ADLER Group S.A.

Senningerberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Q4 GESCHÄFTSBERICHT 2021

Kennzahlen 2021

Gewinn- und Verlustrechnung

	Für das Geschäftsjahr bis zum		Für den 3-Monatszeitraum bis zum
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Erträge aus Vermietung	495.092	383.906	150.742	117.793
EBITDA aus Vermietung	227.748	187.014	58.569	53.244
EBITDA-Marge aus Vermietung	65,8 %	63,7 %	67,4 %	59,1 %
Gesamt-EBITDA	208.246	282.178	(10.878)	124.468
FFO 1 (aus Vermietung)	137.072	107.128	34.226	32.390
FFO 2 (inkl. Veräußerungen und Projektentwicklungsaktivitäten)	60.883	161.484	(73.590)	87.814

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Weitere Kennzahlen

Wohnimmobilien ^(*)	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Gewichtete monatliche Ø-Miete (EUR/m ² )	EUR 7,45	EUR 6,30
Gesamtleerstandsquote	1,1 %	3,4 %
Anzahl der Einheiten	27.469	69.722
Flächenbereinigtes Mietwachstum	2,5 %	2,2 %

^(*) Alle Werte beinhalten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss; Einheiten, die sich in der Renovierung oder Entwicklung befinden, sind nicht mit eingeschlossen.

Bilanz

In TEUR mit Ausnahme der Angaben je Aktie	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Beizulegender Zeitwert der Immobilien	9.965.420	11.734.914
Beleihungsquote (LTV)	50,9 %	54,3 %
EPRA-NRV	4.649.372	6.013.441
EPRA-NRV je Aktie (EUR)	39,57	51,17
EPRA-NTA	4.268.575	4.418.865
EPRA-NTA je Aktie (EUR)	36,33	37,60

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Mehr Zukunft pro m ²

Wir wollen, dass Menschen den Platz zum Leben haben, den sie brauchen - heute und morgen. Wir bieten bezahlbaren und zeitgemäßen Wohnraum und schaffen neue, visionäre Immobilienprojekte, die zukunftsweisend sind.

adler-group.com

Inhalt

1 An unsere Aktionäre

Unternehmensüberblick

Kennzahlen und Ergebnisse

Brief des Vorsitzenden des Verwaltungsrats

Senior Management

Brief an die Investoren

Meilensteine 2021

Geschäftsmodell

Adler Group-Aktie

Corporate Governance-Bericht

Zusammenfassung Vergütungsbericht

Nachhaltigkeit bei der Adler Group

Chancen- und Risikobericht

2 Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

Portfolio Überblick

Wirtschaftsbericht

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode und Nachtragsbericht

Prognosebericht

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

3 Konzernabschluss

Bericht des Réviseur d'Enterprises agréé

Konzernbilanz

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzerngesamtergebnisrechnung

Konzernkapitalflussrechnung

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernanhang

4 Jahresabschluss

Bericht des Réviseur d'Entreprises agréé

Bilanz

Gewinn- und Verlustrechnung

Anhang zum Jahresabschluss

5 Finanzkalender & Impressum

1 AN UNSERE AKTIONÄRE

Unternehmensüberblick

Willkommen bei der Adler Group

Die Adler Group gehört zu den führenden Wohnungsgesellschaften in Deutschland. Mit ungefähr 27.500 Wohneinheiten in der gesamten Bundesrepublik in unserem Kernportfolio und einer Entwicklungspipeline von rund 6.000 neuen Wohnungen in den Top-Städten des Landes sind wir ein wichtiger Akteur auf dem deutschen Immobilienmarkt.

Wir wollen die Lebensräume schaffen, die Menschen brauchen - heute und morgen. Daher bieten wir erschwinglichen, zeitgemäßen Wohnraum und realisieren neue, visionäre Immobilienprojekte für die Zukunft.

Wir streben kontinuierlich nach Exzellenz durch Nachhaltigkeit und haben uns als verlässlicher und langfristiger Partner für unsere Mieter, unsere Mitarbeiter und andere Stakeholder und als feste Größe auf dem deutschen Immobilienmarkt etabliert. Als traditionsreiche Marke in Deutschland begreifen wir uns als wichtigen Bestandteil der Gesellschaft, in der wir uns bewegen, und engagieren uns für die Quartiere, in denen wir aktiv sind.

BESTAND AN MIETWOHNUNGEN	PROJEKTENTWICKLUNGS-PIPELINE
27.469 Einheiten	ca. 6.000 Einheiten

Kennzahlen und Ergebnisse

Der Blick auf die Zahlen

Key Facts & Figures

MARKTWERT DER IMMOBILIEN	Mehr Zukunft pro m ²
10,0 Mrd. EUR
ADLER GROUP	EPRA-NRV
	4.649 Mio. EUR
BESTAND AN MIETWOHNUNGEN	PROJEKTENTWICKLUNGSPIPELINE
27.469 Einheiten	ca. 6.000 Einheiten
Ø-MIETE FÜR WOHNIMMOBILIEN	LEERSTANDSQUOTE
7,45 EUR/m ² /Monat	1,1 %
BESTAND AN MIETWOHNUNGEN	PROJEKTENTWICKLUNGS-PIPELINE
1,9 Mio. m ²	+ 0,5 Mio. m ²

Brief des Vorsitzenden des Verwaltungsrats

Liebe Aktionäre,

für die Adler Group S.A. war 2021 ein bewegtes und schweres Jahr. Leider trifft das auch für Ihr Engagement zu. Die Adler Group hat in der öffentlichen Wahrnehmung, bei unseren Dienstleistern, aber insbesondere auch bei Ihnen am Kapitalmarkt deutlich an Vertrauen verloren. Dabei ist Vertrauen die wichtigste Währung, die ein Unternehmen hat.

Daher ist es unsere vorrangige Aufgabe, diesen Verlust an Vertrauen zunächst einmal wieder wettzumachen. Das geht nicht von heute auf morgen und bedarf vieler kleiner Schritte in die richtige Richtung. Dazu gehört, dass wir besser kommunizieren und uns als Organisation sowie im Auftreten nach außen immer wieder hinterfragen. Das, was wir versprechen, müssen wir halten können. Wir wollen Ihnen in Zukunft immer ein klaren und transparentes Bild unseres Unternehmens vermitteln.

Der Verwaltungsrat hat im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 21 Sitzungen als Gesamtgremium abgehalten. Zusätzlich traf sich 15 Mal das "Audit Committee", neun Mal das "Investment and Financing Committee" sowie fünf Mal das "Nomination and Compensation Committee". Anhand dieser hohen Anzahl an Meetings können Sie ablesen, dass es ein bewegtes Jahr für die Adler Group war. Aus aktuellem Anlass wurde neu ein "Steering Committee" etabliert, das die Arbeit unseres externen, unabhängigen Sonderprüfers betreute und sich seit Anfang Dezember dazu wöchentlich traf.

Im Verwaltungsrat gab es vor wenigen Wochen eine Personalie, die für Diskussionen gesorgt hat. Hier möchte ich klar Stellung beziehen: Dr. Michael Bütter hat das Gremium ausschließlich deshalb verlassen, weil sein erweiterter Verantwortungsbereich bei der Union Investment Real Estate GmbH einen möglichen Interessenkonflikt mit seiner Tätigkeit bei der Adler Group mich sich brachte. Zudem begrüßen wir sehr, dass wir mit Thilo Schmid einen erfahrenen Controller, Investmentprofi und Immobilienexperten aus als neuen Vorsitzenden des Prüfungsausschusses ernennen konnten.

In die freiwerdende Position von Herrn Dr. Bütter wurde ich am 16. Februar 2022 kooptiert und zeitgleich zum Vorsitzende des Verwaltungsrats gewählt. Lassen Sie mich meine Motivation und Zielsetzung für diese Aufgabe zusammenfassen:

Ein Grundpfeiler für nachhaltiges Vertrauen in unser Unternehmen ist gut Corporate Governance, ein Thema, dem ich mich schon seit vielen Jahren widme und welches für mich eine Herzensangelegenheit ist. Sie können sicher sein, dass ich mir auch, aber nicht nur mit Blick auf gute Corporate Governance, die Adler Group sehr genau ansehe, um das Gute zu behalten und das Verbesserungsfähige zu verbessern. Natürlich ist mir vielen hier nicht fremd - ich kenne den Markt, die Vermögenswerte und auch den Wert, der diesen Assets beizulegen ist, seit vielen Jahren sehr gut. Daher - lassen Sie mich hier sehr deutlich sein - halte ich die kritischen Aussagen über unsere Immobilienbewertungen für falsch, tendenziös und teilweise sogar skandalös manipulierend.

Ich hätte den Ruf zum Mitglied des Verwaltungsrats und die Wahl zu seinem Vorsitzenden nicht angenommen, wenn ich nicht vom grundlegenden Wert unserer Adler überzeugt wäre. Dennoch: Es gibt sicher Stellschrauben, an denen wir drehen müssen, um gewissenhaft Rechenschaft abzulegen und um Ihr Vertrauen zurückzugewinnen.

Die Voraussetzung dafür, Vertrauen für Adler zurückzugewinnen, ist es, aus Fehlern zu lernen und die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Unser Prüfer KPMG Luxembourg hat unseren Konzernabschluss mit einem "disclaimer of opinion" belegt. Das spiegelt ein hohes Maß an Misstrauen zwischen dem Unternehmen und den Wirtschaftsprüfern wider. In der Konsequenz hat der Verwaltungsrat seinen Rücktritt angeboten. Dafür gebührt ihm Respekt. Während ich die Rücktritte von Dr. Peter Maser, Arzu Akkemik und Claus Jørgensen sowie Co-CEO Maximilian Rienecker mit sofortiger Wirkung angenommen habe, bat ich Thilo Schmid und Thomas Zinnöcker, die beide erst seit Oktober 2020 im Verwaltungsrat sind, ihre Mandate bis zur Hauptversammlung am 29. Juni 2022 zu behalten und sich dann gemeinsam mit mir zur Wiederwahl zu stellen. Der zweite CEO Thierry Beaudemoulin bleibt ebenfalls als CEO im Amt und im Verwaltungsrat unter gleichen Bedingungen. Ein neuer CFO wird mit sofortiger Wirkung extern gesucht.

Bei Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Bond-Investoren, möchte ich mich sehr herzlich für Ihre Treue auch in diesen schweren Zeiten bedanken. Wir im Verwaltungsrat sind uns völlig im Klaren, dass wir Ihre Geduld in den vergangenen Monaten sehr strapaziert haben. Aber Sie können sicher sein, dass wir die relevanten Hebel bewegen werden, um aus unserer Adler Group wieder ein investierbares, langfristig solides, nachhaltiges Unternehmen, das Ihr Vertrauen verdient, zu machen.

Das Jahr 2021 liegt nun hinter uns, ein Jahr der Pandemie, der wirtschaftlichen Anspannung und ein Jahr besonderer Herausforderungen für unser Unternehmen. Allen, die uns dabei geholfen haben, diesen Anforderungen zu begegnen, schulden wir als Verwaltungsrat großen Dank, insbesondere unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Auch 2022 sind die Herausforderungen hoch. Packen wir es gemeinsam an!

Ihr

Professor Dr. A. Stefan Kirsten, VORSITZENDER DES VERWALTUNGSRATS

Senior Management

Vertrauensvoll in die Zukunft

mit unserem Senior Management

Maximilian Rienecker, Co-CEO

Maximilian Rienecker ist einer der ehemaligen Co-CEOs von ADLER Real Estate. Herr Rienecker stammt ursprünglich aus Hamburg, hat aber bereits in der Finanzbranche in verschiedensten Teilen der Welt gearbeitet und war unter anderem für die ING Investment Management in Hongkong und verschiedenen Teilen Europas tätig.

Thierry Beaudemoulin, Co-CEO

Thierry Beaudemoulin war in der Vergangenheit für Immobiliengesellschaften in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und Spanien tätig. In Deutschland war er CEO von Covivio Deutschland und, vor der Fusion von ADO und ADLER Real Estate, CEO von ADO. Herr Beaudemoulin ist seit über 25 Jahren im Immobiliengeschäft tätig.

Sven-Christian Frank, CLO

Sven-Christian Frank, Rechtsanwalt und Mediator (DAA), hat über 25 Jahre Erfahrung im Immobilien- und Asset Management und bekleidete leidende Funktionen bei renommierten Unternehmen wie der Deutsche Reals Estate AG. In den letzten sieben Jahren war Herr Frank zudem Mitglied des Vorstands der ADLER Real Estate.

Dr. Bernd Schade, CDO

Bernd Schade verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Projektentwicklung und im Projektmanagement von Immobilienprojekten. Zuletzt war er im Vorstand der Bauwert AG im Schwerpunkt für die gewerbliche Immobilienprojektentwicklung sowie den Investmentbereich verantwortlich. Davor war er unter anderem in leitenden Funktionen bei Union Investment sowie in der Unternehmensleitung bei Breuninger tätig.

Brief an die Investoren

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Jahr 2021 war ein bewegtes Jahr für die Adler Group. Insbesondere die zweite Jahreshälfte war turbulent. Unabhängig davon, dass wir den Großteil der Vorwürfe aus dem im Oktober veröffentlichten Short-Seller-Report nach wie vor für substanzlos halten und dass viele davon bereits widerlegt wurden, müssen wir festhalten: Die Adler Group hat an Vertrauen eingebüßt. Und nun gilt es, dieses Vertrauen wieder aufzubauen.

Klare strategische Ausrichtung und konsequente Umsetzung

Unser wesentliches Ziel ist die Fokussierung auf Deutschlands Top-Städte und Metropolregionen. Unsere Aktivitäten richten wir entsprechend aus. Zweiter Kernpunkt unserer Strategie ist die Reduzierung des Verschuldungsgrades. Die Erlöse aus dem Verkauf nicht-strategischer Portfolios setzen wir entsprechend ein. Beides zusammen ist nach unserer Überzeugung der beste Weg, den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern.

Bei unserem Bestandsportfolio sind Bereinigung und Optimierung weitgehend abgeschlossen. Letzte und zugleich größte Schritte waren hier die Veräußerungen zweier größerer Portfolios an die LEG Immobilien SE sowie an KKR/Velero. Beide Portfolios haben wir zu einem Preis über dem jeweiligen Buchwert veräußert, was die Substanz unseres Immobilienbestands und die Angemessenheit der Bewertungen unterstreicht.

Die Erlöse aus den Veräußerungen im Zuge unserer strategischen Neuausrichtung haben wir wie angekündigt insbesondere dafür genutzt, die Verschuldung der Adler Group zu reduzieren. Nachdem der Verschuldungsgrad (LTV) zu Jahresanfang 2021 noch bei 54,3 % gelegen hatte, haben wir ihn bis zum Jahresende auf 50,9 % gesenkt und planen, diesen Wert im laufenden Geschäftsjahr unter 50 % zu reduzieren.

Bei unseren Projektentwicklungen ist die Umsetzung der strategischen Fokussierung in vollem Gange. Die Adler Group verfügt über eine starke Pipeline an Projekten in den Top-Städten Deutschlands, die wir im Rahmen des Build-to-Hold-Ansatzes für unseren eigenen Bestand entwickeln. Wir haben in den letzten Monaten die Baugenehmigungen für unser Entwicklungsprojekt Neues Korallusviertel in Hamburg erhalten. Zudem haben wir den städtebaulichen Entwicklungsplan für das Holsten Quartier in Hamburg-Altona beschlossen.

Projektentwicklungen, die nicht strategiekonform sind, werden wir schrittweise verkaufen. Im Jahr 2021 haben wir unter anderem einen Büroturm im Frankfurter Bankenviertel für 185 Millionen EUR zum Buchwert verkauft und entsprechende Rückflüsse realisiert. Zudem haben wir im Geschäftsjahr 2021 sechs Forward Sale-Projekte inklusive Verkauf von Eigentumswohnungen fertiggestellt und an die Endinvestoren übergeben, darunter die Residenz Ernst Reuter Platz und das Franklinhaus in Berlin.

"Nun gilt es, das Vertrauen in die Adler Group wieder aufzubauen."

Starke operative Entwicklung

Auch bei der Entwicklung unserer operativen Kennzahlen im Kerngeschäft können wir auf ein gutes Jahr 2021 zurückblicken. Die Nettomieteinnahmen des Bestandsportfolios auf vergleichbarer Basis lagen 2021 um 2,5 % höher als im Vorjahr. Die durchschnittliche Miete pro m ² legte im Jahresverlauf nicht zuletzt aufgrund der Portfoliooptimierungen deutlich von 6,30 EUR auf 7,45 EUR zu. Gleichzeitig sank die operative Leerstandsquote auf nur noch 1,1 %.

Diese Werte zeugen von der hohen Qualität und Ertragskraft des Bestandsportfolios. Das gilt für unseren gegenwärtigen Schwerpunktmarkt Berlin, wo die Kombination aus einer anhaltenden Netto-Zuwanderung, der wachsenden Zahl hochqualifizierter Arbeitsplätze, einer weiter rückläufigen Personenzahl je Haushalt und dem nach wie vor zu geringen Angebot an Wohnraum für weiteres Mietpreiswachstum sorgt. Die Entwicklung lässt sich auf die anderen deutschen Top-Standorte übertragen. Und wir gehen davon aus, dass sie trotz der gestiegenen Unsicherheit als Folge des Krieges in der Ukraine anhalten wird.

Probleme angehen, Vertrauen wieder aufbauen

Unterm Strich können wir sagen: Das Geschäftsmodell und die operative Basis der Adler Group sind intakt, unsere strategische Ausrichtung gibt die richtige Antwort auf die Entwicklungen und wir kommen bei der Verbesserung unserer Kapitalstruktur voran.

Insbesondere bei unseren Projektentwicklungen ist es zu teilweise erheblichen Verzögerungen gekommen und in einigen Fällen mussten wir unsere Pläne ändern. Dies geht vor allem auf externe Faktoren zurück. So haben sich die Folgen der Pandemie sowie die allgemeine Material- und Personalknappheit im Bausektor niedergeschlagen.

Das haben wir erkannt, die erforderlichen Schlüsse gezogen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Wir sind hier noch nicht am Ziel, aber auf jeden Fall auf dem richtigen Weg. Erste Erfolge sind sichtbar.

Im selben Kontext zu sehen sind die Rückabwicklungen einzelner Verkäufe von Immobilien-Projektentwicklungen. Nachdem die Käufer ihren vertraglichen Verpflichtungen aus der im Jahr 2020 abgeschlossenen Transaktion nur zum Teil nachgekommen waren, haben wir die Projekte wieder übernommen. Unser Ziel ist, sie an neue Eigentümer zu veräußern, die sie dann zielgerichtet weiterführen. Bei diesem Schritt werden wir uns mit den jeweiligen Verantwortlichen auf kommunaler Ebene abstimmen.

Verantwortung übernehmen, Nachhaltigkeit stärken

Zu unseren Zielen gehört, dass wir verantwortungsbewusst agieren - in ökologischer und sozialer Hinsicht ebenso wie mit Blick auf die Unternehmensführung (Governance).

Um die ökologische Qualität unseres Portfolios zu steigern und unseren Beitrag zu leisten, dass Deutschland die Klimaziele erreicht, haben wir unterschiedliche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Der kurzfristig größte Hebel liegt in der Erneuerung und Umstellung vorhandener Heizsysteme auf umweltschonendere Energieträger. Zudem sind wir 2021 der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) beigetreten. In diesem Zug haben wir uns verpflichtet, bei Neubauten künftig flächendeckend den DGNB-Gold-Standard oder ein vergleichbares Niveau beim internationalen Label LEED zu erreichen.

"Das Geschäftsmodell und die operative Basis der Adler Group sind intakt, unsere strategische Ausrichtung gibt die richtige Antwort auf die Entwicklungen und wir kommen bei der Verbesserung unserer Kapitalstruktur voran."

Schon heute ist unsere ESG-Performance im Branchenvergleich marktführend, was unabhängige Prüfungen bestätigen: Unter den rund 1.000 von der Rating-Agentur Sustainalytics auf Nachhaltigkeit bewerteten Unternehmen weltweit zählt die Adler Group im August 2021 mit einer Bewertung von 10,7 zu den Top-5 %. Darauf sind wir stolz und werden unsere Anstrengungen in diesem Bereich fortlaufend weiterentwickeln.

Zur gelebten Verantwortung gehört für uns, dass wir uns für Menschen engagieren, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Die Adler Group hat frühzeitig Wohnungen aus ihrem Bestand über die Plattform "Wohnungswirtschaft hilft" an Geflüchtete zur Verfügung gestellt.

Mit Geld- und Sachspenden haben wir zudem das umfassende und breite Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergänzt. Deren gelebte Solidarität beeindruckt uns und wir sind dankbar dafür.

Der Krieg wird neben dem menschlichen Leid der Betroffenen und der noch nicht absehbaren politischen Folgen auch tiefgreifende Konsequenzen für die Wirtschaft haben. Mögliche Einschränkungen bei der Energieversorgung sowie der Verfügbarkeit von Materialien könnten sich auch auf die Immobilienunternehmen in Deutschland auswirken. Noch lassen sich diese Folgen aber nicht genau absehen, geschweige denn beziffern. Gleiches gilt für die mögliche Zinsentwicklung.

Mit der geschärften Strategie, einem werthaltigen und renditestarken Bestandsportfolio und der Projektentwicklungs-Pipeline hat die Adler Group eine starke Basis. Aus dieser Pipeline werden in den kommenden Jahren nach Fertigstellung weitere hochattraktive Immobilien in das Portfolio übergehen.

Gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den letzten Monaten großartige Arbeit geleistet haben, haben wir vor, diese Stärken in Zukunft noch besser zur Geltung zu bringen.

Mit freundlichen Grüßen,

Maximilian Rienecker, Co-CEO

Thierry Beaudemoulin, Co-CEO

Geschäftsmodell

Leben in Deutschland

Die Adler Group jetzt und in naher Zukunft

Die Adler Group hat in den vergangenen Monaten eine klare Strategie verfolgt. Wir haben unser bestehendes Portfolio optimiert und den Fokus unserer Wohnimmobilien auf die Top-Städte in Deutschland verstärkt. Das aktuell günstige Marktumfeld haben wir genutzt, um nicht-strategische Immobilien zu veräußern. So konnten wir sämtliche operative Kennzahlen unseres Portfolios verbessern. Die Erlöse aus den Veräußerungen nutzen wir, um die Entschuldung der Adler Group voranzutreiben und schließlich eine Beleihungsquote von unter 50 % zu erreichen.

Nach der Veräußerung unserer Bestandsimmobilien, die als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte bilanziert sind, sind die Kernregionen unseres Portfolios Berlin sowie die Metropolregion Rhein-Ruhr mit Duisburg, Düsseldorf und weiteren Städten.

Unsere organische Projektentwicklungspipeline enthält rund 6.000 Build-to-Hold-Wohneinheiten, womit wir unsere Präsenz in Berlin und Düsseldorf in den nächsten Jahren weiter ausbauen werden. Darüber hinaus freuen wir uns, als Vermieter in weiteren Top-Städten in Deutschland wie Hamburg und Stuttgart tätig zu werden.

BESTAND AN MIETWOHNUNGEN	PROJEKTENTWICKLUNGS-PIPELINE
27.469 Einheiten	Ca. 6.000 Einheiten

Neues Wohnquartier: Wasserstadt Mitte

Die Wasserstadt Mitte ist Teil der Europa City, die sich vom Hauptbahnhof entlang des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal bis zum - nicht mehr als solchem genutzten - Nordhafen hinzieht. Schon bei der Grundsteinlegung 2017 war klar, dass hier, wo einst die Berliner Mauer im direkten Blickfeld lag, ein urbanes Stadtquartier entstehen sollte, das kompakt und gemischt konzipiert, die klassische Berliner Mischung aus Wohnen, Leben und Arbeiten bietet - nur eben mit zeitgemäßem Charakter.

Rund 500 Mietwohnungen sind hier entstanden, die in Qualität, Größe und Ausstattung an den Bedarf an komfortablen Wohnungen in zentraler Lage angepasst sind. Ergänzt wird das Wohnangebot durch mehr als 200 Mikro-Living Apartments, die überwiegend von Menschen nachgefragt werden, die eine zeitlich befristete Herberge im Herzen Berlins suchen.

Für Büro und Handel werden innovative Lösungen angeboten, die es erlauben, Arbeiten oder Verkauf mit Wohnen direkt zu verbinden. Sie grenzen überwiegend an den Otto-Weidt-Platz, der sich immer mehr zum zentralen Ort im Viertel entwickelt.

Seinen besonderen Charakter verdankt das Quartier seinem Wahrzeichen: Dem Kornversuchsspeicher, an dessen klassischer Backsteinfassade sich die gesamte Architektur des Quartiers orientiert. Hier trifft Berliner Geschichte auf Berliner Gegenwart. Sein besonderer Status im Gesamtgefüge der Wasserstadt Mitte wird durch die zukünftige Nutzung noch deutlicher unterstrichen. Denn hier entsteht ein Treffpunkt für kulturellen Austausch und Begegnung, mit Ausstellungsfläche, Rooftop-Restaurant und Weinbar. Gleichzeitig finden hier, mittendrin in Berlin, Startups und Freiberufler einen Schreibtisch in innovativer Arbeitsatmosphäre.

FAKTEN UND ZAHLEN

Grundfläche	25.850 m ²
Wohnfläche	44.000 m ²
Büro- und Gewerbefläche	5.200 m ²

Kindertagesstätte mit 45 Betreuungsplätzen

Wohnungen	500
Mikro-Living-Apartments	> 200
Kfz-Stellplätze in Tiefgarage	242
E-Ladestationen	25
Fahrradstellplätze	550

Mittendrin, das heißt natürlich auch nahe dran am Hauptbahnhof, an zahlreichen Einrichtungen des öffentlichen Lebens, an Unternehmen, Verbänden oder Bundesministerien. Und dennoch bleibt die Wasserstadt Mitte mit ihrem hohen Grünflächenanteil und der Promenade am ruhigen Kanal eine Art Ruhepol im städtischen Treiben. Der offenbar so anziehend ist, dass hier keine Wohnung lange leer steht.

Interview mit dem neuen CDO

Warum haben Sie sich trotz aller gegenwärtigen Turbulenzen für Adler entschieden?

Dr. Bernd Schade: Adler verfügt über eine der spannendsten Entwicklungspipelines mit einem bereits verschärften Fokus auf die großen Städte in Deutschland - also genau den Bereich, der gebraucht wird, um die Wohnungsknappheit zu bekämpfen. In dieser Pipeline befinden sich auch sehr prestigeträchtige Projekte, wie etwa das Holsten-Areal in Hamburg. Die Gesellschaft hat sicher aktuell einige Herausforderungen zu bewältigen, aber Teil des Teams zu sein, das solche Projekte realisieren wird, motiviert mich sehr. Außerdem bin ich auch davon überzeugt, dass meine langjährigen Erfahrungen mit Projektentwicklungen und mein pragmatischer Ansatz, bei dem ich auch gerne mal die Ärmel hochkremple, sowie meine lösungsorientierte Arbeitsweise sehr gut zur Herangehensweise von Adler passen.

Was haben Sie sich für die ersten 100 Tage zum Ziel gesetzt?

Dr. Bernd Schade: Ich bin nicht zu Adler gekommen, um einen kurzen Sprint zu bewältigen, sondern sehe die Arbeit mit ihren Herausforderungen eher als eine Art Marathon, weshalb ich mich nicht an ganz kurzfristigen Erfolgen messen lassen möchte. Mein Fokus liegt auf nachhaltigem und langfristigem Handeln. Aber womit ich angefangen habe? Zunächst habe ich natürlich die Teams kennengelernt, unsere Leute vor Ort, aber auch externe Entscheidungsträger und Beteiligte wie Subunternehmer, Investoren und Vertreter der relevanten Stadtverwaltungen. So versuche ich, ein solides Gefühl dafür zu entwickeln, wo in jedem Entwicklungsbereich die Herausforderungen liegen.

Was haben Sie vorgefunden, als Sie zu dem Unternehmen gestoßen sind?

Dr. Bernd Schade: Ich kannte Adler natürlich schon immer, also von außen. Und ich war immer beeindruckt von dem Spektrum an Entwicklungen, in die der Konzern involviert ist. Dies hat sich weiter bestätigt, je besser ich das Team kennenlernte: Ein sehr ehrgeiziges Team mit hochspezialisierten Experten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, in ihrem Segment führend neue Wohnungen in den deutschen Großstädten zu schaffen. Aber natürlich ist sich das Team auch der Herausforderungen und Probleme bewusst, die es jetzt zu bewältigen gilt. Dennoch, und das finde ich sehr wichtig, arbeitet das gesamte Team weiterhin kontinuierlich, Schritt für Schritt, an der Bewältigung dieser Herausforderungen. Dies ist nicht gerade ein Spaziergang, und es gibt auch keine schnellen Erfolge zu erzielen, aber wir alle sind absolut überzeugt, dass wir auf lange Sicht etwas erreichen werden.

Können Sie bereits über Erfolge sprechen, die Sie erzielt haben?

Dr. Bernd Schade: Wie ich bereits sagte, möchte ich mich nicht daran messen lassen, ob ich jetzt ganz schnell die einfach zu erreichenden Ziele als Erfolge verbuche, aber natürlich sehen wir Schritte in die richtige Richtung. Lass Sie mich an dieser Stelle zwei davon nennen: Wir haben den Planfeststellungsbeschluss für das Korallusviertel in Hamburg erhalten, und es fand eine öffentliche Anhörung für das Holsten Quartier statt. Zusammenfassend kann man sagen: Wir gehen hier und da kleine Schritte voran, und so wollen wir auch vorgehen: stetig, Stück für Stück, konzentriert und gründlich.

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung für die weitere Entwicklung von Adler?

Dr. Bernd Schade: Da brauchen wir nicht zu diskutieren: Unser öffentliches Image ist alles andere als ideal. Das hat zum Teil mit einer allgemeinen Stimmung gegenüber großen Projektentwicklungen zu tun. Es gibt nicht ein einziges, wesentliches Problem, sondern mit jeder Entwicklung sind eigene Probleme verbunden. Lassen Sie mich aber ganz deutlich sagen: Letztendlich hängt in unserer Branche alles von Vertrauen ab, und dieses Vertrauen müssen wir wieder aufbauen. Dafür ist es erforderlich, dass wir unsere Versprechen einhalten, wir müssen viele persönliche Gespräche führen und brauchen natürlich ausreichend Zeit.

Wie sieht ihre eigene langfristige Vision für die Adler Group aus?

Dr. Bernd Schade: Das ist ganz einfach: Adler verfügt über das fokussierteste Wohnungsportfolio und die größte Entwicklungspipeline in den großen und wirtschaftsstarken Städten Deutschlands. Wir werden unsere Mieter mit erschwinglichen und nachhaltigen Wohnungen in attraktiven Stadtquartieren versorgen und Werte für alle Stakeholder schaffen.

Die Adler Group-Aktie

Die Aktie

Aktiendaten (zum 31. Dezember 2021)
1. Handelstag	23. Juli 2015
Zeichnungskurs	20,00 EUR
Kurs zum Ende 2021	29,00 EUR
Höchster Kurs LTM	10,90 EUR
Tiefster Kurs LTM	8,64 EUR
Gesamtzahl der Aktien	117,5 Mio.
ISIN	LU1250154413
WKN	A14U78
Symbol	ADJ
Klasse	Dematerialisierte Aktien
Streubesitz	73,41 %
Börse	Frankfurter Wertpapierbörse
Marktsegment	Prime Standard
Marktindex	SDAX
EPRA-Indexe	FTSE EPRA / NAREIT Global Index, FTSE EPRA / NAREIT Developed Europe Index, FTSE EPRA / NAREIT Germany Index

Wichtige Marktdaten

Die Adler Group-Aktie ist im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. In dem am 31. Dezember 2021 endenden 12-Monatszeitraum wurde die Aktie in einer Kursbandbreite zwischen 8,64 EUR und 29,00 EUR gehandelt. Die Adler Group-Aktie ist im SDAX der Deutschen Börse und in den wichtigen Branchenindizes der EPRA-Indexfamilie notiert.

Aktionärsstruktur

Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Aktien der Adler Group beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 117,5 Millionen. Zu diesem Zeitpunkt war die Aggregate Holdings S.A. (26,59 %) der Hauptaktionär mit einer Beteiligung von über 5 %. Die verbleibenden 73,41 % im Streubesitz befindlichen Aktien wurden im Wesentlichen von institutionellen Investoren gehalten.

Die Hauptaktionär mit einem Anteil von mehr als 5 % sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts ⁽¹⁾ : Vonovia SE (20,49 %), Gerda Caner (7,44 %) und Aggregate Holdings S.A. (6,10 %). Damit verringerte sich der Streubesitz auf rund 65,97 %.

Dividendenpolitik

Die Dividendenpolitik der Gesellschaft sieht vor, jährlich eine Dividende von bis zum 50 % des operativen Ergebnisses aus Vermietung (FFO 1) an die Aktionäre auszuschütten. Im Einklang mit dieser Dividendenstrategie wird der entsprechende Betrag als jährliche Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet. Die Ausschüttung von Dividenden unterliegt der Beschlussfassung durch die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft.

In den kommenden Wochen wird die Gesellschaft unter Berücksichtigung des neuen Umfelds vorsichtig ihren Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2021 erwägen und diesen der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 vorlegen.

⁽¹⁾ Gemäß den letzten offiziellen Mitteilungen durch die Aktionäre.

Corporate Governance-Bericht

Allgemein

Die Corporate-Governance-Praktiken der Gesellschaft unterliegen luxemburgischem Recht (insbesondere dem luxemburgischen Gesetz über Kapitalgesellschaften vom 10. August 1915 in seiner jeweils geltenden Fassung ("luxemburgisches Gesetz über Kapitalgesellschaften") und der Satzung der Gesellschaft (die "Satzung"). Als luxemburgische Gesellschaft, deren Aktien auf dem regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel zugelassen sind, unterliegt die Gesellschaft keinen spezifischen Pflichtvorgaben im Hinblick auf seine Corporate Governance. Die Gesellschaft wendet die gemäß allgemeinem luxemburgischem Recht geltenden Corporate Governance-Regelungen an.

Die Führungsgremien der Adler Group sind der Verwaltungsrat ("Verwaltungsrat" und die einzelnen Mitglieder des Verwaltungsrats "Verwaltungsratsmitglied") und die Hauptversammlung ("Hauptversammlung"). Die Befugnisse dieser Führungsgremien sind im luxemburgischen Gesetz über Kapitalgesellschaften und der Satzung der Gesellschaft festgelegt. Der Verwaltungsrat der Adler Group führt die Gesellschaft zusammen mit dem Senior Management ("Senior Management") (das sich derzeit aus zwei Chief Executive Officers (jeweils "Co-CEO"), die als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft der Gesellschaft bestellt wurden ("Geschäftsführer für das Tagesgeschäft"), sowie dem Chief Legal Officer ("CLO") und dem Chief Development Officer ("CDO") zusammensetzt) im Einklang mit den Bestimmungen des luxemburgischen Rechts.

Die Pflichten, Verantwortlichkeiten und Arbeitsweisen des Verwaltungsrats sind in der entsprechenden Geschäftsordnung niedergelegt, deren aktuelle Fassung am 9. Februar 2021 vom Verwaltungsrat genehmigt wurde.

Verwaltungsrat

Aktuell hat der Verwaltungsrat acht Mitglieder. Grundsätzlich werden die Verwaltungsratsmitglieder von der Hauptversammlung gewählt. Im Falle einer offenen Stelle für das Amt eines Verwaltungsratsmitglieds können die Mitglieder des Verwaltungsrats diese offene Stelle besetzen und einen Nachfolger ernennen, der diese Stelle bis zur nächsten Hauptversammlung besetzt, welche dann die dauerhafte Ernennung gemäß den geltenden rechtlichen Bestimmungen beschließt. Sechs der acht Verwaltungsratsmitglieder sind unabhängige Verwaltungsratsmitglieder (Independent Director). Die zwei nicht unabhängigen Verwaltungsratsmitglieder sind zudem als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft und als Co-CEOs der Gesellschaft berufen.

"Der Verwaltungsrat legt gemeinsam mit dem Senior Management Team die strategische Ausrichtung der Gesellschaft fest und sorgt für deren Umsetzung."

Der Verwaltungsrat legt gemeinsam mit dem Senior Management Team die strategische Ausrichtung der Gesellschaft fest und sorgt für deren Umsetzung. Der Verwaltungsrat verfügt über die weitestgehenden Befugnisse, um die erforderlichen oder zweckdienlichen Maßnahmen zur Erfüllung der Unternehmensziele der Gesellschaft, mit Ausnahme der rechtlich der Hauptversammlung vorbehaltenen Maßnahmen, zu ergreifen.

Veränderungen auf Verwaltungsratsebene

Es fanden im Geschäftsjahr 2021 keine Veränderungen auf Verwaltungsratsebene statt. Nach dem Ende des Geschäftsjahres 2021 trat jedoch Dr. Michael Bütter mit Wirkung zum 31. Januar 2022 als Verwaltungsratsmitglied (sowie als Mitglied und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Gesellschaft) zurück, und Prof. Dr. A. Stefan Kirsten trat mit Wirkung zum 16. Februar 2022 als neues Mitglied und Vorsitzender in den Verwaltungsrat ein.

Zusammensetzung des Verwaltungsrats

Der Verwaltungsrat setzte sich zum 31. Dezember 2021 wie folgt zusammen:

	Dr. Peter Maser, Vorsitzender Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied
	Maximilian Rienecker Verwaltungsratsmitglied
	Thierry Beaudemoulin Verwaltungsratsmitglied
	Arzu Akkemik Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied
	Dr. Michael Bütter Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied
	Claus Jørgensen Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied
	Thilo Schmid Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied
	Thomas Zinnöcker Unabhängiges Verwaltungsratsmitglied

Anmerkung: Dr. Michael Bütter trat mit Wirkung zum 31. Januar 2022 zurück. Am 16. Februar 2022 bestellte der Verwaltungsrat Prof. Dr. A. Stefan Kirsten mit sofortiger Wirkung als neues Mitglied des Verwaltungsrats und wählte ihn zu dessen Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende, Dr. Peter Maser, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats gewählt.

"Prof. Dr. A. Stefan Kirsten ist mit Wirkung vom 16. Februar 2022 als neues Mitglied und Vorsitzender des Verwaltungsrats in den Verwaltungsrat eingetreten."

Vom Verwaltungsrat gebildete Ausschüsse

Die Arbeit des Verwaltungsrats erfolgt im Rahmen von Plenarsitzungen und Ausschüssen, die ihre Tätigkeiten unter der Verantwortung des Verwaltungsrats ausüben. Derzeit hat die Gesellschaft fünf Ausschüsse gebildet:

•	den Prüfungsausschuss
•	den Nominierungs- und Vergütungsausschuss
•	den Investitions- und Finanzierungsausschuss
•	den Ad-hoc-Ausschuss
•	den Lenkungsausschuss

Mit Ausnahme des Lenkungsausschusses unterliegen die Ausschüsse ausdrücklich der Geschäftsordnung der Gesellschaft für den Prüfungsausschuss, den Nominierungs- und Vergütungsausschuss, den Investitions- und Finanzierungsausschuss und den Ad-hoc-Ausschuss, deren aktuelle Fassung am 9. Februar 2021 vom Verwaltungsrat verabschiedet wurde ("Geschäftsordnung der Ausschüsse"). Gemäß der Geschäftsordnung der Ausschüsse, der alle derzeit gebildeten Ausschüsse unterliegen, treten die Ausschüsse zusammen, wenn die Angelegenheiten der Gesellschaft dies erfordern. Die Geschäftsordnung der Ausschüsse gilt entsprechend auch für den Lenkungsausschuss, mit Ausnahme der Fälle, in denen aufgrund des sehr spezifischen Charakters dieses Lenkungsausschusses zusätzliche Flexibilität erforderlich sein könnte.

Prüfungsausschuss - Zweck des Prüfungsausschusses ist,

(i)	den Verwaltungsrat in seinen Aufsichtspflichten bezüglich der Integrität der Abschlüsse und der Angemessenheit der internen Kontrollsysteme der Finanzberichterstattung zu unterstützen,
(ii)	die Wirksamkeit der internen Qualitätskontrolle und Risikomanagementsysteme der Gesellschaft zu überwachen,
(iii)	Empfehlungen für die Ernennung, Vergütung, Weiterbeauftragung und Beaufsichtigung von externen Abschlussprüfern abzugeben und deren Unabhängigkeit zu prüfen.

Der Prüfungsausschuss ist außerdem für die Beurteilung verantwortlich, ob es sich bei Transaktionen zwischen der Gesellschaft und nahestehenden Personen oder Unternehmen um eine wesentliche Transaktion handelt, die die Zustimmung des Verwaltungsrats und Offenlegung erfordert (mit Ausnahme von Transaktionen zwischen der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften, vorausgesetzt,

(i)	diese sind 100 %ige Tochtergesellschaften oder,
(ii)	sofern sie keine 100 %igen Tochtergesellschaften sind, dass keine sonstigen nahestehenden Personen oder Unternehmen der Gesellschaft an der entsprechenden Tochtergesellschaft beteiligt sind).

Der Prüfungsausschuss nimmt außerdem andere durch geltende Gesetze und Vorschriften des regulierten Marktes oder der regulierten Märkte, in denen die Aktien der Gesellschaft notiert sind, auferlegte Aufgaben sowie sonstige ihm anvertraute Aufgaben wahr. Der Prüfungsausschuss berichtet dem Verwaltungsrat regelmäßig über seine Aktivitäten. Es ist klarzustellen, dass der Prüfungsausschuss eine rein interne Funktion innehat. Dem Prüfungsausschuss wurden keine Entscheidungs- oder Vertretungsbefugnisse übertragen. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses muss unabhängig von der Gesellschaft sein. Die Geschäftsordnung der Ausschüsse sieht keine feste Dauer der Mitgliedschaft vor.

Prüfungsausschuss zum 31. Dezember 2021:

Dr. Michael Bütter

Vorsitzender

Dr. Peter Maser

Thilo Schmid

Anmerkung: Nach dem Rücktritt von Dr. Michael Bütter als Mitglied des Verwaltungsrats der Gesellschaft mit Wirkung zum 31. Januar 2022 wurde Thilo Schmid zum Vorsitzenden des Prüfungsausschusses (mit Wirkung zum 10. Februar 2022) und Thomas Zinnöcker und Prof. Dr. A. Stefan Kirsten als neue Mitglieder des Prüfungsausschusses (mit Wirkung zum 10. Februar 2022 und 30. März 2022) bestellt.

Nominierungs- und Vergütungsausschuss - Zweck des No- minierungs- und Vergütungsausschusses ist die Überprüfung der Vergütungspolitik, die Abgabe von Empfehlungen bezüglich der Vergütung des Senior Managements sowie die Beratung zu Leistungs- und Bonussystemen. Des Weiteren unterstützt er den Verwaltungsrat bei Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Nominierung von Kandidaten für die Wahl in den Verwaltungsrat und die Ausschüsse. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss entscheidet nach Bedarf über die Qualifikationen potenzieller Kandidaten und spricht gegenüber dem Verwaltungsrat Empfehlungen zu Kandidaten für die Wahl zu Mitgliedern des Verwaltungsrats durch die Hauptversammlung aus. Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss leistet außerdem Unterstützung bei der Aufstellung eines Vergütungsberichts, soweit ein solcher Bericht für die Gesellschaft gesetzlich vorgeschrieben ist. Es ist klarzustellen, dass der Nominierungs- und Vergütungsausschuss eine rein interne Funktion innehat. Dem Nominierungs- und Vergütungsausschuss wurden keine Entscheidungs- oder Vertretungsbefugnisse übertragen. Die Geschäftsordnung der Ausschüsse sieht keine feste Dauer der Mitgliedschaft vor.

Nominierungs- und Vergütungsausschuss zum 31. Dezember 2021:

Dr. Peter Maser

Vorsitzender

Arzu Akkemik

Thomas Zinnöcker

Anmerkung: Zeitgleich mit der Bestellung von Herrn Thomas Zinnöcker als neues Mitglied des Prüfungsausschusses zum 10. Februar 2022 schied Herr Zinnöcker aus dem Nominierungs- und Vergütungsausschuss aus und wurde dort durch Herrn Thilo Schmid ersetzt. Am 30. März 2022 wurde Prof. Dr. A. Stefan Kirsten zudem als neues Mitglied des Nominierungs- und Vergütungsausschusses bestellt.

Investitions- und Finanzierungsausschuss

- Zweck des Investitions- und Finanzierungsausschusses ist die Prüfung möglicher Investitionen durch die Gesellschaft, einschließlich Analyse und Prüfung der Einzelheiten zu Investitionen und des Erwerbs oder Verkaufs von Grundstücken oder grundstücksgleichen Rechten und der allgemeinen Richtlinien und Maßnahmen für die Umsetzung der Finanzstrategie, einschließlich des Managements der Wechselkurs-, Zins-, Liquiditäts- und sonstigen Finanzrisiken und des Managements des Kreditrisikos. Der Investitions- und Finanzierungsausschuss prüft außerdem die Belastung von Vermögenswerten und leistet bei der Organisation und Aufnahme von Fremdkapital durch Konzerngesellschaften und bei der Gewährung von Sicherheiten, Gewährleistungen und Entschädigungen Unterstützung. Der Verwaltungsrat hat dem Investitions- und Finanzierungsausschuss bestimmte begrenzte Entscheidungsbefugnisse übertragen.

Investitions- und Finanzierungsausschuss zum 31. Dezember 2021:

Mr Thomas Zinnöcker

Vorsitzender

Claus Jørgensen

Dr. Peter Maser

Anmerkung: Am 30. März 2022 wurde Prof. Dr. A. Stefan Kirsten als neues Mitglied des Investitions- und Finanzierungsausschusses bestellt.

Ad-hoc-Ausschuss

- Der Ad-hoc-Ausschuss ist für die Beschlussfassung in Bezug auf Informationen verantwortlich, die die Gesellschaft veröffentlicht, um ihren Verpflichtungen gemäß der Marktmissbrauchsverordnung nachzukommen. Der Ad-hoc-Ausschuss überprüft und beschließt, mitunter auch kurzfristig, ob Informationen als Insiderinformationen gelten und offenzulegen sind und ob die Voraussetzungen für eine Verschiebung der Veröffentlichung solcher Insiderinformationen gegeben sind. Eine der wesentlichen Anforderungen an den Ad-hoc-Ausschuss ist, dass die Mitglieder kurzfristig verfügbar sind. Der Verwaltungsrat hat dem Ad-hoc-Ausschuss Entscheidungs- und Vertretungsbefugnisse bezüglich der Offenlegung von Informationen der Gesellschaft zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen gemäß der Marktmissbrauchsverordnung übertragen. Die Geschäftsordnung der Ausschüsse sieht keine feste Dauer der Mitgliedschaft vor.

Ad-hoc-Ausschuss zum 31. Dezember 2021:

Thierry Beaudemoulin

Vorsitzender

Maximilian Rienecker

Florian Sitta

Anmerkung: Die Zusammensetzung des Ad-hoc-Ausschusses bleibt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Berichts unverändert.

Der Lenkungsausschuss

- Der Lenkungsausschuss wurde gebildet, um die durch KPMG durchgeführte Sonderuntersuchung der Gesellschaft zu unterstützen. Es handelt sich hierbei um einen nichtständigen Ausschuss der Gesellschaft.

Lenkungsausschuss zum 31. Dezember 2021:

	Dr. Peter Maser
	Arzu Akkemik
	Dr. Michael Bütter
	Thilo Schmid
	Thomas Zinnöcker
	Sven Christian Frank

Anmerkung: Aufgrund des Rücktritts von Dr. Michael Bütter als Mitglied des Verwaltungsrats mit Wirkung zum 31. Januar 2022 ist er seit diesem Datum auch nicht länger Mitglied des Lenkungsausschusses. Am 30. März 2022 wurde Prof. Dr. A. Stefan Kirsten als neues Mitglied des Lenkungsausschusses bestellt.

Senior Management und Geschäftsführer für das Tagesgeschäft

Das Senior Management der Gesellschaft ist ein wesentlicher Bestandteil des Managements der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften. Derzeit umfasst das Senior Management des Unternehmens zwei Verwaltungsratsmitglieder, Maximilian Rienecker und Thierry Beaudemoulin, die beiden Co-CEOs der Gesellschaft, sowie Sven-Christian Frank, der die Position des CLO bekleidet, und Dr. Bernd Schade, der als CDO der Gesellschaft bestellt wurde.

Gemäß Artikel 8 der Satzung und zusätzlich zu ihrer Position innerhalb des Senior Managements wurden Maximilian Rienecker und Thierry Beaudemoulin vom Verwaltungsrat als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft der Adler Group (délégué(s) à la gestion journalière) bestellt und sind entsprechend für das Tagesgeschäft der Gesellschaft verantwortlich ("Geschäftsführer für das Tagesgeschäft"). Sven-Christian Frank wurde nicht als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft bestellt, ihm wurden jedoch vom Verwaltungsrat einige bestimmte Befugnisse bezüglich der Geschäftsführung des Tagesgeschäfts und der Möglichkeit, als Bevollmächtigter der Gesellschaft zu handeln, übertragen.

"Das Senior Management des Unternehmens umfasst zwei Verwaltungsratsmitglieder, Maximilian Rienecker und Thierry Beaudemoulin, die beiden Co-CEOs der Gesellschaft, sowie Sven-Christian Frank, der die Position des CLO bekleidet, und Dr. Bernd Schade, der als CDO der Gesellschaft bestellt wurde."

Veränderungen im Senior Management und in der Geschäftsführung des Tagesgeschäfts

Dr. Bernd Schade wurde mit Wirkung zum 1. November 2021 zum CDO ernannt.

Zusammensetzung des Senior Managements

Entsprechend setzte sich das Senior Management am 31. Dezember 2021 wie folgt zusammen:

	Maximilian Rienecker Co-CEO und Geschäftsführer für das Tagesgeschäft
	Thierry Beaudemoulin Co-CEO und Geschäftsführer für das Tagesgeschäft
	Sven-Christian Frank CLO
	Dr. Bernd Schade CDO

Anmerkung: Die Zusammensetzung des Senior Managements bleibt zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des vorliegenden Berichts unverändert.

"Herr Rienecker und Herr Beaudemoulin wurden vom Verwaltungsrat als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft der Adler Group (délégué(s) à la gestion journalière) bestellt und sind entsprechend für das Tagesgeschäft der Gesellschaft verantwortlich."

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung findet am Sitz der Gesellschaft in Luxemburg oder an einem anderen Ort in Luxemburg statt, der in der entsprechenden Einberufung der Hauptversammlung genannt ist. Unter bestimmten, sehr besonderen Umständen (wie beispielsweise die andauernde Coronapandemie), und falls nach dem anwendbaren luxemburgischen Recht zulässig, können Hauptversammlungen ohne physisches Zusammentreffen abgehalten werden.

Die Gesellschaft gewährleistet die Gleichbehandlung aller Aktionäre, die in Bezug auf die Teilnahme und Ausübung der Stimmrechte auf der Hauptversammlung gleichgestellt sind. Eine ordnungsgemäß zustande gekommene Hauptversammlung vertritt die Gesamtheit der Aktionäre der Gesellschaft. Die Hauptversammlung ist mit umfassenden Befugnissen ausgestattet, um alle Handlungen im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, die nicht dem Verwaltungsrat übertragen sind, anzuordnen, umzusetzen oder zu billigen.

Hauptversammlungen können (anders als die ordentliche Hauptversammlung) so oft einberufen werden, wie es die Interessen der Gesellschaft erfordern. Der Verwaltungsrat ist verpflichtet, eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, wenn eine Gruppe von Aktionären, die mindestens ein Zehntel der ausgegebenen und sich im Umlauf befindlichen Aktien repräsentieren, schriftlich die Einberufung einer Hauptversammlung unter Angabe der Tagesordnung der beantragten Hauptversammlung fordert.

Gemäß dem luxemburgischen Gesetz vom 24. Mai 2011, dem luxemburgischen Gesetz über Aktionärsrechte, ist die Einberufung einer Hauptversammlung mindestens dreißig Tage vor dem Tag der Versammlung im Amtsblatt Luxemburgs (Recueil Electronique des Sociétés et Associations) und in einer Luxemburger Zeitung sowie in Medien zu veröffentlichen, bei denen vernünftigerweise davon ausgegangen werden kann, dass sie die Informationen wirksam an die Öffentlichkeit im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum weiterleiten, und die leicht und auf diskriminierungsfreier Grundlage zugänglich sind. Wird eine Hauptversammlung aufgrund mangelnder Beschlussfähigkeit vertagt, so reduziert sich die 30-tägige Frist auf 17 Tage, vorausgesetzt, die Vorschriften des luxemburgischen Gesetzes über Aktionärsrechte wurden eingehalten und kein neuer Punkt wurde auf die Tagesordnung gesetzt. Eine Einberufung muss unter anderem das genaue Datum und den Ort der Hauptversammlung und die vorgeschlagene Tagesordnung enthalten. Ebenso muss sie die Bedingungen für die Teilnahme und Vertretung auf der Hauptversammlung festsetzen.

Die Einberufung und die den Aktionären im Zusammenhang mit einer Hauptversammlung vorzulegenden Dokumente sind ab dem Datum der Erstveröffentlichung der Einberufung der Hauptversammlung wie oben beschrieben auf der Website der Gesellschaft zu veröffentlichen.

Gemäß dem luxemburgischen Gesetz über Aktionärsrechte haben Aktionäre, die einzeln oder zusammen mindestens 5 % des ausgegebenen Aktienkapitals der Gesellschaft halten, a) das Recht, Ergänzungen der Tagesordnung der Hauptversammlung vorzunehmen und b) Beschlussvorlagen zu Punkten einzubringen, die bereits auf der Tagesordnung der Hauptversammlung stehen oder ergänzend in sie aufgenommen werden. Diese Rechte werden durch schriftlichen Antrag durch die entsprechenden Aktionäre ausgeübt, der der Gesellschaft auf dem Postweg oder elektronisch übermittelt wird. Dem Antrag ist eine Begründung bzw. eine Vorlage für einen in der Hauptversammlung zu fassenden Beschluss beizufügen, und er muss die elektronische oder Postadresse enthalten, unter der die Gesellschaft den Eingang des Antrags bestätigen kann. Diese Anträge von Aktionären müssen spätestens am 22. Tag vor dem Datum der Hauptversammlung bei der Gesellschaft eingegangen sein.

Unter normalen Umständen ist jeder Aktionär berechtigt, persönlich oder durch einen Bevollmächtigten an der Hauptversammlung teilzunehmen und die Stimmrechte gemäß der Satzung der Gesellschaft auszuüben. Die Regelung der Anwesenheit auf einer Hauptversammlung kann bei Bedarf unter bestimmten, sehr besonderen Umständen (wie beispielsweise die andauernde Coronapandemie), und falls nach dem anwendbaren luxemburgischen Recht zulässig, angepasst werden. Jede Aktie (mit Ausnahme der von der Gesellschaft gehaltenen Aktien) verleiht dem Inhaber eine Stimme auf allen Hauptversammlungen vorbehaltlich der anwendbaren gesetzlichen Vorschriften.

Interessenkonflikte und Transaktionen mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Ein Verwaltungsratsmitglied, bei dem ein direkter oder indirekter finanzieller Interessenkonflikt gegenüber der Gesellschaft (intérêt de nature patrimoniale opposé à celui de la société) hinsichtlich einer vom Verwaltungsrat zu prüfenden Transaktion besteht, muss dem Verwaltungsrat diesbezüglich Meldung erstatten und eine Aufnahme seiner Aussage in die Sitzungsprotokolle des Verwaltungsrats veranlassen. Das entsprechende Verwaltungsratsmitglied darf nicht an den Beratungen zu dieser Transaktion teilnehmen oder eine Stimme zu dieser Transaktion abgeben.

Auf der darauffolgenden Hauptversammlung ist, bevor ein sonstiger Beschluss zur Abstimmung gestellt wird, ein Sonderbericht zu Transaktionen vorzulegen, bei denen ein Interessenkonflikt eines Verwaltungsratsmitglieds mit der Gesellschaft bestanden haben könnte.

Sollten die Beschlussfähigkeit oder die Mehrheitsanforderungen für die Abstimmung über einen Punkt der Tagesordnung aufgrund eines Interessenkonflikts beeinträchtigt sein, kann der Verwaltungsrat beschließen, den fraglichen Tagesordnungspunkt zur Beschlussfassung an die Hauptversammlung zu verweisen.

Diese Bestimmungen finden keine Anwendung, wenn die Beschlussfassung des Verwaltungsrats die gewöhnliche Geschäftstätigkeit betrifft, die zu den üblichen Bedingungen abgewickelt wird.

Diese Bestimmungen gelten entsprechend auch für die Geschäftsführer für das Tagesgeschäft. Gibt es nur einen Geschäftsführer für das Tagesgeschäft und besteht bei diesem ein Interessenkonflikt gemäß diesem Abschnitt, ist der entsprechende Beschluss an den Verwaltungsrat zu verweisen.

Alle wesentlichen Transaktionen zwischen der Gesellschaft und einer nahestehenden Person oder einem nahestehenden Unternehmen unterliegen der vorherigen Genehmigung durch den Verwaltungsrat. Außerdem hat die Gesellschaft wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Personen oder Unternehmen spätestens bei Abschluss der Transaktion auf ihrer Website offenzulegen.

Im Sinne des vorangehenden Satzes

bezeichnet "wesentliche Transaktion" alle Transaktionen zwischen der Gesellschaft und einer nahestehenden Person oder einem nahestehenden Unternehmen, deren Veröffentlichung oder Offenlegung mit großer Wahrscheinlichkeit einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftlichen Entscheidungen der Aktionäre der Gesellschaft haben würde, und die ein Risiko für die Gesellschaft und ihre Aktionäre, die keine nahestehenden Personen oder Unternehmen sind, darstellen könnten. Dazu zählen auch Minderheitsaktionäre. Hierbei sind die Art der Transaktion und die Stellung der nahestehenden Person oder des nahestehenden Unternehmens zu berücksichtigen.

hat "nahestehende Personen und Unternehmen" die gleiche Bedeutung wie in den internationalen Rechnungslegungsstandards, die gemäß Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards gelten.

"Derzeit hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien, auch hält kein Dritter im Namen der Gesellschaft Aktien der Gesellschaft."

Ausgabe und Rückkauf von Aktien

Die Gesellschaft hat Aktien ausgegeben, die bei einem Zentralverwahrer in Luxemburg (LuxCSD) verwahrt sind, und verfügt über genehmigtes Kapital in Höhe von einer Million Euro (1.000.000 EUR). Die Hauptversammlung oder der Verwaltungsrat können von Zeit zu Zeit Aktien gemäß Kapitel II, Abschnitt 1 des luxemburgischen Gesetzes vom 6. April 2013 über dematerialisierte Wertpapiere ausgeben. Gemäß der Satzung ist der Verwaltungsrat (oder die von ihm ordnungsgemäß ernannten Bevollmächtigten) außerdem ermächtigt, von Zeit zu Zeit Aktien im Rahmen des genehmigten Kapitals zu den vom Verwaltungsrat oder seinen Bevollmächtigten in seinem bzw. ihrem Ermessen festgelegten Zeiten und Bedingungen, einschließlich Zeichnungspreis, auszugeben. Der Verwaltungsrat ist ferner befugt, Bezugsrechte der Aktionäre so weit auszusetzen oder zu begrenzen oder auf solche zu verzichten, wie es dem Verwaltungsrat bei der Ausgabe neuer Aktien innerhalb des genehmigten Kapitals angeraten erscheint.

Derzeit hält die Gesellschaft keine eigenen Aktien, auch hält kein Dritter im Namen der Gesellschaft Aktien der Gesellschaft. Unbeschadet des Marktmissbrauchsgesetzes und des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Aktionären können die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften gemäß Artikel 430-23 (1) des luxemburgischen Gesetzes über Kapitalgesellschaften unmittelbar oder über eine in eigenem Namen jedoch im Auftrag der Gesellschaft handelnde Person und vorbehaltlich einer Genehmigung der Hauptversammlung gemäß Artikel 430-15 eigene Aktien erwerben ("Rückkaufermächtigung").

Eine Rückkaufermächtigung wurde 2020 von der Hauptversammlung gewährt. Gemäß dieser Rückkaufermächtigung hat die Hauptversammlung dem Verwaltungsrat alle Befugnisse mit der Option zur Übertragung von Befugnissen erteilt, um für einen Zeitraum von fünf (5) Jahren ab dem Datum der Hauptversammlung (29. September 2020) entweder unmittelbar oder über eine Tochtergesellschaft der Gesellschaft, Aktien der Gesellschaft zurückzukaufen. Der Bestand der Aktien der Gesellschaft, die laut Rückkaufermächtigung zurückgekauft werden können, dürfen 10 % des Gesamtbetrags des ausgegebenen Aktienkapitals der Gesellschaft zum Datum der Ausübung der Ermächtigung nicht überschreiten.

Compliance

Das Thema Compliance beinhaltet die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen und Vorgaben sowie den Umgang mit Geschäftspartnern und die Beachtung der wettbewerbsbezogenen Grundsätze und ist für die Adler Group von größter Bedeutung.

Das Compliance-Team unter der Leitung des CLO Sven-Christian Frank gewährleistet die Einhaltung der nach luxemburgischem und deutschem Recht vorgesehenen Verhaltensstandards und Normen. Das Compliance-Team ist der Hauptansprechpartner für Fragen und Meldungen mutmaßlicher Verstöße gegen den Verhaltenskodex und von Compliance-Verstößen.

Der Verhaltenskodex als Ausdruck der Unternehmenskultur und der Grundwerte beschreibt und definiert gesetzeskonformes Verhalten und gilt für alle Mitarbeiter der Gesellschaft und alle Mitarbeiter der zur Adler Group gehörenden Unternehmen. Die Mitarbeiter der Gesellschaft erhalten regelmäßig Schulungen zu verschiedenen Compliance-Themen.

Den Mitarbeitern ist es untersagt, Geschenke im Gegenzug für das Versprechen einer möglichen Geschäftstransaktion anzunehmen. Die Richtlinien verbieten ferner die ungesetzliche Beeinflussung von Geschäftspartnern durch Gefallen, Geschenke oder die Gewährung sonstiger Vorteile.

Compliance-Risiken werden mithilfe eines umfangreichen Risikomanagementsystems verwaltet, das die wesentlichen Compliance-Risiken erkennt und überwacht. Das System wird ständig weiterentwickelt und an die sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst. Alle Geschäftsbereiche und Prozesse der Gesellschaft werden regelmäßig auf Compliance-Risiken überprüft.

Risikomanagement und Überwachung der Finanzberichterstattung der Gesellschaft

Nach Auffassung der Gesellschaft ist integriertes Risikomanagement ("IRM") ein wesentlicher Bestandteil effizienter Geschäftsführungsaktivitäten und interner Kontrollsysteme. Die Gesellschaft ist bestrebt, durch wirksames integriertes Risikomanagement und finanzielle Steuerung die Vermögenswerte der Gesellschaft zu erhalten und proaktiv die strategischen und Compliance-Ziele der Gesellschaft voranzutreiben.

Der Zweck eines integrierten Risikomanagementsystems ist es, die Gesellschaft durch Bereitstellung einer systematischen Risikomanagementstrategie und durch Erschließung von Chancen mit akzeptablem Risiko in einem dynamischen Umfeld leistungsfähig zu betreiben. Der Verwaltungsrat bespricht in regelmäßigen Abständen die betrieblichen und finanziellen Ergebnisse und die damit verbundenen Risiken.

Durch das Risikomanagement werden Marktrisiken, strategische, finanzielle, operative und unternehmensspezifische Risiken sowie Nachhaltigkeitsrisiken im Bereich Environmental, Social und Governance (ESG) abgedeckt. Allgemeines Betriebsrisiko beschreibt das Risiko von unmittelbaren oder mittelbaren Verlusten aufgrund einer Reihe von Ursachen in Verbindung mit den Prozessen, Beschäftigten, der Technologie und Infrastruktur der Gesellschaft bei der Entwicklung und Verwaltung von Immobilien sowie aufgrund von externen Faktoren, die nicht den Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiken zugerechnet werden, beispielsweise gesetzliche und aufsichtsrechtliche Anforderungen und allgemein anerkannte Grundsätze für unternehmerisches Handeln. Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, allgemeine Betriebsrisiken so zu steuern, dass die Vermeidung von finanziellen Verlusten und Rufschädigungen der Gesellschaft und globale Kosteneffizienz sich die Waage halten und Kontrollprozesse vermieden werden, die die Handlungsfähigkeit und Kreativität der Gesellschaft einschränken. Der Ansatz der Gesellschaft zur Steuerung finanzieller Risiken hat zum Ziel, die Liquidität und Cashflows effektiv zu steuern und gleichzeitig das Eigenkapital der Gesellschaft gegen finanzielle Risiken abzusichern.

Die Gesellschaft arbeitet ständig daran, ihr Risikomanagement und die internen Kontrollsysteme zu verbessern. Das interne Buchführungskontrollsystem stellt sicher, dass alle geschäftlichen Transaktionen richtig und zeitnah erfasst werden und dass zuverlässige Daten zur Finanzlage der Gesellschaft zur Verfügung stehen. Es stellt außerdem sicher, dass gesetzliche Vorgaben, Rechnungslegungsstandards und Buchführungsgrundsätze eingehalten werden.

Ein konzernweiter Kalender zur Überwachung von Fristen gewährleistet, dass Finanzabschlüsse, soweit beeinflussbar, rechtzeitig und vollständig erstellt werden. Durch die Trennung finanzieller Funktionen und durch Anwendung des Vier-Augen-Prinzips sowie durch kontinuierliche Überprüfungen sorgen wir dafür, dass mögliche Fehler rechtzeitig erkannt und Rechnungslegungsstandards eingehalten werden. Das interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil des internen Risikomanagements. Der Zweck des internen Kontrollsystems der Gesellschaft für die Rechnungslegung und Aufstellung von Finanzberichten ist, die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen, der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung, der Regelungen der IFRS in der von der EU angenommenen Form sowie die Einhaltung unternehmenseigener Richtlinien und Standards sicherzustellen. Zudem führt die Gesellschaft Bewertungen durch, um Risiken identifizieren und minimieren zu können, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Finanzberichterstattung haben; dies erfolgt unter anderem durch regelmäßige interne Audits anhand eines risikobasierten, mehrjährigen Auditzeitplans. Die Gesellschaft verfolgt die Anpassungen der Rechnungslegungsstandards und zieht externe Fachleute zu Rat, um bei komplexen Sachverhalten das Risiko von Fehlaussagen in der Buchführung zu minimieren. Die Gesellschaft und die separaten Abschlüsse von einzelnen Unternehmen unterliegen externen Prüfungen, die als unabhängige Überprüfung und Überwachung des Buchführungssystems und der daraus resultierenden Zahlen und Berichte dienen.

Prüfungsleistungen

Der gegenwärtige bis zur ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2022 bestellte Abschlussprüfer der Gesellschaft (réviseur d'entreprises agréé) ist KPMG Luxembourg, Société cooperative ("KPMG Luxembourg"), mit Sitz in 39, avenue John F. Kennedy, L-1855 Luxemburg, Großherzogtum Luxemburg, eingetragen beim CSSF (Commission de Surveillance du Secteur Financier) als zugelassene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (cabinet de révision agréé) und im luxemburgischen Handels- und Gesellschaftsregister (Registre de Commerce et des Sociétés, Luxembourg) unter der Nummer B149133 und Mitglied des luxemburgischen Instituts der Wirtschaftsprüfer (Institut des Réviseurs d'Entreprises, Luxemburg). Auch prüft KPMG Luxembourg den gemäß den Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS EU) erstellten Konzernabschluss der Gesellschaft.

Angaben zur Diversität

Die überwiegende Mehrheit der Konzernmitarbeiter sind auf Ebene der Tochtergesellschaften der Gesellschaft beschäftigt. Insgesamt und konzernweit herrscht eine ausgeprägte Diversität unter den Mitarbeitern sowie auf Ebene des Managements und des Verwaltungsrats.

Das Grundverständnis, dass alle Menschen gleich zu behandeln sind und ihre Individualität im größtmöglichen Maße zu respektieren ist, ist ein Kernelement der Gesellschaft und des gesamten Konzerns. Wir unterstützen unsere Mitarbeiter/Mitglieder des Verwaltungsrats und des Senior Managements unabhängig von Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung und Identität, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft oder Weltanschauung. Innerhalb unseres Konzerns und im Umgang mit unseren Kunden profitieren wir täglich von einem breiten Spektrum an Erfahrungen, Hintergründen, Denkansätzen und Herangehensweisen, die auf den sozialen, kulturellen und sprachlichen Hintergrund unserer Mitarbeiter zurückzuführen sind. Unsere Fähigkeit, ein erfolgreiches Unternehmen zu führen und Werte für unsere Stakeholder zu schaffen, steht in direktem Zusammenhang mit den Fähigkeite und Kompetenzen unserer äußerst divers aufgestellten Belegschaft/Geschäftsleitung.

Mit Erfolg haben wir auch ohne eine formell verschriftlichte Richtlinie eine hohe Diversität auf allen Ebenen des Konzerns und in allen Unternehmen des Konzerns erzielt. Der Frage, ob eine formelle Diversitätsstrategie künftig wünschenswert wäre, gilt dennoch ein besonderes Augenmerk.

Offenlegungen gemäß Artikel 11 des luxemburgischen Gesetzes vom 19. Mai 2006 zu Übernahmen

a) Die Gesellschaft hat gemäß Artikel 11(1) (a) des oben genannten Gesetzes eine einzige Aktienkategorie ausgegeben. Jede Aktie gewährt dem Inhaber derselben eine Stimme. Für weitere Informationen zur Kapitalstruktur verweisen wir auf Ziffer 17 im Anhang zum Jahresabschluss.

b) Die Satzung der Gesellschaft enthält keine Einschränkungen hinsichtlich der Übertragbarkeit von Aktien an der Gesellschaft, mit der Ausnahme, dass der Verwaltungsrat die Übertragung von Aktien, die in bestimmten Jurisdiktionen registriert oder notiert sind, dort gehandelt werden oder platziert wurden, in Übereinstimmung mit den dort geltenden Anforderungen einschränken darf.

c) Gemäß den im Geschäftsjahr 2021 erhaltenen Mitteilungen bedeutender Beteiligungen hielten die folgenden Aktionäre zum 31. Dezember 2021 mehr als 5 % der gesamten mit Aktien an der Gesellschaft verbundenen Stimmrechte:

•	Herr Günther Walcher (über indirekte Beteiligungen an verschiedenen Gesellschaften, darunter Aggregate Holdings Invest S.A., eine luxemburgische Aktiengesellschaft (i) mit Sitz in 10, rue Antoine Jans, L-1820 Luxemburg) und
•	Frau Gerda Caner, wohnhaft in Monte Carlo, Monaco (über indirekte Beteiligungen an Gesellschaften).

Anmerkung: Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts hält nach Kenntnis der Gesellschaft neben den oben genannten Personen Vonovia SE ebenfalls eine bedeutende Beteiligung in Höhe von 20,49 % der mit den Aktien der Gesellschaft verbundenen Stimmrechte.

d) Es wurden keine Wertpapiere mit Sonderrechten ausgegeben.

e) Die Kontrollrechte aus Aktien, die im Rahmen von Mitarbeiteraktienprogrammen gegebenenfalls ausgegeben werden, werden unmittelbar von den betreffenden Mitarbeitern ausgeübt.

f) Die Satzung enthält keinerlei Beschränkungen in Bezug auf Stimmrechte.

g) Nach dem Wissen der Gesellschaft gibt es keine Vereinbarungen mit Aktionären, die zur Einschränkung der Übertragbarkeit von Wertpapieren oder Stimmrechten im Sinne der Transparenzrichtlinie 2004/109/EG führen könnten.

h) Regelungen zur Ernennung und zum Austausch von Mitgliedern des Verwaltungsrats:

•	Sofern die Gesellschaft mehr als einen Aktionär hat, hat der Verwaltungsrat aus mindestens drei Verwaltungsratsmitgliedern zu bestehen. Der Verwaltungsrat wird von der Hauptversammlung ernannt, die auch die Anzahl, Amtszeit und die Vergütung der Verwaltungsratsmitglieder festlegt.
•	Die Verwaltungsratsmitglieder werden für eine Amtszeit ernannt, die gemäß dem luxemburgischen Gesetz über Kapitalgesellschaften einen Zeitraum von sechs Jahren nicht überschreiten darf. Sie können jederzeit ohne Angabe von Gründen durch einen mit einfacher Mehrheit gefassten Beschluss der Hauptversammlung abgesetzt werden, unabhängig davon wie viele Anteile an der Gesellschaft bei einer solchen Hauptversammlung vertreten sind.
•	Wird der Posten eines Verwaltungsratsmitglieds aufgrund von Tod, Ruhestand, Rücktritt, Entlassung, Abberufung oder anderweitig frei, dürfen die verbleibenden Verwaltungsratsmitglieder diese offene Stelle besetzen und einen Nachfolger ernennen, der bis zur nächsten Hauptversammlung das Amt übernimmt. Die Hauptversammlung kann diese Ernennung dann bestätigen oder ein anderes Mitglied in den Verwaltungsrat berufen.
•	Laut Satzung wählt der Verwaltungsrat aus seinen eigenen Reihen einen Vorsitzenden des Verwaltungsrats und kann außerdem aus seiner Mitte einen oder mehrere stellvertretende Vorsitzende bestimmen.

Regelungen zur Änderung der Satzung:

•

Eine außerordentliche Hauptversammlung für die Änderung der Satzung oder eine Abstimmung, deren Beschlussfassung den gleichen Regelungen zur Beschlussfähigkeit und Mehrheit unterliegt wie eine Änderung der Satzung, ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte aller ausgegebenen Aktien bei der Versammlung vertreten ist. Bei mangelnder Beschlussfähigkeit kann eine zweite Versammlung einberufen werden, die keinen Vorgaben zur Beschlussfähigkeit unterliegt. Vorbehaltlich anderslautender gesetzlicher Bestimmungen erfordert die Beschlussfassung in einer solchen Hauptversammlung eine Zweidrittelmehrheit (2/3) der Stimmen der anwesenden bzw. vertretenen Aktionäre ohne Enthaltungen.

i) Befugnisse des Verwaltungsrats:

•	Dem Verwaltungsrat obliegt die Geschäftsführung der Gesellschaft, und dem Verwaltungsrat werden diesbezüglich die umfassendsten Befugnisse eingeräumt. Die Befugnisse des Verwaltungsrats umfassen alle Rechtsgeschäfte, die nicht ausdrücklich kraft Gesetzes oder der Satzung der Hauptversammlung vorbehalten sind. Der Verwaltungsrat ist insbesondere befugt, unmittelbar oder über Mittler Immobilien zu erwerben, Anleihen auszugeben und sonstige schuldrechtliche Verpflichtungen einzugehen, Hypotheken oder sonstige Sicherheiten zu stellen, Schulden zu ermäßigen oder zu erlassen und Vergleiche im Namen der Gesellschaft abzuschließen.
•	Rechtlich gebunden gegenüber Dritten ist die Gesellschaft grundsätzlich durch die gemeinsame Unterschrift von zwei Verwaltungsratsmitgliedern. Ferner ist die Gesellschaft gegenüber Dritten unter allen Umständen durch (i) die alleinige oder gemeinsame Unterschrift einer Person oder von Personen, der oder denen vom Verwaltungsrat eine entsprechende Unterzeichnungsvollmacht erteilt wurde, oder (ii) hinsichtlich des Tagesgeschäfts durch die alleinige Unterschrift eines Geschäftsführers für das Tagesgeschäft rechtlich gebunden.
•	Der Verwaltungsrat (oder vom Verwaltungsrat ordnungsgemäß ernannte Vertreter) kann innerhalb der Grenzen des genehmigten Kapitals, das sich gegenwärtig auf eine Million Euro (1.000.000 EUR) beläuft, von Zeit zu Zeit Aktien ausgeben. Der Zeitpunkt und die Bedingungen der Emission sowie der Emissionspreis unterliegen der Beschlussfassung des Verwaltungsrats (oder der von ihm ernannten Vertreter). Der Verwaltungsrat ist außerdem befugt, die für eine solche Kapitalerhöhung erforderliche Änderung der Satzung vorzunehmen. Der Verwaltungsrat ist befugt, Bezugsrechte so weit auszusetzen oder zu begrenzen oder auf solche zu verzichten, wie es dem Verwaltungsrat bei der Ausgabe neuer Aktien innerhalb des genehmigten Kapitals angeraten erscheint.

Der Verwaltungsrat ist befugt, den folgenden Personen entgeltfrei bestehende Aktien zuzuteilen oder neue Aktien auszugeben:

•	Mitarbeitern oder bestimmten Mitarbeitergruppen der Gesellschaft,
•	Mitarbeitern von Unternehmen, an denen die Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar mindestens 10 % des Kapitals oder der Stimmrechte hält,
•	Führungskräften der Gesellschaft oder einer der zuvor genannten Gesellschaften sowie bestimmten Gruppen dieser Führungskräfte.

Der Verwaltungsrat ist befugt, die Bedingungen und Modalitäten einer entgeltfreien Zuteilung oder Ausgabe von Aktien zu bestimmen (dies beinhaltet auch die gegebenenfalls erforderlichen Mindesthalteperioden).

•	Die Gesellschaft darf innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzen eigene Aktien kaufen.
•	Der Verwaltungsrat darf vorbehaltlich der Bestimmungen des luxemburgischen Gesetzes über Kapitalgesellschaften Zwischendividenden beschließen.

j) Es gibt keine wesentlichen Vereinbarungen, in denen die Gesellschaft eine Vertragspartei ist, die bei einem Kontrollwechsel nach einem Übernahmeangebot in Kraft treten, geändert oder beendet werden.

k) Zum Datum dieses Berichts bestehen zwischen der Gesellschaft und den amtierenden Co-CEOs und dem CLO Dienstverträge, nach denen die Co-CEOs und der CLO bei Beendigung des Dienstverhältnisses aus anderen Gründen als einer wesentlichen Vertragsverletzung Anspruch auf eine Entschädigung haben. Dies gilt auch im Fall eines Kontrollwechsels, der die Stellung der Co-CEOs bzw. des CLO maßgeblich berührt.

Zusammenfassung Vergütungsbericht

Vergütung des Verwaltungsrats

Die Vergütung der Mitglieder des Verwaltungsrats (der "Verwaltungsrat" und jedes Mitglied ein "Verwaltungsratsmitglied") wird von der Hauptversammlung (die "Hauptversammlung") der Adler Group S.A. (die "Gesellschaft") festgelegt.

Am 29. September 2020 genehmigte die Hauptversammlung die nachstehend aufgeführte Bruttovergütung der Verwaltungsratsmitglieder:

•	ein festes Jahresgehalt in Höhe von 150.000 EUR brutto für die Funktion des Vorsitzenden des Verwaltungsrats,
•	ein festes Jahresgehalt in Höhe von 100.000 EUR brutto für die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrats,
•	ein festes Jahresgehalt in Höhe von 75.000 EUR brutto für die Funktion als Verwaltungsratsmitglied der Gesellschaft (ausgenommen der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrats),
•	eine zusätzliche fixe jährliche Vergütung in Höhe von 25.000 EUR brutto für jedes Verwaltungsratsmitglied, das auch als Vorsitzender eines Ausschusses der Gesellschaft fungiert,
•	ein zusätzliches Honorar in Höhe von 1.500 EUR brutto je Teilnahme eines Verwaltungsratsmitglieds an einer Sitzung des Verwaltungsrats oder einer Sitzung eines Ausschusses der Gesellschaft, dem das Verwaltungsratsmitglied angehört.

Sofern ein Verwaltungsratsmitglied nicht für die gesamte Dauer eines Geschäftsjahres bestellt wurde, wird die jährliche fixe Vergütung für den jeweiligen Bestellungszeitraum im betreffenden Jahr anteilig ausgezahlt.

Sämtliche Verwaltungsratsmitglieder sind durch die Haftpflichtversicherung der Gesellschaft für Führungskräfte (D&O-Versicherung) abgedeckt. Sie haben Anspruch auf Erstattung angemessener Kosten, die im Rahmen ihrer Pflichten als Verwaltungsratsmitglieder entstanden sind (gegen Vorlage des entsprechenden Zahlungsnachweises).

Vergütung des Senior Managements

Die Vergütung der Mitglieder des Senior Managements (gemeinsam "Senior Management" und jeweils einzeln "Mitglied des Senior Managements") und der Geschäftsführer für das Tagesgeschäft (délégué(s) à la gestion journalière) ("Geschäftsführer für das Tagesgeschäft") der Gesellschaft wird vom Verwaltungsrat festgelegt.

Das Senior Management der Gesellschaft setzt sich wie folgt zusammen:

•	Herr Thierry Beaudemoulin (Verwaltungsratsmitglied und Co-Chief Executive Officer - Co-CEO), seit 10. Dezember 2019
•	Herr Maximilian Rienecker (Verwaltungsratsmitglied und Co-Chief Executive Officer - Co-CEO), seit 9. April 2020
•	Herr Sven-Christian Frank (Chief Legal Officer - CLO), seit 1. September 2020
•	Dr. Bernd Schade (Chief Development Officer -CDO), seit 1. November 2021

Die beiden Co-CEOs Thierry Beaudemoulin und Maximilian Rienecker wurden zudem als Geschäftsführer für das Tagesgeschäft bestellt. Es wurden keine anderen Geschäftsführer für das Tagesgeschäft bestellt.

Das Vergütungssystem für das Senior Management sieht ein festes Jahresgehalt zuzüglich einer kurzfristigen variablen Vergütungskomponente (Short-Term Incentive/STI-Bonus) und einer langfristigen variablen Vergütungskomponente (Long-Term Incentive, LTI-Bonus) vor. Die Mitglieder des Senior Managements können zudem bestimmte Nebenleistungen erhalten. Sie sind durch die Haftpflichtversicherung für Führungskräfte (D&O-Versicherung) abgedeckt. Darüber hinaus hat das Senior Management Anspruch auf Erstattung aller angemessenen Kosten, die im Rahmen ihrer Aufgaben als Geschäftsführer entstanden sind (gegen Vorlage des entsprechenden Zahlungsnachweises).

Festes jährliche Vergütung

Gemäß den jeweiligen Dienstverträgen mit der Gesellschaft oder ihren Tochtergesellschaften haben die Mitglieder des Senior Managements Anspruch auf ein festes Jahresgehalt (brutto) in folgender Höhe (ggf. anteilig für den jeweiligen Bestellungszeitraum):

•	Herr Thierry Beaudemoulin - 600.000 EUR pro Jahr
•	Herr Maximilian Rienecker - 600.000 EUR pro Jahr (Zahlung basiert teilweise auf einem Dienstvertrag mit der ADLER Properties GmbH)
•	Herr Sven-Christian Frank - 420.000 EUR pro Jahr (Zahlung basiert teilweise auf einem Dienstvertrag mit der ADLER Properties GmbH; Herr Frank hat außerdem noch einen Dienstvertrag mit einer weiteren Konzerngesellschaft, der ADLER Real Estate AG; die Vergütung aus dem Dienstvertrag mit der ADLER Real Estate AG wird jedoch mit der Vergütung aus den Dienstverträgen mit der Gesellschaft/ADLER Real Estate AG verrechnet)
•	Dr. Bernd Schade - 400.000 EUR (gezahlt im Rahmen eines Dienstvertrages mit der Consus Real Estate AG).

Kurzfristige variable Vergütung (STI-Bonus)

STI-Bonus - Herr Thierry Beaudemoulin, Herr Maximilian Rienecker und Herr Sven-Christian Frank

Bei der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente (STI-Bonus) handelt es sich um eine jährliche Bonusprämie, die vom Erreichen bestimmter Ziele abhängig ist. Diese Ziele werden vom jeweiligen Mitglied des Senior Managements (Thierry Beaudemoulin, Maximilian Rienecker und Sven-Christian Frank) und der Gesellschaft zum Zeitpunkt (oder kurz nach) der Genehmigung des Budgets für das jeweilige Geschäftsjahr vereinbart. Für das Geschäftsjahr 2021 sind die Ziele für die Auszahlung des STI-Bonus an bestimmte quantitative und qualitative Variablen gebunden, die vom Verwaltungsrat festgelegt werden, darunter unter anderem (i) Operatives Ergebnis aus Vermietung (FFO 1) je Aktie (Herr Thierry Beaudemoulin und Herr Maximilian Rienecker - Gewichtung 50 %; Herr Frank - Gewichtung 47,50 %), (ii) EBITDA aus Verkaufsaktivitäten (Herr Thierry Beaudemoulin und Herr Maximilian Rienecker - Gewichtung 25 %; Herr Sven-Christian Frank - Gewichtung 22,5 %), und (iii) bestimmte qualitative Ziele (Herr Thierry Beaudemoulin und Herr Maximilian Rienecker - Gewichtung 25 %; Herr Sven-Christian Frank - Gewichtung 30 %). Der Verwaltungsrat kann zudem beschließen, einen Ermessensbonus zu gewähren.

Gemäß den jeweiligen Dienstverträgen mit der Gesellschaft beläuft sich der maximale STI-Bonus für Mitglieder des Senior Managements (anteilig für den jeweiligen Bestellungszeitraum) auf:

•	Herr Thierry Beaudemoulin - 350.000 EUR pro Jahr
•	Herr Maximilian Rienecker - 350.000 EUR pro Jahr
•	Herr Sven-Christian Frank - 150.000 EUR pro Jahr

Der STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 ist spätestens mit der nächsten Gehaltsabrechnung nach der Hauptversammlung im Jahr 2022, die den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 feststellt, zahlbar. Da der Anspruch auf den STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 nicht im Geschäftsjahr 2021 fällig wurde, werden die Beträge des STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 erst im darauffolgenden Geschäftsjahr ausgewiesen.

STI-Bonus - Dr. Bernd Schade

Gemäß seinem Dienstvertrag mit der Consus Real Estate AG, einer Tochtergesellschaft der Adler Group, hat Herr Dr. Bernd Schade für jedes Jahr seiner Vertragslaufzeit Anspruch auf einen STI-Bonus. Die Höhe des auszuzahlenden STI-Bonus hängt von dem Erreichen bestimmter Ziele zum Ende eines jeden Geschäftsjahres ab; diese Ziele werden von den Parteien jeweils bis zum Ende des dritten Kalendermonats des jeweiligen Geschäftsjahres vereinbart. Sofern keine Vereinbarung zustande gekommen ist, setzt die Consus Real Estate AG die Ziele nach eigenem vernünftigen Ermessen fest. Es sind ein quantitatives Ziel in Bezug auf das EBITDA sowie ein qualitatives Ziel zu vereinbaren. Für die Ermittlung des STI-Bonus werden beide Ziele gleich gewichtet. Das Erreichen des jeweiligen Ziels wird unabhängig vom anderen beurteilt.

Aufgrund der Tatsache, dass Herr Dr. Schade seine Tätigkeit im Rahmen des Dienstvertrags erst im November 2021 aufnahm, wurden für das Geschäftsjahr 2021 keine Zielvorgaben für die Auszahlung der STI-Bonusprämie festgelegt.

Die Gesamtzielerreichung entspricht der Summe der Erreichung der einzelnen (qualitativen und quantitativen) Ziele, die mit dem Faktor 0,5 multipliziert werden. Die Auszahlung erfolgt ab einem Gesamtzielerreichungsgrad von 50 % bis maximal 150 %. Diese Werte werden linear berechnet. Der STI-Bonus berechnet sich aus dem Basiswert für das jeweilige Geschäftsjahr, multipliziert mit dem jeweiligen Gesamtzielerreichungsgrad.

Der Basiswert für die Berechnung des STI-Bonus ist:

•	für das erste Jahr seiner Amtszeit im Rahmen des Dienstvertrags: 200,000 EUR und
•	für jedes der nächsten zwei Jahre seiner Amtszeit im Rahmen des Dienstvertrags: 150,000 EUR, die für jedes Geschäftsjahr anteilig berechnet werden.

Unabhängig von der Zielerreichung hat Herr Dr. Schade Anspruch auf einen Mindest-STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 100.000 EUR brutto (der "Mindest-STI-Bonus"). Da die Bestellung von Herrn Dr. Schade bereits vor Ablauf des Geschäftsjahres 2021 wirksam wurde, wird der Mindest-STI-Bonus anteilig auf die Geschäftsjahre 2021 und 2022 verteilt, wobei für jeden Kalendermonat des Jahres 2021, in dem die Bestellung bestand, 1/12 des Mindest-STI-Bonus auf das Geschäftsjahr 2021 und der Rest auf das Geschäftsjahr 2022 entfällt.

Der STI-Bonus ist spätestens mit der nächsten Gehaltsabrechnung nach der Hauptversammlung der Consus Real Estate AG für das jeweilige Geschäftsjahr an Herrn Dr. Schade auszuzahlen. Da der Anspruch auf den STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 nicht im Geschäftsjahr 2021 fällig wurde, werden die Beträge des STI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 erst im darauffolgenden Geschäftsjahr ausgewiesen.

Langfristige variable Vergütung (LTI-Bonus)

LTI-Bonus - Herr Thierry Beaudemoulin, Herr Maximilian Rienecker und Herr Sven-Christian Frank

Die folgenden drei Mitglieder des Senior Managements (Herr Thierry Beaudemoulin, Herr Maximilian Rienecker und Herr Sven-Christian Frank) haben das Anrecht auf einen leistungsabhängigen LTI-Bonus, der bei Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags in Aktien der Gesellschaft (sofern die Gesellschaft diese Aktien ausgeben kann) oder in bar (sofern die Gesellschaft keine Aktien ausgeben kann) ausbezahlt wird. Die Auszahlung des LTI-Bonus ist abhängig vom Erreichen bestimmter Ziele. Diese Ziele werden vom jeweiligen Mitglied des Senior Managements und der Gesellschaft zum Zeitpunkt (oder kurz nach) der Genehmigung des Budgets für das jeweilige Geschäftsjahr vereinbart. Für die Co-CEOs und den CLO sind die Zielvorgaben für die LTI-Bonusprämie für das Geschäftsjahr 2021 an bestimmte quantitative und qualitative Variablen geknüpft, die vom Verwaltungsrat festgelegt werden, wie beispielsweise (i) die Verringerung des Abschlags des Aktienkurses auf den EPRA-NAV je Aktie, (ii) den EPRA-NAV je Aktie und (iii) bestimmte ESG-Kriterien.

Gemäß den jeweiligen Dienstverträgen mit der Gesellschaft beläuft sich der maximale LTI-Bonus für Mitglieder des Senior Managements (anteilig für den jeweiligen Bestellungszeitraum) auf:

•	Herr Thierry Beaudemoulin - 350.000 EUR pro Jahr
•	Herr Maximilian Rienecker - 350.000 EUR pro Jahr
•	Sven-Christian Frank - 155.000 EUR pro Jahr

Die Höhe des LTI-Bonus in Bezug auf das Geschäftsjahr 2021 kann erst nach der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 festgelegt werden und ist erst zum oder um den Zeitpunkt der Beendigung der Bestellung des betreffenden Mitglieds des Senior Managements (Herr Thierry Beaudemoulin, Herr Maximilian Rienecker und Herr Sven-Christian Frank) zahlbar. Daher wird die Höhe des LTI-Bonus für das Geschäftsjahr 2021 an dieser Stelle nicht ausgewiesen.

LTI-Bonus - Dr. Bernd Schade

Gemäß dem Dienstvertrag mit der Consus Real Estate AG hat Dr. Bernd Schade Anspruch auf einen LTI-Bonus - eine sogenannte virtuelle Beteiligung an der Consus Real Estate AG in Höhe von 500.000 EUR (die "virtuelle Beteiligung"). Das Gewähren der virtuellen Beteiligung gilt nicht als Vergütung für etwaige Leistungen oder sonstige Verdienste von Dr. Schade für die Consus Real Estate AG. Darüber hinaus wird die virtuelle Beteiligung Herrn Dr. Schade ohne Kapitaleinlage oder sonstige Vergütung gewährt. Dr. Schade hat nach einer Wartezeit von drei Jahren ab Beginn seines Dienstvertrags (die "Wartezeit") Anspruch auf die Zahlung eines LTI-Bonus, dessen Höhe von der Höhe der virtuellen Beteiligung und des "Erreichungsgrads des langfristigen Ziels" abhängt, unter der Prämisse, dass bestimmte im Dienstvertrag festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Beim "langfristigen Ziel" handelt es sich um einen festen Betrag, um den der "Ziel-EPRA-NAV" zum Ende der Wartezeit den "Ausgangs-EPRA-NAV" zum Beginn des Dienstvertrages übersteigen muss, um einen "Erreichungsgrad des langfristigen Ziels" von 100 % zu erreichen. Der "Erreichungsgrad des langfristigen Ziels" ist der Prozentsatz, um den das "langfristige Ziel" erreicht bzw. überschritten wurde.

Die Auszahlung erfolgt ab einem "Erreichungsgrad des langfristigen Ziels" von 50 % bis maximal 150 %. Diese Werte werden linear berechnet.

Der "Ausgangs-EPRA-NAV" und die Methode zur Ermittlung des "Ziel-EPRA-NAV" sowie das "langfristige Ziel" sind von den Parteien bis zum Ablauf von drei Monaten nach Beginn des Dienstvertrags zu vereinbaren. Sofern keine Vereinbarung zustande gekommen ist, legt die Consus Real Estate AG diese Ziele bzw. Methode nach eigenem vernünftigen Ermessen fest.

Für das Geschäftsjahr 2021 wurden keine langfristigen STI-Bonus-Ziele festgelegt.

Aufgrund der Tatsache, dass Herr Dr. Schade seine Tätigkeit im Rahmen des Dienstvertrags erst im November 2021 aufnahm, wurden für das Geschäftsjahr 2021 keine Zielvorgaben für die Auszahlung der LTI-Bonusprämie festgelegt. Die Höhe des LTI-Bonus wird auf Basis der virtuellen Beteiligung innerhalb der drei Monate nach Ablauf der Wartezeit gemäß folgender Formel ermittelt: LTI-Bonus = virtuelle Beteiligung x Erreichungsgrad des langfristigen Ziels.

Wird das "langfristige Ziel" vollständig erreicht, d.h. der Erreichungsgrad des langfristigen Ziels beträgt 100 % und die virtuelle Beteiligung wird nicht gekürzt, führt dies zu einer LTI-Bonus-Zahlung in Höhe von 500.000 EUR brutto; beträgt der Erreichungsgrad des langfristigen Ziels 150 % oder mehr, führt dies zu einem maximal auszuzahlenden LTI-Bonus von 750.000 EUR brutto, und beträgt der Erreichungsgrad des langfristigen Ziels 50 %, führt dies zu einem auszuzahlenden LTI-Bonus von 250.000 EUR brutto.

Die Auszahlung des LTI-Bonus erfolgt spätestens zum nächsten Gehaltszahlungstermin nach Ablauf von drei Monaten nach Ende der Wartezeit.

Der Dienstvertrag zwischen der Consus Real Estate AG und Herrn Dr. Schade sieht für den Fall einer vorzeitigen Beendigung des Dienstvertrags eine Abweichung von den oben beschriebenen Regelungen vor.

Der Aufsichtsrat der Consus Real Estate AG kann Herrn Dr. Schade nach pflichtgemäßem Ermessen ohne vorherige Zustimmung einen zusätzlichen Ermessensbonus für besondere Leistungen gewähren. Ein Rechtsanspruch auf einen Ermessensbonus besteht nicht.

Sonstiges

Sämtliche Dienstverträge zwischen der Gesellschaft und Herrn Thierry Beaudemoulin, Herrn Maximilian Rienecker und Herrn Sven-Christian Frank haben eine feste Laufzeit bis zum 9. Dezember 2023. Sie können grundsätzlich von jeder der beiden Vertragsparteien unter Einhaltung einer Frist von 90 Tagen gekündigt werden. Im Falle einer Beendigung von Dienstverträgen durch die Gesellschaft aus Gründen, die nicht in der Verantwortung des Mitglieds des Senior Managements (Thierry Beaudemoulin, Maximilian Rienecker und Sven-Christian Frank) liegen, hat das Mitglied des Senior Managements Anspruch auf die Zahlung einer Abfindung. Die Abfindung beträgt zwei Jahresgehälter (Jahresfestgehalt, STI-Bonus und LTI-Bonus), übersteigt aber dabei nicht die Vergütung, die bei nicht vorzeitiger Beendigung des Dienstvertrags für die Restlaufzeit anfallen würde.

Der Dienstvertrag zwischen der Consus Real Estate AG und Herrn Dr. Schade endet ohne Kündigung nach Ablauf von drei Jahren, spätestens jedoch am 31. Dezember 2024. Der Dienstvertrag kann von jeder der Vertragsparteien aus gutem Grund gekündigt werden. Im Falle der Beendigung des Vorstandsmandats bei der Consus Real Estate AG von Herrn Dr. Schade mittels Widerruf aus wichtigem Grund gemäß § 84 Abs. 3 AktG, wobei dieser keinen wichtigen Grund im Sinne des § 626 Abs. 1 BGB darstellt und auch nicht aus einem anderen Grund von Herrn Dr. Schade gemäß § 276 BGB veranlasst wurde, oder im Falle der Beendigung des Dienstvertrages aufgrund einer Maßnahme nach dem Umwandlungsgesetz hat Herr Dr. Schade Anspruch auf eine Abfindung. Die Abfindung darf den Betrag von 1.600.000 EUR oder - falls dieser Betrag niedriger ist - den Gesamtwert von Festvergütung, STI-Bonus und LTI-Bonus für die Restlaufzeit nicht überschreiten.

Sämtliche Mitglieder des Senior Managements sind für einen Zeitraum von drei Monaten nach der Beendigung ihres Dienstvertrags an die in ihrem Dienstvertrag festgelegten Wettbewerbsverbote gebunden.

Ausgezahlte Gesamtvergütung des Senior Managements

Die Zusammenfassung des Vergütungsberichts bezieht sich auf die Vergütung der Mitglieder des Senior Managements, die im Geschäftsjahr 2021 bestellt waren.

Darüber hinaus stellt der vorliegende Vergütungsbericht lediglich eine Zusammenfassung dar. In Übereinstimmung mit dem luxemburgischen Gesetz vom 24. Mai 2011 über die Ausübung bestimmter Rechte von Aktionären in börsennotierten Gesellschaften (in der jeweils gültigen Fassung) wird der ordentlichen Hauptversammlung 2022 der Gesellschaft ein vollständiger Vergütungsbericht vorgelegt.

Nachstehend wird die Gesamtvergütung aufgeführt, die im Geschäftsjahr 2021 an die Mitglieder des Senior Managements ausgezahlt wurde:

EUR	Thierry Beaudemoulin	Maximilian Rienecker	Sven-Christian Frank	Dr. Bernd Schade
	Co-CEO	Co-CEO	CLO	CDO
Festgehalt	600.000	600.000 ^(*)	420.000 ^(**)	66.667 ^(***)
Nebenleistungen	34.332	44.764	17.215 ^(**)	3.000 ^(***)
Gesamt (Festgehalt und Nebenleistungen)	634.332	644.764	437.215	69.667
STI-Bonus für GJ 2020	338.908	256.027	50.137	k.A.
STI-Bonus für GJ 2021	Wie oben erwähnt, wird der Betrag erst nach Abschluss des Geschäftsjahres 2021 festgelegt und zahlbar und im kommenden Geschäftsjahr ausgewiesen			k.A.
LTI-Bonus für das GJ 2020 (der nur bei Beendigung des entsprechenden Dienstvertrags ausgezahlt wird)	297.466 ^(*****)	256.027	51.808	k.A.
LTI-Bonus für GJ 2021	Wie oben erwähnt, wird der Betrag erst nach Abschluss des Geschäftsjahres 2021 festgelegt und ist erst zum oder um Zeitpunkt der Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags zahlbar und wird daher an dieser Stelle nicht ausgewiesen			k.A.
Außerordentliche Posten	k.A.	92.555 ^(*****)	166.667 ^(******)	k.A.
Summe	973.240	993.346	654.019	69.667
Gesamt (inkl. LTI-Bonus für das GJ 2020, der nur bei Beendigung des entsprechenden Dienstvertrags ausgezahlt wird)	270.706	1.249.373	705.827	k.A.

^(*) Gezahlt/geschuldet von der Gesellschaft/ Adler Properties GmbH.
^(**) Gezahlt/geschuldet von der Gesellschaft/ Adler Properties GmbH. Herr Frank hat außerdem noch einen Dienstvertrag mit einer weiteren Konzerngesellschaft, der ADLER Real Estate AG; die Vergütung aus dem Dienstvertrag mit der ADLER Real Estate AG wird jedoch mit der Vergütung aus den Dienstverträgen mit der Gesellschaft/ADLER Real Estate AG verrechnet.
Um Unklarheiten zu vermeiden: In diesem Betrag ist nicht die von anderen Konzernunternehmen an Herrn Frank vor seiner Bestellung zum CLO am 1. September 2020 gezahlte/zu zahlende Vergütung enthalten.
^(***) Gezahlt/geschuldet von der Consus Real Estate AG.
^(****) Ein kleiner Teil davon bezog sich auf den Zeitraum 10. Dezember 2019 bis zum 31. Dezember 2020, die Entscheidung über die Gewährung dieses Bonus wurde jedoch im Jahr 2021 für den gesamten Zeitraum 10. Dezember 2019 bis 31. Dezember 2020 getroffen.
^(*****) Gezahlt durch die Adler Properties GmbH; bezieht sich auf den STI- und LTI-Bonus für die Tätigkeit im Konzern für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 8. April 2020, d.h. für den Zeitraum, in dem Herr Rienecker ein Unternehmensmandat in der ADLER Real Estate AG innehatte und bis zur Bestellung von Herrn Rienecker zum Co-CEO der Gesellschaft.
^(******) Gezahlt durch die ADLER Real Estate AG; bezieht sich auf den STI- und LTI-Bonus für die Tätigkeit im Konzern für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis zum 31. August, d.h. für den Zeitraum, in dem Herr Frank ein Unternehmensmandat in der ADLER Real Estate AG innehatte und bis zur Bestellung von Herrn Frank zum CLO der Gesellschaft.

Nachhaltigkeit bei der Adler Group

Die Adler Group hat im Jahr 2021 intensiv an allen Themen der Nachhaltigkeit gearbeitet. Nach der Integration der ehemals eigenständigen Adler Real Estate, ADO Properties und Consus Real Estate und der in der zweiten Jahreshälfte erfolgten Verkleinerung des breit gefächerten Immobilienportfolios ist die Adler Group nun besser aufgestellt, um in Sachen Umweltschutz, Reduktion von Treibhausgasen, Berücksichtigung der Gesundheits- und Sicherheitsbedürfnisse ihrer Mieter, Förderung von Vielfalt und Corporate Governance eine führende Rolle in ihrer Branche einzunehmen.

Breites Spektrum an Nachhaltigkeitsaktivitäten

Die Adler Group verfolgt einen umfassenden Ansatz zur Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund ist das Unternehmen im Juni 2021 dem UN Global Compact Netzwerk beigetreten und bekennt sich zu dessen zentralen Themen Menschenrechte, Arbeitsrechte, Umweltbewusstsein und Korruptionsbekämpfung sowie zu den 17 "Sustainable Development Goals" (SDGs), die bis spätestens 2030 weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene sicherstellen sollen. Die Adler Group ist damit Teil eines weltweiten Paktes zwischen den Vereinten Nationen und Unternehmen zur Beachtung sozialer und ökologischer Belange in Zeiten der Globalisierung geworden.

Um das breite Spektrum der Nachhaltigkeitsziele zu fördern, ist die Adler Group auch Mitglied in mehreren nationalen Organisationen geworden, die Nachhaltigkeitsziele verfolgen, darunter die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Im Jahr 2021 hat die Adler Group die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, um den Herausforderungen, die sich aus den vielfältigen Themen der Nachhaltigkeit ergeben, zu begegnen, indem sie ein Nachhaltigkeitsboard eingerichtet hat. Es wird von einem Mitglied der Geschäftsführung geleitet, umfasst alle relevanten Mitglieder des Managements und ist für alle Entscheidungen zum Thema Nachhaltigkeit zuständig. Er hat u.a. die aktuellen Nachhaltigkeitsziele der Adler Group entwickelt, die lauten:

•	Reduzierung der Treibhausgasemissionen im bestehenden Immobilienportfolio um die Hälfte bis 2030 verglichen mit 2020 durch die energetische Sanierung von Gebäuden, den Austausch von Heizungsanlagen und die Umstellung auf "grüne" Energieversorgung.
•	Planung und Entwicklung neuer Gebäude als klimaneutrale Quartiere, Nutzung ökologischer Energieversorgung und verstärkter Einsatz nachhaltiger Materialien.
•	Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit durch eine auf Vielfalt ausgerichtete Unternehmenskultur und ein attraktives und modernes Arbeitsumfeld, durch die Schaffung von Weiterentwicklungsmöglichkeiten und durch das Angebot interessanter und zukunftssicherer Arbeitsplätze.
•	Stärkung der Mieterzufriedenheit und Sicherstellung des Wohlbefindens der Kunden durch ein gesundes Wohnumfeld und ein attraktives Angebot an Dienstleistungen.
•	Durch die Pflege von Netzwerken und aktiver Verbandsarbeit, einen lebendigen Dialog mit Institutionen und Städten sowie die Förderung sozialer Projekte mit Nähe zum Quartier und zur Immobilie höchste Standards der guten Unternehmensführung und Geschäftsethik einführen.

Dem CO ₂ -Fahrplan verpflichtet

Bereits in der Vergangenheit hat die Adler Group erheblich in die energetische Sanierung oder den Austausch von Heizungsanlagen investiert. Doch die vor uns liegenden Herausforderungen erfordern besondere Anstrengungen, denn im Juni 2021 hat der Deutsche Bundestag ein neues Klimaschutzgesetz (KSG) verabschiedet. Das novellierte Gesetz hebt das deutsche Treibhausgasminderungsziel für 2030 an und verpflichtet die Immobilienwirtschaft, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 70 Millionen Tonnen CO ₂ -Äquivalente in etwa zu halbieren.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Adler Group einen Fahrplan entwickelt, der eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen und Initiativen im Bestandsportfolio sowie bei der Entwicklung neuer Immobilien vorsieht. Am unmittelbarsten wirkt sich die Erneuerung und Umrüstung von Heizungsanlagen aus, da sie relativ kurzfristig durchgeführt werden kann. Energetische Sanierungen sind zwar das wirksamste Instrument zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, benötigen aber vergleichsweise lange Vorlaufzeiten. Die volle Wirkung von energetischen Sanierungen wird daher nicht vor 2025 sichtbar sein.

Die Sanierung und Verbesserung von Bestandsimmobilien verbessert das CO ₂ -Profil des Portfolios erheblich, muss aber durch emissionsarme oder emissionsfreie Neubauten ergänzt werden, um das Ziel für 2030 zu erreichen. Die Adler Group hat sich daher zum Ziel gesetzt, alle Neubauten durch ein national und international anerkanntes Zertifizierungssystem wie DGNB/LEED ^® /BREEAM in den Stufen "Gold" oder "sehr gut" zertifizieren zu lassen.

Mieter:innen und Mitarbeiter:innen im Zentrum der Nachhaltigkeit

Unternehmen tragen eine soziale Verantwortung für ihre Kund:innen, die über die reine Geschäftsbeziehung hinausgeht. Organisationen, die sich fair gegenüber ihren Kund:innen verhalten, sichern sich gesellschaftliche Akzeptanz und haben bessere Chancen, am Markt zu bestehen. Für die Adler Group gilt dies dort, wo sie Mieter:innen mit durchschnittlichem oder unterdurchschnittlichem Einkommen bezahlbaren Wohnraum anbietet. Generell versteht die Adler Group soziale Verantwortung stets als konkrete Verpflichtung, sich für das Wohlergehen ihrer Mieter:innen einzusetzen, das auf ein sicheres und gesundes Wohnumfeld, guten Service, bezahlbare Mieten und auf einen kompetenten Partner in der Quartiersentwicklung angewiesen ist.

Im Jahr 2021 stand die Personalabteilung der Adler Group vor der Aufgabe, die Integration abzuschließen und die neue Adler Group zu einem attraktiven Arbeitgeber zu formen. Für Letzteres erhielt die Personalabteilung Ende 2021 ein positives Feedback. Eine erstmals durchgeführte Mitarbeiter:innenbefragung ergab, dass die überwiegende Mehrheit der Mitarbeiter:innen sehr zufrieden und hoch motiviert ist.

Ein wesentlicher Bestandteil der Personalarbeit der Adler Group ist die Sensibilisierung der Belegschaft für Vielfalt, Inklusion und Gleichstellung. Um Vielfalt im Unternehmen fest zu verankern, hatte die Adler Group 2021 ein Diversity-Programm aufgelegt, das von der neu gegründeten Task Force "Diversity and Inclusion" entwickelt wurde. Diesem Gremium, das von einem Mitglied des Senior Managements geleitet wird, gehört unter anderem auch die Gleichstellungsbeauftragte an. Um die Ernsthaftigkeit ihres Engagements für Vielfalt sowohl intern als auch extern zu demonstrieren, hat die Adler Group die Charta der Vielfalt unterzeichnet.

Chancen und Risikobericht

Risikobericht

Die Adler Group S.A. (ehemals ADO Properties S.A.) ("Adler Group" oder die "Gesellschaft") überwacht und kontrolliert kontinuierlich sämtliche Risikopositionen des Konzerns, um einerseits Entwicklungen zu vermeiden, die den Bestand des Konzerns gefährden könnten, und andererseits jegliche sich bietende Chancen zu nutzen. Unser Risikomanagementsystem wurde auf Grundlage unserer Unternehmensstrategie und Portfoliostruktur als angemessenes und wirksames Frühwarn- und Kontrollinstrument entwickelt. Unser etabliertes Risikomanagementsystem ermöglicht es dem Verwaltungsrat und dem Senior Management Team, jederzeit wesentliche Risiken innerhalb des Konzerns und in seinem Umfeld zu identifizieren und zu bewerten. Der Verwaltungsrat und das Senior Management Team der Adler Group sehen gegenwärtig keine Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden.

Risikomanagementsystem

Mit dem Aufbau der Adler Group im Jahr 2020, einschließlich der ADLER Real Estate AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie der Consus Real Estate AG und ihrer Tochtergesellschaften, wurde ein harmonisiertes und einheitliches Risikomanagementsystem unter den folgenden Aspekten aufgestellt:

Das Risikomanagement der Adler Group versteht sich als alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung und zum zeitnahen Umgang mit Geschäftsrisiken anhand geeigneter Gegenmaßnahmen sowie zur Umsetzung der Risikostrategie innerhalb der Adler Group. Unerkannte Risiken, die daher nicht kontrolliert und angegangen werden, können ein erhebliches potenzielles Risiko darstellen, werden jedoch durch systematisches Risikomanagement verringert.

Das Ende 2020 eingeführte harmonisierte Risikomanagementsystem wurde überprüft, um festzustellen, ob es für das aktuelle Risikoumfeld, die Größe und die Anforderungen der Adler Group angemessen ist. Im Rahmen der V2.0 des Risikohandbuchs wurde der Risikokatalog im Wesentlichen um neue Einzelrisiken sowie um eine siebte Risikokategorie "Nachhaltigkeitsrisiken" erweitert.

Zu den zentralen Elementen des Risikomanagements gehören eine gut durchdachte Risikostrategie, eine verantwortungsbewusste Risikoorganisation, die regelmäßige Risikoermittlung und -bewertung und eine aussagekräftige Berichterstattung als Grundlage für die Ergreifung wirksamer Maßnahmen. Letztere umfasst regelmäßig stattfindende sowie fest terminierte Sitzungen, Controlling-Berichte, interne Genehmigungsverfahren für wichtige Entscheidungen und Prüfmechanismen, wie beispielsweise das Vier-Augen-Prinzip. Die Wirksamkeit des Risikomanagements wird ebenfalls kontinuierlich geprüft, unter anderem durch die Interne Revision, und das Verbesserungspotenzial wird ermittelt.

Das weiter optimierte Risikomanagementsystem ist im konzernweiten Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Als Richtschnur nimmt das Risikomanagementhandbuch eine Lenkungsfunktion für den Verwaltungsrat ein, und neben der informativen Funktion dokumentiert es die Verpflichtung zur laufenden Umsetzung des Risikomanagements; daher stellt es einen wesentlichen Bestanteil der konzernweiten Corporate Governance dar. Zusammen mit dem Risikokatalog und der aufgestellten Risikoorganisation bildet das Handbuch die Grundlage für die aktuelle Risikobewertung zum 31. Dezember 2021.

Das Risikomanagementhandbuch enthält folgende Beschreibung der Risikoorganisation und Verantwortlichkeiten, des Risikomanagementprozesses, einschließlich Ermittlung und Bewertung, der Überwachung des Risikomanagementsystems und der Risikoberichterstattung.

Risikoorganisation und Verantwortlichkeiten

Das Senior Management trägt die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement und entscheidet über die Aufbau- und Ablauforganisation des Risikomanagements und über dessen Ressourcen. Das Senior Management legt die Risikostrategie und -grundsätze sowie die Risikomanagementverfahren der Adler Group fest. Die Leitlinien für das Betriebsrisikomanagement sind im Rahmen der Risikostrategie festgelegt und umfassen beispielsweise die Vorgabe von Verlustobergrenzen, deren Überschreitung eine Ergreifung von Risikomanagementmaßnahmen erfordert, oder von Toleranzgrenzen, bis zu denen ein Risiko akzeptiert werden kann.

Der Prüfungsausschuss als eine Gruppe von Spezialisten für diesen Themenbereich innerhalb des Verwaltungsrats übernimmt die regelmäßige Überwachung der Risiken und Prüfung der Wirksamkeit des gegenwärtigen Risikomanagements und der internen Kontrollverfahren.

Die Risikoverantwortlichen übernehmen die Verantwortung für die Ermittlung, Bewertung, Dokumentation, das Management und die Kommunikation aller wesentlichen Risiken in ihrem Verantwortungsbereich.

Risikomanagementprozesse

Das zentrale Risikomanagement koordiniert den Risikomanagementprozess, prüft die Plausibilität und konsolidiert die Ergebnisse der Risikoermittlung und -bewertung durch die Risikoverantwortlichen und erstellt die regelmäßigen Berichte an das Senior Management und den Verwaltungsrat der Adler Group. Darüber hinaus findet eine interne Ad-hoc-Berichterstattung zu wesentlichen Risiken, die die Gesellschaft gefährden könnten, statt.

Das Senior Management ist daher in der Lage, wesentliche Risiken innerhalb oder außerhalb der Gesellschaft frühzeitig systematisch zu ermitteln und zu bewerten und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Potenzielle Risiken für den Unternehmenswert oder die Unternehmensentwicklung werden frühzeitig aufgedeckt. Als weiterer Bestandteil der Risikoermittlung innerhalb des Risikomanagementsystems wurde ein Frühwarnsystem etabliert. Zweck dieses Systems ist die Risikoermittlung über Frühwarnindikatoren, um bereits im Vorfeld Maßnahmen zur Risikoabwehr ergreifen zu können.

Ermittlung und Kategorisierung der Risiken

Die Risiken werden in Risikokategorien unterteilt und anhand eines Scoring-Modells mit sechs Kategorien des Verlustrisikos und sechs Stufen der Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die Risikobewertung erfolgt daher durch gezielte Einschätzung und durch eine Bewertung der ermittelten Risiken. Die Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, Liquidität und Reputation der Adler Group können unmittelbar auf Grundlage des Scoring-Modells beurteilt werden. Diese werden ferner zur Bewertung der Relevanz der beurteilten Risiken genutzt, um unter Berücksichtigung der Einhaltung von Risikogrenzen oder -schwellen erhebliche Risiken zu ermitteln.

Risiken werden den folgenden sieben Kategorien zugeordnet:

•	Makroökonomische und branchenspezifische Rahmenbedingungen, gesellschaftspolitisches Umfeld
•	Strategische Risiken
•	Finanzielle und Finanzierungsrisiken
•	Betriebsrisiken der Immobilienverwaltung
•	Betriebsrisiken in der Projektentwicklung
•	Unternehmensspezifische Risiken
•	Nachhaltigkeitsrisiken

Der Risikowert wird, jeweils anhand von sechs Klassen, durch die Bewertung des erwarteten Verlusts und der Eintrittswahrscheinlichkeit bestimmt:

Überwachung des Risikomanagementsystems

Das Risikomanagementsystem wird regelmäßig überwacht, angepasst und weiterentwickelt, um Änderungen innerhalb der Gesellschaft und ihres Umfelds Rechnung zu tragen. Die Risikoüberwachung dient der Prüfung, ob die im Rahmen des Risikomanagements ergriffenen Maßnahmen die gewünschte Wirkung erzielt haben und ob die beobachteten Risikopositionen nach Umsetzung der Managementmaßnahmen mit den vorgegebenen Sollwerten übereinstimmen.

Risikoberichterstattung

Wesentliche Risiken werden dem Senior Management und dem Verwaltungsrat vierteljährlich im Rahmen der regelmäßigen und umfassenden Kommunikation zum Geschäftsgang sowie den aktuellen Stand des Risikomanagementsystems und seine weitere Entwicklung berichtet. Das wichtigste Ziel der Risikoberichterstattung ist sicherzustellen, dass die Entscheidungsträger vollständige, korrekte und zeitnahe Informationen zu den wichtigsten risikorelevanten Entwicklungen erhalten. Auf dieser Grundlage können Risiken beizeiten aufgedeckt und frühzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Neue Risiken mit erheblichen Auswirkungen auf die Gesellschaft oder deutlich negative Änderungen unterliegen der Ad-hoc-Berichterstattung an das Senior Management sowie den Verwaltungsrat.

Internes Kontrollsystem

Das interne Kontrollsystem ist ein Teilbereich des Risikomanagementsystems. Durch Steuerungsmaßnahmen können Risiken umgangen oder verringert werden. Das Senior Management trägt die Verantwortung für die Aufstellung, Überwachung, Prüfung der Wirksamkeit und Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems.

Die zentralen Ziele des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems nach Maßgabe der entsprechenden Vorschriften sind:

•	Sicherstellung der Rentabilität der Geschäftstätigkeit und Schutz der Vermögenswerte der Gesellschaft
•	Sicherstellung der Zuverlässigkeit der internen und externen Rechnungslegung
•	Einhaltung der maßgeblichen Rechtsvorschriften, insbesondere um die Übereinstimmung des

Konzernabschlusses und des Lageberichts des Konzerns mit den Standards zu gewährleisten. Der Bereich Rechnungs- und Berichtswesen der Adler Group ist für die Richtlinienkompetenz für eine einheitliche und standardisierte Anwendung der Rechnungslegungsvorschriften nach Maßgabe der Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) sowie für die Inhalte im Rahmen der Aufstellung der Abschlüsse verantwortlich. Die für den Anhang zum Konzernabschluss und den Lagebericht erforderlichen Daten werden auf Konzernebene zusammengetragen und aufbereitet.

Ein wesentlicher Aspekt bei der Bestimmung der Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung betrifft die bewusste Trennung von Verwaltungs-, Durchführungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsfunktionen. Die Adler Group stellt dies sicher, indem sie entsprechend Verantwortlichkeiten zuweist. Um zu gewährleisten, dass die Vermögenswerte korrekt im Einklang mit den Marktstandards bewertet sind, stützt sich die Adler Group auf das Fachwissen externer Dienstleister, die auf die Immobilienbewertung spezialisiert sind.

Die externen Rechnungsprüfer erstellen in Zusammenarbeit mit dem Senior Management und dem Prüfungsausschuss eine risikoorientierte Prüfungsplanung auf und prüfen, ob der Rechtsrahmen und die Leitlinien für die Kontrolle und das Risikomanagement angewandt wurden. Entsprechend wird die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der vorgegebenen Kontrollen überwacht. Adressaten des Prüfungsberichts sind das Senior Management und der Verwaltungsrat, um die Unternehmensleitung in die Lage zu versetzen, mögliche Fehler zu beheben und das interne Kontrollsystem zu verbessern.

Risikobewertung zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2021

Die Risikobewertung zum 31. Dezember 2021 wurde in Übereinstimmung mit dem weiterentwickelten Risikomanagementsystem der Adler Group vorgenommen. Der nachstehende Abschnitt beschreibt die Risiken und Kontrollmaßnahmen zur Umgehung, Verringerung und Weitergabe von Risiken, die aus Sicht der Adler Group von besonderer Relevanz sind.

Die Adler Group ist einer Reihe unterschiedlicher Risiken ausgesetzt, die sich einzeln oder in ihrer Gesamtheit nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage beziehungsweise die weitere Geschäftsentwicklung des Konzerns auswirken können. Im Folgenden wird näher auf alle von der Adler Group für relevant erachteten Risiken eingegangen. Ein Risiko gilt als relevant, wenn es einen Wert von über 3,0 aufweist, bei einem Wert von 4,0 oder mehr gilt es als sehr relevant. In der aktuellen Risikobewertung werden die Risikokategorien und Unterkategorien, soweit zweckmäßig, zusammengefasst, allerdings werden auch Einzelrisiken genannt.

Die wichtigsten Einzelrisiken sind:

Nr.	Risikounterkategorien	Risikokategorie	Wert
1	Public Relations-Risiken	Konzern- bzw. unternehmensspezifische Risiken	6,74
2	Risiken in der Projektphase "Build & Deliver"	Risiken aus Projektentwicklungsaktivitäten	6,41
3	Liquiditätsrisiko	Finanzielle und Finanzierungsrisiken	6,00
4	Risiken im Controllingprozess	Finanzielle und Finanzierungsrisiken	5,75
5	Risiken in der Projektphase "Planung"	Risiken aus Projektentwicklungsaktivitäten	5,36
6	Personalrisiken	Konzern- bzw. unternehmensspezifische Risiken	5,27
7	Steuerliche Risiken	Konzern- bzw. unternehmensspezifische Risiken	5,08
8	Bewertungsrisiken	Finanzielle und Finanzierungsrisiken	4,97
9	Risiken im Zusammenhang mit dem zentralen Einkauf	Konzern- bzw. unternehmensspezifische Risiken	4,90
10	Projekte und Projektentwicklungen	Strategische Risiken	4,75
11	Finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Projektentwicklungsaktivitäten	Risiken aus Projektentwicklungsaktivitäten	4,60
12	Digitalisierungsrisiken	Strategische Risiken	4,50
13	Kapitalstrukturrisiken	Finanzielle und Finanzierungsrisiken	4,50
14	Immobilienverwaltung - Bewertungsrisiken	Risiken aus der Verwaltung von Immobilienbeständen	4,39

Der deutliche Anstieg der Risikoscores im Vergleich zum Jahresende 2020 ist auf höhere Risikoeinschätzungen der jeweiligen Risikoverantwortlichen aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen und den daraus resultierenden Korrelationszuschlägen zurückzuführen.

Risiken im Zusammenhang mit makroökonomischen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen sowie dem gesellschaftspolitischen Umfeld

Risiken im Zusammenhang mit negativen Veränderungen auf dem Markt

Immobilienmärkte sind generell anfällig gegenüber Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage. Folglich wirken sich Faktoren, die die allgemeine Wirtschaftslage, hauptsächlich in Deutschland und auf unseren verschiedenen Teilmärkten, betreffen, wie beispielsweise Zinssätze, Staatsverschuldung, BIP, ein Anstieg der Inflationsraten und politische Rahmenbedingungen und Bedingungen am Finanzmarkt, auch auf unsere Geschäftstätigkeit aus. Diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Bestimmung von Immobilienwerten, Mietpreisniveaus, Zeiträumen bis zur Neuvermietung, Gesamtnachfrage, Leerstandsquote und Fluktuation auf diesen Märkten und Teilmärkten. Darüber hinaus können örtliche und regionale Unterschiede bei diesen Faktoren dazu führen, dass deren Auswirkungen innerhalb unseres Wohnimmobilienportfolios sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich der Weltwirtschaft, beispielsweise aufgrund der fortdauernden Staatsschuldenkrisen, Inflations- und Deflationsrisiken in vielen Teilen der Welt, insbesondere in Europa, und der von der Europäischen Zentralbank angekündigten quantitativen Lockerung, könnte zu wirtschaftlicher Instabilität, eingeschränktem Zugang zu Fremd- und Beteiligungskapitalfinanzierungen und möglichem Adressenausfall führen. Angesichts der vielfältigen Abhängigkeiten von den internationalen Märkten, vor allem von China und Russland, könnte das Angebot an verfügbaren Rohstoffen und Dienstleistungen für die Instandhaltung und Entwicklung von Gebäuden zurückgehen; zudem könnte die Energieversorgung zu angemessenen Preisen knapper werden. Aufgrund des Ausbruchs des Ukrainekrieges mit der Invasion und der Bombardierung durch die russische Armee und den infolgedessen von Europa und den USA Ende Februar 2022 gegen Russland verhängten Sanktionen besteht die Gefahr, dass sich die wirtschaftliche Lage verschlechtern wird. Über die tatsächlichen Auswirkungen können zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Berichts noch keine Aussagen gemacht werden.

Risiken im Zusammenhang mit Veränderungen des politischen und gesellschaftspolitischen Umfelds

Die wichtigsten Faktoren, die das politische Umfeld für Unternehmen betreffen, sind die Organisationsstruktur und die Stabilität des politischen Systems einer Region. Dazu gehören insbesondere die Stabilität und Zuverlässigkeit der politischen Organe und ihre Rolle bei der Gestaltung des Wirtschaftslebens (Interventionen, Subventionen, Wettbewerbspolitik, Handelspolitik etc.). Das mit dem politischen Umfeld verbundene Risiko bezieht sich auf die Gefahr einer negativen Veränderung der politischen Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene, wie z.B. Regierungswechsel und die damit verbundenen politischen Programme sowie Volksabstimmungen, die entsprechendes politisches Handeln bedingen.

Das operative Geschäft der Adler Group unterliegt den in Deutschland herrschenden allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen. Ungünstige Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise verbindliche Vorschriften zur umweltgerechten Sanierung, Einschränkungen bezüglich Modernisierungsmaßnahmen oder Vorschriften (einschließlich Steuern), die zu Mehrkosten beim Immobilienverkauf führen, können sich nachteilig auf die Gesellschaft auswirken. Das deutsche Mieterschutzrecht und bestehende Einschränkungen von Mietsteigerungen könnten es uns erschweren, die Mieten unserer Wohneinheiten anzuheben.

Änderungen in der Gesetzgebung und den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen in Bezug auf Baurecht, Energieeffizienz, Sicherheitsvorkehrungen oder Mieterschutz können die Wirtschaftlichkeit von geplanten Maßnahmen beeinträchtigen oder unvorhergesehene Maßnahmen erforderlich machen. Die finanziellen Auswirkungen solcher Anforderungen können aufgrund der entsprechenden Umsetzungszeiträume in der Regel im Voraus berechnet und somit in der Geschäftsplanung der Gesellschaft berücksichtigt werden.

Änderungen im Mietrecht können Auswirkungen auf die Finanzlage einer Immobiliengesellschaft haben. Die von der Bundesregierung im Jahr 2015 verabschiedete Gesetzesänderung zur Begrenzung von Mieterhöhungen in Berlin (Mietpreisbremse) schränkt die Möglichkeiten ein, bei einer Neuvermietung von Wohnraum Mieterhöhungen durchzusetzen.

Weitere Gesetzesänderungen werden regelmäßig diskutiert. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass nach der Bundestagswahl weitere regulatorische Änderungen umgesetzt werden.

Auch könnten sich Änderungen im öffentlichen Baurecht nachteilig auf die Gesellschaft auswirken, wenn diese dazu führen, dass sie ihre Objekte nicht wie erwartet verwalten kann.

Die Entwicklung der demographischen Struktur und die Veränderungen von Mentalität sowie der Lebens- und Arbeitsgepflogenheiten der Bevölkerung haben erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche der unternehmerischen Aktivitäten der Adler Group.

Da die Berliner Bürgerinitiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" bis zum 25. Juni 2021 mehr als die erforderlichen 175.000 gültigen Unterschriften von Unterstützern und Unterstützerinnen sammeln konnte, fand am 26. September 2021 ein Volksentscheid über Enteignung statt. Am Tag der Abstimmung sprachen sich 57,6 % der Berliner Wähler und Wählerinnen für die Vergesellschaftung des privaten Wohnungsbaus großer Immobilienkonzerne aus. Aufgrund dieses Ergebnisses wird voraussichtlich eine Expertenkommission eingerichtet, die die mögliche Umsetzung einer entsprechenden Gesetzgebung bewerten soll. Basierend auf den Empfehlungen dieser Kommission, die voraussichtlich innerhalb der nächsten zwölf Monate vorgelegt werden, wird der Senat von Berlin wohl über das weitere Vorgehen entscheiden.

Am 21. Dezember 2021 wurde Franziska Giffey zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt. In den Koalitionsvereinbarungen einigte sich die rot-grün-rote Landesregierung auf die Zusammenstellung einer "Expert:innenkommission", deren Aufgabe es ist, den Volksentscheid umzusetzen. Genau einen Monat nachdem Franziska Giffey zur Regierenden Bürgermeisterin von Berlin gewählt wurde, stellte die Initiative "Deutsche Wohnen und Co. enteignen" ihre Anforderungen für die Enteignungskommission in einer Pressekonferenz vor. Die zentrale Aufgabe der Kommission sei ganz klar die Umsetzung des Volksentscheids. Die Regierende Bürgermeisterin bildete ein Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen. Wie in einem gemeinsamen Statement zum Auftakt der Verhandlungen im Rahmen des Bündnisses für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen verlautbart, sollen ehrgeizige Ziele für den Wohnungsneubau gesetzt, bezahlbarer Wohnraum geschützt und Modernisierungen sozial und klimafreundlich umgesetzt werden.

Ukrainekonflikt

Mit dem Beginn des Ukrainekonflikts wurden die Risikoverantwortlichen gebeten, zusätzliche Risiken, die sich aus der neuen politischen Situation ergeben, als Ereignis nach dem Bilanzstichtag zu bewerten.

Im Vermietungsgeschäft werden die höheren Energiekosten zu Kostenerhöhungen auf Mieterseite führen und damit einen grundlegenden Faktor im Geschäftsmodell der Adler Group ("Nebenkosten als zweite Miete") beeinflussen. Es stellt sich die Frage, wie der Staat Geringverdiener vor den Kostensteigerungen schützen will, etwa durch eine Erhöhung der Wohnkostenzuschüsse. Wirklich auswirken werden sich die Erhöhungen erst im nächsten Winter und bis dahin ist es gut möglich, dass bereits Lösungen erarbeitet wurden, die die Gesellschaft einerseits unabhängiger von russischen Gas- und Öllieferungen machen und andererseits Kostenexplosionen verhindern.

Mögliche Folgen des Konflikts für das Projektentwicklungsgeschäft resultieren aus einem Anstieg der Kosten, insbesondere der Energiekosten, der auch zu einem Anstieg der Baukosten führt und sich damit auf die Projektentwicklungen auswirkt. Ein gravierender Mangel an Mitarbeitern bei Vertragspartnern und Subunternehmern hingegen, mit den entsprechenden Auswirkungen auf laufende Projekte, der sich potenziell aus der Rückkehr ukrainischer Arbeitnehmer in die Ukraine ergeben könnte, ist nicht zu befürchten. Was Rahmenverträge für Bau- bzw. Dienstleistungen betrifft, sind der Einkaufsabteilung keine Vereinbarungen mit russischen Unternehmen bekannt.

Bei der Überprüfung von Geschäftspartnern muss angesichts der Ukrainekrise in nächster Zeit besonders auf die Sanktionsliste achtgegeben werden, da viele russische Oligarchen auf dieser Liste stehen bzw. ihr hinzugefügt werden.

Die Adler Group unterhält keinerlei Finanzierungsvereinbarungen mit russischen Banken. Die Portfoliofinanzierung ist nicht betroffen. Die bestehende Avalkreditlinie mit der RBI AG wurde nicht in Anspruch genommen und ist nicht von strategischer Relevanz. Die RBI ist stark in Russland investiert, was Auswirkungen auf die zukünftige Geschäftspolitik haben könnte.

Kurzfristig werden mögliche Refinanzierungen durch die Marktschwankungen erschwert. Als Unternehmen mit einem schwächeren Kreditrating könnte die Adler Group von den entsprechenden Auswirkungen betroffen sein. Da es aber aktuell keine Refinanzierungspläne gibt, wird dies die Adler Group weder kurz- noch mittelfristig beeinträchtigen. Zudem fallen russische Investoren als potenzielle Anleger weg.

Im Bereich der Personalentwicklung und bei den Schulungsausgaben könnte ein höheres Budget erforderlich werden, um zum Beispiel,

•	Deutschkurse für geflüchtete Ukrainer, die neu eingestellt werden,
•	Maßnahmen zur psychologischen Unterstützung von Mitarbeitern und zur Bewältigung der Krise
•	und die Einschätzung psychologischer Risiken zu finanzieren.

Das Risiko, dass die Gesellschaft Mitarbeiter in Schlüsselpositionen aufgrund zusätzlicher emotionaler und mentaler Belastungen oder direkter Verbindungen zum aktuellen Konflikt verliert, ist gestiegen. Zudem könnte es zu vermehrten Fehlzeiten aufgrund von Krankheit führen, wenn die emotionalen und mentalen Belastungen durch den aktuellen Konflikt zunehmen. Auch könnte es zu einem Verlust von Mitarbeitern kommen, die direkt betroffen sind. Ferner könnte es dazu kommen, dass Kollegen aufgrund von ehrenamtlichen Tätigkeiten, zum Beispiel im Rahmen der Unterstützung von Geflüchteten, ausfallen.

Russische Kollegen könnten Diskriminierung erfahren, einfach nur weil sie aus Russland kommen und so der allgemeinen Stimmung gegenüber Russland zum Opfer fallen oder weil sie eine pro-russische Meinung im aktuellen Konflikt vertreten und diese äußern.

Die Adler Group möchte einen Beitrag leisten, um die dringende Not wenigstens ein bisschen zu lindern. Aus diesem Grund wird die Adler Group Wohnungen aus ihrem Bestand in Berlin für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung stellen. Die zentralisierte Organisation wird von KAURI CAB übernommen und in Zusammenarbeit mit der Vermietungssparte der Adler Group koordiniert. Die gemeinnützige Vermittlungsplattform "Wohnungswirtschaft hilft" wurde eigens zu diesem Zweck gegründet.

Kapitalmarktrisiken

Die ungewissen Folgen der politischen Instabilität haben bereits zu einer erheblichen zusätzlichen Volatilität auf den Finanzmärkten geführt. Da die Gesellschaft auf den Zugang zu den Finanzmärkten angewiesen ist, um ihre Verbindlichkeiten zu refinanzieren und neue Finanzierungsmöglichkeiten zu erschließen, können die anhaltende politische Unsicherheit und eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Fähigkeit der Gesellschaft zur Refinanzierung der bestehenden und künftigen Verbindlichkeiten oder zur Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten, wenn überhaupt möglich auch zu günstigen Bedingungen, einschränken.

Eine mangelhafte Kommunikation mit dem Kapitalmarkt erzeugt das Risiko, den Kapitalmarkterwartungen nicht zu entsprechen und damit dem Ruf der Adler Group zu schaden. Die Gesellschaft pflegt daher den regelmäßigen und proaktiven Austausch mit Investoren und Analysten über Telefonkonferenzen zu den Quartals-, Halbjahres- und Jahresergebnissen, die Teilnahme an Eigenkapitalforen und die direkte Kommunikation auf Roadshows.

Die Adler Group S.A. ist Gegenstand eines am 6. Oktober 2021 veröffentlichten Berichts des Analysehauses "Viceroy Research", hinter dem der auf Leerverkäufe spezialisierte Investor Fraser Perring steht. Dieser Bericht enthält Anschuldigungen, die die Adler Group auf das Schärfste zurückweist. Der Aktien- und Anleihekurs der Adler Group ist durch diesen Bericht ernsthaft unter Druck geraten. Der Vorgang deutet auf das zunehmende Risiko potenzieller Leerverkäufe hin.

Pandemierisiken

Am 30. Januar 2020 erklärte die Weltgesundheitsbehörde (WHO) den Ausbruch des Coronavirus zu einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite. Seit dem 11. März 2020 stuft die WHO die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie ein. Die rasche Ausbreitung des Coronavirus hat zu einer Verschlechterung der politischen, sozioökonomischen und finanziellen Bedingungen in Deutschland geführt; dies könnte sich folglich negativ auf unsere Geschäftstätigkeit auswirken. Eine Gesundheitskrise großen Ausmaßes, einschließlich des Coronavirus und künftiger Pandemien, könnte dazu führen, dass unsere Mieter ihre Miete nicht mehr bei Fälligkeit oder überhaupt zahlen können, sich ungünstig auf den beizulegenden Zeitwert unserer Immobilien auswirken, einen deutlichen Rückgang des Gesamtmietniveaus in betroffenen Bereichen verursachen und schließlich unsere Fähigkeit beeinträchtigen, uns Zugang zu Fremd- und Beteiligungskapital zu attraktiven Bedingungen bzw. überhaupt zu verschaffen. Die weitere Ausbreitung des Coronavirus und die Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Adler Group werden kontinuierlich überwacht.

Aufgrund der Pandemie können weniger Termine vor Ort stattfinden, was die Verwaltung und Entwicklung der Immobilien erschwert. Je länger das gesellschaftliche Leben in Deutschland durch die Coronapandemie beeinträchtigt wird, desto wahrscheinlicher könnte für die Adler Group das Risiko einer zukünftigen Beeinträchtigung des Verwaltungs- und Vermietungsgeschäfts von Immobilien sowie des Projektentwicklungsgeschäfts werden.

Auch wenn die Maßnahmen im Rahmen der am 25. April 2021 in Kraft getretenen Notbremse zur Eindämmung der Coronapandemie durch eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes trotz ihrer offensichtlichen Wirksamkeit im Zusammenspiel mit den fortgeführten Impfkampagnen für die Bevölkerung die vierte Welle mit hohen Infektionszahlen nicht verhindern konnten, schien dieses Risiko bis Ende 2021 keine Auswirkungen auf das Geschäft der Gesellschaft zu haben. Die neue Mutation des Coronavirus, Omikron, ist seit November 2021 für hohe Infektionszahlen und Personalengpässe in zahlreichen Branchen verantwortlich. Mit der weiteren Ausbreitung der Coronavirusmutation Omikron im Jahr 2022 ist das Pandemierisiko mittlerweile als für die Adler Group relevant einzustufen. Angesicht der höheren Infektionsrate bei Geimpften könnte es sein, dass die Adler Group eine steigende Anzahl von Mitarbeitern verzeichnet, die gleichzeitig infiziert bzw. in Quarantäne sind, was sich negativ auf die Geschäftsprozesse (Ergebnisse und Fristen) auswirken könnte.

Die weiteren Auswirkungen des Coronavirus auf die deutsche Wirtschaft insgesamt sind zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses noch ungewiss und könnten sich als noch erheblicher erweisen.

Das Senior Management betrachtet potenzielle Risiken, die sich aus den makroökonomischen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen sowie dem (gesellschafts-)politischen Umfeld ergeben, als relevant in Bezug auf mögliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, Ertrags- und Liquiditätslage des Konzerns.

Strategische Risiken

Integrationsrisiken

Wir gehen davon aus, dass die Integration ein Prozess über mehrere Jahre ist, der erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen erfordert. Die erfolgreiche Integration der bestehenden Personalbestände, IT-Systeme, Unternehmenskulturen und Unternehmensstrukturen und die Einführung gemeinsamer Prozesse sind für den Erfolg der Gesellschaft von maßgeblicher Bedeutung. Die Integration ist mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden und könnte sich negativ auf unsere Geschäftstätigkeit bzw. diejenige von ADLER und Consus auswirken.

Zu den Schwierigkeiten während des Integrationsprozesses gehören gegebenenfalls die Verwaltung eines deutlich größeren Konzerns, einschließlich Umfang des Portfolios und Anzahl von Objekten und Projektentwicklungen, die Zusammenlegung, Standardisierung, Harmonisierung und Optimierung von betrieblichen Tätigkeiten und Prozessen, einschließlich der Mietern und Kunden angebotenen Dienstleistungen, und die Koordinierung der Rechnungslegungs-, IT-, Kommunikations- und Verwaltungssysteme innerhalb des Konzerns. Ferner können Probleme beim Umgang mit potenziellen Unterschieden in der Unternehmenskultur und Führungsphilosophie auftreten. Die Integration von ADLER und Consus könnte unvorhergesehene und unerwartete Verpflichtungen mit sich bringen und könnte zu einem vollständigen oder teilweisen Verfall der steuerlichen Verlustvorträge führen. Der Erwerb von mindestens 95 % der Unternehmensanteile könnte Grunderwerbsteuern nach sich ziehen.

Aus der Integration könnten sich zusätzliche oder unvorhergesehene Kosten ergeben, und die erwarteten Vorteile der Integration könnten eventuell nicht in vollem Umfang oder gar nicht ausgeschöpft werden. Das Unvermögen der Gesellschaft, die Herausforderungen der Integration angemessen anzugehen und zu bewältigen, könnte zu einer Verringerung der aus der Integration erwarteten Vorteile, z. B. Synergieeffekte oder Größenvorteile, oder zur vorzeitigen Beendigung der Integration führen.

Risiken aus Unternehmens- und Aktionärsstruktur

Die Aktien der Gesellschaft und die Aktien der ADLER Real Estate sind auf dem regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse zum Handel zugelassen mit gleichzeitiger Zulassung zum Börsenhandel im Teilbereich des regulierten Marktes mit weiteren Zulassungsfolgepflichten (Prime Standard). Die Aktien der Consus Real Estate AG sind im Basic-Segment innerhalb des Freiverkehrs der Frankfurter Wertpapierbörse und im Marktsegment m:access innerhalb des Freiverkehrs der Börse München zum Handel zugelassen. Börsennotierte Unternehmen stehen im besonderen Augenmerk der Finanzbehörden, die mögliche Verstöße gegen Auflagen aufzudecken suchen. Die Nichteinhaltung oder Verletzung geltender Gesetze und Vorschriften könnte dem allgemeinen Ruf der Gesellschaft und des Konzerns schaden und, je nach Einzelfall, die Gesellschaft, ADLER Real Estate AG bzw. Consus Real Estate AG Verwaltungs- oder Gerichtsverfahren unterwerfen, welche nachteilige Urteile und Bußgelder nach sich ziehen könnten.

Die Adler Group S.A. (die "Gesellschaft") erhielt vier Auskunftsersuche der CSSF mit Fragen in Bezug auf die Prüfung des Konzern- und Einzelabschlusses 2020 der Adler Group S.A. sowie des Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2021, die sich zudem auf Behauptungen beziehen, die in einem Bericht der Viceroy Research Group vom 6. Oktober 2021 (der "Viceroy-Bericht") veröffentlicht wurden; die Gesellschaft hat diese Auskunftsersuchen fristgerecht beantwortet. Die CSSF prüft aktuell die Antworten der Gesellschaft auf das letzte Auskunftsersuchen.

Am 2. August 2021 teilte die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e.V. (DPR/FREP) unserer Tochtergesellschaft ADLER Real Estate AG ("ADLER") mit, dass sie im Auftrag der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Prüfung des Konzernabschlusses von ADLER zum 31. Dezember 2020 sowie des Konzernabschlusses von ADLER zum 31. Dezember 2019 einschließlich der jeweils zugehörigen Konzernlageberichte durchführen wird ("DPR-Prüfung").

Mitte November 2021 erhielt ADLER ein Schreiben der BaFin, in dem mitgeteilt wurde, dass das Panel DPR/FREP mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 aufgelöst wird und anstelle der DPR die BaFin die Prüfung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2020 sowie des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 von ADLER einschließlich der jeweils zugehörigen Konzernlageberichte durchführt. Am 6. Dezember 2021 übermittelte die BaFin einen ersten Fragenkatalog (hauptsächlich zu Bewertungsposten), der von ADLER ordnungsgemäß beantwortet wurde. Am 10. Februar 2022 übersendete die BaFin einen zweiten Fragenkatalog, der momentan von ADLER beantwortet wird.

Auch die Zusammensetzung der Aktionärsstruktur sowie die wirtschaftlichen Interessen und der Ruf des Hauptaktionärs sind für die Gesellschaft von Bedeutung. In diesem Kontext spielt es eine Rolle, ob Investoren nachhaltig investieren wollen und der Gesellschaft langfristig als Kapitalgeber zur Verfügung stehen, ggf. auch über zusätzliches Kapital im Rahmen von Kapitalerhöhungen, oder ob sie nur kurzfristig, und zwar über steigende Aktienkurse, ihren Gewinn maximieren wollen. Der insbesondere von Finanzinstituten geforderte KYC-Prozess könnte negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, etwa aufgrund der beschädigten Reputation des Hauptaktionärs.

Das Senior Management schätzt die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit strategischen Entscheidungen und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als relevant ein.

Finanzielle und Finanzierungsrisiken

Zinsänderungsrisiko

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist durch niedrige Zinssätze und vergleichsweise hohe Bewertungen von Wohnimmobilienportfolios in Deutschland gekennzeichnet. Eine Veränderung des allgemeinen Zinsniveaus kann zur Steigerung unserer Finanzierungskosten führen, gleichzeitig können die Werte unserer Immobilien und die Preise, zu denen wir unsere Objekte verkaufen können, sinken. Wir bemühen uns, das Zinsrisiko zu mindern, indem wir Zinssicherungsvereinbarungen abschließen. Entsprechend sind wir den Risiken im Zusammenhang mit der Bewertung von Sicherungsinstrumenten und von Gegenparteien bei Sicherungsgeschäften ausgesetzt, und die Sicherungsvereinbarung könnte unwirksam sein. Die Tendenzen zu niedrigen Zinssätzen der Europäischen Zentralbank werden aufgrund der Coronakrise besonders deutlich. Die Zinssätze für die meisten unserer Finanzverbindlichkeiten waren zum 31. Dezember 2021 entweder fix oder durch Sicherungsgeschäfte abgesichert.

(Re)finanzierungsrisiken und Risiken aufgrund der Kapitalstruktur

Die Adler Group hat einen hohen Schuldenstand und ist von der Refinanzierung hoher Beträge zum Zeitpunkt ihrer Fälligkeit abhängig. Zum 31. Dezember 2021 belief sich die Summe unserer bestehenden Finanzverbindlichkeiten auf 7.811 Millionen EUR. Der gewichtete durchschnittliche Zinssatz für den Nennwert unserer Finanzverbindlichkeiten liegt zum Stichtag bei 2,2 % und die gewichtete durchschnittliche Laufzeit bei 4,1 Jahren. Die hohe Verschuldung der Adler Group, veränderte Refinanzierungsbedingungen oder das von der Coronapandemie beeinträchtige Marktumfeld könnten sich negativ auf die Fähigkeit der Gesellschaft auswirken, finanzielle Verpflichtungen durch die Aufnahme neuer Schulden oder die Verlängerung bestehender Darlehen zu refinanzieren.

Zwar ist dies gegenwärtig nicht der Fall, potenziell könnte der hohe Verschuldungsgrad der Adler Group aber angesichts der durch Viceroy geäußerten Anschuldigungen dazu führen, dass Kreditinstitute die Gewährung neuer Darlehen verweigern, neue Kredite nur zu ungünstigeren finanziellen Bedingungen anbieten, bestehende Kreditlinien nicht bzw. nur zu ungünstigeren Bedingungen verlängern oder die Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten verlangen, bis die Vorwürfe entkräftet sind und zusammen mit den testierten Jahresabschlüssen für den Berichtszeitraum 2021 ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt wird.

Risiken aus finanziellen und nichtfinanziellen Covenants

Unsere bestehenden Kreditfazilitäten sind an die Einhaltung bestimmter finanzieller Kennzahlen (Covenants) gebunden. Einige dieser Covenants sehen z.B. vor, dass wir eine bestimmte Beleihungsquote (LTV) nicht überschreiten dürfen, was durch Neubewertungen beeinträchtigt werden könnte, bzw. dass wir einen bestimmten Kapitaldienstdeckungsgrad nicht unterschreiten dürfen.

Bei Nichteinhaltung dieser Covenants könnte der entsprechende Gläubiger berechtigt sein, die Finanzierung zu kündigen oder die Rückzahlung eines Teils der Schulden zu verlangen, damit der Verstoß gegen die Covenants abgestellt wird. Auch kann eine solche Nichteinhaltung zu höheren Zinszahlungen führen.

Die Adler Group hat einen internen Kontrollprozess eingeführt, um die Einhaltung der finanziellen Covenants sicherzustellen. Nichteinhaltungen oder Verzögerungen bei Covenants innerhalb der Berichtsperiode wurden mit den Darlehensgebern geklärt und hatten keine vorzeitige Fälligkeit der Finanzierungsmittel zur Folge. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 wurden alle finanziellen Covenants eingehalten. Es gibt keine Anzeichen für eine zukünftige Nichteinhaltung der finanziellen Covenants von Anleihen und Immobilienfinanzierungen.

Liquiditätsrisiko

Die Möglichkeit, Liquidität über die Tochtergesellschaften zu generieren, könnte in Zukunft nicht ausreichen, um allen Zahlungsverpflichtungen der Adler Group nachzukommen. Falls nur unzureichend Mittel zur Verfügung stehen, müsste die Gesellschaft zusätzliche Mittel generieren, um Dividenden ausschütten zu können. Zudem benötigt die Gesellschaft ausreichend hohe ausschüttungsfähige Gewinne bzw. ausschüttungsfähige Rücklagen, um eine Dividende auszahlen zu können. Grundsätzlich hat die Gesellschaft vor, eine Dividende in Höhe von bis zu 50 % des FFO1 auszuschütten. Mangelt es an ausschüttungsfähigen Gewinnen bzw. ausschüttungsfähigen Rücklagen, so könnte dies die Auszahlung einer Dividende verhindern, obwohl die Gesellschaft über ausreichend Liquidität zur Ausschüttung einer möglichen Dividende verfügt.

Consus Real Estate finanziert den Erwerb von Grundstücken oder Immobilienobjekten üblicherweise mit einem hohen Fremdkapitalanteil. Bei den Projektentwicklungen von Consus fallen hohe Vorlaufkosten für die Akquisition und die Entwicklung von Grundstücksflächen an. Nach dem Erwerb eines Grundstücks laufen bei Consus Real Estate erhebliche Kosten auf, bevor die eigentliche Bautätigkeit beginnt. Bei Projektentwicklungen im Immobilienbereich sind typischerweise hohe Investitionen nötig, um die Bauphase zu finanzieren. Consus Real Estate ist daher darauf angewiesen, ausreichen Kapital hierfür generieren zu können. Somit ist Consus Real Estate davon abhängig, dass ausreichend Fremdkapital zur Verfügung steht und von dem Unternehmen aufgenommen werden kann, um sein operatives Geschäft zu finanzieren. Ob Consus Real Estate ausreichend Cashflow generieren kann, um seinen Liquiditätsbedarf abzudecken bzw. seine Schulden zu bedienen, ist immer auch mit Unsicherheit behaftet.

Risiken aus der Herabsenkung des externen Unternehmensratings

Von Ratingagenturen veröffentlichte Ratings der Adler Group sind ein Hinweis auf die Fähigkeit der Gesellschaft, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Ratingagenturen können ihre Ratings kurzfristig ändern, aussetzen oder zurückziehen. Die Kreditratings der Gesellschaft könnten in Zukunft herabgestuft oder entzogen werden. Dies könnte aufgrund der Akquisition von Consus Real Estate erfolgen oder durch andere Faktoren verursacht werden, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, wie etwa Abwärtsbewegungen auf den Immobilien- oder Finanzmärkten oder bei den Geschäftsergebnissen der Gesellschaft. Auch könnten zukünftige Engagements im Projektenwicklungsgeschäft, das durch hohe Investitionen mit einem hohen Fremdkapitalanteil gekennzeichnet ist, zu Ratingveränderungen führen.

Die Adler Group S.A. platzierte am 10. November 2020 erfolgreich eine unbesicherte sechsjährige Anleihe mit einem Fixkupon von 2,75 %. Anfang 2021 platzierte sie eine neue Anleihe im Wert von 1,5 Milliarden EUR sowie die Anleihe über 500 Millionen EUR im Rahmen des neuen EMTN-Programms. Aufgrund der hohen Bonität der Anleihen und der substanziellen Vermögenswerte der Adler Group S.A. bewertete Standard & Poor's die Anleihen mit BB+. Am 11. August 2021 bestätigte Standard & Poor's das "BB"-Rating, stufte es jedoch am 11. Oktober 2021 auf "B+" herab und begründete dies mit der "wirtschaftlichen Unsicherheit und der sich verschärfenden Liquiditätssituation nach dem Viceroy-Bericht".

Am 11. Februar 2022 senkte Standard & Poor's sein Rating auf "B-", was auf weitere Verzögerungen in Bezug auf die geplanten Veräußerungen nicht-strategischer Projektentwicklungen zurückzuführen war, die dem jüngsten Verkauf ertragserwirtschaftender Wohnimmobilien in Höhe von 1,05 Milliarden EUR an KKR & Co. Inc. und Velero Immobilien AG und dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion mit der LEG Immobilien AG (LEG) folgen sollten.

S&P ist der Meinung, dass die Volatilität des Cashflows der Adler Group erheblich gestiegen ist, weil die Veräußerungen die Abhängigkeit der Gesellschaft von ihrem Projektentwicklungsportfolio erhöht haben, dessen Performance aufgrund von Verzögerungen bei den Verkäufen und bei der Umsetzung von Projekten nach wie vor unter den Erwartungen liegt. Nach Auffassung von S&P führt dies zu weiteren Unsicherheitsfaktoren im Hinblick auf das Generieren von EBITDA und Cashflow und könnte die KPIs der Gesellschaft so beeinträchtigen, dass die Prognose im Basis-Szenario nicht erreicht wird. Die jüngste Ankündigung der Adler Group, dass der Konzern die Veröffentlichung seines Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2021 aufgrund einer forensischen Prüfung durch KPMG voraussichtlich verschieben wird, sorgt für zusätzliche Unruhe. Die Liquidität der Adler Group wird als weniger als adäquat angesehen. S&P geht davon aus, dass der jüngste Verkauf der Bestandsimmobilien die Liquiditätsbedürfnisse der Adler Group für die nächsten 12 Monate decken dürfte. Trotzdem sieht die Ratingagentur noch Hürden in Bezug auf den Zugang der Adler Group zu den Kapitalmärkten. Um ihre mittel- bis langfristigen Refinanzierungsbedürfnisse zu decken, könnte die Adler Group auch in Zukunft abhängig von der erfolgreichen Umsetzung von Immobilienveräußerungen oder dem Erhalt ausstehender Forderungen sein.

Jede weitere negative Veränderung des Kreditratings der Gesellschaft kann künftige Finanzierungen und Schuldtitelemissionen der Adler Group erschweren und verteuern. So könnte dies unter anderem zu erhöhten Anforderungen in Bezug auf Sicherheiten führen oder den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungen gänzlich verhindern. Eine Herabstufung oder ein Entzug des Kreditratings der Gesellschaft könnte zudem dazu führen, dass bestimmte finanzielle Covenants für die entsprechenden Kreditlinien, Finanzierungsvereinbarungen bzw. Schuldverschreibungen nicht eingehalten werden können, was wesentliche negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der Adler Group haben würde.

Risiken in Bezug auf Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten

Der Geschäfts- oder Firmenwert der Adler Group beträgt zum 31. Dezember 2021 91 Millionen EUR. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird als immaterieller Vermögenswert erfasst und mindestens einmal im Jahr bzw. bei Eintritt wesentlicher Ereignisse oder Änderungen der Umstände, die auf eine Wertminderung hindeuten, auf Wertminderung geprüft. Die erstmalige Allokation des Geschäfts- oder Firmenwerts auf die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durch die Gesellschaft ist aufgrund der noch laufenden Integration von Consus Real Estate in den Konzern noch nicht abgeschlossen. Die erste jährliche Prüfung auf Wertminderung wurde im Jahr 2021 durchgeführt. Für die Prüfung auf Wertminderung wird der Geschäfts- oder Firmenwert nach einer Akquisition derjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet (normalerweise einem Land oder einer Region), von der erwartet wird, dass sie von den Synergieeffekten nach der Akquisition profitieren wird. Wirtschaftliche Faktoren wie die Entwicklung der globalen Wirtschaft oder der Zinssätze spielen für die Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts eine wichtige Rolle. Negative Entwicklungen bei den Wirtschaftsfaktoren und der Geschäftsentwicklung könnten eine Prüfung auf Wertminderung erforderlich machen und dazu führen, dass die Gesellschaft ihren Geschäfts- oder Firmenwert reduzieren muss.

Risiken bei der Immobilienbewertung

Der Großteil der Aktiva der Adler Group sind Anlageimmobilien, Projektentwicklungen und Geschäfts- oder Firmenwerte, die jeweils sensibel auf Änderungen der Bewertungsparameter reagieren. Die Bewertung der Immobilien ist ein zentraler Aspekt für Aktiengesellschaften im Immobilienbereich. Im Wesentlichen wird die Bewertung durch die Parameter Diskontierungs- bzw. Kapitalisierungszinssatz, Marktmiete und Leerstandsquote bestimmt. Insofern besteht das Risiko, dass der Wert von Immobilienportfolios bei einer ungünstigen Entwicklung der Parameter angepasst werden muss. Außerdem besteht ein inhärentes Risiko, dass die von den Sachverständigen ermittelten Werte nicht auf dem Markt realisiert werden können. Die von der Adler Group verzeichneten Immobilienwerte belaufen sich zum 31. Dezember 2021 auf 9.965 Millionen EUR.

Angesichts des hohen Bruttovermögenswerts der Adler Group sind allein die Auswirkungen steigender Zinssätze auf den IFRS-Wert der Anlageimmobilien ganz erheblich. Würden beispielsweise der Diskontierungs- und der Kapitalisierungssatz um jeweils 0,25 Prozentpunkte steigen, so hätte dies einen negativen Effekt auf den Wert der Anlageimmobilien von 9,7 % und einen negativen Effekt auf den Wert der internen Projektentwicklungen von 21,2 %. Für die Adler Group ist eine mögliche negative Veränderung der Zinssätze allein ein Risiko von erheblicher Bedeutung

Prozessbezogene Risiken im Controlling

Im Rahmen der Konsolidierung der Adler Group im Jahr 2020 mussten auch die verschiedenen Controlling-Prozesse von Adler Group (ehemals ADO), ADLER und Consus harmonisiert bzw. neu eingeführt werden, um den Informationswünschen des Senior Managements gerecht zu werden. Die Harmonisierung und Optimierung der Controlling-Prozesse ist noch nicht abgeschlossen und umfasst auch die personelle Ausstattung der entsprechenden Abteilung und die erforderliche IT-Infrastruktur. Im Berichtsjahr seit dem 31. Dezember 2020 wurde jedoch bereits eine weitere Harmonisierung und Optimierung des gemeinsamen Systems, festgelegter Verantwortlichkeiten und Fristen, erforderlicher Informationen und Verknüpfungen mit den operativen Aktivitäten erreicht. Angesichts der weiterhin unbesetzten Positionen im mittleren Management und der Mitarbeiterfluktuation konnten jedoch bestimmte Meilensteine nicht erreicht werden, sodass sich das Risiko zum Stichtag 31. Dezember 2021 erhöht hat.

Das Senior Management schätzt die Finanz- und Finanzierungsrisiken und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als sehr relevant ein.

Betriebsrisiken der Immobilienverwaltung

Mietrisiken

Die Adler Group ist in hohem Maße von Mieteinnahmen abhängig. Entsprechend beruht der Geschäftserfolg größtenteils auf der Höhe der erzielten Mieterträge, Leerstände, Mietsenkungen, Mietverluste und Kosten, die uns bei der Generierung der Mieten entstehen. Die Mieterträge sind vorwiegend durch Mietzins und Leerstand beeinflusst. Mieten und Immobilienpreise hängen wiederum stark von den wirtschaftlichen und konjunkturellen Rahmenbedingungen in Deutschland im Allgemeinen und im deutschen Immobilienmarkt im Besonderen ab. Eine Erweiterung der gesetzlichen Mietpreisbremsen könnte die operativen Ergebnisse der Adler Group negativ beeinflussen.

Berliner Mietendeckel

Insbesondere in Wohnimmobilienmärkten, die ein hohes Mietsteigerungspotenzial für modernisierte Wohnungen bieten, wird die Adler Group weiterhin kräftig in Modernisierungsmaßnahmen investieren.

Am 18. Juni 2019 verkündete der Berliner Senat seine Absicht, die Mieten in Berlin für die nächsten fünf Jahre einzufrieren. Das Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (MietenWoGBIn), der sogenannte Mietendeckel, wurde am 30. Januar 2020 vom Berliner Abgeordnetenhaus beschlossen und trat am 23. Februar 2020 in Kraft.

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschied am 15. April 2021, dass der Berliner Mietendeckel verfassungswidrig ist, und erklärte damit das höchst umstrittene Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (MietenWoG BIn) für mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig. Nach Auffassung des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts war das Land Berlin mangels Gesetzgebungskompetenz nicht berechtigt, die Miethöhe in der Bundeshauptstadt durch einen sogenannten "Mietendeckel" zu begrenzen, da der Bundesgesetzgeber das Mietrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) abschließend geregelt habe. Die Adler Group hat ihren Mietern individuelle Lösungen in Bezug auf Rückzahlungen angeboten.

Risiken, die sich aus neuen politischen Initiativen ergeben, die eventuell in der Zukunft umgesetzt werden können (z.B. eine "Mietensteuer"), können momentan nicht eingeschätzt werden.

Auch weitere Verschärfungen oder die Einführung neuer Mietbegrenzungen, etwa in der Koalitionsvereinbarung, könnte unsere Möglichkeiten zur Durchsetzung von Mieterhöhungen in Teilen unseres Gesamtportfolios, und somit unser Geschäftsmodell als Ganzes, beeinträchtigen.

Risiken in Bezug auf die Bewertung, z.B. Instandhaltungs- und Modernisierungsrisiken

Die Adler Group ist gewissen Risiken im Zusammenhang mit dem baulichen Zustand der Objekte und deren Instandhaltung, Reparatur und Modernisierung ausgesetzt. Um die Nachfrage nach Mietobjekten zu stützen und langfristig ausreichende Umsatzerlöse zu generieren, muss der bauliche Zustand eines Objekts instandgehalten, repariert bzw. auf ein Niveau verbessert werden, das der Marktnachfrage genügt und den Umweltgesetzen entspricht.

Wenngleich die Adler Group den Zustand ihrer Immobilien kontinuierlich prüft und ein Berichtssystem zur Überwachung und Budgetierung der notwendigen Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen eingerichtet hat, könnten zahlreiche Faktoren zu Kostenüberschreitungen oder unerwarteten Kostensteigerungen für Instandhaltung und Modernisierung führen. Falls diese Maßnahmen nach Abschluss der Renovierungs- und Sanierungsarbeiten nicht dazu führen, dass sich die Leerstände in diesen Objekten deutlich verringern, könnte dies einen negativen Effekt auf die Geschäftsergebnisse der Adler Group haben und zu Budgetverfehlungen führen. Unser Betriebsergebnis könnte nicht nur durch den Wegfall von Mieterträgen, sondern auch durch zusätzliche Fix- und Nebenkosten gedrückt werden, die für leerstehende Wohneinheiten anfallen.

Transaktionsrisiken

Die Gesellschaft kann nur dann Zukäufe tätigen, wenn attraktive Immobilienportfolios und Objekte zu angemessenen Preisen zum Kauf angeboten werden. Angesichts der derzeit hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien in Deutschland, insbesondere in Berlin, könnte die Situation entstehen, dass keine geeigneten Portfolios oder Objekte angeboten werden, oder nur zu ungünstigen Bedingungen. Derartige Entwicklungen könnten das Wachstum unseres Geschäfts einschränken bzw. uns daran hindern, zusätzliche Skaleneffekte zu erzielen und unsere auf den Verkauf von Eigentumswohnungen ausgelegten Portfolios und Immobilien durch Akquisitionen strategisch weiterzuentwickeln sowie attraktive Renditen für Investitionen in unsere Portfolios zu erzielen.

Wir investieren sowohl in Immobilien als auch in Immobiliengesellschaften. Dabei verfolgen wir grundsätzlich die Strategie, die von uns erworbenen Immobilien in unserem Bestand zu behalten. Aus strategischen Gründen oder wenn sich günstige Gelegenheiten ergeben bzw. die Marktbedingungen dies nahelegen, kann es aber auch zu Veräußerungen von Immobilien oder Immobilienportfolios kommen. Ob wir in der Lage sind, Immobilien zu verkaufen, hängt im Allgemeinen von der Liquidität der Immobilienmärkte zum Zeitpunkt des potenziellen Verkaufs ab. Falls es zu einer Zwangsversteigerung kommt, etwa bei der Verwertung von Sicherheiten durch Gläubiger, würde wahrscheinlich ein signifikanter Differenzbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert der betreffenden Immobilie oder des Immobilienportfolios bzw. der Anteile an der Immobiliengesellschaft und dem Preis entstehen, der unter diesen Umständen beim Verkauf der Immobilie oder des Immobilienportfolios bzw. der Anteile erzielt würde. Es könnte also nicht sichergestellt werden, dass der von uns erzielte Preis dem beizulegenden Zeitwert der Immobilie oder des Immobilienportfolios bzw. der veräußerten Anteile entspricht. a) ACCENTRO

Im Geschäftsjahr 2017 veräußerte ADLER ihre Beteiligung an der ACCENTRO Real Estate AG, Berlin. Der verbleibende Kaufpreis in Höhe von 55,6 Millionen EUR war, nach Gewährung eines verlängerten Zahlungsziels und der Zwischenzahlung von 97,9 Millionen EUR im Geschäftsjahr 2019, bis Ende des Geschäftsjahres 2019 zur Zahlung fällig. Die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat beschlossen am 24. März 2021, die Zahlungsfrist für die Restforderung bis zum 30. September 2021 zu verlängern; eine Zahlung ist jedoch bisher nicht erfolgt. Der Käufer hat allerdings die ausstehende Forderung mit ADLER abgestimmt und um die Anfertigung einer schriftlichen Freigabeerklärung für die Kaufpreissicherheiten, die im Zusammenhang mit der Kaufpreiszahlung freigegeben werden, gebeten. Diese Freigabeerklärung wird aktuell angefertigt und es wird von einer zeitnahen Begleichung der Forderung ausgegangen. Im vierten Quartal 2021 ging eine weitere Zahlung in Höhe von 3,3 Millionen EUR ein. Zum 31. Dezember 2021 betrug die Kaufpreisforderung gegenüber dem Erwerber einschließlich Zinsansprüchen rund 58,6 Millionen EUR. ADLER erachtet die Forderungen als gesichert. Ein potenzielles Forderungsrisiko ist dennoch vorhanden.

b) BCP

ADLER erwarb im April 2018 knapp 70 % der Aktien an BCP. BCP ist ein Unternehmen mit Sitz in den Niederlanden, das an der Börse von Tel Aviv, Israel, notiert ist. Seine weitere Integration in die Adler Group birgt gewisse Risiken. Auf der einen Seite wird das Ertragswertrisiko der Beteiligung selbst erfasst und bewertet, und auf der anderen Seite werden auch die allgemeinen Betriebsrisiken der Immobilienportfolios und der Projektentwicklungen von BCP erfasst. Für ADLER bestehen mittelbar die üblichen Projektentwicklungsrisiken für die Projektentwicklungen von BCP. BCP hat bereits die Veräußerung einer erheblichen Anzahl von Gewerbeimmobilien sowie einer 75 %-Beteiligung an ihrer wesentlichen Immobilienentwicklung in Gerresheim vertraglich umgesetzt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses ergeben sich daraus zwei Risikobereiche, die nachfolgend dargestellt werden:

i) Veräußerung einer erheblichen Anzahl von BCP-Gewerbeimmobilien

Eine zweite Tranche mit weiteren Veräußerungen aus dem Gewerbeportfolio von BCP wurde mit Wirkung zum 28. Juni 2019 notariell beurkundet. Vier Unternehmen der Brack Group veräußerten insgesamt sieben Gewerbeimmobilien im Gesamtwert von 98,2 Millionen EUR. Weitere drei Unternehmen der Brack Group veräußerten mit Vertrag vom 28. Juni 2019 drei Gewerbeimmobilien im Gesamtwert von 30,4 Millionen EUR. Die Verträge über die insgesamt zehn Gewerbeimmobilien betreffen insgesamt ein Volumen von rund 128,6 Millionen EUR.

Bisher wurden die Transaktionen für sechs der zehn Immobilien abgeschlossen. Der Abschluss der Transaktionen für die vier verbleibenden Gewerbeimmobilien war für April/Mai 2020 erwartet worden. Die noch nicht abgeschlossenen Verträge haben ein Gesamtvolumen von rund 50,0 Millionen EUR. Dass die Transaktionen bisher noch nicht abgeschlossen werden konnten, liegt unter anderem an langen Listen mit angeforderten Unterlagen, für die die Verkäufer Angaben ihrer Mieter benötigen, bevor sie diese einreichen können. Daraus ergeben sich Ertrags- und Liquiditätsrisiken sowie das Risiko einer möglichen Rückabwicklung der Verträge.

Die noch verbleibenden Gewerbeimmobilien sind schwieriger zu verkaufen. Es wird die Möglichkeit erwogen, diese Immobilien nicht mehr zu verkaufen oder sie anders zu verwenden. Damit sind ebenfalls Risiken verbunden, die sich auf erwartete Verluste bei einer Veräußerung oder Kosten für eine Umwidmung der Gebäude beziehen. Zum Bilanzstichtag wurden die verbleibenden Gewerbeimmobilien zum aktuellen Wert neu bewertet.

ii) Veräußerung der 75 %-Beteiligung an der Projektentwicklung in Gerresheim

Mit Vertrag vom 22. September 2019/26. Dezember 2019 veräußerte die Brack Capital Germany (Netherlands) XLVIII B.V. ihre 75 %-Beteiligung an der Glasmacherviertel GmbH & Co. KG, Gerresheim, Düsseldorf, zum 1. Juni 2019 und übernahm bestehende Bankdarlehen und ehemalige Gesellschafterdarlehen für einen Gesamtkaufpreis von 213,75 Millionen EUR. Der Wert des Immobilienvermögens (Projektentwicklung) wurde auf 375 Millionen EUR festgesetzt. Der Abschluss und die Zahlung der vereinbarten vier Kaufpreisraten sind zum Teil von Genehmigungen abhängig, die noch ausstehen. Die Verfügungsgewalt wurde Ende des ersten Quartals 2020 übertragen und die erste Rate in Höhe von 36,0 Millionen EUR wurde vom Käufer gezahlt.

Aufgrund von Verzögerungen bei der Erstellung von Bebauungs- und Flächennutzungsplänen hat sich BCP mit dem Käufer auf eine Vereinbarung geeinigt, nach der die Transaktion rückgängig gemacht werden soll. BCP hat bereits einen verbindlichen Bescheid der deutschen Finanzbehörden zu den steuerlichen Aspekten des Aufhebungsgeschäfts beantragt. Daraufhin werden sich die Parteien gemeinsam auf eine Struktur, die Bedingungen und das Verfahren für die Rückabwicklung einigen.

Am 28. Dezember 2021 verständigten sich die Parteien einvernehmlich darauf, den Aktienkaufvertrag mit Wirkung zum Datum des Vertragsabschlusses vollständig aufzuheben und rückgängig zu machen.

Anfang Dezember 2021 veräußerte ADLER einen Anteil von rund 7 % an der Brack Capital Properties N.V. ("BCP") an eine Tochtergesellschaft der LEG IMMOBILIEN SE ("LEG"); der Kaufpreis belief sich auf 75 Millionen EUR. Der Kaufpreis entspricht dem EPRA-NAV je Aktie zum 30. September 2021.

Darüber hinaus hat sich ADLER gegenüber der LEG unwiderruflich verpflichtet, ihre verbleibenden Aktien im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots der LEG für Aktien der BCP anzudienen, sofern der angebotene Preis je Aktie nicht unter 157,00 EUR (765 Millionen EUR für den verbleibenden Anteil von ADLER) liegt und die (erste) Annahmefrist vor dem 30. September 2022 endet. Als Gegenleistung wird die LEG unmittelbar eine Prämie von 7,5 Millionen EUR zusätzlich zum Kaufpreis auszahlen.

c) Caesar and Apollo

Zum Ende des zweiten Quartals 2020 schlossen ADLER und der Co-Investor eine bindende Vereinbarung mit einem weiteren Investor ab, die den Verkauf aller Anteile an der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH vorsieht. Entsprechend wurden die Anteile in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert (4,0 Millionen EUR). Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass ADLER von der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH vollständig für die verbleibenden Forderungen einschließlich Zinsen entschädigt wird. Zum 31. Dezember 2021 beliefen sich die Forderungen gegenüber Caesar auf insgesamt 27,8 Millionen EUR. Falls die Veräußerung doch nicht mehr stattfinden sollte, ist der Ausweis der Anteile unter den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten rückgängig zu machen; die Anteile werden dann gemäß dem Anteil am Eigenkapitalanteil bewertet. Leider liegt der Gesellschaft mit Stand 31. Dezember 2021 kein Abschlussdatum für die Transaktion mit Caesar vor.

Darüber hinaus bestehen zum 31. Dezember 2021 unverzinsliche Forderungen gegenüber AB Immobilien B.V., Amsterdam, die sich unter Berücksichtigung von Ausfallrisiken auf 15,0 Millionen EUR belaufen (ohne Ausfallrisiken zum 31. Dezember 2021: 34,3 Millionen EUR). Auf der Grundlage von Informationen aus dem Portfoliomanagement wurde eine Wertberichtigung in Höhe von 19,4 Millionen EUR vorgenommen. Mit der notariellen Beurkundung des Verkaufs der verbleibenden Immobilien im vierten Quartal 2021 wurde absehbar, dass auch nach der Zahlung im Jahr 2022 nicht alle Forderungen vollständig beglichen sein werden.

d) LEG

Die Adler Group und die LEG Immobilien SE ("LEG") haben am 11. Oktober 2021 ein Term Sheet unterzeichnet, das die wesentlichen Punkte für die Veräußerung von insgesamt 15.350 Wohneinheiten und 185 Gewerbeeinheiten festlegt.

Die Transaktion bezieht sich auf ein Immobilienportfolio im Wert von 1,426 Milliarden EUR. Dies liegt über den jeweiligen Buchwerten zum 30. September 2021. Die Transaktion soll im Rahmen von Share Deals durchgeführt werden, wobei die LEG 100 % der Anteile an den veräußerten Unternehmen erwirbt, was unter Berücksichtigung der besicherten Schulden und der üblichen Kaufpreisanpassungen einen Nettoerlös von rund 800 Millionen EUR ergibt.

Ende 2021 schloss die Adler Group die Veräußerung von rund 15.500 Einheiten an eine Tochtergesellschaft der LEG erfolgreich ab.

e) KKR

Am 26. Oktober 2021 setzte die Adler Group den Veräußerungsprozess fort und unterzeichnete ein Term Sheet mit einer führenden Alternative Investment-Gesellschaft, das die Eckpunkte für die Veräußerung von insgesamt 14.368 Einheiten zum Inhalt hat. Dies betrifft vornehmlich Objekte, die in den neuen Bundesländern liegen. Gemäß Term Sheet beläuft sich der vereinbarte Wert des Immobilienportfolios auf mehr als 1 Milliarde EUR.

Am 13. Januar 2022 meldete die Adler Group die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit KKR, einer führenden globalen Investmentgesellschaft, über den Verkauf von rund 14.400 Wohn- und Gewerbeeinheiten, überwiegend in mittelgroßen Städten in den neuen Bundesländern. Die Transaktion wird als ein Asset Deal strukturiert. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einer Bewertung des Portfolios in Höhe von 1,05 Milliarden EUR, was eine Prämie auf den zum 30. September 2021 ausgewiesenen und von CBRE unabhängig bewerteten Buchwert impliziert.

Das Senior Management schätzt die Betriebsrisiken aus dem Portfoliomanagement und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als relevant ein.

Betriebsrisiken in der Projektentwicklung

Die Gesellschaft ist bestimmten Risiken ausgesetzt, die mit der Entwicklung von Immobilienprojekten verbunden sind. So könnte die Gesellschaft den Wert bzw. die Geschäftschancen aufgrund verschiedenster Faktoren überschätzen, insbesondere wenn nicht alle mit der Entwicklung von Immobilienprojekten verbundenen Risiken ermittelt wurden.

Risiken in Bezug auf Grundstücke und Gebäude in der Kauf- und Planungsphase

Ein Schlüsselfaktor für das zukünftige Wachstum und die Rentabilität von Consus ist die Nutzung des Netzwerks des Unternehmens und insbesondere der einzelnen Kontakte seiner Niederlassungen, um Grundstücke oder Immobilien zu ermitteln, die zu attraktiven Preisen erworben werden können. Ob sich auch weiterhin Zukäufe aus dem Sourcing-Netzwerk von Consus ergeben und ob es Consus auch weiterhin möglich sein wird, auf dieses Netzwerk zuzugreifen, ist mit Unsicherheiten behaftet. Auch könnte es in Zukunft für Consus schwieriger werden, Grundstücke oder Objekte zu erwerben, da Verkäufer möglicherweise weniger gewillt sein werden, diese zu finanziell attraktiven Preisen zu verkaufen, es schwieriger wird, Fremdkapital für Zukäufe einzuwerben, sich die regulatorischen Rahmenbedingungen verschärfen (etwa im Rahmen der Bau-, Bebauungs- und Umweltgesetze) oder sich andere Marktbedingungen verschlechtern. Darüber hinaus könnten neue Wettbewerber mit ähnlichen Geschäftsmodellen und Strategien in den Markt eintreten, was zu einer steigenden Nachfrage nach geeigneten Immobilien führen und somit die Kaufpreise für Projektentwicklungen erhöhen oder die Zukaufsmöglichkeiten von Consus einschränken könnte.

Im Zusammenhang mit dem Erwerb von Grundstücken oder Immobilien ist Consus Risiken ausgesetzt, die sich aus dem Zustand der Objekte und fehlerhaften Einschätzungen ergeben. Es könnte sein, dass Consus im Rahmen von Due Diligence-Prüfungen nicht alle wesentlichen Risiken erkennt. Consus könnte es zudem an Zeit fehlen, um Akquisitionsmöglichkeiten gründlich zu bewerten und eine ausführliche Analyse der besonderen Eigenschaften des Objekts und möglicher Einschränkungen, die der Verkäufer auferlegt, durchzuführen, weil ein hoher Wettbewerbsdruck herrscht oder die Zeitspanne zwischen dem Zeitpunkt, an dem die Akquisitionsmöglichkeit auf den Markt gebracht wird, und dem Zeitpunkt, an dem die Transaktion abgeschlossen wird, begrenzt ist. Ob Consus stets in der Lage war oder sein wird, alle Risiken, die mit einem Zukauf verbunden sind, korrekt zu ermitteln, zu untersuchen und zu bewerten, ist mit Unsicherheiten behaftet.

Für Projektentwicklungen benötigt Consus verschiedenste Genehmigungen der örtlichen Behörden, wie zum Beispiel Bebauungspläne und Baugenehmigungen. Verzögerungen bei diesen Genehmigungsprozessen könnten zu erheblichen Kostensteigerungen führen und letztlich auch die Rentabilität der Geschäftsaktivitäten von Consus beeinträchtigen.

Risiken in Verbindung mit Baukosten und Bauverzögerungen in den Bau- und Fertigstellungsphasen

Die Adler Group sieht sich ferner verschiedenen Risiken ausgesetzt, die mit mangelhaften Bauarbeiten oder der Verwendung oder dem Einbau von mangelhaften Baumaterialien durch externe Lieferanten oder Dienstleiter verbunden sind. Der in ihren Verträgen mit externen Lieferanten oder Dienstleistern festgelegte Garantie-, Gewährleistungs- oder Freistellungsschutz sowie die Vereinbarungen mit Versicherern zur Absicherung bestimmter Risiken könnten sich als unzureichend erweisen oder nicht angemessen vor den relevanten Risiken schützen. Darüber hinaus könnte der Fall eintreten, dass Consus Real Estate aufgrund einer Insolvenz externer Lieferanten oder Dienstleister oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist, Ansprüche in der entsprechenden Höhe oder generell geltend zu machen.

Zudem könnte es bei Projektentwicklungen zu unvorhergesehenen Kostenüberschreitungen und erheblichen Verzögerungen kommen, die sich zum Beispiel aus höheren Erwerbskosten für Grundstücke, einer mangelnden Verfügbarkeit und Kostensteigerungen bei Baumaterialien, widrigen Ereignissen bei Auftragnehmern und Subunternehmern (beispielsweise wenn Mitarbeiter aufgrund der Coronapandemie nicht nach Deutschland einreisen dürfen oder bei Insolvenz), höheren Kosten für fachkundige Dienstleister, nicht erkannten Grundstücksmängeln oder unerwartet widrigen technischen Bedingungen oder Bodenbeschaffenheiten ergeben. Insbesondere der aktuelle Mangel an qualifizierten Fachkräften im deutschen Bausektor könnte zu einem Anstieg der Baukosten führen.

Risiken in Verbindung mit dem Verkauf von Projektentwicklungen

Die Adler Group veräußerte ihre Projektentwicklungsimmobilien an institutionelle Käufer im Rahmen von Forward Sale-Verträgen. Aufgrund von konjunkturellen Unsicherheiten könnte es zu Verzögerungen beim Abschluss solcher Forward Sale-Verträge kommen. Auch könnte die Investitionsbereitschaft institutioneller Käufer in einem von der Coronapandemie geprägten wirtschaftlichen Umfeld sinken. Sollte die Gesellschaft nicht in der Lage sein, ihre Verpflichtungen aus den Forward Sale-Verträgen durch die planmäßige Fertigstellung der jeweiligen Projektentwicklung zu erfüllen und damit die Anschaffungskosten zu refinanzieren und die Finanzierung der Projektentwicklung zu sichern, so könnte dies dazu führen, dass sie Projektentwicklungen entweder gar nicht oder nur mit Verzögerungen durchführen kann.

Das Zustandekommen von Forward Sale-Verträgen ist immer durch mögliche Änderungen, Absagen, ausbleibende Zahlungen oder Kündigungen durch institutionelle Käufer gefährdet. Tritt ein Käufer kurzfristig aus dem Forward Sale-Vertrag zurück oder kündigt er den Vertrag, hat die Adler Group trotzdem die Kosten aus dem Verkauf des Objekts zu tragen.

Seltener als bei Forward Sale-Verträgen besteht auch die Möglichkeit, dass Käufer von Eigentumswohnungen ihren Kaufvertrag stornieren möchten.. Dies würde zu einem zusätzlichen Liquiditätsbedarf für die Rückzahlung der Kaufpreise führen.

Es könnte in diesem Fall für die Adler Group schwierig sein, die Wohneinheiten in ihren fertig entwickelten Immobilien zu der in den Forward Sale-Verträgen vorgesehen Zeit zu vermieten oder sie überhaupt zu vermieten. Dies könnte erhebliche negative Auswirkungen auf die Umsatzentwicklung und damit auf die Ertragslage des Unternehmens haben. Auch könnte es der Gesellschaft nicht möglich sein, ihre Ziele hinsichtlich der im Forward Sale-Vertrag vereinbarten Durchschnittsmiete pro Quadratmeter oder Leerstandsquote zu erreichen.

Finanzielle Risiken im Zusammenhang mit Projektentwicklungsaktivitäten

Über Consus veräußert die Adler Group ihre Projektentwicklungsimmobilien an institutionelle Käufer im Rahmen von Forward Sale-Verträgen. Derartige Verkäufe über Forward Sale-Vereinbarungen könnten generell aufgrund von wirtschaftlicher Unsicherheit verschoben werden, und institutionelle Investoren könnten in einem von der Coronapandemie geprägten konjunkturellen Umfeld weniger gewillt sein zu investieren. Sollte die Gesellschaft nicht in der Lage sein, Forward Sale-Verträge abzuschließen, obwohl bereits Absichtserklärungen ausgehandelt oder vereinbart wurden, oder ihre Verpflichtungen aus den Forward Sale- Verträgen durch die planmäßige Fertigstellung der jeweiligen Projektentwicklung zu erfüllen und damit die Anschaffungskosten zu refinanzieren und die Finanzierung der Projektentwicklung zu sichern, so könnte dies dazu führen, dass Consus Projektentwicklungen entweder gar nicht oder nur mit Verzögerungen durchführen kann.

Das Zustandekommen von Forward Sale-Verträge ist immer durch mögliche Änderungen, Absagen, ausbleibende Zahlungen oder Kündigungen durch institutionelle Käufer gefährdet. Tritt ein Käufer aus dem Forward Sale-Vertrag zurück oder kündigt er den Vertrag, hat die Gesellschaft trotzdem die Kosten aus dem Verkauf des Objekts zu tragen und gegebenenfalls Schadensersatz zu leisten.

Falls der Liquiditätszufluss aus Forward Sales ausbleibt und nicht durch Eigenkapital oder Schuldtitel wie Anleihen oder Bankdarlehen überbrückt werden kann, wird das Projekt möglicherweise nicht fortgesetzt oder beendet.

Die Zunahme der Liquiditätsrisiken ist unter anderem auf die steigenden Baukosten im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld zurückzuführen.

Transaktionsrisiken

Consus macht aktuell eine Primärtransaktion rückgängig, da der Kaufpreis nicht in voller Höhe gezahlt wurde. In solchen Fällen besteht das Risiko, dass sich die Projektentwicklungen nicht mehr in dem Zustand befinden, in dem sie zum Zeitpunkt der Veräußerung waren. Dieser Effekt kann durch die verbesserte Marktsituation für zukünftige Veräußerungen kompensiert werden. Somit wird der gezahlte Kaufpreis nach Abzug einer Vertragsstrafe an den ehemaligen Käufer zurückgezahlt.

Im Hinblick auf die Möglichkeit, dass noch weitere Vorabverkäufe zurückgegeben werden, führt Consus aktuell finale Einigungsgespräche, um sicherzustellen, dass die ausstehenden Kaufpreiszahlungen in den kommenden Monaten beglichen werden.

Das Senior Management schätzt die Risiken in Verbindung mit dem Verkauf von Projektentwicklungen und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als sehr relevant ein.

Unternehmensspezifische Risiken

Organisatorische Risiken

Eine kontinuierliche Verbesserung der Betriebs-, Finanz- und Managementkontrollen, Berichtssysteme und -verfahren ist die Grundvoraussetzung dafür, dass wir unseren Betrieb durchführen und unser Wachstum vorantreiben können.

Die Adler Group beschäftigt eine Vielzahl von Dienstleistern, darunter Energieversorger, Anbieter von kleineren Reparaturen und Wartungsdienstleistungen sowie Bauunternehmen, und arbeitet eng mit diesen zusammen, woraus sich auch eine Abhängigkeit gegenüber der Leistung dieser externen Unternehmen ergibt. Falls externe Dienstleister ihre vertraglichen Zusagen nicht erfüllen können oder Dienstleistungen nicht so erbracht werden wie geplant oder die Qualität der Arbeit nicht den angemessenen Standards entspricht, könnte die Adler Group mit Schadensersatzansprüchen seitens der Mieter oder Käufer von Eigentumswohnungen konfrontiert werden. Auch könnte es dadurch zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten kommen.

Personalrisiken

Kompetente, engagierte und motivierte Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg der Adler Group. Die Gesellschaft könnte sich dem Risiko ausgesetzt sehen, dass Mitglieder der Geschäftsführung oder andere Leistungsträger das Unternehmen verlassen und es nicht in der Lage ist, sie durch ausreichend qualifizierte Kräfte zeitnah zu ersetzen. Den Personalrisiken begegnet der Konzern insbesondere durch einen definierten Auswahlprozess neuer Mitarbeiter sowie durch verschiedene Willkommensmaßnahmen bei Eintritt in den Konzern (darunter die Aushändigung einer Begrüßungsmappe und von Unterweisungen). Der Fachkräftemangel macht sich aber auch in der Immobilienwirtschaft immer stärker bemerkbar.

Aufgrund der schlanken Unternehmensstruktur in den Holdingfunktionen könnte eine hohe Fluktuationsrate der Mitarbeiter zu einem Abfluss von konzerninternem Wissen führen. Durch Neueinstellungen, Vertretungsregelungen und Austausch von Fach- und Sachverhaltswissen sowie die Einbindung von externen Dienstleistern steuert die Adler Group diesem Risiko entgegen.

Regulatorische und rechtliche Risiken

Rechtliche Risiken entstehen immer dann, wenn es um private Verträge wie Vermietungen, den Kauf oder Verkauf von Immobilien, Finanzierungsverträge mit Banken, Kapitalmarktaktivitäten oder gesellschaftsrechtliche Vereinbarungen geht. Zudem entstehen rechtliche Risiken auch im Zusammenhang mit der Verpflichtung der Gesellschaft, eine große Bandbreite an Anforderungen, Gesetzen und Bedingungen zu erfüllen, die das Eigentum und die Verwaltung von Immobilien regeln. Die Adler Group hat zur Bearbeitung ihrer rechtlichen Angelegenheiten und zur Vermeidung rechtlicher Risiken geeignete personelle Ressourcen eingestellt. Wo es in Einzelfällen erforderlich ist, greift der Konzern zudem auch auf externe Rechtsberater zurück. Den sich gegebenenfalls abzeichnenden Risiken im Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten wird durch die Bildung von Rückstellungen in angemessener Höhe Rechnung getragen.

Die Geschäftsentwicklung der Adler Group kann zudem durch verschiedene, zum Teil unvorhersehbare externe Faktoren beeinflusst werden, die außerhalb des Einflussbereichs der Gesellschaft liegen, wie etwa Terroranschläge oder Naturkatastrophen. Positive oder negative Auswirkungen auf die erwarteten Erträge aus der Vermietung und den Handel mit Immobilien können sich ferner aus politischen Entscheidungen in Bezug auf Geldpolitik, Steuerpolitik, Mietrecht oder Wohnungsbauförderung ergeben.

Neben der Adler Group S.A., die ihren Sitz in Luxemburg hat, umfasst die Adler Group mehr als 100 weitere Unternehmen. Diese Unternehmen haben ihren Sitz in Deutschland, Luxemburg und weiteren Ländern der Europäischen Union (Niederlande, Dänemark, Malta und Irland). Unsere Unternehmen unterliegen dem Recht der jeweiligen Jurisdiktionen, in denen sie eingetragen bzw. in denen sie tätig sind.

Steuerrisiken

Die Adler Group unterliegt den Steuergesetzgebungen in Luxemburg, Deutschland und weiteren Ländern der Europäischen Union (Niederlande, Dänemark, Malta und Irland) sowie Israel. Die Steuerbelastung der Gesellschaft hängt in erster Linie von verschiedenen Aspekten der Steuergesetze sowie deren Anwendung und Auslegung ab. Änderungen der Steuergesetze können rückwirkend anwendbar sein; auch kann sich die Anwendung oder Auslegung der Steuergesetze durch Steuerbehörden oder Gerichte ändern. Zudem kann es vorkommen, dass die Steuerbehörden Gerichtsentscheidungen auf die spezifischen Sachverhalte begrenzen. Diese Entwicklungen könnten jeweils zu einer Erhöhung oder Veränderung unserer Steuerlast führen.

Die einzelnen Einheiten der Adler Group werden regelmäßig Betriebsprüfungen durch die zuständigen Steuerbehörden unterzogen, aus denen sich höhere Steuerpflichten, Straf- oder Bußgelder ergeben können.

Die Adler Group könnte zudem Gegenstand verwaltungs- oder strafrechtlicher Verfahren in Bezug auf ihre Steuererklärungen werden, wodurch ein erheblicher Zeitaufwand und anderer Aufwand für das Bearbeiten und Lösen von Steuerfragen entstehen könnte. Darüber hinaus könnten für die Gesellschaft nachteilige steuerliche Effekte aus Änderungen der Steuergesetzgebung, der verwaltungsrechtlichen Praxis oder der Rechtsprechung resultieren, die jederzeit und kurzfristig umgesetzt werden können. Die relevanten Steuersätze, beispielsweise in Bezug auf Grundsteuer, Grunderwerbsteuer oder Kapitalertragsteuer, können ebenfalls schnellen und kurzfristigen Änderungen unterliegen.

Zwischen den Unternehmen der Adler Group bestehen verschiedene Dienstleistungs- und Finanzierungsvereinbarungen. Insbesondere die konzerninternen Finanzierungs- und Verwaltungsdienstverträge sind grenzüberschreitende Transaktionen und unterliegen als solche besonderen Verrechnungspreisvorschriften. Möglicherweise erkennen die Steuerbehörden daher nicht alle unsere Zins- und/oder Dienstleistungszahlungen als steuerlich absetzbar an.

Die unmittelbare oder mittelbare Zusammenlegung von 95 % oder mehr der Anteile an immobilienhaltenden Gesellschaften bzw. die unmittelbare oder mittelbare Übertragung von 95 % oder mehr der Beteiligung an einer immobilienhaltenden Personengesellschaft innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren könnte die deutsche Grunderwerbsteuer auslö- sen (RETT). Darüber hinaus könnten sich die Transaktionskosten für den Erwerb von Immobilien aufgrund einer Änderung der deutschen Steuergesetzgebung erhöhen. Mögliche Änderungen des deutschen Steuerrechts im Hinblick auf die Grunderwerbsteuer, z. B. eine niedrigere Schwelle, könnten unser Geschäftsmodell unter anderem durch höhere Strukturierungskosten oder die Fälligkeit deutscher Grunderwerbsteuer beeinträchtigen. Trotz möglicher und vorgesehener Strukturen, die der Verhinderung von Grunderwerbsteuern dienen, könnte die Akquisition von mindestens 95 % der Anteile an Consus zu Grunderwerbsteuern führen.

Die deutschen Unternehmen der Adler Group sind in einer umsatzsteuerlichen Organschaft integriert. Daher wird die Organschaft als ein einzelner Steuerpflichtiger für Zwecke der deutschen Umsatzsteuer behandelt, und alle innerhalb der Organschaft erbrachten Dienstleistungen sind für deutsche Steuerzwecke nicht steuerbar. Wäre eine Anforderung der umsatzsteuerlichen Organschaft nicht erfüllt (finanzielle, wirtschaftliche und organisatorische Integration), würden alle konzerninternen Dienstleistungen der deutschen Umsatzsteuer unterliegen. Da die Unternehmen des Konzerns nicht vollständig vorsteuerabzugsberechtigt sind, müssten die Unternehmen der Adler Group - neben den 6 % Zinsen pro Jahr - eine definitive Umsatzsteuerzahlung leisten.

IT-Risiken

IT-Systeme spielen eine wichtige Rolle für den Geschäftsbetrieb und den Erfolg der Gesellschaft. Unterbrechungen, Ausfälle oder Beschädigungen der IT-Systeme oder des Voice-over-IP-Telefonsystems könnten zu Verzögerungen oder Unterbrechungen bei unseren Geschäftsprozesse führen, wie etwa dem Ausfall unseres Kundendienstes oder unserer Vermietungshotlines. Zudem hat die Gesellschaft ihre IT-Services teilweise outgesourct.

Unterbrechungen oder Ausfälle bei den Dienstleistern könnten daher zu Verzögerungen bei Geschäftsprozessen führen und einen negativen Effekt auf unsere IT-Systeme haben. Insbesondere könnten unsere IT-Systeme durch Sicherheitsverletzungen und Cyberangriffe gefährdet sein, die von unbefugten Personen außerhalb oder innerhalb der Adler Group ausgelöst werden. Störungen oder Beeinträchtigungen unserer Computersysteme könnte unseren Betrieb unterbrechen, zu erhöhten Kosten führen und Umsatzeinbußen zur Folge haben. Weitere Risiken ergeben sich aus der Integration neu erworbener Unternehmen und Portfolios in die IT-Systeme der Gesellschaft. Sollten unsere IT-Systeme bzw. die entsprechenden Backups ausfallen, müssten wir die vorhandenen Datenbanken neu wieder erstellen, was zu zeitlichen und finanziellen Aufwänden führen würde.

PR- und Reputationsrisiken

Sollte die Gesellschaft nicht in der Lage sein, ihren Ruf und ihr hohes Niveau in puncto Kundenservice aufrechtzuerhalten, könnten die Zufriedenheit der Mieter und die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen und Immobilien leiden. Insbesondere könnte ein Reputationsschaden der Adler Group die Vermietung von Wohneinheiten erschweren und zu Verzögerungen bei Mietzahlungen oder der Kündigung von Mietverträgen durch unsere Mieter sowie bei Fertigstellungen und dem Verkauf der Projektentwicklungen führen.

Jeder Reputationsschaden, der aufgrund der Unfähigkeit der Gesellschaft entsteht, die Erwartungen der Kunden an die Dienstleistung zu erfüllen, könnte daher ihre Fähigkeit einschränken, bestehende Mieter zu halten und neue Mieter und Käufer zu gewinnen. Zudem könnte sich eine Rufschädigung für die Gesellschaft negativ auf ihre Fähigkeit auswirken, Fremdkapital zu günstigen Bedingungen aufzunehmen oder überhaupt Darlehen zu erhalten. Ein Rückgang der Mieterzufriedenheit, ein Nachlassen der Nachfrage nach unseren Dienstleistungen und Immobilien und Schädigungen unseres Rufes könnten erhebliche negative Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Adler Group, ihre Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie ihre Cashflows und Erfolgsaussichten haben.

Portfoliooptimierung

Am 4. Oktober 2021 gab die Adler Group S.A. bekannt, dass die Gesellschaft eine Prüfung strategischer Optionen für ihr Bestandsportfolio eingeleitet hat, die zur Veräußerung eines wesentlichen Teils ihrer Bestandsimmobilien führen könnte. Mit den Erlösen aus diesen Veräußerungen soll nicht nur die Verschuldung deutlich reduziert, sondern auch Kapital an die Inhaber von Anleihen und Aktien zurückgeführt werden.

Kurz nach dieser Ankündigung wurde die Adler Group S.A. Gegenstand des am 6. Oktober 2021 veröffentlichten Berichts des Analysehauses "Viceroy Research", hinter dem der auf Leerverkäufe spezialisierte Investor Fraser Perring steht. Dieser Bericht enthält Anschuldigungen, die die Adler Group auf das Schärfste zurückweist. Ein zentraler Vorwurf ist, dass die von der Adler Group in ihren Bilanzen ausgewiesenen Immobilienwerte überhöht seien. Dieser Vorwurf wird durch die Tatsache widerlegt, dass die angegebenen Immobilienwerte von unabhängigen, marktführenden Immobiliengutachtern ermittelt und von finanzierenden Banken unabhängig überprüft worden sind. Dem Viceroy-Bericht steht zudem entgegen, dass die Adler Group in den letzten zwölf Monaten verschiedene Portfolios an institutionelle Investoren verkauft hat, bei denen der Kaufpreis über dem in der Bilanz der Adler Group ausgewiesenen Wert lag.

Im vierten Quartal 2021 beauftragte die Adler Group eine forensische Sonderuntersuchung durch KPMG, um die im Viceroy-Bericht aufgeführten Anschuldigungen vollständig aufzuklären. Ende Januar 2021 wurde die Adler Group S.A. von ihrem Abschlussprüfer KPMG Luxembourg darüber informiert, dass es aufgrund der laufenden forensischen Sonderuntersuchung zu den Vorwürfen im Bericht von Viceroy Research, die voraussichtlich vor Erteilung des Bestätigungsvermerks abgeschlossen sein wird, sehr unwahrscheinlich ist, dass die Prüfung des Konzernabschlusses so rechtzeitig abgeschlossen werden kann, dass eine Veröffentlichung des geprüften Konzernabschluss bis zum 31. März 2022 möglich ist.

Trotz der abgegebenen Erklärung und der Ankündigung rentabler Transaktionen, kam es zu einer zunehmend negativen Presse für die Adler Group. Es besteht daher nun das Risiko einer (weiteren) Beeinträchtigung der Reputation der Gesellschaft bei verschiedenen Stakeholdern, wie Beteiligungs- und Fremdkapitalgebern, Behörden, Geschäftspartnern und in der Öffentlichkeit; dies kann zu einer Beeinträchtigung des operativen Geschäfts führen, falls es dadurch zu einer Verknappung bzw. Teuerung der finanziellen und operativen Ressourcen bei Lieferanten und Dienstleistern kommen sollte.

Risiken in Verbindung mit der zentralen Beschaffung

Die Adler Group arbeitet in ihrem täglichen Betrieb mit einer großen Bandbreite an Lieferanten zusammen. Die Risiken entstehen daraus, dass die Gesellschaft durch langfristige Verträge an einen bestimmten Lieferanten gebunden sein könnte, dass (regionale) Lieferanten aufgrund von Monopolstellungen oder Abhängigkeiten einseitig Preiserhöhungen durchsetzen könnten oder dass ein wichtiger Lieferant insolvent wird, ohne dass ein gleichwertiges Ersatzprodukt zur Verfügung steht.

Beschaffungsrichtlinien beziehen sich in der Regel nur auf die allgemein gültigen bzw. erwarteten Grundsätze und Kriterien für bestimmte Prozesse. Es kann jedoch nur in den seltensten Fällen davon ausgegangen werden, dass sämtliche Prozesse durch die Richtlinie geregelt sind, da es immer auch Sonderfälle gibt, die zu selten auftreten, als dass sie bei der Erstellung der Richtlinie beschrieben worden wären oder die bei der Erstellung der Richtlinie nicht berücksichtigt wurden. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass bei der Vergabe von Aufträgen bewusst oder unbewusst gegen die Vorgaben der Beschaffungsrichtlinie verstoßen wird.

Die folgenden Umstände bringen Risiken mit sich

•	(Folge-)Verhandlungen ohne die zentrale Einkaufsabteilung bzw. ohne die rechtzeitige Einbindung der Abteilung
•	Nichteinhaltung der Genehmigungsgrenzen bei der Auftragsvergabe
•	Nicht-standardisierte Vergabe von Aufträgen an Handwerker und andere Dienstleister
•	Missbräuchlichen Verwendung von Mitteln

Das Senior Management schätzt die unternehmensspezifischen Risiken und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als sehr relevant ein.

Nachhaltigkeitsrisiken

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung und rückt daher zunehmend in den Fokus der allgemeinen Wahrnehmung, wobei sich die gesellschaftlichen Erwartungen an die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen erhöhen. Als Immobilienkonzern ist sich die Adler Group dieser Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Mietern, Investoren, Dienstleistern und Geschäftspartnern bewusst. Eine unzureichende Berücksichtigung nachhaltigen Handelns kann für die Adler Group zu Risiken wie Reputationsverlust und Imageschäden sowie zu Kapitalmarktrisiken führen (so ist etwa das Erzielen eines guten ESG-Scores eine Voraussetzung für nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten) und kann weiterhin auch zu politischen sowie regulatorischen Risiken führen, etwa in der Form von Mehrkosten bei erhöhten CO ₂ -Emissionen.

Die Adler Group hat sich in ihrer Außendarstellung zur Nachhaltigkeit bekannt, doch es bestehen weiterhin verschiedene Risiken, wenn dies nicht im gewünschten Umfang erreicht wird. Die Nachhaltigkeitsrisiken werden in die folgenden Bereiche unterteilt:

Strategie-, Organisations- und Berichtsrisiken

In der 2021 neu definierten Konzernstrategie wurde "Exzellenz im Bereich ESG (Nachhaltigkeit)" neben "Portfolioexzellenz" und "Exzellenz in der Digitalisierung" als einer der wesentlichen Entwicklungspfade für die Adler Group festgelegt. Die strategischen Entwicklungspfade durchdringen die gesamte Wertschöpfungskette der Adler Group und weisen so den Weg, um die angestrebte Vision zu erreichen.

Es besteht das Risiko, dass die dafür geplanten Maßnahmen nicht ausreichend sind, um diese selbst gesteckten Ziele zu erreichen und es zu negativen Folgen für die Reputation der Adler Group kommt. Auch für die Akzeptanz und den Wert von Green Bonds muss die Adler Group die gesetzlichen und selbst gesetzten Ziele erreichen (können). Andernfalls besteht die Gefahr, dass die geplante Ausgabe von Green Bonds nicht erfolgen kann oder nicht im gewünschten Ausmaß.

Um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen, müssen die entsprechend geeigneten Maßnahmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums eingeleitet oder umgesetzt werden. Zu diesem Zweck muss eine geeignete Organisationsstruktur eingeführt werden, die diese Maßnahmen abgleicht und kontrolliert. Zudem muss ausreichend Budget für die Maßnahmen freigegeben werden, finanzielle Ressourcen und in Nachhaltigkeitsthemen geschultes Personal müssen zur Verfügung gestellt werden. Es besteht ein Risiko, dass diese Maßnahmen nicht umgesetzt werden, nicht in ausreichendem Maße, zu spät oder nicht zielführend umgesetzt werden, weil es an Ressourcen oder Personal in den entsprechenden Bereichen fehlt.

Als börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Luxemburg ist die Adler Group dazu verpflichtet, regelmäßig nicht-finanzielle Informationen zu Nachhaltigkeit im Unternehmen offenzulegen. Die Korrektheit dieser Informationen beruht im Wesentlichen auf der einheitlichen, vollständigen und richtigen Erfassung und Auswertung der dafür erforderlichen Daten. Es besteht das Risiko, dass der Statusbericht in Bezug auf das Erreichen der selbst gesteckten oder gesetzlich vorgeschriebenen Ziele Fehler enthält.

Das ESG-Rating ist mittlerweile ein wichtiges Bewertungskriterium für Unternehmen. Neben Rentabilität, Sicherheit und Liquidität werden für die Beurteilung der Nachhaltigkeit auch die ethischen und nachhaltigen Werte der potenziellen Investoren (Stakeholder) berücksichtigt. Auch für Geschäftspartner und Mitarbeiter wird Nachhaltigkeit zu einem immer wichtigeren Kriterium, wenn es um die Aufnahme oder Fortsetzung von Geschäfts- und Vertragsbeziehungen geht. Verschlechtert sich das ESG-Rating, so besteht die Gefahr, dass die Reputation der Gesellschaft in puncto Nachhaltigkeit bei den Stakeholdern leidet.

Umweltrisiken

Der Umweltaspekt ist bei der Portfoliooptimierung und bei Projektentwicklungen der Adler Group ein wichtiges Kriterium.

Bei der Planung neuer Immobilien, neuer Wohngebiete oder ganzer Stadtviertel kann die ökologische Qualität von Gebäuden von vornherein festgelegt werden, indem Materialien mit einem besonders günstigen CO ₂ -Fußabdruck verwendet werden, neue Bautechniken zum Einsatz kommen, bei denen CO ₂ -intensive Baumaterialien vermieden werden, oder die Verwendung von recycelten Materialien bevorzugt wird.

Darüber dient der Einsatz klimaneutraler Heizsysteme, verbrauchsreduzierender Wassersysteme, die Bereitstellung einer getrennten Abfallsammlung und die Berücksichtigung einer klimafreundlichen Müllsammlung dazu, weitere operative Umweltrisiken zu vermeiden.

Mit dem Green Deal hat die Europäische Union (EU) wichtige Nachhaltigkeitsziele aufgestellt, einschließlich Klimaneutralität, einer verbesserten Kreislaufwirtschaft und der umfassenderen Renovierung und Modernisierung von Gebäuden in diesem Sinne. Seit Beginn des Jahres 2021 ist die CO ₂ -Bepreisung Bestandteil des Klimaschutzprogramms der deutschen Regierung. Gemäß einem Kompromissvorschlag werden die Kosten zwischen den Mietern und Vermietern abhängig von der Energieeffizienzklasse von Gebäuden aufgeteilt. Aufgrund des Gebäudealters und dem geringen Modernisierungsgrad im aktuellen Portfolio der Adler Group könnte daraus ein Kostenrisiko entstehen, sofern die Umlagefähigkeit aufgehoben wird und die durch den CO ₂ -Preis bedingten erhöhten Kosten nicht an die Mieter weitergegeben werden.

Das Risiko besteht darin, dass die Anforderungen nicht oder nicht rechtzeitig erfüllt werden können, was zu zusätzlichen Kosten oder Geldstrafen führt. Zudem kann es sein, dass die Umweltschutzmaßnahmen zwar positive Auswirkungen auf die ESG-Ziele der Adler Group haben, dass aber die Gesamtrentabilität einzelner Maßnahmen oder der Adler Group insgesamt dadurch sinkt.

Soziale Risiken

Auch der Bereich der sozialen Nachhaltigkeit durchdringt die gesamte Wertschöpfungskette der Adler Group. Während das Augenmerk im Bereich Manage & Service vor allem auf Bestandsmieter gerichtet ist, ist es das Ziel in der Immobilienentwicklung, frühzeitig eine nachhaltige und bedarfsgerechte Quartiersentwicklung zu gestalten. Soziale Nachhaltigkeit richtet sich sowohl an die eigenen Mitarbeiter als auch an die Gesellschaft als solches und damit auch an die Geschäftspartner und Lieferanten der Adler Group.

Im Rahmen von Quartiersmanagement soll dazu beigetragen werden, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf zu fördern, Akteure aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung, der Kommunalpolitik, der privaten Wirtschaft, der örtlichen Verbände, der Bürgervereine und der nicht organisierten Bewohnerschaft zusammenzubringen, durch gemeinsames Handeln die wirtschaftliche und soziale Struktur des Quartiers zu stärken, wobei die Bewohner und Bewohnerinnen im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe aktiv in diesen Prozess einbezogen werden.

Es bleibt das Risiko, dass trotz einer frühzeitigen Einbindung der verschiedenen Interessengruppen, einer angemessenen Planung von Sanierungsmaßnahmen und Neubauten sowie einer auf Gesundheit und Wohlbefinden ausgerichteten Architektur die Bedürfnisse von Investoren und künftigen Mietern nicht erfüllt werden.

Um sich auf dem Markt behaupten zu können, müssen Unternehmen innovativ sein und auch innovativ bleiben. Indem man sich positiv von Wettbewerbern differenziert bzw. für positive Kundenerfahrungen mit dem Unternehmen sorgt, können eine höhere Zufriedenheit und Loyalität der Kunden erreicht werden. Es liegt im Interesse der Adler Group, Mieter möglichst langfristig zu binden und Leerstände zu minimieren. Die Gesellschaft ist davon überzeugt, dass dies am besten durch eine hohe Qualität der Dienstleistungen und Kundenorientierung erreicht werden kann. Es ist möglich, dass die Aktivitäten, die gemeinsam mit Kommunen, Wohlfahrtsverbänden oder gemeinnützigen Vereinen durchgeführt werden und der Beratung von Mietern in Behördenangelegenheiten, der Überwindung von Sprachbarrieren, der Schaffung von Barrierefreiheit, der Organisation von Kinderbetreuung und der Schaffung von Begegnungsstätten dienen, nicht dazu führen, dass sich die Mieterzufriedenheit wie gewünscht erhöht.

Ein respektvoller und wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitern geht über die reine Einhaltung der Gesetze hinaus. Es ist auch eine Frage der Unternehmenskultur, welche aktiv gestaltet werden kann, indem eine gute Zusammenarbeit gefördert wird. Wenn Mitarbeiter sich einbezogen fühlen, Mitspracherecht bei Entscheidungen haben und ihre Arbeit als erfüllend empfinden, erhöht dies ihre Motivation, fördert die Mitarbeiterbindung und unterstützt Innovationsprozesse. Es bleibt das Risiko, dass die Fördermaßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, wie harmonisierte und attraktive Vergütungsmodelle, interessante Entwicklungsmöglichkeiten, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, Flexibilisierung von Arbeitsmodellen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, nicht ausreichen, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und damit qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.

Die Verwaltung und Entwicklung von Immobilien ist mit bestimmten Risiken in Bezug auf die Gesundheit und Sicherheit verbunden. Ein wesentlicher Vorfall oder eine allgemeine Verschlechterung unserer Standards in diesem Bereich könnten unsere Mitarbeiter, Kunden, Auftragnehmer oder die Öffentlichkeit dem Risiko von Verletzungen oder sogar einer Todesgefahr aussetzen und zu Rechtsstreitigkeiten, erheblichen Strafen oder einer Schädigung unserer Reputation führen. Die Adler Group misst den Aspekten Gesundheit und Sicherheit im Unternehmen eine besondere Bedeutung bei. Die Bereiche Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement sind direkt dem Chief Legal Officer der Adler Group zugeordnet und werden damit mit hoher Priorität behandelt. Trotz angemessener Richtlinien, Schulungen und Unterweisungen sowie kontinuierlicher Kontrollen besteht ein Risiko, dass unsere eigenen Mitarbeiter und die Mitarbeiter unserer Geschäftspartner Gefahrenquellen oder Schäden auf dem Gelände und den Baustellen unserer Projektentwicklungen ausgesetzt sind.

Die globalisierte Wirtschaft mit immer komplexeren Lieferketten und wachsendem Wettbewerbsdruck birgt besondere Risiken in Bezug auf mögliche Menschenrechtsverletzungen. Unternehmen tragen daher eine zunehmende Verantwortung für den wirksamen Schutz der Menschenrechte in Bezug auf ihre eigenen Geschäftstätigkeiten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Bei der Auswahl der Geschäftspartner werden nicht nur wirtschaftliche Aspekte wie Preis und Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen berücksichtigt, sondern auch die Qualität der Lieferanten in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung; im Hinblick auf die Berücksichtigung der Menschenrechte gilt dies etwa für das Bekenntnis gegen Kinderarbeit, angemessene Arbeitsschutzmaßnahmen und menschenwürdige Löhne und Gehälter. Es bleibt jedoch das Risiko, dass es aufgrund mangelnder Informationen oder Täuschung bei den Angaben durch die Vertragspartner nicht möglich ist, eine angemessene Auswahl der Geschäftspartner und eine ausreichende Kontrolle entlang der gesamten Liefer- und Dienstleistungskette zu gewährleisten.

Corporate Governance und Compliance-Risiken

Es gibt keine Garantie dafür, dass die Risikomanagement- oder Compliance-Systeme der Gesellschaft ausreichen, um die Risiken zu beherrschen, denen die Adler Group ausgesetzt ist. Die Gesellschaft könnte mit zuvor unbekannten, unerkannten, unterschätzten oder unberücksichtigten Risiken konfrontiert werden. Zudem könnte es zu fehlerhaften Abläufen oder Versagen bei den Risikomanagement- und Compliance-Systemen der Gesellschaft kommen. Werden Risikomanagement oder Compliance-Maßnahmen nicht angemessen umgesetzt, so könnte dies zu Unregelmäßigkeiten führen. Dies könnte zum Beispiel zu finanziellen Verlusten oder Verzögerungen bei der Fertigstellung von Projektentwicklungen führen oder behördliche Untersuchungen oder Ansprüche Dritter gegen uns nach sich ziehen, was wiederum erhebliche finanzielle, rufschädigende und andere Folgen haben könnte.

Mit der im Mai 2018 in Kraft getretenen EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wurden umfangreiche Dokumentationspflichten und deutlich höhere Transparenzanforderungen eingeführt. Die Anforderungen beziehen sich zum einen auf die erstmalige Datenerhebung, aber auch auf die Überwachung und Untersuchung bestehender Datenbestände nach der Erhebung personenbezogener Daten. Die Adler Group hat die neuen Anforderungen der DSGVO umgesetzt, um die Compliance zu gewährleisten. Außerdem passt die Gesellschaft ihre Prozesse laufend an die neuen Anforderungen an. Auch wenn die Gesellschaft bestrebt ist, alle geltenden Gesetze, Vorschriften und Rechtspflichten in Bezug auf die Nutzung und den Schutz von Daten einzuhalten, könnten diese Gesetze, Vorschriften und sonstigen Rechtspflichten trotzdem in einer Weise ausgelegt und angewandt werden, die nicht im Einklang mit unseren Geschäftspraktiken steht. Eine Nichteinhaltung kann zu hohen Geldstrafen führen, die auf Grundlage der Umsatzerlöse der Adler Group berechnet würden.

Ein Verstoß gegen Bestimmungen des Kapitalmarktrechts, wie beispielsweise das Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) und die Marktmissbrauchsverordnung (MAR), durch börsennotierte Unternehmen der Adler Group könnten ebenfalls zu hohen Geldstrafen führen.

Mit Unterstützung der Abteilung Compliance und Risk Management informiert der Chief Compliance Officer Geschäftsführung, Mitarbeiter und Geschäftspartner über die entsprechenden Kapitalmarktbestimmungen und die Folgen der Nichteinhaltung derselben.

Eine Nichteinhaltung der geltenden Vorschriften durch die Adler Group könnte zu Geldstrafen und anderen Sanktionen führen.

Das Senior Management schätzt die Nachhaltigkeitsrisiken und die entsprechenden möglichen Auswirkungen auf die Vermögenswerte, Aufwendungen und Erträge, die Liquidität sowie das Image des Konzerns als relevant ein.

Chancenbericht

Im Rahmen der Chancenpolitik der Adler Group bewerten die Verantwortlichen regelmäßig die unternehmerischen Chancen des Gesamtkonzerns. Die wesentlichen eng mit den Risiken verbundenen Chancen sind vorstehend dargelegt.

Seit Vollzug des Zusammenschlusses von ADO Properties S.A. (jetzt Adler Group S.A.), ADLER und Consus wurden zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um eine einheitliche Struktur zu errichten, Prozesse zu harmonisieren und, sofern wirtschaftlich vertretbar, unterschiedliche Aktivitäten zusammenzulegen. Chancen ergeben sich nicht nur aus der Tatsache, dass in größeren Organisationen durch Skaleneffekte Kosten eingespart werden können, sondern auch aus günstigeren Finanzierungsbedingungen. Weitere Synergieeffekte könnten sich ergeben, wenn die Adler Group niedrigere Preise für Waren und Dienstleistungen aushandeln kann. Schließlich gewinnt der Konzern an Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt, da er umfassendere und bessere Aufstiegsmöglichkeiten bietet.

Chancen im Zusammenhang mit makroökonomischen und branchenspezifischen Rahmenbedingungen sowie dem gesellschaftspolitischen Umfeld

Positive Veränderungen im makroökonomischen Umfeld und im Immobiliengeschäft

Die Adler Group hat auch im Geschäftsjahr 2021 ihre finanzielle Stabilität unter Beweis gestellt. Die Konsolidierung der Organisationsstruktur, die Entwicklung optimierter Prozesse und die Umsetzungsmaßnahmen zur Schaffung eines integrierten Immobilienkonzerns, der die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt, zeigen erste wirtschaftliche Erfolge. Die Adler Group hat sich hiermit in der Gruppe der größten deutschen börsennotierten Immobiliengesellschaften positioniert.

Auch wenn die Coronapandemie noch nicht überstanden ist, scheint die hohe Nachfrage nach Wohnungen ungebrochen. Sie wird durch dieselben Faktoren bestimmt, die auch in den vorangegangenen Jahren maßgeblich waren: demographische Veränderung, die steigende Anzahl von Einpersonenhaushalten und die anhaltende Tendenz der Menschen, vom Land in die Städte zu ziehen. Zwar hält der Trend der Stadtflucht in die Randlagen von Großstädten an, dieser Trend wird jedoch durch den Zustrom von Menschen aus dem Ausland überlagert - ob Menschen aus anderen europäischen Ländern, die in Deutschland arbeiten wollen, oder Menschen, die aus Ländern außerhalb Europas nach Deutschland kommen, um Asyl zu beantragen.

Darüber hinaus wird die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, ein Bereich, in dem die Adler Group tätig ist, kaum durch neues Angebot gedeckt. Wenngleich 2021 erneut Wohnungen gebaut und genehmigt wurden, ist der Preis für Neubauwohnungen ungleich höher als der von Bestandswohnungen. Entsprechend hoch sind die Mietpreisunterschiede. Für preissensible Mieter ist das Wohnen in Wohnungen der Art, die die Adler Group anbietet, daher meist die bessere Alternative. Mit der Einbindung von Consus in die Adler Group erweitert sich das Angebot auch auf Neubauwohnungen in städtischen Lagen.

Strategische Chancen

Strategischer Fokus und Portfolioveräußerungen

Nachdem mehrere große institutionelle Immobilieninvestoren starkes Interesse bekundet haben, hat die Adler Group S.A. Anfang Oktober 2021 eine Prüfung strategischer Optionen für ihr Bestandsportfolio eingeleitet, die zur Veräußerung eines wesentlichen Teils ihrer Bestandsimmobilien führen könnte. Mit den Erlösen aus diesen Veräußerungen soll nicht nur die Verschuldung deutlich reduziert, sondern auch Kapital an die Inhaber von Anleihen und Aktien zurückgeführt werden.

Ende Dezember 2021 hat die Gesellschaft die Veräußerung von rund 15.500 Einheiten an eine Tochtergesellschaft der LEG IMMOBILIEN SE erfolgreich abgeschlossen. Mit der Veräußerung von 15.362 Wohn- und 185 Gewerbeeinheiten geht die Adler Group einen weiteren Schritt in Richtung eines noch klarer definierten Portfolios, das sich auf die wachsenden Großstädte in Deutschland konzentriert.

Mitte Januar 2022 meldete die Adler Group die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit KKR, einer führenden globalen Investmentgesellschaft, über den Verkauf von rund 14.400 Wohn- und Gewerbeeinheiten, überwiegend in mittelgroßen Städten in den neuen Bundesländern. Die Transaktion wird als Asset Deal strukturiert. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einer Portfoliobewertung von 1,05 Milliarden EUR mit einem erwarteten Nettoerlös von rund 600 Millionen EUR. Der Betrag stimmt mit dem in früheren Berichten genannten Betrag überein. Mit diesem Mittelzufluss wird die Adler Group die angestrebte Entschuldung ihrer Bilanz weiter vorantreiben und damit ihr strategisches Ziel erreichen, die Beleihungsquote unter 50 % zu bringen.

Mit der erfolgreichen Senkung der Beleihungsquote kann die Adler Group ihre Zinssätze und -zahlungen sowie ihre zukünftigen Liquiditätsbedarfe reduzieren. Damit wir das externe Rating der Gesellschaft verbessert, was auch ihr Attraktivität für potenzielle Investoren erhöhen könnte.

Integration

Bei der Festlegung der Integrations- und Geschäftsstrategie und der Aufstellung kurz- und mittelfristiger Pläne als die neue Adler Group ermittelte die Gesellschaft Potenziale, denen auf Grundlage entsprechender Annahmen und Szenarien zu gesellschaftlichen und politischen Trends sowie zu regulatorischen Rahmenbedingungen und zum Finanzierungsumfeld angemessen Rechnung getragen wird. Dank der kontinuierlichen Harmonisierung interner Richtlinien und Geschäftsprozesse im Jahr 2021 erwartet die Gesellschaft weitere Effizienzsteigerungen.

Aufgrund von Szenarien mit positiveren Rahmenbedingungen könnte die Geschäftsentwicklung der Adler Group bessere Ergebnisse hervorbringen als in den Plänen der Gesellschaft prognostiziert.

Digitalisierung in der Immobilienbranche und Unternehmensorganisation

Die Adler Group sieht in der zunehmenden Digitalisierung die Möglichkeit, Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten und damit Verwaltungskosten dauerhaft zu senken, insbesondere bei der einheitlichen Erfassung aller Mieter- sowie Immobilien- und Projektenwicklungsdaten und als Grundlage für die fristgerechte und umfassende Berichterstattung und Kontrolle aller Immobilienaktivitäten durch die Einführung standardisierter ERP-Software. Zudem bietet die Digitalisierung interner Geschäftsprozesse der Gesellschaft, etwa in der Finanzbuchhaltung und im Personalmanagement, weiteres Effizienzsteigerungspotenzial.

Die damit verbundene Effizienzsteigerung dürfte sich ebenfalls positiv auf die Kostenstruktur der Adler Group auswirken.

Die Gesellschaft sieht weiteres Potenzial in der Automatisierung manueller und fehleranfälliger Arbeiten durch die weitere Digitalisierung. Qualifizierte Mitarbeiter, die für die Verarbeitung und diese Bereiche verantwortlich sind, können stattdessen mit Aufgaben betraut werden, die nicht automatisiert werden können. Weitere Harmonisierungs- und Optimierungsmaßnahmen innerhalb der Adler Group tragen insgesamt zum Ausbau der Digitalisierung bei.

Finanz- und Finanzierungschancen

Angesichts der weiterhin günstigen Bedingungen auf dem Kapital- und Bankenmarkt mit anhaltend niedrigem Zinsniveau bietet sich der Adler Group die Möglichkeit, die Struktur und Konditionen der Finanzverbindlichkeiten des Konzerns weiter zu verbessern.

Verbesserung des externen Unternehmensratings

Am 11. August 2021 bestätigte Standard & Poor's das "BB"-Rating, stufte es jedoch am 11. Oktober 2021 auf "B+" und am 11. Februar 2022 auf "B-" herab und begründete dies mit der "wirtschaftlichen Unsicherheit und der sich verschärfenden Liquiditätssituation nach dem Viceroy-Bericht".

Nach der strategischen Fokussierung Ende 2021 und Anfang 2022 wird angesichts einer verbesserten Beleihungsquote eine erneute Verbesserung des Ratings angestrebt. Das externe Unternehmensrating der Adler Group ist in den Augen des Verwaltungsrats von grundlegender Bedeutung. Die weitere Verbesserung des Ratings und der Erhalt eines sogenannten Investment Grade-Ratings bieten der Adler Group Chancen in Bezug auf die weitere (Re) finanzierungen auf dem Kapitalmarkt. Diese Chancen sind von größter Bedeutung. Ein Investment Grade-Rating ist häufig eine Grundvoraussetzung für institutionelle Investoren, ein Investment überhaupt in Erwägung zu ziehen.

(Re)finanzierungschancen

Das aktuelle Zinsniveau, das gute Rating und auslaufende Festzinssätze bieten der Adler Group immer wieder weitere gute Finanzierungsmöglichkeiten auf dem Kapitalmarkt und bei Geschäftsbanken. Entsprechend konnte die Fremdkapitalstruktur, wie beispielsweise durch die Platzierung der Schuldverschreibungen Anfang 2021, weiter verbessert werden. Allerdings konnte das Niveau der Vorjahre diesbezüglich nicht mehr erreicht werden.

Positive Zinsänderungen

Die Möglichkeit, die niedrigen Zinsen auszunutzen, stellt die Adler Group vor finanzielle Möglichkeiten. Der in den vorangegangenen Jahren zu beobachtende Rückgang der Zinsen führte zu niedrigeren Diskontierungs- und Kapitalisierungszinsen für Immobilienbewertungen. Dies wiederum hat höhere IFRS-Werte (beizulegende Zeitwerte) zur Folge. Sensitivitätsanalysen, die die Senkung der Diskontierungs- und Kapitalisierungszinsen um jeweils 0,25 Prozentpunkte zum Inhalt haben, führten zu einer Erhöhung der IFRS-Werte (Anlageimmobilien im Wohnungsportfolio) von rund 9,7 % bei der Adler Group. In diesem Kontext dürfen die Marktmiete und die Leerstandsquote jedoch nicht außer Acht gelassen werden, die beide diese Entwicklung verstärken oder ins Gegenteil kehren könnten.

Chancen aus dem operativen Geschäft

Operative Chancen der integrierten Immobiliengesellschaft

Die Adler Group sieht eine bedeutende Chance, den Vermietungsstand und die Mieterträge durch die Ausweitung der Wertschöpfungskette dank dem Bau eigener Wohnungen durch die Akquisition des Immobilienentwicklers Consus im Jahr 2020 zu steigern. Neben der Renovierung leerstehender Wohneinheiten, um diese wieder marktfähig und zu angemessenen Preisen vermietbar zu machen, erschließt der Bau von neuen Wohnungen, die den aktuellen Standards entsprechen, ein gesteigertes Vermietungspotenzial. Fast alle Wohnportfolios werden von der Adler Group selbst verwaltet: Die Organisation der Integration der Mietwohnungsverwaltung und -buchhaltung sowie die umfassende Bewirtschaftung durch ihre eigene Gebäudeverwaltung wurden umgesetzt. Im Rahmen des wesentlichen Geschäftsprozesses der Immobilienbewirtschaftung werden durch die selbständige Verwaltung und Bewirtschaftung der Immobilienbestände durch die ADLER Real Estate AG Kosteneinsparungen und weitere Skaleneffekte erzielt, ein Prozess der schrittweise weiter ausgebaut wird. Darüber hinaus hat derweil ein Unternehmen des Konzerns die Energiebeschaffung und -versorgung für das Wohnimmobilienportfolio der gesamten Adler Group übernommen.

Fast alle Wohnimmobilienportfolios werden seit dem Geschäftsjahr 2019 intern verwaltet. Die Integration der Wohnimmobilienverwaltung und Mietbuchhaltung sowie des größtenteils internen Facility Managements wurde organisiert. Durch die interne Verwaltung und Pflege der Immobilienportfolios als Bestandteil des zentralen Portfoliomanagementprozesses der Adler Group werden Kosteneinsparungen und weitere Skaleneffekte realisiert und erfolgreich weiter ausgeschöpft. Dennoch bleibt die Herausforderung, ausreichend qualifiziertes Personal anzuwerben, bestehen.

Erhöhung der Marktmiete

Gegenwärtig sind überall steigende Marktpreise zu beobachten. Die Adler Group kann für das Geschäftsjahr 2021 einen leichten Anstieg der durchschnittlichen Mietpreise verzeichnen. In dieser Hinsicht sieht die Adler Group weitere Chancen für einen positiven Einfluss auf die künftigen IFRS-Werte der Anlageimmobilien durch den Anstieg der Marktpreise. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum mit kaum verbessertem Angebot infolge der geringen Anzahl an Baugenehmigungen und der vollständigen Auslastung von Bauunternehmen führt zu steigenden Marktmieten und damit zu höheren beizulegenden Zeitwerten der Immobilien. Tendenziell wird es künftig noch schneller als in der Vergangenheit zu einem weiteren Anstieg der Marktmieten und IFRS-Immobilienwerte kommen, was unter anderem auf die Abschaffung der Mietpreisbremse in Berlin zurückzuführen ist, wo die Adler Group im Jahr 2021 72,2 % ihrer Wohneinheiten hielt und 79,6 % ihrer Mieterträge generierte.

Verringerung der Leerstandsquote

Durch intensive Modernisierungsprogramme in vormals leerstehenden Wohneinheiten sah sich die Adler Group in der Lage, in den vorangegangenen Geschäftsjahren sowie im Jahr 2021 erhebliche Verbesserungen des Ergebnisses und eine Verringerung des Leerstands zu erzielen. Die finanziellen Chancen spiegelten sich einerseits in der höheren Rentabilität des eigenen Immobilienportfolios der Gesellschaft und andererseits in den niedrigeren Leerstandskosten durch Vermietung wider. Darüber hinaus gewinnen Wohnanlagen infolge eines höheren Vermietungsstands sowie infolge von Investitionen auch in den Quartieren an Attraktivität, und die Fluktuation nimmt ab, was weitere Einsparungen nach sich zieht (Maklergebühren, Renovierungen nach Vermietung, zeitweiliger Leerstand).

Chancen beim Immobilienkauf und -verkauf

Die Chancen, gegenwärtig Immobilien zu günstigen Preisen zu erwerben, schwinden zunehmend. Aus diesem Grund erwägt die Adler Group neue Wege für den Erwerb von Immobilien, die nach der Integration von Consus in die Adler Group realisiert werden könnten.

Aufgrund der langjährigen Branchenerfahrung des Senior Managements und der hervorragenden Netzwerke verfügt die Adler Group dennoch über ein angemessenes Portfolio potenzieller Ankäufe, die laufend evaluiert und bei Bedarf im Rahmen der Due Diligence-Prüfung eingehend untersucht werden.

Nach der strategischen Fokussierung im Jahr 2021 kann eine weitere Optimierung des Portfolios für eine verstärkte Konzentration auf das Kerngeschäft und die Rentabilitätssteigerung Erträge bzw. Zuflüsse zur weiteren Schuldentilgung und zur Verbesserung der Beleihungsquote nach sich ziehen.

Unternehmensspezifische Chancen

Eine weitergehende Harmonisierung und Entwicklung der gemeinsamen Prozesse und Richtlinien, die Einführung einer einheitlichen IT-Landschaft und die Verschlankung der Steuerstruktur des Konzerns könnten mehr Chancen bieten als erwartet.

Im Zusammenhang mit dem Aufbau der neuen Adler Group erarbeitete die Gesellschaft ein neues Personalentwicklungskonzept mit harmonisierten Standards und Prozessen für alle Mitarbeiter des Konzerns. Weitere Chancen liegen unter anderem in der aktiven Anwerbung neuer Mitarbeiter, um offene Stellen mit hochqualifizierten und motivierten Bewerbern zu besetzen. Zur Umsetzung und Stärkung einer gemeinsamen Unternehmenskultur der Adler Group wurden verschiedene Projekte auf der Grundlage eines konzernweiten wertebasierten Änderungsmanagements eingeleitet. Durch diese Maßnahmen ergeben sich weitere Chancen, da die Attraktivität der Gesellschaft als Arbeitgeber steigt.

Nachhaltigkeit

Das stets zunehmende Interesse von Investoren, Geschäftspartnern, Mietern und Mitarbeitern am nachhaltigen Wirtschaften schafft wichtige Chancen für ein nachhaltig handelndes Unternehmen. Nachhaltigkeit in Verbindung mit einem guten ESG-Rating verschafft der Adler Group zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten und steigert ihre Attraktivität als Vermieter und Arbeitgeber. Darüber hinaus setzen Investoren zunehmend auf nachhaltige, umweltverträgliche und sozialverantwortliche Investments. Dieser Trend ist auch im Baugewerbe zu beobachten und führt zu erhöhtem Druck für energieeffiziente, kostensparende Gebäudelösungen. Die politische Intervention in Form von Gesetzgebungsinitiativen und Subventionen verstärkt diesen Druck. Im Rahmen der Aktivitäten von Consus wirkt die Adler Group an diesem Trend mit innovativen Konzepten im Bereich Quartiersentwicklung mit.

Getreu unserer Vision "Mehr Zukunft pro Quadratmeter" hat sich die Adler Group zum Ziel gesetzt, Lebensqualität zu verbessern. Durch den Einsatz nachhaltiger, ökologischer Baumaterialien sowie durch gute Energiekonzepte trägt die Adler Group zur Schonung knapper Ressourcen und Nutzung erneuerbarer Energien bei.

Was für die Projektentwicklungen gilt, bietet auch Chancen für die Bestandsimmobilien im Portfolio. Das ehrgeizige Ziel, die Treibhausgasemissionen aus dem Portfolio bis 2030 zu halbieren, ist eine Reaktion auf die Änderungen des Rechtsrahmens. Dies wird jedoch auch die Wettbewerbsfähigkeit des Portfolios mit Bestandsimmobilien auf den Mietmärkten verbessern, da energetisch sanierte Wohnungen zu geringeren Nebenkosten für Wärme und Energie führen und gleichzeitig eine deutlich höhere Qualität und ein höheres Komfortniveau bieten. Für Unternehmen, die in diesem Prozess marktführend sind, scheinen sich noch bessere Chancen zu ergeben.

Gesamtbeurteilung der Risiken- und Chancensituation durch das Senior Management

Das Senior Management und der Verwaltungsrat der Adler Group haben die Risiken und Chancen über das gesamte letzte Jahr bewertet und erörtert. Bei der Bewertung der Risiken wurde vorsichtig vorgegangen und die Chancen wurden mit verhaltenem Optimismus betrachtet.

Aus heutiger Sicht bestehen nach Auffassung des Senior Managements keine Risiken, die den Bestand der Gesellschaft oder ihre Ertrags-, Vermögens- bzw. Finanzlage gefährden könnten. Insgesamt ergibt sich dementsprechend ein für das Immobiliengeschäft übliches Risikoprofil. Durch die frühzeitige Analyse von Frühwarnindikatoren und Risiken ist die Adler Group in der Lage, rechtzeitig mit entsprechenden Gegenmaßnahmen zu reagieren und mögliche negative Effekte abzumildern. Zusammenfassend lässt sich zu diesem Zeitpunkt sagen, dass die Risikoprognose der Adler Group positiv ist und sich mittel- und langfristig viele Chancen für die Gesellschaft ergeben.

Schlussbemerkung

Dieser Chancen- und Risikobericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen. Diese können durch Wörter wie "erwartet", "beabsichtigt" oder "wird" bzw. sonstige Formulierungen mit ähnlicher Bedeutung gekennzeichnet sein. Solche Aussagen basieren auf unseren gegenwärtigen Erwartungen, Beurteilungen und Annahmen über künftige Entwicklungen und Ereignisse, und unterliegen daher naturgemäß Unsicherheiten und Risiken. Die tatsächlichen Entwicklungen und Ereignisse können sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht erheblich von diesen zukunftsgerichteten Aussagen abweichen, sodass sich die erwarteten, vermuteten, beabsichtigten, für wahrscheinlich gehaltenen oder angenommenen Entwicklungen und Ereignisse rückblickend als falsch erweisen können.

2 Konzernlagebericht

Grundlage des Konzerns

Portfolio Überblick

Wirtschaftsbericht

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode und Nachtragsbericht

Prognosebericht

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell

Die Adler Group S.A. ist eine deutschlandweit gut diversifizierte Wohnimmobiliengesellschaft mit einem Portfolio im Wert von 10,0 Milliarden EUR. Wir halten und verwalten rund 27.500 Wohnungen in unserem Kernportfolio, während weitere 6.000 Einheiten in den Top-Städten in Deutschland in der Entwicklungsphase sind.

Unser Geschäftsmodell konzentriert sich auf Asset- und Portfoliomanagement, Immobilien- und Facility Management und die Identifizierung von Wohnobjekten in ganz Deutschland, die Chancen zur Wertschöpfung durch Mieterhöhungen und Verringerung des Leerstands bieten. Dank unserer strategischen Grundstücksbasis in den wichtigsten Städten Deutschlands und unserer äußerst erfahrenen Projektentwicklungsplattform gehen wir davon aus, die Build-to-Hold-Entwicklungsprojekte in den kommenden 6-8 Jahren fertigzustellen. Wir werden in dem strategischen Bemühen, der Wohnungsknappheit in Deutschland entgegenzuwirken, neue Wohneinheiten bauen. Unsere 1.286 operativ tätigen Mitarbeiter sind an unserem Hauptsitz in Berlin sowie an verschiedenen Standorten innerhalb Deutschlands in der Nähe unserer Objekte und Mieter beschäftigt.

Ziele und Strategie

Im Hinblick auf Ertragswachstum und Verbesserung der EBITDA-Margen konzentrieren wir uns auf das aktive Management unseres Kernportfolios.

Wir sind auf die Steigerung von Mietpreisen durch aktives Asset Management und gezielte Investitionen in die Modernisierung, Sanierung und Neupositionierung unserer Immobilien ausgerichtet und beobachten und antizipieren zeitgleich die Entwicklungen auf den verschiedenen Teilmärkten.

BESTAND AN MIETWOHNUNGEN	OPERATIV TÄTIGE MITARBEITER
27.469 Einheiten	1.286 Personen

Unsere Strategie zur Realisierung von Wertsteigerungspotenzial umfasst folgende Ansätze: Wir streben regelmäßige Mieterhöhungen bis Marktniveau (i) im Rahmen der regulatorischen und rechtlichen Grenzen sowie (ii) über Mieterfluktuation ohne Modernisierungsinvestitionen an. Darüber hinaus prüfen wir kontinuierlich Mietsteigerungspotenziale und streben durch gezielte Investitionen in die Modernisierung, Sanierung bzw. Neupositionierung unserer Immobilien, die eine Erhöhung der Mietpreise ermöglichen, Wachstum oberhalb der Mietspiegel an. Außerdem reduzieren wir Leerstände in unseren Bestandsimmobilien durch aktives, auf die jeweilige Mikrolage zugeschnittenes Marketing. Unsere Strategie versetzt uns in die Lage, hochwertige Mieter zu suchen. Die Folge ist eine kontinuierliche Verbesserung unserer Mieterstruktur, indem wir für die Immobilien in unserem Portfolio den der aktuellen Nachfrage entsprechenden Marktstandard aufrechterhalten.

Unser Ziel ist es, unser Portfolio zu optimieren und Kapital durch gezielte Ankäufe und Abgänge zurückzuführen.

Durch Veräußerung von Immobilien, die nicht zum Kernbestand gehören, streben wir eine Straffung unseres Mietportfolios an, indem wir uns verstärkt auf mittelgroße und große Städte konzentrieren. In diesen können wir eine kritische Masse an Objekten bewirtschaften, was mit einer Verbesserung der Rentabilität und der Portfolio-Kennzahlen einhergeht. Indem wir ausgewählte Objekte zu ihrem Buchwert oder mit einem Aufschlag zum Buchwert veräußern, wollen wir die Widerstandsfähigkeit des deutschen Immobilienmarktes kontinuierlich unter Beweis stellen. Durch eine aktive Kapitalrückführung finanzieren wir den Aufbau unserer Projektentwicklungs-Pipeline, was die Qualität unseres Portfolios weiter verbessern wird.

Ferner gehen wir davon aus, dass wir von den laufenden Forward Sales und den Verkäufen von Eigentumswohnungen aus den Entwicklungsprojekten von Consus profitieren werden, sodass wir über die nächsten drei bis vier Jahre Nettovermögenswertzuwächse erzielen.

Wir möchten durch Projektentwicklung und Modernisierung Mehrwert schaffen und dadurch organisches Wachstum fördern.

Durch die Integration von ADLER und Consus haben wir unser Geschäft ausgebaut und diversifiziert und uns einen klaren und ertragsstarken organischen Wachstumspfad eröffnet, der auf unserer hochwertigen Build-to-Hold-Entwicklungspipeline mit einem gegenwärtigen Bruttovermögenswert von 900 Millionen EUR beruht. Wir streben an, in den nächsten zehn Jahren 500.000 m ² zusätzliche Mietfläche in 6.000 zusätzlichen Mieteinheiten in den größten Städten in Deutschland zu entwickeln. Darüber hinaus werden ausgewählte Modernisierungsinvestitionen in unserem Kernportfolio die Qualität unseres Mietportfolios erhöhen und gleichzeitig die Energieeffizienz verbessern.

Wir planen eine weitere Vereinfachung unserer Kapitalstruktur.

Durch die Refinanzierung von teurem Fremdkapital mit attraktiveren besicherten oder unbesicherten Schuldinstrumenten wollen wir die Kapitalstruktur vereinfachen und die gewichteten durchschnittlichen Fremdkapitalkosten des Konzerns weiter senken.

Unsere Finanzstrategie sieht mittelfristig eine nachhaltige Beleihungsquote von unter 50 % vor, ohne dass hierfür eine Eigenkapitalaufnahme erforderlich ist. Dieses Ziel wird erreicht, sobald die Erlöse aus der Veräußerung der nicht strategischen Vermögenswerte an KKR/Velero eingegangen sind. Langfristig ist es unser Ziel, ein Investment-Grade-Kreditrating zu erhalten.

Wir streben laufende Dividenden mit einer Ausschüttungsquote von bis zu 50 % unseres jährlichen FFO 1 (aus Vermietung) an.

Unser Portfolio und unsere operative Exzellenz gepaart mit unserer nachhaltigen Finanzierungsstrategie ebnen den Weg zu stabilen Dividenden auf jährlicher Basis mit einer geplanten Ausschüttungsquote von bis zu 50 % des operativen Ergebnisses aus Vermietung (FFO 1).

Wettbewerbsvorteile

Wir profitieren von einer voll integrierten, effizienten und skalierbaren internen Immobilienportfolio-Managementplattform unter der Leitung eines erfahrenen Managementteams mit Fokus auf Wachstum und Wertschöpfung.

Diese Plattform ermöglicht uns die Wertschaffung innerhalb des gesamten Spektrums des Immobilienportfolio-Managements, einschließlich der Identifizierung geeigneter Immobilienvermögen oder Immobilienportfolios sowie deren Erwerb und Verwaltung. Dank unserer Plattform und unserer fundierten Kenntnisse des Immobilienmarkts sind wir hervorragend aufgestellt, um Objekte innerhalb unseres Portfolios zu identifizieren, die durch gezielte Modernisierungsinvestitionen verbessert werden können. Unser Managementteam blickt auf umfassende Erfahrungen im internen Asset-, Objekt- und Facility- sowie Baumanagement zurück. Darüber hinaus werden wir in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit durch hoch qualifizierte Teams von Immobilien-Profis unterstützt, was uns die nötige Flexibilität zur Anpassung an die Marktbedingungen verschafft, um weiteres Bestandswachstum zu erzielen.

Wir sind eine Wohnimmobilienplattform ersten Ranges mit einem hochwertigen Portfolio, das auf zentrale Standorte innerhalb Deutschlands diversifiziert ist.

Wir haben unser Portfolio durch die Veräußerung von nicht-strategischen Bestandsimmobilien gestrafft und verfügen dadurch nun über einen Immobilienbestand in deutschen Städten mit einem attraktiven Ertragspotenzial. Das Kernimmobilienportfolio der Adler Group umfasste zum 31. Dezember 2021 rund 27.500 Wohneinheiten. Insbesondere der Berliner Wohnimmobilienmarkt, der den überwiegenden Teil unseres Portfolios ausmacht, profitiert dauerhaft von einem Zusammenspiel aus wachsenden Bevölkerungszahlen, einem steigenden Anteil qualifizierter Arbeitskräfte, einer sinkenden durchschnittlichen Haushaltsgröße und einem begrenzten Angebot an neuen Mietwohnungen, was letztendlich zu kontinuierlichem Mietwachstum führt und sich damit unseren Erwartungen zufolge positiv auf unser Geschäft auswirken wird.

In unserem Geschäftsansatz fühlen wir uns der Zufriedenheit unserer Mieter verpflichtet.

Wir streben Mieterzufriedenheit an und sehen unsere Mieter im Zentrum unserer Geschäftstätigkeiten. Wir reagieren äußerst zügig auf die Anfragen unserer Mieter und kommunizieren aktiv über interne und externe Call-Center mit ihnen. Darüber hinaus erhalten wir für unsere Immobilien durch laufende Investitionen den der aktuellen Nachfrage angepassten Marktstandard. Unser Geschäftsansatz führt zu einer höheren Zufriedenheit der Mieter, was sich auch an unserer nachhaltig hohen Mietvereinnahmung und dem sinkenden Leerstand in unseren Immobilien ablesen lässt.

Wir haben eine solide Bilanzstruktur mit einer angestrebten konservativen Beleihungsquote und einer langfristig ausgerichteten Fälligkeitsstruktur bei niedrigen Finanzierungskosten.

Die Adler Group weist eine konservative Bilanz mit Potenzial zur weiteren Verbesserung auf. Zum 31. Dezember 2021 lag unsere Beleihungsquote bei 50,9 % (49,4 % ohne Wandelanleihen) und die Fremdkapitalkosten beliefen sich auf 2,2 %; zudem erreichten wir einen Zinsdeckungsgrad von 2,3 und eine gewichtete durchschnittliche Laufzeit von 4,1 Jahren.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Die European Public Real Estate Association (EPRA) änderte im Oktober 2019 ihre Definition des Nettovermögenswerts (NAV), welche im Geschäftsjahr 2020 erstmals zur Anwendung kommt. Die Kennzahlen NAV und NNNAV werden durch drei neue Kennzahlen ersetzt: Nettoneuwert (Net Reinstatement Value, NRV), Nettosachanlagen (Net Tangible Asset, NTA) und Nettoveräußerungswert (Net Disposal Value, NDV).

Ergänzend zu den neuen EPRA-NAV-Kennzahlen weisen wir den EPRA-NAV unverändert auf Basis der bisherigen Best Practice-Empfehlungen der EPRA aus.

Der EPRA-NAV spiegelt laufend und langfristig den beizulegenden Zeitwert der Nettovermögenswerte wider. Vermögenswerte und Schulden, bei denen nicht davon ausgegangen wird, dass sie unter normalen Umständen realisiert werden, wie beispielsweise die beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanzinstrumenten für Sicherungszwecke und latente Steuern auf Bewertungsreserven auf Immobilien, werden daher nicht mitberücksichtigt. Auch zu Handelszwecken gehaltene Immobilien werden bei der Berechnung des EPRA-NAV mit ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt.

In der NAV-Darstellung gemäß EPRA-Definition wird der IFRS-NAV angepasst, um den Stakeholdern die relevantesten Informationen zu den beizulegenden Zeitwerten der Vermögenswerte und Schulden einer reinen Immobilienholdinggesellschaft mit einer langfristig ausgerichteten Strategie zu liefern.

Die Adler Group hat eine Wandelanleihe ausgegeben, die bei Fälligkeit in Aktien umgewandelt werden kann. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, geben wir alle NAV-Messgrößen auch auf verwässerter Basis an. Dies beinhaltet den beizulegenden Zeitwert der Wandelanleihe sowie die vollständig verwässerte Anzahl an Aktien am jeweiligen Bilanzstichtag.

Berechnung des EPRA-NAV

Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital
(+)	Neubewertung von Vorräten ¹⁾
(-)	Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente ²⁾
(-)	Latente Steuern ³⁾
=	EPRA NAV

¹⁾ Unterschiedsbetrag zwischen den in der Bilanz zu Anschaffungskosten erfassten Vorräte (IAS 2) und dem beizulegenden Zeitwert dieser Vorräte.
²⁾ Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente, die Sicherungszwecken dienen, soweit die Gesellschaft plant, diese bis zum Ende der Vertragslaufzeit als Sicherungsinstrument zu halten.
³⁾ In Bezug auf den EPRA-NAV und den EPRA-NRV: Latente Steuern gemäß IFRS-Bilanz auf den Unterschiedsbetrag zwischen dem beizulegenden Zeitwert und den steuerlichen Buchwerten der Anlageimmobilien, für Anlagezwecke gehaltenen Entwicklungsprojekten, immateriellen Vermögenswerten oder sonstigen langfristigen Beteiligungen.
In Bezug auf den EPRA-NTA: In dieser Kennzahl sind nur die latenten Steuern nicht enthalten, die dem Anteil des Portfolios zuzuordnen sind, das langfristig gehalten und nicht verkauft werden soll.

Ziel der Messgröße EPRA-NRV ist die langfristige Erfassung des Nettovermögenswerts. Vermögenswerte und Schulden, bei denen nicht davon ausgegangen wird, dass sie unter normalen Umständen realisiert werden, wie beispielsweise die Bewegungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten für Sicherungszwecke und latente Steuern auf Bewertungsreserven, werden daher nicht mitberücksichtigt. Da die Kennzahl auch widerspiegeln soll, was erforderlich wäre, um die Gesellschaft über die Investmentmärkte auf Grundlage ihrer gegenwärtigen Kapital- und Finanzierungsstruktur nachzubilden, sind die damit zusammenhängenden Kosten wie Grunderwerbsteuer ebenfalls miteinbezogen.

Berechnung des EPRA-NRV

Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital
(+)	Neubewertung von Vorräten ¹⁾
(-)	Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente ²⁾
(-)	Latente Steuern ³⁾
(+)	Grunderwerbsteuer ⁴⁾
=	EPRA NRV

⁴⁾ In Bezug auf den EPRA-NRV: Bei der Grunderwerbsteuer auf Anlageimmobilien handelt es sich um den im Bewertungsgutachten ausgewiesenen Bruttowert (d.h. der Wert vor Abzug der Kosten des Käufers).
In Bezug auf den EPRA-NTA: Die Gesellschaft hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich Share Deals zum Abschluss gebracht und man kann vernünftigerweise davon ausgehen, dass die Gesellschaft dies auch in der Zukunft tun wird. Daher wurde eine Grunderwerbssteueroptimierungsanpassung vorgenommen, bei der die durchschnittlich in der Vergangenheit erzielte Grunderwerbsteuer angesetzt wurde.

Bei der Berechnung der EPRA-Nettosachanlagen wird davon ausgegangen, dass Unternehmen Vermögenswerte kaufen und verkaufen und sich daraus eine bestimmte Höhe an latenten Steuerverbindlichkeiten ergibt.

Berechnung der EPRA-NTA

Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital
(+)	Neubewertung von Vorräten ¹⁾
(-)	Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente ²⁾
(-)	Latente Steuern ³⁾
(-)	Geschäfts- oder Firmenwert
(+)	Grunderwerbsteuer ⁴⁾
=	EPRA NTA

Der EPRA-Nettoveräußerungswert stellt ein Szenario dar, in dem latente Steuern, Finanzinstrumente und bestimmte sonstige Anpassungen in vollem Umfang ihrer Verbindlichkeit berechnet werden, einschließlich des nicht in der Bilanz ausgewiesenen steuerlichen Risikos, nach Abzug aller darauf anfallenden Steuern. Diese Kennzahl sollte nicht als "Liquidations-NAV" verstanden werden, da der beizulegende Zeitwert normalerweise nicht dem Liquidationswert entspricht.

Berechnung des EPRA-NDV

Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital
(+)	Neubewertung von Vorräten ¹⁾
(-)	Beizulegender Zeitwert der festverzinslichen Verbindlichkeiten ⁵⁾
(-)	Geschäfts- oder Firmenwert
=	EPRA NDV

⁵⁾ Der Unterschied zwischen dem beizulegenden Zeitwert des festverzinslichen Fremdkapitals und dem gemäß IFRS in der Bilanz angesetzten Buchwert.

Das Nettobetriebsergebnis (NOI) wird als Gesamterlös aus dem Immobilienportfolio abzüglich aller in angemessenem Maß notwendigen Betriebskosten berechnet. Neben der Miete kann eine Immobilie auch Umsatzerlöse aus Park- und Servicegebühren erzielen. Das NOI wird verwendet, um nachzuverfolgen, inwieweit das Immobilienportfolio in der Lage ist, Erträge zu generieren.

Das EBITDA aus Vermietung dient als Indikator für die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens und wird durch Abzug der Gemeinkosten vom Nettobetriebsergebnis (NOI) berechnet. Es wird stellvertretend zur Beurteilung der wiederkehrenden Ertragskraft des Vermietungsgeschäfts verwendet.

Das Gesamt-EBITDA ergibt sich aus der Addition des Nettogewinns aus Projektentwicklungsaktivitäten, der Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von Build-to-Hold- Entwicklungsprojekten und dem Verkauf von Eigentumswohnungen zum EBITDA aus Vermietung.

Darüber hinaus werden die Kennzahlen NOI-Marge aus Vermietung, berechnet als Quotient aus NOI und Nettomieterträgen, sowie die EBITDA-Marge aus Vermietung, berechnet als Quotient aus EBITDA aus Vermietung und Nettomieterträgen, verwendet. Diese Kennzahlen sind hilfreich bei der Analyse der operativen Effizienz auf der Ebene des Immobilienportfolios und der Gesellschaft selbst.

Berechnung des EBITDA (aus Vermietung)

Nettomieterträge
(+)	Erträge aus Gebäudediensten und weiterberechneten Mietnebenkosten
(+)	Erträge aus Gebäudediensten und weiterberechneten Mietnebenkosten
=	Erträge aus Vermietung
(-)	Kosten der Vermietung ⁶⁾
=	Nettobetriebsergebnis (NOI) aus Vermietung
(-)	Gemeinkosten aus Vermietung ⁷⁾
=	EBITDA aus Vermietung

⁶⁾ Die Kosten der Vermietung setzen sich zusammen aus (a) Löhnen und Gehältern und sonstigen auf die Vermietung bezogenen Aufwendungen, (b) Saldo der weiterberechneten Mietnebenkosten und (c) Betrieb und Instandhaltung der Gebäude ohne außerordentliche Aufwendungen.
Berichtigungen um außerordentliche Aufwendungen umfassen Posten, die periodenfremd sind, unregelmäßig auftreten, für die Geschäftstätigkeit untypisch oder nicht zahlungswirksam sind.

⁷⁾ Die Gemeinkosten aus Vermietung entsprechen den "allgemeinen Verwaltungsaufwendungen" aus der Gewinn- und Verlustrechnung ohne außerordentliche Aufwendungen und Abschreibungen aus Vermietung. Berichtigungen um außerordentliche Aufwendungen umfassen Posten, die periodenfremd sind, unregelmäßig auftreten, für die Geschäftstätigkeit untypisch oder nicht zahlungswirksam sind wie Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Berechnung des Gesamt-EBITDA

Erträge aus Vermietung
(+)	Erträge aus Projektentwicklung
(+)	Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen
(+)	Erträge aus sonstigen Dienstleistungen
(+)	Erträge aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien
=	Umsatzerlöse
(-)	Kosten der Vermietung ⁶⁾
(-)	Sonstige betriebliche Kosten für Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen ⁸⁾
=	Nettobetriebsergebnis (NOI)
(-)	Gemeinkosten aus Vermietung ⁷⁾
(-)	Gemeinkosten aus Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen ⁹⁾
(+)	Gewinn aus Portfolioveräußerungen ¹⁰⁾
(+)	Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von Build-to-Hold-Entwicklungsprojekten ¹¹⁾
=	Gesamt-EBITDA
(-)	Nettozinsaufwand ¹²⁾
(+/-)	Sonstige Nettofinanzierungskosten ¹³⁾
(-)	Abschreibungen
(+)	Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der Anlageimmobilien
(+/-)	Sonstige Aufwendungen/Erträge ¹⁴⁾
(-)	Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden ¹⁵⁾
=	EBT

⁸⁾ Bei den sonstigen betrieblichen Kosten für Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen handelt es sich um die Gesamtsumme der (a) Kosten der Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen, der (b) Kosten der Projektentwicklung und der (c) Kosten des Verkaufs von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen) abzüglich außerordentlicher Aufwendungen und Abschreibungen.
Berichtigungen um außerordentliche Aufwendungen umfassen Posten, die periodenfremd sind, unregelmäßig auftreten, für die Geschäftstätigkeit untypisch oder nicht zahlungswirksam sind.

⁹⁾ Die Gemeinkosten für Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen entsprechen den "allgemeinen Verwaltungsaufwendungen" aus der Gewinn- und Verlustrechnung ohne außerordentliche Aufwendungen und Abschreibungen und ohne Kosten der Vermietung. Berichtigungen um außerordentliche Aufwendungen umfassen Posten, die periodenfremd sind, unregelmäßig auftreten, für die Geschäftstätigkeit untypisch oder nicht zahlungswirksam sind.

¹⁰⁾ Der Gewinn aus Portfolioveräußerungen bezieht sich auf Veräußerungen von Immobilien, die gemäß IAS 40 bilanziert werden. In diesem Posten wird der Unterschied zwischen dem in der Veräußerung erzielten Erlös und dem zuletzt erfassten Buchwert, abzüglich der Transaktionskosten, dargestellt.

¹¹⁾ Durch das intern aufgebaute Build-to-Hold-Portfolio kann die Gesellschaft von Erhöhungen des beizulegenden Zeitwerts profitieren.

¹²⁾ Der Nettozinsaufwand entspricht den "Zinsen für sonstige Darlehen und Ausleihungen" ohne die nicht zahlungswirksame Anpassung des beizulegenden Zeitwerts am Tag des Zugangs und die aktivierten Zinsen für Projektentwicklung zuzüglich des nominalen Zinsaufwands für Anleihen.

¹³⁾ Die sonstigen Nettofinanzierungskosten entsprechen dem "Finanzergebnis" aus der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich des "Nettozinsaufwands" gemäß der Berechnung in Hinweis 11) oben.

¹⁴⁾ Sonstige Aufwendungen/Erträge beziehen sich auf Berichtigungen um außerordentliche Aufwendungen aufgrund von Posten, die periodenfremd sind, unregelmäßig auftreten, für die Geschäftstätigkeit untypisch oder nicht zahlungswirksam sind.

¹⁵⁾ Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, wie in der Gewinn- und Verlustrechnung angegeben.

Ausgehend vom EBITDA aus Vermietung berechnen wir die wichtigste Branchenkennzahl: das operative Ergebnis aus Vermietung (FFO 1). Diese Kennzahl dient als Indikator für die nachhaltige operative Ertragskraft nach Abzug des Zinsaufwands und der laufenden Ertragsteuern aus unserem Vermietungsgeschäft.

Berechnung des operativen Ergebnisses aus Vermietung (FFO 1)

EBITDA aus Vermietung
(-)	Nettozinsaufwand für Vermietung ¹⁶⁾
(-)	Laufende Ertragsteuern aus Vermietung ¹⁷⁾
(-)	Anteile von Minderheitsgesellschaftern ¹⁸⁾
=	FFO 1 (aus Vermietung)

¹⁶⁾ Der Nettozinsaufwand für Vermietung entspricht den "Zinsen für sonstige Darlehen und Ausleihungen" in Bezug auf Vermietung, ohne die nicht zahlungswirksame Anpassung des beizulegenden Zeitwerts am Tag des Zugangs zuzüglich des nominalen Zinsaufwands für Anleihen.
¹⁷⁾ Nur laufende Ertragsteuern aus Vermietung.
¹⁸⁾ Anteile von Minderheitsgesellschaftern an der ADLER-Tochtergesellschaft Brack Capital Properties N.V. ("BCP"), da der Anteil von ADLER zum 31. Dezember 2021 lediglich 62,78 % beträgt.

Ausgehend vom Gesamt-EBITDA wird das FFO 2 berechnet (inkl. Veräußerungen und Projektentwicklungsaktivitäten). Das FFO 2 gibt die betriebliche Ertragskraft insgesamt wieder.

Berechnung des FFO 2 (inkl. Veräußerungen und Projektentwicklungsaktivitäten)

Gesamt-EBITDA
(-)	Nettozinsaufwand ¹²⁾
(-)	Laufende Ertragsteuern ¹⁹⁾
(-)	Anteile von Minderheitsgesellschaftern ¹⁸⁾
=	FFO 2 (inkl. Veräußerungen und Projektentwicklungsaktivitäten)

¹⁹⁾ Laufende Ertragsteuern gemäß Abschluss verstehen sich ohne Ertragsteuern in Verbindung mit der Veräußerung von Immobilien, die nicht zum Kernbestand gehören.

Die Beleihungsquote (LTV) zeigt an, inwieweit die Nettofinanzverbindlichkeiten, berechnet als Buchwert der verzinslichen Darlehen und Ausleihungen zuzüglich Anleihen und abzüglich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, durch den Marktwert des Immobilienportfolios gedeckt sind. Mit Hilfe dieser Kennzahl gewährleisten wir, dass Ausleihungen und beizulegender Zeitwert unseres Immobilienportfolios in einem nachhaltigen Verhältnis stehen.

Die Beleihungsquote wurde an die Methodik der ADLER Real Estate AG angepasst. Unter anderem sind die Nettofinanzverbindlichkeiten um ausgewählte finanzielle Vermögenswerte wie beispielsweise Kaufpreisforderungen und finanzielle Vermögenswerte bereinigt. Der beizulegende Zeitwert der Immobilien beinhaltet Anzahlungen für Anlageimmobilien und ist um für Energiemanagement-Dienste und Immobilienmanagement genutzte Sachanlagen und Beteiligungen an Immobiliengesellschaften bereinigt.

Berechnung der Beleihungsquote (LTV)

Anleihen, sonstige Darlehen und Ausleihungen
(+)	Wandelanleihen
(-)	Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(-)	Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte ²⁰⁾
(-)	Aktive Vertragsposten
(-)	Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten
=	Nettofinanzverbindlichkeiten
(+)	Beizulegender Zeitwert der Immobilien ²¹⁾
(+)	Beteiligungen an Immobiliengesellschaften ²²⁾
=	GAV (Bruttovermögenswert)
=	Beleihungsquote (LTV)

²⁰⁾ Einschließlich der finanziellen Forderungen, Forderungen aus dem Verkauf von Immobilienbeteiligungen und sonstigen finanziellen Vermögenswerte.

²¹⁾ Einschließlich der Anlageimmobilien und Vorräte zum beizulegenden Zeitwert und Anzahlungen für Anlageimmobilien sowie der für Energiemanagement-Dienstleistungen und Immobilienmanagement genutzten Sachanlagen zu deren Buchwert am Bilanzstichtag.

²²⁾ Einschließlich der nach der Equity-Methode bewerteten Investments aus dem Konzernabschluss.

Wir sind der Auffassung, dass die in diesem Abschnitt beschriebenen alternativen Leistungsindikatoren die wichtigsten Kennzahlen zur Messung der operativen und finanziellen Leistung unserer Konzernaktivitäten darstellen.

Im Hinblick auf die Bewertung der betrieblichen Leistung, des Nettowerts unseres Immobilienportfolios und des Verschuldungsgrads des Konzerns sind die vorstehend genannten alternativen Leistungsindikatoren für unsere Investoren unserer Einschätzung nach gut geeignet.

Aufgrund von Rundungsdifferenzen können die Zahlen in den Tabellen und im Fließtext von den exakt berechneten Beträgen abweichen.

Indikatoren der Portfolioentwicklung

Neben unseren finanziellen Leistungsindikatoren verwenden wir auch die folgenden nicht-finanziellen operativen Leistungsindikatoren.

Die Leerstandsquote setzt die leerstehenden Einheiten unserer Immobilien (in m ² ) ins Verhältnis zum gesamten Immobilienbestand (in m ² ). Die Leerstandsquote dient als Indikator für den aktuellen Stand der Vermietungsaktivitäten.

Die gewichtete Durchschnittsmiete pro m ² bietet einen Einblick in die durchschnittlichen Mieterträge der vermieteten Immobilien. Sie dient als Indikator für den aktuellen Stand der Vermietungsaktivitäten.

Beim flächenbereinigten Mietwachstum handelt es sich um die Veränderungsrate der vom flächenbereinigten Wohnimmobilienportfolio in den letzten zwölf Monaten erzielten Nettomieten.

Alle oben genannten nicht-finanziellen Leistungsindikatoren sind wichtige Treiber für die Entwicklung der Mieterträge.

Unser Portfolio im Überblick

Geschäftsentwicklung

Unser Bestand an Mietwohnungen konzentriert sich zum 31. Dezember 2021 vorwiegend auf Berlin, aber auch auf weitere Großstädte, vor allem in Nordrhein-Westfalen, wie Duisburg und Düsseldorf.

Aufgrund einer substanziellen Veräußerung von Wohnimmobilien aus dem Bestand im Jahr 2021 sowie der im Jahr 2022 anstehenden und angestrebten Veräußerungen aus dem Portfolio hat sich der Bestand an Mietwohnungen deutlich verringert. Bilanziell wurden die zum Verkauf vorgesehenen Immobilien zum 31. Dezember 2021 in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte umgegliedert.

Die hier dargestellten Zahlen beziehen sich auf das Kernportfolio der Gesellschaft im Bereich der Wohnimmobilien und enthalten keine als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (mit Ausnahme der Zahlen für Instandhaltung und Investitionen, die sich auf das gesamte Wohnimmobilienportfolio im Jahr 2021 beziehen).

Unser Portfolio im Überblick ^(*)

Standort	Beizulegender Zeitwert	Beizulegender Zeitwert	Einheiten	Vermietbare Gesamtfläche	Nettomieterträge ^(**)	Mietrendite (gewichtete Durchschnittsmiete)
	Mio. EUR 2021	EUR/m ² 2021		m ²	Mio. EUR 2021
Berlin	4.911	3.580	19.830	1.371.832	132,5	2,7 %
Sonstige	693	1.423	7.639	486.898	33,9	4,9 %
Gesamt	5.604	3.015	27.469	1.858.730	166,4	3,0 %

Standort	Leerstand 2021	Leerstand Δ gegenüber Vorjahr	2021 gewichtete Miete	Nettomieterträge flächenbereinigter Umsatz Δ gegenüber Vorjahr	Steigerungspotenzial
			EUR/m ² / Monat
Berlin	0,8 %	(0,8 %)	8,01	2,5 %	20,7 %
Sonstige	1,9 %	(0,3 %)	5,87	2,6 %	15,0 %
Gesamt	1,1 %	(0,7 %)	7,45	2,5 %	19,6 %

^(*) Alle Werte beinhalten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss; Einheiten, die sich in der Renovierung oder Entwicklung befinden, sind nicht mit eingeschlossen.
^(**) Annualisierte Nettomieterträge.

Portfolioentwicklung

Wohnimmobilien ^(*)

	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Anzahl der Einheiten	27.469	69.722
Ø-Miete/m ² /Monat	EUR 7,45	EUR 6,30
Leerstand	1,1 %	3,4 %

^(*) Alle Werte beinhalten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss; Einheiten, die sich in der Renovierung oder Entwicklung befinden, sind nicht mit eingeschlossen.

Die Durchschnittsmiete pro m ² stieg im Berichtsjahr auf EUR 7,45, während die Leerstandsquote mit 1,1 % deutlich unter dem Vorjahreswert liegt, was teilweise auf die Veräußerung von Immobilien mit höheren Leerständen zurückzuführen ist.

GEWICHTETE Ø-WOHNMIETE	FLÄCHENBEREINIGTESMIETWACHSTUM
7,45 EUR/M ² /MONAT	2,5 %

Flächenbereinigtes Mietwachstum ^(*)

In %	1. Jan - 31. Dez. 2021	1. Jan - 31. Dez. 2020
Flächenbereinigtes Mietwachstum	2,5 %	2,2 %

^(*) Alle Werte beinhalten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss; Einheiten, die sich in der Renovierung oder Entwicklung befinden, sind nicht mit eingeschlossen.
^(**) Letzte zwölf Monate (Last Twelve Months, LTM).

Das flächenbereinigte Mietwachstum für unser Portfolio in Berlin belief sich auf 2,5 %, während das flächenbereinigte Mietwachstum für das verbleibende Portfolio 2,6 % betrug.

Unser voll integriertes, aktives Asset Management konzentriert sich auf Mietwachstum und verfügt für die Verbesserung aller entsprechend relevanten Komponenten jeweils über eigene Strategien. Bei Einheiten für die Modernisierungsbedarf besteht, investieren wir in die Qualitätssteigerung des Objekts, damit es den heutigen Standards und Vorschriften entspricht. Bei unseren vermieteten Einheiten ist die korrekte und effiziente Anwendung regulatorischer Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Maximierung des Mietwachstums wesentlich.

Instandhaltung und Investitionen

In EUR/m ²	1.Jan - 31. Dez. 2021	1. Jan-31. Dez. 2020
Instandhaltung	5,2	6,3
Investitionen	21,8	24,4
Summe	27,0	30,7

Instandhaltung und Investitionen

In Mio. EUR	1.Jan - 31. Dez. 2021	1. Jan - 31. Dez. 2020
Instandhaltung	23,1	30,5
Investitionen	97,1	118,4
Summe	120,2	148,9

Die Gesamtinvestitionen in das Portfolio lagen bei 120,2 Millionen EUR, womit die Instandhaltungskosten und Modernisierungsinvestitionen pro m ² im Jahr 2021 mit 27,0 EUR unseren Erwartungen entsprachen.

Leerstandskategorien

Im Rahmen unseres aktiven Asset Managements liegt unser Ziel darin, einerseits Leerstände zu minimieren und andererseits die notwendige Flexibilität zur Optimierung unseres Portfolios zu wahren.

Leerstand ^(*)

	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Leerstand gesamt (in Einheiten)	309	2.523
Leerstand gesamt (in m ² )	20.360	149.369
Gesamtleerstandsquote	1,1 %	3,4 %

^(*) Alle Werte beinhalten Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss; Einheiten, die sich in der Renovierung oder Entwicklung befinden, sind nicht mit eingeschlossen.

LEERSTANDSQUOTE
GESAMTPORTFOLIO	1,1 %

Wirtschaftsbericht

Wirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

Allgemeine Marktlage

Auch 2021 zeigten sich die Weltwirtschaft und das Leben der Menschen durch die Beschränkungen aufgrund der Coronavirusvarianten Delta und Omikron beeinträchtigt. Da mittlerweile jedoch 75,2 % der EU-Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten hat, werden die Beschränkungen nun in den meisten Ländern aufgehoben, gefolgt von einer wirtschaftlichen Erholung.

Erste Zeichen einer Verbesserung werden bereits aus den Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) deutlich, die im Vergleich zu 2020 für die EU-Länder ein durchschnittliches BIP-Wachstum von 5,3 % berichten. Für Deutschland allein meldete das Statistische Bundesamt (Destatis) ein preisbereinigtes BIP-Wachstum im Jahr 2021 von 2,9 % gegenüber 2020. Damit liegt Deutschland zwar unter dem europäischen Durchschnitt, aber die deutsche Regierung rechnet in ihrem Jahreswirtschaftsbericht für 2022 mit einem höheren BIP-Wachstum von 3,6 %. Die abnehmenden Belastungen durch die Pandemie spiegeln sich zudem in der Entwicklung der Arbeitslosenquote wider, die von 6,3 % im Januar 2021 auf 5,4 % im Januar 2022 zurückging. Dieser Trend dürfte sich voraussichtlich auch im Jahr 2022 fortsetzen, und die deutsche Regierung prognostiziert für 2022 eine Gesamtarbeitslosenquote von 5,1 %.

Die Industrieproduktion nähert sich ebenfalls den vor der Pandemie erreichten Zahlen, da sie auch während der Pandemie robust geblieben war; im Januar 2022 lag der Gesamtumsatzindex des verarbeitenden Gewerbes bei 102,7, im Vergleich zu 99,7 im Januar 2021. Auch im Bausektor stieg der Umsatz um 1 % gegenüber 2020. Der Verbrauch der privaten Haushalte stieg im Jahr 2021 preisbereinigt um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr, und der Staatsverbrauch nahm um 2,0 % zu. Auch die Außenhandelszahlen deuten auf eine Erholung der globalen Wirtschaft. Die Importe stiegen im Jahr 2021 um 17,2 %, während die Exporte um 14,0 % zulegten, im Vergleich zu einem Rückgang der Importe um -7,0 % und einem Exportrückgang von -9,1 % im Jahr 2020.

Betrachtet man das Zinsumfeld so hat die US-Notenbank bereits die erste Zinserhöhung um 25 Basispunkte vorgenommen, während die EZB bisher keine Pläne für eine Erhöhung angekündigt hat. Stattdessen passte die EZB im März 2022 die zeitliche Planung ihres Anleihenkaufprogramms an, um der Inflation entgegenzuwirken. Damit bleibt der Hauptrefinanzierungssatz unverändert bei 0,00 %, was bedeutet, dass die Finanzierungskosten für Immobilieninvestoren weiterhin niedrig bleiben.

Risiken, die sich aus neuerlichen Einschränkungen durch die Pandemie ergeben, könnten die wirtschaftliche Erholung zunichtemachen. Engpässe auf der Angebots- und Nachfrageseite hatten in Verbindung mit Preissteigerungen auf den eher vorgelagerten Stufen der Wirtschaftsproduktion einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland, die im März 2022 ein Niveau von +7,3 % erreichte. Laut Untersuchungen durch Destatis werden die Auswirkungen der Pandemie mittlerweile durch die Unsicherheiten nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine überlagert. Am deutlichsten wird dies im Energiesektor, wo die Preise laut Destatis seit Februar 2021 um fast 22,5 % gestiegen sind, was die wirtschaftliche Produktion und das verfügbare Einkommen der Haushalte, insbesondere der unteren Einkommensschichten, stärker unter Druck setzt. Angesichts der in den kommenden Wochen zu erwartenden weitere Sanktionen des Westens gegen Russland könnten der Welthandel und die Lieferketten einen weiteren Schock erleiden. Zusätzlich zu dem wirtschaftlichen Druck, der dadurch entsteht, ist zu erwarten, dass der verfügbare Wohnungsbestand in Europa an seine Grenzen geraten wird. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind seit Februar 2022 fast 4 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen. 175.000 Geflüchtete haben es bisher nach Deutschland geschafft, und die Gesellschaft sollte sich auf zunehmenden Druck auf ihren ohnehin bereits knappen Wohnungsbestand einstellen.

Der deutsche Wohnimmobilienmarkt im Überblick

Der deutsche Wohnungsmarkt hat sich im Jahr 2021 erneut als robust erwiesen. Gemäß Angaben von CBRE erreichte der deutsche Immobilieninvestmentmarkt ein neues Rekordniveau von 111 Milliarden EUR. Dies entspricht einem Anstieg des Transaktionsvolumens von 40 % im Vergleich zum Vorjahr, ein Wachstum, das im Wesentlichen auf die großen Fusionen und Übernahmen im Jahr 2021 zurückzuführen war. Zwar dürfte sich dieser Trend nicht auf diesem Niveau fortsetzen, doch CBRE prognostiziert für 2022 ein Transaktionsvolumen von mindestens 80 Milliarden EUR.

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist für Investoren attraktiv, da es zu einem hohen Vermietungsstand führt, der wiederum stabile Mieteinnahmen und Renditen gewährleistet. Auch wenn die Zahl der erteilten Baugenehmigungen im Vorjahresvergleich um +3,3 % auf rund 381.000 gestiegen ist, war der Umsatz im Bereich der Baufertigstellungen im Jahr 2021 aufgrund von Engpässen bei der Lieferung von Baumaterialien (Destatis) um -3,2 % rückläufig. Dank der das Angebot übersteigenden Nachfrage werden die Leerstände in städtischen Ballungsräumen auf einem niedrigen Niveau bleiben. Insgesamt scheint der Wohnungsmangel in Deutschland in absehbarer Zeit nicht behoben werden zu können, so dass die Miet- und Kaufpreise weiter steigen werden.

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland im Jahr 2021 um +7,0 % gestiegen, was den Anstieg von +6,5 % im Jahr 2020 sogar noch etwas übertrifft. Bei Neuvermietungen wurde im Jahr 2021 ein Anstieg der Durchschnittsmieten um +2,5 % verzeichnet, was um 25 Basispunkte über dem Mietwachstum im Jahr 2020 lag. Aufgrund des anhaltenden Anstiegs der Wohnungsmieten lebten im Jahr 2020 bereits 20 % der deutschen Bevölkerung in Haushalten, die durch die Wohnkosten überlastet sind. Diese Bevölkerungsgruppe gibt mehr als 40 % ihres verfügbaren Haushaltseinkommens für die Miete aus. Die Quote der Überbelastung durch Wohnkosten in Deutschland von 20 % war damit doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt von 10 %. Als Reaktion auf die aktuellen Probleme auf den Wohnungsmärkten formulierte die Ampelkoalition in ihrem Koalitionsvertrag Pläne, um den Erfolg ihrer Wohnungspolitik zu steigern. Das vorrangige Ziel ist die Errichtung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, von denen 25 % Sozialwohnungen sein sollen. Ferner strebt die Koalition an, die Gesetze zum Mieterschutz in den Bereichen mit überhitzten Märkten zu verschärfen und zudem die Förderung von nachhaltigem Wohnen und Bauen zu verstärken.

Die im Koalitionsvertrag enthaltenen Nachhaltigkeitsziele bedingen neue Förderprogramme für private Investoren zur Unterstützung des Baus effizienter Gebäude (CBRE). Insgesamt haben Investoren und Verbraucher in den letzten Jahren ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung von ESG-Themen und den entsprechenden Initiativen entwickelt. Im Wohnungsneubau wird bereits der Weg zu mehr Energieeffizienz beschritten: Zwei Drittel der neuen Wohngebäude sollen mit erneuerbaren Energien beheizt werden (Destatis).

Der Wohnimmobilienmarkt in Berlin

Während die Einwohnerzahl Berlins im Jahr 2020 um -0,2 % zurückging (Destatis), verzeichnete die Hauptstadt 2021 einen Anstieg der Einwohnerzahl.

Die Bevölkerung stieg um +0,1 % auf rund 3,8 Millionen Einwohner, was vor allem auf einen Anstieg bei der Zuwanderung zurückzuführen ist. Destatis rechnet mit einem Bevölkerungswachstum von +3,6 % bis 2030, was den Bedarf an zusätzlichem Wohnraum sowie den entsprechenden Handlungsbedarf unterstreicht. Gemäß den Angaben von JLL ist die jährliche Nachfrage nach Wohnraum in Berlin mit 48 neuen Wohnungen pro 10.000 Einwohner bereits hoch und ergibt bis 2030 einen Gesamtbedarf von rund 18.000 neuen Wohnungen pro Jahr. Ähnlich wie auf dem deutschen Gesamtmarkt hat der Nachfrageüberhang in Berlin zu einem Preisanstieg für Käufer und Mieter von Immobilien geführt. Nach Angaben der deutschen Bundesbank sind die Mietpreise in den 7 größten deutschen Städten (einschließlich Berlin) 2021 um +2,75 % gestiegen, was dem für 2020 berichteten Wachstum entspricht.

Die anhaltende Wohnungsknappheit, steigende Mieten und die angekündigte Übernahme der Deutsche Wohnen durch Vonovia führten zu Protesten, die eine Enteignung großer Immobilienunternehmen fordern. Im Rahmen eines Volksentscheids stimmte eine Mehrheit von 56 % der Berliner für die Enteignung von großen Vermietungsgesellschaften wie Vonovia. Das Ergebnis des Volksentscheids war jedoch nicht bindend, und Frau Giffey, die neu gewählte Regierende Bürgermeisterin von Berlin, sprach sich bereits gegen eine Enteignung aus. Des Weiteren erklärte das höchste Gericht in Deutschland (Bundesverfassungsgericht) den Berliner Mietendeckel für verfassungswidrig, womit er nicht länger angewandt werden darf. Das politische Risiko für den Wohnungsmarkt wird insgesamt als sehr gering eingeschätzt, da sich große Immobilienunternehmen, Experten und die Berliner Koalition einig sind, dass eine Enteignung keine rechtssichere Lösung für das Wohnungsproblem darstellt. Zudem wäre die Stadt Berlin wahrscheinlich nicht in der Lage, die aus derartigen Maßnahmen resultierende finanzielle Belastung zu stemmen.

Berücksichtigt man all diese Faktoren, so bleiben die grundsätzlichen Aussichten für den florierenden Wohnimmobilienmarkt in Berlin weiterhin positiv: hohe Mieten, eine wachsende Bevölkerung, mehr als gesättigte Märkte und ein begrenztes Angebot an neuen Wohnungen.

Ertragslage

Zu Beginn des zweiten Quartals 2020 erlangte die Adler Group die Beherrschung über ADLER und deren Tochtergesellschaften und konsolidierte diese Gesellschaften erstmalig. Zu Beginn des dritten Quartals 2020 erlangte die Adler Group die Beherrschung über Consus und deren Tochtergesellschaften und konsolidierte diese Gesellschaften erstmalig. Ein Vergleich mit den Zahlen des Vorjahres ist daher nur begrenzt möglich.

Die Nettomieterträge sind im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr, im Wesentlichen aufgrund der Konsolidierung von ADLER zum April 2020, auf 346 Millionen EUR angestiegen. Dieser Effekt wird durch Veräußerungen im Geschäftsjahr 2020 teilweise wieder reduziert. Der Anstieg der Nettomieterträge ist auch auf organisches Mietwachstum im Gesamtportfolio zurückzuführen. Die sonstigen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen die Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 1,083 Millionen EUR.

Zum 31. Dezember 2021 beliefen sich die verzinslichen Verbindlichkeiten auf insgesamt rund 7,8 Milliarden EUR. Zum Jahresende belief sich der durchschnittliche Zinssatz aller ausstehenden Verbindlichkeiten auf 2,2 % mit einer gewichteten Laufzeit von 4,1 Jahren und einem Zinsdeckungsgrad von 2,1 ^(*). Der gewichtete Durchschnitt der Fremdkapitalkosten liegt bei Consus bei rund 3,9 % mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 1,4 Jahren. ^(*)Der Zinsdeckungsgrad gibt das Gesamt-EBITDA im Verhältnis zum Nettozinsaufwand in den vergangenen vier aufeinanderfolgenden Quartalen an.

EBITDA

EBITDA aus Vermietung

	Für das Geschäftsjahr bis zum		Für den 3-Monatszeitraum bis zum
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Nettomieterträge	346.188	293.387	86.859	90.164
Erträge aus Gebäudediensten und weiterberechneten Mietnebenkosten	148.904	90.519	63.883	27.629
Erträge aus Vermietung	495.092	383.906	150.742	117.793
Kosten der Vermietung	(216.775)	(153.274)	(83.029)	(51.357)
Nettobetriebsergebnis (NOI) aus Vermietung	278.317	230.633	67.713	66.435
NOI-Marge aus Vermietung (%)	80,4 %	78,6 %	78,0 %	73,7 %
Gemeinkosten aus Vermietung	(50.569)	(43.619)	(9.145)	(13.193)
EBITDA aus Vermietung	227.748	187.014	58.569	53.244
EBITDA-Marge aus Vermietung (%)	65,8 %	63,7 %	67,4 %	59,1 %

ERTRÄGE AUS VERMIETUNG	EUR 495,1 Mio.

Gesamt-EBITDA

	Für das Geschäftsjahr bis zum		Für den 3-Monatszeitraum bis zum
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Erträge aus Vermietung	495.092	383.906	150.742	117.793
Erträge aus Projektentwicklung	122.969	134.634	44.425	(6.872)
Erträge aus sonstigen Dienstleistungen	18.126	14.893	7.680	10.355
Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen	502.108	(0)	502.108	(0)
Erträge aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien	5.437	6.637	315	1.913
Umsatzerlöse	1.143.732	540.070	705.270	123.189
Kosten der Vermietung	(216.775)	(153.274)	(83.029)	(51.357)
Sonstige betriebliche Kosten für Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen	(611.416)	(76.665)	(536.741)	35.255
Nettobetriebsergebnis (NOI)	315.541	310.131	85.500	107.086
Gemeinkosten aus Vermietung	(50.569)	(43.619)	(9.145)	(13.193)
Gemeinkosten für Projektentwicklung und Verkauf von Eigentumswohnungen	(19.674)	(24.114)	(8.062)	(9.205)
Gewinn aus Portfolioverkäufe ^(**)	45.638	-	45.638	-
Erhöhung des beizulegenden Zeitwerts von Build-to-Hold Entwicklungsprojekten ^(***)	(82.690)	39.780	(124.809)	39.780
Gesamt-EBITDA	208.246	282.178	(10.878)	124.468
Nettozinsaufwand	(97.903)	(101.954)	(28.343)	(33.781)
Sonstige Nettofinanzierungskosten	(284.566)	(88.112)	(108.446)	56.590
Abschreibungen	(19.688)	(11.304)	(8.291)	(4.381)
Sonstige Erträge/(Aufwendungen)	(1.281.721)	(65.667)	(1.291.941)	(82.358)
Bewertungsänderung	452.195	373.895	(76.468)	184.811
Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden	758	(5.666)	805	(4.293)
EBT	(1.022.680)	383.371	(1.523.562)	241.058

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.
^(**) Beinhaltet den Gewinn aus der KKR/Velero Transaktion.
^(***) Vorquartalszahlen adjustiert um jene Projekte, die eine Strategieänderung aufweisen.

FFO

FFO 1 (aus Vermietung)

	Für das Geschäftsjahr bis zum		Für den 3-Monatszeitraum bis zum
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
EBITDA aus Vermietung	227.748	187.014	58.569	53.244
Nettozinsaufwand	(75.644)	(70.157)	(19.176)	(19.811)
Laufende Ertragsteuern	(5.600)	(3.648)	(1.534)	1.040
Anteile nicht beherrschender Aktionäre	(9.433)	(6.080)	(3.633)	(2.081)
FFO 1 (aus Vermietung)	137.072	107.128	34.226	32.390
Anz. Aktien ^(*)	117.510	79.771	117.510	107.116
FFO 1 je Aktie	1,17	1,34	0,29	0,30

^(*) Die Anzahl der Aktien ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnitt für die entsprechende Berichtsperiode.

FFO 2 (inkl. Veräußerungen und Projektentwicklungsaktivitäten)

	Für das Geschäftsjahr bis zum		Für den 3-Monatszeitraum bis zum
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Gesamt-EBITDA	208.246	282.178	(10.878)	124.468
Nettozinsaufwand	(97.903)	(101.954)	(28.343)	(33.781)
Laufende Ertragsteuern	(40.027)	(12.660)	(30.736)	(792)
Anteile nicht beherrschender Aktionäre	(9.433)	(6.080)	(3.633)	(2.081)
FFO 2	60.883	161.484	(73.590)	87.814
Anz. Aktien ^(**)	117.510	79.771	117.510	107.116
FFO 2 je Aktie	0,52	2,02	(0,63)	0,82

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.
^(**) Die Anzahl der Aktien ergibt sich aus dem gewichteten Durchschnitt für die entsprechende Berichtsperiode.

FFO 1	EUR 137,1 Mio.

Vermögens- und Finanzlage

Das Unternehmen hat den beizulegenden Zeitwert der Immobilien aufgrund einer externen Bewertung aktualisiert. Die Veräußerung des norddeutschen Portfolios an LEG und die Umgliederung der an Velero/KKR bzw. BCP zu veräußernden Portfolios in zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte hat sich auf den beizulegenden Zeitwert der Build-to-Hold-Projektentwicklungen und des Bestandsportfolios ausgewirkt. Das Eigenkapital der Adler Group ist im Wesentlichen aufgrund des hauptsächlich aus der Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts resultierenden negativen Nettoergebnisses auf 3.693 Millionen zurückgegangen.

Finanzlage

In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Anlagenimmobilien und Auszahlungen für Anlagenimmobilien	7.115.862	10.110.842
Sonstige langfristige Vermögenswerte	337.179	1.839.086
Langfristige Vermögenswerte	7.453.041	11.949.928
Zahlungsmittel und Bareinlagen	555.700	376.026
Vorräte	1.093.454	1.558.763
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	916.541	887.582
Kurzfristige Vermögenswerte	2.565.695	2.822.371
Zur Veräußerung gehaltene kurzfristige Vermögenswerte	3.017.588	139.361
Summe Aktiva	13.036.324	14.911.660
Verzinsliche Verbindlichkeiten	7.003.429	8.010.126
Sonstige Verbindlichkeiten	730.540	1.030.063
Passive latente Steuern	759.828	944.221
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Verbindlichkeiten	849.050	27.271
Summe Verbindlichkeiten	9.342.847	10.011.681
Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital	2.990.383	4.125.787
Nicht beherrschende Anteile	703.094	774.192
Summe Eigenkapital	3.693.477	4.899.979
Summe Passiva	13.036.324	14.911.660

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die nachstehenden Tabellen zeigen die neuen EPRA-NAV-Kennzahlen im Sinne der neuen Best Practice-Empfehlungen der EPRA und einen Vergleich mit den vorherigen EPRA-NAV-Definitionen.

EPRA-NAV-Kennzahlen

	31. Dez. 2021
In TEUR	NAV	NRV	NTA	NDV
Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital	2.990.383	2.990.383	2.990.383	2.990.383
Neubewertung von Vorräten	8.167	8.167	8.167	8.167
Latente Steuern	947.757	947.757	857.403	-
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	(91.400)	(91.400)
Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente	2.412	2.412	2.412	-
Beizulegender Zeitwert der festverzinslichen Verbindlichkeiten	-	-	-	435.476
Grunderwerbsteuer	-	700.654	501.611	-
EPRA-NAV	3.948.718	4.649.372	4.268.575	3.342.626
Anz. Aktien	117.510	117.510	117.510	117.510
EPRA-NAV je Aktie	33,60	39,57	36,33	28,45
Wandelanleihen	99.025	99.025	99.025	99.025
EPRA-NAV voll verwässert	4.047.743	4.748.397	4.367.600	3.441.651
Anz. Aktien (verwässert)	118.694	118.694	118.694	118.694
EPRA-NAV je Aktie voll verwässert	34,10	40,01	36,80	29,00

EPRA-NAV-Kennzahlen

	31. Dez. 2020 ^(*)
In TEUR	NAV	NRV	NTA	NDV
Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital	4.121.813	4.121.813	4.121.813	4.121.813
Neubewertung von Vorräten	52.160	52.160	52.160	52.160
Latente Steuern	1.010.868	1.010.868	868.304	-
Geschäfts- oder Firmenwert	-	-	(1.204.934)	(1.204.934)
Beizulegender Zeitwert der Finanzinstrumente	5.315	5.315	5.315	-
Beizulegender Zeitwert der festverzinslichen Verbindlichkeiten	-	-	-	(328.791)
Grunderwerbsteuer	-	823.284	576.207	-
EPRA-NAV	5.190.156	6.013.441	4.418.865	2.640.248
Anz. Aktien	117.510	117.510	117.510	117.510
EPRA-NAV je Aktie	44,17	51,17	37,60	22,47
Wandelanleihen	97.623	97.623	97.623	97.623
EPRA-NAV voll verwässert	5.287.779	6.111.064	4.516.488	2.737.870
Anz. Aktien (verwässert)	119.427	119.427	119.427	119.427
EPRA-NAV je Aktie voll verwässert	44,28	51,17	37,82	22,93

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Beleihungsquote

Die Finanzierung unserer Immobilien erfolgt im Rahmen einer konservativen Finanzierungsstrategie mit einem Mix aus besicherten Hypothekendarlehen und Kapitalmarktinstrumenten.

In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Unternehmensanleihen und sonstige Darlehen und Ausleihungen	7.439.732	7.708.443
Wandelanleihen	216.941	311.972
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(580.561)	(376.026)
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte ^(**)	(745.310)	(973.988)
Vertragssaldo	(46.128)	(136.863)
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten	(1.193.284)	(112.090)
Nettofinanzverbindlichkeiten	5.091.390	6.421.449
Beizulegender Zeitwert der Immobilien (einschließlich Anzahlungen)	9.965.420	11.734.914
Beteiligungen an Immobiliengesellschaften	32.395	84.816
Bruttovermögenswert (GAV)	9.997.815	11.819.730
Netto-Beleihungsquote	50,9 %	54,3 %
Netto-Beleihungsquote ohne Wandelanleihen	48,8 %	51,7 %

^(*) Adjustierte Vorjahreszahlen gemäß IAS 8, siehe Anhang Ziffer 4.O.
^(**) Einschließlich der Finanzforderungen (312 Millionen EUR), Forderungen aus dem Verkauf von Immobilienbeteiligungen (249 Millionen EUR) und sonstigen finanziellen Vermögenswerten (184 Millionen EUR).

Für die Berechnung der Beleihungsquote sind die Nettofinanzverbindlichkeiten um ausgewählte finanzielle Vermögenswerte wie beispielsweise Kaufpreisforderungen bereinigt. Der beizulegende Zeitwert der Immobilien einschließlich Anzahlungen ist um für Energiemanagement-Dienste und Objektmanagement genutzte Sachanlagen und Beteiligungen an Immobiliengesellschaften bereinigt.

Zum Bilanzstichtag betrug unsere Nettobeleihungsquote (LTV-Ratio) 50,9 %.

BELEIHUNGSQUOTE (LTV)	50,9 %

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode und Nachtragsbericht

A. Am 30. Januar 2020 erklärte die Weltgesundheitsbehörde (WHO) den Ausbruch des Coronavirus zu einer gesundheitlichen Notlage von internationaler Tragweite. Seit dem 11. März 2020 stuft die WHO die Ausbreitung des Coronavirus als Pandemie ein. Die Adler Group überprüft laufend die Auswirkungen der Coronakrise auf ihr Geschäft. Die in diesem Konzernabschluss angegebenen Bewertungen der Anlageimmobilien, finanziellen Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten zum 30. September 2021 spiegeln die zu diesem Zeitpunkt bestehenden wirtschaftlichen Bedingungen wider. Die Gesellschaft erwartet keine wesentlichen Auswirkungen der Krise auf die Mieterträge. Die Mieten in Deutschland steigen noch immer an, und auch die Nachfrage nach Wohnraum wächst. Daher ist das Risiko des Verlusts von Mietern und des hohen Vermietungsstands durch eine Veränderung der allgemeinen Bedingungen auf den Wohnimmobilienmärkten gering.

B. Am 7. Januar 2021 schloss Consus, eine 94 %ige Tochter des Konzerns, den Verkauf von 24 nicht-strategischen Projekten erfolgreich ab. Zusammen mit den Erlösen aus dem erfolgreichen Abschluss des Verkaufs von ca. 5.000 Wohneinheiten, wie im September 2020 angekündigt, generierte der Konzern damit Gesamterlöse von 850 Millionen EUR. Diese Erlöse wurden zur Rückzahlung bestehender Schulden verwendet, um das Fälligkeitsprofil weiter zu verbessern und die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten zu senken.

C. Am 8. Januar 2021 platzierte der Konzern eine festverzinsliche vorrangige unbesicherte Anleihe in Höhe von 1,5 Milliarden EUR, die aus zwei Tranchen besteht, einer Anleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Festzins von 1,875 % in Höhe von 700 Millionen EUR sowie einer Anleihe mit einer Laufzeit von 8 Jahren und einem Festzins von 2,25 % in Höhe von 800 Millionen EUR. Der Erlös aus der Begebung der Anleihen wurde zur Rückzahlung bestehender Schulden, zur weiteren Verbesserung und Verlängerung des Fälligkeitsprofils in Bezug auf das Fremdkapital des Konzerns und als nächster Schritt zur Verwirklichung der geplanten Synergieeffekte verwendet. Im Anschluss an die Platzierung hat der Konzern ca. 329 Millionen EUR der im Dezember 2021 fälligen Anleihe der ADLER Real Estate AG in Höhe von 500 Millionen EUR abgelöst.

D. Im Januar 2021 unterzeichnete BCP, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, eine Refinanzierungsvereinbarung mit einer deutschen Bank über ein Darlehen in Höhe von ca. 100,5 Millionen EUR. Der durchschnittliche Jahreszins für das Darlehen beträgt ca. 1,41 % und die Laufzeit endet im Juni 2023.

E. Ebenfalls im Januar 2021 wurde der im Rahmen der Überbrückungskreditlinie ausstehende Betrag (ausstehendes Volumen zum 31. Dezember 2020: 371 Millionen EUR) getilgt. Das Überbrückungsdarlehen wurde zeitgleich gekündigt.

F. Mit der Eintragung ins Handelsregister am 23. Februar 2021 wurde die im Jahr 2020 abgeschlossene Vereinbarung über einen Debt-to-Equity-Swap rechtswirksam. Dadurch erhöhte sich der Anteil des Konzerns an der ADLER Real Estate AG von rund 93,9 % auf 96,6 %. Im Zuge dieser Transaktion erwarb die Adler Group weitere 35.107.487 ADLER-Aktien gegen eine Sacheinlage im Wert von 478 Millionen EUR. Aufgrund der Konsolidierung von ADLER hatte diese Erhöhung keine Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden des Konzerns. Der Konzern hat die Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile jedoch berichtigt, um die Änderungen der relativen Anteile an der Tochtergesellschaft entsprechend darzustellen.

G. Am 15. März 2021 unterzeichnete die Gesellschaft mit den Darlehensgebern JP Morgan, der Deutschen Bank und Barclays eine syndizierte revolvierende Kreditfazilität über 300 Millionen EUR mit einer Laufzeit von drei Jahren und zwei Verlängerungsoptionen für jeweils ein Jahr. Gleichzeitig wurden die drei bilateralen revolvierenden Kreditfazilitäten mit diesen Darlehensgebern beendet.

Im zweiten Halbjahr 2021 rief die Adler Group 300 Millionen EUR als weiteren Liquiditätspuffer und zur Erhöhung der Flexibilität der Gesellschaft ab. Der Betrag wurde am 30. Dezember 2021 vollständig zurückgezahlt. Die Kreditfazilität wurde im April 2022 geschlossen.

H. Im März 2021 nahm Westgrund, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, ein besichertes Darlehen in Höhe von 400 Millionen EUR mit einer Laufzeit von 7 Jahren und einem festen Zinssatz von 1,6 % auf, welches das derzeitige, im Dezember 2021 fällige Darlehen in Höhe von 191 Millionen EUR ersetzt.

I. Im März und April 2021 nahm der Konzern ein besichertes Bankdarlehen in Höhe von insgesamt 100 Millionen EUR auf. Das Darlehen hat einen jährlichen Zinssatz von 1,25 % und eine Laufzeit bis 2028.

J. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschied am 15. April 2021, dass der Berliner Mietendeckel verfassungswidrig ist, und erklärte damit das höchst umstrittene Gesetz zur Mietenbegrenzung im Wohnungswesen in Berlin (MietenWoG Bln) für mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig. Nach Auffassung des Zweiten Senats des Bundesverfassungsgerichts war das Land Berlin mangels Gesetzgebungskompetenz nicht berechtigt, die Miethöhe in der Bundeshauptstadt durch einen sogenannten "Mietendeckel" zu begrenzen, da der Bundesgesetzgeber das Mietrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) abschließend geregelt habe. Die Adler Group hat ihren Mietern individuelle Lösungen in Bezug auf Rückzahlungen angeboten.

K. Im Rahmen ihres neu aufgelegten EMTN-Programms platzierte die Adler Group am 21. April 2021 erfolgreich eine festverzinsliche vorrangige unbesicherte Anleihe in der Höhe von 500 Millionen EUR mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem Festzins von 2,25 %. Die Anleihen wurden bei institutionellen Investoren in ganz Europa mit einem Gesamtauftragsbestand von 1,1 Milliarden EUR platziert. Der Erlös aus der Begebung dieser Anleihe wurde für die Kündigung und Rückzahlung der von der Consus Real Estate AG begebenen Hochzinsanleihe in Höhe von 450 Millionen EUR (9,625 %) verwendet. Zusätzlich zu den bereits vermeldeten finanziellen Synergien in Höhe von 93,8 Millionen EUR auf Run-Rate-Basis, die bereits zum 31. März 2021 realisiert wurden, wird die Adler Group durch diese Refinanzierung weitere finanzielle Synergien in Höhe von 33 Millionen EUR pro Jahr realisieren können. Dies wird sich positiv auf die Verschuldungskennzahlen auswirken. So werden die durchschnittlichen Fremdkapitalkosten voraussichtlich auf 2,2 % sinken, während sich das Fälligkeitsprofil der Schulden auf nunmehr 4,5 Jahre erweitern wird. S&P bewertet die Anleihen aufgrund ihrer hohen Werthaltigkeit und der wertvollen Asset-Base der Adler Group mit einem Rating von BB+.

L. Am 17. Mai 2021 wurde die Consus Anleihe 2019/2024 mit einem ausstehenden Nominalbetrag von 450 Millionen EUR vorzeitig zurückgezahlt. Im Zusammenhang mit der Rückzahlung sind Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von 21,7 Millionen EUR angefallen. Die Ausbuchung der Anleihe einschließlich des eingebetteten derivativen Finanzinstruments führte zu einem Nettoverlust von 24,6 Millionen EUR, der im Finanzergebnis ausgewiesen wird.

M. Im zweiten Quartal 2021 erhöhte die Adler Group ihren Anteil an Consus von 93,9 % auf 96,9 %. Der Konzern hat die Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile berichtigt, um die Änderungen der relativen Anteile an der Tochtergesellschaft entsprechend darzustellen.

N. Am 25. Juni 2021 legte die Adler Group ein Commercial Paper-Programm auf, das es der Gesellschaft erlaubt, kurzfristige Anleihen bis zu einem Gesamtbetrag von maximal 500 Millionen EUR zur Zwischenfinanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke auszugeben. Zum Bilanzstichtag stand ein Betrag in Höhe von 5 Millionen EUR im Rahmen des Commercial Paper-Programms aus.

O. Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2021 wurde eine Dividende in Höhe von 0,46 EUR je Aktie (Bruttodividende in Höhe von insgesamt 54,1 Millionen EUR) beschlossen. Die Dividende wurde Anfang Juli 2021 an die Aktionäre ausgezahlt.

P. Am 20. Juli 2021 veräußerte die Adler Group S.A. im Rahmen ihrer Build-to-Sell-Entwicklungspipeline (Upfront Sale) ein Büroentwicklungsprojekt mit einer Größe von 30.000 m ² im Frankfurter Bankenviertel für 185 Millionen EUR. Die Erlöse gingen im vierten Quartal 2021 ein und wurden zur Rückzahlung von Schulden im Einklang mit der Entschuldungsstrategie der Adler Group verwendet.

Die Veräußerung erfolgte, nachdem die Konzernstrategie verlautbart wurde, sich auf das Kerngeschäft mit Wohnimmobilien zu konzentrieren.

Q. Am 11. August 2021 veröffentlichte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) einen vollständigen Analysebericht zum Rating der Adler Group ("BB/ stable").

R. Am 16. August 2021 erteilte Sustainalytics der Adler Group ein neues ESG-Rating von 10,7, womit das Unternehmen auf Platz 46 der besten Immobilienunternehmen in der weltweiten Abdeckung von 1.001 Immobilienunternehmen durch Sustainalytics liegt. Damit liegt der Konzern in den besten 5 % der analysierten Immobilienunternehmen. Die Adler Group ist zudem dem UN Global Compact und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) beigetreten und hat sich damit verpflichtet, klimaneutrale Gebäude für eine bessere Zukunft zu bauen.

S. Im August 2021 erfuhr der Konzern, dass es aufgrund von Einwänden der Deutschen Bahn zu Verzögerungen bei den Genehmigungen im Rahmen des Bebauungsplans in Verbindung mit dem Gerresheim-Projekt in Düsseldorf kommt (Glasmacherviertel GmbH & Co. KG), das bereits verkauft wurde. Nach Einschätzung des Konzerns und auf der Grundlage der von den Behörden bereitgestellten Informationen wird erwartet, dass die Genehmigung wohl im Jahr 2022 vorliegen wird. Um weitere Verzögerungen, die aus den Einwänden der Deutschen Bahn resultieren, zu verhindern, diskutiert der Konzern mit der Stadtverwaltung Düsseldorf, ob der Bebauungsplan eventuell aufgespalten werden kann. Die Adler Group bewertete anlässlich der Verzögerungen bei den Planfeststellungsbeschlüssen im Zusammenhang mit dem Projekt in Düsseldorf, das bereits verkauft wurde, und dem deshalb eingeleiteten Verfahren zur Vorbereitung einer Rückabwicklung des Kaufvertrags ihre Rechte und Pflichten aus dem Vertrag neu. Dabei galt besonderes Augenmerk ihrem Recht, von dem Vertrag zurückzutreten. Damit erlangte die Gesellschaft effektiv die Beherrschung über das Beteiligungsunternehmen, das zuvor als nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligung geführt worden war. Daher hat die Adler Group das Beteiligungsunternehmen, das im Wesentlichen ein Entwicklungsprojekt und die damit zusammenhängenden Finanzierungsvereinbarungen umfasst, nun vollständig konsolidiert. Durch die Vollkonsolidierung des Beteiligungsunternehmens erhöhen sich vor allem die Anlageimmobilien um 270 Millionen EUR und die sonstigen Darlehen und Ausleihungen um 148 Millionen EUR. Im Gegenzug wurden das nach der Equity-Methode bewertete Investment und die Kaufpreisforderung ausgebucht; das Gesellschafterdarlehen wird hingegen wieder konsolidiert. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts des Entwicklungsprojekts gemäß IAS 40 führte zu einer negativen Veränderung in Höhe von 126 Millionen EUR (vor einem latenten Steuergewinn von 20 Millionen EUR). Der beizulegende Zeitwert der Anlageimmobilie wurde durch den unabhängigen Gutachter CBRE ermittelt, der über die erforderlichen anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf den Standort und die Art der bewerteten Immobilie verfügt.

T. Im dritten Quartal 2021 nahm der Konzern besicherte Finanzierungen in Höhe von insgesamt rund 177 Millionen EUR mit Laufzeiten zwischen 4 und 10 Jahren und Zinssätzen zwischen 0,8 % und 1,6 % auf. Zurückgezahlt wurde ein Projektdarlehen in Höhe von 170 Millionen EUR mit einem Zinssatz von 3,5 %. Die Rückzahlung dieses Darlehens für das Projekt Holsten Quartier, eine Tochtergesellschaft von Consus, führte zu einer weiteren Reduzierung der Verschuldung auf der Ebene von Consus, was im Einklang mit unserer Finanzierungsstrategie steht. Die Adler Wandelanleihe 2016/2021 mit einem Kupon von 1,5 % wurde bei Fälligkeit zurückbezahlt. Der nicht umgewandelte Nominalbetrag bei Fälligkeit betrug 90,3 Millionen EUR.

U. Die Adler Group entschloss sich am 4. Oktober 2021, eine Prüfung ihrer strategischen Optionen einzuleiten. Sie war wiederholt von interessierten institutionellen Investoren in Bezug auf ihr Bestandsportfolio angesprochen worden. Dies könnte angesichts der hohen Nachfrage und der Aufwärtsbewegungen bei den Marktbewertungen in letzter Zeit zur Veräußerung eines wesentlichen Anteils ihrer rentierenden Assets führen. Mit den Erlösen aus diesen Veräußerungen soll nicht nur die Verschuldung deutlich reduziert, sondern auch Kapital an die Inhaber von Anleihen und Aktien zurückgeführt werden.

V. Am 11. Oktober 2021 stufte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) das Rating der Adler Group von BB/stable auf B+/Watch negative herab. Den Anleihen verlieh S&P das Rating BB-.

W. Die Adler Group und die LEG Immobilien SE ("LEG") unterzeichneten am 11. Oktober 2021 ein Term Sheet, das die wesentlichen Punkte für die Veräußerung von insgesamt 15.350 Wohneinheiten und 185 Gewerbeeinheiten festlegt. Die Transaktion bezieht sich auf ein Immobilienportfolio im Wert von ca. 1,4 Milliarden EUR. Die zu veräußernden Vermögenswerte befinden sich überwiegend in norddeutschen kleineren und mittelgroßen Städten, womit sich das verbleibende Portfolio der Adler Group nun verstärkt auf die Top-Städte in Deutschland konzentriert. Am 1. Dezember 2021 meldete die Adler Group die Unterzeichnung dieser Transaktion mit der LEG. Die Transaktion wurde anhand von Share Deals durchgeführt. Am 3. Januar 2022 gab die Adler Group den erfolgreichen Abschluss der Veräußerung an eine Tochtergesellschaft der LEG mit Wirkung zum 29. Dezember 2021 bekannt. Aus diesem Vertragsabschluss erwirtschaftete die Adler Group einen Reinerlös von rund 800 Millionen EUR, der vor allem für die weitere Entschuldung der Gesellschaft verwendet wird. Dieser Portfolioverkauf beinhaltet einen Aufschlag auf den Buchwert zum 30. September 2021 und bestätigt damit einmal mehr die Qualität der Vermögenswerte der Adler Group und die Substanz ihrer Bewertungen.

X. Am 26. Oktober 2021 unterzeichnete die Adler Group ein Term Sheet mit KKR und Velero, das die Eckpunkte für die Veräußerung von insgesamt 14.368 Einheiten festlegt. Dies betrifft vornehmlich Objekte, die in den neuen Bundesländern liegen. Gemäß Term Sheet beläuft sich der vereinbarte Wert des Immobilienportfolios auf mehr als 1 Milliarde EUR. Damit wird gegenüber den jeweiligen von CBRE zum 30. Juni 2021 geschätzten Buchwerten ein Aufschlag erreicht. Die Veräußerung könnte zu einer deutlichen Verringerung der Verschuldung der Adler Group führen und Kapital an die Anleiheninhaber zurückführen. Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der durch den Käufer durchgeführten Due Diligence-Prüfung, des Abschlusses der endgültigen Verträge und der Erfüllung der marktüblichen Bedingungen, insbesondere der behördlichen Genehmigungen, und wird voraussichtlich im ersten Quartal 2022 erfolgen. Diese Transaktion markiert das Ende der angekündigten strategischen Immobilienverkäufe, womit sich die Adler Group von nun an auf den Verkauf von Projektentwicklungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, konzentrieren wird, um ihre Beleihungsquote (LTV) und das Entwicklungsrisiko weiter zu senken.

Y. Am 28. Oktober 2021 gab die Adler Group die Bestellung zum 1. November 2021 von Dr. Bernd Schade zum Chief Development Officer (CDO) des Konzerns bekannt. Zudem wird Dr. Schade gemeinsam mit Theo Gorens in den Vorstand der Konzerngesellschaft Consus Real Estate AG berufen. Dr. Bernd Schade tritt damit die Nachfolge von Jürgen Kutz an. Er verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Projektentwicklung und im Projektmanagement von Immobilienprojekten im gesamten deutschen Raum.

Z. Am 1. Dezember 2021 veräußerte die ADLER Real Estate AG, eine Tochtergesellschaft der Adler Group, einen Anteil von rund 7 % an der Brack Capital Properties N.V. ("BCP") an eine Tochtergesellschaft der LEG IMMOBILIEN SE ("LEG") für einen Kaufpreis in Höhe von 75 Millionen EUR. Der Kaufpreis entspricht dem EPRA-NAV je Aktie zum 30. September 2021. Darüber hinaus hat sich ADLER gegenüber der LEG unwiderruflich verpflichtet ihre verbleibenden Aktien an der BCP der LEG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots anzudienen, sofern der angebotene Preis je Aktie nicht unter 157 EUR (765 Millionen EUR für den verbleibenden Anteil von ADLER) liegt und die (erste) Annahmefrist vor dem 30. September 2022 endet. Als Gegenleistung wird die LEG unmittelbar eine Prämie von 7,5 Millionen EUR zusätzlich zum Kaufpreis auszahlen.

a) Am 13. Januar 2022 meldete die Adler Group die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit KKR, einer führenden globalen Investmentgesellschaft, über den Verkauf von rund 14.400 Wohn- und Gewerbeeinheiten, überwiegend in mittelgroßen Städten in den neuen Bundesländern. Die Transaktion wird als Asset Deal strukturiert. Der vereinbarte Kaufpreis entspricht einer Bewertung des Portfolios in Höhe von 1,05 Milliarden EUR, was eine Prämie auf den zum 30. September 2021 ausgewiesenen und von CBRE unabhängig bewerteten Buchwert impliziert. Die Adler Group erwartet einen Nettoerlös von rund 600 Millionen EUR aus dieser Transaktion. Der Betrag stimmt mit dem in früheren Berichten genannten Betrag überein. Mit diesem Mittelzufluss wird die Adler Group die angestrebte Entschuldung ihrer Bilanz weiter vorantreiben und damit ihr strategisches Ziel erreichen, die Beleihungsquote unter 50 % zu bringen. Die unterzeichnete Vereinbarung steht im Einklang mit den in der Ende Oktober 2021 zwischen der Adler Group und KKR/Velero geschlossenen Absichtserklärung vereinbarten Bedingungen. Dass die Veräußerung über Buchwert erfolgt, ist somit ein weiterer Beleg für die Werthaltigkeit des Portfolios der Adler Group. Für ungefähr 68 % der Anlageimmobilien erfolgte der Eigentumsübergang nach dem 31. März 2022, der verbleibende Teil wird voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2022 übertragen.

b) Am 28. Januar 2022 wurde die Adler Group von ihrem Abschlussprüfer KPMG Luxembourg darüber informiert, dass es aufgrund der laufenden forensischen Sonderuntersuchung zu den im Viceroy Research Report erhobenen Anschuldigungen, die vor Erteilung eines Bestätigungsvermerks abgeschlossen sein sollte, höchst unwahrscheinlich ist, dass die Abschlussprüfung so rechtzeitig abgeschlossen werden kann, dass eine Veröffentlichung des geprüften Abschlusses bis zum 31. März 2022 möglich ist.

c) Am 31. Januar 2022 reichte Dr. Michael Bütter seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der Adler Group mit Wirkung zum 31. Januar 2022 ein. Der Grund für seinen Rücktritt ist die kürzlich getroffene Entscheidung des Aufsichtsrats der Union Investment Real Estate GmbH, Dr. Bütter mit Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zusätzliche Aufgabenbereiche im regulierten Immobilienbereich von Union Investment zu übertragen. Nach sorgfältiger Abwägung durch alle Beteiligten ist man sich einig geworden, dass diese neuen Zuständigkeiten innerhalb der Union Investment Real Estate GmbH potenziell zu Interessenkonflikten führen können, die im Interesse beider Gesellschaften zu vermeiden sind.

d) Am 16. Februar 2022 bestellten die Mitglieder des Verwaltungsrats der Adler Group Herrn Prof. Dr. A. Stefan Kirsten mit sofortiger Wirkung als neues Mitglied des Verwaltungsrats und wählten ihn zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Der bisherige Vorsitzende des Verwaltungsrats Dr. Peter Maser wurde als stellvertretender Vorsitzender gewählt.

e) Am 11. Februar 2022 senkte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) das langfristige Emittentenrating der Adler Group von "B+" auf "B-" und das Emissionsrating für die vorrangigen unbesicherten Schuldtitel von "BB-" auf "B". Die Ratings wurden auf "CreditWatch negative" gesetzt.

f) Im Mai 2020 hatte Consus sieben nicht-strategische, überwiegend gewerbliche Entwicklungsprojekte an das Unternehmen Partners Immobilien Capital Management für einen Kaufpreis von 313 Millionen EUR veräußert. Die Übertragung der Projektgesellschaften, die diese sieben Entwicklungsprojekte halten, wurde im Dezember 2020 abgeschlossen. Bis zum Jahresende 2021 hatte Consus nur einen Teil des Kaufpreises erhalten, und es war nicht bekannt, wann und in welcher Höhe die Zahlungen beglichen würden. Es stellte sich daher als beste Lösung für Consus heraus, den Vertrag rückgängig zu machen und damit langwierige Gerichtsverfahren gegen den Käufer zu vermeiden. Die Aufhebung des Vertrags wurde am 31. März 2022 notariell beurkundet und unterliegt bestimmten Abschlussbedingungen.

g) Am 4. April 2022 beschloss die neue Bundesregierung, dass sich ab 2023 auch Vermieter an der CO2-Abgabe auf Heizkosten beteiligen müssen. Geplant ist ein Stufenmodell, das den Anteil der Vermieter in ein umgekehrtes Verhältnis zur Energieeffizienz des Gebäudes setzt.

h) Wie am 16. März 2022 angekündigt, zahlte die ADLER Real Estate AG ihre Anleihe (ISIN XS1843441491) am 19. April 2022, dem Fälligkeitstag, in voller Höhe von 400 Millionen EUR zurück.

i) Am 21. April 2022 gab die Adler Group bekannt, dass KPMG Forensic der Gesellschaft ihren Abschlussbericht über die umfassende Prüfung der Anschuldigungen, die von Viceroy Research LLC erhoben worden waren, vorgelegt hat. Der entsprechende Bericht wurde am 22. April 2022 auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht. KPMG Forensic fand keine Beweise für systematisch betrügerische oder die Gesellschaft ausplündernde Transaktionen mit angeblich nahestehenden Unternehmen und Personen. Es wurden allerdings von KPMG Forensic Mängel in der Dokumentation und in der Abwicklung dieser Transaktionen festgestellt. Prof. Dr. Kirsten, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Adler Group, kündigte am 22. April 2022 ein Programm zur Beseitigung der aufgezeigten Schwachstellen in Struktur und Prozess an. Erste Ergebnisse dieses Programms sollen im Vorfeld der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 29. Juni 2022 veröffentlicht werden. Ein Betrag von rund 4 Millionen EUR wurde für die Prüfung durch KPMG Forensic verwendet.

Prognosebericht

Vergleich der Vorhersagen mit dem tatsächlich im Jahr 2021 erzielten Ergebnis

Auch wenn das Jahr 2021 aufgrund der Coronakrise weiterhin herausfordernd war, entwickelte sich unser Geschäft wie geplant und wir konnten alle unsere Ziele erreichen.

Im Jahr 2021 stiegen die Nettomieterträge deutlich auf 346,2 Millionen EUR und lagen damit über der Prognose von 340-345 Millionen EUR.

Unser operatives Ergebnis aus Vermietung (FFO 1) für das Gesamtjahr erhöhte sich auf 137,1 Millionen EUR und lag damit im Rahmen der Guidance von 135-140 Millionen EUR.

In den kommenden Wochen wird die Gesellschaft unter Berücksichtigung des neuen Umfelds vorsichtig ihren Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2021 erwägen und diesen der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 vorlegen.

Prognose für 2022

Nach den Veräußerungen wesentlicher Objekte aus dem Bestandsportfolio erwarten wir für das Jahr 2022 Nettomieterträge in der Größenordnung von 203-212 Millionen EUR und ein FFO 1 in der Größenordnung von 73-76 Millionen EUR.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass der in diesem Geschäftsbericht 2021 enthaltene Konzernjahresabschluss der Adler Group S.A., der gemäß den vom International Accounting Standards Board veröffentlichten und von der Europäischen Union verabschiedeten Internationalen Rechnungslegungsstandards aufgestellt wurde, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, und der Lagebericht die Geschäftsentwicklung wahrheitsgemäß darstellt sowie die wichtigsten auf das Unternehmen bezogenen Chancen, Risiken und Unsicherheiten beschreibt.

Maximilian Rienecker, CO-CHIEF EXECUTIVE OFFICER

Thierry Beaudemoulin, CO-CHIEF EXECUTIVE OFFICER

3 Konzernabschluss

Bericht des Réviseur d'Entreprises agréé

Konzernbilanz

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Konzerngesamtergebnisrechnung

Konzernkapitalflussrechnung

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

Konzernanhang

An die Aktionäre der

Adler Group S.A. / 1B Heienhaff / L-1736 Senningerberg / Luxemburg

Bericht des Réviseur d'Entreprises agréé ^(*)

Report on the audit of the consolidated financial statements

Disclaimer of opinion

We were engaged to audit the consolidated financial statements of Adler Group S.A. (the "Company") and its subsidiaries (together the "Group"), which comprise the consolidated statement of financial position as at 31 December 2021, and the consolidated statement of comprehensive income, consolidated statement of changes in equity and consolidated statement of cash flows for the year then ended, and notes to the consolidated financial statements, including a summary of significant accounting policies from page 118 to page 249.

We do not express an opinion on the accompanying consolidated financial statements of the Group. Because of the significance of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we have not been able to obtain sufficient appropriate audit evidence to provide a basis for an audit opinion on these consolidated financial statements.

Basis for Disclaimer of opinion

On 6 October 2021, a third party made public it suspected that there may be or there may have been irregularities affecting certain transactions entered into by the Group. As a result, we have extended our audit procedures in this respect.

Because management denied us access to certain information, including correspondence between related parties, in performing our audit procedures, there are exceptional circumstances which prevent us from obtaining sufficient appropriate evidence about the identification and disclosure of related parties and significant related party transactions and account balances. This also precludes us from evaluating whether the accounting treatments for at least some of these transactions are appropriate and consistent with their substance, as well as evaluating whether management's assessment about the valuation of certain account balances is adequate.

^(*) Der Bericht des Réviseur d'Entreprises agréé wurde von KPMG Luxemburg entsprechend der Vorgaben nur in Englischer Sprache ausgestellt.

Having regards to the number, size and complexity of these transactions which may have been performed with unidentified or undisclosed related parties, potential adjustments cannot be confined to a defined financial statement caption or specific disclosure. Accordingly, the possible effects on the consolidated financial statements could be both material and pervasive.

Due to these matters, we were unable to determine whether any adjustments might have been found necessary on the financial position of the Group as at 31 December 2020 and 31 December 2021, or on its financial performance and its cash flows for the years then ended.

Key audit matters

Key audit matters are those matters that, in our professional judgment, were of most significance in our audit of the consolidated financial statements of the current period. These matters were addressed in the context of the audit of the consolidated financial statements as a whole, and in forming our opinion thereon, and we do not provide a separate opinion on these matters.

Because of the significance of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we do not report on key audit matters.

Responsibilities of the Board of Directors and the Audit Committee for the consolidated financial statements

The Board of Directors is responsible for the preparation and fair presentation of the consolidated financial statements in accordance with IFRSs as adopted by the European Union, and for such internal control as the Board of Directors determines is necessary to enable the preparation of consolidated financial statements that are free from material misstatement, whether due to fraud or error.

The Board of Directors is responsible for presenting and marking up the consolidated financial statements in compliance with the requirements set out in the Delegated Regulation 2019/815 on European Single Electronic Format ("ESEF Regulation").

In preparing the consolidated financial statements, the Board of Directors is responsible for assessing the Group's ability to continue as a going concern, disclosing, as applicable, matters related to going concern and using the going concern basis of accounting unless the Board of Directors either intends to liquidate the Group or to cease operations, or has no realistic alternative but to do so.

The Audit Committee is responsible for overseeing the Group's financial reporting process.

Responsibilities of the Réviseur d'Entreprises agréé for the audit of the consolidated financial statements

Our responsibility is to conduct an audit of the Group's consolidated financial statements in accordance with the EU Regulation N° 537/2014, the Law of 23 July 2016 on the audit profession ("Law of 23 July 2016") and with International Standards on Auditing ("ISAs") as adopted for Luxembourg by the Commission de Surveillance du Secteur Financier ("CSSF") and to issue an auditors' report. Our responsibility is also to assess whether the consolidated financial statements have been prepared in all material respects with the requirements laid down in the ESEF Regulation. However, because of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we were not able to obtain sufficient appropriate audit evidence to provide a basis for an audit opinion on these consolidated financial statements.

We are also independent of the Group in accordance with the International Code of Ethics for Professional Accountants, including International Independence Standards, issued by the International Ethics Standards Board for Accountants ("IESBA Code") as adopted for Luxembourg by the CSSF together with the ethical requirements that are relevant to our audit of the consolidated financial statements, and have fulfilled our other ethical responsibilities under those ethical requirements.

Report on other legal and regulatory requirements

We have been appointed as "Réviseur d'Entreprises agréé" by the General Meeting of the Shareholders on 29 June 2021 and the duration of our uninterrupted engagement, including previous renewals and reappointments, is seven years, six years of which was since the Company became a public interest entity.

Because of the significance of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we do not report on whether the combined management report is consistent with the consolidated financial statements and has been prepared in accordance with applicable legal requirements.

The corporate governance statement is included in the combined management report. Because of the significance of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we do not report on whether the information required by Article 68ter paragraph (1) letters c) and d) of the law of 19 December 2002 on the commercial and companies register and on the accounting records and annual accounts of undertakings, as amended, is consistent with the consolidated financial statements and has been prepared in accordance with applicable legal requirements.

We confirm that the audit report is consistent with the additional report to the audit committee or equivalent.

We confirm that the prohibited non-audit services referred to in the EU Regulation N° 537/2014 were not provided and that we remained independent of the Group while being engaged for the audit.

Because of the significance of the matters described in the Basis for Disclaimer of Opinion section of our report, we do not report on the compliance of the consolidated financial statements of the Group as at 31 December 2021 with relevant statutory requirements set out in the ESEF Regulation that are applicable to consolidated financial statements.

For the Group it relates to:

•	Consolidated financial statements prepared in a valid xHTML format;
•	The XBRL markup of the consolidated financial statements using the core taxonomy and the common rules on markups specified in the ESEF Regulation.

Our audit report only refers to the consolidated financial statements of Adler Group S.A. as at 31 December 2021, identified as 3912000YYFJ3DWAMEC69-2021-12-31-en.zip, prepared and presented in accordance with the requirements laid down in the ESEF Regulation, which are the only authoritative version.

Luxembourg, 30 April 2022

KPMG Luxembourg

Société coopérative

Cabinet de révision agréé

Bobbi Jean Breboneria, Partner

Konzernbilanz

Aktiva

In TEUR	Anhang Ziffer	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Langfristige Vermögenswerte
Anlageimmobilien	6	7.113.859	10.108.888
Investment in Finanzinstrumente	7	20.228	23.219
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	8	32.395	84.816
Anzahlungen für Anlageimmobilien		2.003	1.954
Sachanlagen	9	30.028	36.663
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	10	73.063	296.958
Derivative Finanzinstrumente	21	10.433	119.249
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	11	42.060	34.587
Rechnungsabgrenzungsposten		1.602	342
Nutzungsrechte an Leasingobjekten	31	14.764	17.858
Geschäfts- oder Firmenwert	5, 12	91.400	1.204.934
Sonstige immaterielle Vermögenswerte		3.023	4.538
Aktive Vertragsposten	13	12.510	8.044
Aktive latente Steuern	24	5.673	7.878
Summe langfristige Vermögenswerte		7.453.041	11.949.928
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	14	1.093.454	1.558.763
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	11	29.400	62.633
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	15	379.118	204.120
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte	16	423.412	461.099
Aktive Vertragsposten	13	69.727	154.689
Derivative Finanzinstrumente	21	-	2.036
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		555.700	376.026
Für Vorräte geleistete Anzahlungen		14.884	3.005
Summe kurzfristige Vermögenswerte		2.565.695	2.822.371
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte	17	3.017.588	139.361
Summe Aktiva		13.036.324	14.911.660

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

In TEUR	Anhang Ziffer	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital		146	146
Emissionsagio		1.844.765	1.892.145
Rücklagen		217.788	146.708
Gewinnrücklagen		927.684	2.086.788
Den Eigentümer der Gesellschaft zuzurechnendes Eigenkapital		2.990.383	4.125.787
Nicht beherrschende Anteile		703.094	774.192
Summe Eigenkapital	18	3.693.477	4.899.979
Verbindlichkeiten
Langfristige Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	19	4.211.305	3.216.058
Wandelanleihen	19	99.025	212.485
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	20	2.056.810	2.658.653
Sonstige Finanzverbindlichkeiten		25.253	38.878
Derivative Finanzinstrumente	21	2.412	20.848
Pensionsrückstellungen		1.363	1.817
Leasingverbindlichkeiten	31	10.186	25.714
Sonstige Verbindlichkeiten		8.815	11.905
Passive latente Steuer	24	759.828	944.221
Summe langfristige Verbindlichkeiten		7.174.997	7.130.579
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	19	399.047	512.904
Wandelanleihen	19	117.916	99.487
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	20	119.326	1.310.539
Sonstige Finanzverbindlichkeiten		1.915	1.915
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		76.383	121.523
Sonstige Verbindlichkeiten	22	357.065	402.719
Rückstellungen	22	73.865	69.696
Leasingverbindlichkeiten	31	6.815	8.019
Erhaltene Anzahlungen	23	92.132	300.767
Passive Vertragsposten	13	36.109	25.870
Derivative Finanzinstrumente	21	38.227	392
Summe kurzfristige Verbindlichkeiten		1.318.800	2.853.831
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Verbindlichkeiten	17	849.050	27.271
Summe Passiva		13.036.324	14.911.660

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Genehmigt am:

30. April 2022

Maximilian Rienecker, CO-CHIEF EXECUTIVE OFFICER

Thierry Beaudemoulin, CO-CHIEF EXECUTIVE OFFICER

Der beigefügte Anhang ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzernabschlusses.

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

In TEUR	Anhang Ziffer	2021	2020 ^(*)
Umsatzerlöse	25	1.143.732	540.070
Betriebskosten	26	(1.131.964)	(300.422)
Bruttoergebnis		11.768	239.648
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen	27	(122.762)	(107.421)
Sonstige Aufwendungen	28	(1.128.797)	(76.198)
Sonstige Erträge	29	183.680	109.399
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Anlageimmobilien	6	415.142	413.675
Betriebsergebnis		(640.969)	579.103
Finanzertrag	30	133.091	186.500
Finanzaufwand	30	(515.560)	(376.566)
Finanzergebnis		(382.469)	(190.066)
Nettoerträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen	8	758	(5.666)
Ergebnis vor Ertragsteuern		(1.022.680)	383.371
Ertragssteueraufwand	24	(142.327)	(121.033)
Jahresergebnis		(1.165.007)	262.338
Vom Jahresergebnis entfällt auf
Eigentümer der Gesellschaft		(1.177.213)	190.796
Nicht beherrschende Anteile		12.206	71.542
Jahresergebnis		(1.165.007)	262.338
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)		(10,03)	2,39
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR)		(10,03)	2,41

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Konzerngesamtergebnisrechnung

In TEUR	Anhang Ziffer	2021	2020 ^(*)
Jahresergebnis		(1.165.007)	262.338
Posten, die anschließend gegebenenfalls in Gewinn und Verlust umgegliedert werden
Erfolgswirksam erfasste Hedging-Rücklagen nach Steuern		1.117	412
Effektiver Anteil an der Veränderung der beizulegenden Zeitwerte von Cashflow-Hedges		(349)	(24)
Darauf entfallende Steuern		177	90
Währungsumrechnungsrücklage		28.363	(3.560)
Rücklage aus finanziellen Vermögenswerten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet		(9.071)	(3.950)
Posten, die anschließend nicht in Gewinn und Verlust umgegliedert werden
Rücklage aus finanziellen Vermögenswerten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet		-	(42.803)
Sonstiges Ergebnis		20.237	(49.835)
Gesamtergebnis für das Jahr		(1.144.770)	212.503
Vom Gesamtergebnis entfällt auf:
Eigentümer der Gesellschaft		(1.156.976)	140.961
Nicht beherrschende Anteile		12.206	71.542
Gesamtergebnis für das Jahr		(1.144.770)	212.503

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Konzernkapitalflussrechnung

In TEUR	Anhang Ziffer	2021	2020 ^(*)
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit
Jahresüberschuss		(1.165.007)	262.338
Abzüglich:
Abschreibungen		19.649	11.303
Gewinn aus der Veräußerung von Bestandsimmobilien		-	17.678
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der Anlageimmobilien	6	(415.142)	(413.674)
Nicht zahlungswirksame sonstige Erträge und Aufwendungen		988.929	(31.155)
Veränderung der aktiven Vertragsposten		80.496	69.642
Veränderung der passiven Vertragsposten		10.239	819
Nicht zahlungswirksames Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden		(758)	5.666
Finanzergebnis	30	382.469	220.053
Ertragsteueraufwand	24	142.327	119.079
Anteilsbasierte Vergütung		756	547
Veränderung der kurzfristigen mieterbezogenen eingeschränkt verfügbaren Bankguthaben		(1.382)	(41.910)
Nettoveränderung der langfristigen eingeschränkt verfügbaren Bankguthaben aus der Veräußerung von Eigentumswohnungen		4.041	(986)
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen		(32.942)	136.398
Veränderung der sonstigen Forderungen		(3.079)	(76.632)
Veränderung der Vorräte		382.396	(18.759)
Veränderung der erhaltenen Anzahlungen		(258.635)	(30.006)
Veränderung der Anzahlungen auf Projektentwicklungen		-	26.320
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		(66.974)	(15.292)
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten		(304.188)	(92.905)
Gezahlte Ertragsteuern		(39.435)	(23.768)
Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit		(276.240)	124.756
Cashflows aus Investitionstätigkeit
Erwerb von/Investitionen in Anlageimmobilien	6	(272.819)	(284.559)
Geleistete Anzahlungen auf Erwerb von Anlageimmobilien		(188)	6.300
Gewährung langfristiger Darlehen		(10.263)	(47.519)
Einzahlungen aus Veräußerung von Anlageimmobilien		1.541.386	246.566
Investment in Finanzinstrumente		(270.450)	(40.159)
Erwerb von/Investitionen in Sachanlagen		(3.951)	(7.880)
Zinseinnahmen		10.752	2.013
Einzahlungen aus Veräußerung von Finanzinstrumenten		129.284	12.821
Einzahlungen aus Verkauf von Sachanlagen		4.335	10
Erwerb von Tochtergesellschaften ohne deren Zahlungsmittel		-	(64.686)
Erwerb von sonstigen Anteilen		1.114	-
Nettoveränderung der kurzfristigen eingeschränkt verfügbaren Bankguthaben		4.474	(1.275)
Nettozahlungsmittel aus Investitionstätigkeit		1.133.674	(178.368)
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen		(41.925)	(20.220)
Ausgabe von Stammaktien		-	457.338
Rückzahlung von Anleihen		(1.051.562)	(101.485)
Erhaltene langfristige Darlehen	20	837.466	1.747.951
Tilgung der langfristigen Darlehen	20	(1.910.915)	(2.395.528)
Einzahlungen aus der Ausgabe von Anleihen, netto	19	1.951.053	781.268
Erhaltene kurzfristige Darlehen	20	314.999	175.569
Im Voraus fällige für Kreditfazilitäten gezahlte Gebühren		(2.114)	(217)
Tilgung der kurzfristigen Darlehen	20	(370.386)	(534.183)
Gezahlte Zinsen		(306.470)	(187.287)
Zahlung von Leasingverbindlichkeiten	31	(9.238)	(7.031)
Transaktionskosten		(14.179)	(26.084)
Vorausgezahlte Finanzierungskosten		(4.441)	(26.390)
Steuerzahlungen		(15.994)	-
Ausgeschüttete Dividende		(54.054)	-
Nettozahlungsmittel aus Finanzierungstätigkeit		(677.760)	(136.299)
Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Berichtsperiode		179.674	(189.911)
Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworbene Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente		-	178.379
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Berichtsperiode		376.026	387.558
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Berichtsperiode		555.700	376.026

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung

In TEUR	Gezeichnetes Kapital	Emissionsagio	Eigene Aktien	Hedgingrücklagen	Währungsumrechnungsrücklage
Stand zum 1. Januar 2021 ^(*)	146	1.892.145	-	(372)	(3.560)
Jahresergebnis	-	-	-	-	-
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	-	-	-	945	28.363
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	-	-	-	945	28.363
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5D)	-	6.674	-	-	-
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	-	-	-	-	-
Ausgeschüttete Dividende	-	(54.054)	-	-	-
Anteilsbasierte Vergütung	-	-	-	-	-
Stand zum 31. Dezember 2021	146	1.844.765	-	573	24.803

In TEUR	Andere Kapitalrücklagen	Rücklage aus finanziellen Vermögenswerten, FVTOCI	Gewinnrücklagen	Summe
Stand zum 1. Januar 2021 ^(*)	264.903	(114.263)	2.086.788	4.125.787
Jahresergebnis	-	-	(1.177.213)	(1.177.213)
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	-	(9.071)	-	20.237
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	-	(9.071)	(1.177.213)	(1.156.976)
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5D)	-	-	17.212	23.886
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	50.843	-	141	50.984
Ausgeschüttete Dividende	-	-	-	(54.054)
Anteilsbasierte Vergütung	-	-	756	756
Stand zum 31. Dezember 2021	315.746	(123.334)	927.684	2.990.383

In TEUR	Nicht beherrenschende Anteile	Summe Eigenkapital
Stand zum 1. Januar 2021 ^(*)	774.192	4.899.979
Jahresergebnis	12.206	(1.165.007)
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	-	20.237
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	12.206	(1.144.770)
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5D)	(27.661)	(3.775)
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	(55.643)	(4.659)
Ausgeschüttete Dividende	-	(54.054)
Anteilsbasierte Vergütung	-	756
Stand zum 31. Dezember 2021	703.094	3.693.477

In TEUR	Gezeichnetes Kapital	Emissionsagio	Eigene Aktien	Hedgingrücklagen
Stand zum 1. Januar 2020 ^*	55	500.608	-	(850)
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr
Jahresergebnis	-	-	-	-
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	-	-	-	478
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	-	-	-	478
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Adler (Anhang Ziffer 5)	34	600.396	(319.423)	-
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	3	74.322	319.423	-
Ausgabe von Stammaktien (netto)	54	787.720	-	-
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5)	-	(70.901)	-	-
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	-	-	-	-
Veränderung der Verkaufsoption	-	-	-	-
Anteilsbasierte Vergütung	-	-	-	-
Fehlerkorrektur nach IAS 8
	-	-	-	-
Stand zum 31. Dezember 2020 ^(*)	146	1.892.145	-	(372)

In TEUR	Währungsumrechnungsrücklage	Andere Kapitalrücklagen
Stand zum 1. Januar 2020 ^*	-	319.044
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr
Jahresergebnis	-	-
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	(3.560)	-
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	(3.560)	-
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Adler (Anhang Ziffer 5)	-	-
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	-	-
Ausgabe von Stammaktien (netto)	-	-
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5)	-	-
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	-	-
Veränderung der Verkaufsoption	-	(3.298)
Anteilsbasierte Vergütung	-	-
Fehlerkorrektur nach IAS 8
	-	(50.843)
Stand zum 31. Dezember 2020 ^(*)	(3.560)	264.903

In TEUR	Rücklage aus finanziellen Vermögenswerten, FVTOCI	Gewinnrücklagen
Stand zum 1. Januar 2020 ^*	(67.510)	1.895.445
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr
Jahresergebnis	-	159.697
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	(46.753)	-
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	(46.753)	159.697
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Adler (Anhang Ziffer 5)	-	-
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	-	-
Ausgabe von Stammaktien (netto)	-	-
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5)	-	-
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	-	-
Veränderung der Verkaufsoption	-	-
Anteilsbasierte Vergütung	-	547
Fehlerkorrektur nach IAS 8
	-	31.099
Stand zum 31. Dezember 2020 ^(*)	(114.263)	2.086.788

In TEUR	Summe	Nicht beherrenschende Anteile	Summe Eigenkapital
Stand zum 1. Januar 2020 ^*	2.646.792	51.653	2.698.445
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	-
Jahresergebnis	159.697	69.766	229.463
Sonstiges Gesamtergebnis im Berichtsjahr, nach Steuern	(49.835)	-	(49.835)
Gesamtergebnis im Geschäftsjahr	109.862	69.766	179.628
Direkt im Eigenkapital erfasste Transaktionen mit Eigentümern
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Adler (Anhang Ziffer 5)	281.007	409.898	690.905
Veränderung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	393.748	351.146	744.894
Ausgabe von Stammaktien (netto)	787.774	-	787.774
Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilen ohne Kontrollwechsel (Anhang Ziffer 5)	(70.901)	(150.444)	(221.345)
Veränderung des Konsolidierungskreises im Zusammenhang mit Verkauf	-	(8.724)	(8.724)
Veränderung der Verkaufsoption	(3.298)	48.715	45.417
Anteilsbasierte Vergütung	547	-	547
Fehlerkorrektur nach IAS 8
	(19.744)	2.182	(17.562)
Stand zum 31. Dezember 2020 ^(*)	4.125.787	774.192	4.899.979

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Konzernanhang

Ziffer 1 - Adler Group S.A.

Die Adler Group S.A. ("Gesellschaft" oder "Adler Group" oder "Konzern") ist eine Société Anonyme (Aktiengesellschaft) nach luxemburgischem Recht. Die Anschrift des Gesellschaftssitzes lautet Aerogolf Center, 1B Heienhaff, L-1736, Senningerberg, Luxemburg.

Die Gesellschaft ist auf den Erwerb, die Verwaltung und die Entwicklung von Mehrfamilienhäusern im Bestandsportfolio spezialisiert und fokussiert. Verantwortung übernimmt die Adler Group S.A. nicht nur für den Zustand ihrer Wohnungen und Gebäude, sondern auch für die Mieter, die Mitarbeiter der Gesellschaft und das Umfeld ihrer Objekte. Das Portfolio der Adler Group S.A. und ihrer Tochtergesellschaften liegt innerhalb oder in den Randlagen städtischer Ballungsräume. Ein wesentlicher Teil des Portfolios befindet sich in Berlin. Mit der Akquisition der Consus Real Estate AG hat die Adler Group eine Wohnimmobilienplattform geschaffen, die die gesamte Immobilien-Wertschöpfungskette abdeckt, vom Erwerb von Grundstücken über Planung und Entwicklung von Projekten bis hin zur Verwaltung von Immobilien und Vermietung von Wohneinheiten in ganz Deutschland.

Der Konzernabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 für das an diesem Datum endende Jahr umfasst die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften (im Folgenden zusammen als "Konzern" bezeichnet).

Ziffer 2 - Grundlagen der Erstellung

A. Übereinstimmungserklärung

Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr bis zum 31. Dezember 2021 wurde in Übereinstimmung mit den von der Europäischen Union (EU) übernommenen Internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) erstellt.

Der Konzernabschluss wurde vom Verwaltungsrat am 30. April 2022 zur Veröffentlichung freigegeben.

B. Funktionale Währung und Berichtswährung

Dieser Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt, der funktionalen Währung des Konzerns. Sofern nicht anderweitig angegeben, wurden alle in Euro ("EUR") angegebenen Finanzinformationen auf den nächsten Tausenderbetrag aufgerundet. Aufgrund von Rundungsdifferenzen können die Zahlen in den Tabellen und im Fließtext von den exakt berechneten Beträgen abweichen.

C. Bewertungsgrundlage

Der Konzernabschluss ist grundsätzlich nach dem Anschaffungskostenprinzip erstellt; eine Ausnahme hiervon bilden insbesondere Anlageimmobilien, sonstige finanzielle Vermögenswerte, sonstige Finanzverbindlichkeiten und derivative Finanzinstrumenten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

D. Geschäftszyklus

Der Konzern hat die folgenden Geschäftszyklen:

•	Eigentum und Betrieb von Wohn- und Gewerbeeinheiten: Der Geschäftszyklus umfasst ein Jahr.
•	Verkauf von Einheiten als separate Eigentumswohnungen: Der Geschäftszyklus umfasst bis zu drei Jahre.
•	Verkauf von Projektentwicklungen: Der Geschäftszyklus umfasst bis zu drei Jahre.

Infolgedessen beziehen die kurzfristigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auch Posten mit ein, deren Realisierung innerhalb des Geschäftszyklus dieser Geschäftstätigkeiten von bis zu drei Jahren geplant und antizipiert ist.

E. Die Coronapandemie und ihre Auswirkungen auf den Konzern

Nach dem Ausbruch des Coronavirus im Dezember 2019 war in vielen Regionen der Welt und auch in Deutschland ein Konjunkturrückgang zu verzeichnen. Als Reaktion auf die Risiken der Pandemie für das Gesundheitssystem und zum Schutz besonders vulnerabler Personengruppen wurden zahlreiche staatliche Maßnahmen zur Eindämmung einer weiteren Ausbreitung des Virus ergriffen, die schwerwiegende negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland haben. Das Jahr 2021 war von einer schrittweisen Rücknahme dieser Maßnahmen aufgrund der Verfügbarkeit neuer Impfstoffe und einer steigenden Impfquote in der deutschen Bevölkerung, aber auch von neuerlichen Beschränkungen infolge des Auftretens neuer Virusvarianten gekennzeichnet. Auch heute ist weder ein Ende der Pandemie noch ein endgültiges Auslaufen der mit der Pandemie verbundenen staatlichen Beschränkungen abzusehen. Die weitere Entwicklung der Coronapandemie und der entsprechenden Reaktionen staatlicher Stellen sind naturgemäß Ereignisse, die sich außerhalb der Kontrolle des Konzerns befinden. Alle Schätzungen und Angaben zu den Auswirkungen der Coronapandemie basieren auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts verfügbaren Informationen und sind möglichen zukünftigen Änderungen unterworfen.

Risiken und Exposure des Konzerns in Bezug auf die Coronapandemie

Der Konzern könnte Risiken ausgesetzt sein, die sich aus einer Beeinträchtigung der Zahlungsfähigkeit von gewerblichen und privaten Mietern ergeben. Darüber hinaus könnte die Pandemie zu einem Rückgang der Nachfrage nach Wohnungen und einem entsprechenden Rückgang der realisierbaren Verkaufserlöse führen. Risiken für die Projektentwicklungen des Konzerns ergeben sich aus Unterbrechungen der globalen Lieferketten, die zu weiteren Verzögerungen im Baufortschritt führen, sowie aus Preissteigerungen bei Baumaterialien.

Spezifische Auswirkungen der Coronapandemie auf das Betriebsergebnis des Konzerns

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftsaktivitäten, auf die Bewertung sämtlicher Aktiva und Passiva und auf die Fähigkeit der Adler Group, positive Ergebnisse aus Forward Sales und Vorabverkäufen von Projektentwicklungen zu erzielen, wird fortlaufend bewertet. Der Wert der Anlageimmobilien, der Projekte, der finanziellen Vermögenswerte und der finanziellen Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021, wie im vorliegenden Konzernabschluss angegeben, spiegelt die zu diesem Zeitpunkt bestehenden wirtschaftlichen Bedingungen wider.

Die konjunkturelle Entwicklung und die Auswirkungen der Coronapandemie hatten einen negativen Effekt auf das Projektentwicklungsgeschäft. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 wurde die Bautätigkeit durch Lieferengpässe, Materialknappheit und die daraus resultierenden Preissteigerungen beeinträchtigt. Die Engpässe bei bestimmten Materialien, insbesondere Holz und Stahl, führten zu Verzögerungen in der Produktion; gleichzeitig beeinträchtigten die starken Preiserhöhungen die Verkaufsaktivitäten.

Auch wenn die Gewerbeimmobilien in hohem Maße von den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie betroffen waren, spielt ihr Gesamtwert und ihr Beitrag zum Konzernergebnis keine wesentliche Rolle, da der Konzern seinen Bestand an Gewerbeimmobilien durch vorangegangene Veräußerungen bereits deutlich reduziert hat. Die verbleibenden Gewerbeimmobilien werden fast vollständig von der Brack Capital Properties N.V. gehalten und stellen zum Bilanzstichtag eine zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe dar. Auf die Wohnimmobilien des Konzerns hatte die Krise keine negativen Auswirkungen (siehe auch Anhang Ziffer 6).

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Mietern in Höhe von rund 27,8 Millionen EUR (Vorjahr: 38,4 Millionen EUR) zeigen sich zum Bilanzstichtag nicht wesentlich durch Stundungen bzw. Kündigungen beeinflusst.

Der Konzern schätzt, dass eine weitere Ausbreitung des Coronavirus erhebliche negative Effekte auf die globale Wirtschaft, auf die Märkte, in denen die Gesellschaft tätig ist, sowie auf ihre Geschäftsaktivitäten und Betriebsergebnisse haben könnte. Dennoch haben die jüngsten Maßnahmen, die getroffen wurden, um den Verschuldungsgrad der Adler Group zu senken und ihre Aktivitäten auf den Wohnungssektor zu konzentrieren sowie die geografische und sektorale Aufstellung, die Standorte und die Vermietungsstände der Gesellschaft den Gefährdungsgrad, der durch die Pandemie entsteht, erheblich reduziert.

F. Der Ukrainekonflikt und seine Auswirkungen auf den Konzern

Nach dem Einmarsch der Russischen Föderation in die Ukraine am 24. Februar 2022 einigten sich die Bundesregierung und die Europäische Union auf umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Ob und in welchem Umfang weitere Sanktionen beschlossen werden bzw. ob sich der Konflikt weiter verschärfen wird, ist derzeit nicht absehbar. Alle Schätzungen und Angaben zu den Auswirkungen des Ukrainekonflikts basieren auf den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts verfügbaren Informationen und sind möglichen zukünftigen Änderungen unterworfen.

Risiken und Exposure des Konzerns in Bezug auf den Ukrainekonflikt

Im Wohnimmobilienbereich wird die Gefährdung des Konzerns durch steigende Energiepreise gegenwärtig als nicht wesentlich eingestuft, da davon ausgegangen wird, dass diese Preiserhöhungen an die Mieter weitergegeben werden können. Darüber hinaus kündigte die Bundesregierung bereits Maßnahmen an, durch die die Bürger vor den wirtschaftlichen Auswirkungen steigender Energiepreise geschützt werden, wodurch das Risiko im Zusammenhang mit einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der Mieter der Adler Group in Bezug auf Mieten und Nebenkosten gemildert wird.

Dem Konzern sind keine Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen oder Finanzinstituten bekannt, die unmittelbar von den Sanktionen gegen Russland betroffen sind.

Risiken für die Projektentwicklungen des Konzerns ergeben sich aus weiteren Unterbrechungen der globalen Lieferketten, die zu weiteren Verzögerungen im Baufortschritt führen, sowie aus Preissteigerungen bei Baumaterialien.

Kurzfristig wird eine Refinanzierung durch Marktschwankungen und Sanktionen gegen Investoren aus Russland erschwert. Als Unternehmen mit einem schwächeren Kreditrating könnte die Adler Group von den entsprechenden Auswirkungen betroffen sein. In naher und mittelfristiger Zukunft ist jedoch ohnehin keine Refinanzierung geplant.

Spezifische Auswirkungen der Ukrainekrise auf das Betriebsergebnis des Konzerns

Die Bewertung der Auswirkungen des Ukrainekonflikts auf die Geschäftsaktivitäten der Adler Group, auf die Bewertung ihrer sämtlichen Aktiva und Passiva und auf ihre Fähigkeit, positive Ergebnisse aus Forward Sales und Vorabverkäufen von Projektentwicklungen zu erzielen, ist noch nicht abgeschlossen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Ukrainekrise negative Auswirkungen auf die Projektentwicklungsaktivitäten der Gesellschaft haben kann, was auf zunehmende Lieferengpässe, Materialknappheit und Preissteigerungen zurückzuführen ist. Dadurch kann es durchaus zu verlängerten Bauzeiten und geringeren Vertragsvolumina mit Kunden kommen.

Die im vorliegenden Konzernabschluss angegebenen Werte der Anlageimmobilien, Projekte, finanziellen Vermögenswerte und Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 spiegeln die zu diesem Zeitpunkt bestehenden wirtschaftlichen Bedingungen wider.

G. Anwendung von Schätzungen, Ermessensausübung und Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert

Bei der Aufstellung dieses Konzernabschlusses hat das Management Ermessensausübungen, Schätzungen und Annahmen vorgenommen, die Auswirkungen auf die Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns und die berichteten Zahlen bezüglich der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen haben. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.

Schätzungen und die zugrundeliegenden Annahmen werden laufend überprüft. Korrekturen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.

Ermessensausübung und Anwendung von Schätzungen

Informationen über die bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einbezogene Ermessensausübung, Annahmen und Schätzungsunsicherheiten, die sich wesentlich auf die im Konzernabschluss erfassten Werte auswirken, sind in den folgenden Ziffern des Anhangs zu finden:

• Ziffer 5 - Akquisition von Unternehmen, die Immobilien halten (Ermessensausübung)

Beim Erwerb eines Unternehmens, das Immobilien hält ("Immobiliengesellschaft"), beurteilt der Konzern zum Zwecke der bilanziellen Behandlung der Transaktion nach seinem Ermessen, ob es sich um ein Unternehmen oder einer Gruppe von Vermögenswerten und Schulden handelt. Bei der Ermittlung, ob es sich bei einer Immobiliengesellschaft um ein Unternehmen handelt, prüft der Konzern unter anderem die Art der in der Immobiliengesellschaft bestehenden Prozesse, einschließlich des Umfangs und der Art der Verwaltungs-, Sicherheits-, Reinigungs- und Instandhaltungsdienstleistungen, die den Mietern bereitgestellt werden.

• Ziffer 12 - Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte (Ermessensausübung)

Die Bestimmung des erzielbaren Betrags beruht auf Annahmen und Schätzungen, insbesondere in Bezug auf die zukünftige Ergebnisentwicklung und nachhaltigen Wachstumsraten. Wir verweisen auf Anhang Ziffer 12.

• Ziffer 6 - (Schätzungen) bezüglich der Bewertung von Anlageimmobilien zum beizulegenden Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert der Anlageimmobilien im Wohnungsportfolio zum 31. Dezember 2021 wurde im Wesentlichen durch den Branchenexperten CBRE ermittelt, der über die erforderlichen und anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf die Standorte und die Art der zu bewertenden Immobilien verfügt. Der beizulegende Zeitwert der im Bau befindlichen Anlageimmobilien (Projektentwicklung) wurde durch den unabhängigen Branchenexperten NAI Apollo ermittelt, der über die erforderlichen und anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf die Standorte und die Art der zu bewertenden Immobilien verfügt.

Die Bewertung der Anlageimmobilien im Bestandsportfolio stützt sich auf Annahmen in Bezug auf Mieten, Wachstum der Marktmieten, Leerstände, Instandhaltungskosten und Diskontierungs- bzw. Kapitalisierungszinssätze. Die Anlageimmobilien in der Projektentwicklungsphase werden nach der Restwertmethode bewertet, welche sich auf Annahmen zu den verbleibenden Bau- und Finanzierungskosten, Schätzungen zu den künftigen Mieterträgen sowie zu den Diskontierungs-/Kapitalisierungszinssätzen stützt. Auch wenn diese Annahmen so getroffen werden, dass sie die am Bewertungsstichtag herrschenden Bedingungen so genau wie möglich wiedergeben und die aktuellsten und relevantesten verfügbaren Marktdaten verwenden, sind sie dennoch mit Unsicherheiten behaftet. Die Marktdaten, auf denen die Annahmen beruhen, können sich ändern und in der Zukunft entweder zu positiven oder zu negativen Wertberichtigungen führen, welche durch Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der Anlageimmobilien Auswirkungen auf den Gewinn oder Verlust in der Berichtsperiode, in der diese Schätzungen vorgenommen werden, hätten. Zudem sind die sich in der Entwicklung befindlichen Anlageimmobilien in Bezug auf ihre Größe, ihren Standort, das regulatorische Umfeld und die verschiedenen Nutzungsarten jeweils einzigartig. Daher gibt es keine vergleichbaren Transaktionspreise; die Anwendung der Restwertmethode stützt sich dabei eher auf die Annahmen, die speziell für das zu entwickelnde Objekt getroffen wurden.

Ziffer 8/3 - Analyse der Beherrschungsverhältnisse

Bei der Prüfung der Beherrschungsverhältnisse über seine Beteiligungsunternehmen erfolgt eine Ermessensausübung des Konzerns. Der Konzern untersucht für diese Beurteilung die Struktur und die Merkmale der Beteiligungsunternehmen, ihre maßgeblichen Tätigkeiten und Gesellschaftsverträge sowie die potenziellen Stimmrechte. Im Rahmen dieser Untersuchung entscheidet der Konzern nach seinem Ermessen, ob er aktuell maßgebliche Tätigkeiten in den Beteiligungsunternehmen bestimmen kann, ob seine Rechte in diesen Unternehmen wesentlich sind und Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen bieten und ob er seine Verfügungsmacht nutzen kann, um die Erträge aus den Beteiligungen zu beeinflussen. Wird eine Beherrschung festgestellt, so kann dies die Konsolidierung der Aktiva, Passiva und Geschäftsergebnisse der Beteiligungsunternehmen beeinflussen.

• Ziffer 8/3 - Analyse des maßgeblichen Einflusses

Bei der Prüfung des maßgeblichen Einflusses über seine Beteiligungsunternehmen erfolgt eine Ermessensausübung des Konzerns. Der Konzern untersucht für diese Beurteilung seine Stimmrechte im Beteiligungsunternehmen, ob er in den Verwaltungsgremien vertreten ist, die relative Größe und Verteilung der Anteile anderer Gesellschafter und das Bestehen potenzieller Stimmrechte, die derzeit ausübbar oder wandelbar sind. Im Rahmen dieser Untersuchung entscheidet der Konzern nach seinem Ermessen, ob es in seiner Verfügungsmacht steht, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens zu beeinflussen. Wird ein maßgeblicher Einfluss festgestellt, so kann das zur Bilanzierung der Aktiva, Passiva und Geschäftsergebnisse des Beteiligungsunternehmens nach der Equity-Methode führen.

• Ziffer 19/20/21 - (Schätzungen) bezüglich der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten zum beizulegenden Zeitwert

Eigenständige derivative Finanzinstrumente, die im Wesentlichen Zinssicherungsinstrumente umfassen, werden durch die finanzierende Bank berechnet und durch das Management überprüft. Es besteht das Risiko, dass derivative Finanzinstrumente nicht adäquat bewertet werden, da der Konzern über die von der kreditgebenden Bank gemachte Einschätzung des Kreditrisikos und darüber, ob die Bank angemessene Marktbeobachtungen für die anderen Variablen herangezogen hat, Ermessen ausüben muss. Gegebenenfalls können neue Informationen dazu führen, dass der Konzern seine Schätzungen anpasst, was aufgrund der Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente Auswirkungen auf den Gewinn oder Verlust in der Berichtsperiode, in der diese Schätzungen vorgenommen werden, hätte. In einigen Fällen enthalten Anleihen und Darlehen, die der Konzern begibt, eingebettete derivative Finanzinstrumente, die getrennt von ihrem Basisvertrag erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Zu diesen eingebetteten derivativen Finanzinstrumenten gehören die Wandlungsoption in Wandelanleihen oder Kündigungsoptionen, die es dem Konzern ermöglichen, die jeweiligen Anleihen vor dem eigentlichen Fälligkeitstermin zurückzuzahlen. Diese Optionen werden mithilfe eines Optionspreismodells (Binomialmodell) bewertet. Die wichtigsten Inputfaktoren im verwendeten Optionspreismodell sind die erwartete Volatilität und der risikofreie Zinssatz, insofern handelt es sich im Wesentlichen um nichtbeobachtbare Inputfaktoren.

• Ziffer 24 - Ungewisse Steuerpositionen (Ermessensausübung)

Diese Ungewissheit bezieht sich auf den Grad an Sicherheit, mit dem die Steuerannahmen des Konzerns akzeptiert werden (ungewisse Steuerpositionen) und das damit verbundene Risiko von zusätzlichen Steuer- bzw. Zinsaufwendungen. Dies basiert auf der Auswertung einer Reihe von Faktoren, darunter Auslegungen der Steuergesetze und die Erfahrungswerte des Konzerns. Gegebenenfalls können neue Informationen dazu führen, dass der Konzern seine Ermessensausübung anpasst, wodurch die Erfassung eines zusätzlichen Ertragsteueraufwands in der Berichtsperiode, in der eine solche Veränderung der Ermessensausübung erfolgt, erfasst wird.

• Ziffer 24 - (Schätzungen) bezüglich der Verwendung von Verlustvorträgen

Aktive latente Steuern werden für steuerliche Verlustvorträge angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass die Verlustvorträge mit zukünftigen steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können. Diese Beurteilung basiert auf Schätzungen und Annahmen und kann außerdem auch eine Reihe von Ermessensausübungen bezüglich zukünftiger Vorkommnisse enthalten. Der Konzern kann neue Erkenntnisse gewinnen, nach denen eine Änderung der Schätzungen bezüglich der Verwendung von bestehenden Steueransprüchen erforderlich wird; solche Änderungen der aktiven latenten Steuern wirken sich auf den Steuerertrag bzw. die Steueraufwendungen in der Periode aus, in der die Schätzungsänderung vorgenommen wird.

• Ziffer 25 - Erfassung von Umsatzerlösen

Die Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen und die Erträge aus Projektentwicklungen beruhen zu einem erheblichen Anteil auf Schätzungen und Ermessensausübungen des Managements. Die Erträge aus Projektentwicklungen stammen aus Forward Sales, deren Preis anhand der Messung des Projektfortschritts und erwarteter Umsatzerlöse auf Basis der Projektkalkulation ermittelt wird. Die Projektkalkulation stützt sich auf Schätzungen und Annahmen des Managements. Der Konzern ermittelt den Fertigstellungsgrad der Projektentwicklungen zum jeweiligen Bilanzstichtag anhand der Cost-to-Cost-Methode. Die angefallenen Kosten werden daher mit den gesamten Projektkosten in Bezug auf den eigentlichen Geschäftsplan verglichen. Die Margen der einzelnen Projekte werden ebenfalls individuell berechnet, wobei der in der Forward Sale-Vereinbarung vereinbarte Prei für die jeweilige Immobilie im Vorratsvermögens berücksichtigt wird. Der in der Forward Sale-Vereinbarung vereinbarte Preis unterliegt üblicherweise zukünftigen Unsicherheiten, wie garantierten Vermietungsquoten oder Preisänderungsmechanismen, die anhand der Wahrscheinlichkeit ihres Eintritts geschätzt werden. Da die Preisänderungsmechanismen hauptsächlich von Vermietungszielen abhängen, deren Erreichung im gegenwärtigen Marktumfeld relativ sicher ist, sind negative Anpassungen der Umsatzerlöse unwahrscheinlich. Gleichermaßen unterliegen auch die Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen den Schätzungen und Annahmen des Managements.

Umsatzerlöse werden zum vertraglich vereinbarten Transaktionspreis erfasst und können teilweise auf Managementschätzungen basieren, z. B. in Bezug auf die Beträge und Zeitpunkte der bedingten Gegenleistungen und variablen Komponenten. Das Management bewertet die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Szenarien zu jedem Bilanzstichtag neu. Darüber hinaus können bei Veräußerungen im Rahmen von Share Deals Ermessensausübungen erforderlich sein, um zu bestimmen, wann der Übergang der Verfügungsgewalt unter Anwendung der jeweiligen Standards (z. B. IFRS 15/IFRS 10) stattgefunden hat.

• Ziffer 25 - Prinzipal/Agent-Aspekte in Vertragsbeziehungen (Ermessensausübung)

Der Konzern versorgt die Mieter mit Nebenleistungen, im Wesentlichen Mietnebenkosten, die er den Mietern weiterberechnet. Bei der Überlegung, ob der Konzern bei der Bereitstellung der Dienstleistungen an Mieter als Prinzipal oder Agent handelt, ist Ermessensausübung erforderlich. Der Konzern prüft die in IFRS 15 enthaltenen Hinweise, um festzustellen, ob er als Konzern vornehmlich für die Erfüllung der Leistungsversprechen verantwortlich ist (also das Risiko der Nichterfüllung in Verbindung mit diesen Dienstleistungen übernommen hat). Bei den Nebenleistungen hat der Konzern festgestellt, dass er vornehmlich für die Erfüllung der Leistungsversprechen verantwortlich ist, insbesondere aufgrund des von der Gesellschaft übernommenen Nichterfüllungs- und Bestandsrisikos. Daher handelt der Konzern in Bezug auf zugesagte Nebenleistungen als Prinzipal und erfasst die Umsatzerlöse in Höhe des Bruttobetrags der Gegenleistung

Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts und des Nettoveräußerungswerts

Die Aufstellung des Abschlusses erfordert vom Konzern die Feststellung des beizulegenden Zeitwerts bestimmter Vermögenswerte und Schulden. Weitere Informationen über die Annahmen, die für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts herangezogen wurden, sind in den folgenden Ziffern des Anhangs zu finden:

•	Ziffer 6, Anlageimmobilien
•	Ziffer 17, Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Schulden
•	Ziffer 32, Finanzinstrumente

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert von Vorräten ist der erwartete Verkaufserlös im normalen Geschäftsgang, abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten (Restwertmethode). Die verbleibenden Baukosten sowie die zukünftigen Verkaufserlöse sind wesentliche Inputfaktoren für die Bestimmung des Nettoveräußerungswerts.

Auch wenn diese Annahmen die zum Bewertungsstichtag herrschenden Bedingungen so genau wie möglich wiedergeben sollen und sich zu diesem Zweck auf die aktuellsten und relevantesten verfügbaren Marktdaten stützen, sind sie dennoch mit Unsicherheiten behaftet. Die den Annahmen zugrunde liegenden Marktdaten könnten sich ändern und zu einer ergebniswirksamen Abschreibung in der Periode führen, in der eine solche Änderung der Schätzungen erfolgt. Darüber hinaus ist jede Immobilie im Vorratsvermögen in Bezug auf ihre Größe, Lage, regulatorischen Rahmenbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten weitgehend einzigartig. Es stehen daher keine vergleichbaren Transaktionspreise zur Verfügung, weshalb man sich bei der Ermittlung des Nettoveräußerungswerts eher auf die speziell für diese Immobilie getroffenen Annahmen stützt.

Bei der Bewertung der Werthaltigkeit in Bezug auf ausstehende Salden aus den Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen, für die zugrunde liegende Sicherheiten vorhanden sind, wird der beizulegende Zeitwert dieser Sicherheiten anhand der oben beschriebenen Ermessensentscheidungen und Schätzungen des Managements ermittelt.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten oder Schulden zieht der Konzern soweit wie möglich beobachtbare Marktdaten heran. Die beizulegenden Zeitwerte werden aufgrund der für die Bewertungstechnik verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen einer Bewertungshierarchie eingeordnet:

•	Stufe 1: auf aktiven Märkten notierte Preise (unverändert) für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
•	Stufe 2: Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt oder indirekt beobachten lassen.
•	Stufe 3: Inputfaktoren für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren (nicht beobachtbare Inputfaktoren).

H. Erstmalige Anwendung neuer Standards, Änderungen an Standards und Interpretationen

Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren 2021 erstmals verpflichtend anzuwenden und wurden berücksichtigt:

Standard/Interpretation	Titel	IASB Datum des Inkrafttretens ¹⁾	Datum des Inkrafttretens der erstmalig verpflichtenden Anwendung in der EU ¹⁾
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4, IFRS 16	Interest Rate Benchmark Reform (Phase 2)	01.01.2021	01.01.2021
Änderungen an IFRS 4	Verlängerung der vorübergehenden Befreiung von der Anwendung von IFRS 9	01.01.2021	01.01.2021
Änderungen an IFRS 16	Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021	01.01.2021	01.04.2021

¹⁾ Für Geschäftsjahre, die an oder nach diesem Datum beginnen.

Änderungen an IFRS 16

Die Änderungen beziehen sich auf die einjährige Verlängerung des praktischen Behelfs für auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen unter IFRS 16 Leasingverhältnisse. Die Änderungen an IFRS 16 zielen angesichts der Mietkonzessionen aufgrund der Coronapandemie darauf ab, Unternehmen eine Befreiung von der Beurteilung zu gewähren, ob eine auf die Coronapandemie bezogene Mietkonzession eine Leasingmodifikation gemäß IFRS 16 ist. Dadurch steht es Leasingnehmern frei, auf die Coronapandemie bezogene Mietkonzessionen so zu bilanzieren, als wären sie keine Leasingmodifikationen.

Auch die erstmalige Anwendung der anderen Änderungen, insbesondere der Interest Rate Benchmark Reform (Phase 2) und der Änderungen an IFRS 4, hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

I. Neue Standards und Interpretationen, die noch nicht übernommen wurden

Die folgenden Standards, Interpretationen und Änderungen waren für das Geschäftsjahr 2021 nicht verpflichtend anzuwenden, und der Konzern hat sich nicht für eine vorzeitige Anwendung entschieden. Nach einer vorläufigen Bewertung erwartet Konzern keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss. Die nachstehende Tabelle bietet einen Überblick über die entsprechenden Änderungen und die Zeitpunkte, ab denen sie verbindlich anzuwenden sind:

Relevante neue Standards, Interpretationen und Änderungen an bestehenden Standards und Interpretationen		Stand der Übernahme der IFRS in der EU	Datum des Inkrafttretens für den Konzern
Jährliche Verbesserungen 2018-2020	Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IAS 41 und IFRS 16	übernommen am 28.06.2021	01.01.2022
Änderungen an Standards
IFRS 3, IAS 16 und IAS 37	"Unternehmenszusammenschlüsse", "Sachanlagen" und "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen"	übernommen am 02.07.2021	01.01.2022
IAS 1	"Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statements 2: Angabe der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden"	übernommen am 3. März 2022	1. Jan. 2023
IAS 1	"Darstellung des Abschlusses: Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig"	noch ausstehend	1. Jan. 2023 ^(*)
IAS 8	"Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen"	übernommen am 3. März 2022	1. Jan. 2023
IAS 12	"Ertragsteuern: Ansatz von aktiven und passiven latenten Steuern aus einer einzelnen Transaktion"	noch ausstehend	01.01.2023 ^(*)
IFRS 17	"Versicherungsverträge: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen"	noch ausstehend	01.01.2023 ^(*)
Neue Standards
IFRS 17	"Versicherungsverträge"	übernommen am 23.11.2021	01.01.2023 ^(*)

^(*) Geschätzt.

Ziffer 3 - Konsolidierungsgrundlagen

Konsolidierungsmethoden

Der Konzernabschluss umfasst die Gesellschaft und die von ihr beherrschten Tochtergesellschaften. Der Konzern beherrscht ein Unternehmen, wenn ihm variable Erträge aus seiner Beteiligung an dem Unternehmen zustehen oder er ein Anrecht auf diese hat und die Möglichkeit hat, diese Erträge durch seine Befugnis über das Unternehmen zu beeinflussen. Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften sind ab dem Datum, an dem die Beherrschung beginnt, bis zum Datum, an dem die Beherrschung endet, in den Konzernabschluss integriert.

Neben der Gesellschaft sind 568 Tochtergesellschaften (2020: 609) in diesem Konzernabschluss abgebildet.

Beim Erwerb eines Unternehmens, das Immobilien hält ("Immobiliengesellschaft"), entscheidet der Konzern nach eigenem Ermessen, ob es sich um den Erwerb eines Unternehmens oder einer Gruppe von Vermögenswerten und Schulden handelt, um so die bilanzielle Behandlung der Transaktion zu bestimmen. Bei der Ermittlung, ob es sich bei einer Immobiliengesellschaft um ein Unternehmen handelt, prüft der Konzern unter anderem die Art der in der Immobiliengesellschaft bestehenden Prozesse, einschließlich des Umfangs und der Art der Verwaltungs-, Sicherheits-, Reinigungs- und Instandhaltungsdienstleistungen, die den Mietern bereitgestellt werden. Bei Transaktionen, in denen die erworbene Gesellschaft ein Unternehmen ist, wird die Transaktion als Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 behandelt.

Bei Transaktionen, in denen die erworbene Immobiliengesellschaft kein Unternehmen ist, werden die Anschaffungskosten, einschließlich Transaktionskosten, auf Basis der relativen Zeitwerte der erworbenen identifizierten Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt anteilig diesen Vermögenswerten und Schulden zugeordnet. In diesem Fall werden keine Geschäfts- oder Firmenwerte und keine latenten Steuern auf die zum Erwerbszeitpunkt bestehende temporäre Differenz erfasst.

Konzerninterne Salden und Transaktionen sowie unrealisierte Erträge und Aufwendungen, die sich aus konzerninternen Transaktionen ergeben, werden eliminiert. Unrealisierte Verluste werden auf die gleiche Weise eliminiert wie unrealisierte Gewinne, jedoch nur insoweit als keine Anzeichen für Wertminderung erkennbar ist.

Die nicht beherrschenden Anteile sind Eigenkapitalbeteiligungen an Tochtergesellschaften, die der Gesellschaft weder direkt noch indirekt zugerechnet werden können. Gewinne oder Verluste und sonstige Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses werden den Eigentümern der Gesellschaft und den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet.

Bei Änderungen des Konsolidierungskreises ohne Verlust der Beherrschung (etwa durch eine Erhöhung bzw. Verringerung der Beteiligungsquote) passt die Adler Group die Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile an, um die Änderungen der relativen Anteile an den Tochtergesellschaften im Einklang mit IFRS 10.B96 widerzuspiegeln. Die daraus resultierenden Gewinne oder Verluste werden innerhalb des den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnenden Eigenkapitals ausgewiesen.

Eine vom Konzern auf nicht beherrschende Anteile gewährte Verkaufsoption, die durch einen Ausgleich in bar oder andere Finanzinstrumente erfüllt wird, wird auf der Passivseite zum Barwert des Ausübungskurses erfasst. In Folgeperioden werden die Wertänderungen der Verbindlichkeiten und Dividenden, die in Bezug auf Verkaufsoptionen an nicht beherrschende Anteile ausgeschüttet wurden, im Eigenkapital verbucht. Der Anteil des Konzerns am Gewinn einer Tochtergesellschaft umfasst den Anteil der nicht beherrschenden Anteile, auf die der Konzern eine Verkaufsoption gewährt hat, auch wenn mit den nicht beherrschenden Anteilen ein Anspruch auf die Erträge aus Beteiligungen an der Beteiligungsgesellschaft einhergeht.

Ziffer 4 - Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

A. Anlageimmobilien

Anlageimmobilien sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieterträgen oder zum Zweck der Wertsteigerung oder beidem gehalten werden und die nicht selbst genutzt oder im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zur Veräußerung gehalten werden.

Anlageimmobilien werden bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, einschließlich Transaktionskosten. In Folgeperioden werden Anlageimmobilien zum beizulegenden Zeitwert bewertet, und Veränderungen der Zeitwerte werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Gewinne oder Verluste aus der Veräußerung von Anlageimmobilien werden durch einen Vergleich des Reinerlöses aus der Veräußerung mit dem Buchwert des Vermögenswerts (beizulegender Zeitwert der Anlageimmobilie zum Veräußerungsdatum) ermittelt. Die Gewinne oder Verluste aus der Veräußerung von Anlageimmobilien werden erfasst, wenn die wesentlichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum der Anlageimmobilien auf den Käufer übertragen wurden, vorausgesetzt, der Konzern muss keine weiteren wesentlichen Handlungen im Rahmen des Vertrags erfüllen.

Unter bestimmten Umständen beschließt der Konzern die Nutzung von vermietetem Wohnbestand, der als Anlageimmobilie klassifiziert ist, zu ändern und diesen in die zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien umzugliedern. Diese Gebäude werden dann umgebaut. Sobald der Umbau abgeschlossen ist, die erforderlichen Genehmigungen eingeholt wurden und die Vermarktung der Wohnungen beginnt, werden die erwähnten Gebäude vom Posten Anlageimmobilien in zu Handelszwecken gehaltene Immobilien umgegliedert. Die Kosten der zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien werden mithilfe des beizulegenden Zeitwerts zum Zeitpunkt der Nutzungsänderung ermittelt.

Der Konzern erfasst Anzahlungen für Anlageimmobilien als langfristige Vermögenswerte und weist diese nicht als Teil der Anlageimmobilien aus. In den Folgeperioden nach Abschluss der Transaktionen werden die Anzahlungen wieder in die Anlageimmobilien umgegliedert.

B. Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen

Beteiligungen, auf die der Konzern einen maßgeblichen Einfluss ausübt - in der Regel, weil er zwischen 20 % und 50 % der Anteile hält - werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bewertet. Bei Beteiligungen, die nach der Equity-Methode zu bewerten sind, werden die Anschaffungskosten jährlich um die auf den Konzern entfallenden Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert.

Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen Konzerngesellschaften und verbundenen Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns am verbundenen Unternehmen eliminiert. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen verbundenen Unternehmen werden nicht eliminiert.

C. Leasingverhältnisse (IFRS 16)

Leasingverhältnisse, in denen der Konzern der Leasingnehmer ist

Der Konzern wendet IFRS 16 Leasingverhältnisse seit dem 1. Januar 2019 an. Dabei beziehen sich die Leasingverhältnisse des Konzerns insbesondere auf:

1.	Erbpachtverträge für Grundstücke
2.	Mietverträge für Büros, Garagen und Lagerräume (Immobilien)
3.	Leasingverträge für Pkw und Nutzfahrzeuge (Fahrzeuge)
4.	Leasingverträge für Hardware und Heizungsanlagen (Hardware und Vertragspartner)

Informationen zu wesentlichen Leasingverträgen

•	Erbpachtverträge haben Laufzeiten von bis zu 200 Jahren. Dem Leasingnehmer wurden hier keine Verlängerungs- oder Kaufoptionen eingeräumt. Einige der Erbpachtverträge sind mit einer Indexanpassung versehen. Die aus den Erbpachtverträgen resultierenden Nutzungsrechte entsprechen der Definition von Anlageimmobilien und werden gemäß IAS 40 bilanziert.
•	Der Konzern mietet Büros, Garagen und Lagerräume. Die entsprechenden Leasingverträge haben typischerweise keine feste Laufzeit und können von den Vertragspartnern unter Einhaltung einer bestimmten Frist gekündigt werden. Bei der Beurteilung der Laufzeit solcher Leasingverhältnisse ist der Konzern, sofern keine konkreten Anhaltspunkte für eine kürzere Nutzung vorliegen, davon ausgegangen, dass die jeweiligen Leasingverhältnisse fünf Jahre bestehen bleiben. Einige der Leasingverträge sehen Mieterhöhungen vor, die auf Änderungen lokaler Preisindizes basieren.
•	Der Konzern schließt Leasingverträge für Pkw und Nutzfahrzeuge ab, die in der Regel eine Laufzeit von drei bis vier Jahren haben. Normalerweise werden hier keine Verlängerungs- oder Kaufoptionen vereinbart bzw. solche Optionen werden nicht genutzt. Auch diese Leasingverhältnisse wurden bisher als Operating-Leasingverhältnisse gemäß IAS 17 klassifiziert.
•	Der Konzern least Hardware und Heizungsanlagen (über Vertragspartner). Die Laufzeiten für diese Verträge liegen typischerweise bei zwischen vier und fünf Jahren. Normalerweise werden hier keine Verlängerungs- oder Kaufoptionen vereinbart bzw. solche Optionen werden nicht genutzt. Im Rahmen von Vereinbarungen mit Vertragspartnern laufen die Leasingverträge für Heizungsanlagen schrittweise bis spätestens 2031 aus und werden nicht verlängert.

Zu Beginn des Leasingverhältnisses beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet, und prüft gleichzeitig, ob der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Bei der Beurteilung, ob ein Vertrag dazu berechtigt, einen identifizierten Vermögenswert zu kontrollieren, beurteilt der Konzern, ob er während der gesamten Leasingdauer:

(1)	berechtigt ist, im Wesentlichen den gesamten wirtschaftlichen Nutzen aus der Verwendung des identifizierten Vermögenswerts zu ziehen, und
(2)	berechtigt ist, über die Nutzung des identifizierten Vermögenswerts zu entscheiden.

Der Konzern hat sich für die Anwendung der folgenden praktischen Behelfe entschieden:

•	Anwendung der praktischen Behelfe für die Erfassung und Bewertung von Leasingverhältnissen, bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist. Diese Leasingverhältnisse werden weiterhin erfolgswirksam und linear über ihre Laufzeit erfasst.
•	Anwendung des praktischen Behelfs für den Ansatz und die Bewertung von kurzfristigen Leasingverhältnissen, die innerhalb von 12 Monaten ab der Bereitstellung des geleasten Gegenstands enden.

Die Leasingverträge für geringwertige zugrunde liegende Vermögenswerte beziehen sich typischerweise auf Büroausstattung, Notrufgeräte in Aufzügen, Rauchmelder, Wärme- und Wasserzähler.

Für sämtliche Leasingverträge, die die Definition von Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 erfüllen, erfasst die Gesellschaft Leasingverbindlichkeiten in Höhe des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen, die zum laufzeitspezifischen Grenzfremdkapitalzinssatz diskontiert werden. Dementsprechend werden Nutzungsrechte in Höhe der Leasingverbindlichkeiten zuzüglich etwaiger Anzahlungen oder anfänglicher direkter Kosten angesetzt.

Fristen, die sich aus einseitig gewährten Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergeben, werden auf Einzelfallbasis bewertet und nur dann berücksichtigt, wenn ihre Inanspruchnahme hinreichend wahrscheinlich ist - zum Beispiel aufgrund finanzieller Anreize. Nutzungsrechte an Vermögenswerten, die nicht die Definition einer Anlageimmobilie erfüllen, weist der Konzern in seiner Bilanz separat aus. Dementsprechend werden der kurz- und der langfristige Anteil von Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz getrennt voneinander ausgewiesen. Nutzungsrechte auf Anlageimmobilien (Erbpacht), die gemäß IAS 40 zum beizulegenden Zeitwert erfasst werden, werden ebenfalls zum beizulegenden Zeitwert erfasst und unter Anlageimmobilien ausgewiesen.

Leasingverhältnisse, in denen der Konzern der Leasinggeber ist

Der Konzern vermietet Anlage- und Erbpacht-Immobilien an Mieter. Der Konzern stuft diese Leasingverhältnisse als Operating-Leasingverhältnisse ein, da die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen nicht grundsätzlich vom Leasingnehmer übernommen werden. Wohnungsmietverträge unterliegen grundsätzlich der gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten.

Der Konzern erfasst Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Umsatzerlöse. Die Kosten für Grundsteuer und Gebäudeversicherung gibt der Konzern an seine Mieter weiter. In diesem Zusammenhang werden keine Güter oder Dienstleistungen an die Mieter übertragen. Diese Posten werden daher gemäß IFRS 16 bilanziert (siehe Anhang Ziffer 31).

D. Vorräte einschließlich erworbener Grundstücke und Gebäude

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und den Verkauf. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten von Vorräten beinhalten die beim Erwerb der Vorräte (d. h. Grundstücke und Gebäude) angefallenen Aufwendungen und damit verbundene Anschaffungsnebenkosten. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten von Vorräten beinhalten außerdem einen auf der normalen Produktionskapazität beruhenden angemessenen Anteil an den mittelbaren Gemeinkosten sowie die zurechenbaren Fremdkapitalkosten.

E. Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben

Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben bestehen aus Bankguthaben, die der Konzern zur Sicherung von Bankfazilitäten verpfändet hat, aus Kautionen von Mietern und aus eingeschränkt verfügbaren Erlösen aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen. Der Konzern kann über diese Guthaben im Rahmen seiner Geschäftstätigkeiten nicht frei verfügen. Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

F. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, Bankguthaben und kurzfristige Anlagen mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu drei Monaten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

G. Finanzinstrumente

(1) Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern erfasst Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldinstrumenten erstmalig zum Zeitpunkt ihrer Entstehung. Alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden bei erstmaligem Ansatz zum Handelstag erfasst, an dem der Konzern zur Vertragspartei hinsichtlich der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird. Mit Ausnahme von Posten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden finanzielle Vermögenswerte bei der erstmaligen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb oder der Ausgabe des finanziellen Vermögenswertes zuzurechnen sind, bewertet. Eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente wird erstmalig zum Transaktionspreis bewertet.

Forderungen aus aktiven Vertragsposten werden erstmalig zum Buchwert des Vertragspostens zum Zeitpunkt der Umgliederung vom aktiven Vertragsposten in Forderungen bewertet.

Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte des Konzerns auf Cashflows aus dem Vermögenswert auslaufen oder der Konzern die vertraglichen Rechte auf Cashflows aus dem finanziellen Vermögenswert in einer Transaktion überträgt, in der alle maßgeblichen Risiken und Chancen aus dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert übertragen werden. Behält der Konzern im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an dem finanziellen Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen, erfasst er den finanziellen Vermögenswert auch weiterhin.

Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten in Kategorien und die bilanzielle Behandlung jeder Kategorie

Finanzielle Vermögenswerte werden beim erstmaligen Ansatz einer der folgenden Bewertungskategorien zugeordnet: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert.

Finanzielle Vermögenswerte werden in Folgeperioden nicht umgegliedert, es sei denn, und nur dann, wenn der Konzern sein Geschäftsmodell für das Management von Schuldinstrumenten ändert; in diesem Fall werden die betroffenen Schuldinstrumente zu Beginn der Periode nach der Änderung des Geschäftsmodells umgegliedert.

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (Amortised Cost), wenn er die beiden folgenden Bedingungen erfüllt und nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird:

•	Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Ziel es ist, Vermögenswerte zu halten, um vertragliche Cashflows zu erzielen und
•	Die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswertes führen zu Cashflows, die ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag zu bestimmten Zeitpunkten darstellen.

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht wie vorstehend beschrieben als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert sind, sowie finanzielle Vermögenswerte, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVtPL) bewertet.

Der Konzern verfügt über Salden von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen, finanziellen Vermögenswerten und Einlagen, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Ziel die Einnahme vertraglicher Cashflows ist. Die vertraglichen Cashflows dieser finanziellen Vermögenswerte stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen dar, die die Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes und des Kreditrisikos widerspiegeln. Dementsprechend werden diese finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Beurteilung, ob es sich bei den Cashflows ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen handelt

Für die Beurteilung, ob es sich bei den Cashflows ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen handelt, wird der zu tilgende Kapitalbetrag als der beizulegende Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz definiert. Die Zinszahlungen definieren sich als die Gegenleistung für den Zeitwert des Geldes, für das Kreditrisiko, das mit dem während eines bestimmten Zeitraums ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, und für andere grundlegende Kreditrisiken und -kosten sowie eine Gewinnmarge.

Bei der Beurteilung, ob es sich bei den vertraglichen Cashflows ausschließlich um Zins- und Tilgungszahlungen handelt, berücksichtigt der Konzern die vertraglichen Bedingungen des Instruments. Dies beinhaltet die Beurteilung, ob der finanzielle Vermögenswert eine Vertragslaufzeit enthält, die den Zeitpunkt oder die Höhe der vertraglichen Cashflows so ändern könnte, dass er diese Bedingung nicht erfüllen würde. Bei dieser Beurteilung berücksichtigt der Konzern:

•	Eventualereignisse, die den Zeitpunkt oder die Höhe der Cashflows verändern würden;
•	Vertragsbedingungen, die zu einer Veränderung des angegebenen Zinssatzes führen können, einschließlich variabler Zinsen und
•	Vertragsbedingungen, die den Anspruch des Konzerns auf Cashflows aus bestimmten Vermögenswerten (z. B. nicht rückgriffsberechtigter finanzieller Vermögenswert) begrenzen.

Gewinne und Verluste aus Folgebewertungen

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVtPL)

Wenn die vertraglichen Zahlungsströme der finanziellen Vermögenswerte nicht ausschließlich aus Zins- und Tilgungszahlungen bestehen, werden sie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Nettogewinne und -verluste, einschließlich etwaiger Zins- oder Dividendenerträge, werden erfolgswirksam erfasst (mit Ausnahme bestimmter derivativer Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente dienen).

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (Amortised Cost)

Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden um den Wertminderungsverlust verringert. Zinserträge, Währungsgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Jeder Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung wird erfolgswirksam erfasst.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (FVtOCI)

Die Folgebewertung dieser Vermögenswerte erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Nettogewinne und -verluste, einschließlich etwaiger Zins- oder Dividendenerträge, werden erfolgsneutral im sonstigen Gesamtergebnis erfasst.

(2) Nicht-derivative Finanzverbindlichkeiten

Nicht-derivative Finanzverbindlichkeiten umfassen Anleihen, Darlehen und Ausleihungen von Kreditinstituten und anderen Gläubigern, sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten.

Bei erstmaligem Ansatz erfasst der Konzern Finanzverbindlichkeiten zum Handelstag, an dem der Konzern zur Vertragspartei hinsichtlich der vertraglichen Regelungen des Finanzinstruments wird. Der Konzern bucht eine Finanzverbindlichkeit aus, wenn die entsprechenden vertraglichen Verpflichtungen erfüllt oder aufgehoben sind oder auslaufen.

Diese Finanzverbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz abzüglich der direkt zuzuordnenden Transaktionskosten zum beizulegenden Zeitwert erfasst. In der Folge werden diese Finanzverbindlichkeiten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (Amortised Cost).

Ein Austausch von Schuldinstrumenten mit substanziell verschiedenen Vertragsbedingungen zwischen einem bestehenden Kreditnehmer und Kreditgeber wird wie eine Tilgung der ursprünglichen Finanzverbindlichkeit und ein Ansatz einer neuen Finanzverbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert behandelt. In diesen Fällen wird die gesamte Differenz zwischen den fortgeführten Anschaffungskosten der ursprünglichen Finanzverbindlichkeit und dem beizulegenden Zeitwert der neuen Finanzverbindlichkeit in der Gewinn- und Verlustrechnung als Ertrag oder Aufwand aus Finanzierung verbucht.

Vertragsbedingungen gelten als substanziell verschieden, wenn der abgezinste Barwert der Cashflows unter den neuen Vertragsbedingungen (einschließlich etwaiger Gebühren, die netto unter Anrechnung erhaltener und unter Anwendung des ursprünglichen Effektivzinssatzes abgezinster Gebühren gezahlt wurden) mindestens 10 % von dem abgezinsten Barwert der verbleibenden Cashflows der ursprünglichen Finanzverbindlichkeit abweicht. Zusätzlich zum vorstehend genannten quantitativen Kriterium ermittelt der Konzern auch qualitative Faktoren, unter anderem ob Veränderungen der verschiedenen ökonomischen Parameter aus den ausgetauschten Schuldinstrumenten bestehen.

(3) Aktienkapital - Stammaktien

Stammaktien werden als Eigenkapital klassifiziert. Zusätzlich anfallende Kosten, die der Emission von Stammaktien unmittelbar zurechenbar sind, werden nach Abzug aller steuerlichen Effekte als Minderung des Eigenkapitals erfasst.

Zusätzlich anfallende Kosten, die der erwarteten Ausgabe eines Instruments, das als Eigenkapitalinstrument klassifiziert wird, unmittelbar zurechenbar sind, werden als Vermögenswert unter den Rechnungsabgrenzungsposten in der Bilanz aufgeführt. Die Kosten werden bei erstmaligem Ansatz der Eigenkapitalinstrumente vom Eigenkapital abgezogen oder als Finanzaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht, wenn nicht mehr erwartet wird, dass die Ausgabe des Instruments stattfindet.

(4) Derivative Finanzinstrumente, einschließlich Bilanzierung von Sicherungsgeschäften

Um Risiken im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Bankdarlehen abzusichern, schließt der Konzern Verträge über derivative Finanzinstrumente ab, wie zum Beispiel Zinsswaps. Der Konzern hält die derivativen Finanzinstrumente als wirtschaftliche Absicherung, ohne sie für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehung gemäß den Vorschriften für Hedge Accounting zu designieren. Die eigenständigen derivativen Finanzinstrumente werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVtPL).

Recycling von Cashflow Hedge-Rücklagen in der Gewinn- und Verlustrechnung

Für die in der Vergangenheit nach IAS 39 bilanzierten Sicherungsbeziehungen wird der im Konzerngesamtergebnis erfasste Betrag in derselben Periode in den Gewinn oder Verlust übertragen, in der die abgesicherten Cashflows den Gewinn oder Verlust in derselben Position in der Gewinn- und Verlustrechnung beeinflussen wie der abgesicherte Posten.

(5) Hybride Finanzinstrumente (Wandelanleihe)

Verbindlichkeiten, die nach Wunsch des Inhabers in Aktien umgewandelt werden können, einschließlich der Option eines Barausgleichs zugunsten des Konzerns, werden als hybride Instrumente (zusammengesetzt) gehalten, die vollständig als finanzielle Verbindlichkeit ausgewiesen werden. Für Bewertungszwecke wird das Instrument in zwei Komponenten aufgeteilt: eine Fremdkapitalkomponente ohne Umwandlungsmerkmal, die zu fortgeführten Anschaffungskosten nach der Effektivzinsmethode bewertet wird, und eine Umwandlungsoption, die ein eingebettetes Derivat ist und zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Separierbare eingebettete derivative Finanzinstrumente, die keinen Sicherungszwecken im Sinne von Hedging dienen

Eingebettete derivative Finanzinstrumente werden vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, sofern der Basisvertrag kein finanzieller Vermögenswert ist. Eingebettete derivative Finanzinstrumente werden vom Basisvertrag getrennt und separat bilanziert, sofern

(a)	die wirtschaftlichen Merkmale und Risiken des Basisvertrags und des eingebetteten Derivats nicht eng miteinander verbunden sind,
(b)	ein separates Instrument mit den gleichen Bedingungen wie das eingebettete Derivat die Definition eines Derivats erfüllen würde und
(c)	das zusammengesetzte Instrument nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von separierbaren eingebetteten derivative Finanzinstrumenten werden erfolgswirksam als Finanzierungsertrag oder -aufwand erfasst.

H. Wertminderung

(1) Nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern erfasst eine Rückstellung für erwartete Verluste in Bezug auf finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Der Konzern hat sich dazu entschieden, die Rückstellung für erwartete Verluste in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und aktive Vertragsposten, die eine sehr große Anzahl kleiner Beträge umfassen, in Höhe der Forderungsverluste über die gesamte Lebensdauer des Instruments zu bewerten. Für die Berechnung der erwarteten Verluste in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Mietern und aktive Vertragsposten verwendet der Konzern eine Kreditrisikomatrix. Die Matrix basiert auf den historischen Ausfallraten und berücksichtigt die zukünftigen Erwartungen. Für die sonstigen Forderungen werden die erwarteten Verluste individuell eingeschätzt, unter Berücksichtigung der Bonität der Gegenpartei und vorhandener Kreditsicherungen.

Bei der Bestimmung, ob sich das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, und bei der Schätzung erwarteter Verluste berücksichtigt der Konzern angemessene und nachvollziehbare Informationen, die relevant und ohne übermäßigen Aufwand und Kosten verfügbar sind. Diese Informationen umfassen quantitative und qualitative Informationen sowie eine Analyse, die auf den Erfahrungen des Konzerns in der Vergangenheit und einer fundierten Bonitätsprüfung basiert. Außerdem werden auch zukunftsorientierte Informationen berücksichtigt.

Der Konzern nimmt an, dass sich das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, wenn die vertraglich vereinbarten Zahlungen seit mehr als 30 Tagen überfällig sind, es sei denn, es liegen angemessene und verlässliche Informationen vor, die belegen, dass sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signifikant erhöht hat.

Der Konzern geht davon aus, dass ein finanzieller Vermögenswert in Verzug ist, wenn:

•	es unwahrscheinlich ist, dass der Kreditnehmer seine Kreditverpflichtungen gegenüber dem Konzern vollständig erfüllen wird oder
•	die vertraglichen Zahlungen im Zusammenhang mit dem finanziellen Vermögenswert um mehr als 180 Tage überfällig sind.

Über die Lebensdauer erwartete Verluste sind erwartete Verluste, die sich aus allen denkbaren Verzugsereignissen über die erwartete Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes ergeben. Der maximale Zeitraum, der bei der Beurteilung erwarteter Verluste berücksichtigt wird, ist der maximale Vertragszeitraum, über den der Konzern dem Kreditrisiko ausgesetzt ist.

Bewertung erwarteter Forderungsverluste

Bei den erwarteten Verlusten handelt es sich um eine wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung der Verluste. Die Bewertung der Forderungsverluste erfolgt auf der Grundlage des Nominalwerts der dem Konzern vertraglich zustehenden Cashflows und der Cashflows, die der Konzern erwartet.

Wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte

Zu jedem Bilanzstichtag beurteilt der Konzern, ob finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wertgemindert sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist wertgemindert, wenn ein oder mehrere Ereignisse eingetreten sind, die einen negativen Einfluss auf die geschätzten zukünftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswertes haben.

Beleg dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert wertgemindert ist, ist ein Vertragsbruch, wie etwa Verzug oder überfällige Zahlungen.

Darstellung der Rückstellung für erwartete Verluste in der Bilanz

Rückstellungen für erwartete Verluste von zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerten werden vom Bruttobuchwert der finanziellen Vermögenswerte abgezogen.

Vollständige Abschreibung

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird vollständig abgeschrieben, wenn der Konzern keine berechtigten Erwartungen mehr hat, dass der finanzielle Vermögenswert im Ganzen oder in Teilen realisiert werden kann. Dies ist normalerweise der Fall, wenn der Konzern feststellt, dass der Schuldner nicht über Vermögenswerte oder Ertragsquellen verfügt, die ausreichende Cashflows zur Zahlung der abzuschreibenden Beträge generieren können. Vollständig abgeschriebene finanzielle Vermögenswerte können jedoch noch Gegenstand gerichtlicher Maßnahmen sein, die im Zusammenhang mit den Verfahren des Konzerns zum Eintreiben von Schulden stehen. Bei einer vollständigen Abschreibung erfolgt eine Ausbuchung.

(2) Nicht-finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern prüft zu jedem Bilanzstichtag die Buchwerte seiner nicht-finanziellen Vermögenswerte (außer Anlageimmobilien, zu Handelszwecken gehaltene Immobilien und latente Steuerguthaben), um Anzeichen einer Wertminderung festzustellen. Im nächsten Schritt wird der erzielbare Betrag für die Gruppe der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten geschätzt. Dies entspricht entweder dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten oder dem Nutzungswert, je nachdem, welcher höher ist. Die Feststellung des Nutzungswerts beruht auf Anpassungen und Schätzungen hinsichtlich der Vorhersage und Abzinsung zukünftiger Cashflows. Auch wenn das Management davon ausgeht, dass die zur Feststellung des erzielbaren Betrags verwendeten Annahmen angemessen sind, könnten etwaige unvorhersehbare Veränderungen dieser Annahmen zu einem Wertminderungsaufwand führen, der sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken würde. Bei Vorliegen solcher Anzeichen wird der erzielbare Betrag der entsprechenden Vermögenswerte ermittelt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich auf Wertminderung geprüft. Wenn der Geschäfts- oder Firmenwert auf Wertminderung geprüft wird, wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert denjenigen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, deren Cashflows im Wesentlichen unabhängig von anderen Vermögenswerten sind, die voraussichtlich von den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses profitieren werden. Die Einheiten oder Gruppen von Einheiten, denen der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wird, stellen die niedrigste Ebene innerhalb des Konzerns dar, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Dies umfasst maximal ein Geschäftssegment. Der Nutzungswert wird von den geschätzten zukünftigen Free Cashflows abgeleitet.

Diese basieren auf den 10-Jahres-Detailplanungsphasen der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten und den ewigen Renten für die Zeit danach. Die Detailplanungsphasen und die ewigen Renten beinhalten sowohl vertraglich vereinbarte Projektentwicklungen als auch neue Projektentwicklungen, die mit Margen geplant werden, die der Standarderwartung im Rahmen einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung entsprechen. Sowohl die vertraglich vereinbarten Immobilienprojekte als auch die geplanten Bestandsprojekte berücksichtigen Erfahrungen aus den Vorjahren und Prognosen des Managements in Bezug auf die erwartete Entwicklung des Immobilienmarktes.

I. Rückstellungen

Rückstellungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen, wenn der Konzern eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass zu deren Erfüllung Mittel mit wirtschaftlichem Nutzen abfließen, und die Betragshöhe der Verpflichtung verlässlich geschätzt werden kann.

Der Konzern setzt nur dann Entschädigungen als Vermögenswert an, wenn es so gut wie sicher ist, dass die Entschädigung eingeht, wenn der Konzern die Verpflichtung erfüllt. Der für die Entschädigung angesetzte Betrag überschreitet nicht den Betrag der Rückstellung. Rückstellungen werden anhand von abgezinsten zukünftigen Cashflows bewertet.

J. Leistungen an Arbeitnehmer

Aktienbasierte Vergütungstransaktionen

Der beizulegende Zeitwert der Arbeitnehmern gewährten aktienbasierten Vergütungsprämien mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente zum Zeitpunkt ihrer Gewährung wird über den Erdienungszeitraum als Aufwand verbucht und das Eigenkapital entsprechend erhöht. Der als Aufwand verbuchte Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Prämien widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen wahrscheinlich erfüllt werden, und zwar in der Art und Weise, dass der letztendlich verbuchte Betrag auf der Anzahl der Prämien basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen zum Ausübungszeitpunkt erfüllen.

Für aktienbasierte Vergütungsprämien mit marktabhängigen Ausübungsbedingungen wird der beizulegende Zeitwert der aktienbasierten Vergütungsprämien zum Zeitpunkt ihrer Gewährung bewertet, um diese Bedingungen widerzuspiegeln; daher erfasst der Konzern einen Aufwand in Bezug auf die Prämien, unabhängig davon, ob die Bedingungen erfüllt wurden oder nicht.

Aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen, in denen die Muttergesellschaft den Arbeitnehmern des Konzerns Eigenkapitalinstrumente gewährt, werden unter dem Posten Kapitalrücklage aus Transaktionen mit beherrschendem Aktionär verbucht. Aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen, in denen die Gesellschaft Eigenkapitalinstrumente gewährt, werden unter dem Posten Gewinnrücklagen erfasst.

K. Erfassung von Umsatzerlösen

Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Neben den Mieterträgen, die eine wesentliche Einnahmequelle im Anwendungsbereich von IFRS 16 darstellen, erzielt der Konzern auch Umsatzerlöse aus verschiedenen Verträgen mit Kunden, die in den Anwendungsbereich von IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden fallen. Der Konzern erfasst die Umsatzerlöse, sobald der Kunde Verfügungsgewalt über die versprochenen Güter oder Dienstleistungen erhält. Die Bewertung der Umsatzerlöse erfolgt nach Maßgabe der Gegenleistung, die der Konzern im Austausch für die dem Kunden zugesagten Güter oder Dienstleistungen erwartet, ausgenommen Beträge, die für Dritte erhoben werden.

Die wesentlichen Umsatzquellen des Konzerns im Anwendungsbereich von IFRS 15 sind:

•	Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und Gebäudediensten
•	Umsatzerlöse aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)
•	Umsatzerlöse aus Projektentwicklungen
•	Umsatzerlöse aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen

Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und Gebäudediensten

Der Konzern erbringt Nebenleistungen für seine Mieter, darunter hauptsächlich Mietnebenkosten für Heizung, Kaltwasser, Abwasser, Straßenreinigung oder Gartenpflege, die er den Mietern in Rechnung stellt. Jedes Leistungsversprechen wird als eine einzelne Leistungsverpflichtung bilanziert. Die Leistungsverpflichtung wird gemäß IFRS 15.3 über einen bestimmten Zeitraum erfüllt, da dem Mieter der Nutzen aus der Leistung des Konzerns zufließt und er die Leistung gleichzeitig nutzt, während diese erbracht wird; zudem weist die vom Konzern erbrachte Leistung keine alternative Nutzungsmöglichkeit auf, weshalb der Konzern einen Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen hat. Die Umsatzerlöse aus der Erbringung dieser Leistungen werden je nach Fertigstellungsgrad zum Ende des Berichtszeitraums erfasst. Im Rahmen dieser Methode werden die Umsatzerlöse in den Abrechnungsperioden erfasst, in denen die Leistungen erbracht werden. Die Mieter leisten Vorauszahlungen auf die Nebenleistungen, die monatlich fällig und sofort zahlbar sind. Die Verbindlichkeiten aus den Vorauszahlungen von Nebenleistungen werden mit den aktiven Vertragsposten aus den bisher erbrachten Leistungen saldiert und entsprechend ausgewiesen. Abhängig von diesem Saldo wird der Nettobetrag entweder als aufgelaufene Forderung unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder als passiver Vertragsposten unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Umsatzerlöse aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)

Der Konzern schließt Verträge mit Kunden über den Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien ab. Vertragsgegenstand ist im Wesentlichen die entsprechende Eigentumswohnung, die in diesem Fall die zugesagten Güter und Dienstleistungen ausmacht. Die zugesagte Übertragung des Eigentums an der zu Handelszwecken gehaltenen Immobilie wird als eine einzige Leistungsverpflichtung bilanziert, die zu dem Zeitpunkt erfüllt ist, zu dem die Verfügungsgewalt auf den Kunden übergeht, was grundsätzlich dem Zeitpunkt der Übertragung des rechtlichen Eigentums entspricht. Der Vertrag mit dem Kunden legt einen festen oder bestimmbaren Betrag als Gegenleistung sowie eine sofortige Fälligkeit der Zahlung fest, wobei der Übergang der Verfügungsgewalt und die Zahlung gleichzeitig erfolgen. Umsatzerlöse aus der Veräußerung von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien werden zum beizulegenden Zeitwert der Gegenleistung bewertet.

Umsatzerlöse aus Projektentwicklungen

Im Projektentwicklungsgeschäft schließt der Konzern bereits vor Fertigstellung der Neubauten Forward Sale-Verträge mit institutionellen oder individuellen Käufern ab. Der Konzern unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten von Projektentwicklungen, für die über einen bestimmten Zeitraum Erlöse erfasst werden. Zum einen handelt es sich um Forward Sales von Projektentwicklungen an institutionelle Investoren, zum anderen um Forward Sales von Wohnungen, die in der Regel an Einzelpersonen verkauft werden.

Forward Sales von Projektentwicklungen an institutionelle Investoren bestehen aus zwei wesentlichen Leistungsverpflichtungen: dem Verkauf des Grundstücks und den bereits erbrachten Entwicklungsleistungen. Während die Entwicklungsleistungen über einen bestimmten Zeitraum auf Basis des Fertigstellungsgrades erfasst werden, werden die Umsatzerlöse für den Verkauf von Grundstücken erfasst, sobald der Käufer die Verfügungsgewalt über das Grundstück erlangt, also normalerweise nach Abschluss des Forward Sale. Bei der Erfassung der Umsatzerlöse aus Forward Sales von Wohneinheiten an Einzelpersonen wird von nur einer Leistungsverpflichtung ausgegangen. Der vereinbarte Gesamterlös aus dem Vertrag wird auf die Leistungsverpflichtungen für Grundstück und Entwicklung entsprechend den relativen Verkaufspreisen einer einzelnen Einheit (Einzelveräußerungspreise) aufgeteilt. Die relativen Einzelveräußerungspreise basieren zum einem auf dem Bodenrichtwert für die Grundstücksleistungsverpflichtung, unter Berücksichtigung der Bruttogeschossflächenzahl zuzüglich der aktivierten Zinsen bis zum Zeitpunkt des Abschlusses des Forward Sale-Vertrages, und zum anderem auf den danach verbleibenden Kosten des Projektplans zuzüglich der darin geplanten Marge oder einer Mindestmarge im Rahmen der Leistungsverpflichtung für das Entwicklungsprojekt. Die Umsatzerlöse für die Grundstücksleistungsverpflichtung werden zum Zeitpunkt des Eigentumsübergangs und die Umsatzerlöse für die Leistungsverpflichtung für das Entwicklungsprojekt über einen bestimmten Zeitraum erfasst.

Bei der Erfassung der Forward Sales von Wohneinheiten an Einzelpersonen wird von nur einer Leistungsverpflichtung ausgegangen, nämlich der Entwicklung der entsprechenden Wohnung. Die Entwicklungsarbeit wird über einen bestimmten Zeitraum auf Basis des Fertigstellungsgrades erfasst.

Sofern die Baugenehmigung zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bereits erteilt ist, beginnt der Konzern nach Abschluss eines Forward Sale-Vertrages damit, die entsprechenden Umsatzerlöse aus der Projektentwicklung über einen bestimmten Zeitraum zu erfassen. Wenn die Baugenehmigung erst nach der Vertragsunterzeichnung erteilt wird, beginnt die periodenbezogene Erfassung der Umsatzerlöse erst mit der Erteilung der Baugenehmigung, da der Forward Sale-Kunde in der Regel das Recht hat, vom Vertrag zurückzutreten, bis die Baugenehmigung erteilt worden ist.

Die Erfassung der Umsätze über einen bestimmten Zeitraum erfolgt gemäß der "Percentage of Completion"-Methode, die den Fertigstellungsgrad des Entwicklungsprojekts anhand der angefallenen Kosten im Verhältnis zu den erwarteten Gesamtkosten ermittelt. Die zeitraumbezogene Ermittlung der Umsatzerlöse erfolgt auf Grundlage des Fertigstellungsgrads des Entwicklungsprojekts, der sich aus den angefallenen Kosten im Verhältnis zu den erwarteten Gesamtkosten ergibt. Nach dieser Methode lässt sich nach Auffassung des Konzerns der Fertigstellungsgrad eines Projektes am zuverlässigsten schätzen, weil potenzielle Kostenüberschreitungen unmittelbar erkannt und berücksichtigt werden. Soweit die Auftragserlöse nicht verlässlich geschätzt werden können, werden Sie ohne Marge in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst. Wird mit Auftragsverlusten gerechnet, so werden entsprechende Rückstellungen in der Gewinn- und Verlustrechnung gebildet, so dass der Auftragsverlust bereits vor Erfüllung des Auftrags vollständig erfasst wird.

Die zeitliche Abfolge in Bezug auf die Erfassung von Umsatzerlösen, die Rechnungsstellung und den Eingang der Zahlungen führt in der Bilanz zu fakturierten Forderungen, nicht fakturierten Forderungen (aktive Vertragsposten) und Kundenanzahlungen (passive Vertragsposten). Bei den Projektentwicklungsaktivitäten des Konzerns werden die Beträge entsprechend dem Arbeitsfortschritt (in Bezug auf den vertraglich vereinbarten Zeitrahmen) in Rechnung gestellt.

Dies geschieht entweder in periodischen Abständen oder bei Abschluss bestimmter Arbeiten (baurechtliche Gewerke). Der Abschluss dieser baurechtlichen Gewerke wird üblicherweise entweder durch externe Gutachter oder die Käufer selbst bestätigt. Im Allgemeinen erfolgt die Fakturierung nach der Erfassung der Umsatzerlöse, was zu aktiven Vertragsposten führt. Manchmal erhält der Konzern jedoch Anzahlungen von Kunden, die vor der Erfassung der Umsatzerlöse ausgewiesen werden, was zu passiven Vertragsposten führt. Diese aktiven und passiven Vertragsposten werden am Ende jeder Berichtsperiode für jeden Vertrag gesondert in der Konzernbilanz ausgewiesen. Auf der Grundlage des erwarteten Zeitpunkts der Vorauszahlung durch den Käufer, die nach Verrechnung mit der entsprechenden Bruttoauftragssumme netto dargestellt wird, betrachtet der Konzern aktive Vertragsposten, die innerhalb eines Jahres ab dem Bilanzstichtag realisiert werden, als kurzfristig, während aktive Vertragsposten, die nach mehr als einem Jahr realisiert werden, als langfristig eingestuft werden.

Die ausstehenden Leistungsverpflichtungen aus Verträgen mit Kunden beziehen sich im Wesentlichen auf die Fertigstellung der Bauwerke und beinhalten in der Regel keine Rückgabeverpflichtungen oder ähnliche Verpflichtungen des Konzerns, sondern nur die gesetzlichen Gewährleistungen.

Umsatzerlöse aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen

Gelegentlich schließt der Konzern Verträge über den Verkauf von Projektentwicklungen im aktuellen Zustand ab (Up-Front-Sales). Erlöse aus der Veräußerung werden erfasst, wenn die Verfügungsgewalt auf den Käufer übergeht, also normalerweise zum Zeitpunkt der Übertragung der Eigentumsrechte, Nutzen und Lasten des Objekts. Dies muss auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarungen mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten erfolgen und es muss wahrscheinlich sein, dass die vereinbarte Gegenleistung erbracht werden wird. Die entsprechenden Verträge beinhalten die Übertragung eines oder mehrerer Projektentwicklungen im aktuellen Zustand als Leistungsverpflichtung mit einer festen oder bestimmbaren Gegenleistung und einem bestimmten Zeitpunkt, zu dem die Übertragung der Verfügungsgewalt erfolgt. Dies ist in der Regel der Zeitpunkt, an dem das rechtliche Eigentum an der Immobilie übertragen wird. Die Gegenleistung wird üblicherweise auf einem Notaranderkonto hinterlegt und an den Konzern ausgezahlt, sobald die Verfügungsgewalt übertragen wurde.

Der Konzern hat sich für die Anwendung der folgenden praktischen Behelfe entschieden:

•	Der Konzern wendet den praktischen Behelf hinsichtlich der Berücksichtigung von wesentlichen Finanzierungskomponenten an, wonach darauf verzichtet werden kann, die Höhe der Gegenleistung um die Auswirkungen aus einer wesentlichen Finanzierungskomponente anzupassen, wenn bei Vertragsbeginn erwartet wird, dass die Zeitspanne zwischen der Verwirklichung der Veräußerung und Erhalt der Gegenleistung maximal ein Jahr beträgt (IFRS 15.63).
•	Zudem verwendet der Konzern den praktischen Behelf nach IFRS 15.94 an, der erlaubt, zusätzliche Kosten einer Vertragsanbahnung bei ihrem Entstehen als Aufwand zu erfassen, wenn der Abschreibungszeitraum, den der Konzern andernfalls erfasst hätte, nicht mehr als ein Jahr beträgt.
•	Im Rahmen des praktischen Behelfs gemäß IFRS 15.121 sieht der Konzern von Angaben zu seinen verbleibenden Leistungsverpflichtungen ab, wenn die Leistungsverpflichtung Teil eines Vertrags ist, der eine ursprünglich erwartete Laufzeit von höchstens einem Jahr hat.
•	Ebenfalls unter Anwendung des praktischen Behelfs aus IFRS 15.121 sieht der Konzern von Angaben zu seinen verbleibenden Leistungsverpflichtungen für Verträge ab, bei denen der Konzern einen Anspruch auf eine Gegenleistung von Mietern hat, deren Höhe direkt dem Wert der bisher erbrachten Leistung des Konzerns für den Mieter entspricht.

L. Finanzerträge und Finanzaufwendungen

Finanzerträge umfassen Zinseinnahmen aus den investierten Mitteln, einschließlich Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, und erfolgswirksam erfasste Erträge aus Sicherungsinstrumenten. Zinseinnahmen werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam verbucht, sobald sie anfallen.

Finanzaufwendungen umfassen Zinsaufwendungen auf Ausleihungen, Veränderungen der Zeitwerte von erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, Wertminderungsverluste auf finanzielle Vermögenswerte, Verluste aus Refinanzierungen und Verluste aus erfolgswirksam erfassten Sicherungsinstrumenten. Alle Fremdkapitalkosten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam verbucht.

In der Kapitalflussrechnung werden Zinseinnahmen als Teil des Cashflows aus Investitionstätigkeit ausgewiesen. Gezahlte Zinsen und Dividenden werden als Teil des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.

M. Besteuerung

Ertragsteuer auf den Gewinn oder Verlust für das Geschäftsjahr umfasst tatsächliche und latente Steuern.

Tatsächliche Steuern umfassen die auf das zu versteuernde Einkommen des Geschäftsjahres zu erwartenden Ertragsteuerzahlungen (oder Ertragsteueransprüche), und zwar auf der Grundlage von Steuersätzen, die am Bilanzstichtag gelten oder in Kürze gelten werden. Laufende Steuern umfassen außerdem Steuern, die sich auf Vorjahre beziehen, oder Steuern auf Dividenden.

Latente Steuern werden für die temporären Differenzen zwischen den Buchwerten von Vermögenswerten und Schulden zum Zwecke der Finanzberichterstattung und den Werten, die für Ertragsteuerzwecke verwendet werden, gebildet. Passive latente Steuern werden nicht angesetzt, wenn sich die steuerpflichtige temporäre Differenz aus Folgendem ergibt:

•	dem erstmaligen Ansatz von Geschäfts- oder Firmenwerten;
•	dem erstmaligen Ansatz von Vermögenswerten und Schulden einer Transaktion, die kein Unternehmenszusammenschluss ist und weder eine bilanzielle noch eine steuerliche Gewinn- oder Verlustposition betrifft, und
•	Differenzen in Bezug auf Beteiligungen an Tochtergesellschaften, soweit der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden, weder durch die Veräußerung der Beteiligung noch durch die Ausschüttung der Dividenden aus der Beteiligung.

Die Bewertung der latenten Steuern berücksichtigt die steuerlichen Konsequenzen, die daraus resultieren, in welcher Art und Weise der Konzern zum Ende der Berichtsperiode plant, den Buchwert seiner Vermögenswerte zu realisieren oder seine Schulden zu begleichen. Für Anlageimmobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, gilt die widerlegbare Vermutung, dass der Buchwert der Anlageimmobilie durch Veräußerung realisiert wird. Latente Steuern werden zu den Steuersätzen ermittelt, die erwartungsgemäß für die Umkehr von temporären Differenzen gelten werden, und zwar auf der Grundlage von Steuergesetzen, die am Bilanzstichtag gelten oder in Kürze gelten werden.

Aktive latente Steuern werden für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge, Steuervorteile und abzugsfähige temporäre Differenzen angesetzt, soweit wahrscheinlich ist, dass diese mit zukünftigen steuerbaren Gewinnen verrechnet werden können. Aktive latente Steuern werden zum Bilanzstichtag überprüft und in dem Maße reduziert, in dem eine Realisierung des entsprechenden Steuervorteils aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu erwarten ist.

Tatsächliche und latente Steuern werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die direkt im sonstigen Gesamtergebnis oder Eigenkapital ausgewiesen sind; in diesem Fall werden die latenten Steuern im sonstigen Gesamtergebnis bzw. im Eigenkapital erfasst.

N. Ergebnis je Aktie

Der Konzern weist das unverwässerte und verwässerte Ergebnis je Aktie für seine Stammaktien aus. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem der den Stammaktionären der Gesellschaft zuzurechnende Gewinn oder Verlust durch die gewichtete Anzahl der während des Berichtsjahres ausstehenden Stammaktien geteilt wird. Das verwässerte Ergebnis je Aktie wird bestimmt, indem der den Stammaktionären der Gesellschaft zuzurechnende Gewinn oder Verlust und die gewichtete Anzahl der während des Berichtsjahres ausstehenden Stammaktien um alle möglicherweise verwässernden Effekte der Stammaktien bereinigt wird; dazu gehören auch an Mitarbeiter ausgegebene Aktienoptionen.

O. Berichtigung eines Fehlers (IAS 8)

Consus Real Estate AG, eine Tochtergesellschaft der Adler Group S.A., veräußerte im Dezember 2020 verschiedene Projektentwicklungen in einem Gesamtpaket. Infolgedessen wurden im Konzernabschluss 2020 der Adler Group S.A. 21 Tochtergesellschaften entkonsolidiert.

Eine erneute Überprüfung der Verkaufsvereinbarungen im Jahr 2021 hat ergeben, dass zum 31. Dezember 2020 kein wirksamer Übergang der Verfügungsgewalt auf den Erwerber Ajos stattfand. Der tatsächliche Übergang der Verfügungsgewalt erfolgte erst zum 11. Februar 2021. Daher sind die bisher als veräußerte Gesellschaften betrachteten Einheiten im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 weiterhin als vollkonsolidierte Tochtergesellschaften auszuweisen.

Diese Zahlen ersetzen die zuvor veröffentlichten Zahlen zum 31. Dezember 2020. Die folgenden Gesellschaften wurden wieder in den Konsolidierungskreis mit aufgenommen:

		Anteilsbesitz und Beherrschung zum 31. Dez. in %
Gesellschaft	Land	2021	2020
1 Grundstücksgesellschaft TCR 1 mbH	Deutschland	0,00	100,00
2 Billwerder Neuer Deich GmbH	Deutschland	0,00	100,00
3 Neuländer Quarree GmbH	Deutschland	0,00	100,00
4 Cologneo II GmbH & Co. KG (ehem. Euroforum West GmbH & Co. KG)	Deutschland	0,00	94,80
5 Cologneo IV GmbH & Co. KG (ehem. Euroforum Mitte GmbH & Co. KG)	Deutschland	0,00	94,80
6 SG Einkaufs-GbR Peschl-Areal	Deutschland	0,00	86,53
7 SG Peschl Areal 1 UG	Deutschland	0,00	100,00
8 SG Peschl Areal 2 UG	Deutschland	0,00	100,00
9 SG Peschl Areal 3 UG	Deutschland	0,00	100,00
10 SG Peschl Areal 4 UG	Deutschland	0,00	100,00
11 SG Peschl Areal 5 UG	Deutschland	0,00	100,00
12 SG Peschl Areal 6 UG	Deutschland	0,00	100,00
13 Consus Einkaufs-GbR Glockengut.	Deutschland	0,00	86,53
14 SG Glockengut 1 UG	Deutschland	0,00	100,00
15 SG Glockengut 2 UG	Deutschland	0,00	100,00
16 SG Glockengut 3 UG	Deutschland	0,00	100,00
17 SG Glockengut 4 UG	Deutschland	0,00	100,00
18 SG Glockengut 5 UG	Deutschland	0,00	100,00
19 SG Glockengut 6 UG	Deutschland	0,00	100,00
20 SG Glockengut 7 UG	Deutschland	0,00	100,00

In TEUR	31. Dez. 2020 (wie ursprünglich dargestellt)	Anpassung nach IAS 8	31. Dez. 2020
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte	11.949.928	-	11.949.928
Kurzfristige Vermögenswerte	2.748.350	74.021	2.822.371
davon Vorräte	1.254.460	304.303	1.558.763
davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	424.998	(220.878)	204.120
Passiva
Eigenkapital	4.917.542	(17.563)	4.899.979
Langfristige Verbindlichkeiten	7.119.584	10.995	7.130.579
davon Verbindlichkeiten für latente Steuern	933.226	10.995	944.221
Kurzfristige Verbindlichkeiten	2.773.242	80.589	2.853.831
davon sonstige Darlehen und Ausleihungen	1.265.842	44.697	1.310.539
davon sonstige Verbindlichkeiten	440.842	31.573	402.719

	2020 (wie ursprünglich dargestellt)	Anpassung nach IAS 8	2020
Jahresergebnis
Umsatzerlöse	758.737	(218.667)	540.070
Betriebskosten	(553.918)	253.496	(300.422)
Ergebnis aus operativer Geschäftstätigkeit	544.275	34.829	579.103
Ergebnis vor Steuern	348.543	34.829	383.371
Ergebnis nach Steuern	229.464	32.875	262.338

	2020 (wie ursprünglich dargestellt)	Anpassung nach IAS 8	2020
Cashflow
Nettozahlungsmittel aus betrieblicher Tätigkeit	120.304	4.452	124.756
Nettozahlungsmittel aus Investitionstätigkeit	(178.368)	-	(178.368)
Nettozahlungsmittel aus Finanzierungstätigkeit	(136.299)	-	(136.299)
Veränderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in der Berichtsperiode	(194.363)	4.452	(189.911)

P. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (Schulden) und Veräußerungsgruppen

Langfristige Vermögenswerte (bzw. Gruppen von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Schulden) werden als zur Veräußerung oder Ausschüttung gehalten eingestuft, wenn eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft oder eine Ausschüttung an die Eigentümer und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert werden. Dies gilt auch, wenn die Adler Group einem Verkaufsplan verpflichtet ist, der den Verlust der Beherrschung über eine Tochtergesellschaft beinhaltet, unabhängig davon, ob die Gesellschaft nach dem Verkauf weiterhin nicht beherrschende Anteile an der Tochtergesellschafter halten wird oder nicht.

Unmittelbar vor der Einstufung als zur Veräußerung oder Ausschüttung gehalten werden die Vermögenswerte (bzw. Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) gemäß den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns neu bewertet. Danach werden die Vermögenswerte (bzw. Bestandteile einer Veräußerungsgruppe) mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet.

Ein etwaiger Wertminderungsverlust einer Veräußerungsgruppe wird zunächst dem Geschäfts- oder Firmenwert und dann den verbleibenden Vermögenswerten und Schulden anteilig zugewiesen, es sei denn, es handelt sich bei den Vermögenswerten um Vermögenswerte, die nicht in den Anwendungsbereich der Bewertungsvorschriften von IFRS 5 fallen (u.a. Vorräte, finanzielle Vermögenswerte, aktive latente Steuern, Vermögenswerte für Leistungen an Arbeitnehmer, Anlageimmobilien, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (IAS 40)); diese Vermögenswerte werden weiterhin gemäß den geltenden IFRS und den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns bewertet.

In den nachfolgenden Perioden erfolgen für abschreibungsfähige Vermögenswerte, die als zur Veräußerung oder zur Ausschüttung gehalten eingestuft sind, keine regelmäßigen Abschreibungen, und Beteiligungen an zur Veräußerung gehalten eingestuften assoziierten Unternehmen werden nicht nach der Equity-Methode bilanziert.

Gemäß den Rechnungslegungsgrundsätzen des Konzerns werden Anlageimmobilien als zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte bilanziert, sofern zum Bilanzstichtag notarielle Kaufverträge oder Kaufabsichtserklärungen vorliegen, die von beiden Parteien unterzeichnet wurden, der Eigentumsübergang aber noch nicht stattgefunden hat. Sie werden zunächst zum vertraglich vereinbarten Verkaufspreis und anschließend zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser niedriger ist.

Ziffer 5 - Akquisitionen und sonstige Veränderungen im Konsolidierungskreis

Im Jahr 2021 wurden 17 Tochtergesellschaften entkonsolidiert. Vier Gesellschaften wurden mit anderen Gesellschaften fusioniert, eine Gesellschaft wurde aufgelöst.

A. Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften

Im Rahmen eines Share Deals wurde die TPL Erlangen S.à r.l. (Gesamtaktiva von 12.784 TEUR und Gesamtverbindlichkeiten von 11.748 TEUR) zum 28. Februar 2021 entkonsolidiert.

Die Magnus Achte Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH wurde im Rahmen eines weiteren Share Deals zum 1. April 2021 entkonsolidiert. Berechnet anhand des vorläufigen Kaufpreises führte die Veräußerung des Unternehmens zu einem Entkonsolidierungsverlust von 334 TEUR, der in den sonstigen Betriebskosten ausgewiesen wird.

Die Brack European Ingatlankezelő KFT, Budapest, Ungarn, wurde im vierten Quartal entkonsolidiert. Die Transaktion hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Adler Group.

Im vierten Quartal 2021 schloss ADLER, eine 97 %ige Tochtergesellschaft der Adler Group, einen Aktienkaufvertrag mit einer Tochtergesellschafter der LEG IMMOBILIEN SE ("LEG") über die Veräußerung von 15.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten ab. Zum 29. Dezember 2021 war die Transaktion aufgrund des Übergangs der Verfügungsgewalt an den Käufer effektiv abgeschlossen. Die Immobilien befinden sich überwiegend in kleinen und mittelgroßen Städten in Norddeutschland. Die Veräußerung wurde als Share Deal strukturiert und enthält die vollständigen Anteile an 13 Gesellschaften (AFP II Germany GmbH, HKA Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. KG, HKA Verwaltungsgesellschaft mbH, Relda 38. Wohnen GmbH, Relda 45. Wohnen GmbH, Resident Baltic GmbH, Westgrund Immobilien GmbH, Westgrund Immobilien VIII. GmbH, Westgrund Wolfsburg GmbH, WBG Jade mbH, Zweite REO Real Estate Opportunities GmbH, Westgrund Niedersachsen Nord GmbH und Westgrund Niedersachsen Süd GmbH). Aufgrund des Beherrschungsverlustes wurden diese Gesellschaften zum 31. Dezember 2021 entkonsolidiert. Die Vermögenswerte und Schulden der 13 Gesellschaften, die zum Bilanzstichtag im vierten Quartal verkauft wurden, umfassen folgende Werte:

In TEUR	31. Dez. 2021
Sachanlagen	2.973
Investment Properties	1.227.323
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.777
Ertragsteueransprüche	392
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte	1.365
Zahlungsmittel	47.685
Vermögenswerte gesamt	1.284.515
Verbindlichkeiten für latenten Steuern	123.972
Finanzschulden gegenüber Kreditinstituten	555.585
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	9.919
Ertragsteuerschulden	1.184
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	18.171
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	66.107
Schulden gesamt	774.938

Ausgehend vom vorläufigen Kaufpreis in Höhe von 689,6 Millionen EUR, und vorbehaltlich der üblichen finalen Preisanpassungen, führte die Entkonsolidierung der Gesellschaften zu einem Nettoertrag in Höhe von 123.209 TEUR, der in den sonstigen Erträgen ausgewiesen wird. Die Entkonsolidierung führte zu einem Rückgang der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um 47.686 TEUR.

Im ersten Quartal 2021 übertrug Consus, eine Tochtergesellschaft der Adler Group, die Verfügungsgewalt über ein Portfolio mit nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten für 218,7 Millionen EUR an einen institutionellen Investor (die RAFFA-Transaktion). Die RAFFA-Transaktion wurde als Share Deal strukturiert und betrifft 21 Tochtergesellschaften, für welche die Bedingungen für die Eigentumsübertragung am 11. Februar 2021 erfüllt wurden. Der Konzern verbuchte einen Nettoverlust von 34,8 Millionen EUR. Die Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen beliefen sich auf 218,7 Millionen EUR (siehe Anhang Ziffer 25). Die mit den veräußerten Immobilien im Vorratsvermögen verbundenen Kosten beliefen sich auf 253,5 Millionen EUR (siehe Anhang Ziffer 26).

B. Zugänge zum Konsolidierungskreis

Rückkauf der Artists Living Frankfurt Com GmbH & Co. KG

Im Rahmen der RAFFA-Transaktion veräußerte Consus ihre Tochtergesellschaft Artists Living Frankfurt Com GmbH & Co. KG an die Ajos RE 1 GmbH. In der ersten Jahreshälfte 2021 vereinbarten Consus und die Ajos RE 1 GmbH den Rückkauf des Unternehmens zum 30. Juni 2021 für einen Kaufpreis von 1 EUR. Der Rückkauf stellte keinen Unternehmenszusammenschluss gemäß IFRS 3 dar. Die Transaktion wurde daher als Asset Deal dargestellt. Bei der Aufteilung des Kaufpreises auf die Vermögenswerte und Schulden wurde das Projekt (das unter den Vorräten ausgewiesen ist) mit einem Anfangswert von 66 Millionen EUR angesetzt. Da sich herausstellte, dass der Restwert des Projekts unter dem oben genannten ursprünglichen Wert von 66 Millionen EUR lag, wurde eine Wertminderung in Höhe von 12,3 Millionen EUR erfasst. Somit belief sich die Aufstockung der Vorräte durch den Erwerb dieser Vermögenswerte auf 53,7 Millionen EUR.

C. Veränderungen im Konsolidierungskreis ohne Verlust der Beherrschung

Es kam während des Berichtszeitraums zu folgenden Veränderungen im Konsolidierungskreis, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führten. Dementsprechend hat der Konzern die Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile berichtigt, um die Änderungen der relativen Anteile an den Tochtergesellschaften gemäß IFRS 10.B96 darzustellen.

Die Adler Group S.A. hat ihren Anteil an der ADLER Real Estate Aktiengesellschaft durch einen Debt-to-Equity-Swap von rund 93,9 % auf 96,7 % erhöht. Im Zuge dieser Transaktion erwarb die Adler Group S.A. weitere 35.107.487 ADLER-Aktien gegen eine Sacheinlage im Wert von 478 Millionen EUR. Der daraus resultierende Nettogewinn in Höhe von 24,9 Millionen EUR wurde im Emissionsagio erfasst.

Außerdem erhöhte die Gesellschaft ihre Mehrheitsbeteiligung an Consus von rund 94,0 % auf 96,9 %. Der daraus resultierende Nettoverlust in Höhe von 17,6 Millionen EUR wurde im Emissionsagio erfasst.

Nach dem Aktienkaufvertrag mit der LEG IMMOBILIEN SE hat die ADLER Real Estate Aktiengesellschaft, eine 96,7 %ige Tochtergesellschaft der Adler Group, ihren Anteil an der Brack Capital N.V. (BCP) von rund 69,8 % auf 62,8 % reduziert. Der daraus resultierende Nettogewinn in Höhe von 17,2 Millionen EUR wurde in den Gewinnrücklagen erfasst.

D. Sonstige Veränderungen

Nach dem Ausscheiden eines Gesellschafters wurde die MBG Dallgow GmbH & Co. KG im Rahmen der Konsolidierung auf den verbleibenden Gesellschafter verschmolzen. Im dritten Quartal ging die MÜBAU Real Estate GmbH in ADLER über, und im vierten Quartal ging die MBG Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG in die MBG Wohnbau Verwaltungsgesellschaft mbH über, welche danach in die Münchener Wohnbau GmbH überging. Dies hatte keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Adler Group.

Im dritten Quartal wurde die ADLER Lux S.à r.l. liquidiert und entkonsolidiert, ohne wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Im August 2021 erfuhr die Gesellschaft, dass es aufgrund von Einwänden durch die Deutsche Bahn zu Verzögerungen bei den Planfeststellungsbeschlüssen in Verbindung einem bereits veräußerten Projekt in Düsseldorf kommt (Glasmacherviertel GmbH & Co. KG). Aufgrund der Verzögerungen bei den Planfeststellungsbeschlüssen wurde ein Verfahren zur Vorbereitung der Aufhebung des Kaufvertrags eingeleitet. Daraufhin überprüfte die Gesellschaft ihre Rechte und Pflichten aus diesem Vertrag (insbesondere ihr Recht, den Vertrag zu kündigen) und kam zu dem Schluss, dass sie seit dem dritten Quartal 2021 die effektive Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen hat. Am 19. Oktober 2021 unterzeichneten ADLER und der (ehemalige) Erwerber des Projekts dann schließlich den Aufhebungsvertrag. Die Gesellschaft hat somit die Glasmacherviertel GmbH & Co. KG ab dem dritten Quartal 2021 wieder in den Kreis der vollkonsolidierten Tochtergesellschaften übernommen. Zuvor wurde die Gesellschaft als nach der Equity-Methode bewertete Beteiligung ausgewiesen. Die Vermögenswerte und Schulden des Beteiligungsunternehmens bestehen im Wesentlichen aus Anlageimmobilien mit einem beizulegenden Zeitwert von 270.000 TEUR und Darlehen und Ausleihungen mit einem Buchwert von ca. 148.000 TEUR. Die Bewertung des Projekts zum beizulegenden Zeitwert führte zu einem Verlust in Höhe von ungefähr 106.000 TEUR (nach Berücksichtigung der gegenläufigen Effekte aus der Anpassung der passiven latenten Steuern). Der beizulegende Zeitwert wurde von einem unabhängigen externen Gutachter (CBRE) ermittelt. Die Glasmacherviertel GmbH & Co. KG ist eine Tochtergesellschaft der Brack Capital Properties N.V. (BCP), einer 63 %igen Tochtergesellschaft der ADLER Real Estate AG. Aufgrund der schriftlichen Kaufoption über die Veräußerung der restlichen Anteile an der BCP mit der LEG IMMOBILIEN SE ("LEG", siehe Anhang Ziffer 17) wurde das Beteiligungsunternehmen einschließlich der vorgenannten Projekt- und Finanzierungsvereinbarung in die zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe gemäß IFRS 5 aufgenommen.

Akquisitionen im Vorjahr

A. Erwerb der ADLER Real Estate AG

Am 9. April 2020 erwarb die Gesellschaft im Rahmen eines freiwilligen Übernahmeangebots 91,93 % der Anteile an der ADLER Real Estate AG ("ADLER"). Die Gegenleistung belief sich auf 601,1 Millionen EUR, bewertet mit dem Schlusskurs der Adler Group zum Erwerbszeitpunkt. Bei ADLER handelt es sich um ein fest etabliertes Wohnimmobilienunternehmen. Rund 92 % der Anlageimmobilien gehören zum Wohnimmobilienportfolio. Zum 1. April 2020 verfügte ADLER über rund 58.000 Mieteinheiten mit einer Gesamtfläche von 3,5 Millionen Quadratmetern (m ² ). Regional sind die Immobilien des Konzerns vor allem in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen angesiedelt. Das Portfolio von ADLER umfasst kleine und mittelgroße Wohneinheiten.

Die endgültige Kaufpreisallokation ergab einen negativen Unterschiedsbetrag in Höhe von 74,8 Millionen EUR, der 2020 in den sonstigen Erträgen erfasst wurde.

B. Erwerb der Consus

Am 2. Juli 2020 erhöhte die Adler Group ihren Anteil an der Consus Real Estate AG durch die Ausgabe neuer Aktien und die Wiederausgabe eigener Aktien im Rahmen einer Kaufoption mit einem Großaktionär von Consus von rund 21,8 % auf 65,1 %. Insgesamt belief sich der Aktienkaufpreis somit auf 595,4 Millionen EUR. Im Dezember 2020 erhöhte die Adler Group ihren Anteil an Consus durch die Ausgabe neuer Aktien weiter von ca. 65,0 % auf 94,0 %.

Consus ist einer der führenden deutschen Immobilienentwickler in Deutschlands Top-9-Städten für Wohnimmobilien. Kerngeschäft von Consus ist die Entwicklung von Mietwohnungen und diesbezügliche Forward Sale-Transaktionen. Die Immobilienprojekte werden in der Regel vor dem Bau per Forward Sale an institutionelle Käufer wie Pensionsfonds oder Versicherer veräußert. Consus betreibt eine vollintegrierte Projektentwicklungsplattform, die für erhebliche Wettbewerbsvorteile sorgt und Consus in die Lage versetzt, die gesamte Wertschöpfungskette abzubilden.

Im zweiten Quartal 2021 wurde die Kaufpreisallokation abgeschlossen. Der Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert im Wesentlichen das erwartete Ertragspotenzial der erworbenen Gesellschaft, die über eine signifikante Entwicklungspipeline in städtischen Ballungsräumen mit hoher Nachfrage verfügt und zusätzliche positive Einflüsse bringt (u.a. in Bezug auf Mitarbeiter, Finanz-/Plattformsynergien). Daher wurde der Geschäfts- oder Firmenwert dem Geschäft des Käufers zugeordnet.

Die folgenden endgültigen beizulegenden Zeitwerte wurden den erworbenen Vermögenswerten und übernommenen Schulden zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung zugewiesen, einschließlich der erforderlichen Anpassungen für die zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen vorläufigen Beträge:

In TEUR	Vorläufige Werte zum 31. Dez. 2020	Anpassungen	Endgültige Werte zum 31. Dez. 2021
Anlageimmobilien	1.123.409	-	1.123.409
Vorräte	1.426.867	51.387	1.478.254
Vertragliche Vermögenswerte	255.291	-	255.291
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	399.046	-	399.046
Anteile an assoziierten Unternehmen	20.725	-	20.725
Immaterielle Vermögenswerte	38.994	-	38.994
Sachanlagen	10.175	-	10.175
Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte	283.026	(7.888)	275.138
Nutzungsrechte	10.184	-	10.184
Übrige Vermögenswerte	195	-	195
Zahlungsmittel	103.284	-	103.284
Erworbene Vermögenswerte	3.671.196	43.499	3.714.695
Unternehmensanleihen	556.407	-	556.407
Wandelanleihen	165.905	-	165.905
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	2.041.375	-	2.041.375
Sonstige Finanzschulden	271.107	-	271.107
Rückstellungen	103.402	-	103.402
Verbindlichkeiten für latente Steuern	109.492	13.126	122.618
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	127.849	-	127.849
Sonstige Verbindlichkeiten	97.333	-	97.333
Erhaltene Anzahlungen	330.773	-	330.773
Vertragliche Verbindlichkeiten	25.002	-	25.002
Aufgenommen Schulden	3.828.645	13.126	3.841.771
Beizulegender Zeitwert der erworbenen Nettovermögenswerte	(157.449)	30.373	(127.076)
Vorvertragliche Beziehungen	100.890	-	100.890
Nicht-beherrschende Anteile	351.146	-	351.146
Kaufpreis	595.449	-	595.449
Geschäfts- oder Firmenwert	1.204.934	(30.373)	1.174.561

Die vorläufigen Vorjahresergebnisse wurden angepasst, um Sachständen und Umständen Rechnung zu tragen, über die es zum Erwerbszeitpunkt neue Informationen gab, die sich auf die Bewertung zum Erwerbszeitpunkt auswirken.

Ziffer 6 - Anlageimmobilien

Anlageimmobilien - Wohn- und Gewerbeportfolio

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	8.396.307	3.624.453
Zugänge durch Erwerb von Vermögenswerten	127.864	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss (Anhang Ziffer 5)	-	4.643.232
Modernisierungsinvestitionen	145.880	130.766
Umgliederung von Anlageimmobilien in Sachanlagen	-	(3.337)
Umgliederung von Anlageimmobilien in als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Veräußerungsgruppe	(2.431.716)	(437.434)
Sonstige Umgliederungen	(3.600)	-
Umgliederung von Projektentwicklungen in Anlageimmobilien Wohn-/Gewerbeportfolio	-	67.242
Veräußerung von Tochtergesellschaften (siehe Anhang Ziffer 5)	(1.292.538)	-
Anpassungen beizulegender Zeitwerte	624.272	371.385
Stand zum 31. Dezember	5.566.469	8.396.307

Anlageimmobilien - Projektentwicklungen

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	1.712.581	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss (Anhang Ziffer 5)	-	1.409.924
Zugänge durch Erwerb von Vermögenswerten	42.508	20.406
Umgliederung aufgrund der Konsolidierung von At-Equity-Beteiligungen	270.000	-
Modernisierungsinvestitionen	121.204	-
Umgliederung von Anlageimmobilien in Vorräte	-	-
Umgliederung von immateriellen Vermögenswerten in Anlageimmobilien	-	34.300
Investitionen in im Bau befindliche Projektentwicklungen (Erwerbs- und Baukosten)	-	211.426
Umgliederung von Vorräten in Anlageimmobilien	97.735	62.764
Umgliederung von Anlageimmobilien - Projektentwicklungen in Wohn-/Gewerbeportfolio	-	(67.242)
Umgliederung von Anlageimmobilien in als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Veräußerungsgruppe	(491.108)	(1.286)
Sonstige Umgliederungen	3.600	-
Anpassungen beizulegender Zeitwerte	(209.130)	42.289
Stand zum 31. Dezember	1.547.390	1.712.581

Grundsätzlich werden die Anlageimmobilien gemäß der innerhalb des Konzerns geltenden Zeitwertberechnungsmethoden jedes Jahr zum 30. Juni und 31. Dezember detailliert bewertet, es sei denn der Konzern erkennt zu einem früheren Zeitpunkt eine wesentliche Wertänderung dieser Immobilien.

Die in den in der Entwicklung befindlichen Anlageimmobilien aktivierten Zinsaufwendungen belaufen sich auf 24.481 TEUR (Vorjahr: 5.386 TEUR).

Der beizulegende Zeitwert der Anlageimmobilien im Wohnungsportfolio zum 31. Dezember 2021 wurde im Wesentlichen durch den unabhängigen Branchenexperten CBRE ermittelt, der über die erforderlichen und anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf den Standort und die Art der zu bewertenden Immobilien verfügt. Der beizulegende Zeitwert der im Bau befindlichen Anlageimmobilien (Projektentwicklung) wurde durch den unabhängigen Branchenexperten NAI Apollo ermittelt, der über die erforderlichen und anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf die Standorte und die Art der zu bewertenden Immobilien verfügt.

Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wurde aufgrund der für die angewendete Bewertungsmethode vorwiegend verwendeten nicht beobachtbaren Inputfaktoren für alle Anlageimmobilien in Stufe 3 der Bemessungshierarchie eingeordnet.

Die Anlageimmobilien des Konzerns im Wohnungsportfolio werden anhand des sogenannten Discounted-Cashflow-Modells (DCF) bewertet. Nach der DCF-Methode werden Prognosen für die zukünftig erwarteten Erträge und Kosten des Objekts über einen Zeitraum von 10 Jahren erstellt und zum Bewertungsstichtag abgezinst. Die Erträge umfassen im Wesentlichen die erwarteten Mieterträge (gegenwärtige gewichtete Durchschnittsmiete, Marktmieten und deren Entwicklung), wobei Leerstandsverluste mit eingerechnet werden. Für im Bau befindliche Anlageimmobilien (Projektentwicklung), die langfristig gehalten werden, um nach Fertigstellung Bruttomieterträge und Kapitalzuwachs zu erzielen, wird die Restwertmethode angewendet. Dieser Ansatz wird üblicherweise verwendet, um den Wert von Projektentwicklungsimmobilien zu berechnen, die sich in der Planungsphase oder noch im Bau befinden. Bei diesem Ansatz handelt es sich um eine deduktive Methode, um den beizulegenden Zeitwert eines noch nicht entwickelten Projektes gemäß seinem Bau- bzw. Entwicklungsprozess abzuleiten. So wird der Betrag berechnet, den ein Marktteilnehmer für dieses Eigentum (bzw. Grundstück) bezahlen würde. Der Ansatz basiert auf der Annahme, dass der beizulegende Zeitwert eines laufenden Projekts vom indikativen Marktwert abgeleitet werden kann, abzüglich der erwarteten Kosten für die Realisierung des Projekts (z.B. Bau- oder Marketingkosten).

Der Ausbruch der Coronapandemie (COVID-19) beeinträchtigt nach wie vor die Volkswirtschaften und Immobilienmärkte auf der ganzen Welt. CBRE stellt fest, dass die Immobilienmärkte trotz der Pandemie größtenteils weiter funktionieren. Dabei liegen die Transaktionsvolumina und sonstige relevante Indikatoren auf einem Niveau, auf dem ausreichend Marktdaten vorhanden sind, damit Bewertungsgutachten erstellt werden können.

Aufgrund dieser Trends sind für bestimmte deutsche Großstädte die beizulegenden Zeitwerte auf Portfolioebene insgesamt zum 31. Dezember 2021 gestiegen.

Für das Wohnimmobilienportfolio wurde eine positive Anpassung des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 624,3 Millionen EUR (2020: 371,4 Millionen EUR) vorgenommen. Die im Vorjahr erworbene ADLER Real Estate AG trug zu der Anpassung des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 225,2 Millionen EUR (2020: 249,8 Millionen EUR) bei.

Das Gewerbeimmobilienportfolio im Wert von 49,1 Millionen EUR (2020: 67,4 Millionen EUR), das von der Brack Capital Properties B.V. (BCP) stammt, wurde als zur Veräußerung gehalten umgegliedert.

Die Auswirkungen auf die Projektentwicklungen während des Berichtszeitraums lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Mit der Auflösung der Forward Sale-Vereinbarungen (VauVau) wurden die entsprechenden Vorräte in Höhe von 185,8 Millionen EUR in die Anlageimmobilien übertragen (siehe Anhang Ziffer 14). Umgekehrt wurden Icoon (12,6 Millionen EUR) und Franklinstraße (75,5 Millionen EUR) zum 30. September 2021 von den Anlageimmobilien in das Vorratsvermögen übertragen.

Durch die Konsolidierung der At-Equity-Beteiligung (Glasmacherviertel) erhöhten sich die Projektentwicklungen im Berichtszeitraum um 270,0 Millionen EUR. Ein Projektentwicklungsportfolio im Wert von 386,3 Millionen EUR (einschließlich des vorgenannten Glasmacherviertels) ist Teil der BCP-Veräußerungsgruppe und wurde unter den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten ausgewiesen (siehe Anhang Ziffer 17). Ferner unterzeichnete Consus, eine Tochtergesellschaft der Adler Group, zum 30. Dezember 2021 einen Kaufvertrag für das Projekt Ostend, welches infolgedessen mit einem dem Kaufpreis entsprechenden Buchwert von 104,8 Millionen EUR in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (IFRS 5) umgegliedert wurde.

Insgesamt wurde für die Projektentwicklungen im Geschäftsjahr 2021 eine negative Anpassung des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 209,1 Millionen EUR erfasst (2020: positive Anpassung des beizulegenden Zeitwerts in Höhe von 42,3 Millionen EUR). Der Beitrag von Consus zur Anpassung der Zeitwerte belief sich auf 184,9 Millionen EUR (2020: 39,8 Millionen EUR). Die wesentlichen Gründe für die Herabsetzung der beizulegenden Zeitwerte waren gestiegene Kosten und längere Bauzeiten.

Bewertungstechniken und wesentliche nicht beobachtbare Inputfaktoren

Aufgrund der umfassenden Veräußerungen von Anlageimmobilien und der Umgliederung von Veräußerungsgruppen, die auch Anlageimmobilien enthalten, in die Kategorie "zur Veräußerung gehalten" (IFRS 5), sind die Anlageimmobilien im Wohnungsportfolio nun stärker auf Berlin konzentriert.

Die folgenden Tabellen bieten einen Überblick über die wesentlichen Bewertungsparameter und Bewertungsergebnisse für jedes regionale Cluster sowie die Veränderung gegenüber dem Vorjahr:

A. Anlageimmobilien - Wohnportfolio

	Standort
Stand zum 31. Dez. 2021	Berlin	Leipzig	Wilhelmshaven	Duisburg
Wert je m ² (EUR)	3.880	-	-	1.312
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	8,71	-	-	5,70
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	9,70	-	-	6,16
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	37,6	-	-	19,1
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	31,0	-	-	17,5
Diskontierungssatz (%)	4,22	-	-	5,12
Kapitalisierungszinssatz (%)	2,29	-	-	3,64
Marktmietwachstum p.a. (%)	2,4	-	-	1,7
Leerstandsquote (%)	0,5	-	-	2,0
Beizulegender Zeitwert (TEUR)	4.871.499	-	-	346.882

	Standort
Stand zum 31. Dez. 2021	Wolfsburg	Göttingen	Dortmund	Hannover
Wert je m ² (EUR)	-	-	1.809	-
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	-	-	6,35	-
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	-	-	7,05	-
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	-	-	23,4	-
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	-	-	20,8	-
Diskontierungssatz (%)	-	-	4,62	-
Kapitalisierungszinssatz (%)	-	-	3,14	-
Marktmietwachstum p.a. (%)	-	-	1,7	-
Leerstandsquote (%)	-	-	1,6	-
Beizulegender Zeitwert (TEUR)	-	-	30.290	-

Stand zum 31. Dez. 2021	Kiel	Düsseldorf	Halle (Saale)	Essen
Wert je m ² (EUR)	-	3.341	-	-
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	-	8,74	-	-
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	-	10,07	-	-
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	-	32,7	-	-
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	-	27,9	-	-
Diskontierungssatz (%)	-	4,00	-	-
Kapitalisierungszinssatz (%)	-	2,52	-	-
Marktmietwachstum p.a. (%)	-	1,7	-	-
Leerstandsquote (%)	-	1,0	-	-
Beizulegender Zeitwert (TEUR)	-	91.998	-	-

Stand zum 31. Dez. 2021	Cottbus	Sonstige	Summe
Wert je m ² (EUR)	-	1.381	3.594
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	-	5,84	8,39
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	-	6,56	9,33
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	-	19,6	35,5
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	-	16,5	29,4
Diskontierungssatz (%)	-	4,98	4,31
Kapitalisierungszinssatz (%)	-	3,70	2,44
Marktmietwachstum p.a. (%)	-	1,5	2,8
Leerstandsquote (%)	-	2,3	0,7
Beizulegender Zeitwert (TEUR)	-	225.800	5.566.469

Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die wesentlichen Bewertungsparameter und Bewertungsergebnisse für das Vorjahr:

	Standort
Stand zum 31. Dez. 2020	Berlin	Leipzig	Wilhelmshaven	Duisburg
Wert je m ² (EUR)	3.230	1.792	1.006	1.140
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	7,30	6,07	5,53	5,67
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	6,54	7,11	5,84	6,05
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	9,03	7,20	5,94	6,03
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	37,3	25,2	15,9	17,0
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	37,4	20,9	14,1	15,6
Multiplikator (Miete bei Neuverträgen)	35,8	24,4	15,1	16,6
Diskontierungssatz (%)	4,14	4,70	5,36	5,27
Kapitalisierungszinssatz (%)	2,20	3,20	4,11	4,04
Marktmietwachstum p.a. (%) ^*	1,9	1,7	1,4	1,4
Leerstandsquote (%) ^*	1,6	2,0	3,4	1,3
Beizulegender Zeitwert (TEUR) ^*	4.450.345	456.340	412.942	347.825

	Standort
Stand zum 31. Dez. 2020	Wolfsburg	Göttingen	Dortmund	Hannover
Wert je m ² (EUR)	1.782	1.716	1.405	2.050
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	6,47	6,12	6,20	7,33
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	8,41	8,09	6,98	8,65
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	7,63	7,26	7,40	8,42
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	23,6	23,3	19,3	23,2
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	17,6	17,5	16,6	19,0
Multiplikator (Miete bei Neuverträgen)	22,7	22,5	18,8	22,5
Diskontierungssatz (%)	4,53	4,22	5,26	5,00
Kapitalisierungszinssatz (%)	3,03	2,72	3,81	3,50
Marktmietwachstum p.a. (%) ^*	1,8	1,8	1,7	1,8
Leerstandsquote (%) ^*	1,9	1,1	1,0	0,7
Beizulegender Zeitwert (TEUR) ^*	156.110	146.230	143.620	130.830

Stand zum 31. Dez. 2020	Kiel	Düsseldorf	Halle (Saale)	Essen
Wert je m ² (EUR)	1.862	3.226	892	1.403
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	7,14	8,35	5,22	5,93
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	8,39	10,20	5,42	7,01
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	8,53	10,08	5,23	7,15
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	21,9	32,4	16,6	19,8
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	18,3	26,4	13,6	16,4
Multiplikator (Miete bei Neuverträgen)	21,6	31,7	14,0	19,2
Diskontierungssatz (%)	5,13	3,87	4,84	5,36
Kapitalisierungszinssatz (%)	3,63	2,38	4,09	3,87
Marktmietwachstum p.a. (%) ^*	1,8	1,7	0,8	1,7
Leerstandsquote (%) ^*	0,6	1,7	12,3	1,1
Beizulegender Zeitwert (TEUR) ^*	124.300	118.837	94.450	93.820

Stand zum 31. Dez. 2020	Cottbus	Sonstige	Summe
Wert je m ² (EUR)	813	1.118	1.869
Gewichtete monatlich Ø-Wohnmiete	5,13	5,71	6,30
CBRE-Marktmiete (EUR/m ² )	5,39	6,22	6,49
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	5,56	6,12	6,87
Multiplikator (gegenwärtige Miete)	14,2	17,7	25,8
Multiplikator (CBRE-Marktmiete)	12,5	15,1	23,2
Multiplikator (Miete bei Neuverträgen)	13,2	16,3	24,4
Diskontierungssatz (%)	5,32	5,05	4,53
Kapitalisierungszinssatz (%)	4,57	3,97	2,91
Marktmietwachstum p.a. (%) ^*	0,8	0.9	1,6
Leerstandsquote (%) ^*	6,7	5,7	3,4
Beizulegender Zeitwert (TEUR) ^*	88.330	1.564.919	8.328.898

B. Anlageimmobilien - Gewerbeportfolio

Zum 31. Dezember 2021 wurden Gewerbeimmobilien im Wert von 49,1 Millionen EUR gemäß IFRS 5 in die zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe aufgenommen (siehe Anhang Ziffer 17).

C. Anlageimmobilien - Projektentwicklungen (im Bau)

Bewertungsparameter für im Bau befindliche Anlageimmobilien	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Marktmiete, gewichteter Durchschnitt (EUR)	14,51	17,98
Projektentwicklungskosten (EUR/m ² )	3.583	3.345
Kapitalisierungszinssatz, gewichteter Durchschnitt (in %)	2,89	3,01

Es wird darauf hingewiesen, dass gemäß der in den Bewertungen angewandten Methodik der geschätzte Cashflow über einen Planungszeitraum von zehn Jahren auf der Basis des Diskontierungssatzes aktiviert wird. Ab dem elften Jahr wird der Cashflow auf Basis des Kapitalisierungszinssatzes aktiviert.

Sensitivitätsanalyse

Bei den wesentlichen vom Markt beeinflussten Werttreibern handelt es sich um die Marktmieten und deren Entwicklung, aktuelle Mieterhöhungen, die Leerstandsquote sowie Zinssätze. Die Auswirkungen von möglichen Schwankungen dieser Werte werden in der folgenden Tabelle für jeden Faktor und jede Gruppe einzeln aufgezeigt. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Faktoren sind zwar möglich, können aber wegen der Komplexität des Zusammenwirkens nicht quantifiziert werden:

Anlageimmobilien - Wohnportfolio

Bewertungsparameter	Veränderung der Parameter		Wertänderung
		In TEUR	in %
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	10 %	362.633	6,62
Leerstandsquote (%)	1 %	(70.735)	(1,29)
Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssatz (%)	25 BP	(531.275)	(9,70)

Anlageimmobilien - Projektentwicklungen (im Bau)

Sensitivität	Marktmiete		Kapitalisierungszinssatz (Liegenschaftszinssatz)
Veränderung Parameter	(10 %)	10 %	(0,25 %)	0,25 %
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	(349.800)	350.000	368.100	(306.300)

Sensitivität	Leerstandsquote
Veränderung Parameter	(10 %)	10 %
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	309.200	(308.900)

Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick über die Sensitivitätsanalyse für das Vorjahr:

Anlageimmobilien - Wohnportfolio

Bewertungsparameter	Veränderung der Parameter		Wertänderung
		In TEUR	in %
Ø-Miete bei Neuverträgen (EUR/m ² )	10 %	395.417	4,70
Leerstandsquote (%)	1 %	(121.447)	(150)
Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssatz (%)	25 BP	(737.302)	(8,80)

Anlageimmobilien - Gewerbeportfolio

Sensitivität	Diskontierungs- und Kapitalisierungszinssatz		Leerstand
Veränderung Parameter	0,25 %	(0,25 %)	3	(3)
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	(3.080)	3.510	(710)	810

Sensitivität	Marktmiete
Veränderung Parameter	5,0 %	(5,0 %)
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	3.320	(3.120)

Anlageimmobilien - Projektentwicklungen (im Bau)

Sensitivität	Marktmiete		Kapitalisierungszinssatz (Liegenschaftszinssatz)
Veränderung Parameter	(10 %)	10 %	(0,25 %)	0,25 %
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	(345.807)	345.707	354.990	(297.773)

Sensitivität	Leerstandsquote
Veränderung Parameter	(10 %)	10 %
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts (TEUR)	291.509	(291.709)

Unter der Annahme, dass alle anderen Variablen gleichbleiben, hätte eine negative Veränderung der Parameter um jeweils den gleichen Prozentsatz ähnliche Auswirkungen auf den Wert, nur in die entgegengesetzte Richtung.

D. In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Beträge

in TEUR	2021	2020
Mieterträge aus Anlageimmobilien	346.188	293.387
Direkte Betriebskosten aus Anlageimmobilien, die in der Berichtsperiode Mieterträge generiert haben	(54.792)	(71.229)
Summe	291.396	222.158

Ziffer 7 - Investment in Finanzinstrumente

Bei den Investments in Finanzinstrumente handelt es sich im Wesentlichen um nicht beherrschende Anteile an Immobiliengesellschaften, die in früheren Perioden veräußert wurden (jeweils 10,1 %). Die Instrumente (31. Dezember 2021: 18.927 TEUR, 31. Dezember 2020: 21.733 TEUR) werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Ziffer 8 - Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen

Die nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	84.816	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss	-	96.448
Anteile an Gewinnen und Verlusten (at-equity Ergebnis)	758	(5.666)
Wertminderungen	(1.436)	-
Abgänge	-	(2.011)
Umgliederung in vollkonsolidierte Unternehmen	(51.743)	-
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5)	-	(3.955)
Stand zum 31. Dezember	32.395	84.816

Die wesentlichen Beteiligungen an verbundenen Unternehmen bestehen in der ACCENTRO Real Estate AG (10.466 TEUR, 31. Dezember 2020: 11.557 TEUR), der AB Immobilien B.V. (0 TEUR, 31. Dezember 2021: 0 TEUR) und der MAP Liegenschaften GmbH (21.848 TEUR, 31. Dezember 2020: 21.178 TEUR). Die Umgliederung in konsolidierte Unternehmen in Höhe von 51,7 Millionen EUR bezieht sich auf die Wiederaufnahme der Glasmacherviertel GmbH & Co. KG in den Konsolidierungskreis (siehe Anhang Ziffer 5). Im Geschäftsjahr 2020 wurden 25 % der Anteile an der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH mit einem Wert von 3.955 TEUR in die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte umgegliedert (siehe auch Anhang Ziffer 17).

Die Beteiligung an ACCENTRO (4,78 % nach Berücksichtigung einer Verwässerung) wird aufgrund der Möglichkeit eines weiterhin maßgeblichen Einflusses über eine Vertretung im Aufsichtsrat der ACCENTRO als verbundenes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Bei ACCENTRO handelt es sich um eine börsennotierte Aktiengesellschaft, die vornehmlich auf den Handel (An- und Verkauf) von Wohnimmobilien und einzelnen Wohnungen sowie das Maklergeschäft im Zusammenhang mit dem Verkauf von Eigentumswohnungen ausgerichtet ist. Der Buchwert der nach der Equity-Methode erfassten Beteiligung an ACCENTRO entwickelte sich wie folgt:

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	11.557	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss	-	11.557
Anteile an Gewinnen und Verlusten (at-equity Ergebnis)	345	-
Wertminderungen	(1.436)	-
Stand zum 31. Dezember	10.466	11.557

Die nachstehenden Tabellen enthalten die zusammengefassten Finanzinformationen der ACCENTRO basierend auf dem letzten veröffentlichten IFRS-Konzernabschluss:

Aktiva in TEUR	30. Sep. 2021	31. Dez. 2020
Langfristige Vermögenswerte	385.969	311.348
davon Geschäfts- oder Firmenwert	17.776	17.776
Kurzfristige Vermögenswerte	571.813	550.640
davon Vorräte	384.861	409.505
davon Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	72.441	56.541

Passiva in TEUR	30. Sep. 2021	31. Dez. 2020
Eigenkapital	260.535	247.101
Langfristige Verbindlichkeiten	519.001	402.448
davon Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken	162.201	148.063
davon Verbindlichkeiten aus Anleihen	346.095	245.265
Kurzfristige Verbindlichkeiten	178.246	212.438
davon Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken	109.785	168.760
davon Verbindlichkeiten aus Anleihen	3.327	3.446

GuV in TEUR	1. Jan. 2021 - 30. Sep. 2021	1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020
Verkaufsergebnis Vorratsimmobilien	28.671	19.625
Mietergebnis	3.111	4.854
Dienstleistungsergebnis	875	871
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern)	31.015	34.767
EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern)	14.349	24.313
Konzernergebnis	9.647	18.055

Kapitalfluss in TEUR	1. Jan. 2021 - 30. Sep. 2021	1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit	(47.102)	(32.655)
Cashflow aus Investitionstätigkeit	(67.333)	(99.617)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	34.151	163.672
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	14.040	31.400

ADLER hält eine Beteiligung (25 %) an der AB Immobilien B.V., einer Immobiliengesellschaft, die auf die gewinnbringende Veräußerung ihrer Assets ausgerichtet ist. Die Beteiligung (25 %) hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	-	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss	-	5.369
Anteile an Gewinnen und Verlusten (at-equity Ergebnis)	-	(5.369)
Stand zum 31. Dezember	-	-

Die nachstehenden Tabellen zeigen die zusammengefassten Finanzinformationen der AB Immobilien B.V.:

Aktiva in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Langfristige Vermögenswerte	2	6
Kurzfristige Vermögenswerte	45.698	92.931

	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Eigenkapital	(7.376)	(3.329)
Langfristige Verbindlichkeiten	11.670	53.669
Kurzfristige Verbindlichkeiten	41.406	42.597

GuV in TEUR	2021	2020
Ergebnis aus der Vermietung von Immobilien	71	(1.488)
Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien	2.076	(4.071)
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern)	(2.362)	(6.516)
Jahresergebnis	(3.713)	(8.906)

Die Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH ist eine Immobiliengesellschaft, deren Ziel es ist, Einnahmen aus der Vermietung und ggf. der Veräußerung ihrer Immobilien zu generieren. Die Entwicklung der Beteiligung (25 %) war wie folgt:

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	-	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss	-	3.723
Anteile an Gewinnen und Verlusten (at-equity Ergebnis)	-	232
Umgliederung in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (IFRS 5)	-	(3.955)
Stand zum 31. Dezember	-	-

Die Anteile an der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH im Wert von 3.955 TEUR wurden aufgrund eines verbindlichen Kaufvertrages zum 31. Dezember 2020 in die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte umgegliedert. Die nachstehenden Tabellen enthalten die zusammengefassten Finanzinformationen der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH:

Aktiva in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Langfristige Vermögenswerte	73.473	72.348
Kurzfristige Vermögenswerte	16.073	19.182

Passiva in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Eigenkapital	3.153	3.348
Langfristige Verbindlichkeiten	71.420	79.046
Kurzfristige Verbindlichkeiten	14.973	9.136

GuV in TEUR	2021	2020
Ergebnis aus der Vermietung von Immobilien	(263)	5.079
Ergebnis aus der Veräußerung von Immobilien	-	-
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern)	948	3.238
Jahresergebnis	(195)	522

Der Konzern hält eine Beteiligung (75 %) am Joint Venture MAP Liegenschaften GmbH. Aufgrund der Struktur der Aktionärsvereinbarung wird die MAP Liegenschaften GmbH gemäß IFRS 10 nicht von der Adler Group beherrscht, sondern nach der Equity-Methode bilanziert. Zum 31. Dezember 2021 beläuft sich der Buchwert der Beteiligung an der MAP Liegenschaften GmbH auf 21.848 TEUR und entwickelte sich wie folgt:

in TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	21.178	-
Zugänge aus dem Unternehmenszusammenschluss	-	20.725
Anteile an Gewinnen und Verlusten (at-equity Ergebnis)	670	453
Stand zum 31. Dezember	21.848	21.178

Die nachfolgenden Tabellen enthalten die zusammengefassten Finanzinformationen für die MAP Liegenschaften GmbH:

Aktiva in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Langfristige Vermögenswerte	-	-
Kurzfristige Vermögenswerte	23.820	46.390

Passiva in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Eigenkapital	23.820	46.390
Langfristige Verbindlichkeiten	-	-
Kurzfristige Verbindlichkeiten	23.820	46.390

Gewinn oder Verlust und Kapitalfluss in TEUR	2021	2020
EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern)	306	314
Jahresergebnis	(829)	(561)
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit	(1.897)	(8.338)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	1.545	8.552
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	(352)	164

Darüber hinaus hält der Konzern Beteiligungen an fünf (Vorjahr: fünf) weiteren verbundenen Unternehmen, die nicht von wesentlicher Bedeutung sind. Die Buchwerte sowie der Anteil am Gewinn und am sonstigen Gesamtergebnis dieser verbundenen Unternehmen sind in nachstehender Tabelle zusammengefasst dargestellt:

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Buchwert der nach der Equity-Methode konsolidierten Anteile an nicht wesentlichen Beteiligungsunternehmen	81	284
Anteil an Gewinn oder Verlust des Beteiligungsunternehmens	(258)	(758)
Gesamt	(258)	(758)

Ziffer 9 - Sachanlagen

Die Sachanlagen (im Wesentlichen Einrichtungsgegenstände und Ausstattung) entwickelten sich wie folgt:

In TEUR	2021	2020
Buchwert zum 1. Januar	36.663	10.927
Zugänge - Unternehmenszusammenschlüsse (+)	-	23.493
Umgliederung von Anlageimmobilien	-	55
Umgliederung in Anlageimmobilien	(56)	-
Zugänge (+)	3.926	6.124
Abschreibungen aktuelle Berichtsperiode (-)	(5.444)	(3.873)
Abgänge	(5.061)	(63)
Stand zum 31. Dezember	30.028	36.663

Ziffer 10 - Sonstige finanzielle Vermögenswerte

in TEUR	2021	2020
Darlehen an Minderheitsgesellschafter	48.772	46.948
Sonstige langfristige Forderungen	-	236.501
Schuldtitel	22.885	12.519
Übrige sonstige finanzielle Vermögenswerte	1.406	990
Stand zum 31. Dezember	73.063	296.958

Bei den Darlehen an nicht beherrschende Aktionäre handelt es sich im Wesentlichen um ein verzinsliches Darlehen in Höhe von 43,5 Millionen EUR, das am 6. Februar 2020 der Taurecon Invest IX GmbH ("Taurecon") gewährt wurde. Das Darlehen hat eine Laufzeit bis zum 15. Februar 2023 und wurde von Taurecon verwendet, um von der ADO Group Ltd. (eine 100 %ige Tochtergesellschaft von ADLER) die Minderheitsbeteiligungen an mehreren Unternehmen zu erwerben, an denen die Adler Group (unmittelbar oder mittelbar) die Mehrheit der Anteile hält. Die ursprünglichen Zinsen auf das Darlehen beliefen sich jährlich auf 3,00 %. Der Darlehensbetrag wurde nach der endgültigen Kaufpreisberechnung im März 2021 auf 46,3 Millionen EUR angepasst.

Darüber hinaus wurde der jährliche Zinssatz rückwirkend auf 3,50 % angepasst. Das Darlehen wurde als finanzieller Vermögenswert klassifiziert und wird erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, da die vertraglichen Zahlungsströme, aufgrund der Möglichkeit der Rückzahlung des Darlehens in Form von Anteilen, nicht ausschließlich Zins und Tilgung darstellen. Das Bewertungsmodell basiert auf einer univariaten Monte-Carlo-Simulation. Zum 31. Dezember 2021 betrug der beizulegende Zeitwert des Darlehens 37,9 Millionen EUR (31. Dezember 2020: 36,6 Millionen EUR).

In den sonstigen langfristigen Forderungen waren zum 31. Dezember 2020 Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von 75 % der Anteile an der Glasmacherviertel GmbH & Co. KG in Höhe von 133,2 Millionen EUR sowie ein dieser Gesellschaft gewährtes verzinsliches Darlehen in Höhe von 66,9 Millionen EUR enthalten. Zum 31. Dezember 2021 wurde die Transaktion rückgängig gemacht (siehe auch Anhang Ziffer 5.D). Die Kaufpreisforderung wurde ausgebucht und das verbleibende Darlehen des Beteiligungsunternehmens wurde im Zuge der Konsolidierung eliminiert. Zudem wurde eine langfristige Kaufpreisforderung gegen die AB Immobilien B.V. in Höhe von 32,5 Millionen EUR unter den sonstigen langfristigen Forderungen ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2021 wurde diese Forderung in die sonstigen Forderungen umgegliedert (siehe Anhang Ziffer 16).

Der Posten Investments in Schuldinstrumente bezieht sich auf Anleihen, die sowohl mit der Absicht, vertragliche Cashflows zu generieren, als auch gegebenenfalls zur Veräußerung gehalten werden. Die Instrumente werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen werden.

Ziffer 11 - Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben

Die eingeschränkt verfügbaren Bankguthaben sind in Euro denominiert und zinslos. Der Gesamtsaldo (kurz- und langfristig) zum 31. Dezember 2021 beinhaltet verpfändete Bankeinlagen von Mietern in Höhe von 23.144 TEUR (31. Dezember 2020: 32.209 TEUR), zur Sicherung von Bankfazilitäten verpfändete Bankeinlagen in Höhe von 28.494 TEUR (31. Dezember 2020: 41.602 TEUR) und eingeschränkt verfügbare Erlöse aus dem Verkauf von Eigentumswohnungen in Höhe von 19.822 TEUR (31. Dezember 2020: 23.044 TEUR).

Ziffer 12 - Geschäfts- oder Firmenwert

Der aus dem Erwerb von Consus resultierende Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 91,4 Millionen EUR (finale Kaufpreisallokation: 1.174,6 Millionen EUR; 31. Dezember 2020: 1.205 Millionen EUR) wurde gemäß IAS 36 auf Wertminderung geprüft.

Die Werthaltigkeitsprüfung wurde auf der Grundlage des Nutzungswertes der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) Consus durchgeführt, wobei diese CGU auf die Entwicklung von Immobilienprojekten für den eigenen Bestand sowie den Verkauf an Dritte spezialisiert ist. Abgeleitet wurde der Nutzungswert aus den geschätzten künftigen freien Cashflows. Die detaillierte Planungsphase erstreckt sich über zehn Jahre. Der Terminal Value leitet sich aus dem letzten Abschnitt der detaillierten Planungsphase ab und berücksichtigt das nachhaltig erwartete durchschnittliche Niveau der zukünftigen jährlichen finanziellen Überschüsse. Die detaillierten Prognosen und der Terminal Value beziehen sich sowohl auf vertraglich vereinbarte Projektentwicklungen als auch auf neue Entwicklungsprojekte, die sich noch in der Planung befinden, und berücksichtigen dabei jeweils die üblichen Margen, die sich aus einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung begründen.

Bei den Projekten für das eigene Portfolio sowie für den Verkauf an Dritte berücksichtigt der Businessplan der CGU die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren sowie die Prognosen der Geschäftsleitung im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes. Für die ewige Rente wurde ein nachhaltiges Wachstum von 1,00 % angewendet. Die Diskontierungssätze für das Projektentwicklungsgeschäft und das Vermietungsgeschäft wurden separat abgeleitet. Die Betafaktoren für die beiden Geschäftsbereiche wurden auf der Grundlage bestimmter Vergleichsgruppen abgeleitet. Es wurden ein risikofreier Zinssatz von 0,2 % und eine Marktrisikoprämie von 7,5 % angenommen. Der Diskontierungssatz vor Steuern betrug 7,9 % (nach Steuern: 7,2 %) für das Projektentwicklungsgeschäft und 4,5 % (nach Steuern: 3,7 %) für das Vermietungsgeschäft.

Auf der Grundlage der geplanten freien Cashflows und der oben beschriebenen Diskontierungssätze ergibt sich eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 1.083,2 Millionen EUR. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (CGU) beläuft sich auf 2.461,5 Millionen EUR. Die Wertminderung wurde unter den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen.

Angaben zu den Ereignissen und Umständen, die zur Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 1.083,33 Millionen EUR geführt haben:

Die konjunkturelle Entwicklung und die Auswirkungen der Coronapandemie haben erhebliche negative Effekte auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der CGU sowie auf deren zukünftige Geschäftsaussichten.

Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 wurde die Bautätigkeit durch Lieferengpässe, Materialknappheit und die daraus resultierenden Preissteigerungen beeinträchtigt. Die Engpässe bei bestimmten Materialien, insbesondere Holz und Stahl, führten zu Verzögerungen in der Produktion; gleichzeitig beeinträchtigten die starken Preiserhöhungen die realen Umsätze.

Die Wertminderung der CGU zum 31. Dezember 2021 wird in erster Linie von den folgenden Faktoren ausgelöst:

•	Einem Anstieg der Baukosten und geringeren erwarteten Verkaufserlösen aus vertraglich vereinbarten Projekten im bestehenden Portfolio
•	Der Realisierung von Vorabverkäufen mit einer geringeren Wertschöpfungstiefe als bei vollständig entwickelten Projekten
•	Geringeren Volumen und einer geringeren Rentabilität bei den sonstigen Projektentwicklungen.
•	Sowohl aus Risiko- als auch aus Vorsichtsgründen wurde der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts ein Geschäftsplanszenario zugrunde gelegt, das von einem deutlich geringeren jährlichen Bauvolumen im Vergleich zu den tatsächlichen Erwartungen des Managements ausgeht. In diesem Szenario werden die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen, mögliche Risiken aufgrund anhaltender Unterbrechungen der Lieferketten und eine begrenzte Verfügbarkeit von personellen Ressourcen und Material berücksichtigt.

Beschreibung des Managementansatzes zur Bestimmung der den einzelnen wesentlichen Annahmen zugewiesenen Werte

Der Geschäftsplan der CGU umfasst im Wesentlichen die folgenden Komponenten: aktuelles Portfolio und sonstige Projektentwicklungen.

Das aktuelle Portfolio bezieht sich auf die vertraglich vereinbarten Projekte, die derzeit von der CGU entwickelt werden. Die Projekte innerhalb dieses Portfolios unterscheiden sich nach drei unterschiedlichen Veräußerungsstrategien:

•	Build-to-Hold: Immobilienprojekte, die für das eigene Portfolio der Adler Group entwickelt werden
•	Forward Sale-Projekte / Verkauf von Eigentumswohnungen: Immobilienprojekte, die bereits ganz oder teilweise verkauft wurden, sich aber noch in der Entwicklung befinden
•	Upfront Sale-Projekte (Vorabverkäufe): Grundstücke oder unfertige Gebäude, die nicht vollständig erschlossen sind und in ihrem derzeitigen Zustand verkauft werden sollen

Die sonstigen Projektentwicklungen beziehen sich auf neue Immobilienprojekte. Diese Projekte sollen im Rahmen von Forward Sales an Dritte verkauft werden. Die Realisierung von sonstigen Projektentwicklungen beinhaltet den Erwerb neuer Grundstücke, die Entwicklung von Projektideen, die Planung und Genehmigung sowie den erfolgreichen Bau und Verkauf der Immobilien.

Die wichtigsten Planungsparameter für das aktuelle Portfolio und für die sonstigen Projektentwicklungen sind die Verkaufserlöse, die Baukosten und die Finanzierungskosten. Die Höhe der erwarteten Mieterträge nach Fertigstellung der Build-to-Hold-Projekte schätzt das Management auf der Grundlage der erwarteten Verkaufserlöse und Mietmultiplikatoren je Nutzungsart. Die Umsätze für Forward Sales und den Verkauf von Eigentumswohnungen basieren auf den entsprechenden Verkaufsverträgen, die bereits für diese Projekte bestehen, oder werden auf der Grundlage des aktuellen Marktumfelds geschätzt. Die Verkaufserlöse für Vorabverkäufe schätzt das Management unter Berücksichtigung des aktuellen Marktumfelds und der individuellen Einflussfaktoren für die jeweiligen Projekte.

Die Baukostenplanung bezieht sich auf die Veräußerungen von Build-to-Hold- und Forward Sale-Projekten (bzw. Projekten, bei denen es um den Verkauf von Eigentumswohnungen geht) und basiert auf konkreten Angeboten von Generalunternehmern oder auf Preisen, die bei anderen vergleichbaren Projekten beobachtet wurden.

Bei der Finanzierung werden das aktuelle sowie das erwartete Zinsumfeld und die Kreditwürdigkeit der Adler Group mit einbezogen.

Die Planung der sonstigen Projektentwicklungen fußt auf Standardannahmen für Umsätze, Kosten und Margen. Das angenommene Bruttoentwicklungsvolumen von 600 Millionen EUR pro Jahr spiegelt das Volumen der Projekte wider, die in der Zukunft entwickelt werden können und basiert auf der bisherigen Geschäftsentwicklung der CGU. Die Projekte sollen im Rahmen von Forward Sales veräußert werden. Die Annahmen bezüglich der Margen sowie des Entwicklungs- und Zahlungsprofils basieren auf den Erfahrungen des Managements.

Erläuterung der Gründe für die Verlängerung des detaillierten Planungszeitraums auf über 5 Jahre

Eine Verlängerung des detaillierten Planungszeitraums über fünf Jahre hinaus kann insbesondere für Unternehmen in Branchen mit stabiler und vorhersehbarer Entwicklung (z.B. Immobiliengesellschaften) in Betracht gezogen werden.

Als Projektentwickler realisiert die CGU großvolumige Immobilienprojekte, deren Umsetzung sich normalerweise über einen mehrjährigen Zeitraum von vier bis sieben Jahre hinzieht. Im Einklang mit diesem Geschäftsmodell erstreckt sich der Geschäftsplan der CGU über einen detaillierten Planungszeitraum von zehn Jahren. Die Verlängerung des detaillierten Planungszeitraumes ist für sich genommen keine Besonderheit des Geschäftsplans der CGU, sondern entspricht einem branchenweit etablierten Verfahren für Immobilienunternehmen und insbesondere Projektentwicklungsgesellschaften.

Die Verwendung eines Geschäftsplans, der über einen detaillierten Planungszeitraum von fünf Jahren hinausgeht, ist zulässig, weil das Management die Cashflows über einen längeren Zeitraum von bis zu zehn Jahren hinreichend genau prognostizieren kann, was auch notwendig ist, weil alle laufenden Projekte im aktuellen Portfolio einen Fertigstellungszeitraum von fünf Jahren überschreiten.

Die erwarteten Ergebnisse der individuellen Projektentwicklungen (Umsatzerlöse, Kosten, Grad der Fertigstellung) können für das aktuelle Portfolio zuverlässig vorhergesagt werden. Die entsprechenden Umsatzerlöse und Kosten werden im Geschäftsplan gemäß den Arbeitsfortschritten aufgezeigt. Die Projekte im bestehenden Portfolio basieren auf detaillierten Entwicklungsberechnungen, die eine Verlängerung des Planungshorizonts für die Ableitung der freien Cashflows möglich machen und auch rechtfertigen.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass eine Verlängerung des Planungszeitraums um fünf Jahre und die Ableitung des Terminal Value ab 2032 branchenüblich sind und den Anforderungen gemäß IAS 36 ausreichend Rechnung tragen.

Die im Folgenden aufgeführten Annahmen, die der Berechnung des Nutzungswertes zugrunde liegen, sind grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet:

Diskontierungssatz: Wenn sich der Diskontierungssatz für das Projektentwicklungs- und das Vermietungsgeschäft jeweils um 0,5 % erhöhen würde, wäre der Geschäfts- oder Firmenwert vollständig wertgemindert.

Wachstumsrate Terminal Value: Wenn die Wachstumsrate des Terminal Value auf 0,5 % sinken würde, wäre der Geschäfts- oder Firmenwert vollständig wertgemindert.

Ziffer 13 - Aktive Vertragsposten aus der Projektentwicklung

Aktive und passive Vertragsposten resultieren hauptsächlich aus Entwicklungsverträgen mit Kunden. Die zeitliche Abfolge in Bezug auf die Erfassung von Umsatzerlösen, die Rechnungsstellung und den Eingang der Zahlungen führt zu fakturierten Forderungen, nicht fakturierten Forderungen (aktive Vertragsposten) und Kundenanzahlungen (passive Vertragsposten). Bei den Projektentwicklungsaktivitäten des Konzerns werden die Beträge entsprechend dem Arbeitsfortschritt (in Bezug auf den vertraglich vereinbarten Zeitrahmen) in Rechnung gestellt. Dies geschieht entweder in periodischen Abständen oder bei Erreichen der vertraglich vereinbarten Meilensteine. Im Allgemeinen erfolgt die Fakturierung nach der Erfassung der Umsatzerlöse, was zu aktiven Vertragsposten führt. Manchmal erhält der Konzern jedoch Anzahlungen von Kunden, die vor der Erfassung der Umsatzerlöse ausgewiesen werden, was zu passiven Vertragsposten führt. Diese aktiven und passiven Vertragsposten werden am Ende jeder Berichtsperiode für jeden Vertrag gesondert ausgewiesen. Die Veränderungen der aktiven und passiven Vertragsposten während der Berichtsperiode wurden nicht wesentlich durch andere Faktoren als die unten aufgeführten beeinflusst.

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Aktive Vertragsposten (brutto) - langfristig	12.510	8.044
Erhaltene Anzahlungen auf langfristige Vertragssalden	-	-
Aktive Vertragsposten (netto) - langfristig	12.510	8.044
Aktive Vertragsposten (brutto) - kurzfristig	196.430	428.572
Erhaltene Anzahlungen auf kurzfristige Vertragssalden	(126.703)	(273.883)
Aktive Vertragsposten (netto) - kurzfristig	69.727	154.689
Passive Vertragsposten (netto) - kurzfristig	(36.109)	(25.837)

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Für aktive Vertragsposten wurden keine Wertminderungen für Kreditrisiken gemäß IFRS 9 vorgenommen. Das ist darauf zurückzuführen, dass das Kreditausfallrisiko der Vertragspartner relativ niedrig ist. Darüber hinaus kann der Value-at-Risk aufgrund der Sicherheiten als relativ gering angesehen werden.

Die aktiven Vertragsposten (netto), die im Zusammenhang mit Projektentwicklungen ausgewiesen werden, entwickelten sich wie folgt:

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Stand der aktiven Vertragsposten zum 1. Januar	162.733	-
+ Unternehmenszusammenschlüsse IFRS 3	-	263.013
+ Zugänge aufgrund von im Berichtszeitraum erfüllten Leistungsverpflichtungen	63.737	44.100
- Umgliederungen in Forderungen / Zahlungseingänge	(59.210)	(39.542)
+/- Sonstige Änderungen (z. B. Zeitablauf, Transaktionspreis, Änderung der Fortschrittsmessung)	(85.023)	(3.687)
- Umgliederungen zu Anlageimmobilien ⁽¹	-	(87.683)
+/- Veränderung des Konsolidierungskreises inkl. Umgliederung als zur Veräußerung gehalten (IFRS 5) ^*	-	(13.468)
Stand zum 31. Dezember	82.237	162.733

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.
¹⁾ Anpassung der Vorjahreszahlen: Umgliederungen in Anlageimmobilien wurden separat ausgewiesen.

Die passiven Vertragsposten (netto), die im Zusammenhang mit Projektentwicklungen ausgewiesen werden, entwickelten sich wie folgt:

in TEUR	2021	2020
Stand der passiven Vertragsposten zum 1. Januar	25.870	-
+ Unternehmenszusammenschlüsse IFRS 3	-	26.367
+ Erhaltene Anzahlungen (inkl. fakturierter Rechnungen) auf noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen	25.564	39.750
- Ausbuchung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen	(5.574)	(40.247)
+/- Sonstige Änderungen (z. B. Zeitablauf, Transaktionspreis, Änderung der Fortschrittsmessung)	(9.751)	-
Stand zum 31. Dezember	36.109	25.870

Ziffer 14 - Vorräte

Die Vorräte umfassen auch die Grundstücke aus Forward Sales und setzen sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Immobilien "Zu Handelszwecken (Verkauf von Eigentumswohnungen) gehalten"	174.077	21.791
Immobilien "Institutionell"	864.905	1.075.491
Immobilien "Parkraum"	35.490	23.523
Immobilien "Eigentumswohnungen zum Verkauf"	-	422.395
Immobilien "Sonstige Bauleistungen"	7.536	7.705
Sonstige Vorräte: ohne Entwicklung	11.446	7.858
Gesamtbetrag	1.093.454	1.558.763

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die in den Vorräten aktivierten Zinsaufwendungen belaufen sich auf 54.734 TEUR (2020: 44.332 TEUR). Der Kapitalisierungssatz betrug 2,4 % (2020: 4,5 %).

Die Veränderung der Vorräte resultiert im Wesentlichen aus Zugängen wie aktivierte Zinsen (153,3 Millionen EUR, davon 53,7 Millionen EUR aufgrund von Akquisitionen) und Abgängen aufgrund von Veräußerungen (648,7 Millionen EUR) sowie aus der Umgliederung von Vorräten in Anlageimmobilien (97,7 Millionen EUR, siehe Anhang Ziffer 6), Zugängen aus rückgängig gemachten Forward Sales (405,6 Millionen EUR), Abgängen aufgrund von Abschreibungen (227,2 Millionen EUR) und Abgängen durch Umgliederungen in zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (50,7 Millionen EUR, siehe Anhang Ziffer 16).

Es wurden im Geschäftsjahr 2021 vier Forward Sales aufgrund von Vertragsrücktritten rückgängig gemacht. Durch den Rücktritt bestehen nun keine durchsetzbaren Rechte mehr, weshalb die Umsatzrealisierung nach IFRS 15 nicht mehr anwendbar ist. Infolgedessen wurden im zweiten Quartal 2021 aktive Vertragsposten in Höhe von 224,4 Millionen EUR und Anzahlungen in Höhe von 179,1 Millionen EUR (die zuvor saldiert worden waren) nicht mehr in der Bilanz erfasst und Umsatzerlöse in Höhe von 22,5 Millionen EUR wurden gegen die aktiven Vertragsposten aufgelöst. Die zuvor für diese Projekte gebildeten Rückstellungen für Eventualverluste in Höhe von 31,1 Millionen EUR wurden aufgelöst und in den sonstigen Erträgen verbucht. Die Auflösung führte zu einer Erhöhung der Vorräte um 405,6 Millionen EUR im zweiten Quartal 2021. In dem Anstieg sind Entschädigungsverpflichtungen gegenüber dem vormaligen Käufer (Zinsaufwand und Nebenkosten) in Höhe von 33,2 Millionen EUR enthalten. Die erhaltenen Anzahlungen für Grundstücke in Höhe von 87,0 Millionen EUR und für Gebäude in Höhe von 179,1 Millionen EUR wurden zum 31. Dezember 2021 an den ehemaligen Käufer zurückgezahlt.

Die Vorräte verringerten sich infolge einer Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Immobilien an institutionelle Investoren im Februar 2021 um 304,3 Millionen EUR (siehe IAS 8-Anpassungen in Anhang Ziffer 4.O). Außerdem wurden die Projekte Franklinstraße (Berlin) und 2Stay (Frankfurt am Main) veräußert, was zu einem Rückgang der Vorräte um 266,3 Millionen EUR führte. Darüber hinaus wurden Grundstücke von drei Forward Sale-Projekten (Mary-Ann, Ernst-Reuter-Platz und Cologneo I) an die Kunden der Projekte veräußert, wodurch sich die Vorräte um 67,1 Millionen EUR verringerten.

Basierend auf den aktualisierten Schätzungen der erwarteten Verkaufspreise wurde eine Abschreibung in Höhe von 227,2 Millionen EUR in den Betriebskosten erfasst (siehe Anhang Ziffer 26). Der erwartete Verkaufspreis wurde durch den unabhängigen Gutachter NAI Apollo ermittelt, der über die erforderlichen, anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf den Standort und die Art der zu bewertenden Immobilien verfügt.

Im Berichtszeitraum wurden verschiedene Projekte im Gesamtwert von 97,7 Millionen EUR in die Anlageimmobilien umgegliedert. Alle Projekte wurden zu den beizulegenden Zeitwerten übertragen.

Der Buchwert der als Sicherheiten für Darlehensvereinbarungen gestellten Vorräte beträgt 1.062.051 TEUR (Vorjahr: 1.200.374 TEUR). Es wird nicht erwartet, dass es in den nächsten zwölf Monaten zu Veräußerungen von in den Vorräten erfassten Projektentwicklungen kommen wird. Vorräte in Höhe von 388.879 TEUR wurden zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten angesetzt.

Ziffer 15 - Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Zum Bilanzstichtag bestehen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hauptsächlich aus Mietforderungen (27.784 TEUR; zum 31. Dezember 2020: 38.407 TEUR), Forderungen aus der Veräußerung von Immobilien im Vorratsvermögen (261.652 TEUR; zum 31. Dezember 2020 ^(*) : 104.177 TEUR rückwirkend angepasst) und Forderungen aus der Immobilienentwicklung (90.542 TEUR; zum 31. Dezember 2020: 59.782 TEUR). Die Forderungen aus der Veräußerung von Immobilien im Vorratsvermögen sind im Wesentlichen auf die Forderungen aus der RAFFA-Transaktion (siehe Anhang Ziffer 4.O) und Grexit mit 83,7 Millionen EUR zurückzuführen. Die Salden stellen Bruttobeträge abzüglich der Wertberichtigungen für erwartete Verluste dar (siehe Anhang Ziffer 32.A).

Ziffer 16 - Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Forderungen und finanziellen Vermögenswerte umfassen:

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Ertragsteuerforderungen	18.249	14.743
Sonstige Steuerforderungen	13.003	1.597
Anzahlungen an Lieferanten	4.792	354
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	3.706	3.650
Bei Erfüllung oder Anbahnung eines Vertrags aktivierte Kosten	-	7.774
Verschiedene sonstige Forderungen (nicht-finanziell)	6.427	9.122
Summe sonstige Forderungen (nicht-finanziell)	46.177	37.240
Forderungen aus Portfolioveräußerungen	145.069	189.115
Forderungen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften	119.594	142.670
Kautionen	3.627	4.156
Verschiedene sonstige Forderungen (finanziell)	44.045	59.782
Summe sonstige Forderungen (finanziell)	312.335	395.723
Kurzfristige Geldanlagen	64.900	28.136
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte	423.412	461.099

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die Forderungen aus sonstigen Steuern beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen.

Forderungen aus Portfolioveräußerungen sind Forderungen gegen die AB Immobilien B.V. in Höhe von 14.972 TEUR (31. Dezember 2020: 32.494 TEUR) sowie gegen die Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH in Höhe von 27.802 TEUR (31. Dezember 2020: 44.636 TEUR) und die ACCENTRO in Höhe von 58.592 TEUR (31. Dezember 2020: 59.127 TEUR). Die Adler Group erwartet 11.281 TEUR (31. Dezember 2020: 76.032 TEUR) aus Abschlusszahlungen in Verbindung mit den jüngsten Portfoliotransaktionen. Die Forderungen gegenüber Minderheitsgesellschaftern von Tochtergesellschaften beziehen sich auf verschiedene Transaktionen, die im vierten Quartal 2020 durchgeführt worden waren.

Bei den kurzfristigen Finanzinstrumenten handelt es sich um liquide strukturierte Produkte, die außerhalb der Geschäftsaktivitäten des Konzerns gekauft bzw. verkauft werden, um negative Zinsen zu vermeiden. Im Januar 2022 wurden kurzfristige Finanzinstrumente in Höhe von 64.900 TEUR verkauft.

In den übrigen sonstigen (finanziellen) Forderungen sind Forderungen gegen Aggregate in Höhe von 21.000 TEUR enthalten(31. Dezember 2020: 21.000 TEUR) (siehe auch Anhang Ziffer 33).

Ziffer 17 - Langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Als Ergebnis einer Überprüfung der strategischen Optionen des Konzerns, beschloss das Management, einen Teil des Wohnungsportfolios zu veräußern. Die betreffenden Immobilien sind im Segment ADLER Real Estate AG enthalten und werden nachstehend näher erläutert.

Am 26. Oktober 2021 unterzeichnete die Adler Group S.A. ein Term Sheet mit einer führenden Investment Gesellschaft, in dem die wesentlichen Eckpunkte in Bezug auf die Veräußerung von rund 14.400 Einheiten in den neuen Bundesländern, die von der ADLER Real Estate AG, einer vollkonsolidierten Tochtergesellschaft der Adler Group, gehalten werden, aufgeführt sind. Nach einer Due Diligence-Prüfung, die durch den Käufer durchgeführt wurde, wurde der Verkaufsplan als reiner Asset Deal strukturiert, der den für ähnliche Transaktionen üblichen Bedingungen unterliegt. Am 13. Januar 2022 wurde die finale Vereinbarung mit dem Käufer unterzeichnet. Für ungefähr 68 % der Anlageimmobilien erfolgte der Eigentumsübergang nach dem 31. März 2022, der verbleibende Teil wird voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2022 übertragen. Mit dem erwarteten Mittelzufluss wird die Gesellschaft ihre Verschuldung weiter abbauen, um so ihr strategisches Ziel weiter zu verfolgen, die Beleihungsquote (LTV) auf unter 50 % zu senken. Basierend auf der Einschätzung dieses geplanten Verkaufs, insbesondere im Hinblick auf das unterstützende Engagement der entsprechenden Managementebene, der unterzeichneten Absichtserklärung mit einem potenziellen Käufer als Ergebnis der aktiven Vermarktung zu einem Preis, der in einem angemessenen Verhältnis zum aktuellen beizulegenden Zeitwert steht, und des erwarteten Verkaufs innerhalb eines Jahres ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung, kam der Konzern zu dem Schluss, dass der Verkauf der betreffenden Anlageimmobilien zum gegenwärtigen Bilanzstichtag als sehr wahrscheinlich einzustufen ist. Daher wurden die Anlageimmobilien, für die der Verkauf geplant ist, in die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte umgegliedert. Die zur Veräußerung gehaltenen Anlageimmobilien wurden zum 31. Dezember 2021 neu bewertet. Der beizulegende Zeitwert beläuft sich damit zum Bilanzstichtag entsprechend der Kaufpreisvereinbarung auf 1.046.530 TEUR. Die Gesellschaft nennt keine Bewertungsparameter und Sensitivitätsanalysen für den Buchwert, der einen festen Transaktionspreis darstellt und daher keine wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren enthält. Unter Berücksichtigung des festen Kaufpreises und des Verkaufsfortschritts nach dem Bilanzstichtag wurde der sich daraus ergebende Bewertungsgewinn in Höhe von 57.179 TEUR in der Veränderung der Zeitwerte der Anlageimmobilien ausgewiesen.

ADLER hat sich unwiderruflich gegenüber der LEG Immobilien SE verpflichtet, ihre verbleibenden Aktien an der BCP der LEG im Rahmen eines öffentlichen Übernahmeangebots anzudienen, sofern der angebotene Preis je Aktie nicht unter 157 EUR (765 Millionen EUR für die verbleibende Beteiligung an der BCP) liegt und die (erste) Annahmefrist spätestens am 30. September 2022 endet. Als Gegenleistung für die gewährte Option erhielt die Gesellschaft eine Prämie in Höhe von 7.500 TEUR. Die Ausübung der Kaufoption würde zu einem Verlust der Beherrschung über die Untergruppe BCP führen. Nach der Bewertung des Transaktionsplans, insbesondere der schriftlich gewährten Kaufoption auf die verbleibenden beherrschenden Anteile, hat die Gesellschaft BCP als Veräußerungsgruppe im Sinne von IFRS 5 umgegliedert (Veräußerungsgruppe BCP). Die zur Veräußerung gehaltenen Anlageimmobilien werden gemäß IAS 40 zum beizulegenden Zeitwert bewertet, und der Gewinn/Verlust in Höhe von 13,5 Millionen EUR wird in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die neue Einstufung als zur Veräußerung gehalten an sich führte weder zu einem Gewinn noch zu einem Verlust. Die wesentlichen Klassen der Vermögenswerte und damit verbundenen Verbindlichkeiten, die als zur Veräußerung gehalten ausgewiesen werden, sind wie folgt:

In TEUR	31. Dez. 2021
Anlageimmobilien	1.686.330
Finanzanlagen	13.344
Vorräte	50.720
Übrige Vermögenswerte	55.869
Zahlungsmittel	24.861
Vermögenswerte gesamt	1.831.124
Verbindlichkeiten für latente Steuern	154.970
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	602.267
Unternehmensanleihen	74.504
Übrige Verbindlichkeiten	33.518
Schulden gesamt	865.259

Die Anlageimmobilien der Veräußerungsgruppe enthalten ertragsgenerierende Wohnimmobilien im Wert von 1.250,9 Millionen EUR, ertragsgenerierende Gewerbeimmobilien im Wert von 49,1 Millionen EUR und Projektentwicklungen im Wert von 386,3 Millionen EUR. Der beizulegende Zeitwert der Vermögenswerte wurde durch den unabhängigen Gutachter CBRE ermittelt, der über die erforderlichen anerkannten fachlichen Qualifikationen sowie aktuelle Erfahrungen im Hinblick auf den Standort und die Art der zu bewertenden Immobilie verfügt. Dabei flossen die folgenden wesentlichen Annahmen (auf Grundlage des gewichteten Durchschnitts) in die in der Bewertung verwendeten Schätzwerte mit ein:

Wohnimmobilien	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Diskontierungssatz (%)	4,72	5,03
Kapitalisierungszinssatz (%)	3,27	3,62
Leerstandsquote (%)	1,82	2,01
Repräsentative Monatsmiete (EUR/m ² )	7,51	7,41
Gewerbeimmobilien
Diskontierungssatz (%)	7,14	6,93
Kapitalisierungszinssatz (%)	6,21	6,07
Projektentwicklungen ^(*)
Erwarteter Verkaufspreis (EUR/m ² )	7.555	10.592
Erwartete Herstellungskosten (EUR/m ² )	2.884	4.456

^(*) Der Wert zum 31. Dezember 2021 enthält das Gerresheim-Projekt mit einem Betrag von 270 Millionen EUR.

Die Auswirkungen einer möglichen Erhöhung (Senkung) des Diskontierungssatzes um 0,25 Basispunkte würde zu einer Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Anlageimmobilien, die in der BCP-Veräußerungsgruppe enthalten sind, um -24.200 TEUR (bzw. +28.850 TEUR) führen.

Zum 30. Dezember 2021 unterzeichnete Consus, eine Tochtergesellschaft der Adler Group, einen Kaufvertrag für das Projekt Ostend, welches infolgedessen mit einem Kaufpreis von 104,8 Millionen EUR in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte (IFRS 5) umgegliedert wurde.

Zu den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten gehört auch die Beteiligung an der Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH, die aufgrund eines verbindlichen Kaufvertrags im Jahr 2020 in die zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte umgegliedert worden war. Im Geschäftsjahr 2021 wurde der Wert dieser Beteiligung um 3.243 TEUR auf 752 TEUR berichtigt. Die Wertminderung wurde dem Segment ADLER zugeordnet. Für detaillierte Finanzinformationen in Bezug auf die Caesar JV Immobilienbesitz und Verwaltungs GmbH verweisen wir auf Anhang Ziffer 8.

Der Rest der zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte und Schulden bezieht sich im Wesentlichen auf die Veräußerung von Immobilien, für die zum Bilanzstichtag notarielle Kaufverträge ohne einen Übergang der Verfügungsgewalt vorliegen.

Ziffer 18 - Eigenkapital

1. Gezeichnetes Kapital und Emissionsagio

Stammaktien (in Tausend Aktien)	2021	2020
Zum 1. Januar ausgegeben	117.510	44.195
Erhöhung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit ADLER (Anhang Ziffer 5)	-	27.826
Erhöhung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	-	14.670
Erhöhung aus der Ausgabe von Stammaktien, netto	-	30.819
Zum 31. Dezember ausgegeben	117.510	117.510

Stammaktionäre haben ein Anrecht auf den Erhalt von Dividenden und jeweils eine Stimme pro Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Alle Aktien sind in Bezug auf die Restmasse der Gesellschaft gleichrangig. Der Nennwert je Aktie beläuft sich auf 0,00124 EUR.

Die Veränderungen des Emissionsagio über das Jahr stellen sich wie folgt dar:

Emissionsagio in TEUR	2021	2020
Zum 1. Januar ausgegeben	1.892.145	500.608
Erhöhung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit ADLER (Anhang Ziffer 5)	-	600.396
Erhöhung aufgrund des Unternehmenszusammenschlusses mit Consus (Anhang Ziffer 5)	-	74.322
Erhöhung aus der Ausgabe von Stammaktien, netto	-	787.720
Transaktionen mit nicht beherrschenden Aktionären ohne Kontrollwechsel	6.674	(70.901)
Dividende	(54.054)	-
Zum 31. Dezember ausgegeben	1.844.765	1.892.145

Auf der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2021 wurde eine Dividende in Höhe von 0,46 EUR je Aktie (Bruttodividende in Höhe von insgesamt 54,1 Millionen EUR) beschlossen. Die Dividende wurde Anfang Juli 2021 aus der Kapitalrücklage an die Aktionäre ausgezahlt.

Für weitere Einzelheiten wird auf Anhang Ziffern 5 sowie auf die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung verwiesen.

2. Hedgingrücklagen

Der wirksame Teil der kumulierten Nettoveränderung des beizulegenden Zeitwerts von Cashflow-Hedging-Instrumenten, abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern, wird in den Hedgingrücklagen erfasst.

3. Sonstige Kapitalrücklagen

Die sonstigen Kapitalrücklagen enthalten die kumulierten Auswirkungen der Transaktionen mit dem früheren beherrschenden Aktionär (ADO Group) auf das Eigenkapital.

Die gesetzliche Rücklage nach luxemburgischem Recht beträgt 14,6 TEUR.

4. Rücklage aus finanziellen Vermögenswerten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet

Die Rücklage aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten umfasst Eigenkapitalinstrumente, für die der Konzern entschieden hat, die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts im sonstigen Gesamtergebnis darzustellen. Die Änderung des beizulegenden Zeitwerts bezieht sich auf die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert zum Bilanzstichtag und dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, nach Steuern. Darüber hinaus sind die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von Schuldinstrumenten beinhaltet, deren Zeitwertänderung der Konzern im sonstigen Gesamtergebnis ausweisen muss.

5. Nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen den Anteil der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital und am Jahresergebnis der konsolidierten Tochtergesellschaften. Das auf die Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallende Konzernergebnis ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen und den in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen nicht beherrschenden Anteilen. Die nicht beherrschenden Anteile setzen sich wie folgt zusammen:

In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Tochtergesellschaft ADLER Teilkonzern	490.574	534.848
Tochtergesellschaft Consus Teilkonzern	43.465	81.061
Sonstige	169.056	158.283
Gesamtbetrag	703.094	774.192

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die Entwicklung der nicht beherrschenden Anteile ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt.

Der Anstieg der nicht beherrschenden Anteile ist hauptsächlich auf die verschiedenen Änderungen im Konsolidierungskreis ohne Beherrschungsverluste zurückzuführen. Dementsprechend berichtigte der Konzern die Buchwerte der beherrschenden und nicht beherrschenden Anteile, um die Änderungen der relativen Anteile an der Tochtergesellschaft wie folgt darzustellen:

Über einen Debt-to-Equity-Swap, der im ersten Quartal 2021 wirksam wurde, erhöhte die Adler Group ihren Anteil an der ADLER Real Estate AG von rund 93,9 % auf 96,6 %. Entsprechend wurden die nicht beherrschenden Anteile um 44.100 TEUR verringert und ein Gewinn in Höhe von 24.939 TEUR direkt im Eigenkapital (Emissionsagio) erfasst.

Die Adler Group erhöhte ihre Mehrheitsbeteiligung an Consus im ersten Halbjahr 2021 von rund 94,0 % auf 96,9 %. Entsprechend wurden die nicht beherrschenden Anteile um 23.351 TEUR verringert und ein Gewinn in Höhe von 17.593 TEUR direkt im Eigenkapital (Emissionsagio) erfasst.

Die ordentliche Hauptversammlung der WESTGRUND AG beschloss am 9. Juni 2021, die Aktien der Minderheitsaktionäre im Rahmen eines Zwangsausschlusses (Squeeze-out) auf ADLER zu übertragen. Der Übertragungsbeschluss wurde am 3. November 2021 ins Handelsregister eingetragen und am 4. November 2021 verkündet. Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital wurden um 18.993 TEUR reduziert.

Nach dem Aktienkaufvertrag mit der LEG IMMOBILIEN SE hat die ADLER Real Estate Aktiengesellschaft, eine 93,9 %ige Tochtergesellschaft der Adler Group, ihren Anteil an der Brack Capital N.V. (BCP) von rund 70 % auf 63 % reduziert. Dementsprechend wurden die nicht beherrschenden Anteile um 57.788 TEUR erhöht; ein Gewinn in Höhe von 17.212 TEUR wurde im Eigenkapital unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen.

In den nachstehenden Tabellen werden die Finanzkennzahlen der Tochtergesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen dargestellt, die für den Konzern von wesentlicher Bedeutung sind. Es handelt sich hier um die Beträge vor der Konsolidierung.

Übersicht der IFRS-Konzernbilanzen	Tochtergesellschaft ADLER Teilkonzern		Tochtergesellschaft Consus Teilkonzern
Hauptsitz	Berlin	Berlin	Berlin	Berlin
Minderheitsbeteiligung %	3,28 %	6,11 %	3,12 %	6,06 %
In TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020	31. Dez. 2021	30. Sep. 2020
Kurzfristige Vermögenswerte ¹⁾	3.762.006	713.388	/	3.471.744
Kurzfristige Verbindlichkeiten ¹⁾	(1.416.747)	(1.160.080)	/	(2.481.990)
Kurzfristige Vermögenswerte, netto	2.345.259	(446.692)	/	989.754
Anlageimmobilien	1.662.824	4.951.790	/	99.681
Sonstige langfristige Vermögenswerte	159.831	626.634	/	1.178.958
Langfristige Verbindlichkeiten	(2.023.897)	(3.551.462)	/	(1.233.375)
Langfristige Vermögenswerte, netto	(201.242)	2.026.962	/	45.264
Eigenkapital	2.144.017	1.580.270	/	1.035.018
Geleistete Einlage zur Durchführung der vereinbarten Kapitalerhöhung	-	478.164	/	-
Eigenkapital einschließlich geleisteter Einlage	2.144.017	2.058.434	/	1.035.018

¹⁾ Inkl. langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Übersicht der IFRS-Gesamtergebnisrechnungen	Tochtergesellschaft ADLER Teilkonzern		Tochtergesellschaft Consus Teilkonzern
In TEUR	2021	2020	2021	9M 2020
Umsatzerlöse	337.758	354.680	/	354.680
Jahresergebnis	74.588	195.107	/	195.107
Sonstiges Ergebnis	23.401	(839)	/	(839)
Gesamtergebnis	97.959	194.268	/	194.268
Den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Ergebnis	5.407	49.282	/	49.282

Übersicht der IFRS-Gesamtergebnisrechnungen	Tochtergesellschaft ADLER Teilkonzern		Tochtergesellschaft Consus Teilkonzern
In TEUR	2021	2020	2021	9M 2020
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit	93.759	144.050	/	(108.792)
Cashflow aus Investitionstätigkeit	1.105.839	(126.106)	/	(48.562)
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	(1.051.173)	(204.526)	/	136.507
Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	148.425	(186.582)	/	(20.847)

Ziffer 19 - Unternehmens- und Wandelanleihen

Diese Verbindlichkeiten stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Adler Group Anleihe 2017/2024	398.529	397.977
Adler Group Wandelanleihe 2018/2023	99.025	97.623
Adler Group Anleihe 2020/2025	392.959	391.164
Adler Group Anleihe 2020/2026	390.774	389.051
Adler Group Anleihe 2021/2026	686.444	-
Adler Group Anleihe 2021/2029	778.694	-
Adler Group Anleihe 2021/2027	490.418	-
ADLER Wandelanleihe 2016/2021	-	99.062
ADLER Anleihe 2017/2021	-	506.444
ADLER Anleihe 2017/2024	292.512	289.111
ADLER Anleihe 2018/2023	493.977	489.571
ADLER Anleihe 2018/2026	286.999	284.307
ADLER Anleihe 2019/2022	399.047	395.887
BCP Anleihe 2013/2024 (B) ¹⁾	-	36.814
BCP Anleihe 2014/2026 (C) ¹⁾	-	25.381
Consus Anleihe 2019/2024	-	523.255
Consus Wandelanleihe 2019/2022	117.915	115.287
Gesamtbetrag	4.827.293	4.040.934

¹⁾ Enthalten in der zur Veräußerung gehaltenen Veräußerungsgruppe gemäß IFRS 5 (Anhang Ziffer 17).

Zum 20. Juli 2017 platzierte die Gesellschaft eine unbesicherte, fest verzinsliche Unternehmensanleihe mit einem Gesamtnennbetrag von 400 Millionen EUR bei institutionellen Investoren (Adler Group Anleihe 2017/2024). Der Zinssatz der am 26. Juli 2024 fälligen Anleihe beläuft sich auf 1,5 % pro Jahr. Der Bruttoerlös aus der Transaktion beläuft sich auf 398,6 Millionen EUR mit einem Zeichnungspreis von 99,651 %. Der Reinerlös der Anleihe wurde in erster Linie zur Finanzierung von Zukäufen verwendet.

Am 16. November 2018 platzierte die Gesellschaft eine unbesicherte vorrangige Anleihe mit einem Nennbetrag von insgesamt 165 Millionen EUR bei institutionellen Investoren. Die Anleihe kann in neue bzw. bereits bestehende Stammaktien der Gesellschaft umgewandelt werden (Adler Group Wandelanleihe 2018/2023). Der Zinssatz liegt bei 1,25 % pro Jahr und die Zinsen werden halbjährlich rückwirkend fällig. Aufgrund der Herabstufung der Gesellschaft erhöhte sich der Zinssatz ab dem 23. November 2020 auf 2,00 % pro Jahr. Die Laufzeit der Anleihe endet am 23. November 2023. Eine Tochtergesellschaft der Adler Group hält zum Bilanzstichtag 38,24 % der Wandelanleihe.

Am 5. August 2020 platzierte die Gesellschaft eine unbesicherte, fest verzinsliche Unternehmensanleihe mit einem Gesamtnennbetrag von 400 Millionen EUR bei institutionellen Investoren (Adler Group Anleihe 2020/2025). Der Zinssatz der am 5. August 2025 fälligen Anleihe beläuft sich auf 3,25 % pro Jahr. Der Bruttoerlös aus der Transaktion belief sich auf 395,5 Millionen EUR mit einem Zeichnungspreis von 98,871 %. Der Reinerlös aus der Anleihe wurde im Wesentlichen zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten verwendet.

Am 13. November 2020 platzierte die Gesellschaft eine unbesicherte, fest verzinsliche Unternehmensanleihe (Adler Group Anleihe 2020/2026) mit einem Gesamtnennbetrag von 400 Millionen EUR bei institutionellen Investoren. Der Zinssatz der am 13. November 2026 fälligen Anleihe beläuft sich auf 2,75 % pro Jahr. Der Bruttoerlös aus der Transaktion belief sich auf 394,6 Millionen EUR mit einem Zeichnungspreis von 98,646 %. Der Reinerlös aus der Anleihe wurde im Wesentlichen zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten verwendet.

Am 8. Januar 2021 platzierte die Gesellschaft eine festverzinsliche vorrangige unbesicherte Anleihe in Höhe von 1.500 Millionen EUR, die aus zwei Tranchen besteht, einer Anleihe mit einer Laufzeit von 5 Jahren und einem Festzins von 1,875 % in Höhe von 700 Millionen EUR (Adler Group Anleihe 2021/2027) sowie einer Anleihe mit einer Laufzeit von 8 Jahren und einem Festzins von 2,25 % in Höhe von 800 Millionen EUR (Adler Group Anleihe 2021/2029). Die Erlöse aus der Ausgabe der Anleihen wurden zur Rückzahlung bestehender Schulden (inkl. Rückkäufe) verwendet. Im Anschluss an die Platzierung gab die ADLER Real Estate AG ein öffentliches Angebot zur Rückzahlung ihrer im Dezember 2021 fälligen Anleihe über 500 Millionen EUR ab (ADLER Anleihe 2017/2021), das von rund 66 % der Anleiheninhaber angenommen wurde. Nach der Rückzahlung wurde der verbleibende ausstehende Betrag von 170,4 Millionen EUR bei Ablauf der Laufzeit zurückgezahlt.

Im Rahmen ihres neu aufgelegten EMTN-Programms platzierte die Adler Group S.A. am 21. April 2021 eine festverzinsliche vorrangige unbesicherte Anleihe in der Höhe von 500 Millionen EUR mit einer Laufzeit von 6 Jahren und einem Festzins von 2,25 % (Adler Group Anleihe 2021/2027). Der Erlös aus der Begebung dieser Anleihe wurde für die Kündigung und Rückzahlung der von der Consus Real Estate AG begebenen Hochzinsanleihe in Höhe von 450 Millionen EUR (9,625 %) verwendet (Consus Anleihe 2019/2024). Im Zusammenhang mit der Rückzahlung sind Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von 21,7 Millionen EUR angefallen. Die Ausbuchung der Anleihe ohne das eingebettete derivative Finanzinstrument führte zu einem Ertrag in Höhe von 65,8 Millionen EUR, der in den Finanzerträgen ausgewiesen wurde.

Die ADLER Wandelanleihe 2016/2021 mit insgesamt 10.000.000 Anleihen und einem Nennwert von 13,79 EUR je Anleihe war im Juni 2016 ausgegeben worden. Die Wandelanleihe beläuft sich auf insgesamt 137,9 Millionen EUR, ist mit 2,5 % verzinst und wird im Juli 2021 fällig. ADLER gewährt jedem Anleiheninhaber das Recht, seine Anleihen innerhalb des Ausübungszeitraums in nennwertlose ADLER-Inhaberaktien mit einem nominalen Anteil am gezeichneten Kapital von 1,00 EUR je Aktie zum Ausgabezeitpunkt umzuwandeln. Der Wandlungskurs belief sich zum Ausgabezeitpunkt auf 13,79 EUR. Am 7. Juni 2017 wurde der Wandlungskurs auf 12,5364 EUR und dann zum 31. August 2018 aufgrund der Ausgabe von Gratisaktien auf 12,5039 EUR angepasst. Im Juli 2021 wurde der Restbetrag der Wandelanleihe in Höhe von 90 Millionen EUR zurückgezahlt.

Im Dezember 2017 gab ADLER eine Unternehmensanleihe in Höhe von 800 Millionen EUR aus. Die Anleihe wurde in zwei Tranchen begeben, die erste (ADLER Anleihe 2017/2021) mit einem Volumen von 500 Millionen EUR, einem Zinskupon von 1,50 % und einer Laufzeit bis Dezember 2021, wurde zu 99,52 % des Nennwerts ausgegeben. Die erste Tranche wurde während des Berichtszeitraums teilweise getilgt, der Restbetrag wird nach Ablauf der Laufzeit zurückgezahlt. Die zweite Tranche (ADLER Anleihe 2017/2024) mit einem Volumen von 300 Millionen EUR, einem Zinskupon von 2,13 % und einer Laufzeit bis Februar 2024 wurde zu 99,28 % des Nennwerts ausgegeben. Im Schnitt beträgt die Verzinsung der gesamten Anleihe 1,73 %.

Im April 2018 platzierte ADLER erneut erfolgreich in zwei Tranchen eine Unternehmensanleihe im Umfang von 800 Millionen EUR bei institutionellen europäischen Investoren. Die erste Tranche (ADLER 2018/2023) hat einen Umfang von 500 Millionen EUR, einen Zinskupon von 1,88 % und eine Laufzeit bis April 2023. Die zweite Tranche (ADLER 2018/2026) hat einen Umfang von 300 Millionen EUR, einen Zinskupon von 3,0 % und eine Laufzeit bis April 2026. Im Schnitt beträgt die Verzinsung der gesamten Anleihe 2,30 %. Der Reinerlös wurde in erster Linie verwendet, um das Überbrückungsdarlehen zu refinanzieren, das ADLER im Zusammenhang mit dem Erwerb der Brack Capital Properties N.V. ("BCP") aufgenommen hatte.

Im April 2019 platzierte ADLER erfolgreich eine Unternehmensanleihe im Umfang von 400 Millionen EUR mit einem Zinskupon von 1,5 % bei institutionellen europäischen Investoren (ADLER 2019/2022). Die Anleihe hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird im April 2022 fällig.

ADLER übernahm im Rahmen des Erwerbs der BCP Schulden aus Anleihen in drei Tranchen mit einem ursprünglichen Volumen von 700 Millionen NIS. Tranche A (BCP Anleihe 2011/2020, ursprünglich 400 Millionen NIS) hat eine Laufzeit bis Juli 2020 und weist eine Verzinsung von 4,80 % auf. Die Verbindlichkeiten aus Tranche A der BCP Anleihe wurden am 20. April 2020 vorzeitig abgelöst. Tranche B (BCP Anleihe 2013/2024, ursprünglich 175 Millionen NIS) hat eine Laufzeit bis Dezember 2024 und weist eine Verzinsung von 3,29 % auf. Tranche C (BCP Anleihe 2014/2026, ursprünglich 125 Millionen NIS) hat eine Laufzeit bis 2026 und weist eine Verzinsung von 3,30 % auf. Es erfolgen jährliche Tilgungszahlungen bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit. Die Verzinsung und Tilgung der drei Tranchen ist außerdem an die Entwicklung des israelischen Verbraucherpreisindex gekoppelt. Aufgrund des Transaktionsplans wurden die Anleihen zusammen mit der Veräußerungsgruppe BCP gemäß IFRS 5 in die zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Verbindlichkeiten umgegliedert (Anhang Ziffer 17).

Am 29. November 2017 gab Consus eine Wandelanleihe mit einem Gesamtnennbetrag von 200 Millionen EUR (Consus Wandelanleihe 2017/2022) aus. Die Wandelanleihe wird am 29. November 2022 fällig und wurde zu einem Preis von 100 % des Kapitalbetrags zu je 100.000 EUR ausgegeben. Verzinst wird die Wandelanleihe mit 4,0 % pro Jahr und die Zinsen werden halbjährlich rückwirkend fällig. In Übereinstimmung mit den Bedingungen der Wandelanleihe haben die Inhaber der Anleihen das Recht, der Gesellschaft anzubieten, dass sie sich über das Einbringen einer Sachanlage an einer Kapitalerhöhung beteiligt, indem sie von ihr gehaltene Anleihen als Sacheinlage anbietet. Ob sie ein solches Angebot annimmt, obliegt dem Ermessen der Gesellschaft. Falls sie ein solches Angebot annimmt, werden die neuen Aktien vom bedingten Kapital der Gesellschaft genommen. Die Ausübung des eingeschlossenen Kündigungsrechts führt zu einer 100 %igen Rückzahlung zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Umwandlungs- und Rückgaberechte stellen eingebettete derivative Finanzinstrumente dar, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet und unter derivative Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen werden. Zum 31. Dezember 2021 verbleiben 117,9 Millionen EUR aus der Consus Wandelanleihe 2017/2022.

Am 11. August 2021 veröffentlichte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) einen vollständigen Analysebericht zum Rating der Adler Group ("BB/stable"). Am 11. Oktober 2021 stufte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) das Rating der Adler Group von BB/stable auf B+/watch negative herab. Am 6. Dezember 2021 bestätigte S&P Global Ratings das langfristige Emittentenrating der Adler Group mit B+ und hob die Einstufung als CreditWatch negative auf. Den Anleihen gab S&P zum 31. Dezember 2021 das Rating BB-.

Am 11. Februar 2022 senkte die internationale Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) das langfristige Emittentenrating der Adler Group von "B+" auf "B-" und das Emissionsrating für die vorrangigen unbesicherten Schuldtitel von "BB-" auf "B". Die Ratings wurden auf "CreditWatch negative" gesetzt.

Die Adler Group verpflichtet sich, nach der Emission der Anleihen keine Finanzschulden aufzunehmen, und wird zudem sicherstellen, dass ihre Tochtergesellschaften nach der Emission der Anleihe keine Finanzschulden aufnehmen werden (mit Ausnahme der Refinanzierung bestehender Finanzverschulden), die unverzüglich nach der effektiven Aufnahme solcher zusätzlicher Finanzschulden (unter Berücksichtigung der Reinerlöse einer solchen Aufnahme) den folgenden Prüfungen nicht standhalten: (i) Beleihungsquote (Loan-to-Value Ratio, LTV) ≤ 60 %, (ii) Quote der besicherten Darlehen (Secured Loan-to-Value Ratio) ≤ 45 %; (iii) Zinsdeckungsgrad (Interest Coverage Ratio) > 1,8 und iv) Quote der unbelasteten Vermögenswerte (Unencumbered Asset Ratio) > 125 %; letzteres gilt nur für die folgenden Instrumente: Adler Group S.A. Anleihe (400 Millionen EUR., 1,5 % Kupon, Fälligkeit 26. Juli 2024) und Adler Group S.A. Schuldscheintranchen (Gesamtvolumen 24,5 Millionen, Fälligkeit 2023-2028, WACD 2,21 % per 31. Dezember 2021).

Die ADLER Real Estate AG verpflichtet sich, nach der Emission der Anleihen keine Finanzschulden aufzunehmen, und wird zudem sicherstellen, dass ihre Tochtergesellschaften nach der Emission der Anleihe keine Finanzschulden aufnehmen werden (mit Ausnahme der Refinanzierung bestehender Finanzverschulden), die unverzüglich nach der effektiven Aufnahme solcher zusätzlicher Finanzschulden (unter Berücksichtigung der Reinerlöse einer solchen Aufnahme) den folgenden Prüfungen nicht standhalten: (i) Beleihungsquote (Loan-to-Value Ratio, LTV) ≤ 60 %, (ii) Quote der besicherten Darlehen (Secured Loan-to-Value Ratio) ≤ 40 %. Darüber hinaus hat die ADLER Real Estate AG den konsolidierten Deckungsgrad am 31. Dezember 2020 bei mindestens 1,70 zu 1,00 und zu jedem Stichtag ab dem 1. Januar 2021 bei mindestens 1,80 zu 1,00 zu halten.

Zum 31. Dezember 2021 hielt die Gesellschaft alle vereinbarten finanziellen Covenants ein.

Ziffer 20 - Sonstige Darlehen und Ausleihungen

Die sonstigen Darlehen und Ausleihungen des Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

	31. Dez. 2021		31. Dez. 2020 ^(*)
	langfristig	kurzfristig	langfristig	kurzfristig
Darlehen von Kreditinstituten	2.006.549	119.326	2.609.455	1.260.539
Darlehen von sonstigen Gläubigern	50.261	-	49.198	50.000
Summe	2.056.810	119.326	2.658.653	1.310.539

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O..

Zum 31. Dezember 2021 belief sich der durchschnittliche Effektivzins der sonstigen Darlehen und Ausleihungen unter Berücksichtigung der Zinsswap-Sicherungsgeschäfte von variabel auf fix der Adler Group inklusive ADLER und Consus auf 2,03 % pro Jahr (zum 31. Dezember 2020: 3,1 %). Die durchschnittliche Laufzeit der sonstigen Darlehen und Ausleihungen ist 4,6 Jahre (zum 31. Dezember 2020: 3,5 Jahre).

Für die meisten dieser Darlehensvereinbarungen wurden Financial Covenants vereinbart. Durch Immobilien besicherte Darlehen (die den Großteil der Darlehensvereinbarungen ausmachen) enthalten normalerweise Financial Covenants auf der Ebene der Tochtergesellschaften. Die Ebene der Covenants variiert je nach Immobilie. Die meisten besicherten Darlehen enthalten Mindest- bzw. Maximalwerte in Bezug auf den Kapitaldienstdeckungsgrad, die Zinsdeckungsquote, die Beleihungsquote (LTV) bzw. die Beleihungsauslaufquote (LTMLV). Einzelne Kreditverträge sehen einen Mindestumfang verpflichtend durchzuführender Instandsetzungen oder Mindestmieterträge vor. Sofern die kreditvertraglich vereinbarten Instandsetzungsmaßnahmen nicht durchgeführt werden, ist in Höhe der nicht durchgeführten Instandhaltungen eine entsprechend hohe Barreserve auf verfügungsbeschränkten Konten vorzuhalten. Bei einer Verletzung der Kreditvorgaben könnte es zu unterschiedlichen Sanktionsmaßnahmen der Kreditgeber bis hin zu einer Kündigung der Kredite kommen. Zum 31. Dezember 2021 kommt der Konzern seinen Verpflichtungen aus den bestehenden Darlehensverträgen gegenüber den finanzierenden Banken (einschließlich Covenants) nach.

Am 15. März 2021 unterzeichnete der Konzern eine revolvierende syndizierte Kreditfazilität über 300 Millionen EUR mit einer Laufzeit von drei Jahren mit Verlängerungsoptionen um jeweils ein Jahr. Gleichzeitig wurden die bilateralen revolvierenden Kreditfazilitäten mit diesen Darlehensgebern beendet. In der zweiten Jahreshälfte 2021 nahm die Adler Group Darlehen in Höhe von 300 Millionen EUR als weiteres Liquiditätspolster und zur Erhöhung der Flexibilität des Konzerns in Anspruch, welche gegen Ende des Geschäftsjahres zurückgezahlt wurde. Die Kreditfazilität wurde im April 2022 geschlossen.

Am 15. Dezember 2019 unterzeichnete die Gesellschaft im Rahmen der Akquisition der ADLER Real Estate AG eine Darlehensvereinbarung über eine variabel verzinste Überbrückungskreditlinie in Höhe von 3.463 Millionen EUR mit einer Laufzeit von einem Jahr und vier Verlängerungsoptionen für jeweils sechs Monate. Der Zinssatz ist variabel (2,75 % zum 31. Dezember 2020). Der verbleibende Betrag aus der Überbrückungsfazilität (zum 31. Dezember 2020: 371 Millionen EUR) wurde Anfang 2021 zurückgezahlt. Zeitgleich wurde die Überbrückungsfazilität gekündigt.

Im Januar 2021 unterzeichnete BCP, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, eine Refinanzierungsvereinbarung mit einem deutschen Kreditinstitut über ein Darlehen in Höhe von ca. 100,5 Millionen EUR. Das Darlehen wird mit einem durchschnittlichen Jahreszins von etwa 1,41 % verzinst und hat eine Laufzeit bis Juni 2023.

Im März 2021 nahm Westgrund, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, ein besichertes Darlehen in Höhe von 400 Millionen EUR mit einer Laufzeit von 7 Jahren und einem Festzins von 1,6 % auf, welches das derzeitige, im Dezember 2021 fällige Darlehen in Höhe von 191 Millionen EUR ersetzt.

Im März und April 2021 nahm der Konzern ein besichertes Bankdarlehen in Höhe von insgesamt 100 Millionen EUR auf. Das Darlehen hat einen jährlichen Zinssatz von 1,25 % und eine Laufzeit bis 2028.

Am 25. Juni 2021 legte die Adler Group ein Commercial Paper-Programm auf, das es der Gesellschaft erlaubt, kurzfristige Anleihen bis zu einem Gesamtbetrag von maximal 500 Millionen EUR zur Zwischenfinanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke auszugeben. Zum Bilanzstichtag waren keine Commercial Papers begeben.

Neben der Rückzahlung der Consus Hochzinsanleihe 2019/2024 hat die Adler Group im Geschäftsjahr 2021 Bank- und Mezzanine-Darlehen im Zusammenhang mit Consus in einem Gesamtvolumen von 756 Millionen EUR refinanziert. Die Erlöse aus den Anleiheemissionen wurden im Wesentlichen für Rückzahlungen verwendet. Die Bankdarlehen von Consus einschließlich der Mezzanine-Finanzierung wurden deutlich reduziert und belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 341 Millionen EUR (Vorjahr: 1.087 Millionen EUR).

Fast alle Darlehen sind mit den Vermögenswerten (Anlageimmobilien und Immobilien im Vorratsvermögen, finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) besichert.

Ziffer 21 - Derivative Finanzinstrumente

Die derivativen Vermögenswerte beziehen sich in erster Linie auf eingebettete Derivate, die getrennt von ihren jeweiligen Basisverträgen erfasst und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Diese Derivate beinhalten eine Option zur vorzeitigen Rückzahlung der Consus Anleihe 2019/2024. Diese Option wurde im Geschäftsjahr 2021 ausgeübt; der Restwert des eingebetteten Derivats (90,4 Millionen EUR, 31. Dezember 2020: 96,7 Millionen EUR) wurde entsprechend ausgebucht. Weitere eingebettete Derivate beziehen sich auf vorzeitige Rückzahlungsoptionen für sonstige Darlehen und Ausleihungen mit einem Gesamtbetrag von 2,1 Millionen EUR (31. Dezember 2020: 15,4 Millionen EUR). Zu den derivativen Finanzinstrumenten gehört zudem eine Option auf den Rückkauf von Anteilen nicht beherrschender Aktionäre in Höhe von 8,3 Millionen EUR (31. Dezember 2020: 7,1 Millionen EUR).

Die langfristigen derivativen Verbindlichkeiten beziehen sich auf Zinsswaps. Der beizulegende Zeitwert dieser Zinsswaps, einschließlich der langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten (2.412 TEUR, 31. Dezember 2020: 21.240 TEUR), wird durch Abzinsung der künftigen Cashflows über die Vertragslaufzeit und zum für ähnliche Instrumente geltenden Marktzinssatz ermittelt. Das durch die Bank angewandte Kreditrisiko ist für die von der Bank vorgenommene Bewertung unwesentlich, während die anderen Variablen über den Markt nachvollziehbar sind.

Bei den kurzfristigen derivativen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um eine schriftliche Kaufoption, die ADLER der LEG Immobilien SE für den Kauf der restlichen Anteile an der BCP zu einem Mindestpreis von 157 EUR je Aktie eingeräumt hat (siehe auch Anhang Ziffer 17). Die erstmalige Bewertung der Option erfolgte zum Transaktionspreis von 7,5 Millionen EUR. Zum 31. Dezember 2021 wurde die Option zum beizulegenden Zeitwert neu bewertet; dies erfolgte anhand des Optionspreismodells von Black Scholes unter Berücksichtigung des Aktienkurses von BCP, der Volatilität des Aktienkurses und der Diskontierungssätze als wesentliche Bewertungsparameter. Der beizulegende Zeitwert der Option beläuft sich zum 31. Dezember 2021 auf 38,2 Millionen EUR. Der Wertanstieg wurde in den Finanzaufwendungen erfasst (30,7 Millionen EUR).

Ziffer 22 - Rückstellungen und sonstige Verbindlichkeiten

Die Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Rückstellungen für Rechtstreitigkeiten	77.975	-
Mögliche Verluste aus Projektentwicklungsverträgen	73.865	69.696
Rückstellungen	151.840	69.696
Ertragsteuerverbindlichkeiten	81.988	77.039
Rückstellungen für Rechtstreitigkeiten	-	-
Mögliche Verluste aus Projektentwicklungsverträgen	-	-
Abgegrenzte Aufwendungen	48.297	69.098
Transaktionskosten aus der Veräußerung von Gewerbeimmobilien	-	6.150
Erhaltene Anzahlungen	4.288	2.245
Umsatzsteuer	2.244	14.160
Übrige sonstige Verbindlichkeiten (nicht-finanziell)	17.113	55.602
Sonstige Verbindlichkeiten (nicht-finanziell)	153.930	224.294
Abgegrenzte Zinsverbindlichkeiten	69.720	84.630
Mieterkautionen	22.213	31.195
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	16.120	17.467
Verbindlichkeiten gegenüber Minderheitsgesellschaftern	2.924	-
Kaufpreisverbindlichkeiten	869	27.219
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen nahestehenden Unternehmen	-	183
Übrige sonstige Verbindlichkeiten (finanziell)	13.314	17.731
Sonstige Verbindlichkeiten (finanziell)	125.160	178.425
Sonstige Verbindlichkeiten	430.930	472.415

^(*) (*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten beziehen sich grundsätzlich auf Rechtsansprüche aus Vertragsstrafen und auf den Ersatz sonstiger Schäden. Der Saldo ergibt sich aus den Zugängen im Jahr 2021.

Die Eventualverluste aus Projektentwicklungsverträgen beziehen sich auf Projektentwicklungen mit potenziell negativen Margenerwartungen. Diese Bewertung wird anhand der Erwartungen des Managements in Bezug auf den Verkauf, die Umsatzerlöse aus diesen Projekten und deren Fertigstellungsgrad ermittelt. Im Berichtszeitraum wurde ein Betrag in Höhe von 31.456 TEUR, der aus der Rückabwicklung des Forward Sale-Projekts VauVau resultiert, aufgelöst und in den sonstigen Erträgen ausgewiesen. Ein weiterer Betrag in Höhe von 20.853 TEUR wurde aufgrund der Kündigung eines anderen Verkaufsprojekts aufgelöst. Aufgrund einer Aktualisierung der Managementerwartungen wurden 26.225 TEUR hinzugefügt. Die Bilanzierung der Rückstellung für Eventualverluste aus Projektentwicklungsverträgen erfolgt auf kurzfristiger Basis und enthält daher keine Zinskomponente.

Sonstige Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2021 bestehen die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Finanzverbindlichkeiten mit einem Buchwert von 125.160 TEUR (zum 31. Dezember 2020: 178.424 TEUR) und nicht-finanziellen Verbindlichkeiten mit einem Buchwert von 153.930 TEUR (zum 31. Dezember 2020: 262.417 TEUR).

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich um kurzfristige verzinsliche Darlehen.

Ziffer 23 - Erhaltene Anzahlungen

Während die erhaltenen Zahlungen für Projektentwicklungen im Einklang mit den IFRS unter den aktiven und passiven Vertragsposten ausgewiesen werden, werden die erhaltenen Anzahlungen für Vorräte in der Konzernbilanz gesondert ausgewiesen.

Ziffer 24 - Steuern

A. Die maßgeblichen Steuergesetze, denen die Konzerngesellschaften in ihren jeweiligen Sitzländern unterliegen:

(1) Deutschland

• Die Körperschaftsteuer beträgt einheitlich 15 %. Zusätzlich sind 5,5 % Solidaritätszuschlag auf diese 15 % zu zahlen. Dadurch ist insgesamt eine steuerliche Belastung von 15,825 % gegeben. Die Körperschaftssteuer wird sowohl für in Deutschland ansässige als auch für nicht in Deutschland ansässige Unternehmen erhoben. Die Gewerbesteuer wird zu dem in der jeweiligen Stadt bzw. Gemeinde gültigen Satz auf die Einkünfte der Unternehmen erhoben; davon ausgenommen sind Unternehmen, die keine Betriebsstätte in Deutschland haben. Der Gewerbesteuersatz setzt sich aus einem einheitlichen Steuersatz von 3,5 % (Grundsteuersatz) und einem Kommunalsteuersatz (Hebesatz) zusammen, der abhängig davon ist, wo sich die Betriebsstätten des Unternehmens befinden. So beträgt beispielsweise der Hebesatz in Berlin 410 %, was zu einem effektiven Gewerbesteuersatz von 14,35 % führt. Unternehmen, die ausschließlich eigenen Grundbesitz verwalten und nutzen, können den Teil des Gewerbeertrags, der auf die Verwaltung und Nutzung des eigenen Grundbesitzes entfällt, von der Bemessungsgrundlage abziehen (erweiterte gewerbesteuerliche Kürzung) und sind damit in Deutschland praktisch ganz oder nahezu ganz von der Gewerbesteuer befreit.

• Für Kapitalerträge aus dem Verkauf deutscher Immobilien unterliegen im Inland wie im Ausland ansässige Unternehmen ebenfalls der Körperschaftsteuer zum Einheitssatz. Die Gewerbesteuer ist ebenfalls zum jeweiligen Steuersatz zu entrichten, mit der Ausnahme von im Ausland ansässigen Unternehmen ohne Betriebsstätte in Deutschland sowie (unter weiteren Voraussetzungen) von Immobiliengesellschaften, die zur erweiterten gewerbesteuerlichen Kürzung berechtigt sind.

• Von anderen Gesellschaften erhaltene Dividenden sind zu 95 % steuerfrei, sofern der an der anderen Gesellschaft gehaltene Anteil sich zu Beginn des Kalenderjahres auf mindestens 10 % beläuft oder unterjährig um 10 % erhöht wurde. Kapitalerträge, die ein Unternehmen aus dem Verkauf von Anteilen an einer langfristig gehaltenen Kapitalgesellschaft erzielt, sind ebenfalls zu 95 % steuerfrei.

• Deutsche Immobilien, die zu Beginn des Kalenderjahres gehalten werden, unterliegen einer jährlichen Grundsteuer zwischen 3,5 % und 6,5 % (abhängig vom Standort; in Berling: 6,0 %) auf den gesondert festgestellten Wert der Immobilie (abhängig vom Mietwert und dem Alter der Immobilie). Die zu zahlende Steuer ist von der Ertragsteuer abzugsfähig und wird in der Regel auf die Mieter umgelegt.

• Bei der Grunderwerbsteuer handelt es sich um eine Transaktionssteuer, die zum Beispiel bei Akquisitionen (Share und Asset Deals), Fusionen, Restrukturierungen, Einbringungen, Entkonsolidierungen, Spin-offs etc., an denen deutsche Unternehmen mit Immobilienbesitz beteiligt sind, ausgelöst werden können. Die fällige Grunderwerbsteuer wird berechnet, indem die Grundlage für die Grunderwerbsteuer mit dem aktuellen Steuersatz für Grunderwerb multipliziert wird. Der aktuelle Steuersatz für Grunderwerb ist abhängig davon, wo sich das Grundstück befindet, und liegt je nach Bundesland aktuell zwischen 3,5 % und 6,5 %. Mit Wirkung vom 1. Juli 2021 hat der deutsche Gesetzgeber das ohnehin schon komplexe Grunderwerbsteuergesetz in Bezug auf die unmittelbare und mittelbare Übertragung von Anteilen an Kapitalgesellschaften und von Beteiligungen an Personengesellschaften, die Immobilien (oder immobilienähnliche Rechte wie Erbbaurechte) in Deutschland halten, weiter verschärft. Steuerpflichtig sind nun unmittelbare und mittelbare Übertragungen von mindestens 90 % (vor dem 1. Juli 2021 lag die Beteiligungsgrenze bei 95 %) innerhalb eines Zeitraums von 10 Jahren. Gesonderte Regelungen gelten für Personengesellschaften und bei Übertragungen über eine anerkannte Börse.

• Beschränkung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen bei gleichzeitiger Aufhebung der bestehenden Regelungen zur Unterkapitalisierung. Die Zinsschranke erlaubt den Abzug von Nettozinsaufwendungen oberhalb der Summe von 3 Millionen EUR pro Jahr nur, soweit die gesamten Nettozinsaufwendungen 30 % des EBITDA nicht überschreiten, es sei denn, die gesamten Nettozinsaufwendungen liegen unter 3 Millionen EUR pro Jahr oder erfüllen andere Ausnahmekriterien. Nicht abzugsfähige Nettozinsaufwendungen dürfen vorgetragen werden.

• Kumulierte Steuerverluste dürfen ohne zeitliche Befristung vorgetragen werden und können von zukünftigen Gewinnen und Kapitalerträgen abgezogen werden, sofern sie eine Summe von 1 Million EUR nicht überschreiten. Verlustvorträge, die eine Summe von 1 Million EUR überschreiten, dürfen nur zu 60 % von Gewinnen/Kapitalerträgen abgezogen werden, die eine Summe von 1 Millionen EUR überschreiten (Mindestbesteuerung). Die Anteile, die aufgrund der Mindestbesteuerung nicht abgezogen werden dürfen, können wiederum vorgetragen werden, wobei sie auch in den folgenden Jahren der Mindestbesteuerung unterliegen. Bei der Körperschaftsteuer gab es zudem einen Verlustrücktrag auf das Vorjahr in Höhe von bis zu 1 Millionen EUR (aufgrund der Coronapandemie wurde der mögliche Verlustrücktrag für die Jahre 2020 und 2021 vorübergehend vorteilhafter und flexibler gestaltet). Bei einer Veränderung der Beherrschungsverhältnissen gelten besondere Regeln für den Untergang von steuerlichen Verlustvorträgen.

• Der für die Berechnung der aktiven und passiven latenten Steuern verwendete Steuersatz beträgt zum 31. Dezember 2021 und zum 31. Dezember 2020 15,825 % für die Immobiliengesellschaften, die ausschließlich Immobilienvermögen halten, und 30,18 % für die Verwaltungsgesellschaften, die die Immobilien in Berlin betreiben, da diese Verwaltungsgesellschaften einer Körperschaftsteuer von 15,825 % und einer Gewerbesteuer zum geltenden Satz unterliegen.

• Im Jahr 2018 leiteten die Steuerbehörden eine Konzernsteuerprüfung für die Geschäftsjahre 2013 bis 2016 des damaligen ADO Teilkonzerns (im Umfang von 37 Gesellschaften) ein. Die Prüfung ist zwar noch nicht abgeschlossen, dürfte aber in naher Zukunft abgeschlossen werden.

(2) Luxemburg

• Die Gesellschaft unterliegt in Luxemburg der Körperschaftsteuer. Der insgesamt maximal anwendbare Satz (einschließlich Körperschaftsteuer, kommunaler Gewerbesteuer und Beiträgen zum Beschäftigungsfonds) beträgt für das 2021 endende Steuerjahr für eine Gesellschaft mit Sitz in der Stadt Luxemburg 24,94 %.

• Die Gesellschaft unterliegt in vollem Umfang der jährlichen Vermögenssteuer in Höhe von 0,5 % des Nettovermögenswerts der Gesellschaft. Bestimmte Vermögenswerte können bei der Berechnung des Nettovermögenswerts für die Vermögenssteuerlast unberücksichtigt bleiben, sofern die Bestimmungen in § 60 des Bewertungsgesetzes vom 16. Oktober 1934 in seiner jeweiligen Fassung erfüllt sind.

• Auf die an die Aktionäre der Gesellschaft gezahlten Dividenden fällt in Luxemburg 15 % Quellensteuer an, sofern nicht das inländische Quellensteuersystem oder eine Reduzierung oder Befreiung von der Quellensteuer aufgrund eines Doppelbesteuerungsabkommens mit Luxemburg zur Anwendung kommt. Normale Zinszahlungen (d. h. keine gewinnabhängigen Zinsen) und Liquidationserlöse unterliegen normalerweise nicht der Quellensteuer, es sei denn, die EU-Zinsrichtlinie kommt zur Anwendung. Sollte auf von der Gesellschaft gezahlte Beträge Quellensteuer erhoben werden, so übernimmt die Gesellschaft die Verantwortung für den Einbehalt der luxemburgischen Steuern an der Quelle.

(3) Irland

• Steuerlich in Irland ansässige Gesellschaften unterliegen (vorbehaltlich der entsprechenden Ausnahmen) mit ihrem weltweiten Einkommen in Irland der Körperschaftsteuer in Höhe von 12,5 % oder 25 %, je nach Geschäftstätigkeit der Gesellschaft. Auch die von einer irischen Gesellschaft erfassten Kapitalerträge unterliegen (vorbehaltlich der entsprechenden Ausnahmen) der Körperschaftsteuer. Solche Kapitalerträge werden für Körperschaftsteuerzwecke erneut hochgerechnet, um sicherzustellen, dass sie dem Kapitalertragsteuersatz von 33 % unterliegen.

• Dividenden, die eine in Irland ansässige Gesellschaft von einer anderen in Irland ansässigen Gesellschaft erhält, sind von der Körperschaftsteuer befreit. Dividenden, die eine in Irland ansässige Gesellschaft von einer ausländischen Gesellschaft erhält, unterliegen der Körperschaftsteuer, aber grundsätzlich können im Ausland gezahlte Steuern als Gutschrift auf die zugrunde liegenden Körperschaft- und Abzugssteuern geltend gemacht werden.

• In Irland unterliegen die aus Irland stammenden Zinsen und Patentlizenzeinnahmen nicht ansässiger Gesellschaften grundsätzlich Abzugssteuern in Höhe von 20 %. Es gibt jedoch eine Reihe von inländischen Befreiungen von dieser Abzugssteuer. Außerdem können gegebenenfalls Befreiungen oder Erleichterungen im Rahmen eines Abkommens oder gemäß EU-Richtlinien geltend gemacht werden.

(4) Malta

• Steuerlich in Malta ansässige Gesellschaften unterliegen (vorbehaltlich der entsprechenden Ausnahmen) mit ihrem weltweiten Einkommen der Körperschaftsteuer in Höhe von 35 %. Auch die von einer maltesischen Gesellschaft erfassten Kapitalerträge unterliegen (vorbehaltlich der entsprechenden Ausnahmen) der Körperschaftsteuer.

• Der Körperschaftssteuersatz eines maltesischen Unternehmens kann auf der Grundlage der Bestimmung zum fiktiven Zinsabzug (Notional Interest Deduction, NID) und unter bestimmten Bedingungen bzw. gemäß der Erstattungsregelung nach maltesischem Recht erheblich gesenkt werden.

• Malta erhebt keine Quellensteuer auf die Ausschüttung von Dividenden ins Ausland. Demzufolge dürften Dividendenausschüttungen einer in Malta ansässigen Gesellschaft an ihre Aktionäre keiner Quellensteuer in Malta unterliegen.

• Auf in Malta generierte Zinszahlungen von Personen, die nicht in Malta ansässig sind, dürfte nach maltesischem Recht keine Quellensteuer in Malta erhoben werden.

B. Ertragsteuern

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Laufendes Jahr	(46.760)	(29.451)
Anpassungen für Vorjahre	(8.302)	(8.630)
Latenter Steueraufwand	(87.265)	(82.952)
Summe	(142.327)	(121.033)

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

C. Überleitung vom gesetzlichen zum effektiven Steuersatz

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Gesetzlicher Ertragsteuersatz	24,94 %	24,94 %
Ergebnis vor Ertragsteuern	(1.022.680)	383.371
Steuern gemäß inländischem Steuersatz der Gesellschaft	255.056	(95.613)
Nicht abzugsfähiger Aufwand	62.933	41.802
Nicht zu versteuerndes Einkommen	(55.257)	(29.450)
Nutzung von Steuerverlusten aus Vorjahren, für die keine latenten Steuern erfasst wurden	35.760	-
Auswirkung von Steuersätzen in anderen Jurisdiktionen	(48.372)	(29.607)
Für Steuerverluste nicht erfasste aktive latente Steuern und andere Periodenabweichungen	42.713	15.742
Anpassungen für Vorjahre	96.182	3.772
Steuereffekt auf Goodwill-Wertminderung	271.765	-
Sonstige Unterschiede (netto)	(8.341)	(27.679)
Ertragsteueraufwand	(142.327)	(121.033)

^(*) Die Vorjahreszahlen wurden angepasst.

D. Erfasste aktive und passive latente Steuern

Die erfassten latenten Steuern beziehen sich auf folgende Positionen:

Aktiva	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Steuerliche Verlustvorträge inkl. Zinsvorträge (aktive latente Steuern)	106.473	146.679
Derivative Finanzinstrumente	-	92
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten	4.505	8.135
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	9.788	13.787
Finanzverbindlichkeiten	70.845	38.987
Sonstige Rückstellungen	12.861	5.230
Finanzielle Forderungen	8.532	56.399
Unternehmens- und Wandelanleihen	(1.198)	1.169
Sonstige aktive latente Steuern	7.631	15.814
Derivative Finanzinstrumente	-	(28.842)
Unternehmens- und Wandelanleihen	(14.132)	(15.695)
Anlageimmobilien	(796.949)	(1.022.670)
Zu Handelszwecken gehaltene Immobilien	(27.533)	(37.405)
Finanzielle Vermögenswerte	(3.887)	(38.293)
Finanzielle Verbindlichkeiten	(70.491)	(25.237)
Nutzungsrechte	(1.189)	(1.472)
Aktive Vertragsposten	(14.584)	(21.832)
Sonstige kurzfristige Forderungen	(3.516)	(24.133)
Erhaltene Anzahlungen	(7.854)	-
Sonstige passive latente Steuern	(33.455)	(7.056)
Summe aktive latente Steuern	219.437	286.292
Summe passive latente Steuern	(973.592)	(1.222.635)
Verrechnung (-)	213.764	278.413
Ausgewiesene aktive latente Steuern (netto)	5.673	7.879
Ausgewiesene passive latente Steuern (netto)	(759.828)	(944.222)

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die Veränderung der latenten Steuern gliedert sich wie folgt auf:

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Passive latente Steuern zum 1. Januar	(936.344)	(239.346)
Latenter Steueraufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung	(87.265)	(82.874)
Latente Steuern aus Erst- und Entkonsolidierung	134.967	(623.140)
Übertragung in die zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe (IFRS 5)	154.970	5.201
Direkt im Eigenkapital erfasste latente Steuern aufgrund von Emissionskosten	2.781	3.564
Sonstige	(23.264)	251
Ausgewiesene passive latente Steuern (nach Verrechnung der aktiven latenten Steuern) zum 31. Dezember	(754.155)	(936.344)

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Auf Schätzungen des Konzerns basierende steuerliche Verluste, die in zukünftige Jahre vorgetragen wurden:

Die steuerlichen Verlustvorträge beliefen sich zum 31. Dezember 2021 auf 1.469.555 TEUR (2020: 1.664.961 TEUR). Steuerverluste können zeitlich unbegrenzt vorgetragen werden.

Die aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge werden in der Höhe erfasst, in der sie mit den passiven latenten Steuern aus zu versteuernden temporären Differenzen verrechnet werden können. Der Konzern hat für Verlustvorträge in Höhe von 676.161 TEUR zum 31. Dezember 2021 (2020: 719.288 TEUR) keine aktiven latenten Steuern erfasst.

Basierend auf der Analyse diverser Faktoren, einschließlich der Auslegung von Steuergesetzen und Erfahrungswerten, ist der Konzern der Auffassung, dass die für Steuerverbindlichkeiten gebildeten Rückstellungen für alle noch offenen Steuerjahre angemessen sind.

Ziffer 25 - Umsatzerlöse

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Nettomieterträge	346.188	293.387
Erträge aus weiterberechneten Mietnebenkosten	119.460	65.461
Erträge aus Gebäudediensten	29.444	25.058
Erträge aus Projektentwicklung	122.969	134.634
Veräußerung von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	5.437	6.637
Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen	502.108	-
Umsatzerlöse Sonstige	18.126	14.893
Summe	1.143.732	540.070

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Den Geschäftsaktivitäten von ADLER sind Nettomieterträge in Höhe von 225.587 EUR, Erträge aus weiterberechneten Mietnebenkosten in Höhe von 83.307 TEUR, Erträge aus Projektentwicklung in Höhe von 8.301 TEUR und Erträge aus Gebäudediensten in Höhe von 28.147 TEUR zuzurechnen.

Den Geschäftsaktivitäten von Consus sind Nettomieterträge in Höhe von 8.179 TEUR, Erträge aus Projektentwicklung in Höhe von 115.481 TEUR, Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen in Höhe von 514.729 TEUR und sonstige Erträge in Höhe von 18.126 TEUR zuzurechnen.

Während die Adler Group bisher die Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten als "Agent" erfasste und damit die Aufwendungen und entsprechenden Erlöse aus der Weiterberechnung an die Mieter verrechnete, definierte die ADLER Real Estate AG sich als "Prinzipal" und erfasste die Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und die Kosten für umlagefähige Nebenkosten separat. Nach einer Neubewertung der Verträge für den konsolidierten Konzern und unter Berücksichtigung der für die Immobilien geltenden Rechtsprechung sowie der vorherrschenden Branchenpraxis gelangte die Adler Group zu dem Schluss, dass sie die Hauptverantwortung für die Leistungsversprechen trägt und daher als Auftraggeber auftritt (Prinzipal). Die Änderung der Erfassung hatte keine Auswirkungen auf das Nettoergebnis. Wäre die gleiche Methode bereits im Vorjahr angewandt worden, wären sowohl die Umsatzerlöse im Vorjahr (Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten) als auch die Betriebskosten (Weiterberechnete Mietnebenkosten) um 33 Millionen EUR höher ausgewiesen worden, ohne dass dies Auswirkungen auf das Nettoergebnis des Vorjahres gehabt hätte.

Die Umsatzerlöse aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen enthalten Erlöse aus dem Verkauf von Grundstücken, Gebäuden und Projekten, die nicht über einen bestimmten Zeitraum ausgewiesen werden.

Im Geschäftsjahr 2021 wurden keine neuen Forward Sale-Verträge unterzeichnet. Die Erträge aus Projektentwicklung resultieren im Wesentlichen aus dem Baufortschritt.

Ein Transaktionspreis in Höhe von 36.109 TEUR (Vorjahr: 27.146 TEUR), der den verbleibenden Leistungsverpflichtungen zugeordnet wurde, war zum Ende der aktuellen Berichtsperiode noch nicht (vollständig) erfüllt. Es wird erwartet, dass diese Beträge erfolgswirksam erfasst werden, wobei ein Betrag von 22.619 TEUR auf das Jahr 2022 und ein Betrag von 13.490 TEUR auf 2023 und Folgejahre entfällt.

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die nachstehende Tabelle zeigt neben den Mieterträgen, welche eine wesentliche Einnahmequelle im Konzern darstellen, die Ströme der Umsatzerlöse und deren Zuordnung zu den Segmenten:

	Segmente
2021	Wohnimmobilien-Management	Verkauf von Eigentumswohnungen	ADLER	Consus	Konsolidierung
Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und Gebäudediensten	33.393	-	95.476	-	(4.486)
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	-	5.437	-	-	-
Umsatzerlöse aus Projektentwicklungsverträgen	-	-	8.301	115.481	(814)
Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen	-	-	-	502.108	-
Umsatzerlöse Sonstige	9.727	-	-	19.018	(10.619)
Erlöse aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15)	43.120	5.437	103.777	636.607	(15.919)
davon Produkte und Dienstleistung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt übertragen werden	-	5.437	-	571.735	-
davon Produkte und Dienstleistung, die über einen bestimmten Zeitraum übertragen werden	43.120	-	103.777	64.872	(15.919)
Mieterträge (IFRS 16)	112.028	467	225.585	8.179	(72)
Umsatzerlöse aus Kosten für Nebenleistungen (IFRS 16) ^(*)	8.508	-	15.978	36	-
Mieterträge (IFRS 16)	120.536	467	241.563	8.215	(72)
Umsatzerlöse (IFRS 15/IFRS 16)	163.656	5.904	345.340	644.822	(15.991)

	Summe
2021
Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und Gebäudediensten	124.383
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	5.437
Umsatzerlöse aus Projektentwicklungsverträgen	122.969
Erträge aus Veräußerungen von Immobilien im Vorratsvermögen	502.108
Umsatzerlöse Sonstige	18.126
Erlöse aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15)	773.022
davon Produkte und Dienstleistung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt übertragen werden	577.172
davon Produkte und Dienstleistung, die über einen bestimmten Zeitraum übertragen werden	195.850
Mieterträge (IFRS 16)	346.188
Umsatzerlöse aus Kosten für Nebenleistungen (IFRS 16) ^(*)	24.521
Mieterträge (IFRS 16)	370.709
Umsatzerlöse (IFRS 15/IFRS 16)	1.143.732

^(*) Inkl. Steuern und Gebäudeversicherung.

Die Umsatzerlöse aus der Weiterberechnung von Mietnebenkosten und den Kosten für Gebäudedienste betreffen im Wesentlichen die von der ADLER Energie Service GmbH vertriebenen Energie- und Wärmeversorgungsleistungen. Die sonstigen Erträge, die zwischen den Segmenten konsolidiert werden, setzen sich aus den Verwaltungsgebühren zusammen, die zwischen den Verwaltungseinheiten des Konzerns berechnet werden.

	Segmente				Summe ^(*)
2020	Wohnimmobilien-Management	Verkauf von Eigentumswohnungen	ADLER	Consus
Umsatzerlöse aus weiterberechneten Mietnebenkosten und Gebäudediensten	6.493	-	71.556	-	78.049
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	-	6.637	-	-	6.637
Umsatzerlöse aus Projektentwicklungsverträgen	-	-	60.212	74.422	134.634
Umsatzerlöse Sonstige	-	-	-	14.894	14.894
Erlöse aus Verträgen mit Kunden (IFRS 15)	6.493	6.637	131.768	89.316	234.214
davon Produkte und Dienstleistung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt übertragen werden	-	6.637	-	-	6.637
davon Produkte und Dienstleistung, die über einen bestimmten Zeitraum übertragen werden	6.493	-	131.768	89.315	227.576
Mieterträge (IFRS 16)	108.797	340	179.528	4.722	293.387
Umsatzerlöse aus Kosten für Nebenleistungen (IFRS 16) ^(*)	-	-	12.155	314	12.469
Mieterträge (IFRS 16)	108.797	340	191.683	5.036	305.856
Umsatzerlöse (IFRS 15/IFRS 16)	115.290	6.977	323.451	94.352	540.070

^(*) Inkl. Steuern und Gebäudeversicherung.

Vertragssalden

Die nachstehende Tabelle fasst die Vertragssalden aus Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kunden nach IFRS 15 zusammen:

Vertragssalden	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Aktive Vertragsposten aus der Weiterbelastung von Mietnebenkosten (ausgewiesen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)	11.359	12.579
Forderungen aus der Veräußerung von Immobilien (ausgewiesen in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen)	261.652	325.055
Forderungen aus sonstigen Veräußerungen einschließlich Forward Sales (ausgewiesen in "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen")	90.542	61.536
Aktive Vertragsposten aus Projektentwicklungen (ausgewiesen in den aktiven Vertragsposten (netto))	82.237	162.733
Summe aktive Vertragsposten	445.790	561.903
Erhaltene Anzahlungen aus Projektentwicklungen (ausgewiesen in den passiven Vertragsposten (netto))	36.109	25.870
Passive Vertragsposten aus der Weiterbelastung von Mietnebenkosten (ausgewiesen in den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen)	2.178	2.278
Summe passive Vertragsposten	38.287	28.148

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Ziffer 26 - Betriebskosten

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Löhne, Gehälter und sonstige Aufwendungen	37.481	36.434
Umlagefähige Mietnebenkosten	148.782	81.750
Weiterberechnete Mietnebenkosten (netto)	1.281	1.267
Kosten der Projektentwicklung	80.759	104.713
Kosten aus der Veräußerung von Immobilien im Vorratsvermögen	789.045	13.279
Kosten aus der Veräußerung von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	3.675	4.709
Betrieb und Instandhaltung der Gebäude	54.792	42.297
Sonstige Betriebskosten	16.149	15.973
Summe	1.131.964	300.422

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

In den Kosten aus der Veräußerung von Immobilien im Vorratsvermögen sind Wertminderungen von Vorräten in Höhe von 227.174 TEUR (Vorjahr: 18.240 TEUR) enthalten. Wir verweisen auf Anhang Ziffer 14.

Ziffer 27 - Allgemeine Verwaltungsaufwendungen

in TEUR	2021	2020
Löhne, Gehälter und Nebenkosten	28.916	23.875
Anteilsbasierte Vergütung	756	547
Vergütung des Verwaltungsrats	1.184	957
Miete	2.172	2.972
Beratungsdienstleistungen	30.410	25.198
Reisekosten	2.512	1.728
Kosten für Büro, Kommunikation und IT	19.247	19.100
Werbung und Vermarktung	1.532	1.880
Wertminderungsverluste in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.622	12.332
Abschreibungen	17.645	9.498
Dienstleistungen der ehemaligen Muttergesellschaft	-	6
Sonstige	13.766	9.328
Summe	122.762	107.421

Die Aufwendungen für Beratungsdienstleistungen enthalten Aufwendungen für Rechtsberatung, Buchhaltung, Abschlussprüfung und Consulting.

Die sonstigen allgemeinen Verwaltungsaufwendungen umfassen im Wesentlichen Ausgaben für lokale Steuern, Aufwendungen für Fahrzeuge und damit verbundene Kosten, Versicherungskosten und Repräsentationskosten.

Zum 31. Dezember 2021 beschäftigt der Konzern 1.329 Vollzeitkräfte (2020: 1.787). Im Jahresmittel waren 1.499 Personen (2020: 1.909) bei der Adler Group beschäftigt.

Ziffer 28 - Sonstige Aufwendungen

Die sonstigen Aufwendungen umfassen im Wesentlichen die Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts in Höhe von 1.083,3 Millionen EUR (siehe Anhang Ziffer 12). Weitere sonstige Aufwendungen in Höhe von 5,1 Millionen EUR beziehen sich auf einmalige Rechts- und Beratungskosten. Die übrigen sonstigen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Aufwendungen für den Verkauf von zur Veräußerung gehaltenen Anlageimmobilien. Im Geschäftsjahr 2020 umfassten die sonstigen Aufwendungen im Wesentlichen einmalige Rechts- und Beratungskosten.

Ziffer 29 - Sonstige Erträge

Im vierten Quartal 2021 schloss die ADLER Real Estate AG, eine Tochtergesellschaft des Konzerns, die Veräußerung von rund 15.500 Einheiten an eine Tochtergesellschaft der LEG IMMOBILIEN SE ab. Die veräußerten Immobilien befinden sich überwiegend in kleinen und mittelgroßen Städten in Norddeutschland. Der Verkauf wurde als Share Deal strukturiert und umfasste 13 Immobiliengesellschaften. Durch die Entkonsolidierung dieser Gesellschaften wurde ein Nettoertrag von 123.209 TEUR erzielt, der unter den sonstigen Erträgen ausgewiesen wird. Für die in den Share Deal einbezogenen Anlageimmobilien betrug die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Anlageimmobilien 47.713 TEUR (siehe Anhang Ziffer 6).

Darüber hinaus sind in den sonstigen Erträgen 37.972 TEUR aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten, die im Wesentlichen aus der Rückabwicklung von Forward Sales resultieren. Die verbleibenden Erträge beziehen sich im Wesentlichen auf die Ausbuchung von Verbindlichkeiten, Erträge aus vorangegangenen Geschäftsjahren und kleinere Effekte aus der Entkonsolidierung von Tochtergesellschaften.

Ziffer 30 - Finanzergebnis

in TEUR	2021	2020
Zinseinnahmen	33.333	12.979
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der derivativen Komponente der Wandelanleihe	6.570	-
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der sonstigen derivativen Finanzinstrumente	10.605	72.697
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte sonstiger finanzieller Vermögenswerte - Gewinn	1.160	3.264
Währungsgewinne (netto)	-	5.745
Sonstige Finanzerträge	81.423	91.815
Finanzerträge gesamt	133.091	186.500
Zinsen für Anleihen	(135.303)	(92.208)
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der derivativen Komponente der Wandelanleihe	-	(23.087)
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der sonstigen derivativen Finanzinstrumente	(53.751)	(20.700)
Aufwendungen aus der Ausbuchung von Derivaten	(90.399)	-
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts der Beteiligungen an finanziellen Vermögenswerten und sonstigen finanziellen Vermögenswerten	(5.650)	(91.732)
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der gewährten Darlehen	(4.224)	(8.126)
Wertminderung Finanzinstrumente	(18.512)	(14.349)
Zinsen für sonstige Darlehen und Ausleihungen	(75.011)	(82.142)
Einmalige Refinanzierungsaufwendungen	(69.154)	(8.188)
Währungsverluste (netto)	(38.484)	-
Sonstige Finanzaufwendungen	(25.072)	(36.034)
Finanzaufwendungen gesamt	(515.560)	(376.566)
Nettofinanzaufwendungen gesamt	(382.469)	(190.066)

Die sonstigen Finanzerträge enthalten im Wesentlichen Einmaleffekte aus der frühzeitigen Rückzahlung der Anleihen. 11.187 TEUR beziehen sich auf Anpassungen bei den abgegrenzten Transaktionskosten und Zinsen, und 61.566 TEUR beziehen sich auf Ausbuchungseffekte.

Bei den einmaligen Refinanzierungsaufwendungen handelt es sich im Wesentlichen um Vorfälligkeitsentschädigungen für die Rückzahlung der Anleihen von ADLER und Consus.

Die Währungsverluste (netto) beziehen sich auf negative Neubewertungseffekte von Anleihen und Wandelanleihen, die in NIS denominiert sind.

Zinsen für sonstige Darlehen und Ausleihungen in Höhe von 79.214 TEUR (Vorjahr: 63.305 TEUR) wurden unter Anlageimmobilien bzw. im Bau befindliche Immobilien des Vorratsvermögens aktiviert.

Ziffer 31 - Leasingverhältnisse

A. Leasingverhältnisse, in denen der Konzern der Leasingnehmer ist

Leasingverpflichtungen, die nicht aus Erbpachtverträgen resultieren, werden zum Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst. Im Berichtsjahr wurden Diskontierungssätze zwischen 1,92 % und 5,04 % angewendet.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Nutzungsrechte an Vermögenswerten, die nicht die Definition von Anlageimmobilien (als Finanzinvestition gehaltene Immobilien) erfüllen.

in TEUR	Immobilien	Fahrzeuge	Hardware/ Vertragspartner	Summe
Stand zum 1. Januar 2021	12.278	4.881	699	17.858
Zugänge zu Nutzungsrechten (+)	4.827	925	-	5.752
Abschreibungen für das Jahr (-)	(5.117)	(2.567)	(180)	(7.864)
Wertminderung (-)	(401)	(581)	-	(982)
Stand zum 31. Dezember 2021	11.587	2.658	519	14.764

in TEUR	Immobilien	Fahrzeuge	Hardware/ Vertragspartner	Summe
Stand zum 1. Januar 2021	644	170	-	814
Zugänge aus Akquisitionen, z.B. IFRS 3 (+)	10.909	4.673	921	16.503
Zugänge zu Nutzungsrechten (+)	5.113	1.948	-	7.061
Abschreibungen für das Jahr (-)	(3.549)	(1.901)	(201)	(5.651)
Wertminderung (-)	(839)	(9)	(21)	(869)
Stand zum 31. Dezember 2021	12.278	4.881	699	17.858

Die nachstehende Tabelle zeigt die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen (einschließlich Erbpachtverträgen):

in TEUR	2021	2020
Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten	1.203	754
Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse	765	632
Aufwendungen für Leasingverhältnisse geringen Werts	334	2.099
Summe	2.302	3.485

Die Leasingzahlungen über die Laufzeit des Leasingverhältnisses (einschließlich der Erbpachtverträge) setzen sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:

	Erwartete Leasingzahlungen zum
in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Bis zu 1 Jahr	5.307	10.945
1 bis 5 Jahre	5.874	14.858
Mehr als 5 Jahre	16.989	79.656

Aus Leasingverhältnissen, die der Konzern als Leasingnehmer zwar bereits eingegangen ist, die aber noch nicht begonnen haben, können sich künftig Zahlungen in Höhe von 24,8 Millionen EUR ergeben (inkl. der Miete für die neuen Büros über die Laufzeit).

B. Leasingverhältnisse, in denen der Konzern der Leasinggeber ist

Die Adler Group vermietet ihre Anlageimmobilien. Ein Leasinggeber stuft diese Leasingverhältnisse als Operating-Leasingverhältnisse ein, da die mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen nicht grundsätzlich vom Leasingnehmer übernommen werden.

Die Ansprüche auf Leasingzahlungen aus langfristigen Operating-Leasingverhältnissen resultieren in der Regel aus der Vermietung von Gewerbeimmobilien. Wohnungsmietverträge unterliegen grundsätzlich der gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten. Daneben gibt es keine weiteren Ansprüche auf Leasingzahlungen. Die in den nachstehenden Tabellen dargestellten Leasingzahlungen beinhalten ausschließlich die Nettomieterträge.

Am Ende der Berichtsperiode setzen sich die zukünftigen Mindestleasingzahlungen für nicht kündbare Operating-Leasingverhältnisse wie folgt zusammen:

	Erwartete Leasingzahlungen zum
in TEUR	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Bis zu 1 Jahr	45.735	66.817
1 bis 3 Jahre	19.297	17.208
Mehr als 3 Jahre	15.448	14.641

Ziffer 32 - Finanzinstrumente

Der Konzern unterliegt in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten folgenden Risiken:

Kreditrisiko

Marktrisiko

Liquiditätsrisiko

A. Kreditrisiko

Das Kreditrisiko bezieht sich auf das Risiko eines finanziellen Verlusts für den Konzern, wenn eine Gegenpartei eines Finanzinstruments ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt; es ergibt sich im Wesentlichen aus finanziellen Vermögenswerten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen.

Exposure gegenüber Kreditrisiken

Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und aktiven Vertragsposten stellen das maximale Kreditrisiko dar. Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte für jede Klasse von Finanzinstrumenten zum Bilanzstichtag.

In TEUR	Bewertungskategorie gemäß IFRS 9	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020 ^(*)
Investment in Finanzinstrumenten	aafvPL	20.228	23.219
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Langfristige Geldanlagen	aafOCI	22.885	12.519
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Ausleihungen und Darlehen	afvPL	37.900	36.594
Sonstige finanzielle Vermögenswerte - Ausleihungen und Darlehen	aac	12.278	247.846
Sonstige Forderungen - Übrige sonstige Forderungen	aac	312.335	395.723
Sonstige Forderungen - Kurzfristige Geldanlagen	aafvPL	64.900	28.136
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Vermietung	aac	27.784	38.407
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Übrige	aac	351.334	165.713
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	aac	71.460	97.220
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	aac	555.700	376.026
Summe		1.476.804	1.421.403

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Einlagen bei Banken und sonstigen Finanzinstituten werden ausschließlich bei namhaften Finanzinstituten mit sehr guten Kreditratings getätigt. Die Ratings werden regelmäßig durch den Konzern überwacht und bewertet. Im Falle einer wesentlichen Verschlechterung des Kreditratings bemüht sich der Konzern darum sicherzustellen, dass er seine Engagements nicht mehr mit dieser Gegenpartei abschließt. Es besteht kein wesentliches Kreditrisiko für den Konzern aus eingeschränkt verfügbaren Bankguthaben, Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten. Der Konzern hat keine wesentlichen Kreditverluste in Bezug auf Einlagen bei Banken und anderen Finanzinstituten für diese Finanzinstrumente erfasst.

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Der Konzern begrenzt sein Kreditrisiko, indem er nur in liquide Produkte und nur bei Gegenparteien mit einem angemessenen Kreditrating investiert. Veränderungen des Kreditrisikos werden vom Konzern überwacht, indem er bereits veröffentlichte externe Kreditratings und sonstige verfügbare Angaben in Bezug auf die Kreditwürdigkeit der Gegenpartei verfolgt. Es besteht kein wesentliches Kreditrisiko für den Konzern aus Schuldverschreibungen. Die Forderungsverluste werden in der Höhe der über zwölf Monate erwarteten Verluste erfasst.

Darlehen und Ausleihungen und sonstige Forderungen

Das Kreditrisiko aus Darlehen und Ausleihungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auf Konzernebene vor und während der vertraglichen Laufzeit auf Konzernebene gesteuert und genau überwacht. Es gibt Handelsregeln, die sicherstellen, dass Geschäfte nur mit Geschäftspartnern getätigt werden, die in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten gezeigt haben. Es wird sichergestellt, dass alle für den Konzern relevanten Gegenparteien mindestens über ein zufriedenstellendes Kreditrating verfügen. Das Kreditrisiko wird dadurch reduziert, dass der Kreditnehmer Sicherheiten, Bankgarantien oder andere ähnliche Kreditsicherungen zu stellen hat.

Die nachstehende Tabelle enthält eine Aufgliederung der Darlehen und Ausleihungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Kategorien zum Bilanzstichtag. Hieraus ist ersichtlich, ob diese Vermögenswerte einer Wertberichtigung für den erwarteten 12-Monats-Verlust oder einer Wertberichtigung für erwartete Verluste während der gesamten Laufzeit unterliegen und, im letzteren Fall, ob sie wertgemindert sind.

	31. Dez. 2021
In TEUR	Für die nächsten 12 Monate erwartete Kreditverluste	Für die Laufzeit erwartete Kreditverluste - ohne Bonitätsbeeinträchtigung	Für die Laufzeit erwartete Kreditverluste - mit beeinträchtigter Bonität
Ausleihungen und Darlehen
Darlehen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften	-	-	-
Sonstige Ausleihungen	7.990	-	4.288
Sonstige Forderungen
Forderungen aus Portfolio - Veräußerungen	130.097	34.346
Forderungen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften	122.076	-	-
Übrige sonstige Forderungen	60.162	-	-
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen Mieter	-	51.346	-
Forderungen aus der Projektentwicklung	351.334	-	-
Buchwert vor Wertberichtigung	671.659	85.692	4.288
Kumulierte Wertberichtigungen	(2.482)	(42.936)	(4.288)
Buchwert nach Wertberichtigung	669.177	42.756	-

	31. Dez. 2020
In TEUR	Für die nächsten 12 Monate erwartete Kreditverluste	Für die Laufzeit erwartete Kreditverlute - ohne Wertminderung	Für die Laufzeit erwartete Kreditverluste - mit Wertminderung
Finanzielle Vermögenswerte
Darlehen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften	46.948	-	-
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	990	-	4.067
Sonstige Forderungen
Forderungen aus Portfolio-Veräußerungen	112.574	37.352	-
Forderungen an Minderheitsgesellschafter von Tochtergesellschaften	143.823	-	-
Übrige sonstige Forderungen	63.938	-	-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen Mieter	-	73.037	-
Forderungen aus der Projektentwicklung	131.083	-	-
Buchwert vor Wertberichtigung	499.356	110.389	4.067
Kumulierte Wertberichtigungen	(3.955)	(39.446)	(4.067)
Buchwert nach Wertberichtigung	495.401	70.943	-

Die erwarteten Verluste in Bezug auf Darlehen an und sonstige Forderungen gegenüber Minderheitsgesellschaftern von Tochtergesellschaften werden als relativ gering angesehen, da diese im Allgemeinen durch Pfandrechte an den von diesen Gesellschaftern gehaltenen Anteilen besichert sind.

Das Kreditrisiko aus Portfolioveräußerungen wird vor und während der Vertragslaufzeit gesteuert und auf Konzernebene genau überwacht. Es wird sichergestellt, dass alle für den Konzern relevanten Gegenparteien mindestens über ein zufriedenstellendes Kreditrating verfügen. Forderungen aus Portfolioveräußerungen sind normalerweise durch Aktienpfandrechte und Verwertungsrechte besichert.

In den Forderungen aus Portfolioveräußerungen sind Forderungen gegenüber ACCENTRO in Höhe von 58.592 TEUR (31. Dezember 2020: 59.127 TEUR), CAESAR in Höhe von 27.802 TEUR (31. Dezember 2020: 44.636 TEUR) und AB Immobilien B.V. in Höhe von (14.972 TEUR; 31. Dezember 2020: 32.494 TEUR) enthalten. Aufgrund der ausreichenden Besicherung sind die erwarteten Verluste aus den Forderungen gegenüber CAESAR relativ gering. Aufgrund einer Neubewertung der erwarteten Cashflows erhöhte der Konzern im Jahr 2021 die gebildete Wertberichtigung für Forderungen gegenüber der A.B. Immobilien B.V. um 19.374 TEUR. Gemäß der zwischen dem Konzern und ACCENTRO getroffenen Vereinbarung wurde der gesamte ausstehende Betrag (58.592 TEUR; 31. Dezember 2020: 59.127 TEUR) am 30. September 2021 fällig. Die Adler Group erhielt im vierten Quartal 2021 eine Teilzahlung und befindet sich derzeit im Austausch mit dem Schuldner über die Begleichung des Restbetrags. Im Rahmen dieser Gespräche wurde die Zahlungsfrist bis zum 31. Mai 2022 verlängert. Dank einer ausreichenden Besicherung besteht kein wesentliches Ausfallrisiko. Der Konzern hat auf die Forderungen gegenüber ACCENTRO keine Wertminderung vorgenommen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Das mit den sonstigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verbundene Kreditrisiko wird vom Senior Management der Adler Group intensiv überwacht. 177,9 Millionen EUR des zum 31. Dezember 2021 ausstehenden Betrags wurden durch eine Rückabwicklung der zugrunde liegenden Transaktion im ersten Quartal 2022 vollständig realisiert. Ein Betrag in Höhe von 90,2 Millionen EUR resultiert aus Forward Sales. Das Kreditrisiko in Bezug auf diese Forderungen wird aufgrund der Besicherung durch Grundschulden als unwesentlich eingestuft. Der Rest ist Gegenstand eines von der Adler Group eingeleiteten Rechtsverfahrens. Das Senior Management der Adler Group erwartet hieraus keine wesentlichen Forderungsverluste.

Das Kreditrisiko aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Mietern wird durch Bonitätsprüfungen vor und während der Laufzeit des Mietvertrags sowie durch risikomindernde Vertragsbedingungen wie etwa Kautionen, Einzugsermächtigungen und Vorauszahlungen gesteuert und reduziert. Aufgrund der heterogenen Mieterbasis der Adler Group, sowohl in Bezug auf die geografische Lage als auch in Bezug auf die Größe der einzelnen Mietverträge, ist die Risikokonzentration begrenzt.

Der Konzern verwendet den vereinfachten Ansatz zur Schätzung des über die gesamte Lebensdauer erwarteten Verlusts in Bezug auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Mietern. Der Ansatz beruht auf einer Rückstellungsmatrix, die auf der Altersstruktur der zugrunde liegenden Forderungen basiert.

Die nachstehende Tabelle zeigt den Bruttobetrag, die Rückstellungen für erwartete Verluste und den Nettobuchwert für jedes Alterssegment: Der Konzern betrachtet Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Mietern, die mehr als 30 Tage überfällig sind, als kreditgefährdet.

	31. Dez. 2021
in TEUR	Bruttobuchwert	Rückstellung für Wertminderungen	Nettobuchwert
Nicht überfällig	6.876	-	6.876
0-30 Tage überfällig	3.426	(101)	3.325
31-180 Tage überfällig	2.587	(966)	1.983
180 Tage bis 1 Jahr überfällig	2.839	(2.210)	630
Mehr als 1 Jahr überfällig	22.924	(20.286)	2.637
Summe	38.652	(23.562)	15.451

	31. Dez. 2020
in TEUR	Bruttobuchwert	Rückstellung für Wertminderungen	Nettobuchwert
Nicht überfällig	6.695	(131)	6.888
0-30 Tage überfällig	5.870	(92)	5.777
31-180 Tage überfällig	7.064	(1.621)	5.443
180 Tage bis 1 Jahr überfällig	22.988	(15.525)	7.463
Mehr als 1 Jahr überfällig	30.420	(17.220)	13.200
Summe	73.037	(34.589)	38.771

Die Wertminderungsverluste in Bezug auf Forderungen gegenüber Mietern haben sich wie folgt verändert:

In TEUR	2021	2020
Stand zum 1. Januar	(34.589)	(4.156)
Unternehmenszusammenschlüsse (IFRS 3)	-	(30.186)
Zugänge	(8.177)	(11.949)
Wertaufholungen	13.981	10.140
Abschreibung uneinbringlicher Forderungen	347	1.624
Umgliederung als zur Veräußerung gehalten (IFRS 5)	-	64
+/- Veränderung des Konsolidierungskreises	4.876	(126)
Stand zum 31. Dezember	(23.562)	(34.589)

Die folgenden Wertminderungsverluste wurden im Berichtszeitraum für die jeweilige Klasse von Finanzinstrumenten erfasst:

In TEUR
Wertminderungen des Geschäftsjahres für:	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Ausleihungen und Darlehen
Sonstige Ausleihungen	(4.288)	(4.067)
Sonstige Forderungen
Forderungen aus Portfolioveräußerungen	(19.374)	(4.857)
Übrige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen Mieter	(23.562)	(34.589)
Summe	(49.706)	(47.468)

B. Marktrisiko

In Bezug auf variabel verzinsliche Schulden unterliegt der Konzern einem Zinsänderungsrisiko. Bei variabel verzinslichen Darlehen unterliegt der Konzern dem Risiko schwankender künftiger Cashflows aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze, welche die Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns sowie die Finanzposition negativ beeinflussen könnten. Bei festverzinslichen Darlehen hat eine Änderung des Marktzinses keinen Einfluss auf den Gewinn und Verlust bzw. die Finanzlage des Konzerns, da sie überwiegend zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Dabei kann eine Änderung der Marktzinsen allerdings zu Schwankungen bei den beizulegenden Zeitwerten der jeweiligen Darlehen führen.

Zum 31. Dezember 2021 beläuft sich der nominale Betrag der verzinslichen Verbindlichkeiten, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen, auf insgesamt 7.811 Millionen EUR (Vorjahr: 5.278 Millionen EUR). Davon entfallen 108 Millionen EUR (Vorjahr: 692 Millionen EUR) auf variabel verzinsliche Darlehen.

Basierend auf der Bewertung zum 31. Dezember 2021 führte der Konzern eine Sensitivitätsanalyse durch, um die Veränderung der Zinserträge und -aufwendungen bei einer Parallelbewegung der EUR-Zinskurve um +/- 50 Basispunkte zu ermitteln:

	Finanzinstrumente mit variabler Zinsbindung
	31. Dez. 2021	31. Dez. 2020
Zinssatzänderung in Basispunkten	+50	+50
Änderung des Ergebnis vor Steuern (in TEUR)	(93)	(93)

Zur Vorbereitung dieser Analyse identifizierte der Konzern alle Finanzinstrumente mit variablen Zinssätzen (in erster Linie handelt es sich hier um Darlehensvereinbarungen). Wo zutreffend, wurden die in diesen Finanzinstrumenten eingebetteten Zinsuntergrenzen berücksichtigt. Sämtliche anderen Variablen wurden konstant gehalten. Somit hätte eine negative Veränderung des Zinssatzes um jeweils den gleichen Satz ähnliche Auswirkungen auf das Ergebnis, allerdings in die entgegengesetzte Richtung.

Darüber hinaus hat der Konzern im Zuge der Akquisition von ADLER Anleihen übernommen, die in Neuen Israelischen Schekel (NIS) ausgegeben wurden und an den israelischen Verbraucherpreisindex gekoppelt sind. Die Anleihen der ADO Group wurden im Geschäftsjahr 2020 zurückgezahlt. Die Anleihen des Teilkonzerns BCP wurden im Geschäftsjahr 2021 in die zur Veräußerung gehaltenen Verbindlichkeiten umgegliedert. Wäre der Wechselkurs (EUR/NIS) zum 31. Dezember 2020 um 5 % höher oder niedriger ausgefallen, so hätte sich der Buchwert der Anleihen um 3.612 TEUR erhöht bzw. um -3.612 TEUR verringert. Wäre der israelische Verbraucherpreisindex um 3 % gestiegen oder gesunken, so hätte sich der Buchwert der Anleihen um -2.464 TEUR bzw. 392 TEUR verändert.

C. Liquiditätsrisiko

Um das Liquiditätsrisiko zu minimieren, beobachtet der Konzern kontinuierlich alle auf dem Kapital- und dem Bankenmarkt verfügbaren Finanzierungsoptionen und setzt diese Optionen zielgerichtet ein. Außerdem prüft der Konzern die bestehenden Finanzierungen frühzeitig vor der jeweiligen Fälligkeit, um die Refinanzierung sicherzustellen.

Gemäß den Bestimmungen der bestehenden Darlehensvereinbarungen ist der Konzern verpflichtet, bestimmte finanzielle Parameter (Covenants) einzuhalten. Wenn diese finanziellen Parameter nicht erfüllt werden und üblicherweise verwendete Lösungen nicht erfolgreich sind, könnten die Darlehensgeber die Darlehen aufkündigen. Die Erfüllung dieser finanziellen Parameter wird im Rahmen des Risikomanagements kontinuierlich überwacht.

Die nachstehende Tabelle zeigt die Vorhersagen für nicht abgezinste Cashflows aus nicht-derivativen Finanzverbindlichkeiten und derivativen Finanzinstrumenten:

	31. Dez 2021
in TEUR	Buchwert	Vertraglicher Cashflow	2022
Unternehmensanleihen	4.610.353	5.191.000	503.125
Wandelanleihen	216.940	231.880	125.695
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	2.176.136	2.310.192	139.486
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	27.168	27.168	25.452
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	76.383	76.383	76.383
Mieterkautionen	22.213	22.213	22.213
Sonstige Verbindlichkeiten	102.947	102.947	102.947
Derivative Finanzinstrumente (eigenständig)	40.639	2.412	-
Summe	7.272.779	7.964.195	995.301

	31. Dez 2021
in TEUR	2023	2024	Fällig nach Ablauf von 3 Jahren
Unternehmensanleihen	597.125	787.750	3.303.000
Wandelanleihen	106.185	-	-
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	423.156	300.280	1.447.270
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	1.716	-	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-	-
Mieterkautionen	-	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	-	-	-
Derivative Finanzinstrumente (eigenständig)	1.298	1.114	-
Summe	1.129.480	1.089.144	4.750.270

	31. Dez. 2020
in TEUR	Buchwert ^(*)	Vertraglicher Cashflow	2021
Unternehmensanleihen	3.728.962	4.175.557	623.755
Wandelanleihen	311.972	401.215	107.706
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	3.969.192	4.249.174	1.735.956
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	14.128	14.128	12.536
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	121.523	118.610	118.610
Mieterkautionen	31.195	31.195	31.195
Sonstige Verbindlichkeiten	147.230	147.230	147.230
Derivative Finanzinstrumente (eigenständig)	5.315	5.315	392
Summe	8.329.517	9.142.424	2.777.380

	31. Dez. 2020
in TEUR	2022	2023	Fällig nach Ablauf von 3 Jahren
Unternehmensanleihen	515.932	609.609	2.426.262
Wandelanleihen	126.447	167.063	-
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	329.592	429.989	1.753.636
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	437	1.155	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-	-
Mieterkautionen	-	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten	-	-	-
Derivative Finanzinstrumente (eigenständig)	2.728	-	2.195
Summe	975.136	1.207.816	4.182.093

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Für die erwarteten nicht abgezinsten Cashflows aus Leasingverbindlichkeiten verweisen wir auf Anhang Ziffer 31 - Leasingverhältnisse.

D. Beizulegender Zeitwert

Die nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über verschiedene Klassen von Finanzinstrumenten, deren Buchwert, Bewertungsgrundlage, beizulegenden Zeitwert und Stufe in der Bewertungshierarchie:

	31. Dez. 2021
in TEUR	Kategorie	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert (erfolgswirksam)
Vermögenswerte
Investment in Finanzinstrumente
Investment in Eigenkapitalinstrumente - (FVPL)	aafvPL	20.228	-	20.228
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	n/a	32.395	-	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen	aac	-	-	-
Forderungen gegenüber Dritten	aac	4.963	4.963	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	aafvPL	45.215	-	45.215
Investment in Schuldinstrumente	aafvOCI	22.885	-	-
Derivative Finanzinstrumente (eingebettet)	aafvPL	10.433	-	10.433
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	aac	71.460	71.460	-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	aac	379.118	379.118	-
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen zu Anschaffungskosten	aac	312.335	312.335	-
Kurzfristige Geldanlagen	aafvPL	64.900	-	64.900
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	aac	555.700	555.700	-
Summe der finanziellen Vermögenswerte		1.519.632	1.323.576	140.776
Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	flac	4.610.352	4.610.352	-
Wandelanleihen	flac	216.941	216.941	-
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	flac	2.176.136	2.176.136	-
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	flac	27.168	27.168	-
Derivative Finanzinstrumente	lafv	40.639	-	40.639
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	flac	76.383	76.383	-
Leasingverbindlichkeiten	n/a	17.001	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	flac	125.159	125.159	-
Summe Finanzverbindlichkeiten		7.289.779	7.232.139	40.639

	31. Dez. 2021
in TEUR	Beizulegender Zeitwert (erfolgsneutral)	Buchwert nach IFRS 16 / IAS 28	Beizulegender Zeitwert	Hierarchie
Vermögenswerte
Investment in Finanzinstrumente
Investment in Eigenkapitalinstrumente - (FVPL)	-	-	20.228	Stufe 3
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	-	32.395	-	n/a
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen	-	-	-	¹⁾
Forderungen gegenüber Dritten	-	-	4.963	¹⁾
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	-	-	45.215	Stufe 3
Investment in Schuldinstrumente	22.885	-	22.885	Stufe 1
Derivative Finanzinstrumente (eingebettet)	-	-	10.433	Stufe 3
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	-	-	71.460	¹⁾
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	-	379.118	¹⁾
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen zu Anschaffungskosten	-	-	312.335	¹⁾
Kurzfristige Geldanlagen	-	-	64.900	Stufe 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-	-	555.700	¹⁾
Summe der finanziellen Vermögenswerte	22.885	32.395	1.487.237	¹⁾
Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	-	-	4.138.155	Stufe 1
Wandelanleihen	-	-	205.871	Stufe 2
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	-	-	2.181.516	Stufe 3
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	-	-	27.168	¹⁾
Derivative Finanzinstrumente	-	-	40.639	Stufe 3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-	76.383	¹⁾
Leasingverbindlichkeiten	-	17.001	-	n/a
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	-	-	125.159	¹⁾
Summe Finanzverbindlichkeiten	-	17.001	6.794.891

¹⁾ Die Buchwerte bestimmter finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, eingeschränkt verfügbare und sonstige Bankguthaben sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, entsprechen aufgrund ihrer Kurzfristigkeit genau oder annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert.
Weitere Angaben zu den erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Schulden sind in unter den entsprechenden Ziffern 21 - Derivative Finanzinstrumente, 16 - Sonstige Forderungen und 10 - Sonstige finanzielle Vermögenswerte enthalten.

	31. Dez. 2020 ^(*)
in TEUR	Kategorie	Buchwert	Fortgeführte Anschaffungskosten	Beizulegender Zeitwert (erfolgswirksam)
Vermögenswerte
Investment in Finanzinstrumente
Investment in Eigenkapitalinstrumente - (FVPL)	aafvPL	23.219	-	23.219
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	n/a	84.816	-	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen	aac	103.270	103.270	-
Forderungen gegenüber Dritten	aac	144.571	144.571	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	aafvPL	36.594	-	36.594
Investment in Schuldinstrumente	aafvOCI	12.524	-	-
Derivative Finanzinstrumente (eingebettet)	aafvPL	121.285	-	121.285
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	aac	97.220	97.220	-
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	aac	204.120	204.120	-
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen zu Anschaffungskosten	aac	395.723	395.723	-
Kurzfristige Geldanlagen	aafvPL	28.136	-	28.136
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	aac	376.026	376.026	-
Summe der finanziellen Vermögenswerte		1.627.504	1.320.930	209.234
Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	flac	3.728.962	3.728.962	-
Wandelanleihen	flac	311.972	311.972	-
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	flac	3.969.192	3.969.192	-
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert	lafv	2.533	-	2.533
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	flac	38.260	38.360	-
Derivative Finanzinstrumente	lafv	21.240	-	21.240
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	flac	121.523	121.523	-
Leasingverbindlichkeiten	n/a	33.733	-	-
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	flac	178.424	178.424	-
Summe Finanzverbindlichkeiten		8.405.839	8.348.433	23.773

	31. Dez. 2020 ^(*)
in TEUR	Beizulegender Zeitwert (erfolgsneutral)	Buchwert nach IFRS 16 / IAS 28	Beizulegender Zeitwert	Hierarchie
Vermögenswerte
Investment in Finanzinstrumente
Investment in Eigenkapitalinstrumente - (FVPL)	-	-	23.219	Stufe 3
Nach der Equity-Methode bewertete Beteiligungen	-	84.816	-	n/a
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen	-	-	103.270	¹⁾
Forderungen gegenüber Dritten	-	-	144.571	¹⁾
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	-		36.594	Stufe 3
Investment in Schuldinstrumente	12.524	-	12.524	Stufe 1
Derivative Finanzinstrumente (eingebettet)	-	-	121.285	Stufe 3
Eingeschränkt verfügbare Bankguthaben	-	-	97.220	¹⁾
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-	-	204.120	¹⁾
Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen zu Anschaffungskosten	-	-	395.723	¹⁾
Kurzfristige Geldanlagen	-	-	28.136	Stufe 3
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	-	-	376.026	¹⁾
Summe der finanziellen Vermögenswerte	12.524	84.816	1.542.688
Verbindlichkeiten
Unternehmensanleihen	-	-	3.904.243	Stufe 1
Wandelanleihen	-	-	318.734	Stufe 2
Sonstige Darlehen und Ausleihungen	-	-	4.115.940	Stufe 3
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert	-	-	2.533	Stufe 3
Sonstige Finanzverbindlichkeiten zu Anschaffungskosten	-	-	38.260	¹⁾
Derivative Finanzinstrumente	-	-	21.240	Stufe 3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-	-	121.523	¹⁾
Leasingverbindlichkeiten	-	33.733	-	n/a
Sonstige Verbindlichkeiten
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	-	-	178.424	¹⁾
Summe Finanzverbindlichkeiten	-	33.733	8.700.897

¹⁾ Die Buchwerte bestimmter finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, einschließlich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen, eingeschränkt verfügbare und sonstige Bankguthaben sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten, entsprechen aufgrund ihrer Kurzfristigkeit genau oder annähernd ihrem beizulegenden Zeitwert.
^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Der beizulegende Zeitwert von Verbindlichkeiten wird geschätzt, indem zukünftige Cashflows zum Marktzins vergleichbarer Instrumente zum Datum der Bewertung abgezinst werden. In Bezug auf die Fremdkapitalkomponente bei Wandelanleihen wird der Marktzinssatz auf der Grundlage der Geld- und Briefkurse (Bid- und Ask-Kurse) auf dem Markt bestimmt.

E. Kapitalmanagement

Das Management der Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den langfristigen Wertzuwachs für Anleger zu maximieren; hierbei wird den finanziellen Risiken Rechnung getragen, indem immer ein gewisses Maß an finanziellem Spielraum gewahrt wird, um die Optimierung des Konzernwachstums und des Portfolios vorantreiben zu können.

Die wichtigste Kennzahl für das Kapitalmanagement ist die Beleihungsquote (Loan-to-Value Ratio, LTV); hierbei handelt es sich um das Verhältnis zwischen Nettofinanzverbindlichkeiten und dem Wert der Anlageimmobilien und der zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien. Die Gesellschaft strebt eine langfristige Beleihungsquote von unter 50 % an (siehe Lagebericht). Die eingeleiteten Veräußerungen dürften wesentlich zur Erreichung dieses Ziels im Jahr 2022 beitragen.

F. Entwicklung der Verbindlichkeiten aus der Finanzierungstätigkeit

in TEUR	Unternehmensanleihen	Wandelanleihen	Sonstige Darlehen und Ausleihungen ^(*)	Sonstige Finanzverbindlichkeiten	Summe
Stand zum 1. Jan. 2021	3.728.962	311.972	3.969.192	16.128	8.026.255
Veränderungen aus Finanzierungs-Cashflows
Erhalt von Darlehen und Ausleihungen	1.951.053	-	1.152.465	-	3.103.518
Rückzahlung von Darlehen und Ausleihungen	(961.298)	(91.044)	(2.281.301)	-	(3.333.643)
Transaktionskosten aus Darlehen und Ausleihungen	(2.278)	-	-	-	(2.278)
Gezahlte Zinsen	(33.306)	-	(37.423)	-	(70.729)
Summe Finanzierungs-Cashflows (netto)	954.171	(91.044)	(1.166.259)	-	(303.132)
Fremdwährungseffekte	10.023	-	-	-	10.023
Veränderungen aus der Veräußerung von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten und Schulden	(74.459)	-	(602.267)	-	(676.726)
Veränderung aus der Erlangung der Beherrschung über Tochtergesellschaften	-	-	145.185	-	145.185
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts	-	-	-	(9.315)	(9.315)
Nachträgliche Bewertung der Kaufpreisallokation	13.533	(2.869)	36.402	-	47.066
Sonstige Veränderungen	(21.878)	(1.118)	(206.117)	(2.000)	(231.113)
Stand zum 31. Dez. 2021	4.610.352	216.941	2.176.136	4.813	7.008.242

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

in TEUR	Unternehmensanleihen	Wandelanleihen	Sonstige Darlehen und Ausleihungen ^(*)	Sonstige Finanzverbindlichkeiten	Summe
Stand zum 1. Jan. 2021	397.433	156.334	777.817	49.951	1.381.535
Veränderungen aus Finanzierungs-Cashflows
Erhalt von Darlehen und Ausleihungen	781.268	-	1.923.520	-	2.704.788
Rückzahlung von Darlehen und Ausleihungen	(47.385)	(54.100)	(2.929.711)	(96.576)	(3.127.772)
Summe Finanzierungs-Cashflows (netto)	733.883	(54.100)	(1.006.191)	(96.576)	(422.984)
Veränderung aus der Erlangung der Beherrschung über Tochtergesellschaften	-	(60.849)	(63.252)	-	(124.101)
Veränderungen im Konsolidierungskreis ohne Veränderung der Beherrschungsverhältnisse	2.598.167	282.367	4.282.900	77.529	7.240.963
Nachträgliche Bewertung der Kaufpreisallokation	(5.026)	38	(56.220)	(18.400)	(79.608)
Sonstige Veränderungen	4.505	(11.818)	34.138	3.624	30.449
Stand zum 31. Dez. 2021	3.728.962	311.972	3.969.192	16.128	8.026.254

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Die sonstigen Veränderungen beziehen sich in erster Linie auf die Abgrenzung von Zinsen und Transaktionskosten.

G. Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten nach den Bewertungskategorien gemäß IFRS 9

Die nachstehende Tabelle zeigt das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien. Zinserträge und Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten stellen einen Bestandteil des Nettoergebnisses dar. Die Gewinne und Verluste sind auf Wertminderungen und Wertaufholungen aus der Bewertung der beizulegenden Zeitwerte zurückzuführen.

	Nettoergebnis 2021
in TEUR	Kategorie	Zinsen	Gewinn / Verlust	Sonstiges Ergebnis	Summe
Investments in erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente	aafvOCI	-	3.689	-	3.689
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte	aac	10.309	(23.134)	-	(12.825)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	aafv	1.794	(8.714)	-	(6.920)
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	aafvOCI	1.326	-	(9.067)	(7.741)
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten	flac	(280.217)	35.926	-	(244.291)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzverbindlichkeiten	lafv	-	(126.975)	-	(126.975)
Summe		(266.788)	(119.208)	(9.067)	(395.063)

	Nettoergebnis 2020
in TEUR	Kategorie	Zinsen	Gewinn / Verlust	Sonstiges Ergebnis	Summe
Investments in erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente	aafvOCI	-	-	40.953	40.953
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte	aac	11.317	(20.936)	-	(9.619)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	aafv	823	(23.897)	-	(23.074)
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte	aafvOCI	839	-	5.800	6.639
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzverbindlichkeiten	flac	(209.373)	82.701	-	(126.672)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzverbindlichkeiten	lafv	-	(43.787)	-	(43.787)
Summe		(196.394)	(5.919)	46.753	(202.313)

H. Derivative Finanzinstrumente

Zinssicherungsinstrumente

Zinssicherungsinstrumente wie Swaps werden im Konzern zur Absicherung von Zinsrisiken eingesetzt, insbesondere für variabel verzinsliche Darlehensvereinbarungen. Die nachstehende Tabelle zeigt die beizulegenden Zeitwerte und Nennwerte der Zinssicherungskontrakte, gegliedert nach Fälligkeit:

in TEUR	2021		2020
	Beizulegender Zeitwert	Nennwert	Beizulegender Zeitwert	Nennwert
Bis zu 1 Jahr	-	-	(9.707)	11.684
Fällig in 1 bis 5 Jahren	(2.372)	81.126	(4.745)	161.368
Fällig in 5 bis 10 Jahren	-	-	(178)	8.975
Zum 31. Dezember	(2.372)	81.126	(14.630)	182.027

Ziffer 33 - Nahestehende Unternehmen und Personen

A. Nahestehende Unternehmen

Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen

Die Konzernbilanz enthält die folgenden Beträge in Bezug auf nahestehende Unternehmen:

	31. Dez. 2021
in TEUR	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte	Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Aggregate (Tochter der Mutter)	124	21.330	27.885
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	524	44.775	2.072
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	2.264	914
Summe Nominalwerte	648	68.369	30.871
Kumulierte Wertberichtigungen	-	-	(5.000)
Buchwerte	648	68.369	25.871

	31. Dez. 2021
in TEUR	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	Sonstige Verbindlichkeiten	Sonstige Darlehen und Ausleihungen
Aggregate (Tochter der Mutter)	(31)	-	-
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	(25.761)
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	-	(15.932)	-
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	(188)	-
Summe Nominalwerte	(31)	(16.120)	(25.761)
Kumulierte Wertberichtigungen	-	-	-
Buchwerte	(31)	(16.120)	(25.761)

	31. Dez. 2020
in TEUR	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Sonstige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte	Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Aggregate (Tochter der Mutter)	-	21.010	12.519
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	-	44.636	103.270
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	1.409	864
Summe Nominalwerte	-	67.055	116.653
Kumulierte Wertberichtigungen	-	-	-
Buchwerte	-	67.055	116.653

	31. Dez. 2020
in TEUR	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	Sonstige Verbindlichkeiten	Sonstige Darlehen und Ausleihungen
Aggregate (Tochter der Mutter)	(10)	-	-
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	(24.698)
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	-	(17.467)	-
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	(183)	-
Summe Nominalwerte	(10)	(17.650)	(24.698)
Kumulierte Wertberichtigungen	-	-	-
Buchwerte	(10)	(17.650)	(24.698)

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthält die folgenden Beträge in Bezug auf nahestehende Unternehmen:

	2021
in TEUR	Mieterträge	Erträge aus Dienstleistungen	Aufwendungen aus Dienstleistungen	Zinserträge
Aggregate (Tochter der Mutter)	361	10	-	1.326
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	-	-	-	3.569
Sonstige nahestehende Unternehmen	882	81	(60)	-
Summe	1.243	91	(60)	4.895

	2021
in TEUR	Zinsaufwand	Sonstige Finanzaufwendungen	Sonstige
Aggregate (Tochter der Mutter)	-	(5.651)	(12)
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	(1.064)	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	(38)	-	948
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	-	-
Summe	(1102)	(5.651)	936

	2020
in TEUR	Mieterträge	Erträge aus Dienstleistungen	Aufwendungen aus Dienstleistungen	Zinserträge
Aggregate (Tochter der Mutter)	-	-	-	785
ADO Group (ehem. Mutter)	-	-	(6)	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	-	-	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	-	-	-	3.901
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	-	-	-
Summe	-	-	(6)	4.686

	2020
in TEUR	Zinsaufwand	Sonstige Finanzaufwendungen	Sonstige
Aggregate (Tochter der Mutter)	-	-	(191)
ADO Group (ehem. Mutter)	(400)	-	-
Harel Insurance Company Ltd. (Joint Venture Partner)	(1.064)	-	-
Verbundene Unternehmen und Joint Ventures	(74)	-	23
Sonstige nahestehende Unternehmen	-	-	-
Summe	(1.538)	-	(168)

B. Transaktionen mit Personen in Schlüsselpositionen

Bei den Personen in Schlüsselpositionen gemäß IAS 24 handelt es sich innerhalb des Konzerns um den Verwaltungsrat der Adler Group S.A.

An beim Konzern angestellte Personen in Schlüsselpositionen gezahlte Vergütungen und Leistungen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR	2021	2020
Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer	2.638	1.993
Anteilsbasierte Vergütung	756	547
Sonstige Vergütung ^(*)	259	-
Summe	3.653	2.540

^(*) Bezieht sich auf 2020, vor seiner Berufung in das Senior Management der Adler Group.

Weder die Mitglieder des Verwaltungsrats noch ihre unmittelbaren Familienmitglieder stehen außer in Bezug auf ihre Stellung als Verwaltungsratsmitglieder in einer persönlichen Geschäftsbeziehung mit dem Konzern.

C. Vergütung der Mitglieder der Geschäftsleitung und Aufsichtsgremien

Die den Mitgliedern der Geschäftsleitung und Aufsichtsgremien gewährte Vergütung setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR	2021	2020
Den Mitgliedern des Verwaltungsrats gewährte Vergütung	1.184	956
Summe	1.184	956

Die den Mitgliedern des Senior Managements (Co-CEOs, CLO, CDO im Jahr 2021; Co-CEOs, CLO im Jahr 2020) gewährte Vergütung setzt sich wie folgt zusammen:

in TEUR	2021	2020
Festgehalt	1.645	1.303
Bonuszahlungen (Short-Term Cash Incentive)	852	690
Langfristige Bonuszahlungen (in Aktien oder bar)	756	547
Sonstige Vergütung ^(*)	259	-
Beratungshonorare	42	14
Sonstige Leistungen	99	78
Summe	3.653	2.632

^(*) Bezieht sich auf 2020, vor seiner Berufung in das Senior Management der Adler Group.

Ziffer 34 - Honorar des Abschlussprüfers

KPMG Luxembourg, Société Anonyme, Luxemburg und sonstige Mitgliedsgesellschaften des KPMG-Netzwerks stellten der Gesellschaft und ihren Tochtergesellschaften im Laufe des Jahres die folgenden Beträge (netto) in Rechnung:

in TEUR	2021	2020
Prüfungshonorare	1.136	1.697
davon: KPMG Luxembourg, Société Anonyme	868	891
Steuerberatungsleistungen	40	225
davon: KPMG Luxembourg, Société Anonyme	-	16
Sonstige nicht prüfungsbezogene Leistungen ^(*)	1.210	3.724
davon: KPMG Luxembourg, Société Anonyme	169	857

^(*) 2021: Ein Betrag von rund 4,0 Millionen EUR wurde nach dem Bilanzstichtag für die Prüfung durch KPMG Forensic verwendet.
2020: Einschließlich von Dienstleistungen in Verbindung mit der Ausgabe von Aktien und Anleihen.

Ziffer 35 - Segmentberichterstattung

Der Segmentbericht spiegelt die operativen Segmente wider, die dem Hauptentscheidungsträger (CODM) der Adler Group vorgelegt werden.

Die folgende Zusammenfassung beschreibt die Geschäftsaktivitäten in den operativen Segmenten des Konzerns:

•	Wohnimmobilien-Management - das Kerngeschäft des Konzerns ist das Vermieten und die Verwaltung von Wohnimmobilien, darunter die Modernisierung und Instandhaltung der Objekte, die Verwaltung der Mietverträge und die Vermarktung der Wohneinheiten. Das Objektmanagement konzentriert sich auf die Optimierung der Mieterträge;
•	Verkauf von Eigentumswohnungen - dieses Segment beinhaltet alle Aktivitäten in Verbindung mit der Vorbereitung und Durchführung des Verkaufs von Einheiten. Auch in diesem Segment werden Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Außerdem werden die Einheiten verwaltet und Mieterträge für nicht leerstehende Einheiten generiert.
•	ADLER - dieses Segment enthält den Teilkonzern ADLER Real Estate AG. Die Aktivitäten von ADLER richten sich auf Investitionen in Wohnimmobilien, die nachhaltiges Wertsteigerungspotenzial bieten und deren laufende Erträge zum Geschäftserfolg des Konzerns beitragen. Zur operativen Strategie der Gesellschaft gehört eine proaktive Wertschöpfung, indem der Wert der bestehenden Wohnimmobilienportfolios durch Ausbau-, Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen gesteigert wird.
•	Consus - dieses Segment enthält den Teilkonzern Consus Real Estate AG. Das Kerngeschäft von Consus ist die Entwicklung von städtischen Wohnungen für Mieter im mittleren Einkommensspektrum in den neun größten Städten Deutschlands. Der Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten liegt auf der Entwicklung großvolumiger Projekte mit einem wachsenden Anteil großer städtischer Quartiere.

ADLER und Consus werden in der internen Berichterstattung an die Geschäftsleitung als unabhängige Segmente geführt. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde dem Segment Consus zugeordnet.

Der Hauptentscheidungsträger des Konzerns betrachtet Vermögenswerte und Schulden nicht für jedes Segment getrennt.

Die Leistung wird anhand des Bruttoergebnisses der Segmente vor Neubewertung der Anlageimmobilien bemessen. Die an den Hauptentscheidungsträger berichteten Segmentergebnisse beinhalten Posten, die auf einer vernünftigen Grundlage einem Segment direkt zugeordnet werden können.

Angaben zu berichtspflichtigen Segmenten

Im Folgenden finden sich Angaben zu den Ergebnissen der jeweiligen berichtspflichtigen Segmente. Für eine detaillierte Aufschlüsselung der Erträge, einschließlich der zu einem bestimmten Zeitpunkt und über einen bestimmten Zeitraum erzielten Beträge, verweisen wir auf Anhang Ziffer 25 - Umsatzerlöse.

	2021
in TEUR	Wohnimmobilien-Management	Verkauf von Eigentumswohnungen	ADLER
Externe Erträge aus Wohnimmobilien-Management	153.928	467	337.041
Externe Erträge aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	-	5.437	-
Externe Erlöse aus der Veräußerung von sonstigen Immobilienbeständen	-	-	-
Externe Erträge aus Projektentwicklung	-	-	8.301
Sonstige Erträge	9.727	-	-
Konsolidierte Umsatzerlöse	163.655	5.904	345.342
Bruttoergebnis des berichtspflichtigen Segments	106.290	2.104	156.277
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
Veränderung der Zeitwerte der Anlageimmobilien
Sonstige Aufwendungen
Sonstige Erträge
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden
Konsolidiertes Ergebnis vor Ertragsteuern
Ertragsteueraufwand
Konsolidiertes Ergebnis nach Ertragsteuern

	2021
in TEUR	Consus	Konsolidierung	Summe konsolidiert
Externe Erträge aus Wohnimmobilien-Management	8.214	(4.558)	495.092
Externe Erträge aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	-	-	5.437
Externe Erlöse aus der Veräußerung von sonstigen Immobilienbeständen	502.108	-	502.108
Externe Erträge aus Projektentwicklung	115.480	(813)	122.969
Sonstige Erträge	19.018	(10.619)	18.126
Konsolidierte Umsatzerlöse	644.820	(15.991)	1.143.732
Bruttoergebnis des berichtspflichtigen Segments	(245.495)	(7.408)	11.768
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen			(122.762)
Veränderung der Zeitwerte der Anlageimmobilien			415.142
Sonstige Aufwendungen			(1.128.797)
Sonstige Erträge			183.680
Finanzerträge			133.091
Finanzaufwendungen			(515.560)
Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden			758
Konsolidiertes Ergebnis vor Ertragsteuern			(1.022.680)
Ertragsteueraufwand			(142.327)
Konsolidiertes Ergebnis nach Ertragsteuern			(1.165.007)

	2020 ^(*)
in TEUR	Wohnimmobilien-Management	Verkauf von Eigentumswohnungen	ADLER	Consus	Summe konsolidiert
Externe Erträge aus Wohnimmobilien-Management	115.290	340	263.240	5.037	383.907
Externe Erträge aus dem Verkauf von zu Handelszwecken gehaltenen Immobilien (Eigentumswohnungen)	-	6.637	-	-	6.637
Externe Erlöse aus der Veräußerung von sonstigen Immobilienbeständen	-	-	-	-	-
Externe Erträge aus Projektentwicklung	-	-	60.212	74.422	134.634
Sonstige Erträge	-	-	-	14.893	14.893
Konsolidierte Umsatzerlöse	115.290	6.977	323.452	94.352	540.071
Bruttoergebnis des berichtspflichtigen Segments	93.073	2.273	140.905	3.398	239.648
Allgemeine Verwaltungsaufwendungen					(107.420)
Veränderung der Zeitwerte der Anlageimmobilien					413.675
Sonstige Aufwendungen					(76.198)
Sonstige Erträge					109.399
Finanzerträge					186.500
Finanzaufwendungen					(376.566)
Nettoerträge aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bewertet werden					(5.666)
Konsolidiertes Ergebnis vor Ertragsteuern					383.372
Ertragsteueraufwand					(121.033)
Konsolidiertes Ergebnis nach Ertragsteuern					262.339

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Ziffer 36 - Ergebnis je Aktie

Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie

Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie zum 31. Dezember 2021 basiert auf dem den Stammaktionären der Gesellschaft zuzurechnenden Ergebnis, geteilt durch die gewichtete Anzahl ausgegebener Stammaktien, welche wie folgt berechnet werden:

(1) Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis beläuft sich auf:

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Den Eigentümern der Gesellschaft zuzurechnender Gewinn	(1.177.213)	190.796
Anpassung: Zinsen aus Wandelanleihen (nach Steuern)	2.548	323
Anpassung: Bewertung von Wandelanleihe (nach Steuern)	(4.931)	2.847
Bereinigter Gewinn, der den Eigentümern des Unternehmens zuzurechnen ist, zur Berechnung des verwässerten Ergebnisses	(1.179.596)	193.966

(2) Gewichtete durchschnittliche Anzahl an Stammaktien

in Tausend	2021	2020
Gewichteter Durchschnitt zum 1. Januar	117.510	44.195
Effekt aus der Ausgabe von Stammaktien	-	35.576
Gewichteter Durchschnitt zum 31. Dezember	117.510	79.771

in TEUR	2021	2020 ^(*)
Unverwässertes Ergebnis je Aktie	(10,03)	2,39
Verwässertes Ergebnis je Aktie	(10,03)	2,41

^(*) Vorjahreszahlen gemäß IAS 8 angepasst, siehe Anhang Ziffer 4.O.

Ziffer 37 - Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode und Nachtragsbericht