MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Amtsgericht Hamburg, HRB 146719

ANHANG ZUM 31. DEZEMBER 2022

Allgemeine Angaben

Die MVZ DaVita Berlin-Britz GmbH ist zum Bilanzstichtag eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Gesellschaft nimmt teilweise die größenabhängigen Erleichterungen des § 288 Abs. 2 HGB in Anspruch.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

Die nach den gesetzlichen Vorschriften zu den Posten der Bilanz oder der Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzugeben sind, sind aus Gründen der Übersichtlichkeit im Anhang aufgeführt.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen drei und zweiundzwanzig Jahren berechnet. Bei Zugängen von beweglichen Sachanlagen wird die zeitanteilige Jahresabschreibung angesetzt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird über sieben Jahre abgeschrieben, da im Rahmen des Erwerbs konzeptionell von einer entsprechenden Nutzungsdauer ausgegangen wurde.

Die Vorräte werden unter Beachtung des Niederstwertprinzips mit den Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Forderungen, die sonstigen Vermögensgegenstände und die liquiden Mittel werden zum Nominal- bzw. Nennwert oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Die Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 4.146 (Vorjahr TEUR 4.423) sind Forderungen gegen die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 4.163 (Vorjahr TEUR 4.172) enthalten. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren wie im Vorjahr aus sonstigen Vermögensgegenständen.

In den sonstigen Rückstellungen sind insbesondere Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von TEUR 260 (Vorjahr TEUR 86), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 58 (Vorjahr TEUR 58) sowie Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr TEUR 25) enthalten.

Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr alle eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren wie im Vorjahr ausschließlich aus sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 68 (Vorjahr TEUR 931). Davon bestehen TEUR 6 (Vorjahr TEUR 6) gegenüber der alleinigen Gesellschafterin DaVita Deutschland AG.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr TEUR 24).

In den Personalaufwendungen sind TEUR 1 (Vorjahr TEUR 1) für Altersversorgung enthalten.

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge enthalten solche aus verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 25 (Vorjahr TEUR 27).

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten solche an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 22 (Vorjahr TEUR 29).

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen betragen TEUR 5.830 (Vorjahr TEUR 5.955) und bestehen im Wesentlichen für Mietverträge.

Sonstige Angaben

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich beschäftigt:

―	Angestellte: 48
―	gewerbliche Mitarbeiter: 0
―	Aushilfen: 0

Zu Geschäftsführern der Gesellschaft sind/waren bestellt:

	Prof. Dr. med. Werner Kleophas, Arzt, Düsseldorf
	Tobias Große Wentrup, Geschäftsführer, Hamburg

Die Geschäftsführer bekommen keine Bezüge von der Gesellschaft.

Alleinige Gesellschafterin ist die DaVita Deutschland AG, Hamburg.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der DaVita HealthCare Partners Inc. mit Sitz in Denver, Colorado, USA, die den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen aufstellt, einbezogen. Der Konzernabschluss der DaVita HealthCare Partners Inc. ist bei der amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) unter der Nummer 1-14106 einzureichen.

Das negative Jahresergebnis von TEUR 2.269 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Dieser Jahresabschluss wurde am 20. Dezember 2023 von der Gesellschafterversammlung festgestellt.

Hamburg, den 29. November 2023

Tobias Große Wentrup

Prof. Dr. med. Werner Kleophas

Geschäftsführung

Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	172.918,85	0,00	0,00	0,00	172.918,85
2. Geschäfts- oder Firmenwert	16.604.324,32	0,00	0,00	0,00	16.604.324,32
	16.777.243,17	0,00	0,00	0,00	16.777.243,17
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.163.580,30	0,00	0,00	0,00	1.163.580,30
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.023.367,06	75.285,88	54.515,61	0,00	1.153.168,55
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	54.515,61	0,00	-54.515,61	0,00	0,00
	2.241.462,97	75.285,88	0,00	0,00	2.316.748,85
	19.018.706,14	75.285,88	0,00	0,00	19.093.992,02

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	172.914,85	0,00	0,00	0,00	172.914,85
2. Geschäfts- oder Firmenwert	12.456.979,32	2.372.758,00	0,00	0,00	14.829.737,32
	12.629.894,17	2.372.758,00	0,00	0,00	15.002.652,17
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	611.355,30	145.060,00	0,00	0,00	756.415,30
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	398.477,06	98.700,49	0,00	0,00	497.177,55
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.009.832,36	243.760,49	0,00	0,00	1.253.592,85
	13.639.726,53	2.616.518,49	0,00	0,00	16.256.245,02

	Buchwerte	Buchwert
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4,00	4,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.774.587,00	4.147.345,00
	1.774.591,00	4.147.349,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	407.165,00	552.225,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	655.991,00	624.890,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	54.515,61
	1.063.156,00	1.231.630,61
	2.837.747,00	5.378.979,61

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	4,00	4,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.774.587,00	4.147.345,00
	1.774.591,00	4.147.349,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	407.165,00	552.225,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	655.991,00	624.890,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	54.515,61
	1.063.156,00	1.231.630,61
	2.837.747,00	5.378.979,61
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	48.724,27	51.128,49
	48.724,27	51.128,49
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.340.159,33	1.554.879,91
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	4.146.249,24	4.423.114,09
3. Sonstige Vermögensgegenstände	160.671,89	66.186,56
	5.647.080,46	6.044.180,56
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	3.782,32	3.793,99
	5.699.587,05	6.099.103,04
C. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	0,00
	8.537.334,05	11.478.082,65

Passiva

	31.12.2021	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	17.000.000,00	17.000.000,00
III. Verlustvortrag	-6.742.292,67	-5.082.330,12
IV. Jahresfehlbetrag	-2.268.529,75	-1.659.962,55
	8.014.177,58	10.282.707,33
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	381.186,80	169.006,39
	381.186,80	169.006,39
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	44.490,19	70.753,58
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	67.662,70	930.558,38
3. Sonstige Verbindlichkeiten	29.816,78	25.056,97
	141.969,67	1.026.368,93
	8.537.334,05	11.478.082,65

Gewinn- und Verlustrechnung für 2022

	2022	2021
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	4.265.785,32	4.886.387,28
2. Sonstige betriebliche Erträge	43.920,57	67.981,52
	4.309.705,89	4.954.368,80
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-572.143,57	-633.309,18
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-54.334,53	-41.744,92
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-1.931.869,50	-2.003.728,17
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-313.287,83	-335.024,73
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-2.616.518,49	-2.643.873,34
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-1.093.451,72	-978.222,36
	-6.581.605,64	-6.635.902,70
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	24.850,00	27.000,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-21.480,00	-28.640,00
	3.370,00	-1.640,00
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	0,00	23.211,35
11. Ergebnis nach Steuern	-2.268.529,75	-1.659.962,55
12. Jahresfehlbetrag	-2.268.529,75	-1.659.962,55

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Grundlagen der Gesellschaft

1) Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der DaVita Deutschland AG, welche ein bundesweites Netzwerk an medizinischen Versorgungszentren in Deutschland betreibt.

Der Schwerpunkt der Tätigkeit am Gesundheitsmarkt liegt auf der Förderung der Behandlung von Nieren- und Hochdruckerkrankungen im weiteren Sinne, der Vorsorge und Therapie der chronischen Niereninsuffizienz, der Förderung der verschiedenen Verfahren der Nierenersatztherapie einschließlich der Nierentransplantation sowie der Förderung geeigneter Maßnahmen zur Vermeidung einer terminalen Niereninsuffizienz. Hierzu zählen Untersuchungen durch vorgesehenes Fachpersonal sowie Prüfungen zum medizinischen Nutzen und zur Wirtschaftlichkeit der jeweiligen Therapie.

Daneben erbringt die Gesellschaft Dienstleistungen zur Förderung und Entwicklung von Arztpraxen und sonstigen Einrichtungen zur Patientenversorgung, auch durch Fortbildung von medizinischem Fachpersonal. Darüber hinaus organisiert das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Einrichtungen zur Patientenversorgung und stellt Ausrüstungsgegenstände zum Betrieb von Praxen und Einrichtungen zur Verfügung. Ferner hat die Gesellschaft ebenfalls zum Gegenstand die Gründung und den Betrieb einschließlich der Bewirtschaftung, Vermietung, Verpachtung und Verwaltung ärztlich geleiteter Einrichtungen, in denen Ärzte, die in das Arztregister eingetragen sind, als Angestellte oder Vertragsärzte zur Erbringung ambulanter ärztlicher Leistungen tätig sind (medizinische Versorgungszentren nach § 95 Abs. 1 Satz 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch und ärztlich geleitete Einrichtungen gemäß §§ 5, 9 Anlage 9.1 des Bundesmantelvertrags Ärzte) sowie die Erbringung nicht-ärztlicher Dialyseleistungen (§§ 126, 127 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch).

B. Wirtschaftsbericht

1) Branchenbezogene Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im dritten Jahr der Covid-19-Pandemie konnte sich die deutsche Wirtschaft weiter erholen und stabilisieren. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) liegt nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2022 um 1,9% höher als im Jahr 2021. Das Statistische Bundesamt spricht in diesem Zusammenhang davon, dass sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 trotz der nach wie vor schwierigen Bedingungen insgesamt gut behaupten konnte, wenngleich aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Wirtschaftsleistung noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht hat.

Bezogen auf den Gesundheitsmarkt zeigen die veröffentlichten Zahlen, dass die Branche im Querschnitt von weiterhin hoher und zunehmender Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist. Somit leistet die Branche einen wesentlichen Beitrag zu zentralen wirtschaftspolitischen Zielen und beeinflusst das Wachstum im Gesamten.

Gemäß dem Bericht zur Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des Jahres 2022 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ist die Gesundheitsbranche eine Wachstumsbranche, in der ca. jeder 8. Euro der Bruttowertschöpfungskette generiert wird und die mit 12,1 % zum nationalen BIP beiträgt. Bedeutende Wachstumsfaktoren sind weiterhin:

―	durch den demografischen Wandel erhöhter Bedarf an medizinischer Versorgung,
―	längere Lebenserwartung der Menschen und damit steigende Anzahl immer älter werdender Patienten,
―	ein Anstieg der chronisch erkrankten Patienten,
―	zunehmendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung und der damit verbundene Bedarf an medizinischen Leistungen,
―	Forschung- und Entwicklung am Innovationsstandort Deutschland.

Der Dialysemarkt, als Teil des gesamten Gesundheitsmarktes ist weitestgehend geprägt durch Arztpraxen, welche als Einzel- oder Gemeinschaftspraxen geführt werden.

Die Nierenersatztherapie ist eine lebensrettende medizinische Dienstleistung. Die Kosten der Dialysebehandlungen werden aufgrund dessen in der Regel durch die gesetzliche und private Krankenkasse übernommen.

Die Erlösseite der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH ist gesetzlich reglementiert und hängt wesentlich von der Haushaltsentwicklung des Bundes sowie der Einnahmenentwicklung des Krankenkassensystems ab.

Die ökonomischen Rahmenbedingungen setzen alle Dialyse-Einrichtungen unter große wirtschaftliche Herausforderungen. Die Haupttreiber hierbei sind die seit vielen Jahren stagnierenden Erstattungspauschalen für Dialysebehandlungen bei gleichzeitig steigenden Kosten für Energie, Material und vor allem für Personal. Zwar wurden die Erstattungspauschalen zum 1. Januar 2023 im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) um zwei Prozent angehoben, die Inflationsrate für das Jahr 2022 lag im Durchschnitt jedoch bei 7,9%. Aufgrund dessen ist für die langfristige Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Dialyseversorgung eine grundlegende Reform der Vergütungsstruktur unter Berücksichtigung der tatsächlichen Kostensteigerung absolut notwendig.

Geschäftsverlauf

Der Krieg in der Ukraine, die gestiegenen Energiekosten, der Fachkräftemangel, die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Covid-19-Pandemie sowie die inflationsbedingten Kostensteigerungen haben sich unmittelbar auf den Geschäftsverlauf des Jahres 2022 ausgewirkt. Zum 31.12.2022 blieb die Anzahl der Behandlungen damit hinter den Erwartungen zurück, sodass demzufolge auch die Umsatzerlöse nicht die Planvorgaben erreichen konnten. Insgesamt beliefen sich die erwirtschafteten Umsatzerlöse zum 31.12.2022 auf 4.266 TEUR (Vorjahr 4.886 TEUR). Der Jahresfehlbetrag liegt bei 2.269 TEUR (Vorjahr 1.660 TEUR). Wird das Jahresergebnis um die Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 2.373 TEUR (Vorjahr 2.373 TEUR) bereinigt, ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 104 TEUR (Vorjahr 713 TEUR).

2) Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Ertragslage

Die Umsatzerlöse liegen bei 4.266 TEUR (Vorjahr 4.886 TEUR). Die Umsätze setzen sich aus KV Umsätzen (Abrechnungen von gesetzlich versicherten Patienten über die Kassenärztliche Vereinigung)

in Höhe von 3.688 TEUR, dies entspricht einem prozentualen Anteil von 85,6% (Vorjahr 4.219 TEUR, mit einem prozentualen Anteil von 86,3%) und Privatumsätzen in Höhe von 454 TEUR, mit einem prozentualen Anteil von 11,4 % (Vorjahr 564 TEUR, prozentualer Anteil 11,5%) sowie aus sonstigen Umsätzen zusammen.

Der Materialaufwand liegt bei 626 TEUR (Vorjahr 675 TEUR). Die Materialaufwandsquote beträgt 14,7 % (Vorjahr 13,8%).

Der Personalaufwand liegt bei 2.245 TEUR (Vorjahr 2.339 TEUR). Die Personalaufwandsquote beträgt 52,6 % (Vorjahr 47,9%).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen liegen bei 2.617 TEUR (Vorjahr 2.644 TEUR). Hierin sind die Abschreibungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 2.373 TEUR (Vorjahr 2.373 TEUR) enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen bei 1.093 TEUR (Vorjahr 978 TEUR) und ergeben sich im Wesentlichen aus Mietkosten, KV Verwaltungsgebühren, Restrukturierungsmaßnahmen sowie Betriebsbedarf.

Die Gesellschaft erwirtschaftete in 2022 einen Jahresfehlbetrag von 2.269 TEUR (Vorjahr 1.660 TEUR), bereinigt um die Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 2.373 TEUR (Vorjahr 2.373 TEUR) verbleibt ein Jahresüberschuss in Höhe von 104 TEUR (Vorjahr 713 TEUR).

Finanzlage

Die Liquidität wird unter anderem durch die monatlichen Abschlagszahlungen durch die KV sichergestellt. Um den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen wird die Konzernfinanzierung der DaVita Gesellschaften mit einem vollautomatischen Cash-Pooling gesteuert. Darüber hinaus besteht innerhalb der DaVita Unternehmensgruppe jederzeit die Möglichkeit, bei Bedarf auf kurzfristige Darlehen zwischen den Konzerngesellschaften zurückzugreifen. Die Gesellschaft konnte somit ihren Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr nachkommen.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme beträgt zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 8.537 TEUR (Vorjahr 11.478 TEUR).

Das Anlagevermögen der Gesellschaft in Höhe von 2.838 TEUR (Vorjahr 5.379 TEUR) ist durch Eigenkapital finanziert. Das Anlagevermögen der Gesellschaft bestand zum Bilanzstichtag im Wesentlichen aus den durch den Erwerb von Zentren im Zuge von Asset Deals entstandenen Geschäfts- oder Firmenwerten in Höhe von 1.775 TEUR (Vorjahr 4.147 TEUR).

Das Umlaufvermögen beträgt 5.670 TEUR (Vorjahr 6.099 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2022 93,9% (Vorjahr 89,6%).

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von insgesamt 381 TEUR (Vorjahr 169 TEUR) setzen sich im Wesentlichen Rückstellungen für Materialkosten, nachlaufende Rechnungen sowie für Abschluss- und Prüfungskosten in Höhe von 121 TEUR (Vorjahr 83 TEUR) zusammen. Die Rückstellungen für Materialkosten werden nach Abrechnung mit dem Lieferanten in der Regel innerhalb eines Monats in Anspruch genommen und verändern sich in der Höhe nur bei fluktuierenden Behandlungszahlen. Darüber hinaus enthalten sie Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von 260 TEUR (Vorjahr 86 TEUR).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Abschlussstichtag 45 TEUR (Vorjahr 71 TEUR). Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von 931 TEUR auf 68 TEUR resultiert aus der Rückführung der kurzfristigen Ausleihungen im Geschäftsjahr.

3) Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Chancen- und Risikobericht

Für die Gesellschaft werden eine Geschäftsjahresplanung und ein monatliches Reporting erstellt. Durch Soll - Ist - Vergleiche wird überprüft, ob die Ziele erreicht werden. Steuerungsmaßnahmen werden vereinbart, zentral nachgehalten und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft.

Die Chancen- und Risikolage der Gesellschaft bildet mögliche positive oder negative Abweichungen von der dargestellten Prognose ab.

Aus heutiger Sicht zeichnen sich keine den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken ab.

Risiken

Grundsätzlich ist die Entwicklung auf dem Gesundheitsmarkt weitestgehend unabhängig von konjunkturellen Entwicklungen. Wichtig sind hier die Entwicklung der Bevölkerungs- und Altersstruktur sowie die Entwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen auf dem Gesundheitsmarkt. Konjunkturelle Risiken gibt es für die Gruppe bei der Entwicklung der Einkaufspreise für Verbrauchsmaterialien und die Geräte im Dialysebereich. Das Risiko ist als mittel bis gering einzustufen.

Die Gesellschaft erwirtschaftet ihre Umsätze im Wesentlichen mit der Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen. Die Anzahl der Patienten hängt grundsätzlich von folgenden Faktoren ab:

―	der demographischen Entwicklung,
―	der gesellschaftlichen Entwicklung im Bereich Lifestyle und Gesundheitsbewusstsein,
―	dem medizinischen Fortschritt und damit neuen und verbesserten medizinisch-technischen Diagnose- und Behandlungsmethoden.

Das größte Risiko liegt in der Abhängigkeit von den gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Erstattung der durchgeführten Behandlungen sowie dem aufkommenden Fachkräftemangel im Pflegebereich. Hier bleibt der Kostendruck auf das Gesundheitssystem weiterhin hoch. Grund hierfür sind insbesondere die steigenden Personal- und Materialkosten sowie die Auswirkungen der inflationsbedingten Kostensteigerung in allen Bereichen. Nach gut 10 Jahren gab es Anfang 2023 erstmalig eine Anhebung der Erstattungssätze um zwei Prozent, welche jedoch die dynamische Kostenentwicklung der letzten Jahre nicht annähernd kompensieren kann.

Die Geschäftsführung der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH konnte aufgrund von kurzfristig initiierten Restrukturierungsmaßnahmen die inhärenten Kostensteigerungen abfedern und somit trotz der defizitären Kostensituation die Wirtschaftlichkeit zumindest kurzfristig aufrechterhalten und damit den operativen Klinikbetrieb sicherstellen.

Die makroökonomischen Entwicklungen, die geopolitischen Krisen sowie die inflationsbedingten Kostensteigerungen stellen weiterhin einen bedeutenden Risikofaktor dar, der auch auf den Gesundheitsmarkt nachteilige Auswirkungen haben kann.

Die Elementarrisiken werden durch einen umfassenden Versicherungsschutz abgedeckt.

Chancen

Die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH profitiert im Wesentlichen von der Einbindung in den DaVita Konzern, welcher die Weiterentwicklung und Innovation der Dialysestandards innerhalb der eigenen Unternehmensgruppe immer weiter vorantreibt. Die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH wird auch in Zukunft von diesen hohen Standards sowie der Weiterentwicklung der Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen profitieren und damit im Wettbewerbsumfeld eine führende Position einnehmen. Des Weiteren wird die Gesellschaft von der Nutzung von Synergieeffekten vor allem im Bereich des Materialeinkaufs profitieren, die sich im Verbund der DaVita Deutschland Gruppe umsetzen lassen. Die dargestellten Chancen sind von hoher Bedeutung für die Gesellschaft.

Prognose

Die globalen Rahmenbedingungen sind und bleiben in 2023 weiterhin herausfordernd. Die Folgen der Pandemie, der steigende Pflegemangel, die Herausforderungen der Inflation und die anhaltenden geopolitischen Spannungen machen wirtschaftliches Handeln noch komplexer als es ohnehin schon ist.

Vor dem Hintergrund der Annahmen über die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Gesundheitsmarkts in Kombination mit den in 2022 durchgeführten Restrukturierungsmaßnahmen gehen wir für die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH von einer stagnierenden Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus. Zusammen mit den aktuell sinkenden Energiekosten, dem leichten Rückgang der Inflation sowie mit den von der Geschäftsführung der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH initiierten Maßnahmen werden wir den erneut zu erwartenden Kostensteigerungen bestmöglich entgegenwirken. Die zukünftige Entwicklung des gesamten Dialysemarkts und damit auch von der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH ist maßgeblich von zukünftigen politischen Entscheidungen abhängig. Im Sinne einer flächendeckenden und bestmöglichen medizinischen Versorgung unserer Patienten ist die Notwendigkeit einer Erhöhung als auch zukünftigen Dynamisierung der Dialysepauschalen, mit der jährlichen Anpassung unabdingbar.

Auch wenn angesichts der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen sowie der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die hohen Kosten in Summe nicht kompensiert werden konnten, zeigt das im Geschäftsjahr 2022 eingeleitete Maßnahmenprogramm zur wirtschaftlichen Stabilisierung im Jahr 2023 bereits seine Wirkung. Die Planvorgaben der Gesellschaft für das Jahr 2023 können wohl im Wesentlichen erreicht werden. Legt man das Ergebnis zum 30. September 2023 zugrunde, ergibt sich zum Jahresende 2023 hochgerechnet ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.269 TEUR bei Umsatzerlösen von 4.127 TEUR; bereinigt um die Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 1.775 TEUR, ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 506 TEUR. Der Geschäfts- und Firmenwert wäre mit Ablauf des Jahres 2023 vollständig abgeschrieben.

Der bisherige Geschäftsverlauf in 2023 hat gezeigt, dass die Erholung nach der Covid-19-Pandemie langsamer voranschreitet als ursprünglich erwartet. Diese Auswirkungen in Bezug auf die Anzahl der Patienten und die damit verbundene Erlössituation sind nicht zu vernachlässigen. Die Mortalität in der Dialyseklinik der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH liegt in den ersten drei Quartalen 2023 auf einem niedrigeren Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Todesfälle, die im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion stehen, sind in den DaVita Zentren in 2023 nochmals deutlich zurückgegangen. Die Folgeerscheinungen der Covid-19-Pandemie führen jedoch weiterhin zu rückläufigen und bestenfalls stagnierenden Patientenzahlen.

Die Geschäftsführung erwartet für das Jahr 2024 eine deutliche Anhebung der Erstattungspauschalen für Dialysebehandlungen, sodass Umsatzrückgänge durch weniger Behandlungen sowie Kostensteigerungen teilweise kompensiert werden können. Auf der Kostenseite werden die aktuell sinkenden Energiekosten und die nachlassende Inflation im Allgemeinen den Kostendruck abschwächen. Nichtsdestotrotz ist insbesondere aufgrund der unsicheren makroökonomischen Rahmenbedingungen auch für das Geschäftsjahr 2024 weiterhin mit Kosten- und Umsatzdruck zu rechnen. Trotz aller widrigen Umstände ist die Geschäftsführung überzeugt, auch diese Schwierigkeiten zu meistern.

Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen die Patientinnen und Patienten, deren bestmöglicher Schutz und Versorgung stets unser vorrangiges Ziel ist. Trotz der anhaltenden Herausforderungen im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und dem unsicheren Wirtschaftsklima haben wir erneut verbesserte klinische Ergebnisse für unsere Patienten erzielt. Die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH wird weiterhin einen wesentlichen Beitrag leisten, um erstklassige medizinische Versorgung zu gewährleisten und darüber hinaus die negativen Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb bestmöglich zu begrenzen.

Hamburg, den 29. November 2023

Tobias Große Wentrup

Prof. Dr. med. Werner Kleophas

Geschäftsführung

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der MVZ DaVita Nierenzentrum Berlin-Britz GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

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vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 15. Dezember 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brennecke, Wirtschaftsprüfer

Lütjen, Wirtschaftsprüferin