Konsum Leipzig eG

Leipzig

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestandteile Jahresabschluss

1. Bilanz

2. Gewinn- und Verlustrechnung

3. Anhang

1. Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktivseite

	31.12.2022		Vorjahr
	EUR		EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		729.701,69	842.165,16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	29.227.064,13		19.416.477,96
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.440.066,66		7.897.217,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.109.551,56		9.857.009,22
		40.776.682,35	37.170.704,68
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	282.751,90		257.751,90
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	150.600,00		150.600,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	4.077.522,36		4.144.712,27
4. Sonstige Ausleihungen	8.429.831,33		8.428.383,06
		12.940.705,59	12.981.447,23
		54.447.089,63	50.994.317,07
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	31.616,91		23.022,75
2. Waren	7.760.879,36		6.858.835,03
		7.792.496,27	6.881.857,78
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.701.646,70		2.355.578,77
2. Sonstige Vermögensgegenstände	351.239,60		704.188,36
		3.052.886,30	3.059.767,13
III. Wertpapiere
1. Sonstige Wertpapiere		603.126,27	894.972,17
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		4.345.467,27	4.036.036,07
		15.793.976,11	14.872.633,15
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		85.179,91	78.594,18
Summe der Aktivseite		70.326.245,65	65.945.544,40

Passivseite

	31.12.2022		Vorjahr
	EUR		EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Geschäftsguthaben
1. der verbleibenden Mitglieder	15.407.390,09		14.024.962,65
2. der ausscheidenden Mitglieder	225.325,08		228.257,49
		15.632.715,17	14.253.220,14
II. Kapitalrücklage		1.278.229,70	1.278.229,70
III. Ergebnisrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	14.005.782,85		14.005.782,85
2. Andere Ergebnisrücklagen	20.876.150,14		20.254.368,03
		34.881.932,99	34.260.150,88
IV. Gewinnvortrag		25.395,01	292.075,87
V. Jahresüberschuss		305.830,61	621.782,11
		52.124.103,48	50.705.458,70
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	170.729,38		181.029,38
2. Sonstige Rückstellungen	5.121.835,26		5.223.100,11
		5.292.564,64	5.404.129,49
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	6.042.969,55		2.353.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.985.241,00		6.477.862,44
3. Sonstige Verbindlichkeiten	877.420,26		1.000.485,69
- davon aus Steuern: 108.247,15 EUR (Vorjahr: 101.669,02 EUR)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 50.228,63 EUR (Vorjahr: 33.239,76 EUR)
		12.905.630,81	9.831.348,13
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		3.946,72	4.608,08
Summe der Passivseite		70.326.245,65	65.945.544,40

2. Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	2022		Vorjahr
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse	164.841.751,54		153.861.723,99
2. Sonstige betriebliche Erträge	1.374.136,14		2.144.670,08
Gesamtleistung		166.215.887,68	156.006.394,07
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-119.305.575,32		-110.237.500,58
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-245.694,10		-267.661,66
		-119.551.269,42	-110.505.162,24
Rohergebnis		46.664.618,26	45.501.231,83
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-23.220.765,19		-22.041.957,65
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-4.771.743,91		-4.402.667,73
- davon für Altersversorgung: 308.523,16 EUR (Vorjahr: 397.687,68 EUR)
		-27.992.509,10	-26.444.625,38
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-3.285.882,36	-2.930.618,61
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-15.397.246,48	-15.426.157,21
Zwischensumme		-11.019,68	699.830,63
7. Erträge aus Geschäftsguthaben	6.000,00		9.000,00
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	34.059,11		33.461,67
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	451.843,72		212.236,44
- davon negativer Einlagenzins: 7.503,51 EUR (Vorjahr: 15.232,70 EUR)
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	-34,93		-78.296,76
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme	-11.708,75		-127.506,52
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-51.245,23		-31.659,19
Finanzergebnis		428.913,92	17.235,64
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-36.882,19	-19.000,00
14. Ergebnis nach Steuern		381.012,05	698.066,27
15. Sonstige Steuern		-75.181,44	-76.284,16
16. Jahresüberschuss		305.830,61	621.782,11

3. Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die Genossenschaft wird beim Amtsgericht Leipzig unter der GnR 263 geführt.

In der Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung ergaben sich keine Veränderungen.

Im Jahresabschluss wurden bei der Ermittlung von gerundeten Beträgen (volle EUR) die kaufmännischen Rechenregeln beachtet. Korrespondierende Summen wurden ungerundet berechnet und danach das jeweilige Ergebnis gerundet.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände, Grundstücke, Bauten und beweglichen Anlagengegenstände wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die Abschreibungen wurden über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer, die sich grundsätzlich an den von der Finanzverwaltung veröffentlichten Abschreibungstabellen orientiert, bei Gebäuden und beim beweglichen Sachanlagevermögen linear vorgenommen.

Bei einzelnen Vermögensgegenständen des Immobilienvermögens wurden in der Vergangenheit bei voraussichtlich dauernder Wertminderung entsprechend § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die jeweils niedrigeren Werte wurden mittels Ertragswertbetrachtung ermittelt. Die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen bestehen weiterhin, sodass keine Zuschreibungen erfolgten.

Geringwertige Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit einem Anschaffungspreis zwischen 250,01 EUR und 1.000,00 EUR (jeweils vermindert um Vorsteuer) wurden jahrgangsweise in einen Sammelposten eingestellt und werden über fünf Jahre abgeschrieben.

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau wurden mit den Anschaffungskosten bewertet.

Die nachträglichen Herstellungskosten für Gebäude im Sinne des § 4 Fördergebietsgesetz, für welche die Sonderabschreibungen in den Vorjahren in Anspruch genommen wurden, wurden entsprechend der steuerlichen Regelung auf zehn Jahre abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen wurden die Anteilsrechte und Wertpapiere zu Anschaffungskosten bzw. bei niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Die zum 31. Dezember 2022 bestehenden sonstigen Ausleihungen resultieren aus einem in 2018 abgeschlossenen Erbbaurechtsvertrag über die "Konsumzentrale" am Verwaltungssitz der Genossenschaft. Der Vertrag räumt dem Vertragspartner ein, das Grundstück einschließlich der Bauten der "Konsumzentrale" mit einem neuen Nutzungskonzept zu entwickeln und zu nutzen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 50 Jahren. Nach Ablauf der Festlaufzeit verlängert sich das Erbbaurecht optional zweimal um jeweils zehn Jahre. Als Gegenleistung für den Abgang der Bauwerke erhält die Genossenschaft jährlich die Erbbauzinsen. Diese wurden in ein Nutzungsentgelt für das Grundstück und die Kaufpreisraten für die Bauwerke aufgeteilt. Aus den Kaufpreisraten wurde der Barwert (Zinssatz: 5,50 %) der Kaufpreisforderung ermittelt.

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wurde zu Einkaufspreisen bewertet. Die Bewertung der Warenbestände erfolgte retrograd ausgehend von den Verkaufspreisen unter Abzug der Umsatzsteuer und der ermittelten durchschnittlichen Handelsspanne. Unter Beachtung des Niederstwertprinzips wurden Wertabschläge für Gängigkeitsrisiken vorgenommen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung für das allgemeine Kreditrisiko und das zinsfreie Zahlungsziel bewertet. Bei zweifelhaft einbringlichen Forderungen wurden Einzelwertberichtigungen abgesetzt.

Die sonstigen Wertpapiere des Umlaufvermögens wurden zu Anschaffungskosten oder gegebenenfalls nach § 253 Abs. 4 HGB zu den niedrigeren Werten, die sich aus den Börsen- oder Marktpreisen am Stichtag ergeben, angesetzt.

Die flüssigen Mittel wurden in allen Fällen mit dem Nennwert angesetzt.

Es bestehen Altersversorgungsverpflichtungen, die sich ausschließlich nach dem beizulegenden Zeitwert von verpfändeten Rückdeckungsversicherungsansprüchen bestimmen. Die Pensionsrückstellung in Höhe von 719 TEUR wurde daher mit dem Deckungsvermögen in gleicher Höhe, welches ausschließlich der Erfüllung der Pensionsverpflichtungen dient und dem Zugriff der übrigen Gläubiger entzogen ist, verrechnet (§ 246 Abs. 2 Satz 2 HGB; § 253 Abs. 1 Satz 3 HGB). Die Zuführung im Berichtsjahr enthält neben dem Personalanteil von 67 TEUR auch die Erträge aus der verpfändeten Rückdeckungsversicherung in Höhe von 3 TEUR. Renten- und Gehaltssteigerungen sind aufgrund der Art der Zusage nicht zu berücksichtigen.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen entsprechen den zu erwartenden Ausgaben. Sie wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Bewertung der Rückstellung für Jubiläumsleistungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected-Unit-Credit- Methode" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der bis zum Stichtag zeitanteilig erdienten Jubiläumsleistungen. Der Rückstellungsbetrag wurde unter Einbeziehung von Trendannahmen hinsichtlich der zukünftigen Anwartschaftsentwicklung sowie evtl. Fluktuationswahrscheinlichkeiten zuletzt auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens zum 31. Dezember 2019 und fortgeschrieben ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck verwendet. Der Bewertung lag dabei ein Rechnungszinssatz von p. a. 1,97 % sowie Gehaltstrends p. a. 1,00 % und einer Fluktuation pauschal von 20 % zugrunde.

Ergebnisauswirkungen aus Änderungen des Abzinsungssatzes wurden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten sind nur für wesentliche Posten gebildet worden.

Von den mit Artikel 67 EGHGB für bestimmte Bilanzposten und Wertansätze eingeräumten Beibehaltungs- und Fortführungswahlrechten der Rechtslage vor Inkrafttreten des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes wurde wie folgt Gebrauch gemacht:

―	Fortführung der nach § 254 HGB gebildeten Sonderabschreibungen nach Fördergebietsgesetz sowie der Abschreibungen nach § 6b EStG
―	Fortführung der Aufwandsrückstellungen

C. Entwicklung des Anlagevermögens

		im Geschäftsjahr 2022
	Anschaffungs- / Herstellungskosten zu Beginn des Geschäftsjahres	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Aufzinsung
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.514.042,05	83.608,55	34.366,00	0,00	0,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	47.012.916,34	2.363.866,61	8.248.186,43	59.112,21	0,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	26.064.467,61	3.047.404,49	751.882,21	466.549,90	0,00
Geleistete Anzahlungen und	9.857.009,22	1.286.976,98	- 9.034.434,64	0,00	0,00
	82.934.393,17	6.698.248,08	- 34.366,00	525.662,11	0,00
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	257.751,90	0,00	0,00	0,00	0,00
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	150.600,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Wertpapiere des Anlagevermögens	4.219.712,27	715.233,93	0,00	812.423,84	0,00
Sonstige Ausleihungen	8.428.383,06	36.644,40	0,00	485.463,96	450.267,83
	13.056.447,23	776.878,33	0,00	1.297.887,80	450.267,83
	98.504.882,45	7.558.734,96	0,00	1.823.549,91	450.267,83


	Anschaffungs- / Herstellungskosten am Ende des Geschäftsjahres	Abschreibungen zu Beginn des Geschäftsjahres (gesamt)	Abschreibungen Geschäftsjahr	Änderungen der gesamten Abschreibungen im Zshg. mit Abgängen	Abschreibungen am Ende des Geschäftsjahres (gesamt)
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.632.015,60	1.671.876,89	230.438,02	0,00	1.902.314,91
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.565.857,17	27.596.438,38	800.402,37	58.047,71	28.337.793,04
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29.397.204,41	18.167.250,11	2.255.041,97	465.154,33	19.957.137,75
Geleistete Anzahlungen und	2.109.551,56	0,00	0,00	0,00	0,00
	89.072.613,14	45.763.688,49	3.055.444,34	523.202,04	48.295.930,79
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	257.751,90	0,00	0,00	0,00	0,00
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	150.600,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Wertpapiere des Anlagevermögens	4.122.522,36	75.000,00	0,00	30.000,00	45.000,00
Sonstige Ausleihungen	8.429.831,33	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.985.705,59	75.000,00	0,00	30.000,00	45.000,00
	104.690.335,32	47.510.565,38	.3.285.882,36	553.202,04	50.243.245,70


	Buchwert Geschäftsjahr	Buchwert Vorjahr
	EUR	EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	729.701,69	842.165,16
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	29.227.064,13	19.416.477,96
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	9.440.066,66	7.897.217,50
Geleistete Anzahlungen und	2.109.551,56	9.857.009,22
	40.776.682,35	37.170.704,68
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	257.751,90	257.751,90
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	150.600,00	150.600,00
Wertpapiere des Anlagevermögens	4.077.522,36	4.144.712,27
Sonstige Ausleihungen	8.429.831,33	8.428.383,06
	12.940.705,59	12.981.447,23
	54.447.089,63	50.994.317,07

D. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. BILANZ

Angaben zu Unternehmen, soweit es sich um Beteiligungen im Sinne des § 271 Abs. 1 HGB handelt oder ein solcher Anteil von einer Person für Rechnung der Genossenschaft gehalten wird:

	Anteil am Unternehmens-	Eigenkapital des Unternehmens		Ergebnis des letzten Geschäftsjahres
Name und Sitz	kapital	Jahr	TEUR	Jahr	TEUR
Konsum Leipzig Handelsgesellschaft mbH, Leipzig (KOHA)	100,0	2022	75,4	2022	- 11,7
Konsum Leipzig Dienstleistungsgesellschaft mbH, Leipzig (KODI)	100,0	2022	513,0	2022	86,6
Konsum Leipzig Immobiliengesellschaft mbH, Leipzig (KOIM)	100,0	2022	21,8	2022	- 3,2

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den sonstigen Vermögensgegenständen sind folgende Beträge enthalten, die auch Forderungen gegen verbundene Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:

	Forderungen gegen
	verbundene Unternehmen		Beteiligungsunternehmen
	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0,00	18.380,71	0,00	0,00
sonstige Vermögensgegenstände	51.675,99	5.852,63	0,00	0,00

Das Wahlrecht zum Ansatz der aktiven latenten Steuern nach § 274 HGB wurde nicht in Anspruch genommen. Differenzen ergeben sich zum 31. Dezember 2022 aus den Abweichungen zwischen Handels- und Steuerbilanz im Finanz- und Sachanlagevermögen und den Rückstellungen. Die passiven Steuerlatenzen resultieren aus einem steuerlichen Sonderposten im Sachanlagevermögen in Höhe von 1.033 TEUR und wurden mit den aktiven Steuerlatenzen in Höhe von 1.688 TEUR verrechnet. Unter Einbeziehung der Nutzungsmöglichkeit der Verlustvorträge in den nächsten fünf Jahren ergeben sich aktive latente Steuern in Höhe von 1.546 TEUR (Vorjahr: 1.356 TEUR) bei einem zugrunde gelegten Steuersatz von 30 %.

Die Ergebnisrücklagen haben sich wie folgt entwickelt:

	gesetzliche Rücklage		andere Ergebnisrücklagen
	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
Anfangsbestand	14.005.782,85	14.005.782,85	20.254.368,03	19.288.146,88
Einstellung aus dem Bilanzgewinn Vorjahr	0,00	0,00	621.782,11	966.221,15
Endbestand	14.005.782,85	14.005.782,85	20.876.150,14	20.254.368,03

Von der gesetzlichen Rücklage entfallen auf die Sonderrücklage gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG 13.622.493,02 EUR (Vorjahr: 13.622.493,02 EUR).

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen 2.596 TEUR Personalaufwendungen, 524 TEUR Rückvergütung, 676 TEUR für drohende Verluste aus abgeschlossenen Filialmietverträgen, aus Betriebskosten 413 TEUR sowie 332 TEUR für Rückbauverpflichtungen in angemieteten Filialen. Die Rückstellungen sind in Höhe von 496 TEUR mittelfristig und mit 67 TEUR langfristig.

Von den Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr, von einem bis zu fünf Jahren bzw. über fünf Jahre:

	bis zu einem Jahr		von einem bis zu fünf Jahren
	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
gegenüber Kreditinstituten	444.022,92	94.076,02	1.805.228,66	654.789,25
aus Lieferungen und Leistungen	5.985.241,00	6.477.862,44	0,00	0,00
sonstige Verbindlichkeiten	877.420,26	1.000.485,69	0,00	0,00

	über fünf Jahre
	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR
gegenüber Kreditinstituten	3.793.717,97	1.551.134,73
aus Lieferungen und Leistungen	0,00	0,00
sonstige Verbindlichkeiten	0,00	0,00

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundschulden in Höhe von nominal 6.300 TEUR gesichert.

In den nachstehenden Verbindlichkeiten sind folgende Beträge enthalten, die auch Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen oder Beteiligungsunternehmen sind:

	Verbindlichkeiten gegenüber
	verbundenen Unternehmen		Beteiligungsunternehmen
	Geschäftsjahr	Vorjahr	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	EUR
aus Lieferungen und Leistungen	214.910,00	79.317,63	0,00	0,00
sonstige Verbindlichkeiten	11.794,25	127.506,52	0,00	0,00

Für die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte.

II. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Umsatzerlöse werden aus dem Verkauf von Food- und Nonfood-Artikeln aller Art erzielt. Darüber hinaus enthalten die Umsatzerlöse Werbekostenzuschüsse, Grundstückserträge und Weiterberechnungen.

In dem Posten "Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge" sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen 5.359,99 EUR (Vorjahr: 0,00 EUR) und Aufzinsungen von Ausleihungen des Finanzanlagevermögens von 450.268,83 EUR (Vorjahr: 225.498,06 EUR) enthalten.

In dem Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" sind Aufwendungen aus der Abzinsung von 0,00 EUR (Vorjahr: 6.551,38 EUR) enthalten.

Betrag und Art der in den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltenen wesentlichen periodenfremden bzw. außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen:

	EUR
Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen	465.497,25
Ertrag aus Rückstellungen drohende Verluste	176.600,00
sonstiger Ertrag	332.699,55
Aufwendungen Mieten für geschlossene Objekte	311.650,00
sonstiger Aufwand	431.189,09

E. Sonstige Angaben

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz zu berücksichtigen wären, haben sich nicht ergeben.

Der Bilanzgewinn soll nach dem Vorschlag des Vorstandes und des Aufsichtsrates in Höhe von 2,2 % an die Mitglieder als Dividende (ca. 314 TEUR) ausgeschüttet und im Übrigen auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Es bestehen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind:

	TEUR
kurzfristige Mietverpflichtungen Filialimmobilien	268
mittel- und langfristige Mietverpflichtungen Filialimmobilien p. a. (RLZ im Mittel vier Jahre)	3.237

Wesentliche Geschäfte in Bezug auf ausgegliederte Funktionen bestehen zwischen der Konsumgenossenschaft und ihrem Tochterunternehmen "KODI" hauptsächlich für Immobilien-Dienstleistungen, die von dem Tochterunternehmen in Rechnung gestellt werden.

Die Vorteile dieser Auslagerung liegen in der Spezialisierung und damit in der Steigerung der Qualität sowie in der Preis- und Kostenoptimierung.

Die Konsum Leipzig eG hat 2018 einen Erbbaurechtsvertrag als Erbbaurechtsgeber abgeschlossen, auf deren Grundlage umfangreiche Investitionen in die "Konsumzentrale" realisiert werden sollen. Die Vorteile für die Konsum Leipzig eG bestehen vor allem in der gemeinsamen Standortentwicklung unter Zusammenarbeit mit einem professionellen Projektpartner, der die notwendigen Investitionen tätigt, die Vermietung in eigener Verantwortung übernimmt und dem Konsum einen angemessenen Erbbauzins zahlt.

Mit Abschluss des Erbbaurechtsvertrages wurde zugleich ein Mietvertrag über die Nutzung von Flächen und Räumen im Objekt der "Konsumzentrale" durch den Grundstückseigentümer, die Konsum Leipzig eG, als Mieter abgeschlossen. Der Mietvertrag hat eine Grundmietzeit von fünfzehn Jahren. Die Nettokaltmiete beträgt 232 TEUR p. a. Die Mietzahlungspflicht beginnt vereinbarungsgemäß frühestens im Geschäftsjahr 2023, also nach Abschluss der nach dem Vertrag vorgesehenen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Für den Zeitraum vom 1. Juli 2018 bis zur Mietzahlungspflicht nach Abschluss der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen ist eine mietfreie Zeit vereinbart.

Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer betrug:

	Vollzeitbeschäftigte	Teilzeitbeschäftigte
kaufmännische Mitarbeiter	286	766

Außerdem wurden durchschnittlich 47 Auszubildende beschäftigt.

Mitgliederbewegung

	Zahl der Mitglieder	Anzahl der Geschäftsanteile	Haftsummen
			EUR
Anfangsbestand	27.713	144.768	0,00
Zugang	2.137	18.040	0,00
Abgang	1.085	3.312	0,00
Endbestand	28.765	159.496	0,00

Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder haben sich im Geschäftsjahr erhöht um	1.382.427,44 EUR
Höhe des Geschäftsanteils	100,00 EUR

Name und Anschrift des zuständigen Prüfungsverbandes

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

Geschäftsstelle Leipzig

Augustusplatz 9

04109 Leipzig

Vorstand

Prof. Dirk Thärichen - Vorstandssprecher

Michael Faupel

Aufsichtsrat

Dr. Horst Poldrack - Vorsitzender

Martin Buhl-Wagner - stellv. Vorsitzender

weitere Mitglieder

Ulf Hentzschel

Steffen Böker

Prof. Dr. Elke Reuschel

Monique Wagner

Leipzig, 2. Mai 2023

Konsum Leipzig eG

Der Vorstand:

Prof. Dirk Thärichen

Michael Faupel

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Konsum Leipzig eG (KONSUM Leipzig) besteht seit 1884 und ist im stationären und Online-Lebensmitteleinzelhandel operativ tätig. Im Jahr 2022 betrieb KONSUM Leipzig 61 Filialen in den Bundesländern Sachsen (55), Sachsen-Anhalt (5) und Thüringen (1) sowie einen Lieferservice, welcher in Leipzig operiert. Die EDEKA Minden-Hannover stellt den wert- und mengenmäßig größten Lieferanten dar und wird insbesondere durch eine Vielzahl lokaler und regionaler Produzenten ergänzt.

Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren 28.765 Genossenschaftsmitglieder die Eigentümer von KONSUM Leipzig. Damit erhöhte sich die Anzahl zum Vorjahr erneut deutlich um 1.052 Mitglieder. Die Genossenschaftsmitglieder werden durch 50 Mitgliedervertreter repräsentiert. Weitere Organe sind der Aufsichtsrat mit 6 Mitgliedern, davon 4 Mitglieder von der Vertreterversammlung bzw. 2 Mitglieder durch die Mitarbeiter gewählt, sowie der Vorstand, berufen durch den Aufsichtsrat.

Der primäre Zweck der Unternehmung ergibt sich aus § 1 (2) der Satzung und lautet: "Zweck der Genossenschaft ist die Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft ihrer Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb. Aufgabe ist auch die Wahrung der Verbraucherinteressen."

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,6 Prozent im Jahr 2021 und eine Wirtschaftsleistung noch unter dem Vorkrisenniveau des 4. Quartals 2019 - das war die Ausgangslage für die deutsche Wirtschaft zum Jahresbeginn 2022. Nun sollte ein kräftiges Wirtschaftswachstum die Corona-Krise überwinden. Die Hoffnung erfüllte sich nicht: Gut einen Monat nach der Vorstellung der ersten Ergebnisse für das BIP 2022 begann der russische Angriff auf die Ukraine. Es ist Krieg in Europa, die große Fluchtwanderung sorgt dafür, dass erstmals über 84 Millionen Menschen in Deutschland leben. Die Hilfsbereitschaft ist groß, die Angst ebenso. Das "Hamstern" war zurück, die Nachfrage nach Speiseöl und Mehl stieg exorbitant, die Benzin- und Dieselpreise gingen in die Höhe. Getrieben von den Preissteigerungen bei den Energieprodukten, aber zunehmend auch von den anziehenden Preisen für Nahrungsmittel, überstieg die Inflationsrate im April 2022 im zweiten Monat in Folge die 7-Prozent-Marke. Eine ähnlich hohe Inflationsrate hatte es zuletzt im Herbst 1981 im früheren Bundesgebiet gegeben, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren.

Drei Entlastungspakete für die Bevölkerung wurden seitens der Regierung aufgelegt, um die wirtschaftlichen Folgen zu mildern. Teil des 2. Paketes war zum Start des Sommers das subventionierte 9-Euro-Ticket für den ÖPNV, welches über 3 Monate deutschlandweit für eine steigende Nutzung von Bussen und Bahnen sorgte.

Mit der Rücknahme verschiedener pandemiebedingter Einschränkungen normalisierte sich das Leben in Deutschland. Der Inlandstourismus erreichte Vor-Corona-Niveau, gastronomische Einrichtungen füllten sich, Freizeitaktivitäten in den Bereichen Kunst, Kultur und Sport profitierten von der Entspannung. Allerdings tut sich der stationäre Einzelhandel auch nach der Krise schwer und kommt nicht an Vorkrisen-Umsätze heran, Umsatzanteile wurden pandemiebedingt schneller und kompensierter als erwartet an den boomenden Onlinehandel verloren.

Im Oktober stieg die Inflationsrate auf über 10 Prozent, die nach wie vor enormen Preissteigerungen bei Energieprodukten beschäftigen die Verbraucher ebenso wie die deutlich spürbaren Steigerungen bei den Nahrungsmittelpreisen. Wie sehr die hohe Inflation die Kaufkraft minderte, zeigt der Blick auf die Reallohnentwicklung: Im 3. Quartal 2022 mussten die Beschäftigten einen Reallohnverlust von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen, das ist der stärkste Reallohnrückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.

Das Jahr 2022 endete mit hohen Unsicherheiten bei den wirtschaftlichen Perspektiven. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass die Rezession milder ausfällt, als bislang erwartet wurde. Zur Stabilisierung der Erwartungen trugen sicherlich auch die Beschlüsse der Bundesregierung zur Gas- und Strompreisbremse bei.

2. Geschäftsverlauf

2022 war von globalen politischen Unruhen, wirtschaftlichen Turbulenzen und gesellschaftlichen Konflikten geprägt - eine steigende Inflation und Preiserhöhungen im Lebensmitteleinzelhandel waren die Folge. Die Bürger versuchen zu sparen, indem sie Abstriche beim Einkauf von Nahrungsmitteln machen. Dennoch blickt KONSUM Leipzig auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und kann auf gestiegene Umsätze verweisen. Diese positive Entwicklung resultiert sowohl aus den innerbetrieblich verankerten Maßnahmen, wie erfolgreichen Neueröffnungen oder Optimierungen in der Sortimentsgestaltung als auch aus der Fokussierung und Strukturierung verschiedener Kommunikationsmaßnahmen.

Mit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 engagierten sich die Genossenschaft und ihre Mitarbeiter auf vielfältige Weise für die flüchtenden Menschen. Ob bei der Unterstützung von Hilfstransporten in die betroffenen Regionen oder dem Aufbau einer adäquaten Erstversorgung mit Lebensmitteln für ankommende Flüchtlinge, KONSUM Leipzig war gemeinsam mit Vereinen und Flüchtlingsnetzwerken von der ersten Minute an involviert.

Weiterhin konzentrierte sich KONSUM Leipzig darauf, mit gezielten Maßnahmen dem Fachkräftemangel, der auch den Lebensmitteleinzelhandel bedroht, entgegenzuwirken. Den Nachwuchs, die sogenannte Generation Z auszubilden, den bestehenden Mitarbeitern Halt und Sicherheit zu geben und ihnen gleichzeitig ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten, waren nur einige der Herausforderungen. Vor allem das Halten und Gewinnen von versierten Fachkräften erforderte im vergangenen Jahr eine Vielzahl an Maßnahmen. So wurde den über 1.000 Mitarbeitern zur Erleichterung des Umgangs mit der wirtschaftlichen Situation eine Inflationsausgleichsprämie mit einem unternehmensweiten Gesamtvolumen von über 500.000 Euro ausgezahlt. Außerdem wurde in interessante Weiterbildungsmöglichkeiten wie Resilienz-Workshops investiert und der Umbau der Zentrale zu einer attraktiven und modernen Arbeitswelt begonnen.

Neben den täglichen Herausforderungen wurden weiterhin zahlreiche Projekte zur langfristigen Stärkung des Unternehmens verfolgt. Diese umfassten:

―	Fertigstellung des ersten eigenen Immobilienprojektes in Stapelbauweise "An der Märchenwiese"
―	Eröffnung von vier neuen Filialen in Leipzig und Halle
―	umfassende Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen in der Filiale Springerstraße zur Hebung weiterer Umsatzpotenziale
―	Installation von modernen Fahrradparkanlagen im Sinne der Nachhaltigkeit und grünen Mobilität
―	Optimierung der Warenwirtschaft
―	Integration einer neuen Personalverwaltungs- und Lohnabrechnungssoftware
―	Evaluierung und Verabschiedung einer neuen Arbeits- und Entgeltordnung
―	Bio-Zertifizierung aller Filialen
―	Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, z. B. Ausbau des Einsatzes von LED-Beleuchtung

Im Rahmen der Standortoptimierung wurden im Jahr 2022 neben den erfolgten Eröffnungen auch zwei wirtschaftlich nicht zu betreibende Standorte geschlossen.

Im Jahr 2022 wurden seitens KONSUM Leipzig 61 Filialen betrieben mit einer Gesamtverkaufsfläche (ohne Konzessionäre) von 30.939 qm. Die Flächenproduktivität (Bruttoumsatz je qm Verkaufsfläche) wurde im Vergleich zum vergangenen Jahr gesteigert und belief sich auf 6.124 Euro/qm (Vorjahr: 5.876 Euro/qm).

3. Lage

a) Ertragslage

KONSUM Leipzig erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Warenumsatz (brutto) vor genossenschaftlicher Rückvergütung in Höhe von 182.284 TEUR bei einem Verkaufstag weniger gegenüber 2021. Der Umsatz lag damit 6,9 Prozent bzw. 11.783 TEUR wieder deutlich über Vorjahr.

Die Anzahl der Kundeneinkäufe lag mit 9,4 Prozent (1.373.344) wesentlich über dem Niveau des Vorjahres bei 15.947.740 Bons.

Der Durchschnittseinkauf (Bruttowarenumsatz/Kundeneinkäufe) sank im Gegenzug überproportional um 2,3 Prozent (0,27 EUR) auf 11,43 EUR pro Bon.

Abzüglich der Umsatzsteuer errechnet sich aus dem Warenverkauf der Filialen ein Warenumsatz (netto) vor genossenschaftlicher Rückvergütung in Höhe von 162.522 TEUR. Dies sind 98,3% des Gesamtumsatzes.

Weitere Umsätze wurden aus Grundstückserträgen und Erträgen für Dienstleistungen in Höhe von insgesamt 2.844 TEUR erzielt.

Unter Abzug des eingesetzten Materialaufwandes ergibt sich ein Rohertrag vor genossenschaftlicher Rückvergütung in Höhe von 45.814 TEUR. Dieser steigerte sich um 2.007 TEUR (4,6 Prozent).

Im Berichtsjahr konnte im Ergebnis ein Jahresüberschuss von 306 TEUR realisiert werden.

Zur Ermittlung des Jahresergebnisses wird nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen das Betriebsergebnis, das Finanzergebnis und das neutrale Ergebnis zu Grunde gelegt. Nach Abzug der für das Geschäftsjahr 2022 vorgesehenen genossenschaftlichen Rückvergütung an unsere Mitglieder ermittelt sich das Jahresergebnis wie folgt:

	2022	2021	Veränderung
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Rohergebnis vor Rückvergütung	45.814	43.808	2.006	4,6
Betriebsergebnis vor Sonderzahlungen	1.531	2.919	-1.388	-47,6
Betriebsergebnis	333	1.133	-800	-70,6
Finanzergebnis	429	223	206	92,4
Neutrales Ergebnis	80	-155	235	151,6
Rückvergütung	-524	-451	-73	16,2
Jahresergebnis Einzelgesellschaft	318	750	-432	-57,5
Ergebnis Organschaft KOHA	-12	-128	116	90,6
Jahresergebnis	306	622	-316	-50,8

Der Rohertrag vor Rückvergütung schließt mit 45.814 TEUR ab und liegt damit über Vorjahr. Der Anstieg ist trotz prozentual zum Umsatz angestiegener Wareneinsätze in der deutlichen Umsatzerhöhung begründet.

Das Betriebsergebnis vor Sonderzahlungen als Indikator der Geschäftstätigkeit liegt mit 1.531 TEUR deutlich unter dem Vorjahr. Der Rückgang ist durch weitere Steigerungen in den monatlichen Personalaufwendungen begründet.

Gemäß der Entgeltordnung erfolgt die Sonderzahlung einer Erfolgsprämie an die Mitarbeiter in Höhe von 697 TEUR für das Geschäftsjahr 2022 analog dem Vorjahr. Außerdem wurde eine Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 501 TEUR als weitere Sonderzahlung an die Mitarbeiter gewährt. Das Betriebsergebnis liegt mit 333 TEUR deutlich unter dem Vorjahr.

Das Finanzergebnis stellt sich positiv zum Vorjahr dar. Nennenswert sind die erfassten Erträge aus Erbbauzinsen für die Konsumzentrale in Höhe von 450 TEUR.

Das Neutrale Ergebnis wird im Wesentlichen durch periodenfremde Erträge und periodenfremde Aufwendungen beeinflusst. Es handelt sich um Veränderungen von Drohverlustrückstellungen und periodenfremde Betriebskosten für gemietete Filialen.

Die Rückvergütung für die getätigten Einkäufe der Mitglieder wurde unter Vorbehalt der Zustimmung der Vertreterversammlung wie im Vorjahr mit 3,3 Prozent eingestellt. Damit soll die Bindung aller aktiven Mitglieder an KONSUM Leipzig als präferierte Einkaufsstätte gefestigt werden.

Die Tochtergesellschaft Konsum Leipzig Handelsgesellschaft mbH (KOHA) wurde bereits im Vorjahr neu aufgestellt. Die vorgesehene Betreibung von Märkten in Sachsen-Anhalt unter der Marke EDEKA wurde analog zum Vorjahr aufgrund eines Moratoriums nicht weiterverfolgt.

b) Finanzlage

Der Jahres-Cash-Flow liegt mit 3.581 TEUR unterhalb desjenigen des Vorjahres von 5.039 TEUR insbesondere durch das geringere Betriebsergebnis vor Sonderprämie.

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultieren 1.975 TEUR (Vorjahr: 4.491 TEUR).

Die Veränderung ist neben dem Rückgang des Jahres-Cash-Flows sowohl auf die Zunahme insbesondere der Vorräte als auch auf die Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen Verbindlichkeiten zurückzuführen.

Die Investitionstätigkeit liegt mit 6.426 TEUR (Vorjahr: 9.729 TEUR) wiederum auf einem sehr hohen Niveau. Neben der Modernisierung des Filialnetzes in Höhe des Wertverzehrs wurden umfangreiche Finanzmittel für die Anschaffung von Kühl- und anderen Ladeneinrichtungen investiert. Der Immobilienbestand nahm durch ein im Geschäftsjahr fertiggestelltes Wohn- und Geschäftshauses zu.

Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit mit einem Mittelzugang von 4.760 TEUR (Vorjahr: 3.822 TEUR) kommt aus dem weiteren Abruf eines Bankdarlehens im Zusammenhang mit dem Neubau.

Unter Einbezug der Mittelzugänge aus der laufenden Geschäftstätigkeit und Finanzierungstätigkeit sowie dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit nahm der Finanzmittelfonds um 309 TEUR auf 4.345 TEUR zu. Die Genossenschaft war 2022 durchgängig in der Lage, allen Zahlungsverpflichtungen unter Inanspruchnahme von Skonti nachzukommen.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme in Höhe von 70.326 TEUR hat sich im Wesentlichen unter dem Einfluss der getätigten und begonnenen Investitionen erneut gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 4.381 TEUR erhöht.

Die bilanzielle Eigenkapitalquote stellt sich mit einem leichten Rückgang um 2,8 Prozentpunkte mit 74,1 Prozent der Bilanzsumme weiterhin auf hohem Niveau und deutlich über dem Branchendurchschnitt dar. Die ergänzende Aufnahme von Fremdkapital war im Hinblick auf die umfangreichen Investitionen erforderlich.

Das Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2022, insbesondere aufgrund der Zunahme der neuen Mitgliedschaften und den Einzahlungen für weitere Anteile, abermals deutlich um 1.419 TEUR zu.

Für das im vergangenen Geschäftsjahr aufgenommene Darlehen begann die Tilgung im Jahr 2022.

Die Rückstellungen betrugen zum Stichtag 5.293 TEUR und nahmen im Saldo um 112 TEUR zum Vorjahr ab. Die Änderungen finden sich hauptursächlich im Personalkostenbereich und bei den Verpflichtungen sowohl aus langfristigen Mietverträgen als auch kurzfristigen Lieferungs- und Leistungsverträgen.

III. Personal

1. Mitarbeiterzahl und Ausbildung

Im Jahr 2022 beschäftigte KONSUM Leipzig in den Filialen und der Unternehmenszentrale einschließlich Vorstand durchschnittlich 1.101 Mitarbeiter, davon 47 Auszubildende. KONSUM Leipzig bildet hierbei in folgenden Berufen (m/w/d) aus: Verkäufer, Kaufmann im Einzelhandel, Kaufmann für Büromanagement. Weiterhin begleitet KONSUM Leipzig als Praxispartner 5 dual Studierende in den Bereichen Controlling und Immobilienwirtschaft.

2. Frauenquote

In Bezug auf die Frauenquote hat sich KONSUM Leipzig zum Ziel gesetzt, den Aufsichtsrat sowie die 1. Leitungsebene (Vorstand, Prokuristen) und die 2. Leitungsebene (Abteilungsleiter) mindestens mit jeweils einer Frau zu besetzen. In der aktuellen Organisationsstruktur bedeutet das im Plan eine Frauenquote von 17 Prozent im Aufsichtsrat, 25 Prozent in der 1. Leitungsebene und 17 Prozent in der 2. Leitungsebene.

Mit Stichtag 31. Dezember 2022 wurden diese Ziele mit einer Frauenquote von 33 Prozent im Aufsichtsrat sowie 25 Prozent in der 1. und 2. Leitungsebene erreicht und übertroffen.

IV. Prognosebericht

1. Planabweichung 2022

Der Nettowarenumsatz 2022 lag bei 161.980 TEUR und damit deutlich über Plan (157.934 TEUR). Diese positive Planabweichung wurde durch eine überdurchschnittliche Steigerung der Kundenzahlen erzielt. Der Einkaufswert je Kunde sank leicht. Im Vorjahr waren aufgrund der Corona-Pandemie Sondereffekte zu verzeichnen. Weitere Treiber der positiven Umsatzentwicklung sind Sortimentsoptimierungen durch das Category Management, der stetige Ausbau der Frischesortimente und die weitere Etablierung von verbindlichen Pflichtsortimenten in allen Filialen. Die Preissteigerungen für Lebensmittel ab dem zweiten Quartal 2022 haben diese Entwicklung gestützt.

Der geplante Rohertrag wurde um 899 TEUR überschritten. Die gestiegenen Einkaufspreise konnten erst ab der Jahresmitte kompensiert werden. Die Höhe der Boni lag 2022 deutlich über Plan.

Die geplante Personalkostenquote im KONSUM Leipzig konnte mit 17,0 Prozent aufgrund der Umsatzzuwächse um 0,2 Prozentpunkte unterschritten werden. Die Quote des Vorjahres wurde wegen der Einführung des Mindestlohns nicht erreicht. Neben der geplanten Erfolgsprämie wurde eine außerplanmäßige Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 501 TEUR an die Mitarbeiter gewährt.

Das geplante Betriebsergebnis (nach Prämien) wurde aufgrund vorgenannter Sonderprämie verfehlt.

Das neutrale Ergebnis lässt sich durch periodenfremde und außergewöhnlicher Einflüsse grundsätzlich nicht planen. Für das neutrale und das Finanzergebnis hatten wir zusammen mit den Pachterlösen aus dem Erbbaurechtsvertrag geplant und das Ergebnis weitgehend erreicht.

In der Summe liegt das erzielte Jahresergebnis mit 306 TEUR um 249 TEUR unter der Planvorgabe.

2. Prognosebericht 2023

Der Plan 2023 sieht eine Umsatzsteigerung von 2,5 Prozent je Verkaufstag auf den Umsatz von 2022, bei 302 Verkaufstagen (2022: 304) und 3 neuen Filialen vor. Ein unwirtschaftlicher Standort wurde bereits zum 31. Dezember 2022 geschlossen. Die Schließung eines weiteren Standortes dieser Art wird im zweiten Halbjahr 2023 folgen.

Für 2023 wird aufgrund der Erweiterung des Filialnetzes trotz der erwarteten Normalisierung der Preissteigerungen für Lebensmittel ein Anstieg des Netto-Warenumsatzes um 4,9 Prozent geplant.

Neben der Eröffnung neuer Filialen mit Schwerpunkt in Halle (Saale) wird in die weitere Modernisierung des Filialnetzes investiert. Die Entwicklung eigener Immobilien analog des bereits realisierten Projektes "An der Märchenwiese" mit anschließender Vermietung von Wohn- oder Gewerbeflächen wird weiter vorangetrieben.

Die Höhe der Warenverluste soll durch den höheren Warenumschlag, Schulungen der Mitarbeiter und Überarbeitung der Sortimente gesenkt werden. Boni und Rückvergütungen werden unter dem Niveau des Vorjahres erwartet. Die Höhe der Boni 2022 war aufgrund eines überdurchschnittlich hohen Zusatzbonus nicht maßgeblich. Der Rohertrag soll um ca. 3.000 TEUR steigen.

Neben den Preissteigerungen für Energie (+20 Prozent) werden durch die Einführung des Mindestlohns im Vorjahr auch deutliche höhere Personalkosten erwartet. Die Arbeits- und Entgeltordnung des KONSUM Leipzig wurde für 2023 neu verhandelt.

Der geplante Jahresüberschuss liegt leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Er wird wie in den Vorjahren überwiegend aus dem operativen Betriebsergebnis und Erträgen aus Erbbauzinsen für die Konsumzentrale gespeist.

V. Chancen- und Risikobericht

Die Weltwirtschaft erbt die Belastungsfaktoren des Vorjahres, es wird ein globales Wachstum von 2,5 Prozent erwartet, was der gängigen Definition einer weltwirtschaftlichen Rezession entspricht. In Europa lässt die Belastung durch die Energiekrise und Materialengpässe zwar nach, aber die Geldpolitik bleibt restriktiv und ihre Bremswirkung nimmt zu. Die deutsche Wirtschaft wird 2023 voraussichtlich minimal wachsen, die Trendwende bei der Inflation dürfte geschafft werden. Allerdings wird auch in 2023 im Jahresdurchschnitt ein Anstieg der Verbraucherpreise um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Die ersten Monate des Jahres 2023 stehen trotz des weiter anhaltenden Ukrainekonfliktes für ein Stück weit Stabilisierung. Corona-Maßnahmen werden komplett zurückgefahren, die Lage am Energiemarkt ist nicht so prekär wie im Vorjahr angenommen, der Arbeitsmarkt entspannt sich. Trotz allem werden die bestehenden Einflüsse weiter beobachtet, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen.

Daneben bestehen im Jahr 2023 weitere Chancen der Unternehmung durch nachfolgende Entwicklungen und Maßnahmen:

―	Neueröffnung von Standorten in kaufkraftstarken Quartieren in Leipzig und Halle
―	Komplettumbau von Bestandsfilialen zur Erhöhung der Flächenproduktivität
―	Weiterführung von Modernisierungs- und Optimierungsmaßnahmen in umsatzträchtigen Bestandsfilialen
―	Forcierung der Entwicklung eigener Immobilienprojekte als zusätzliches strategisches Standbein
―	Entwicklung und Umsetzung eines modernen appgestützten Kundenbindungs-Programms
―	Abschluss des Umbaus der Verwaltung der KONSUM Leipzig zu modernen Arbeitswelten
―	Ausbau und Stärkung des neu definierten Profilsortiments "vegetarisch / vegan"
―	Einführung eines Online-Mitgliederbereiches zur Stärkung der digitalen Service-Qualität für Genossenschaftsmitglieder

VI. Risikomanagement

KONSUM Leipzig konnte in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Herausforderungen in einem von globalen politischen Unruhen, wirtschaftlichen Turbulenzen und gesellschaftlichen Konflikten geprägten Umfeld sammeln. Parallel zu den bereits bestehenden Herausforderungen resultierend aus technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wie der zunehmenden Digitalisierung oder den demografischen Veränderungen, gelang es auch in Krisenzeiten, den Geschäftsbetrieb durchgängig aufrecht zu erhalten, die Mitarbeiter zu schützen und äußerst dynamisch auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren. Der in den letzten Jahren gewonnene Erfahrungsschatz in Verbindung mit einer modernen Krisenorganisation und optimiertem Monitoring stellt ein wirksames System für weitere Herausforderungen in Zukunft dar.

Unabhängig davon kontrolliert und steuert KONSUM Leipzig fortlaufend alle Geschäftsprozesse auf Abteilungs- und Unternehmensebene. Das Management kann tagesaktuell auf eine Vielzahl von relevanten Kennzahlen zugreifen. Monatlich stellen die Kostenstellenverantwortlichen dem Unternehmenscontrolling detaillierte Berichte zu allen Planabweichungen zur Verfügung.

Die Fortführung der "Agilen Unternehmensführung" als Managementinstrument erlaubt die kurzfristige Reaktion auf unvorhergesehene Potenziale oder Risiken. Während die "Konsumphilosophie 2030" die Strategie vorgibt, kann mit der "Agilen Unternehmensführung" die Taktik auf neue Marktgegebenheiten angepasst werden.

Die Fachabteilungen beobachten konstant die externen Rahmenbedingungen (Konjunktur, Preisentwicklungen, Arbeitsmarkt, neue Technologien etc.) und werden dabei durch Marktforschungsunternehmen unterstützt.

Die Bewertung, Überwachung und Begrenzung der mit der Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken sowie die zeitnahe Nutzung der Chancen ist permanente Aufgabe der Geschäftsführung und findet in dem vorhandenen und ständig angepassten Berichtswesen seinen Ausdruck.

VII. Gesamtaussage

KONSUM Leipzig blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück, die Umsatzzahlen spiegeln die erfolgreiche Kundenbindung während der vergangenen pandemisch geprägten Jahre wider. Neben den bereits längerfristig erprobten Maßnahmen zur Pandemiebewältigung sowie den wiederum von Kurzfristigkeit geprägten Reaktionen auf aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Geschehnisse wurden zahlreiche Projekte zur langfristigen Stärkung des Unternehmens verfolgt. Dazu zählten unter anderem Neueröffnungen und Komplettumbauten in Gebieten mit hohen Umsatzpotenzialen, Implementierung von energiesparenden Maßnahmen, Sortimentsoptimierungen sowie das fortgeführte Investment in die Digitalisierung von Unternehmensprozessen.

Unter anderem hatten diese Maßnahmen einen Einfluss auf den Bruttowarenumsatz vor Rückvergütung in Höhe von 182.284 TEUR. Das Plus zum Vorjahr betrug 11.783 TEUR bei einem Verkaufstag weniger. Das Einkaufsverhalten insgesamt war geprägt durch eine gestiegene Kundenanzahl bei einem leicht gesunkenen Durchschnittsbon pro Kunde. Im Jahr 2022 wurden 15.947.740 Einkäufe bei einem Durchschnittseinkauf von 11,43 EUR registriert. Der Wareneinsatz stieg geringer um 0,4 Prozentpunkte auf 72,7 Prozent. Daraus resultierte ein Rohertrag vor Rückvergütung in Höhe von 45.814 TEUR. Das Plus zum Vorjahr betrug 2.006 TEUR.

Der zusätzliche Rohertrag konnte aufgrund der Mehraufwendungen zur Erfüllung der Mindestlohnanforderungen sowie der Erfolgsprämie gemäß Entgeltordnung und der Sonderprämie zum Inflationsausgleich nur teilweise in das Betriebsergebnis überführt werden. Dieses lag mit 1.527 TEUR unter Vorjahresniveau.

Die Bilanzsumme in Höhe von 70.326 TEUR hat sich im Wesentlichen unter dem Einfluss der getätigten und begonnenen Investitionen gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 4.381 TEUR erhöht.

Das Eigenkapital nahm im Geschäftsjahr 2022 insbesondere aufgrund der Zunahme der neuen Mitgliedschaften und den Einzahlungen für weitere Anteile deutlich um 1.419 TEUR zu.

Die ersten Monate des Jahres 2023 lassen auf ein weiteres Wachstum der Genossenschaft schließen.

2.3 Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

15 Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung gemäß § 53 Abs. 2 GenG haben wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 (Anlage 1.1 "Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022") und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 (Anlage 1.2 "Lagebericht der Konsum Leipzig eG für das Geschäftsjahr 2022") der Genossenschaft unter dem Datum vom 2. Mai 2023 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt, der hier wiedergegeben wird:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Konsum Leipzig eG, Leipzig

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Konsum Leipzig eG (im Folgenden "Genossenschaft") - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Genossenschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Genossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Genossenschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Diese umfassen die inhaltlich nicht geprüfte Erklärung der Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Genossenschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Genossenschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Genossenschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Genossenschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 53 Abs. 2 GenG in Verbindung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Genossenschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Genossenschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Genossenschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Genossenschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Genossenschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsrat unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Leipzig, 2. Mai 2023

Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V.

gez. Ulrich, Wirtschaftsprüfer

gez. Christin, Wirtschaftsprüfer"

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

Als der Konsum Ende 2021 die Planung für das Jahr 2022 ausarbeitete und im Aufsichtsrat hierzu beraten wurde, standen die Zeichen für wirtschaftliches Wachstum und Aufschwung günstig. Das änderte sich jäh mit dem Krieg in der Ukraine. Wie andere Unternehmen war der Konsum Leipzig plötzlich mit Preissteigerungen, explodierenden Energiekosten, steigender Inflation und volatilen Rahmenbedingungen konfrontiert. Viele Kunden veränderten zudem ihr Kaufverhalten und hielten sich beim Geld ausgeben spürbar zurück. Der Aufsichtsrat hat - vor allem in den ersten Aufsichtsratssitzungen 2022 - mit Sorge auf das Geschäftsjahr 2022 geblickt. Zumal der Konsum in den ersten Monaten des Jahres einen Rückgang bei der Gewinnspanne zu verzeichnen hatte, da die massiven Preiserhöhungen im Einkauf nicht zeitnah auf die Verkaufspreise umgelegt werden konnten. Diese kritische Entwicklung konnte erst ab Jahresmitte gestoppt und umgekehrt werden. Umso mehr dürfen wir uns freuen, dass auch das Jahr 2022 für den Konsum Leipzig ein erfolgreiches Jahr war. Der Konsum Leipzig ist weiter auf Wachstumskurs, während andere Unternehmen mit Umsatzrückgang zu kämpfen haben oder sogar Insolvenz anmelden mussten.

Der Aufsichtsrat hat sich in seinen Sitzungen und Aktivitäten regelmäßig mit der Geschäftsentwicklung, mit wesentlichen Geschäftsvorfällen und mit dem System der Unternehmenssteuerung beschäftigt. Im Fokus der Kontrolle und Beratung standen folgende Themen und Maßnahmen:

•	Ertragslage und Umsatzentwicklung des Unternehmens und die Kennzahlen zur Erfolgsübersicht
•	Planung des Geschäftsjahres 2023 und die Mittelfristplanung 2024 - 2027
•	Entwicklung des Filialnetzes, Neueröffnungen und Schließung von unrentablen Filialen
•	o Die Strukturveränderung im Vorstandsbereich
•	Das Führungs- und Managementsystem, die Umsetzung der agilen Unternehmensführung
•	Das Thema Mitarbeiter-Gewinnung und -Bindung, Analyse der Mitarbeiterfluktuation
•	o Die Neuvereinbarung zur Arbeits- und Entgeltordnung
•	Die Entwicklung der Immobilienprojekte

Der Aufsichtsrat stimmt dem Lagebericht des Vorstandes zum Geschäftsjahr 2022 zu. Das betrifft namentlich folgender Aspekte:

1. Die Einschätzung, dass die anhaltende Wachstumsdynamik des Unternehmens (Steigerung des Bruttoumsatzes 2022 um rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) durch die eingeleitete strategische Neuausrichtung und die konsequente Umsetzung der damit verbundenen Maßnahmen bzw. Projekte ermöglicht wurde.

2. Die Einschätzung, dass das im Jahr 2022 erzielte Jahresergebnis in Höhe von 306 TEUR zwar rund 300 TEUR unter dem des Vorjahres (622 TEUR) und auch unter der Plangröße liegt, aber in Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen als ein Erfolg bewertet wird. Zudem kam die Planunterschreitung nur zustande, weil das Unternehmen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 501 TEUR ausgeschüttet hat.

3. Der Standpunkt, dass wir an unserer Strategie der Entwicklung eigener Immobilienprojekte festhalten und die geplanten Projekte - trotz Hindernisse und unvorhersehbarer Probleme, die zumeist nicht vom Konsum zu beeinflussen sind - weiter vorantreiben. Der Immobilienbereich soll als unser zweites strategisches Standbein weiter ausgebaut werden.

Entwicklung eigener Immobilien bedeutet im Idealfall, dass wir - wie das Projekt "An der Märchenwiese" zeigt - eine Konsumfiliale neugestalten und die dabei entstandenen Wohn- oder Gewerbeflächen anschließend vermieten.

4. Die Auffassung, dass die angedachte strategische Zusammenarbeit mit EDEKA weiter geht und eine Chance für den Konsum Leipzig bedeutet. (Zur Erinnerung: Die geplante Übernahme, Umstellung und Betreibung von Märkten der EDEKA durch die Konsum-Tochter KOHA, Konsum Leipzig Handelsgesellschaft, musste 2021 aufgrund eines Moratoriums gestoppt werden). Es liegt ein Vorschlag für eine Zusammenarbeit mit EDEKA Nordbayern auf dem Tisch, der für den Konsum Leipzig die Möglichkeit bietet, von der Edeka im Raum Sachsen eine erste Filiale zu übernehmen. Weitere Filialen sollen folgen, damit die KOHA in den nächsten Jahren langsam und behutsam mit "Leben" gefüllt wird.

Funktionierender Geschäftsbetrieb unter volatilen Rahmenbedingungen

Gestern hatten wir Pandemie, heute haben wir es mit Inflation und Energiekrise zu tun. Keiner kann sagen, was uns in der nächsten Zeit genau erwartet. Nur eines ist gewiss: Auch dieses Jahr wird schwierig. Und so wird es wohl auch in den kommenden Jahren bleiben. Der Konsum muss sich auf solche volatilen Situationen einstellen. Wir müssen das Unternehmen dafür fit machen, den Geschäftsbetrieb auch in Zeiten von Krisen und wirtschaftlichen Turbulenzen aufrechtzuerhalten und robust zu betreiben. Die Wissenschaft spricht hier von der Fähigkeit zur Resilienz. Unter "Resilienz" wird die Widerstandskraft von Organisationen oder Personen verstanden, schwierige Situationen ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen. Die gute Nachricht: Diese Fähigkeit, schwierige Situationen zu bewältigen und daran zu wachsen, ist erlernbar. Und der Konsum ist dabei, auf diesem Feld Erfahrungen zu sammeln und zu lernen. Die schlechte Nachricht: Die nächste Krise kommt gewiss. Daher wünschen wir uns einen widerstandsfähigen Konsum, der in der Lage ist, sein Geschäft in Krisenzeiten erfolgreich zu betreiben und durch Schwierigkeiten nicht aus der Bahn geworfen wird. Der Konsum kann sich dabei auf die eigenen Ressourcen und Chancen als Genossenschaft stützen, vor allem auf das Engagement seiner aktiven Mitglieder und darauf, dass wir keinem anonymen und abstrakten Shareholdervalue-Kapitalismus ausgeliefert sind.

Arbeit des Aufsichtsrates und der Ausschüsse

Der Aufsichtsrat hat sich im Geschäftsjahr 2022 in vier regulären Sitzungen gemeinsam mit dem Vorstand zum Gang der Geschäfte und zur Entwicklung der Genossenschaft beraten. Zwischen den Sitzungen gab es wie in jedem Jahr eine Vielzahl von Abstimmungen und Beratungen zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrates und dem Vorstand sowie Mitarbeitern des Unternehmens. Eine wichtige Säule der Kontroll- und Beratungsaktivitäten des Aufsichtsrates bildeten die Ausschüsse, welche im vorigen Jahr neustrukturiert wurden. Der Aufsichtsrat hat über die Neustrukturierung der Ausschüsse auf der Vertreterversammlung 2022 berichtet.

Der Ausschuss "Immobilien" tagte insgesamt drei Mal und beschäftigte sich insbesondere mit dem Stand der Umsetzung des Erbbaurechtsvertrages zur Konsumzentrale und den laufenden bzw. anstehenden Immobilienprojekten. Märchenwiese, Grassistraße, Arthur-Hoffmann-Straße, Lützner Straße und Dantestraße.

Der Ausschuss "Organisation" führte zwei Sitzungen durch und besprach sich dabei zu den Themen Strukturveränderung, Umsetzung der neu fixierten Führungsrollen sowie Konsum-Akademie und Fragen der Weiterbildung.

Der Ausschuss "Finanzen" tagte insgesamt drei Mal und befasste sich vor allem mit der Jahres- und Finanzplanung, mit der Ergebnisanalyse 2022, mit der Änderung der Gesellschaftsform bei Immobilienprojekten von GmbH & Co. KG zur GmbH sowie Fragen, die mit dem Thema Energiekosten und Inflationsausgleichszahlung zusammenhängen.

Der Ausschuss "Personal" traf sich sechs Mal. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Personalsituation im Vorstandsbereich und mit den Zielvereinbarungen der Vorstände. In diesem Zusammenhang wurde auch die Frage der strategischen Besetzung des Vorstandes diskutiert. Beide Vorstände haben den Wunsch geäußert, ihre Arbeit als Vorstand nach dem Auslaufen ihrer Verträge fortzusetzen. Der Aufsichtsrat hat dies positiv zur Kenntnis genommen und wird in den nächsten Monaten mit den Vorständen über eine Vertragsverlängerung verhandeln. Der Aufsichtsrat würdigt die bisherige Arbeit der Vorstände. Das Unternehmen hat sich unter ihrer Ägide in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. Der Erfolg hat viele Väter oder Mütter: die richtige Strategie, engagierte Mitarbeiter, gut eingespielte Filialen und einen Vorstand, der das Unternehmen durch die stürmische See gut gesteuert hat. Das Unternehmen würde heute - wo die Rahmenbedingungen unbeständiger und rauer geworden sind - ohne diesen Vorstand nicht so solide und erfolgreich dastehen.

Die Ausschüsse haben über ihre Aktivitäten in den Aufsichtsratssitzungen regelmäßig berichtet. Alle Beratungen wurden protokolliert und die Protokolle wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht. Durch die Arbeit der Ausschüsse ist der Aufsichtsrat in der Lage, sich mit bestimmten Schwerpunkten genauer zu beschäftigen und seinen Controlling-Pflichten wie auch seiner Aufgabe, den Vorstand zu beraten, besser nachzukommen.

Der Aufsichtsrat ist seinen Kontroll- und Überwachungspflichten nachgekommen und hat sich in seinen Sitzungen und Beratungen über die Geschäftsentwicklung, die wesentlichen Geschäftsvorfälle und das System der Unternehmenssteuerung und die Entwicklung der Unternehmensrisiken regelmäßig unterrichtet.

Bei den durch die Mitglieder des Aufsichtsrates durchgeführten Prüfungen haben sich keinerlei Beanstandungen ergeben.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 ist durch den Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V. einer Jahresabschlussprüfung unterzogen worden. Es ergaben sich keine Beanstandungen.

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresergebnisses 2022 geprüft und vom Bericht des Genossenschaftsverbandes - Verband der Regionen e.V. zustimmend Kenntnis genommen.

Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss und schlägt der Vertreterversammlung vor, den Jahresabschluss 2022 festzustellen, dem Vorschlag zur Verwendung des Jahresergebnisses zuzustimmen und dem Vorstand für das Geschäftsjahr 2022 Entlastung zu erteilen.

Der Aufsichtsrat bedankt sich herzlich bei allen, die an der positiven Entwicklung des Konsum Leipzig mitwirken - als Mitarbeiter, als Vorstand, als Mitglied, als Vertreter oder als Kunde.

Leipzig, den 28.04. 2023