Ritzio Central Germany GmbH

Berlin (vormals: Köln)

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010

Lagebericht 2010

A. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Nach den ersten Hochrechnungen hat die weltwirtschaftliche Leistung in 2010 um 4,7 % zugenommen. Damit hat sich die Weltwirtschaft von der Rezession der vergangenen Jahre erholt, wobei die gesamtwirtschaftliche Erzeugung weiterhin unterhalb des Vorkrisenniveaus liegt. Für 2011 wird mit einem Wachstum von 3,6 % gerechnet. Die prognostizierte Abschwächung hat mehrere Ursachen. In den unter strukturellen Problemen im Finanz- und Immobiliensektor leidenden Industrieländern sind die Möglichkeiten der Stimulierung der Wirtschaft aufgrund der hohen öffentlichen Verschuldung und damit einhergehenden Konsolidierungsdruckes ausgereizt. In den Schwellenländern ist die Abschwächung des Produktionsanstieges bereits in 2010 zu verzeichnen, die auf die im Wesentlichen vor dem Hintergrund der Inflationsgefahr eingeschlagene restriktive Geld- und Fiskalpolitik zurückzuführen ist. Die deutsche Wirtschaft hat in 2010 mit dem Anstieg des realen BIP um 4,8 % überdurchschnittlich zum Wachstum der Weltwirtschaft beigetragen. Für 2011 erwartet das IFO-Institut, dass das reale BIP in Deutschland um 2,4 % steigt, wobei als größter Wachstumstreiber der Anstieg der Binnennachfrage sein dürfte.

Branchenentwicklung

Das rasante Wachstum der Automatenbranche aufgrund der - durch die in 2006 in Kraft getretene neue Spielverordnung geschaffenen - verbesserten Rahmenbedingungen ist in 2010 zu Ende gegangen. Ausgehend von ca. 183.000 in 2005 aufgestellten Geldspielgeräten ist die Branche mit ca. 235.750 aufgestellten Geldspielgeräten zum Ende 2010 in den letzten Jahren rapide gewachsen. Für 2011 wird lediglich mit einem Wachstum in der Größenordnung des privaten Konsums, d.h. ca. 2%, gerechnet. Damit ist von einer Konsolidierungsphase der Branche in 2011 auszugehen. Die deutliche Tendenz zur Einrichtung großer Spielhallenkomplexe im Sinne moderner Entertainment Centern mit geschultem Personal, hochwertigem Ambiente und attraktiven Geräten hat einerseits zu einer Imageverbesserung beigetragen, hat aber andererseits eine öffentliche Diskussion über die besonderen Spielsuchtgefahren solcher Einrichtungen entfachen lassen. Diese Entwicklung lieferte den Branchenkritikern eine Plattform zur Unterbreitung der Vorschläge zur Regulierung des Geldgewinnspiels, die in Ihrer Radikalität an verfassungsrechtliche Grenzen gehen. Sollten diese Vorschläge umgesetzt werden, käme es branchenweit zum drastischen Abbau der Kapazitäten, Personalfreisetzung und ggf. Insolvenzen. Insofern herrscht in der Branche erhebliche Zukunftsunsicherheit, die sich in den Investitionsentscheidungen spürbar niederschlägt.

Analyse des Geschäftsergebnisses 2010

Die folgende Übersicht stellt die Ergebnisentwicklung 2010 der Ritzio Central Germany GmbH im Vergleich zum Vorjahr dar.

Ertragslage

	2010 TEUR	2009 TEUR
Umsatzerlöse	18.130	18.523
Bestandsveränderung Waren auf Lager	- 25	52
Materialaufwand	- 30	- 74
Personalaufwand	- 5.695	- 5.753
sonstige betriebliche Aufwendungen	- 10.992	- 10.045
sonstige betriebliche Erträge	367	446
EBITDA	1.756	3.149
Abschreibungen	- 2.297	- 2.353
Operatives Ergebnis (EBIT)	- 541	796
Finanzergebnis	- 1.421	- 2.614
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	- 1.962	- 1.818
a.o. Ergebnis	0	- 14
sonstige Steuern	- 1.965	- 1.960
Jahresfehlbetrag	- 3.927	- 3.792

Die leichte Verschlechterung des Jahresergebnisses um € 0,1 Mio ist zum einen auf die Verminderung der Umsatzerlöse um € 0,4 Mio gegenüber dem Vorjahr zurückzuführen. Dieser Umsatzrückgang von 2 % ist ausschließlich durch das Ausscheiden von insgesamt sechs Spielcasinos aus dem operativen Betrieb bedingt. Es handelte sich dabei sowohl um Veräußerungen von Spielcasinos als auch um die Schließung defizitärer Objekte. Der Betrieb eines Spielcasinos musste aufgrund der außerordentlichen Kündigung des Mietvertrages infolge einer Zwangsversteigerung eingestellt werden. Die Umsatzerlöse der anderen Spielcasinos konnten dagegen gegenüber dem Vorjahr um 3 % gesteigert werde. Weiterhin resultiert die Ergebnisverschlechterung aus einem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der Anstieg um € 0,9 Mio ist im wesentlichen auf den Ausfall einer Forderung in Höhe von € 1,1 Mio zurückzuführen. Die erläuterten negativen Entwicklungen werden durch eine Verbesserung des Finanzergebnisses um € 1,2 Mio konterkariert, die auf die Umwandlung eines Teils des Gesellschafterdarlehens in Eigenkapital zurückzuführen ist.

Lage des Unternehmens

Die folgende Übersicht stellt die Vermögens- und Finanzlage 2010 der Ritzio Central Germany GmbH im Vergleich zum Vorjahr dar.

Vermögens- und Finanzlage

	2010 TEUR	2009 TEUR
Aktiva
Anlagevermögen	11.352	12.838
Vorräte	31	52
Forderungen L+L	40	106
Forderungen verbundene Unternehmen	23	745
liquide Mittel	2.244	3.514
sonstige Vermögensgegenstände	126	108
Rechnungsabgrenzungsposten	250	968
Summe Aktiva	14.066	18.329
Passiva
Gezeichnetes Kapital	1.025	1.025
Kapitalrücklage	18.876	8.876
Verlustvortrag	- 9.901	- 6.109
Jahresfehlbetrag	- 3.927	- 3.792
	6.073	0
Darlehen (verbundene Unternehmen)	6.737	16.346
sonst. Rückstellungen	373	327
Verbindlichkeiten L+L	320	266
sonstige Verbindlichkeiten	564	1.391
Summe Aktiva	14.066	18.329

Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um € 4,3 Mio hauptsächlich aufgrund der - durch die planmäßige Abschreibung resultierenden - Verringerung des Anlagermögens um € 2,3 Mio sowie infolge der Veräußerung bzw. Schließung einiger Spielcasinos um € 1,1 Mio.

Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert. Die Struktur unseres kurz- und langfristig gebundenen Vermögens und unserer Verbindlichkeiten sind stabil.

Die Position Darlehen (verbundene Unternehmen) beinhaltet ausschließlich das für die Expansion in Deutschland seitens der Muttergesellschaft zur Verfügung gestellte Kapital. Zwecks Verbesserung der Kapitalstruktur wurde - mittels Gesellschafterbeschluss vom 01.08.2011 - ein Teil des Gesellschafterdarlehens in Höhe von € 10 Mio rückwirkend zum 31.12.2010 in die Kapitalrücklage eingestellt. Das verbliebene Darlehen in Höhe von € 6,7 Mio kann im Weiteren getilgt bzw. ebenfalls in Eigenkapital umgewandelt werden.

Die Finanzlage kann als solide bezeichnet werden. Verbindlichkeiten werden innerhalb der Zahlungsfrist beglichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele vereinnahmt.

B. Bericht über die zukünftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken des Unternehmens

I. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Die Geschäftspolitik unserer Gesellschaft für die nächsten Jahre basiert auf drei Grundpfeilern: vollständiges Rebranding unserer Spielstätten zwecks Erlangung eines hohen Bekanntheitsgrades der Marke Vulkan-Stern, Etablierung hoher Qualitätsstandards im Service und weitere Optimierung vom Gerätesortiment. Durch diese Maßnahmen soll die erreichte Marktposition sichergestellt und ausgebaut werden.

II. Risikobericht

1. Allgemeiner Risikobericht

Die Impulse aus der in 2006 in Kraft getretenen neuen Spielverordnung haben mittlerweile zur Entstehung zahlreicher großer Spielhallenkomplexe geführt. Die Branche steht aufgrund des ihr immanenten Suchtpotenzials im Fokus politischer Diskussion. Dabei wird eine noch striktere Regulierung des gewerblichen Geldgewinnspiels gefordert, als diese bereits existiert. Eine unverhältnismäßige Verschärfung der rechtlichen Rahmenbedingungen könnte zum drastischen Abbau der Kapazitäten, Personalfreisetzung und ggf. Insolvenzen führen.

Aktuell ist auf dem Markt eine Konsolidierung der bestehenden Wettbewerbssituation zu beobachten. Es ist nicht von einer Verschärfung des Wettbewerbs auszugehen, da keine neuen Markteintritte großer Automatenaufsteller (Big Player) erwartet werden.

Negativ festzustellen ist, dass im Wesentlichen nur zwei großen Automatenproduzenten den Markt beherrschen, was potenziell zu einer Verschlechterung der Beschaffungskonditionen führen kann.

Die immer wieder in der politischen Debatte diskutierte Einführung der Vergnügungssteuer in Bayern würde unsere Gesellschaft erheblich belasten, denn rund ein Drittel unserer Aufstellplätze sich in Bayern befindet. Auch für andere Bundesländer gehen wir von einer Erhöhung der Vergnügungssteuersätze aus.

Die Gesellschaft hat keine Währungsrisiken.

2. Spezieller Risikobericht

Die Liquiditätslage ist gut; es sind keine Engpässe zu erwarten.

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Vereinnahmung der Umsätze ist sofort zahlungswirksam. Forderungsausfälle bilden die Ausnahme.

Verbindlichkeiten werden innerhalb vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Langfristig finanziert sich die Gesellschaft über die Kreditlinie seitens der Muttergesellschaft.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Finanzmanagement verfolgt das Unternehmen eine durchaus konservative Risikopolitik.

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der permanent an aktuelle Änderungen angepasst wird und als Basis für die Geldmitteldisposition dient.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfalls- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

III. Prognosebericht

Für 2011 rechnen wir mit einer weiterhin positiven Entwicklung unseres Unternehmens.

Wir erwarten in 2011 ein Wachstum vom Umsatz pro Geldspielgerät von 5 bis 10%.

Unsere seit 2009 verfolgte Geschäftspolitik der Etablierung der Marke Vulkan-Stern trifft auf erfreuliche Resonanz bei den Kunden. Diese Strategie wird konsequent fortgesetzt.

Parallel soll eine Konsolidierungspolitik im Hinblick auf die Spielstätten verfolgt werden, die logistisch nicht in die bestehende Regionalstruktur passen oder unseren Ertragserwartungen nicht gerecht wurden. Diese wenigen Spielstätten sollen veräußert werden.

Wir werden auch zukünftig in der Lage sein, unseren Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

C. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.

D. Zweigniederlassungsbericht

Die Gesellschaft unterhält Niederlassungen in Mülheim an der Ruhr, Witten, Würzburg, Schonungen, Schweinfurt, Frammersbach, Borken, Bingen, Ingelheim, Duisburg, Ratingen, Düsseldorf, Kamp-Lintfort, Geldern, Bochum, Gladbeck, Gelsenkirchen, Duisburg, Brakel, Eichenzell, Erkelenz, Hallstadt, Bamberg, Forchheim, Baiersdorf, Neustadt an der Aisch.

Köln, 01. August 2011

Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2010

AKTIVA

	31.12.2010		31.12.2009 €
	€	€	31.12.2009 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	549.983,57		463.105,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	5.092.374,00		5.641.145,00
3. geleistete Anzahlungen	8.112,29		29.632,44
II. Sachanlagen		5.650.469,86	6.133.883,01
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.126.494,00		4.253.780,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.550.083,00		2.436.894,00
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	25.121,89		13.502,84
		5.701.698,89	6.704.176,84
		11.352.168,75	12.838.059,85
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	31.355,64		27.093,64
2. fertige Erzeugnisse und Waren	0,00		24.500,00
	31.355,64		51.593,64
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	39.748,65		105.697,30
2. Forderungen an verbundene Unternehmen	23.212,26		744.506,11
3. Sonstige Vermögensgegenstände	125.725,34		108.477,72
	188.686,25		958.681,13
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.244.187,75		3.513.520,42
		2.464.229,64	4.523.795,19
C. Rechnungsabgrenzungsposten		249.959,41	967.534,29
		14.066.357,80	18.329.389,33
PASSIVA
	31.12.2010		31.12.2009 €
	€	€	31.12.2009 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.025.000,00		1.025.000,00
II. Kapitalrücklage	18.876.449,18		8.876.449,18
III. Verlustvortrag	- 9.901.449,18		- 6.109.492,75
IV. Jahresfehlbetrag	- 3.926.960,68		- 3.791.956,43
		6.073.039,32	0,00
B. Rückstellungen
- Sonstige Rückstellungen		372.700,00	326.852,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	319.750,43		266.128,37
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.737.195,06		16.345.710,38
3. Sonstige Verbindlichkeiten	563.672,99		1.390.698,58
- davon aus Steuern T€ 538 (Vj = T€ 1.257)
- davon aus sozialer Sicherheit T€ 3 (Vj = T€ 0)
		7.620.618,48	18.002.537,33
		14.066.357,80	18.329.389,33

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010

	2010		2009 €
	€	€	2009 €
1. Umsatzerlöse	18.129.607,77		18.523.324,16
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	- 24.500,00		51.630,39
3. Sonstige betriebliche Erträge	367.086,42		445.713,70
		18.472.194,19	19.020.668,25
4. Materialaufwand
- Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe		- 29.827,76	- 73.897,71
		18.442.366,43	18.946.770,54
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	- 4.748.384,23		- 4.807.869,06
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	- 946.540,02		- 944.994,73
davon für Altersversorgung 4.664,84 €
Vorjahr 5.391,11 €
		- 5.694.924,25	- 5.752.863,79
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	- 2.296.683,87		- 2.325.790,66
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens	0,00		- 27.130,39
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	- 10.991.582,81		- 10.045.041,47
		- 13.288.266,68	- 12.397.962,52
8. Zwischenergebnis		- 540.824,50	795.944,23
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	106.004,51		39.752,73
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	- 1.527.364,15		- 2.654.041,32
davon an verbundene Unternehmen 1.526.575,50 €		- 1.421.359,64	- 2.614.288,59
Vorjahr 2.649.134,40 €
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		- 1.962.184,14	- 1.818.344,36
12. Außerordentliche Aufwendungen		0,00	- 14.087,54
13. Sonstige Steuern		- 1.964.776,54	- 1.959.524,53
14. Jahresfehlbetrag		- 3.926.960,68	- 3.791.956,43

Anhang 2010

I. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31.12.2010 wurde unter Beachtung der Rechnungslegungsvorschriften des HGB in der Fassung des Bilanzmodernisierungsgesetzes (BilMoG) und unter Berücksichtigung der Vorschriften des GmbH-Gesetzes erstellt.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 2 HGB.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht den Vorschriften der §§ 266 Abs. 2 bzw. 275 Abs. 2 HGB (§ 238 ff und 264 ff HGB).

Die Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden entspricht den Vorschriften der §§ 252 bis 256 HGB.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (Konzessionen, Software, sonstige Rechte) werden zu Anschaffungskosten, vermindert um ggf. planmäßige Abschreibungen, bewertet. Als Nutzungsdauer wurde ein Zeitraum zwischen drei und zehn Jahren zugrundegelegt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mit der individuellen betrieblichen Nutzungsdauer von 15 Jahren linear abgeschrieben.

Das Anlagevermögen ist zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, nach der linearen Methode und der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu € 410,00 werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Abschreibungen und Wertberichtigungen wurden in der voraussichtlich erforderlichen Höhe vorgenommen.

Die sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgte zu Erfüllungsbeträgen.

III. Bilanzerläuterungen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel ersichtlich.

Die Forderungen an verbundene Unternehmen wurden zum Nennwert ausgewiesen.

Die Sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Kautionen für Mietobjekte (T€ 96), Vorschüsse an Personal (T€ 19), Steuerüberzahlungen sowie debitorische Kreditoren (T€ 11).

Die bilanzierten Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Die Gesellschafterversammlung hat zur Vermeidung der bilanziellen Überschuldung und zur Verbesserung der Eigenkapitalstruktur beschlossen, einen Teilbetrag des Gesellschafterdarlehens in Höhe von € 10 Mio zum 31.12.2010 in die Kapitalrücklage einzustellen.

Die Sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Ansätze für die Urlaubsansprüche des Personals (T€ 146), Nebenkostennachzahlungen der Mietobjekte (T€ 136.), Prozess- und Gerichtskosten aus laufenden Gerichtsverfahren (T€ 10) sowie Beiträge an die Berufsgenossenschaft (T€ 62).

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um Kontokorrentdarlehen der Gesellschafterin für die Übernahmen von Unternehmen. Die Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von weniger als 1 Jahr.

Die Sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	T€
Lohn- und Kirchensteuer	37
Vergnügungssteuer	236
Umsatzsteuer Vorjahre/laufendes Jahr	984
Verbindlichkeiten aus Kautionen	44
Löhne und Gehälter	88
Kreditorische Debitoren	2
	1.391

Zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung waren sämtliche Verbindlichkeiten beglichen.

Die Verbindlichkeiten haben folgende Fristigkeiten:

Verbindlichkeitenspiegel zum 31.12.2010

Verbindlichkeit Art	mit einer Restlaufzeit von
Verbindlichkeit Art	Höhe €	bis zu 1 Jahr €	1 bis zu 5 Jahren €	mehr als 5 Jahren €
Pass. C. 1
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	319.750,43	319.750,43	0,00	0,00
Pass. C. 2
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.737.195,06	6.737.195,06	0,00	0,00
Pass. C. 3
Sonstige Verbindlichkeiten	563.672,99	563.672,99	0,00	0,00
	7.620.618,48	7.620.618,48	0,00	0,00

IV. Erläuterungen zu Gewinn- und Verlustrechnung

Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßigen Abschreibungen auf Forderungen gegenüber verbundene Unternehmen in Höhe von T€ 1.127 vorgenommen.

V. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige nicht in der Bilanz enthaltene finanzielle Verpflichtungen aus den bestehenden Miet- und Leasingverträgen setzen sich wie folgt zusammen:

	Restverpflichtung T€
Mietverträge	15.867
Leasingverträge Geldspielgeräte	2.022
Leasingverträge Fuhrpark	164
	18.053

Es besteht seit 01.07.2010 eine selbstschuldnerische Bürgschaft zugunsten der Gesellschafterin in Höhe von TUSD 79.789, die bis zum Jahr 2017 befristet ist.

VI. Sonstige Angaben

Die Gesellschaft wird in den Konzernjahresabschluss der Ritzio International Ltd., Nikosia, Zypern, einbezogen.

Geschäftsführung:

	Herr Dmitrij Zavodnik
	Frau Nailya Khalibekova /Herr Dmitrijs Strelnikov (bis 28.12.2010)
	Herr Florian Sokolow (ab 28.12.2010)

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Jahr 2010 insgesamt T€ 267.

Im Jahr 2010 wurden durchschnittlich 305 Arbeitnehmer beschäftigt, davon 59 Aushilfen.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2010 beträgt T€ 51 und entfällt in Höhe von T€ 16 auf Abschlussprüfungsleistungen und in Höhe von T€ 35 auf Steuerberatungsleistungen.

VI. Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von € 3.926.960,68 auf neue Rechnung vorzutragen.

Köln, 01. August 2011

Ritzio Central Germany GmbH

Geschäftsführung

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31.12.2010 war zum Zeitpunkt der Offenlegung noch nicht durch die Gesellschafterversammlung festgestellt.

Anlagenspiegel zum 31.12.2010

	Anschaffungskosten
	01.01.2010 €	Zugang €	Abgang €	31.12.2010 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	501.506,07	122.477,99	- 7.680,00	616.304,06
2. Geschäfts- oder Firmenwert	6.453.611,45	0,00	- 143.538,93	6.310.072,52
3. Geleitete Anzahlungen auf immaterielle Anlagegüter	29.632,44	112.782,54	- 134.302,69	8.112,29
	6.984.749,96	235.260,53	- 285.521,62	6.934.488,87
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.589.136,52	721.507,13	- 169.835,41	6.140.808,24
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.975.188,13	230.693,79	- 916.161,94	3.289.719,98
3. Geringwertige Wirtschaftsgüter	805.808,46	137.910,96	0,00	943.719,42
4. Geleistete Anzahlungen	13.502,84	578.274,35	- 566.655,30	25.121,89
	10.383.635,95	1.668.386,23	- 1.652.652,65	10.399.369,53
	17.368.385,91	1.903.646,76	- 1.938.174,27	17.333.858,40

	Abschreibungen
	01.01.2010 €	Zugang €	Abgang €	31.12.2010 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	38.400,50	27.919,99	0,00	66.320,49
2. Geschäfts- oder Firmenwert	812.466,45	424.949,00	- 19.716,93	1.217.698,52
3. Geleitete Anzahlungen auf immaterielle Anlagegüter	0,00	0,00	0,00	0,00
	850.866,95	452.868,99	- 19.716,93	1.284.019,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.335.356,52	735.365,13	- 56.407,41	2.014.314,24
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.958.481,13	834.698,79	- 769.195,94	2.023.983,98
3. Geringwertige Wirtschaftsgüter	385.621,46	273.750,96	0,00	659.372,42
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	3.679.459,11	1.843.814,88	- 825.603,35	4.697.670,64
	4.530.326,06	2.296.683,87	- 845.320,28	5.981.689,65

	Restbuchwerte
	31.12.2010 €	31.12.2009 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	549.983,57	463.105,57
2. Geschäfts- oder Firmenwert	5.092.374,00	5.641.145,00
3. Geleitete Anzahlungen auf immaterielle Anlagegüter	8.112,29	29.632,44
	5.650.469,86	6.133.883,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.126.494,00	4.253.780,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.265.736,00	2.016.707,00
3. Geringwertige Wirtschaftsgüter	284.347,00	420.187,00
4. Geleistete Anzahlungen	25.121,89	13.502,84
	5.701.698,89	6.704.176,84
	11.352.168,75	12.838.059,85

Bestätigungsvermerk

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Ritzio Central Germany GmbH, Köln, für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Düsseldorf, 29. August 2011

DR. BRANDENBURG · WIRTSCHAFTSBERATUNGS-GMBH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft · Steuerberatungsgesellschaft

M. Schürmann, Wirtschaftsprüfer

C. M. Eichler, Wirtschaftsprüfer