Salzgitter Aktiengesellschaft

Salzgitter

Halbjahresfinanzbericht nach WpHG für den Zeitraum vom 01.01.2024 bis zum 30.06.2024

ZWISCHENBERICHT
1. HALBJAHR 2024

SALZGITTER-KONZERN IN ZAHLEN

		H1 2024	H1 2023 ¹	+/-
Rohstahlerzeugung	Tt	3.328,7	3.135,5	193,2
Außenumsatz	Mio. €	5.243,2	5.835,7	- 592,5
Geschäftsbereich Stahlerzeugung	Mio. €	1.815,5	1.964,5	- 149,0
Geschäftsbereich Stahlverarbeitung	Mio. €	859,3	1.187,0	- 327,7
Geschäftsbereich Handel	Mio. €	1.603,8	1.760,5	- 156,7
Geschäftsbereich Technologie	Mio. €	871,3	836,4	34,9
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	Mio. €	93,3	87,4	6,0
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	233,6	429,3	- 195,7
Geschäftsbereich Stahlerzeugung	Mio. €	101,2	194,5	- 93,2
Geschäftsbereich Stahlverarbeitung	Mio. €	- 37,0	181,4	- 218,4
Geschäftsbereich Handel	Mio. €	16,6	12,4	4,2
Geschäftsbereich Technologie	Mio. €	70,9	52,1	18,9
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	Mio. €	81,8	- 11,0	92,8
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	69,7	270,8	- 201,1
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	11,5	211,0	- 199,5
Geschäftsbereich Stahlerzeugung	Mio. €	- 22,0	83,5	- 105,5
Geschäftsbereich Stahlverarbeitung	Mio. €	- 72,5	138,9	- 211,5
Geschäftsbereich Handel	Mio. €	- 0,8	- 5,0	4,3
Geschäftsbereich Technologie	Mio. €	52,7	36,2	16,5
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	Mio. €	54,1	- 42,6	96,7
Konzernergebnis	Mio. €	- 18,6	160,2	- 178,7
Ergebnis je Aktie - unverwässert	€	- 0,40	2,91	- 3,31
Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) ²	%	1,9	7,9	- 6,1
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	Mio. €	- 137,3	249,0	- 386,3
Investitionen ³	Mio. €	314,5	205,1	109,5
Abschreibungen ^{3, 4}	Mio. €	- 163,9	- 158,5	- 5,5
Bilanzsumme	Mio. €	10.546,2	10.979,8	- 433,6
Langfristige Vermögenswerte	Mio. €	4.713,8	4.464,4	249,5
Kurzfristige Vermögenswerte	Mio. €	5.832,3	6.515,4	- 683,1
Eigenkapital	Mio. €	4.806,9	4.899,1	- 92,2
Fremdkapital	Mio. €	5.739,3	6.080,7	- 341,4
Langfristige Schulden	Mio. €	2.358,7	2.705,6	- 346,9
Kurzfristige Schulden	Mio. €	3.380,6	3.375,1	5,5
davon Bankverbindlichkeiten ⁵	Mio. €	696,6	713,4	- 16,8
Nettofinanzposition zum Stichtag ⁶	Mio. €	- 681,4	- 624,4	- 57,0
Beschäftigte
Personalaufwand	Mio. €	- 1.007,5	- 945,3	- 62,2
Stammbelegschaft zum Stichtag ⁷	Mitarbeiter	23.511	22.784	727
Gesamtbelegschaft zum Stichtag ⁸	Mitarbeiter	25.399	24.500	899

Ausweis der Finanzdaten gemäß IFRS.

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

² Annualisiert.

³ Ohne Finanzanlagen.

⁴ Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen.

⁵ Kurz- und langfristige Bankverbindlichkeiten.

⁶ Inklusive Anlagen, z.B. in Wertpapieren und strukturierten Investments.

⁷ Ohne Ausbildungsverhältnisse und ohne passive Altersteilzeit.

⁸ Inkl. Ausbildungsverhältnisse und inkl. passiver Altersteilzeit.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERTRAGSLAGE DES KONZERNS

		Q2 2024	Q2 2023 ¹	H1 2024	H1 2023 ¹
Rohstahlerzeugung	Tt	1.650,0	1.551,0	3.328,7	3.135,5
Außenumsatz	Mio. €	2.565,3	2.853,2	5.243,2	5.835,7
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	107,3	139,3	233,6	429,3
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	24,5	56,7	69,7	270,8
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	- 5,7	27,3	11,5	211,0
Konzernergebnis	Mio. €	- 33,5	19,7	- 18,6	160,2
Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) ²	%	1,1	3,1	1,9	7,9
Investitionen	Mio. €	206,2	85,7	314,5	205,1
Abschreibungen	Mio. €	- 82,7	- 82,6	- 163,9	- 158,5
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	Mio. €	5,3	82,1	- 137,3	249,0

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

² Annualisiert.

Die verhaltene wirtschaftliche Entwicklung in Europa, und hier vor allem in Deutschland, belastete die Geschäftsentwicklung der stahlnahen Geschäftsbereiche stark. Das sehr erfreuliche Resultat des Geschäftsbereiches Technologie sowie der Beitrag der Beteiligung an der Aurubis AG hingegen stützten das Konzernergebnis. Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns sank infolge der gegenüber dem Vergleichszeitraum rückläufigen Preise der meisten Walzstahlerzeugnisse auf 5,24 Mrd. €(1. Halbjahr 2023: 5,84 Mrd. €). Ebenfalls in erster Linie erlösbedingt, reduzierten sich EBITDA (233,6 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: 429,3 Mio. €) und Gewinn vor Steuern (11,5 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: 211,0 Mio. €). Das Ergebnis beinhaltet 70,6 Mio. € Beitrag der at-equity (IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (1. Halbjahr 2023: - 2,4 Mio. €). Aus - 18,6 Mio. € Nachsteuergewinn (1. Halbjahr 2023: 160,2 Mio. €) errechnen sich -0,40 € Ergebnis je Aktie (1.Halbjahr 2023: 2,91 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) lag bei 1,9 % (1. Halbjahr 2023: 7,9 %). Die Eigenkapitalquote blieb mit 45,6 % (1. Halbjahr 2023: 44,8 %) sehr solide.

SONDEREFFEKTE

	EBT		Restrukturierung		Impairment/ Zuschreibung
in Mio. €	H1 2024	H1 2023 ¹	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023
Stahlerzeugung	- 22,0	83,5	-	-	-	-
Stahlverarbeitung	- 72,5	138,9	-	-	- 20,0	-
Handel	- 0,8	- 5,0	-	-	-	-
Technologie	52,7	36,2	-	-	-	-
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	54,1	- 42,6	-	-	-	-
Konzern	11,5	211,0	-	-	- 20,0	-

	Sonstiges		EBT ohne Sondereffekte
in Mio. €	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023 ¹
Stahlerzeugung	-	-	- 22,0	83,5
Stahlverarbeitung	-	-	- 52,5	138,9
Handel	-	-	- 0,8	- 5,0
Technologie	-	-	52,7	36,2
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	-	-	54,1	- 42,6
Konzern	-	-	31,5	211,0

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

RETURN ON CAPITAL EMPLOYED (ROCE)

in Mio. €	H1 2024	H1 2023 ¹
EBT	11,5	211,0
+ Zinsaufwand	74,0	76,6
- Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen	28,8	31,2
= EBIT I	56,7	256,4
Bilanzsumme	10.546,2	10.979,8
- Pensionsrückstellungen	1.590,0	1.618,1
- Übrige Rückstellungen ohne Ertragsteuerrückstellung	427,6	525,3
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten, sonstige Verbindlichkeiten ohne Wechselverbindlichkeiten, Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten ²	2.149,6	1.980,4
- Aktive latente Steuern	302,6	378,1
= Capital employed	6.076,3	6.477,8
in %
ROCE	1,9	7,9

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

² Wechselverbindlichkeiten in Höhe von 0,2 Mio. € (2023: 1,5 Mio. €).

Der ROCE ist ein bedeutsamer finanzieller Leistungsindikator und Bestandteil des unternehmensinternen Steuerungssystems. Im ersten Halbjahr 2024 erreichte er 1,9 % (1. Halbjahr 2023: 7,9 %). Der signifikante Rückgang des ROCE resultiert aus einem deutlichen EBIT-Rückgang, während sich das verzinsliche Eigen- und Fremdkapital in Relation zum Vergleichsstichtag leicht verringert hat.

Weitere Erläuterungen zur Herleitung des ROCE werden im Kapitel "Finanzielles Steuerungssystem" des Geschäftsberichtes 2023 dargestellt.

EARNINGS BEFORE INTEREST AND TAXES (EBIT)/EARNINGS BEFORE INTEREST, TAXES, DEPRECIATION AND AMORTIZATION (EBITDA)

in Mio. €	H1 2024	H1 2023 ¹
EBT	11,5	211,0
+ Zinsaufwand	74,0	76,6
- Zinsertrag	15,8	16,7
= EBIT	69,7	270,8
+ Abschreibungen ²	163,9	158,5
= EBITDA	233,6	429,3

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

² Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle und langfristige finanzielle Vermögenswerte.

Die Ertragskennzahlen EBIT und EBITDA zeigen die operative Ertragskraft eines Unternehmens unabhängig von dessen Kapitalstruktur. Sie ermöglichen eine zusätzliche Analyse und Bewertung des Unternehmensergebnisses sowie eine operative Vergleichbarkeit mit dem Wettbewerb. Dabei können länderspezifische Unterschiede in der Besteuerung sowie Besonderheiten der Finanzierungs- und Sachanlagenstruktur einzelner Unternehmen ausgeblendet werden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum führten im Wesentlichen die verminderten Umsatzerlöse sowie der in geringerem Umfang gesunkene Materialaufwand zu einem erheblich niedrigeren EBIT.

GESCHÄFTSENTWICKLUNG DER SEGMENTE

GESCHÄFTSBEREICH STAHLERZEUGUNG

		Q2 2024	Q2 2023	H1 2024	H1 2023
Auftragseingang ¹	Tt	1.264,5	1.188,2	2.583,1	2.543,9
Auftragsbestand zum Stichtag ¹	Tt	1.092,1	1.005,3	1.092,1	1.005,3
Rohstahlerzeugung	Tt	1.327,9	1.241,4	2.692,4	2.515,1
Salzgitter Flachstahl	Tt	1.086,5	1.027,9	2.190,8	2.055,1
Peiner Träger	Tt	241,4	213,5	501,6	460,0
Walzstahlproduktion	Tt	1.063,0	1.091,5	2.247,2	2.215,7
Salzgitter Flachstahl	Tt	839,9	894,0	1.796,9	1.803,3
Peiner Träger	Tt	223,1	197,5	450,3	412,5
Versand	Tt	1.367,0	1.324,7	2.813,6	2.773,2
Segmentumsatz ¹	Mio. €	1.202,1	1.278,9	2.473,7	2.692,5
Außenumsatz	Mio. €	883,5	925,7	1.815,5	1.964,5
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	58,2	58,9	101,2	194,5
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	10,6	17,0	7,3	111,0
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	- 4,2	3,7	- 22,0	83,5

¹ Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Der Geschäftsbereich Stahlerzeugung vereint neben den beiden stahlerzeugenden Gesellschaften Salzgitter Flachstahl GmbH (SZFG) und Peiner Träger GmbH (PTG) auch die DEUMU Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH (DMU) als wichtigen internen Transformationspartner für unser Dekarbonisierungsprogramm SALCOS® - Salzgitter Low CO2 Steelmaking. Zudem gehören dem Geschäftsbereich die Gesellschaften Salzgitter Mannesmann Stahlservice GmbH (SMS) und Salzgitter Europlatinen GmbH (SZEP) an. Das Produktspektrum des Geschäftsbereiches umfasst unter anderem Warmbreitband, verzinktes und beschichtetes Kaltfeinblech, Träger sowie lasergeschweißte Tailored Blanks.

MARKTENTWICKLUNG

Die Entwicklung auf dem europäischen und insbesondere dem deutschen Stahlmarkt war im ersten Halbjahr 2024 von der allgemeinen wirtschaftlichen Lage geprägt. Die ohnehin nur moderate Weltkonjunktur fiel in den Ländern der EU und insbesondere in Deutschland wesentlich verhaltener aus. Die schwache Baukonjunktur und die geringe wirtschaftliche Aktivität in nahezu allen wesentlichen Abnehmerbranchen für Flachstahl und Trägerprodukte sorgten für ein niedriges Nachfrageniveau. Im Bereich Automotive zeichnet sich nach einer Erholung im Vorjahr, 2024 ein Rückgang der Fahrzeugproduktion in Deutschland ab.

Entsprechend wirkte sich die schleppende Nachfrage negativ auf das Preisniveau im Flachstahlmarkt aus. Nachdem es zu Jahresanfang bestandsbedingt zu einem Preisanstieg kam, gaben die Stahlpreise im Verlauf des Berichtszeitraums kontinuierlich nach und stabilisierten sich zuletzt auf niedrigem Level. Zudem drückten die globalen Überkapazitäten mit in Folge hohen Einfuhren das Preisniveau im EU-Markt. Chinas Exporte in Drittländer mündeten in Handelsumlenkungen von Warenströmen und erhöhten damit letztlich die Mengenverfügbarkeit auf dem europäischen Markt erheblich. Dies schwächte die Marktposition der heimischen Werke vor dem Hintergrund der geringen Nachfrage zusätzlich und sorgte bei ihnen für einen Nachfragerückgang, während die Importe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich zulegten.

Der Trägermarkt wurde ebenfalls negativ durch die allgemeine wirtschaftliche Lage beeinflusst. Die Stahlbauer versuchten, ihre Beschäftigungslücken mit kurzfristig zu beliefernden Aufträgen zu schließen. Aufgrund der Verschiebung vieler großer Projekte gelang dies jedoch nur teilweise. Die Nachfrage gab gegenüber dem Vorjahr nochmals nach und führte zu einem erratischen Marktgeschehen, das von einem raschen Auf und Ab der Bestelltätigkeit geprägt war und so für viel Unsicherheit sorgte. In diesem Umfeld stabilisierten sich die Trägerpreise erst gegen Ende des ersten Halbjahres auf niedrigem Niveau.

BESCHAFFUNG

EISENERZ

In den ersten drei Monaten 2024 sank der Eisenerzpreis deutlich und lag nach seinem bisherigen Jahreshöchststand von 144 USD/dmt Anfang Januar, zum Ende des ersten Quartals nur noch knapp über 100 USD/dmt. Nach einer kurzzeitigen Unterschreitung der 100 USD/dmt-Marke Anfang April, stieg die Notierung auf knapp über 120 USD/dmt im Mai, bevor sich zum Ende des Monats eine Korrekturbewegung ausbildete. Im restlichen Berichtszeitraum bewegte sich der Eisenerzpreis zwischen 100 und 110 USD/dmt. Der mit der chinesischen Stahlnachfrage gesunkene Erzbedarf spiegelte sich auch in den angestiegenen Erzbeständen in den Importhäfen Chinas wider, welche Ende Juni mit knapp 150 Mio. t nahe der Kapazitätsgrenze rangierten. Der Durchschnittspreis im zweiten Quartal lag mit 111,82 USD/dmt um 0,8 % über dem Vorjahresquartal.

KOKSKOHLE

Nach einem Anstieg zu Beginn des Berichtszeitraums ging die Notierung Anfang Februar auch aufgrund insgesamt schwacher Stahlmarktaussichten auf ein Niveau von 320 USD/t zurück. Eine gedämpfte Nachfrage der Hauptabnehmer, wie Indien und Europa, führte zu einer Preiskorrektur, sodass die Leitnotierung Ende März auf knapp unter 245 USD/t zurückging. Im weiteren Quartalsverlauf stabilisierte sich der Preis auf einem Niveau von 230-240 USD/t. Beeinflusst durch vereinzelte Spotmarktverschiffungen stieg die Leitnotierung im Juni zeitweise über die 250 USD/t-Marke. Im Durchschnitt lag die Notierung im zweiten Quartal bei 242,31 USD/t und somit 0,2 % unter dem Vorjahresquartal.

Um die aus der Beschaffung resultierenden Risiken abzufedern, sichert der Salzgitter-Konzern je nach Marktlage definierte Eisenerz- und Kokskohlemengen durch Hedging preislich ab.

STAHLSCHROTT

Zu Beginn des Jahres belebte sich der heimische Schrottmarkt zunächst bei einer anziehenden Nachfrage vieler deutscher Stahlwerke. Nachdem der Preisanstieg Anfang März nachfragebedingt ein Ende nahm, stabilisierte sich der Schrottpreis im zweiten Quartal und blieb weitestgehend konstant. Erst zum Juni wurde eine leichte Belebung auf dem zuvor verhaltenen Tiefseemarkt verzeichnet. Eine stabile Nachfrage traf sodann auf ein stark reduziertes Angebot, wodurch die Preise stiegen.

GESCHÄFTSVERLAUF

Der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Stahlerzeugung lag auf dem Niveau des Vorjahres. Der Orderbestand hingegen übertraf den Vergleichszeitraum wegen der spürbaren Steigerung bei Trägern. Die Rohstahlerzeugung war höher als ein Jahr zuvor, die Walzstahlproduktion rangierte auf dem Level des Vorjahres. Während der Absatz stabil blieb, gaben Segment- und Außenumsatz sichtbar nach. Erlösbedingt reduzierte sich der Umsatz im Trägerbereich trotz höherer Versandmengen. Auch im Flachstahlsegment verringerte sich das Erlösniveau im Vorjahresvergleich. Entsprechend verzeichnete der Geschäftsbereich Stahlerzeugung ein EBITDA in Höhe von 101,2 Mio. € (1. Halbjahr 2023: 194,5 Mio. €) und -22,0 Mio. € Ergebnis vor Steuern (1. Halbjahr 2023: + 83,5 Mio. €). Sowohl die Resultate der PTG als auch das der SZFG verfehlten vor allem infolge niedrigerer Erlöse die Vorjahreswerte. Mit Ausnahme der SMS, deren Ergebnis sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 verbesserte, blieben auch die übrigen Gesellschaften unter den Vergleichswerten.

INVESTITIONEN

Nach einer etwas mehr als 100-tägigen Komplettmodernisierung wurde der Hochofen A in Salzgitter im Dezember 2023 wieder angeblasen und in Betrieb genommen. Im ersten Halbjahr 2024 fanden die Leistungs- und Verfügbarkeitstest am Hochofen statt. Mit der Neuzustellung hat der Salzgitter-Konzern einen wichtigen Schritt vollzogen, um die Roheisenbasis in der schrittweisen Transformation hin zur klimafreundlichen Stahlerzeugung im Rahmen von SALCOS® abzusichern.

SALCOS®

Ziel unseres Transformationsprogramms SALCOS® ist es, das integrierte Hüttenwerk der Salzgitter Flachstahl GmbH bis 2033 vollständig auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion umzustellen. Zurzeit errichten wir eine 100 MW Elektrolyseanlage, eine Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage) und einen Elektrolichtbogenofen (EAF). Nach umfangreichen Arbeiten zur Freimachung der Baufelder wurden hunderte Betonbohrpfähle gesetzt und Fundamente gebaut. Auf dieser Gründung beginnt nun zeitnah der Aufbau der Anlagen. Ende 2026 werden wir mit auf der SALCOS®-Route erzeugten Produkten am Markt sein und für den Umbau der Rohstahlproduktion rund 2,3 Mrd. € investiert haben. SALCOS® wird in seiner ersten Stufe mit rund 700 Mio. € Bundesmitteln und 300 Mio. € Landesmitteln unterstützt. Gemeinsam mit den von der Salzgitter AG freigegebenen Eigenmitteln in Höhe von rund 1,3 Mrd. € ist die Finanzierung der ersten Stufe von SALCOS® sichergestellt.

Mit der Beauftragung einer neuen Shredderanlage für Schrott unterstützen wir die im Rahmen von SALCOS® angestrebte Ausweitung der Schrottrecyclingaktivitäten. Insgesamt wird der Bau der Anlage auf dem integrierten Hüttengelände in Salzgitter, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den SALCOS®-Anlagen, knapp 30 Mio. € kosten. Die neue Anlage wird die Aufbereitung hochqualitativer Schrottgüten ermöglichen. Damit ist sie ein weiterer Baustein für die Produktion von grünem Stahl im Rahmen von SALCOS®.

Die Salzgitter AG unterstützt ihre Kunden bereits vor 2026 mit CO2-reduzierten Stahlprodukten und hat auf der Hannover Messe 2024 ihre Grünstahlmarke SALCOS® vorgestellt. Damit erfolgt eine eindeutige Kennzeichnung CO2-reduzierterStahlprodukte des Konzerns. Zentraler Baustein und Markenversprechen ist die enge Orientierung an der Grünstahlkategorisierung des Low Emission Steel Standard (LESS) der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Unter dem Markennamen SALCOS® bietet der Salzgitter-Konzern ausschließlich physisch CO2-reduzierte Grünstahlprodukte der LESS-Kategorie C und besser an. Schon heute können Kunden verschiedene CO2-reduzierte Stahlprodukte von der Elektrolichtbogenofen-Route des Konzerns beziehen.

GESCHÄFTSBEREICH STAHLVERARBEITUNG

		Q2 2024	Q2 2023	H1 2024	H1 2023
Auftragseingang	Mio. €	448,7	521,1	911,2	1.223,6
Auftragsbestand	Mio. €	700,1	867,6	700,1	867,6
Rohstahlerzeugung	Tt	322,2	309,6	636,3	620,4
Walzstahlproduktion	Tt	252,3	262,6	520,5	538,8
Versand	Tt	371,7	411,1	720,8	844,3
Segmentumsatz ¹	Mio. €	688,5	841,6	1.375,2	1.708,9
Außenumsatz	Mio. €	423,2	625,0	859,3	1.187,0
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	- 36,1	81,3	- 37,0	181,4
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	- 49,6	61,5	- 63,4	147,9
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	- 54,5	57,2	- 72,5	138,9

¹ Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Im Geschäftsbereich Stahlverarbeitung sind die stahlrohrproduzierenden Gesellschaften und die Grobblechaktivitäten des Salzgitter-Konzerns zusammengefasst. Das Rohrportfolio deckt ein breites Durchmesserspektrum von Leitungsrohren ab. Hinzu kommen Präzisionsstahlrohre sowie nahtlose Edelstahl- und Nickelbasisrohre. Des Weiteren gehören dem Geschäftsbereich zwei Grobblechwalzwerke an. Im Werk in Ilsenburg werden neben Standardgüten verschleißfeste und sauergasbeständige Bleche hergestellt. Die Kompetenz des Werks in Mülheim an der Ruhr liegt vor allem in der Produktion von Rohrblechen für Onshore- und Offshore-Pipelines in mittleren bis großen Losen. Mit der Beteiligung an der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) verfügt der Geschäftsbereich über eine eigene Vormaterialversorgung.

HKM wird quotal zu 30 % in den Konzernabschluss einbezogen. Die 50 %-Beteiligung an der EUROPIPE-Gruppe wird nach der Equity-Methode bilanziert.

Nach Unterzeichnung eines Vertrages zum Verkauf der Mannesmann Stainless Tubes- Gruppe (MST-Gruppe) im Februar 2024 bedarf es zur tatsächlichen Übernahme durch den Erwerber der Zustimmung verschiedener Behörden. Wir erwarten die letzte Zustimmung im September 2024. In Abhängigkeit davon, wird die Entkonsolidierung der MST-Gruppe im dritten oder vierten Quartal 2024 erfolgen.

MARKTENTWICKLUNG

QUARTOBLECH

Analog zur Entwicklung des Flachstahlmarktes zeigte auch der Blechmarkt nur eine leichte Belebung und entwickelte sich im Jahresverlauf zunehmend rückläufig. So sanken die Marktpreise für Grobblech im Berichtszeitraum auf ein Level wie zuletzt zu Beginn des Jahres 2021. Dabei beeinflusste insbesondere der Druck im Massenmarkt durch die Re-Roller die Preise. Hinzu kommt, dass nicht-sanktionierte russische Halbzeuge zu Niedrigstpreisen verzerrend auf das europäische Preisniveau wirkten. Der Stahlbrückenbau zeigte sich stabil, wohingegen der Windenergiemarkt leicht unter dem Vorjahresniveau lag. Das Ausbleiben von größeren Rohraufträgen erforderte einen stärkeren Fokus auf den von einem hohen Margendruck geprägten Handelsmarkt. Zwar stieg die Gesamtnachfrage im europäischen Markt in den ersten vier Monaten des Jahres leicht an, ein Großteil dieser Nachfrage wurde allerdings von Importen bedient. Erneut lieferten die Länder Südkorea, Indien, Japan, Indonesien und Nordmazedonien den Löwenanteil der Blechmengen.

STAHLROHRE

Im Bereich Stahlrohre war vor allem der Großrohrmarkt durch eine Verschiebung im Projektgeschäft gekennzeichnet. Dies ging mit einer schwächeren Blech- und Bandnachfrage einher. Um die wenigen im Markt befindlichen Projekte gab es einen intensiven Wettbewerb, wobei die Volatilität bei der Projektvergabe in den letzten Monaten stark zugenommen hat. Dies gilt auch für das internationale Projektgeschäft im Bereich der mittleren Leitungsrohre. Positiv ist, dass die EU-Safeguard-Maßnahmen zum 1. Juli 2024 um weitere zwei Jahre verlängert wurden und so die Einfuhr von größeren Mengen in den Markt für Leitungsrohre deutlich gebremst werden dürfte. Der Präzisrohrmarkt war ähnlich dem Flachstahlmarkt von einer verhaltenen Nachfrage aus den Kernsegmenten - Automobil, Energie und Maschinenbau - geprägt. Der Auftragseingang im Anlagenbau setzte seine Talfahrt fort. Bei Edelstahlrohren belastete die mangelnde Dynamik in den Hauptmärkten die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2024. Hier sorgten hohe Importe für Preisdruck, was wiederum auch die Nachfrage beim lagerhaltenden Handel eindämmte.

GESCHÄFTSVERLAUF

Auftragseingang und -bestand des Geschäftsbereiches Stahlverarbeitung verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr erheblich. Sowohl die Grobblechgesellschaften als auch die Stahlrohrproduzenten verzeichneten angesichts der zuvor geschilderten schwachen wirtschaftlichen Dynamik deutliche Rückgänge. Bei einem spürbar niedrigeren Versand blieben auch der Segment- und Außenumsatz merklich unter den Vergleichswerten. Der Geschäftsbereich verbuchte ein EBITDA in Höhe von -37,0 Mio. € (1. Halbjahr 2023: + 181,4 Mio. €) sowie -72,5 Mio. € Ergebnis vor Steuern (1. Halbjahr 2023: +138,9 Mio. €). Der Vorsteuerverlust des Grobblechbereiches spiegelt, neben dem geringeren Absatz, das im Vergleich zum Vorjahrgesunkene Erlösniveau und gestiegene Vormaterialkosten wider. Alle stahlrohrproduzierenden Gesellschaften, einschließlich der nach der Equity-Methode bilanzierten EUROPIPE-Gruppe, trugen deutlich rückläufige Resultate bei. Das Ergebnis beinhaltet eine vorsorgliche außerplanmäßige Wertberichtigung in Höhe von 20,0 Mio. € im Bereich Edelstahlrohre, die auf einer aktualisierten Kaufpreisschätzung für die zur Veräußerung gehaltene MST-Gruppe basiert.

GESCHÄFTSBEREICH HANDEL

		Q2 2024	Q2 2023	H1 2024	H1 2023
Versand	Tt	843,3	780,4	1.744,5	1.568,8
Segmentumsatz ¹	Mio. €	775,9	850,2	1.621,5	1.774,1
Außenumsatz	Mio. €	767,4	842,2	1.603,8	1.760,5
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	4,5	8,9	16,6	12,4
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	- 0,3	4,7	7,2	3,7
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	- 4,5	0,2	- 0,8	- 5,0

¹ Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Der Geschäftsbereich Handel verfügt in Europa über ein Netzwerk lagerhaltender Stahlhandelsniederlassungen mit großer Anarbeitungstiefe, diverse auf Grobblech spezialisierte Gesellschaften sowie ein international agierendes Tradinggeschäft. Neben dem Vertrieb von Walzstahl- und Röhrenerzeugnissen des Salzgitter-Konzerns sowie komplementärer Produkte anderer Hersteller wird zudem Vormaterial an den internationalen Märkten für Konzerngesellschaften und externe Kunden beschafft.

MARKTENTWICKLUNG

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der lagerhaltende Stahlhandel in Europa eine schwache Nachfrage. Nachdem die Nachfrage 2023 bereits deutlich zurückging, reduzierte sich der Gesamtabsatz im Vergleich zum Vorjahr erneut. Die Lagerabsatzpreise zeigten zu Jahresbeginn kurzzeitig nach oben, sanken dann aber im weiteren Jahresverlauf spürbar. In den USA dagegen entwickelte sich der Absatz positiv, wenn auch zum Ende des zweiten Quartals mit leicht abnehmendem Trend. Das internationale Tradinggeschäft verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

GESCHÄFTSVERLAUF

Dank deutlich höherer Absatzmengen im internationalen Trading stieg der Versand des Geschäftsbereiches Handel gegenüber dem schwachen Vorjahreszeitraum spürbar an. Beim europäischen Lagerhandel, der etwa die Hälfte des Gesamtabsatzes beiträgt, führte die sehr verhaltene Marktnachfrage hingegen zu einem Mengenrückgang, der sich im zweiten Quartal nochmals verstärkte. Segment- und Außenumsatz des Geschäftsbereiches unterschritten den Vergleichszeitraum, da die Verkaufspreise im Jahresverlauf 2023 erheblich nachgaben und auf dem niedrigeren Niveau verharrten. Aufgrund der höheren Preisstabilität in den ersten sechs Monaten 2024 fielen negative Bestandseffekte im lagerhaltenden Handel geringer aus als ein Jahr zuvor. Hierin liegt der wesentliche Grund für das im Vorjahresvergleich merklich verbesserte EBITDA (16,6 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: 12,4 Mio. €) und Vorsteuerergebnis (-0,8 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: -5,0 Mio. €). Gleichzeitig bewirkte die schwächer werdende Absatzmenge im zweiten Quartal, dass der Gewinn vor Steuern des Auftaktquartals mehr als aufgezehrt wurde.

GESCHÄFTSBEREICH TECHNOLOGIE

		Q2 2024	Q2 2023	H1 2024	H1 2023
Auftragseingang	Mio. €	410,8	566,8	777,6	1.150,6
Auftragsbestand zum Stichtag	Mio. €	1.291,8	1.474,5	1.291,8	1.474,5
Segmentumsatz ¹	Mio. €	446,0	416,2	871,7	836,7
Außenumsatz	Mio. €	445,8	416,0	871,3	836,4
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	32,7	24,8	70,9	52,1
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	24,4	17,0	54,4	36,7
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	23,2	16,5	52,7	36,2

¹ Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Im Geschäftsbereich Technologie sind drei traditionsreiche Hersteller von Spezialmaschinen zusammengefasst. Mehr als 90 % des Umsatzes werden von der KHS-Gruppe generiert, die in der Abfüll- und Verpackungstechnik zu den weltweit führenden Anlagenproduzenten zählt. KHS ist ein Komplettanbieter, dessen Leistungspalette von der Intralogistik über das Processing bis hin zur Getränkeabfüllung und -verpackung reicht. Die Klöckner DESMA Elastomertechnik-Gruppe (KDE-Gruppe) stellt Spritzgieß-Maschinen für Gummi- und Silikonprodukte her, während die DESMA Schuhmaschinen GmbH (KDS) im Sondermaschinenbau für die industrielle Schuhfertigung tätig ist.

MARKTENTWICKLUNG

Für das erste Halbjahr 2024 berichtete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA) einen erheblichen Rückgang des Auftragseingangs im deutschen Maschinenbau. Die Nachfrageentwicklung setzte damit den bereits in der zweiten Jahreshälfte 2023 eingesetzten Abwärtstrend fort. Die schwache Auslandsnachfrage trifft auf eine anhaltende, ausgeprägte Investitionsschwäche in Deutschland.

GESCHÄFTSVERLAUF

Aufgrund der schwächeren Nachfrage im ersten Halbjahr 2024 und der insgesamt rückläufigen Branchenentwicklung folgend lag der Auftragseingang des Geschäftsbereiches Technologie erheblich unter dem starken Vorjahreslevel. Der Auftragsbestand des Geschäftsbereiches bewegte sich infolge der stabilen Orderzuläufe zum Jahresende 2023 auf einem guten Niveau, gab jedoch im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls spürbar nach. Der hohe Auftragsbestand stützte die Auslastung bei der KHS-Gruppe und begünstigte den Segment- und Außenumsatz, der sich im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2023 leicht verbesserte. Insgesamt steigerte der Geschäftsbereich Technologie im ersten Halbjahr 2024 das EBITDA auf 70,9 Mio. €(1. Halbjahr 2023: 52,1 Mio. €)und das EBT auf 52,7 Mio. €(1. Halbjahr 2023: 36,2 Mio. €). Die positive Ergebnisentwicklung ist insbesondere auf die KHS-Gruppe zurückzuführen, die deutlich über dem Vorjahresresultat auskam. Auch die KDE-Gruppe und die KDS übertrafen den Vergleichszeitraum merklich.

Das Effizienz- und Wachstumsprogramm im Geschäftsbereich Technologie knüpft konsequent an die Strategie des Salzgitter-Konzerns an. Umfassende Maßnahmen konnten trotz des wettbewerbsintensiven und von Unwägbarkeiten geprägten Marktumfelds zur bisher erzielten Umsatz- und Ergebnisverbesserung beitragen. Die Schwerpunkte in der strategischen Ausrichtung der KHS-Gruppe liegen neben der fortwährenden Weiterentwicklung der deutschen Produktionsstandorte insbesondere auf dem Ausbau der internationalen Präsenz.

INDUSTRIELLE BETEILIGUNGEN / KONSOLIDIERUNG

		Q2 2024	Q2 2023 ¹	H1 2024	H1 2023 ¹
Umsatz ²	Mio. €	292,8	328,1	598,4	656,9
Außenumsatz	Mio. €	45,3	44,3	93,3	87,4
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	Mio. €	48,0	- 34,7	81,8	- 11,0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	Mio. €	39,4	- 43,4	64,2	- 28,5
Ergebnis vor Steuern (EBT)	Mio. €	34,3	- 50,3	54,1	- 42,6

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

² Inklusive Umsatz mit anderen Geschäftsbereichen.

Im Bereich Industrielle Beteiligungen/Konsolidierung sind Aktivitäten erfasst, die nicht direkt einem Geschäftsbereich zugeordnet sind. Als Management-Holding ist die Salzgitter AG (SZAG) nicht selbst operativ tätig, sondern steuert die Salzgitter Mannesmann GmbH (SMG) und die Salzgitter Klöckner-Werke GmbH (SKWG), von der die wesentlichen Gesellschaften der Salzgitter-Gruppe gehalten werden. Darüber hinaus sind hier die überwiegend konzernintern tätigen Gesellschaften enthalten sowie die Konzernunternehmen, die mit ihren Produkten und Leistungen die Kernaktivitäten der Geschäftsbereiche unterstützen.

Der Umsatz des Bereiches Industrielle Beteiligungen/ Konsolidierung, der hauptsächlich durch das Halbzeug- und Servicegeschäft mit Tochtergesellschaften und Konzernfremden generiert wird, verringerte sich gegenüber den ersten sechs Monaten 2023 spürbar. Der Außenumsatz erhöhte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode. Das EBITDA (81,8 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: - 11,0 Mio. €) beinhaltet 70,6 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode (IFRS-Bilanzierung) ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (1. Halbjahr 2023: -2,4 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern rangierte mit 54,1 Mio. € (1. Halbjahr 2023: - 42,6 Mio. €) signifikant über dem Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisse aus der Bewertung von Derivatepositionen sowie das Zinsergebnis des Cash-Managements des Konzernfinanzkreises lieferten im Saldo einen positiven Beitrag (19,5 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: - 0,4 Mio. €). Das Bereichsergebnis beinhaltet zudem das operativ negative Geschäftsergebnis aus Holdingdienstleistungen für die Tochtergesellschaften. Die überwiegend für den Konzern tätigen Gesellschaften erzielten ein positives Vorsteuerresultat (3,8 Mio. €; 1. Halbjahr 2023: 3,7 Mio. €).

FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

Die Bilanzsumme des Salzgitter-Konzerns erhöhte sich in den ersten sechs Monaten 2024 gegenüber dem 31. Dezember 2023 um 44 Mio. €.

Die langfristigen Vermögenswerte stiegen im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag leicht an (+143 Mio. €). Die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (+315 Mio. €) lagen im Berichtszeitraum signifikant über den planmäßigen Abschreibungen des Anlagevermögens (-164 Mio. €). Die Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen waren zum Berichtsstichtag 30 Mio. € höher. Die latenten Ertragsteueransprüche (23 Mio. €) reduzierten sich insbesondere infolge des gestiegenen Zinsniveaus und dadurch geringerer Pensionsrückstellungen nach IFRS. Daneben sind die langfristigen sonstigen Forderungen und Vermögenswerte um 12 Mio. € gesunken. Die kurzfristigen Vermögenswerte waren geringfügig niedriger als am Vorjahresstichtag (-99 Mio. €). Während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vertragsvermögenswerten (+265 Mio. €) sowie die Vorräte (+ 7 Mio. €) zunahmen, verringerten sich die Finanzmittel (- 359 Mio. €) merklich.

Auf der Passivseite zeigte sich das Eigenkapital nahezu auf dem Niveau des Vorjahresstichtages (-28 Mio. €). Die Eigenkapitalquote erreichte bei geringfügig gestiegener Bilanzsumme weiterhin sehr solide 45,6% (31.12.2023: 46,0 %). Die langfristigen Schulden blieben im Vergleich zum Vorjahresstichtag nahezu konstant (+ 5 Mio. €). Den überwiegend aufgrund des im Vergleich zum letzten Bilanzstichtag höheren Rechnungszinssatzes gesunkenen Pensionsrückstellungen (-78 Mio. €) stehen höhere Finanzschulden (78 Mio. €) entgegen. Die kurzfristigen Schulden stiegen um 66 Mio. €. Während die kurzfristigen Finanzschulden (+ 49 Mio. €) sowie die sonstigen Verbindlichkeiten (+42 Mio. €)zunahmen, sanken die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vertragsverbindlichkeiten (- 9 Mio. €) und die sonstigen Rückstellungen (- 17 Mio. €).

Die Nettofinanzposition (- 681 Mio. €) verringerte sich gegenüber dem Bilanzstichtag zum Jahresende 2023 (- 214 Mio. €). Den Geldanlagen (586 Mio. €; 31.12.2023: 946 Mio. €) standen Verbindlichkeiten von 1.268 Mio. € (31.12.2023: 1.160 Mio. €) gegenüber, davon 564 Mio. € bei Kreditinstituten (31.12.2023: 511 Mio. €). Für das Transformationsprogramm SALCOS® haben die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen Fördermittel zugesichert, die in Abhängigkeit der umgesetzten Investitionen ausgezahlt werden. Von diesen Fördermitteln wurden 2023 und bis zum Abschlussstichtag in Summe 220 Mio. € gezahlt. Wie bisher werden Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen nicht in der Nettofinanzposition berücksichtigt. Die gestiegenen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen inklusive Vertragsvermögenswerten und -verbindlichkeiten werden die Nettofinanzposition erst zum Zahlungszeitpunkt beeinflussen.

NETTOFINANZPOSITION

Nettofinanzposition = Geldanlagen - Finanzschulden der Nettofinanzposition

in Mio. €	30.06.2024	31.12.2023
Finanzmittel gemäß Bilanz	580,8	939,7
+ zu Handelszwecken gehaltene Zertifikate	-	-
+ sonstige Geldanlagen ¹	5,4	5,8
= Geldanlagen	586,2	945,5
Finanzschulden gemäß Bilanz	1.427,5	1.300,8
- Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen, aus Finanzierungen / Finanzverkehr und Sonstiges	159,7	141,0
= Finanzschulden der Nettofinanzposition	1.267,7	1.159,8
Nettofinanzposition	- 681,5	- 214,3

¹ Wertpapiere, Ausleihungen ohne Wertberichtigungen (1,8 Mio. €; 31.12.2023: 2,2 Mio. €) und inkl. sonstiger Geldanlagen, die unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten ausgewiesen werden (3,6 Mio. €; 31.12.2023: 3,6 Mio. €).

ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG

Bei einem Vorsteuerergebnis von 12 Mio. € ergab sich ein negativer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von - 137 Mio. € (Vorjahreszeitraum: + 249 Mio. €). Das im Vergleich zur Vorjahresperiode deutlich niedrigere Ergebnis beeinflusste ebenso den operativen Cashflow. Gleichzeitig hat die Erhöhung des Working Capital einen negativen Einfluss auf den operativen Cashflow.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf - 264 Mio. € (Vorjahreszeitraum: - 241 Mio. €). Die Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen (-285 Mio. €; Vorjahreszeitraum: - 261 Mio. €) waren erkennbar höher als ein Jahr zuvor und beinhalten neben den planmäßigen Ersatzinvestitionen auch 111 Mio. € Auszahlungen für SALCOS®. Im Geschäftsjahr 2024 wurden bisher 19 Mio. € Zuschüsse für das SALCOS®-Programm zahlungswirksam vereinnahmt. Niedrigere Einzahlungen aus Verkäufen von sonstigen langfristigen Vermögenswerten beeinflussten den Cashflow im Vorjahresvergleich zusätzlich negativ. Geringere Auszahlungen für Investitionen in sonstige langfristige Vermögenswerte wirkten gegenläufig.

An die Anteilseigner zahlten wir eine Dividende in Höhe von 24 Mio. €. Den Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten (336 Mio. €) stehen geringere Rückzahlungen von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten (229 Mio. €) sowie Zinsauszahlungen (38 Mio. €) gegenüber, sodass sich insgesamt ein Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (45 Mio. €; Vorjahreszeitraum: Mittelabfluss 64 Mio. €) ergibt.

Wegen des negativen Gesamt-Cashflows verringert sich der Finanzmittelbestand (581 Mio. €) gegenüber dem 31. Dezember 2023 (940 Mio. €) entsprechend.

MITARBEITER

	30.06.2024	31.12.2023	Veränderung
Stammbelegschaft ¹	23.511	23.138	373
Geschäftsbereich Stahlerzeugung	7.594	7.430	164
Geschäftsbereich Stahlverarbeitung	5.384	5.317	67
Geschäftsbereich Handel	1.948	1.990	- 42
Geschäftsbereich Technologie	5.857	5.720	137
Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung	2.728	2.681	47
Ausbildungsverhältnisse	1.238	1.413	- 175
Passive Altersteilzeit	650	632	18
Gesamtbelegschaft	25.399	25.183	216

Unter Berücksichtigung der quotalen Beteiligungsverhältnisse sind Rundungsabweichungen möglich.

¹ Ohne Organmitglieder.

Am 30. Juni 2024 umfasste die Stammbelegschaft des Salzgitter-Konzerns 23.511 Mitarbeiter und somit 373 Personen mehr als zum Jahresende 2023.

Der im 1. Halbjahr 2024 bei der Salzgitter Flachstahl GmbH zu verzeichnende Belegschaftszuwachs um 155 Mitarbeiter ist insbesondere auf die Übernahme von Auszubildenden, zusätzliche Bedarfe im Zusammenhang mit dem SALCOS®-Programm sowie die teilweise Substitution von Leiharbeitnehmern durch Stammbeschäftigte zurückzuführen. Weitere sichtbare Personalzuwächse waren in der KHS-Gruppe (+116) sowie der Salzgitter Digital Solutions GmbH (+42) zu verzeichnen und dienen der Realisierung der bereits geplanten Geschäftsausweitung sowie der weiteren Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 236 Auszubildende übernommen, von denen 126 befristete Verträge erhielten. Gegenläufig wirkten Altersaustritte durch den Wechsel in die passive Phase der Altersteilzeit beziehungsweise unmittelbare Renteneintritte.

Die Gesamtbelegschaft belief sich auf 25.399 Personen. Die Zahl der Leiharbeitnehmer lag zum 30. Juni 2024 bei 1.116 Personen und damit um 72 Personen unter dem Wert des Vorjahresstichtags. Zum Ende des Berichtszeitraums befanden sich in den inländischen Konzerngesellschaften 448 Mitarbeiter in Kurzarbeit (1. Halbjahr 2023: 251), davon 397 bei der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH sowie 51 Mitarbeiter bei der Salzgitter Mannesmann Stainless Tubes Deutschland GmbH.

PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

AUSBLICK

Die Geschäftsbereiche gehen, verglichen mit dem Vorjahr, von nachstehend beschriebenem Verlauf des Geschäftsjahres 2024 aus:

Die Ergebnisse der Gesellschaften des Geschäftsbereiches Stahlerzeugung spiegelten während des ersten Halbjahres 2024 die Fortsetzung der konjunkturellen Schwächephase wider, wenngleich eine solide Nachfrage der Automobilhersteller zu verzeichnen war und der Auftragsbestand weiter auf einem guten Niveau rangierte. Im Flachstahlbereich erwarten wir infolge der anhaltend zögerlichen Nachfrage aus den Nicht-Automobil-Segmenten einen etwas geringeren Absatz. Die Rohstahlproduktion erfolgt leicht gedrosselt auf Basis des 3-Ofen-Betriebs. Nach einem im Vergleich zum mengenmäßig schwachen Vergleichszeitraum leicht erhöhten Absatz in den ersten sechs Monaten gehen wir im weiteren Jahresverlauf 2024 von einer stabilen Absatzsituation bei Stahlträgern aus. In beiden Produktsegmenten - Flachstahl und Träger - antizipieren wir rückläufige Erlöse, die von den nur leicht sinkenden Einsatzkosten nicht kompensiert werden können. Insgesamt prognostizieren wir somit für den Geschäftsbereich einen Umsatz auf Vorjahresniveau (2023: 3.528,0 Mio. €), ein spürbar unterhalb des Niveaus des Vorjahres liegendes EBITDA (2023: 295,5 Mio. €) sowie ein annähernd ausgeglichenes Vorsteuerergebnis (2023: 75,8 Mio. €).

Für den Geschäftsbereich Stahlverarbeitung gehen wir für 2024 von einer Fortsetzung der konjunkturellen Schwächeperiode in den Zielmärkten aus: Bei Quartoblech erwarten wir Auftragseingänge unterhalb des bereits schwachen Vorjahresniveaus bei stark unter Druck stehenden Preisen. Die Rohrblechproduktion dürfte erst zum Jahresende von der verzögerten Projektvergabe für Großrohre profitieren. Insofern würde sich dann auch für die Großrohrwerke eine verbesserte Auslastung abzeichnen. Im Produktsegment der mittleren Leitungsrohre prognostizieren wir eine deutlich rückläufige Mengenentwicklung. Bei der Präzisrohrgruppe setzt sich die verhaltene Kundennachfrage aus dem Vorjahr fort. Auch für die Edelstahlrohrgruppe, deren Verkauf weiterhin unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Genehmigungsbehörden steht, hält die schlechte Marktlage an. Insgesamt prognostizieren wir für den Geschäftsbereich gegenüber Vorjahr einen deutlich reduzierten Umsatz (2023: 2.126,5 Mio. €). EBITDA (2023: 227,4 Mio. €) und Vorsteuerresultat (2023: 144,7 Mio. €) dürften spürbar unter Vorjahr und in der Verlustzone liegen.

Für die Gesellschaften des Geschäftsbereiches Handel wird 2024 insgesamt eine verbesserte Ergebnislage erwartet. Dies ist jedoch überwiegend eine Folge der im Vergleich zum Vorjahr stabileren Preise und damit deutlich reduzierter negativer Bestandseffekte im lagerhaltenden Handel. Im internationalen Trading wird dagegen ein leichtes Absatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erwartet. Insgesamt wird für den Geschäftsbereich Handel ein deutlich rückläufiges Umsatzniveau (2023: 3.313,0 Mio. €), ein über dem Vorjahr liegendes EBITDA (2023: 20,5 Mio. €) und ein ausgeglichenes Ergebnis vor Steuern (2023: - 13,6 Mio. €) prognostiziert.

Im Geschäftsbereich Technologie zeichnet sich auch im Jahr 2024 ein guter Geschäftsverlauf ab. Insbesondere für die KHS-Gruppe unterstellen wir aufgrund des qualitativ guten Auftragsbestandes im Projektgeschäft und des weiterhin fokussierten Wachstums im Service-Geschäft eine Fortsetzung der positiven Entwicklung der letzten Jahre. Die beiden DESMA-Spezialmaschinenbauer antizipieren eine andauernde Markterholung und ein - unterstützt durch Kostensenkungsprogramme - über dem Vorjahr liegendes Vorsteuerergebnis. Insgesamt erwarten wir für den Geschäftsbereich einen merklich gesteigerten Umsatz (2023: 1.647,4 Mio. €) sowie ein deutlich über dem Vorjahr liegendes EBITDA (2023: 114,9 Mio. €) und Vorsteuerergebnis (2023: 81,1 Mio. €).

Für den Salzgitter-Konzern erwarten wir für das Geschäftsjahr 2024

―	einen Umsatz um 10 Mrd. €,
―	ein EBITDA zwischen 400 Mio. € und 500 Mio. €,
―	ein ausgeglichenes Vorsteuerergebnis sowie
―	eine sichtbar unter dem Vorjahresniveau liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Unberücksichtigt sind hierbei eventuell zum Jahresende anfallende ergebniswirksame Einmaleffekte aus strukturellen Ereignissen.

Darüber hinaus weisen wir - wie schon in den vergangenen Jahren - darauf hin, dass Chancen und Risiken aus aktuell nicht absehbaren Erlös-, Vormaterialpreis- und Beschäftigungsentwicklungen sowie Veränderungen von Währungskursen den Geschäftsverlauf des Jahres 2024 erheblich beeinflussen können. Die hieraus resultierenden Ergebniseffekte können ein beträchtliches Ausmaß sowohl in negativer als auch in positiver Richtung annehmen.

PROGNOSE DER SEGMENTE UND DES KONZERNS

			Geschäftsjahr 2023	Prognose Geschäftsjahr 2024
Stahlerzeugung	Umsatz	Mio. €	3.528,0	auf Vorjahresniveau
	EBITDA	Mio. €	295,5	spürbar unter Vorjahr
	EBT	Mio. €	75,8	annähernd ausgeglichen
Stahlverarbeitung	Umsatz	Mio. €	2.126,5	deutlich reduzierter Umsatz
	EBITDA	Mio. €	227,4	spürbar unter Vorjahr; Verlustzone
	EBT	Mio. €	144,7	spürbar unter Vorjahr; Verlustzone
Handel	Umsatz	Mio. €	3.313,0	deutlich rückläufig
	EBITDA	Mio. €	20,5	über Vorjahr
	EBT	Mio. €	- 13,6	ausgeglichen
Technologie	Umsatz	Mio. €	1.647,4	merklich steigend
	EBITDA	Mio. €	114,9	deutlich über Vorjahr
	EBT	Mio. €	81,1	deutlich über Vorjahr
Konzern	Umsatz	Mio. €	10.790,5	um 10 Mrd. €
	EBITDA	Mio. €	677,0	zwischen 400 Mio. € und 500 Mio. €
	EBT	Mio. €	238,4	ausgeglichen
	ROCE	%	5,6	sichtbar unter Vorjahresniveau

BEZEICHNUNG	UMSATZ, EBITDA, EBT	DELTA ROCE
stabil, auf Vorjahresniveau:	bis ± 2 %	± 1
leicht, geringfügig, etwas:	± 2 % bis < ± 5 %	1 bis 5
moderat, mäßig, keine nähere Bezeichnung:	± 5 % bis < ± 10	-
spürbar, erheblich, merklich, deutlich, sichtbar:	ab ± 10 %	> ±5

RISIKOMANAGEMENT

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung sehen wir uns unverändert mit den Auswirkungen aus dem Russland-Ukraine-Krieg sowie der Volatilität auf den Rohstoff- und Energiemärkten, einhergehend mit höheren Inflationsraten konfrontiert. Derzeit und soweit sichtbar, haben wir Ergebniseffekte unserer Gesellschaften hieraus in der Vorschau des laufenden Jahres - sofern abschätzbar - einbezogen.

Trotz der eingeschränkten Sichtbarkeit bestanden zum Stichtag keine Risiken, die den Fortbestand des Salzgitter-Konzerns gefährden könnten. Hinsichtlich einzelner Chancen und Risiken verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2023.

GEOPOLITISCHE RISIKEN

Die Salzgitter AG ist ein global agierender Konzern und daher besonders den Auswirkungen der Geopolitik ausgesetzt. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse, wie der Krieg in der Ukraine, der Konflikt im Nahen Osten oder auch Terrorangriffe im Roten Meer, können negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Salzgitter AG haben. Die Auswirkungen können sich dabei auf Absatzmärkten, Rohstoffmärkten, Energiemärkten oder Transportrouten materialisieren. Die Mehrung und Beschleunigung von geopolitischen Risiken setzten sich in der ersten Jahreshälfte 2024 fort.

Bezogen auf den Salzgitter-Konzern betreffen die aus dem Russland-Ukraine-Krieg resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheiten insbesondere die Preisentwicklungen und die Versorgungssicherheit auf den Beschaffungsmärkten für Energie und Rohstoffe, wie auch die zukünftigen Absatzaussichten. Die direkte Betroffenheit unserer Kunden und Lieferanten ändert sich regelmäßig. Eine indirekte Betroffenheit ergibt sich aus unzureichend ausgestalteten Sanktionsvorschriften, wodurch Brammen aus Russland in erheblicher Menge zu marktschädigenden Preisen in die EU eingeführt werden können (siehe auch branchenspezifische Risiken). Der Absatzrückgang in die betroffenen Kriegsregionen spielt für die Salzgitter AG eine untergeordnete Rolle. Im Übrigen inventarisieren wir im Kontext Russland/Ukraine konzernweit sämtliche Vermögens- und Beteiligungswerte, marktbezogene Risiken absatz- und beschaffungsseitig sowie ausstehende Forderungen in diesen Ländern. Da wir mittelfristig keine grundsätzliche Veränderung erwarten, haben wir unsere dortigen Geschäftsaktivitäten deutlich zurückgefahren.

Mit dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel, dem möglichen Kriegseintritt weiterer Parteien sowie insbesondere durch den Angriff des Irans auf Israel, droht eine Eskalation der Situation im Nahen Osten mit erheblichen Auswirkungen auf die Energiepreise, insbesondere für Öl und Gas sowie eine erneute Störung der Lieferketten. Sollte sich der Konflikt im Nahen Osten räumlich ausbreiten, wären insbesondere negative Folgen im Warenverkehr und am Ölmarkt zu erwarten. Zum jetzigen Zeitpunkt sind keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäftspolitik der Salzgitter AG spürbar.

Ein weiteres geopolitisches Risiko ergibt sich aus den bevorstehenden Wahlen in den USA. Im Falle einer Rückkehr Trumps ins Oval Office ist im negativen Szenario damit zu rechnen, dass sich die USA als Unterstützerin der Ukraine zurückziehen und die handelspolitische Eskalation gegenüber China, aber auch der EU intensiviert würde. Pauschale Zölle auf Ein- und Ausfuhren oder auch ein Ausschluss vom amerikanischen Binnenmarkt würde exportorientierte europäische Industriezweige schwertreffen. Dies hätte auch unmittelbare, negative Folgen auf das Geschäftsmodell der Salzgitter AG aufgrund der hohen indirekten Stahlexporte Deutschlands in die USA.

Aufgrund der Unterstützung Russlands durch China sowie den wiederholten und verstärkten Drohungen Chinas in Richtung Taiwan haben sich die Spannungen zwischen "dem Westen" und China weiter verschärft. Des Weiteren hat die chinesische Zentralregierung mit ihrer auf "Dominanz durch Subventionen" ausgerichteten Wirtschaftspolitik und den daraus folgenden Konsequenzen für eine erhöhte Alarmbereitschaft in den USA und mittlerweile auch in Europa gesorgt. Die drohende Blockbildung im Welthandel führt bereits zu einer Veränderung der Investitionsströme. So verlagern wichtige Kunden der Stahlindustrie ihre Wertschöpfung in die USA beziehungsweise China, um so Handelsschutzmaßnahmen auszuweichen. Ein weiteres Risiko ist die Abhängigkeit der europäischen Industrie von kritischen Rohstoffen chinesischen Ursprungs, die schwer substituierbar sind.

KONJUNKTURRISIKEN

Die oben beschriebenen Risiken können sich negativ auf die kurzfristige Entwicklung der globalen Wirtschaft auswirken. Dazu kommen weitere Risiken für die Weltwirtschaft, wie das schwache chinesische Wirtschaftswachstum oder die Unwägbarkeiten mit Blick auf die Inflation in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Eingerahmt werden diese Risiken von zunehmenden handelspolitischen Spannungen, die ein weiteres Risiko für die Weltkonjunktur darstellen.

In der ersten Jahreshälfte 2024 haben sich die Aussichten für die weltwirtschaftliche Entwicklung leicht verbessert, wenngleich das Tempo der Expansion nur moderat ausfällt. Im Jahr 2023 lag das weltweite Wachstum bei 2,7%. Für das Jahr 2024 erwartet der Sachverständigenrat ein Wachstum von 2,6 %, für das Jahr 2025 wird ein Zuwachs um 2,7% prognostiziert. Etwas positiver schätzt die OECD die Entwicklung ein. Um jeweils einen halben Prozentpunkt höher fallen die Erwartungen für 2024 und 2025 (3,1 bzw. 3,2 %) aus und liegen damit am oberen Rand des Prognosetableaus. Auffällig sind die heterogenen Entwicklungen von Sektoren und Regionen.

Insgesamt entwickelt sich der Dienstleistungssektor besser als der Industriesektor. Mit Blick auf Regionen zeigt sich, dass in den USA die wirtschaftliche Entwicklung trotz der restriktiv ausgerichteten Geldpolitik weiterhin überraschend dynamisch verläuft. Im vergangenen Jahr waren es 2,5 % Wachstum, im laufenden Jahr werden laut Sachverständigenrat 2,3 % und für 2025 1,8 % erwartet. Chinas Wirtschaft blieb 2023 mit einem Wachstum um 5,4 % unter dem Trendniveau vor der Pandemie. Der Wachstumsknick erklärt sich durch die Krise im Immobiliensektor, dessen Abwärtstrend noch nicht gestoppt ist. Die hohe Unsicherheit und immer weniger rentable Projekte bremsen zum einen die Bauindustrie aus, zum anderen üben Konsumenten Zurückhaltung. Für 2024 wird ein Wachstum um 5,1 % und im Jahr 2025 um 4,7% erwartet. Die Konjunktur in Europa entwickelte sich nur unterdurchschnittlich (2023: 0,9 %; 2024: 1,2 %). Erst im Jahr 2025 dürfte sich das Wachstum in Europa an das amerikanische Niveau angleichen und bei 1,8 % liegen.

Als Wachstumsbremse in Europa zeigt sich die deutsche Wirtschaft verantwortlich. Im letzten Jahr sank die Wertschöpfung um 0,3 %. Der Sachverständigenrat erwartet für 2024 ein Wachstum um 0,2 %, für 2025 werden 0,9 % erwartet. Die Prognosen verschiedener Wirtschaftsforschungsinstitute wie ifo, IfW oder RWI fallen indes etwas positiver aus, für 2025 wird ein Zuwachs um mehr als 1 % erwartet. Die wichtigsten Absatzmärkte für die Salzgitter AG entwickeln sich nur unterdurchschnittlich im Vergleich zur globalen Konjunktur. Die ohnehin schwachen Aussichten werden zudem durch eine Vielzahl von Unwägbarkeiten begleitet, worauf bereits die Diskrepanz in der Prognoseverteilung hinweist. Zudem kontrastieren die jüngsten Frühindikatoren mit den leicht nach oben korrigierten Prognosen für Deutschland. Darüber hinaus unterliegen die oben beschriebenen Analysen der wirtschaftlichen Entwicklung einer Reihe von Risikofaktoren.

Geopolitische Verwerfungen sorgen für hohe Unsicherheit und wirken damit auf Inflation und Wirtschaftswachstum. Eine Intensivierung oder Ausweitung des Krieges gegen die Ukraine oder des Konfliktes im Nahen Osten hätten Auswirkungen auf Energiemärkte und Lieferketten. Eine negative Auswirkung für die Geschäftstätigkeit der Salzgitter AG ergäbe sich zuvorderst aus wieder ansteigenden Energiepreisen. Die Ausfuhren stahlintensiver Güter könnten aufgrund neuer protektionistischer Wellen - etwa nach den Präsidentschaftswahlen in den USA - zusätzlich gebremst werden. Vor dem Hintergrund der schwachen Wachstumsaussichten und der geopolitischen Unwägbarkeiten ergibt sich für die Salzgitter AG das Risiko einer anhaltend schwächeren Nachfrage auf dem deutschen Kernmarkt.

Ein weiteres Risiko stellt die Entwicklung der Inflation dar. Der Disinflationsprozess könnte aufgrund steigender Löhne und neuerlicher Schocks in den Lieferketten zum Erliegen kommen. Dadurch könnte die EZB unter Druck geraten und den begonnen Zinssenkungszyklus nicht weiterführen. Für die Kernmärkte der Salzgitter AG wäre eine verzögerte Zinssenkung negativ zu bewerten, weil in Folge weiterhin wenig Impulse aus der Bauwirtschaft zu erwarten sind und Konsumausgaben wie Pkw oder Hausgeräte schlechter finanzierbar sind.

Die derzeitige Wachstumsschwäche Deutschlands könnte sich als persistente und strukturelle Schwäche erweisen. Aufgrund eines steigenden inländischen Lohnniveaus sowie höheren Preisen für Importe, insbesondere Energie, könnte sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachhaltig verschlechtern. Dies könnte nicht nur über einen schwächeren Export, sondern auch über eine Verlagerung von Produktionsstandorten der Stahlverbraucher die Stahlnachfrage dauerhaft senken und so Druck auf Nachfrage und Stahlpreise ausüben.

Chinas Wachstumsschwäche stellt ein weiteres Risiko dar. Eine schwächelnde Nachfrage stellt europäische Exporteure vor Herausforderungen, da China ein bedeutender Absatzmarkt ist. Gleichzeitig baut sich erheblicher Exportdruck aufgrund der durch massive Subventionen geschaffenen chinesischen Überkapazitäten in vielen Industriesektoren auf. Dies hat negative Folgen für wichtige Abnehmerbranchen der Stahlindustrie (klassischer Stahlbau, Fahrzeug- und Schwermaschinenbau, Windtürme).

BRANCHENSPEZIFISCHE RISIKEN

Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft hat darüber hinaus einen sehr negativen Einfluss auf die globalen Stahlmärkte. Die steigenden Stahlausfuhren Chinas (nahezu 100 Mio. t in 2023) aufgrund der schwachen Binnennachfrage führen mittelbar zu steigenden Importen von Stahlprodukten auf dem EU-Markt und einem in Folge sinkenden Preisniveau in Europa. Während chinesische Stahlprodukte in der EU größtenteils mit Dumpingzöllen belegt sind, exportiert China seine Überkapazitäten in den asiatischen Raum. Dies sorgt wiederum für starken Exportdruck bei Ländern mit eigenen Überkapazitäten wie Japan, Vietnam, Südkorea, Taiwan und Indien, die ihren Überschuss in den EU-Markt exportieren. Darüber hinaus haben chinesische Hersteller erhebliche, subventionierte Direktinvestitionen in Stahlkapazitäten in Ländern der ASEAN-Staaten getätigt, um so Handelsschutzmaßnahmen auszuweichen.

Im Juni 2024 haben die EU-Mitgliedstaaten eine Verlängerung der EU-Safeguards bis zum 30. Juni 2026 beschlossen. Begründet wurde die Notwendigkeit der Verlängerung mit den sich weiter verschärfenden globalen Überkapazitäten und strukturellen Verwerfungen auf dem Weltstahlmarkt. Damit wird das seit 2019 bestehende Zollkontingent-System weiter dazu beitragen, den EU-Stahlmarkt zu stabilisieren. Allerdings wird im Juli 2026 die rechtlich mögliche Höchstdauer für die Einsetzung von Schutzklauselmaßnahmen erreicht. Mit dem Auslaufen der Safeguards droht ein neuerlicher Anstieg der Importe in zahlreichen Produktkategorien, insbesondere bei Warmbreitband, Feuerverzinkt und Großrohren.

Darüber hinaus könnte nach der US-Wahl eine Wiedereinführung der US-Section-232-Zölle (ohne Zollkontingente) für europäische Exporteure in den USA stattfinden. Die EU und die USA hatten sich nach erfolglosen Verhandlungen zur Schaffung eines Global Sustainable Steel Agreements (GSSA) im Herbst 2023 zwar darauf geeinigt, die jeweiligen Zölle und Gegenzölle bis März 2025 außer Kraft zu lassen. Mit einer Wiederwahl Trumps steigt jedoch das Risiko einer erneuten Eskalation inklusive der Fortsetzung der zurzeit ausgesetzten US-Section-232-Zölle. Die Folge wären weitere Umlenkungen von Tonnage in den EU-Markt sowie der Verlust der sich seit Einführung der Zollkontingente stabilisierten Exporte in Richtung USA.

Die EU-Mitgliedstaaten haben 2022 in mehreren Sanktionspaketen Einfuhrbeschränkungen gegen russische Stahlprodukte beschlossen. So ist ab Oktober 2023 die Einfuhr von in Drittstaaten weiterverarbeiteten Stahlprodukten aus russischer Herkunft verboten. Die ab Oktober 2023 greifenden Sanktionen wurden in ihren Nachweispflichten aufgeweicht, was eine Umgehung wahrscheinlicher macht. Des Weiteren wurde entgegen der Entscheidung aus September 2023 mit dem 12. Sanktionspaket im Dezember 2023 die Übergangsfrist zur Einfuhr russischer Brammen von 2024 auf 2028 verlängert. Somit können russische Brammen weitere vier Jahre zu Billigkonditionen in die EU eingeführt werden. Dies unterminiert nicht nur die Wirksamkeit der Sanktionen, sondern birgt insbesondere das Risiko einer erheblichen Schädigung im Grobblechmarkt, da hier der Anteil russischer Brammen am höchsten ist und bis zu 30 % der Anbieter teilweise oder vollständig auf russische Brammen zurückgreifen.

Im Dezember 2022 haben sich die EU-Mitgliedstaaten auf die Einführung eines Grenzausgleichs (CBAM: Carbon Border Adjustment Mechanism) als zukünftiges Carbon Leakage Schutzinstrument und Ersatz für die freie Zuteilung im EU-Emissionshandel geeinigt. Am 1. Oktober 2023 begann eine Übergangsphase und ab 1. Januar 2026 müssen Importeure analog zu EU-Produzenten Kohlenstoffkosten bei der Einfuhr zahlen. Risiken ergeben sich aus der Ausgestaltung des neuen Instruments, da viele der Detailregelungen erst in den kommenden anderthalb Jahren festgelegt werden und diese über die Effektivität des Instruments entscheiden. Dazu zählen beispielsweise Regelungen gegen eine Umgehung des CBAM, die Erweiterung des CBAM auf Downstream-Sektoren der Stahlverarbeitung sowie eine Lösung, um Exporte von Kohlenstoffkosten zu entlasten. Auch zahlreiche weitere Detailregelungen wie zu Standardwerten und Kontrollmechanismen sind noch nicht festgelegt oder erprobt. Risiken ergeben sich dabei sowohl durch Verlagerung von Produktion stahlintensiver Güter außerhalb der EU als auch durch gezielte Umlenkung CO2-ärmerer Produkte in den EU-Markt, ohne tatsächliche Klimaschutzanstrengungen in den Exportländern.

ZWISCHENABSCHLUSS

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

in Mio. €	Q2 2024	Q2 2023 ¹	H1 2024	H1 2023 ¹
Umsatzerlöse	2.565,3	2.853,2	5.243,2	5.835,7
Bestandsveränderungen/andere aktivierte Eigenleistungen	64,6	- 36,0	89,8	- 76,2
Gesamtleistung	2.629,9	2.817,2	5.333,0	5.759,5
Sonstige betriebliche Erträge	86,0	149,1	216,1	335,2
Materialaufwand	1.787,3	1.928,3	3.651,4	3.887,8
Personalaufwand	506,5	480,1	1.007,5	945,3
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	82,7	82,6	163,9	158,5
Sonstige betriebliche Aufwendungen	363,8	411,4	729,4	858,2
Ergebnis aus Wertminderung und Wertaufholung von finanziellen Vermögenswerten	1,7	- 3,2	1,6	- 6,2
Beteiligungsergebnis	0,3	1,2	0,3	1,2
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen ¹	46,8	- 5,1	71,0	30,9
Finanzierungserträge	7,1	8,7	15,8	16,7
Finanzierungsaufwendungen	37,4	38,1	74,0	76,6
Ergebnis vor Steuern (EBT)	- 5,7	27,3	11,5	211,0
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	27,8	7,6	30,1	50,8
Konzernergebnis	- 33,5	19,7	- 18,6	160,2
Anteil der Aktionäre der Salzgitter AG	- 34,8	18,2	- 21,9	157,3
Minderheitenanteil	1,2	1,5	3,3	2,9
Gewinnverwendung
Konzernergebnis	- 33,5	19,7	- 18,6	160,2
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	-	-	27,1	60,1
Anteil fremder Gesellschafter am Konzernergebnis	1,2	1,5	3,3	2,9
Dividendenzahlung	- 24,3	- 54,1	- 24,3	- 54,1
Entnahme aus (+)/Einstellung in (-) andere Gewinnrücklagen	34,7	- 18,2	21,8	- 157,3
Bilanzgewinn der Salzgitter AG	- 24,4	- 54,1	2,7	6,0
Ergebnis je Aktie (in €) - unverwässert	- 0,64	0,34	- 0,40	2,9
Ergebnis je Aktie (in €) - verwässert	-	-	-	-

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

GESAMTERGEBNISRECHNUNG

in Mio. €	Q2 2024	H1 2024	Q2 2023 ¹	H1 2023 ¹
Konzernergebnis	- 33,5	- 18,6	19,7	160,2
Reklassifizierbare Gewinne und Verluste
Wertänderungen aus der Währungsumrechnung	- 1,0	4,9	1,4	- 2,4
Wertänderungen aus Cashflow-Hedges	8,9	- 20,5	- 6,5	0,9
Zeitwertänderungen	9,3	- 21,4	- 5,5	0,9
Erfolgswirksame Realisierung	- 0,4	0,9	- 1,0	0,0
Wertänderungen aus Anteilen an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen	1,7	0,9	- 12,9	- 10,1
Zeitwertänderungen	- 3,3	- 3,3	- 9,3	- 4,6
Erfolgswirksame Realisierung	0,8		-
Währungsumrechnung	3,1	3,1	- 7,1	- 8,8
Latente Steuern	1,2	1,2	3,6	3,4
Zwischensumme	9,6	- 14,6	- 17,9	- 11,5
Nicht reklassifizierbare Gewinne und Verluste
Neubewertungen	32,6	48,2	9,3	- 6,4
Neubewertung Pensionen	43,0	63,7	12,0	- 8,4
Latente Steuern	- 10,4	- 15,4	- 2,8	1,9
Wertänderungen aus Anteilen an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen	- 8,4	- 8,4	- 15,4	- 13,3
Zeitwertänderungen	-	-	- 13,9	- 11,8
Neubewertung Pensionen	- 12,4	- 12,4	- 0,9	- 0,9
Währungsumrechnung	-	-	-	-
Latente Steuern	4,0	4,0	- 0,5	- 0,5
Zwischensumme	24,2	39,8	- 6,1	- 19,7
			-
Sonstiges Ergebnis	25,2	25,2	- 24,0	- 31,2
Gesamtergebnis	0,3	6,6	- 4,3	129,0
Auf die Aktionäre der Salzgitter AG entfallendes Gesamtergebnis	- 0,9	3,3	- 5,9	126,1
Auf Anteile Fremder entfallendes Gesamtergebnis	1,2	3,3	1,5	2,8
	0,3	6,6	- 4,3	129,0

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

KONZERNBILANZ

Aktiva

in Mio. €	30.06.2024	31.12.2023
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	197,9	207,3
Sachanlagen	2.544,7	2.388,5
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	75,9	76,6
Finanzielle Vermögenswerte	28,7	29,0
Anteile an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen ¹	1.535,1	1.505,5
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2,7	2,6
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	16,7	28,9
Ertragssteuererstattungsansprüche	9,6	6,6
Latente Ertragsteueransprüche	302,6	325,3
	4.713,8	4.570,4
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	2.873,9	2.867,2
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.458,9	1.221,5
Vertragsvermögenswerte	399,3	372,0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	232,2	231,4
Ertragsteuererstattungsansprüche	39,5	34,6
Wertpapiere	0,0	0,0
Finanzmittel	580,8	939,7
	5.584,7	5.666,5
Zur Veräußerung bestimmte Vermögenswerte	247,6	265,2
	5.832,3	5.931,7
	10.546,2	10.502,0

¹ Zu weiteren Erläuterungen bzgl. der Anpassung der Vorjahreszahlen von Aurubis verweisen wir auf den Textabschnitt "Grundsätze der Rechnungslegung".

Passiva

in Mio. €	30.06.2024	31.12.2023
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	161,6	161,6
Kapitalrücklage	257,0	257,0
Gewinnrücklagen ¹	4.686,9	4.660,4
Andere Rücklagen	62,0	90,5
Bilanzgewinn	2,7	27,1
	5.170,2	5.196,6
Eigene Anteile	- 369,7	- 369,7
	4.800,5	4.826,9
Anteil fremder Gesellschafter am Eigenkapital	6,4	7,6
	4.806,9	4.834,5
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen	1.590,0	1.667,8
Latente Ertragsteuerschulden	101,9	98,4
Ertragsteuerschulden	19,1	19,1
Sonstige Rückstellungen	205,3	203,7
Finanzschulden	438,3	360,2
Sonstige Verbindlichkeiten	4,0	4,1
	2.358,7	2.353,3
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen	222,3	239,3
Finanzschulden	989,1	940,6
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.311,5	1.247,6
Vertragsverbindlichkeiten	374,1	447,2
Ertragsteuerschulden	23,3	26,0
Sonstige Verbindlichkeiten	332,3	289,9
Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	128,0	123,7
	3.380,6	3.314,3
	10.546,2	10.502,0

¹ Zu weiteren Erläuterungen bzgl. der Anpassung der Vorjahreszahlen von Aurubis verweisen wir auf den Textabschnitt "Grundsätze der Rechnungslegung".

KAPITALFLUSSRECHNUNG

in Mio. €	H1 2024	H1 2023 ¹
Ergebnis vor Steuern (EBT)	11,5	211,0
Abschreibungen (+) / Zuschreibungen (-) auf langfristige Vermögenswerte	163,1	158,3
Gezahlte (-) / erhaltene (+) Ertragsteuern	- 25,1	- 57,4
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	41,1	99,6
Zinsaufwendungen	73,7	76,6
Gewinn (-) / Verlust (+) aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten	1,8	8,5
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Vorräte	- 3,2	319,5
Zunahme (-) / Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	- 263,7	- 255,3
Zahlungswirksamer Verbrauch der Rückstellungen ohne Verbrauch der Ertragsteuerrückstellungen	- 130,8	- 122,9
Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	- 5,6	- 188,8
Mittelabfluss/-zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit	- 137,3	249,0
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien	1,1	0,8
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien	- 284,9	- 260,9
Einzahlungen aus Subventionen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen	19,0	-
Auszahlungen für Geldanlagen	-	- 0,7
Einzahlungen aus Abgängen von langfristigen Vermögenswerten	0,5	29,6
Auszahlungen für Investitionen in langfristige Vermögenswerte	- 0,1	- 9,3
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit	- 264,4	- 240,5
Auszahlungen an Unternehmenseigner	- 24,3	- 54,1
Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten	336,2	57,7
Rückzahlungen von Krediten und anderen Finanzverbindlichkeiten	- 228,6	- 44,2
Zinsauszahlungen	- 37,9	- 23,0
Mittelabfluss/-zufluss aus der Finanzierungstätigkeit	45,3	- 63,5
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	939,7	988,4
Wechselkursänderungen des Finanzmittelbestandes	- 2,4	- 5,8
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes	- 356,4	- 54,9
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	580,8	927,6

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

VERÄNDERUNG DES EIGENKAPITALS

in Mio. €	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Eigene Anteile	Gewinnrücklagen		Andere Rücklagen aus
					Währungsumrechnung	Cashflow Hedges
Stand 31.12.2022	161,6	257,0	- 369,7	4.585,7	- 7,2	21,5
Gesamtergebnis	-	-	-	- 6,4	- 2,3	0,9
Umgliederung Basis-Adjustment	-	-	-	-	-	- 19,0
Dividende	-	-	-	-	-	-
Einstellung(+)/Entnahme(-) Gewinnrücklage im Konzern	-	-	-	189,0	-	-
Sonstiges	-	-	-	- 4,2	-	-
Stand 30.06.2023	161,6	257,0	- 369,7	4.764,1	- 9,6	3,5
Stand 31.12.2023	161,6	257,0	- 369,7	4.660,4	- 14,8	23,1
Gesamtergebnis	-	-	-	48,2	4,9	- 20,5
Umgliederung Basis-Adjustment	-	-	-	-	-	- 5,4
Dividende	-	-	-	-	-	-
Einstellung(+)/Entnahme(-) Gewinnrücklage im Konzern	-	-	-	- 21,8	-	-
Sonstiges	-	-	-	0,1	-	-
Stand 30.06.2024	161,6	257,0	- 369,7	4.686,9	- 9,9	- 2,8

in Mio. €	Andere Rücklagen aus		Bilanzgewinn	Anteil der Aktionäre der Salzgitter AG	Minderheitenanteil	Eigenkapital
	zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten	Anteilen an nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen
Stand 31.12.2022	15,5	115,7	60,1	4.840,2	10,2	4.850,4
Gesamtergebnis	-	- 23,3	189,0	157,8	2,8	160,6
Umgliederung Basis-Adjustment	-	-	-	- 19,0	-	- 19,0
Dividende	-	-	- 54,1	- 54,1	- 3,0	- 57,1
Einstellung(+)/Entnahme(-) Gewinnrücklage im Konzern	-	-	- 189,0	-	-	-
Sonstiges	-	-	-	- 4,2	-	- 4,2
Stand 30.06.2023	15,5	92,3	6,0	4.920,7	10,0	4.930,7
Stand 31.12.2023	14,8	67,4	27,1	4.826,9	7,6	4.834,5
Gesamtergebnis	-	- 7,5	- 21,9	3,3	3,3	6,6
Umgliederung Basis-Adjustment	-	-	-	- 5,4	-	- 5,4
Dividende	-	-	- 24,3	- 24,3	- 4,5	- 28,9
Einstellung(+)/Entnahme(-) Gewinnrücklage im Konzern	-	-	21,8	-	-	-
Sonstiges	-	-	-	0,1	-	0,1
Stand 30.06.2024	14,8	60,0	2,7	4.800,5	6,4	4.806,9

ANHANG

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

in Mio. €	Stahlerzeugung		Stahlverarbeitung		Handel
	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023
Außenumsatz	1.815,5	1.964,5	859,3	1.187,0	1.603,8	1.760,5
Umsatz mit anderen Segmenten	656,5	724,4	346,3	411,3	17,7	13,6
Umsatz mit Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	1,7	3,6	169,7	110,6	-	0,0
Segmentumsatz	2.473,7	2.692,5	1.375,2	1.708,9	1.621,5	1.774,1
Zinsertrag (konsolidiert)	0,1	0,1	1,5	1,8	0,9	1,6
Zinsertrag von anderen Segmenten	-	-	-	-	-	-
Zinsertrag von Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	0,5	8,4	1,5	2,8	10,1	5,4
Segmentzinsertrag	0,6	8,6	3,1	4,6	11,0	6,9
Zinsaufwand (konsolidiert)	25,4	32,2	7,1	7,0	18,7	15,4
Zinsaufwand an andere Segmente	-	-	-	-	-	-
Zinsaufwand an Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	4,4	3,8	5,2	6,5	0,3	0,3
Segmentzinsaufwand	29,9	36,1	12,2	13,6	19,0	15,7
davon Zinsanteil der Zuführungen zu Pensionsrückstellungen	11,1	11,7	4,3	4,2	1,5	1,6
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	94,0	83,4	26,4	33,5	9,4	8,6
davon planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	94,0	83,4	26,4	33,5	9,4	8,6
Zuschreibungen (gemäß IAS 36) bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	-	-	0,8	-	-	-
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	101,2	194,5	- 37,0	181,4	16,6	12,4
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	7,3	111,0	- 63,4	147,9	7,2	3,7
Periodenergebnis des Segments	- 22,0	83,5	- 72,5	138,9	- 0,8	- 5,0
davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen	-	-	0,4	33,3	-	-
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	217,6	138,0	33,3	28,4	11,1	12,6

in Mio. €	Technologie		Summe der Segmente		Industrielle Beteiligungen / Konsolidierung
	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023	H1 2024	H1 2023 ¹
Außenumsatz	871,3	836,4	5.149,9	5.748,3	93,3	87,4
Umsatz mit anderen Segmenten	0,4	0,3	1.020,9	1.149,7	505,1	569,6
Umsatz mit Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	-	-	171,4	114,2	-	-
Segmentumsatz	871,7	836,7	6.342,1	7.012,2	598,4	657,0
Zinsertrag (konsolidiert)	2,4	1,4	4,9	5,0	10,8	11,8
Zinsertrag von anderen Segmenten	-	-	-	-	11,3	11,1
Zinsertrag von Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	0,1	0,3	12,2	16,8	-	-
Segmentzinsertrag	2,5	1,7	17,1	21,8	22,1	22,9
Zinsaufwand (konsolidiert)	2,7	1,8	53,9	56,5	20,1	20,1
Zinsaufwand an andere Segmente	-	-	-	-	12,2	16,8
Zinsaufwand an Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	1,4	0,5	11,3	11,1	-	-
Segmentzinsaufwand	4,1	2,3	65,2	67,6	32,3	36,9
davon Zinsanteil der Zuführungen zu Pensionsrückstellungen	1,5	1,5	18,4	19,0	10,4	12,2
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	16,6	15,4	146,3	140,9	17,6	17,6
davon planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	16,6	15,4	146,3	140,9	17,6	17,6
Zuschreibungen (gemäß IAS 36) bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	0,0	-	0,8	-	-	-
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	70,9	52,1	151,8	440,3	81,8	- 11,0
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	54,4	36,7	5,5	299,4	64,2	- 28,5
Periodenergebnis des Segments	52,7	36,2	- 42,6	253,6	54,1	- 42,6
davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen	-	-	0,4	33,3	70,6	- 2,4
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	34,4	13,4	296,5	192,4	18,0	12,6

in Mio. €	Konzern
	H1 2024	H1 2023 ¹
Außenumsatz	5.243,2	5.835,7
Umsatz mit anderen Segmenten	1.526,0	1.719,3
Umsatz mit Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	171,4	114,2
Segmentumsatz	6.940,5	7.669,2
Zinsertrag (konsolidiert)	15,8	16,7
Zinsertrag von anderen Segmenten	11,3	11,1
Zinsertrag von Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	12,2	16,8
Segmentzinsertrag	39,2	44,7
Zinsaufwand (konsolidiert)	74,0	76,6
Zinsaufwand an andere Segmente	12,2	16,8
Zinsaufwand an Konzerngesellschaften, die nicht einem anderen Segment zugeordnet sind	11,3	11,1
Segmentzinsaufwand	97,4	104,6
davon Zinsanteil der Zuführungen zu Pensionsrückstellungen	28,8	31,2
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	163,9	158,5
davon planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	163,9	158,5
Zuschreibungen (gemäß IAS 36) bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	0,8	-
EBIT vor Abschreibungen (EBITDA)	233,6	429,3
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)	69,7	270,8
Periodenergebnis des Segments	11,5	211,0
davon Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen	71,0	30,9
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	314,5	205,1

¹ Vorjahreswerte angepasst wegen Restatement Aurubis AG.

GRUNDSÄTZE DER RECHNUNGSLEGUNG UND KONSOLIDIERUNG, BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Der Konzernabschluss für die Berichtsperiode vom 1. Januar bis 30. Juni 2024 der Salzgitter AG, Salzgitter (SZAG), wurde als verkürzter Abschluss mit ausgewählten erläuternden Anhangangaben aufgestellt. Die Aufstellung erfolgte unverändert nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung des IAS 34 für verkürzte Zwischenabschlüsse.

2. Gegenüber dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurden im Quartalsabschluss zum 30. Juni 2024 unter Beachtung der nachstehenden Ausnahmen grundsätzlich keine Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungs-, Berechnungs- und Konsolidierungsmethoden vorgenommen.

3. Bei der Ermittlung des Barwertes der leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen zum 30. Juni 2024 wurde ein Rechnungszinssatz von 3,8 % zugrunde gelegt (31. Dezember 2023: 3,5 %). Die daraus resultierende Verringerung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wird im sonstigen Ergebnis erfasst (Neubewertung Pensionen) und führt zu einer korrespondierenden Eigenkapitalerhöhung.

4. Der Ansatz der den Finanzierungsverbindlichkeiten zugeordneten Leasingverbindlichkeiten bestimmt sich als Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufgezinst und erfolgsneutral um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert. Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt.

In Übereinstimmung mit den Bilanzierungsregelungen für Leasingverhältnisse (IFRS 16) sind in der nachfolgenden Darstellung die historischen Anschaffungskosten der Nutzungsrechte sowie Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen:

in Mio. €	30.06.2024	31.12.2023
Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	157,6	142,1
Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	62,0	54,7
Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	34,8	27,1
Langfristige Vermögenswerte	254,3	223,9
Nutzungsrechte an Grundstücken, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	48,8	42,8
Nutzungsrechte an technischen Anlagen und Maschinen	37,5	32,8
Nutzungsrechte an anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	16,0	13,5
Abschreibungen	102,3	89,2
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	159,5	140,7

Auf die langfristigen Leasingverbindlichkeiten entfallen 142,4 Mio. €. In den ersten sechs Monaten 2024 ergaben sich zudem 15,4 Mio. € Abschreibungen, 2,7 Mio. € Zinsaufwendungen sowie Zahlungsmittelabflüsse von insgesamt 16,2 Mio. €.

5. Nach Unterzeichnung eines Vertrages zum Verkauf der MST-Gruppe im Februar 2024 bedarf es zur tatsächlichen Übernahme durch den Erwerber der Zustimmung verschiedener Behörden. Wir erwarten die letzte Zustimmung im August oder September. In Abhängigkeit davon wird die Entkonsolidierung der MST-Gruppe im 3. oder 4. Kalenderquartal 2024 erfolgen. Die Vermögenswerte und Schulden der MST-Gesellschaften werden bis dahin unter dem Posten "als zur Veräußerung gehalten" ausgewiesen.

6. Der Erlös für die MST-Gruppe ist von mehreren variablen Komponenten abhängig. Im Vergleich zum Jahresende 2023 zeigen die neuesten Schätzungen, dass die bisher getroffenen Kaufpreisannahmen nicht erreicht werden. Unter Berücksichtigung der aktuellen Schätzung gehen wir von einem verminderten Kaufpreis aus. Daher haben wir den Buchwert der als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte der MST-Gruppe vorsorglich um weitere 20 Mio. € im 2. Quartal 2024 ergebniswirksam reduziert.

7. Durch die Berichterstattung seitens der Aurubis AG haben wir die Information erhalten, dass die im zweiten Kalenderhalbjahr 2023 durch Aurubis mitgeteilten kriminellen Handlungen bereits zum Jahresanfang 2023 begonnen hatten. Vor diesem Hintergrund hat Aurubis das veröffentlichte Konzernergebnis 2023 für den betreffenden Zeitraum reduziert. Auf die Equity-Beteiligung der Salzgitter AG entfällt für die ersten sechs Kalendermonate 2023 eine Reduzierung von 31,7 Mio. €. Das Konzern-EBT der Salzgitter AG sowie der Anteil der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen wurden im vorliegenden Abschluss für den Vorjahreszeitraum 2023 angepasst.

8. Zu den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Krieges als auch des Krieges im Nahen Osten auf den Salzgitter-Konzern verweisen wir auf unsere Ausführungen im Prognose-, Chancen- und Risikobericht.

9. Die Salzgitter AG hat im Mai 2024 auf Basis eines ordentlichen Hauptversammlungsbeschlusses die zuvor vorgeschlagene Dividende in Höhe von 0,45 Euro je Aktie gezahlt. Die Auszahlung betrug - unter Beachtung der nicht dividendenberechtigten eigenen Aktien - insgesamt 24,3 Mio. €.

AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Die Umsätze nach Geschäftsbereichen werden in der Segmentberichterstattung dargestellt.

2. Das Ergebnis je Aktie berechnet sich entsprechend IAS 33. Das auf die gewichtete Anzahl von Aktien der SZAG ermittelte unverwässerte Ergebnis je Aktie belief sich in der Berichtsperiode auf -0,40 €. Eine Verwässerung würde dann eintreten, wenn das Ergebnis je Aktie durch die Ausgabe potenzieller Aktien aus Options- und Wandelrechten vermindert wird. Derartige Rechte waren am Bilanzstichtag nicht vorhanden.

ANGABEN ZU BEZIEHUNGEN MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN

Neben den Geschäftsbeziehungen zu vollkonsolidierten Tochtergesellschaften existieren Beziehungen zu Gesellschaften, die als nahestehende Unternehmen nach IAS 24 zu qualifizieren sind. In der Kategorie der anderen nahestehenden Unternehmen befinden sich im Wesentlichen die Mehrheitsbeteiligungen und Gemeinschaftsunternehmen des Landes Niedersachsen und der GP Papenburg AG, Hannover.

Der Verkauf von Waren und Dienstleistungen umfasst im Wesentlichen Lieferungen von Vormaterial zur Großrohrproduktion. Ihr Volumen ergibt sich aus nachfolgender Tabelle:

in Mio. €	Verkauf von Waren und Dienstleistungen	Kauf von Waren und Dienstleistungen	Forderungen	Verbindlichkeiten
	01.01.- 30.06.2024	01.01.- 30.06.2024	30.06.2024	30.06.2024
Nicht konsolidierte Tochtergesellschaften	16,4	7,1	12,1	2,6
Gemeinschaftsunternehmen	35,6	14,0	7,0	6,6
Assoziierte Unternehmen	0,1	4,5	0,0	0,6
Andere nahestehende Unternehmen	1,1	55,5	3,4	95,0

ANGABE GEMÄß § 37W ABS. 5 WPHG

Der vorliegende Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht wurden keiner prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

"Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind."

Salzgitter, im August 2024

Der Vorstand der Salzgitter AG

Gunnar Groebler

Michael Kieckbusch

Birgit Potrafki

HAFTUNGSAUSSCHLUSS

Einige der in diesem Text gemachten Aussagen haben den Charakter von Prognosen beziehungsweise können als solche interpretiert werden. Sie sind nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und gelten naturgemäß unter der Voraussetzung, dass keine unvorhersehbare Verschlechterung der Konjunktur und der spezifischen Marktlage für die Gesellschaften in den Unternehmensbereichen eintritt, sondern sich die Grundlagen der Planungen und Vorschauen in dem Umfang und dem zeitlichen Rahmen wie erwartet als zutreffend erweisen. Die Gesellschaft übernimmt - unbeschadet bestehender gesetzlicher, insbesondere kapitalmarktrechtlicher Anforderungen - keine Verpflichtung, vorausblickende Aussagen zu aktualisieren.

Aus rechentechnischen Gründen können in den Tabellen Rundungsdifferenzen in Höhe ± einer Einheit (€, % usw.) auftreten.

Der Zwischenbericht der Salzgitter AG steht auch in englischer Sprache zur Verfügung. Bei Abweichungen ist die deutsche Fassung maßgeblich.

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