Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gem. GmbH

Hagen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVSEITE

	31.12.2020		31.12.2019
	€	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	36.974,00		34.386,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	24.375,00		46.875,00
	61.349,00		81.261,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	19.806.045,00		20.566.979,00
2. Technische Anlagen	521.494,00		625.501,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	3.582.919,00		3.112.100,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.594.317,25		2.053.939,51
	32.504.775,25		26.358.519,51
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	190.000,00		0,00
		32.756.124,25	26.439.780,51
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.385.117,95		1.431.728,44
2. Unfertige Leistungen	348.742,89		479.662,83
	1.733.860,84		1.911.391,27
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.226.740,27		7.537.696,49
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	639.665,00		872.278,00
davon nach dem KHEntgG € 561.342,00			(793.955,00)
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	10.383,06		165.423,93
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.729.418,50		647.274,19
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr € 0,00			(463.544,00)
	8.606.206,83		9.222.672,61
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	4.204.147,53		1.758.420,93
		14.544.215,20	12.892.484,81
C. Rechnungsabgrenzungsposten		0,00	147,74
		47.300.339,45	39.332.413,06

PASSIVSEITE

	31.12.2020		31.12.2019
	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.025.000,00		1.025.000,00
II. Kapitalrücklage	1.533.875,64		1.533.875,64
III. Gewinnvortrag/Verlustvortrag (-)	203.243,83		-430.263,84
IV. Jahresüberschuss	726.898,47		633.507,67
		3.489.017,94	2.762.119,47
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	9.755.159,61		8.953.485,26
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	160.324,39		46.493,00
		9.915.484,00	8.999.978,26
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.544.620,00		1.541.664,00
2. Steuerrückstellungen	0,00		5.000,00
3. Sonstige Rückstellungen	2.490.840,68		1.928.934,00
		4.035.460,68	3.475.598,00
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	18.679.782,19		15.136.429,43
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.619.628,48		3.094.595,14
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	1.788.211,74		2.097.090,03
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.383.815,28		1.826.919,74
davon nach dem KHEntgG € 372.584,00			(63.739,00)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	1.773.379,24		834.323,35
			0,00
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.508.003,16		834.323,35
7. Sonstige Verbindlichkeiten	1.107.556,74		1.105.359,64
davon aus Steuern € 444.337,13			(426.050,76)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 18.489,90			(20.268,18)
		29.860.376,83	24.094.717,33
		47.300.339,45	39.332.413,06

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020			2019
	€	€	€	€
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen		52.524.914,46		46.278.377,50
2. Erlöse aus Wahlleistungen		2.896.841,79		3.165.409,84
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses		5.470.688,24		5.553.422,97
4. Nutzungsentgelte der Ärzte		918.192,06		928.479,55
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, soweit nicht in den Nrn. 1 bis 4 enthalten		1.224.482,24		1.853.086,66
davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre € 0,00				(193.666,00)
5. Verminderung (-)/Erhöhung des Bestandes an unfertigen Leistungen		-130.919,94		66.321,76
6. Andere aktivierte Eigenleistungen		540.733,06		344.454,86
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 11		1.186.824,52		959.072,22
8. Sonstige betriebliche Erträge		1.066.935,40		1.278.209,55
			65.698.691,83	60.426.834,91
9. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	20.808.904,33			19.832.155,17
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.846.642,33			4.727.136,18
davon für Altersversorgung € 1.365.078,73				(1.391.706,15)
		25.655.546,66		24.559.291,35
10. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	11.931.050,90			12.234.258,91
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	19.652.312,13			18.064.253,12
		31.583.363,03		30.298.512,03
			57.238.909,69	54.857.803,38
Zwischenergebnis			8.459.782,14	5.569.031,53
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen		3.324.169,06		1.406.180,51
davon Fördermittel nach dem KHG € 1.420.996,43				(1.406.180,51)
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens		1.228.549,51		997.577,34
			4.552.718,57	2.403.757,85
13. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/ Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens		2.906.657,53		1.171.417,23
14. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen		417.511,53		236.498,72
15. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstande des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.732.399,42		1.076.453,66
16. Sonstige betriebliche Aufwendungen		6.901.898,89		4.524.019,08
			11.958.467,37	7.008.388,69
Zwischenergebnis			1.054.033,34	964.400,69
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge			0,00	12.617,43
18. Zinsen und ähnliche Aufwendungen			312.900,49	294.559,97
davon aus Aufzinsung € 39.804,00				(46.454,00)
			-312.900,49	-281.942,54
Zwischenergebnis			741.132,85	682.458,15
19. Steuern			14.234,38	48.950,48
davon Steuern vom Einkommen und vom Ertrag € 13.746,38				(48.829,48)
20. Jahresüberschuss			726.898,47	633.507,67

Anhang

I. Allgemeine Angaben

Die Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützige GmbH, Hagen, ist unter der Nummer HRB 3293 in das Handelsregister des Amtsgerichts Hagen eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG und unter Berücksichtigung der Bestimmungen der Krankenhaus-Buchführungsverordnung aufgestellt und gegliedert. Die Gesellschaft hat von dem Wahlrecht nach § 1 Abs. 3 der Verordnung über die Rechnungs- und Buchführungspflichten von Krankenhäusern (Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV)) Gebrauch gemacht und den handelsrechtlichen Jahresabschluss nach den Anlagen 1 bis 3 der KHBV gegliedert.

Die Wertansätze in der Bilanz zum 31. Dezember 2019 wurden unverändert übernommen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft erfüllt die Merkmale einer großen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB und ist als gemeinnützige Körperschaft mit Ausnahme der steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe von den Ertragssteuern befreit.

II. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt unter der Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Die im Folgenden dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewandt worden.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr 2020 planmäßig fortgeführten linearen Abschreibungen bewertet.

Die Nutzungsdauer der Betriebsgebäude beträgt 33 Jahre, die der anderen abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens entspricht im Regelfall den amtlichen steuerlichen AfA-Tabellen. Der Geschäfts- und Firmenwert aus einem Praxiskauf wird über die erwartete betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von sechs Jahren abgeschrieben.

Die Vorräte wurden durch eine körperliche Bestandsaufnahme ermittelt und unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Dabei wurde als Verbrauchsfolge unterstellt, dass die zuerst beschafften Güter auch zuerst verbraucht wurden. Neben den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden unter den Vorräten entsprechend der KHBV auch die als unfertige Leistungen zum Bilanzstichtag abzugrenzenden sogenannten Überlieger ausgewiesen. Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt retrograd aus den auf das Geschäftsjahr entfallenden Erlösen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Nennwert angesetzt. Zweifelhafte Forderungen wurden einzelwertberichtigt. Für das in den Forderungen enthaltene allgemeine Kreditrisiko ist eine Pauschalwertberichtigung in ausreichender Höhe von den Forderungen abgesetzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht sowie die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.

Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihrem Nominalwert angesetzt.

In die Sonderposten wurden die für aktivierungsfähige Maßnahmen verwendeten Investitionszuschüsse eingestellt. Sie stellen den Finanzierungsgegenwert zu den unter dem Anlagevermögen ausgewiesenen Buchwerten jener Anlagegüter dar, die mit den Investitionszuschüssen beschafft wurden. Die Sonderposten werden jährlich ertragswirksam in der Höhe aufgelöst, die dem Betrag der Abschreibungen auf die mit den Zuschüssen finanzierten Anlagegüter entspricht. Damit werden diese Abschreibungen im Jahresabschluss neutralisiert.

Die Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG unterliegen einer bedingten Rückzahlungsverpflichtung. Für den Fall, dass das Krankenhaus aus dem Krankenhausplan ausscheidet, sind die unter den Sonderposten ausgewiesenen Fördermittel zu erstatten. Die Rückzahlungsverpflichtung ist auf den Liquidationswert der mit den Fördermitteln beschafften Anlagegüter beschränkt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Basis von versicherungsmathematischen Gutachten unter Anwendung des Anwartschaftsbarwertverfahrens zum Bilanzstichtag gebildet.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber der Arbeitnehmerschaft bestehen bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Die Versorgungsanstalt ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Zweck der Anstalt ist es, Arbeitnehmern der Beteiligten im Wege privatrechtlicher Versicherung eine zusätzliche Alters-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die Anstalt ist keine im Wettbewerb stehende Einrichtung. Die Altersversorgung wird durch Umlagen finanziert. Die Höhe des Umlagensatzes betrug unverändert zum Vorjahr 8,26 %. Dieser setzt sich aus einem Arbeitgeberanteil von 6,45 % und einem Arbeitnehmeranteil von 1,81 % zusammen. Im Berichtsjahr betrug die Höhe der verbeitragten Löhne und Gehälter T€ 18.466. Die mittelbaren Versorgungszusagen werden in Ausübung des Wahlrechts des Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB nicht passiviert.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten alle bekannten Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgte mit dem voraussichtlichen Erfüllungsbetrag im Rahmen einer vernünftigen kaufmännischen Beurteilung.

Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit den von der Deutschen Bundesbank im Dezember 2020 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssätzen der vergangenen sieben Jahre abgezinst, jeweils differenziert nach der entsprechenden Restlaufzeit der einzelnen Rückstellungen. Dabei wurden jährliche Lohn-, Tarif-, Renten- und Kostensteigerungen von unverändert zum Vorjahr einheitlich 2,0 % unterstellt.

Die Verbindlichkeiten sind jeweils mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagennachweis als Bestandteil des Anhangs. Der Bruttoanlagespiegel stellt sich wie folgt dar:

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Anfangsstand	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Endstand
	€	€	€	€	€
1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	176.453,18	24.057,32	0,00	0,00	200.510,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	135.000,00	0,00	0,00	0,00	135.000,00
	311.453,18	24.057,32	0,00	0,00	335.510,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	24.108.788,90	0,00	134.765,09	0,00	24.243.553,99
2. Technische Anlagen	3.569.801,87	0,00	0,00	0,00	3.569.801,87
3. Einrichtungen und Ausstattungen	7.491.950,67	1.159.543,01	0,00	0,00	8.651.493,68
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.053.939,51	6.714.361,88	-173.984,14	0,00	8.594.317,25
	37.224.480,95	7.873.904,89	-39.219,05	0,00	45.059.166,79
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	190.000,00	0,00	0,00	190.000,00
	37.535.934,13	8.087.962,21	-39.219,05	0,00	45.584.677,29

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Umbuchungen	Entnahme für Abgänge	Endstand
	€	€	€	€	€
1	7	8	9	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	142.067,18	21.469,32	0,00	0,00	163.536,50
2. Geschäfts- oder Firmenwert	88.125,00	22.500,00	0,00	0,00	110.625,00
	230.192,18	43.969,32	0,00	0,00	274.161,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	3.541.809,90	895.699,09	0,00	0,00	4.437.508,99
2. Technische Anlagen	2.944.300,87	104.007,00	0,00	0,00	3.048.307,87
3. Einrichtungen und Ausstattungen	4.379.850,67	688.724,01	0,00	0,00	5.068.574,68
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	10.865.961,44	1.688.430,10	0,00	0,00	12.554.391,54
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	11.096.153,62	1.732.399,42	0,00	0,00	12.828.553,04

	Restbuchwerte	Restbuchwerte
Bilanzposten	(Stand 31.12.2020)	(Stand 31.12.2019)
	€	€
1	12	13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Software	36.974,00	34.386,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	24.375,00	46.875,00
	61.349,00	81.261,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	19.806.045,00	20.566.979,00
2. Technische Anlagen	521.494,00	625.501,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	3.582.919,00	3.112.100,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.594.317,25	2.053.939,51
	32.504.775,25	26.358.519,51
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	190.000,00	0,00
	32.756.124,25	26.439.780,51

Umbuchungen in Höhe von € 39.219,05 erfolgten in die Aufwendungen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen wie im Vorjahr ausschließlich den gegenseitigen Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht sowie gegen verbundene Unternehmen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben sämtlich eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Grundlage der Bilanzierung der zum Bilanzstichtag gebildeten Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen waren zwei versicherungsmathematische Gutachten. Als Rechnungsgrundlage wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 2,30 % (Vorjahr: 2,71 %) und einem unterstellten Rentensteigerungstrend von unverändert 1,50 % zu Grunde gelegt. Seit 2016 sind Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ergibt, abzuzinsen, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 1 und 2 HGB). In den Geschäftsjahren vor 2016 war der durchschnittliche Zinssatz der vergangenen sieben Jahre zugrunde zu legen. Der Unterschiedsbetrag zwischen der Berechnung der Rückstellung nach Maßgabe des siebenjährigen und des zehnjährigen Durchschnittszinssatzes beläuft sich auf T€ 81.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt T€ 2.491 betreffen u.a. Rückstellungen für ausstehende Urlaubsansprüche und geleistete Mehrarbeitsstunden (T€ 839), Personalkostenrückstellungen (T€ 430), Rückstellungen für potenzielle Rechnungskürzungen aufgrund von MD-Prüfungen (T€ 157), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 90) sowie Rückstellungen für potenzielle Jubiläumsverpflichtungen (T€ 110).

Die Verbindlichkeiten lassen sich wie folgt nach Restlaufzeiten aufgliedern:

	Restlaufzeiten
	< 1 Jahr	> 1 Jahr	Summe
	€	€	€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	696.361,94	17.983.420,25	18.679.782,19
Vorjahr	(456.647,24)	(14.679.782,19)	(15.136.429,43)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.619.628,48	0,00	3.619.628,48
Vorjahr	(3.094.595,14)	(0,00)	(3.094.595,14)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	1.788.211,74	0,00	1.788.211,74
Vorjahr	(2.097.090,03)	(0,00)	(2.097.090,03)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	1.383.815,28	0,00	1.383.815,28
Vorjahr	(1.826.919,74)	(0,00)	(1.826.919,74)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	0,00	1.773.379,24	1.773.379,24
Vorjahr	(0,00)	(0,00)	(0,00)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.508.003,16	0,00	1.508.003,16
Vorjahr	(834.323,35)	(0,00)	(834.323,35)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	1.107.556,74	0,00	1.107.556,74
Vorjahr	(1.105.359,64)	(0,00)	(1.105.359,64)
Gesamtsumme	10.103.577,34	19.756.799,49	29.860.376,83
Vorjahr	(9.414.935,14)	(14.679.782,19)	(24.094.717,33)

	Restlaufzeiten
	> 5 Jahre	Sicherheiten (Grundschuldeintragungen)
	€	€
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	15.055.982,56	18.679.782,19
Vorjahr	(11.726.181,98)	(15.136.429,43)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	0,00	0,00
Vorjahr	(0,00)	(0,00)
Gesamtsumme	15.055.982,56	18.679.782,19
Vorjahr	(11.726.181,98)	(15.136.429,43)

Neben den Grundschuldeintragungen hat die Evangelische Stiftung Volmarstein, zu den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der Sparkasse HagenHerdecke eine selbstschuldnerische Bürgschaft in Höhe von T€ 21.800 erteilt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter sowie gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen wie im Vorjahr ausschließlich den gegenseitigen Lieferungs- und Leistungsverkehr.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 des Handelsgesetzbuches, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten, in Höhe von insgesamt T€ 1.224 beinhalten u. a. mit insgesamt T€ 805 Personalkostenerstattungen, Erträge aus erbrachten Laborleistungen sowie Erstattungen von Energiekosten von verbundenen Unternehmen, mit T€ 149 Mieten und Mietnebenkosten sowie mit T€ 170 Erstattungen für Notarzteinsätze.

Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesene periodenfremde Erträge sind im Berichtsjahr in Höhe von insgesamt T€ 395 angefallen. Sie entfallen u. a. mit T€ 230 auf Erträge aus Boni für Vorjahre.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 450. Davon entfallen u. a. T€ 134 auf Aufwendungen aus Abrechnungskorrekturen für Vorjahre, T€ 109 auf EEG-Umlagen für Vorjahre sowie T€ 74 auf Abschreibungen sowie Zuführungen zu Wertberichtigungen auf Forderungen.

V. Anteilsbesitz

Die Gesellschaft hält 100,0 % der Anteile an der MZV Medizinisches Zentrum Volmarstein gem. GmbH, Volmarstein. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt T€ 25. Das Geschäftsjahr 2020 schließt mit einem Jahresergebnis von T€ 0. Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 auf T€ 90.

VI. Sonstige Angaben

Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Beirat und die Geschäftsführung.

Die Gesellschafterversammlung wird durch den Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein als Organ der Alleingesellschafterin gebildet. Diesem gehören an:

•	Diplom-Kaufmann Markus Bachmann, Münster,
•	Pfarrer Jürgen Dittrich, Detmold, bis 31. Januar 2021,
•	Pfarrerin Dr. Sabine Federmann, Hattingen, ab 1. Februar 2021.

Geschäftsführer sind:

•	Markus Bachmann, Münster, Kaufmännischer Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein,
•	Olaf Heinrich, Hagen,
•	Frank Bessler, Wetter (Ruhr).

Als weiteres Gesellschaftsorgan sieht der Gesellschaftsvertrag einen Beirat vor, der aus dem Vorsitzenden und zwei weiteren Mitgliedern besteht. Der Beiratsvorsitzende ist das jeweils ernannte Vorstandsmitglied der Alleingesellschafterin. Gemäß Beschluss vom 30. Dezember 2010 ruht der Beirat bis auf Weiteres.

Arbeitgeber der Geschäftsführer ist die Evangelische Stiftung Volmarstein, Wetter (Ruhr). Sie beziehen für ihre Tätigkeit als Geschäftsführer vom Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützige GmbH keine Bezüge.

Das für das Geschäftsjahr vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar beläuft sich auf T€ 24 für Abschlussprüfungsleistungen und T€ 4 für Steuerberatungsleistungen.

Die durchschnittliche Anzahl der im Geschäftsjahr 2020 beschäftigten Mitarbeiter beträgt:

	Arbeitnehmer
Ärztlicher Dienst	85
Pflegedienst	188
Medizinisch-technischer Dienst	32
Funktionsdienst	54
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	3
Technischer Dienst	14
Verwaltungsdienst	20
Sonderdienst	1
Sonstiges Personal	11
	408

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss und den Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Hagen, am 30. August 2021

Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützige GmbH

Bessler

Heinrich

Bachmann

Lagebericht 2020

A. Wirtschaftsbericht

Unternehmensstruktur

Das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe ist mit 298 Planbetten ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung in der Region Hagen/ Ennepe-Ruhr-Kreis. Das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe befindet sich im Verbund der Evangelischen Stiftung Volmarstein und ist eingebunden in das medizinische Konzept der Stiftung.

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist demnach nach einer 10jährigen Wachstumsphase im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie in eine Rezession - ähnlich, wenn aber auch nicht ganz so stark, wie der Wirtschaftskrise (2008/2009) - gerutscht. Das Wachstum lag zuvor im Jahr 2019 bei 0,6 %, 2018 bei 1,5 % und 2017 bei 2,5 %.

Der plötzliche und rapide Ausbruch der Corona-Pandemie hat die gesamte Welt vor besondere Herausforderungen gestellt. Die zur Eindämmung des Virus auferlegten Kontaktbeschränkungen sowie die zeitweilige Schließung mehrerer Wirtschaftsbranchen, verbunden mit einer Zunahme der Staatverschuldung, wirkt sich - bis heute - weltweit auf die wirtschaftliche Lage aus.

Gesundheitswirtschaft

Die Gesundheitswirtschaft ist weiterhin eine der großen deutschen Wirtschaftsbereiche und ein Wachstums- und Beschäftigungstreiber. Eine älter werdende Bevölkerung, die wachsende Zahl chronisch kranker Patienten und ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein sowie der medizinisch-technische Fortschritt lassen die Nachfrage nach medizinischen und rehabilitativen Dienstleistungen sowie Pflegeleistungen seit Jahren steigen.

Die Gesundheitswirtschaft konnte ihre volkswirtschaftliche Bedeutung in der deutschen Gesamtwirtschaft kontinuierlich steigern. Im Jahr 2019 erwirtschaftete die Branche laut veröffentlichten Kennzahlen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) rund 372 Mrd. €. Das entspricht etwa jedem achten Euro der deutschen Wirtschaftsleistung.

Neben einer umfassenden Gesundheitsversorgung zeichnet sich der deutsche Gesundheitsmarkt vor allem durch die Entwicklung innovativer Hightech-Produkte in der Medizintechnik und von Arzneimitteln sowie neuer Behandlungs- und Untersuchungsmethoden aus.

Die dienstleistungsorientierte Gesundheitswirtschaft umfasst die stationäre und ambulante Gesundheitsversorgung. Dienstleistungen stationärer Einrichtungen und ambulanten Einrichtungen sind für rund 53 % der Bruttowertschöpfung und für rund 63 % der Arbeitsplätze innerhalb der Gesundheitswirtschaft verantwortlich.

Die Corona-Pandemie stellte und stellt das deutsche Gesundheitswesen vor große Herausforderungen und zeitweilig auch an den Rand der Belastungsgrenzen.

Obwohl die deutsche Gesundheitswirtschaft im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie sehr im Fokus der Politik, Öffentlichkeit sowie der Patient'innen stand, und das deutsche Gesundheitssystem im weltweiten und europäischen Vergleich gut dastand, befindet sich die Geschäftslage in der deutschen Gesundheitswirtschaft unter dem Niveau der Finanzkrise von 2009.

Rund 72 % der Betriebe in der Gesundheitsbranche rechnen gemäß des "DIHK-Report Gesundheitswirtschaft, 2020" in diesem Jahr mit Umsatzrückgängen. Nur 6 % der Unternehmen können demnach von der gestiegenen Nachfrage nach wichtigen Produkten profitieren und rechnen mit mehr Umsatz.

Krankenhausmarkt

Weiterhin ist auch, fernab der pandemischen Lage, festzustellen, dass die Wachstumsdynamik im Krankenhaussektor bundesweit stagniert. So sind die Fallzahlen nach aktueller Krankenhausstatistik des Statistischen Bundesamtes deutschlandweit seit 2017 gleichgeblieben, der durchschnittliche Schweregrad der Patienten ist jedoch weiterhin angestiegen. Die Fallzahlen sind vor dem Hintergrund verringerter infrastruktureller Voraussetzungen zu sehen. Die Zahl der Kliniken und Krankenhäuser in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Waren es 1991 noch rund 2.400, zählt das Statistische Bundesamt aktuell nur noch 1.914 Kliniken. Mit der Zahl der Häuser hat sich auch die Anzahl der Krankenhausbetten um rund ein Viertel von 665.500 auf rund 493.300 reduziert. Aus weniger Betten und Kliniken, aber gleichzeitig mehr bzw. konstant zu behandelnden Patientenzahlen resultiert eine deutlich verringerte Verweildauer von derzeit durchschnittlich 7,2 Tagen.

Trotz der Reduzierung der regulären Krankenhausbetten waren die Krankenhäuser im Rahmen der Pandemie 2020 flächendeckend in der Lage, die Covid-19-Patienten adäquat medizinisch zu behandeln - auch wenn es in einigen Regionen Deutschlands kritisch wurde.

Um das Gesundheitswesen zu unterstützen und eine weitere Ausbreitung des Corona Virus einzudämmen, wurden - durch die Bundesregierung Deutschland und die einzelnen Bundesländer - verschiedene Vorschriften zur Bekämpfung der Pandemie aufgelegt.

So wurde z. B. im März 2020 durch das Bundesgesundheitsministerium verfügt, dass alle nicht dringlichen elektiven Operationen und Behandlungen verschoben werden sollten, um ausreichend Intensivkapazitäten bereitzuhalten. Zudem wurden die Krankenhäuser "aufgefordert", mittels einer zur Verfügung gestellten Zulage, zusätzliche Intensivkapazitäten bis Mitte April 2020 bereitzustellen. Finanzielle Unterstützung erhielten die Krankenhäuser durch die Bereitstellung eines Rettungsschirms. Als Kompensation für die Umsatzeinbußen und Mehraufwendungen erhielten die Krankenhäuser ab dem Frühjahr 2020 zunächst pauschal 560 € pro Tag für jedes leerstehende Bett und 50.000 € Zuschuss für jedes zusätzlich geschaffene Intensivbett. Diese Tagespauschale pro leerstehendem Bett wurde ab Herbst 2020 spürbar reglementiert und auf den Kreis von bezugsberechtigten Krankenhäusern - anhand der Notfallstufen - angepasst.

Für die Vergütung von Krankenhausleistungen ist allgemein - und außerhalb jeglicher Corona-Aspekte - betrachtet die wirtschaftliche Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) entscheidend. Die Pandemie hat jedoch auch die Entwicklung der Krankenkassen-Bilanzen im Jahr 2020 geprägt. Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach den vorliegenden Finanzergebnissen insgesamt ein Defizit von rund 2,65 Mrd. € ausgewiesen. Die Finanzreserven der Krankenkassen lagen zum Stichtag 31. Dezember bei 16,7 Mrd. €.

Die Rahmenbedingungen der stationären Krankenhausträger haben sich seit dem Jahr 2019 weiter sukzessive verändert. Hier sind insbesondere die in den letzten Jahren verabschiedeten Gesetze, wie zum Beispiel das Gesetz zur Reform der Struktur der Krankenhausversorgung (KHSG), das GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (VSG) oder das E-Health-Gesetz zur Unterstützung der Digitalisierung im Gesundheitswesen und als letztes das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) zu nennen.

Grundsätzlich sind die zentralen Ziele des KHSG die Verbesserung der Qualität der Versorgung, die Optimierung der Krankenhausstrukturen zur Erhöhung der Effizienz, Preisabschläge bei Leistungsmengenzuwachs zur Dämpfung des Nachfragewachstums sowie die Stärkung der Pflege am Bett. So wurde beispielsweise seit dem Jahr 2017 mit der Umsetzung eines Pflegestellenförderprogramms zur Stärkung der Pflege am Bett oder der Umwandlung des Versorgungszuschlages in einen Pflegezuschlag begonnen.

Ab dem Jahr 2020 werden nun grundsätzlich sämtliche Kosten für das Pflegepersonal, das in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen tätig ist, aus der DRG- Vergütung ausgegliedert und den Kliniken in Form eines eigenständigen Pflegebudgets vergütet.

Bereits ab dem Jahr 2019 wurden für ausgewählte pflegesensitive Bereiche Personaluntergrenzen festgelegt, die für die Pflege einzuhalten sind. Für die Geriatrie, Kardiologie, Unfallchirurgie und Intensivmedizin wurden ab dem Jahr 2019 Untergrenzen durch das Bundesministerium für Gesundheit vorgegeben. Diese Personaluntergrenzen wurden zeitweise im Rahmen der Corona-Pandemie ausgesetzt.

Die Corona-Pandemie hat trotz aller Herausforderungen gerade im Bereich der Digitalisierung dem Gesundheitswesen einen kräftigen Digitalisierungsschub verschafft. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheitssystem und wie essenziell ein Datenaustausch zwischen den Leistungsanbietern ist. Darum wurden diese Aspekte im neuen KHZG besonders vorangetrieben.

Der Fixkostendegressionsabschlag als Instrument der Mengensteuerung im Krankenhausbereich wurde - nach den Beschlüssen zum Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz - für das Jahr 2020 ausgesetzt.

Zu den bekannten Herausforderungen im Krankenhausmarkt zählt weiterhin - und im Jahr 2020 besonders verstärkt - die Gewinnung von Fachkräften. Im Jahr 2020 war die Herausforderung besonders hoch, da die plötzlich auftretenden Personalausfälle (krankheits- oder auch quarantänebedingt) einen starken Anstieg an Fremdpersonal mit sich brachten, um den täglichen Versorgungsanforderungen weiterhin gerecht zu werden.

Zu diesen wirtschaftlichen Herausforderungen hinzu kamen seit Auftreten der Pandemie drastische Anstiege der Sachkosten für den medizinischen Bedarf aufgrund des signifikanten Preisanstiegs für medizinische Verbrauchsgüter (z. B. Kittel, Desinfektionsmittel, Schutzmasken und später auch Corona-Tests). Hierbei gab es nicht nur wirtschaftliche Herausforderungen durch die extremen Preisschwankungen, es mussten zunächst erst einmal Lieferwege gefunden werden, um die knappen Güter infolge der schnell ansteigenden Nachfrage generell zu beschaffen.

Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2020 war für das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe von großen Herausforderungen geprägt. Insbesondere durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, aber auch durch die Fortführung der umfangreichen baulichen Sanierungsarbeiten wurde das Leistungsgeschehen des Evangelischen Krankenhauses in Hagen-Haspe deutlich beeinflusst.

Die Leistungsentwicklung des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe war Corona-bedingt ab März 2020 negativ. In der Akut-Phase der Pandemie wurden keine elektiven Operationen und Interventionen durchgeführt, um die Intensivkapazitäten für den Pandemie-Fall zu schonen. In diesem Zeitraum lagen die freien Bettenkapazitäten des Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe zwischen 40-50 %. Im Jahr 2020 reduzierte sich somit die Fallzahl Corona-bedingt um 17,9 % auf 10.730 stationärer Fälle (2019: 13.065 Fälle).

Bei der Betrachtung der Bewertungsrelationen (CM-Punkte) ist zu beachten, dass es einen neuen DRG-Fallpauschalenkatalog (aG-DRG-Katalog 2020) gibt, der um die bisher enthaltenen Pflegepersonalkostenanteile reduziert ist. Im Geschäftsjahr 2020 wurden, gemäß dem aG-DRG-Katalog 2020, 8.774,9 CM-Punkte bzw. Bewertungsrelationen für Inlier erbracht. Die erbrachten Bewertungsrelationen für Inlier 2019, mit demselben aG-DRG-Katalog 2020 bewertet, belaufen sich auf 10.088,8 CM-Punkte.

Somit ergibt sich ein Corona-bedingter Leistungsrückgang um 1.313,771 CM-Punkte oder 13,0 %.

Die Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Diabetologie war insbesondere für die Versorgung von Corona-Patienten auf der Intensivstation zuständig, es reduzierte sich die Fallzahl der Abteilung zwar um 3,8 % auf 2.400 Fälle, jedoch erhöhte sich der Case-Mix um 7,3 % auf 1.430 CM-Punkte.

Die Abteilung für Kardiologie stand im Geschäftsjahr 2020 im Zeichen des Chefarzt-Wechsels zum 1. April 2020 und der damit verbundenen Umstrukturierungen der invasiven Kardiologie mit dem besonderen Schwerpunkt der Rhythmologie. Im Hinblick auf das hohe elektive Potential ging hier die Fallzahl um über 30 % auf 2.512 Fälle zurück. Der Case-Mix reduzierte sich um 28,5 %.

Seit dem Geschäftsjahr 2019 wird das strategische Entwicklungsprojekt der inklusiven "Medizin" umgesetzt. Hierbei handelt es sich um eine Abteilung der Inneren Medizin für Menschen mit Behinderung, die medizinisch-koordiniert begleitet werden. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten, Heilpädagogen und Pflegekräften versorgen auf einer eigenen Stationseinheit in der Regel schwerst-mehrfach-behinderte Menschen.

Mit Beginn des Lockdowns wurde dieser Bereich geschlossen, um auf dieser Station eine Corona-Quarantäne-Station zu eröffnen. Somit wurden im Jahr 2020 nur 100 Fälle erbracht.

Die Abteilung für Rheumatologie wurde ebenfalls im Rahmen der Corona-Pandemie fallzahlenmäßig reduziert, um die Kapazitäten im Hinblick auf Intensivkapazitäten zu bündeln. Somit reduzierte sich die Fallzahl um über 20 % auf 1.412 stationäre Patienten.

Das umfangreiche Spektrum der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit der Spezialisierung im Bereich der Proktologie, der Hernienchirurgie und der Adipositas-Chirurgie waren ebenfalls durch die Corona-Pandemie betroffen, da es sich auch hier häufig um elektive Leistungen handelt. Somit hat es trotz des Ausbaus des Adipositas-Zentrums eine Fallzahlreduzierung von 9,7 % auf 1.620 Fälle gegeben. Dies war insbesondere durch den hohen Bedarf an Intensivkapazitäten verursacht.

Auch die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie des Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe hat vor dem Hintergrund des hohen elektiven Anteils an orthopädischen Fällen die Kapazitäten während des Lockdowns deutlich reduzieren müssen und somit ebenfalls einen deutlichen Fallzahlrückgang in Höhe von fast 15 % auf 1.458 Fälle registriert.

Im Geschäftsjahr 2020 haben sich ebenfalls die Fallzahlen für die Gynäkologie negativ entwickelt, da auch hier im Rahmen des besonderen Schwerpunkts der Urogynäkologie ein hohes elektives Operationspotential besteht und hier ebenfalls die OPs verschoben werden mussten. Somit ergibt sich eine Reduzierung der Fallzahlen um 15,7 % auf 1.247 Fälle.

Neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie stand das Geschäftsjahr 2020 weiterhin im Fokus der Bauplanungen und des Baus der "Generalsanierung und der baulichen Erweiterung des Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe". Die Leistungszahlen in den Jahren vor der Corona-Pandemie waren der Planung vorausgeeilt. Die räumliche Infrastruktur war und ist immer wieder an ihre räumlichen Grenzen gestoßen.

Mitarbeiter

Das Krankenhaus beschäftigte in 2020 durchschnittlich 368,0 Vollkräfte inkl. der gestellten Mitarbeiter (Vorjahr: 365,1 Vollkräfte).

Die Mitarbeiter sind ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Unternehmens. Sie sind der Erfolgsgarant für die Weiterentwicklung sowie das Gelingen der Umstrukturierungsprozesse des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe. Dabei spielt eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung eine tragende Rolle. Sie ist Grundlage für die ständige Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen.

In diesem Zusammenhang haben wir unser Engagement im Bereich der Ausbildung von Pflegefachkräften weiter ausgebaut, indem wir aktuell eine für die Einrichtungen der Evangelischen Stiftung Volmarstein tätig werdende Ausbildungsstätte ausbauen.

Die Tabellenwerte im BAT-KF (ohne Ärzte) wurden zum 1. Januar 2020 um 1,06 % angehoben. Im TV-Ärzte-KF gab es zum 1. Oktober 2020 eine Tariferhöhung um 2,00 %.

Ertragslage

	2020	2019	Veränderung
	T€	T€	T€
Betriebliche Erträge	65.304	59.553	5.751
Betriebliche Aufwendungen	63.046	59.248	3.798
Betriebsergebnis	2.258	305	1.953
Fördermittelergebnis	-37	0	-37
Finanzergebnis	-204	-191	-13
Neutrales Ergebnis	-1.276	569	-1.845
Ertragssteuern	-14	-49	35
Jahresergebnis	727	634	93

Das Betriebsergebnis verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 1.953 und ist im Berichtsjahr mit T€ 2.258 deutlich positiv.

Zur unternehmensinternen Steuerung werden Leistungsindikatoren (z. B. DRG-Fallzahl, Case-Mix, Case-Mix-Index, Vollkräftestatistiken, Liquiditätsgrade, etc.) herangezogen, die zum Teil gleichzeitig als Kennzahlen dienen.

Die betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um T€ 5.751 bzw. 9,7 %. Den coronabedingten Rückgängen der Erlöse aus stationärer Behandlung in Höhe von T€ 2.532 bzw. 5,5 % standen im Wesentlichen Corona-Ausgleichszahlungen (Bettenfreihaltepauschale und Mehrkostenpauschale) in Höhe von T€ 8.581 gegenüber. Die Erlöse des Berichtsjahres sind nur bedingt mit dem Vorjahr zu vergleichen, da zum 1. Januar 2020 ein neuer Fallpauschalen-Katalog mit einem eigenständigen Pflegebudget eingeführt wurde. Bei Umrechnung der Leistungsdaten des Vorjahres mittels des neuen aG-DRG-Katalog ergibt sich bei den Bewertungsrelationen für Inlier von 2019 auf 2020 ein Rückgang um 13,0 %. Das spiegelt sich auch in den Fallzahlen wider, die von 13.065 in 2019 auf 10.730 in 2020 bzw. 17,9 % gesunken sind.

In den Aufwendungen erhöhten sich die Personalkosten (ohne gestelltes Personal) um T€ 1.097, sowie die Aufwendungen für bezogene Leistungen um T€ 1.587. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen stiegen im Wesentlichen durch eine vermehrte Inanspruchnahme von Leihpflegekräften sowie Honorarärzten.

Positiv wirkte sich zudem aus, dass das Krankenhaus in 2020 keinen Mehrleistungsabschlag mehr hinnehmen musste. Bedingt durch die Leistungszuwächse der Jahre 2017 bis 2019 war das Ergebnis 2019 noch mit einem Mehrleistungsabschlag in Höhe von T€ 525 (2018: T€ 1.725) belastet gewesen.

Die Entwicklung vom positiven Betriebsergebnis in Höhe von T€ 2.258 zum ausgewiesenen Jahresüberschuss in Höhe von T€ 727 ist im Wesentlichen durch das negative neutrale Ergebnis in Höhe von T€ 1.276 geprägt. Hier wirkten sich insbesondere die Verlustübernahme für das Tochterunternehmen MZV Medizinisches Zentrum Volmarstein gGmbH in Höhe von T€ 431 und Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 864 aus. Ursächlich für die hohen Wertberichtigungen ist das eröffnete Insolvenzverfahren der Abrechnungsstelle AVP Deutschland GmbH.

Vermögens- und Finanzlage

	31.12.2020		31.12.2019
	T€	%	T€	%
AKTIVA
Langfristiges Vermögen	32.756	69,3	26.904	68,4
Kurzfristiges Vermögen	14.544	30,7	12.428	31,6
	47.300	100,0	39.332	100,0
PASSIVA
Eigenkapital	3.489	7,4	2.762	7,0
Sonderposten	9.915	20,9	9.000	22,8
Langfristiges Fremdkapital	21.471	45,4	16.391	41,7
Kurzfristiges Fremdkapital	12.425	26,3	11.179	28,4
	47.300	100,0	39.332	100,0

Die Bilanzsumme nahm im Vergleich zum Vorjahr um 20,3 % auf T€ 47.300 zu. Das Eigenkapital konnte durch den Jahresüberschuss in Höhe von T€ 727 weiter aufgebaut werden und beträgt nunmehr T€ 3.489.

Ursächlich für den starken Anstieg der Bilanzsumme sind im Wesentlichen die weiter anhaltenden Bautätigkeiten, die sowohl das langfristige Anlagevermögen, aber auch die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten. Auf der Aktivseite nahm das langfristige Vermögen, das mit T€ 32.505 im Wesentlichen auf Sachanlagen entfällt, um T€ 5.852 zu. Aber auch das kurzfristige Vermögen ist maßgeblich bedingt durch einen Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände um T€ 2.116 gestiegen.

Auffällig ist der starke Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 1.311. Dieser resultiert unter anderem aus einem geänderten Zahlungsverhalten der Krankenkassen, die auf Grund der Corona-Pandemie zeitnah nach Rechnungsstellung zahlen mussten.

Auf der Passivseite erhöhte sich das langfristige Fremdkapital um T€ 5.080 wesentlich durch die weitere Aufnahme von Darlehen. Bis zum 31. Dezember 2020 waren im Rahmen der Baumaßnahmen aus den bewilligten Darlehen T€ 18.550 abgerufen. Die langfristigen Rückstellungen in Höhe von T€ 1.715 betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen. Ursächlich für den Anstieg sind auch die Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens. Hier hat das Krankenhaus in Höhe von T€ 1.903 vom Sonderinvestitionsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalens profitiert. Dieses Konjunkturprogramm war aufgelegt worden, um Investitionsanreize in der Corona-Pandemie zu schaffen.

Das kurzfristige Fremdkapital erhöhte sich insgesamt um T€ 1.246. Hier wirkte sich insbesondere der Anstieg der kurzfristigen Rückstellungen aus.

Dem kurzfristigen Fremdkapital von T€ 12.425 (Vorjahr: T€ 11.179) steht zum 31. Dezember 2020 kurzfristiges Vermögen (ohne Vorräte und Rechnungsabgrenzungsposten) von T€ 12.810 (Vorjahr: T€ 10.517) gegenüber, so dass sich rechnerisch ein Liquiditätsgrad II von 103,1 % (Vorjahr: 94,1 %) ergibt. Damit ist eine fristenkongruente Finanzierung gegeben.

B. Risiko- und Prognosebericht

Risiken und Chancen

Nachstehende Risiken und Chancen haben wesentlichen Einfluss auf den Geschäftsverlauf sowie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe.

Die aktuellen Auswirkungen im Rahmen der Corona-Pandemie haben weiterhin eine besondere Bedeutung für die Entwicklung des Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe.

Das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe hat sich zu Jahresbeginn 2021 auf weiterhin hohe Fallzahlen von Covid-19 Patienten vorbereitet. Es wurden elektive Patienten verschoben, Betten freigehalten sowie neue Intensivkapazitäten für Corona-Patienten geschaffen. Diese hatten zeitweise auch eine hohe Auslastung, da die Stadt Hagen bis Mitte Mai 2021 hohe Inzidenzen aufwies.

Der Rettungsschirm für das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe wurde aufgrund der langanhaltenden hohen Inzidenzen der Stadt Hagen als Ausnahme durch das Land NRW verlängert. Im Jahr 2021 gibt es allerdings beim Greifen des Rettungsschirms keine Tagesgelder mehr, sondern nur noch Ausgleichszahlungen, die lediglich eine Liquiditätsunterstützung darstellen. Dieses wird zu einer spürbaren Ergebnisbelastung führen.

Neben diesen spürbaren und besonders einschneidenden Effekten der Corona-Pandemie ergeben sich für das Geschäftsjahr 2021 folgende weitere Auswirkungen und Herausforderungen für das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe.

Die anstehenden Auswirkungen, die im Rahmen der neuen Krankenhausplanung des Landes Nordrhein-Westfalen auf die Krankenhäuser zukommen werden, beschäftigen uns im Geschäftsjahr 2021 intensiv. Weiterhin hat sich der Digitalisierungsdruck in den letzten beiden Jahren noch einmal erhöht. Die Politik hat mit dem Krankenhauszukunftsgesetz nun einen Rahmen für die nächsten Jahre geschaffen.

Durch die geplanten und sich in Umsetzung befindenden Bauinvestitionen im Rahmen der "Generalsanierung und der Erweiterung des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe" entsteht ein Risiko im Bereich des Einhaltens der geplanten Baukosten, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung der Baukostensteigerungen und des hohen Anteils an schwer kalkulierbaren Umbaukosten im Bestand. Diese Herausforderungen sind unseres Erachtens durch kontinuierliches internes und externes Baukostencontrolling beherrschbar.

Auf Grundlage der geplanten sukzessiven Weiterentwicklung des medizinischen Entwicklungskonzeptes in den Fachabteilungen des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe gehen wir - nach der Corona-Pandemie - von einer weiteren Patientenzunahme sowie einer damit im Zusammenhang stehenden Zunahme von CM-Punkten aus. Dabei spielen eine weitere Qualifizierung der bestehenden Angebote (z. B. zertifiziertes Endo-Zentrum und Adipositas-Zentrum) sowie der Aus- bzw. Aufbau weiterer Angebote, wie der Elektrophysiologie im Rahmen der Kardiologie und der Kapazitätsausweitung der Intensivstation oder das Spektrum der Behindertenmedizin, eine wichtige Rolle.

Auf Grund der weiterhin hohen bzw. guten Akzeptanz des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe bei den Patienten, Zuweisern und Kostenträgern - die in den letzten Jahren Grundlage für die deutlichen Leistungssteigerungen waren - gehen wir von einer positiven Weiterentwicklung aus.

Prognose

Durch die inhaltlichen, strukturellen und leistungsmäßigen Auswirkungen der Corona-Pandemie müssen wir von einer wirtschaftlichen Belastung für das Evangelische Krankenhaus Hagen-Haspe ausgehen. Es besteht kein umfangreicher Rettungsschirm in Form von Bettenfreihaltepauschalen mehr, sondern lediglich noch eine erweiterte Ausgleichssystematik.

Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts der "Generalsanierung und der Erweiterung des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe" wird der operative Krankenhausbetrieb spürbar mehr belastet als im ersten Bauabschnitt. Aus der Tatsache, dass der zweite Bauabschnitt im Wesentlichen die Bestandsimmobilie betrifft und somit direkten Einfluss auf die Arbeitsorganisation des Krankenhausbetriebes und die Patientenversorgung nimmt, kommt es insbesondere zu einer erhöhten Belastung der Patienten und Mitarbeiter. Diese Belastung wird sich ergebniswirksam negativ auswirken.

Vor dem Hintergrund der dargelegten Fakten und Zahlen gehen wir aktuell nur von einem ausgeglichenen Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2021 aus. Für das Geschäftsjahr 2022 wird dann wieder ein Jahresüberschuss von über T€ 500 angestrebt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützige GmbH, Hagen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützigen GmbH, Hagen, der zugleich Jahresabschluss des Evangelischen Krankenhauses Hagen-Haspe ist, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützigen GmbH, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2020 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Evangelisches Krankenhaus Hagen-Haspe gemeinnützigen GmbH, Hagen, sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zu Grunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt,

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beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,

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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zu Grunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zu Grunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster, am 23. September 2021

CURACON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Averbeck, Wirtschaftsprüfer

Schwarz, Wirtschaftsprüfer

In der Gesellschafterversammlung vom 7. Oktober 2021 wurde der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 festgestellt. Der im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 ausgewiesene Jahresüberschuss sowie der Gewinnvortrag werden auf neue Rechnung vorgetragen.