Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH

Rackwitz

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

A. Grundlagen der Gesellschaft

Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH betreibt eine Gießerei für Strangpressbolzen aus Aluminiumknetlegierungen. Dabei werden Aluminiumschrotte eingeschmolzen und zu Aluminiumknetlegierungen in Form von Strangpressbolzen neu vergossen.

Die in der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH produzierten Strangpressbolzen werden über die Hydro Aluminium AS mit Sitz in Norwegen überwiegend auf dem inländischen Markt, aber auch europaweit vertrieben. Das Geschäftsmodell der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH ist in Vollpreis- und Umarbeitsgeschäft gegliedert. Beim Umarbeitsgeschäft werden die bei den Kunden prozessbedingt anfallenden Schrotte eingeschmolzen und anschließend zu Strangpressbolzen gegossen. Beim Vollpreisgeschäft liegt die Einsatzmaterialbeschaffung ausschließlich in der Verantwortung der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH.

Schwankende LME-Notierungen werden durch ein Hedging-Abkommen zwischen Hydro Aluminium AS, Oslo/Norwegen, und der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH kompensiert.

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Rackwitz und befindet sich im Eigentum der Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich.

B. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2023 war geprägt von bedeutsamen Entwicklungen und Herausforderungen, die sowohl die globalen Finanzmärkte als auch die geopolitische Landschaft nachhaltig beeinflusst haben.[1] Die schwächelnde Weltkonjunktur, die strikte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sowie die gleichzeitigen Sparanstrengungen der Bundesregierung, drückten auf die deutsche Konjunktur.[2]

Die Weltkonjunktur verlor gegen Ende des Jahres etwas an Fahrt, erholt sich aber Anfang 2024 wieder deutlich.[3] Der Anstieg des weltweiten Bruttoinlandprodukts betrug im Jahr 2023 3,0%, nach 3,3 % im Vorjahr. Der Rückgang im Euroraum war deutlich stärker. Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts betrug im Jahr 2023 nur noch 0,5%, nach 3,4% im Vorjahr. Die Inflationsrate im Euroraum war rückläufig und betrug für das Gesamtjahr noch 5,4%, nach 8,4% im Vorjahr.[4]

Eine konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft lässt ebenfalls weiter auf sich warten. Insgesamt ging das Bruttoinlandsprodukt im Geschäftsjahr um 0,1% zurück nach einem Anstieg von 1,9% im Vorjahr.[5] Der Rückgang der Wirtschaftsleistung konzentrierte sich vor allem auf den Handel und das produzierende Gewerbe. Trotz des zu Beginn des Jahres noch recht hohen Auftragspolsters zeigte sich in der Folge das produzierende Gewerbe aufgrund des schwächelnden Neugeschäfts durch Auftragsflaute in der Industrie und im Baugewerbe doch schwächer als erwartet. [6] Für das Jahr 2024 wird von einer moderaten Erholung der Konjunktur ausgegangen. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im laufenden Jahr um 0,2 % steigen.[7]

In Deutschland ist im Verlauf des Jahres die Inflation deutlich zurückgegangen. Ausgehend von 6,9 % im Jahr 2022 lag die Inflationsrate für das Gesamtjahr 2023 bei 5,9%.[8] Für das laufende Jahr rechnet das IfW Kiel mit einer weiter merklich auf 2,2 % fallenden Inflation und einem robusten Arbeitsmarkt.[9]

Die Produktion in der Automobilbranche in Deutschland ist im Geschäftsjahr 2023 weiter gestiegen. Die Produktionszahlen für 2023 lagen mit 18% über Vorjahresniveau, bleiben aber mit 12 % noch weiter deutlich unter den Produktionszahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das Ordervolumen aus dem Ausland erreichte im Vergleich zum Jahr 2022 einen Zuwachs um 17 %, gegenüber 2019 wurden jedoch immer noch 11% weniger Autos exportiert. Die Bilanz für das Inlandsgeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 7% ebenfalls positiv.[10]

Geschäftseinflüsse durch Preisnotierungen an den internationalen Börsen

Die Aluminiumnotierungen an der London Metal Exchange (LME) erhöhten sich bis März 2023, ehe die Notierungen im Laufe des Jahres wieder zurückgingen. Die Schlussnotierung am letzten Handelstag 2023 war mit 2.336 US-Dollar pro Tonne nur knapp niedriger als die Schlussnotierung 2022 mit 2.361 US-Dollar pro Tonne. Die Aluminium-Metallbestände in den Lagerhäusern der LME lagen Ende Dezember 2023 mit 0,549 Millionen Tonnen auf ähnlichem Niveau wie im Dezember 2022 (0,5 Millionen Tonnen). [11]

Die Prämie Rotterdam für Primäraluminium 99,7 % ist im Geschäftsjahr im Monatsdurchschnitt stetig gefallen. Die Prämie betrug im Monatsdurchschnitt 316 US-Dollar pro Tonne im Februar 2023 und 260 US-Dollar im September 2023. Zum Jahresende 2023 lag die Tagesprämie mit 215 US-Dollar um 20,4% tiefer als zum Jahresende 2022 mit 270 US-Dollar.

Der Euro stieg in Relation zum US-Dollar von 1,067 US-Dollar pro Euro am 31. Dezember 2022 auf 1,105 Euro/US-Dollar zum Jahresende 2023 an.[12]

Geschäftsverlauf

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

	2023	2022	Veränderung
Umsatzerlöse (T€) ^*	129.554	182.582	-53.028
Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung (T€) ^*	5.436	30.163	-24.727
Umsatz je Mitarbeiter (T€)	1.683	2.725	-1.042
Unfallrate (TRI) ^**	8,7	5,2	3,5
Materialintensität (%)	81,9	75,2	6,7
Personalintensität (%)	4,6	3,0	1,6

^* Wesentliche Leistungsindikatoren

^** Total Rate of Injury, bezogen auf 1.000.000 Arbeitsstunden

Ertragslage

Das Geschäftsjahr 2023 war geprägt von über das gesamte Jahr reduzierten Absatzmengen sowie stark gefallenen Verkaufsprämien im Vergleich zum Vorjahr. Für das Geschäftsjahr wurden Absatzmengen in Höhe von 95.000 Tonnen Strangpressbolzen prognostiziert. Mit verkauften 83.411 Tonnen Strangpressbolzen liegt das Geschäftsjahr mit 11.589 Tonnen hinter den Erwartungen zurück. Die bereits bis Sommer 2023 leicht reduzierte Absatzentwicklung verstärkte sich noch im zweiten Halbjahr 2023. Der Auftragsrückgang für Strangpressbolzen hielt bis zum Jahresende 2023 an. Zusätzlich wurde für das Geschäftsjahr 2023 mit der Auslieferung von ersten Mengen an Schmiedevormaterial in Höhe von 7.300 Tonnen geplant. Die neue HyForge-Anlage wurde im September 2023 feierlich in Betrieb genommen. Die Aufnahme der Produktion an der neuen Anlage, die speziell für den Automobil-Sektor konzipiert ist und den zunehmenden Bedarf an CO ₂ reduziertem Schmiedevormaterial bedienen wird, konnte aufgrund verspäteter Fertigstellung der Investition erst Ende des dritten Quartals 2023 erfolgen. Die Absatzmengen für Schmiedevormaterial haben sich gegenüber der Planung somit ebenfalls reduziert. Im Geschäftsjahr 2023 wurden erstmals 943 Tonnen verkauft. Zusätzlich reduzierte auch hier die gesunkene Nachfrage die Absatzmengen.

Die prognostizierte Umsatzgröße in Höhe von Mio. EUR 175 konnte überwiegend aufgrund der reduzierten Absatzmengen nicht erreicht werden. Der Umsatz aus dem Strangpressbolzengeschäft mit einer Gesamt-Verkaufsmenge von 83.411 Tonnen (Vorjahr: 86.994 Tonnen) und einem, wie im Vorjahr gleichbleibendem Mengenanteil an Vollpreisgeschäft von 45 % liegt bei Mio. EUR 121 (Vorjahr: Mio. EUR 170). Der Umsatz aus dem erstmaligen Verkauf von Schmiedevormaterial mit einer Gesamt-Verkaufsmenge von 943 Tonnen liegt bei Mio. EUR 1,1 mit einem Anteil an Vollpreisgeschäft von 28 %. Die Umsatzerlöse aus dem Strangpressbolzengeschäft sowie dem Verkauf von Schmiedevormaterial (Vollpreis- und Umarbeitsgeschäft) bilden 94 % (Vorjahr: 93%) der Umsatzerlöse der Gesellschaft ab. Weitere 6 % (Vorjahr: 7 %) der Umsatzerlöse stammen aus sonstigen Umsatzerlösen.

Der überwiegende Teil der Umsätze aus dem Bereich des Strangpressbolzengeschäftes wurde durch über das gesamte Jahr fallende LME-Notierung sowie stetig fallender Verkaufsprämien insbesondere für Vollpreis negativ beeinflusst. Die durchschnittliche Umarbeitsprämie (409 EUR/t; Vorjahr: 334 EUR/t) lag im gesamten Geschäftsjahr leicht schwankend auf dem Jahresdurchschnittsniveau, während die durchschnittliche Vollpreisprämie (579 EUR/t; Vorjahr: 1.286 EUR/t) im Vergleich zum Vorjahr massiv gefallen ist. Die Prämie betrug im Monatsdurchschnitt Januar 2023 729 EUR/t und 404 EUR/t im Dezember 2023. Die durchschnittliche Verkaufsprämie für das Geschäftsjahr sank somit gegenüber dem Vorjahr um 285 EUR/t (477 EUR/t; Vorjahr: 762 EUR/t).

Die sonstigen Umsätze verringerten sich auf insgesamt TEUR 7.704 (Vorjahr: TEUR 12.768). Im Geschäftsjahr gab es im Vergleich zum Vorjahr einen wesentlich geringeren Anteil an Umsätzen aus dem Verkauf von Schrott (TEUR 5.256; Vorjahr: TEUR 9.915). Die Umsätze aus dem Verkauf von Aluminiumkrätze verringerten sich gegenüber dem Vorjahr leicht. Der gesunkene durchschnittliche Krätzeverkaufspreis (EUR/t 1.079; Vorjahr: EUR/t 1.385) aufgrund der niedrigeren LME-Notierung beeinflusste den Umsatz trotz der leicht gestiegenen Krätzeverkaufsmenge negativ.

Das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung sank gegenüber dem Vorjahr überproportional auf Mio. EUR 5,4 (Vorjahr: Mio. EUR 30,2). Die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr wurde somit um Mio. EUR 3,5 verfehlt. Insbesondere die geringeren Absatzmengen sowie die niedrigeren Verkaufsprämien hatten einen negativen Ergebniseffekt.

Die Personalaufwendungen inklusive Aufwendungen für Altersvorsorge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 5,6 %, dies entspricht TEUR 308. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf die weiteren Neueinstellungen von Personal für die Erweiterungsinvestition HyForge zurückzuführen. Der Personalzuwachs erfolgte hauptsächlich in der Produktion.

Der sich ergebende Unterschiedsbetrag aus der Neuregelung zur Ermittlung des durchschnittlichen Rechnungszinses beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 118 (Vorjahr: TEUR 500) in den mit TEUR 5.688 (Vorjahr: TEUR 5.303) aufgelaufenen Aufwendungen für Altersversorgung.

Weitere Aufwendungen im Geschäftsjahr verringerten sich insgesamt um TEUR 565. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Reduzierung von 6,2 %. Als wesentlich sind hierbei um TEUR 605 gesunkene Instandhaltungsaufwendungen sowie um TEUR 167 gesunkene Frachtaufwendungen zu nennen.

Vermögens- und Finanzlage

Vermögens- und Kapitalstruktur (T€)

Vermögen	2023	2022	Veränderung
Sachanlagen/Immaterielle Vermögensgegenstände	44.715	28.247	16.468
Umlaufvermögen/Rechnungsabgrenzungsposten	21.620	41.465	-19.845
	66.335	69.712	-3.377

Kapital	2023	2022	Veränderung
Eigenkapital	10.495	10.495	0
Sonderposten	2.424	49	2.375
Rückstellungen	8.699	6.119	2.580
Verbindlichkeiten/Rechnungsabgrenzungsposten	44.717	53.049	-8.332
	66.335	69.712	-3.377

Die Bilanzsumme der Gesellschaft ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Sie reduzierte sich um Mio. EUR 3,4 auf TEUR 66.335. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Bilanzverkürzung um 4,8 %.

Das erwirtschaftete Ergebnis ist wegen des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages mit der Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, in den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten.

Die Vorräte insgesamt (Mio. EUR 9,0; Vorjahr: Mio. EUR 13,3) verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 4,3. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Reduzierung der Lagerbestände an Rohmaterial um 29 % auf 2.579 Tonnen sowie des Lagerbestandes an Fertigerzeugnissen um 34 % auf 1.818 Tonnen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen zum 31. Dezember 2023 liegen mit Mio. EUR 15,3 unter dem Vorjahreswert (Mio. EUR 12,1; Vorjahr: Mio. EUR 27,4). Dies ist hauptsächlich auf die Veränderung des Cash Pool-Guthabens zum Bilanzstichtag zurückzuführen (Mio. EUR 4,7; Vorjahr: Mio. EUR 18,9).

Die Rückstellungen sind im Vergleich zum Vorjahr um Mio. EUR 2,6 gestiegen (Mio. EUR 8,7; Vorjahr: Mio. EUR 6,1). Im Wesentlichen dafür verantwortlich ist die Bildung von Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zur Preisfixierung von Strom- und Gas-Terminkontrakten in Höhe von Mio. EUR 1,1, die Bildung der Drohverlustrückstellung für offene Aluminiumpositionen aus Metall-Hedgegeschäften in Höhe von Mio. EUR 0,5, Anstieg der Pensionsrückstellungen um Mio. EUR 0,4 sowie die Erhöhung der Rückstellung für CO ₂ Emissionen um Mio. EUR 0,3.

Investitionen

Die Gießerei investierte in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände im Jahr 2023 insgesamt Mio. EUR 18,7 (Vorjahr: Mio. EUR 20,3). Der überwiegende Teil der Investitionssumme entfällt auf das HyForge-Projekt, welches zum Ende des dritten Quartals 2023 zum Großteil abgeschlossen werden konnte. Im Geschäftsjahr wurde erneut an einem weiteren Schmelzofen zur Prozessoptimierung in ein Regenerativbrennersystem (PulsReg) mit einer Gesamtsumme von Mio. EUR 0,9 investiert. Kleinere Projekte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Arbeitsumfeldes sowie zur weiteren Optimierung von Abläufen und Prozessen wurden ebenfalls durchgeführt.

Finanzlage

Die Finanzierung der operativen und strategischen Ziele sowie die laufende Liquidität der Gesellschaft sind durch ihre Einbeziehung in das Cash-Pooling der obersten Muttergesellschaft Norsk Hydro ASA, Oslo/Norwegen, sichergestellt. Zum Bilanzstichtag bestand eine Forderung aus dem Cash-Pooling gegenüber der inländischen Muttergesellschaft Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, in Höhe von Mio. EUR 4,7 im Vergleich zum Vorjahr mit Mio. EUR 18,9.

Forschung und Entwicklung (F&E)

Die Gesellschaft betrieb keine eigenen F&E-Aktivitäten im Geschäftsjahr. Es werden bei Bedarf die Einrichtungen der Hydro Aluminium AS in Norwegen bzw. die Einrichtungen der Speira GmbH (ehemals Hydro Aluminium Rolled Products GmbH) in Bonn genutzt.

Mitarbeiter

Zum 31. Dezember 2022 waren in der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH insgesamt 87 Mitarbeiter (Vorjahr: 75 Mitarbeiter) einschließlich 4 Auszubildenden beschäftigt. Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH bietet jährlich Ausbildungsplätze an. Im Jahr 2023 konnte ein Ausbildungsplatz besetzt werden.

Arbeits- und Gesundheitsschutz

Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz (HSE = Health, Safety, Security and Environment) sind tief in der Konzernpolitik und den Hydro-Werten verankert. Sie sind für die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH eine Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen. Ein zertifiziertes Arbeitssicherheits-Managementsystem bildet die Grundlage unserer HSE-Arbeit.

Die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 1 auf 2. Daraus ergibt sich eine Unfallrate (TRI) von 8,7 für 2023 (Vorjahr: 5,2). Der Krankenstand aller Mitarbeiter ist im Vergleich zum Jahr 2022 leicht um 0,4 % gestiegen und betrug 6,4 %.

Energieeffizienz, Klimaschutz

Mit dem bestehenden Energiemanagementsystem hat die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH die rechtlichen Forderungen hinsichtlich des effizienten Umgangs mit Energie im Zusammenhang mit Stromsteuer- und Energiesteuererstattungen erfüllt. Das Energiemanagementsystem wurde durch Det Norske Veritas (DNV) wie im Vorjahr durch ein Audit überwacht.

Der spezifische Energieverbrauch (kWh/t) pro produzierte Tonne konnte im Geschäftsjahr nicht optimiert werden und liegt mit 1.313 kWh/t über Vorjahresniveau (Vorjahr: 1.204 kWh/t). Der rückläufige Auftragseingang, insbesondere im zweiten Halbjahr, führte zu fehlenden Produktionsmengen und somit zu keiner optimalen Anlagenauslastung. Die Inbetriebnahme der HyForge-Anlage im 3. Quartal 2023 hatte ebenfalls einen negativen Einfluss auf die Energiebilanz.

C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

Prognosebericht

Die deutsche Wirtschaft ist etwas dynamischer als erwartet in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Eine hohe konjunkturelle Dynamik ist jedoch nicht abzusehen, da das Geschäfts- und Konsumklima trotz Aufwärtstrend auf niedrigem Niveau befinden wird. Die Erholung der deutschen Wirtschaft kommt somit nur mühsam in Gang. Insgesamt wird für das Jahr 2024 mit einem Anstieg des Bruttoinlandprodukts um 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.[13] Die bisher moderate weltwirtschaftliche Expansion wird sich weiterhin fortsetzen. Für das kommende Jahr wird mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 3,2 % gerechnet.[14]

Die Geschäftsprognose der Gesellschaft vom Oktober 2023 beruht auf der Unternehmensplanung, basierend auf Annahmen für Aluminiumpreise, Energiepreise, Wechselkurse, Verkaufsprämien und Einsatzmaterialpreisen. Abweichungen von diesen Annahmen können zu deutlichen Veränderungen im Ergebnis führen, denn das Ergebnis der Gesellschaft ist von der Entwicklung dieser Preise, insbesondere der weiteren Entwicklung der Energiekosten, der allgemeinen Weltwirtschaft sowie der Nachfrage im Bereich Industrie, Bau und Automobil abhängig.

Die Geschäftsführung plante für 2024 mit einer Erhöhung des Absatzes an Strangpressbolzen auf 95.000 Tonnen. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 13,9 %. Nach Aufnahme der Produktion an der neuen HyForge-Anlage im dritten Quartal 2023 wurde für das Geschäftsjahr 2024 mit einer zusätzlichen Absatzmenge an Schmiedevormaterial von 15.000 Tonnen geplant. Die Gesellschaft budgetierte für das Geschäftsjahr 2024 aufgrund der prognostizierten Absatzmengen sowie der Einkaufs- und Verkaufsprämien ein Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung von Mio. EUR 6,9. Die Budgetannahmen der Verkaufspreise für Strangpressbolzen orientierten sich dabei am Preisniveau für das vierte Quartal 2023. Für das auf der neuen HyForge-Anlage hergestellte Schmiedevormaterial ist der Verkaufspreis an die Notierung für Primärmetall gekoppelt.

Die Annahmen der Materialpreise für Schrott und Primäraluminium orientierten sich ebenfalls an der Entwicklung des Preisniveaus im vierten Quartal 2023. Der Umsatz der Gesellschaft für das Jahr 2024 wurde mit einem Verkaufsvolumen von 95.000 Tonnen Strangpressbolzen sowie 15.000 Tonnen Schmiedevormaterial mit Mio. EUR 170 budgetiert.

Die tatsächliche Ertragslage wird in sehr starkem Maße von der Entwicklung der Absatzmengen, Verkaufsprämien, Einsatzmaterialkosten sowie den Energiekosten beeinflusst. Die bisherige Absatzentwicklung und die weiteren Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zeigen eine deutliche Reduzierung der Absatzmengen gegenüber dem verabschiedeten Plan. Beim Absatz an Strangpressbolzen wird eine Reduzierung zum Jahresende von 13 % erwartet, dies entspricht etwa 12.600 Tonnen. Die Absatzmengen für Schmiedevormaterial sind gegenüber der Planung ebenfalls gesunken. Für das Geschäftsjahr 2024 wird mit einer Reduzierung von 58 % gerechnet, dies entspricht etwa 8.700 Tonnen. Die Prognose für die Entwicklung des Umsatzes hängt zusätzlich auch von der weiteren Entwicklung der LME-Notierung sowie der Verkaufsprämien ab. Aufgrund der reduzierten Absatzmengen an Strangpressbolzen und Schmiedevormaterial sowie einer Prognose der Verkaufsprämien für das laufende Geschäftsjahr leicht unter den Budgetannahmen wird eine Reduzierung des Gesamtumsatzes um etwa 18 % gegenüber Budget erwartet, und somit mit Mio. EUR 133 auf dem Niveau von 2021.

Für das 2. Halbjahr werden Rohmaterialpreise auf einem leicht steigenden Niveau erwartet. Die Verfügbarkeit von Schrotten zeigt keine wesentliche Verbesserungstendenzen. Dies wird voraussichtliche einen negativen Beitrag zur Ergebnisentwicklung generieren.

Die prognostizierten niedrigeren Absatzmengen für das Schmiedevormaterial sind hauptsächlich auf Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme und Leistungssteigerung dieser komplexen und neuen Technologie zurückzuführen.

Die Preisentwicklungen bei Strom und Gas zeigen im Vergleich zur Geschäftsprognose aus Oktober 2023 einen positiven Trend und es wird von einem positiven Beitrag auf das Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung ausgegangen.

Ableitend aus diesen Entwicklungen prognostiziert die Gesellschaft für 2024 ein Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung, dass deutlich unter Budget und Vorjahresniveau liegen wird.

Risiko- und Chancenbericht

Die Beurteilung der geschäftlichen Risiken wird als integraler Bestandteil jeglicher Geschäftstätigkeit gesehen. Das Risikomanagement befasst sich mit allen Aspekten der Wertschöpfung, einschließlich strategischer, finanzieller und geschäftlicher Fragen der Organisation, Fragen körperschaftlicher Verantwortung sowie regulativen und gesetzlichen Anforderungen. Im Rahmen des jährlichen Planungsprozesses werden die wesentlichen Geschäftsrisiken regelmäßig analysiert, beurteilt und gemäß der Hydro-internen Organisation der übergeordnet operativ verantwortlichen Einheit berichtet.

Die Ertragsentwicklung der Gesellschaft wird maßgeblich beeinflusst von den Aluminium-Preisnotierungen an der Londoner Metallbörse (LME), der Entwicklung der Einsatzmaterialkosten, von der Wechselkursentwicklung des Euro vor allem gegenüber dem US-Dollar, den Energiekosten sowie von Konjunkturverlauf, Marktsituation und dem Verhalten der Wettbewerber innerhalb der wesentlichen Absatzmärkte.

Nachfolgend stellen wir die einzelnen Risiken nach ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Höhe ihrer Auswirkung absteigend dar.

Die zeitnahe Besetzung noch offener Mitarbeiterstellen für die neue HyForge-Produktionslinie wird durch den in Deutschland bestehenden Fachkräftemangel nach wie vor erschwert. Weiterhin verstärkte Präsenz auf lokalen Jobmessen sowie gezielte Werbeaktionen sollen die Mitarbeitergewinnung unterstützen.

Dem Risiko steigender Energiepreise wird durch gezielte Mengenabsicherung durch Hedgings und eine Energiepreisklausel in unseren Umarbeitungsverträgen bestmöglich begegnet. Eine Abhängigkeit von der generellen Verfügbarkeit und den vom Unternehmen nicht beeinflussbaren Rahmenbedingungen sind offensichtlich gegeben. Trotzdem erscheint die Gefahr einer Gasmangellage eher niedrig und die Indikatoren auf dem Energiemarkt zeigen keine Tendenzen dahingehend.

Mögliche Risiken aus Lieferengpässen und Lieferketten-Unterbrechungen bei Legierungselementen, Verbrauchsmaterialien sowie Ersatzteilen sollen auch weiterhin durch eine ausreichende und den Lieferfristen angepasste Lagerhaltung minimiert werden.

Risiken im Hinblick auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der IT-Systeme sowie die weiterhin zunehmende Gefahr von Internetkriminalität wird durch eine laufende Überwachung und Notfallübungen begegnet. Durch die zunehmende Cyber-Kriminalität weltweit ist Hydro Bedrohungen in Bezug auf die Integrität, Verfügbarkeit und Vertraulichkeit der Systeme ausgesetzt. Ebenso ist die Gesellschaft der Gefahr von Hackerangriffen nach wie vor ausgesetzt, die möglicherweise zur Unterbrechung der Geschäftstätigkeit führen können, denn es ist zu beobachten, dass sich die Bedrohungsakteure mit innovativeren und ausgefeilteren Methoden anpassen und weiterentwickeln. Diese Bedrohungen beinhalten Versuche, Zugang zu Informationen zu erhalten, Angriffe mit Erpressungs-Trojanern, die Installation destruktiver Computerviren, Überlastangriffe sowie sonstige digitale Sicherheitsverletzungen. Im Rahmen des Cyber-Response-Programms wurde die Cybersicherheitsabwehr von Hydro im gesamten Unternehmen weiterentwickelt und ausgereift. Insbesondere die Überwachung und Reaktion auf Cybersicherheitsvorfälle der Produktionsanlagen war eine der Hauptprioritäten. Langfristig wird an einer stärkeren Haltung zur Cybersicherheit gearbeitet, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Systeme zu gewährleisten.

Durch den komplexen Produktmix an Strangpressbolzen sowie die Erweiterung der Produktpalette durch Schmiedevormaterial und die Fähigkeit, dadurch auf unterschiedlichen Märkten agieren zu können, ist eine gute Unternehmensauslastung auch in schwierigem Marktumfeld wahrscheinlich. Im Laufe der Jahre wurden nicht nur die anlagentechnischen Voraussetzungen für die Produktion von Vormaterialien für die Automobilindustrie weiter optimiert, sondern auch die Qualifikation der Mitarbeiter durch gezielte Schulungen auf dieses Niveau gehoben. Weiterhin können bestehende Produktionskapazitäten auch für sogenannte Standardprodukte genutzt werden.

Durch die beschriebene Produktdiversifikation ist die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH in der Lage, gewissen Marktschwankungen robust entgegenzutreten und das Produktportfolio entsprechend den Marktgegebenheiten und den bestmöglich erzielbaren Margen auszurichten.

Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH ist fester Bestandteil der weltweiten Recyclingstrategie von Hydro. Diese zielt auf die nachhaltige Nutzung des Rohstoffs Aluminium und damit die stetige Erhöhung der Recyclingraten und des Einsatzes von "End-of-Life" Schrott ab. Ein niedriger CO ² Fußabdruck bzw. ein hoher Anteil von Recyclingmaterial als Vormaterial für unsere Produkte stellt einen signifikanten Wettbewerbsvorteil dar und wird zunehmend von unseren Kunden gefordert.

Für das neue Produkt der Schmiedebolzen wird ein hochgradig innovatives Herstellverfahren mit den Vorzügen des Recyclings kombiniert. Auch hier sichert der Einsatz von Prozessschrotten und End-of-Life Schrotten entsprechende Metallmargen im Vergleich zur Herstellung des Produktes aus Primäraluminium.

Zur Margen- und Ertragssicherung minimiert die Gesellschaft entsprechend den Konzernvorgaben ihre Risiken aus kurzfristigen Metallpreis- und Währungskursschwankungen durch Metallpreis- und Wechselkurs-Sicherungsgeschäfte durch ein Hedging-Abkommen zwischen Hydro Aluminium AS, Norwegen, und der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH. Risiken aus Energiepreisschwankungen werden durch Termingeschäfte zur Preisfixierung für Gas und Strom sowie auch Termingeschäfte für CO ² Zertifikate minimiert, die durch die Hydro Energy AS, Rjukan, Norwegen, im Namen und im Auftrag der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH abgeschlossen werden.

Der Stromeinkauf erfolgt über die Stromhandelsgesellschaft der Norsk-Hydro-Gruppe in Form von Zukäufen an der Strombörse. Durch einen geregelten Einkaufsprozess ist sichergestellt, dass mit ausreichendem Vorlauf die benötigten Strommengen für die Produktion am Standort zur Verfügung stehen.

Für den Hauptenergieträger Gas werden die Bedarfsmengen mehrerer Hydro-Standorte in Deutschland gebündelt, um Volumeneffekte bei der Gaspreisgestaltung wirksam werden zu lassen. Der damit geschaffene Vertragsrahmen ermöglicht eine flexible und transparente Beschaffung am gehandelten Gasmarkt. Der im April 2023 abgeschlossene Gasliefervertrag sichert die Gasbelieferung für die Jahre 2024 bis 2026.

Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH ist in die Konzernfinanzierung der Norsk Hydro ASA, Oslo/Norwegen, durch das Cash Pooling-System eingebunden. Zentrale Aufgabe des Cash-Poolings innerhalb des Konzerns ist es, den Finanzbedarf optimal auf die wirtschaftlichen Erfordernisse abzustimmen und die finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten. Die finanzwirtschaftlichen Risiken werden somit minimiert. Hierdurch kann die Gesellschaft an der Finanzkraft des Konzerns teilhaben.

D. Internes Kontrollsystem und Risikomanagement

Durch interne Kontrollen und Schulungen, die auf strikten Konzern-Richtlinien basieren, begegnet die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH Compliance- sowie rechtlichen Risiken. Die Einhaltung hoher Standards sorgt für qualitativ hochwertige Produkte und bildet die Basis für das Vertrauen der Kunden.

Die zur Vermeidung von Manipulationen und wesentlichen Fehlern in den Prozessen der externen Berichterstattung aufgebauten internen Kontrollen sind definiert, dokumentiert und werden intern überwacht.

Das interne Kreditkontrollsystem innerhalb der Hydro übernimmt die Prüfung der Bonität, der von der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH belieferten, externen Kunden. Es wird sichergestellt, dass nur innerhalb zuvor vergebener Kreditlimits Lieferungen erfolgen. Außerdem sind Kundenforderungen teilweise über Warenkreditversicherungen abgesichert.

[1] https://wissen.consorsbank.de/t5/Blog/Jahresr%C3%BCckblick-2023-Finanzm%C3%A4rkte-gepr%C3%A4gt-von-schwacher/ba-p/130916

[2] Vgl.Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel

[3] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Weltwirtschaft im Frühjahr 2024, Nr.111 (2024/Q1), S.3 ff.

[4] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Weltwirtschaft im Frühjahr 2024, Nr.111 (2024/Q1), S.8-10

[5] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Weltwirtschaft im Frühjahr 2024, Nr.111 (2024/Q1), S.20

[6] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024, Nr.112 (2024/Q1), S.3

[7] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Sommer 2024, Nr.115 (2024/Q2), S.2

[8] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024, Nr.112 (2024/Q1), S.24

[9] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Sommer 2024, Nr.115 (2024/Q2), S.2

[10] Vgl.Verband der Automobilindustrie, Deutscher PKW-Markt 2023, 04.01.2024

[11] Vgl. London Metal Exchange, + Westmetall.com Marktdaten, LME Aluminium Bestände

[12] www.westmetall.com/de/markdaten

[13] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Deutsche Wirtschaft im Sommer 2024, Nr.115 (2024/Q2), S.2

[14] Vgl. IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Weltwirtschaft im Sommer 2024, Nr.114 (2024/Q2), S.7

Rackwitz, den 16. Juni 2024

Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH

Thomas Stürzebecher, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

Aktiva

	31.12.2023 EUR	EUR	31.12.2022 EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software		307.548,43		1.241,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	19.307.032,00		2.750.605,13
2. Technische Anlagen und Maschinen	23.338.905,37		3.346.738,28
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.565.507,80		426.180,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	196.656,31	44.408.101,48	21.721.849,83	28.245.373,70
		44.715.649,91		28.246.615,04
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.692.796,42		8.672.813,43
2. Fertige Erzeugnisse	2.318.394,67	9.011.191,09	4.597.467,19	13.270.280,62
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	181.570,14		463.747,87
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	12.089.326,04		27.424.200,94
3. Sonstige Vermögensgegenstände	325.909,36	12.596.805,54	302.250,71	28.190.199,52
III. Kassenbestand		1.992,30		268,81
		21.609.988,93		41.460.748,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten		9.731,45		4.618,96
		66.335.370,29		69.711.982,95
Passiva
			31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital			10.000.000,00	10.000.000,00
II. Kapitalrücklage			487.912,67	487.912,67
III. Gewinnrücklagen (andere)			7.130,00	7.130,00
			10.495.042,67	10.495.042,67
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen			2.424.129,63	48.927,73
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen			5.687.578,00	5.302.860,00
2. Sonstige Rückstellungen			3.011.586,46	816.584,00
			8.699.164,46	6.119.444,00
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen			5.772.300,99	4.050.907,16
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 5.772.300,99 (i. Vj. EUR 4.050.907,16) -
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen			38.942.211,14	48.656.473,98
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 8.235.648,64 (i. Vj. EUR 33.571.213,98) -
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu fünf Jahren EUR 30.706.562,50
(i. Vj. EUR 15.085.260,00) -
- davon gegenüber Gesellschaftern EUR 36.118.774,68 (i. Vj. EUR 45.224.267,89) -
3. Sonstige Verbindlichkeiten			2.521,40	341.187,41
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 2.521,40 (i. Vj. EUR 341.187,41) -
- davon aus Steuern EUR 0,00 (i. Vj. EUR 44.184,84) -
			44.717.033,53	53.048.568,55
			66.335.370,29	69.711.982,95

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	01.01.-31.12.2023		01.01.-31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		129.553.895,39		182.582.296,28
2. Verminderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-2.279.072,52		1.431.128,98
3. Sonstige betriebliche Erträge		175.209,99		899.109,64
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	97.973.328,81		132.911.931,98
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	6.440.551,19	104.413.880,00	6.159.902,53	139.071.834,51
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	4.664.132,68		4.130.024,42
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.239.451,89		1.465.424,45
- davon für Altersversorgung EUR 309.819,00 (i.Vj. EUR 706.868,00) -		5.903.584,57		5.595.448,87
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.213.909,38		771.014,25
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		8.562.841,04		9.127.643,58
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		294.079,59		59.816,77
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		1.213.403,83		243.451,85
10. Ergebnis vor sonstigen Steuern und Ergebnisabführung		5.436.493,63		30.162.958,61
11. Sonstige Steuern		24.281,45		23.950,72
12. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags
abgeführter Gewinn		-5.412.212,18		-30.139.007,89
13. Jahresüberschuss		0,00		0,00

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2023

	Anschaffungskosten
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	796.283,10	183.576,86	28.220,00	142.263,59	1.093.903,55
	796.283,10	183.576,86	28.220,00	142.263,59	1.093.903,55
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.574.729,46	9.328.450,64	0,00	7.594.215,30	32.497.395,40
2. Technische Anlagen und Maschinen	26.459.347,14	8.252.732,73	70.518,97	13.371.784,67	48.013.345,57
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.924.634,36	965.714,70	75.576,58	383.144,04	3.197.916,52
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	21.721.849,83	-33.785,92	0,00	-21.491.407,60	196.656,31
	65.680.560,79	18.513.112,15	146.095,55	-142.263,59	83.905.313,80
	66.476.843,89	18.696.689,01	174.315,55	0,00	84.999.217,35

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	795.041,76	19.533,36	28.220,00	786.355,12
	795.041,76	19.533,36	28.220,00	786.355,12
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.824.124,33	366.239,07	0,00	13.190.363,40
2. Technische Anlagen und Maschinen	23.112.608,86	1.618.605,55	56.774,21	24.674.440,20
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.498.453,90	209.531,40	75.576,58	1.632.408,72
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	37.435.187,09	2.194.376,02	132.350,79	39.497.212,32
	38.230.228,85	2.213.909,38	160.570,79	40.283.567,44

	Buchwerte
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software	307.548,43	1.241,34
	307.548,43	1.241,34
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	19.307.032,00	2.750.605,13
2. Technische Anlagen und Maschinen	23.338.905,37	3.346.738,28
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.565.507,80	426.180,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	196.656,31	21.721.849,83
	44.408.101,48	28.245.373,70
	44.715.649,91	28.246.615,04

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

Sitz der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH (HAGR) ist Rackwitz. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 25344 im Register des Amtsgerichtes Leipzig eingetragen. Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB. Die Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und der Anhang sind nach den Vorschriften des HGB und des GmbHG aufgestellt worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt.

1. Grundsätze zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1.1 Aktiva

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, angesetzt. Die immateriellen Vermögensgegenstände werden über drei bis fünf Jahre abgeschrieben.

Sachanlagen werden mit Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bilanziert. Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Anschaffungskosten bis EUR 1.000 betragen, werden innerhalb eines Jahres voll abgeschrieben. Die Abschreibungen bei abnutzbarem Anlagevermögen werden ansonsten linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer, die sich an der steuerlichen Abschreibungstabelle für allgemein verwendbare Anlagegüter (AfA-Tabelle) orientiert, vorgenommen.

Vorräte werden fast vollständig nach der LIFO-Methode zu aktivierungspflichtigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten, Ersatzteile sowie Hilfs- und Betriebsstoffe zu durchschnittlichen Anschaffungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die Material- und Fertigungseinzel- und Gemeinkosten sowie den anteiligen Werteverzehr des Anlagevermögens. Niedrigere Wiederbeschaffungskosten oder Nettoverkaufserlöse werden angesetzt, das Wertaufholungsgebot wird beachtet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Zur Berücksichtigung von Zinsverlusten und latenten Ausfallrisiken wurde für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine Pauschalwertberichtigung in ausreichender Höhe gebildet. Für erkennbare Ausfallrisiken werden entsprechende Einzelwertberichtigungen gebildet.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden in Höhe des Betrages angesetzt, der im Berichtsjahr gezahlt wurde, aber erst in Folgejahren erfolgswirksam wird.

1.2 Passiva

Eigenkapitalpositionen sind zum Nennbetrag angesetzt.

Sonderposten für gewährte Investitionszulagen und Investitionszuschüsse werden entsprechend der Abschreibung der geförderten Vermögensgegenstände aufgelöst.

Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt; bei Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt ein Ansatz zum Barwert. Der Erfüllungsbetrag beinhaltet zukünftige Kostensteigerungen, bei Personalkosten auch erwartete Tariferhöhungen sowie auch die Mitarbeiterentwicklung, Fluktuation und den Karrieretrend. Die Diskontierung wird stichtagsbezogen anhand des von der Deutschen Bundesbank monatlich veröffentlichten fristkongruenten, durchschnittlichen Marktzinses aus den jeweils letzten sieben Jahren ermittelt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens (projected-unit-credit-method) zum diskontierten Erfüllungsbetrag mit einem Rechnungszinssatz von 1,83 % (Vorjahr: 1,78 %) ermittelt. Bei der Ermittlung des durchschnittlichen Rechnungszinses wurde die Regelung nach § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB beachtet (10-Jahres-Durchschnitt).

Die Gehaltsdynamik bleibt wie im Vorjahr bei 2,7 % und berücksichtigt die bereits abgeschlossenen Tariflohnsteigerungen für das Jahr 2024. Die Berücksichtigung der Rentendynamik erfolgte für die Jahre 2023 und 2024 mit insgesamt 5,0 %. Für das Jahr 2025 wird die Rentendynamik mit 4,5 % und ab 2026 mit 2,0 % (VO 1989) bzw. 1,0 % (PP 2013) berücksichtigt. Bei den biometrischen Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G nach Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverhältnisse wurden mit einem Rechnungszinssatz von 1,1 % (Vorjahr: 0,6 %) diskontiert. Sie betrifft ausschließlich abgeschlossene Altersteilzeitverträge.

Die Rückstellungen für Jubiläumsverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen mit einem Rechnungszinssatz von 1,75 % (Vorjahr: 1,44 %) bewertet. Die Jubiläums- und Altersteilzeitverpflichtungen unterliegen weiterhin einem durchschnittlichen Rechnungszins auf der Basis von sieben Geschäftsjahren.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und auch wahrscheinliche, aber noch unbestimmte, der Vergangenheit zuzuordnende Aufwendungen in ausreichendem Umfang und werden bei einer Restlaufzeit über 1 Jahr fristenkongruent abgezinst.

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

1.3 Währungsumrechnung

Die Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden mit dem Kurs des Buchungstages oder zum niedrigeren (Verbindlichkeiten: höheren) Stichtagswert angesetzt. Unrealisierte Gewinne aus Kursänderungen werden für Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr gemäß § 256a HGB zum Bilanzstichtag berücksichtigt.

1.4 Organschaft

Mit unserer Alleingesellschafterin, der Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Für das Berichtsjahr 2023 besteht eine umsatz-, gewerbe- und körperschaftsteuerliche Organschaft.

2. Erläuterungen der Bilanz

2.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gesondert im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt. Die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind dort ebenfalls vermerkt.

Die im Jahr 2017 vorgenommene Wertaufholung für einen im Unternehmen verbleibenden Teil eines nichtoperativen Grundstückes bleibt zum Stichtag nach wie vor unverändert bestehen.

2.2 Vorratsvermögen

Der Bilanzwert der nach LIFO angesetzten Vorräte von TEUR 9.011 liegt um TEUR 2.667 (Vorjahr: TEUR 4.672) unter den Marktpreisen.

In diesem Geschäftsjahr wurden zusätzliche Emissionsrechte in Höhe von TEUR 192 im Vorratsvermögen bilanziert. Bei den ausgewiesenen Emissionsrechten in Höhe von TEUR 262 (Vorjahr: TEUR 70) handelt es sich um entgeltlich erworbene Emissionsrechte, die zu Anschaffungskosten bewertet werden. Die Regelungen des Niederstwertprinzips wurden beachtet.

2.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Pauschalwertberichtigungen wurden insgesamt in Höhe von TEUR 15 (Vorjahr: TEUR 9) gebildet.

In den ausgewiesenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind TEUR 5.613 (Vorjahr: TEUR 19.413) Forderungen gegen die Gesellschafterin enthalten. Davon entfallen TEUR 4.718 (Vorjahr: TEUR 18.902) auf den Cash-Pool sowie TEUR 895 (Vorjahr: TEUR 511) auf eine Forderung aus interner Umsatzsteuerverrechnung. Im Übrigen resultieren die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit TEUR 6.476 (Vorjahr: TEUR 8.011) aus Warenlieferungen.

2.4 Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital beträgt wie im Vorjahr TEUR 10.000. Alleinige Eigentümerin der Gesellschaft ist die Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich.

2.5 Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt wie im Vorjahr TEUR 488 und resultiert aus dem über die Erhöhung der Stammeinlage von TEUR 9.974 hinausgehenden Reinvermögen des im Geschäftsjahr 2009 eingebrachten Betriebs (Agio gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB).

2.6 Gewinnrücklagen

Die Gewinnrücklagen betragen unverändert TEUR 7. Es handelt sich hierbei um ergebnisneutrale Effekte aus der erstmaligen Anwendung des HGB in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes zum 1. Januar 2010.

2.7 Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen

Der zum Jahresende ausgewiesene Sonderposten in Höhe von TEUR 2.424 (Vorjahr: TEUR 49) betrifft in Höhe von TEUR 44 Investitionszulagen gemäß Investitionszulagengesetz, die im Berichtsjahr planmäßig weiter aufgelöst wurden. TEUR 2.380 entfallen auf in diesem Geschäftsjahr gewährte Investitionszuschüsse der Sächsischen Aufbaubank (SAB) für das HyForge - Erweiterungsprojekt in Höhe von insgesamt TEUR 2.468, welche ebenfalls entsprechend der Abschreibung der geförderten Vermögensgegenstände aufgelöst wurden.

2.8 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen (TEUR 5.688, Vorjahr: TEUR 5.303) betreffen die für die Mitarbeiter bestehende betriebliche Altersversorgung.

Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 Satz 3 HGB, der durch die Ausdehnung des Betrachtungszeitraumes zur Ermittlung des durchschnittlichen Rechnungszinses entsteht (Differenz aus Bewertung mit 10-Jahres-Durchschnitt und Bewertung mit 7-Jahres-Durchschnitt) beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 118 (Vorjahr: TEUR 500).

2.9 Sonstige Rückstellungen

Sonstige Rückstellungen (TEUR 3.012, Vorjahr: TEUR 816) wurden im Wesentlichen gebildet für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zur Preisfixierung von Strom- und Gas-Terminkontrakten (TEUR 1.071, Vorjahr: TEUR 0), Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften für offene Aluminiumpositionen aus Metall-Hedgegeschäften (TEUR 554, Vorjahr: TEUR 0), ausstehende Lieferantenrechnungen (TEUR 471, Vorjahr: TEUR 216), Personalkosten (TEUR 409, Vorjahr: TEUR 339), Jubiläumrückstellungen (TEUR 99, Vorjahr: TEUR 105), Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 42, Vorjahr: TEUR 117) sowie CO ₂ Emissionen (TEUR 331, Vorjahr: TEUR 21).

Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zur Preisfixierung von CO ² Zertifikaten waren wie im Vorjahr nicht zu bilden.

2.10 Verbindlichkeiten

In den ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind TEUR 36.119 (Vorjahr: TEUR 45.224) Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin enthalten. Davon entfallen TEUR 30.000 (Vorjahr: TEUR 15.000) auf das im Jahr 2021 abgeschlossene und im Jahr 2023 vollständig ausgezahlte Gesellschafterdarlehen mit einer Laufzeit bis zum 22.06.2026. Des Weiteren entfallen TEUR 5.412 (Vorjahr: TEUR 30.139) der Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin auf die Gewinnabführung sowie TEUR 707 (Vorjahr: TEUR 85) auf Zinsaufwendungen für das Gesellschafterdarlehen.

Im Übrigen resultieren die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen mit TEUR 2.823 (Vorjahr: TEUR 3.432) überwiegend aus Warenlieferungen.

Die Verbindlichkeiten sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert.

3. Erläuterungen der Gewinn- und Verlustrechnung

3.1 Umsatzerlöse

Nach Tätigkeitsbereichen	2023		Vorjahr
	TEUR	%	TEUR	%
Strangpressbolzen	120.759	93	169.814	93
Schmiedebolzen	1.090	1	0	0
Sonstige Umsätze	7.705	6	12.768	7
	129.554	100	182.582	100
Nach Regionen	2023		Vorjahr
	TEUR	%	TEUR	%
Deutschland	7.256	6	9.282	5
Norwegen	121.849	94	169.814	93
Sonstige EU-Länder	449	0	3.486	2
	129.554	100	182.582	100

3.2 Sonstige betriebliche Erträge

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von TEUR 175 (Vorjahr: TEUR 899) entfallen im Wesentlichen TEUR 61 (Vorjahr: TEUR 32) auf Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen für ausstehende Lieferantenrechnungen, TEUR 7 (Vorjahr: TEUR 21) auf Quarantäne-Zahlungen für das Jahr 2023, TEUR 89 (Vorjahr: TEUR 0) auf die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszuschüsse sowie TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 4) auf die Auflösung des Sonderpostens für Investitionszulagen. Erträge aus der Auflösung von Drohverlustrückstellungen sind im Geschäftsjahr nicht angefallen (Vorjahr: TEUR 834).

3.3 Personalaufwand

Sämtliche im Geschäftsjahr erhaltenen Quarantäne-Zahlungen gemäß § 56 Infektionsschutzgesetz sind als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen.

3.4 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit TEUR 565 unter Vorjahresniveau (TEUR 8.563; Vorjahr: TEUR 9.128).

Wesentliche Kostenbestandteile sind Frachtaufwendungen mit TEUR 2.462 (Vorjahr: TEUR 2.629), Aufwendungen für Leistungen verbundener Unternehmen mit TEUR 1.576 (Vorjahr: TEUR 1.763) und Aufwendungen für Instandhaltung TEUR 2.018 (Vorjahr: TEUR 2.623). Auf Aufwendungen aus der Währungsumrechnung entfallen TEUR 6 (Vorjahr: TEUR 14).

3.5 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge aus dem Guthaben im Rahmen eines Cash-Pooling-Systems bei der Gesellschafterin Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, betragen im Geschäftsjahr TEUR 294 (Vorjahr: TEUR 60).

3.6 Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen entfallen im Wesentlichen auf ein Darlehen der Gesellschafterin (TEUR 1.117, Vorjahr: TEUR 157). Des Weiteren sind Zinsaufwendungen für die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen in Höhe von TEUR 96 (Vorjahr: TEUR 86) ausgewiesen.

3.7 Latente Steuern

Aufgrund der gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Organschaft mit der Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, werden etwaige latente Steuern ausschließlich bei der Organträgerin ausgewiesen.

4. Sonstige Angaben

4.1 Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB

Zum Bilanzstichtag lagen keine Haftungsverhältnisse vor.

4.2 Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Ziff. 3a HGB

Aus langfristigen Miet- und Leasingverträgen bestehen Verpflichtungen in Höhe von insgesamt TEUR 456. Diese betreffen in Höhe von TEUR 204 das Jahr 2024.

Darüber hinaus bestehen schwebende Verpflichtungen aus abgeschlossenen Verträgen im Zusammenhang mit Investitionsvorhaben in Höhe von TEUR 2.852. Ganz überwiegend resultiert dies aus noch offenen Verpflichtungen aus dem Investitionsvorhaben HyForge.

4.3 Angaben zu Honoraren

Die Angaben der im Geschäftsjahr erfassten Honorare gemäß § 285 Nr. 17 HGB erfolgten im Konzernanhang der Norsk Hydro ASA, Oslo/Norwegen.

4.4 Nicht in der Bilanz erscheinende Geschäfte, derivative Finanzinstrumente

Die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH setzt Termingeschäfte ein, um Preisrisiken im Aluminiumgeschäft und im CO ₂ Emissionshandel zu reduzieren sowie die Energieversorgung zu sichern. Ziel ist es immer, ein operatives Grundgeschäft abzusichern. Es werden keine derivativen Instrumente aus spekulativen Gründen eingesetzt.

Zur Absicherung der Margen setzt die Gesellschaft Terminzu- und -verkäufe auf Basis der Kurse für Aluminium der Londoner Metallbörse (LME) ein. Damit wird der Ergebniseinfluss durch Schwankungen des Aluminiumpreises auf das operative Geschäft minimiert. Diese Hedgegeschäfte werden ausschließlich mit der Hydro Aluminium AS, Oslo/Norwegen, abgeschlossen, die auch die Abwicklung im Auftrag der Gesellschaft durchführt. Bei Fälligkeit erfolgt ein Finanzausgleich der Nettoverpflichtung. Eine physische Erfüllung dieser Transaktionen erfolgt nicht. Für die offenen Aluminiumpositionen aus Metall-Hedgegeschäften werden Drohverlustrückstellungen gebildet, sofern die Bewertung der offenen Geschäfte zu Marktpreisen zu negativen Ergebnissen führt. Der Marktwert wird auf der Basis von börsennotierten Terminkursen ermittelt. Das Ergebnis aus der Bewertung der offenen Hedgegeschäfte wird im Materialaufwand verrechnet. Bei Fälligkeit der Metall-Hedgegeschäfte erfolgt ebenfalls ein entsprechender Ergebnisausweis im Materialaufwand.

Die Nominalvolumina für Aluminiumderivate (Volumina aus Kauf- und Verkaufsverträgen werden addiert) belaufen sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 14.890 (Vorjahr: TEUR 18.678). Für zum 31. Dezember 2023 noch offene Aluminiumderivate wurde eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 554 (Vorjahr: TEUR 0) gebildet, da die Bewertung der offenen Geschäfte zu Marktpreisen zum Stichtag zu einem negativen Ergebnis führte.

Die Erfüllungszeitpunkte der Aluminiumgeschäfte liegen innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag.

Die Hydro Energi AS, Rjukan, Norwegen, schließt im Namen und im Auftrag der HAGR außerdem zur Preisfixierung für Gas, Strom und CO ² Zertifikate Terminkontrakte ab.

Für zum Stichtag noch offene Terminkontrakte für Gas in Höhe von TEUR 1.758 (Vorjahr: TEUR 2.531) wurde eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von TEUR 630 (Vorjahr: TEUR 0) gebildet, da die Bewertung der offenen Geschäfte zu Marktpreisen zum Stichtag zu einem negativen Ergebnis führte. Für zum 31. Dezember 2023 noch offene Terminkontrakte für Strom in Höhe von TEUR 960 (Vorjahr: TEUR 473) wurde eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in Höhe von TEUR 441 (Vorjahr: TEUR 0) gebildet, da die Bewertung der offenen Geschäfte zu Marktpreisen zum Stichtag auch hier zu einem negativen Ergebnis führte.

Bei den zum Stichtag noch offenen Terminkontrakten für CO ² Zertifikate in Höhe von TEUR 1.575 (Vorjahr: TEUR 1.713) war keine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden, da die Bewertung der offenen Geschäfte zu Marktpreisen zum Stichtag zu keinem negativen Ergebnis führte.

4.5 Ergebnisverwendung

Zwischen der Gesellschaft und der Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.

4.6 Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter

	2023	Vorjahr
Gewerbliche Arbeitnehmer	60	52
Angestellte Arbeitnehmer (ohne Geschäftsführer)	17	15
Gesamt	77	67

4.7 Geschäftsführung

Thomas Stürzebecher, Markkleeberg, Geschäftsführer der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH, Rackwitz.

Der Geschäftsführer übt seine Tätigkeit hauptberuflich aus.

Hinsichtlich der Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

4.8 Nachtragsbericht

Es gibt keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung nach Abschluss des Berichtsjahres.

4.9 Konzernabschluss

Die Gesellschaft, die den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Konzernunternehmen aufstellt, in den der Jahresabschluss der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH, Rackwitz, einbezogen wird, ist die Norsk Hydro ASA, Oslo/Norwegen.

Der Konzernabschluss der Norsk Hydro ASA, Oslo/Norwegen, wird beim Handelsregister in Brønnøysund/Norwegen (HR 914 778 271) eingereicht. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den von der Europäischen Union übernommenen International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt. Das unmittelbare Mutterunternehmen Hydro Aluminium Deutschland Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Grevenbroich, nimmt bezüglich der Aufstellung eines Konzernabschlusses die Erleichterung gemäß § 291 Handelsgesetzbuch (HGB) in Anspruch und verzichtet dementsprechend auf die Aufstellung eines Konzernabschlusses.

Der befreiende Konzernabschluss der Muttergesellschaft wird von der KPMG AS, Oslo/Norwegen, geprüft. Er wird im Unternehmensregister veröffentlicht.

Rackwitz, den 16. Juni 2024

Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH

Thomas Stürzebecher, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH, Rackwitz

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH, Rackwitz, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bremen, den 6. August 2024

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Schadeck, Wirtschaftsprüfer

Meyer, Wirtschaftsprüfer