Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen

Bremen

Jahres- und Konzernabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit gem. § 21 EntgTranspG für die Jahre 2017-2022

Das Gesetz zur Förderung der Entgelttransparenz zwischen Frauen und Männern (Entgelttransparenzgesetz - EntgTranspG) ist am 06.07.2017 in Kraft getreten. Gemäß den Kriterien des § 21 Abs. 1. S. 1 EntgTranspG, besteht für die Gesundheit Nord gGmbH eine Berichtspflicht. Demgemäß muss eine nach Geschlecht aufgeschlüsselte Übersicht erstellt sowie die unternehmensweit durchgeführten Gleichstellungsmaßnahmen dargelegt werden.

Gemäß § 25 Abs. 3 EntgTranspG beziehen sich die nachfolgenden Übersichten auf die Kalenderjahre 2017-2022:

2017

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.821	53%
davon weiblich	2.388	33%
davon männlich	1.433	20%
Teilzeit gesamt	3.357	47%
davon weiblich	2.983	42%
davon männlich	374	5%
Gesamt	7.178	100%

2018

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.784	53%
davon weiblich	2.387	33%
davon männlich	1.397	19%
Teilzeit gesamt	3.385	47%
davon weiblich	2.993	42%
davon männlich	392	5%
Gesamt	7.169	100%

2019

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.834	53%
davon weiblich	2.403	33%
davon männlich	1.431	20%
Teilzeit gesamt	3.446	47%
davon weiblich	3.036	42%
davon männlich	410	6%
Gesamt	7.280	100%

2020

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.997	53%
davon weiblich	2.543	34%
davon männlich	1.454	19%
Teilzeit gesamt	3.546	47%
davon weiblich	3.095	41%
davon männlich	451	6%
Gesamt	7.543	100%

2021

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.938	52%
davon weiblich	2.493	33%
davon männlich	1.445	19%
Teilzeit gesamt	3.630	48%
davon weiblich	3.148	42%
davon männlich	482	6%
Gesamt	7.568	100%

2022

Beschäftigtenangaben	Anzahl absolut	Anzahl relativ
Vollzeit gesamt	3.863	51%
davon weiblich	2.453	33%
davon männlich	1.410	19%
Teilzeit gesamt	3.644	49%
davon weiblich	3.120	42%
davon männlich	524	7%
Gesamt	7.507	100%

In der Gesundheit Nord gGmbH findet der TVöD-K und der TV-Ärzte/VKA in der jeweils gültigen Fassung Anwendung und es besteht somit Tarifbindung.

Aufgrund der Tarifbindung sind gesonderte Berichtspflichten zu Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und die Wirkung von Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit entbehrlich.

In der Gesundheit Nord gGmbH und ihren derzeit vier Krankenhausstandorten (Links der Weser, Bremen-Mitte, Bremen-Nord, Bremen-Ost) bestehen keine geschlechtsspezifischen Anforderungen an die Stelleninhaberinnen und Stelleninhaber (m/w/d).

Die Stellenausschreibungen erfolgen geschlechtsneutral und die Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber ist von deren Qualifikation abhängig. Für die Stelle findet keine Vergütungsdifferenzierung nach Geschlecht statt. Um eine größtmögliche Transparenz und Akzeptanz zu schaffen, wurde zum Zwecke der Eingruppierung von Stellen eine "Neue Entgeltgruppe" unter Einbeziehung des Betriebsrates etabliert.

Die Gesundheit Nord gehört seit Juli 2016 zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Charta der Vielfalt und haben sich aus eigenem Antrieb dazu verpflichtet, die Vielfalt ihrer Belegschaften wertzuschätzen und zu fördern - unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung.

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.295.329,37		4.844.351,37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	527.905.810,13		528.092.164,82
2. Technische Anlagen	69.156.537,00		69.537.532,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	60.743.407,20		62.018.554,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.645.711,99		38.017.307,82
	671.451.466,32		697.665.558,84
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.548.369,79		1.548.369,79
2. Beteiligungen	24.500,00		24.500,00
	1.572.869,79		1.572.869,79
		678.319.665,48	704.082.780,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	18.313.686,44		12.629.268,97
2. Unfertige Leistungen	6.408.992,59		6.575.027,68
3. Geleistete Anzahlungen	0,00		300.000,00
	24.722.679,03		19.504.296,65
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	81.053.539,07		64.772.051,46
2. Forderungen an Gesellschafter	274.195,95		263.376,78
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	70.693.041,38		49.526.010,82
4. Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	36.162.833,23		9.693.503,38
5. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.334.316,81		2.399.989,62
6. Sonstige Vermögensgegenstände	12.595.972,19		62.706.201,96
	203.113.898,63		189.361.134,02
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	121.035.919,63		74.914.071,65
		348.872.497,29	283.779.502,32
C. Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung nach dem KHG		66.900.275,78	66.642.945,78
D. Rechnungsabgrenzungsposten		2.184.412,25	1.517.380,48
		1.096.276.850,80	1.056.022.608,58

PASSIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	45.025.000,00		45.025.000,00
II. Kapitalrücklagen	226.400.000,00		226.400.000,00
III. Gewinnvortrag	29.583.869,84		35.515.820,90
IV. Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag)	4.436.219,68		-5.931.951,06
		305.445.089,52	301.008.869,84
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	134.677.807,91		143.256.340,99
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	29.105.186,79		25.854.433,62
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	14.555.653,14		15.726.853,50
		178.338.647,84	184.837.628,11
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	45.226.634,00		43.886.931,09
2. Steuerrückstellungen	1.826.977,73		1.949.378,13
3. Sonstige Rückstellungen	91.204.672,92		95.120.437,07
		138.258.284,65	140.956.746,29
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	242.149.383,05		232.906.031,54
2. Erhaltene Anzahlungen	5.023.244,92		4.471.199,22
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	28.356.175,36		23.536.016,77
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	409.000,00		398.000,00
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	74.582.575,13		64.144.083,95
6. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	28.488.528,72		4.077.322,07
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.930.142,41		1.550.325,02
8. Sonstige Verbindlichkeiten	91.766.548,17		96.715.526,77
		472.705.597,76	427.798.505,34
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.529.231,03	1.420.859,00
		1.096.276.850,80	1.056.022.608,58

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	655.738.715,27		647.432.780,98
2. Erlöse aus Wahlleistungen	15.874.053,61		16.464.378,59
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	20.739.101,81		18.549.464,10
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	2.644.791,80		2.235.812,56
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	77.198.647,76		62.135.927,91
--davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre EUR 902.766,47 (i.Vj EUR -5.776.820,53)
5. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-166.035,09		142.293,04
6. Andere aktivierte Eigenleistungen	0,00		494.830,69
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nummer 11	9.254.558,26		8.059.239,38
8. Sonstige betriebliche Erträge	26.115.647,93		28.503.689,85
		807.399.481,35	784.018.417,10
9. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	390.410.070,77		388.579.286,81
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	102.934.748,23		102.319.677,65
	493.344.819,00		490.898.964,46
10. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	135.568.719,98		135.080.495,77
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	84.355.261,10		77.754.692,90
	219.923.981,08		212.835.188,67
		713.268.800,08	703.734.153,13
Zwischensumme		94.130.681,27	80.284.263,97
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	57.291.670,93		22.020.546,01
12. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	257.330,00		331.412,00
13. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	27.567.073,94		28.425.986,08
	85.116.074,87		50.777.944,09
14. Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	57.322.444,93		22.056.114,37
15. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	768.329,26		539.796,97
16. Aufwendungen für nach dem KHG geförderte, nicht aktivierungsfähige Maßnahmen	950.655,43		254.811,20
	59.041.429,62		22.850.722,54
		26.074.645,25	27.927.221,55
Zwischensumme		120.205.326,52	108.211.485,52
17. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	44.674.140,48		45.299.760,95
b) auf Vermögengegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	5.246.515,00		5.647.993,00
18. Sonstige betriebliche Aufwendungen	59.036.057,35		53.689.336,30
		108.956.712,83	104.637.090,25
Zwischensumme		11.248.613,69	3.574.395,27
19. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	170.573,94		169.083,65
20. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.466.042,05		8.795.272,64
		-6.295.468,11	-8.626.188,99
Zwischensumme		4.953.145,58	-5.051.793,72
21. Steuern		-516.925,90	-880.157,34
--davon vom Einkommen und vom Ertrag EUR -482.603,36 (i.Vj. EUR -843.391,15)
22. Jahresüberschuss (i. Vj. Jahresfehlbetrag)		4.436.219,68	-5.931.951,06

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, wurde nach den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) für große Kapitalgesellschaften sowie den Vorschriften des GmbHG und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

In Ausübung des Wahlrechts nach § 1 Abs. 3 KHBV wurde die Bilanz nach Anlage 1, die Gewinn- und Verlustrechnung nach Anlage 2 und der Anlagennachweis nach Anlage 3 der KHBV gegliedert. Wie in den Vorjahren hat die Gesellschaft aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit von dem Wahlrecht gemäß § 265 Abs. 5 und 6 HGB Gebrauch gemacht Jahresabschlussposten hinzuzufügen beziehungsweise deren Bezeichnung anzupassen.

Zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögenslage wurden im Berichtsjahr erstmalig chirurgische Instrumente im Vorratsvermögen aktiviert. Alle übrigen im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden unverändert beibehalten.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die notwendigen Einzel- und Gemeinkosten. Bei langfristigen Bauprojekten werden Zinsen für Fremdkapital, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen, einbezogen. Die Abschreibung erfolgt grundsätzlich nach der linearen Methode und mit Nutzungsdauern zwischen 3 und 100 Jahren. Zu- und Abgänge wurden im Zugangs- bzw. Abgangsjahr zeitanteilig abgeschrieben. Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Vorräte wurden bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen mit Anschaffungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederst- wertprinzips bewertet. Im Geschäftsjahr 2022 wurden erstmalig chirurgische Instrumente in Höhe von TEUR 5.154 im Posten Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe aktiviert. Die unfertigen Leistungen (Überlieger) werden nach einer retrograden Methode mit den anteiligen DRG-Fallpauschalen bewertet. Durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz wurden ab dem Jahr 2020 die bisher in der entsprechenden DRG enthaltenen Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System herausgelöst und als Pflegeentgelt pro Tag vergütet. Die geleisteten Anzahlungen auf Vorräte sind mit den Anschaffungskosten angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert ausgewiesen. Für erkennbare Risiken wurden in ausreichendem Umfang Wertberichtigungen gebildet.

Die liquiden Mittel sind zum Nominalbetrag angesetzt.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung ist in Höhe der aufgelaufenen Abschreibungen auf vor Beginn der Förderung nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz mit Eigenmitteln beschaffte förderungsfähige Anlagegüter angesetzt.

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten zukünftige Geschäftsjahre betreffende Aufwendungen. Die Abgrenzung erfolgt zeitanteilig entsprechend der Fälligkeit und Laufzeit.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens entsprechen den Buchwerten der mit den Zuwendungen finanzierten Anlagengegenstände.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected-Unit-Credit-Methode" errechnet. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr wird ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzins der vergangenen 10 Jahre von 1,78% (Vorjahr: 1,87%) bei der Bewertung zugrunde gelegt. Der Gehaltstrend wurde mit 5,0% im Jahr 2023 und ab dem Jahr 2024 mit 2,3%, der Rententrend mit 1,0% angenommen. Von der Erleichterung nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Bestimmung des Marktzinssatzes wurde Gebrauch gemacht.

Die sonstigen Rückstellungen bestehen für ungewisse Verbindlichkeiten. Sie sind so bemessen, dass sie allen erkennbaren Risiken Rechnung tragen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Bei der Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden ein Rechnungszinsfuß von 0,53% (Vorjahr: 0,36%) und ein Gehaltstrend von 2,3% angesetzt.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten zukünftige Geschäftsjahre betreffende Erträge. Die Abgrenzung erfolgt zeitanteilig entsprechend der Fälligkeit und Laufzeit.

C. Erläuterungen zur Bilanz

I. Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens zu Bruttoanschaffungskosten sowie die Entwicklung der Abschreibungen gehen aus dem beigefügten Anlagenspiegel hervor.

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter handelt es sich um kurzfristige Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 274 (Vorjahr: TEUR 263).

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht betreffen in Höhe von TEUR 70.693 (Vorjahr: TEUR 49.526) Forderungen nach der Bundespflegesatzverordnung bzw. dem Krankenhausentgeltgesetz.

Die Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens haben in Höhe von TEUR 6.671 (Vorjahr: TEUR 7.516) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 1.837 (Vorjahr: TEUR 1.913) Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Auf die Forderung gegen verbundene Unternehmen entfallen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 421 (Vorjahr: TEUR 411).

Die unter den liquiden Mitteln ausgewiesenen Termingelder in Höhe von TEUR 2.255 (Vorjahr: TEUR 3.161) sind für von der Norddeutsche Landesbank übernommene Avale an diese verpfändet.

III. Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 45.227 (Vorjahr: TEUR 43.887) betreffen den Barwert der Pensionsverpflichtungen für Ansprüche, die nach dem 31. Dezember 1986 begründet wurden.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt TEUR 2.512 (Vorjahr: TEUR 3.903) und unterliegt gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB einer Ausschüttungssperre.

Die sonstigen Rückstellungen entfallen auf:

	TEUR
Vorruhestandsverpflichtungen	7.793
Überstunden, rückständiger Urlaub	25.870
Sonstige Personalkosten	20.756
Sonstige	36.786
Summe	91.205

IV. Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind im nachstehenden Verbindlichkeitsspiegel dargestellt.

Verbindlichkeitenspiegel per 31. Dezember 2022

der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen

	Gesamtbetrag	davon mit einer Restlaufzeit von
	31.12.2022 (31.12.2021)	bis 1 Jahr	1-5 Jahre	über 5 Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	242.149.383,05	177.490.447,77	9.812.090,87	54.846.844,41
	(232.906.031,54)	(161.271.691,01)	(14.408.976,23)	(57.225.364,30)
2. Erhaltene Anzahlungen	5.023.244,92	5.023.244,92	0,00	0,00
	(4.471.199,22)	(4.471.199,22)	(0,00)	(0,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	28.356.175,36	28.356.175,36	0,00	0,00
	(23.536.016,77)	(23.536.016,77)	(0,00)	(0,00)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	409.000,00	209.000,00	200.000,00	0,00
	(398.000,00)	(198.000,00)	(200.000,00)	(0,00)
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	74.582.575,13	74.582.575,13	0,00	0,00
	(64.144.083,95)	(64.144.083,95)	(0,00)	(0,00)
6. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	28.488.528,72	28.488.528,72	0,00	0,00
	(4.077.322,07)	(4.077.322,07)	(0,00)	(0,00)
7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.930.142,41	1.930.142,41	0,00	0,00
	(1.550.325,02)	(1.550.325,02)	(0,00)	(0,00)
8. Sonstige Verbindlichkeiten	91.766.548,17	32.766.548,17	5.000.000,00	54.000.000,00
	(96.715.526,77)	(32.557.862,73)	(10.157.664,04)	(54.000.000,00)
	472.705.597,76	348.846.662,48	15.012.090,87	108.846.844,41
	(427.798.505,34)	(291.806.500,77)	(24.766.640,27)	(111.225.364,30)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 209 (Vorjahr: TEUR 198).

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht betreffen in Höhe von TEUR 17.328 (Vorjahr: TEUR 17.489) Verbindlichkeiten nach der Bundespflegesatzverordnung bzw. dem Krankenhausentgeltgesetz.

Bei den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen handelt es sich vollumfänglich um Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 6.513 (Vorjahr: TEUR 7.377).

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (Pos. 1-4) beinhalten Rechnungskorrekturen aus Vorjahren in Höhe von TEUR 72 (Vorjahr: TEUR -642), sowie in den Erlösen aus Krankenhausleistungen (Pos. 1) Ausgleichszahlungen aufgrund von Sonderbelastungen durch das Coronavirus SARS-CoV-2 überwiegend gem. § 21 KHG und aus dem Bremen-Fonds in Höhe von TEUR 94.770 (Vorjahr: TEUR 86.735).

In den Umsatzerlösen nach § 277 Abs. 1 HGB (Pos. 4a) sind Erträge aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre in Höhe von TEUR 903 (Vorjahr: TEUR -5.777) und TEUR 4.602 durch eine weitere Überführung des chirurgischen Instrumentariums in die Vorräte, enthalten.

Sämtliche Umsatzerlöse wurden im Inland erzielt.

II. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 25.177 (Vorjahr: TEUR 12.728). Davon entfallen TEUR 24.994 (Vorjahr: TEUR 12.531) auf die Auflösung von Rückstellungen. Des Weiteren waren im Vorjahr außergewöhnliche Erträge aus dem Betriebskostenzuschuss durch die Freie Hansestadt Bremen in Höhe von TEUR 15.000 enthalten.

III. Personalaufwand

Im Personalaufwand entfallen auf die Altersversorgung TEUR 32.139 (Vorjahr: TEUR 31.669).

IV. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen

In den Erträgen aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen sind TEUR 24.398 (Vorjahr: TEUR 19.841) aus Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz enthalten.

V. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.861 (Vorjahr: TEUR 2.132), die überwiegend aus den Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen resultieren.

VI. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Es werden Zinserträge in Höhe von TEUR 138 (Vorjahr: TEUR 142) aus verbundenen Unternehmen ausgewiesen.

VII. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist der Zinsanteil der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen sowie für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.457 (Vorjahr: TEUR 3.820) enthalten.

E. Sonstige Angaben

I. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	Gesamtverpflichtung über Vertragslaufzeit
	TEUR
a) Bestellobligo	20.219
b) Miet-, Pacht- und Leasingverträge	18.469
	38.688

II. Zinsswap

Die Gesellschaft hat zur Vermeidung von Zinsrisiken Zinsswaps mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2031 abgeschlossen. Das variabel verzinsliche Darlehen (Grundgeschäft) und der Zinsswap (Sicherungsgeschäft) wurden zu einer Bewertungseinheit (Micro-Hedge) zusammengefasst. Grund- und Sicherungsgeschäft sind laufzeit- und volumenkongruent. Zum Bilanzstichtag bestehen für Finanzierungsbeträge Zinsswaps in Höhe von TEUR 6.192 (Vorjahr: TEUR 6.816). Der Marktwert der Zinsswaps beträgt am Bilanzstichtag TEUR -12 (Vorjahr: TEUR -294). Die Ermittlung des Marktwertes erfolgte auf Basis von Vergleichsdaten.

III. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Jahresdurchschnitt 7.506 (Vorjahr: 7.568) Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigt, die auf folgende Bereiche entfallen:

Mitarbeiterzahlen (Köpfe)

Personalgruppe	Anzahl
Ärztlicher Dienst	1.159
Pflegedienst	3.107
Medizinisch-technischer Dienst	1.118
Funktionsdienst	727
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	398
Technischer Dienst	122
Verwaltungsdienst	492
Sonderdienste	30
Sonstiges Personal	353
	7.506

IV. Organe der Gesellschaft

Geschäftsführung:

Dr. Dorothea Dreizehnter

Heike Penon

Klaus Beekmann

Die Mitglieder der Geschäftsführung sind hauptberuflich für die Gesellschaft tätig.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung in Höhe von TEUR 894 (Vorjahr: TEUR 1.048) entfallen im Jahr 2022 im Einzelnen auf:

Bezüge Geschäftsführung

	Gesamtvergütung	davon variabel	davon Sachbezüge
	TEUR	TEUR	TEUR
Dr. Dorothea Dreizehnter	310	50	0
Heike Penon	294	73	4
Klaus Beekmann	290	72	0
	894	195	4

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören folgende Mitglieder an:

	Frau Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Vorsitzende
	Herr Thomas Ehmke, Staatsrat, Senatskanzlei
	Herr Markus Rohdenburg, Koch, Betriebsratsvorsitzender, Klinikum Bremen-Ost, stellvertretender Vorsitzender
	Herr Dr. Frank Kallmeyer, Arzt, Betriebsrat, Klinikum Links der Weser
	Frau Rita Martens, Krankenschwester, Klinikum Bremen-Ost
	Herr Dr. Manfred Kölsch, Arzt, Betriebsratsvorsitzender, Klinikum Bremen-Mitte
	Herr Prof. Dr. Oliver Rentzsch, Professor, med Regio Kompetenzzentrum GmbH
	Frau Silke Krebs, Staatssekretärin, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (Nordrhein-Westfalen)
	Herr Dr. Matthias Bracht, Geschäftsführer, KRH Klinikum Region Hannover
	Frau Dagmar Janßen-Bethien, Krankenschwester, Frauenbeauftragte, Klinikum Bremen- Ost
	Herr Dr. Jörg Gröticke, Arzt, Klinikum Bremen-Mitte (bis 24. Juni 2022)
	Frau Regina Carstens, Krankenschwester, Klinikum Bremen-Mitte
	Frau Inga Zedler, Ärztin, Klinikum Bremen-Mitte (ab 24. Juni 2022)
	Frau Prof. Dr. Johanne Pundt, Hochschulpräsidentin, Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH
	Frau Brit Ismer, Krankenhausvorständin, Jüdisches Krankenhaus Berlin

Aufsichtsratsvergütungen wurden nicht entrichtet.

Geschäftsführung und Aufsichtsrat haben am 24. Juni 2022 die letzte Entsprechenserklärung zum Public Corporate Governance Kodex der Freien Hansestadt Bremen abgegeben. Die Erklärung wird durch Wiedergabe auf der Homepage der Senatorin für Finanzen www.finanzen.bremen.de dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2022 folgende Beteiligungen:

	Anteil	Eigenkapital 31.12.2022	Ergebnis 2022
	%	TEUR	TEUR
Fachärztezentrum Hanse GmbH	100,0	3.480	184
Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH, Bremen	100,0	432	77
Rehazentrum Bremen GmbH, Bremen	100,0	362	-122
Mobile Reha Bremen GmbH, Bremen	49,0	308	51

Nachtragsbericht (Bericht über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag)

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

Honorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers gemäß § 285 Abs. 17 HGB betrug im Berichtsjahr TEUR 252. Davon entfallen TEUR 104 auf Abschlussprüfungsleistungen sowie TEUR 148 auf sonstige Leistungen.

Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 4.436.219,68 ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss mit dem bestehenden Gewinnvortrag von EUR 29.583.869,84 zusammenzufassen und den entstehenden Betrag von EUR 34.020.089,52 auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Gesellschaft stellt als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für den kleinsten und den größten Konzernkreis auf, der beim Bundesanzeiger offengelegt wird.

Die Gesellschaft ist persönlich haftende Gesellschafterin der Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG, Bremen, ohne Einlage.

F. Fortbestandsprognose

Hinsichtlich der Ereignisse und Gegebenheiten, die das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit zeigen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann, verweisen wir auf die Ausführungen im Lagebericht im Abschnitt 5. "Chancen- und Risikobericht", Unterabschnitt "Finanzierungsrisiken".

Bremen, 23. Juni 2023

Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin

Heike Penon, Geschäftsführerin

Klaus Beekmann, Geschäftsführer

Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugang	Abgang	Umbuchung	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	34.657.790,08	1.611.893,19	15.702,65	450.876,71	36.704.857,33
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	814.352.614,61	4.445.730,47	19.724.733,51	23.100.980,18	822.174.591,75
2. Technische Anlagen	172.010.797,59	1.743.819,99	3.263.582,15	5.616.496,04	176.107.531,47
3. Einrichtungen und Ausstattungen	268.509.743,68	11.026.206,69	4.937.385,57	3.240.446,61	277.839.011,41
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	38.017.307,82	8.041.616,53	4.412,82	-32.408.799,54	13.645.711,99
	1.292.890.463,70	25.257.373,68	27.930.114,05	-450.876,71	1.289.766.846,62
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.548.369,79	0,00	0,00	0,00	1.548.369,79
2. Beteiligungen	24.500,00	0,00	0,00	0,00	24.500,00
	1.572.869,79	0,00	0,00	0,00	1.572.869,79
	1.329.121.123,57	26.869.266,87	27.945.816,70	0,00	1.328.044.573,74

	Abschreibungen
	01.01.2022	Zugang	Abgang	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	29.813.438,71	1.596.611,90	522,65	31.409.527,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	286.260.449,79	19.920.422,65	11.912.090,82	294.268.781,62
2. Technische Anlagen	102.473.265,59	7.695.566,03	3.217.837,15	106.950.994,47
3. Einrichtungen und Ausstattungen	206.491.189,48	15.461.539,90	4.857.125,17	217.095.604,21
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	0,00	0,00	0,00	0,00
	595.224.904,86	43.077.528,58	19.987.053,14	618.315.380,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	625.038.343,57	44.674.140,48	19.987.575,79	649.724.908,26

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.295.329,37	4.844.351,37
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	527.905.810,13	528.092.164,82
2. Technische Anlagen	69.156.537,00	69.537.532,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	60.743.407,20	62.018.554,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	13.645.711,99	38.017.307,82
	671.451.466,32	697.665.558,84
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1.548.369,79	1.548.369,79
2. Beteiligungen	24.500,00	24.500,00
	1.572.869,79	1.572.869,79
	678.319.665,48	704.082.780,00

^* die Zugänge enthalten TEUR 0 Bauzeitzinsen

Lagebericht 2022

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Vorbemerkung

Mit Wirkung zum 01. Januar 2004 hat die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) (FHB) ihre zuvor als Eigenbetriebe geführten Zentralkrankenhäuser St.-Jürgen-Straße, Bremen-Ost, Bremen-Nord und Links der Weser in gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung (gGmbH) ausgegliedert. Die Geschäftsanteile der Klinikum Bremen-Mitte gGmbH (KBM), der Klinikum Bremen-Ost gGmbH (KBO), der Klinikum Bremen-Nord gGmbH (KBN) sowie der Klinikum Links der Weser gGmbH (KLdW) sind von der FHB in die Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen (Gesundheit Nord) eingebracht worden, die wiederum persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) der ebenfalls mit Wirkung zum 01. Januar 2004 mit der FHB als alleiniger Kommanditistin gegründeten Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG ist. Die Gesundheit Nord hat den Auftrag, die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit der mit ihr verbundenen vier Klinikgesellschaften kontinuierlich und entwicklungsoffen zu verbessern (§ 4 Abs. 1 KHUG).

Im Zuge dieser Gründung hat die FHB das zivilrechtliche Eigentum an den Klinik-Immobilien sowie die Geschäftsanteile an der Gesundheit Nord in die Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG eingebracht. Das wirtschaftliche Eigentum an den Klinik-Immobilien ist den Klinikgesellschaften auf der Grundlage von Nutzungsüberlassungsverträgen als bilanzierungsfähiges wirtschaftliches Eigentum überlassen worden.

Zum 01. Januar 2014 wurden die vier Kliniken des Verbundes auf die Gesundheit Nord verschmolzen, um Entscheidungsprozesse innerhalb des Klinikverbunds zu beschleunigen und damit langfristig die Wirtschaftlichkeit zu stärken. Gegenstand der auf diese Weise entstandenen Einheitsgesellschaft ist damit die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, insbesondere die Sicherstellung der Krankenhausversorgung der Bevölkerung in der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) durch das Betreiben der Krankenhausstandorte u. a. in Bremen-Mitte, Bremen-Nord, Bremen-Ost und Links der Weser. Mit Betrauungsakt vom 25. Juli 2014 sind die Kliniken des Verbundes mit der Sicherstellung der Krankenhausversorgung der Bevölkerung der Stadt Bremen - jeweils im Rahmen des durch den Landeskrankenhausplan festgelegten Versorgungsauftrages - betraut.

Die Gesundheit Nord ist mit jeweils 100 Prozent an der Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH (GND), der Fachärztezentrum Hanse GmbH und der Rehazentrum Bremen GmbH, Zentrum für ambulante Rehabilitation, Physikalische Therapie und Sportmedizin (REHA) beteiligt. Zudem hält die Gesundheit Nord 49% Anteile an der Mobile Reha Bremen GmbH.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die Gesundheit Nord unterliegt den Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und ist damit mehr denn je hoch spezialisiert und damit fragmentiert. Daher gewinnt die Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen eine immer größere Bedeutung. Zudem ist die Leistungsnachfrage im Gesundheitswesen in hohem Maße abhängig von der demographischen Entwicklung sowie von Innovationen bei medizinischen Verfahren. Die regulatorischen Vorgaben im Gesundheitswesen sowie der Wettbewerb um die Erbringung der medizinischen Leistungen haben sich in den letzten Jahren immer weiter verstärkt. Die Erlöse wiederum sind gesetzlich reglementiert und hängen wesentlich von der Gesetzgebung des Bundes sowie der Einnahmenentwicklung des Sozialversicherungssystems ab. Die gesetzlichen Vorgaben zur Leistungserbringung beeinflussen intensiv die Kostenentwicklung in der medizinischen Versorgung.

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen in den letzten drei Jahren vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Der Gesetzgeber hat auf die Corona-Pandemie mit einer Fülle von Gesetzen und Verordnungen reagiert. Für die Gesundheitswirtschaft und insbesondere für den Krankenhausbereich waren die Gesetze zum Ausgleich COVID-19-bedingter finanzieller Belastungen enorm wichtig. Im Jahr 2022 waren die Ausgleichszahlungen bis zum 18. April für freizuhaltende Krankenhausbetten bezogen auf die durchschnittliche Belegung des Jahres 2019 sowie der Versorgungsaufschlag für behandelte COVID-19-Patientinnen und Patienten bis zum 30. Juni relevant. Die Freihaltepauschalen erhalten von den jeweiligen Bundesländern bestimmte Krankenhäuser, die die vorgegebenen Versorgungskriterien, u. a. in Abhängigkeit vom Anteil freier betreibbarer Intensivkapazitäten und der 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen im jeweiligen Landkreis oder der jeweiligen Stadt, erfüllen. Der Versorgungsaufschlag wurde in 2022 für alle aufgenommenen Patientinnen und Patienten gewährt, bei denen durch einen labordiagnostischen Test eine Infektion mit SARS-CoV-2 bestätigt wurde und die im jeweiligen Krankenhaus behandelt wurden. Die Höhe des Versorgungsaufschlags beträgt 90 % der für das jeweilige Krankenhaus geltenden tagesbezogenen Pauschale. Die Einführung des Versorgungsaufschlages hat der Bundestag am 18. November 2021 für die Behandlung von COVID-19-Patientinnen und Patienten beschlossen. Mit der Verordnung des BMG vom 28.03.2022 erfolgte eine Verlängerung bis zum 30.03.2022.

Es zeigt sich, dass sich unter den derzeitigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen sowie den Nachwirkungen der pandemischen Situation der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme weiter verschärfen wird und sich die Erlössituation, gerade der Krankenhäuser, weiter nachhaltig schwierig gestalten wird.

Im stationären Bereich der Somatik erfolgt die Abrechnung der vollstationären Leistungen weiterhin über das System der Fallpauschalen (DRG, Zusatzentgelte, NUBs). Zusätzlich sind seit dem Jahr 2020 die Pflegekosten aus dem DRG-Budget und somit aus den Fallpauschalen ausgegliedert und vollständig in ein eigenes Pflegebudget überführt worden. Ergänzend sind über die PpUGV seit dem 01. Januar 2019 die Personaluntergrenzen für die Pflege für pflegesensible Versorgungsbereiche sowie begleitend eine umfassende Nachweispflicht festlegt und werden Zug um Zug ausgeweitet.

Für die Psychiatrie ist ab dem Jahr 2018 das neue PEPP-Entgeltsystem eingeführt worden. Im Klinikverbund erfolgte die ganzjährige Umstellung im Jahr 2019. In der Psychiatrie sind weiterhin die GBA-Richtlinien PPP-RL zu beachten. Mit den GBA-Richtlinien PPP-RL verbunden sind umfangreiche Nachweisverpflichtungen für das therapeutische Personal in der voll- und teilstationären psychiatrischen Versorgung. Bei Nichterfüllung der Personalvorgaben in der psychiatrischen Versorgung sind mit den GBA-Richtlinien PPP-RL ab dem Jahr 2024 weitere Sanktionen, von Vergütungsausschluss bis hin zu Strafzahlungen, vorgesehen. Bisher waren diese Sanktionen aufgrund der Corona-Pandemie vom GBA ausgesetzt. Weiterhin ist gesetzlich ein Rückzahlungsrisiko für nicht verausgabte Budget-Mittel für das therapeutische Personal vorgesehen.

Als bundesweites Problem, von dem der Klinikverbund ebenso betroffen ist, erweist sich, dass das geforderte und notwendige Pflegepersonal am Personalmarkt nicht im notwendigen Umfang zur Verfügung steht. Die zunehmenden Regularien und Vorgaben bei der Personalbesetzung und Personalqualifikation bei bestimmten stationären medizinischen Leistungen erschweren den Krankenhäusern bei gleichzeitig drastisch zunehmendem Fachkräftemangel die Leistungserbringung.

Die Budgetsteigerung bleibt im abgelaufenen Berichtsjahr durch die Folgen des Ukrainekrieges, verbunden mit den stark gestiegenen Energiekosten und der insgesamt steigenden Inflation sowie den Folgen der Corona-Pandemie, deutlich hinter dem Jahr 2019 sowie auch hinter dem tatsächlichen Anstieg der Personal- und Sachkosten zurück. Auch das Jahr 2022 zeichnet sich weiterhin durch einen deutlichen Leistungsrückgang im Vergleich zum Jahr 2019 aus. Verzeichnete die Gesundheit Nord im Jahre 2020 noch ca. 16.000 Belegungstage an und mit Covid erkrankten Patienten, so stieg die Zahl im Jahre 2022 auf das fast Vierfache mit ca. 60.000 Belegungstagen an. Dank der Ausgleichszahlungen aus dem Bremen-Fonds, der Ausgleichszahlungen für das Freihalten von Kapazitäten sowie der Versorgungsaufschläge für behandelte erkrankte COVID-19-Patientinnen und Patienten, konnten die Umsatzeffekte des Leistungsrückgangs kompensiert werden. Die Folgen der stark gestiegenen Energiekosten konnten auch durch das Erdgas-Wärme- Preisbremsengesetz sowie durch das Strompreisbremsengesetz nicht vollständig kompensiert werden.

Die Corona-bedingte Begrenzung der Prüfquote in Rahmen der Beauftragung des Medizinischen Dienstes (MD) auf max. 5,0% im Jahr 2020 sowie auf max. 12,5% im Jahr 2021, jedoch ohne Aufschlagszahlungen, hat den bundesdeutschen Kliniken etwas Luft verschafft. Ab 2022 ist die Prüfquote mit dem MDK-Reform-gesetz auf bis zu 15% (je nach Prüfauffälligkeit) sowie zuzüglich etwaiger Aufschlagszahlungen festgesetzt und ist somit im vollen Umfang wirksam.

Die Anlaufphase nach einer weiteren Welle der Corona-Pandemie in 2022 und der damit verbundene Übergang zu einer postpandemischen Normalität, ist für alle Krankenhausbetriebe eine Herausforderung. Hinzu kommen die stark gestiegenen Energiekosten verbunden mit der steigenden Inflation in allen Sachkostenbereichen sowie die sich in 2023 abzeichnende Tarifentwicklung. Dazu bedarf es für die Sicherstellung der bestmöglichen zukunfts- und bedarfsorientierten Versorgung differenzierte Versorgungskonzepte und eines zielgenauen Personal- und Sachkosteneinsatzes; insbesondere unter dem Blickwinkel der gesetzlichen Reglementierungen und vor dem Hintergrund der Umsetzung des verschärften unternehmensinternen Sanierungskonzeptes.

Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen der Krankenhäuser durch die anhaltend nicht auskömmlichen Mittel der Investitionsfinanzierung geprägt. Auch die im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) ab 2021 zur Verfügung gestellten Investitionsmittel für Digitalisierung und IT-Sicherheit sind nicht ausreichend, um den bestehenden Investitionsstau zu beseitigen. Die Durchführung von strategisch und strukturell dringend erforderlichen Maßnahmen wird durch die unzureichende Investitionsförderung der öffentlichen Hand ebenso erschwert wie die Substanzerhaltung.

Wettbewerbssituation

Mit mehr als 200.000 Patientinnen und Patienten, die stationär und ambulant versorgt werden, ist der Klinikverbund Gesundheit Nord der wichtigste Leistungserbringer im Bremer Gesundheitswesen. Dies drückt sich vor allem in einem Marktanteil von ca. 61% der ca. 160.000 stationären Patientinnen und Patienten in der Somatik aus, die in der Stadtgemeinde Bremen in allen Krankenhäusern behandelt werden. Der hohe Patientenanteil aus Niedersachsen mit rund 40% im stationär-somatischen Bereich ist dabei einerseits Ausdruck der anerkannten überregionalen Kompetenz des Klinikverbundes und andererseits die Herausforderung an eine nachhaltige Patientenbindung im Sinne einer Oberzentrums-Funktion der vier Verbundkliniken.

Der Krankenhausplan trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat verschiedene Zentren im Klinikverbund für Bremen und das Umland ausgewiesen. Seit 2018 sind erfreulicherweise das onkologische Zentrum des KBM in Kooperation mit dem KBO, das überregionale Trauma Zentrum des KBM sowie das Zentrum für Angiologie und Herzmedizin des KLdW krankenhausplanerisch im Krankenhausplan fixiert.

Die Leistungserbringung und der Wettbewerb im Gesundheitswesen sind heute mehr denn je hoch spezialisiert. Die Sicherstellung der bestmöglichen zukunfts- und bedarfsorientierten Versorgung erfordert ergänzend nachhaltige Medizin-Konzepte unter Einbindung der vertragsärztlichen Einweiser, der Kooperationspartner und differenzierte Versorgungskonzepte. Auf dieser Basis werden für den Klinikverbund in etablierten Versorgungsclustern differenzierte Versorgungskonzepte für die Patientinnen und Patienten entwickelt. Innerhalb dieser Cluster werden die Versorgungsangebote aufeinander abgestimmt. Die differenzierte stationäre Versorgung ist mit differenzierten ambulanten Angeboten vernetzt und durch Kooperationen mit internen und externen Partnern gewährleistet.

Der Klinikverbund versorgt neben der somatischen Medizin ein vollumfängliches Leistungsspektrum im Bereich der psychiatrischen Versorgung im Rahmen der Pflichtversorgung für die Stadtgemeinde Bremen. Dies umfasst am Standort KBO neben der Allgemeinen Psychiatrie sowie der Psychosomatik und Psychotherapie auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie und am Standort KBN die Allgemeine Psychiatrie. Im Rahmen der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung sind weiterführende Fach- und Betriebskonzepte finalisiert worden und befinden sich mit der Planungsbehörde sowie den Kostenträgern in der fortlaufenden Abstimmung. Sie sollen der Entwicklung einer modernen Psychiatrieversorgung in Bremen Rechnung tragen. In der Allgemeinen Psychiatrie und der Psychosomatik wurden in umfangreichen Gesprächen mit den Kostenträgern sowie in Zusammenarbeit mit der Planungsbehörde ein Behandlungskonzept zur Transformation der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik für beide Standorte übergreifend erarbeitet. Dieses Behandlungskonzept soll unter der Prämisse "ambulant vor stationär" die Behandlungskapazitäten in eine neues, flexibel-aufsuchendes und personenzentriertes Versorgungsmodell transformieren. Mit diesem Behandlungskonzept und der damit verbundenen Regionalisierung der Psychiatrie soll die psychiatrische Versorgung in allen fünf Regionen der Stadtgemeinde Bremen durch ein multidisziplinäres Team insbesondere ambulant, tagesklinisch sowie im Lebensumfeld durch aufsuchende Behandlung (Hometreatment/BravO) erfolgen. Die stationäre Versorgung soll mit diesem personenzentrierten und flexiblen Behandlungskonzept auf das erforderliche Maß reduziert und somit stationäre Kapazitäten abgebaut werden. Behandlungszentren in den Regionen Mitte und Süd wurden hierfür bereits Mitte 2021 bzw. Ende 2022 in Betrieb genommen. Ein entsprechender Modellvertrag nach § 64 b SGB V mit der Vereinbarung eines Gesamtbudgets und einer Laufzeit von mind. 7 Jahren ist derzeit mit allen Kostenträgern in Erarbeitung und soll bereits für das Jahr 2023 anlaufen. Mit der Vereinbarung eines Gesamtbudgets soll die starre Sektorentrennung aufgehoben durch unkomplizierte, kurzfristige Wechsel zwischen den unterschiedlichen Behandlungsbereichen (ambulant-Hometreatment-tagesklinisch-stationär) ersetzt werden.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde das Versorgungsspektrum in Zusammenarbeit mit der Erwachsenenpsychiatrie bereits in 2021 um eine Adoleszenten-Station ergänzt und im Jahr 2022 ganzjährig und erfolgreich ausgebaut.

Das Geschäftsjahr 2022

Im Überblick

Nach 2021 (mit ca. 26,5 Mio. EUR Sanierungsbeitrag) konnte auch in 2022 durch Kostenmanagement ein Sanierungsbeitrag von ca. 26,2 Mio. EUR erwirtschaftet werden. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Situation des Klinikverbundes Gesundheit Nord ohne Ausgleichszahlungen hoch defizitär.

Das Jahr 2022 schließt inklusive aller Ausgleiche mit einem operativen Ergebnis (EBIDTA) von +35,2 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss von +4,4 Mio. EUR ab. In diesem Ergebnis sind Ausgleichszahlungen in Höhe von insgesamt 94,7 Mio. EUR enthalten; davon 88,3 Mio. EUR corona-bedingte Ausgleiche und 6,5 Mio. EUR u.a. für Billigkeitsleistungen und Inflationsausgleich.

in Mio.EUR	2021 IST	WP 2022	2022 IST	Δ IST 2021 - IST 2022	A Plan 2022 - IST 2022
Betriebserträge	765,7	733,4	809,6	43,9	76,2
Betriebsaufwand	-754,1	-756,6	-774,4	-20,3	-17,8
EBITDA	11,6	-23,2	35,2	23,6	58,4
EBITDA Marge	1,6%	-3,2%	4,6%	3,0%	7,9%
Jahresfehlbetrag/-überschuss	-5,9	-55,1	4,5	10,4	59,6
enth. Sanierungsergebnis	26,5	40,4	26,2	-0,3	-14,2
enth. Ausgleichszahlungen	86,7	0,0	94,7	8,0	94,7
EBITDA ohne Ausgleichszahlungen	-75,1	-23,2	-59,5	15,6	-36,3
EBITDA Marge	-10,2%	-3,2%	-7,8%	2,4%	-4,5%

Durch das Auslaufen der Corona bedingten Ausgleichszahlungen und des Ganzjahresausgleiches zum Ende des Jahres 2022 fällt somit das operative Ergebnis (EBITDA) als Ausgangsbasis für 2023 auf - 59,5 Mio. EUR zurück.

Im Detail

	2021	WP 2022	Preissteigerung
I. Betriebserträge	765.681	733.392	18.121
1. Umsatzerlöse	738.864	715.305	18.076
2. Sonstige betriebliche Erträge	26.817	18.086	45
II. Betriebsaufwendungen	-754.078	-756.565	-39.242
3. Personalaufwand	-491.830	-508.811	-18.591
4. Materialaufwand	-209.736	-198.402	-16.342
4.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-134.881	-129.813	-11.027
4.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen	-74.854	-68.589	-5.315
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-52.512	-49.352	-4.309
Summe/EBITDA	11.603	-23.173	-21.120

	Maßnahmen 2022	Einmaleffekt	endgültiger JAB 2022	Δ IST 2021 - IST 2022	A Plan 2022 - IST 2022
I. Betriebserträge	5.649	20.160	809.610	43.929	76.218
1. Umsatzerlöse	1.047	5.717	763.703	24.839	48.397
2. Sonstige betriebliche Erträge	4.602	14.442	45.907	19.090	27.821
II. Betriebsaufwendungen	20.577	-1.632	-774.376	-20.298	-17.811
3. Personalaufwand	16.011	0	-494.411	-2.581	14.400
4. Materialaufwand	4.983	3.405	-217.690	-7.954	-19.288
4.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	8.844	1.696	-135.369	-488	-5.556
4.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.861	1.709	-82.321	-7,467	-13.732
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-417	-5.037	-62.275	-9.763	-12.923
Summe/EBITDA	26.226	18.528	35.234	23.631	58.407

Zu den einzelnen Positionen:

Umsatzerlöse: Das Geschäftsjahr 2022 war - wie auch das Jahr davor - stark geprägt von der anhaltenden Corona-Pandemie. Einerseits sank das Patientenaufkommen, andererseits stiegen die Ausfallzeiten des eigenen Personals durch Infektionen und Quarantänemaßnahmen. Zeitweilig waren zwischen 11% und 13% des Personals im medizinischen Bereich corona-bedingt abwesend. Dazu lagen im Durchschnitt ca. 88 (max. 201 und min. 27) an und mit Covid erkrankte Patienten in den 4 Standorten und haben dort das Personal gebunden. Insgesamt konnten dadurch durchschnittlich im somatischen Bereich etwa 220 Betten weniger betrieben werden als im Vorjahr. Die Anzahl belegte Betten sank um 105 Betten was bei einer angenommenen Auslastung von 85% einem Erlösverlust von 21,4 Mio. EUR entspricht. Die gesunkene Belegung in 2022 führte im stationären und teilstationären Bereich in den vier Kliniken mit insgesamt 94.868 zu deutlich weniger Patientinnen und Patienten Behandlungen als im Vorjahr (-5,6%). Die DRG-Entlassfallzahl fiel entsprechend um 7.336 Fälle auf 73.556 Fälle (-9,1%). Der Casemix verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um -6.056 Punkte bzw. -7,3% auf 77.435 Punkte. Beim Casemix wurde die Prognose um 11.444 Punkte (CMP) bzw. 12,9% verfehlt.

Zum Ausgleich der Belastungen durch die Corona-Pandemie wurden der Gesundheit Nord im Jahr 2022 Mittel aus dem Bremen-Fonds in Höhe von 47,9 Mio. EUR sowie weitere Ausgleiche in Höhe von 40,4 Mio. EUR gewährt, um Covid-bedingte Erlösausfälle und zusätzlich entstandene Kosten aufzufangen. Dadurch konnte die Vorgabe bei den Erlösen aus Krankenhausleistungen um 40,7 Mio. EUR übertroffen werden.

Der Personalaufwand reduzierte sich von Dezember 2021 auf Dezember 2022 aufgrund des Rückgangs der Vollkräfte um 130 auf 5.573 Vollkräfte, davon 28 im ärztlichen Dienst, 33 im Funktionsdienst und 21 in patientenfernen Bereichen, die somit maßgeblich zu den angestrebten Sanierungseffekten beitrugen. Weitere 24 Vollzeitstellen konnten im Pflegebereich nicht dauerhaft besetzt werden. Es zeigt sich, dass der Fachkräftemangel weiter dramatisch zunimmt und im Gegenzug der Aufwand für Leiharbeit steigt - in 2022 von 15,4 Mio. EUR auf 22,7 Mio. EUR. Abzüglich der Refinanzierung durch das Pflegebudget erhöhte sich die ergebniswirksame Belastung um ca. 4 Mio. EUR von ca. 8,8 Mio. EUR auf 12,8 Mio. EUR. Stationsschließungen konnten dennoch - insbesondere wegen fehlender Fachkräfte in der Pflege - nicht vermieden werden. Wie bereits oben erwähnt, wurden durchschnittlich 220 Betten weniger als im Vorjahr betrieben.

In den weiteren Kosten zeigten sich ebenfalls die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Neben dem zusätzlichen Personalaufwand auf den Corona-Stationen stieg auch der Materialaufwand insbesondere im medizinischen Bereich, welcher jedoch einerseits durch Zuwächse bei den Zusatzentgelten und den Apothekenerlösen und andererseits durch Einsparungen bei den Energiekosten durch die Hilfspakete des Bundes im Ergebnis aufgefangen werden konnte. Gleichzeitig stiegen die Preise für Lebensmittel und verschiedenste Materialien aufgrund des Ukraine-Kriegs teils drastisch (z.B. Materialien für Instandhaltung ca. 12% und der Vertrag für die Wäscheversorgung um 75%), was die Gesundheit Nord vor besondere Herausforderungen beim Sachkostenmanagement stellte.

Im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen tragen u.a die Instandhaltungen (+3,1 Mio. EUR), der Verwaltungsbedarf (+1,9 Mio. EUR) sowie Rückstellungen für bauliche Risiken (+1,8 Mio. EUR) zur Überschreitung der Prognose bei. Außerhalb des EBITDA ergaben sich im Vergleich zur Prognose keine wesentlichen Abweichungen.

In Summe beläuft sich der negative Netto-Preiseffekt (preisliche Erlös- und Aufwandsteigerungen) im Berichtsjahr auf ca. 21 Mio. Euro.

Das angestrebte Sanierungsziel von 40,4 Mio.EUR konnte auf Grund der fehlenden Leistungssteigerungen nicht in Gänze erreicht werden. Erreicht wurden 26,2 Mio. EUR die im Wesentlichen: im Personalkostenbereich durch Stellenreduzierung (außer im Pflegebereich) mit 10,1 Mio.EUR (Plan 9,7 Mio. EUR), im Sachkostenbereich inflationsbereinigt 10,0 Mio. EUR (Plan 5,0 Mio. EUR) und eine Optimierung des Bestandswesens bei medizinischen Instrumenten 5,1 Mio.EUR (Plan 6,0 Mio.EUR) erreicht werden. Ermöglicht wurde dies durch erfolgreiche Einkaufsverhandlungen und ein straffes Personal- und Kostenmanagement.

Zusammenfassend:

Die Steuerung der Gesellschaft erfolgt anhand der finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, EBITDA, Fallzahlen sowie Summe der Bewertungsrelationen. Im Vergleich zum Plan 2022 ergaben sich im tatsächlichen Verlauf des Berichtsjahres folgende Entwicklungen:

	Plan 2022	IST 2022	Abweichung
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Umsatzerlöse ^*	715,3 ^*	763,7 ^*	48,4
EBITDA ^*	-23,2	35,2	+58,4
Jahresergebnis	-55,1	4,4	+59,5
durchschnittlicher CMI	1,041	1,054	+0,013
voll- und teilstationäre Gesamtfallzahl ^**	106.745	94.868	-13.262

^* Pos. 1 bis 5 der GuV (Umsatzerlöse) sowie EBITDA analog Struktur internes Berichtswesen
^** Gesamtfallzahl inkl. PEPP-Sicht in der Psychiatrie

Der Plan für das Jahr 2022 ging bei Umsatzerlösen von 715,3 Mio. EUR von einem negativen EBITDA von -23,2 Mio. EUR und einem Jahresfehlbetrag von -55,1 Mio. EUR aus. Das Geschäftsjahr schließt mit einem positiven EBITDA in Höhe von +35,2 Mio. EUR sowie einem Jahresüberschuss in Höhe von 4,4 Mio. EUR und somit um 59,5 Mio. EUR besser als prognostiziert. Darin enthalten sind Ausgleichszahlungen in Höhe von insgesamt 94,8 Mio. EUR die nicht im Plan enthalten waren. (88,3 Mio. EUR corona-bedingte Ausgleiche und 6,5 Mio. EUR u.a. für Billigkeitsleistungen und Inflationsausgleich).

Die Gesundheit Nord verwendet keine bedeutsamen nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung der Gesellschaft.

Wesentliche investive Vorgänge des Geschäftsjahres

Klinikum Bremen-Mitte: Teilersatzneubau (TEN) und Eltern-Kind-Zentrum (EIKi)

Das Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess (Haus 4) wurde im Jahr 2020 baulich fertig gestellt. Im Februar 2021 wurden die Ebenen 00-03 in Betrieb genommen (zu Ebene 4 siehe weiter unten "Aufstockung"). Somit werden alle Kinder, die zuvor in der Kinderchirurgie und -Urologie sowie in der Kinderklinik am Klinikum Links der Weser und der Kinderintensivmedizin und der ehemaligen Kinderklinik Prof. Hess am Klinikum Bremen-Mitte behandelt wurden, unter dem Dach des neuen Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess versorgt.

Es wurden Holdingbereiche für Erwachsene und Kinder sowie Räume für den Kinder- und Jugendärztlichen Bereitschaftsdienstes Bremen-Mitte geschaffen.

Der Ausbau und die technische Inbetriebnahme der Pathologie in der Ebene 00 von Haus 3 ermöglichte den gesamten Umzug der pathologischen Abteilung im März 2022.

Klinikum Bremen-Mitte: Aufstockung Eltern-Kind-Zentrum/Teilersatzneubau

Die Aufstockung des Eltern-Kind-Zentrums (Haus 4) und von Teilen des Teilersatzneubaus (Haus 3) zur Ansiedlung von Neonatologie und Geburtshilfe am Standort KBM wurde als eigenständiges Teilprojekt realisiert. Nach der baulichen Fertigstellung von Haus 4 (inkl. Aufstockung EIKi/TEN) im Jahr 2020 wurde im Jahr 2021 die Entscheidung getroffen, die Bereiche der Gynäkologie und Geburtshilfe aus dem Klinikum Links der Weser und dem Klinikum Bremen-Mitte am Klinikum Bremen-Mitte in einem "Zentrum für Frauengesundheit, Geburt und Perinatalmedizin" (ZFGP) zusammenzulegen. Hierfür mussten Teilbereiche der Aufstockung EIKi/TEN sowie die Station "Viertel" in Ebene 03/ Haus 3 angepasst bzw. umgebaut werden. Die Planung und Leistungsvergabe dafür wurden im Jahr 2021 durchgeführt. Im Januar 2022 erfolgte die bauliche Umsetzung. Die Inbetriebnahme erfolgte im Juli 2022.

Klinikum Bremen-Mitte: Umbau/Sanierung Haus 2

Die Planung der Leistungsphasen ist bis zur Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) weitestgehend abgeschlossen. Die Leistungsphase 4 (Genehmigungsphase) befindet sich im Genehmigungsprozess. Die Leistungsphasen 5 bis 7 sind ein laufender Prozess und entwickeln sich positiv.

Bisher laufende Vergabeverfahren (EU) bewegen sich im Rahmen der Kosten gemäß Kostenberechnung. Die geplante bauliche Fertigstellung 12/2024 ist für den nördlichen Teil aktuell als realistisch einzuschätzen (einschl. Cafeteria).

Klinikum Bremen-Ost: Umsetzung der Bauzielplanung

Die bauliche Situation im Hauptgebäude des Klinikums Bremen-Ost erfordert dringend umfassende Sanierungsmaßnahmen. Die Planung und Umsetzung eines ersten Maßnahmenpaketes wurde in 2017 begonnen. Mit der Inbetriebnahme der Weaning-Station im Juni 2022 ist das Letzte von 15 Teilprojekten erfolgreich abgeschlossen worden.

Aktuelle Anforderungen an Hygiene und Technik wurden mit dem neuen Anbau und dem Umbau vorhandener Flächen für die Intensivstation mit angrenzender Weaning-Station umgesetzt. Die örtliche Nähe zwischen Intensivstation und Weaning-Station bietet jetzt eine Prozessverbesserung für Patienten mit den unterschiedlichen Schweregraden der Intensiv- und Überwachungsmedizin. Die zertifizierte Weaningeinheit stellt einen überregionalen Schwerpunkt des Lungenzentrums dar. In dieser Einheit werden zum einen Patienten von einer länger dauernden Beatmung entwöhnt, zum anderen durch nichtinvasive Beatmung stabilisiert, so dass eine belastende invasive Beatmung mit Intensivpflichtigkeit vermieden werden kann.

In 2023 werden die Anschlussarbeiten in der Eingangshalle mit weiteren Ertüchtigungen für den Brandschutz das Projekt abrunden.

Klinikum Bremen-Ost: Errichtung einer Infektionsstation

Vor dem Hintergrund der SARS-CoV2-Pandemie und den damit verbundenen Anforderungen an die Krankenhausversorgung dieser Patienten, wird zurzeit die Station 51 im Haupthaus des KBO für die Behandlung solcher und ähnlicher Infektionskrankheiten umgebaut. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen.

2. Ertragslage

Aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der beiden letzten Geschäftsjahre ergibt sich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten folgende Ertragsübersicht:

	2022		2021		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Umsatzerlöse (KHBV)	694.831	88,8	684.824	90,6	10.007
Umsatzerlöse nach § 277 HGB	77.199	9,9	62.136	8,2	15.063
übrige betriebliche Erträge	10.061	1,3	9.209	1,2	852
Betriebliche Erträge	782.091	100,0	756.169	100,0	25.922
Personalaufwand	-493.345	-63,1	-490.899	-64,9	-2.446
Materialaufwand	-219.924	-28,1	-212.835	-28,1	-7.089
übrige betriebliche Aufwendungen	-57.095	-7,3	-51.423	-6,8	-5.672
Betriebliche Aufwendungen	-770.364	-98,5	-755.157	-99,8	-15.207
Betriebsergebnis	11.727	1,5	1.012	0,1	10.715
Investitionsergebnis	-23.896	-3,1	-23.066	-3,1	-830
Finanzergebnis	-6.295	-0,8	-8.626	-1.1	2.331
Steuern	-517	-0,1	-880	-0,1	363
Neutrales Ergebnis	23.417	3,0	10.628	1,4	12.789
außergewöhnliches Ergebnis	0	0,0	15.000	2,0	-15.000
Jahresüberschuss/-fehlbetrag	4.436	0,5	-5.932	-0,8	10.368

Die betrieblichen Erträge stiegen im Vorjahresvergleich um 25,9 Mio. EUR (+3,4%) auf 782,1 Mio. EUR. Dabei erhöhten sich die Erlöse aus Krankenhausleistungen um 8,3 Mio. EUR auf 655,7 Mio. EUR. Bei pandemiebedingt weiterhin sehr niedrigem Leistungsvolumen, wirkten sich hier neben einem erhöhtem Landesbasisfallwert insbesondere corona-bedingte gesetzliche Ausgleichszahlungen für freigehaltene Bettenkapazitäten und Mehrkosten (40,4 Mio. EUR nach 39,1 Mio. EUR im Vorjahr) sowie corona-bedingte Ausgleichszahlungen des Landes Bremen (47,9 Mio. EUR nach 43,2 Mio. EUR im Vorjahr) erlössteigernd aus. Die übrigen betrieblichen Erträge (inkl. der Umsatzerlöse nach § 277 HGB) sind mit 87,3 Mio. EUR um 15,9 Mio. EUR höher als im Vorjahr ausgefallen, wobei sich um 6,7 Mio. EUR höhere Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre, eine erstmalige Bestandsbewertung der Instrumente (4,6 Mio. EUR), eine erneute Steigerung der Erlöse der Apotheke am KBM (+3,2 Mio. EUR), einmalige Zuschüsse und Kostenerstattungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie (6,5 Mio. EUR nach 4,5 Mio. EUR im Vorjahr) sowie der Infalationsausgleich für das Jahr 2022 (1,0 Mio. EUR) ertragssteigernd auswirkten.

Der Personalaufwand bildet den größten Kostenfaktor und erhöhte sich bei gleichzeitigem Abbau von Vollzeitkräften insbesondere aufgrund von Tariferhöhungen um 2,4 Mio. EUR (+0,5%) auf 493,3 Mio. EUR. Die Personalaufwandsquote (bezogen auf die Umsatzerlöse KHBV) beträgt rd. 71,0% und ist im Vorjahresvergleich leicht verbessert (Vorjahr: 71,7%).

Der Materialaufwand liegt mit 219,9 Mio. EUR um 7,1 Mio. EUR (+3,3%) höher als im Vorjahr. Hier wirkte sich in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen des medizinischen Bedarfs - analog der Erlössteigerung der Apotheke - insbesondere die Erhöhung des Wareneinsatzes in der Apotheke (+2,8 Mio. EUR) aus, während in den Energiekosten vor allem die Stromkosten um rd. 2,6 Mio. EUR, durch u.a. den Wegfall der EEG- Umlage, gesunken sind. Die bezogenen Leistungen des medizinischen Bedarfs stiegen vor allem durch den Einsatz von Fremdarbeitskräften im ärztlichen Dienst, im Funktionsdienst sowie im Pflegedienst im Vorjahresvergleich um 7,2 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote (bezogen auf die Umsatzerlöse KHBV) beträgt 31,7% und hat sich im Vorjahresvergleich leicht verschlechtert (Vorjahr: 31,1%).

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vorjahresvergleich um 5,7 Mio. EUR auf 57,1 Mio. EUR gestiegen, u.a. aufgrund höherer Instandhaltungskosten (+2,4 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis ist positiv und beträgt +11,7 Mio. EUR. Es ist im Vorjahresvergleich um 10,7 Mio. EUR verbessert.

Das Investitionsergebnis spiegelt den Anteil an eigenmittelfinanzierten Investitionen wider und ist mit - 23,9 Mio. EUR insbesondere aufgrund der im Juli des Berichtsjahres erfolgten Inbetriebnahme der Aufstockungs-bereiche des Teilersatzneubaus (Haus 3) und des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess (Haus 4) am KBM um rd. 0,8 Mio. EUR höher als im Vorjahr.

Das Finanzergebnis in Höhe von -6,3 Mio. EUR (Vorjahr: -8,6 Mio. EUR) ist geprägt vom Zinsanteil aus der Aufzinsung der Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,8 Mio. EUR) sowie den langfristigen Finanzierungskosten der Bürgschaftsdarlehen (196,6 Mio. EUR) für Investitionsprojekte, wie insbesondere den Teilersatzneubau am KBM. Aus der Maßnahme ergab sich im Berichtsjahr per Saldo eine Belastung des Finanzergebnisses in Höhe von 4,9 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR).

Das neutrale Ergebnis in Höhe von +23,4 Mio. EUR ist im Berichtsjahr im Wesentlichen durch die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (25,0 Mio. EUR) positiv beeinflusst. Gegenläufig wirken sich insbesondere die Abschreibungen auf Forderungen (1,6 Mio. EUR) aus. Das außergewöhnliche Ergebnis in Höhe von 15,0 Mio. EUR resultierte im Vorjahr aus dem Ertrag eines durch die FHB zugewendeten Betriebskostenzuschusses in Höhe von 15,0 Mio. EUR.

Das Geschäftsjahr 2022 endet mit einem Jahresüberschuss in Höhe von +4,4 Mio. EUR.

Zusammenfassend zeigt das Jahr 2022 eine Ergebnisverbesserung von 10,4 Mio. EUR gegenüber dem Jahr 2021. Der Jahresfehlbetrag in 2021 betrug -5,9 Mio. EUR und der Jahresüberschuss in 2022 4,4 Mio. EUR. Eliminiert um alle erhaltenen Ausgleichszahlungen (2021 86,7 Mio. EUR und 2022 94,7 Mio. EUR), verbleibt eine Ergebnisverbesserung von 2,3 Mio. EUR. Darin sind ein erhöhtes Investitionsergebnis (-1,0 Mio. EUR vs. 2021), ein verbessertes Finanzergebnis (+2,3 Mio. EUR vs. 2021),die Auflösung von Rückstellungen (2,7 Mio. EUR vs. 2021) und negative Tarifeffekte (ca 21 Mio. EUR vs. 2021) enthalten. Diese sich negativ auf das Ergebnis auswirkende Positionen konnten durch einen Sanierungserfolg von 26,2 Mio. EUR kompensiert werden und führen zu der o.g. Ergebnisverbesserung.

Ingesamt ist die Ertragslage im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des Rückgangs der Leistungszahlen unbefriedigend und zeigt die Notwendigkeit einer umfassenden Restrukturierung der Gesundheit Nord.

3. Finanzlage

Die Ergebnisentwicklung der Gesundheit Nord ist hoch defizitär und zeigt eine negative Entwicklung, die durch Ausgleichzahlungen und Sanierungserfolge etwas gemildert werden konnte.

EBITDA Entwicklung	2016	2017	2018
in Mio. EUR
EBITDA	13,2	2,1	-10,4
Ausgleichszahlungen
EBITDA ohne Ausgl.zahl.	13,2	2,1	-10,4

EBITDA Entwicklung	2019	2020	2021	2022
in Mio. EUR
EBITDA	-28,2	-12	11,6	35,2
Ausgleichszahlungen		78,3	86,7	94,7
EBITDA ohne Ausgl.zahl.	-28,2	-90,3	-75,1	-59,5

Im Jahre 2016 erwirtschaftete das Unternehmen noch ein positives operatives Ergebnis, doch durch Tilgungen, Zinsen und Abschreibungen bereits in diesem Jahr ein 2-stelliges negatives Jahresergebnis. Das operative Ergebnis verschlechterte sich von +2,1 Mio. EUR in 2017 -28,2 Mio. EUR in 2019. Im Jahr 2021 wurde erstmals wieder ein positives operatives Ergebnis i.H.v. +11,6 Mio. EUR erzielt, das Ausgleichszahlungen des Bundes und durch den Bremen-Fonds (in Summe 86,7 Mio. EUR) enthielt.

Im Berichtsjahr 2022 verbesserte sich das operative Ergebnis weiter auf +35,2 Mio. EUR. Ohne Berücksichtigung der darin enthaltenen Ausgleichszahlungen des Bundes und durch den Bremen-Fonds (in Summe 94,7 Mio. EUR), läge das Ergebnis bei -59,5 Mio. EUR. Belastet wurde das Ergebnis durch die extrem angestiegene Inflation seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in Höhe von -20,7 Mio. EUR. Dank des erneuten Erreichens eines Sanierungsergebnis von ca. 26,2 Mio. EUR (Details siehe S. 6) konnte das Ergebnis deutlich verbessert werden.

Seitens der FHB wurden zur Stützung der Bremer Unternehmen in der pandemischen Lage zwei Instrumente implementiert. Zum einen ein temporäres Cash Pooling (TCP). Dieses TCP verschafft den Unternehmen nach Beantragung eine zusätzliche Kreditlinie. Zum anderen hat die FHB den 1,2 Mrd. EUR schweren kreditfinanzierten Bremen-Fonds aufgelegt, um die unmittelbaren Lasten der Corona-Pandemie aufzufangen. Bremische Beteiligungsunternehmen - so auch die Gesundheit Nord - können den Ausgleich covid-bedingter Verluste durch diesen Fonds beantragen. Der Gesundheit Nord wurde zum Bilanzstichtag im TCP (Laufzeit bis 30. November 2023) eine zusätzliche Kreditlinie von 48 Mio. EUR gewährt. Zum 01. April 2023 wurde der TCP aufgrund eines neuen Kreditrahmenvertrages über insgesamt 231 Mio. EUR (bisher 183 Mio. EUR) abgelöst (Laufzeit bis 30. November 2026).

Die Veränderung des Finanzmittelfonds sowie die ursächlichen Mittelbewegungen werden nachfolgend dargestellt:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Finanzmittelfonds am 01.01.	-75.876	-65.408
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	40.625	-91
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-23.024	-12.494
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	10.306	2.117
Finanzmittelfonds am 31.12.	-47.969	-75.876

Der Finanzmittelfonds zum 31. Dezember 2022 setzt sich aus liquiden Mitteln in Höhe von 121,0 Mio. EUR und kurzfristigen Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von 169,0 Mio. EUR zusammen. Darin enthalten sind für investive Zwecke gebundene Guthaben in Höhe von 33,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,5 Mio. EUR) aus noch nicht verausgabten Darlehens- und Kapitalmitteln sowie noch nicht verausgabte Fördermittel in Höhe von 57,3 Mio. EUR (Vorjahr: 48,5 Mio. EUR). Der Betriebsmittelsaldo beläuft sich auf -144,6 Mio. EUR (Vorjahr: -172,3 Mio. EUR).

Der Finanzmittelfonds ist im Vorjahresvergleich um 27,9 Mio. EUR auf-48,0 Mio. EUR verbessert. Dabei ist der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit 40,6 Mio. EUR deutlich positiv, was insbesondere auf die Auszahlungen von pandemiebedingten Ausgleichen des Vorjahres im Ifd. Geschäftsjahr zurückzuführen ist. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält Mittelabflüsse für Darlehenstilgungen (14,3 Mio. EUR) und für gezahlte Zinsen (5,3 Mio. EUR) sowie Zuflüsse aus Fördermitteln (29,9 Mio. EUR). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält neben Mittelzuflüssen aus der Veräußerung von Grundstücksteilen des Neuen Hulsbergviertels am KBM in Höhe von 3,6 Mio. EUR insbesondere die Mittelabflüsse aus den getätigten Investitionen in Höhe von 26,9 Mio. EUR.

Zusammenfassend beruht der verbesserte Finanzmittelfond von +27,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf dem verbesserten EBITDA von +23,6 Mio. EUR und zeigt sich auch positiv in der Ausnutzung des Betriebsmittelkredites. Der Saldo betrug am Anfang des Jahres -172,3 Mio. EUR und am Jahresende -144,6 Mio. EUR.

Die Investitionen in das Anlagevermögen setzen sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt zusammen:

	Mio. EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	1,6
Grundstücke und Gebäude	4,5
Technische Anlagen	1,8
Einrichtungen und Ausstattungen	11,0
Anlagen im Bau	8,0
	26,9

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich vor allem um Software. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen Klinikaus- und -umbauten sowie Klinikausstattungen. Insbesondere handelt es sich mit 8,5 Mio. EUR um das Bau-Projekt Teilersatzneubau inkl. Aufstockung am KBM, mit 1,8 Mio. EUR um das Bau-Projekt Bauzielplanung KBO sowie mit 2,1 Mio. EUR um IT-Investitionen im Rahmen des KHZG.

4. Vermögenslage

Die Vermögens- und Kapitalstruktur stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2022		31.12.2021		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Vermögen
mittel- und langfristig
gebundenes Vermögen	686.828	66,7	713.512	72,1	-26.684
kurzfristig gebundenes Vermögen	342.549	33,3	275.868	27,9	66.681
	1.029.377	100,0	989.380	100,0	39.997
Kapital
mittel- und langfristig
verfügbares Kapital	604.073	58,7	617.148	62,4	-13.075
kurzfristig verfügbares Kapital	425.304	41,3	372.232	37,6	53.072
	1.029.377	100,0	989.380	100,0	39.997

Aus der Vermögens- und Kapitalstruktur ergibt sich eine Unterdeckung des mittel- und langfristig gebundenen Vermögens (686,9 Mio. EUR) durch mittel- und langfristig zur Verfügung stehendes Kapital (604,1 Mio. EUR) um 82,8 Mio. EUR (Vorjahr: 96,4 Mio. EUR). Auf Grund des zur Verfügung stehenden Betriebsmittelkredits ist, wie in den Jahren zuvor, die Deckung gegeben.

Der Jahresüberschuss von +4,4 Mio. EUR erhöht den auf das Geschäftsjahr 2023 vorzutragenden Bilanzgewinn auf 34,0 Mio. EUR.

5. Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement

Die in der Gesundheit Nord etablierten Planungs-, Controlling- und Berichtssysteme gewährleisten, dass ungünstige Entwicklungen zeitnah identifiziert werden und adäquate Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Täglich stehen die Kontostände, die Leistungsdaten pro Fachabteilung und wöchentlich weitere abrechnungsrelevante Daten zur Verfügung. Die monatlichen Ergebnisberichte und regelmäßigen Prognosen werden auf Basis eines konzerneinheitlichen Berichtswesens erstellt, zentral plausibilisiert und zusammengeführt. Eine systemgestützte integrierte Planung, die neben der Gewinn- und Verlustrechnung eine Planbilanz auf Monatsebene und die daraus resultierende Cash-Flow- und Liquiditätsplanung enthält, wurde zur Überwachung erstellt.

Die Gesundheit Nord bewegt sich als Krankenhauskonzern in einer hochkomplexen Risikolandschaft. Um die Vielzahl und Verschiedenartigkeit von Risiken zu beherrschen, wird konzernweit ein strukturiertes, integriertes Risikomanagementsystem eingesetzt, das u. a. die Vorschriften nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), dem Handelsgesetzbuch (HGB), dem Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) sowie spezifisch für klinische Risiken die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA QM-RL) und des Bremischen Krankenhausgesetzes (BremKhG) konkretisiert.

Das Risikomanagementsystem der Gesundheit Nord umfasst die Gesamtheit aller Regelungen, die einen strukturierten Umgang mit Risiken sicherstellen. Oberstes Ziel des Risikomanagementsystems der Gesundheit Nord ist es, bestandsgefährdende und die klinische Patientenversorgung gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern. Das Risikomanagementsystem der Gesundheit Nord dient somit dem Schaffen und Bewahren von Werten sowie der Patientensicherheit.

Der Risikomanagementprozess der Gesundheit Nord orientiert sich an den Leitlinien der DIN ISO 31000:2018-10 und beinhaltet die systematische Identifikation, Analyse, Bewertung und Bewältigung von Risiken. Dabei werden gezielt qualitative und quantitative Risikomanagementmethoden eingesetzt.

Grundlage für den Risikomanagementprozess ist eine umfassende Risikolandschaft, die insbesondere dem Management von Risiken mit dem Ziel dient, ein strukturiertes und konsistentes Berichtswesen zu betreiben, das eine Vergleichbarkeit der Entstehung und Veränderung oder dem Verschwinden von Risiken ermöglicht. Darüber hinaus dient die Risikolandschaft als Handlungshilfe, um potenzielle Risiken und deren Beziehungen zueinander erkennen und verorten zu können.

Die im folgenden dargestellten Risiken sind nach ihrer Wesentlichkeit sortiert, beginnend mit dem höchsten Risiko:

Finanzierungsrisiken

Aufgrund eines Investitionsstaus, der auf die Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft negative Auswirkungen hat und der vorhandenen Kostenstruktur hat die Gesellschaft in der Vergangenheit regelmäßig Verluste und per Saldo auch negative Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaftet, so dass der Gesellschafter die Finanzierung der Gesellschaft sicherstellen musste. Diese und die folgenden Ereignisse und Gegebenheiten zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen. So benötigt die Gesellschaft auch zukünftig ausweislich ihrer auf dem Wirtschaftsplan 2023 und der Mittelfristplanung 2024 basierenden Liquiditätsplanung die im Wege eines Betriebsmittelkredits seitens des Gesellschafters bis Ende November 2026 verbindlich zur Verfügung gestellte Liquidität einschließlich der durch den Gesellschafter zugesagten und zwischenzeitlich gezahlten Ausgleiche der coronabedingten Belastungen im Jahr 2023 um die eigenen finanziellen Verpflichtungen bedienen zu können. Zusätzliche Risiken für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit können sich aus der aktuell diskutierten Krankenhausreform und der geplanten Einordung der bestehenden Krankenhausstandorte in Versorgungsstufen ergeben. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser aufrechterhalten und diese saniert werden sollten, müssen dazu zusätzlich erforderliche finanzielle Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser nicht aufrechterhalten werden sollte, müssen die für die Abwicklung erforderlichen finanziellen Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden.

Das seit Jahren anhaltende negative Jahresergebnis belastet zum einen den Betriebsmittelkredit und erlaubt es zum anderen nicht, den Investitionsbedarf aus Eigenmitteln zu finanzieren. Dazu belasten nach wie vor Tilgungen und Zinsen für getätigte Investitionen den Betriebsmittelkredit.

Das duale Finanzierungssystem, das die Zuständigkeit der Länder für die Investitionen regelt, führt nicht zu einer auskömmlichen Behebung des bestehenden Investitionsstaus. Dieses wirkt sich nicht nur negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit, die Innovationen, den Fortschritt, die Attraktivität als Arbeitgeber und somit auch auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Gesundheit Nord aus. Die vorhandene Kostenstruktur und auch die Leistungsentwicklung hat die Gesundheit Nord in der Vergangenheit zu regelmäßigen Verlusten und per Saldo auch zu einer deutlichen finanziellen Belastung geführt. Nur durch die Unterstützung des Gesellschafters konnte die auskömmliche finanzielle Ausstattung sichergestellt werden. Für den Zeitraum der Fortführungsprognose (3. Quartal 2024) ist die Gesundheit Nord damit auskömmlich finanziert. Die fortwährend unzureichende öffentliche Investitionsförderung erschwert die Durchführung sowohl von unverzichtbaren substanzerhaltenden Investitionen als auch von Investitionen, die für strategische und strukturelle Maßnahmen zur mittelfristigen Ergebniskonsolidierung zwingend notwendig sind. Strategisch wesentlich ist u.a. die konsequente räumliche Konzentration der somatischen medizinischen Leistungen durch einen bereits geprüften und möglichen weiteren Ausbau des Neubaus Klinikum Bremen-Mitte mit optimalen Kosten-Nutzen-Effekten. Demgegenüber steht für die somatische Versorgung der erforderliche Abbau nicht wirtschaftlich zu sanierender und notwendigerweise zu erhaltener Flächen an den baulich und technisch nahezu vollständig unsanierten Standorten Klinikum Links der Weser und Klinikum Bremen-Ost. Auch die Notwendigkeit, das Potenzial des Klinikums Bremen-Nord in zukunftsfähige bauliche und technische Strukturen zu entwickeln, bedeutet erforderliche und ausreichende Investitionen. Gleiches gilt für den Erhalt und den Ausbau des medizinischen Angebotes für die Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Forensik am Standort Klinikum Bremen-Ost. Um eine zeitgemäße stationäre psychiatrische Versorgung anbieten zu können, müssen Neubauten auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Ost erreicht werden.

Um den Kapitaldienst für die diesbezüglich erforderliche Fremdfinanzierung leisten zu können, muss mittelfristig ein deutlich positives EBITDA, mit einer Marge von 2,5% bis 4,0% erzielt werden. Dies ist nur durch die konsequente Umsetzung eines Restrukturierungsprogramms möglich. Dies berücksichtigt die künftige Medizinstrategie und zwingend bedarfsgerechte betriebswirtschaftliche und infrastrukturelle Anpassungen. Um einer möglichen Unsicherheit der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu begegnen, bedarf es der Investition in den Umbau der Gesundheit Nord und bis zur Erreichung einer auskömmlichen Rendite weitere Unterstützungsmaßnahmen des Gesellschafters. Die Gesundheit Nord wird die erforderlichen Maßnahmen zur Sanierung wie sie in der Mittelfristplanung (bis 2025) und in der integrierten Planung einschließlich Liquiditätsplanung berücksichtigt sind, umsetzen.

Durch die Verlängerung des Betriebsmittelkredites und durch die per Senatsbeschluss bereits zugesicherten Ausgleiche für 2023 ist die Liquidität bis mindestens dem 3. Quartal 2024 gesichert. Trotz weiterer Sanierungsmaßnahmen für die Jahre 2024 und 2025 in Höhe von ca. 34 Mio. EUR bleibt die Gesundheit Nord, u.a. wegen der weiter fortschreitenden Kosten-Erlösschere und der für dieses Leistungsniveau zu hohen Betriebskosten weiterhin hoch defizitär. Zum Jahresende 2023 erwartet die Gesundheit Nord eine Ausschöpfung des Betriebsmittelkredites von 64,8% (-149,7 Mio. EUR). Das negative operative Ergebnis der kommenden Jahre 2024 und 2025, die laufenden Zins- und Tilgungsverpflichtungen, die neu hinzugekommene Verzinsung des Betriebsmittelkredites und die Rückführung der Krankenkassen auf das ursprüngliche Zahlungsziel von 19 Tagen (in der Pandemie verkürzt auf 5 Tage zur Stützung der Liquidität der Krankenhäuser) machen bereits heute deutlich, dass ein dreistelliger Mio. Betrag zur Stützung der Liquidität und als Ausgleich des operativen und des Finanzergebnisses, mit einer teilweisen Zusage in 2023 und Zufluss in 2024 und 2025 notwendig sein wird.

Für die bereits oben erwähnten infrastrukturellen Anpassungen werden hohe Investitionen nötig sein. Nach aktuellem Stand ist bereits heute absehbar, dass die zur Verfügung gestellten Fördermittel nicht ausreichen werden, um alle Investitionserfordernisse zu erfüllen. Generell geht man von einem Bedarf an Investitionen in Höhe von 8,0% des Umsatzes aus. Die nach heutigen Erkenntnissen vorhandenen Fördermittel entsprechen ca. 3,1% des Umsatzes Da, nach der heutigen Kapitaldienstfähigkeit nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Gesundheit Nord die benötigten Investitionen über Fremdfinanzierung eigenständig bewerkstelligen kann, bedarf es hier der Finanzierung durch das Land (duales Finanzierungssystem im Gesundheitswesen).

Diese Gegebenheiten und Ereignisse zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen.

Erlös- und Kostenrisiken

Die Finanzierung des Krankenhausbereiches wird weiterhin von gesundheitspolitischen Entscheidungen und der Gesetzgebung abhängig sein. Es ist davon auszugehen, dass Erhöhungen bei den Personalkosten durch Tarifsteigerungen außerhalb des Pflegebudgets weiterhin nicht vollständig über zukünftige Budgets refinanziert werden können. Eine entsprechende Dämpfung der zunehmend auch inflationsbedingten Kostenentwicklung ist zudem nicht abzusehen. Dem gegenüber stehen durch politische Forderungen nach qualitätsorientierter Vergütung erkennbare Anforderungen an die nachgewiesene Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, welche vorfinanziert werden müssen.

Die Leistungserbringung erfordert eine hoch qualifizierte Personalbesetzung, u. a. durch Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Einhaltung dieser Vorgaben ist ständig zu gewährleisten. Bundesweit ergeben sich jedoch zunehmend Engpässe, die sich sowohl auf die Gehaltsvorstellungen und Personalgewinnungskosten von neu anzuwerbendem Fachpersonal als auch auf den möglichen Umfang der Leistungserbringung auswirken.

Weiterhin sind wirtschaftliche Auswirkungen der abflachenden weltweiten Corona-Pandemie auf das Unternehmen generell zu berücksichtigen. Von einer Rückkehr zu einem Leistungsgeschehen vor der Pandemie ist nicht mehr auszugehen. In dem Geschäftsjahr 2022 verzeichnete die Gesundheit Nord eine durchschnittliche Auslastung der vorhandenen stationären Kapazitäten von nur noch ca. 63%. Diese Höhe ist betriebswirtschaftlich und ökologisch höchst ineffizient und bedarf dringend einer Optimierung.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung insgesamt als moderat an.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich in Bezug auf Ausfall- und Liquiditätsrisiken. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber den Sozialleistungsträgern. Das Ausfallrisiko der Sozialleistungsträger wird als gering angesehen. Den bestehenden Risiken aus möglichen Forderungsausfällen gegen Sozialleistungsträger und Selbstzahler wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet. Um eventuellen Ausfallrisiken vorzubeugen, wurden sowohl Einzelwertberichtigungen als auch eine Pauschalwertberichtigung in angemessener Höhe gebildet. Für Risiken aus der Rechnungsprüfung durch den Medizinischen Dienst wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken aus den bestehenden Investitionsdarlehen wurden überwiegend Festzinsvereinbarungen getroffen bzw. Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, die eine feste Verzinsung während der Laufzeit sicherstellen. In Bezug auf die variabel verzinslichen Darlehensanteile wird die Zinssatzentwicklung regelmäßig überwacht. Bei ungünstiger Entwicklung ist vorgesehen, Zinssicherungsgeschäfte abzuschließen.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung insgesamt als gering an.

Generelle Chancen und Risiken

Wirtschaftsplanungen werden erstellt unter den zu dem Zeitpunkt erkennbaren Rahmenbedingungen. Das bietet Risiken wie auch Chancen.

Zu den operativen Risiken:

Durch die getätigte Energiepreisbremse im November/Dezember 2022 konnte die Inflationsrate für das Jahr 2022 auf 6,9% gesenkt werden. Im ersten Quartal 2023 zeigt sich erneut ein Anstieg auf 8,7%. Für den April verzeichnet Deutschland eine Reduktion auf 7,2%, was aber den sinkenden Energiepreisen geschuldet ist (Inflation +3,5%). Hingegen schlagen die Verbrauchspreise für Nahrungsmittel mit 22,3% zu. Die Gesundheit Nord hat bis zum Ende des Jahres 2023 feste Energiepreise, wird aber belastet durch die erhöhten Preissteigerungen der weiteren Produkte des Warenkorbes.

Damit liegen die Inflationsraten auf dem Niveau des Wirtschaftsplans und führen nur bei einer erneuten Erhöhung zu Verwerfungen.

Leistungsseitig zeigen die ersten Monate des Jahres 2023 einen leichten Anstieg gegenüber der Vorjahresentwicklung, sind aber zu jeder Zeit in Abhängigkeit von der Anwesenheit der MitarbeiterInnen im "weißen" Bereich - insbesondere im Bereich des Pflegedienstes und in den Funktionsbereichen - zu sehen. Eine erhöhte krankheitsbedingte Abwesenheitsquote kann zu deutlichen Leistungseinbrüchen und somit Leistungs-/Erlösverlusten führen.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung insgesamt als moderat an.

Diesen Risiken stehen Chancen gegenüber.

Die globale Konjunktur hat sich gegenüber der noch im November 2022 prognostizierten Entwicklung leicht verbessert. Auch die Gesundheit Nord ist gut in das Jahr 2023 gestartet. So wurde im Wirtschaftsplan eine Leistungssteigerung von 1,4% angenommen und diese wurde auch erreicht.

Die Einführung von ID Diacos (eine automatisierte, digitale Texterkennung) soll die Kodierung auf Fehl- und fehlende Diagnosen hinweisen und somit die abzurechnenden Erlöse optimieren und die Reklamationen des MD verringern. Tägliche Steuerungen im Kapazitätsmanagement und die Berücksichtigung der einzuhaltenden Pflegepersonaluntergrenzen können zu weiterer Leistungssteigerung führen. Nur durch den Einsatz von Arbeitnehmerüberlassung und einer intensive Auslandsrekrutierung kann heute und in Zukunft das Leistungsniveau gehalten werden.

Die aktuell verhandelten Tarif-Steigerungen des TVöD und Marburger Bund bleiben leicht unter dem Ansatz im Wirtschaftsplan 2023 zurück.

6. Prognosebericht

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser werden weiterhin schwierig bleiben.

Dank der Ausgleichszahlungen des Bundes und des Landes Bremen (insgesamt 94,7 Mio. EUR) weist das operative Ergebnis für das Jahr 2022 einen positiven Betrag von 35,2 Mio. EUR aus. Neben den Ausgleichszahlungen haben auch die Sanierungserfolge (2021 und 2022 insgesamt 53 Mio. EUR) einen erheblichen Beitrag zur Ergebnisstabilisierung geleistet. Werden die Ausgleichszahlungen herausgerechnet, konnte das operative Ergebnis von -90 Mio. EUR in 2020 auf -59,5 Mio. EUR in 2022 verbessert werden - bei einem gleichzeitigem Fallzahlverlust von rund 8 %. Den Sanierungsbemühungen zuwider laufen die hohen Inflationseffekte (ca. 21. Mio. Euro in 2022). Auch für die Jahre 2023 und 2024 sind weitere Sanierungsmaßnahmen geplant (in Summe ca. 54 Mio. EUR). Doch die anhaltend hohe Inflation auch im Jahre 2023 und der bereits festgelegte und deutlich unter der Inflation und Tarifsteigerungen liegende Landesbasisfallwert, führen erneut zu einer Kosten-Erlösschere von ca. 23,0 Mio. Euro alleine im Jahr 2023.

Für das Jahr 2023 hat sich die Gesundheit Nord durch eine moderate Leistungssteigerung (1,4% in der Somatik) und weiterer Kostenreduzierungen ein Ziel von -18 Mio. Euro als operatives Ergebnis gesetzt. Die ersten vier Monate zeigen eine Planerfüllung.

Der erstellte Wirtschaftsplan 2023 geht bei Umsätzen von 755,7 Mio. EUR von einem negativen EBITDA von -18,0 Mio. EUR sowie von einem negativen Jahresergebnis von -48,3 Mio. EUR aus. Dem zu Grunde liegt eine durchschnittliche Fallschwere von 1,040 CMI in der Somatik und eine voll- und teilstationäre Gesamtfallzahl von 103.345 gemäß PEPP-Aufnahmesicht in der Psychiatrie.

Im Rahmen der Beschlussfassung bzw. der Zustimmung zum Wirtschaftsplan 2023 haben sowohl der Aufsichtsrat als auch die Freie Hansestadt Bremen als Gesellschafter ihre Erwartung formuliert, über den Wirtschaftsplan 2023 hinaus weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Absicherung der Liquidität zu entwickeln, die zu einer deutlichen Verbesserung der operativen Ergebnisse führen, um den finanziellen Unterstützungsbedarf durch den Gesellschafter zukünftig deutlich zu reduzieren oder auszuschließen.

Daher und aufgrund der bereits geschilderten ineffizienten Flächennutzung, bedarf es einer generellen Restrukturierung des gesamten Unternehmens in der u.a. folgende Eckpunkte Berücksichtigung finden:

•	Zukünftiger somatischer Bettenbedarf ca. 1500 Betten unter Wahrung des Versorgungsauftrages -> Vorlage entsprechender Standortvarianten und Berechnung der investiven und ergebnisrelevanten Auswirkungen
•	Qualitätssteigerung durch interdisziplinäre Bündelung von Hochleistungsmedizin und Pflege
•	Konzentration von Fachkräften
•	Abbau von ineffizienten Strukturen
•	Sicherstellung von Flächeneffizienz
•	Absichten des Bundesgesundheitsministers
•	Auswirkungen weiterer Ambulantisierung
•	Demografische Entwicklung
•	Investive Bedarfe

Darauf basierend wurden unter medizinischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten verschiedene mögliche Varianten von Konzentrationen der Leistung erhoben und bewertet. Ebenfalls finden weitere Variantenunabhängige Maßnahmen in dem Restrukturierungskonzept ihre Berücksichtigung. Das vollständige Konzept inklusive der investiven Bedarfe wird dem Aufsichtsrat im Juli 2023 vorgestellt. Ohne Beschlüsse des Aufsichtsrates und Zusagen des Gesellschafters können die notwendigen Investitionen nicht gestartet werden.

Bremen, 23. Juni 2023

Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin

Heike Penon, Geschäftsführerin

Klaus Beekmann, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir weisen auf die Ausführungen im Lagebericht im Abschnitt 5 "Chancen- und Risikobericht" unter "Finanzierungsrisiken" sowie im Anhang im Abschnitt F. "Fortbestandsprognose" hin. Dort beschreiben die gesetzlichen Vertreter, dass die Gesellschaft aufgrund eines bestehenden Investitionsstaus und einer nachteiligen Kostenstruktur in der Vergangenheit regelmäßig Verluste und per Saldo auch negative Zahlungsmittelzuflüsse mit der Folge erwirtschaftet hat, dass der Gesellschafter Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) die Finanzierung der Gesellschaft sicherstellen musste. Ausweislich ihrer auf dem Wirtschaftsplan 2023 und der Mittelfristplanung 2024 basierenden Liquiditätsplanung benötigt die Gesellschaft auch künftig die finanzielle Unterstützung des Gesellschafters. Zu diesem Zweck und zum Ausgleich coronabedingter Belastungen im Geschäftsjahr 2023 hat der Gesellschafter der Gesellschaft daher bis Ende 2026 verbindlich einen Betriebsmittelkredit sowie zwischenzeitlich bereits gezahlte coronabedingte Ausgleiche für 2023 zugesagt.

Zusätzliche Risiken für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit können sich aus der aktuell diskutierten Krankenhausreform und der geplanten Einordung der bestehenden Krankenhausstandorte in Versorgungsstufen ergeben. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser der Gesellschaft aufrechterhalten und diese saniert werden sollten, müssen dazu zusätzlich erforderliche finanzielle Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser nicht aufrechterhalten werden sollte, müssen die für die Abwicklung erforderlichen zusätzlichen finanziellen Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden.

Diese Gegebenheiten und Ereignisse zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehrfortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bremen, den 6. Juli 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brennecke, Wirtschaftsprüfer

Drechsler, Wirtschaftsprüfer

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.415.136,07		4.948.268,07
2. Geschäfts- oder Firmenwert	118.714,00		235.730,00
	5.533.850,07		5.183.998,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	528.193.936,13		528.243.404,82
2. Technische Anlagen	69.157.768,00		69.539.632,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	62.859.972,20		64.109.201,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.646.002,95		38.104.108,66
	673.857.679,28		699.996.346,68
III. Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	24.500,00		24.500,00
	24.500,00		24.500,00
		679.416.029,35	705.204.844,75
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	18.365.987,47		12.688.232,73
2. Unfertige Leistungen	6.408.992,59		6.575.027,68
3. Geleistete Anzahlungen	0,00		300.000,00
	24.774.980,06		19.563.260,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	83.902.442,93		68.224.469,40
2. Forderungen gegen Gesellschafter	274.195,95		263.376,78
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	33,00		0,00
4. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	70.693.041,38		49.526.010,82
5. Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	36.162.833,23		9.693.503,38
6. Sonstige Vermögensgegenstände	12.738.098,00		63.021.009,86
	203.770.644,49		190.728.370,24
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	126.484.106,27		78.324.243,17
		355.029.730,82	288.615.873,82
C. Rechnungsabgrenzungsposten		2.219.991,71	1.546.554,28
		1.036.665.751,88	995.367.272,85

PASSIVA

	31. Dezember 2022		31. Dezember 2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	45.025.000,00		45.025.000,00
II. Kapitalrücklage	240.055.288,79		240.055.288,79
III. Konzernbilanzverlust	-43.809.156,74		-48.127.924,91
		241.271.132,05	236.952.363,88
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	134.677.807,91		143.256.340,99
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	29.105.186,79		25.854.433,62
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	14.555.653,14		15.726.853,50
		178.338.647,84	184.837.628,11
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	45.226.634,00		43.886.931,09
2. Steuerrückstellungen	1.845.642,73		1.968.741,74
3. Sonstige Rückstellungen	95.521.472,96		98.867.421,79
		142.593.749,69	144.723.094,62
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	242.336.883,05		233.468.531,54
2. Erhaltene Anzahlungen	6.392.305,96		4.471.199,22
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	28.743.646,07		23.856.568,36
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	409.000,00		398.000,00
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	74.582.575,13		64.144.083,95
6. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	28.488.528,72		4.077.322,07
7. Sonstige Verbindlichkeiten	91.980.052,34		97.014.993,10
		472.932.991,27	427.430.698,24
E. Rechnungsabgrenzungsposten		1.529.231,03	1.423.488,00
		1.036.665.751,88	995.367.272,85

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	660.156.677,27		652.245.560,04
2. Erlöse aus Wahlleistungen	17.658.573,10		19.241.184,65
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	29.069.766,53		27.843.903,02
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	2.650.417,49		2.242.977,26
4a. Umsatzerlöse des Krankenhauses nach § 277 HGB, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	72.931.310,74		57.140.130,02
5. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-166.035,09		142.293,04
6. Andere aktivierte Eigenleistungen	29.635,50		774.066,31
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nummer 11	9.254.558,26		8.059.239,38
8. Sonstige betriebliche Erträge	26.202.146,34		28.536.509,97
		817.787.050,14	796.225.863,69
9. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	136.461.615,08		136.130.656,06
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	65.908.108,06		59.312.402,94
	202.369.723,14		195.443.059,00
10. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	411.533.314,98		409.018.176,03
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	106.897.553,54		106.182.229,61
- davon für Altersversorgung: EUR 32.175.042,57 (Vorjahr: EUR 31.706.538,20) -	518.430.868,52		515.200.405,64
		720.800.591,66	710.643.464,64
Zwischensumme		96.986.458,48	85.582.399,05
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	57.291.670,93		22.020.546,01
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	27.567.073,94		28.425.986,08
	84.858.744,87		50.446.532,09
13. Aufwendungen aus der Zuführung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	57.322.444,93		22.056.114,37
14. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	768.329,26		539.796,97
15. Aufwendungen für nach dem KHG geförderte, nicht aktivierungsfähige Maßnahmen	950.655,43		254.811,20
	59.041.429,62		22.850.722,54
		25.817.315,25	27.595.809,55
Zwischensumme		122.803.773,73	113.178.208,60
16. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	45.352.758,68		46.366.376,19
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	5.246.515,00		5.647.993,00
17. Sonstige betriebliche Aufwendungen	60.883.479,56		55.109.914,01
		111.482.753,24	107.124.283,20
Zwischensumme		11.321.020,49	6.053.925,40
18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	33.140,13		27.293,99
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.481.123,31		8.820.047,85
		-6.447.983,18	-8.792.753,86
20. Ergebnis vor Steuern		4.873.037,31	-2.738.828,46
21. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		516.834,60	879.832,91
22. Ergebnis nach Steuern		4.356.202,71	-3.618.661,37
23. Sonstige Steuern		37.434,54	37.306,19
24. Konzernjahresüberschuss (Vorjahr: Konzernjahresfehlbetrag)		4.318.768,17	-3.655.967,56
25. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-48.127.924,91	-44.471.957,35
26. Konzernbilanzverlust		-43.809.156,74	-48.127.924,91

Konzern-Kapitalflussrechnung (DRS 21)

			2022	2021
			TEUR	TEUR
1.		Periodenergebnis	4.319	-3.656
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf von mit Eigenmitteln finanzierte Gegenstände des Anlagevermögens	24.832	24.464
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-2.129	13.069
4.	+/-	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	102	-1.329
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	7.381	-36.934
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	4.514	2.399
7.	-/+	Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	62	117
8.	+/-	Zinsaufwendungen/Zinserträge (ohne Aufzinsungen)	4.991	4.972
9.	+/-	Aufwendungen/Erträge aus außergewöhnlichen Posten	0	-15.000
10.	+/-	Ertragsteueraufwand/-ertrag	517	879
11.	+	Einzahlungen aus außergewöhnlichen Posten	0	15.000
12.	-/+	Ertragsteuerzahlungen	-669	-385
13.	=	Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 12)	43.920	3.596
14.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.671	-1.163
15.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	3.598	21.759
16.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-25.851	-34.333
17.	+	Erhaltene Zinsen	33	27
18.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 14 bis 17)	-23.891	-13.710
19.	+	Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	0	250
20.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-14.644	-14.840
21.	+	Einzahlungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	5.481	1.944
22.	+	Einzahlungen aus Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	24.398	19.842
23.	-	Gezahlte Zinsen	-5.319	-5.456
24.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 19 bis 23)	9.916	1.740
25.		Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Summe aus 13, 18, 24)	29.945	-8.374
26.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-72.466	-64.092
27.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 25 bis 26)	-42.521	-72.466
		Zusammensetzung der Finanzmittelfonds
		Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	57.850	9.690
		Guthaben bei der Landeshauptkasse	68.634	68.634
		Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber der Landeshauptkasse	-169.005	-150.790
			-42.521	-72.466

Konzern-Eigenkapitalspiegel (DRS 22)

	Mutterunternehmen				Konzerneigenkapital
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Konzernbilanzverlust	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 01.01.2021	45.025.000,00	240.055.288,79	-44.471.957,35	240.608.331,44	240.608.331,44
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzern-Jahresfehlbetrag	0,00	0,00	-3.655.967,56	-3.655.967,56	-3.655.967,56
Stand am 31.12.2021	45.025.000,00	240.055.288,79	-48.127.924,91	236.952.363,88	236.952.363,88

	Mutterunternehmen				Konzerneigenkapital
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Konzernbilanzverlust	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand am 01.01.2022	45.025.000,00	240.055.288,79	-48.127.924,91	236.952.363,88	236.952.363,88
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Konzern-Jahresüberschuss	0,00	0,00	4.318.768,17	4.318.768,17	4.318.768,17
Stand am 31.12.2022	45.025.000,00	240.055.288,79	-43.809.156,74	241.271.132,05	241.271.132,05

HRB 21773 HB, Amtsgericht Bremen

Konzern-Anhang

A. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen (Gesundheit Nord gGmbH) zum 31. Dezember 2022 wurde unter Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt. Die Grundsätze für eine ordnungsmäßige Konzernrechnungslegung des Deutschen Standardisierungsrates (DSR) wurden berücksichtigt. Die für Kapitalgesellschaften geltenden Gliederungs- und Bewertungsvorschriften wurden eingehalten. Die Gliederung des Konzernabschlusses ist um Posten nach der Krankenhausbuchführungsverordnung (KHBV) erweitert worden.

Zur Verbesserung des Einblicks in die Vermögenslage wurden in der Bilanz der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Fachärztezentrum Hanse GmbH im Berichtsjahr erstmalig von der Kassenärztlichen- und Kassenzahnärztlichen Vereinigung für das 4. Quartal 2022 erhaltene Zahlungen in Höhe von TEUR 1.369 gesondert im Posten erhaltene Anzahlungen ausgewiesen. Im Vorjahr wurden die korrespondierenden Zahlungen in Höhe von TEUR 1.242 saldiert unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Eine Anpassung des Vorjahresausweises ist diesbezüglich nicht erfolgt. Weiterhin wurden im Berichtsjahr erstmalig chirurgische Instrumente im Vorratsvermögen aktiviert.

Alle übrigen im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden unverändert beibehalten.

B. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst zum Bilanzstichtag neben der Gesundheit Nord gGmbH als Mutterunternehmen drei vollkonsolidierte Gesellschaften (Tochterunternehmen).

Vollkonsolidierte Unternehmen	Sitz	Konzernzugehörigkeit seit	von Konzernunternehmen gehaltener Kapitalanteil
Rehazentrum Bremen GmbH (REHA)	Bremen	01.01.2004	100,0 %
Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH (GND)	Bremen	01.01.2004	100,0 %
Fachärztezentrum Hanse GmbH	Bremen	14.12.2006	100,0 %

Die Muttergesellschaft hält keine Anteile an der Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG (GNKG). Die Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG (GNKG) ist kein Tochterunternehmen im Sinne des § 290 Abs. 1 HGB und wird nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Für das folgende assoziierte Unternehmen wurde wegen untergeordneter Bedeutung (§ 311 Abs. 2 HGB) in 2022 auf die Anwendung der Equity-Methode verzichtet, da das Unternehmen als unwesentlich anzusehen ist:

Zu Anschaffungskosten bewertete assoziierte Unternehmen	Sitz	von Konzernunternehmen gehaltener Kapitalanteil
		EUR	%
Mobile Reha Bremen GmbH	Bremen	24.500,00	49,0

C. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, der gleichzeitig Stichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist, aufgestellt. Er wird aus den Jahresabschlüssen der einbezogenen Konzernunternehmen abgeleitet, die-soweit notwendig -an die konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angepasst werden.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 HGB nach der sog. Neubewertungsmethode.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung gegeneinander aufgerechnet.

Konzerninterne Umsatzerlöse und andere konzerninterne Erträge werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet.

Auf die Eliminierung von Konzernzwischenergebnissen wird verzichtet, soweit dies für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

D. Allgemeine Informationen zum Konzernabschluss

I. Gliederung und Ausweis

Die Gliederung der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt grundsätzlich entsprechend den einzelgesellschaftlichen Regelungen mit folgenden Ergänzungen:

Anteile an assoziierten Unternehmen werden unter entsprechender Bezeichnung gesondert unter den Finanzanlagen ausgewiesen.

Soweit beim Mutterunternehmen krankenhausspezifische Sonderposten nach der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen sind, werden diese Posten in den Konzernabschluss übernommen. Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung gem. § 5 Abs. 5 KHBV stellt nach Ansicht des Krankenhausfachausschusses des IDW (IDW RS KHFA 1) keinen Vermögensgegenstand dar. Aus diesem Grund wurde der Posten bereits in der HB II des Mutterunternehmens mit dem Eigenkapital aufgerechnet.

Die bei einzelnen Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung gesetzlich vorgeschriebenen Vermerke sowie Angaben und Hinweise, die wahlweise in der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang gemacht werden können, wurden teilweise im Anhang vorgenommen.

II. Bilanzierung und Bewertung

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wenden grundsätzlich einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze an.

Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten bewertet und zeitanteilig unter Zugrundelegung einer Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren linear abgeschrieben.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die notwendigen Einzel- und Gemeinkosten. Bei langfristigen Bauprojekten wurden Zinsen für Fremdkapital, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen, einbezogen.

Die planmäßigen Abschreibungen werden in Anlehnung an die Nutzungsdauern der von der Finanzverwaltung veröffentlichten Abschreibungstabellen (AfA-Tabellen) ermittelt. Es kommt ausschließlich die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung.

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, für die wegen untergeordneter Bedeutung auf die Anwendung der Equity-Methode verzichtet wurde, werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Im Geschäftsjahr 2022 wurden erstmalig chirurgische Instrumente in Höhe von TEUR 5.154 im Posten Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe aktiviert.

Unfertige Leistungen (Überlieger) werden im Rahmen einer retrograden Methode mit den anteiligen DRG-Fallpauschalen bewertet. Durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz wurden ab dem Jahr 2020 die bisher in der entsprechenden DRG enthaltenen Pflegepersonalkosten aus dem DRG-System herausgelöst und als Pflegeentgelt pro Tag vergütet.

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte werden zu Anschaffungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken und allgemeine Kreditrisiken werden durch ausreichende Wertabschläge berücksichtigt.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.

Für Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand oder Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag sind, werden aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Für die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens erfolgen Ansatz und Bewertung nach § 5 Abs. 2 und 3 KHBV. Sie werden nach Maßgabe der Abschreibungen auf die geförderten Anlagegegenstände aufgelöst und entsprechen den Restbuchwerten der hiermit finanzierten Anlagegegenstände.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels der "Projected-Unit-Credit-Methode" errechnet. Als Biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck verwendet. Im Berichtsjahr wurde ein von der Deutschen Bundesbank vorgegebener durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen 10 Jahre von 1,78 % (Vorjahr: 1,87 %) bei der Bewertung zugrunde gelegt. Der Gehaltstrend wurde mit 5,0 % im Jahr 2023 und ab dem Jahr 2024 mit 2,3 %, der Rententrend mit 1,0 % angenommen. Von der Erleichterung nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Bestimmung des Marktzinssatzes wurde Gebrauch gemacht.

Die übrigen Rückstellungen bestehen für ungewisse Verbindlichkeiten. Sie sind so bemessen, dass sie allen erkennbaren Risiken Rechnung tragen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Bei der Bewertung der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurde ein laufzeitadäquater Rechnungszinsfuß von 0,53 % (Vorjahr: 0,36 %) und ein Gehaltstrend von 2,3 % angesetzt.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

III. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird nach den Grundsätzen des DRS 21 erstellt und ist als eigener Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt. Die Gliederung erfolgt nach der indirekten Methode. Dabei wird die Kapitalflussrechnung nach Zahlungsströmen aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegliedert.

Der Finanzmittelfonds umfasst den Kassenbestand, die Guthaben bei Kreditinstituten/Landeshauptkasse sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten bei der Landeshauptkasse.

E. Erläuterungen zur Konzernbilanz

I. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage zu diesem Konzernanhang dargestellt.

Die im Konzernabschluss ausgewiesenen Anteile an assoziierten Unternehmen, wurden wegen untergeordneter Bedeutung zu Anschaffungskosten bewertet:

	EUR
Mobile Reha Bremen GmbH	24.500,00
	24.500,00

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht betreffen in Höhe von TEUR 70.693 (Vorjahr: TEUR 49.256) Forderungen nach der Bundespflegesatzverordnung bzw. dem Krankenhausentgeltgesetz.

Die Forderungen aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens haben in Höhe von TEUR 6.671 (Vorjahr: TEUR 7.516) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

III. Eigenkapital

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist gemäß § 297 Abs. 1 HGB im Konzern-Eigenkapitalspiegel nach DRS 22 als eigener Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt.

Das Konzernkapital unterliegt gemeinnützigen Bindungen und kann nur für die nach Gesellschaftsvertrag und Gemeinnützigkeitsrecht vorgesehenen Zwecke verwendet werden.

IV. Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 45.227 (Vorjahr: TEUR 43.887) betreffen den Barwert der Pensionsverpflichtungen für Ansprüche, die nach dem 31. Dezember 1986 begründet wurden.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Geschäftsjahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 7 Geschäftsjahren gemäß § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt TEUR 2.512 (Vorjahr: TEUR 3.903) und unterliegt gemäß § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB einer Ausschüttungssperre.

Die sonstigen Rückstellungen entfallen auf:

	31.12.2022
	TEUR
Vorruhestandsverpflichtungen	7.793
Überstunden, rückständiger Urlaub u. ä.	26.940
Sonstige Personalverpflichtungen	21.400
Übrige	39.389
	95.522

V. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

	Gesamtbetrag	davon mit einer Restlaufzeit von
	31.12.2022 (31.12.2021)	bis 1 Jahr	1-5 Jahre	über 5 Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	242.336.883,05	177.677.947,77	9.812.090,87	54.846.844,41
	(233.468.531,54)	(161.646.691,01)	(14.596.476,23)	(57.225.364,30)
2. Erhaltene Anzahlungen	6.392.305,96	6.392.305,96	0,00	0,00
	(4.471.199,22)	(4.471.199,22)	(0,00)	(0,00)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	28.743.646,07	28.743.646,07	0,00	0,00
	(23.856.568,36)	(23.856.568,36)	(0,00)	(0,00)
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	409.000,00	209.000,00	200.000,00	0,00
	(398.000,00)	(198.000,00)	(200.000,00)	(0,00)
5. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	74.582.575,13	74.582.575,13	0,00	0,00
	(64.144.083,95)	(64.144.083,95)	(0,00)	(0,00)
6. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	28.488.528,72	28.488.528,72	0,00	0,00
	(4.077.322,07)	(4.077.322,07)	(0,00)	(0,00)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	91.980.052,34	32.980.052,34	5.000.000,00	54.000.000,00
	(97.014.993,10)	(32.857.329,06)	(10.157.664,04)	(54.000.000,00)
	472.932.991,27	349.074.055,99	15.012.090,87	108.846.844,41
	(427.430.698,24)	(291.251.193,67)	(24.954.140,27)	(111.225.364,30)

Die im Berichtsjahr in der vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Fachärztezentrum Hanse GmbH erstmalig ausgewiesenen erhaltenen Anzahlungen in Höhe von TEUR 1.369 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten Abschlagszahlungen von der Kassenärztlichen- und Kassenzahnärztlichen Vereinigung für das 4. Quartal 2022. Im Vorjahr wurden diese in Höhe von TEUR 1.242 saldiert unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind TEUR 188 (Vorjahr: TEUR 563) durch Sicherungsübereignung und Sicherungsabtretung von Forderungen besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 209 (Vorjahr: TEUR 198).

Die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht betreffen in Höhe von TEUR 17.328 (Vorjahr: TEUR 17.489) Verbindlichkeiten nach der Bundespflegesatzverordnung bzw. dem Krankenhausentgeltgesetz.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 6.699 (Vorjahr: TEUR 7.620) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 2 (Vorjahr: TEUR 4).

F. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

I. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse (Pos. 1 - 4) beinhalten Rechnungskorrekturen aus Vorjahren in Höhe von TEUR 476 (Vorjahr: TEUR -645), sowie in den Erlösen aus Krankenhausleistungen (Pos. 1) Ausgleichszahlungen aufgrund von Sonderbelastungen durch das Coronavirus SARS-CoV-2 überwiegend gem. § 21 KHG und aus dem Bremen-Fonds in Höhe von TEUR 88.260 (Vorjahr: TEUR 86.735).

In den Umsatzerlösen nach § 277 Abs. 1 HGB (Pos. 4a) sind Erträge aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre in Höhe von TEUR 903 (Vorjahr: TEUR -5.774) enthalten.

Sämtliche Umsatzerlöse wurden im Inland erzielt.

II. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 25.262 (Vorjahr: TEUR 12.765). Davon entfallen TEUR 25.068 (Vorjahr: TEUR 12.560) auf die Auflösung von Rückstellungen. Des Weiteren waren im Vorjahr außergewöhnliche Erträge aus dem Betriebskostenzuschuss durch die Freie Hansestadt Bremen in Höhe von TEUR 15.000 enthalten.

III. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von TEUR 1.882 (Vorjahr TEUR 2.204) periodenfremde Aufwendungen. Davon entfallen TEUR 1.629 (Vorjahr: TEUR 1.881) auf Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen.

IV. Zinserträge und Zinsaufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist der Zinsanteil der Zuführung zu den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sowie für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.457 (Vorjahr: TEUR 3.820) enthalten.

G. Anteilsbesitz der Gesundheit Nord gGmbH

Unternehmen (Sitz der Gesellschaft)	Gesellschaftskapital	Anteile am Gesellschaftskapital	Eigenkapital	Jahresüberschuss/ -fehlbetrag
	TEUR	%	TEUR	TEUR
1. Fachärztezentrum Hanse GmbH (Bremen)	1.100	100,0	3.480	184
2. Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH (Bremen)	50	100,0	432	77
3. Rehazentrum Bremen GmbH (Bremen)	250	100,0	362	-122
4. Mobile Reha Bremen GmbH (Bremen)	50	49,0	308	51

H. Sonstige Angaben

I. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

	Gesamtverpflichtung über Vertragslaufzeit
	TEUR
a) Bestellobligo	20.219
b) Miet-, Pacht- und Leasingverträge	21.947
	42.166

II. Zinsswap

Die Muttergesellschaft hat zur Vermeidung von Zinsrisiken Zinsswaps mit einer Laufzeit bis zum 31. März 2031 abgeschlossen. Das variabel verzinsliche Darlehen (Grundgeschäft) und der Zinsswap (Sicherungsgeschäft) wurden zu einer Bewertungseinheit (Micro-Hedge) zusammengefasst. Grund und Sicherungsgeschäft sind laufzeit- und volumenkongruent. Zum Bilanzstichtag bestehen für Finanzierungsbeträge Zinsswaps in Höhe von TEUR 6.192 (Vorjahr: TEUR 6.816). Der Marktwert der Zinsswaps beträgt am Bilanzstichtag TEUR -12 (Vorjahr: TEUR -294). Die Ermittlung des Marktwertes erfolgte auf Basis von Vergleichsdaten.

III. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Jahresdurchschnitt 8.226 (Vorjahr: 8.304) Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigt, die auf folgende Bereiche entfallen:

	2022
	Anzahl
Ärztlicher Dienst	1.191
Pflegedienst	3.107
Medizinisch-technischer Dienst	1.239
Funktionsdienst	732
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	861
Technischer Dienst	122
Verwaltungsdienst	588
Sonderdienste	33
Sonstiges Personal	353
	8.226

IV. Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

	Dr. Dorothea Dreizehnter
	Heike Penon
	Klaus Beekmann

Die Mitglieder der Geschäftsführung sind hauptberuflich für die Muttergesellschaft tätig.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung in Höhe von TEUR 1.048 (Vorjahr: TEUR 879) entfallen im Einzelnen auf:

	Gesamtvergütung	Davon Sachbezüge	Davon variabel
	TEUR	TEUR	TEUR
Dr. Dorothea Dreizehnter	310	0	50
Heike Penon	294	4	73
Klaus Beekmann	290	0	72
	894	4	195

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören folgende Mitglieder an:

	Frau Claudia Bernhard, Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, Vorsitzende
	Herr Thomas Ehmke, Staatsrat, Senatskanzlei
	Herr Markus Rohdenburg, Koch, Betriebsratsvorsitzender, Klinikum Bremen-Ost, stellvertretender Vorsitzender
	Herr Dr. Frank Kallmeyer, Arzt, Betriebsrat, Klinikum Links der Weser
	Frau Rita Martens, Krankenschwester, Klinikum Bremen-Ost
	Herr Dr. Manfred Kölsch, Arzt, Betriebsratsvorsitzender, Klinikum Bremen-Mitte
	Herr Prof. Dr. Oliver Rentzsch, Professor, med Regio Kompetenzzentrum GmbH
	Frau Silke Krebs, Staatssekretärin, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie (Nordrhein-Westfalen)
	Herr Dr. Matthias Bracht, Geschäftsführer, KRH Klinikum Region Hannover
	Frau Dagmar Janßen-Bethien, Krankenschwester, Frauenbeauftragte, Klinikum Bremen-Ost
	Herr Dr. Jörg Gröticke, Arzt, Klinikum Bremen-Mitte (bis 24.06.2022)
	Frau Regina Carstens, Krankenschwester, Klinikum Bremen-Mitte
	Frau Inga Zedler, Ärztin, Klinikum Bremen-Mitte (ab 24.06.2022)
	Frau Prof. Dr. Johanne Pundt, Hochschulpräsidentin, Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft GmbH
	Frau Brit Ismer, Krankenhausvorständin, Jüdisches Krankenhaus Berlin

Aufsichtsratsvergütungen wurden nicht entrichtet.

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für den Jahres- und Konzernabschluss des Mutterunternehmens sowie aller vollkonsolidierter Tochterunternehmen betrug im Berichtsjahr TEUR 268. Davon entfallen TEUR 120 auf Abschlussprüfungsleistungen sowie TEUR 148 auf sonstige Leistungen.

Nachtragsbericht (Bericht über Ereignisse nach dem Bilanzstichtag)

Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten.

Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr 2022 des Mutterunternehmens schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von EUR 4.436.219,68 ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss mit dem bestehenden Gewinnvortrag von EUR 29.583.869,84 zusammenzufassen und den entstehenden Betrag von EUR 34.020.089,52 auf neue Rechnung vorzutragen.

Die Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen stellt als oberste Muttergesellschaft den Konzernabschluss und Konzernlagebericht für den kleinsten und den größten Konzernkreis auf, der beim Bundesanzeiger offengelegt wird.

Das Mutterunternehmen ist persönlich haftende Gesellschafterin der Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG, Bremen, ohne Einlage.

Fortbestandsprognose

Hinsichtlich der Ereignisse und Gegebenheiten, die das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit zeigen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Mutterunternehmens und somit auch des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann, verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernlagebericht unter Abschnitt 5. "Chancen und Risikobericht" Unterabschnitt "Finanzierungsrisiken".

Bremen, 23. Juni 2023

Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin

Heike Penon, Geschäftsführerin

Klaus Beekmann, Geschäftsführer

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens zum 31.12.2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Vortrag 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	35.494.465,28	1.671.059,17	15.702,65	450.876,71	37.600.698,51
2. Geschäfts- oder Firmenwert	11.912.672,75	0,00	0,00	0,00	11.912.672,75
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	94.029,92	0,00	0,00	0,00	94.029,92
	47.501.167,95	1.671.059,17	15.702,65	450.876,71	49.607.401,18
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	814.538.640,68	4.538.373,38	19.724.733,51	23.164.780,18	822.517.060,73
2. Technische Anlagen	172.019.485,44	1.743.819,99	3.263.582,15	5.616.496,04	176.116.219,32
3. Einrichtungen und Ausstattungen	273.062.373,68	11.527.024,16	4.986.894,33	3.263.447,45	282.865.950,96
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	38.104.108,66	8.041.907,49	4.412,82	-32.495.600,38	13.646.002,95
	1.297.724.608,46	25.851.125,02	27.979.622,81	-450.876,71	1.295.145.233,96
III. Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	24.500,00	0,00	0,00	0,00	24.500,00
	24.500,00	0,00	0,00	0,00	24.500,00
	1.345.250.276,41	27.522.184,19	27.995.325,46	0,00	1.344.777.135,14

	Abschreibungen/Zuschreibungen
	Vortrag 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	30.546.197,21	1.639.887,88	522,65	32.185.562,44
2. Geschäfts- oder Firmenwert	11.676.942,75	117.016,00	0,00	11.793.958,75
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	94.029,92	0,00	0,00	94.029,92
	42.317.169,88	1.756.903,88	522,65	44.073.551,11
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	286.295.235,86	19.939.979,56	11.912.090,82	294.323.124,60
2. Technische Anlagen	102.479.853,44	7.696.435,03	3.217.837,15	106.958.451,32
3. Einrichtungen und Ausstattungen	208.953.172,48	15.959.440,21	4.906.633,93	220.005.978,76
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	0,00	0,00	0,00	0,00
	597.728.261,78	43.595.854,80	20.036.561,90	621.287.554,68
III. Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	640.045.431,66	45.352.758,68	20.037.084,55	665.361.105,79

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.415.136,07	4.948.268,07
2. Geschäfts- oder Firmenwert	118.714,00	235.730,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung	0,00	0,00
	5.533.850,07	5.183.998,07
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	528.193.936,13	528.243.404,82
2. Technische Anlagen	69.157.768,00	69.539.632,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	62.859.972,20	64.109.201,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau ^*	13.646.002,95	38.104.108,66
	673.857.679,28	699.996.346,68
III. Finanzanlagen
Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	24.500,00	24.500,00
	24.500,00	24.500,00
	679.416.029,35	705.204.844,75

^* die Zugänge enthalten TEUR 0 Bauzeitzinsen

Konzern-Lagebericht 2022

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Vorbemerkung

Mit Wirkung zum 01. Januar 2004 hat die Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) (FHB) ihre zuvor als Eigenbetriebe geführten Zentralkrankenhäuser St.-Jürgen-Straße, Bremen-Ost, Bremen-Nord und Links der Weser in gemeinnützige Gesellschaften mit beschränkter Haftung (gGmbH) ausgegliedert. Die Geschäftsanteile der Klinikum Bremen-Mitte gGmbH (KBM), der Klinikum Bremen-Ost gGmbH (KBO), der Klinikum Bremen-Nord gGmbH (KBN) sowie der Klinikum Links der Weser gGmbH (KLdW) sind von der FHB in die Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen (Gesundheit Nord) eingebracht worden, die wiederum persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) der ebenfalls mit Wirkung zum 01. Januar 2004 mit der FHB als alleiniger Kommanditistin gegründeten Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG ist. Die Gesundheit Nord hat den Auftrag, die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit der mit ihr verbundenen vier Klinikgesellschaften kontinuierlich und entwicklungsoffen zu verbessern (§ 4 Abs. 1 KHUG).

Im Zuge dieser Gründung hat die FHB das zivilrechtliche Eigentum an den Klinik-Immobilien sowie die Geschäftsanteile an der Gesundheit Nord in die Gesundheit Nord Grundstücks GmbH & Co. KG eingebracht. Das wirtschaftliche Eigentum an den Klinik-Immobilien ist den Klinikgesellschaften auf der Grundlage von Nutzungsüberlassungsverträgen als bilanzierungsfähiges wirtschaftliches Eigentum überlassen worden.

Zum 01. Januar 2014 wurden die vier Kliniken des Verbundes auf die Gesundheit Nord verschmolzen, um Entscheidungsprozesse innerhalb des Klinikverbunds zu beschleunigen und damit langfristig die Wirtschaftlichkeit zu stärken. Gegenstand der auf diese Weise entstandenen Einheitsgesellschaft ist damit die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens, insbesondere die Sicherstellung der Krankenhausversorgung der Bevölkerung in der Freien Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) durch das Betreiben der Krankenhausstandorte u. a. in Bremen-Mitte, Bremen-Nord, Bremen-Ost und Links der Weser. Mit Betrauungsakt vom 25. Juli 2014 sind die Kliniken des Verbundes mit der Sicherstellung der Krankenhausversorgung der Bevölkerung der Stadt Bremen - jeweils im Rahmen des durch den Landeskrankenhausplan festgelegten Versorgungsauftrages - betraut.

Die Gesundheit Nord ist mit jeweils 100 Prozent an der Gesundheit Nord Dienstleistungen GmbH (GND), der Fachärztezentrum Hanse GmbH und der Rehazentrum Bremen GmbH, Zentrum für ambulante Rehabilitation, Physikalische Therapie und Sportmedizin (REHA) beteiligt. Zudem hält die Gesundheit Nord 49% Anteile an der Mobile Reha Bremen GmbH.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Der Konzern der Gesundheit Nord unterliegt den Rahmenbedingungen des Gesundheitswesens und ist damit mehr denn je hoch spezialisiert und damit fragmentiert. Daher gewinnt die Verzahnung von ambulanten und stationären Leistungen eine immer größere Bedeutung. Zudem ist die Leistungsnachfrage im Gesundheitswesen in hohem Maße abhängig von der demographischen Entwicklung sowie von Innovationen bei medizinischen Verfahren. Die regulatorischen Vorgaben im Gesundheitswesen sowie der Wettbewerb um die Erbringung der medizinischen Leistungen haben sich in den letzten Jahren immer weiter verstärkt. Die Erlöse wiederum sind gesetzlich reglementiert und hängen wesentlich von der Gesetzgebung des Bundes sowie der Einnahmenentwicklung des Sozialversicherungssystems ab. Die gesetzlichen Vorgaben zur Leistungserbringung beeinflussen intensiv die Kostenentwicklung in der medizinischen Versorgung.

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitswesen in den letzten drei Jahren vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Der Gesetzgeber hat auf die Corona-Pandemie mit einer Fülle von Gesetzen und Verordnungen reagiert. Für die Gesundheitswirtschaft und insbesondere für den Krankenhausbereich waren die Gesetze zum Ausgleich COVID-19-bedingter finanzieller Belastungen enorm wichtig. Im Jahr 2022 waren die Ausgleichszahlungen bis zum 18. April für freizuhaltende Krankenhausbetten bezogen auf die durchschnittliche Belegung des Jahres 2019 sowie der Versorgungsaufschlag für behandelte COVID-19-Patientinnen und Patienten bis zum 30. Juni relevant. Die Freihaltepauschalen erhalten von den jeweiligen Bundesländern bestimmte Krankenhäuser, die die vorgegebenen Versorgungskriterien, u. a. in Abhängigkeit vom Anteil freier betreibbarer Intensivkapazitäten und der 7-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen im jeweiligen Landkreis oder der jeweiligen Stadt, erfüllen. Der Versorgungsaufschlag wurde in 2022 für alle aufgenommenen Patientinnen und Patienten gewährt, bei denen durch einen labordiagnostischen Test eine Infektion mit SARS-CoV-2 bestätigt wurde und die im jeweiligen Krankenhaus behandelt wurden. Die Höhe des Versorgungsaufschlags beträgt 90 % der für das jeweilige Krankenhaus geltenden tagesbezogenen Pauschale. Die Einführung des Versorgungsaufschlages hat der Bundestag am 18. November 2021 für die Behandlung von COVID-19-Patientinnen und Patienten beschlossen. Mit der Verordnung des BMG vom 28.03.2022 erfolgte eine Verlängerung bis zum 30.03.2022.

Es zeigt sich, dass sich unter den derzeitigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen sowie den Nachwirkungen der pandemischen Situation der Druck auf die sozialen Sicherungssysteme weiter verschärfen wird und sich die Erlössituation, gerade der Krankenhäuser, weiter nachhaltig schwierig gestalten wird.

Im stationären Bereich der Somatik erfolgt die Abrechnung der vollstationären Leistungen weiterhin über das System der Fallpauschalen (DRG, Zusatzentgelte, NUBs). Zusätzlich sind seit dem Jahr 2020 die Pflegekosten aus dem DRG-Budget und somit aus den Fallpauschalen ausgegliedert und vollständig in ein eigenes Pflegebudget überführt worden. Ergänzend sind über die PpUGV seit dem 01. Januar 2019 die Personaluntergrenzen für die Pflege für pflegesensible Versorgungsbereiche sowie begleitend eine umfassende Nachweispflicht festlegt und werden Zug um Zug ausgeweitet.

Für die Psychiatrie ist ab dem Jahr 2018 das neue PEPP-Entgeltsystem eingeführt worden. Im Klinikverbund erfolgte die ganzjährige Umstellung im Jahr 2019. In der Psychiatrie sind weiterhin die GBA-Richtlinien PPP-RL zu beachten. Mit den GBA-Richtlinien PPP-RL verbunden sind umfangreiche Nachweisverpflichtungen für das therapeutische Personal in der voll- und teilstationären psychiatrischen Versorgung. Bei Nichterfüllung der Personalvorgaben in der psychiatrischen Versorgung sind mit den GBA-Richtlinien PPP-RL ab dem Jahr 2024 weitere Sanktionen, von Vergütungsausschluss bis hin zu Strafzahlungen, vorgesehen. Bisher waren diese Sanktionen aufgrund der Corona-Pandemie vom GBA ausgesetzt. Weiterhin ist gesetzlich ein Rückzahlungsrisiko für nicht verausgabte Budget-Mittel für das therapeutische Personal vorgesehen.

Als bundesweites Problem, von dem der Klinikverbund ebenso betroffen ist, erweist sich, dass das geforderte und notwendige Pflegepersonal am Personalmarkt nicht im notwendigen Umfang zur Verfügung steht. Die zunehmenden Regularien und Vorgaben bei der Personalbesetzung und Personalqualifikation bei bestimmten stationären medizinischen Leistungen erschweren den Krankenhäusern bei gleichzeitig drastisch zunehmendem Fachkräftemangel die Leistungserbringung.

Die Budgetsteigerung bleibt im abgelaufenen Berichtsjahr durch die Folgen des Ukrainekrieges, verbunden mit den stark gestiegenen Energiekosten und der insgesamt steigenden Inflation sowie den Folgen der Corona-Pandemie, deutlich hinter dem Jahr 2019 sowie auch hinter dem tatsächlichen Anstieg der Personal- und Sachkosten zurück. Auch das Jahr 2022 zeichnet sich weiterhin durch einen deutlichen Leistungsrückgang im Vergleich zum Jahr 2019 aus. Verzeichnete die Gesundheit Nord im Jahre 2020 noch ca. 16.000 Belegungstage an und mit Covid erkrankten Patienten, so stieg die Zahl im Jahre 2022 auf das fast Vierfache mit ca. 60.000 Belegungstagen an. Dank der Ausgleichszahlungen aus dem Bremen-Fonds, der Ausgleichszahlungen für das Freihalten von Kapazitäten sowie der Versorgungsaufschläge für behandelte erkrankte COVID-19-Patientinnen und Patienten, konnten die Umsatzeffekte des Leistungsrückgangs kompensiert werden. Die Folgen der stark gestiegenen Energiekosten konnten auch durch das Erdgas-Wärme- Preisbremsengesetz sowie durch das Strompreisbremsengesetz nicht vollständig kompensiert werden.

Die Corona-bedingte Begrenzung der Prüfquote in Rahmen der Beauftragung des Medizinischen Dienstes (MD) auf max. 5,0% im Jahr 2020 sowie auf max. 12,5% im Jahr 2021, jedoch ohne Aufschlagszahlungen, hat den bundesdeutschen Kliniken etwas Luft verschafft. Ab 2022 ist die Prüfquote mit dem MDK-Reformgesetz auf bis zu 15% (je nach Prüfauffälligkeit) sowie zuzüglich etwaiger Aufschlagszahlungen festgesetzt und ist somit im vollen Umfang wirksam.

Die Anlaufphase nach einer weiteren Welle der Corona-Pandemie in 2022 und der damit verbundene Übergang zu einer postpandemischen Normalität, ist für alle Krankenhausbetriebe eine Herausforderung. Hinzu kommen die stark gestiegenen Energiekosten verbunden mit der steigenden Inflation in allen Sachkostenbereichen sowie die sich in 2023 abzeichnende Tarifentwicklung. Dazu bedarf es für die Sicherstellung der bestmöglichen zukunfts- und bedarfsorientierten Versorgung differenzierte Versorgungskonzepte und eines zielgenauen Personal- und Sachkosteneinsatzes; insbesondere unter dem Blickwinkel der gesetzlichen Reglementierungen und vor dem Hintergrund der Umsetzung des verschärften unternehmensinternen Sanierungskonzeptes.

Darüber hinaus sind die Rahmenbedingungen der Krankenhäuser durch die anhaltend nicht auskömmlichen Mittel der Investitionsfinanzierung geprägt. Auch die im Rahmen des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG) ab 2021 zur Verfügung gestellten Investitionsmittel für Digitalisierung und IT-Sicherheit sind nicht ausreichend, um den bestehenden Investitionsstau zu beseitigen. Die Durchführung von strategisch und strukturell dringend erforderlichen Maßnahmen wird durch die unzureichende Investitionsförderung der öffentlichen Hand ebenso erschwert wie die Substanzerhaltung.

Wettbewerbssituation

Mit mehr als 200.000 Patientinnen und Patienten, die stationär und ambulant versorgt werden, ist der Klinikverbund Gesundheit Nord der wichtigste Leistungserbringer im Bremer Gesundheitswesen. Dies drückt sich vor allem in einem Marktanteil von ca. 61% der ca. 160.000 stationären Patientinnen und Patienten in der Somatik aus, die in der Stadtgemeinde Bremen in allen Krankenhäusern behandelt werden. Der hohe Patientenanteil aus Niedersachsen mit rund 40% im stationär-somatischen Bereich ist dabei einerseits Ausdruck der anerkannten überregionalen Kompetenz des Klinikverbundes und andererseits die Herausforderung an eine nachhaltige Patientenbindung im Sinne einer Oberzentrums-Funktion der vier Verbundkliniken.

Der Krankenhausplan trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat verschiedene Zentren im Klinikverbund für Bremen und das Umland ausgewiesen. Seit 2018 sind erfreulicherweise das onkologische Zentrum des KBM in Kooperation mit dem KBO, das überregionale Trauma Zentrum des KBM sowie das Zentrum für Angiologie und Herzmedizin des KLdW krankenhausplanerisch im Krankenhausplan fixiert.

Die Leistungserbringung und der Wettbewerb im Gesundheitswesen sind heute mehr denn je hoch spezialisiert. Die Sicherstellung der bestmöglichen zukunfts- und bedarfsorientierten Versorgung erfordert ergänzend nachhaltige Medizin-Konzepte unter Einbindung der vertragsärztlichen Einweiser, der Kooperationspartner und differenzierte Versorgungskonzepte. Auf dieser Basis werden für den Klinikverbund in etablierten Versorgungsclustern differenzierte Versorgungskonzepte für die Patientinnen und Patienten entwickelt. Innerhalb dieser Cluster werden die Versorgungsangebote aufeinander abgestimmt. Die differenzierte stationäre Versorgung ist mit differenzierten ambulanten Angeboten vernetzt und durch Kooperationen mit internen und externen Partnern gewährleistet.

Der Klinikverbund versorgt neben der somatischen Medizin ein vollumfängliches Leistungsspektrum im Bereich der psychiatrischen Versorgung im Rahmen der Pflichtversorgung für die Stadtgemeinde Bremen. Dies umfasst am Standort KBO neben der Allgemeinen Psychiatrie sowie der Psychosomatik und Psychotherapie auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie und am Standort KBN die Allgemeine Psychiatrie. Im Rahmen der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung sind weiterführende Fach- und Betriebskonzepte finalisiert worden und befinden sich mit der Planungsbehörde sowie den Kostenträgern in der fortlaufenden Abstimmung. Sie sollen der Entwicklung einer modernen Psychiatrieversorgung in Bremen Rechnung tragen. In der Allgemeinen Psychiatrie und der Psychosomatik wurden in umfangreichen Gesprächen mit den Kostenträgern sowie in Zusammenarbeit mit der Planungsbehörde ein Behandlungskonzept zur Transformation der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik für beide Standorte übergreifend erarbeitet. Dieses Behandlungskonzept soll unter der Prämisse "ambulant vor stationär" die Behandlungskapazitäten in eine neues, flexibel-aufsuchendes und personenzentriertes Versorgungsmodell transformieren. Mit diesem Behandlungskonzept und der damit verbundenen Regionalisierung der Psychiatrie soll die psychiatrische Versorgung in allen fünf Regionen der Stadtgemeinde Bremen durch ein multidisziplinäres Team insbesondere ambulant, tagesklinisch sowie im Lebensumfeld durch aufsuchende Behandlung (Hometreatment/BravO) erfolgen. Die stationäre Versorgung soll mit diesem personenzentrierten und flexiblen Behandlungskonzept auf das erforderliche Maß reduziert und somit stationäre Kapazitäten abgebaut werden. Behandlungszentren in den Regionen Mitte und Süd wurden hierfür bereits Mitte 2021 bzw. Ende 2022 in Betrieb genommen. Ein entsprechender Modellvertrag nach § 64 b SGB V mit der Vereinbarung eines Gesamtbudgets und einer Laufzeit von mind. 7 Jahren ist derzeit mit allen Kostenträgern in Erarbeitung und soll bereits für das Jahr 2023 anlaufen. Mit der Vereinbarung eines Gesamtbudgets soll die starre Sektorentrennung aufgehoben durch unkomplizierte, kurzfristige Wechsel zwischen den unterschiedlichen Behandlungsbereichen (ambulant-Hometreatment-tagesklinisch-stationär) ersetzt werden.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde das Versorgungsspektrum in Zusammenarbeit mit der Erwachsenenpsychiatrie bereits in 2021 um eine Adoleszenten-Station ergänzt und im Jahr 2022 ganzjährig und erfolgreich ausgebaut.

Das Geschäftsjahr 2022

Im Überblick

Nach 2021 (mit ca. 26,5 Mio. EUR Sanierungsbeitrag) konnte in der Muttergesellschaft Gesundheit Nord auch in 2022 durch Kostenmanagement ein Sanierungsbeitrag von ca. 26,2 Mio. EUR erwirtschaftet werden. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Situation des Klinikverbundes Gesundheit Nord ohne Ausgleichszahlungen hoch defizitär.

Das Jahr 2022 schließt für die Muttergesellschaft Gesundheit Nord inklusive aller Ausgleiche mit einem operativen Ergebnis (EBIDTA) von +35,2 Mio. EUR und einem Jahresüberschuss von +4,4 Mio. EUR ab. In diesem Ergebnis sind Ausgleichszahlungen in Höhe von insgesamt 94,7 Mio. EUR enthalten; davon 88,3 Mio. EUR corona-bedingte Ausgleiche und 6,5 Mio. EUR u.a. für Billigkeitsleistungen und Inflationsausgleich.

in Mio.EUR	2021 IST	WP 2022	2022 IST	Δ IST 2021 - IST 2022	Δ Plan 2022 - IST 2022
Betriebserträge	765,7	733,4	809,6	43,9	76,2
Betriebsaufwand	-754,1	-756,6	-774,4	-20,3	-17,8
EBITDA	11,6	-23,2	35,2	23,6	58,4
EBITDA Marge	1,6%	-3,2%	4,6%	3,0%	7,9%
Jahresfehlbetrag/-überschuss	-5,9	-55,1	4,5	10,4	59,6
enth. Sanierungsergebnis	26,5	40,4	26,2	-0,3	-14,2
enth. Ausgleichszahlungen	86,7	0,0	94,7	8,0	94,7
EBITDA ohne Ausgleichszahlungen	-75,1	-23,2	-59,5	15,6	-36,3
EBITDA Marge	-10,2%	-3,2%	-7,8%	2,4%	-4,5%

Durch das Auslaufen der Corona bedingten Ausgleichszahlungen und des Ganzjahresausgleiches zum Ende des Jahres 2022 fällt somit das operative Ergebnis (EBITDA) als Ausgangsbasis für 2023 auf -59,5 Mio. EUR zurück.

Im Detail

	2021	WP 2022	Preissteigerung	Maßnahmen 2022
I. Betriebserträge	765.681	733.392	18.121	5.649
1. Umsatzerlöse	738.864	715.305	18.076	1.047
2. Sonstige betriebliche Erträge	26.817	18.086	45	4.602
II. Betriebsaufwendungen	-754.078	-756.565	-39.242	20.577
3. Personalaufwand	-491.830	-508.811	-18.591	16.011
4. Materialaufwand	-209.736	-198.402	-16.342	4.983
4.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-134.881	-129.813	-11.027	8.844
4.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen	-74.854	-68.589	-5.315	-3.861
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-52.512	-49.352	-4.309	-417
Summe/EBITDA	11.603	-23.173	-21.120	26.226

	Einmaleffekt	endgültiger JAB 2022	Δ IST 2021 - IST 2022	Δ Plan 2022 - IST 2022
I. Betriebserträge	20.160	809.610	43.929	76.218
1. Umsatzerlöse	5.717	763.703	24.839	48.397
2. Sonstige betriebliche Erträge	14.442	45.907	19.090	27.821
II. Betriebsaufwendungen	-1.632	-774.376	-20.298	-17.811
3. Personalaufwand	0	-494.411	-2.581	14.400
4. Materialaufwand	3.405	-217.690	-7.954	-19.288
4.1 Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.696	-135.369	-488	-5.556
4.2 Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.709	-82.321	-7.467	-13.732
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-5.037	-62.275	-9.763	-12.923
Summe/EBITDA	18.528	35.234	23.631	58.407

Zu den einzelnen Positionen:

Umsatzerlöse: Das Geschäftsjahr 2022 der Gesundheit Nord war - wie auch das Jahr davor - stark geprägt von der anhaltenden Corona-Pandemie. Einerseits sank das Patientenaufkommen, andererseits stiegen die Ausfallzeiten des eigenen Personals durch Infektionen und Quarantänemaßnahmen. Zeitweilig waren in der Muttergesellschaft Gesundheit Nord zwischen 11% und 13% des Personals im medizinischen Bereich corona-bedingt abwesend. Dazu lagen im Durchschnitt ca. 88 (max. 201 und min. 27) an und mit Covid erkrankte Patienten in den 4 Standorten und haben dort das Personal gebunden. Insgesamt konnten dadurch durchschnittlich im somatischen Bereich etwa 220 Betten weniger betrieben werden als im Vorjahr. Die Anzahl belegte Betten sank um 105 Betten was bei einer angenommenen Auslastung von 85% einem Erlösverlust von 21,4 Mio. EUR entspricht. Die gesunkene Belegung in 2022 führte im stationären und teilstationären Bereich in den vier Kliniken mit insgesamt 94.868 zu deutlich weniger Patientinnen und Patienten Behandlungen als im Vorjahr (-5,6%). Die DRG-Entlassfallzahl fiel entsprechend um 7.336 Fälle auf 73.556 Fälle (-9,1%). Der Casemix verminderte sich gegenüber dem Vorjahr um -6.056 Punkte bzw. -7,3% auf 77.435 Punkte. Beim Casemix wurde die Prognose um 11.444 Punkte (CMP) bzw. 12,9% verfehlt.

Zum Ausgleich der Belastungen durch die Corona-Pandemie wurden der Muttergesellschaft Gesundheit Nord im Jahr 2022 Mittel aus dem Bremen-Fonds in Höhe von 47,9 Mio. EUR sowie weitere Ausgleiche in Höhe von 40,4 Mio. EUR gewährt, um Covid-bedingte Erlösausfälle und zusätzlich entstandene Kosten aufzufangen. Dadurch konnte die Vorgabe bei den Erlösen aus Krankenhausleistungen um 40,7Mio. EUR übertroffen werden.

Der Personalaufwand in der Muttergesellschaft reduzierte sich von Dezember 2021 auf Dezember 2022 aufgrund des Rückgangs der Vollkräfte um 130 auf 5.573 Vollkräfte, davon 28 im ärztlichen Dienst, 33 im Funktionsdienst und 21 in patientenfernen Bereichen, die somit maßgeblich zu den angestrebten Sanierungseffekten beitrugen. Weitere 24 Vollzeitstellen konnten im Pflegebereich nicht dauerhaft besetzt werden. Es zeigt sich, dass der Fachkräftemangel weiter dramatisch zunimmt und im Gegenzug der Aufwand für Leiharbeit steigt - in 2022 von 15,4 Mio. EUR auf 22,7 Mio. EUR. Abzüglich der Refinanzierung durch das Pflegebudget erhöhte sich die ergebniswirksame Belastung um ca. 4 Mio. EUR von ca. 8,8 Mio. EUR auf 12,8 Mio. EUR. Stationsschließungen konnten dennoch - insbesondere wegen fehlender Fachkräfte in der Pflege - nicht vermieden werden. Wie bereits oben erwähnt, wurden durchschnittlich 220 Betten weniger als im Vorjahr betrieben.

In den weiteren Kosten zeigten sich ebenfalls die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Neben dem zusätzlichen Personalaufwand auf den Corona-Stationen stieg auch der Materialaufwand insbesondere im medizinischen Bereich, welcher jedoch einerseits durch Zuwächse bei den Zusatzentgelten und den Apothekenerlösen und andererseits durch Einsparungen bei den Energiekosten durch die Hilfspakete des Bundes im Ergebnis aufgefangen werden konnte. Gleichzeitig stiegen die Preise für Lebensmittel und verschiedenste Materialien aufgrund des Ukraine-Kriegs teils drastisch (z.B. Materialien für Instandhaltung ca. 12% und der Vertrag für die Wäscheversorgung um 75%), was die Gesundheit Nord vor besondere Herausforderungen beim Sachkostenmanagement stellte.

Im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen tragen u.a die Instandhaltungen (+3,1 Mio. EUR), der Verwaltungsbedarf (+1,9 Mio. EUR) sowie Rückstellungen für bauliche Risiken (+1,8 Mio. EUR) zur Überschreitung der Prognose bei. Außerhalb des EBITDA ergaben sich im Vergleich zur Prognose keine wesentlichen Abweichungen.

In Summe beläuft sich der negative Netto-Preiseffekt (preisliche Erlös- und Aufwandsteigerungen) im Berichtsjahr auf ca. 21 Mio. Euro.

Das angestrebte Sanierungsziel von 40,4 Mio.EUR konnte auf Grund der fehlenden Leistungssteigerungen nicht in Gänze erreicht werden. Erreicht wurden 26,2 Mio. EUR die im Wesentlichen: im Personalkostenbereich durch Stellenreduzierung (außer im Pflegebereich) mit 10,1 Mio.EUR (Plan 9,7 Mio. EUR), im Sachkostenbereich inflationsbereinigt 10,0 Mio. EUR (Plan 5,0 Mio. EUR) und eine Optimierung des Bestandswesens bei medizinischen Instrumenten 5,1 Mio.EUR (Plan 6,0 Mio.EUR) erreicht werden. Ermöglicht wurde dies durch erfolgreiche Einkaufsverhandlungen und ein straffes Personal- und Kostenmanagement.

Zusammenfassend:

Die Steuerung des Konzerns erfolgt anhand der finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, EBITDA, Fallzahlen sowie Summe der Bewertungsrelationen. Im Vergleich zum Plan 2022 ergaben sich im tatsächlichen Verlauf des Berichtsjahres der Muttergesellschaft folgende Entwicklungen:

	Plan 2022	IST 2022	Abweichung
	Mio. EUR	Mio. EUR	Mio. EUR
Umsatzerlöse ^*	715,3 ^*	763,7 ^*	48,4
EBITDA ^*	-23,2	35,2	+58,4
Jahresergebnis	-55,1	4,4	+59,5
durchschnittlicher CMI	1,041	1,054	+0,013
voll- und teilstationäre Gesamtfallzahl ^**	106.745	94.868	-13.262

^* Pos. 1 bis 5 der GuV (Umsatzerlöse) sowie EBITDA analog Struktur internes Berichtswesen
^** Gesamtfallzahl inkl. PEPP-Sicht in der Psychiatrie

Der Plan für das Jahr 2022 ging bei Umsatzerlösen von 715,3 Mio. EUR von einem negativen EBITDA von -23,2 Mio. EUR und einem Jahresfehlbetrag von -55,1 Mio. EUR aus. Das Geschäftsjahr schließt mit einem positiven EBITDA in Höhe von +35,2 Mio. EUR sowie einem Jahresüberschuss in Höhe von 4,4 Mio. EUR und somit um 59,5 Mio. EUR besser als prognostiziert. Darin enthalten sind Ausgleichszahlungen in Höhe von insgesamt 94,8 Mio. EUR die nicht im Plan enthalten waren. (88,3 Mio. EUR corona-bedingte Ausgleiche und 6,5 Mio. EUR u.a. für Billigkeitsleistungen und Inflationsausgleich).

Die Gesundheit Nord verwendet keine bedeutsamen nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Konzerns.

Wesentliche investive Vorgänge des Geschäftsjahres

Klinikum Bremen-Mitte: Teilersatzneubau (TEN) und Eltern-Kind-Zentrum (EIKi)

Das Eltern-Kind-Zentrum Prof. Hess (Haus 4) wurde im Jahr 2020 baulich fertig gestellt. Im Februar 2021 wurden die Ebenen 00-03 in Betrieb genommen (zu Ebene 4 siehe weiter unten "Aufstockung"). Somit werden alle Kinder, die zuvor in der Kinderchirurgie und -urologie sowie in der Kinderklinik am Klinikum Links der Weser und der Kinderintensivmedizin und der ehemaligen Kinderklinik Prof. Hess am Klinikum Bremen-Mitte behandelt wurden, unter dem Dach des neuen Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess versorgt.

Es wurden Holdingbereiche für Erwachsene und Kinder sowie Räume für den Kinder- und Jugendärztlichen Bereitschaftsdienstes Bremen-Mitte geschaffen.

Der Ausbau und die technische Inbetriebnahme der Pathologie in der Ebene 00 von Haus 3 ermöglichte den gesamten Umzug der pathologischen Abteilung im März 2022.

Klinikum Bremen-Mitte: Aufstockung Eltern-Kind-Zentrum/Teilersatzneubau

Die Aufstockung des Eltern-Kind-Zentrums (Haus 4) und von Teilen des Teilersatzneubaus (Haus 3) zur Ansiedlung von Neonatologie und Geburtshilfe am Standort KBM wurde als eigenständiges Teilprojekt realisiert. Nach der baulichen Fertigstellung von Haus 4 (inkl. Aufstockung EIKi/TEN) im Jahr 2020 wurde im Jahr 2021 die Entscheidung getroffen, die Bereiche der Gynäkologie und Geburtshilfe aus dem Klinikum Links der Weser und dem Klinikum Bremen-Mitte am Klinikum Bremen-Mitte in einem "Zentrum für Frauengesundheit, Geburt und Perinatalmedizin" (ZFGP) zusammenzulegen. Hierfür mussten Teilbereiche der Aufstockung EIKi/TEN sowie die Station "Viertel" in Ebene 03/ Haus 3 angepasst bzw. umgebaut werden. Die Planung und Leistungsvergabe dafür wurden im Jahr 2021 durchgeführt. Im Januar 2022 erfolgte die bauliche Umsetzung. Die Inbetriebnahme erfolgte im Juli 2022.

Klinikum Bremen-Mitte: Umbau/Sanierung Haus 2

Die Planung der Leistungsphasen ist bis zur Leistungsphase 3 (Entwurfsplanung) weitestgehend abgeschlossen. Die Leistungsphase 4 (Genehmigungsphase) befindet sich im Genehmigungsprozess. Die Leistungsphasen 5 bis 7 sind ein laufender Prozess und entwickeln sich positiv.

Bisher laufende Vergabeverfahren (EU) bewegen sich im Rahmen der Kosten gemäß Kostenberechnung. Die geplante bauliche Fertigstellung 12/2024 ist für den nördlichen Teil aktuell als realistisch einzuschätzen (einschl. Cafeteria).

Klinikum Bremen-Ost: Umsetzung der Bauzielplanung

Die bauliche Situation im Hauptgebäude des Klinikums Bremen-Ost erfordert dringend umfassende Sanierungsmaßnahmen. Die Planung und Umsetzung eines ersten Maßnahmenpaketes wurde in 2017 begonnen. Mit der Inbetriebnahme der Weaning-Station im Juni 2022 ist das Letzte von 15 Teilprojekten erfolgreich abgeschlossen worden.

Aktuelle Anforderungen an Hygiene und Technik wurden mit dem neuen Anbau und dem Umbau vorhandener Flächen für die Intensivstation mit angrenzender Weaning-Station umgesetzt. Die örtliche Nähe zwischen Intensivstation und Weaning-Station bietet jetzt eine Prozessverbesserung für Patienten mit den unterschiedlichen Schweregraden der Intensiv- und Überwachungsmedizin. Die zertifizierte Weaningeinheit stellt einen überregionalen Schwerpunkt des Lungenzentrums dar. In dieser Einheit werden zum einen Patienten von einer länger dauernden Beatmung entwöhnt, zum anderen durch nichtinvasive Beatmung stabilisiert, so dass eine belastende invasive Beatmung mit Intensivpflichtigkeit vermieden werden kann.

In 2023 werden die Anschlussarbeiten in der Eingangshalle mit weiteren Ertüchtigungen für den Brandschutz das Projekt abrunden.

Klinikum Bremen-Ost: Errichtung einer Infektionsstation

Vor dem Hintergrund der SARS-CoV2-Pandemie und den damit verbundenen Anforderungen an die Krankenhausversorgung dieser Patienten, wird zurzeit die Station 51 im Haupthaus des KBO für die Behandlung solcher und ähnlicher Infektionskrankheiten umgebaut. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen.

2. Ertragslage

Aus den Gewinn- und Verlustrechnungen der beiden letzten Geschäftsjahre ergibt sich nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten folgende Ertragsübersicht:

	2022		2021		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Umsatzerlöse (KHBV)	709.370	89,5	701.716	91,3	7.654
Umsatzerlöse nach § 277 HGB	72.931	9,2	57.140	7,5	15.791
übrige betriebliche Erträge	10.091	1,3	9.486	1,2	605
Betriebliche Erträge	792.392	100,0	768.342	100,0	24.050
Materialaufwand	-202.370	-25,6	-195.443	-25,4	-6.927
Personalaufwand	-518.431	-65,4	-515.200	-67,1	-3.231
übrige betriebliche Aufwendungen	-58.921	-7,4	-52.827	-6,9	-6.094
Betriebliche Aufwendungen	-779.722	-98,4	-763.470	-99,4	-16.252
Betriebsergebnis	12.670	1,6	4.872	0,6	7.798
Investitionsergebnis	-24.831	-3,1	-24.463	-3,2	-368
Finanzergebnis	-6.448	-0,8	-8.793	-1,1	2.345
Steuern	-554	-0,1	-917	-0,1	363
Neutrales Ergebnis	23.482	3,0	10.645	1,4	12.837
außergewöhnliches Ergebnis	0	0,0	15.000	2,0	-15.000
Konzernergebnis	4.319	0,6	-3.656	-0,4	7.975

Die betrieblichen Erträge stiegen im Vorjahresvergleich um 24,1 Mio. EUR (+3,1 %) auf 792,4 Mio. EUR. Dabei erhöhten sich die Erlöse aus Krankenhausleistungen um 7,9 Mio. EUR auf 660,2 Mio. EUR. Bei pandemiebedingt weiterhin sehr niedrigem Leistungsvolumen, wirkten sich hier neben einem erhöhtem Landesbasisfallwert insbesondere corona-bedingte gesetzliche Ausgleichszahlungen für freigehaltene Bettenkapazitäten und Mehrkosten (40,4 Mio. EUR nach 39,1 Mio. EUR im Vorjahr) sowie corona-bedingte Ausgleichszahlungen des Landes Bremen (47,9 Mio. EUR nach 43,2 Mio. EUR im Vorjahr) erlössteigernd aus. Die übrigen betrieblichen Erträge (inkl. der Umsatzerlöse nach § 277 HGB) sind mit 83,0 Mio. EUR um 16,4 Mio. EUR höher als im Vorjahr ausgefallen, wobei sich um 6,7 Mio. EUR höhere Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre, eine erstmalige Bestandsbewertung der Instrumente (4,6 Mio. EUR), eine erneute Steigerung der Erlöse der Apotheke am KBM (+ 3,2 Mio. EUR), einmalige Zuschüsse und Kostenerstattungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie (6,5 Mio. EUR nach 4,5 Mio. EUR im Vorjahr) sowie der Infalationsausgleich für das Jahr 2022 (1,0 Mio. EUR) ertragssteigernd auswirkten.

Der Materialaufwand liegt mit 202,4 Mio. EUR um 6,9 Mio. EUR (+3,5 %) höher als im Vorjahr. Hier wirkte sich in den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen des medizinischen Bedarfs - analog der Erlössteigerung der Apotheke - insbesondere die Erhöhung des Wareneinsatzes in der Apotheke (+2,8 Mio. EUR) aus, während in den Energiekosten vor allem die Stromkosten um rd. 2,6 Mio. EUR, durch u.a. den Wegfall der EEG-Umlage, gesunken sind. Die bezogenen Leistungen des medizinischen Bedarfs stiegen vor allem durch den Einsatz von Fremdarbeitskräften im ärztlichen Dienst, im Funktionsdienst sowie im Pflegedienst im Vorjahresvergleich um 7,6 Mio. EUR. Die Materialaufwandsquote (bezogen auf die Umsatzerlöse KHBV) beträgt 28,5 % und hat sich im Vorjahresvergleich leicht verschlechtert (Vorjahr: 27,9 %).

Der Personalaufwand bildet den größten Kostenfaktor und erhöhte sich bei gleichzeitigem Abbau von Vollzeitkräften insbesondere aufgrund von Tariferhöhungen um 3,2 Mio. EUR (+0,6 %) auf 518,4 Mio. EUR.

Die Personalaufwandsquote (bezogen auf die Umsatzerlöse KHBV) beträgt rd. 73,1 % und ist im Vorjahresvergleich leicht verbessert (Vorjahr: 73,4 %).

Die übrigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vorjahresvergleich um 6,1 Mio. EUR auf 58,9 Mio. EUR gestiegen, u.a. aufgrund höherer Instandhaltungskosten (+2,5 Mio. EUR).

Das Betriebsergebnis des Konzerns ist positiv und beträgt +12,7 Mio. EUR. Es ist im Vorjahresvergleich um 7,8 Mio. EUR verbessert.

Das Investitionsergebnis spiegelt den Anteil an eigenmittelfinanzierten Investitionen wider und ist mit - 24,8 Mio. EUR um rd. 0,4 Mio. EUR höher als im Vorjahr, insbesondere aufgrund der im Juli des Berichtsjahres erfolgten Inbetriebnahme der Aufstockungsbereiche des Teilersatzneubaus (Haus 3) und des Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess (Haus 4) am KBM.

Das Finanzergebnis in Höhe von -6,4 Mio. EUR (Vorjahr: -8,8 Mio. EUR) ist geprägt vom Zinsanteil aus der Aufzinsung der Pensions- und Altersteilzeitrückstellungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr: 3,8 Mio. EUR) sowie den langfristigen Finanzierungskosten der Bürgschaftsdarlehen (196,6 Mio. EUR) für Investitionsprojekte, wie insbesondere den Teilersatzneubau am KBM. Aus der Maßnahme ergab sich im Berichtsjahr per Saldo eine Belastung des Finanzergebnisses in Höhe von 4,9 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR).

Das neutrale Ergebnis in Höhe von +23,5 Mio. EUR ist im Berichtsjahr im Wesentlichen durch die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (25,1 Mio. EUR) positiv beeinflusst. Gegenläufig wirken sich insbesondere die Abschreibungen auf Forderungen (1,6 Mio. EUR) aus. Das außergewöhnliche Ergebnis in Höhe von 15,0 Mio. EUR resultierte im Vorjahr aus dem Ertrag eines durch die FHB zugewendeten Betriebskostenzuschusses in Höhe von 15,0 Mio. EUR.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 endet mit einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von +4,3 Mio. EUR.

Zusammenfassend zeigt das Jahr 2022 eine Ergebnisverbesserung von 8,0 Mio. EUR gegenüber dem Jahr 2021. Der Konzernjahresfehlbetrag in 2021 betrug -3,7 Mio. EUR und der Konzernjahresüberschuss in 2022 +4,3 Mio. EUR. Eliminiert um alle erhaltenen Ausgleichszahlungen (2021 86,7 Mio. EUR und 2022 94,7 Mio. EUR), verbleibt ein im Vorjahresvergleich konstantes Ergebnis. Darin sind ein erhöhtes Investitionsergebnis (-0,4 Mio. EUR vs. 2021), ein verbessertes Finanzergebnis (+2,3 Mio. EUR vs. 2021), ein reduzierter Ergebnisbeitrag der Tochtergesellschaft Fachärztezentrum Hanse (-2,3 Mio. EUR), die Auflösung von Rückstellungen (2,7 Mio. EUR vs. 2021) und negative Tarifeffekte (ca 21 Mio. EUR vs. 2021) enthalten. Diese sich negativ auf das Ergebnis auswirkende Positionen konnten durch einen Sanierungserfolg von 26,2 Mio. EUR kompensiert werden und führen zu dero.g. Ergebnisverbesserung.

Insgesamt ist die Ertragslage des Konzerns im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des Rückgangs der Leistungszahlen unbefriedigend und zeigt die Notwendigkeit einer umfassenden Restrukturierung der Muttergesellschaft.

3. Finanzlage

Die Ergebnisentwicklung der Muttergesellschaft Gesundheit Nord ist hoch defizitär und zeigt eine negative Entwicklung, die durch Ausgleichzahlungen und Sanierungserfolge etwas gemildert werden konnte.

EBITDA Entwicklung	2016	2017	2018
in Mio. EUR
EBITDA	13,2	2,1	-10,4
Ausgleichszahlungen
EBITDA ohne Ausgl.zahl.	13,2	2,1	-10,4

EBITDA Entwicklung	2019	2020	2021	2022
in Mio. EUR
EBITDA	-28,2	-12	11,6	35,2
Ausgleichszahlungen		78,3	86,7	94,7
EBITDA ohne Ausgl.zahl.	-28,2	-90,3	-75,1	-59,5

Im Jahre 2016 erwirtschaftete das Mutterunternehmen noch ein positives operatives Ergebnis, doch durch Tilgungen, Zinsen und Abschreibungen bereits in diesem Jahr ein 2-stelliges negatives Jahresergebnis. Das operative Ergebnis verschlechterte sich von +2,1 Mio. EUR in 2017 -28,2 Mio. EUR in 2019. Im Jahr 2021 wurde erstmals wieder ein positives operatives Ergebnis i.H.v. +11,6 Mio. EUR erzielt, das Ausgleichszahlungen des Bundes und durch den Bremen-Fonds (in Summe 86,7 Mio. EUR) enthielt.

Im Berichtsjahr 2022 verbesserte sich das operative Ergebnis weiter auf +35,2 Mio. EUR. Ohne Berücksichtigung der darin enthaltenen Ausgleichszahlungen des Bundes und durch den Bremen-Fonds (in Summe 94,7 Mio. EUR), läge das Ergebnis bei -59,5 Mio. EUR. Belastet wurde das Ergebnis durch die extrem angestiegene Inflation seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges in Höhe von -20,7 Mio. EUR. Dank des erneuten Erreichens eines Sanierungsergebnis von ca. 26,2 Mio. EUR (Details siehe S. 6) konnte das Ergebnis deutlich verbessert werden.

Seitens der FHB wurden zur Stützung der Bremer Unternehmen in der pandemischen Lage zwei Instrumente implementiert. Zum einen ein temporäres Cash Pooling (TCP). Dieses TCP verschafft den Unternehmen nach Beantragung eine zusätzliche Kreditlinie. Zum anderen hat die FHB den 1,2 Mrd. EUR schweren kreditfinanzierten Bremen-Fonds aufgelegt, um die unmittelbaren Lasten der Corona-Pandemie aufzufangen. Bremische Beteiligungsunternehmen - so auch die Gesundheit Nord - können den Ausgleich covid-bedingter Verluste durch diesen Fonds beantragen. Der Gesundheit Nord wurde zum Bilanzstichtag im TCP (Laufzeit bis 30. November 2023) eine zusätzliche Kreditlinie von 48 Mio. EUR gewährt. Zum 01. April 2023 wurde der TCP aufgrund eines neuen Kreditrahmenvertrages über insgesamt 231 Mio. EUR (bisher 183 Mio. EUR) abgelöst (Laufzeit bis 30. November 2026).

Die Veränderung des Finanzmittelfonds des Konzerns sowie die ursächlichen Mittelbewegungen werden nachfolgend dargestellt:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Finanzmittelfonds am 01.01.	-72.466	-64.092
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	43.920	3.596
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-23.891	-13.710
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	9.916	1.740
Finanzmittelfonds am 31.12.	-42.521	-72.466

Der Finanzmittelfonds des Konzerns zum 31. Dezember 2022 setzt sich aus liquiden Mitteln in Höhe von 126,5 Mio. EUR und kurzfristigen Kontokorrentverbindlichkeiten in Höhe von 169,0 Mio. EUR zusammen.

Darin enthalten sind für investive Zwecke gebundene Guthaben in Höhe von 33,8 Mio. EUR (Vorjahr: 41,5 Mio. EUR) aus noch nicht verausgabten Darlehens- und Kapitalmitteln sowie noch nicht verausgabte Fördermittel in Höhe von 57,3 Mio. EUR (Vorjahr: 48,5 Mio. EUR). Der Betriebsmittelsaldo beläuft sich auf -144,6 Mio. EUR (Vorjahr: -172,3 Mio. EUR).

Der Finanzmittelfonds ist im Vorjahresvergleich um 29,9 Mio. EUR auf -42,5 Mio. EUR verbessert. Dabei ist der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit mit 43,9 Mio. EUR deutlich positiv, was insbesondere auf die Auszahlungen von pandemiebedingten Ausgleichen des Vorjahres der Muttergesellschaft im Ifd. Geschäftsjahr zurückzuführen ist. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält Mittelabflüsse für Darlehenstilgungen (14,6 Mio. EUR) und für gezahlte Zinsen (5,3 Mio. EUR) sowie Zuflüsse aus Fördermitteln (29,9 Mio. EUR). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält neben Mittelzuflüssen aus der Veräußerung von Grundstücksteilen des Neuen Hulsbergviertels am KBM in Höhe von 3,6 Mio. EUR insbesondere die Mittelabflüsse aus den getätigten Investitionen in Höhe von 27,5 Mio. EUR.

Zusammenfassend beruht der verbesserte Finanzmittelfond von +29,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen auf dem verbesserten EBITDA der Muttergesellschaft von +23,6 Mio. EUR und zeigt sich auch positiv in der Ausnutzung des Betriebsmittelkredites der Muttergesellschaft. Der Saldo betrug am Anfang des Jahres -172,3 Mio. EUR und am Jahresende -144,6 Mio. EUR.

Die Investitionen in das Anlagevermögen des Konzerns setzen sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt zusammen:

	Mio. EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände	1,7
Grundstücke und Gebäude	4,6
Technische Anlagen	1,7
Einrichtungen und Ausstattungen	11,5
Anlagen im Bau	8,0
	27,5

Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich vor allem um Software. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen betreffen im Wesentlichen Klinikaus- und -umbauten sowie Klinikausstattungen. Insbesondere handelt es sich mit 8,5 Mio. EUR um das Bau-Projekt Teilersatzneubau inkl. Aufstockung am KBM, mit 1,8 Mio. EUR um das Bau-Projekt Bauzielplanung KBO sowie mit 2,1 Mio. EUR um IT-Investitionen im Rahmen des KHZG.

4. Vermögenslage

Die Vermögens- und Kapitalstruktur des Konzerns stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2022		31.12.2021		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR
Vermögen
mittel- und langfristig
gebundenes Vermögen	686.087	66,2	712.721	71,6	-26.634
kurzfristig gebundenes Vermögen	350.579	33,8	282.646	28,4	67.933
	1.036.666	100,0	995.367	100,0	41.299
Kapital
mittel- und langfristig
verfügbares Kapital	606.830	58,5	619.953	62,3	-13.123
kurzfristig verfügbares Kapital	429.836	41,5	375.414	37,7	54.422
	1.036.666	100,0	995.367	100,0	41.299

Aus der Vermögens- und Kapitalstruktur ergibt sich eine Unterdeckung des mittel- und langfristig gebundenen Vermögens (686,1 Mio. EUR) durch mittel- und langfristig zur Verfügung stehendes Kapital (606,8 Mio. EUR) um 79,3 Mio. EUR (Vorjahr: 92,8 Mio. EUR). Auf Grund des zur Verfügung stehenden Betriebsmittelkredits ist, wie in den Jahren zuvor, die Deckung gegeben.

Der Konzernjahresüberschuss von +4,3 Mio. EUR führt unter Berücksichtigung des Konzern-Verlustvortrages in Höhe -48,1 Mio. EUR zu einem auf das Geschäftsjahr 2023 vorzutragenden Konzern-Bilanzverlust von -43,8 Mio. EUR.

5. Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement

Die in der Gesundheit Nord etablierten Planungs-, Controlling- und Berichtssysteme gewährleisten, dass ungünstige Entwicklungen zeitnah identifiziert werden und adäquate Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Täglich stehen die Kontostände, die Leistungsdaten pro Fachabteilung und wöchentlich weitere abrechnungsrelevante Daten zur Verfügung. Die monatlichen Ergebnisberichte und regelmäßigen Prognosen werden auf Basis eines konzerneinheitlichen Berichtswesens erstellt, zentral plausibilisiert und zusammengeführt. Eine systemgestützte integrierte Planung, die neben der Gewinn- und Verlustrechnung eine Planbilanz auf Monatsebene und die daraus resultierende Cash-Flow- und Liquiditätsplanung enthält, wurde zur Überwachung erstellt.

Die Gesundheit Nord bewegt sich als Krankenhauskonzern in einer hochkomplexen Risikolandschaft. Um die Vielzahl und Verschiedenartigkeit von Risiken zu beherrschen, wird konzernweit ein strukturiertes, integriertes Risikomanagementsystem eingesetzt, das u. a. die Vorschriften nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG), dem Handelsgesetzbuch (HGB), dem Haushaltsgrundsätzegesetz (HGrG) sowie spezifisch für klinische Risiken die Vorgaben der Qualitätsmanagement-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA QM-RL) und des Bremischen Krankenhausgesetzes (BremKhG) konkretisiert.

Das Risikomanagementsystem der Gesundheit Nord umfasst die Gesamtheit aller Regelungen, die einen strukturierten Umgang mit Risiken sicherstellen. Oberstes Ziel des Risikomanagementsystems der Gesundheit Nord ist es, bestandsgefährdende und die klinische Patientenversorgung gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzusteuern. Das Risikomanagementsystem der Gesundheit Nord dient somit dem Schaffen und Bewahren von Werten sowie der Patientensicherheit.

Der Risikomanagementprozess der Gesundheit Nord orientiert sich an den Leitlinien der DIN ISO 31000:2018-10 und beinhaltet die systematische Identifikation, Analyse, Bewertung und Bewältigung von Risiken. Dabei werden gezielt qualitative und quantitative Risikomanagementmethoden eingesetzt.

Grundlage für den Risikomanagementprozess ist eine umfassende Risikolandschaft, die insbesondere dem Management von Risiken mit dem Ziel dient, ein strukturiertes und konsistentes Berichtswesen zu betreiben, das eine Vergleichbarkeit der Entstehung und Veränderung oder dem Verschwinden von Risiken ermöglicht. Darüber hinaus dient die Risikolandschaft als Handlungshilfe, um potenzielle Risiken und deren Beziehungen zueinander erkennen und verorten zu können.

Die im folgenden dargestellten Risiken sind nach ihrer Wesentlichkeit sortiert, beginnend mit dem höchsten Risiko:

Finanzierungsrisiken

Aufgrund eines Investitionsstaus, der auf die Wettbewerbsfähigkeit des Mutterunternehmens negative Auswirkungen hat und der vorhandenen Kostenstruktur hat die Gesundheit Nord in der Vergangenheit regelmäßig Verluste und per Saldo auch negative Zahlungsmittelzuflüsse erwirtschaftet, so dass der Gesellschafter die Finanzierung des Mutterunternehmens sicherstellen musste. Diese und die folgenden Ereignisse und Gegebenheiten zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Mutterunternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen. So benötigt das Mutterunternehmen auch zukünftig ausweislich seiner auf dem Wirtschaftsplan 2023 und der Mittelfristplanung 2024 basierenden Liquiditätsplanung die im Wege eines Betriebsmittelkredits seitens des Gesellschafters bis Ende November 2026 verbindlich zur Verfügung gestellte Liquidität einschließlich der durch den Gesellschafter zugesagten und zwischenzeitlich gezahlten Ausgleiche der coronabedingten Belastungen im Jahr 2023 um die eigenen finanziellen Verpflichtungen bedienen zu können. Zusätzliche Risiken für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns können sich aus der aktuell diskutierten Krankenhausreform und der geplanten Einordung der bestehenden Krankenhausstandorte in Versorgungsstufen ergeben. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser aufrechterhalten und diese saniert werden sollten, müssen dazu zusätzlich erforderliche finanzielle Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser nicht aufrechterhalten werden sollte, müssen die für die Abwicklung erforderlichen finanziellen Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden.

Das seit Jahren anhaltende negative Jahresergebnis des Mutterunternehmens belastet zum einen den Betriebsmittelkredit und erlaubt es zum anderen nicht, den Investitionsbedarf aus Eigenmitteln zu finanzieren. Dazu belasten nach wie vor Tilgungen und Zinsen für getätigte Investitionen den Betriebsmittelkredit.

Das duale Finanzierungssystem, das die Zuständigkeit der Länder für die Investitionen von Plankrankenhäusern regelt, führt nicht zu einer auskömmlichen Behebung des bestehenden Investitionsstaus. Dieses wirkt sich nicht nur negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit, die Innovationen, den Fortschritt, die Attraktivität als Arbeitgeber und somit auch auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis der Gesundheit Nord aus. Die vorhandene Kostenstruktur und auch die Leistungsentwicklung hat die Gesundheit Nord in der Vergangenheit zu regelmäßigen Verlusten und per Saldo auch zu einer deutlichen finanziellen Belastung geführt. Nur durch die Unterstützung des Gesellschafters konnte die auskömmliche finanzielle Ausstattung der Muttergesellschaft sichergestellt werden. Für den Zeitraum der Fortführungsprognose (3. Quartal 2024) ist die Gesundheit Nord damit auskömmlich finanziert. Die fortwährend unzureichende öffentliche Investitionsförderung erschwert die Durchführung sowohl von unverzichtbaren substanzerhaltenden Investitionen als auch von Investitionen, die für strategische und strukturelle Maßnahmen zur mittelfristigen Ergebniskonsolidierung zwingend notwendig sind. Strategisch wesentlich ist u.a. die konsequente räumliche Konzentration der somatischen medizinischen Leistungen durch einen bereits geprüften und möglichen weiteren Ausbau des Neubaus Klinikum Bremen-Mitte mit optimalen Kosten-Nutzen-Effekten. Demgegenüber steht für die somatische Versorgung der erforderliche Abbau nicht wirtschaftlich zu sanierender und notwendigerweise zu erhaltener Flächen an den baulich und technisch nahezu vollständig unsanierten Standorten Klinikum Links der Weser und Klinikum Bremen-Ost. Auch die Notwendigkeit, das Potenzial des Klinikums Bremen-Nord in zukunftsfähige bauliche und technische Strukturen zu entwickeln, bedeutet erforderliche und ausreichende Investitionen. Gleiches gilt für den Erhalt und den Ausbau des medizinischen Angebotes für die Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Forensik am Standort Klinikum Bremen-Ost. Um eine zeitgemäße stationäre psychiatrische Versorgung anbieten zu können, müssen Neubauten auf dem Gelände des Klinikums Bremen-Ost errichtet werden.

Um den Kapitaldienst für die diesbezüglich erforderliche Fremdfinanzierung leisten zu können, muss mittelfristig ein deutlich positives EBITDA, mit einer Marge von 2,5% bis 4,0% erzielt werden. Dies ist nur durch die konsequente Umsetzung eines Restrukturierungsprogramms möglich. Dies berücksichtigt die künftige Medizinstrategie und zwingend bedarfsgerechte betriebswirtschaftliche und infrastrukturelle Anpassungen. Um einer möglichen Unsicherheit der Fähigkeit des Mutterunternehmens zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu begegnen, bedarf es der Investition in den Umbau der Gesundheit Nord und bis zur Erreichung einer auskömmlichen Rendite weitere Unterstützungsmaßnahmen des Gesellschafters. Die Gesundheit Nord wird die erforderlichen Maßnahmen zur Sanierung wie sie in der Mittelfristplanung (bis 2025) und in der integrierten Planung einschließlich Liquiditätsplanung berücksichtigt sind, umsetzen.

Durch die Verlängerung des Betriebsmittelkredites des Mutterunternehmens und durch die per Senatsbeschluss bereits zugesicherten Ausgleiche für 2023 ist die Liquidität bis mindestens dem 3. Quartal 2024 gesichert. Trotz weiterer Sanierungsmaßnahmen für die Jahre 2024 und 2025 in Höhe von ca. 34 Mio. EUR bleibt die Gesundheit Nord, u.a. wegen der weiter fortschreitenden Kosten-Erlösschere und der für dieses Leistungsniveau zu hohen Betriebskosten weiterhin hoch defizitär. Zum Jahresende 2023 erwartet die Gesundheit Nord eine Ausschöpfung des Betriebsmittelkredites von 64,8% (-149,7 Mio. EUR). Das negative operative Ergebnis der kommenden Jahre 2024 und 2025, die laufenden Zins- und Tilgungsverpflichtungen, die neu hinzugekommene Verzinsung des Betriebsmittelkredites und die Rückführung der Krankenkassen auf das ursprüngliche Zahlungsziel von 19 Tagen (in der Pandemie verkürzt auf 5 Tage zur Stützung der Liquidität der Krankenhäuser) machen bereits heute deutlich, dass ein dreistelliger Mio. Betrag zur Stützung der Liquidität und als Ausgleich des operativen und des Finanzergebnisses, mit einer teilweisen Zusage in 2023 und Zufluss in 2024 und 2025 notwendig sein wird.

Für die bereits oben erwähnten infrastruktureilen Anpassungen werden hohe Investitionen nötig sein. Nach aktuellem Stand ist bereits heute absehbar, dass die zur Verfügung gestellten Fördermittel nicht ausreichen werden, um alle Investitionserfordernisse zu erfüllen. Generell geht man von einem Bedarf an Investitionen in Höhe von 8,0% des Umsatzes aus. Die nach heutigen Erkenntnissen vorhandenen Fördermittel entsprechen ca. 3,1% des Umsatzes Da, nach der heutigen Kapitaldienstfähigkeit nicht davon ausgegangen werden kann, dass die Gesundheit Nord die benötigten Investitionen über Fremdfinanzierung eigenständig bewerkstelligen kann, bedarf es hier der Finanzierung durch das Land (duales Finanzierungssystem im Gesundheitswesen).

Diese Gegebenheiten und Ereignisse zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Muttergesellschaft und damit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellen.

Erlös- und Kostenrisiken

Die Finanzierung des Krankenhausbereiches wird weiterhin von gesundheitspolitischen Entscheidungen und der Gesetzgebung abhängig sein. Es ist davon auszugehen, dass Erhöhungen bei den Personalkosten durch Tarifsteigerungen außerhalb des Pflegebudgets weiterhin nicht vollständig über zukünftige Budgets refinanziert werden können. Eine entsprechende Dämpfung der zunehmend auch inflationsbedingten Kostenentwicklung ist zudem nicht abzusehen. Dem gegenüber stehen durch politische Forderungen nach qualitätsorientierter Vergütung erkennbare Anforderungen an die nachgewiesene Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität, welche vorfinanziert werden müssen.

Die Leistungserbringung erfordert eine hoch qualifizierte Personalbesetzung, u. a. durch Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Die Einhaltung dieser Vorgaben ist ständig zu gewährleisten. Bundesweit ergeben sich jedoch zunehmend Engpässe, die sich sowohl auf die Gehaltsvorstellungen und Personalgewinnungskosten von neu anzuwerbendem Fachpersonal als auch auf den möglichen Umfang der Leistungserbringung auswirken.

Weiterhin sind wirtschaftliche Auswirkungen der abflachenden weltweiten Corona-Pandemie auf das Unternehmen generell zu berücksichtigen. Von einer Rückkehr zu einem Leistungsgeschehen vor der Pandemie ist nicht mehr auszugehen. In dem Geschäftsjahr 2022 verzeichnete die Gesundheit Nord eine durchschnittliche Auslastung der vorhandenen stationären Kapazitäten von nur noch ca. 63%. Diese Höhe ist betriebswirtschaftlich und ökologisch höchst ineffizient und bedarf dringend einer Optimierung.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung der Muttergesellschaft insgesamt als moderat an.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken ergeben sich in Bezug auf Ausfall- und Liquiditätsrisiken. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber den Sozialleistungsträgern. Das Ausfallrisiko der Sozialleistungsträger wird als gering angesehen. Den bestehenden Risiken aus möglichen Forderungsausfällen gegen Sozialleistungsträger und Selbstzahler wird durch ein aktives Forderungsmanagement begegnet. Um eventuellen Ausfallrisiken vorzubeugen, wurden sowohl Einzelwertberichtigungen als auch eine Pauschalwertberichtigung in angemessener Höhe gebildet. Für Risiken aus der Rechnungsprüfung durch den Medizinischen Dienst wurden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken aus den bestehenden Investitionsdarlehen wurden überwiegend Festzinsvereinbarungen getroffen bzw. Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen, die eine feste Verzinsung während der Laufzeit sicherstellen. In Bezug auf die variabel verzinslichen Darlehensanteile wird die Zinssatzentwicklung regelmäßig überwacht. Bei ungünstiger Entwicklung ist vorgesehen, Zinssicherungsgeschäfte abzuschließen.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung der Muttergesellschaft insgesamt als gering an.

Generelle Chancen und Risiken

Wirtschaftsplanungen werden erstellt unter den zu dem Zeitpunkt erkennbaren Rahmenbedingungen. Das bietet Risiken wie auch Chancen.

Zu den operativen Risiken:

Durch die getätigte Energiepreisbremse im November/Dezember 2022 konnte die Inflationsrate für das Jahr 2022 auf 6,9% gesenkt werden. Im ersten Quartal 2023 zeigt sich erneut ein Anstieg auf 8,7%. Für den April verzeichnet Deutschland eine Reduktion auf 7,2%, was aber den sinkenden Energiepreisen geschuldet ist (Inflation +3,5%). Hingegen schlagen die Verbrauchspreise für Nahrungsmittel mit 22,3% zu. Die Gesundheit Nord hat bis zum Ende des Jahres 2023 feste Energiepreise, wird aber belastet durch die erhöhten Preissteigerungen der weiteren Produkte des Warenkorbes.

Damit liegen die Inflationsraten auf dem Niveau des Wirtschaftsplans und führen nur bei einer erneuten Erhöhung zu Verwerfungen.

Leistungsseitig zeigen die ersten Monate des Jahres 2023 einen leichten Anstieg gegenüber der Vorjahresentwicklung, sind aber zu jeder Zeit in Abhängigkeit von der Anwesenheit der MitarbeiterInnen im "weißen" Bereich - insbesondere im Bereich des Pflegedienstes und in den Funktionsbereichen - zu sehen. Eine erhöhte krankheitsbedingte Abwesenheitsquote kann zu deutlichen Leistungseinbrüchen und somit Leistungs-/Erlösverlusten führen.

Das Risiko sieht die Geschäftsführung der Muttergesellschaft insgesamt als moderat an.

Diesen Risiken stehen Chancen gegenüber.

Die globale Konjunktur hat sich gegenüber der noch im November 2022 prognostizierten Entwicklung leicht verbessert. Auch die Gesundheit Nord ist gut in das Jahr 2023 gestartet. So wurde im Wirtschaftsplan eine Leistungssteigerung von 1,4% angenommen und diese wurde auch erreicht.

Die Einführung von ID Diacos (eine automatisierte, digitale Texterkennung) soll die Kodierung auf Fehl- und fehlende Diagnosen hinweisen und somit die abzurechnenden Erlöse optimieren und die Reklamationen des MD verringern. Tägliche Steuerungen im Kapazitätsmanagement und die Berücksichtigung der einzuhaltenden Pflegepersonaluntergrenzen können zu weiterer Leistungssteigerung führen. Nur durch den Einsatz von Arbeitnehmerüberlassung und einer intensive Auslandsrekrutierung kann heute und in Zukunft das Leistungsniveau gehalten werden.

Die aktuell verhandelten Tarif-Steigerungen des TVöD und Marburger Bund bleiben leicht unter dem Ansatz im Wirtschaftsplan 2023 zurück.

6. Prognosebericht

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser werden weiterhin schwierig bleiben.

Dank der Ausgleichszahlungen des Bundes und des Landes Bremen (insgesamt 94,7 Mio. EUR) weist das operative Ergebnis der Muttergesellschaft für das Jahr 2022 einen positiven Betrag von 35,2 Mio. EUR aus. Neben den Ausgleichszahlungen haben auch die Sanierungserfolge (2021 und 2022 insgesamt 53 Mio. EUR) einen erheblichen Beitrag zur Ergebnisstabilisierung geleistet. Werden die Ausgleichszahlungen herausgerechnet, konnte das operative Ergebnis von -90 Mio. EUR in 2020 auf -59,5 Mio. EUR in 2022 verbessert werden - bei einem gleichzeitigem Fallzahlverlust von rund 8 %. Den Sanierungsbemühungen zuwider laufen die hohen Inflationseffekte (ca. 21. Mio. Euro in 2022). Auch für die Jahre 2023 und 2024 sind weitere Sanierungsmaßnahmen geplant (in Summe ca. 54 Mio. EUR). Doch die anhaltend hohe Inflation auch im Jahre 2023 und der bereits festgelegte und deutlich unter der Inflation und Tarifsteigerungen liegende Landesbasisfallwert, führen erneut zu einer Kosten-Erlösschere von ca. 23,0 Mio. Euro alleine im Jahr 2023.

Für das Jahr 2023 hat sich die Muttergesellschaft Gesundheit Nord durch eine moderate Leistungssteigerung (1,4% in der Somatik) und weiterer Kostenreduzierungen ein Ziel von -18 Mio. Euro als operatives Ergebnis gesetzt. Die ersten vier Monate zeigen eine Planerfüllung.

Der erstellte Wirtschaftsplan 2023 für die Muttergesellschaft Gesundheit Nord geht bei Umsätzen von 755,7 Mio. EUR von einem negativen EBITDA von -18,0 Mio. EUR sowie von einem negativen Jahresergebnis von -48,3 Mio. EUR aus. Dem zu Grunde liegt eine durchschnittliche Fallschwere von 1,040 CMI in der Somatik und eine voll- und teilstationäre Gesamtfallzahl von 103.345 gemäß PEPP-Aufnahmesicht in der Psychiatrie.

Im Rahmen der Beschlussfassung bzw. der Zustimmung zum Wirtschaftsplan 2023 der Muttergesellschaft Gesundheit Nord haben sowohl der Aufsichtsrat als auch die Freie Hansestadt Bremen als Gesellschafter ihre Erwartung formuliert, über den Wirtschaftsplan 2023 hinaus weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und Absicherung der Liquidität zu entwickeln, die zu einer deutlichen Verbesserung der operativen Ergebnisse führen, um den finanziellen Unterstützungsbedarf durch den Gesellschafter zukünftig deutlich zu reduzieren oder auszuschließen.

Daher und aufgrund der bereits geschilderten ineffizienten Flächennutzung, bedarf es einer generellen Restrukturierung des gesamten Mutterunternehmens in der u.a. folgende Eckpunkte Berücksichtigung finden:

•	Zukünftiger somatischer Bettenbedarf ca. 1500 Betten unter Wahrung des Versorgungsauftrages -> Vorlage entsprechender Standortvarianten und Berechnung der investiven und ergebnisrelevanten Auswirkungen
•	Qualitätssteigerung durch interdisziplinäre Bündelung von Hochleistungsmedizin und Pflege
•	Konzentration von Fachkräften
•	Abbau von ineffizienten Strukturen
•	Sicherstellung von Flächeneffizienz
•	Absichten des Bundesgesundheitsministers
•	Auswirkungen weiterer Ambulantisierung
•	Demografische Entwicklung
•	Investive Bedarfe

Darauf basierend wurden unter medizinischen und betriebswirtschaftlichen Aspekten verschiedene mögliche Varianten von Konzentrationen der Leistung erhoben und bewertet. Ebenfalls finden weitere Variantenunabhängige Maßnahmen in dem Restrukturierungskonzept ihre Berücksichtigung. Das vollständige Konzept inklusive der investiven Bedarfe wird dem Aufsichtsrat im Juli 2023 vorgestellt. Ohne Beschlüsse des Aufsichtsrates und Zusagen des Gesellschafters können die notwendigen Investitionen nicht gestartet werden.

Bremen, 23. Juni 2023

Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin

Heike Penon, Geschäftsführerin

Klaus Beekmann, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen, Bremen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Gesundheit Nord gGmbH Klinikverbund Bremen für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir weisen auf die Ausführungen im Konzernlagebericht im Abschnitt 5 "Chancen- und Risikobericht" unter "Finanzierungsrisiken" sowie im Konzernanhang im Abschnitt F. "Fortbestandsprognose" hin. Dort beschreiben die gesetzlichen Vertreter des Mutterunternehmens, dass die Gesellschaft aufgrund eines bestehenden Investitionsstaus und einer nachteiligen Kostenstruktur in der Vergangenheit regelmäßig Verluste und per Saldo auch negative Zahlungsmittelzuflüsse mit der Folge erwirtschaftet hat, dass der Gesellschafter Freie Hansestadt Bremen (Stadtgemeinde) die Finanzierung der Gesellschaft sicherstellen musste. Ausweislich seiner auf dem Wirtschaftsplan 2023 und der Mittelfristplanung 2024 basierenden Liquiditätsplanung benötigt das Mutterunternehmen auch künftig die finanzielle Unterstützung des Gesellschafters. Zu diesem Zweck und zum Ausgleich coronabedingter Belastungen im Geschäftsjahr 2023 hat der Gesellschafter dem Mutterunternehmen daher bis Ende 2026 verbindlich einen Betriebsmittelkredit sowie zwischenzeitlich bereits gezahlte coronabedingte Ausgleiche für 2023 zugesagt.

Zusätzliche Risiken für die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Mutterunternehmens und damit auch des Konzerns können sich aus der aktuell diskutierten Krankenhausreform und der geplanten Einordung der bestehenden Krankenhausstandorte in Versorgungsstufen ergeben. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser des Mutterunternehmens aufrechterhalten und diese saniert werden sollten, müssen dazu zusätzlich erforderliche finanzielle Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden. Soweit der Betrieb der betroffenen Krankenhäuser nicht aufrechterhalten werden sollte, müssen die für die Abwicklung erforderlichen zusätzlichen finanziellen Mittel vom Gesellschafter bereitgestellt werden.

Diese Gegebenheiten und Ereignisse zeigen das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Mutterunternehmens und damit auch des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellen. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bremen, den 6. Juli 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Brennecke, Wirtschaftsprüfer

Drechsler, Wirtschaftsprüfer

Beschluss über die Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde in der Gesellschafterversammlung vom 17. Juli 2023 festgestellt und es wurde beschlossen, den Jahresüberschuss in Höhe von EUR 4.436.219,68 mit dem bestehenden Gewinnvortrag in Höhe von EUR 29.583.869,84 zusammenzufassen und als Bilanzgewinn in Höhe von EUR 34.020.089,52 auf neue Rechnung vorzutragen.

Billigung Konzernabschluss 2022

Die Gesellschafterversammlung hat am 17. Juli 2023 den Konzernabschluss 2022 mit einem Konzernjahresüberschuss in Höhe von EUR 4.318.768,17 nebst Konzernlagebericht 2022 gebilligt. Der Konzernbilanzverlust beträgt per 31.12.2022 EUR 43.809.156,74.