3M Deutschland GmbH

Neuss

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht 2022

Das Unternehmen

3M ist ein US-amerikanischer Technologiekonzern, der 1902 in St. Paul, Minnesota gegründet wurde. Unser Sortiment umfasst über 60.000 Produkte, die auf unterschiedlichen Technologien basieren, zum Beispiel der Schleif-, Filtrations- oder Klebstofftechnologie. Basierend auf den 51 eigenen Technologie-Plattformen werden in der 3M Forschung und Entwicklung immer wieder neue Produkte und Anwendungen entwickelt. Sitz der Dachgesellschaft, 3M Company, ist St. Paul, USA.

Der deutsche 3M Konzern hat einen hohen Stellenwert innerhalb des Gesamtkonzerns. Seine Beschäftigten arbeiten in den Unternehmensbereichen Forschung, Produktentwicklung und technischer Service (Schwerpunkt: Customer Technical Center, Neuss), Produktion (Werke Bad Essen, Burgkirchen, Hilden, Kamen, Kempten, Landsberg/Lech, Meerbusch, Niederstetten, Seefeld bei München, Wuppertal), Marketing und Vertrieb, Stabsfunktionen und Administration sowie Logistik (Schwerpunkt: European Distribution Center, Jüchen).

Kundenkreis und belieferte Märkte

Aufgrund der breiten Produktpalette ist der Kundenkreis von 3M stark diversifiziert. Er umfasst Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, Handwerksbetriebe, Groß- und Fachhandel sowie die öffentliche Hand in den folgenden vier Kern-Geschäftsbereichen:

Safety & Industrial (Arbeitsschutzprodukte, Klebesysteme, Schleifmittel und Schleifsysteme, Autoreparatur-Produkte)

Health Care (Produktprogramme für Krankenhäuser, für den niedergelassenen Bereich, für Zahnmedizin und Zahntechnik sowie medizinische Informationssysteme)

Transportation & Electronics (u.a. Lösungen für klimabewusste Mobilität, sichere Datennetze, "smarte" Straßenmarkierungen sowie Produkte für die Automobil- und Luftfahrt-Industrie)

Consumer (Büro-, Haushalts- und Heimwerker-Produkte)

Ziele und Strategien

Alles, was wir tun, wird von unserem 'Purpose' geleitet: Bei 3M setzen wir die Kraft von Menschen, Ideen und der Wissenschaft frei, um die Grenzen des Möglichen neu zu definieren. Unser Ziel ist es, mithilfe von Wissenschaft das Leben jedes einzelnen besser zu machen und zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit beizutragen.

Unsere Prinzipien helfen uns dabei, unser Versprechen einzulösen - jetzt und in der Zukunft:

•	Wissenschaftlich fundierte Leistung
•	Unvergleichliche Expertise, außergewöhnliche Ergebnisse
•	Gestalter der Zukunft
•	Stärke in der Zusammenarbeit
•	Veränderung zum Guten

Unsere Kultur der Zusammenarbeit - mit unseren Kunden und untereinander - ist der Motor unseres Erfolgs. Im Mittelpunkt steht das Bestreben, auch künftig nachhaltig und profitabel zu wachsen. Ein weiterer Schwerpunkt ist das kontinuierliche Bestreben, die Management- und Arbeitsprozesse bei 3M zu verbessern und leistungsstarke und vielfältige Talente zu entwickeln.

Finanzielles Steuerungssystem

Zu den wirtschaftlichen Zielen von 3M gehören insbesondere die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts und die volle Ausschöpfung des finanziellen Potenzials. Dem entsprechend ist das finanzielle System auf kapitaleffizientes Wachstum ausgerichtet basierend auf dem Streben nach kontinuierlicher und wettbewerbsorientierter Verbesserung. Das finanzielle System von 3M definiert Steuerungsgrößen für Umsatzwachstum, Kapitaleffizienz, Profitabilität und die Optimierung der Kapitalstruktur.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Nachfolgend werden finanzielle Leistungsindikatoren zur Betrachtung des Geschäftsverlaufs aufgeführt. Von diesen sind Umsatzerlöse für den deutschen 3M Konzern steuerungsrelevant.

	2022 TEUR	2021 TEUR	Veränderung in %
Umsatzerlöse	2.700.619	2.746.911	-1,7%
davon Umsatzerlöse Konzern	1.335.209	1.398.170	-4.5%
Ergebnis vor Steuern	-295.893	41.641	-810,6%
in % vom Umsatz	-11,0%	1,5%
Umschlagshäufigkeit der Forderungen	14,0	12,0	16,4%

Die Umschlagshäufigkeit der Forderungen ergibt sich aus der Division der Umsatzerlöse durch den Endbestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Laut dem Jahresbericht 2022 der Europäischen Zentralbank (EZB) aus Mai 2023 haben die durch den Krieg in der Ukraine und andere geopolitische Faktoren ausgelöste Unsicherheiten sowie die steigende Inflation und die restriktiveren Finanzierungsbedingungen dazu geführt, dass sich das Weltwirtschaftswachstum von 6,4 % im Jahr 2021 auf 3,4 % verringerte. Die konjunkturelle Abkühlung war breit angelegt und betraf sowohl Industrie- als auch Schwellenländer, nachdem sich die Wirtschaft 2021 vor allem wegen der Lockerung pandemiebedingter Einschränkungen und der anschließenden Zunahme der globalen Nachfrage noch kräftig erholt hatte. Der Kriegsausbruch in der Ukraine Anfang 2022 brachte einen weiteren großen Schock für die Weltwirtschaft mit sich. Infolgedessen stiegen die Rohstoffpreise unter hoher Volatilität sprunghaft an, und die Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln geriet insbesondere in den Schwellenländern in Gefahr. Die steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreise verstärkten den Inflationsdruck weltweit, wodurch das real verfügbare Einkommen der privaten Haushalte schrumpfte.

Der globale Inflationsdruck, der sowohl in der Gesamtinflation als auch in der Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel zum Ausdruck kommt, erhöhte sich 2022. Verstärkt wurde der Preisauftrieb durch hohe und volatile Rohstoffpreise, weltweite Lieferengpässe, länger anhaltende Effekte infolge des Wiederhochfahrens der Wirtschaft nach der Pandemie und eine angespannte Lage an den Arbeitsmärkten. In den Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erreichte die Gesamtinflation im Oktober mit 10,7 % einen Höchststand, bevor ein Rückgang einsetzte. Die Wirtschaft erholte sich 2022 weiter von der pandemiebedingten Rezession. Nach einem Zuwachs von 5,3 % im Jahr 2021 erhöhte sich das reale BIP des Euroraums im Berichtsjahr um 3,5 %, wofür hauptsächlich ein robuster Beitrag der Binnennachfrage verantwortlich war. Die Wachstumsdynamik variierte jedoch von Land zu Land erheblich. Laut dem Monatsbericht der Deutschen Bundesbank aus Juni 2023 erhöhte sich das BIP in Deutschland um 1,8 % nach 2,6 % im Jahr 2021.

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell und damit die Ertragslage des deutschen 3M Konzerns wurden durch die strategische Neuausrichtung im Zusammenhang mit der Gründung der 3M EMEA GmbH, Langenthal/Schweiz, im Juli 2014 stark verändert. Die 3M Deutschland GmbH und die Dyneon GmbH produzieren im Namen und unter der Leitung der 3M EMEA GmbH als Lohnfertiger und verkaufen die Produkte an ihre externen Kunden. Darüber hinaus erbringt die 3M Deutschland GmbH für die 3M EMEA GmbH Dienstleistungen im Bereich Logistik-Service. Das Funktionsprofil beider Gesellschaften spiegelt sich in folgenden Vereinbarungen wider, die zwischen der 3M EMEA GmbH und der 3M Deutschland GmbH sowie der Dyneon GmbH am 19. Juli 2014 abgeschlossen wurden.

―	Contract Manufacturing Agreement
―	Marketing and Sales Agreement
―	Warehouse Service Agreement
―	Inventory Sale und Transfer Agreement
―	Research & Development Agreement

Die beiden Gesellschaften hatten für die Jahre 2015 bis 2020 eine verbindliche Zusage über die Margen erhalten. Im Rahmen einer durchgeführten europäischen Benchmark Studie wurden 2021 neue Ziel-Margen festgelegt. Die Margen für das Geschäftsjahr 2022 betragen weiterhin für Tätigkeiten im Rahmen des Manufacturing-Agreements 5,0 % auf die angefallenen und abrechenbaren Kosten sowie für die Vertriebsfunktion 3,0 % der Nettoumsätze mit Dritten. Neben der Erstattung der angefallenen Kosten für die Logistik-Service-Dienstleistungen erhalten die Gesellschaften einen Aufschlag in Höhe von 5 %. Das Research & Development Agreement sieht vor, dass die Gesellschaften zusätzlich zu den tatsächlich angefallenen Kosten für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Einführung neuer technischer Verfahren bzw. neuer Produkte einen Aufschlag von 10 % erhalten.

Ertragslage

Die 3M Company hat im Dezember 2022 angekündigt, die Produktion und die Verwendung von Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) bis Ende 2025 einzustellen. Dies führt zu einer geplanten Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit der Dyneon GmbH, an der die 3M Deutschland GmbH unverändert 100 % der Anteile hält, Ende 2025. Im Zusammenhang mit der Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit haben sich bei der Dyneon GmbH zum 31. Dezember 2022 erhebliche bilanzielle Auswirkungen ergeben. Insbesondere wurde auf das Sachanlagevermögen eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen und erhebliche Rückstellungen für zukünftige Aufwendungen aus einem Freiwilligenprogramm, weiterer personalbezogener und sonstiger Aufwendungen im Zusammenhang mit der Schließung wurden gebildet. Dies hat sich auf die Ertragslage des deutschen 3M Konzerns massiv ausgewirkt, insbesondere durch erhöhte Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen (+56,8 Mio. €) und gestiegene sonstige betriebliche Aufwendungen (+114,1 Mio. €). Zugleich hat die 3M Company Aufwendungen, die bei der Dyneon im Zusammenhang mit einem Freiwilligenprogramm entstanden sind, in Höhe von 107,0 Mio. € erstattet, die unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen sind.

Insbesondere unter dem Eindruck der globalen Engpässe bei der Verfügbarkeit von Rohmaterialien sowie der reduzierten pandemiebedingten Nachfrage nach FFP2 Masken hat sich der Umsatz der 3M Deutschland GmbH reduziert. Das Ergebnis vor Steuern verminderte sich im Berichtsjahr 2022 um 337,5 Mio. € auf -295,9 Mio. €, neben den oben dargestellten Aufwendungen im Wesentlichen bedingt durch verminderte Zinserträge (-72,7 Mio. €) bzw. einen erhöhten Zinsaufwand (+240,0 Mio. €). Die Profitabilität in Relation zum Umsatz beträgt -11,0 % (Vorjahr +1,5 %).

Die Umsatzerlöse haben sich gegenüber dem Vorjahr um 46,3 Mio. € auf 2.700,6 Mio. € (- 1,7 %) verringert. Der Inlandsumsatz einschließlich des Anteils an Direktexporten verzeichnete insgesamt eine Steigerung von 1,2 %. Hierbei wies der Geschäftsbereich Health Care eine Umsatzverbesserung (+12,4 %) aus. Dies basiert unter anderem auf einer gestiegenen Anzahl von stationären Operationen in Folge der erhöhten Kapazität der Krankenhäuser in der Post-Covid Phase. Der Kern-Geschäftsbereich Safety & Industrial (-4,2%) wurde insbesondere von dem zurückgegangenen Umsatz mit FFP2 Masken beeinflusst, welcher sich im Laufe der ausklingenden Pandemie einstellte. Der Geschäftsbereich Consumer (-13,7 %) zeigte insgesamt negative Wachstumsraten getrieben durch Portfoliomaßnamen im Home Care Bereich. Transportation & Electronics (-1,6 %) konnte mit dem Umsatzwachstum im Bereich Automotive den Rückgang im Produktportfolio Advanced Materials nicht kompensieren.

Das Geschäft mit 3M Schwestergesellschaften, das zum überwiegenden Teil Umsätze mit 3M Gesellschaften in Europa beinhaltet, weist einen gegenüber dem Vorjahr um 63,0 Mio. € entsprechend 4,5 % verringerten Umsatz aus. Dieser Umsatzrückgang ist insbesondere auf die globale Supply Chain Krise zurückzuführen. Der Anteil des Umsatzes mit Konzerngesellschaften an den gesamten Umsätzen verminderte sich auf 49,4 % (Vorjahr: 50,9 %).

Umsatzstruktur Geschäftsjahr 2022 / Umsätze 2018 bis 2022 in Mio. €

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge um 108,0 Mio. € resultieren fast ausschließlich aus der oben dargestellten Erstattung von Aufwendungen, die bei der Dyneon im Zusammenhang mit einem Freiwilligenprogramm entstanden sind. Im Berichtszeitraum hat sich der Materialaufwand im Wesentlichen aufgrund der erhöhten Rohmaterialpreise und Energiekosten sowie erhöhter konzerninterner Transferpreise um 27,0 Mio. € oder +1,6 % erhöht. Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse und Verminderung bzw. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen) hat um 55,0 Mio. € auf 2.698,3 Mio. € abgenommen. Aufgrund des gegenläufig erhöhten Materialaufwands hat sich der Rohertrag um 81,9 Mio. € auf 997,0 Mio. € vermindert. Der Anteil an der Gesamtleistung beträgt 36,9 % nach 39,2 % im Vorjahr.

Der Personalaufwand reduzierte sich deutlich um 11,3 % gegenüber dem Vorjahr, insbesondere durch verringerte Aufwendungen für Altersversorgung (134,6 Mio. € nach 227,4 Mio. € im Vorjahr) im Zusammenhang mit einem im Vergleich zum Vorjahr weniger stark gesunkenen Diskontierungssatz sowie gegenläufig einem gestiegenen Rententrend bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen. Gegenläufig haben sich die Abschreibungen entwickelt, sich hauptsächlich auf Grund von außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen bei der Dyneon GmbH um 79,3 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich auf 347,0 Mio. € (Vorjahr: 268,9 Mio. €) erhöht; insbesondere getrieben durch die gestiegenen Aufwendungen im Zusammenhang mit der geplanten Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit der Dyneon GmbH zum Ende 2025.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge verminderten sich um 72,7 Mio. € auf 7,0 Mio. €, zugleich haben sich die Zinsen und ähnliche Aufwendungen um 240,0 Mio. € auf 243,7 Mio. € erhöht. Die Hauptursache liegt in den geringeren Erträgen aus dem Deckungsvermögen der Pensionsrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr. Entsprechend der Verrechnung der Altersversorgungsverpflichtungen mit den jeweiligen Deckungsvermögen gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB wird bei der Saldierung der zugehörigen Aufwendungen und Erträge verfahren. Die Aufwendungen und Erträge aus dem Deckungsvermögen (per Saldo ein Aufwand von 210,4 Mio. €, im Vorjahr ein Ertrag von 110,7 Mio. €) und die Aufwendungen aus Zinszuführungen von 32,3 Mio. € (Vorjahr: 34,7 Mio. €) haben zu dieser deutlichen Veränderung geführt.

Aufgrund des negativen Ergebnisses haben sich die Steuern vom Einkommen und Ertrag um 3,5 Mio. € auf 28,2 Mio. € vermindert.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr um 115,4 Mio. € auf 1.734,9 Mio. €. Die Aktivseite ist insbesondere durch die Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen geprägt. Auf der Passivseite ist aufgrund des Konzernjahresfehlbetrages ein deutlich vermindertes Eigenkapital zu verzeichnen. Zugleich haben sich insbesondere die Pensionsrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen erhöht.

Das Anlagevermögen hat sich im Berichtsjahr um insgesamt 15,0 Mio. € entsprechend -1,9 % reduziert. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich durch die planmäßige Abschreibung um -9,1 Mio. € vermindert. Die Reduzierung des Sachanlagevermögens um 5,9 Mio. € ergibt sich aus der außerplanmäßigen Abschreibung auf das Sachanlagevermögen bei der Dyneon GmbH, die die Investitionen insbesondere an den Standorten Kamen und Wuppertal überkompensiert hat. Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen (Anlageintensität) beträgt nunmehr 45,3 % nach 49,5% im Vorjahr. Das Anlagevermögen ist zu 62,8 % durch das Eigenkapital gedeckt (Vorjahr: 102,3 %).

Das Umlaufvermögen hat im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 132,0 Mio. € auf 941,0 Mio. € zugenommen. Dabei haben insbesondere die Forderungen gegen verbundene Unternehmen aufgrund der Erstattung von Aufwendungen der Dyneon im Zusammenhang mit einem Freiwilligenprogramm um 110,3 Mio. € zugenommen. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 15,5 Mio. € resultieren insbesondere aus veränderten Zahlungskonditionen. Der Anteil des Umlaufvermögens am Gesamtvermögen (Umlaufintensität) beträgt nunmehr 54,2 % und erhöhte sich damit im Vergleich zum Vorjahr (50,0 %).

Das Eigenkapital verminderte sich um 325,5 Mio. € entsprechend -39,7 % auf 494,1 Mio. €. Die Abnahme resultiert aus dem Konzernjahresfehlbetrag 2022. Im Verhältnis zu der erhöhten Bilanzsumme beträgt die Eigenkapitalquote nunmehr 28,5 % (Vorjahr: 50,6 %).

Die Rückstellungen erhöhten sich per Saldo um insgesamt 424,4 Mio. € auf 966,4 Mio. €. Dabei haben sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen um 338,5 Mio. € erhöht. Die Pensionsverpflichtungen haben sich insbesondere bedingt durch einen gesunkenen Rechnungszins um 128,0 Mio. € auf 1.893,9 Mio. € erhöht. Der Zunahme der Pensionsverpflichtungen steht eine Verminderung des Deckungsvermögens um 210,4 Mio. € auf 1.298,7 gegenüber, die sich im Wesentlichen aus unrealisierten Kursverlusten ergibt. Die sonstigen Rückstellungen haben um 85,8 Mio. € auf 361,1 Mio. € zugenommen. Die Erhöhung ist insbesondere auf Rückstellungen im Zusammenhang mit der geplanten Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit der Dyneon GmbH zum Ende 2025 zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten haben sich per Saldo um 16,5 Mio. € auf 271,8 Mio. € erhöht. Dies ist im Wesentlichen durch eine Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen verursacht. Der Anteil der Verbindlichkeiten an der erhöhten Bilanzsumme beträgt 15,7 % (Vorjahr: 15,8 %).

Der deutsche 3M Konzern zeigte auch im Jahr 2022 eine stabile Finanzlage. Das Working Capital erhöhte sich um 138,1 Mio. € auf 515,2 Mio. €. Im Rahmen der Gesamtfinanzierung verfügte der deutsche 3M Konzern zum Jahresende über ausreichend Liquidität.

Personal- und Sozialwesen

Die wichtigsten Ziele der Personalpolitik bei 3M in Deutschland sind es, sichere Arbeitsplätze zu bieten, sie optimal zu besetzen und den Mitarbeitern zu vermitteln, dass sie nicht nur als Arbeitskräfte, sondern auch als Menschen eine besondere Bedeutung haben. Ein personalpolitischer Meilenstein wurde mit der Einführung eines spezifischen Langzeitkonten-Modells zum 1. Mai 2013 erreicht. Dieses erlaubt es, die Lebensarbeitszeit flexibel zu gestalten. Das persönliche Konto kann entsprechend den Bedürfnissen in der jeweiligen Lebensphase verwendet werden - sei es für ein Sabbatical, etwa um eine ausgedehnte Reise zu unternehmen, oder für eine befristete Teilzeit, beispielsweise um Angehörige zu pflegen. Wer nicht bis zum gesetzlichen Renteneintritt arbeiten möchte, kann das Langzeitkonto für einen vorzeitigen oder gleitenden Ausstieg aus dem Berufsleben verwenden. Eine Besonderheit dabei ist die Kombinationsmöglichkeit mit den Altersteilzeit-Varianten, wodurch eine verlängerte Freistellung oder Teilzeitarbeit erreicht wird. Alle Modelle des Langzeitkontos werden großzügig vom Unternehmen bezuschusst. Mit immer neuen Konzepten wie diesem hält das Unternehmen seine Personalpolitik, ein gewachsenes und bewährtes System, stets auf höchstem Niveau. Bis zum 31. Dezember 2022 haben 84,0 % der anspruchsberechtigten Beschäftigten ein solches Langzeitkonto eröffnet. Insgesamt wurden bis zu diesem Stichtag 128,5 Mio. € eingezahlt.

Die 3M Deutschland GmbH einschließlich ihrer Tochtergesellschaften beschäftigt durchschnittlich 5.941 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland.

Die Berufsausbildung hat bei 3M in Deutschland seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert, und sie genießt unseres Erachtens einen hervorragenden Ruf. Die Zahl der Auszubildenden und dualen Studenten blieb im Geschäftsjahr 2022 auf einem stabilen Stand von 235 jungen Menschen. Ihnen ermöglicht das Unternehmen an 11 Konzern-Standorten mit einer qualifizierten Ausbildung in 11 Ausbildungsberufen sowie 10 dualen Studiengängen einen fundierten Einstieg in die Arbeitswelt.

Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor von 3M in Deutschland ist es unseres Erachtens, das Lernen in der Organisation zu kultivieren und die Beschäftigten in ihrem Bestreben zu unterstützen, sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. Im Berichtsjahr wurde das Ziel stark vorangetrieben, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter einen individuellen Entwicklungsplan mit seinem Vorgesetzten vereinbart und verfolgt. Grundlagen für jeden Entwicklungsplan sind die Festlegung von Maßnahmen, die während der beruflichen Tätigkeit stattfinden, die Definition von Entwicklungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit mit anderen und das "formale Lernen", beispielsweise in Form von Schulungen. Das breitgefächerte Angebot an Schulungs-, Weiterbildungs- und Fördermaßnahmen wird kontinuierlich aktualisiert. Es reicht von Qualifizierungsprogrammen für gewerbliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kernkompetenz-Trainings bis zu anspruchsvollen Entwicklungsprogrammen für Führungskräfte.

Produktion

Im Unternehmensbereich "Manufacturing" lag das Volumen 2022 um 4,4 % unter dem Vorjahr, was hauptsächlich auf die Standorte in Hilden und Seefeld zurückzuführen ist.

Das Werk Seefeld (Zahnmedizin) zeigte 2022 ein um 10,5% niedrigeres Volumen im Vergleich zu 2021. Die wesentlichen Faktoren hierfür liegen in der Russland / Ukrainekrise, welche insbesondere auf die Produktgruppe der Lokalanästhetika einen deutlichen Volumenrückgang zur Folge hatte, sowie einer allgemeinen deutlichen Nachfrageschwäche im 4. Quartal über nahezu alle Produktkategorien. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2023 ein leichtes Wachstum von ca. 3,3% im Volumen gegenüber 2022.

Das Werk Wuppertal hatte im Vergleich zum Vorjahr ein um 20,2% erhöhtes Volumen. Insbesondere die drastischen Auswirkungen des Hochwasserereignisses im Juli 2021 haben zu diesem verbesserten Ergebnis beigetragen. Der Ausbau der Kapazität für technische Membranen im Werk schreitet voran und wird im Jahr 2023 abgeschlossen sein. Gegenüber 2022 gehen wir im Geschäftsjahr 2023 von einem leichten Volumenwachstum von 2,5% aus.

Das Werk Hilden zeigte 2022 ein um 17,5% reduziertes Volumen gegenüber dem Vorjahr 2021. Im Wesentlichen war dies die Folge des Russland Embargos im Bereich TSD aufgrund des Russland / Ukraine Kriegs. Im Jahr 2022 konnte die zweite Anlage zur Folienherstellung in Betrieb genommen werden. Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten wir ein Wachstum im Volumen von 5,4%.

Das Volumen im Werk Kamen reduzierte sich im Jahr 2022 um 6,6% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch Ausgliederung des Bereichs Schleifmittel. Die freigewordenen Produktionsflächen wurden im Jahr 2022 vorbereitet, um weitere Produktionsanlagen im Medical Bereich aufnehmen zu können. Entsprechend wurde die Projektierung neuer Produktionsanlagen fortgesetzt, eine neue Anlage zur Fertigung von Wundauflagen soll im 2. Quartal 2023 in Betrieb genommen werden, weitere Anlagen für eine Inbetriebnahme Ende 2023 sind in der Projektphase. Insgesamt erwarten wir für 2023 ein Volumenwachstum von 10,7%.

Das Volumen im Werk Kempten konnte 2022 mit einem Volumenwachstum von -0,8% auf dem Niveau des Vorjahrs gehalten werden. Es konnten Projekte zur Anlagenautomatisierung und Energieeinsparung angestoßen werden, deren Realisierung im Jahr 2023 abgeschlossen wird. Alle geplanten Veränderungen sollen insgesamt zu einem Volumenrückgang von -4.1% führen.

Die insgesamt positive Volumenentwicklung im Werk Gendorf von 3,3% im Jahr 2022 wurde sehr stark durch die Auswirkungen des Ukraine Krieges und der Corona Pandemie beeinflusst. Die Sanktionen gegen Russland haben zu Volumenreduzierungen geführt. Zusätzlich ist mit einem relevanten Rohstofflieferanten eine wichtige Rohstoffquelle weggebrochen, so dass es zusätzliche Produktionsausfälle bei einzelnen Produkten gab. Der Investitionsschwerpunkt lag auf Projekten zur weiteren Reduzierung von Emissionen. Hier ist die neue Verbrennungsanlage zu nennen sowie Pilotanlagen zur weiteren Aufbereitung von Abwasser. Der Plan für das Jahr 2023 geht von einer Reduzierung des Volumens von 4.3% aus.

Das Volumen im Werk Bad Essen ist im Vergleich zum Vorjahr um 34,1% gesunken. Hauptursache dafür ist, dass das Geschäft im Bereich der innenliegenden Zahnspange weiterhin generell rückläufig ist. Für das Geschäftsjahr 2023 gehen wir von einem weiteren Rückgang im Volumen von 10% aus.

Die Werke der Wendt GmbH konnten eine konstante Volumenentwicklung gegenüber 2021 erwirtschaften. Die Nachfrage der Automobilindustrie, wie auch andere Wirtschaftszweige, zeigten nur sehr geringe Volumenschwankungen bedingt durch äußere Umstände wie die anhaltende Covid-19 Situation, Krieg, Lieferengpässe und steigende Inflation. Im Jahr 2023 sind auch weiterhin nur moderate Zuwächse von 2,5% zu erwarten, eine Rückkehr zum Volumen aus 2019 ist bedingt durch die anhaltenden externen Umstände momentan nicht prognostizierbar.

Forschung und Entwicklung

Im Jahr 2022 investierte 3M weltweit rund 1.9 Mrd. US-Dollar in den Bereich Forschung und Entwicklung. Außerhalb von den USA ist Deutschland der größte Forschungsstandort des Unternehmens. An den Standorten Burgkirchen, Hilden, Kempten, Neuss, Seefeld und Wuppertal verfügt 3M zudem über anerkannte Forschungseinrichtungen, die einen bedeutenden Anteil an den entsprechenden weltweiten Investitionen haben. Im deutschen 3M Konzern sind im Bereich Forschung und Entwicklung 649 (Vorjahr 669) Mitarbeiter tätig.

Das Customer Technical Center am Standort Neuss ist das größte europäische 3M Technologiezentrum. Nach dem durch Covid-19 verursachten "Lockdown" im Jahr 2021, konnte 3M im Jahr 2022 wieder 1050 Besucher in Neuss empfangen. Teil des Technologiezentrums ist das "Customer Inspiration Lab", in dem die Kunden eine Vielzahl von Produkten hautnah erleben und gemeinsam mit 3M Forschern und Entwicklern neue Problemlösungen erarbeiten können.

Die durch die Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte bestätigte Innovationskraft bleibt ein Schlüsselfaktor für das organische Wachstum bei 3M. Weiterhin richtungweisend ist die "New Product Introduction"-Initiative, die unseres Erachtens eine zeitnahe und systematische Produktentwicklung und Markteinführung neuer Produkte gewährleistet. Ein wesentliches Element ist dabei die enge Verzahnung zwischen den Laboren und den operativen Geschäftsbereichen. Diese Vorgehensweise ist ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur von 3M.

Im Jahr 2022 beteiligte sich 3M an einer Studie des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen gemeinsam mit dem "R&D Intelligence Center" der RWTH Aachen, welches Unternehmen dabei unterstützt, Daten erfolgreich in ihrer Forschung und Entwicklung zu nutzen. Im Jahr 2022 lag der Fokus auf der digitalen Produktentwicklung. Von den 115 Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, wurde bei 31 ein erfolgreicher und innovativer Ansatz für die digitale Produktentwicklung identifiziert. Nach einem sehr detaillierten Interview mit diesen Unternehmen, um ein besseres Bild zu bekommen, wie das Thema digitale Produktentwicklung in ihren Betrieben umgesetzt wird, wurde 3M schließlich als eines der fünf innovativsten Unternehmen bewertet.

Von 3M wurden Beispiele eingereicht, die durch die erfolgreiche Nutzung digitaler Tools eine bessere Zusammenarbeit ermöglichen: Von digitalen Produkten der Health Information Systems Division, bis hin zu übergreifenden Praktiken wie dem 3M Grow-Tool, einem Innovationsmodell der 3M Corporate Research System Lab-Organisation und dem 3M Tech-Forum.

3M wurde außerdem vom Dental Advisor mit dem "Top Product Award 2022" für die folgenden Produkte ausgezeichnet:

•	3MTM ScotchbondTM Universal Plus Adhesive (2022 Top Product Award; 5 Star rating)
•	3MTM RelyXTM Universal Resin Cement (2022 Top Product Award; 5 Star rating)
•	3MTM ImprintTM 4 VPS Impression Material (2022 Top Product Award; 5 Star rating)
•	3MTM FiltekTM Universal Restorative (2022 Top Product Award; 5 Star rating)
•	3MTM RelyXTM Luting Plus Automix Cement (2022 Preferred Product Award; 5 Star rating)
•	3MTM Astringent Retraction Paste (2022 Preferred Product Award; 41⁄2 Star rating)

Unseres Erachtens konnten in den operativen Segmenten innovative Lösungen für die 3M Kunden in Deutschland entwickelt werden, mit denen sich das Unternehmen vom Wettbewerb differenziert. Im sehr schnell wachsenden Bereich Automotive Electrification wurden neue Produkte unserer Thermal Barrier-Serie ergänzt. Bei der 3MTM Thermal Runaway Barrier-Serie (TRB) handelt es sich um ein dünnes, nicht klassifiziertes Fasermattenmaterial mit hohem elektrischem Widerstand, guter dielektrischer Leistung und geringer Wärmeleitfähigkeit. Die Fasermatte ist schwer entflammbar und verfügt über eine hohe Temperaturstabilität (bis zu 1200 °C), die es dem Material ermöglicht, die strukturelle Integrität und die Barriere-Leistung aufrechtzuerhalten. Die TRB-Fasermatte dient als elektrische Isolierung nach thermischem Durchgehen und unterstützt die mechanische Festigkeit, Dämpfung und Kompressibilität in einer Fahrzeugbatterie.

Ebenfalls im Bereich Automotive wurde das Produkt 3MTM Perfect-It Exzenter Poliersystem gelauncht. Die kreisförmige und oszillierende Bewegung der 3MTM Perfect-ItTM Exzenter-Poliermaschine verhindert zusammen mit unserer passenden Schleifpaste, unserer Politur und unseren Pads unerwünschte Wirbelspuren, die üblicherweise mit herkömmlichen Drehwerkzeugen entstehen. Das System ist darauf ausgelegt, ein hochwertiges Oberflächenfinish zu erreichen.

Im Bereich Verkehrssicherheit wurde eine flexible, mikroprismatische Reflexfolie qualifiziert und mit CE-Zeichen für die Anwendung auf gütegesicherten Verkehrszeichen zugelassen. Dieses Produkt wird bis zum Ende des Jahres 2023 die bisherige Glaskugel-basierte Reflexfolie ersetzen und dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Energie- und Lösungsmittel-Einsparung in unseren Fertigungswerken leisten.

Im sehr schnell wachsenden Bereich Personenschutz wurde der aktive Gehörschutz 3MTM PELTORTM WSTM ALERTTM XP in der zweiten Jahreshälfte 2022 in einer neuen Version auf den Markt gebracht, die jetzt auch über eine App auf dem Mobiltelefon konfiguriert und bedient werden kann. Der Gehörschutz mit hoher Dämmleistung ist mit eigenständigem Kopfbügel oder mit Helmbefestigung verfügbar und verfügt über Bluetooth®-Technologie zur Verbindung mit einem externen Gerät zum freihändigen Kommunizieren und Streamen. Dabei sorgt der geräuschunterdrückende Mikrofonarm für eine klare Sprachübertragung in lauten Umgebungen.

3M hat weiter in die Entwicklung von Klebebändern investiert. Aus diesem Bereich kamen folgende Produkte neu auf den Markt:

3MTM Scotch-WeldTM Flexible Acrylat Klebstoff 8600 Serie: Der 3MTM Scotch-WeldTM Flexible Acrylat-Klebstoff 8600 ist ein schwarzer, nicht fließender und geruchsarmer 2-Komponenten-Acrylat-Klebstoff. Dieser hochgradig dehnfähige Acrylat-Klebstoff mit struktureller Festigkeit eignet sich ideal zum Verbinden unterschiedlicher Materialien, zum Fügen dünner Panele, bei denen es auf eine unsichtbare Klebnaht ankommt, sowie für jede andere Anwendung, die flexible Klebnähte erfordert.

3MTM VHBTM Extrudierbares Klebeband: Das 3MTM VHBTM Extrudierbare Klebeband GP verfügt über einen druckempfindlichen Klebstoff mit hoher Festigkeit, der die sofortige Handhabungsfestigkeit, schnelle und einfache Aufbringung und Haltbarkeit ermöglicht. Diese neue Verbindungslösung ist auf die Automatisierung zugeschnitten und revolutioniert die Klebebandtechnologie, indem sie schnellere, einfachere und nachhaltigere Fertigungsprozesse ermöglicht.

Der deutsche 3M Konzern ist unseres Erachtens gut aufgestellt, um sich auch im künftigen Wettbewerb mit den besten Produkten und Dienstleistungen zu positionieren und die führende Rolle bei der Entwicklung und Nutzung nachhaltiger Technologien in den verschiedenen Segmenten zu festigen.

Nachhaltigkeit

3M versteht Nachhaltigkeit als Konzept mit ökologischer, sozialer und ökonomischer Bedeutung. Es ist seit vielen Jahren in den 3M Unternehmenswerten verankert und Maßstab für alle Beschäftigten. Bereits im Jahr 1975 startete das Unternehmen sein Umwelt-Programm "Pollution Prevention Pays" - "Umweltschutz zahlt sich aus". Seit 1988 definiert 3M weltweit gültige, quantitative Ziele für die Verringerung von Emissionen in Wasser, Luft und Boden, die laufend aktualisiert werden. Programme zur effizienteren Nutzung von Rohmaterialien und Energie ergänzen diese Strategie.

Die Aktivitäten von 3M beschränken sich nicht auf den Umweltschutz im klassischen Sinn. Nachhaltigkeit ist für das Unternehmen immer nur ganzheitlich denkbar. Deshalb verbindet 3M Programme, Initiativen und Aktivitäten mit dem Anspruch, über gesetzliche Anforderungen hinaus verantwortlich zu handeln. Umwelt, Ökonomie und Gesellschaft sind dabei gleichberechtigte Elemente. Im Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen orientiert sich 3M an den globalen Herausforderungen und unterteilt seine konkreten Aktivitäten in drei strategische Bereiche:

•	Wissenschaft für den Klimaschutz (Science for Climate)
•	Wissenschaft zur Förderung der Kreislaufwirtschaft (Science for Circular)
•	Wissenschaft in gesellschaftlichem Engagement (Science for Community)

Das verbindende Element der genannten Sektoren ist ganz bewusst die Wissenschaft - für 3M als Multitechnologie-Unternehmen ist sie ein Schlüsselfaktor, um das Leben zu verbessern.

Konkreter Klimaschutz mit ambitionierten Zielen

Institutioneller Ausdruck des Unternehmensanspruchs in Sachen Nachhaltigkeit ist das Engagement in globalen Initiativen. Um den Klimaschutz zu unterstützen, beteiligt sich 3M zum Beispiel an der Initiative RE100. Diese Initiative vereint weltweit über 300 einflussreiche Unternehmen mit dem gemeinsamen Ziel, ihre elektrische Energieversorgung zu 100 % auf regenerative Energiequellen umzustellen und durch aktiv angestrebte Kohlenstoffneutralität einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Beitritt zu RE 100 verpflichtet Unternehmen offiziell dazu, die ambitionierten Ziele in Bezug auf erneuerbare elektrische Energiequellen spätestens bis zum Jahr 2050 umzusetzen - oder früher, wie es bei 3M Deutschland GmbH der Fall ist.

Unter dem Motto "Road to clean energy" fasst 3M die einzelnen Klimaschutz-Maßnahmen zusammen, über die sich ein Dutzend Energieteams in einem unternehmenseigenen Netzwerk regelmäßig austauschen. Mit "Best Practice"-Projekten streben sie für die einzelnen Standorte eine innovative Energieversorgung und eine Reduzierung des Energieverbrauchs auf ein Minimum an. Drei Bereiche sind dabei als Schwerpunkte definiert: Die Steigerung der Energie-Effizienz, die interne Erzeugung von Strom an den einzelnen Standorten aus erneuerbaren Quellen sowie der Bezug von elektrischer Energie aus nachhaltiger Erzeugung. Im Jahr 2022 konnte am 3M Standort Hilden eine Photovoltaik Anlage mit einer Größe von fast 3,5 Fußballfeldern in Betrieb genommen werden - sie versorgt seither eines der größten Produktionswerke von 3M in Europa mit grünem Strom. Eine vergleichbare Anlage ist an einem Produktionsstandort in Bayern in Planung.

Produkttechnologien für eine nachhaltige Zukunft

Produkte und Technologien von 3M liefern wichtige Impulse für mehr Nachhaltigkeit auf Kundenseite. So sorgt die Folie 3M Thinsulate Climate Control Window Film nahezu unsichtbar für weniger Wärmeabstrahlung an den Fensterflächen von Gebäuden und trägt damit zu einem effizienten Energiekonzept bei: Im Sommer weist sie die Wärme erzeugende Infrarot- und UV-Strahlung ab, im Winter hält sie die Wärme im Innenraum und verringert so Energieverluste.

Auch im Automobilbau sorgen Produkte und Technologien von 3M für mehr Nachhaltigkeit. So finden die vielseitigen 3M Glass Bubbles in der Fahrzeugherstellung Verwendung, wo sie helfen, bei Kunststoffteilen im Innenraum, der Karosserie oder als Dichtmasse Gewicht - und damit Kraftstoff - einzusparen. Für vollelektrisch betriebene und Hybrid-Fahrzeuge verbessert 3M Battery Enhancement Material die Leistungsausbeute oder den Rekuperations-Prozess der Batterien. Das flexible Material ermöglicht die thermische Isolation auch in kleinen, engen Bereichen des Batteriepacks, steigert damit die Effizienz und senkt den Stromverbrauch.

Soziale Verantwortung

Zum Kern der 3M Unternehmenswerte gehört die Verantwortung für die Mitarbeitenden und für das gesellschaftliche Umfeld. Globales Denken schließt dabei lokales Handeln nicht aus: Auch 2022 engagierte sich 3M konkret an den einzelnen Standorten in Projekten aus den Bereichen Bildung, Diversität/Inklusion und praktischer Umweltarbeit.

In Deutschland organisiert 3M seit 2022 themenspezifische MINT-Workshops an Grund- und Hauptschulen sowie Gymnasien. In Neuss, Hilden, Jüchen und Wuppertal konnten viele SchülerInnen bereits mehr über die Themen Luft und Vakuum sowie über die detailgenaue Arbeit von Forensikern an Kriminal-Tatorten ("Crime Lab") lernen. Die Workshops werden von 3M WissenschaftlerInnen geleitet, die den Kindern gleichzeitig als Vorbilder dienen sollen.

Die zielgerichtete Förderung und Integration von jungen Geflüchteten mit dem Ziel, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, steht dagegen im Mittelpunkt der Initiative Kompass D. Hier helfen mehr als ein Dutzend 3M Lesementoren beim Erwerb von Sprachkenntnissen für den Alltag und das Berufsleben. Ende 2022 erfolgte bereits der Start für die "dritte Welle" an interessierten 3M Mitarbeitenden mit einem freiwilligen Engagement im Kompass D Projekt.

Auch in der Vorweihnachtszeit 2022 engagierten sich Mitarbeitende von 3M standortübergreifend bei einer Aktion zur Unterstützung der Tafeln. Geld- und Sachspenden sowie selbstgepackte Pakete mit Artikeln des täglichen Bedarfs waren Teil des Engagements von 3M für sozial benachteiligte Menschen. Die Planung, Koordination und Umsetzung lagen an den meisten Standorten in den Händen von Auszubildenden und Dual Studierenden. Die eigenständige Realisation von komplexen Projekten gehört bei 3M von Anfang an zur Ausbildung dazu.

Auch in der Ukraine Krise konnte 3M direkt und unbürokratisch helfen. Engagierte 3M Mitarbeitende aus dem Bereich Medical Solutions Division konnten mit einer finanziellen Unterstützung der 3M Stiftung 3Mgives in Höhe von 500.000 USD die Lieferung medizinischer Wunderversorgungsprodukte in die betroffenen Krisengebiete organisieren. In der gesamten 3M Region Zentral-Europa (Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und die Niederlande) war die Hilfsbereitschaft der Mitarbeitenden enorm. Das Engagement eines Mitarbeitenden wurde mit der Nominierung zum globalen 3M Volunteer Award nochmal besonders gewürdigt.

Bei einem internen Aktivitäts-Wettbewerb in den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien und Niederlande engagierten sich über 500 Mitarbeitende von 3M für mehr Zusammenhalt untereinander sowie für die Ukraine Nothilfe von UNICEF. Insgesamt sollte gemeinsam eine Strecke von 4.000 Kilometern laufend erreicht werden, um symbolisch die 3M Standorte in der Region Zentral-Europa zu verbinden. Pro Kilometer spendete 3M fünf Euro an UNICEF und erhöhte die Summe auf insgesamt 25.000 Euro.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Künftige Rahmenbedingungen

Die globalen Konjunkturaussichten 2023 haben sich im April gegenüber der Prognose des IWF aus dem Oktober 2022 leicht aufgehellt. Sinkende Großhandelspreise für Energie und die Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik mildern den für das Jahr 2023 erwarteten Rückgang des Wirtschaftswachstums auch in Deutschland und im Euro-Raum. Die hohe Inflation dämpft das Wachstum aber bis weit ins Jahr 2024 hinein. Die deutsche Wirtschaft ist weiterhin von hohen Energiepreisen belastet, hat sich jedoch im Winterhalbjahr gegenüber der Energiekrise recht widerstandsfähig gezeigt. Somit dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung gemäß dem IWF-Bericht aus April im Jahr 2023 mit -0,1 % nur leicht schrumpfen. Das Wirtschaftswachstum im Euro-Raum wird rund +0,8 % betragen und für die globale Wirtschaftsleistung wird ein Anstieg von +2,8 % erwartet.

Für Deutschland erwartet der IWF (04/23) einen Anstieg der Verbraucherpreise (CPI) im Jahr 2023 um +6,2 %. Für den Euro-Raum dürfte nach Einschätzung der EZB vom März die Inflationsrate (HICP) mit 5,3% weiterhin deutlich über dem Inflationsziel der EZB von +2 % liegen. Die globale Inflation (CPI) in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist nach ihrem starken Anstieg im Jahr 2022 auf +7.3% seit Herbst zurückgegangen und wird vom IWF im Jahr 2023 bei +4.7% erwartet.

Die Konsumausgaben des Staates in Deutschland dürften im Jahr 2023 in preisbereinigter Rechnung erstmals seit der Corona-Krise wieder rückläufig sein. Grund ist die Rückführung von Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, wie beispielsweise Kosten für Corona-Tests, Masken und Impfstoffe. In den Vorjahren war der Staatskonsum dadurch sehr dynamisch gewachsen. Die Maßnahmen der Entlastungspakete sowie des Schutzschirms wirken expansiv und reduzieren den Kaufkraftverlust durch die gestiegenen Energiepreise. Entsprechend dem Jahresbericht 2023 der Bundesregierung nehmen die staatlichen Investitionen unter anderem im Rahmen der Erhöhung des Bundeswehr-Sondervermögens nochmals kräftig um 3,1 Prozent zu. Darüber hinaus setzt der Staat über Zuschüsse Anreize für private Investitionen in die sozial-ökologische Transformation. Hierdurch können sich Wachstums-Potentiale ergeben.

Die Konjunkturprognose unterliegt weiterhin verschiedenen Abwärtsrisiken. Zwar wurde eine Gasmangellage in Europa im Winter 2022/23 vermieden, die Versorgungslage im Winter 2023/24 ist aber noch unsicher. Sollte die Inflation langsamer zurückgehen als erwartet, könnte dies eine weitere geldpolitische Straffung erfordern. Dies würde die private Nachfrage stärker dämpfen. Zugleich haben die zuletzt gestiegenen Finanzmarktrisiken die Inflationsbekämpfung durch die Zentralbanken erschwert. Sollte die geldpolitische Reaktion aufgrund dieser Abwägungen zu gering ausfallen, könnte die Inflation länger als erwartet hoch bleiben oder sogar nochmal anziehen. Eine Zunahme der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China könnte den globalen Warenhandel und die internationalen Lieferketten erheblich belasten

Eckdaten der Prognose für Deutschland	2020	2021	2022	2023	2024
Reales Buttoinlandprodukt (GDP)
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %	-3.7	+2.6	+1.8	-0.1	+1.1
Verbraucherpreise (CPI)
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %	+0,4	+3,2	+8,7	+6.2	+3.1
Erwerbslosenquote Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %	+3.6	+3.6	+3.1	+3.3	+3.3
Quelle: International Monetary Fund, April 2023

Die Entwicklung de s deutschen 3M Konzerns

	Plan	Ist	Plan	Ist	Veränderung in %
	2023 Mio €	2022 Mio €	2022 Mio €	2021 Mio €	2023P vs 2022	2022 vs 2021
Umsatzerlöse	2.837	2.701	2.768	2.747	5,0%	1,7%
davon mit verbundenen Unternehmen	1.345	1.335	1.442	1.398	0,7%	-4,5%
davon mit Dritten	1.492	1.365	1.325	1.349	9,3%	1,2%

Der deutsche 3M Konzern ist in der Planung für das Geschäftsjahr 2022 von einem operativen Umsatzwachstum über dem Niveau der letzten Jahre ausgegangen. Diese Einschätzung war insbesondere getrieben durch die allgemeine Erholung der Wirtschaft als Folge der Abschwächung der Pandemie, welche jedoch noch durch Engpässe bei Rohmaterialien sowie rückläufige Umsätze mit Produkten aus dem Personenschutzbereich begrenzt wurde. Insgesamt ging die 3M in Deutschland Anfang 2022 von einer Umsatzsteigerung von 0,8 % für das Geschäftsjahr 2022 aus. Diese Einschätzung konnte jedoch nicht realisiert werden. Der Angriff von Russland auf die Ukraine im Februar 2022 veränderte die gesellschaftliche sowie die wirtschaftliche Basis für die weitere Entwicklung. Der einsetzenden Energiekrise folgten eine verstärkte Inflation sowie eine weitere Abwertung des Euro. Zusammen mit der bereits existierenden Knappheit von Rohmaterialien und der intensivierten Null-Covid Politik in China führte diese Entwicklung zu einer weiter niedrigen Verfügbarkeit und Verteuerung der Einsatzkomponenten und damit zu einer verringerten Auslastung der Kapazitäten und des Umsatzes mit verbundenen Unternehmen.

Die laufenden strukturellen Verbesserungen und optimierten Prozessabläufe bleiben unverändert ein zentrales Element in der Strategie, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens anzupassen und weiter zu verbessern. Sie stärken die Grundlage für weiteres nachhaltiges Wachstum mit Dritten. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges und der Inflation sind noch nicht absehbar. Weltweit werden von den Regierungen Hilfsprogramme geschnürt, um die finanziellen Schäden zu schmälern. Dementsprechend sind die finanziellen Folgen für den deutschen 3M Konzern spürbar, aber nicht existenziell, aufgrund der Vertragssituation mit der 3M EMEA GmbH.

Die Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2023 zeigte eine leichte Erholung der makroökonomischen Aussichten, bedingt durch eine rückläufige Inflation auf der Basis einer Entspannung auf dem Energiemarkt sowie der Abkehr von der Null-Covid Strategie in China. Somit scheint das Risiko einer fortwährend hohen Inflation sowie einer anhaltenden Rezession abgewendet zu sein.

Abspaltung des Health-Care Geschäftsbereiches

Die 3M Company hat im Jahr 2022 Pläne zur Ausgliederung unseres Gesundheitsgeschäfts angekündigt, die zu zwei börsennotierten, international operierenden Unternehmen führen werden: 3M (ParentCo) wird ein führender globaler Innovator der Materialwissenschaften bleiben, der globale Kunden in einer Reihe unterschiedlicher und attraktiver Endmärkte bedient. Das Gesundheitsgeschäft (SpinCo) wird zu einem dezidierten, global diversifizierten Technologieführer im Gesundheitswesen.

Diese Entwicklung soll beiden Unternehmen mehr Möglichkeiten eröffnen. Die Abspaltung soll es ermöglichen, Innovationen voranzutreiben und bei Investitionen einen größeren Fokus und eine größere Flexibilität zu erlangen, während wir weiterhin Wachstum erzielen. 3M arbeitet weiterhin am Abschluss der Transaktion, vorbehaltlich der endgültigen Genehmigungen durch interne und externe Aufsichtsgremien. Die gesamte Planung und Umsetzung erfolgt in Übereinstimmung mit den lokalen Anforderungen, einschließlich der Konsultations- oder Informationsanforderungen mit den zuständigen Betriebsräten. Es ist geplant, im Jahr 2023 auch bei 3M in Deutschland eine Abspaltung des Health-Care Geschäftsbereiches durchzuführen.

Die Prognose für den Teilkonzern der 3M Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr 2023 erfolgt zunächst ohne Berücksichtigung der geplanten Abspaltung des Health-Care Geschäftsbereichs. Die geplanten Umsatzerlöse für 2023, die auf den Geschäftsbereich Health-Care entfallen, betragen 930,6 Mio. €.

Insgesamt geht der deutsche 3M Konzern in der Jahresplanung von einem Umsatzwachstum um 5,0 % für das Geschäftsjahr 2023 aus. Die Prognose steht unter den Annahmen, dass der russische Krieg nicht über die Grenzen der Ukraine hinausgeführt wird, die Inflation ihren Höhepunkt bereits im Jahr 2022 erreicht hat, die Verfügbarkeit von Rohmaterialien zunimmt und der Phase-out von PFAS-Produkten wie geplant bis 2025 durchgeführt wird.

Chancen der künftigen Entwicklung

Chancen ergeben sich für den deutschen 3M Konzern insbesondere durch die stetige Entwicklung von neuen Produkten und durch deren ständige Verbesserung. Global investierte die 3M im Geschäftsjahr 2022 ca. $3.6 Mrd. oder 10,5% vom Umsatz in Forschung, Entwicklung und in Kapitalausgaben und im Durchschnitt der letzten 5 Jahre haben unsere Entwickler 3500 Patente pro Jahr angemeldet. Dies begründet den Ruf von 3M, zu den innovativsten Unternehmen weltweit zu gehören. Die enorme Produktpalette basiert auf verschiedenen Technologieplattformen, welche die Herstellung von Klebstoffen, Vliesmaterialien, Folien sowie optischen und Filter-Produkten ermöglichen. Daneben erlaubt die Kombination der Basistechnologien die erfolgreiche Einführung neuer Produkte, viele von ihnen maßgeschneidert auf den speziellen Bedarf der Anwender. Die stringente Ausrichtung auf zukunftsträchtige Technologien und Produkte, angepasste oder neu eingeführte Vertriebsstrategien in einzelnen Geschäftsbereichen, die Schaffung neuer Service-Angebote aufgrund von spezifischen Kundenanforderungen sowie die Ergänzung der Produktpalette durch zielgerichtete einzelne Akquisitionen stimmen das Unternehmen zuversichtlich, auch in gesättigten Märkten mit hoher Wettbewerbsintensität weitere Marktanteile von den Wettbewerbern zu gewinnen. Damit soll zugleich die eigene Stellung gefestigt bzw. weiter ausgebaut werden.

Risiken der künftigen Entwicklung

Gesamtwirtschaftliche Risiken: Insgesamt sind aus gesamtwirtschaftlicher Sicht für den deutschen 3M Konzern nach heutigen Erkenntnissen keine bestandsgefährdenden Risiken zu erkennen. Im Folgenden werden grundsätzliche Geschäftsrisiken dargelegt, die jedoch aufgrund der Vertragssituation überwiegend auf die 3M EMEA GmbH verlagert wurden.

Risiken aus der Änderung des Geschäftsmodells: Die Funktionsverlagerung im Jahr 2014 und die Angemessenheit der Verrechnungspreise seit dem Zeitpunkt der Einführung des neuen Geschäftsmodells wurden im Rahmen einer Betriebsprüfung überprüft. Die 3M Deutschland GmbH und die Dyneon GmbH haben sich durch Abschluss einer tatsächlichen Verständigung mit der Finanzverwaltung für die Jahre bis einschließlich 2014 geeinigt. Für die Jahre 2015 bis 2020 haben die Gesellschaften eine verbindliche Zusage über die Margen erhalten. Im Rahmen einer durchgeführten europäischen Benchmark Studie wurden 2021 neue Ziel-Margen ermittelt. Die Margen für das Geschäftsjahr 2022 betragen weiterhin für Tätigkeiten im Rahmen des Manufacturing-Agreements 5,0 % auf die zugrunde zu legenden Kosten und für die Vertriebsfunktion 3,0 % der Nettoumsätze mit Dritten. Der Geschäftsbereich "Membrana" wurde im August 2018 in das Geschäftsmodell der 3M Deutschland mit der 3M EMEA GmbH eingebunden. Der Geschäftsbereich "Membrana", wie auch der Geschäftsbereich "ESK" (eingebunden in 2017) waren nicht Gegenstand dieser Verständigung und unterliegen daher noch einer steuerlichen Überprüfung.

Beschaffungsmarktrisiken : Die Risiken aufgrund von Preissteigerungen auf dem Rohstoff- und Energiesektor werden durch entsprechende Anpassungen der Verkaufspreise an die 3M EMEA GmbH ausgeglichen. Gleichzeitig sollen diese Effekte durch weitere Produktivitäts-Fortschritte minimiert werden.

Branchenrisiken: Ein spezielles Branchenrisiko besteht für den 3M Konzern nicht, da das Produktportfolio weit gefächert ist und insofern bereits selbst eine Risikoabsicherung darstellt.

Finanzielle Risiken: Im deutschen 3M Konzern bestehen geringe finanzielle Risiken aus Währungskurs-Schwankungen, da nur ein kleiner Teil der Produkte von der Muttergesellschaft aus den USA bezogen wird. Mit gezielten Preiserhöhungen und durch Ausschöpfung von Kosteneinsparungs-Möglichkeiten werden diese Effekte minimiert. Aufgrund von Konzernrichtlinien ist der Einsatz derivativer Finanzinstrumente ausgeschlossen, so dass sich entsprechende finanzielle Risiken nicht ergeben. Und da innerhalb Europas - mit Ausnahme von Großbritannien - das Währungsrisiko durch den einheitlichen Euro-Raum weitgehend ausgeschlossen ist, kann davon ausgegangen werden, dass keine Beeinträchtigung der Geschäftsentwicklung im deutschen 3M Konzern zu erwarten ist.

Das in der Folge der Inflation gestiegene Zinsniveau stellt im Moment bezogen auf den Grad der Fremdfinanzierung der 3M in Deutschland kein signifikantes Risiko dar, da Finanzierungen hauptsächlich mit Eigenmitteln durchgeführt werden.

Als Folge der weltweiten Unsicherheiten an den Finanzmärkten können sich aufgrund von Marktwertschwankungen Risiken bei der Bewertung des zweckgebundenen Pensionsvermögens ergeben. Diesen Risiken begegnet der deutsche 3M Konzern insbesondere durch eine sehr langfristige und diversifiziert ausgerichtete Anlagestrategie.

Personalrisiken können sich im Wesentlichen durch die Fluktuation von Mitarbeitern, insbesondere solchen in Schlüsselpositionen, sowie bei der Personalbeschaffung und -entwicklung ergeben. Der deutsche 3M Konzern begrenzt diese Risiken durch ein Bündel von Maßnahmen im Rahmen des strategischen Personalmanagements. Dazu gehören intensive Weiterbildungs- und Nachwuchskräfte-Programme, die sicherstellen, dass qualifizierte Kandidaten in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen, um künftige Vakanzen in Schlüsselpositionen bestmöglich zu besetzen. Ferner trägt der gute personalpolitische Ruf von 3M in Deutschland mit seinen markt- und leistungsgerechten Vergütungsstrukturen und hervorragenden Sozialleistungen dazu bei, dass derzeit keine Personalrisiken aus den genannten Sachverhalten gesehen werden.

Produktionsrisiken werden insbesondere über Kennzahlen der Bestandswerte, Durchlaufzeit und Durchlaufstetigkeit permanent kontrolliert. Hierdurch werden die Kapitalbindung durch Vorräte und das Abwertungsrisiko der Bestände gesenkt. Weiteren möglichen Risikopotenzialen wird durch Anwendung der Lean-Six-Sigma-Methodik an allen Produktionsstandorten begegnet.

IT-Risiken/ Cyber-Risiken:

Es könnten sich technische Fehler oder Ausfälle unserer IT-Systeme negativ auf unsere Produktion und damit auf unsere Finanz- und Ertragslage auswirken. Zum Schutz vor IT- und Cyber-Risiken haben wir eine Reihe von Maßnahmen implementiert. Neben Sicherheitstrainings für Mitarbeiter gehören hierzu auch Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der IT-Hardware.

Risiken im Bereich Forschung und Entwicklung: Im Bereich Forschung und Entwicklung können insbesondere Budgetüberschreitungen und Fehlentwicklungen zu Risiken führen. Durch die konsequente Fortführung der 3M Grow-Methodik (Phasen in der Produktneuentwicklung) können diese Gefahren bei 3M zeitnah minimiert werden.

Umweltrisiken: Der deutsche 3M Konzern ist unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften unterworfen, die in regelmäßigen Abständen geändert sowie konstant weiterentwickelt und ggf. verschärft werden. Dies gilt insbesondere für die Bereiche Umwelt, Chemikalien und Gefahrstoffe, aber auch für Gesundheitsschutzbestimmungen. Hierunter fallen Vorschriften bezüglich der Verunreinigung von Luft, Gewässern und Boden sowie der Abfallentsorgung, die in jüngster Zeit durch die Gesetzgebung verschärft wurden, insbesondere in der EU. Darüber hinaus sind für die Standorte und Betriebe der 3M Genehmigungen unterschiedlicher Art erforderlich, deren Auflagen erfüllt werden müssen. Zur Anpassung an neue Vorschriften waren in der Vergangenheit Investitionen notwendig. Es ist davon auszugehen, dass dies auch künftig so bleiben wird. Über die im Folgenden dargestellten Risiken im Zusammenhang mit Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) sehen wir in diesem Bereich keine besonderen Risiken.

Risiken basierend auf dem globalen Produktionsstopp von Per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS):

Die 3M Company kündigte im Dezember 2022 an, zwei Maßnahmen zu ergreifen: die Einstellung der gesamten PFAS-Herstellung bis Ende 2025 und daran zu arbeiten, die Verwendung von PFAS in seinem gesamten Produktportfolio bis Ende 2025 einzustellen. Dies führt insbesondere zu einer geplanten Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit der Dyneon GmbH Ende 2025. Die Entscheidung von 3M basiert auf sorgfältiger Abwägung und einer gründlichen Bewertung der sich entwickelnden externen Landschaft, einschließlich mehrerer Faktoren wie sich verändernden Erwartungen von Interessensgruppen und sich beschleunigenden regulatorischen Trends. Diese konzentrieren sich darauf, das Vorhandensein von PFAS in der Umwelt zu reduzieren oder zu eliminieren.

Diese beiden angekündigten Maßnahmen beinhalten erhöhte Risiken einschließlich des tatsächlichen Zeitpunkts, der Kosten und der finanziellen Auswirkungen eines solchen Ausstiegs; die Fähigkeit des Unternehmens, einen solchen Ausstieg zum erwarteten Zeitpunkt oder überhaupt abzuschließen; mögliche staatliche oder behördliche Maßnahmen im Zusammenhang mit der Herstellung und Produktion von PFAS oder die Ausstiegspläne des Unternehmens; die Fähigkeit des Unternehmens, akzeptable Ersatzstoffe für die eingestellten Produkte zu identifizieren und herzustellen, und die Möglichkeit, dass diese Ersatzstoffe nicht die erwarteten oder gewünschten kommerziellen oder betrieblichen Ergebnisse erzielen; mögliche Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit den Ausstiegsplänen des Unternehmens; und die Möglichkeit, dass der geplante Ausstieg höhere Kosten als erwartet mit sich bringt oder anderweitig negative Auswirkungen auf die Beziehungen des Unternehmens zu seinen Kunden und anderen Gegenparteien hat.

Weitere operative, finanzielle oder strategische, insbesondere bestandsgefährdende Risiken sind für den deutschen 3M Konzern derzeit nicht zu sehen.

Wesentliche Merkmale des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagement-Systems

Der deutsche 3M Konzern sieht sein Risikomanagement als integralen Bestandteil der Geschäftsführung. Sein Risikomanagement-System greift grundsätzlich auf die im weltweiten 3M Konzern existierenden Organisations-, Berichts- und Führungsstrukturen zurück und ergänzt diese um spezifische lokale Elemente, die zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Risikomanagements erforderlich sind.

Ein umfangreiches Planungswesen sowie die allgemeine bereichsinterne und bereichsübergreifende Reportingstruktur im 3M Konzern gewährleisten, dass Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden oder zu Verlusten führen könnten, frühzeitig erkannt und die erforderlichen Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Es bezieht alle Geschäftsfelder, Funktionen und Standorte der 3M Deutschland GmbH und der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften ein. Die Einhaltung dieser grundsätzlichen Vorgehensweise und die Sicherstellung der Einzelmaßnahmen werden durch regelmäßige, intensive Untersuchungen der (Konzern-) Innenrevision sichergestellt; daneben bedient sich 3M bei Themen, die Spezialkenntnisse erfordern, zum Beispiel bei der Bewertung von Pensionsverpflichtungen, der Unterstützung externer Dienstleister.

Dank an die Mitarbeiter

Die Geschäftsleitung dankt allen Mitarbeitenden für ihren besonderen Beitrag und den persönlichen Einsatz bei der Umsetzung der Unternehmensziele in einem herausfordernden Umfeld.

Ein besonderer Dank gilt den Betriebsratsgremien für die konstruktive Zusammenarbeit und die Abschlüsse wichtiger Vereinbarungen.

Neuss, 26. Juli 2023

Die Geschäftsführer

Bernhard Walter Kruchen

Oliver Leick

Manfred Pufahl

Christin Schack

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	48.602	54.744
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	20.198	23.132
3. Geleistete Anzahlungen	71	53
	68.871	77.929
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	237.055	219.201
2. Technische Anlagen und Maschinen	319.126	333.605
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	35.098	32.300
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	126.406	138.491
	717.685	723.597
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	2	2
2. Sonstige Ausleihungen	28	28
	30	30
	786.586	801.556
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	67.078	64.072
2. Unfertige Erzeugnisse	79.890	77.425
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	39.444	46.544
	186.412	188.041
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	135.849	120.299
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	599.632	489.305
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	49	31
4. Sonstige Vermögensgegenstände	15.441	7.918
	750.971	617.553
III. Wertpapiere
Anteile an verbundenen Unternehmen	323	323
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	3.306	3.137
	941.012	809.054
C. Rechnungsabgrenzungsposten	7.340	8.765
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung	0	202
	1.734.938	1.619.577
Passiva
	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	154.921	154.921
II. Kapitalrücklage	310.919	310.919
III. Gewinnvortrag	348.719	339.931
IV. Auf das Mutterunternehmen entfallendes Konzernergebnis	-325.472	8.788
	489.087	814.559
V. Nicht beherrschende Anteile	5.055	5.055
	494.142	819.614
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	595.175	256.705
2. Steuerrückstellungen	10.153	10.020
3. Sonstige Rückstellungen	361.066	275.242
	966.394	541.967
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	135.999	100.199
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	124.670	133.631
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	15	12
4. Sonstige Verbindlichkeiten	11.075	21.376
	271.759	255.218
D. Rechnungsabgrenzungsposten	900	901
E. Passive latente Steuern	1.743	1.877
	1.734.938	1.619.577

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 T€	2021 T€
1. Umsatzerlöse	2.700.619	2.746.911
2. Verminderung/Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-2.291	6.406
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	8.834	6.302
4. Sonstige betriebliche Erträge	124.823	16.873
(davon aus der Währungsumrechnung T€ 2.345; Vorjahr: T€ 719)
5. Gesamtleistung	2.831.985	2.776.492
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-1.606.929	-1.585.937
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-94.407	-88.449
	-1.701.336	-1.674.386
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-474.929	-476.480
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-224.664	-312.192
(davon für Altersversorgung T€ 134.588; Vorjahr T€ 227.426)
	-699.593	-788.672
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-143.808	-80.200
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-347.006	-268.934
(davon aus der Währungsumrechnung T€ 2.947; Vorjahr: T€ 1.706)
10. Erträge aus Beteiligungen	492	1.305
(davon aus verbundenen Unternehmen T€ 0; Vorjahr: T€ 0)
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.044	79.723
(davon aus verbundenen Unternehmen T€ 172; Vorjahr T€ 23)
(davon aus verbundenen Unternehmen T€ 832; Vorjahr: T€ 0)
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-243.671	-3.687
(davon aus verbundenen Unternehmen T€ 13.901; Vorjahr T€ 1.755)
(davon an verbundene Unternehmen T€ 665; Vorjahr: T€ 471)
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-28.190	-31.649
14. Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-324.083	9.992
15. Sonstige Steuern	-960	-766
16. Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss	-325.043	9.226
17. Auf das Mutterunternehmen entfallendes Konzernergebnis	-325.472	8.788
18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis	429	438

Konzerneigenkapitalspiegel 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmen
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage
	T€	Kapitalrücklage T€	Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung T€	Summe Kapitalrücklage T€
Stand am 31.12.2019	154.921	310.919	0	310.919
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0	0	0
sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Jahresergebnis	0	0	0	0
Stand am 31.12.2020	154.921	310.919	0	310.919
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0	0	0
sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Jahresergebnis	0	0	0	0
Stand am 31.12.2021	154.921	310.919	0	310.919
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0	0	0
sonstige Veränderungen	0	0	0	0
Jahresergebnis	0	0	0	0
Stand am 31.12.2022	154.921	310.919	0	310.919

	Eigenkapital des Mutterunternehmen
	Erwirtschaftes Konzerneigenkapital (Konzernergebnisvor- trag, Konzernjahresergebnis, Konzerngewinnrücklagen)	Konzerneigenkapital vor Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile
	T€	T€
Stand am 31.12.2019	174.324	640.164
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	165.607	165.607
Stand am 31.12.2020	339.931	805.771
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	8.788	8.788
Stand am 31.12.2021	348.719	814.559
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	0	0
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	-325.472	-325.472
Stand am 31.12.2022	23.247	489.087

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	Nicht beherrschende Anteil T€	Konzerneigenkapital T€
Stand am 31.12.2019	5.055	645.219
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	-417	-417
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	417	166.024
Stand am 31.12.2020	5.055	810.826
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	-438	-438
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	438	9.226
Stand am 31.12.2021	5.055	819.614
Einlagen / (Entnahmen) von Mutterunternehmen und Minderheitengesellschafter	-429	-429
sonstige Veränderungen	0	0
Jahresergebnis	429	-325.043
Stand am 31.12.2022	5.055	494.142

Das Eigenkapital der Konzernobergesellschaft 3M Deutschland GmbH beläuft sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 auf T€ 467.257 (Vorjahr T€ 882.754).

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 steht bei der Konzernobergesellschaft 3M Deutschland GmbH Beträge in Höhe von T€ 0 (Vorjahr T€ 0) zur Ausschüttung an die Gesellschafterin zur Verfügung.

Bei der Konzernobergesellschaft 3M Deutschland GmbH bestehen Ausschüttungssperren gem. § 268 Abs. 8 HGB in Höhe von T€ 762.216 (Vorjahr T€ 1.019.717).

Ausschüttungssperren gemäß Satzung bestehen nicht.

Konzernkapitalflussrechnung 2022

	2022 T€	2021 T€
1. Periodenergebnis (Konzernjahresfehlbetrag/-überschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	-325.043	9.226
2. +/- Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	143.808	80.200
3. +/- Zunahme / Abnahme der Rückstellungen abzgl. Veränderungen des aktiven Unterschiedsbetrags aus der Vermögensverrechnung	217.818	244.158
4. +/- Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-84.649	-2.840
5. +/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	15.855	65.734
6. +/- Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	226	651
7. +/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	236.627	-76.036
8. - Sonstige Beteiligungserträge	-492	-1.305
9. +/- Ertragsteueraufwand / -ertrag	1.435	31.649
10. - Ertragsteuerzahlungen	-31.251	-40.407
11. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	174.334	311.030
(Summe aus 1 bis 10)
12. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-571	-453
13. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	12	0
14. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-128.505	-156.895
15. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	0	1.544
16. - Auszahlungen aus Zugängen zum Konsolidierungskreis	0	-28.258
17. + Erhaltene Zinsen	847	522
+ Erhaltene Dividenden	492	1.305
18. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-127.725	-182.235
(Summe aus 12 bis 17)
19. - Auszahlung aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	0	0
20. + Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	385	587
21. -/+ Zunahme der Cash-Pool-Forderungen / Abnahme der Cash-Pool-Verbindlichkeiten	-45.714	-126.511
22. - Gezahlte Zinsen	-682	-438
23. - gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-429	-438
24. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-46.440	-126.800
(Summe aus 20 bis 23)
25. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	169	1.995
(Summe aus 11, 18, 24)
26. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.137	1.142
27. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	3.306	3.137
(Summe aus 25 bis 26)
davon flüssige Mittel	3.306	3.137

Konzernanhang 2022

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die 3M Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Neuss und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Neuss (HR B Reg. Nr. 1878).

Der Konzernabschluss der 3M Deutschland GmbH, Neuss, und der Konzernlagebericht wurden nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB - unter Beachtung der ergänzenden Regelungen des GmbH-Gesetzes - erstellt.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz oder in der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringen sind, grundsätzlich im Anhang aufgeführt.

Die 3M Deutschland GmbH wendet grundsätzlich die gültigen Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) an, behält sich aber die Entscheidung über die Nichtanwendung in begründeten Einzelfällen vor.

Der Konzernabschluss ist in T€ aufgestellt. Die Konzernbilanz sowie die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend den §§ 266 bzw. 275 HGB gegliedert. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der 3M Deutschland GmbH, Neuss, als Konzernmuttergesellschaft die folgenden Gesellschaften:

Name	Sitz	Direkter und indirekter Anteil in %
Vollkonsolidierte Gesellschaften
Dyneon GmbH	Burgkirchen	100,0
TOP-Service für Lingualtechnik GmbH	Bad Essen	100,0
Wendt GmbH	Meerbusch	100,0
3M Real Estate Management GmbH ¹⁾	Neuss	100,0
3M Real Estate GmbH & Co. KG	Neuss	94,4

^{1) Die 3M Real Estate Management GmbH ist
unbeschränkt haftender Gesellschafter der 3M Real
Estate GmbH & Co. KG.}

Die Wendt India Ltd., Bangalore/Indien, wird wegen weiterhin bestehender Veräußerungsabsicht gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2022 kam es zu keinen Veränderungen im Konsolidierungskreis.

Folgende vollkonsolidierte deutsche Konzerngesellschaften machten im Geschäftsjahr 2022 von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB bzw. des § 264b HGB in Verbindung mit § 246a Abs. 1 HGB bezüglich der Offenlegung und des Verzichts auf die Erstellung eines Anhangs sowie Lageberichts Gebrauch:

Name	Sitz
Dyneon GmbH	Burgkirchen
TOP-Service für Lingualtechnik GmbH	Bad Essen
Wendt GmbH	Meerbusch
3M Real Estate GmbH & Co. KG	Neuss

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte entsprechend § 301 Abs. 1 HGB für Erstkonsolidierungsfälle bis 2010 nach der Buchwertmethode und seitdem nach der Neubewertungsmethode.

Zeitpunkt der Erstkonsolidierung ist der Erwerbs-/Gründungszeitpunkt bzw. der Zeitpunkt zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist.

Die bei der Kapitalkonsolidierung entstandenen aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert und über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 10 bzw. 15 abgeschrieben.

Forderungen, Verbindlichkeiten und Ausleihungen sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden im Konzernabschluss eliminiert.

Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen wurde wegen der untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns verzichtet.

Auf die Aktivierung eines aktiven latenten Steuerabgrenzungspostens aus den Einzelabschlüssen wurde wie im Vorjahr in Ausübung des nach § 274 Abs. 1 HGB bestehenden Wahlrechtes verzichtet.

Demgegenüber wurden aufgrund einer Konzernbewertungsanpassung infolge der nach Wegfall des § 308 Abs. 3 HGB (gemäß Artikel 54 EGHGB) im Konzernabschluss nicht mehr ansetzbaren steuerlichen Sonderposten und aktivierter Kundenstämme aus der Erstkonsolidierung der KCI Medizinprodukte GmbH passive latente Steuerabgrenzungsposten mit einem Steuersatz von 30,16 % gebildet.

Bilanzierungs- und Bewertungsansätze

Bilanzierung und Bewertung der Aktivposten

Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände werden nicht aktiviert.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen wurden nach der linearen Methode vorgenommen. Die Abschreibungen der Zugänge im immateriellen Anlagevermögen und im Sachanlagevermögen erfolgten im Anschaffungsjahr pro rata temporis. Zugänge mit Anschaffungskosten bis zu € 250 (geringwertige Anlagegüter) wurden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Für alle abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens über € 250, deren Wert jedoch € 1.000 nicht übersteigt, wurde ein Sammelposten gebildet, der über den Zeitraum von insgesamt 5 Jahren mit jeweils 20 % abgeschrieben wird. Außerplanmäßige Abschreibungen wurden auf das Sachanlagevermögen der Dyneon vorgenommen.

Der Zeitraum der planmäßigen linearen Abschreibung beträgt für entgeltlich erworbene Software 3 bis 7 Jahre, für Geschäfts- oder Firmenwerte 10 bzw. 17 Jahre und für übernommene Kundenstämme 15 bzw. 17.

Das Sachanlagevermögen wird planmäßig und linear entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei Bauten beträgt die Nutzungsdauer in der Regel 15 bis 33 Jahre, bei technischen Anlagen und Maschinen 1 bis 20 Jahre und bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 12 Jahre.

Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sind zum Nennbetrag angesetzt.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Die Ausleihungen entsprechen den gewährten Darlehensbeträgen, vermindert um Tilgungen. Außerplanmäßige Abschreibungen werden auf Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens nur bei voraussichtlich dauernder Wertminderung durchgeführt. Bei Wegfall der Gründe für die Abschreibungen werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen.

Die Vorräte sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bilanziert. Bei den Herstellungskosten sind neben den Einzelkosten angemessene Teile der Gemeinkosten aktiviert. Die Ermittlung der Anschaffungskosten bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Verpackungsmaterialien erfolgt anhand der sogenannten FIFO-Methode (first in - first out). Ferner wird den vorhersehbaren Risiken durch entsprechende Bewertungsabschläge Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert unter Berücksichtigung aller erkennbaren Einzelrisiken sowie des allgemeinen Forderungsausfallrisikos bewertet.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Flüssige Mittel wurden zu Nennwerten angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten enthalten Vorauszahlungen bzw. Einnahmen für künftige Zeiträume, die zeitanteilig abgegrenzt werden.

Aktive latente Steuern werden nicht ausgewiesen, da der bestehende Aktivüberhang unter Ausnutzung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB bilanziell nicht aktiviert wird. Die aktiven latenten Steuern resultieren nahezu ausschließlich aus temporären Differenzen im Bereich Pensionsrückstellungen und Altersvorsorge der 3M Deutschland GmbH und ihrer Tochtergesellschaften sowie aus Abschreibungsunterschieden beim Anlagevermögen. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit einem Steuersatz in Höhe von 30,16 %.

Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern aus der Altersversorgung, aus Langzeitkonten oder sogenannter "Flexibilisierungskonten" aus einer Vereinbarung zur Flexibilisierung der Arbeitszeit werden mit dem zu Zeitwerten bewerteten zweckgebundenen Deckungsvermögen verrechnet, soweit dieses ausschließlich der Erfüllung dieser Verpflichtungen dient. Bei einem Aktivüberhang des Deckungsvermögens wird dieser als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Bilanzierung und Bewertung der Passivposten

Das gezeichnete Kapital wird mit dem Nennwert angesetzt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck bewertet. Die Rückstellungen wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank gem. § 253 Abs. 2 HGB veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre zum 31. Dezember 2022 und einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren abgezinst. Der Zinssatz beträgt 1,78 % (Vorjahr: 1,87 %). Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3,0 % (Vorjahr: 3,0 %) und Rentensteigerungen von jährlich 2,25 % / 1,0 % (Vorjahr: 2,0 % / 1,0 %) zugrunde gelegt.

Erfolgsauswirkungen aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes werden im operativen Ergebnis erfasst.

Die Verpflichtungen aus Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungs- und ähnlichen Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.

Die Bewertung der Jubiläumsrückstellung erfolgt durch die projizierte Einmalbetragsmethode unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck. Die Rückstellungen wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank gem. § 253 Abs. 2 HGB veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre zum 31. Dezember 2022 und einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren abgezinst. Der Zinssatz beträgt 1,44 % (Vorjahr: 1,35 %). Auch bei der Ermittlung der Jubiläumsrückstellung werden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 3,0 % p.a. (Vorjahr: 3,0 %) unterstellt.

Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen sind so bemessen, dass die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt sind. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen passiviert.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Aus Vereinfachungsgründen erfolgt die unterjährige Verbuchung mit dem Devisenkassamittelkurs vom letzten Tag des Vormonats. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet:

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit einem Steuersatz in Höhe von 30,16 %.

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zu Bilanzposten - AKTIVA

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im (Brutto-)Anlagenspiegel (Bestandteil des Anhangs) dargestellt.

Auf das Sachanlagevermögen der Dyneon wurde eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 56.828 T€ vorgenommen.

Geschäfts- oder Firmenwerte sowie Kundenstämme

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 belaufen sich die Restbuchwerte der entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte auf 20.198 T€. Diese Position setzt sich im Wesentlichen zusammen aus

―	dem im Zuge des Erwerbs der KCI Medical Holding GmbH, Wiesbaden, von der KCI UK Holdings Limited, Crawley/Großbritannien, zum 27. Oktober 2021 entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerts (Restbuchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 10.530 T€),
―	dem im Zuge eines Asset Deals zum 26. August 2015 von der Polypore Europe Services GmbH & Co. KG, Wuppertal, übernommenen Geschäfts- oder Firmenwerts (Restbuchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 9.124 T€) sowie
―	dem im Zuge des Erwerbs des Geschäftsbetriebs "Futuro" von der Beiersdorf AG, Hamburg, zum 1. Dezember 2008 entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerts (Restbuchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 504 T€).

Die betriebliche Nutzungsdauer der derivativen Geschäfts- oder Firmenwerte basiert auf einer Einschätzung der zeitlichen Ertragsrückflüsse auf Basis der identifizierten Komponenten der Geschäftswerte. Diese repräsentieren insbesondere das 'Know-how' (Mitarbeiter, Prozesse), das im Rahmen des Erwerbs der Geschäftsbetriebe übernommenen wurden. Die Ertragspotentiale dieser Komponenten werden voraussichtlich über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren ausgeschöpft.

Die Restbuchwerte der in den immateriellen Vermögensgegenständen bilanzierten Kundenstämme belaufen sich auf 44.131 T€. Diese Position setzt sich zusammen aus

―	dem im Zuge des Erwerbs der KCI Medical Holding GmbH, Wiesbaden, von der KCI UK Holdings Limited, Crawley/Großbritannien, zum 27. Oktober 2021 aufgedeckten Kundenstamm (Restbuchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 5.560 T€, planmäßige lineare Abschreibung über 17 Jahre) sowie
―	dem im Zuge eines Asset Deals zum 26. August 2015 von der Polypore Europe Services GmbH & Co. KG, Wuppertal, übernommenen Kundenstamm (Restbuchwert zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 38.571 T€, planmäßige lineare Abschreibung über 17 Jahre).

Die im Rahmen des Erwerbs der Geschäftsbetriebe übernommenen Kundenstämme werden über den Zeitraum der voraussichtlichen Ausschöpfung der Ertragspotentiale von 15 bzw. 17 Jahren linear abgeschrieben.

Vorräte

In den Vorräten enthaltene Risiken infolge von Ungängigkeit, Schwund und sonstigen Bestandsdifferenzen wurden durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten wie im Vorjahr keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus konzerninternen Finanzierungen (542.512 T€, Vorjahr: 380.545 T€) sowie im Übrigen aus dem konzerninternen Lieferung- und Leistungsverkehr. Die Forderungen wurden, soweit zulässig, um Verbindlichkeiten gleicher Art gekürzt.

Gegen die Gesellschafterin, 3M International Group B.V., Zoeterwoude/Niederlande, bestehen zum Bilanzstichtag keine Forderungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Steuererstattungsansprüche.

Wertpapiere

Die Anteile an verbundenen, nicht vollkonsolidierten Unternehmen, bei denen eine Veräußerungsabsicht besteht, stellen sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

	Eigenkapital T€	Ergebnis T€	Kapitalanteil / Stimmrechtsanteil in %
Wendt India Ltd., Bangalore/Indien	18.956 ¹⁾	4.498 ¹⁾	37,50

¹⁾ Die dargestellten Werte betreffen den Jahresabschluss zum 31. März 2023.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die hier ausgewiesenen Beträge betreffen hauptsächlich Versicherungsprämien und Rentenzahlungen, soweit sie sich auf das Folgejahr beziehen.

Erläuterungen zu Bilanzposten - PASSIVA

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beläuft sich unverändert auf 154.921 T€. Die 3M International Group B.V., Zoeterwoude/Niederlande, besitzt 100% der Anteile.

Pensionsrückstellungen

Versorgungsansprüche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestehen in Einzel- und Kollektivzusagen aufgrund von unterschiedlichen Versorgungszusagen.

Zum 31. Dezember 2022 ergeben sich rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1.893.861 T€. Diese liegen um 138.219 T€ (Unterschiedsbetrag) unter dem Bewertungsansatz für Pensionsverpflichtungen, der sich zum 31. Dezember 2022 bei Anwendung des Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatzes ergeben hätte.

Die rückstellungspflichtigen Pensionsverpflichtungen in Höhe von 1.893.861 T€ (Vorjahr: 1.765.841 T€) wurden mit dem Deckungsvermögen (1.298.686 T€, Vorjahr: 1.509.136 T€) gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB verrechnet. Das zweckexklusive, verpfändete und insolvenzgeschützte Deckungsvermögen wurde als Contractual Trust Agreement klassifiziert. Die historischen Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betragen 628.547 T€ (Vorjahr: 628.547 T€).

Die sich aus den unterschiedlichen Pensionszusagen ergebenden Altersversorgungsverpflichtungen wurden mit den jeweiligen Deckungsvermögen verrechnet. Zum Bilanzstichtag ergibt sich wie im Vorjahr für keinen Teil dieser Verpflichtungen ein Aktivüberhang des Deckungsvermögens, der als aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung auszuweisen wäre. Unter den Pensionsrückstellungen werden 595.175 T€ für die Altersversorgungsverpflichtungen ausgewiesen, für die nach Verrechnung mit dem jeweiligen Deckungsvermögen ein passivischer Überhang verbleibt.

Die Aufwendungen und Erträge aus dem Deckungsvermögen (per Saldo ein Aufwand von 210.433 T€, im Vorjahr ein Ertrag von 110.728 T€) und die Zinszuführungen von 32.281 T€ (Vorjahr: 34.742 T€) sind im Finanzergebnis unter dem Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen" ausgewiesen.

Der beizulegende Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände wurde anhand von Marktpreisen auf einem aktiven Markt bestimmt.

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen beinhalten im Wesentlichen (4.294 T€) Rückstellungen für sonstige Betriebssteuern 2015 bis 2022 sowie für Körperschaft- und Gewerbesteuer (5.850 T€).

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten sonstige Personalrückstellungen in Höhe von 47.106 T€ (Vorjahr: 56.327 T€), Rückstellungen für Langzeitkonten 104.089 T€ (Vorjahr: 90.576 T€), ausstehende Lieferantenrechnungen in Höhe von 30.675 T€ (Vorjahr: 27.182 T€), Kundenboni in Höhe von 27.663 T€ (Vorjahr: 26.892 T€), Restrukturierung in Höhe von 105.601 T€ (Vorjahr 38.333T€), Umweltschutz in Höhe von 23.845 T€ (Vorjahr: 7.976 T€) und übrige Rückstellungen in Höhe von 22.085 T€ (Vorjahr: 27.956 T€).

Die 3M Deutschland hat für ihre unbefristet beschäftigten Arbeitnehmer eine Gesamtbetriebsvereinbarung über ein Langzeitkontenprogramm abgeschlossen, um den Arbeitnehmern eine befristete Freistellung oder Reduzierung der individuellen Arbeitszeit während des aktiven Beschäftigungsverhältnisses oder unmittelbar vor Bezug der Altersrente zu ermöglichen. Dieses Langzeitkontenprogramm wird von 3M finanziell unterstützt. Insbesondere werden Urlaubsansprüche und ein 13. Monatsgehalt während der Freistellungsphase abgegolten sowie für Mitarbeiter, die sich für die Möglichkeit der Freistellung oder Teilzeit vor Bezug der Altersrente in Verbindung mit den Regelungen der Altersteilzeit entscheiden, eine Aufstockungszahlung in Höhe von 40 % des Arbeitsentgelts für die Altersteilzeitarbeit geleistet. Um älteren Mitarbeitern die Möglichkeit einer Inanspruchnahme der Altersteilzeitregelung zu ermöglichen, leistet 3M darüber hinaus noch weitere Zuschüsse in die Langzeitkonten der betreffenden Mitarbeiter.

Aus dem Langzeitkontenprogramm resultieren Verbindlichkeiten der 3M einerseits aus den auf den Langzeitkonten angesammelten Ansprüchen der am Programm teilnehmenden Mitarbeiter, zu deren Absicherung 3M entsprechend hohes Vermögen auf einen Treuhänder überträgt, der dieses Vermögen in Investmentfondsanteile anlegt. Da die Fondsanteile dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung der Schulden aus den Langzeitkonten dienen, stellt der beizulegende Zeitwert (146.871 T€) der Investmentfondsanteile Deckungsvermögen dar und wird mit den Schulden (Erfüllungsrückstand aus den Arbeitsverhältnissen, 250.960 T€) aus den Langzeitkonten verrechnet (104.089 T€). Die historischen Anschaffungskosten des Deckungsvermögens betragen 158.669 T€. Bei den an die Kursentwicklung der Investmentfonds gebundenen Guthaben auf den Langzeitkonten erfolgt keine Abzinsung der Erfüllungsbeträge der Verpflichtungen, weil auf aktiven Wertpapiermärkten stets auch Barwertüberlegungen in die Kursentwicklung eingehen. Die Aufstockungsbeträge in Höhe von 40 % des Arbeitsentgelts im Zusammenhang mit Altersteilzeitarbeit, die sich für diejenigen Mitarbeiter ergeben, die sich für die Möglichkeit der Freistellung oder Teilzeit vor Bezug der Altersrente in Verbindung mit den Regelungen der Altersteilzeit entscheiden, sowie die garantierten Einzahlungen der Mitarbeiter, wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank gem. § 253 Abs. 2 HGB veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre zum 31. Dezember 2022 und einer pauschalen Restlaufzeit von 5 Jahren abgezinst. Der Zinssatz beträgt 0,75 %. Der sich ergebende Zinsertrag in Höhe von 6.197 T€ wurde unter Zinserträgen ausgewiesen.

Andererseits führen die Ansprüche der Mitarbeiter aus den Unterstützungsleistungen durch die 3M zu einer die angesammelten Ansprüche der Mitarbeiter übersteigenden ungewissen Verbindlichkeit der 3M (nicht durch Treuhandvermögen gedeckte Schulden). Die Zuschüsse für die älteren Mitarbeiter werden in Analogie zur Gewährung von Aufstockungsbeträgen zur Förderung des gleitenden Übergangs von Mitarbeitern in den Ruhestand als Abfindungen zur vorzeitigen Beendigung von Arbeitsverhältnissen sofort in voller Höhe aufwandswirksam zurückgestellt. Die Zuschüsse für jüngere Mitarbeiter haben Entlohnungscharakter und werden über den Zeitraum angesammelt, in dem vereinbarungsgemäß die zusätzliche Entlohnung in Form der Aufstockungsbeträge von den Arbeitnehmern erdient wird. Der langfristige Anteil der Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

		Restlaufzeiten
	Gesamt T€	bis zu 1 Jahr T€	mehr als 1 Jahr T€	davon mehr als 5 Jahre T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	135.999	135.999	0	0
(Vorjahr)	(100.199)	(100.199)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	124.670	124.670	0	0
(Vorjahr)	(133.631)	(133.631)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen	15	15	(0)	(0)
(Vorjahr)	(12)	(12)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	11.075	11.075	0	0
(Vorjahr)	(21.376)	(21.376)	(0)	(0)
Summe	271.759	271.759	0	0
(Vorjahr)	(255.218)	(255.218)	(0)	(0)

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber Gesellschaften außerhalb des Konsolidierungskreises. Sie resultieren mit 93.588 T€ (Vorjahr 84.313 T€) aus konzerninternen Finanzierungen sowie im Übrigen aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr. Sie wurden, soweit zulässig, um Forderungen gleicher Art gekürzt. Es bestehen keine Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin 3M International Group B.V., Zoeterwoude/Niederlande.

Sonstige Verbindlichkeiten

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von 7.673 T€ (Vorjahr 8.564 T€) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit von 0 T€ (Vorjahr 0 T€) enthalten.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die hier ausgewiesenen Beträge betreffen überwiegend Umsatzabgrenzungen.

Passive latente Steuern

Aufgrund einer Konzernbewertungsanpassung infolge der nach Wegfall des § 308 Abs. 3 HGB (gemäß Artikel 54 EGHGB) im Konzernabschluss nicht mehr ansetzbaren steuerlichen Sonderposten und aktivierter Kundenstämme aus der Erstkonsolidierung der KCI Medizinprodukte GmbH wurden passive latente Steuerabgrenzungsposten in Höhe von insgesamt 1.743 T€ (Vorjahr: 1.877 T€) gebildet.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

In den Umsatzerlösen werden u. a. folgende Erlöse ausgewiesen:

•	Konzernumlagen für an verbundene Unternehmen erbrachte Buchhaltungs- und IT-Dienstleistungen, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie sonstige Serviceleistungen (248.884 T€; Vorjahr 281.941 T€)
•	Kantinenerlöse (1.307 T€; Vorjahr 1.153 T€)

Aufgliederung nach Geschäftsbereichen	2022 T€	2021 T€	Veränderung %
Consumer Büro-, Haushalts- und Heimwerker-Produkte	31.985	37.075	-13,7
Health Care Produktprogramme für Krankenhäuser, den niedergelassenen Bereich, die Zahnmedizin, Zahntechnik sowie medizinische Informationssysteme und Filtrationsprodukte	434.257	386.284	12,4
Safety & Industrial Sicherheits-, Arbeits- und Personenschutzprodukte, optische Folien, reflektierende Materialien für den Straßenverkehr und Folien für die Werbung, Klebesysteme, Schleifmittel und -systeme, Spezial-Chemikalien	421.903	440.490	-4,2
Transportation & Electronics Produkte für die Automobilindustrie und Autoreparatur, Produkte für Energieversorgung, Telekommunikation und Elektronik	477.264	484.892	-1,6
Inlandsumsatz einschließlich Direktexporten	1.365.409	1.348.741	1,2
Umsätze mit Konzerngesellschaften	1.335.210	1.398.170	-4,5
Gesamtumsätze	2.700.619	2.746.911	-1,7

Aufgliederung nach Regionen	2022 Mio. €	2021 Mio. €	Veränderung %
Deutschland	1.169	1.158	0,9
Übriges Europa	1.078	1.168	-7,7
Nordamerika	300	249	20,5
Übriges Ausland	154	172	-10,5
	2.701	2.747	- 1,7

Sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 2.300 T€ (Vorjahr: 395 T€). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen schwerpunktmäßig Aufwendungen für an die Gesellschaft weiterbelastete Serviceleistungen und Labor-, Forschungs- und Entwicklungskosten. Außerdem sind Aufwendungen für Restrukturierung und der geplanten Betriebsstillegung Dyneon zum Ende 2025 in Höhe von 117.683 T€ (Vorjahr 56.806 T€) als außergewöhnliche Aufwendungen enthalten.

Die Erträge aus Währungsumrechnung belaufen sich für das Geschäftsjahr 2022 auf 2.345 T€ (Vorjahr: 719 T€), die Aufwendungen aus Währungsumrechnung betragen 2.947 T€ (Vorjahr: 1.706 T€).

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	2022 T€	2021 T€
Zinsen von verbundenen Unternehmen	832	0
Zinserträge aus Anwendung des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB	0	78.990
Erträge aus der Abzinsung sonstiger Rückstellungen	6.197	233
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	14	499
	7.043	79.723

Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2022 T€	2021 T€
Zinsen an verbundene Unternehmen	665	471
Zinsaufwendungen aus Anwendung des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB	242.714	3.004
Aufwendungen aus der Aufzinsung sonstiger Rückstellungen	275	197
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen	17	15
	243.671	3.687

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Aus der Veränderung der passiven latenten Steuern resultiert ein Ertrag in Höhe von 135 T€ (Vorjahr: 1.707 T€ Aufwand).

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Aufwendungen für Vorperioden in Höhe von 278 T€ (Vorjahr: 1.187 T€) enthalten.

Sonstige Angaben

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

Der Konzern beschäftigte im Berichtsjahr 2022 durchschnittlich 5.941 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 6.090).

Beschäftigte (Jahresdurchschnitt)	2022	2021	Veränderung + (-) %
Produktion und Logistik	3.845	3.814	0,8
Technik und Labor	752	758	-0,8
Vertrieb	986	1.120	-12,0
Verwaltung	358	398	-10,1
	5.941	6.090	-2,4

Organe der Gesellschaft

Mitglieder des Aufsichtsrates

	Peter Engel Betriebsratsvorsitzender Dyneon GmbH Arbeitnehmervertreter Stellv. Aufsichtsratsvorsitzender
	Thomas Fiebig Finance Manager i.R. (seit 1. Dezember 2022)
	Günter Gressler Area Vice President West Europe, Middle East & Africa i.R. Aufsichtsratsvorsitzender
	Christiane Grün Senior Vice President Healthcare EMEA i.R.
	John Jackson Technical Director i.R.
	Josef Mrozek Personal- und Arbeitsdirektor i.R.
	Natalie Mühlenfeld Bezirksleiterin der IG BCE, Düsseldorf Gewerkschaftsvertreterin
	Theo Nöcker Finanzdirektor i.R. (bis 25. November 2022)
	Michael Peters Direktor Commercial Excellence und Business Services i.R.
	Stephan Rahn General Manager Brand & Communications EMEA Arbeitnehmervertreter
	Thomas Sautner Betriebsratsvorsitzender Standort Seefeld / Landsberg Arbeitnehmervertreter
	Steffen Schmitz Betriebsratsvorsitzender Standort Wuppertal Arbeitnehmervertreter (seit 23. Juni 2022)
	Burkhard Schönfeld Betriebsratsvorsitzender Standort Neuss Arbeitnehmervertreter (bis 21. Juni 2022)
	Peter Voigt Abteilungsleiter der IG BCE, Hannover Gewerkschaftsvertreter

Geschäftsführer

	Heinrich Brands Controller Central Europe Region (bis 31. Januar 2023)
	Bernhard Walter Kruchen Controller Central Europe Region (seit 1. Februar 2023)
	Dirk Lange Vice President & Managing Director Central Europe Region Vorsitzender der Geschäftsführung (bis 30. September 2022)
	Oliver Leick Arbeitsdirektor und Director HR Operations Central Europe Region
	Jens Milde Plant Manager Kamen & M&SC Regional Representative Central Europe Region (bis 31. März 2023)
	Manfred Pufahl Plant Director Hilden & M&SC Regional Representative Central Europe Region (seit 1. April 2023)
	Christin Schack Vice President & Managing Director Central Europe Region Vorsitzende der Geschäftsführung (seit 1. Oktober 2022)

Bezüge der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen 842 T€ (Vorjahr: 710 T€) und die des Aufsichtsrates 73 T€ (Vorjahr: 74 T€).

An frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihre Hinterbliebenen wurden 3.578 T€ (Vorjahr: 3.026 T€) Gesamtbezüge gezahlt. Für diese sind Pensionsverpflichtungen von insgesamt 57.158 T€ (Vorjahr: 46.209 T€) zurückgestellt.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 berechnete Gesamthonorar betrug 1.197 T€. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen 1.127 T€, auf Steuerberatungsleistungen 40 T€ und andere Bestätigungsleistungen 30 T€.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen	T€	davon gegenüber verbundenen Unternehmen in T€
davon fällig im Kalenderjahr 2023	37.729	1.562
davon fällig in den Kalenderjahren 2024 bis 2027	33.081	0
davon fällig nach dem Kalenderjahr 2027	2.486	0
	73.296	1.562

Die Miet-, Pacht- und Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Bürogebäude, Läger, Fuhrpark und Büro- und IT-Ausstattungen. In allen Fällen handelt es sich um sog. Operating-Lease Verträge, die zu keiner Bilanzierung der Objekte bei der Gesellschaft führen. Der Vorteil dieser Verträge liegt in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Objekte nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wozu es derzeit keine Anzeichen gibt.

Das Bestellobligo aus der Beschaffung von Anlagevermögen beläuft sich auf 43.836 T€.

Haftungsverhältnisse

Am Abschlussstichtag bestanden keine ausweispflichtigen Haftungsverhältnisse nach § 268 Abs. 7 HGB.

Ergebnisverwendungsvorschlag

der 3M Deutschland GmbH

Die Geschäftsführung der 3M Deutschland GmbH schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens auf neue Rechnung vorzutragen.

Oberstes Mutterunternehmen und verbundene Unternehmen

Der Kreis der verbundenen Unternehmen der 3M Deutschland GmbH, Neuss, umfasst das oberste Mutterunternehmen, die 3M Company, St. Paul, Minnesota, USA, und sämtliche ihrer Tochterunternehmen. Die 3M Deutschland GmbH wird in den weltweiten Konzernabschluss (größter und kleinster Konsolidierungskreis) der 3M Company, St. Paul, Minnesota, USA, einbezogen; dieser Konzernabschluss ist am Sitz der 3M Company erhältlich bzw. bei der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) einsehbar (www.sec.gov). Die 3M Deutschland GmbH, Neuss, ist Muttergesellschaft für einen Teilkonzern und erstellt für das Geschäftsjahr 2022 einen Teilkonzernabschluss; dieser ist am Sitz der 3M Deutschland GmbH erhältlich bzw. im Unternehmensregister einsehbar (www.Unternehmensregister.de).

Neuss, 26. Juli 2023

Die Geschäftsführer

Bernhard Walter Kruchen

Oliver Leick

Manfred Pufahl

Christin Schack

Entwicklung des Konzernanlagevermögens vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Umbuchungen T€	31.12.2022 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	156.061	553	268	0	156.346
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	475.925	0	0	0	475.925
3. Geleistete Anzahlungen	53	18	0	0	71
	632.039	571	268	0	632.342
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	501.852	554	1.057	48.462	549.811
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.173.702	28.405	11.301	39.898	1.230.704
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	81.176	16.364	443	-8.994	88.103
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	138.491	83.182	12	-79.366	142.295
	1.895.222	128.505	12.813	0	2.010.914
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	2	0	0	0	2
2. Sonstige Ausleihungen	113	0	0	0	113
	115	0	0	0	115
	2.527.376	129.076	13.081	0	2.643.371

	Abschreibungen
	01.01.2022 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	Umbuchungen T€	31.12.2022 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	101.317	6.692	265	0	107.744
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	452.793	2.934	0	0	455.727
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
	554.110	9.626	265	0	563.471
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	282.652	30.695	994	404	312.757
2. Technische Anlagen und Maschinen	840.097	82.637	11.155	-1	911.578
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	48.877	4.961	429	-403	53.006
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	15.889	0	0	15.889
	1.171.625	134.182	12.578	0	1.293.229
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0	0	0	0	0
2. Sonstige Ausleihungen	85	0	0	0	85
	85	0	0	0	85
	1.725.820	143.808	12.843	0	1.856.785

	Restbuchwerte
	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	48.602	54.744
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	20.198	23.132
3. Geleistete Anzahlungen	71	53
	68.871	77.929
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten	237.055	219.201
2. Technische Anlagen und Maschinen	319.126	333.605
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	35.098	32.300
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	126.406	138.491
	717.685	723.597
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	2	2
2. Sonstige Ausleihungen	28	28
	30	30
	786.586	801.556

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die 3M Deutschland GmbH, Neuss

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der 3M Deutschland GmbH, Neuss, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der 3M Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 1. August 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Bernd Boritzki, Wirtschaftsprüfer

ppa. Gerd Tolls, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 18. August 2023 gebilligt.