BLUME2000 SE (vormals: Blume2000 AG)

Norderstedt

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

ANHANG für das Geschäftsjahr 2020

I. Allgemeine Bemerkungen

Die Übernahme des Online-Geschäftsbetriebs von der Blume 2000 Produktions AG (ehem. Blume 2000 New Media AG) bzw. der diesbezüglich vorgenommene Erwerb von Geschäftsanteilen an der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020, 00:00 Uhr, und anschließender Verschmelzung der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH auf die Gesellschaft zum Verschmelzungsstichtag 1. Januar 2020, 00:03 Uhr führten zu einem bilanziellen Verschmelzungsverlust in Höhe von EUR 3.824.541,46. Dieser Verschmelzungsverlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des übertragenen Vermögens in Höhe von EUR 1.175.458,74 und dem für die Geschäftsanteile an der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH an die Blume 2000 New Media AG gezahlten Kaufpreis in Höhe von EUR 5 Mio. Der Verschmelzungsverlust ist auf die Wahlrechtsausübung der Verschmelzung zu Buchwerten zurückzuführen, in einer Verkehrswertbetrachtung ist mit der Verschmelzung kein Vermögensverlust eingetreten.

Das mit Wirkung zum 1. Januar 2020 im Rahmen der vorgenannten Verschmelzung übernommene Reinvermögen betraf das Anlagevermögen (TEUR 183), Vorräte (TEUR 652), Kundenforderungen (TEUR 558), Bankguthaben (TEUR 2.553), übrige Aktiva (TEUR 142), Verbindlichkeiten (TEUR 1.862), Rückstellungen (TEUR 932) sowie sonstige Passiva (TEUR 118).

Aufgrund der Übernahme des Online-Geschäftsbetriebes ist vor allem die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2020 nur eingeschränkt mit 2019 vergleichbar. Zur Herstellung einer besseren Vergleichbarkeit dienen die folgenden Angaben:

Die Umsätze der Gesellschaft erhöhten sich von TEUR 144.176 auf TEUR 170.009. Auf den Online-Bereich entfallen in 2020 Umsatzerlöse von TEUR 39.222. Der Materialaufwand erhöhte sich entsprechend; die Transportkosten dieses Bereiches in Höhe von TEUR 4.562 werden seit 2020 unter den bezogenen Leistungen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten nunmehr in 2020 die Aufwandsarten des Online-Bereiches; diese betreffen insbesondere Werbeaufwendungen sowie IT-Kosten. Des Weiteren wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der oben beschriebene Verschmelzungsverlust ausgewiesen. Unter anderem vor diesem Hintergrund erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vorjahresvergleich signifikant. Insgesamt hat die Übernahme des Onlinebereiches eine positive Auswirkung auf das Jahresergebnis der Gesellschaft.

Mit Umwandlungsbeschlusses vom 18. September 2020 erfolgte die formwechselnde Umwandlung der Blume 2000 Blumen-Handelsgesellschaft mbH in die Blume2000 AG.

Der Jahresabschluss der Blume2000 AG ist entsprechend den §§ 264 ff. HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches sowie unter Beachtung der Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt worden.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Es handelt sich um eine große Kapitalgesellschaft im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

Der Sitz der Gesellschaft ist Norderstedt, Amtsgericht Kiel, HR B 22273 Kl.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden blieben zum Vorjahr vom Grundsatz her unverändert.

Im Geschäftsjahr 2020 musste die Gesellschaft vor allem infolge der Corona-Pandemie einen Jahresfehlbetrag ausweisen, der in seiner Höhe ursprünglich nicht geplant war.

Die von der Blume2000 AG für das operative Geschäft benötigten finanziellen Mittel werden aus dem vorhandenen Finanzmittelbestand und aus eingeräumten Kreditlinien gedeckt. Zunächst sind die freien Linien aus mit den nahestehenden Unternehmen bestehenden Darlehensverträgen in Höhe von TEUR 10.767 und TEUR 6.233 zu berücksichtigen. Darüber hinaus steht der Gesellschaft eine Kreditlinie in Höhe von insgesamt EUR 10 Mio. der UniCredit Bank, München, zur Verfügung. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 stand der Blume2000 AG nach Abzug der in Anspruch genommenen Mietavale (TEUR 1.921) hieraus noch eine freie Kreditlinie von TEUR 8.079 zur Verfügung. Weiterhin besteht zusätzlich ein zum Bilanzstichtag nahezu ungenutzter Darlehensrahmen von der Blume 2000 Produktions AG in Höhe von TEUR 2.000. Zusammenfassend verfügt die Blume2000 AG zum 31. Dezember 2020 über bereits vertraglich vereinbarte ungenutzte Kreditlinien von ca. EUR 27,0 Mio.

Die Fortführung des Unternehmens ist unter Berücksichtigung der vorstehend beschriebenen Finanzierungsspielräume als gesichert anzusehen, weshalb der Jahresabschluss unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt worden ist. Nichtsdestotrotz ist die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie sorgfältig zu beobachten. Durch den weiteren Lockdown von Mitte Dezember 2020 bis Anfang März 2021 sind der Blume2000 AG deutliche Verluste entstanden, die nur teilweise durch das Online- und Depotgeschäft kompensiert werden konnten. Entscheidend ist der weitere Verlauf des Jahres 2021 und die damit verbundene Rückkehr der Kunden in die Blume 2000 - Filialen. Bei einer deutlichen Reduzierung der Frequenz im Vergleich zu der Zeit vor dem Lockdown, ist mit einer zunehmenden Anspannung der Liquiditätssituation zu rechnen. Trotzdem geht der Vorstand nicht von einem bestandsgefährdenden Finanzierungsengpass für das Geschäftsjahr 2021 aus.

Die immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen werden grundsätzlich nach der linearen Methode vorgenommen und gehen von Nutzungsdauern zwischen 3 und 15 Jahren aus.

Das Sachanlagevermögen ist bilanziert zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern. Den Gebäudeabschreibungen liegen eine Nutzungsdauer von 33 Jahren sowie den Abschreibungen der übrigen Anlagegegenstände des Sachanlagevermögens Nutzungsdauern von 2 bis 13 Jahren zu Grunde. Geringwertige Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen EUR 250 und EUR 800 werden grundsätzlich im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben. Soweit Anlagegegenständen am Bilanzstichtag ein niedrigerer Wert beizulegen ist, werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Die Vorräte (Waren) werden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Für Warenbestände, die aufgrund von Trends oder sonstigen Alterungskriterien einer Wertminderung unterliegen, wurden Bewertungsabschläge i.H.v. 20 % bis 100 % vorgenommen. Auf das übrige Sortiment wurden auf Erfahrungswerten basierende Gängigkeitsabschläge vorgenommen. Durch notwendige Warenvernichtungen und Preisreduzierung sowie einer geringeren Verkaufserwartung im Zuge des ersten und zweiten Lockdowns und der damit einhergehenden Filial-Schließungen aufgrund der Corona Pandemie, sind zum Stichtag zusätzliche Abwertungen auf den Warenbestand in Höhe von TEUR 960 vorgenommen worden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert oder mit dem niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Zur Berücksichtigung von Bonitätsrisiken wurden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen gebildet.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.

Das Eigenkapital wird mit dem Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen. Die Bewertung erfolgt in der Höhe, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig erscheint (Erfüllungsbetrag). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden entsprechend § 253 Abs. 2 HGB abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Berechnung der latenten Steuern wird das Temporary-Konzept angewendet. Der Ausweis aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt grundsätzlich in saldierter Form, wobei das Wahlrecht, den aktiven Überhang latenter Steuern nicht zu bilanzieren, in Anspruch genommen wird.

III. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens, ausgehend von den historischen Anschaffungskosten, ist im Anlagenspiegel dargestellt (Anlage als Bestandteil des Anhangs).

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen und Vermögensgegenstände haben unverändert zum Vorjahr Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.

Von den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen mit insgesamt TEUR 154 (Vorjahr: TEUR 98) wertberichtigt.

3. Eigenkapital

Mit Gesellschafterbeschluss vom 30. Juli 2020 wurde das Stammkapital der Gesellschaft von EUR 75.000,00 um EUR 45.000,00 auf EUR 120.000,00 gegen Zahlung einer Bareinlage erhöht. Die Ausgabe des neuen Geschäftsanteils erfolgte zum Nennbetrag ohne Vereinbarung eines Agios. Die Bareinlageverpflichtung aus der Kapitalerhöhung wurde am 7. August 2020 durch Zahlung auf ein Konto der Gesellschaft erfüllt. Die Kapitalerhöhung auf EUR 120.000,00 wurde am 24. August 2020 im Handelsregister der Blume 2000 Blumen-Handelsgesellschaft mbH eingetragen. Nach Wechsel der Rechtsform in eine Aktiengesellschaft beträgt das Grundkapital der Blume2000 AG EUR 120.000,00 und ist eingeteilt in 120.000 Stückaktien (Aktien ohne Nennbetrag); die Aktien der Gesellschaft lauten auf den Namen.

Unabhängig von der vorstehend beschriebenen Barkapitalerhöhung, wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 26. August 2020 eine schuldrechtliche freiwillige Zuzahlung der Momentum Vermögensverwaltungs GmbH in Höhe von EUR 17 Mio. mit dem ausdrücklichen Zweck der vorzeitigen teilweisen Tilgung der von zwei der Gesellschaft nahestehenden Unternehmen gewährten Darlehen beschlossen. Die freiwillige Zuzahlung wurde von der Gesellschafterin am 31. August 2020 auf ein Konto der Gesellschaft gezahlt. Die freiwillige Zuzahlung wird in den Büchern der Gesellschaft als freie Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB ausgewiesen.

Aufgrund des Gesellschafterbeschlusses vom 1. März 2021 wurde die in Vorjahren gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB gebildete Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 15.713 unter Beachtung des § 150 AktG zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2020 (TEUR 7.687) sowie zur anteiligen Reduzierung des bestehenden Verlustvortrages (TEUR € 8.026) verwendet.

Unter Berücksichtigung der vorgenannten Verwendung der Kapitalrücklage (TEUR 15.713) ergibt sich zum 31. Dezember 2020 ein verbleibender Bilanzverlust in Höhe von TEUR 19.701. Der darin enthaltene Verlustvortrag beläuft sich auf TEUR 19.701.

Mit Vereinbarung vom 2. März 2021 sind die Konditionen des Darlehens in Höhe von TEUR 8.233 eines nahestehenden Unternehmens mit Wirkung zum 31. Dezember 2020 / 24:00 Uhr zur Stärkung der Eigenkapitalbasis in bilanzielles Eigenkapital unter Beachtung des Fachgutachtens des IDW "Zur Behandlung von Genussrechten im Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften" (HFA 1/1994) an die Qualifikationsvorgaben für Genussrechtskapital angepasst worden. Das nunmehr als Genussrechtskapital zu qualifizierende Darlehen ist auf unbestimmte Zeit gewährt und kann mit einer Frist von 12 Monaten zum Jahresende (erstmals zum 31. Dezember 2030) gekündigt werden. Es werden keinerlei beteiligungsähnlichen Rechte (Stimm- oder Mitgliedschaftsrechte) durch das angepasste Vertragsverhältnis begründet.

4. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen (TEUR 6.826; Vorjahr: TEUR 6.466) betreffen zum 31. Dezember 2020 im Wesentlichen:

	TEUR
Personalbezogene Rückstellungen	2.655
Ausstehende Eingangsrechnungen	1.961
Rückbauverpflichtungen	1.613
Unterlassene Instandhaltungen	350

5. Verbindlichkeiten

Ein Teilbetrag der sonstigen Verbindlichkeiten von TEUR 4.000 (Vorjahr: TEUR 9.000) hat eine Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren sowie ein weiterer Teilbetrag von TEUR 767 (Vorjahr: TEUR 12.000) der sonstigen Verbindlichkeiten hat eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Alle übrigen Verbindlichkeiten von TEUR 11.501 (Vorjahr: TEUR 10.677) haben unverändert zum Vorjahr Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr. Sämtliche Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr unbesichert.

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 207 (Vorjahr: TEUR 989) auf Verbindlichkeiten aus Steuern sowie TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 2) auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

6. Haftungsverhältnisse

Zum 31. Dezember 2020 bestehen keine Haftungsverhältnisse.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse der Gesellschaft betreffen Umsätze aus dem Vertrieb von Blumen, Pflanzen und Zubehör sowie Mieten und übrige Dienstleistungen. Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt.

2. Sonstige betriebliche Erträge / Sonstige betriebliche Aufwendungen

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge in Höhe von insgesamt TEUR 901 (Vorjahr: TEUR 572) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen von TEUR 148 (Vorjahr: TEUR 161) anderen Geschäftsjahren zuzurechnen.

Für das Geschäftsjahr 2020 sind Aufwendungen gemäß § 285 Nr. 31 HGB in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 3.825 enthalten. Diese betreffen den unter Abschnitt I. erläuterten Verschmelzungsverlust.

Im Interesse einer besseren Übersichtlichkeit ist der Aufwand für Stromsteuer mit dem Aufwand für bezogenen Strom (TEUR 1.069; Vorjahr: TEUR 869) unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen i.S.v. § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB zusammengefasst und nicht unter der Position Sonstige Steuern ausgewiesen worden.

3. Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen betreffen in Höhe von TEUR 23 die Aufzinsung von langfristigen Rückstellungen.

V. Sonstige Angaben

1. Sonstige aus der Bilanz nicht ersichtliche Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB sind der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen:

		TEUR
2021	(davon gegen verbundene Unternehmen TEUR 0)	16.371
2022	(davon gegen verbundene Unternehmen TEUR 0)	16.536
2023	(davon gegen verbundene Unternehmen TEUR 0)	17.182

2. Mitarbeiter

Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 1.827 Mitarbeiter. Davon waren 1.324 Mitarbeiter im gewerblichen Bereich, 320 als Aushilfen und 183 Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich tätig. Zum 31. Dezember 2020 waren insgesamt 1.771 Mitarbeiter beschäftigt.

3. Vorstand / Aufsichtsrat

Mitglieder des Vorstands der Blume2000 AG sind:

―	Herr Alexander Zoern, Kaufmann
―	Herr Michael Hartges, Kaufmann
―	Herr Sven Klenner, Kaufmann
―	Herr Phillip Ralfs, Kaufmann

Herr Michael Herz, Kaufmann, war bis zum Beschluss des Wechsels der Rechtsform in eine Aktiengesellschaft (18. September 2020) Geschäftsführer der Gesellschaft.

Dem Aufsichtsrat gehören an:

―	Herr Wolfgang Herz - Vorsitzender, Kaufmann
―	Herr Ingo Bümmerstede, Kaufmann
―	Herr Jan Herbst, Rechtsanwalt

4. Gewährte Gesamtbezüge der tätigen Organmitglieder

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung belaufen sich auf TEUR 1.230.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates haben im Jahr 2020 eine Vergütung in Höhe von TEUR 16 erhalten.

5. Anteilsbesitz

Die Gesellschaft hält 100% der Anteile an der Blume 2000 Netherlands BV, Eemnes/Niederlande. Die Tochtergesellschaft ist derzeit inaktiv; das Eigenkapital zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2020 beträgt ebenso wie das Jahresergebnis 2020 TEUR 0.

6. Mutterunternehmen / Offenlegung

Die Blume2000 AG wird in den Konzernabschluss der Libro Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in Hamburg einbezogen. Dieser Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

7. Abschlussprüferhonorare

Im Geschäftsjahr 2020 wurden vom Abschlussprüfer Honorare für folgende Leistungen (inklusive Auslagenersatz; netto) berechnet:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	36
Andere Bestätigungsleistungen	18
Steuerberatungsleistungen	13
Sonstige Leistungen	49
Gesamt	116

8. Nachtragsbericht

Mit dem Ausbruch der Atemwegserkrankung COVID-19 wurde im März 2020 eine weltweite Gesundheitskrise ausgelöst. Dies führt zu erheblichen globalen Störungen in den wirtschaftlichen Aktivitäten. In zahlreichen Ländern müssen Unternehmen den normalen Geschäftsbetrieb einschränken oder sogar einstellen.

Nach zwischenzeitlichen Lockerungen wurden die Kontaktbeschränkungen ("Lockdown") seit Herbst 2020 deutlich verschärft und zuletzt bis April 2021 verlängert. Zwar dürfen seit dem 8. März 2021 ein Großteil der Filialen der Blume2000 AG wieder öffnen, dennoch sind auch bei geöffneten Filialen Auswirkungen in der Frequenz deutlich spürbar. Insofern bleibt die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie abzuwarten.

Die Gesellschaft verfügt derzeit über ausreichende finanzielle Reserven, um die wirtschaftlichen Effekte der Einschränkungen unter der Annahme einer zunehmenden Lockerung mindestens bis zum Beginn des Geschäftsjahres 2022 zu überbrücken.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, haben sich nicht ereignet.

9. Geschäfte mit nahestehenden Personen

Als nahestehende Personen der Blume2000 AG im Sinne des § 285 Nr. 21 HGB sind deren Organmitglieder anzusehen.

Die Geschäftsbeziehungen der Blume2000 AG zu den Unternehmen der nahen stehenden Personen betreffen im Wesentlichen Mietverträge, Darlehensverträge, Warenlieferungen sowie die Erbringung und den Einkauf von Dienstleistungen. In diesem Zusammenhang unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen des TOPP Holding AG Konzerns, der Bloominess Polska Sp. z o.o., der Participia Holding GmbH, der maxingvest ag sowie zu der Polaris Immobilienmanagement GmbH. Der Bloominess Polska Sp. z o.o wurde im Geschäftsjahr 2019 ein unbesichertes kurzfristiges Darlehen in Höhe von TEUR 65 gewährt (Stand zum 31. Dezember 2020: TEUR 52). Die Geschäfte erfolgen zu marktüblichen Konditionen. Des Weiteren wird auf die im Abschnitt I beschriebene Transaktion zum Erwerb des Online-Geschäftsbetriebs von der Blume 2000 Produktions AG verwiesen.

10. Ergebnisverwendungsvorschlag

Aufgrund des Gesellschafterbeschlusses vom 1. März 2021 wurde die in Vorjahren gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB gebildete Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 15.713 unter Beachtung des § 150 AktG zunächst zum Ausgleich des Jahresfehlbetrages 2020 (TEUR 7.687) sowie sodann zur anteiligen Reduzierung des bestehenden Verlustvortrages (TEUR 8.026) verwendet. Der verbleibende Bilanzverlust wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Norderstedt, den 21. Mai 2021

Alexander Zoern

Michael Hartges

Phillip Ralfs

Sven Klenner

Anlagenspiegel der Blume2000 AG (vormals: Blume 2000 Blumen-Handelsgesellschaft mbH) zum 31. Dezember 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020	Zugänge aus Verschmelzung	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.932.438,52	50.083,29	2.443.551,16	0,00	0,00	6.426.072,97
	3.932.438,52	50.083,29	2.443.551,16	0,00	0,00	6.426.072,97
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Recht und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.337.070,82	0,00	51.083,36	0,00	0,00	12.388.154,18
2. Technische Anlagen und Maschinen	2.194.229,13	666,00	108.754,32	31.894,76	0,00	2.271.754,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.940.982,04	132.062,00	3.444.774,06	100.584,54	85.993,31	19.503.226,87
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	89.741,31	0,00	82.756,28	2.435,00	-85.993,31	84.069,28
	30.562.023,30	132.728,00	3.687.368,02	134.914,30	0,00	34.247.205,02
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	0,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	1,00	0,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	34.494.462,82	182.811,29	6.130.919,18	134.914,30	0,00	40.673.278,99

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.013.989,52	719.326,00	0,00	3.733.315,52
	3.013.989,52	719.326,00	0,00	3.733.315,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Recht und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.855.507,77	308.528,24	0,00	5.164.036,01
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.571.975,13	149.869,32	31.891,76	1.689.952,69
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.039.354,58	2.122.359,61	94.872,83	12.066.841,36
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	16.466.837,48	2.580.757,17	126.764,59	18.920.830,06
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	19.480.827,00	3.300.083,17	126.764,59	22.654.145,58

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.692.757,45	918.449,00
	2.692.757,45	918.449,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Recht und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.224.118,17	7.481.563,05
2. Technische Anlagen und Maschinen	581.802,00	622.254,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.436.385,51	5.901.627,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	84.069,28	89.741,31
	15.326.374,96	14.095.185,82
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
	1,00	1,00
	18.019.133,41	15.013.635,82

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		2.692.757,45	918.449,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.224.118,17		7.481.563,05
2. Technische Anlagen und Maschinen	581.802,00		622.254,00
3. Andere Anlagen. Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.436.385,51		5.901.627,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	84.069,28		89.741,31
		15.326.374,96	14.095.185,82
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		1,00	1,00
		18.019.133,41	15.013.635,82
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfsstoffe	241.276,24		0,00
2. Waren	2.104.580,31		2.724.225,81
		2.345.856,55	2.724.225,81
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.402.497,88		1.080.942,88
2. Sonstige Vermögensgegenstände	2.797.406,08		3.693.556,28
		4.199.903,96	4.774.499,16
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		4.057.401,22	3.295.166,34
		10.603.161,73	10.793.891,31
C. Rechnungsabgrenzungsposten		498.694,45	409.035,46
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		0,00	11.926.886,99
		29.120.989,59	38.143.449,58

PASSIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	120.000,00		75.000,00
II. Kapitalrücklage	17.012.000,00		15.725.000,00
III. Bilanzverlust	-19.701.306,64		-27.726.886,99
IV. Genussrechtskapital	8.233.333,00		0,00
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	0,00	-	11.926.886,99
		5.664.026,36	0,00
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen		6.826.000,00	6.466.000,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.153.233,16		6.974.902,62
2. Sonstige Verbindlichkeiten	9.115.130,14		24.702.546,96
		16.268.363,30	31.677.449,58
D Rechnungsabgrenzungsposten		362.599,93	0,00
		29.120.989,59	38.143.449,58

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		170.009.136,07	144.176.049,88
2. Sonstige betriebliche Erträge		2.255.520,71	2.122.139,98
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	75.587.066,85		66.919.230,18
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	13.961.860,94		7.114.201,71
		89.548.927,79
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	33.976.130,26		33.315.032,56
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	6.832.051,57		6.569.663,62
		40.808.181,83
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		3.300.083,17	2.543.615,33
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		45.840.520,14	33.338.434,07
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		21.004,79	3.622,07
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		450.897,30	390.923,26
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		281,52	0,00
10. Ergebnis nach Steuern		-7.663.230,18	-3.889.288,80
11. Sonstige Steuern		24.189,47	24.189,47
12. Jahresfehlbetrag		-7.687.419,65	-3.913.478,27
13. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-27.726.886,99	-23.813.408,72
14. Entnahmen aus der Kapitalrücklage		15.713.000,00	0,00
15. Bilanzverlust		-19.701.306,64	-27.726.886,99

LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Blume2000 AG (ehem. Blume 2000 Blumen-Handelsgesellschaft mbH und im Folgenden kurz "Blume 2000") ist mit zum Bilanzstichtag 226 Filialen Marktführer im filialisierten Blumen- und Pflanzenhandel in Deutschland. Der Großteil der Filialen (ca. 90 %) wird in Eigenregie betrieben, der Rest durch Franchisepartner.

Blume 2000 ist schwerpunktmäßig in den fünf Regionen Norddeutschland, Berlin/Brandenburg, Rhein/Main, Nord-Rhein-Westfalen und Großraum Weimar /Leipzig mit Filialen vertreten. Zum 31. Dezember 2020 unterhält die Gesellschaft neben 203 (Vorjahr: 183) Blumen-Einzelhandelsgeschäften im Regiebetrieb 23 (Vorjahr: 23) Franchise - Filialen. Zweigniederlassungen werden zurzeit nicht unterhalten.

Das Sortiment besteht aus Schnittblumen, Topfpflanzen sowie Geschenkartikeln. Mehrmals wöchentlich werden die Filialen mit neuer Ware versorgt.

Die Warenbeschaffung erfolgt über Unternehmen, mit denen eine langjährige Partnerschaft besteht. Blume 2000 beschafft die Ware im Wesentlichen direkt von den Produzenten in den Niederlanden und bei regionalen Gärtnerbetrieben im Inland. Daneben ist Dänemark eine wesentliche Beschaffungsregion. Die Warenverteilung erfolgt über fünf Logistikstandorte in Deutschland (Nord, Berlin/ Brandenburg, NRW, Rhein/Main und Ost).

Blume 2000 hat im Jahr 2012 damit begonnen, seine Filialen auf ein neues Filialkonzept umzustellen. Die wesentlichen Bestandteile des neuen Konzeptes sind Marktcharakter, ein erhöhtes Serviceangebot, Nachhaltigkeit und ein weitreichendes Angebot an Produkten unter der Eigenmarke "Blume 2000". Im laufenden Geschäftsjahr sind 30 Filialen auf das neue Konzept umgestellt bzw. eröffnet worden. Zum Stichtag erhöht sich die Anzahl der Konzeptfilialen damit auf 221 (98 %).

Mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2020 erfolgte die Übernahme des Online-Geschäftsbereichs (im Folgenden auch "Ecom - Sparte") von der Blume 2000 Produktions AG (ehem. Blume 2000 New Media AG) bzw. der diesbezüglich vorgenommene Erwerb von Geschäftsanteilen an der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH und anschließender Verschmelzung der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH auf die Gesellschaft.

Seit der Übernahme der Ecom - Sparte betreibt die Blume 2000 über die Internetseite www.blume2000.de einen Onlineshop zum Versand von Blumensträußen inklusive dem dazu passenden Zubehör, wie z.B. Grußkarten und Pralinen.

Die Gesellschaft zählt in Deutschland nunmehr zu den Marktführern im Blumendirektversand. Kein anderes Unternehmen versendet im Bundesgebiet mehr Blumensträuße direkt an seine Kunden als Blume 2000.

Wesentliche Erfolgstreiber bei Blume 2000 im Online-Geschäftsbereichs sind die Konzentration auf das Kerngeschäft Blumenversand mit zehnmal im Jahr wechselnden Sortimenten und eine wachsende Auswahl an Sträußen für unterschiedliche Stilrichtungen, das Angebot an attraktiven Zusatzartikeln, die den Blumenstrauß zu einem Blumengeschenk machen, das konsequente Fortsetzen von verkaufsfördernden On- und Offline-Marketing-Maßnahmen und eine effiziente Steuerung im Wareneinkauf.

Darüber hinaus hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 damit begonnen eine neue Ecom - Plattform aufzubauen und den Ausbau der CRM IT-Architektur vorangetrieben. Beide Maßnahmen sind notwendig, um in Zukunft weiterwachsen zu können und gegenüber den Wettbewerbern technologisch aufzuschließen.

Die Produktion und der Warenversand erfolgen direkt über die Produktionsstandorte der Blume 2000 Produktions AG in Berlin und Schwabhausen/Thüringen sowie über die Produktionsstätte Bloominess Polska in Polen.

Der Sitz der Unternehmenszentrale ist in Norderstedt. Blume 2000 beschäftigt im Inland 1.771 Mitarbeiter (Stand: 31. Dezember 2020). Zweigniederlassungen werden zurzeit nicht unterhalten.

Die Stärken der Gesellschaft liegen in den Bereichen Sortimentsführung/Präsentation, Warensteuerung/Logistik, Markenbekanntheit sowie den internationalen Lieferantenbeziehungen.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Jahresschlussquartal 2020 kam es im Zuge des neuen Lockdowns zu einer Stagnation in der deutschen Volkswirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich nur geringfügig um 0,1 %. Im Gesamtjahr 2020 ist die Wirtschaftsleistung pandemiebedingt um 5,0 % zurückgegangen. Die Industrie konnte ihre Produktion im Dezember trotz der verschärften Lockdown-Maßnahmen weiter steigern, nur im Baugewerbe kam es zu einem Rückgang. Die Auftragseingänge des Verarbeitenden Gewerbes liegen deutlich über dem Vorkrisenniveau. Dies deutet darauf hin, dass die Industrie - anders als im Frühjahr - von den Maßnahmen auch weiterhin weniger stark betroffen ist. Der Einzelhandel war im Dezember empfindlich vom verschärften Lockdown betroffen, das Weihnachtsgeschäft wurde stark beeinträchtigt. Die Umsätze ohne Kfz gingen deutlich zurück, allerdings verlief die Entwicklung im Einzelnen recht unterschiedlich. Der stationäre Handel litt unter den Maßnahmen der Pandemiebekämpfung, während der Internet- und Versandhandel weiter merklich zulegen konnte. Bis zuletzt präsentiert sich der Arbeitsmarkt trotz Lockdown stabil. Die Erwerbstätigkeit nahm im Dezember um saisonale Effekte bereinigt leicht zu und die Arbeitslosigkeit sank im Januar erneut beachtlich. Die Anzeigen für Kurzarbeit im Januar 2021 und Dezember 2020 deuten indes darauf hin, dass die Zahl der Menschen in Kurzarbeit noch etwas zunehmen könnte (Quelle: BMWi.de).

Zum Jahresbeginn 2020 war die Welt im Einzelhandel noch in Ordnung. Angesichts steigender verfügbarer Einkommen, einer stabilen Sparquote und einer Rekord-Erwerbstätigkeit rechnete die Branche im elften Jahr hintereinander mit einem Umsatzwachstum. Dann erreichte die Corona-Krise Deutschland mit voller Wucht. Am 18. März gingen schätzungsweise 200.000 Einzelhandelsbetriebe in den Lockdown (Handelsverband Deutschland, 2020). Folge war ein beispielloser Umsatzrückgang im drittgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands. Zahlreiche Unternehmen gerieten von heute auf morgen in Existenznot. Auch nach teilweiser Wiedereröffnung der Geschäfte am 20. April 2020 und nach voller Öffnung am 6. Mai 2020 war die Krise keinesfalls vorbei. Der stationäre Einzelhandel leidet nach wie vor insbesondere unter schwachen Kundenfrequenzen. Die Umsätze erreichen in vielen Branchen bis heute nicht das Niveau der Vorjahre.

Die Rezession infolge der Corona-Pandemie wird aller Voraussicht nach als der tiefste Einbruch der deutschen Volkswirtschaft seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre in die Geschichtsbücher eingehen. Anders als in früheren Krisen ist dieser Abschwung die Folge eines Wegbrechens des privaten Konsums, der traditionell ein stabilisierendes Element darstellte. Damit ist der Einzelhandel massiv betroffen.

Insgesamt beschleunigt die Corona-Krise den Strukturwandel im Einzelhandel weiter. Die Kunden justieren ihr Einkaufsverhalten neu. Davon profitiert derzeit vor allem auch der Onlinehandel, der in der Lockdown-Phase eine zentrale Anlaufstelle der Kunden war. Angesichts geschlossener stationärer Geschäfte stieg der Online-Anteil am Non-Food-Markt zeitweise auf fast 50 % (Handelsverband Deutschland, 2020). Auch in den Folgemonaten setzt sich bisher ein überdurchschnittliches Umsatzwachstum fort, das vor allem durch höhrere Einkaufsbeträge getrieben wird.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) schätzt, dass der Onlinehandel in 2020 um rund 15 % wachsen könnte. Davon profitieren nicht nur große Anbieter, sondern auch zahlreiche stationäre Geschäfte, die ihre Waren im eigenen Online-Shop oder auf Marktplätzen im Internet anbieten. Als Folge der Krise wird sich die Entwicklung des Einzelhandels zu einer Technologiebranche mit höherem Tempo fortsetzen (Quelle: wirtschaftsdienst.eu).

Im Jahr 2020 wurden im Markt mit Blumen und Pflanzen in Deutschland etwa 9,4 Milliarden Euro erwirtschaftet und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsätze im Gesamtmarkt Blumen und Pflanzen in Deutschland haben sich im vergangenen Jahrzehnt auf einem relativ hohen Niveau um 8,5 Milliarden Euro bewegt und sind in den letzten zwei Jahren dann deutlich gestiegen.

Der gesamte Markt mit Blumen und Pflanzen schließt Schnittblumen, Zimmerpflanzen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Stauden und Gehölze (Laub-, Nadel- und Obstgehölze) ein. Die Witterung spielt insofern nur bei Gartenpflanzen eine Rolle. Es wird dabei der private und institutionelle Konsum zu Einzelhandelspreisen zugrunde gelegt.

Der Blumenhandel in Deutschland umfasst sowohl den Groß- und Außenhandel als auch den Einzelhandel mit Blumen und Pflanzen. Der Umsatz mit fair gehandelten Blumen in Deutschland macht im Verhältnis bislang - trotz tendenziell steigender Entwicklung - einen relativ geringen Anteil aus (Quelle: Statista).

Die Corona-Krise hat dem Onlinehandel einen kräftigen Schub gegeben: Der Umsatz mit Waren im E-Commerce stieg auf insgesamt 83,3 Mrd. Euro und somit um 14,6 Prozent im Jahresvergleich. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (BEVH) erwartet für 2021, dass der E-Commerce mit Waren und Dienstleistungen sogar die 100-Milliarden-Euro-Marke überschreiten wird.

Die Haushalte in Deutschland geben für Waren mittlerweile jeden achten Euro im E-Commerce aus. Zu beobachten ist, dass verstärkt auch Ältere im Netz bestellen: Lag der Umsatzanteil der Kundschaft über 60 Jahre vor Jahresfrist noch unter einem Viertel, war 2020 fast jeder dritte Onlineshopper über 60. Vier von zehn Onlinekund*innen kaufen inzwischen mehr als einmal pro Woche im E-Commerce. Fast drei von vier Onlineshoppern gaben an, künftig mehr oder genauso viel im Internet bestellen zu wollen. Vor einem Jahr äußerte nur gut jeder Zweite diese Absicht. Das zeigt eine E-Commerce-Verbraucherstudie im Auftrag des BEVH.

Blume 2000 schließt das Jahr 2020 aufgrund der positiven Entwicklung des erworbenen Online-Geschäftsbereiches mit einem noch moderaten Umsatzverlust von TEUR 2.014 bei vergleichbarer Umsatzbasis inklusive der Ecom - Sparte ab. Betrachtet man ausschließlich das stationäre Filialgeschäft reduzierte sich der Umsatz pandemiebedingt um 9,3% auf TEUR 130.787. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie wurde die Prognose des Vorjahres sowohl den Umsatz als auch das Jahresergebnis betreffend deutlich verfehlt.

2. Gesamtaussage zu Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens

Das laufende Filialgeschäft von Blume 2000 in 2020 ist deutlich geprägt durch die Auswirkungen der sog. Corona-Krise. Während Blume 2000 mit einem Umsatzwachstum von rund 8 % in den Monaten Januar und Februar 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv in das Jahr gestartet ist, mussten ab dem 16. März 2020 aufgrund der Corona-Krise und der damit im Zusammenhang stehenden behördlichen Verfügung die ersten Filialen von einem Tag auf den anderen schließen. Am 18. März 2020 waren sämtliche Filialen infolge der behördlichen Verfügungen geschlossen. Ende März/Anfang April 2020 konnten die ersten Filialen wieder öffnen. Es dauerte noch bis zum 11. Mai 2020 bis wieder alle Filialen geöffnet waren. In dem Zeitraum der Filialschließung verlor das Unternehmen zeitweise mehr als 60 % an Umsatzerlösen. Der hohe Umsatzverlust resultierte vorrangig aus dem für den Zeitraum Frühling/Ostern üblichen, aber nun ausgebliebenen starken saisonalen Umsatzverlauf in der Branche. Durch den erneuten Lockdown seit Mitte Dezember 2020 und der damit verbundenen erneuten Filialschließung, gerade zu dem wichtigen Weihnachtsgeschäft, kam es zu einem weiteren signifikanten Umsatzverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zur Abmilderung des negativen Sondereffektes auf die Ergebnissituation wurden von Blume 2000 diverse Maßnahmen ergriffen, insbesondere Beantragung von Kurzarbeitergeld, Kosteneinsparungen und die Verschiebung weiterer Expansionsprojekte.

Dank der Übernahme des Online-Geschäftsbetriebs von der Blume 2000 Produktions AG (ehem. Blume 2000 New Media AG) konnte ein Teil des Verlustes aus dem Filialgeschäft kompensiert werden.

Darüber hinaus wurden fünf weitere Depots in Supermärkten eröffnet. Die Anzahl der Depots erhöhte sich damit auf neun. Dieser Vertriebsbereich soll in den Folgejahren weiter wachsen und das Unternehmen breiter in den Vertriebskanälen aufstellen.

Der Schwerpunkt im Marketing lag neben dem Vorantreiben der Konzeptionierung und Entwicklung von relevanten Funktionen für unsere Kunden in unserem Shop, auf den Bereichen Social Media & Blogger Produkte, in der weiteren Datengewinnung durch Print Maßnahmen und der Optimierung von Erlösminderungsaktivitäten. Darüber hinaus wurden die ersten Maßnahmen für den weiteren Ausbau von Cross Channel Themen erarbeitet und in die Umsetzung gegeben.

Insgesamt verbleiben in der laufenden Weiterentwicklung die großen Zukunftsaufgaben einerseits in der Verzahnung von Vermarktung, Sortiment und Kundenplattform, andererseits in der Modernisierung von Sortiment und Vermarktungsauftritt.

Durch eine gute Vernetzung im Blumenhandel und eines starken, aber partnerschaftlichen Umgangs mit den Lieferanten ist Blume 2000, trotz der derzeit pandemiebedingt negativen Ergebnissituation, gut für die Zukunft gerüstet.

3. Ertragslage

Die Umsätze der Gesellschaft erhöhten sich von TEUR 144.176 auf TEUR 170.009. Auf den Online-Bereich entfallen in 2020 Umsatzerlöse von TEUR 39.222. Der Materialaufwand erhöhte sich entsprechend; die Transportkosten dieses Bereiches in Höhe von TEUR 4.562 werden seit 2020 unter den bezogenen Leistungen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten nunmehr in 2020 die Aufwandsarten des Online-Bereiches; diese betreffen insbesondere Werbeaufwendungen sowie IT-Kosten. Des Weiteren wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen der aus der Übernahme der Ecom - Sparte resultierende Verschmelzungsverlust ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vorjahresvergleich signifikant. Insgesamt hat die Übernahme des Onlinebereiches eine positive Auswirkung auf das Jahresergebnis der Gesellschaft.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich leicht von TEUR 2.122 auf TEUR 2.256.

In den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 901 (Vorjahr: TEUR 572) enthalten, welche im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen und der Ausbuchung von Verbindlichkeiten resultieren.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden bei einem durchschnittlichen Personalbestand von 1.827 Mitarbeitern Personalkosten in Höhe von TEUR 40.808 (Vorjahr: TEUR 39.885) ausgewiesen. Die absolute Erhöhung hängt mit der Übernahme der Mitarbeiter aus dem Ecom - Bereich und der Expansion im Filialgeschäft zusammen. Gegenläufig wirkten sich Kostenreduzierungen aufgrund der Arbeitszeitsenkung infolge in Anspruch genommener Kurzarbeit aus.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 12.502 gestiegen (+37,5 %). Neben der Übernahme des Online Geschäftsbereiches an sich wirkt sich hier der Verschmelzungsverlust in Höhe von TEUR 3.825 aus. Dieser Verschmelzungsverlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Buchwert des übertragenen Vermögens in Höhe von TEUR 1.175 und dem für die Geschäftsanteile an der Blume 2000 New Media Vertriebs GmbH an die Blume 2000 New Media AG (nunmehr: Blume 2000 Produktions AG) gezahlten Kaufpreis in Höhe von EUR 5 Mio. Der Verschmelzungsverlust ist auf die Wahlrechtsausübung der Verschmelzung zu Buchwerten zurückzuführen, in einer Verkehrswertbetrachtung ist mit der Verschmelzung kein Vermögensverlust eingetreten.

Das Jahresergebnis ist negativ und beträgt TEUR -7.687 (Vorjahr: TEUR -3.913).

4. Finanzlage

Die von der Blume2000 AG für das operative Geschäft benötigten finanziellen Mittel werden aus dem vorhandenen Finanzmittelbestand und aus eingeräumten Kreditlinien gedeckt. Zunächst sind die freien Linien aus mit den nahestehenden Unternehmen bestehenden Darlehensverträgen in Höhe von TEUR 10.767 und TEUR 6.233 zu berücksichtigen. Darüber hinaus steht der Gesellschaft eine Kreditlinie in Höhe von insgesamt EUR 10 Mio. der UniCredit Bank, München, zur Verfügung. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 stand der Blume2000 AG nach Abzug der in Anspruch genommenen Mietavale (TEUR 1.921) hieraus noch eine freie Kreditlinie von TEUR 8.079 zur Verfügung. Weiterhin besteht ein Darlehensrahmen von der Blume 2000 Produktions AG in Höhe von EUR 2 Mio.

Zusammenfassend verfügt die Blume2000 AG zum 31. Dezember 2020 über bereits vertraglich vereinbarte ungenutzte Kreditlinien von ca. EUR 27,0 Mio.

Zum Stichtag weist die Gesellschaft des Weiteren liquide Mittel von TEUR 4.057 (Vorjahr: TEUR 3.295) aus.

Die Gesellschaft kommt ihren Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der jeweiligen Zahlungsziele nach.

Die Fortführung des Unternehmens ist unter Berücksichtigung der vorstehend beschriebenen Finanzierungsspielräume als gesichert anzusehen, weshalb der Jahresabschluss unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt worden ist. Nichtsdestotrotz ist die weitere Entwicklung der Corona - Pandemie sorgfältig zu beobachten. Durch den weiteren Lockdown von Mitte Dezember 2020 bis Anfang März 2021 sind der Blume2000 AG deutliche Verluste entstanden, die nur teilweise durch das Online- und Depotgeschäft kompensiert werden konnten. Entscheidend ist der weitere Verlauf des Jahres 2021 und die damit verbundene Rückkehr der Kunden in die Blume 2000 - Filialen. Bei einer deutlichen Reduzierung der Frequenz im Vergleich zu der Zeit vor dem Lockdown, ist mit einer zunehmenden Anspannung der Liquiditätssituation zu rechnen. Trotzdem geht der Vorstand nicht von einem bestandsgefährdenden Finanzierungsengpass für das Geschäftsjahr 2021 aus.

Die Mittelherkunft und Mittelverwendung ergibt sich aus folgender Kapitalflussrechnung (Kurzfassung):

Jahresfehlbetrag	TEUR -7.687
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	TEUR -3.295
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	TEUR -8.560
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	TEUR 12.617
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestands	TEUR 762
Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres	TEUR 3.295
Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	TEUR 4.057

5. Vermögenslage

Das mit Wirkung zum 1. Januar 2020 im Rahmen der vorgenannten Verschmelzung übernommene Reinvermögen des Online - Geschäftsbereiches betraf das Anlagevermögen (TEUR 183), Vorräte (TEUR 652), Kundenforderungen (TEUR 558), Bankguthaben (TEUR 2.553), übrige Aktiva (TEUR 142), Verbindlichkeiten (TEUR 1.862), Rückstellungen (TEUR 932) sowie sonstige Passiva (TEUR 118).

Die Bilanzsumme reduzierte sich deutlich im Geschäftsjahr von TEUR 38.143 auf TEUR 29.121 und ist vor allem mit einer Verbesserung der Eigenkapitalsituation zu begründen. Dies ist vor allem einerseits auf eine Einzahlung (TEUR 17.000) des Gesellschafters in die Kapitalrücklage zurückzuführen. Andererseits sind mit Vereinbarung vom 2. März 2021 die Konditionen des Darlehens in Höhe von TEUR 8.233 eines nahestehenden Unternehmens mit Wirkung zum 31. Dezember 2020 / 24:00 Uhr zur Stärkung der Eigenkapitalbasis in bilanzielles Eigenkapital angepasst worden. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 wird insgesamt ein positives Eigenkapital in Höhe von TEUR 5.664 ausgewiesen.

Vom Gesamtvermögen entfallen TEUR 18.019 (Vorjahr: TEUR 15.014) auf das Anlagevermögen sowie TEUR 11.102 (Vorjahr: TEUR 11.203) auf das Umlaufvermögen und die Rechnungsabgrenzungsposten.

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Vorräte setzen sich aus Blüh-, Schnitt-, Grün- und Non Flower - Beständen zusammen. Die Warenbestände nach Abwertungen liegen bei TEUR 2.346 (Vorjahr: TEUR 2.724).

Dieser Vermögensstruktur stehen Eigenmittel in Höhe von TEUR 5.664 (19 %) - (Vorjahr: TEUR 0 / 0 %), sowie Fremdkapital in Höhe von TEUR 23.457 (entsprechen 81 %) - (Vorjahr: TEUR 38.143 /100 %) gegenüber.

In den sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 6.826 (Vorjahr: TEUR 6.466) sind im Wesentlichen Rückstellungen für Personalaufwendungen von TEUR 2.655 (Vorjahr: TEUR 3.423) und für ausstehende Eingangsrechnungen von TEUR 1.961 (Vorjahr: TEUR 824) sowie für Rückbauverpflichtungen von TEUR 1.613 (Vorjahr: TEUR 1.402) enthalten.

Die Reduzierung der sonstigen Verbindlichkeiten (TEUR 9.115; Vorjahr: TEUR 24.703) betrifft überwiegend Darlehen gegenüber nahestehenden Unternehmen (TEUR 4.786; Vorjahr: TEUR 21.000).

III. Prognosebericht einschließlich Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Im Jahr 2021 sind zunächst die Auswirkungen der Corona Pandemie eine der größten Herausforderungen. Bei andauerndem Lockdown wird weiter das Kurzarbeitergeld die wirkungsvollste Maßnahme zur Kostenreduzierung sein. Außerdem wird seitens des Vorstands geprüft, ob Staatshilfen beantragt werden können. Trotz der Unsicherheit durch die Corona Pandemie blickt der Vorstand der Gesellschaft optimistisch in die Zukunft. Die Blume 2000 Filialen können ab dem 8. März wieder deutschlandweit bis auf wenige Ausnahmen geöffnet werden. Daneben läuft der Ecom - Bereich der Gesellschaft weiter auf einem sehr guten Niveau. Die Prioritäten der Gesellschaft für 2021 liegen daher in der weiteren Expansion über alle Vertriebsbereiche. Die weitere Expansion wird sich in erster Linie auf den Raum Nordrhein - Westfalen und den Raum Stuttgart konzentrieren.

Risiken werden von der Gesellschaft in angemessenem Umfang identifiziert, analysiert und bewertet sowie deren mögliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Gesellschaft geprüft.

Die wesentlichen Risiken für die Entwicklung des Unternehmens bleiben bestehen. Hier ist eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs zu den Discountern, dem Lebensmitteleinzelhandel und den Baumärkten zu nennen. In erster Linie der Lebensmitteleinzelhandel hat durch die Schließung der Blumengeschäfte und Gartencentern stark von der Pandemie im Bereich des Blumen- und Pflanzensortiments profitiert. Hier ist eine entscheidende Maßnahme verlorene Marktanteile im stationären Filialgeschäft zurückzugewinnen.

Das bestehende Filialnetz wird laufenden Überprüfungen unterzogen, die Vertriebsschiene Franchise optimiert und auf aktuelle Marktgegebenheiten eingegangen.

Der Wettbewerb im Onlinemarkt für Blumen und Pflanzen hat sich 2020 speziell durch den hohen Shift vom stationären Handel intensiviert. Die Marketingkosten konnten auf einem stabilen Niveau gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass die Preise für Vermarktung, Clicks etc. gerade bei den quasi Monopolanbietern Facebook und Google konstant bleiben bzw. nicht weiter steigen.

Zu den größten Mitbewerbern zählen in erster Linie die anderen Versandhandelsunternehmen bzw. Auftragsvermittler am Markt wie Fleurop und Floraprima. Zusätzliche Anbieter wie Bloom & Wild (BURDA-Tochter) und Bloomon versuchen sich durch innovative Auftritte am Markt zu etablieren. Insbesondere Bloom & Wild hat sich zu einem sehr ernsthaften Wettbewerber entwickelt. Aus Spanien ist The Colvin in den Markt eingetreten.

Als weitere Risiken im Online-Geschäftsbereich sind vor allem die Abhängigkeit vom Transportdienstleister DHL in Verbindung mit den weiter steigenden Kundenerwartungen in diesem Bereich und die branchenübliche Abhängigkeit von Google im Online-Marketing sowie die Erzielung von gleichbleibend günstigen Beschaffungspreisen zu nennen.

Dazu kommt das Risiko des Verlustes relevanter Mitarbeiter und des entsprechenden Know-hows sowie deren nicht zeitnahe adäquate Neubesetzung in Folge des derzeitigen Arbeitnehmermarktes zu nennen.

Auch im Jahr 2020 hat sich der Trend der Steigerung der mobilen Zugriffe weiter und sogar überproportional fortgesetzt. Innerhalb des letzten Jahres haben wir durch zahlreiche Maßnahmen die mobile Conversion weiter gesteigert. Dies wird auch zukünftig eines der Fokusthemen sein, da über die mobilen Endgeräte grundsätzlich eine geringere Conversion Rate erzielt wird. Insgesamt liegt im Jahr 2021 ein starker Fokus darauf, die Shopplattform weiter zu verbessern, um dadurch die mobile Conversion Rate zu erhöhen.

Im Jahr 2021 sollen darüber hinaus neue Konzepte zur Bestandskundenausschöpfung (CRM - Konzepte) umgesetzt werden. Daneben ist ein wichtiges Ziel die Cross - Channel Aktivitäten auf- und auszubauen. Hier liegt ein wesentliches Wachstumspotenzial für das Gesamtunternehmen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Optimierung der Produktionsprozesse. Hierzu sind in 2020 erste wichtige Erkenntnisse erhoben worden, welche in 2021 zu einer Steigerung der Produktivität und Kostensenkung an allen Standorten führen sollen.

Eine wesentliche Chance besteht in der noch genaueren Aussteuerung von Margen, Mengen, Preisen und Aktionen. Dazu sollen aus dem Datawarehouse (DWH) Projekt die wesentlichen Analysen erzeugt und die entsprechenden Erkenntnisse abgeleitet werden. Das zieht entsprechende Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Datenqualität nach sich.

Für das Jahr 2021 ist es notwendig, die Organisation weiter zu entwickeln, neue Jobprofile zu etablieren, um in dem Marktumfeld mit kurzen Reaktionszeiten zu agieren und zu steuern.

Investitionen für notwendige IT-Investitionen, die Entwicklung von neuen Marketing- und Sortimentskonzepten, gezielte Neueinstellungen im Bereich IT, Logistik sowie die Weiterentwicklung des Firmenkundengeschäftes, sind weiterhin zwingend notwendig.

Aus heutiger Sicht bestehen hinsichtlich der Entwicklung und des Fortbestehens der Gesellschaft nach unserer Überzeugung keine sonstigen besonderen Risiken, insbesondere existieren aufgrund der bestehenden Kreditlinien ausreichende finanzielle Reserven.

Im Bereich Retail wird, bezogen auf die vergleichbare Filialanzahl, von einem moderat steigenden Umsatzniveau nach Ende der Pandemie ausgegangen (ca. 4 %). Die Filialkosten steigen bedingt durch die Expansion und Konzeptumstellung weiter an. Hier zeigen sich gegenläufige Effekte durch die Einsparungen, welche bedingt durch die Pandemie im Rahmen der Personal- und weiterer sonstiger Kosten entstehen. Gerade das Kurzarbeitergeld macht einen wesentlichen Posten aus.

Die Absatz- und Umsatzentwicklung für das Jahr 2021 im Bereich Ecom wird durch die Pandemie und das damit einhergehende Einkaufsverhalten der Konsumenten als überproportional hoch eingeschätzt. Der Vorstand geht für das Jahr 2021 daher von einem Umsatzwachstum von rd. 20 % im Vergleich zum Vorjahr aus.

Gemäß der aktualisierten Planung der Gesellschaft für das laufende Geschäftsjahr 2021 wird je nach Entwicklung im Zusammenhang mit einschränkenden regulatorischen Maßnahmen infolge der Pandemie (Filialschließungen) von Umsatzerlösen zwischen EUR 168 Mio. und EUR 187 Mio. bei einem negativen Ergebnis zwischen EUR - 5,0 Mio. und EUR - 12,0 Mio. ausgegangen. Die benötigten finanziellen Mittel zur Kompensation der geplanten Verluste sind über Finanzierungsrahmen nahestehender Unternehmen sowie der vorhandenen Kreditlinie bei der UniCredit Bank AG gesichert.

IV. Erklärung zur Unternehmensführung

Gemäß § 289f Abs. 4 HGB i.V.m. § 76 AktG ist Blume 2000 verpflichtet, die Zielgrößen zum Frauenanteil im Aufsichtsrat, des Vorstands und den beiden darunter liegenden Führungskreisen zu beschreiben.

Die Zielgrößen für Aufsichtsrat und Vorstand ergeben sich aus entsprechenden Gesellschafterbeschlüssen und sind für den Aufsichtsrat mit 33,3 % und des Vorstands mit 0 % beschlossen worden. Die Zielgröße für den Führungskreis I (FK I) beträgt 30 % (Vorjahr: 30 %), die Zielgröße für den Führungskreis II (FK II) beträgt 50 % (Vorjahr: 50 %). Die Festlegung ist bis 30. Juni 2022 erfolgt. Die Vorjahres-Zielgrößen des Frauenanteils für die Führungskreise I und II wurden jeweils übertroffen.

Die Zielgröße von 0 % im Vorstand soll nicht die Absicht der Gesellschafterversammlung zum Ausdruck bringen, dass der Frauenanteil im Vorstand auf Dauer bei diesem Status Quo belassen werden soll. Dieser Wert stellt lediglich den vor dem Hintergrund aktueller Bestellungszeiträume realistisch zu erwartendem Zustand dar.

Die v. g. Ziele bleiben in ihrer Gültigkeit bestehen.

IV. Schlusserklärung gemäß § 312 Abs. 3 AktG

Wir erklären, dass die Blume2000 AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften im Geschäftsjahr 2020 nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, jeweils eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Andere Maßnahmen auf Veranlassung des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens wurden nicht getroffen und sind nicht unterlassen worden.

Norderstedt, der 21. Mai 2021

Alexander Zoern

Michael Hartges

Phillip Ralfs

Sven Klenner

F. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Nach dem Ergebnis unserer Prüfung erteilten wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 der Blume2000 AG (vormals: Blume 2000 Blumen-Handelsgesellschaft mbH), Norderstedt, den folgenden

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Blume2000 AG, Norderstedt

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Blume2000 AG, Norderstedt, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Blume2000 AG, Norderstedt, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 21. Mai 2021

Roser GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Bischoff, Wirtschaftsprüferin

Köhn, Wirtschaftsprüfer"

Wir erstatten diesen Prüfungsbericht nach § 321 HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten.

Hamburg, den 21. Mai 2021

Roser GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Bischoff, Wirtschaftsprüferin

Köhn, Wirtschaftsprüfer

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit gemäß § 21 Absatz 1 Entgelttransparenzgesetz

(EntgTranspG)

Am 6. Juli 2017 ist das Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen (Entgelttransparenzgesetz, EntgTranspG) in Kraft getreten. Ziel des Gesetzes ist es, das Gebot des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen. Die Blume2000 AG (im Folgenden: Blume2000) hat als Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten, und zugleich einen Lagebericht nach den §§ 264 und 289 HGB aufstellt, nach §§ 21 f. EntgTranspG einen "Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit" zu veröffentlichen. Als nicht tarifgebundenes Unternehmen stellt Blume2000 den Entgeltbericht alle drei Jahre auf, womit dieser jeweils einen Dreijahreszeitraum abdecken wird. Der vorliegende Bericht umfasst die Geschäfts- und Kalenderjahre 2018 bis 2020.

1. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen, Männern sowie dem dritten Geschlecht und deren Wirkungen

Unter der Gleichstellung von Frauen und Männern versteht Blume2000 sämtliche Maßnahmen, die der Angleichung der Lebenssituation mit einem besonderen Fokus auf die Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entfaltung dienen. In diesem Zusammenhang wird eine angemessene Repräsentierung von Frauen auf den unterschiedlichen Führungsebenen im Unternehmen angestrebt. Unsere Grundsätze beziehen sich gleichzeitig auch uneingeschränkt auf das dritte Geschlecht.

Im Zuge der Maßnahmen zur Gleichstellung erfüllt Blume2000 die gesetzlichen Grundlagen wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen sowie das nun vorliegende Gesetz zur Förderung der Transparenz von Entgeltstrukturen. Die Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung erstrecken sich auf zwei wesentliche Handlungsfelder: die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Förderung von Frauen in Führungspositionen.

a) Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Blume2000 bietet unterschiedliche Formate an, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern. Hierzu zählten in den Geschäftsjahren 2018 bis 2020 folgende Maßnahmen:

Teilzeitlösungen:

Blume2000 bietet vielfältige individuell-flexible Arbeitszeitlösungen.

Hierzu gehören Vollzeit- und Teilzeitarbeit mit flexiblen oder festen Arbeitszeiten für Mitarbeiter und Führungskräfte. Außerdem bietet Blume2000 Möglichkeiten zur Teilzeittätigkeit während der Elternzeit. Im Einzelfall können auch befristete Vollzeit- und Teilzeitarbeit und temporäre unbezahlte Freistellungen vereinbart werden.

Mobiles Arbeiten:

Mitarbeiter aller Hierarchiestufen haben die Möglichkeit, unter Berücksichtigung bestimmter Rahmenbedingungen den Arbeitsort danach auszuwählen, wo sie ihre Arbeit am besten erledigen können. Mit diesem Angebot schafft Blume2000 eine weitere Möglichkeit, private und berufliche Interessen besser zu vereinbaren.

b) Förderung von Frauen in Führungspositionen

In Übereinstimmung mit den Anforderungen des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen hat der Vorstand Zielquoten für den Frauenanteil sowohl für Aufsichtsrat und Vorstand sowie für die beiden darunter liegenden Führungsebenen Führungskreis I (FK I) und Führungskreis II (FK II) festgelegt.

Die Zielgrößen für Aufsichtsrat und Vorstand ergeben sich aus entsprechenden Gesellschafterbeschlüssen und sind für den Aufsichtsrat mit 33,3% und dem Vorstand mit 0% beschlossen worden. Diese Zielgrößen entsprechen gleichzeitig den derzeitigen Ist-Werten. Die Zielgröße für den Führungskreis I beträgt 30% (Vorjahr: 30%), die Zielgröße für den Führungskreis II beträgt 50% (Vorjahr: 50%). Die Festlegung ist bis 30. Juni 2022 erfolgt. Die Vorjahres-Zielgrößen des Frauenanteils für die Führungskreise I und II wurden jeweils übertroffen.

Die Zielgröße von 0% im Vorstand soll nicht die Absicht der Gesellschafterversammlung zum Ausdruck bringen, dass der Frauenanteil im Vorstand auf Dauer bei diesem Status Quo belassen werden soll. Dieser Wert stellt lediglich den vor dem Hintergrund aktueller Bestellungszeiträume realistisch zu erwartendem Zustand dar.

2. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit für Frauen und Männer

Das Vergütungssystem von Blume2000 ist leistungsorientiert und erfüllt alle Anforderungen an Marktgerechtigkeit, Fairness und Transparenz. Insbesondere die Transparenz und die klare Struktur des Vergütungssystems sorgen für Nachvollziehbarkeit und damit für eine geschlechterneutrale Behandlung aller Mitarbeiter. Die Vergütungskomponenten sind betrieblich geregelt. Die jeweiligen Betriebsvereinbarungen sind über die Personalabteilung einzusehen.

Grundlagen des Blume2000 Vergütungssystems

Marktgerechtigkeit:

Die Höhe der Vergütung ist am Markt orientiert und sorgt dafür, dass Blume2000 im Wettbewerb um Talente bestehen kann.

Fairness und Transparenz:

Alle wichtigen Bausteine des Systems werden offen kommuniziert. Erforderliche Kompetenzen und individuelle Leistung sind einheitlich Grundlage für die Vergütung aller Mitarbeiter, unabhängig vom Geschlecht.

Leistungsorientierung:

Eine leistungs- und ergebnisorientierte Vergütungsentwicklung sowie variable Vergütungselemente setzen positive Anreize.

Statistische Angaben

Mittelwert Beschäftigte Arbeitnehmer

Vollzeit Männer 2018	72
Vollzeit Männer 2019	84
Vollzeit Männer 2020	93
Vollzeit Frauen 2018	355
Vollzeit Frauen 2019	403
Vollzeit Frauen 2020	446
Teilzeit Männer 2018	112
Teilzeit Männer 2019	130
Teilzeit Männer 2020	135
Teilzeit Frauen 2018	988
Teilzeit Frauen 2019	1.044
Teilzeit Frauen 2020	1.084
Gesamt 2018	1.527
Gesamt 2019	1.661
Gesamt 2020	1.758

BLUME2000 SE

Eigentümerstruktur