Olam Deutschland GmbH

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Olam Deutschland GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Olam Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Olam Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Mannheim, 18. August 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hellmich, Wirtschaftsprüfer

Kloster, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	95.703,20		2.192,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.761.706,28		6.060.998,64
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.075.869,40		13.545.584,60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	464.772,47		562.593,59
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	405.545,91		269.965,77
	17.707.894,06		20.439.142,60
		17.803.597,26	20.441.334,90
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.576.255,58		1.933.626,94
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.759,15		3.395,05
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	6.059.881,72		14.464.919,24
3. Sonstige Vermögensgegenstände	3.033.345,89		1.322.858,79
	9.095.986,76		15.791.173,08
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	11.953.779,45		255.854,50
		23.626.021,79	17.980.654,52
C. Rechnungsabgrenzungsposten		116.610,00	136.890,00
		41.546.229,05	38.558.879,42

Passiva

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Gewinnvortrag	7.549.622,61		6.148.895,94
III. Jahresüberschuss	1.545.893,00		1.400.726,67
		9.120.515,61	7.574.622,61
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	1.490.249,42		171.670,97
2. Sonstige Rückstellungen	9.599.077,76		8.067.322,08
		11.089.327,18	8.238.993,05
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	446,25		123.785,65
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	21.335.940,01		22.584.208,70
3. Sonstige Verbindlichkeiten	0,00		37.269,41
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,00 (VJ. EUR 37.269,41)
		21.336.386,26	22.745.263,76
		41.546.229,05	38.558.879,42

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	33.294.075,50		28.657.841,63
2. Sonstige betriebliche Erträge	60.673,13		31.316,25
		33.354.748,63	28.689.157,88
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	6.731.712,00		3.676.180,84
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	10.311.827,69		9.235.853,81
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.905.419,24		1.811.907,35
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	3.170.575,43		2.644.230,16
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	8.086.867,59		8.641.875,51
		30.206.401,95	26.010.047,67
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		2.629,26	68.559,82
davon an verbundene Unternehmen EUR 2.629,26 (Vj. EUR 65.992,36)
		3.145.717,42	2.610.550,39
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		1.550.900,23	1.162.467,26
9. Ergebnis nach Steuern		1.594.817,19	1.448.083,13
10. Sonstige Steuern		48.924,19	47.356,46
11. Jahresüberschuss		1.545.893,00	1.400.726,67

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2021

	2021	2020
	EUR	EUR
Jahresüberschuss	1.545.893,00	1.400.726,67
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.170.575,43	2.644.230,16
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.531.755,68	1.168.673,74
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Liefer- und Leistungsforderungen sowie anderer Aktiva	6.072.837,68	-2.008.301,63
+/- Zunahme/Abnahme der Liefer- und Leistungsverbindlichkeiten sowie anderer Passiva	-199.943,76	56.121,87
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	2.629,26	68.559,82
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	1.550.900,23	1.162.467,26
-/+ Ertragsteuerzahlungen	-232.321,78	-1.127.034,32
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	13.442.325,74	3.365.443,57
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-142.524,84	0,00
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	353.799,52	1.018,96
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-744.112,47	-635.075,78
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-532.837,79	-634.056,82
- Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten	-1.208.933,74	-2.500.000,00
- Gezahlte Zinsen	-2.629,26	-68.559,82
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit	-1.211.563,00	-2.568.559,82
+/- Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	11.697.924,95	162.826,93
+ Finanzmittelbestand am Anfang der Periode	255.854,50	93.027,57
Finanzmittelbestand am Ende der Periode	11.953.779,45	255.854,50

Konzern-Eigenkapitalspiegel

	Gezeichnetes Kapital	Währungsumrechnung	Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	Eigenkapital gemäß Konzernbilanz	Konzerneigenkapital
	€	€	€	€	€
Stand am 31. Dezember 2019	25.000	0	6.148.896	6.173.896	6.173.896
Konzernjahresüberschuss	0	0	1.400.727	1.400.727	1.400.727
Veränderung Gewinnrücklage	0	0		0	0
Währungsanpassung	0	0		0	0
Stand am 31. Dezember 2020	25.000	0	7.549.623	7.574.623	7.574.623
Konzernjahresüberschuss	0	0	1.545.893	1.545.893	1.545.893
Veränderung Gewinnrücklage	0	0		0	0
Währungsanpassung	0	0		0	0
Stand am 31. Dezember 2021	25.000	0	9.095.516	9.120.516	9.120.516

Konzernanhang für 2021

Allgemeine Hinweise

Die Gesellschaft ist registriert im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main, Abteilung B, Registernummer HRB 102532. Die Geschäftsanschrift ist 68159 Mannheim, Neckarvorlandstraße 36 - 42. Der Sitz befindet sich in Frankfurt am Main.

Der vorliegende Konzernabschluss wurde gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Dieser Konzernabschluss wird in den Konzernabschluss der Olam International Limited, Singapur, einbezogen, welcher den größten Konsolidierungskreis darstellt.

Abgrenzung des Konsolidierungskreises

Der Konzernabschluss umfasst weiterhin die Olam Deutschland GmbH sowie ein inländisches Tochterunternehmen (siehe Anteilsbesitzliste).

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren im Wesentlichen unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungskosten bilanziert und werden, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten angesetzt und wird, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert.

Die im Vorratsvermögen ausgewiesenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Bewertungsabschläge (Marktfähigkeit, niedrigere Einkaufspreise, Ausschuss) auf die niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Werte wurden vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Bereits erkennbare Risiken sind durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Guthaben bei Kreditinstituten wurden zu Nennwerten angesetzt.

Die Steuerrückstellungen werden in Höhe der voraussichtlichen Zahlungsverpflichtungen unter Berücksichtigung geleisteter Vorauszahlungen angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung künftiger Kosten- und Preissteigerungen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden verrechnet ausgewiesen. Der Berechnung wurde ein Steuersatz von 30,9% zugrunde gelegt. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus Differenzen bei den sonstigen Rückstellungen. Dabei werden auch Differenzen, die auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß den §§ 300 bis 307 HGB beruhen, berücksichtigt. Die Aktivierung eines Überhangs aktiver latenter Steuern, die aus Differenzen in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Unternehmen resultieren, unterbleibt in Ausübung des dafür bestehenden Ansatzwahlrechts. Aus Konsolidierungsmaßnahmen entstanden aktive und passive latente Steuern bestehen jeweils in gleicher Höhe. Da diese saldiert ausgewiesen werden, entfällt ein Ansatz latenter Steuern.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB) und das Anschaffungskostenprinzip (§ 298 Abs. 1 i.V.m. § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB) beachtet.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung für Unternehmen, die aufgrund einer Gründung erstmals konsolidiert wurden, wurde nach der Erwerbsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist, vorgenommen.

Dabei wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Das Eigenkapital wird mit dem Betrag angesetzt, der dem zum Konsolidierungszeitpunkt beizulegenden Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht.

Sämtliche Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden gemäß § 303 Abs. 1 HGB gegenseitig aufgerechnet.

Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung wird gemäß § 305 Abs. 1 HGB vorgenommen.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist unter Angabe der planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Anhang) dargestellt. Eine Darstellung der Beteiligungsstruktur kann der Anteilsbesitzliste entnommen werden (Anlage 2 zum Anhang).

Gebäude werden über eine Nutzungsdauer von 25-50 Jahren, Maschinen und Anlagen über eine Nutzungsdauer von 8 - 15 Jahren sowie die Betriebs- und Geschäftsaus-stattung über eine Nutzungsdauer von 3 - 14 Jahren abgeschrieben.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen in Höhe von 6,1 Mio. € (Vorjahr 14,5 Mio. €) gegen Gesellschafter und stammen ausschließlich aus dem Lieferung- und Leistungsverkehr. Alle Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben unverändert eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital von T€ 25 entspricht der bei der Muttergesellschaft ausgewiesenen Bilanzposition.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf bestehende Rückbauverpflichtungen 6,5 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €), ausstehende Lieferantenrechnungen 2,2 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) sowie Personalverpflichtungen 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €).

Verbindlichkeiten

2020	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre	Gesamt
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	124	0	0	124
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	84	0	22.500	22.584
Sonstige Verbindlichkeiten	37	0	0	37
	245	0	22.500	22.745

2021	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit über 5 Jahre	Gesamt
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	45	0	21.291	21.336
Sonstige Verbindlichkeiten	0	0	0	0
	45	0	21.291	21.336

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse in Höhe von 33,3 Mio. € (Vorjahr 28,7 Mio. €) resultieren mit 30,3 Mio. € (Vorjahr 25,8 Mio. €) im Wesentlichen aus der Lohnveredelung von Kakao.

Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung in Höhe von T€ 239 enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen im Wesentlichen auf Instandhaltungskosten und Kosten für Fremdleistungen.

Sonstige Steuern

Bei den sonstigen Steuern handelt es sich um die Grundsteuer.

Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse bestehen zum Stichtag nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Miet- und Leasingverträge haben eine Laufzeit von 2022 bis 2060. Die Aufwendungen aus den sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen für Verpflichtungen mit einer Laufzeit größer 1 Jahr T€ 6.428 (Vorjahr: T€ 6.116). Hierbei handelt es sich um Miet-/Pachtaufwendungen, Erbbauzinsverpflichtungen und Leasingverträge. Für Miet- und Leasingverträge mit einer Laufzeit kleiner 1 Jahr betragen die Verpflichtungen T€ 21 (Vorjahr: T€ 99).

Aus heutiger Sicht verringert sich das Niveau in den kommenden Geschäftsjahren entsprechend der verbleibenden Mietlaufzeit.

Organe der Gesellschaften

Einzelvertretungsberechtigter Geschäftsführer ist Andreas Bernd Rudolph.

Die Geschäftsführung ist nicht bei der Muttergesellschaft angestellt.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

Kaufmännische und leitende Angestellte	40
Gewerbliche Mitarbeiter	127
	167

Nachtragsberichterstattung

Im Juli 2022 erwarb die Olam Deutschland sämtliche Geschäftsanteile der Märsch Importhandels-GmbH für einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Märsch Importhandels-GmbH ist in Verpackung und Vertrieb von Nüssen und Trockenfrüchten tätig und ein verlässlicher Partner des deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandels.

Prüfungs- und Beratungsgebühren

Das für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt für

	T€
Abschlussprüfungsleistungen	51
Steuerberatungsleistungen	38
	89

Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung des Mutterunternehmens schlägt vor, den Jahresüberschuss des Mutterunternehmens in Höhe von T€ 594 auf neue Rechnung vorzutragen.

Mannheim, den 17. August 2023

Andreas Bernd Rudolph

Geschäftsführung

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	31.12.2021
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	26.183,99	142.524,84	538,00	168.170,83
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.747.274,50	0,00	0,00	7.747.274,50
2. Technische Anlagen und Maschinen	30.077.737,07	191.142,12	75.159,00	30.193.720,19
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.513.709,13	87.690,44	246.758,00	1.354.641,57
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	269.965,77	465.279,91	329.699,77	405.545,91
	39.608.686,47	744.112,47	651.616,77	39.701.182,17
	39.634.870,46	886.637,31	652.154,77	39.869.353,00

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand 01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2021
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	23.991,69	49.013,94	538,00	72.467,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.686.275,86	299.292,36	0,00	1.985.568,22
2. Technische Anlagen und Maschinen	16.532.152,47	2.636.757,57	51.059,25	19.117.850,79
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	951.115,54	185.511,56	246.758,00	889.869,10
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	19.169.543,87	3.121.561,49	297.817,25	21.993.288,11
	19.193.535,56	3.170.575,43	298.355,25	22.065.755,74

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	95.703,20	2.192,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.761.706,28	6.060.998,64
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.075.869,40	13.545.584,60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	464.772,47	562.593,59
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	405.545,91	269.965,77
	17.707.894,06	20.439.142,60
	17.803.597,26	20.441.334,90

Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB

Werte in TEUR zum 31.12.2021

Name und Sitz der Gesellschaft	Beteiligungsquote	Jahresüberschuss	Eigenkapital
Verbundene Unternehmen, die im Rahmen der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen sind
Inland
1. Olam Deutschland GmbH, Frankfurt am Main		594	2.471
2. Olam Cocoa Deutschland GmbH, Frankfurt am Main	100%	952	6.675

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

Olam Deutschland GmbH, Frankfurt am Main

I. Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1. Organisatorische Struktur des Konzerns

Die Olam Deutschland GmbH, Frankfurt am Main hält 100 % der Anteile an der Olam Cocoa Deutschland GmbH, Frankfurt am Main.

Die Olam Cocoa Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, wurde mit Wirkung zum 16. Oktober 2015 gegründet und erwarb im Rahmen eines Asset-Deals sämtliche Vermögensgegenstände und Personalverpflichtungen der Kakao-Sparte der ADM Cocoa Germany GmbH & Co. KG, Mannheim. Abschlussstichtag beider Gesellschaften ist der 31. Dezember 2021. Zusammen bilden diese beiden Gesellschaften den Olam Deutschland GmbH Konzernabschluss (kurz: Olam Konzern).

Der Konzernabschluss der Olam Deutschland GmbH, Frankfurt am Main wird ihrerseits in den Konzernabschluss der Olam International Limited, Singapur (nachfolgend OIL) einbezogen.

II. Grundlagen der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die Olam Cocoa Deutschland GmbH ist ein nach FSSC 22000 zertifizierter Hersteller von qualitativ hochwertigen Kakaoprodukten und Lieferant für die Nahrungsmittelindustrie. Innerhalb der Olam Gruppe fertigen wir für die internationalen Nahrungsmittelkonzerne, die mittelständische Industrie sowie für Handel und Handwerk. Wir arbeiten, als einer der wenigen Betriebe weltweit, von der Kakaobohne an und sehen uns, eingebettet in den Konzern, als Bindeglied zwischen den Erzeugerländern der Erde und unseren Kunden. Seit der Gründung zum 16. Oktober 2015 besteht ein Lohnverarbeitungsvertrag, der am 1. April 2017 durch die oberste Konzerngesellschaft Olam International Limited (OIL), Singapur, übernommen wurde.

2. Forschung und Entwicklung

Es finden keine Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Unternehmen statt. Die Gesellschaft profitiert von den im Konzernverbund vorhandenen Innovationcenter.

3. Steuerungssysteme

Der Olam Konzern wird im Rahmen des Olam Konzernverbundes anhand seiner Umsatzerlöse gesteuert. Darüber hinaus finden monatliche Reviews hinsichtlich der Entwicklung der einzelnen Konzerngesellschaften durch die Konzernmutter statt.

III. Wirtschaftsbericht

1. Geschäftsverlauf

Auslastung und Produktion

Die Kapazitäten der Produktionsstätte der Olam Cocoa Deutschland GmbH waren weitestgehend ausgelastet. Im Berichtszeitraum wurden 82.080 t (Vorjahr: 60.068 t) Kakaobohnen, bei einer Maximalkapazität von 90.000 t, verarbeitet.

Die Kapazitätsauslastung betrug somit 91,2 % (Vorjahr: 66,7 %). Die Kapazitätsauslastung ist gegenüber dem letzten Jahr deutlich angestiegen. Die Kapazitätsauslastung erhöhte sich demnach entsprechend unserer Erwartungen und hat ein Niveau nahe der Kapazitätsgrenze erreicht. Dies ist insbesondere der Entwicklung im zweiten Halbjahr zuzuschreiben.

Beschaffung

Eine Beschaffung von Rohstoffen findet nicht statt. Diese werden von unserem Auftraggeber OIL zur Verarbeitung bereitgestellt. Hilfs- und Betriebsstoffe werden kostengünstig grundsätzlich über das "Strategic Sourcing" eingekauft.

Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres

Die Investitionen in das Anlagevermögen im abgelaufenen Geschäftsjahr betrafen im Wesentlichen Ersatzbeschaffungen und betrugen 0,42 Mio. € (Vorjahr 0,63 Mio. €) und lagen somit unter den Abschreibungen in Höhe von 3,17 Mio. € (Vorjahr 2,64 Mio. €).

Finanzierungsmaßnahmen des Geschäftsjahres

Die Finanzierung erfolgt ausschließlich über Konzerngesellschaften. Für den Erwerb der Vermögensgegenstände und Personalverbindlichkeiten, die im Jahr 2015 von ADM erworben wurden, wurde uns von unserer Konzernmutter Olam International Limited ein langfristiges US-Dollar-Darlehen zur Verfügung gestellt. Vertragsgemäß ist dieses Darlehen mit einem variablen Zinssatz ausgestattet. Das Darlehen ist mit dem US-Dollar zu Euro-Wechselkurs zum Zeitpunkt des Vertragsbeginns fixiert worden.

Personal- und Sozialbereich

Die Zahl der Mitarbeiter ist seit dem letzten Geschäftsjahr geringfügig angestiegen. Zum Bilanzstichtag wurden 167 (Vorjahr 154) Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 127 (Vorjahr 97) gewerbliche Mitarbeiter und 40 (Vorjahr 57) kaufmännische sowie leitende Angestellte. Es werden übertarifliche Zulagen gezahlt. Die Olam Deutschland GmbH sowie die Olam Cocoa Deutschland GmbH ermöglichen ihren Mitarbeitern und Auszubildenden eine breit gefächerte Aus- und Weiterbildung sowie Karrierechancen.

Umweltrechtliche Auflagen

Uns liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass wir gegen umweltrechtliche Auflagen verstoßen würden. Erforderliche Genehmigungen liegen vor.

2. Lage

Vermögens- und Finanzlage

Als Produktionsunternehmen macht das Anlagevermögen mit 17,8 Mio. € (Vorjahr 20,4 Mio. €) rund 42,9 % (Vorjahr 53,0 %) der Bilanzsumme von 41,5 Mio. € (Vorjahr 38,6 Mio. €) aus.

Das Netto-Sachanlagevermögen hat sich infolge der gegenüber den Abschreibungen niedrigeren Investitionen um 2,6 Mio. € auf 17,8 Mio. € gemindert.

Die zum 31. Dezember 2021 auszuweisenden Vorräte in Höhe von 2,58 Mio. € (Vorjahr 1,93 Mio. €) betreffen ausschließlich Ersatzteile. Um drohenden Lieferproblemen auf Lieferantenseite vorzubeugen, wurde der Bestand an Ersatzteilen ausgeweitet.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 6,1 Mio. € (Vorjahr 14,5 Mio. €) resultieren im Wesentlichen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber ausländischen Konzerngesellschaften.

Die sonstigen Rückstellungen belaufen sich auf 9,6 Mio. € (Vorjahr: 8,1 Mio. €). Es handelt sich im Wesentlichen um Rückstellungen für bestehende Rückbauverpflichtungen 6,5 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €), ausstehende Lieferantenrechnungen 2,2 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €) sowie Personalverpflichtungen 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen mit 21,3 Mio. € fast ausschließlich ein langfristiges Darlehen von Olam Treasury PTE Limited., Singapur (Vorjahr: 22,5 Mio. €) und Verpflichtungen gegenüber Olam Cocoa B. V., Koog an de Zaan (0,04 Mio. €). Die Zinszahlung erfolgt quartalsweise in der Darlehenswährung USD. Wegen eines bestehenden Letter of Comfort sind Währungsrisiken aus dem Darlehen für die Olam Cocoa Deutschland ausgeschlossen.

Das Eigenkapital erhöht sich aufgrund des Konzernjahresüberschusses in Höhe von 1,5 Mio. € auf 9,1 Mio. €. Der Lohnverarbeitungsvertrag mit OIL ermöglicht uns die kontinuierliche Erzielung von Überschüssen.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse in Höhe von 33,3 Mio. € (Vorjahr 28,7 Mio. €) resultieren mit 30,3 Mio. € (Vorjahr 25,8 Mio. €) aus der Lohnveredelung von Kakao. Auf Basis des Lohnverarbeitungsvertrages mit OIL bestehen die Umsatzerlöse aus den Aufwendungen für den Betrieb der Fertigungsstätte und dem vereinbarten Gewinnzuschlag. Dieser ist in seiner Höhe so vereinbart, dass die wirtschaftliche Kontinuität des Unternehmens gewährleistet ist und daraus Investitionen getätigt werden können.

Die Materialaufwendungen resultieren grundsätzlich aus Kosten für Strom, Gas und Dampf. Als stromintensives Unternehmen sind unsere Stromkosten in 2021 von der EEG-Umlage befreit. Diese Befreiung trägt wesentlich zur Steigerung unserer Wettbewerbsfähigkeit bei.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfallen im Wesentlichen auf Instandhaltungskosten, Kosten für Fremdleistungen und Kosten für eine bestehende Rückbauverpflichtung. Der Lohnverarbeitungsvertrag mit OIL ermöglicht es uns, Kostensteigerungen aufgrund von Inflation oder Materialkosten ohne eigenes Risiko weiterzugeben.

Das Betriebsergebnis beträgt 3,1 Mio. € (Vorjahr 2,7 Mio. €) und der Jahresüberschuss 1,5 Mio. € (Vorjahr 1,4 Mio. €).

Der ausgewiesene Aufwand für Steuern vom Einkommen und Ertrag resultiert ausschließlich aus Steuern für das laufend Geschäftsjahr.

Bei den sonstigen Steuern handelt es sich um Grundsteuern.

Gesamtaussage

Der Olam Konzern steht zum Bilanzstichtag in Bezug auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auf einem stabilen Fundament. Die im Vorjahr getroffene Prognose für unsere wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse (29 Mio. € bis 31 Mio. €) und Betriebsergebnis (ungefähr auf Vorjahresniveau) wurden übertroffen.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

1. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Aufgrund des bestehenden Lohnverarbeitungsvertrages mit OIL sind Chancen und Risiken des Konzerns von der zukünftigen Entwicklung der OIL abhängig.

Die Verkäufe der Fertigprodukte erfolgen durch OIL. Somit werden die im Rahmen des Lohnverarbeitungsvertrages zu produzierenden Mengen und damit die Auslastung durch OIL vorgegeben.

Durch das bestehende Cost-Plus-Modell wird auch bei eventuell auftretenden Unterauslastungen der Produktionskapazitäten sichergestellt, dass im deutschen Olam Konzern keine Verluste entstehen. Darüber hinaus wird die jederzeitige Liquidität der Gesellschaft durch die Einbindung in das konzerninterne Cash-Management der Olam-Gruppe gesichert.

Es bestehen nach wie vor Unsicherheiten am Weltmarkt, welche u.a. aus dem Russisch-ukrainischen Krieg oder der Entwicklung der Inflation resultieren. Die wirtschaftlichen Folgen für den Olam Konzern sind nicht abschließend abschätzbar, allerdings besteht kein signifikantes Geschäftsrisiko für den Konzern, da dieser nicht direkt werbend am Markt tätig und aufgrund des bestehenden Transferpreisagreements mit der OIL gegenüber steigenden Kosten abgesichert ist. Mögliche Rückgänge bei der Auslastung, sowie bei der Nachfrage sind für das Unternehmen verkraftbar.

Auf Basis des Lohnverarbeitungsvertrages mit OIL entstehen beim Olam-Konzern keine Risiken aus volatilen Rohwaren-, Devisen- und Fertigproduktmärkten, die es zu managen gilt.

2. Voraussichtliche Entwicklung

Die weitere Entwicklung des Konzerns ist unverändert durch die Auftragslage der OIL bestimmt. Aufgrund der derzeit nicht absehbaren Entwicklung erwarten wir für den bisher bestehenden Olam Deutschland Konzern eine Produktionsauslastung leicht über dem Niveau des Vorjahres. Daraus resultiert ein Umsatz in Höhe von 42 Mio. € bis 45 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022. Aufgrund einer geänderten Finanzierungsstruktur erwarten wir ein Betriebsergebnis in einer Bandbreite von 1,4 Mio. € bis 2,0 Mio € für den bestehenden Konsolidierungskreis. Für das Geschäftsjahr 2023 wird für den Bereich Kakao ein Umsatz auf einem vergleichbaren Niveau erwartet. Das Betriebsergebnis ist dabei abhängig vom vereinbarten Verrechnungssatz aus dem OIL-Transferpreisagreement.

Zum 4. Juli 2022 erwarb die Olam Deutschland GmbH die Anteile an der Märsch Importhandels-GmbH, Ulm. Diese Gesellschaft ist kein Teil des Transferpreisagreements mit der OIL. Somit wird im Geschäftsjahr 2022 für den unterjährigen Zeitraum der Konsolidierung ein zusätzliches Umsatzwachstum von 120 bis 125 Mio. € sowie einen Jahresüberschuss von 3,0 bis 5,0 Mio. € erwartet. Die Märsch Importhandels-GmbH, Ulm prognostiziert für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 190 bis 210 Mio. € sowie einen Jahresüberschuss auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2022.

Unter Berücksichtigung der Akquisition der Märsch Importhandels-GmbH, Ulm, erwarten wir damit insgesamt einen deutlichen Umsatzanstieg auf eine Bandbreite von 162 bis 170 Mio. € und einen Jahresüberschuss von 4,4 bis 7,0 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022 für den Olam Deutschland Konzern.

Aufgrund der aktuellen Unwägbarkeiten kann es in der Nahrungsmittelindustrie möglicherweise zu einem Rückgang der Nachfrage kommen, daher steht die Prognose unter dem Vorbehalt einer sich verbessernden Entwicklung der geopolitischen und konjunkturellen Rahmenbedingungen, insbesondere verbunden mit der zeitnahen Normalisierung der Lage im nationalen und internationalen Umfeld. In den Folgejahren erwarten wir eine Kapazitätsauslastung wieder auf dem Niveau der Jahre vor der COVID 19 Pandemie.

Mannheim, den 17. August 2023

Andreas Bernd Rudolph

Geschäftsführung