Marianum, gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mit beschränkter Haftung

Fulda

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

der Marianum gGmbH in Fulda

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Marianum gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH ist eine staatlich anerkannte Schule in freier Trägerschaft in Fulda, bestehend aus einer allgemeinbildenden Realschule und einer allgemeinbildenden gymnasialen Oberstufe. Die je nach Jahrgang inzwischen 4- bis 5-zügige Realschule schließt mit dem Erwerb der Mittleren Reife nach der Klasse 10 ab. Unser Bildungsverständnis und Lernkonzept sieht eine kontinuierliche Förderung auf Basis unserer langjährigen Erfahrung vor, sodass viele unserer Realschüler anschließend in der gymnasialen Oberstufe die allgemeine Hochschulreife anstreben. Damit rekrutieren sich jährlich zwischen 65-70% der Schüler der gymnasialen Oberstufe aus unseren ehemaligen Realschülern.

Als besonderes Alleinstellungsmerkmal beginnt die gymnasiale Oberstufe bereits nach dem ersten Halbjahr der Stufe 11 mit der typischen Differenzierung der Oberstufe nach Grund- und Leistungskursen. Dies gibt den Schülern bereits frühzeitig die Gelegenheit sich mit den Strukturen und ihren gewählten Fächern für die ab der Stufe 12 beginnenden Qualifikationsphase der allgemeinen Hochschulreife vertraut zu machen und ermöglicht ihnen die Selbstüberprüfung, ob ihnen ihre gewählten Fächer liegen. Diese könnten sie dann bei Bedarf zu Beginn der Jahrgangstufe 12 noch einmal wechseln und so das Wiederholen von Schuljahren vermeiden.

Die Abschlüsse beider Schulformen sind gleichwertig mit denen öffentlicher Schulen.

1.2 Zweigniederlassungsbericht

Die Gesellschaft unterhält keine Zweigniederlassungen.

1.3. Ziele und Strategien

Die Gesellschaft als Träger der Schule verfolgt folgende Ziele und Strategien:

•	Fortführung und Weiterentwicklung einer in Fulda gut anerkannten katholischen Bildungseinrichtung in marianistischer Tradition durch

•	Auswahl der Schülerinnen und Schüler über individuelle Gespräche
•	Einstellung von Lehrkräften, die als Christinnen und Christen, sowie als engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Profil der "persönlichen Schule" passen.
•	Fortbildung der Lehrkräfte (z. B. pädagogische Tage)
•	Kontaktpflege zum Orden der Marianisten
•	Digitalisierung des Unterrichtes (Tablet-Klassen, Beamer, Lernportal, Videokonferenzen etc.)
•	Modernisierung und Erhaltung der eigenen Liegenschaft durch Investitionen in die Bausubstanz, die Unterrichtsräume, die Außenanlagen sowie in die Digitalisierung (Vernetzung, Glasfaseranschluss …)
•	gute Kontaktpflege mit den zuständigen Stellen beim Land Hessen, dem Bistum Fulda, beim Landkreis und bei der Stadt Fulda
•	Zusammenarbeit mit anderen katholischen Privatschulen im Bistum Fulda (AG kath. Schulen)

1.4. Darstellung des Steuerungssystems

Zur internen Steuerung des Unternehmens dienen der Geschäftsleitung nachfolgende Kennzahlen.

•	EBIT
•	Entwicklung der Schülerzahl zum Stichtag 01.11. eines Jahres
•	Personalaufwand

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die jährlich hohen Zahlen der Schüleranmeldungen für die Realschule als auch die gymnasiale Oberstufe sind ein Signal für die Akzeptanz des Marianums in Fulda. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr sind nicht eingetreten.

2.2. Geschäftsverlauf

Im Sommer 2020 wurden Schülerinnen und Schüler für fünf fünfte Klassen und fünf elfte Klassen aufgenommen. Die Schülerzahl ist im Schuljahr 2020/2021 im Vergleich zum Vorjahr etwas gestiegen. Dies erklärt sich durch normale Schwankungen in der Oberstufe.

Unterrichtet wurden zum Stichtag 01.11.2020 insgesamt 1.185 (i. Vj.: 1.166) Schülerinnen und Schüler, davon 826 (i. Vj.: 829) in der Realschule und 359 (i. Vj.: 337) in der gymnasialen Oberstufe.

Im Jahr 2020 wurde das Profil der Schule durch die Einführung von jährlich zwei Tablet-Klassen in der 8. Jahrgangsstufe sowie der Weiterführung von Spanisch als 2. Fremdsprache auch in der gymnasialen Oberstufe weiterentwickelt. Die Impulsgruppe, zwei Beauftragte für die Umsetzung des Digitalpaktes und eine Arbeitsgruppe zum Thema Öffentlichkeitsarbeit arbeiten an der Fortentwicklung der Schule.

Das Ersatzschulfinanzierungsgesetz des Landes Hessen und in der Folge die Vereinbarungen mit dem Bistum Fulda sind im Jahr 2013 neu geregelt worden. Die Leistungen nach dem Ersatzschulfinanzierungsgesetz beziehen sich jetzt auf die Gesamtkosten einer vergleichbaren öffentlichen Schule. Mit den Leistungen aus der Ersatzschulfinanzierung, dem Bistumszuschuss konnten ca. 82,85% unserer tatsächlichen Ausgaben gedeckt werden.

Im Sommer 2020 wurde das monatliche Schulgeld für die Realschule und die gymnasiale Oberstufe von 66,00 EUR auf 69,00 EUR angehoben. Dieses geschah im Rahmen einer bereits beschlossenen und bekanntgegebenen stufenweisen Erhöhung des Schulgeldes über mehrere Jahre.

2.3. Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.3.1. Ertragslage

Der Jahresüberschuss ist mit TEUR 64 (i. Vj.: TEUR 8) insgesamt positiv und im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 56 gestiegen. Der Grund liegt in den geringeren Kosten für Instandsetzungsarbeiten.

Die Umsatzerlöse sind absolut um TEUR 109 auf TEUR 7.581 (i. Vj.: TEUR 7.472) gestiegen. In Relation zur Betriebsleistung (1) sind diese mit 86,0% (i. Vj.: 85,9%) leicht gestiegen. Analog hat sich die Schülerzahl von 1.166 auf 1.185 erhöht.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind in 2020 um TEUR 7 auf TEUR 1.231 (i. Vj. TEUR 1.224) gestiegen. Ursächlich sind die Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen (TEUR 899). Diese resultieren aus der Verrechnung der Rückdeckungsansprüche gegen die Pensionsrückdeckungsversicherung mit dem Auflösungsbetrag der Rückstellungen für die Pensionen der DO-Angestellten. Außerdem wurden die Rückstellungen in den Unfallpool für die DO-Angestellten aufgelöst.

Der Personalaufwand ist um TEUR 640 auf TEUR 7.479 (i. Vj. TEUR 6.840) gestiegen was einer Erhöhung von 9,4% entspricht, welche auf gestiegen Lohnkosten gem. Tarifvertrag und eine Einmalzahlung im Zusammenhang mit der Auslagerung der Pensionsverpflichtung (TEUR 503) zurückzuführen sind.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (TEUR 676, i. Vj. TEUR 1.366) liegen mit TEUR 690 unter den Aufwendungen des Vorjahres. Diese sind insbesondere auf die deutlich geringeren Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten an den Gebäuden zurückzuführen.

2.3.2. Finanzlage

Ein aus dem Konjunkturprogramm des Landes Hessen in 2010 gewährtes zinsloses Darlehen in Höhe von TEUR 215 mit einer Laufzeit von 30 Jahren wird planmäßig getilgt und valutiert zum Bilanzstichtag noch mit TEUR 143. Im Zusammenhang mit dem Hessischen Digitalpakt-Schule-Gesetz (HDigSchulG) wird es zu einer weiteren Kreditaufnahme in Höhe von maximal TEUR 162 in den folgenden Jahren kommen.

Im Jahr 2020 wurde der Werkraum saniert und neu eingerichtet. Dafür wurden aus eigenen Mitteln TEUR 114 aufgewendet. Im Untergeschoss des Hauses Chaminade wurden auf Wunsch der Mieter, die diese Räumlichkeiten zusätzlich nutzen möchten, Renovierungsarbeiten vorgenommen. Dafür wurden bisher TEUR 30 aus eigenen Mitteln aufgewendet, die von den Mietern über die Mietzahlungen der nächsten fünf Jahre refinanziert werden. Die Verschattungsanlage an den Häusern Bonifatius und Elisabeth wurde saniert und die Fassade in diesem Zusammenhang gestrichen. Dafür wurden aus eigenen Mitteln TEUR 23 aufgewendet.

Die Kapitalflussrechnung zeigt die Herkunft und Verwendung der Zahlungsströme für das Geschäftsjahr. Dabei wird in Zahlungsströme aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie der Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der in der Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfond entspricht den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten in der Bilanz.

Es zeigt sich zusammengefasst nachfolgende Liquiditätsentwicklung:

	2020 TEUR	2019 TEUR	Veränderung TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-579	125	-704
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	902	-285	1.187
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-14	-7	-7
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	309	-167	476
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	2.206	2.373	-167
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.515	2.206	309

2.3.3. Vermögenslage

Die Bilanzsumme der Marianum gGmbH hat sich von TEUR 16.112 im Vorjahr um TEUR 1.666 auf TEUR 14.446 verringert.

Die Verringerung unseres Anlagevermögens von TEUR 1.414 resultiert aus planmäßigen Abschreibungen von TEUR 540, Umbuchungen von TEUR 233 sowie Abgängen von Sachanlagen (TEUR 233), denen Investitionen von insgesamt TEUR 267 gegenüberstehen. Die Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen wurden im Rahmen der Umstrukturierung der Pensionsansprüche der DO-Angestellten entsprechend aufgelöst (TEUR 1.140).

Das Umlaufvermögen einschließlich des Rechnungsabgrenzungsposten und dem Aktiven Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung beträgt zum Geschäftsjahresende TEUR 2.932 (i. Vj.: TEUR 3.184), wovon die liquiden Mittel mit TEUR 2.515 (i. Vj.: TEUR 2.206) mit Abstand den größten Anteil bilden.

Unser Eigenkapital hat sich um TEUR 64 erhöht. In Relation zu der um TEUR 1.666 gesunkenen Bilanzsumme auf TEUR 14.446 ergibt sich eine Erhöhung der Eigenkapitalquote um 6,1%-Punkte auf 55,4% (i. Vj.: 49,3%).

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse hat sich durch planmäßige Auflösungen von TEUR 166 (i. Vj.: TEUR 221) auf TEUR 4.804 (i. Vj.: TEUR 4.970), verringert.

Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen haben sich um TEUR 1.779 auf TEUR 18 (i. Vj.: TEUR 1.797) verringert.

Die Sonstigen Rückstellungen haben sich insgesamt um TEUR 208 auf TEUR 1.224 (i. Vj.: TEUR 1.017) erhöht, wofür im Wesentlichen gestiegene Rückstellungen für die Verpflichtungen aus Beihilfeansprüchen, Lebensarbeitszeitkonten und Zusagen über ruhegehaltsfähige Zulagen verantwortlich zeichnen.

Neben der planmäßigen Tilgung (TEUR 7) des bestehenden Darlehens (TEUR 164, i. Vj.: TEUR 151) haben sich die Sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 6 auf TEUR 227 (i. Vj.: TEUR 233) verringert.

2.4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Unsere bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren haben sich wie folgt entwickelt:

	2020	2019	Veränderung
EBIT (TEUR) (2)	116	-19	136
Personalaufwand (TEUR)	7.479	6.840	639
Anzahl der Schüler (01.11. eines Jahres)	1.185	1.166	19

2.5. Personal- und Sozialbereich

Zu den wesentlichen Zielen unseres Unternehmens gehören die Zufriedenheit unseres Personalstamms und das Wohlergehen unserer Schülerinnen und Schüler.

Der Personalstamm hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 2 Angestellte auf 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt bei ca. 44,6 Jahren und entspricht damit laut Mikrozensus 2017 dem deutschen Durchschnitt des Alters von Erwerbstätigen in Lehrtätigkeiten an allgemeinbildenden Schulen von 44,6 Jahren (3). Die Fluktuation war im Berichtsjahr der Altersstruktur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen.

Für die Marianum gGmbH gilt die Grundordnung für den kirchlichen Dienst. Damit ist die Marianum gGmbH auch an die Beschlüsse der Kommission zur Ordnung des Diözesanen Arbeitsvertragsrechtes in der Diözese Fulda (KODA) gebunden. Diese lehnten sich in der Vergangenheit weitestgehend an die Regelungen und die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst an.

Vom 01.02.2012 bis 31.08.2014 wurden Neueinstellungen bei den Lehrkräften bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen in Anstellungsverhältnisse nach beamtenrechtlichen Vorschriften vorgenommen (DO-Arbeitsverhältnis). Zum 01.03.2012 wurden Lehrkräfte, die nach dem 01.04.2006 eingestellt wurden und die notwendigen Voraussetzungen mitbrachten, auf Wunsch ebenfalls in solche Anstellungsverhältnisse übernommen. Dazu wurden Rückdeckungsversicherungen für die Versorgung und die Beihilfe abgeschlossen. Mit dieser Maßnahme sollte die Situation der Lehrkräfte im Vergleich zu verbeamteten Lehrkräften im Staatsdienst verbessert und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Schule bei der Suche nach Lehrkräften gesteigert werden. Die Pensionsverpflichtungen wurden im Jahr 2020 auf eine externe Versicherung ausgelagert. Damit wurde die Rückdeckungsversicherung für die Versorgung auf eine neue Versicherung übertragen sowie die Rückstellungen größtenteils aufgelöst.

Für die angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde eine betriebliche Altersversorgung in Form einer Direktversicherung abgeschlossen. Seit dem Einstellungsjahr 2012 erfolgt die bAV für die angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß KODA-Beschluss über die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Köln. Die seit dem Jahr 2005 angebotene Entgeltumwandlung bei einer Pensionskasse haben bis Ende 2020 insgesamt 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrgenommen.

Für die Betreuung unserer Schülerinnen und Schüler sind ein Priester des Bistums Fulda mit halber Stelle sowie eine Mitarbeiterin in Teilzeit in den Bereichen Schulpastoral und Schulsozialarbeit tätig.

2.6. Sicherheit

Es wurden Sicherheitsbeauftragte an der Schule ernannt. Für die laut Berufsgenossenschaft notwendige Bestellung einer sicherheitstechnischen und betriebsmedizinischen Betreuung schloss sich das Marianum einem Rahmenvertrag zwischen dem Bistum Fulda und dem Ingenieurbüro Gläser in Wartenberg sowie der Praxis für Präventionsmedizin Dr. A. Kleemann in Petersberg als Arbeitsmediziner an.

2.7. Umweltschutz

Bei der Sanierung der Flachdächer auf den Häusern Bonifatius, Elisabeth und Adele wurde auch die Dämmschicht nach den aktuell gültigen Bestimmungen erneuert. Im Jahr 2019 wurde die Heizungszentrale unter Beachtung der aktuellen Emissionswerte erneuert.

2.8. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den bestehenden Finanzinstrumenten in der Gesellschaft zählen auf der Aktivseite insbesondere die Finanzanlagen. Wir setzen keine Finanzinstrumente zu Handels- und Spekulationszwecken ein.

Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu Erfüllungsbeträgen bewerteten Verbindlichkeiten. Unsere Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Beim Management unserer Finanzanlagen verfolgt die Gesellschaft eine risikoarme Politik.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1. Risikobericht

Die Marianum gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH ist wenigen Einzelrisiken ausgesetzt, welche jedoch kontinuierlich beobachtet werden:

3.1.1. Gesundheitliche Risiken

Wir nehmen grundsätzlich die Gefahr, die von COVID-19 für die Gesundheit unserer Schüler, unseres Lehrpersonals und der gesamten Belegschaft ausgeht, sehr ernst. Im Einklang mit den Vorgaben des Hessischen Kultusministeriums fand seit dem 16. März 2020 kein regulärer Unterricht mehr statt. Seit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs für die Abschlussklassen der Jahrgangsstufen 10 und 12, ab dem 27.04.2020, galt bei uns ein spezieller Hygieneplan. Dieser basierte auf dem Hygieneplan für die Hessischen Schulen des Kultusministeriums vom 22.04.2020 und den Hygienehinweisen der Gesundheitsbehörden bzw. des Robert-Koch-Instituts. Neben allgemeinen Verhaltensregeln, wie beispielsweise der Wahrung von Mindestabständen, regelmäßige Handdesinfektionen und das Befolgen einer Husten- und Niesetikette, fand aus Gründen des Infektionsschutzes der Sportunterricht nicht statt und im Fach Musik musste auf Singen und Chorgesang verzichtet werden. Zugleich wurde ein Konzept der Wegeführung entwickelt, damit nicht alle Schüler gleichzeitig zwischen den Räumlichkeiten wechselten und es wurden Aufsichten an den Bushaltestellen eingesetzt um die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln auch dort zu gewährleisten (4).

Ab dem 18. Mai gab es gemäß Verlautbarung des Hessischen Kulturministeriums in eingeschränktem Umfang ebenso wieder Präsenzunterricht für die Sekundarstufe I und die Einführungsphase der Sekundarstufe II (5), sodass ab diesem Datum alle Klassen unserer Realschule und der gymnasialen Oberstufe ihren Präsenzunterricht fortsetzen konnten.

Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 am 17.08.2020 wurde der Unterricht im Regelbetrieb unter Beachtung des aktualisierten Hygieneplanes wieder aufgenommen. Dieser konnte bis zum 15.12.2020 durchgeführt werden. Die letzten drei Tage bis zum Beginn der Weihnachtsferien fand für die ganze Schule Distanzunterricht statt, der nach den Weihnachtsferien bis Ende Januar 2021 fortgesetzt werden musste (6). Ab Anfang Februar 2021 wurden die Jahrgangsstufen 10 und 13 in auf zwei Räume verteilten Klassengruppen im Präsenzunterricht beschult. Ab 22.02.2021 bis zu den Osterferien ab 02.04.2021 konnten auch die Klassen fünf und sechs im Wechselmodell sowie die Jahrgangsstufe 12 zur Schule kommen (7). Nach den Osterferien waren aufgrund der hohen Inzidenzwerte in Fulda erneut nur die Jahrgangsstufen 10 und 12 im Präsenzunterricht, die ab 03.05.2021 im Wechselunterricht beschult wurden. Alle anderen Jahrgangsstufen wurden im Distanzunterricht über Videokonferenzen und Austausch über die Schulcloud unterrichtet. Erst seit 17.05.2021 konnten aufgrund der gesunkenen Inzidenzwerte alle Schülerinnen und Schüler im Wechselmodell wieder in der Schule unterrichtet werden. Seit 19.04.2021 testen sich alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und andere MitarbeiterInnen zweimal in der Woche mittels von der Landesregierung zur Verfügung gestellter Antigen-Tests (8). Kurz vor den Osterferien wurde für Lehrkräfte und alle anderen MitarbeiterInnen die Möglichkeit zur Impfung gegen Covid-19 eröffnet (9).

3.1.2. Konjunkturelle Risiken für die Branche

Schlechte konjunkturelle Rahmenbedingungen und damit einhergehende sinkende Einkommen der Haushalte können im Allgemeinen dazu führen, dass die Haushalte aufgrund des zu zahlenden monatlichen Schulgeldes für Privatschulen sich für die kostengünstigere öffentliche Bildungseinrichtung entscheiden. Allerdings ist die exakte Schwelle für die richtige Höhe des Schulgeldes, welches für alle Einkommensgruppen erschwinglich ist und bleibt, schwer zu bestimmen und regional von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Während in Berlin laut Staatsverwaltung das Schulgeld nicht höher als 100€ monatlich betragen sollte (10), sieht der baden-württembergische Landtag einen Betrag ab 160€ monatlich als unzulässig an (11).

Bisher lagen unsere Schulgelder jedoch mit monatlich 69,00€ im Schuljahr 2020/2021 für beide Schulformen deutlich unter den obigen Schwellenwerten und werden es trotz einer Erhöhung ab dem Schuljahr 2021/22 auf 72,00€ weiterhin bleiben.

3.1.3. Risiken der Entwicklung der Schülerzahlen

Die Entwicklung der Schülerzahl ist abhängig von der Zahl der Anmeldungen. Diese kann durch generell sinkende Schülerzahlen sowie durch Veränderungen in der Gesellschaft zurückgehen.

3.1.4. Risiken aus geschlossenen Arbeitsverhältnissen

Ab dem Jahr 2012 wurden am Marianum nach einem entsprechenden KODA-Beschluss mehrere DO-Arbeitsverhältnisse begründet. Mit dem Abschluss dieser DO-Arbeitsverhältnisse wurden verschiedene Verpflichtungen eingegangen, deren finanzielle Auswirkungen noch nicht vollumfänglich abschätzbar sind. Ein Teil dieses finanziellen Risikos wurde inzwischen durch die nun doch mögliche Absicherung dieser Lehrkräfte über die Berufsgenossenschaft abgefangen.

Im Jahr 2016 wurde festgestellt, dass für diese bis dahin 11 DO-Anstellungsverhältnisse die notwendige Befreiung von der Rentenversicherungspflicht nicht beantragt worden war. Das Marianum hat diese Befreiung unverzüglich nachgeholt und, wie andere betroffene Schulen auch, gegen die von der DRV geforderte Nachversicherung Einsprüche eingelegt. Diese Einsprüche sind inzwischen vor dem Sozialgericht in Fulda anhängig. Wann dort eine Entscheidung gefällt wird, ist nicht bekannt. Nach Auskunft der eingeschalteten Fachanwälte stehen die Chancen für einen für das Marianum positiven Ausgang bei 50:50. Aus diesem Grund ist in 2017 erstmalig für die Risikovorsorge eine Rückstellung von TEUR 200 gebildet worden.

3.1.5. Risiken der Lehrerversorgung

Auch für das kommende Schuljahr müssen wieder Lehrkräfte gefunden werden, die ausscheidende Lehrer ersetzen können. Hier stellen die Möglichkeiten des Beamtenverhältnisses an staatlichen Schulen eine starke Konkurrenz für uns dar.

3.1.6. Risiken des EBIT

Der EBIT ist abhängig von der Entwicklung der Schülerzahlen und der Entwicklung der Personalkosten.

3.1.7. Gesamtbild zur Risikolage des Unternehmens

Aus wirtschaftlicher, rechtlicher und sonstiger Perspektive werden weder einzelne Risiken noch ihre Gesamtheit als bestandsgefährdend eingestuft.

3.2. Chancenbericht

Jüngste Studien belegen leichte Vorteile beim Erreichen bestimmter Kompetenzen für Schülerinnen und Schüler privater Schulen im Vergleich zum öffentlichen Pendant. So erreichen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I signifikante Lernzuwächse im Fach Deutsch (Lesen, Zuhören und Orthografie) und Englisch (Lese- und Hörverstehen) (12).

Das Marianum ist seit Jahrzehnten eine geschätzte und anerkannte Bildungseinrichtung in Fulda. Chancen sehen wir u. a. in unserem besonderen Fokus auf die ästhetisch-musische Bildung unserer Schülerinnen und Schüler. So bieten wir den Besuch einer Bläserklasse und die Teilnahme an einem Jugendblasorchester an. Unsere Musikgruppen (Knabenchchor, Mädchenchor, Bläsergruppen) sind ein fester Bestandteil der Fuldaer Kulturszene und veranstalten in jedem Jahr öffentliche Konzerte, z. B. ein vorweihnachtliches Konzert in der Stadtpfarrkirche (13). Theateraufführungen gehören traditionell zum Angebot des Marianums. Das Fach Darstellendes Spiel ist fester Bestandteil des Kursangebotes der gymnasialen Oberstufe und ergänzt die AG Schauspiel.

Weitere Aktivitäten mit besonderer Strahlkraft nach außen sind zum einen die jährlichen Teilnahmen am Schüleraustausch-Projekt der Europäischen Union Erasmus+, in jüngster Vergangenheit innerhalb eines zweijährigen Projektes zwischen dem Marianum Fulda und Schulen aus Rom, Helsinki und Valencia. Schon in den Vorjahren haben die siegreiche Teilnahme 2018 am Bundesentscheid "Jugend forscht" und weitere Erfolge beim hessischen Gründerpreis 2018 eine breite Aufmerksamkeit in der Presse erfahren (14).

Darüber hinaus sehen wir uns auf dem Weg der fortschreitenden Digitalisierung gut aufgestellt. Zur Vermittlung von technischen, fachlichen und medialen Fähigkeiten und Fertigkeiten wird der Unterricht seit Januar 2017 in speziellen Klassen ergänzt durch den Einsatz von Tablets. Seit dem Januar 2020 operiert das Marianum nun mit zwei Tablet-Klassen pro Jahrgangsstufe 8, alle anderen Klassen haben die Möglichkeit sich einen Koffer mit weiteren Exemplaren auszuleihen. Die Vorteile für die Schülerinnen und Schüler und ihren Lernfortschritt liegen u. a. in leichteren Schultaschen, einer Verbesserung der Ordnung durch die digitale Heftführung, einer besseren Wiederholung des Unterrichtsstoffes sowie einer einfacheren Vergleichbarkeit der Aufgaben. Dies hat sich besonders in der Zeit der Schulschließungen während der Corona-Pandemie bewährt.

Aufgrund der sehr guten digitalen Infrastruktur und technischen Ausstattung bleibt somit die Wettbewerbsfähigkeit zu anderen Schulen gewahrt.

4. Prognosebericht

4.1. Konjunktur

Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Lageberichts sind die alles beherrschenden Themen die Folgen des Corona Virus und die Auswirkungen auf die deutsche und die internationale Konjunktur. Zuletzt gingen Exporte und Produktion bedeutend zurück und für zahlreiche Branchen werden Rezessionen erwartet (15). Für Deutschland betrug der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2020 5,0%, bei einer prognostizierten Erholung von 4,9% im Jahr 2021 (16).

4.2. Branche

Die Anzahl der allgemeinbildenden und beruflichen Privatschulen in Deutschland erhöht sich seit 16 Jahren stetig. So gab es im Schuljahr 2018/2019 rund 80% mehr Privatschulen als noch im Schuljahr 1992/93. Dies ist insofern bedeutsam, da aufgrund allgemein sinkender Geburtenraten die Gesamtzahl aller Schulen in Deutschland im Zeitraum 2000 bis 2018 um 20% abnahm, während sich aber die Anzahl der Privatschulen im selben Zeitraum um 43% erhöhte (17). Faktoren für diesen Anstieg sind zum einen die allgemein zunehmende Nachfrage nach Privatschulen und zum anderen der Rückzug des Staates mit größeren Schulen aus ländlichen Regionen, deren Lücken zum Teil kleinere Privatschulen füllen. Des Weiteren gibt es einen wesentlichen Nachholeffekt in den ostdeutschen Bundesländern, deren Anzahl an Privatschulen erst im Zuge der Wiedervereinigung deutlich anstieg.

Mittlerweile besucht bundesweit jeder 11. Schüler eine Privatschule, davon allein 54.665 Schülerinnen und Schüler (18) in Hessen. Wir erwarten daher auf Basis der Vergangenheitswerte, dass die Nachfrage kontinuierlich weiter steigen wird.

4.3. Gesellschaft

Wir erwarten eine Entwicklung des EBIT auf dem Niveau des Vorjahres.

Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir eine leichte Steigerung der Personalaufwendungen aufgrund von im Tarifvertrag festgelegten Gehaltssteigerungen.

Wir erwarten nur geringfügig sinkende Zahlen bei den Schüleranmeldungen im Jahr 2021. Insgesamt wird die Gesamtschülerzahl steigen, da Schülerinnen und Schüler für fünf Klassen der Jahrgangsstufe 5 aufgenommen wurden, aber nur vier Klassen der Jahrgangsstufe 10 ihren Abschluss machen.

Fulda, 25. August 2021

Winfried Engel, Geschäftsführer

Manfred Gerhard, Geschäftsführer

(1) Betriebsleistung = Umsatzerlöse + sonstige betriebliche Erträge

(2) Jahresüberschuss vor Erträgen aus Spenden, Zinsen und Steuern

(3) https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/11/PD18_448_122.html

(4) www.marianum-fulda.de/~aushang/Hygieneplan_Corona_Marianum_f%C3%BCr_die_Sch%C3%BClerschaft.pdf

(5) https://kultusministerium.hessen.de/presse/pressemitteilung/naechster-schritt-richtung-normalitaet

(6) https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/umgang-mit-corona-an-schulen/fuer-schulleitungen/schreiben-schulleitungen/aktuelle-information-zum-schul-und-unterrichtsbetrieb

(7) https://kultusministerium.hessen.de/presse/pressemitteilungen/kein-weiterer-oeffnungsschritt-an-den-schulen-vor-den-osterferien-aber-massive-ausweitung-der

(8) https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/umgang-mit-corona-an-schulen/fuer-schulleitungen/schreiben-schulleitungen/schul-und-unterrichtsbetrieb-ab-dem-19-april-2021

(9) https://kultusministerium.hessen.de/schulsystem/umgang-mit-corona-an-schulen/fuer-schulleitungen/schreiben-schulleitungen/corona-impfungen-fuer-das-personal-an-hessischen-schulen

(10) https://www.zeit.de/2017/29/privatschulen-gebuehren-studie-einkommen

(11) Privatschulen in Deutschland - Trends und Leistungsvergleiche, Friedrich Ebert Stiftung 2018

(12) Privatschulen in Deutschland - Trends und Leistungsvergleiche, Friedrich Ebert Stiftung 2018

(13) http://www.knabenchor-marianum.de/startseite.html

(14) https://www.marianum-fulda.de/index.php?id=1624

(15) https://www.fr.de/wirtschaft/corona-krise-wirtschaft-konjunktur-rezession-deutschland-frankreich-italien-zr-13589715.html

(16) https://de.statista.com/statistik/daten/Studie/1251/umfrage/Entwicklung-des-bruttoinlandsprodukts-seit-dem-jahr-1991/ und https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/konjunkturprognose-2020.html

(17) Statistisches Bundesamt (Destatis), Schuljahr 2018/2019, erschienen am 08.11.2019

(18) Statistisches Bundesamt (Destatis), Schuljahr 2018/2019, erschienen am 08.11.2019

Bilanz

Aktiva

	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen	11.514.822,91	12.928.571,42
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	764,69	6,00
II. Sachanlagen	9.003.433,47	9.281.807,66
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.477.691,67	8.931.573,12
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	525.741,80	209.329,66
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau		140.904,88
III. Finanzanlagen	2.510.624,75	3.646.757,76
B. Umlaufvermögen	2.799.267,82	3.054.555,56
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	283.796,95	848.438,13
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.515.470,87	2.206.117,43
C. Rechnungsabgrenzungsposten	132.280,57	125.300,15
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		4.034,99
Aktiva	14.446.371,30	16.112.462,12
Passiva
	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
A. Eigenkapital	8.009.616,98	7.945.528,89
I. Gezeichnetes Kapital	256.000,00	256.000,00
II. Kapitalrücklage	1.022.583,76	1.022.583,76
III. Gewinnrücklagen	6.731.033,22	6.666.945,13
IV. Bilanzgewinn / Bilanzverlust	0,00	0,00
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen	4.804.227,74	4.970.438,59
C. Rückstellungen	1.241.556,27	2.813.146,46
D. Verbindlichkeiten	390.970,31	383.348,18
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	164.169,43	150.546,66
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	7.168,89	7.168,89
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	157.000,54	143.377,77
2. sonstige Verbindlichkeiten	226.800,88	232.801,52
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr	221.978,63	227.889,27
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	4.822,25	4.912,25
Passiva	14.446.371,30	16.112.462,12

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2020 - 31.12.2020 EUR	1.1.2019 - 31.12.2019 EUR
1. Rohergebnis	8.827.637,37	8.709.673,05
2. Personalaufwand	7.479.087,85	6.839.570,68
a) Löhne und Gehälter	5.624.145,54	5.568.467,45
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	1.854.942,31	1.271.103,23
davon für Altersversorgung	73.520,03	702.414,40
3. Abschreibungen	540.260,09	510.150,21
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	540.260,09	510.150,21
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	676.039,40	1.365.814,98
5. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	29.649,61	62.467,73
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	97.811,55	48.683,00
davon sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen aus Abzinsung	97.811,55	48.683,00
7. Ergebnis nach Steuern	64.088,09	7.921,91
Jahresüberschuss	64.088,09	7.921,91

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Marianum, gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH hat ihren Sitz in Fulda und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Fulda unter HRB 74 eingetragen.

II. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften des §§ 242 ff. HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften aufgestellt.

Für die Darstellung der GuV wurde das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) gewählt. Das Gliederungsschema wurde gem. § 264 Abs. 2 i. V. m. § 265 Abs. 1 und § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB um die folgenden Positionen erweitert:

•	Ausweis der Zuschüsse für Investitionen als Sonderposten
•	Gesonderter Posten für Erträge aus Spenden.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (§ 284 Abs. 2 Nr. 1 HGB)

Die Bewertung der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, ggf. vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen.

Bewegliche Gegenstände des Sachanlagevermögens im Wert zwischen EUR 150,00 und EUR 1.000,00 wurden zu einem Sammelposten zusammengefasst. Die Abschreibung erfolgt gleichmäßig über fünf Jahre. Anschaffungen bis zu EUR 150,00 werden sofort als Aufwand abgesetzt.

Die Vorräte wurden zu Anschaffungskosten (einschließlich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen) bzw. Herstellungskosten angesetzt, soweit unter Beachtung des Niederstwertprinzips nicht niedrigere Tageswerte am Bilanzstichtag maßgebend waren.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert (Nominalwert) bewertet.

Die Bewertung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten erfolgte zum Nennwert am Stichtag.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen und Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Ertrag oder Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Zur Erfüllung von Verpflichtungen aus betrieblichen Wertguthaben der Arbeitnehmer sind entsprechende Mittel in Rückdeckungsversicherungen angelegt. Diese Mittel sind dem Zugriff der Gläubiger entzogen. Die Bewertung erfolgt aufgrund der Erfüllung der Voraussetzungen des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB gemäß § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB zum beizulegenden Wert. Dieser ist mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen zu verrechnen. Zum Ausweis kommt ein aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung bzw. eine Rückstellung.

Fördermittel für Investitionen wurden als Sonderposten bilanziert. Die Sonderposten umfassen nur die Güter und Teile des Anlagevermögens, die mit den genannten Fördermitteln beschafft worden sind. Sie wurden in Höhe der bis zum jeweiligen Bilanzstichtag angefallenen Abschreibungen aufgelöst.

Rückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

IV. Erläuterung der Bilanz

1. Verbindlichkeitenspiegel (§ 285 Nr. 1 und 2 HGB)

	Gesamtbetrag EUR	Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR	Restlaufzeit zwischen 1-5 Jahre EUR	Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	164.169,43	7.168,89	49.467,22	107.533,32
im Vorjahr	150.546,66	7.168,89	28.675,56	114.702,21
Sonstige Verbindlichkeiten	226.800,88	221.978,63	4.822,25	0,00
im Vorjahr	232.801,52	227.889,27	4.912,25	0,00
Gesamt	390.970,31	229.147,52	54.289,47	107.533,32
im Vorjahr	383.348,18	233.840,16	26.418,92	114.702,21

2. Durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten (§ 285 Nr. 1b HGB)

Es sind Grundschulden in Höhe von TEUR 51 nebst 6% Zinsen zu Gunsten der Bundesrepublik Deutschland sowie in Höhe von TEUR 383 zu Gunsten des Bistums Fulda als Sicherheit für ausgereichte Zuschüsse im Grundbuch eingetragen.

3. Sonstige Rückstellungen (§ 285 Nr. 12 HGB)

Im Posten "Sonstige Rückstellungen" sind nachfolgende Rückstellungen enthalten:

Rückstellungen für	2020 TEUR	2019 TEUR
Beihilfeverpflichtungen	530	359
Verpflichtungen aus Lebensarbeitszeitkonten	229	109
Prozessrückstellung	200	200
Verpflichtung aus Zulagenzusagen	174	0
Urlaub	39	33
Berufsgenossenschaft	26	24
betriebliche Wertguthaben Arbeitnehmer	13	22
Prüfung/Veröffentlichung	10	9
Verpflichtungen Altersteilzeit	4	0
Poolverpflichtungen Unfall	0	260
	1.224	1.017

4. Angaben zu Rückstellungen für betriebliche Wertguthaben von Arbeitnehmern (§ 285 Nr. 24 HGB)

Den Rückstellungen für betriebliche Wertguthaben aus Lebensarbeitszeitkonten liegen folgende Annahmen zu Grunde:

•	Gehaltstrend: 2,46% p.a.
•	Abzinsung entsprechend der durchschnittlichen Restlaufzeit mit einem Diskontierungssatz gemäß § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB.

Die Rückstellungen für Wertguthaben aus Altersteilzeitkonten wurden gemäß BMF Schreiben vom 28.03.2007, IV B 2-S2175/07/0002 mit der Bewertung nach dem Pauschalwertverfahren gemäß dazugehöriger Tabelle vorgenommen.

5. Angaben zu Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (§ 285 Nr. 24 HGB)

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Es wurden folgende Annahmen für die Berechnung berücksichtigt (§ 285 Nr. 24 HGB):

•	durchschnittlicher Marktzinssatz von 2,3% für eine Laufzeit von 15 Jahren, der von der Deutschen Bundesbank bekanntgegeben wurde
•	Lohn- und Gehaltssteigerungen von 1,5%
•	Rentenerhöhungen von 1,5%
•	Richttafeln 2018 G von Dr. Klaus Heubeck
•	Keine Fluktuation

Mit Wirkung zum 01.12.2020 wurden diese Verpflichtungen auf zwei externe Versorgungsträger übertragen. Hierzu ist es erforderlich, dass die Gesellschaft zur Sicherung der Rechtsposition der versorgungsberechtigten Dienstnehmer, etwaige finanzielle Nachteile, die durch eine in der Zukunft möglicherweise stattfindende Veränderung entstehen, ausgeglichen werden.

6. Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden (§ 285 Nr. 25 HGB)

Verpflichtungen aus betrieblichen Wertguthaben der Arbeitnehmer werden durch Vermögensgegenstände gesichert, die an die Berechtigten verpfändet sind. Die angelegten Vermögensgegenstände dienen ausschließlich der Erfüllung aus diesen Verpflichtungen und sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen. Sie wurden nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB im Geschäftsjahr mit den zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Es handelt sich hierbei um Rückdeckungsversicherungen.

Lebensarbeitszeitkonten	EUR
Beizulegender Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherungen	695.989,52
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Arbeitszeitkonten	924.571,40
Aktiver Unterschiedsbetrag nach Verrechnung	-228.581,88
Erträge aus verpfändeten Rückdeckungsversicherungen	15.166,19
Aufwand aus der Aufzinsung	-90.735,55
Gebühren	-5.988,10
Verrechnete Aufwendungen und Erträge	-310.139,34

Altersteilzeitkonten	EUR
Beizulegender Zeitwert der verpfändeten Rückdeckungsversicherungen	96.183,52
Erfüllungsbetrag der Verpflichtungen aus Altersteilzeitkonten	100.424,95
Rückstellung nach Verrechnung	-4.241,43
Verrechnete Gebühren	-48,00

7. Anteile an Investmentvermögen (§ 285 Nr. 26 HGB)

	Aachener Grund-Fonds Nr. 1	hausInvest
ISIN	DE 0009800003	DE 0009807016
Depotwert zum 31.12.20	2.051 TEUR	497 TEUR
Buchwert zum 31.12.20	2.033 TEUR	477 TEUR
Differenz zum Buchwert	18 TEUR	20 TEUR
Für das Geschäftsjahr erfolgte Ausschüttungen	16 TEUR	5 TEUR
Beschränkungen in der Möglichkeit der täglichen Rückgabe	2-jährige Mindesthaltedauer, Kündigungsfrist von 1 Jahr	2-jährige Mindesthaltedauer, Kündigungsfrist von 1 Jahr

V. Sonstige Angaben

1. Zahl der Arbeitnehmer (§ 285 Nr. 7 HGB)

Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmer hochgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte während des Geschäftsjahres betrug 83,8 (i.Vj. 80).

Arbeitnehmergruppen	2020	2019
Lehrer	75	72
Angestellte im Verwaltungs- und Hausbereich	6,8	6
Arbeiter	2	2
	83,8	80

2. Angaben gem. § 285 Nr. 10 HGB

Die Geschäftsführung wurde im Geschäftsjahr von folgenden Personen wahrgenommen:

•	Herr Winfried Engel, Leitender Schulamtsdirektor i. K. i. R.
•	Herr Ludwig Orth, Bankdirektor a. D. (bis 22.03.2021)
•	Herr Manfred Gerhard, Bankdirektor i.R. (seit 22.03.2021)

3. Gesamtbezüge der Geschäftsführung (§ 285 Nr. 9a HGB)

Von der Schutzklausel gem. § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

4. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Das Marianum ist wie viele andere Unternehmen ebenfalls von der Corona Virus-Pandemie betroffen. In Folge dessen hat die Gesellschaft ihre Betriebsabläufe gemäß den gesetzlichen Vorgaben angepasst. Die weitere Entwicklung mit ihren möglichen Konsequenzen für die Gesellschaft im Detail ist derzeit nicht abzusehen. Aussagen über Auswirkungen auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage sind mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Zweifel an der Fortbestehungsprognose des Unternehmens bestehen derzeit nicht.

5. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführer schlagen der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von EUR 64.088,09 zuzüglich des Auflösungsbetrages von zweckgebundenen Gewinnrücklagen in Höhe von EUR 650.471,48 mithin einen Gesamtbetrag in Höhe von 714.559,57 wie folgt zu verwenden:

Einstellung in zweckgebundene Rücklagen gem. § 62 Abs. 1 Nr. 2 AO:

•	für Investitionen in Höhe von EUR 180.500,00
•	für Instandsetzungs- und Investitionsmaßnahmen in Höhe von EUR 140.600,00

Einstellung in die Betriebsmittelrücklage gem. § 62 Abs. 1 Nr. 1 AO:

•	In Höhe von EUR 377.222,87

Einstellung in freie Rücklagen gem. § 62 Abs. 1 Nr. 3 AO:

•	in Höhe von EUR 14.039,84 (ein Drittel des Überschusses aus Vermögensverwaltung)
•	in Höhe von EUR 2.196,86 (10%ige freie Rücklage)

Fulda, 25. August 2021

gez. Winfried Engel, Geschäftsführer

gez. Manfred Gerhard, Geschäftsführer

Anlagenspiegel

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchung EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gerwerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.438	1.142	0	0	16.579
Summe	15.438	1.142	0	0	16.579
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	16.528.568	0	0	0	16.528.568
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.214.092	169.834	15.396	232.574	1.601.104
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	140.905	91.669	0	-232.574	0
Summe	17.883.565	261.503	15.396	0	18.129.672
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.506.625	4.000	0	0	2.510.625
2. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	1.140.133	0	1.140.133	0	0
Summe	3.646.758	4.000	1.140.133	0	2.510.625
Gesamtsumme	21.545.761	266.644	1.155.529	0	20.656.876

	Abschreibungen
	Stand am 01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchung EUR	Stand am 31.12.2020 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gerwerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.432	383	0	0	15.815
Summe	15.432	383	0	0	15.815
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	7.596.995	453.881	0	0	8.050.876
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.004.762	85.996	15.396	0	1.075.362
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	0
Summe	8.601.757	539.877	15.396	0	9.126.238
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	0	0	0	0	0
2. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0	0	0	0	0
Summe	0	0	0	0	0
Gesamtsumme	8.617.189	540.260	15.396	0	9.142.053

	Buchwert 31.12.2020 EUR	Buchwert 31.12.2019 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gerwerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	764,69	6
Summe	764,69	6
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.477.691,66	8.931.573
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	525.741,79	209.330
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	140.905
Summe	9.003.433,45	9.281.808
III. Finanzanlagen
1. Wertpapiere des Anlagevermögens	2.510.624,75	2.506.625
2. Rückdeckungsansprüche aus Lebensversicherungen	0	1.140.133
Summe	2.510.624,75	3.646.758
Gesamtsumme	11.514.822,89	12.928.571

sonstige Berichtsbestandteile

Angabe des Datums der Feststellung des Jahresabschlusses

(§ 328 Abs. 1 Nr. 1 Satz 2 HGB)

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde mit Beschluss vom 06.09.20201 festgestellt.

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Marianum, gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH, Fulda:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Marianum, gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Marianum, gemeinnützige Schul- und Wohnheimgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Ein wendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lage berichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Fulda, 26. August 2021

GFP GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Hanna Reitz, Wirtschaftsprüfer