschaftsbanken ihr Kredit- und Einlagengeschäft mit ihren über 30 Millionen Privat- und Firmenkunden im Geschäftsjahr 2022 erneut ausweiten.

Auch wenn die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im Jahr 2022 im Zuge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine durch steigende Leit- und damit in der Folge auch höhere Kreditzinssätze, aber auch durch einen gravierenden Fachkräftemangel und Materialengpässe sowie den Kaufkraftentzug durch die hohe Teuerung geprägt war, steigerten die deutschen Genossenschaftsbanken im Geschäftsjahr 2022 erneut ihre Kreditvergabe. So stiegen die bilanziellen Kundenforderungen der Genossenschaftsbanken im Vorjahresvergleich um 46 Milliarden Euro auf 757 Mrd. Euro (+6,5 %). Auch die Kundeneinlagen legten zu, wobei die Sparquote der privaten Haushalte wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau zurückgegangen ist. So sparten die Kunden auch im zurückliegenden Jahr trotz deutlich gestiegener Ausgaben aufgrund der Rekordinflation gut 28 Mrd. Euro und steigerten die Kundeneinlagen insgesamt auf 861 Mrd. Euro (+3,4 %). Die addierte Bilanzsumme aller Genossenschaftsbanken stieg im Jahr 2022 um 30 Mrd. Euro oder 2,7 % auf 1.175 Mrd. Euro.

Nach vielen Jahren deutlicher Mitgliederzuwächse seit der Finanzmarktkrise konnten die Genossenschaftsbanken jedoch im vergangenen Jahr netto keinen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Aktuell beträgt die die Zahl der Mitglieder 17,9 Millionen (Vorjahr 18,2 Millionen).

Entwicklung der regionalen Wirtschaft

Zum Jahresbeginn 2022 blieb die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Nord-Westfalen unverändert geprägt vom Infektionsgeschehen durch die Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen. Lieferengpässe, stark steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie ein zunehmender Fachkräftemangel haben den konjunkturellen Aufholprozess deutlich gebremst. Im weiteren Jahresverlauf haben sich dann die konjunkturellen Perspektiven deutlich verschlechtert. Der Ukraine-Krieg traf mit seinen kaum kalkulierbaren Folgen die durch die Corona-Krise angeschlagene nord-westfälische Wirtschaft.

Der Arbeitsmarkt in der Region reagierte robust auf die konjunkturellen Schwankungen. Im Jahr 2022 war weiterhin ein Beschäftigungsaufbau zu beobachten, jedoch ist mit einer Verlangsamung zu rechnen. Der Anteil der Unternehmen, die Mitarbeiter/innen einstellen wollen, ist von 28 % auf 18 % im Jahresverlauf gesunken.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Zur Überprüfung und Überwachung der von unserer Bank gesetzten Strategien und Ziele bedarf es eines strategischen Planungs- und Überwachungsprozesses. Dieser wird vom Bereich Unternehmenssteuerung koordiniert. Dabei verwenden wir die folgenden bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren, die sich aus unserer Geschäfts- und Risikostrategie ableiten lassen und mithilfe unseres internen Berichtswesens regelmäßig überwacht werden:

- Das Betriebsergebnis vor Bewertungen stellt eine wichtige Ergebnisgröße in unserem Steuerungs- und Überwachungsprozess dar und wird im Verhältnis zum durchschnittlichen Bilanzvolumen ausgewiesen. Sie zeigt das operative Ergebnis, bestehend aus dem ordentlichen Zins- und Provisionsüberschuss sowie dem Saldo der sonstigen ordentlichen betrieblichen Erträge und Aufwendungen, abzüglich des ordentlichen Betriebsaufwandes. Diese Ergebnisgröße wird jährlich für das kommende Jahr und die vier folgenden Jahre unter Beachtung der ökonomischen Rahmenbedingungen geplant.

- Die Aufwand-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio, CIR) bildet als betriebswirtschaftliche Kennziffer die Produktivität der Bank ab. Hierzu werden die Verwaltungsaufwendungen ins Verhältnis zu den ordentlichen operativen Erträgen gesetzt. Die Plangröße ergibt sich aus der Planung des Betriebsergebnisses vor Bewertungen.

- Als Kennziffer für die Kapitaladäquanz ist die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote wesentlicher Bestandteil der internen Steuerung der Bank. Das aufsichtsrechtliche Kern- und Ergänzungskapital ergeben in Summe die Eigenmittel, welche ins Verhältnis zu den aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen (risikogewichtete Beträge für risikobehaftete Positionen) gesetzt werden. Die Bank verfügt über einen Kapitalplanungsprozess, der die Komponenten dieser Kennziffer für die nächsten 5 Jahre abbildet.

- Mit der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) wird die angemessene Ausstattung mit Liquiditätsreserven in Bezug auf die potenziellen kurzfristigen Liquiditätsabflüsse gemessen. Der Quotient aus hochliquiden Aktiva und potenziell innerhalb von 30 Tagen möglichen Nettozahlungsmittelabflüssen in Stresssituationen bildet die kurzfristige Liquiditätsdeckungsquote. Durch geeignete Steuerungsmaßnahmen achtet die Bank darauf, dass nicht nur täglich die aufsichtsrechtlich geforderte 100 %-Deckung eingehalten wird, sondern möglichst die selbst gesetzte Grenze von 120 % nicht unterschritten wird.

Daneben haben wir nachfolgenden bedeutsamen nicht finanziellen Leistungsindikator definiert, der die Entwicklung unserer Bank maßgeblich beeinflusst. Darüber hinaus setzen wir uns Nachhaltigkeitsziele zu allen ESG-Faktoren. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf unseren Nachhaltigkeitsbericht.

- Die Entwicklung der Anzahl der Mitglieder unserer Genossenschaft ist für uns ein wichtiger Indikator für unsere Akzeptanz als Bank in unserem Geschäftsgebiet. Im vorherigen Berichtsjahr wurde die Mitgliederquote als nichtfinanzieller Leistungsindikator aus der Strategie abgeleitet. Aufgrund von veränderten strategischen Zielgrößen in der Geschäfts- und Risikostrategie wurde zwecks Konsistenz der nicht finanzielle Leistungsindikator angepasst.

Die zentralen Leistungsindikatoren der Volksbank Münsterland Nord eG werden in den nachfolgenden Kapiteln dieses Lageberichts aufgeführt. Im Prognosebericht (Kapitel VI) wird darüber hinaus ein Ausblick auf diese Kennziffern gegeben.

3. Darstellung, Analyse und Beurteilung des Geschäftsverlaufs

Um in herausfordernden Zeiten unsere Vision "DIE Bank unserer Region" weiterzuentwickeln, wurde am 05.12.2022 ein Kooperationsvertrag mit der Volksbank eG aus Warendorf unterzeichnet. Beide Banken bereiten sich nun in einer strategischen Partnerschaft auf eine Fusion im Jahr 2024 vor, um den anspruchsvollen Zeiten besser gewappnet zu sein.

Das vom Russland-Ukraine-Krieg und von der hohen Inflation geprägte Jahr 2022 war herausfordernd für die Volksbank Münsterland Nord eG. Dies zeigt die Entwicklung der von uns definierten Leistungsindikatoren, die aufgrund der belastenden Rahmenbedingungen nicht alle erreicht wurden. Das geplante ordentliche Betriebsergebnis vor Bewertungen im Verhältnis zur durchschnittlichen Bilanzsumme wurde leicht unterschritten und betrug 0,72 % (Plan 0,73 %). In der Folge hat sich auch die Aufwand-Ertrag-Relation mit 68,1 % leicht verschlechtert. Geplant war eine Relation von 67,1 %. Die Gesamtkapitalquote der Bank lag zum Ende des Jahres mit 14,6 % unter Plan (15,3 %), da das Kreditwachstum mit 8,0 % höher lag als ursprünglich mit 4,0 % angestrebt und weniger Eigenmittel in Form von Ergänzungskapital aufgebaut werden konnten als geplant (Ist 8,2 Mio. Euro, Plan 30,0 Mio. Euro). Die aufsichtsrechtliche kurzfristige Liquiditätsdeckungsquote LCR belegte zum Jahresende einen Wert von 379,6 % und liegt damit oberhalb unseres angestrebten Mindestwertes. Im Verlauf des Jahres bewegte sich diese Kennziffer zwischen 110,1 % und 455,1 %.

Die Anzahl der Mitglieder unserer Genossenschaft nahm per Saldo um 674 Mitglieder auf 130.873 Mitglieder ab. Somit haben wir unsere Zielanzahl von 140.000 Mitgliedern nicht erreicht.

Bilanzsumme

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Bilanzsumme	7.392.405	7.082.363	310.042	4,4
Außerbilanzielle Geschäfte ^*)	735.229	776.291	-41.062	-5,3

^*) Hierunter fallen die Posten unter dem Bilanzstrich 1 (Eventualverbindlichkeiten) und 2 (Andere Verpflichtungen).

Die Bilanzsumme der Volksbank Münsterland Nord eG ist im Berichtsjahr 2022 gewachsen. Zum Stichtag summiert sich die Bilanzsumme auf 7,392 Mrd. Euro und liegt damit 310 Mio. Euro höher als im Vorjahr. Daraus ergibt sich ein Wachstum von 4,4 %, welches das Planwachstum von 2 % übertroffen hat. Die außerbilanziellen Geschäfte haben sich zum Vorjahr (776,3 Mio. Euro) leicht reduziert. Aus dem Stichtagsvolumen von 735,2 Mio. Euro ergibt sich ein Rückgang von 5,3 %.

Aktivseite

Aktivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Kundenforderungen	5.306.079	4.911.300	394.778	8,0
Wertpapieranlagen	776.124	914.974	-138.850	-15,2
Forderungen an Kreditinstitute	1.009.558	791.068	218.491	27,6

Die Kundenforderungen konnten um 394,8 Mio. Euro (+8,0 %) auf 5.306,1 Mio. Euro ausgeweitet werden. Zu diesem Wachstum, das deutlich über unserem Planwert von 4 % lag, trugen maßgeblich gewerbliche Finanzierungen bei. Die Kreditvergabe an Firmenkunden betraf schwerpunktmäßig Unternehmensfinanzierungen des regionalen Mittelstands. Zudem wurden das Volumen der Finanzierungen für Bauträgergeschäfte auf 296,0 Mio. Euro ausgeweitet (Vorjahr 154,3 Mio. Euro).

Im abgelaufenen Jahr haben wir rund 3.370 neue Baufinanzierungsvorgänge mit einem Volumen von 840,0 Mio. Euro bearbeitet. Wir nahmen Finanzierungen im Umfang von 636,3 Mio. Euro (Vorjahr 610,0 Mio. Euro) auf die eigenen Bücher. Hiervon entfielen 85,0 Mio. Euro (Vorjahr 143,0 Mio. Euro) auf Förderkredite. Zudem vermittelten wir Finanzierungen mit einem Volumen von 203,9 Mio. Euro (Vorjahr 270,0 Mio. Euro) an unsere Kooperations- und Verbundpartner. Unsere unwiderruflichen Kreditzusagen haben sich um 47,9 Mio. Euro auf 639,7 Mio. Euro reduziert.

Den latenten Risiken im Kreditgeschäft wurde durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen gemäß IDW RS BFA 7 Rechnung getragen. Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigung erfolgt zum 31. Dezember 2022 erstmalig über den 12-Monats-Expected-Loss, wobei ein erwarteter Verlust über einen Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten ohne Anrechnung von Bonitätsprämien ermittelt wird.

Im Rahmen unseres Liquiditäts- und Bilanzstrukturmanagements wurden die Forderungen gegenüber Kreditinstituten im Berichtszeitraum um 218,5 Mio. Euro auf 1.009,6 Mio. Euro ausgeweitet (+27,6 %). Die Wertpapieranlagen verzeichneten einen Rückgang von 138,9 Mio. Euro (-15,2 %) und belaufen sich zum Stichtag auf 776,1 Mio. Euro. Der Rückgang resultiert hauptsächlich aus Fälligkeiten und einer Reduktion des Spezialfondsvolumens aufgrund von zinsinduzierten Kursrückgängen und Verkäufen. Der weit überwiegende Teil des Bestandes der festverzinslichen Wertpapiere besteht aus Emissionen öffentlicher Emittenten, aus gedeckten Schuldverschreibungen und aus Emissionen des genossenschaftlichen Verbundes sowie anderer Kreditinstitute. Strukturierte Wertpapiere und mit hohen Ausfallrisiken behaftete Wertpapiere befinden sich nicht unter den festverzinslichen Wertpapieren. Zudem führen wir einen Spezialfonds, der unter dem Bilanzposten Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere ausgewiesen wird. Innerhalb dieses Fonds erfolgen die Anlagen auf Basis von Anlagerichtlinien und Risikokennzahlen durch die Fondsmanager der Kapitalanlagegesellschaft Union Investment.

Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen konzentrieren sich nahezu ausschließlich auf Unternehmen der genossenschaftlichen Finanzgruppe des Genossenschaftssektors sowie auf unsere Tochterunternehmen, die sich auf Aktivitäten im Immobilienbereich konzentrieren. Besondere Veränderungen gab es im Beteiligungsportfolio nicht. Eine Konzernbilanz ist mit Blick auf die verbundenen Unternehmen nicht erforderlich, da sie für die Vermittlung eines zutreffenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gemäß § 296 Abs. 2 HGB von untergeordneter Bedeutung sind.

Zu den Tochterunternehmen der Bank gehören: Die Volksbank Immobilien Münsterland GmbH vermittelt Immobilien in unserer Region und entwickelt und vertreibt im Rahmen von Bauträgermodellen entsprechende Objekte. Sie verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2021 über ein Eigenkapital von 3,4 Mio. Euro (Vorjahr 3,3 Mio. Euro) und erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis von 1,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro). Die Grundstücksgesellschaft Volksbank Münsterland GmbH hält und entwickelt Immobilien in unserer Region. Sie verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2021 über ein Eigenkapital von 8,6 Mio. Euro (Vorjahr 8,4 Mio. Euro) und erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,2 Mio. Euro). Die IWM Immobilien-Werte Münsterland GmbH besteht erst seit 2019 und hält und erwirbt Immobilien in unserer Region. Sie verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2021 über ein Eigenkapital von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,2 Mio. Euro) und erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein Ergebnis von -0,04 Mio. Euro (Vorjahr -0,2 Mio. Euro).

Das Sachanlagevermögen der Bank nahm um 1,9 Mio. Euro (-3,4 %) auf 54,8 Mio. Euro ab. Der Rückgang resultiert überwiegend aus planmäßigen Abschreibungen. Besondere Veränderungen waren beim Sachanlagevermögen nicht zu verzeichnen.

Die Treuhandkredite der Bank sind um 1,2 Mio. Euro auf 16,5 Mio. Euro gesunken. In 2021 war noch ein Wachstum aufgrund der Kredite aus dem pandemiebedingten Sonderprogramm der KfW zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2022 sind mehr Treuhandkredite ausgelaufen als neue abgeschlossen wurden. Es handelt sich ausschließlich um Fördermittelkredite der KfW, bei denen das Ausfallrisiko nahezu ausschließlich bei der KfW liegt.

Passivseite

Passivgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.274.146	1.184.115	90.031	7,6
Spareinlagen	1.184.833	1.211.755	-26.922	-2,2
andere Einlagen	4.160.157	3.948.876	211.281	5,4
Nachrangige Verbindlichkeiten	8.216	0	8.216	> 100

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen im Berichtszeitraum um 90,0 Mio. Euro (+7,6 %) auf 1.274,1 Mio. Euro zu. Der Zuwachs resultiert weit überwiegend aus Refinanzierungen für das Förderkreditgeschäft.

Die Kundeneinlagen stiegen um 184,4 Mio. Euro auf 5.345,0 Mio. Euro an (+3,6 %) und lagen damit über dem Planwachstum von 1,0 %. In den vergangenen Jahren, die von der Niedrigzinspolitik dominiert wurden, bestand bei unseren Kunden eine Präferenz für sichere Liquiditätsanlagen in Form von Einlagen bei unserer Bank. Da es keine Guthaben-Verzinsungsunterschiede im Bereich der neu abgeschlossenen befristeten Einlagen und der Sichteinlagen gab, favorisierten unsere Mitglieder und Kunden Tagesgelder und Einlagen in laufender Rechnung. Der Wegfall der Negativzinsen infolge der Zinserhöhungen ab Sommer 2022 und die ersten Guthabenverzinsungen zum Jahresende unterstützten das Wachstum i.H.v. 5,4 % im Bereich der anderen Einlagen. Sowohl Sichteinlagen auf laufender Rechnung als auch befristete Einlagen erfuhren in 2022 ein Wachstum. Seit Ende des Berichtsjahres werden befristete Kundeneinlagen wieder verzinst. Da keine neuen Standard-Sparverträge mehr geschlossen werden ist das Volumen der Spareinlagen rückläufig.

In 2022 wurden für die Erhöhung des Ergänzungskapitals Nachranganleihen ausgegeben. Insgesamt wurde ein Volumen von 8,2 Mio. Euro aufgebaut.

Dienstleistungsgeschäft

Dienstleistungsgeschäft	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften	14.925	17.279	-2.354	-13,6
Vermittlungserträge	12.602	14.755	-2.153	-14,6
Erträge aus Zahlungsverkehr	29.316	27.580	1.736	6,3

Bis auf den Zahlungsverkehr sind die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft im Berichtsjahr rückläufig zum Vorjahr. Die Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäften reduzierten sich um 2,4 Mio. Euro (-13,6 %) auf 14,9 Mio. Euro. Ein wesentlicher Grund dafür ist die negative Marktentwicklung in 2022, welche direkten Einfluss auf die Bestandsprovision der Wertpapiergeschäfte hat. Die Anzahl der Mandate unserer eigenen Vermögensverwaltung stieg auf 1.284 (Vorjahr 1.064) an. Auch wenn sich insbesondere aufgrund der schwierigen Marktentwicklung in 2022 das verwaltete Gesamtvolumen lediglich um 3 Mio. Euro auf 356 Mio. Euro erhöhen konnte, verzeichnete die Vermögensverwaltung einen reinen Nettozuwachs von 45 Mio. Euro.

Die Vermittlungserträge erfuhren einen ähnlich starken Rückgang i.H.v. 2,2 Mio. Euro. (-14,6 %). Ursächlich dafür sind insbesondere die sinkende Nachfrage nach privaten Baufinanzierungen in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Zinsanstiegs und sinkende Provisionserträge aus Versicherungen. Die Zahlungsverkehrserträge konnten gegenüber dem Vorjahr um 6,3 % auf 29,3 Mio. Euro gesteigert werden. Insbesondere erhöhte Erträge aus (Kredit-)Kartengebühren und Erträge aus dem VR-Pay Händlergeschäft führten zu dem besseren Ergebnis.

Personal- und Sozialbereich

Der Personalbestand nahm im Berichtsjahr um 26 auf 994 Mitarbeitende zu (ohne Auszubildende). Nachdem in den vorherigen Jahren der Personalbestand kontinuierlich reduziert werden konnte (u.a. durch vereinbarte terminierte Beendigung von Arbeitsverhältnissen von Mitarbeitenden, die kurz vor dem altersbedingten Ausscheiden standen) zeigte das Berichtsjahr 2022, dass für eine vollumfänglich Kundenberatung bei einem steigenden Kundengeschäftsvolumen in allen Bereichen der Bank qualifizierte Mitarbeitende benötigt werden.

Hervorzuheben bei dieser Entwicklung ist, dass sich die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten um 22 auf 375 Mitarbeitende erhöht hat. Dabei handelt es sich insbesondere um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf eigenen Wunsch ihre Arbeitszeit reduzierten. In 2022 war vor allem ein prozentualer Anstieg der männlichen Mitarbeiter, die auf ein Teilzeit-Arbeitszeitmodell umgestellt haben, zu beobachten.

Großen Wert legen wir auf unsere eigene Nachwuchsförderung und haben daher zum Jahresende 69 Auszubildende (Vorjahr 81) beschäftigt. Die permanente Fort- und Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibt angesichts der sich stetig ändernden und wachsenden Anforderungen im Finanzsektor und darüber hinaus ein zentrales Anliegen zur Aufrechterhaltung unseres Qualitätsanspruchs im Kundengeschäft. Für die fachliche, methodische und soziale Qualifizierung hat die Bank mit 2.135 Tagen ähnlich hohe externe und interne Schulungstage aufgewendet wie im Vorjahr (2.334 Tage). Die Weiterbildungsinvestitionen haben sich um 31,0 % von 1,1 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,45 Mio. Euro im Berichtsjahr gesteigert.

4. Darstellung, Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Lage

a) Ertragslage

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Genossenschaft haben sich im Vorjahresvergleich wie folgt entwickelt:

Erfolgskomponenten	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Zinsüberschuss ¹⁾	103.424	100.904	2.519	2,5
Provisionsüberschuss ²⁾	58.296	59.362	-1.066	-1,8
Verwaltungsaufwendungen	107.767	104.771	2.996	2,9
a) Personalaufwendungen	66.814	68.396	-1.582	-2,3
b) andere Verwaltungsaufwendungen	40.954	36.376	4.578	12,6
Bewertungsergebnis ³⁾	-23.859	-657	-23.201	> 100
Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit	29.035	55.016	-25.981	-47,2
Steueraufwand	12.030	14.245	-2.216	-15,6
Einstellungen in den Fonds für allgemeine Bankrisiken	10.800	30.585	-19.785	-64,7
Jahresüberschuss	6.205	10.186	-3.981	-39,1

¹⁾ GuV-Posten 1 abzüglich GuV-Posten 2 zuzüglich GuV-Posten 3

²⁾ GuV-Posten 5 abzüglich GuV-Posten 6

³⁾ Saldo aus den GuV-Posten 13 bis 16

Zinsüberschuss

Der Zinsüberschuss ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Mio. Euro (+2,5 %) gestiegen und lag damit 4,2 Mio. Euro über dem Planwert. Ursachen hierfür waren der Zinsanstieg und das hohe Kreditwachstum, die unseren Zinsertrag aus der Kundenaktiva steigern konnten (6,5 Mio. Euro über Plan). Darüber hinaus konnte durch die gestiegenen Zinsen wieder ein Zinsertrag aus freier Liquidität generiert werden (2,9 Mio. Euro über Plan). Auch der Derivateaufwand, die Zinserträge aus Wertpapieren und die Beteiligungserträge liefen besser als für 2022 geplant. Deswegen konnte der Verzicht auf die geplante Ausschüttung aufgrund der Wertentwicklung im Spezialfonds i.H.v. 7,0 Mio. Euro mehr als kompensiert werden. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zinserträge aus Anleihen und Schuldverschreibungen um 0,4 Mio. Euro auf 2,8 Mio. Euro reduziert.

Provisionsüberschuss

Das Provisionsergebnis aus dem Dienstleistungsgeschäft liegt mit 58,3 Mio. Euro um 1,1 Mio. Euro (-1,8 %) unter dem Vorjahresergebnis. Das für 2022 geplante Provisionsergebnis wurde damit um 4,9 Mio. Euro unterschritten.

Ursächlich für den Rückgang der Provisionserlöse sind u.a. die Wertpapierprovisionen. Trotz eines soliden Nettowachstums im Rahmen eines negativen Marktumfeldes ist der Wertpapierbestand aufgrund der Marktentwicklungen gesunken. Das Depotvolumen unserer Kunden und deren Wertpapieranlagen bei der Union Investment haben sich im Berichtsjahr erstmals seit Jahren reduziert (-225,7 Mio. Euro, -7,5 %). Da unsere Ertragsstruktur im Wesentlichen aus Bestandsprovisionen besteht wirkt sich der Bestandsrückgang negativ auf den Provisionsertrag aus.

Ein für alle Mitglieder und Kunden der Bank wichtiger Baustein ist ein funktionierender und sicherer Zahlungsverkehr. Dazu zählen die Bereitstellung von Kredit- und Bankkarten, das Betreiben von Geldausgabeautomaten und Selbstbedienungsstandorten in unserer Region, das Vorhalten eines gesicherten und geschützten Onlinebankings sowie die Abwicklung sämtlicher Zahlungsaufträge und die Zahlungseingänge unserer Kunden. Der Provisionsertrag aus diesem Bereich stieg insbesondere durch erhöhte (Kredit-)Kartenerträge und Erträge aus dem VR-Pay Händlergeschäft um +6,3 % auf 29,3 Mio. Euro.

Für Kreditvermittlungen erzielten wir einen um 1,9 Mio. Euro geringeren Provisionsertrag als in 2021. Neben Baufinanzierungen vermitteln wir auch Konsumentenkredite und Leasingverträge an unsere Verbundpartner. Insgesamt beläuft sich der Provisionsertrag für Kreditvermittlungen auf 7,0 Mio. Euro. Der Rückgang wurde vor allem durch den Zinsanstieg ausgelöst, der die Nachfrage nach Baufinanzierungen reduzierte.

Das Provisionsergebnis aus Bausparverträgen bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall stieg um 0,3 Mio. Euro auf 1,5 Mio. Euro an. Insbesondere aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus wurden 3.858 (Vorjahr 3.579) neue Verträge mit einer Bausparsumme von 234,3 Mio. Euro (Vorjahr 179,7 Mio. Euro) abgeschlossen. Der Bauspareinlagenbestand blieb mit 539,1 Mio. Euro beinahe konstant (Vorjahr 539,3 Mio. Euro).

Das Versicherungsgeschäft ist ebenfalls ein integraler Bestandteil unserer Beratung in Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen. In diesem Bereich arbeiten wir intensiv mit unserem Verbundpartner R+V Versicherung zusammen. Die bewertete Beitragssumme für neu abgeschlossene Lebensversicherungen nahm um 9,8 % auf 50,7 Mio. Euro ab. Ursächlich hierfür waren die Krisenzustände in 2022, die die Kunden verunsicherten, sodass in 2022 3.490 Neuverträge geschlossen wurden und damit 414 weniger als im Vorjahr. Die neu vermittelten Sachversicherungen haben sich um 2.635 auf 10.558 Abschlüsse verringert. Insgesamt gingen die Provisionen aus allen Versicherungsgeschäften um 6,9 % auf 3,6 Mio. Euro zurück.

Personalaufwand

Der Personalaufwand nahm trotz des leichten Anstiegs des Personalbestandes um 1,6 Mio. Euro (-2,3 %) auf 66,8 Mio. Euro ab. Ursächlich hierfür sind insbesondere die schlagend gewordenen Effekte aus den Personalkostenmaßnahmen der vergangenen zwei Jahre im Hinblick auf terminierte Beendigung von Arbeitsverhältnissen von Mitarbeitenden, die kurz vor dem altersbedingten Ausscheiden standen. Durch schnellere Nachbesetzung von offenen Vakanzen lagen die Personalaufwendungen jedoch 1,0 Mio. Euro oberhalb der Planung.

Andere Verwaltungsaufwendungen

Die anderen Verwaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Mio. Euro auf 41,0 Mio. Euro gestiegen (Vorjahr 36,4 Mio. Euro). Damit verzeichneten wir eine stärkere Steigerung als geplant (Planwert 38,1 Mio. Euro). Die Erhöhung der anderen Verwaltungsaufwendungen ist u.a. auf gestiegene Kosten für die Bankenabgabe (Beiträge/Versicherungen) zurückzuführen (+1,4 Mio. Euro). Darüber hinaus fielen höhere Raumaufwendungen für erneuerte Sicherheitssysteme und höhere Energiekosten an (+0,7 Mio. Euro). Zusätzlich mussten ca. 1,5 Mio. Euro Rückstellungen aufgrund einer anderen Berechnungslogik für die Archivierungskosten aufgewendet werden.

Betriebsergebnis vor Bewertung

Das Betriebsergebnis vor Bewertung beinhaltet den Zins- und Provisionsüberschuss, den Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen sowie die Verwaltungsaufwendungen. Im Berichtsjahr wurde ein Betriebsergebis vor Bewertung i.H.v. 52,9 Mio. Euro erzielt (Vorjahr 55,7 Mio. Euro). Im Verhältnis zum durchschnittlichen Bilanzvolumen ergibt das ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,72 % (Vorjahr 0,77 %). Das um 5,0 % niedrigere Ergebnis ist bei einem gestiegenen Zinsüberschuss insbesondere auf das geringere Provisionsergebnis und die gestiegenen anderen Verwaltungsaufwendungen zurückzuführen.

Bewertungsergebnis

Das Berichtsjahr 2022 war sowohl von den Spätfolgen der Corona-Pandemie als auch von den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges geprägt. Es ist ein negatives Bewertungsergebnis für Forderungen i.H.v. 5,6 Mio. Euro auszuweisen. Insgesamt wurden 30,3 Mio. Euro Kreditvorsorgen aufgelöst und 35,9 Mio. Euro aufgebaut. Hervorzuheben ist hierbei der Sondereffekt, dass bei den Aufwendungen für das Bewertungsergebnis Forderungen 20,4 Mio. Euro aus der Zuführung der neu zu bildenden Pauschalwertberichtigungen (gem. IDW RS BFA 7) stammen. Für die Zuführung wurden Vorsorgereserven gem. § 340f HGB in gleicher Höhe aufgelöst und als Erträge aus dem Bewertungsergebnis Forderungen ausgewiesen. Somit lagen wir weiterhin deutlich unter dem Planwert von -20,2 Mio. Euro.

Für das Bewertungsergebnis der Wertpapiere mussten im Berichtsjahr 18,3 Mio. Euro aufgewendet werden. Ursächlich dafür war insbesondere ein aufgrund der Kursentwicklung erforderlicher Abschreibungsbedarf des Spezialfonds. Vom Gesamtbestand der Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren haben wir 373 Mio. Euro vom Umlaufvermögen in unser Anlagevermögen umgewidmet, da diese bis zu ihrem Laufzeitende gehalten und so nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet werden. Durch die Umwidmung wurden im Geschäftsjahr Abschreibungen i.H.v. 36 Mio. Euro vermieden. In Summe ergibt sich zum Berichtsstichtag ein Bewertungsergebnis für Forderungen und Wertpapiere i.H.v. 23,9 Mio. Euro (Vorjahr 0,7 Mio. Euro).

Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit nahm im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen des Berichtsjahres um 26,0 Mio. Euro ab und beläuft sich auf 29,0 Mio. Euro. Trotz der positiven Entwicklung des Zinsüberschusses schlägt sich der erhöhte Verwaltungsaufwand und das fehlende Provisionsergebnis aufgrund der gestiegenen Zinsen sowie der verunsicherten Marktentwicklung infolge des Ukraine-Krieges durch. Darüber hinaus führt vorrangig das Bewertungsergebnis der Wertpapiere für ein geringeres Ergebnis als im Vorjahr.

Steueraufwand

Aufgrund von Sondereffekten ist der Steueraufwand für das Berichtsjahr im Vergleich zum handelsrechtlichen Ergebnis vor Steuern relativ hoch. Mit 12,0 Mio. Euro Steueraufwand liegt der Betrag für das Berichtsjahr nur 2,2 Mio. Euro unter dem Vorjahresaufwand, obwohl das Ergebnis vor Steuern im Verhältnis deutlich negativer ausfällt. Die Ursachen liegen in der steuerlichen Nichtberücksichtigung des Abschreibungsbedarfs im Spezialfonds und in Besonderheiten der Grunderwerbssteuer aus zurückliegenden Fusionen.

b) Finanzlage

Kapitalstruktur

Die Kapitalstruktur ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert durch den hohen Anteil an Kundeneinlagen geprägt. Der Anteil an Kundeneinlagen an der Bilanzsumme beträgt 72,3 %, sodass ein Großteil der Refinanzierungsstruktur dadurch abgedeckt ist. Die Kundeneinlagen sind breit gestreut, sodass die Kleinteiligkeit der Kundeneinlagen gegeben ist. Die Refinanzierung bei Banken beläuft sich auf 17,2 % der Bilanzsumme, von denen 96,5 % auf Fördermittel von Förderinstituten zurückzuführen sind. Das Eigenkapital inkl. Fonds für allgemeine Bankrisiken macht 8,9 % der Bilanzsumme aus.

Liquidität

Der Sicherstellung der Liquidität der Bank wird von der Bankenaufsicht eine besondere Bedeutung beigemessen. Die aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderungen wurden seit 2015 deutlich verschärft. Sie sollen die jederzeitige Zahlungsfähigkeit der Bank sicherstellen. Die aufsichtsrechtliche kurzfristige Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio) wurde zum 31.12.2022 mit 379,6 % (Vorjahr 132,1 %) bei einer Anforderung von 100,0 % vollumfänglich eingehalten. Auch der in der Planung angestrebte Wert von mindestens 20 %-Punkten oberhalb des geforderten Wertes konnte damit übertroffen werden. Die liquiden Wertpapieranlagen und die liquiden Anlagen bei anderen Banken, vorwiegend in der genossenschaftlichen Finanzgruppe und ohne Berücksichtigung der Mindestreserve, beliefen sich zum Jahresende 2022 auf rund 1.411,4 Mio. Euro (Vorjahr 1.346,8 Mio. Euro). Dieser Liquiditätspuffer ermöglicht weiteres Kundenkreditgeschäft beziehungsweise kann für potenzielle Einlagenabflüsse herangezogen werden. Im gesamten zurückliegenden Jahr war die Liquidität der Bank gegeben.

c) Vermögenslage

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Eigenmittelquoten gemäß den Vorschriften der CRR stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

	Berichtsjahr	2021	Veränderung zu 2021
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Eigenkapital laut Bilanz ¹⁾	662.763	631.889	30.874	4,9
Eigenmittel (Art. 72 CRR)	698.891	651.281	47.611	7,3
Harte Kernkapitalquote	13,3 %	13,2 %
Kernkapitalquote	13,3 %	13,2 %
Gesamtkapitalquote	14,6 %	14,7 %

¹⁾ Hierzu rechnen die Passivposten 9 (Nachrangige Verbindlichkeiten), 11 (Fonds für allgemeine Bankrisiken) und 12 (Eigenkapital).

Das bilanzielle Eigenkapital der Bank konnten wir unter Berücksichtigung des Fonds für allgemeine Bankrisiken um 30,9 Mio. Euro (+4,9 %) auf 662,8 Mio. Euro weiter ausbauen. Das bilanzielle Eigenkapital bildet die wesentliche Grundlage der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel, die jedoch noch um weitere Komponenten ergänzt werden. Insgesamt verfügt die Bank zum Ende des Geschäftsjahres 2022 ohne Berücksichtigung der aufsichtsrechtlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht anerkannten Dotierungen des Fonds für allgemeine Bankrisiken und der Rücklagen aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 über aufsichtsrechtliche Eigenmittel in Höhe von 698,9 Mio. Euro (Vorjahr 651,3 Mio. Euro), mit denen wir eine aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote von 14,6 % (Vorjahr 14,7 %) erzielt haben. Geplant war zum Ende des Geschäftsjahres eine Gesamtkapitalquote von 15,3 %, die jedoch wegen des höher als geplanten Kreditwachstums unterschritten wurde. Mit 14,6 % können wir die Mindestanforderungen von 11,05 % einschließlich eines aufsichtsrechtlichen SREP-Zuschlages von 0,25 %-Punkten sowie einer aufsichtsrechtlichen Netto-Eigenmittelzielkennziffer von 0,3 %-Punkten übertreffen. Die Kernkapitalquote konnte mit 13,3 % (Vorjahr 13,2 %) leicht erhöht werden. Mit dem vorhandenen Eigenkapitalpolster und den Eigenkapitaldotierungen aus dem Jahresabschluss 2022 kann die Bank auch im laufenden Geschäftsjahr das angestrebte Wachstum im Hinblick auf die aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen uneingeschränkt umsetzen. Die Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken und der Rücklagen aus dem Jahresabschluss 2022 würde per Jahresende 2023 in der Kapitalplanung zu einer Gesamtkapitalquote von 15,4 % führen. Mit unserer Kapitalplanung verfügen wir ferner über ein Instrumentarium, das die mittelfristige Steuerung der Bank hinsichtlich der Eigenmittel und der Eigenmittelanforderungen und damit letztlich auch unserer Wachstumsstrategien unterstützt.

Die Wertpapieranlagen der Genossenschaft entwickelten sich wie folgt:

Wertpapieranlagen	Berichtsjahr	2021	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Anlagevermögen	375.474	3.563	371.911	> 100
Liquiditätsreserve	400.650	911.411	-510.761	-56,0

Von den Wertpapieranlagen entfällt ein Anteil von 57 % auf Schuldverschreibungen und festverzinsliche Wertpapiere (Aktivposten 5) bzw. von 43 % auf Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere (Aktivposten 6).

Die im Bestand befindlichen Wertpapiere im Aktivposten 5 waren im Vorjahr fast vollständig der Liquiditätsreserve zugeordnet. Im Jahresverlauf wurden Wertpapiere mit einem gesamten Buchwert i.H.v. 373 Mio. Euro in das Anlagevermögen umgewidmet und zum Jahresabschluss nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Da bei den Wertpapieren des Anlagevermögens nicht von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist, wurden keine Abschreibungen vorgenommen. Durch die Umwidmung wurden im Geschäftsjahr Abschreibungen in Höhe von 36 Mio. Euro vermieden.

Im Bestand der Schuldverschreibungen und festverzinslichen Wertpapiere entfallen 99,2 Mio. Euro auf öffentliche Emittenten, 350,1 Mio. Euro auf Kreditinstitute und 1,0 Mio. Euro auf Nichtbanken. Alle Wertpapiere lauten auf Euro. Wesentliche Veränderungen in der Struktur sowie Bonitätseinstufung bei den Wertpapieranlagen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht ergeben. Der Aktivposten 6 beinhaltet ausschließlich Anteile am institutseigenen Spezialfonds, der weiter der Liquiditätsreserve zugeordnet und mit dem strengen Niederstwertprinzip bewertet ist.

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Das Berichtsjahr war durch außergewöhnliche Umstände geprägt. Die Ukraine-Krise, die Energiekrise, die hohe Inflation und die rasante Zinsentwicklung haben uns vor Herausforderungen gestellt. Insgesamt beurteilen wir die Geschäftsentwicklung unter diesen Umständen als zufriedenstellend. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich unser Ergebnis nach Steuern zwar um 23,8 Mio. Euro auf 17,0 Mio. Euro reduziert, jedoch stellt das Bewertungsergebnis der Wertpapiere einen negativen Sondereffekt für das Jahresergebnis dar. Da es sich bei dem Bewertungsergebnis überwiegend um zinsinduzierte Aufwendungen handelt, gehen wir im Zeitverlauf von einer Erholung des Bewertungsergebnisses aus. Positiv entwickelt hat sich unser Zinsergebnis, welches zum einen auf den Zinsanstieg und zum anderen auf den Anstieg der Kundenforderungen zurückzuführen ist. Diese positiven Effekte haben die fehlende Ausschüttung aus dem Spezialfonds mehr als kompensiert. Auch in Krisenzeiten konnten wir unser Kundengeschäftsvolumen weiter ausbauen.

Die Vermögenslage der Bank zeichnet sich unverändert durch eine angemessene Eigenkapitalausstattung aus, da die aufsichtsrechtlichen Anforderungen sowohl im Vorjahr als auch im Geschäftsjahr übererfüllt wurden. Für erkennbare und latente Risiken in den Kundenforderungen sind Wertberichtigungen gebildet. Dem allgemeinen Kreditrisiko ist durch Abzug von Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen worden. Die Finanzlage und die Liquiditätsausstattung entsprechen den aufsichtsrechtlichen und betrieblichen Erfordernissen.

C. Risiko- und Chancenbericht

Risikomanagementsystem und -prozess

Eine wesentliche volkswirtschaftliche Funktion von Banken stellt die Transformation finanzieller Größen, wie beispielsweise Währungstransformationen, Laufzeittransformationen, Risikotransformationen oder auch Größenklassentransformationen, dar. Diese Transformationen führen zu bankspezifischen Risiken, die in den Kategorien Adressenausfall-, Marktpreis- (z.B. Zinsänderungs-, Fonds- und Währungsrisiken, sowie Risiken bei Investments in Beteiligungen) sowie Liquiditäts-, Immobilien- und operationellen Risiken einer intensiven quantitativen und qualitativen Analyse unterliegen. Daneben bestehen allgemeine Geschäftsrisiken (z.B. auf Grund von Konjunkturschwankungen, neue Technologien, Wettbewerbssituationen und sonstige sich verändernde Rahmenbedingungen). Der Vorstand hat mit der Geschäfts- und Risikostrategie und dem dazugehörigen Risikohandbuch die risikopolitische Ausrichtung der Bank festgelegt.

Ziel unseres Risikomanagements ist es, negative Abweichungen von unseren Erfolgs-, Eigenmittel- und Liquiditätsplanungen zu vermeiden. Das Risikofrüherkennungs- und überwachungssystem ist primär darauf ausgerichtet, Risiken rechtzeitig zu identifizieren und bei Bedarf gegensteuernde Maßnahmen einzuleiten. Die Einbindung des Risikomanagements in das Gesamtbanksteuerungssystem dient aber zugleich auch der Identifizierung und Nutzung von Chancenpotenzialen.

Auf der Grundlage von Risikotragfähigkeitsberechnungen haben wir für die bestehenden spezifischen Bankgeschäftsrisiken Verlustbegrenzungen bzw. in Teilbereichen auch Volumenbegrenzungen oder aber Zielgrößen definiert.

Über die Ergebnisse der durchgeführten Analysen und Auswertungen, die auch Stress-Szenario-Betrachtungen umfassen, werden der Aufsichtsrat, der Vorstand und die betreffenden Unternehmensbereiche - ungeachtet eventuell aktueller Einzelinformationspflichten - durch vierteljährliche Risikoreports informiert.

Das Risikomanagement zur Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der Märkte im Bankgeschäft von erheblicher Bedeutung. Wir verstehen dies als eine zentrale Aufgabe. Sie ist im Bereich Unternehmenssteuerung angesiedelt.

Im Berichtsjahr haben sich in der Risikotragfähigkeitskonzeption keine wesentlichen Änderungen ergeben. Wir nutzen zum 31.12.2022 letztmalig den periodischen Risikotragfähigkeitsansatz (Annex-Verfahren), bei dem Risiken periodisch ermittelt werden. Zum 01.01.2023 wurde die Risikotragfähigkeitskonzeption auf den ICAAP-Ansatz umgestellt, sodass die Risikotragfähigkeit mittels der normativen und ökonomischen Perspektive ermittelt wird (barwertige Risikotragfähigkeitskonzeption).

Wesentliche Risiken

Adressenausfallrisiko

Das Adressenausfallrisiko stellt das Risiko des teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Forderungen oder anderen schuldrechtlichen Instrumenten dar. Es beinhaltet das Kreditrisiko (Ausfall- und Migrationsrisiko), das Emittentenrisiko, das Spreadrisiko, das Sicherheitsverwertungsrisiko und das Kontrahentenrisiko (jeweils einschließlich des Länderrisikos). Die Ermittlung von Adressenausfallrisiken basiert hauptsächlich auf Kreditratings, die durch Anwendung von Verfahren der genossenschaftlichen Finanzgruppe abgeleitet werden. Für alle wesentlichen Kundensegmente ordnet dieses System die auf Basis historischer Zeitreihenanalysen ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeiten den einzelnen Kunden zu. In Verbindung mit den unbesicherten Kreditanteilen ergeben sich daraus die "erwarteten Verluste" bezogen auf die nächsten 12 Monate. Über diese "erwarteten Verluste" hinaus ermitteln wir mit Hilfe mathematisch-statistischer Verfahren die "unerwarteten Verluste" als Credit Value at Risk (CVaR). Der CVaR berücksichtigt neben den Ausfallwahrscheinlichkeiten der Kreditnehmer auch die Granularität des Kreditportfolios, unterstellte Branchenkorrelationen und die Größenstruktur der ungesicherten Kredite. Das Risikomaß CVaR gibt an, dass die "unerwarteten Verluste" mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,0 % innerhalb von zwölf Monaten den angegebenen Betrag nicht übersteigen werden.

Die Kreditratings unseres Kundenkreditportfolios werten wir auf aggregierter Basis u.a. nach Kreditvolumina, Blankoanteilen und Verlustpotenzialen aus. Unsere Analysen geben außerdem Auskunft über die Verteilung des Kreditvolumens nach Branchen und Größenklassen, eigenen Adressenausfall- bzw. Volumenbegrenzungen sowie Steuerungskennzahlen bzw. Informationsgrößen hinsichtlich der Blankokreditanteile, Kreditinanspruchnahmen, Kreditstrukturen, Überziehungen und dienen der Initiierung risikosteuernder Maßnahmen.

Die Streuung der Kundenforderungen nach Branchen und Größenklassen zeigt sich mit Ausnahme der Branche "Grundstücks- und Wohnungswesen" zum Ende des Berichtsjahres ausgewogen. Das Limit für die Branchenstrukturquote wurde im Berichtsjahr eingehalten. Es begrenzt das Risikovolumen der größten Branche innerhalb unseres Kreditportfolios, das "Grundstücks- und Wohnungswesen", im Verhältnis zum gesamten Risikovolumen und unterstützt somit eine breite Branchenstreuung des Kreditportfolios. Das ebenfalls eingehaltene Strukturlimit "Kreditgrößenstruktur" begrenzt das Risikovolumen der 10 größten Engagements der Bank im Verhältnis zum gesamten Risikovolumen der Bank. Es unterstützt eine breite Streuung der Kundenforderungen hinsichtlich Größenklassen.

Nennenswerte Forderungen an Kreditnehmer mit Sitz im Ausland bestehen nicht. Kredite mit akuten Ausfallrisiken sind hinreichend wertberichtigt. Der Umfang der Forderungen mit erhöhten latenten Risiken beurteilen wir als überschaubar, da für die darin enthaltenen Ausfallgefahren auf Basis unserer Risikotragfähigkeitsberechnungen ausreichende Abschirmungsmöglichkeiten aus dem laufenden Ergebnis und / oder aus bestehenden Reserven bestehen.

Adressenausfallrisiken in unserem Bestand an festverzinslichen Wertpapieren messen wir über Credit-Value-at-Risk-Verfahren und über Spread-Entwicklungsmodelle. Wir begrenzen diese Risiken grundsätzlich dadurch, dass wir volumenmäßige Begrenzungen nach Emittenten festgelegt haben und keine Papiere mit einem Rating schlechter als BBB nach Standard & Poor's (bzw. Moody ́s und Fitch) neu in diesen Bestand aufnehmen.

Für den in der Position "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere" enthaltenen Spezialfonds erhalten wir die Adressenausfallrisiken, die aus den Anlagen in diesem Fonds resultieren, täglich von der Kapitalanlagegesellschaft Union Investment. Der diesbezügliche Value-at-Risk-Betrag wird darüber hinaus ergänzt um den Value-at-Risk-Betrag für die Marktpreisrisiken. Beide Beträge werden zum Fondsrisiko zusammengefasst und im Rahmen der Risikotragfähigkeitsberechnungen den Marktpreisrisiken zugeordnet und bestimmen dort die Limitauslastung. Die Value-at-Risk-Beträge stützen sich dabei ebenfalls auf ein Konfidenzniveau von 99,0 % und eine Haltedauer von 250 Tagen.

Die zum 31.12.2022 gemessenen Adressenausfallrisiken für die nächsten zwölf Monate lasten unser Limit für Adressenausfallrisiken zu 62,1 % aus. Beteiligungsrisiken sind dabei nicht berücksichtigt, da sie separat betrachtet werden.

Für das Berichtsjahr 2023 wird die Berechnung des Adressenausfallrisikos auf die barwertige Berechnung der ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzeption umgestellt. Durch das barwertige Kreditportfoliomodell können zukünftig Migrationen der adressrisikobehafteten Kunden zwischen den einzelnen Ratingklassen berücksichtigt werden. Der Berechnung liegt ein Konfidenzniveau von 99,9 % zugrunde.

Marktpreisrisiken

Banken sind angesichts von Inkongruenzen zwischen Festzinspositionen auf der Aktivseite bzw. Passivseite der Bilanz insbesondere dem allgemeinen Zinsänderungsrisiko ausgesetzt. Angesichts unserer Geschäftsstruktur beziehen sich unsere Marktpreisrisiken nahezu ausschließlich auf das allgemeine Zinsänderungsrisiko, das aus sich verändernden Geld- und Kapitalmarktzinsen resultieren kann. Unsere Währungsrisiken als Teil der Marktpreisrisiken sind auf Grund unserer sehr begrenzten offenen Währungspositionen (maximal 0,5 Mio. Euro über alle Währungen) von untergeordneter Bedeutung. Die Währungsrisiken, die in unserem Spezialfonds enthalten sind, werden über den Value-at-Risk für die Marktpreisrisiken des Spezialfonds mit abgebildet.

Zinsänderungsrisiken messen wir mit Hilfe dynamischer Zinselastizitätsbilanzen. Ausgehend von unserer Zinsprognose werden die Auswirkungen hiervon abweichender Zinsentwicklungen auf das Jahresergebnis ermittelt. Für die Risikosimulation verwenden wir neben definierten Standardverlustszenarien auch historische und hypothetische Stress-Szenarien. Bei den Szenarien haben wir für mögliche negative Abweichungen vom erwarteten Ergebnis Limite vorgegeben, an deren Auslastung sich unsere Steuerungsmaßnahmen ausrichten. Zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken setzen wir Zinssicherungsinstrumente ein. Es handelt sich dabei um Zinsswaps zur Aktiv- / Passivsteuerung.

Neben der periodisch orientierten Ermittlung des Zinsänderungsrisikos auf Gesamtbankebene berechnen wir die Auswirkung von Marktzinsänderungen auch barwertig über den gesamten Zahlungshorizont. Die Berechnung des barwertigen Zinsänderungsrisikos erfolgt auf Grundlage einer Ad-hoc-Zinsänderung.

Handelsbuchgeschäfte betreiben wir nur im Rahmen der Bagatellgrenzen des Artikels 94 CRR. Die zum 31.12.2022 gemessenen Marktpreisrisiken für die nächsten 12 Monate lasten unser Verlustlimit für Marktpreisrisiken zu 41,1 % aus.

Für das Berichtsjahr 2023 wird die Berechnung des Marktpreisrisikos auf die barwertige Berechnung der ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzeption umgestellt. Die Risiken werden nach der Veränderung des Barwertes des Zinsbuches mit dem Value-at-Risk-Ansatz gemessen.

Liquiditätsrisiken

Unsere Finanzplanung ist streng darauf ausgerichtet, allen gegenwärtigen und künftigen Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachkommen zu können. Insoweit achten wir auf ausgewogene Laufzeitstrukturen der Zahlungsansprüche und Zahlungsverpflichtungen. Unsere im Rahmen des Bilanzstrukturmanagements getätigten Geldanlagen bei Korrespondenzbanken bzw. in Wertpapieren tragen neben Ertrags- auch Liquiditätsaspekten Rechnung. Für die aufsichtsrechtlichen Liquiditätsanforderungen haben wir Mindesteinhaltungen definiert, die oberhalb der geforderten Werte liegen.

Darüber hinaus ermitteln wir regelmäßig einen Überlebenshorizont, indem wir Liquiditätsablaufbilanzen aus Plan- und unterschiedlichen Stress-Szenarien dem Liquiditätspuffer gegenüberstellen.

Zudem gehört die Bank der genossenschaftlichen Finanzgruppe an und unterliegt der Liquiditätsausgleichsfunktion der genossenschaftlichen Zentralbank, sodass die Wahrscheinlichkeit für bestandsgefährdende Liquiditätsrisiken als äußerst gering anzusehen ist.

Für das Berichtsjahr 2023 wird die Berechnung des Liquiditätsrisikos auf die barwertige Berechnung der ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzeption umgestellt. Die Ermittlung des Überlebenshorizontes bleibt davon unberührt. In der barwertigen Risikotragfähigkeit stellen barwertige Liquiditätskosten einen Abzugsposten im Risikodeckungspotenzial dar. Das barwertige Liquiditätsrisiko bildet erhöhte Refinanzierungskosten ab.

Operationelle Risiken

Neben Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken hat sich unsere Bank auch auf operationelle Risiken (z.B. Betriebsrisiken im IT-Bereich, fehlerhafte Bearbeitungsvorgänge, Rechtsrisiken, Betrugs- und Diebstahlrisiken, allgemeine Geschäftsrisiken) einzustellen. Unser innerbetriebliches Überwachungssystem trägt dazu bei, die operationellen Risiken zu identifizieren und so weit wie möglich zu begrenzen. Den Betriebs- und Rechtsrisiken begegnen wir auch durch die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern (z.B. im EDV-Bereich oder im Formularwesen). Bei Rechtsstreitigkeiten binden wir den eigenen Rechtsbereich rechtzeitig ein. Ergänzend haben wir im Rahmen der Steuerung der operationellen Risiken eine Schadensfalldatenbank aufgebaut. Ziel ist es, ein Bewusstsein zur Identifizierung und schrittweisen Schließung von operationellen Risiken im eigenen Haus zu schaffen. Versicherbare Gefahrenpotenziale, z.B. Diebstahl- und Betrugsrisiken, haben wir durch Versicherungsverträge in banküblichem Umfang abgeschirmt.

Die in der Bank festgestellten Schadenfälle aus operationellen Risiken werden oberhalb einer Bagatellgrenze von 1.000,00 Euro in einer Verlustdatenbank strukturiert festgehalten. Auf der Basis dieser Verlustdatenbank erfolgt mindestens einmal jährlich eine Risikoanalyse in Form eines Self Assessments mit Feststellung des Erwartungswertes. Dieser Wert reduziert als erwarteter Verlust die Risikodeckungsmasse im Rahmen der Ermittlung des periodischen Gesamtbank-Risikolimits. Der unerwartete Verlust wird auf Basis einer Monte-Carlo-Simulation unter Beachtung eines Konfidenzniveaus von 99,0 % auf Jahressicht ermittelt. Dieser lastet das bestehende Risikolimit für operationelle Risiken zu 59,5 % aus.

Über die Steuerung bzw. Minimierung dieser Risikoarten hinaus prüft die Interne Revision regelmäßig die Systeme und Verfahren sowie die wichtigsten Arbeitsabläufe. Aus der Schadensfalldatenbank des Berichtsjahres sind die Geldautomatensprengungen aufgrund ihrer Schadenshöhe hervorzuheben. Drei Sprengungen im Jahr 2022 ergaben einen Bruttoschadenswert von ca. 1,1 Mio. Euro. Alle Geldautomatensprengungen sind jedoch ausreichend über Versicherungen abgedeckt. Darüber hinaus wurden Maßnahmen wie bspw. zusätzliche Vernebelungs- und Überwachungstechniken umgesetzt.

Für das Berichtsjahr 2023 wird die Berechnung des operationellen Risikos auf die barwertige Berechnung der ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzeption umgestellt. Der Erwartungswert wird dafür diskontiert und stellt einen Abzugsposten des Barwertes in der Risikotragfähigkeit dar. Der unerwartete Verlust wird mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % und weiterhin über die Monte-Carlo-Simulation mit einem 1-Jahres-Horizont berechnet.

Beteiligungsrisiko

Die Beteiligungen der Volksbank Münsterland Nord eG erstrecken sich nahezu ausschließlich auf Unternehmen des genossenschaftlichen Finanzverbundes bzw. des Genossenschaftssektors. Das Risiko wird mithilfe eines pauschalen Abschlags auf die Marktwerte der Beteiligungen errechnet. Hierfür besteht ein separates Risikolimit, welches zum Berichtsstichtag mit 12,2 % ausgelastet ist. Für das Berichtsjahr 2023 wird das Risiko im Rahmen der ökonomischen Risikotragfähigkeit barwertig ermittelt.

Immobilienrisiko

Das Immobilienrisiko, welches eine weitere Risikoart der Volksbank Münsterland Nord eG darstellt, ist zum Berichtsstichtag im Risikolimit mit 86,5 % ausgelastet. Für die Risikoermittlung nutzen wir einen pauschalen Ansatz mit Hinblick auf die Grundstückspreis- und Mietpreisentwicklung. Für das Berichtsjahr 2023 wird das Risiko im Rahmen der ökonomischen Risikotragfähigkeit barwertig ermittelt.

Sonstige Risiken

Unter dieser Kategorie analysieren wir alle nicht bankspezifischen Risiken. Zu den sonstigen Risiken zählen potenzielle Geschäfts- und Vertriebsrisiken, Reputationsrisiken, strategische Risiken, Produktivitätsrisiken und Modellrisiken. Darüber hinaus analysieren wir die Auswirkungen des Nachhaltigkeitsrisikos auf die anderen Risikoarten. Die Wesentlichkeit dieser Risiken überprüfen wir regelmäßig und anlassbezogen. Für die periodische Risikotragfähigkeit liegen alle sonstigen Risiken unter der von der Bank definierten Wesentlichkeitsschwelle. Die Summe der Risikowerte aller unwesentlichen Risiken wird durch freies Risikodeckungspotenzial gedeckt.

Für das Berichtsjahr 2023 wird die Berechnung der sonstigen Risiken auf die barwertige Berechnung der ökonomischen Risikotragfähigkeitskonzeption umgestellt. Auch bei der barwertigen Risikotragfähigkeit werden die sonstigen Risiken jährlich ermittelt. Die nicht wesentlichen Risiken werden durch freies Risikodeckungspotenzial gedeckt.

Gesamtbild der Risikolage

Der umfassende und ganzheitliche Steuerungsansatz unserer Bank erlaubt sowohl die frühzeitige Identifikation von Risiken, die wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, als auch die frühzeitige Einleitung entsprechender Gegenmaßnahmen. Unsere Risikotragfähigkeitsberechnungen zum 31.12.2022 zeigen, dass unser Risikodeckungspotential im Verhältnis zu den Risikopotentialen ausreichend bemessen ist. Unser Risikolimit von 169,0 Mio. Euro wird über alle dargestellten Risiken hinweg ausgehend vom Jahresende bei einer Ein-Jahres-Betrachtung zu 53,8 % ausgelastet. Die Risikotragfähigkeit ist unter den von uns definierten Risikoszenarien zum 31.12.2022 gegeben. Zum Berichtsstichtag ergaben sich keine bestandsgefährdeten Risiken. Die von der Bankenaufsicht im Rahmen des bankaufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozesses (SREP) geforderte zusätzliche Eigenmittelanforderung in Höhe von 0,25 % deutet ebenfalls auf ein vergleichsweises geringes, nicht über das normale Maß hinausgehendes Risikopotential hin.

Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges und der Inflation auf die Finanzmärkte sowie die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben starke Schwankungen in der Risikolage im Zeitverlauf des Berichtsjahres verursacht. Ein volatiler Aktienmarkt und starke Zinserhöhungen haben unterjährig zu unterschiedlichen Belastungen der Risikotragfähigkeit geführt. Durch den deutlichen Zinsanstieg ergab sich insbesondere ein hohes Kursänderungsrisiko, welches unterjährig eine Limitüberschreitung im Marktpreisrisiko verursachte. Es wurden unterschiedliche Maßnahmen zur Risikoreduzierung vorgenommen (u.a. Absicherung des Aktiensegmentes im Spezialfonds, Veräußerung von Emerging Market Rentenfonds, Durationsverkürzungen, kritische Überprüfung der geplanten Ausweitung unserer Blankokreditquote). Darüber hinaus hat ein weiterer Aufbau von Geschäftsguthaben und Nachrangkapital zur Stärkung der Eigenmittel und damit zur Erhöhung der Risikodeckungsmasse geführt. Durch die umgesetzten Maßnahmen und der Marktentwicklungen im weiteren Jahresverlauf hat sich die Risikolage zum Berichtsstichtag 31.12.2022 wieder entspannen können. Die vermiedenen Abschreibungen i.H.v. 36 Mio. Euro durch die Umwidmung einiger Wertpapiere in das Anlagevermögen haben in der Risikotragfähigkeit zu einer stillen Last geführt und die Risikodeckungsmasse reduziert.

Den dargestellten Risiken aufgrund der Zinserhöhungen stehen jedoch auch Chancen gegenüber. Während das gestiegene Zinsniveau risikobelastend auf das Kursänderungsrisiko wirkt, stellt das Zinsrisiko mit einem positiven Risikobetrag i.H.v. 4,2 Mio. Euro eine Chance dar.

Durch die Umstellung auf die barwertige Risikotragfähigkeitskonzeption, welche einen 1-Jahres-Horizont abbildet, fällt die Folgejahresbetrachtung für die Annex-Berechnung zum 31.12.2022 weg. Für 2023 wird das "Strategische Risiko und Geschäftsrisiko" laut Risikoinventur als neue wesentliche Risikoart definiert. Die Risikotragfähigkeit ist nach aktuellen Berechnungen und Erwartungen auch unter der barwertigen Konzeption gegeben.

D. Prognosebericht

Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region ist von den anhaltenden Auswirkungen der Ukraine-Krise und der hohen Inflation geprägt. Somit ist die Prognose der weiteren Entwicklung mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Die erste Konjunkturanalyse aus 2023 der IHK Nord-Westfalen berichtet zwar von einer Überschreitung des Tiefpunktes des Wirtschaftsklimas, stellt aber auch keine Trendwende der konjunkturellen Lage in Sicht. Auch wenn die Industrie deutliche Rückschläge hinnehmen muss, zeigt sich die nord-westfälische Wirtschaft widerstandsfähiger gegenüber der Energiepreiskrise als erwartet. Die wirtschaftlichen Erwartungen der Unternehmen sind im Frühjahr 2023 besser gestimmt als im Herbst 2022. Nichtsdestotrotz sehen mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Region Konjunkturrisiken im Bereich der Inlandsnachfrage, der Arbeitskosten, des Fachkräftemangels und der Energie- und Rohstoffpreise.

Die Volksbank Münsterland Nord eG plant für das mit Unsicherheiten geprägte Jahr 2023 folgende Entwicklung der Leistungsindikatoren:

Leistungsindikator	Ist-Werte	Bankziele		Hinweise
	2022	2022	2023
Betriebsergebnis vor Bewertung in % der dBS	0,72	0,73	0,93
Aufwands-Ertrags-Relation in %	68,1	67,1	62,3
Anzahl Mitglieder	130.873	140.000	134.700 ¹⁾	strategisches Ziel bis 2027: 150.000
Gesamtkapitalquote in %	14,6	15,3	15,4	externe Anforderung: ab 2023: 11,7%
LCR in %	379,6	>120	>120	externe Anforderung: 100%

¹⁾ Linearisierung des strategischen 5-Jahres-Ziels

Ertragslage

Die Zinswende der EZB und die damit angestiegene Zinsstruktur im Jahr 2022 haben positiven Einfluss auf unser geplantes zukünftiges Zinsergebnis. Wir gehen daher von einer deutlichen Erhöhung des Zinsergebnisses um 22,0 Mio. Euro für das Geschäftsjahr 2023 aus. Dabei wirken sich auch die positiven Bewertungen der Derivate zur Zinsbuchsteuerung (+ 2,6 Mio. Euro) und die Ausschüttung aus unserem Spezialfonds (+ 2,7 Mio. Euro) positiv aus. Das Provisionsergebnis wird planerisch um 3,4 Mio. Euro ausgebaut. Im Schwerpunkt verbessern sich die Provisionserträge im Wertpapiergeschäft. Wir erwarten für 2023 eine leichte Steigerung der Personalkosten von 2,2 Mio. Euro. Auch bei den Sachaufwendungen inkl. AfA planen wir mit einer Erhöhung von 3,2 Mio. Euro. Diese werden überwiegend durch erhöhte Serviceaufwendungen für die Datenverarbeitung (+ 1,6 Mio. Euro ggü. 2022) und durch erhöhte Raumaufwendungen (+ 2,1 Mio. Euro ggü. 2022) im Zusammenhang mit der Energiekrise verursacht. Somit wird der gesamte Verwaltungsaufwand um 5,4 Mio. Euro auf 118,1 Mio. Euro steigen.

Das Betriebsergebnis vor Bewertungen im Verhältnis zur durchschnittlichen Bilanzsumme wird damit unter den genannten Planungsprämissen in 2023 von 0,72 % auf 0,93 % deutlich steigen. Die Aufwands-Ertrags-Relation wird sich auf 62,3 % verbessern.

Das Bewertungsergebnis aus den Wertpapierbeständen und aus dem Kreditgeschäft wird auf Basis des bestehenden Kreditportfoliomodells mathematisch-statistisch berechnet und hinsichtlich der Wertpapierbestände mit Hilfe der erwarteten Zinsentwicklungen ermittelt. Da die Auswirkungen der Ukraine-Krise sich erst mit einer Zeitverzögerung bezüglich der erforderlichen Risikovorsorge bemerkbar machen werden, müssen wir für das kommende Jahr mit einer ausreichenden Risikovorsorge planen. Die kalkulatorische Risikovorsorge im Kreditgeschäft beläuft sich für die Bank in 2023 auf 22,1 Mio. Euro und für den Wertpapierbestand auf 5,2 Mio. Euro. Aus dieser Berechnung resultiert für beide Risikobereiche eine Belastung von 27,2 Mio. Euro in 2023. Das Abschreibungsergebnis der Wertpapiere aus 2022 stellt aufgrund der außergewöhnlichen Marktentwicklungen ein besonderes Ergebnis dar, weshalb mithilfe der erwarteten Zinsentwicklungen von einem deutlichen niedrigeren Bewertungsergebnis in 2023 ausgegangen werden kann.

Vermögens- und Finanzlage

Im Kreditgeschäft mit unseren Privat- und Firmenkunden sehen wir weiterhin ein Wachstumspotenzial in unserer mittelstandsgeprägten Region. Auch in dem schwierigen Umfeld des Vorjahres konnten unsere Wachstumsziele im Kundenkreditgeschäft übertroffen werden. Durch die erhöhten Kapitalmarktzinsen und einer geschwächten Baubranche gehen wir jedoch von einem leicht schwächeren Wachstum bei den privaten Wohnungsbaukredite als bei den gewerblichen Finanzierungen aus. Unsere Planungen für das Kundenkreditgeschäft sehen daher insgesamt ein Wachstum von 2,4 % für das nächste Jahr vor. Die Kundeneinlagen werden vor dem Hintergrund der Zinsentwicklung im Vorjahr weiterhin zunehmen, da Kunden für ihre sicheren Einlagen wieder Zinsen erhalten können. Wir planen ein Wachstum von 2,3 % für das Geschäftsjahr 2023.

Für die aufsichtsrechtliche Liquiditätskennziffer LCR achten wir auf einen Wert, der stets um mindestens 20 %-Punkte oberhalb des geforderten Wertes liegt, um einen erforderlichen Sicherheitspuffer für kurzfristige Liquiditätsschwankungen vorzuhalten. Die für das Geschäftswachstum erforderlichen aufsichtsrechtlichen Eigenmittel sind gemäß unserer Kapitalplanung unter Berücksichtigung der erwarteten Gewinnthesaurierungen in ausreichendem Maße vorhanden. Für die aufsichtsrechtliche Gesamtkapitalquote planen wir zum Ende des Jahres 2023 mit einem Wert von 15,4 % nach 14,6 % Ende 2022.

Mitglieder der Bank

Für die Anzahl der Mitglieder haben wir uns ein strategisches Ziel von 150.000 Mitgliedern bis 2027 vorgenommen. Bei einer Linearisierung des strategischen Ziels sollten bis Ende 2023 134.700 Mitglieder im Bestand sein. Wir wollen dies als besonderen Akquisitionsschwerpunkt weiterhin aufrechterhalten. Durch spezielle Marketingmaßnahmen und Beratungsansätze sollen neue Mitglieder gewonnen werden.

Chancen und Risiken bezogen auf unsere Planungen

Das Zinsergebnis bleibt als eine wesentliche Ertragsgröße der Bank auch zukünftig abhängig von den Zinsentwicklungen an den Geld- und Kapitalmärkten. Die Zinsentwicklung aus 2022 hat gezeigt, in welchem Maße sich höhere Zinsen langfristig positiv auf das Zinsergebnis auswirken können. Extreme und plötzliche Zinsveränderungen können jedoch negative Auswirkungen mit sich bringen und das Bewertungsergebnis belasten. In Zukunft weiter steigende Zinsen wirken langfristig auch weiterhin positiv auf das Zinsergebnis.

Zudem können sich höhere Wachstumsraten im Kreditgeschäft durch zusätzliche Margenbeiträge positiv auf das Zinsergebnis auswirken. Die konjunkturelle Eintrübung aufgrund der Ukraine-Krise kann das Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft gegenüber den letzten Jahren wieder spürbar stärker steigen lassen. Jedoch erwarten wir auch in diesem Umfeld keinen Anstieg über die kalkulatorischen Werte hinaus. Die Entwicklungen an den Aktienmärkten und an den Kapitalmärkten, aber auch die Einschätzungen bezüglich der konjunkturellen Entwicklung determinieren immer auch das Verhalten der Mitglieder und Kunden im Hinblick auf deren Vermögensanlagen, den privaten Konsum und die Kreditnachfragen. Starke Verwerfungen in diesen Bereichen können daher auch die Entwicklung der Provisionsergebnisse der Bank beeinträchtigen. Veränderungen bei den Zins- und Provisionsergebnissen beeinflussen in der Folge das Betriebsergebnis vor Bewertungen. Veränderungen bei den Betriebsergebnissen vor und nach Bewertungen wirken sich zusätzlich auf die Gesamtkapitalquote aus, da sie die Gewinnthesaurierungsmöglichkeiten der Bank beeinflussen.

Unter Berücksichtigung unserer Planannahmen und der Umstellung auf die barwertige Risikotragfähigkeitskonzeption ergeben sich für das kommende Berichtsjahr keine Engpassfaktoren oder besonderen Effekte. Auch im Rahmen der normativen Perspektive, welche wir mithilfe der Kapitalplanung ermitteln, erfüllen wir sämtliche Anforderungen. Im Planszenario erreichen wir eine Gesamtkapitalquote von 15,4 %, in einem adversen Szenario können wir ebenfalls die Mindesteigenkapitalanforderungen einhalten.

Zusammenfassung

Das Jahr 2023 wird noch einmal von besonderen Herausforderungen geprägt sein. Auch wenn die Einschränkungen der Corona-Pandemie nahezu nicht mehr spürbar sind, hält der Kriegszustand zwischen Russland und der Ukraine weiterhin an. Das führt insbesondere zu anhaltenden hohen Energiekosten, die unsere Kunden und uns selbst belasten. Nachdem die Inflation in 2022 zunächst ihren Höhepunkt erreicht hat, ist laut des Prognoseberichtes der Deutschen Bundesbank weiterein mit einer hohen Inflation und damit einhergehend mit weniger privatem Konsum zu rechnen. In der zweiten Jahreshälfte 2023 erholt sich die deutsche Wirtschaft allmählich, da die Unsicherheit abnimmt und die Inflationsrate wieder sinken wird.

Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklungen sind im Hinblick auf die Risiken der Bank fortlaufend zu analysieren. Wir verfolgen die ökonomischen Rahmenbedingungen und die Folgen für die Wirtschaft in unserer Region sehr genau und treffen die aus unserer Sicht erforderlichen Maßnahmen, um den daraus resultierenden Risiken angemessen zu begegnen.

E. Erklärung zur Unternehmensführung

Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft (Festlegung von Zielgrößen nach dem 12. August 2021):

Die Genossenschaftsbank fördert im Rahmen der regional bestehenden Möglichkeiten den Einsatz von qualifizierten Frauen in Führungspositionen der Bank.

Der Vorstand hat gemäß § 9 Abs. 3 GenG für die Besetzung der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstandes mit Frauen eine Zielgrößen von mindestens 17 % festgelegt. Die festgelegte Zielgröße für diese Führungsebene entspricht dem Status quo. Eine Anpassung steht nicht an, da nach derzeitigem Stand im Bezugszeitraum voraussichtlich keine zusätzlichen Stellen geplant sind.

Der Aufsichtsrat hat gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Vorstands mit Frauen eine Zielgröße von 0 % festgelegt, da nach derzeitigem Stand im Bezugszeitraum keine diesbezüglichen Veränderungen anstehen.

Der Aufsichtsrat hat gemäß § 9 Abs. 4 GenG für die Besetzung des Aufsichtsrats mit Frauen eine Zielgröße von 30 % festgelegt. Der aktuelle Anteil der Frauen im Aufsichtsrat beträgt 30 %. Im Bezugszeitraum werden sich Veränderungen im Aufsichtsrat ergeben, bei denen jedoch die Frauenquote von mindestens 30 % weiterhin eingehalten werden soll.

Die für den Bezugszeitraum festgelegten Zielgrößen wurden erreicht.

F. Nichtfinanzielle Berichterstattung - ungeprüft -

Wir werden den gesonderten nichtfinanziellen Bericht für das Geschäftsjahr 2022 auf unserer Internetseite (abrufbar unter [https://www.volksbank-mn.de/wir-fuer-sie/ueber-uns/zahlen-fakten.html]) veröffentlichen. Eine nichtfinanzielle Erklärung ist daher nicht abzugeben. Der gesonderte nichtfinanzielle Bericht ist durch den Abschlussprüfer nicht inhaltlich geprüft.

Münster, 17. April 2023

Volksbank Münsterland Nord eG

Der Vorstand

Friedhelm Beuse

Dietmar Dertwinkel

Jürgen Feistmann

Andreas Hartmann

Thomas Jakoby

Hubert Overesch

Ulrich Weßeler

Anlage zum Jahresabschluss gem. §§ 21 ff Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) zum 31.12.2022

Die Volksbank Münsterland Nord eG kommt der erweiterten Berichtspflicht nach §§ 21 ff. EntgTranspG nach. Das EntgTranspG gibt vor, dass sowohl statistische Angaben (I) als auch Angaben zur Förderung bzw. Gleichbehandlung von Frauen und Männern (II) dargestellt werden muss.

statistische Angaben, §§ 21 Abs.2, 22 Abs.3 EntgTranspG

•	durchschnittliche Gesamtzahl der weiblichen Beschäftigten 637 (302)

•	durchschnittliche Gesamtzahl der männlichen Beschäftigten 427 (202)

•	durchschnittliche Zahl der weiblichen Vollzeitbeschäftigten 305 (145)

•	durchschnittliche Zahl der männlichen Vollzeitbeschäftigten 396 (196)

•	durchschnittliche Zahl der weiblichen Teilzeitbeschäftigten 332 (157)

•	durchschnittliche Zahl der männlichen Teilzeitbeschäftigten 31 (6)

In Klammern sind die Zahlen zum letzten Bericht (Berichtsjahr 2016) aufgeführt. Die Datenerhebung aus 2016 wurden aus der VR Bank Kreis Steinfurt ermittelt. Nach 2016 wurde 1 Fusion durchgeführt zur heutigen Volksbank Münsterland Nord eG.

Daher sind die Daten aus 2016 nicht mit den aus 2022 vergleichbar.

Auffällig ist allerdings, dass sich die Zahl der männlichen Teilzeitbeschäftigten prozentual stark erhöht hat.

(ohne Reinigung und Aushilfen, da im Bestand keine Unterteilung in VZ u TZ)

Inhaltliche Angaben § 21 Abs.1 S.1 Nr.1 und 2 EntgTranspG

Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung

•	Fachkräftebindung durch eine familienfreundliche Arbeitgeberpolitik, z.B. Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen, flexibler Urlaubseinsatz für Familienzwecke

•	Fachkräfteförderung während und nach der Elternzeit durch gezielten Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit bzw. der Entwicklungsmöglichkeit und durch Maßnahmen zur Unterstützung einer möglichst frühzeitigen Rückkehr an den Arbeitsplatz

•	breites Angebot von mobilen Arbeitsplätzen

•	Intensive Einführung und Begleitung der Mitarbeitenden bei der tatsächlichen Rückkehr an den Arbeitsplatz

Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit, § 21 Abs.1 S.1 Nr.2 EntgTranspG

•

die grundlegenden Entgeltregelungen und Arbeitsplatzbewertungsverfahren beruhen auf den Vergütungtarifverträgen (tarifliche Vergütungsordnung für Bestandskräfte (VO-BK 2019) und dem Vergütungstarifvertrag (VTV)) für die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die geschlechtsneutrale Vergütungen vorsehen. Zudem wurde dieser Grundsatz, der geschlechtsneutralen Vergütung, in unseren Vergütungsgrundsätzen nach der Institutsvergütungsordnung festgeschrieben.

1. Jahresbilanz zum 31. Dezember 2022

Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

Genossenschaftsregisternummer 461 beim Amtsgericht Münster

Aktivseite

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand			47.198.995,96		51.105
b) Guthaben bei Zentralnotenbanken			4.547.338,38		165.406
darunter: bei der Deutschen Bundesbank	4.547.338,38				(165.406)
c) Guthaben bei Postgiroämtern			0,00	51.746.334,34	0
2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind
a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen			0,00		0
darunter: bei der Deutschen Bundesbank refinanzierbar	0,00				(0)
b) Wechsel			0,00	0,00	0
3. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig			477.581.691,83		720.058
b) andere Forderungen			531.976.788,77	1.009.558.480,60	71.010
4. Forderungen an Kunden				5.306.078.529,95	4.911.300
darunter:
durch Grundpfandrechte gesichert	2.025.249.176,26				(1.760.261)
Kommunalkredite	64.285.445,60				(67.494)
5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
a) Geldmarktpapiere
aa) von öffentlichen Emittenten		0,00			0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
ab) von anderen Emittenten		0,00	0,00		0
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	0,00				(0)
b) Anleihen und Schuldverschreibungen
ba) von öffentlichen Emittenten		99.174.729,24			111.370
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	99.174.729,24				(111.370)
bb) von anderen Emittenten		351.114.094,69	450.288.823,93		401.329
darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank	224.571.390,97				(236.600)
c) eigene Schuldverschreibungen			0,00	450.288.823,93	1
Nennbetrag	0,00				(1)
6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere				325.834.738,50	402.274
6a. Handelsbestand				0,00	0
7. Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
a) Beteiligungen			146.145.448,24		145.749
darunter:
an Kreditinstituten	8.897.451,39				(8.897)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
b) Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			1.907.892,64	148.053.340,88	1.908
darunter:
bei Kreditgenossenschaften	1.839.950,00				(1.840)
bei Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
bei Wertpapierinstituten	0,00				(0)
8. Anteile an verbundenen Unternehmen				8.080.000,00	8.080
darunter:
an Kreditinstituten	0,00				(0)
an Finanzdienstleistungsinstituten	0,00				(0)
an Wertpapierinstituten	0,00				(0)
9. Treuhandvermögen				16.524.997,75	17.732
darunter: Treuhandkredite	16.524.997,75				(17.732)
10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch				0,00	0
11. Immaterielle Anlagewerte
a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte			0,00		0
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten			87.024,00		114
c) Geschäfts- oder Firmenwert			0,00		0
d) geleistete Anzahlungen			0,00	87.024,00	0
12. Sachanlagen				54.757.388,76	56.658
13. Sonstige Vermögensgegenstände				21.217.505,54	18.095
14. Rechnungsabgrenzungsposten				178.042,74	173
Summe der Aktiva				7.392.405.206,99	7.082.363
Passivseite
	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
a) täglich fällig			80.549,21		19
b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist			1.274.065.515,25	1.274.146.064,46	1.184.095
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
a) Spareinlagen
aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten		1.172.068.073,53			1.205.170
ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten		12.765.002,63	1.184.833.076,16		6.585
b) andere Verbindlichkeiten
ba) täglich fällig		4.057.390.394,57			3.856.304
bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist		102.766.421,31	4.160.156.815,88	5.344.989.892,04	92.572
3. Verbriefte Verbindlichkeiten
a) begebene Schuldverschreibungen			0,00		1
b) andere verbriefte Verbindlichkeiten			0,00	0,00	0
darunter:
Geldmarktpapiere	0,00				(0)
eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf	0,00				(0)
3a. Handelsbestand				0,00	0
4. Treuhandverbindlichkeiten				16.524.997,75	17.732
darunter: Treuhandkredite	16.524.997,75				(17.732)
5. Sonstige Verbindlichkeiten				11.491.081,19	11.991
6. Rechnungsabgrenzungsposten				79.329,73	111
6a. Passive latente Steuern				0,00	0
7. Rückstellungen
a) Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen			55.658.530,00		54.481
b) Steuerrückstellungen			346.163,07		761
c) andere Rückstellungen			26.406.051,61	82.410.744,68	20.652
8. [gestrichen]				0,00	0
9. Nachrangige Verbindlichkeiten				8.216.448,00	0
10. Genussrechtskapital				0,00	0
darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig	0,00				(0)
11. Fonds für allgemeine Bankrisiken				268.600.000,00	257.800
darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB	15.000,00				(15)
12. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital			65.723.656,14		58.896
b) Kapitalrücklage			0,00		0
c) Ergebnisrücklagen
ca) gesetzliche Rücklage		111.909.000,00			107.409
cb) andere Ergebnisrücklagen		202.109.022,04	314.018.022,04		197.598
d) Bilanzgewinn			6.204.970,96	385.946.649,14	10.186
Summe der Passiva				7.392.405.206,99	7.082.363

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Eventualverbindlichkeiten
a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln		0,00			0
b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen		95.482.422,42			88.600
c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten		0,00	95.482.422,42		0
2. Andere Verpflichtungen
a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften		0,00			0
b) Platzierungs- u. Übernahmeverpflichtungen		0,00			0
c) Unwiderrufliche Kreditzusagen		639.744.343,95	639.744.343,95		687.689
darunter: Lieferverpflichtungen aus zinsbezogenen Termingeschäften	0,00				(0)

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

	Geschäftsjahr				Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR	TEUR
1. Zinserträge aus
a) Kredit- und Geldmarktgeschäften		109.862.413,27			101.083
b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen		2.772.430,44	112.634.843,71		3.150
darunter: in a) und b) angefallene negative Zinsen	1.036.721,80				(2.600)
2. Zinsaufwendungen			15.501.135,03	97.133.708,68	16.993
darunter: erhaltene negative Zinsen	1.957.015,59				(2.015)
3. Laufende Erträge aus
a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren			0,00		6.905
b) Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften			3.790.093,65		5.761
c) Anteilen an verbundenen Unternehmen			2.500.000,00	6.290.093,65	1.000
4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen				0,00	0
5. Provisionserträge			65.909.865,86		67.203
6. Provisionsaufwendungen			7.613.433,86	58.296.432,00	7.841
7. Nettoertrag/-aufwand des Handelsbestands				0,00	0
8. Sonstige betriebliche Erträge				7.353.045,82	12.214
9. [gestrichen]				0,00	0
10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter		53.453.958,68			54.824
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung		13.359.603,12	66.813.561,80		13.572
darunter: für Altersversorgung	3.398.845,82				(3.624)
b) andere Verwaltungsaufwendungen			40.953.606,86	107.767.168,66	36.376
11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen				4.952.136,25	5.274
12. Sonstige betriebliche Aufwendungen				3.460.471,17	6.761
13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft			23.723.440,25		659
14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft			0,00	-23.723.440,25	0
15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere			135.209,61		0
16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren			0,00	-135.209,61	2
17. Aufwendungen aus Verlustübernahme				0,00	0
18. [gestrichen]				0,00	0
19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit				29.034.854,21	55.016
20. Außerordentliche Erträge			0,00		0
21. Außerordentliche Aufwendungen			0,00		0
22. Außerordentliches Ergebnis				0,00	(0)
23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag			11.106.363,93		14.784
darunter: latente Steuern	0,00				(0)
24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen (Aufwand; Vorjahr Ertrag)			923.519,32	12.029.883,25	-539
24a. Aufwendungen aus der Zuführung zum Fonds für allgemeine Bankrisiken				10.800.000,00	30.585
25. Jahresüberschuss				6.204.970,96	10.186
26. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr				0,00	0
				6.204.970,96	10.186
27. Entnahmen aus Ergebnisrücklagen
a) aus der gesetzlichen Rücklage			0,00		0
b) aus anderen Ergebnisrücklagen			0,00	0,00	0
				6.204.970,96	10.186
28. Einstellungen in Ergebnisrücklagen
a) in die gesetzliche Rücklage			0,00		0
b) in andere Ergebnisrücklagen			0,00	0,00	0
29. Bilanzgewinn				6.204.970,96	10.186

3. Anhang für das Geschäftsjahr 2022

Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

A. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Volksbank Münsterland Nord eG wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute, Finanzdienstleistungsinstitute und Wertpapierinstitute (RechKredV) aufgestellt. Gleichzeitig erfüllt der Jahresabschluss die Anforderungen des Genossenschaftsgesetzes (GenG) und der Satzung der Bank.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden

Bei Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden angewandt:

Barreserve

Die Barreserven wurden mit dem Nennwert angesetzt.

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden

Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden wurden mit dem Nennwert bilanziert, wobei der Unterschiedsbetrag zwischen dem höheren Nennwert und dem Auszahlungsbetrag - sofern Zinscharakter vorliegt - in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten abgegrenzt wurde. Dieser Unterschiedsbetrag wird grundsätzlich planmäßig aufgelöst.

Anteilige Zinsen, deren Fälligkeit nach dem Bilanzstichtag liegt, die aber am Bilanzstichtag bereits den Charakter von bankgeschäftlichen Forderungen oder Verbindlichkeiten haben, sind dem zugehörigen Aktiv- oder Passivposten der Bilanz zugeordnet.

Die bei den Forderungen an Kunden erkennbaren Bonitätsrisiken sind durch Bildung von Einzelwertberichtigungen abgedeckt.

Den latenten Risiken im Kreditgeschäft wurde durch die Bildung von Pauschalwertberichtigungen gemäß IDW RS BFA 7 Rechnung getragen. Die Ermittlung der Pauschalwertberichtigung erfolgt zum 31. Dezember 2022 erstmalig über den 12-Monats-Expected-Loss, wobei ein erwarteter Verlust über einen Betrachtungszeitraum von zwölf Monaten ohne Anrechnung von Bonitätsprämien ermittelt wird. Die Berechnung des erwarteten Verlustes erfolgt unter Berücksichtigung der aktuellen Ausfallwahrscheinlichkeit sowie des aktuellen Netto-Blankovolumens für alle unter der Bilanzposition "Forderungen an Kunden" ausgewiesenen Geschäfte sowie für unter der Bilanz auszuweisende Eventualverpflichtungen und anderen Verpflichtungen (einschließlich widerruflicher und unwiderruflicher Kreditzusagen). Im Hinblick auf Kreditzusagen und Eventualverpflichtungen erfolgt die bilanzielle Erfassung in Form einer Rückstellung.

Wertpapiere

Die wie Umlaufvermögen behandelten festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, wurden mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren Kurswerten / Marktpreisen bewertet (strenges Niederstwertprinzip). Soweit der Kurswert / Marktpreis des Stichtages über dem Buchwert lag, wurden die Wertpapiere mit dem Kurswert / Marktpreis bzw. maximal mit den Anschaffungskosten angesetzt. Zur Bewertung wurden größtenteils die von den "Wertpapiermitteilungen" (WM Datenservice) zur Verfügung gestellten Jahresschlusskurse, die grundsätzlich auf Börsenkurse basieren, zugrunde gelegt.

Sofern bei einzelnen Wertpapieren kein verlässlicher Börsen- oder Marktpreis vorlag, wurde der beizulegende Wert auf Basis des Ankaufskurses der DZ BANK festgelegt.

Vom Gesamtbestand der Schuldverschreibungen und andere festverzinslichen Wertpapiere haben wir Wertpapiere mit einem Buchwert von 372,5 Mio. EUR vom Umlaufvermögen zum Anlagevermögen umgewidmet, da diese bis zu ihrem Laufzeitende gehalten werden. Die Umwidmung erfolgte zum Buchwert des letzten Bilanzstichtages bzw. den Anschaffungskosten bei unterjährigem Erwerb. Die dem Anlagevermögen zugeordneten Anleihen und Schuldverschreibungen wurden nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Anschaffungskosten über pari wurden linear über die Restlaufzeit bis zum niedrigeren Einlösungskurs, jedoch nicht unter den Marktwert am Bilanzstichtag, abgeschrieben. Abschreibungen auf wie Anlagevermögen bewertete Wertpapiere sind im GuV Posten 15 ausgewiesen. Insgesamt haben wir durch die Anwendung des gemilderten Niederstwertprinzips Abschreibungen in Höhe von 36,3 Mio. EUR vermieden. Aufgrund dessen ist ein verbesserter Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gegeben.

Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs

Die zinsbezogenen Finanzinstrumente des Bankbuchs einschließlich der zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossenen Zinsderivate werden im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller Geschäfte nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 (n. F.) verlustfrei bewertet. Hierzu werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuchs resultierenden Gebühren- und Provisionserträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang wird eine Drohverlustrückstellung gebildet, die unter den anderen Rückstellungen ausgewiesen wird.

Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31. Dezember 2022 war keine Rückstellung zu bilden.

Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften sowie Anteile an verbundenen Unternehmen

Die Beteiligungen und die Geschäftsguthaben bei Genossenschaften sowie die Anteile an verbundenen Unternehmen wurden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bilanziert. Einzelne Beteiligungen resultieren aus in Vorjahren geschlossenen Tauschgeschäften und sind nach Tauschgrundsätzen unter Buchwertfortführung sowie nach Tauschgrundsätzen mit Gewinnrealisierung bewertet.

Treuhandvermögen

Im Bilanzposten "Treuhandvermögen" (A 9) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Die Bewertung des Treuhandvermögens erfolgte zum Nennwert.

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Die Entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden mit den Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die sich an der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer orientieren, bewertet.

Die Sachanlagen wurden mit den Herstellungs- bzw. den Anschaffungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen bewertet. Auf Gebäude wurden lineare Abschreibungen verrechnet.

Bewegliche Anlagegegenstände und Betriebsvorrichtungen wurden linear abgeschrieben.

Die angeschafften geringwertigen Wirtschaftsgüter mit einem Netto-Einzelwert bis zu EUR 250 wurden in voller Höhe als andere Verwaltungsaufwendungen erfasst. Sie wurden in voller Höhe abgeschrieben, sofern die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um einen darin enthaltenen Vorsteuerbetrag, für das einzelne Wirtschaftsgut über EUR 250, aber nicht über EUR 800 lagen.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung der sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte teilweise nach dem strengen Niederstwertprinzip.

Das neu aufgelegte Gründungsstockdarlehn der Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG im Jahr 2022 wurde dem Anlagevermögen zugeordnet. Das im Jahr 2019 aufgelegte Gründungsstockdarlehn der Pensionskasse Deutscher Genossenschaften VVaG wurde vom Umlaufvermögen ins Anlagevermögen umgewidmet, da dieses bis zu seinem Laufzeitende gehalten wird. Die Umwidmung erfolgte zum Buchwert des letzten Bilanzstichtages. Sie werden nach dem gemilderten Niedertwertprinzip bewertet.

Die Rückdeckungsversicherungen für Pensionszusagen wurden erstmalig nach IDW RH FAB 1.021 mit dem Passivprimat bewertet. Durch die Änderung der Bewertungsmethode ergibt sich ein besseres Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Aktive latente Steuern

Über die Höhe der passiven Steuerlatenzen hinausgehende aktive latente Steuern wurden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht aktiviert.

Verbindlichkeiten

Die Passivierung der Verbindlichkeiten erfolgte zu dem jeweiligen Erfüllungsbetrag.

Der Belastung aus Einlagen mit steigender Verzinsung und aus Zuschlägen sowie sonstigen über den Basiszins hinausgehenden Vorteilen für Einlagen wurde durch Rückstellungsbildung in angemessenem Umfang Rechnung getragen. Abgezinste Sparbriefe wurden mit ihrem Zeitwert angesetzt.

Treuhandverbindlichkeiten

Im Bilanzposten "Treuhandverbindlichkeiten" (P 4) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die wir im eigenen Namen für fremde Rechnung halten. Die Bewertung der Treuhandverbindlichkeiten erfolgte zum Erfüllungsbetrag, der mit dem Nennwert der Verpflichtung übereinstimmt.

Rückstellungen

Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden gemäß § 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungszins der Rückstellungsabzinsungsverordnung (RückAbzinsV) abgezinst.

Den Pensionsrückstellungen liegen versicherungsmathematische Berechnungen auf Basis der "Heubeck-Richttafeln 2018G" zugrunde. Verpflichtungen aus Pensionsanwartschaften wurden mittels Anwartschaftsbarwertverfahren angesetzt. Laufende Rentenverpflichtungen gegenüber ausgeschiedenen Mitarbeitern wurden mit dem Barwert bilanziert.

Für die Pensionsrückstellungen wurden erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,00 % (Vorjahr 2,00 %) und eine Rentendynamik in Höhe von 2,00 % (Vorjahr 2,00 %) zugrunde gelegt.

Der bei der Abzinsung der Pensionsrückstellungen angewendete Zinssatz von 1,78 % (Vorjahr 1,87 %) wurde unter Inanspruchnahme der Vereinfachungsregel nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt EUR 2.864.879. Abzinsungsaufwendungen bei den Pensionsrückstellungen haben wir gemäß dem Wahlrecht nach IDW RS

HFA 30 den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet.

Die Altersteilzeitrückstellungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels Anwartschaftsbarwertverfahren mit einem Zinssatz von 1,44 % (Vorjahr 1,35 %) bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ermittelt. Als Rechnungsgrundlage werden die "Heubeck-Richttafeln 2018 G" (Prof. Dr. Klaus Heubeck) zugrunde gelegt. Für die Altersteilzeitrückstellungen wurden erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen in Höhe von 2,00 % (Vorjahr 2,00 %) zugrunde gelegt.

Auch die übrigen Rückstellungen sind ausreichend bemessen und tragen allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten Rechnung.

Die erstmalige Einbuchung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr erfolgte mit dem abgezinsten Betrag (Nettomethode).

Währungsumrechnung

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs vom 30. Dezember 2022 umgerechnet. Die sich aus der Währungsumrechnung ergebenden Aufwendungen wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Soweit die Restlaufzeit der auf fremde Währung lautenden Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten bis zu einem Jahr betrug, wurden Erträge aus der Währungsumrechnung in der Gewinn- und Verlustrechnung vereinnahmt.

Angaben zur Behandlung von negativen Zinsen

Der Umfang negativer Zinsen bei den Zinserträgen und Zinsaufwendungen wird in Form von Darunter-Vermerken in der Gewinn- und Verlustrechnung angegeben.

Von den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden des Vorjahres wurde in folgenden Fällen abgewichen:

Die Abweichungen hatten folgenden Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage:

Pensionsrückstellungen und Ansprüche aus den zu ihrer Finanzierung abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen wurde zur Erlangung eines verbesserten Einblicks in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erstmals eine kongruente Bewertung auf Basis eines faktorbasierten Bewertungsverfahrens vorgenommen. Im Zuge der Anwendung des sogenannten Primats der Passivseite wurden die Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag der korrespondierenden Pensionsrückstellungen bewertet. Die kongruente Bewertung führt im Vergleich zur bisherigen Methode zu einer Aufstockung des Werts der Rückdeckungsversicherung in Höhe von EUR 47.223. Der Ertrag aus der Erstanwendung ist Bestandteil des Postens Sonstige betriebliche Erträge (GuV 8).

Für die latenten Ausfallrisiken im Kreditgeschäft wurden erstmals Pauschalwertberichtigungen und Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und unwiderrufliche Kreditzusagen auf Basis der IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung IDW RS BFA 7 gebildet, damit ein besseres Bild der Vermögens- und Ertragslage vermittelt wird.

Durch diese Bewertungsänderung haben sich der Posten Forderungen an Kunden (A 4) um 13,1 Mio. EUR und der Posten Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen (PU 1b) um 0,7 Mio. EUR und der Posten Unwiderrufliche Kreditzusagen (PU 2c) um 6,6 Mio. EUR verringert sowie der Posten andere Rückstellungen (P 7c) um 7,3 Mio. EUR erhöht. Die zusätzlichen Aufwendungen gegenüber der bisherigen Berechnung nach den Grundsätzen des BMF-Schreibens vom 10. Januar 1994 durch die Änderung der Bewertungsmethode in Höhe von 20,4 Mio. EUR sind im Posten Abschreibungen und Wertberichtigungen (GuV 13) berücksichtigt und wurden vollständig durch die Auflösung von Vorsorgereserven nach § 340f HGB kompensiert. Die Auswirkungen auf die Finanzlage sind von untergeordnerter Bedeutung.

C. Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Anschaffungs- / Herstellungskosten zu Beginn des Geschäftsjahres	Zugänge (a)	Umbuchungen (a)	Anschaffungs- / Herstellungskosten am Ende des Geschäftsjahres
		Zuschreibungen (b)	Abgänge (b)
		im Geschäftsjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.299.955	37.516 (a)	0 (a)	1.337.471
		0 (b)	0 (b)
c) Geschäfts- oder Firmenwert	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
d) geleistete Anzahlungen	0	0 (a)	0 (a)	0
		0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	106.288.757	1.390.266 (a)	0 (a)	106.287.264
		0 (b)	1.391.759 (b)
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung	37.678.786	2.471.017 (a)	0 (a)	39.220.091
		0 (b)	929.712 (b)
Summe a	145.267.498	3.898.799 (a)	0 (a)	146.844.826
		0 (b)	2.321.471 (b)

	Abschreibungen zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt)	Abschreibungen	Änderungen der gesamten Abschreibungen im Zusammenhang mit		Abschreibungen am Ende des Geschäftsjahres (gesamt)	Buchwerte Bilanzstichtag
		Geschäftsjahr (a)	Zugängen (a)	Umbuchungen (a)
		Zuschreibungen Geschäftsjahr (b)	Zuschreibungen (b)	Abgängen (b)
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Anlagewerte
a) Selbstgeschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.185.527	64.920 (a)	0 (a)	0 (a)	1.250.447	87.024
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
c) Geschäfts- oder Firmenwert	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
d) geleistete Anzahlungen	0	0 (a)	0 (a)	0 (a)	0	0
		0 (b)	0 (b)	0 (b)
Sachanlagen
a) Grundstücke und Gebäude	57.049.550	2.357.821 (a)	0 (a)	0 (a)	58.871.313	47.415.951
		0 (b)	0 (b)	536.058 (b)
b) Betriebs- und Geschäftsausstattung	30.259.519	2.529.395 (a)	0 (a)	0 (a)	31.878.653	7.341.438
		0 (b)	0 (b)	910.261 (b)
Summe a	88.494.596	4.952.136 (a)	0 (a)	0 (a)	92.000.413	54.844.413
		0 (b)	0 (b)	1.446.319 (b)

	Anschaffungskosten zu Beginn des Geschäftsjahres EUR	Veränderungen (saldiert) EUR	Buchwerte am Bilanzstichtag EUR
Gründungsstockdarlehn	0	3.295.838	3.295.838
Wertpapiere des Anlagevermögens	3.500.000	371.367.431	374.867.431
Beteiligungen und Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	147.656.733	396.608	148.053.341
Anteile an verbundenen Unternehmen	8.080.000	0	8.080.000
Summe b	159.236.733	375.059.877	534.296.610
Summe a und b	304.504.231		589.141.023

D. Erläuterungen zur Bilanz

Forderungen an Kreditinstitute

•	In den Forderungen an Kreditinstitute (A 3) sind EUR 990.790.857 Forderungen an die genossenschaftliche Zentralbank enthalten.

Forderungen an Kunden

•	In den Forderungen an Kunden (A 4) sind EUR 81.900.301 Forderungen mit unbestimmter Laufzeit enthalten.

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

•	Von den in der Bilanz ausgewiesenen Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren (A 5) werden im auf den Bilanzstichtag folgenden Geschäftsjahr EUR 68.803.795 fällig.

•	In folgenden Posten sind enthalten:

	börsenfähig	davon:
	EUR	börsennotiert EUR	nicht börsennotiert EUR	nicht mit dem Niederstwert bewertete börsenfähige Wertpapiere EUR
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5)	450.288.824	450.288.824	0	372.919.260

Bei den nicht mit dem strengen Niederstwert bewerteten börsenfähigen Wertpapieren handelt es sich um Papiere des Anlagevermögens, bei denen Dauerbesitzabsicht und -fähigkeit gegeben ist. Im Wertpapierjournal sind die nicht nach dem strengen Niederstwertprinzip bewerteten Wertpapiere des Anlagevermögens besonders gekennzeichnet.

Außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB sind für marktpreisbezogene Wertveränderungen unterblieben, da Störungen der Zins- und Tilgungsleistungen bei den betreffenden Wertpapieren nach unserer derzeitigen Einschätzung nicht zu erwarten sind. Anzeichen für eine Bonitätsbeeinträchtigung des jeweiligen Emittenten oder andere dauernde Wertminderungen sind nicht erkennbar.

Der Buchwert der betreffenden Wertpapiere beträgt EUR 373.867.431 der beizulegende Zeitwert beläuft sich auf EUR 337.593.010.

Forderungen an verbundene Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

•	In den Forderungen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen an verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:

	Forderungen an
	verbundene Unternehmen		Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Forderungen an Kreditinstitute (A 3)	0	0	1.009.553.253	790.549.949
Forderungen an Kunden (A 4)	41.989.792	44.132.084	0	0
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere (A 5)	0	0	255.089.417	292.814.750

Investmentvermögen mit einem Anteil von mehr als 10 Prozent

•	Wir halten folgende Anteile oder Anlageaktien an inländischen oder vergleichbaren ausländischen Investmentvermögen im Bilanzposten "Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere" (A 6) mit Anteilsquoten von mehr als 10 % an einem Mischfonds:

Anlageziel	Wert der Anteile (Zeitwert) EUR	Differenz zum Buchwert (Reserve) EUR	Erfolgte Ausschüttung für das Geschäftsjahr EUR
(Mischfonds mit Aktien und Renten)	325.834.739	325.834.739	0

Es besteht die Beschränkung in der täglichen Rückgabemöglichkeit soweit außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen

•	Beteiligungen von nicht untergeordneter Bedeutung bestehen zum 31. Dezember 2022 wie folgt:

	Anteil am Gesellschaftskapital	Eigenkapital der Gesellschaft		Ergebnis des letzten vorliegenden Jahresabschlusses
Name und Sitz	%	Jahr	TEUR	Jahr	TEUR
a) Grundstücksgesellschaft Volksbank Münsterland GmbH, Münster	100,00	2021	8.602	2021	208
b) IWM Immoblien-Werte-Münsterland GmbH, Münster	100,00	2021	194	2021	-36
c) Volksbank Immoblien Münsterland GmbH, Münster	100,00	2021	3.352	2021	1.083
d) Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall ^*)	0,01	2021	1.812.302	2021	0
e) DZ BANK AG, Frankfurt am Main	0,05	2021	10.616.000	2021	359.000
f) DZ HYP AG, Hamburg und Münster ^*)	0,11	2021	1.762.331	2021	0
g) DZ PRIVATBANK S.A., Luxembourg ^**	0,09	2021	850.312	2021	23.368
h) Atruvia AG (vormals: Fiducia & GAD IT AG), Frankfurt am Main	0,00	2021	449.045	2021	9.936
i) GAD Beteiligungs GmbH & Co. KG, Münster	2,59	2022	119.597	2022	3.023
j) R+V VERSICHERUNG AG, Wiesbaden ^*)	0,01	2021	2.149.774	2021	0
k) Union Asset Management Holding AG, Frankfurt am Main	0,01	2021	1.722.827	2021	730.949
l) WGZ Beteiliungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf	0,00	2022	3.190.220	2022	94.158
m) WGZ 2. Beteiligungs GmbH & Co. KG, Düsseldorf	3,72	2022	3.549.642	2022	87.180

^* Aufgrund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder eines Teilgewinnabführungsertrages abgeführte Gewinne.

^** Jahresabschluss nach International Financial Reporting Standards (IFRS)

Die Bank übt auf die IWM Immobilien-Werte-Münsterland GmbH, Münster, die Volksbank Immobilien Münsterland GmbH, Münster und die Grundstücksgesellschaft Volksbank Münsterland GmbH, Münster, einen beherrschenden Einfluss aus. Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, weil die Tochterunternehmen für die Verpflichtung der Bank ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, von untergeordneter Bedeutung sind.

Treuhandvermögen

•	Im Bilanzposten "Treuhandvermögen" (A 9) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Das Treuhandvermögen betrifft ausschließlich Forderungen an Kunden.

Sachanlagen

•	Im Bilanzposten "Sachanlagen" (A 12) sind Grundstücke und Bauten, die wir im Rahmen eigener Tätigkeit nutzen, in Höhe von EUR 36.586.884 und Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von EUR 7.341.438 enthalten.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

•	Soweit bei Kreditgewährungen der Nennbetrag der gewährten Kredite unter dem Auszahlungsbetrag lag, wurde der Unterschiedsbetrag in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (A 14) eingestellt. Der Unterschiedsbetrag belief sich am Bilanzstichtag auf EUR 140.220 (Vorjahr EUR 168.264).

Nachrangige Vermögensgegenstände

•	In den Posten und Unterposten sind nachrangige Vermögensgegenstände enthalten:

Posten/Unterposten	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
4 Forderungen an Kunden	4.530.005	4.270.461
5 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere	2.848.135	2.848.135
13 Sonstige Vermögensgegenstände	3.295.838	487.118

Die in den Forderungen an Kunden (A 4) ausgewiesenen nachrangigen Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 4.530.005 sind in voller Höhe durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau bzw. durch den Bund durch Haftungsfreistellungen oder Bürgschaften gesichert.

Fremdwährungsposten

•	In den Vermögensgegenständen sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 9.455.709 enthalten.

Restlaufzeitenspiegel für Forderungen

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen haben folgende Restlaufzeiten:

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Andere Forderungen an Kreditinstitute (A 3b) (ohne Bausparguthaben)	50.000.000	60.000.000	45.000.000	365.000.000
Forderungen an Kunden (A 4)	247.030.102	402.432.552	1.684.820.203	2.889.455.718

Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten gegliedert.

Restlaufzeitenspiegel für Verbindlichkeiten

•	Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:

	bis 3 Monate EUR	mehr als 3 Monate bis ein Jahr EUR	mehr als ein Jahr bis 5 Jahre EUR	mehr als 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 1b)	24.872.332	76.637.626	368.393.970	803.226.079
Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten (P 2a ab)	111.029	2.071.014	7.910.509	2.665.217
Andere Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist (P 2b bb)	46.373.052	51.728.280	4.130.688	470.250

Anteilige Zinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig werden, wurden nicht nach den Restlaufzeiten gegliedert.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

•	In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1) sind EUR 1.273.973.724 Verbindlichkeiten gegenüber der genossenschaftlichen Zentralbank enthalten.

Treuhandverbindlichkeiten

•	Im Bilanzposten "Treuhandverbindlichkeiten" (P 4) sind ausschließlich Kredite ausgewiesen, die im eigenen Namen für fremde Rechnung gehalten werden. Sie betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

•	Im passiven Rechnungsabgrenzungsposten (P 6) sind Disagiobeträge, die bei der Ausreichung von Forderungen in Abzug gebracht wurden, im Gesamtbetrag von EUR 64.915 (Vorjahr EUR 91.900) enthalten.

Passive latente Steuern

•

Latente Steuern sind nicht bilanziert. Bei einer Gesamtdifferenzbetrachtung errechnet sich ein aktiver Überhang von latenten Steuern, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wurde. Die passiven Steuerlatenzen beruhen vor allem auf den nur in der Steuerbilanz beibehaltenen Abschreibungen gemäß § 6b EStG. Diesen stehen höhere aktive Steuerlatenzen durch die unterschiedliche Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie aus der Forderungsbewertung gegenüber. Für die Berechnung wurde ein Steuersatz von ca. 31 % zugrunde gelegt.

Nachrangige Verbindlichkeiten

•	Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten (P 9) in Höhe von EUR 73.376 an.

•

Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung ist ausgeschlossen. Die Verbindlichkeiten sind im Falle des Insolvenzverfahrens oder der Liquidation der Bank erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückzuzahlen. Eine Umwandlung in andere Eigenkapitalformen ist nicht möglich. Es bestehen keine Mittelaufnahmen, die 10 % des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigen. Die mit den Gläubigern der nachrangigen Verbindlichkeiten getroffenen Nachrangabreden erfüllen die Voraussetzungen für die Anerkennung als Eigenmittel gemäß Art. 63 CRR. Mit den Gläubigern wurden keine Kündigungsfristen vereinbart. Die Restlaufzeit der nachrangigen Verbindlichkeiten liegt zwischen 7 und 9 Jahren. Die nachrangigen Verbindlichkeiten sind mit Zinssätzen von 3,00 % bis 4,00 % ausgestattet.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

•	In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind:

	Verbindlichkeiten gegenüber
	verbundenen Unternehmen		Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR	Geschäftsjahr EUR	Vorjahr EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (P 1)	0	0	1.273.973.724	1.183.973.500
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (P 2)	75.333	53.712	66.800	88.358

Eigenkapital

•	Die unter dem Passivposten "Gezeichnetes Kapital" (P 12a) ausgewiesenen Geschäftsguthaben gliedern sich wie folgt:

			EUR
Geschäftsguthaben
a) der verbleibenden Mitglieder			63.982.821
b) der ausscheidenden Mitglieder			1.712.035
c) aus gekündigten Geschäftsanteilen			28.800
Rückständige fällige Pflichteinzahlungen auf Geschäftsanteile	EUR	3.255.730

•	Die Ergebnisrücklagen (P 12c) haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	Gesetzliche Rücklage EUR	andere Ergebnisrücklagen EUR
Stand 01.01.2022	107.409.000	197.598.154
Einstellungen
aus Bilanzgewinn des Vorjahres	4.500.000	4.510.868
Stand 31.12.2022	111.909.000	202.109.022

Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen

•

Akute Risiken einer Inanspruchnahme aus den unter dem Bilanzstrich ausgewiesenen Haftungsverhältnissen sind durch Rückstellungen gedeckt. Die ausgewiesenen Verpflichtungen betreffen breit gestreute Bürgschafts- und Gewährleistungsverträge für bzw. offene Kreditzusagen gegenüber Kunden. Die Risiken wurden im Zuge einer Einzelbewertung der Bonität dieser Kunden beurteilt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde ebenfalls ausreichend Rechnung getragen. Sie unterliegen den für alle Kreditverhältnisse geltenden Risikoidentifizierungs- und -steuerungsverfahren, die eine rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleisten. Die ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten zeigen nicht die zukünftig aus diesen Verträgen zu erwartenden tatsächlichen Zahlungsströme, da sie nach unserer Einschätzung überwiegend ohne Inanspruchnahme auslaufen werden. Bei den Kreditzusagen gehen wir dagegen von einer überwiegenden Inanspruchnahme aus.

Durch Übertragung von Vermögensgegenständen gesicherte Verbindlichkeiten

•	Durch Übertragung von Vermögensgegenständen sind ausschließlich Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von € 1.229.215.589 gesichert.

Fremdwährungsposten

•	In den Schulden sind Fremdwährungsposten im Gegenwert von EUR 14.064.033, davon in den unter dem Strich vermerkten Eventualverbindlichkeiten EUR 4.570.420 enthalten.

Termingeschäfte und derivative Finanzinstrumente

•	In der nachfolgenden Tabelle sind die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivatgeschäfte des Nichthandelsbestands, die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelt waren, zusammengefasst. (§ 36 RechKredV bzw. § 285 Nr. 19 HGB).

(Angaben in TEUR):

	Nominalbetrag				beizulegender Zeitwert
	Restlaufzeit
	<= 1 Jahr	1-5 Jahre	>5 Jahre	Summe	negativ	positiv
Zinsbezogene Geschäfte
OTC-Produkte
- Zins-Swap (gleiche Währung)	0	18.000	159.000	177.000	0	25.502
Währungsbezogene Geschäfte
OTC-Produkte
- Devisentermingeschäfte	9.283	0	0	9.283	205	217

Die Zinsderivate wurden als Sicherungsinstrument im Rahmen der Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos im Bankbuch (Aktiv/Passiv-Steuerung) abgeschlossen. Die Zinsswaps sind mit ihren Barwerten zum Bilanzstichtag angegeben. Dabei haben wir die variablen Zinszahlungsströme mit Forward Rates - abgeleitet aus der aktuellen Zinsstrukturkurve - berechnet und diese ebenso wie die fixen Zahlungsströme mit der Swapkurve diskontiert. Die auf den Zeitraum vom letzten Zinstermin bis zum Bilanzstichtag entfallenden und im Jahresabschluss bereits berücksichtigten Zinsen sind im beizulegenden Zeitwert des Zinsswaps enthalten.

Die fremdwährungsbezogenen Termingeschäfte (Devisentermingeschäfte) des Nichthandelsbestandes sind vollständig dem Anlagebuch zugeordnet und betreffen ausschließlich Kundengeschäfte, für die jeweils in gleicher Höhe fristenkongruente Gegengeschäfte mit unserer genossenschaftlichen Zentralbank bestehen. Den beizulegenden Zeitwert der Devisentermingeschäfte des Nichthandelsbestandes haben wir aus den Barwerten der gegenläufigen Zahlungsströme (in Fremdwährung und in Euro) unter Anwendung der Zinsstrukturkurve der jeweiligen Währung ermittelt.

E. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Zinserträge und Zinsaufwendungen

•	Die für das Geschäftsjahr ermittelten Auf- und Abzinsungseffekte für Zinsrückstellungen aus Zinsprodukten wurden unter den Zinsaufwendungen erfasst. Dadurch haben sich die Zinsaufwendungen um EUR 2.053 (Vorjahr EUR 133.963) erhöht.

Provisionserträge

•

Die Provisionserträge aus für Dritte erbrachte Dienstleistungen für die Verwaltung und Vermittlung insbesondere für den Bereich des Wertpapiergeschäftes und für die Vermittlung von Krediten nehmen in der Ertragsrechnung einen festen Bestandteil ein und machen 0,3 % der durchschnittlichen Bilanzsumme aus.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

•	Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen mit EUR 1.743.549 (Vorjahr EUR 4.502.603) Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen.

F. Sonstige Angaben

Vorstand und Aufsichtsrat

•	Im Geschäftsjahr beliefen sich die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats auf EUR 268.811 und der früheren Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen auf EUR 2.415.527. An die Mitglieder des Vorstands wurden Gesamtbezüge gewährt in Höhe von EUR 3.284.727.

•	Für frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen bestehen zum 31. Dezember 2022 Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 35.329.310.

•	Die Forderungen an und Verpflichtungen aus eingegangenen Haftungsverhältnissen betrugen für Mitglieder des Vorstands EUR 2.271.508 und für Mitglieder des Aufsichtsrats EUR 23.947.550.

Ausschüttungsgesperrte Beträge

•	Der aus der Bewertung von Altersversorgungsverpflichtungen nach § 253 Abs. 6 HGB ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag beträgt EUR 2.864.879, diesem stehen ausreichend frei verfügbare Rücklagen gegenüber.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

•	Nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen in Höhe von insgesamt EUR 16.834.104 gegenüber der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. Berlin.

Ferner besteht gemäß § 7 der Beitritts- und Verpflichtungserklärung zum institutsbezogenen Sicherungssystem der BVR Institutssicherung GmbH eine Beitragsgarantie gegenüber der BVR-ISG. Diese betrifft Jahresbeiträge zum Erreichen der Zielausstattung bzw. Zahlungsverpflichtungen, Sonderbeiträge und Sonderzahlungen, falls die verfügbaren Finanzmittel nicht ausreichen, um die Einleger eines dem institutsbezogenen Sicherungssystem angehörigen CRR-Kreditinstituts im Entschädigungsfall zu entschädigen, sowie Auffüllungspflichten nach Deckungsmaßnahmen.

Personalstatistik

•	Die Zahl der 2022 durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

	Vollzeitbeschäftigte	Teilzeitbeschäftigte
Prokuristen	34	0
Sonstige kaufmännische Mitarbeiter	567	380
	601	380

Außerdem wurden durchschnittlich 59 Auszubildende beschäftigt.

Mitgliederbewegung im Geschäftsjahr

	Anzahl der Mitglieder	Anzahl der Geschäftsanteile	Haftsummen EUR
Anfang 2022	131.547	400.551	60.082.650
Zugang 2022	3.044	60.270	9.040.500
Abgang 2022	3.718	13.039	1.955.850
Ende 2022	130.873	447.782	67.167.300

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um	EUR	7.258.125
Die Haftsummen haben sich im Geschäftsjahr vermehrt um	EUR	7.084.650
Höhe des Geschäftsanteils	EUR	150
Höhe der Haftsumme je Anteil	EUR	150

Besondere Offenlegungspflichten

•	Gemäß Teil 8 der CRR (ART. 435 bis 455) offenzulegende Inhalte sind zum Teil im Lagebericht enthalten. Wir beabsichtigen, die weiteren Angaben in einem separaten Offenlegungsbericht zu machen und auf unserer Homepage zu veröffentlichen.

Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Ludwig-Erhard-Allee 20

40227 Düsseldorf

Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats

•	Mitglieder des Vorstands, verantworteter Bereich

Beuse, Friedhelm, Unternehmenssteuerung, Organisation und IT

Dertwinkel, Dietmar, Privat- und Firmenkundengeschäft, Private Banking der Region Süd

Feistmann, Jürgen, Privat- und Firmenkundengeschäft, Private Banking der Region Nord

Hartmann, Andreas, Marktfolge und Bankservice

Jakoby, Thomas, Personal, Vorstandskoordination, Marke und Kommunikation

Overesch, Hubert, Zentralbereiche Firmenkunden und Private Banking, Treasury und Tochtergesellschaften Immobilien

Weßeler, Ulrich, Vorstandsstab, Interne Revision und Recht

•	Mitglieder des Aufsichtsrats, ausgeübter Beruf

Scheiper, Wolfgang, Dipl.-Betriebswirt, Selbstständiger Steuerberater und Wirtschaftsprüfer

Schwering, Elisabeth, - stellvertretende Vorsitzende - , Selbstständige Rechtsanwältin

Bange, Hubertus, Selbstständiger Rechtsanwalt und Notar Lauscher Schürmann, Greven

Berning, Peter, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Böckmann, Josef, Geschäftsführender Gesellschafter Böckmann Modehaus Unternehmensgruppe, Recke

Brockhausen, Josef, Selbständiger Landwirt

Dabbelt, Klaus, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Deckenbrock, Sabine, Geschäftsführerin Deckenbrock Kleiner Kiepenkerl GmbH & Co. KG, Münster

Döbber, Dr. Peter, Geschäftsführender Gesellschafter Wiewelhove GmbH & Co. KG, Ibbenbüren

Gieseler, Yannick, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Greiwe, Bennedikt, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Köster, Markus, Dipl. Ing. Handwerksunternehmer Köster Möbelwerkstätten, Altenberge

Littkemann, Prof. Dr. Jörn, Professor für Betriebswirtschaftslehre FernUniversität, Hagen

Lohmann, Dr. Reinhild, Apothekerin Ambrosius-Apotheke Bröker e. K., Ostbevern

Mersmann, Claudia, Geschäftsführerin Mersmann Design GmbH & Co. KG, Sendenhorst

Schmidt, Markus, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Schmidt, Oliver, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Schnitker, Harald, selbstständiger Dipl. Designer

Schnitzler, Martin, Dipl.-Ingenieur u. Geschäftsführender Gesellschafter SBG Service und Beratungsgesellschaft UG, Köln

Schräder, Oliver, Bankkaufmann, Arbeitnehmervertreter

Schütze, Mareike, Bankkauffrau, Arbeitnehmervertreter

Smania, Peter, Selbstständiger Steuerberater

Südhoff, Anja, Dipl-Finanzwirtin Steuerberaterin DWL Döcker und Partner mbB, Rheine

Wessing, Dr. Paul, Rechtsanwalt Eickelpasch/Klausing Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Münster

Wieschemeyer, Doris, Steuerfachwirtin pkr Partnerschaft Kraken Räkers mbB, Rheine

Wissing-Stegemann, Ruth, Bankkauffrau, Arbeitnehmervertreter

Zumnorde-Mertens, Thomas, Geschäftsführer Schuhhaus Hch. Zumnorde GmbH & Co. KG, Münster

Vorschlag für die Ergebnisverwendung

•	Der Vorstand schlägt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat vor, den Jahresüberschuss von EUR 6.204.970,96 wie folgt zu verwenden:

	EUR
Ausschüttung einer Dividende von 2,00 %	1.194.028,11
Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen
a) Gesetzliche Rücklage	2.091.000,00
b) Andere Ergebnisrücklagen	2.919.942,85
	6.204.970,96

Münster, 28. Februar 2023

Volksbank Münsterland Nord eG

Der Vorstand

Friedhelm Beuse

Dietmar Dertwinkel

Jürgen Feistmann

Andreas Hartmann

Thomas Jakoby

Hubert Overesch

Ulrich Weßeler

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Volksbank Münsterland Nord eG, Münster (im Folgenden "Genossenschaft") - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Genossenschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 geprüft sowie den Entgelttransparenzbericht als Anhang zum Lagebericht.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts. Unser Prüfungsurteil erstreckt sich auch nicht auf den Inhalt des oben genannten gesonderten nichtfinanziellen Berichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Genossenschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO i. V. m. §§ 55 Abs. 2, 38 Abs. 1a GenG, dass alle bei uns beschäftigten Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

1. Bewertung der Kundenforderungen:

2. Verändertes Marktzinsumfeld und Auswirkungen auf den Jahresabschluss:

Unsere Darstellung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:

a) Sachverhalt und Problemstellung

b) Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse

c) Verweis auf weitergehende Informationen

zu 1.a)

Die Forderungen an Kunden, saldiert mit den gebildeten Risikovorsorgen, belaufen sich auf 5.306,1 Mio. EUR. Dies entspricht 71,8 % der Bilanzsumme. Zudem bestehen Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 95,5 Mio. EUR und unwiderrufliche Kreditzusagen in Höhe von 639,7 Mio. EUR.

Die Identifizierung von Wertminderungen und die Ermittlung von Einzelwertberichtigungen sowie die Bemessung von Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und unwiderruflichen Kreditzusagen unterliegen wesentlichen Schätzungsunsicherheiten und Ermessensspielräumen. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass Wertberichtigungsbedarf nicht rechtzeitig identifiziert wird bzw. die Höhe der Wertberichtigung von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung der jeweiligen Kreditnehmer sowie von der Bewertung der Kreditsicherheiten beeinflusst wird. Daher ist die zutreffende Bewertung der Kundenforderungen - insbesondere im gewerblichen Kreditgeschäft - für den Jahresabschluss und insbesondere die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und stellt nach unserer Einschätzung einen besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar.

zu 1.b)

Wir haben zunächst beurteilt, ob die für die Bewertung der Kundenforderungen relevanten Systeme bzw. Prozesse der Bank derart ausgestaltet sind, dass akute Risiken mit hinreichender Sicherheit rechtzeitig erkannt werden und gegebenenfalls eine Risikovorsorge in ausreichendem Umfang gebildet wird.

In Folge dessen haben wir uns von der Funktionsfähigkeit der Systeme bzw. Prozesse durch Prüfung in ausgewählten Einzelfällen überzeugt. Hierbei stellen wir auf die eingerichteten Kontrollen der Bank ab.

Des Weiteren haben wir analytische Prüfungshandlungen durchgeführt. Dabei wurde der Datenbestand der Bank im Hinblick auf vordefinierte Prüfkriterien ausgewertet. In diesem Zuge wurden neben den Ratingeinstufungen insbesondere die Höhe der ungesicherten Kreditteile sowie die Gesamtzusage berücksichtigt.

Aufbauend auf den vorstehend genannten verschiedenen Prüfungshandlungen haben wir bewusst ausgewählte Kreditengagements hinsichtlich der Notwendigkeit und - soweit erforderlich - der Angemessenheit einer Risikovorsorge einer Einzelfallprüfung unterzogen.

zu 1.c)

Weitere Angaben der Bank zur Bilanzierung und Bewertung von Forderungen im Kreditgeschäft sind im Anhang im Abschnitt B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden enthalten.

zu 2.a)

Die im Geschäftsjahr gestiegenen Marktzinsen haben insbesondere Auswirkungen auf die künftige Zinsmarge der Genossenschaft sowie auf die Marktpreise der Wertpapiere.

Mit den Forderungen an Kreditinstitute und an Kunden, den Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wertpapieren sowie den Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren auf der Aktivseite (insgesamt 7.091,8 Mio. EUR bzw. 95,9 % der Bilanzsumme) und den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden sowie den nachrangigen Verbindlichkeiten auf der Passivseite (insgesamt 6.627,4 Mio. EUR bzw. 89,6 % der Bilanzsumme) gehören wesentliche Teile der Bilanz sowie die zur Steuerung des allgemeinen Zinsänderungsrisikos (Aktiv / Passiv-Steuerung) abgeschlossene Zinsderivate mit einem Nominalwert von 177,0 Mio. EUR zu den Finanzinstrumenten des Zinsbuchs der Bank.

Die Finanzinstrumente des Zinsbuchs sind im Rahmen einer Gesamtbetrachtung aller zinstragenden bilanziellen und außerbilanziellen Positionen des Bankbuchs nach Maßgabe von IDW RS BFA 3 n. F. von der Genossenschaft verlustfrei zu bewerten. Hierbei werden die zinsinduzierten Barwerte den Buchwerten gegenübergestellt. Der sich hieraus ergebende positive Differenzbetrag wird anschließend um den Barwert der direkt aus den Zinsprodukten des Bankbuchs resultierenden Gebühren- und Provisionseträge erhöht und um den Risikokostenbarwert und den Bestandsverwaltungskostenbarwert vermindert. Für einen danach eventuell verbleibenden Verlustüberhang ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden, die unter den anderen Rückstellungen auszuweisen wäre. Nach dem Ergebnis der Berechnungen zum 31.Dezember 2022 war keine Rückstellung zu bilden.

Die Wertpapierbestände (Aktivposten 5 und 6) belaufen sich auf insgesamt 776,1 Mio. EUR. Dies entspricht 10,5 % der Bilanzsumme. Davon werden 374,9 Mio. EUR (5,1 % der Bilanzsumme) in Jahresabschluss 2022 erstmals wie Anlagevermögen bewertet. Durch die Bewertung wie Anlagevermögen wurden außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich nicht dauernden Wertminderungen in Höhe von 36,3 Mio. EUR vermieden.

Sowohl dem Ansatz und der Folgebewertung von Rückstellungen als auch der Beurteilung einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung bei Wertpapieren des Anlagevermögens einschließlich der hierbei zugrundeliegenden Annahmen und Parameter liegen in einem hohem Ausmaß Einschätzungen und Annahmen und Ermessensspielräume der gesetzlichen Vertreter zugrunde. Das Risiko für den Jahresabschluss liegt darin, dass wesentliche Annahmen und Parameter nicht sachgerecht berücksichtigt werden bzw. Ermessenspielräume nicht sachgerecht genutzt werden. Daher waren diese Sachverhalte für den Jahresabschluss und insbesondere für die Ertragslage von entscheidender Bedeutung und waren aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung.

zu 2.b)

Im Rahmen unserer Prüfung der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir uns unter anderem mit den bei der Bewertung zugrunde gelegten Annahmen und Parametern sowie der Abgrenzung des Bankbuchs auseinandergesetzt. Schwerpunkt war die Würdigung der Annahmen zur Schätzung der direkt aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs resultierenden Provisionserträgen, der zugrundeliegenden Kostenannahmen, insbesondere im Bereich der Verwaltungskosten, der Standard-Risikokosten im Eigen- und Kundengeschäft sowie der zugrundeliegenden Annahmen für Geschäfte mit unbestimmter Zins- bzw. Kapitalbindung. Des Weiteren haben wir die zutreffende Ableitung der laufzeitadäquaten Zinssätze aus Marktdaten nachvollzogen und haben uns von der Kongruenz der verwendeten Methoden, Steuerungsinstrumenten und Parametern zur internen Risikosteuerung überzeugt.

Das Berechnungsschema der verlustfreien Bewertung des Bankbuchs haben wir anhand der einfließenden wesentlichen Annahmen und Parameter einschließlich der Diskontierung nachvollzogen und plausibilisiert. Dabei haben wir bestimmte von den gesetzlichen Vertretern angewandte Annahmen und Parameter einer Einzelfallprüfung unterzogen.

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir weiter die Bestände an Wertpapieren analysiert, deren Bewertungen mit erhöhter Ermessensentscheidung behaftet sind. Wir haben uns ein Verständnis darüber verschafft, wie die gesetzlichen Vertreter die für Schätzwerte relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Annahmen und Datenquellen, identifiziert haben. Anhand ausgewählter Einzelfälle haben wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern getroffenen Ermessensentscheidungen und genutzten Bewertungswahlrechte risikoorientiert im Hinblick auf erhöhte Bewertungsunsicherheiten nachvollzogen. Die Zulässigkeit von Umwidmungen in das Finanzanlagevermögen haben wir unter Einbeziehung des IDW RH 1.014 beurteilt. Bei Verzicht auf Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bei Wertpapieren des Anlagevermögens haben wir beurteilt, ob die Wertminderung lediglich von vorübergehender Natur ist.

zu 2.c)

Weitere Angaben der Genossenschaft zur Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen, Forderungen und Wertpapieren sind im Anhang im Abschnitt "B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Umrechnungsmethoden" enthalten.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) als nicht inhaltlich geprüften Bestandteil des Lageberichts.

Die sonstigen Informationen umfassen zudem:

- den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b bis 289e HGB

- die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitere Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

- den Entgelttransparenzbericht als Anhang zum Lagebericht.

Davon werden uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt:

- die übrigen Teile des Geschäftsberichts - ohne weitere Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Jahresabschlusses und Lageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

- den Entgelttransparenzbericht als Anhang zum Lagebericht.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kreditgenossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossenschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG, §§ 340k, 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Genossenschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Genossenschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber dem Aufsichtsrat eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihm alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und sofern einschlägig, die zur Beseitigung von Unabhängigkeitsgefährdungen vorgenommenen Handlungen oder ergriffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit dem Aufsichtsrat erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir sind als zuständiger Prüfungsverband gesetzlicher Abschlussprüfer der Genossenschaft.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit unserer Berichterstattung an den Aufsichtsrat nach Artikel 11 EU-APrVO i. V. m. § 58 Abs. 3 GenG (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Bei uns beschäftigte Personen, die das Ergebnis der Prüfung beeinflussen können, haben folgende Leistungen, die nicht im Jahresabschluss oder im Lagebericht der geprüften Genossenschaft angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für die geprüfte Genossenschaft bzw. für die von diesen beherrschten Unternehmen erbracht:

- Sonstige separate Bestätigungsleistungen an die Bankenaufsicht

- Prüfung des Depot- und Wertpapierdienstleistungsgeschäfts nach § 89 WpHG

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Arndt Schumacher.

Düsseldorf, 21. April 2023

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Norbert Singer, Wirtschaftsprüfer

Arndt Schumacher, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses und Beschlussfassung über die Ergebnisverwendung

Die Vertreterversammlung vom 21.06.2023 hat den Jahresabschluss zum 31.12.2022 festgestellt und die Verwendung des Jahresüberschusses in Höhe von EUR 6.204.970,96 wie vom Vorstand vorgeschlagen beschlossen.

Bericht des Aufsichtsrates

Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

Der Aufsichtsrat hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben erfüllt. Er nahm seine Überwachungsfunktion wahr und traf die in seinem Zuständigkeitsbereich fallenden Beschlüsse - dies beinhaltet auch die Befassung mit der Prüfung nach § 53 GenG.

Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat und die Ausschüsse des Aufsichtsrates in regelmäßig stattfindenden Sitzungen über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bank sowie über besondere Ereignisse. Über den aktuellen Stand der Sondierungsgespräche mit der Volksbank eG mit Sitz in Warendorf wurde der Aufsichtsrat zeitnah und umfassend informiert. Der Aufsichtsrat befürwortet die Fortführung der Gespräche mit der Absicht einer Fusion.

Der Aufsichtsrat besteht aus 27 Mitgliedern, davon 18 Kapitalvertretende und 9 Mitarbeiter-vertretende. Zur Erfüllung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat einen Bau-, einen Kredit-, einen Nominierungs-, einen Prüfungs- und einen Risikoausschuss gebildet. Über die Ergebnisse und Beschlüsse der Ausschüsse wurde in der darauffolgenden Aufsichtsratssitzung berichtet.

In den vier Aufsichtsratssitzungen, einer Prüfungsschlusssitzung und weiteren 14 Ausschusssitzungen hat sich das Gremium schwerpunktmäßig mit der Geschäfts- und Risikostrategie sowie den Auswirkungen des Ukrainekriegs und der Corona-Pandemie beschäftigt. Außerdem nahmen alle Aufsichtsratsmitglieder an einer Fortbildung teil.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand in regelmäßigem Austausch mit dem Vorstand.

Der Aufsichtsrat verfügt auf Grund seiner Kenntnisse und Erfahrung in der Gesamtheit über ausreichende Branchen- und Sachkenntnisse sowie über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Im Rahmen der Selbstbewertung gemäß § 25d Abs. 11 S. 2 Nr. 3 und 4 KWG hat der Aufsichtsrat diese Anforderungen überprüft. Der Aufsichtsrat ist zudem frei von Interessenskonflikten.

Der Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. hat die nach § 53 GenG gesetzlich vorgeschriebene Prüfung des Jahresabschlusses 2022 unter Einbeziehung der Buchführung und des Lageberichtes vorgenommen. Die Ordnungsmäßigkeit wurde bestätigt und der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Über das Prüfungsergebnis wird in der Vertreterversammlung berichtet.

Ein Prüfungsschwerpunkt wurde durch den Aufsichtsratsvorsitzenden nicht gesetzt.

Wir haben uns als Aufsichtsorgan davon überzeugt, dass der Jahresabschluss für das Jahr 2022 zutreffend aus der Buchführung und den Inventaren der Bank entwickelt worden ist. Den Bericht der gesetzlichen Jahresabschlussprüfung, den Lagebericht sowie den Nachhaltigkeitsbericht haben wir geprüft und für in Ordnung befunden. Der Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. hat gegenüber dem Aufsichtsrat die Unabhängigkeit der an der Abschlussprüfung beteiligten Mitarbeiter bestätigt. Der Aufsichtsrat befürwortet den Vorschlag des Vorstandes zur Verwendung des Jahresüberschusses und empfiehlt der Vertreterversammlung diesen zu beschließen. Er entspricht den Vorschriften der Satzung.

Im Rahmen einer gemeinsamen Prüfungsschlusssitzung mit den Prüfern des Genossenschaftsverbandes - Verband der Regionen e.V. hat sich der Aufsichtsrat mit den Prüfungsfeststellungen bezüglich der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses sowie der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und des Risikomanagements intensiv befasst.

Auf der Vertreterversammlung 2023 werden gemäß § 24 Abs. 3 unserer Satzung die turnusmäßigen Wahlen der Mitglieder des Aufsichtsrates durchgeführt. Im Verschmelzungsvertrag zwischen der VR-Bank Kreis Steinfurt eG, der Volksbank Greven eG und der Vereinigten Volksbank Münster eG vom 26. Mai 2020 wurde die Absicht erklärt, den Aufsichtsrat im zeitlichen Verlauf zu verkleinern. Im Sinne dieser Absicht und im Hinblick auf die geplante Fusion mit der Volksbank eG mit Sitz in Warendorf schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, die Anzahl der Mitglieder im Aufsichtsrat im Zuge dieser Wahl um insgesamt neun Mandate (sechs Kapital- und drei Arbeitnehmervertretende) zu verkleinern. Die entsprechende Satzungsänderung wird der Vertreterversammlung am 21. Juni 2023 zur Entscheidung vorgelegt.

Die Aufsichtsratsmitglieder Josef Böckmann, Dr. Peter Döbber, Claudia Mersmann, Harald Schnitker, Martin Schnitzler, Anja Südhoff und Thomas Zumnorde-Mertens stehen seitens der Kapitalvertretenden nicht zur Wiederwahl zur Verfügung. Die Mitarbeitenden der Volksbank Münsterland Nord eG werden ihre Vertretenden rechtzeitig vor der Vertreterversammlung wählen.

Im Namen des Vorstandes und Aufsichtsrates danke ich den ausscheidenden Aufsichtsratsmitgliedern (Kapital- und Arbeitnehmervertretenden) für ihr außerordentliches Engagement zu Gunsten unserer Volksbank Münsterland Nord eG, den konstruktiven Austausch untereinander und die gute Zusammenarbeit im Aufsichtsrat.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitenden für ihr Engagement im Geschäftsjahr 2022, das trotz der schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Unser Dank gilt auch den Vertretern, Mitgliedern und Kunden der Volksbank Münsterland Nord eG deren Vertrauen die Grundlage für den Geschäftserfolg ist.

Münster, im Mai 2023

Der Aufsichtsrat

Wolfgang Scheiper, Vorsitzender

Volksbank Münsterland Nord eG, Münster

Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG zum 31. Dezember 2022

("Länderspezifische Berichterstattung")

Die Volksbank Münsterland Nord eG hat keine Niederlassungen im Ausland. Sämtliche nachfolgende Angaben entstammen dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und beziehen sich ausschließlich auf ihre Geschäftstätigkeit als regional tätige Kreditgenossenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Die Tätigkeit der Volksbank Münsterland Nord eG besteht darin, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder von Privat- und Firmenkunden entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Die Volksbank Münsterland Nord eG definiert den Umsatz aus der Summe folgender Komponenten der Gewinn- und Verlustrechnung nach HGB: Zinserträge, Zinsaufwendungen, laufende Erträge aus Aktien etc., Provisionserträge, Provisionsaufwendungen, und sonstige betriebliche Erträge. Der Umsatz beträgt für den Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2022 TEUR 169.073.

Die Anzahl der Lohn- und Gehaltsempfänger in Vollzeitäquivalenten beträgt 818,0.

Der Gewinn vor Steuern beträgt TEUR 29.035.

Die Steuern auf Gewinn betragen TEUR 11.106 und betreffen laufende Steuern.

Die Volksbank Münsterland Nord eG hat im Geschäftsjahr keine öffentlichen Beihilfen erhalten.

Volksbank im Münsterland eG