FLABEG Automotive Holding GmbH

Nürnberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.04.2019 bis zum 31.03.2020

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01. April 2019 bis 31. März 2020

Inhaltsübersicht

A. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell des Konzerns

2. Unternehmensstruktur

3. Ziele und Strategien

4. Steuerungssystem

5. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

6. Forschung und Entwicklung

B. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf

3. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

C. Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

A. Grundlagen des Konzerns

Vorbemerkung

Der Konzernabschluss wurde unter Berücksichtigung des laufenden Insolvenzverfahrens über das Vermögen der FLABEG Automotive Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH und des Kauf- und Übertragungsvertrags betreffend den Geschäftsbetrieb der FLABEG-Gruppe unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 1. August 2020 wurde über das Vermögen der beiden Gesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem auf Basis des Antrags der Gesellschaft vom 8. Mai 2020 und mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 12. Mai 2020 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden war. Mit notariell beurkundetem Kauf- und Übertragungsvertrag vom 30. September 2020 wurden der im Wesentlichen durch die FLABEG Automotive Holding GmbH betriebene Bereich "Holding" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H220 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Glass Group GmbH mit Sitz in Nürnberg, sowie der im Wesentlichen durch die FLABEG Deutschland GmbH betriebene "Geschäftsbetrieb Glas" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H221 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Germany GmbH mit Sitz in Nürnberg, erworben.

Als "Garant" dient die CORDET LENDING S.À.R.L, 15 Boulevard F.W. Raiffeisen, 2411 Luxembourg, Luxembourg.

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Die FLABEG Automotive Holding GmbH mit Sitz in Nürnberg ist das Mutterunternehmen des FLABEG Konzerns (im Folgenden auch als FLABEG oder Unternehmen bezeichnet). Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, sowie die Herstellung, die Verarbeitung und der Vertrieb von bearbeitetem Glas und von Produkten, bei denen Glas mit anderen Werkstoffen verbunden ist oder die den Absatz von diesen Produkten fördern. Der Schwerpunkt der Anwendungen liegt im Automobilbereich. Über 139 Jahre Erfahrung haben FLABEG zu einem führenden Unternehmen in der Glasveredelung gemacht, und in dieser Zeit hat FLABEG eine breite Kundenbasis und nachhaltige Kundenbeziehungen zu namhaften Tier1-Kunden und global aufgestellten OEMs (Original Equipment Manufacturer) entwickelt.

Zum Abschluss des Geschäftsjahres 2019/20 am 31. März 2020 beschäftigte FLABEG eine Stammbelegschaft von 1.277 Mitarbeitern (Vorjahr: 1.345) in sieben Ländern an sieben Standorten und erzielte einen Umsatz von 85,6 Mio. Euro (Vorjahr: 86,4 Mio. Euro).

2. Unternehmensstruktur

Die Geschäftsaktivitäten des FLABEG Konzerns unterteilen sich nach Anwendungen für den Automotive Sektor und Non Automotive Lösungen:

Im Segment Automotive Glass entwickelt, produziert und vertreibt FLABEG Außenspiegel, Innenspiegel, Head-up Display Glaskomponenten, Instrumentenglas, Display Cover Gläser und sonstige funktionelle Glaslösungen für den Innenraum von Fahrzeugen. Im Geschäftsjahr 2019/20 entfielen 87,4 % des Konzernumsatzes auf dieses Segment (Vorjahr: 89,3 %).

Das Non Automotive Glass trug mit 12,6 % (Vorjahr: 10,7 %) zum Konzernumsatz 2019/20 bei. In diesem Segment entwickelt, produziert und vertreibt FLABEG hochwertige Produktlösungen für unterschiedlichste Non Automotive Anwendungen, wie z.B. Bilderglas.

Vorprodukte für die Spiegelfertigung werden an den Standorten in Deutschland, Frankreich, China und Brasilien produziert. Der deutsche Standort ist Entwicklungszentrum und Leitwerk für die Kernkompetenzen Biegen, Beschichten und Schneiden sowie für Glaskomponenten im Fahrzeuginnenraum, währenddessen in Frankreich das Entwicklungszentrum und Leitwerk für automatisierte Produktions- und Prüfprozesse beheimatet ist. China ist das größte Produktionswerk der Gruppe mit den Schwerpunkten der vollumfänglichen Produktion von Außen- und Innenspiegeln sowie der Entwicklung von kosteneffizienten Automatisierungslösungen. Abgerundet wird dieses Spektrum mit dem neuesten Produktionswerk der Gruppe im Osten Ungarns. Über die Tochtergesellschaften in Nord- und Südamerika bearbeitet FLABEG den nach Asien und Europa drittgrößten Automobilmarkt der Welt.

3. Ziele und Strategien

Der FLABEG Konzern verfolgt grundsätzlich eine Strategie des profitablen und weitgehend organischen Wachstums unter anderem auch im Bereich von innovativen Glasprodukten für den Fahrzeuginnenraum. Erfolgsfaktoren für die profitable Geschäftsentwicklung sind grundsätzlich Technologieführerschaft in den Bereichen Biegen, Beschichten und Verarbeitung von Glas, operative Exzellenz und eine weltweite Präsenz.

4. Steuerungssysteme

Die strategische Steuerung und die Quantifizierung der finanziellen Auswirkungen im Rahmen der langfristigen Unternehmensplanung erfolgt im Wesentlichen auf Konzernebene, wobei die FLABEG Automotive Holding GmbH hier als Führungs- und Finanzholding fungiert. Insofern erfüllt sie auch eine Governance- und Steuerungsfunktion für den Konzern.

Im weltweiten Verbund nehmen insbesondere die Tochtergesellschaft FLABEG Deutschland GmbH und FLABEG France S.A.S. eine Führungsrolle bei der technologischen Entwicklung und Industrialisierung der internationalen Standorte ein.

Wesentliche interne Steuerungsinstrumente für das Unternehmen sind die operative Budget- und Mittelfristplanung sowie die strategische Planung.

5. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

5.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Der FLABEG Konzern wird durch die Geschäftsführung anhand von wesentlichen finanziellen Kennzahlen gesteuert. Hiernach kommt den Kennzahlen Umsatz (-wachstum) und operative Ergebnismarge vor Abschreibungen (EBITDA-Marge) gegenüber anderen Finanzkennzahlen eine herausragende Bedeutung zu.

Eine wesentliche Leitlinie bei der Festlegung der bedeutsamsten Steuerungskennzahlen war, dass diese ein transparentes Bild der operativen Leistungsfähigkeit wiedergeben müssen. Allerdings können in der Art oder Höhe einmalige bzw. außerordentliche Effekte, sogenannte Sondereinflüsse, bei der EBITDA-Marge zu Verwerfungen führen und somit die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens inadäquat beeinträchtigen. Daher ergibt sich der hier zur Anwendung kommende EBITDA aus dem operativen Betriebsergebnis, korrigiert um die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen sowie die Auflösung auf den passiven Unterschiedsbetrag und vor Sondereinflüssen.

Die Zielwerte für den Konzern orientieren sich an mehreren Vergleichsindikatoren, beispielsweise der Markt- und Wettbewerbsentwicklung, internen Leistungsansprüchen und der Budgetplanung. Für die Umsatzentwicklung wird ein überdurchschnittliches Wachstum zum Automobilmarkt oder zum relevanten Marktsegment angestrebt. Die bereinigte operative EBITDA-Marge soll ein Niveau erreichen, das im relevanten Wettbewerbsumfeld überdurchschnittlich ist.

5.2 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Der FLABEG Konzern nutzt nicht finanzielle Leistungsindikatoren im Rahmen der Balanced Scorecard (BSC). Die BSC ist in die Betrachtungsperspektiven: Sicherheit, Mitarbeiter, Qualität, Logistik, Produktion, Verbesserungsinitiativen, Vertrieb und Reporting Performance unterteilt.

Für sämtliche Kategorien werden unterschiedliche Parameter in jeder Gesellschaft mit Zielen unterlegt, monatlich berichtet und in den monatlichen Reviews mit den Gesellschaften und Funktionsbereichen besprochen und ggf. Maßnahmen definiert.

6. Forschung und Entwicklung (F&E)

Für den FLABEG Konzern sind Forschung und Entwicklung von zentraler Bedeutung. Im Berichtsjahr betrugen die Ausgaben für Forschungs- und Entwicklungsleistungen 3,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1,9 Mio. Euro). Davon wurde im laufenden Geschäftsjahr 0,9 Mio. Euro aktiviert (Vorjahr 1,9 Mio. Euro).

Der Schwerpunkt der Aktivitäten im traditionellen Geschäftsbereich "Spiegel für Automotive Anwendungen" lag in der Weiterentwicklung und Optimierung der Fertigungsprozesse und der Veränderung der internen Materialströme.

Im Bereich "Automotive Interior" wurden die Kernkompetenzen "Laserschneiden", "Siebdruck", "Spezialbeschichtungen für den Fahrzeuginnenraum" "Laminieren" und "Biegen" umfangreich weiterentwickelt und z.B. auch Demonstratoren mit haptischen Funktionsflächen erstellt.

Neben der Entwicklung gehörten weiterhin die qualifizierte technische Beratung der Kunden und die gemeinsame Erarbeitung von Spezifikationen zu den Aufgaben der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Des Weiteren zielen kontinuierliche Prozessoptimierungen auf eine stetige Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und die konsequente Verringerung der Emissionen, des Wasser- und Energieverbrauchs, der Erzeugung von Abfall sowie der Umweltbelastung.

B. Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

1.1 Gesamtwirtschaftliche Lage

Gemäß Veröffentlichung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom Januar und April 2020 ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2019 das 10. Jahr in Folge gewachsen. Die konjunkturelle Dynamik hat sich allerdings merklich verlangsamt. Das Bruttoinlandsprodukt nahm im Jahr 2019 preisbereinigt um 0,6 % zu. Im ersten Quartal 2020 hat die Corona-Pandemie die globale Wirtschaft jedoch in eine Rezession geführt.

Die Industrie konnte ihre konjunkturelle Schwächephase zum Jahresende nicht beenden, allerdings gab es Stabilisierungstendenzen bei den Auftragseingängen. Innerhalb der Gesamtindustrie bremste insbesondere die Automobilbranche mit einem Rückgang von 4,3%. Die Auftragseingänge wiesen im Zweimonatsvergleich im zweiten Halbjahr 2019 insgesamt ein minimales Plus aus.

Die privaten Konsumausgaben blieben eine verlässliche Stütze der Binnenkonjunktur. Hierzu trugen der hohe Beschäftigungsstand sowie die merkliche Erhöhung der verfügbaren Einkommen bei. Diese waren im dritten Quartal 2019 um 3,4 % höher als ein Jahr zuvor. Die Umsätze im Einzelhandel ohne Kfz haben sich nach schwachem Start in das vierte Quartal im November 2019 zwar um 2,1 % erhöht. Im Durchschnitt liegen sie aber leicht unter dem Niveau des dritten Quartals. Die Neuzulassungen von Pkw stiegen insgesamt im vierten Quartal um 0,8 %. Die Zulassungen der privaten Halter, die für den privaten Konsum maßgeblich sind, waren hingegen rückläufig. Das Preisklima ist weiterhin relativ ruhig. Die Inflationsrate wird im Jahr 2019 voraussichtlich bei 1,4 % liegen nach 1,8 % in 2018. Für den nachlassenden Preisauftrieb spielten rückläufige Kraftstoffpreise eine wichtige Rolle.

1.2 Internationale Automobilkonjunktur

Durch das öffentlich-werden der Verletzungen von Abgasnormen, der Einführung des neuen WLTP Standards (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure, zu Deutsch etwa "weltweit angeglichenes Testverfahren für Leichtfahrzeuge") und der Diskussion um die Elektromobilität war im Jahr 2019 eine deutliche Zurückhaltung für den Kauf von Fahrzeugen zu verzeichnen. Die prognostizierten Automobil-Produkionszahlen (Nach IHS Markit) wurden nicht erreicht und sind im Vergleich zum Vorjahr um 6% von 94,2 Mio. produzierten Fahrzeugen (light vehicles) auf 89,0 Mio. gesunken. Erstmals seit Jahren wurde wieder von einer "Automobilkrise" gesprochen die in 2019 ihren Anfang genommen hat.

Die Automobil-Zulieferindustrie sowie die dazugehörige Sekundärindustrie wurden von diesen Veränderungen in der Folge ebenso getroffen. Viele Firmen waren gefordert entsprechende Restrukturierungsprojekte aufzusetzen und es wurde Beschäftigung reduziert.

Mit dem Ausbruch der Covid-Pandemie im ersten Quartal 2020 hat sich die weltweite Automobilkonjunktur in der Folge weiter eingetrübt.

2. Geschäftsverlauf

2.1 Umsatz

Die Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2019/20 lagen bei 85,6 Mio. Euro (Vorjahr: 86,4 Mio. Euro). Globale Kunden im Automotive Segment, welche weltweit vertreten sind, prägten die Umsatzstruktur des FLABEG Konzerns.

Der größte Anteil des Umsatzes wurde wieder in Europa erwirtschaftet (58,8 %; Vorjahr: 50,3 %). Auch der Wirtschaftsraum NAFTA war für den FLABEG Konzern wesentlich und trug mit 20,5 % (Vorjahr 24,4 %) zum Konzernumsatz bei. Die Region Asien/Pazifik hat dieses Geschäftsjahr nur 15,2 % zum Umsatz beigetragen (Vorjahr: 19,2 %). Die verhaltene Marktentwicklung der Region Südamerika schlug sich auch in dem FLABEG Konzernumsatz nieder, wobei dort ein Anteil von 5,6 % (Vorjahr: 6,0 %) erwirtschaftet wurde.

Unsere Kunden stellen weiterhin sehr hohe Qualitätsanforderungen an die gelieferten Produkte und begrüßen daher auch unsere lokale Präsenz in den jeweiligen Absatzländern. Als Weltmarktführer für Außenspiegel und Innenspiegel ist FLABEG mit Standorten in Deutschland, Frankreich, Ungarn, China, Brasilien und USA genau dort vertreten, wo auch unsere Kunden ihre Systeme produzieren. Damit ist FLABEG bestens aufgestellt.

Durch das globale Wachstum an neuen Innovationen im Bereich "Automotive Interior" ergaben sich zusätzliche Chancen für Komponenten wie Display Gläser und Elemente für Head-up-Display-Systeme. Dieser Trend wird sich weiter durchsetzen und zu weiterem Wachstum führen. Hier besitzt FLABEG aufgrund seiner Kompetenz für das präzise Biegen und hochwertige Beschichten von Glas ein Alleinstellungsmerkmal.

Im Geschäftsjahr betrug das Gesamtvolumen an Investitionen 8,5 Mio. Euro (Vorjahr: 11,8 Mio. Euro). Die größten Einzelmaßnahmen betrafen Investitionen in neue Technologien, Effizienzsteigerungen, Kapazitätserweiterungen und Automatisierungen.

2.2 Gesellschaftsrechtliche Veränderungen

Im Geschäftsjahr 2019/20 gab es keine gesellschaftsrechtlichen Änderungen in der FLABEG Automotive Gruppe.

3. Vermögens-, Finanz und Ertragslage

3.1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. März 2020 betrug 93,9 Mio. Euro (Vorjahr: 96,6 Mio. Euro); nachfolgende Übersicht zeigt die wesentlichen Bilanzpositionen:

	31.03.2020	31.03.2019
	in Mio. Euro	in Mio. Euro
Anlagevermögen	32,9	42,8
Umlaufvermögen	29,2	32,7
RAP	1,1	1,1
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	30,6	20,0
Negativer Unterschiedsbetrag	7,2	10,8
Rückstellungen	14,7	14,6
Verbindlichkeiten	69,7	68,2
Latente Steuern	2,3	2,8
RAP	0,0	0,2
Bilanzsumme	93,9	96,6

Das Anlagevermögen in Höhe von 32,9 Mio. Euro (Vorjahr 42,8 Mio. Euro) beinhaltet im Wesentlichen technische Anlagen und Maschinen, Grund und Boden mit Gebäuden sowie den Kundenstamm, die Technologie und die Marke. Die Abschreibungen betrugen im Geschäftsjahr 17,9 Mio. Euro (Vorjahr 9,6 Mio. Euro) und beinhalten in Höhe von 7,6 Mio. Euro außerplanmäßige Abschreibungen. Die Investitionen in das Anlagevermögen beliefen sich auf 8,7 Mio. Euro (Vorjahr 11,8 Mio. Euro). Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen lag zum Abschlussstichtag bei 35,1 % (Vorjahr 44,3 %).

Das Umlaufvermögen betrug 29,2 Mio. Euro (Vorjahr: 32,7 Mio. Euro); die größten Einzelpositionen waren hier Vorräte mit 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 14,4 Mio. Euro) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 7,8 Mio. Euro (Vorjahr 9,6 Mio. Euro).

In den Rückstellungen von insgesamt 14,7 Mio. Euro (Vorjahr 14,6 Mio. Euro) waren langfristig gebundene Pensionsrückstellungen von 5,7 Mio. Euro (Vorjahr 5,1 Mio. Euro) enthalten. Die Flüssigen Mittel betrugen 2,9 Mio. Euro (Vorjahr 3,5 Mio. Euro).

Insgesamt ergaben sich Verbindlichkeiten von 69,7 Mio. Euro (Vorjahr 68,2 Mio. Euro). Diese setzten sich aus einem Gesellschafterdarlehen (17,9 Mio. Euro gg. Vorjahr 15,3 Mio. Euro), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (40,4 Mio. Euro gg. Vorjahr 42,3 Mio. Euro), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (7,1 Mio. Euro gg. Vorjahr 7,0 Mio. Euro) sowie sonstigen Verbindlichkeiten (3,3 Mio. Euro gg. Vorjahr 3,6 Mio. Euro) zusammen.

3.2 Finanzlage

Der FLABEG Konzern wies zum 31. März 2020 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 40,4 Mio. Euro aus (Vorjahr 42,2 Mio. Euro), die teilweise durch Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen oder Abtretungen besichert waren. Es bestanden am Bilanzstichtag nicht ausgenutzte Kreditlinien in Höhe von 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 0,9 Mio. Euro). Damit hat der FLABEG Konzern am 31. März 2020 über die CORDET Lending S.à.r.l. sowie der UniCredit Bank AG einen Kreditrahmen von 34,0 Mio. Euro. Davon sind 28,0 Mio. Euro am 10. April 2023 zu tilgen. 1,0 Mio. Euro wurden im Geschäftsjahr getilgt, weitere 1,0 Mio. Euro sind am 30. September 2020 und 31. März 2021 zu tilgen. Der verbleibende Restanteil von 4,0 Mio. Euro ist ratierlich vom 30. September 2021 bis zum 10. April 2023 zu tilgen. Der Konzern wird zudem durch ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von 17,9 Mio. Euro finanziert. Zur Fälligkeit dieser Verbindlichkeiten wird des Weiteren auf den Verbindlichkeitenspiegel im Anhang verwiesen.

Dem standen Kassenbestände, Bankguthaben und Schecks in Höhe von 2,9 Mio. Euro (Vorjahr 3,5 Mio. Euro) gegenüber.

Die Veränderung des Finanzmittelbestandes, definiert als die Veränderung des Bestands an flüssigen Mitteln, gliederte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in die einzelnen Kategorien wie folgt:

	2019/20	2018/19
	In Mio. Euro	In Mio. Euro
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	9,9	3,4
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-8,7	-11,8
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-1,9	8,4
Veränderung des Finanzmittelbestands	-0,7	0

Die Liquidität 2. Grades, definiert als "(Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen) / Kurzfristiges Fremdkapital" betrug 44,2 % (Vorjahr: 65,2 %).

3.3 Ertragslage

Die Umsatzerlöse lagen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 85,6 Mio. Euro (Vorjahr: 86,4 Mio. Euro). Zur Zusammensetzung wird auf die Ausführungen zur Geschäftslage verwiesen.

Die Vertriebs- und allgemeinen Verwaltungskosten lagen bei 18,1 Mio. Euro (Vorjahr: 19,4 Mio. Euro).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthielten im Wesentlichen die Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung (3,6 Mio. Euro), Erträge aus Wechselkursen (2,5 Mio. Euro), Auflösungen von Rückstellungen (1,1 Mio. Euro) und Erträge aus Fördermitteln (0,3 Mio. Euro).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungskosten (3,2 Mio. Euro), Kurs- und Währungsverluste (0,1 Mio. Euro) sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf den voraussichtlichen Verkaufserlös im Rahmen der Insolvenzverfahren der FLABEG Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH in Höhe von 7,6 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis hat sich von -5,4 Mio. Euro auf -6,2 Mio. Euro infolge der gesteigerten Kreditaufnahme (insbesondere Gesellschafterdarlehen) verschlechtert.

Insgesamt wies der FLABEG Konzern somit einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 14,3 Mio. Euro (Vorjahr: 7,8 Mio. Euro) aus.

Die Gesellschaft verwendet als Steuerungsgröße das EBITDA nach Management-Reporting. Die Unterschiede zwischen dem deutschen Handelsrecht und dem Management Reporting liegen vor allem in dem Ausweis von nicht-wiederkehrenden, einmaligen Aufwendungen sowie der Bewertung von Fremdwährungen.

Der EBITDA nach Management Reporting für das abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 belief sich auf 11,6 Mio. Euro (Vorjahr: 11,1 Mio. Euro). Das handelsrechtliche Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände abzüglich der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages (EBITDA) betrug 7,6 Mio. Euro (Vorjahr 4,5 Mio. Euro). Der Unterschied ist im Wesentlichen auf einmalige Sondereinflüsse in Vorjahren aus dem Neuaufbau des Automotive Interior Bereichs und strategisch begründeten Optimierungsmaßnahmen zurückzuführen, die das Konzernergebnis in den laufenden und folgenden Geschäftsjahren nachhaltig positiv beeinflussen werden.

Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 1. August 2020 wurde über das Vermögen der FLABEG Automotive Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem auf Basis des Antrags der Gesellschaft vom 8. Mai 2020 und mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 12. Mai 2020 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden war.

Insoweit entfällt für den Konzern die Annahme der Unternehmensfortführung.

Die zukünftige Entwicklung bis zum Abschluss des Insolvenzverfahrens und damit die zukünftigen Chancen und Risiken werden durch den Fortgang des Verfahrens und die voraussichtlich zu erzielenden Veräußerungsergebnisses bestimmt.

Mit notariell beurkundetem Kauf- und Übertragungsvertrag vom 30. September 2020 wurden der im Wesentlichen durch die FLABEG Automotive Holding GmbH betriebene Bereich "Holding" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H220 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Glass Group GmbH mit Sitz in Nürnberg, sowie der im Wesentlichen durch die FLABEG Deutschland GmbH betriebene "Geschäftsbetrieb Glas" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H221 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Germany GmbH mit Sitz in Nürnberg, erworben. Als "Garant" dient die CORDET LENDING S.À.R.L., 15 Boulevard F.W. Raiffeisen, 2411 Luxembourg, Luxembourg.

Die Veräußerungswerte im Rahmen der "Asset Deals" wurden bei der Bewertung des Vermögens der beiden Gesellschaften soweit erforderlich im Wege der außerplanmäßigen Abschreibung berücksichtigt, so dass hieraus keine wesentlichen weiteren Chancen oder Risiken zu erwarten sind.

Darüber hinaus ergeben sich Chancen und Risiken im Zusammenhang mit den durch die Gläubiger der Gesellschaften geltend gemachten bzw. ggf. noch geltend zu machenden Ansprüchen.

Die sich aus der Fortführung des Geschäftsbetriebs bis zur Veräußerung der FLABEG-Gruppe grundsätzlich ergebenden Chancen und Risiken haben ihren Niederschlag im vereinbarten Kaufpreis für das Vermögen der beiden Gesellschaften gefunden, wesentliche nachträgliche Kaufpreisanpassungen sind nicht vereinbart.

Nürnberg, den 17. Mai 2023

FLABEG Automotive Holding GmbH

Volker Böhm, Insolvenzverwalter

Konzernbilanz zum 31. März 2020

AKTIVA

	31. März 2020		31. März 2019
	Tsd. Euro		Tsd. Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.027		4.997
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.329		6.121
3. Geleistete Anzahlungen	0		0
		5.356		11.118
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.656		9.318
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.259		10.349
3. Andere Anlagen, Betriebs- oder Geschäftsausstattung	1.960		2.798
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.696		9.222
		27.571		31.686
		32.927		42.804
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte		14.361		14.419
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.779		9.623
2. Sonstige Vermögensgegenstände	4.215		5.129
		11.994		14.753
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		2.852		3.522
		29.207		32.694
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.120		1.052
E. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		30.594		20.036
Summe Aktiva		93.848		96.586

PASSIVA

	31. März 2020		31. März 2019
	Tsd. Euro		Tsd. Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25		25
II. Kapitalrücklage	3.200		200
III. Gewinnrücklagen	0		0
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	(417)		(1.144)
IV. Bilanzverlust	(32.666)		(18.850)
V. Anteile andere Gesellschafter	(736)		(268)
VI. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	30.594		20.036
		0		0
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		7.177		10.767
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	5.672		5.112
2. Steuerrückstellungen	1.242		1.170
3. Sonstige Rückstellungen	7.774		8.326
		14.688		14.609
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	40.379		42.250
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.000		0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.084		7.003
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	17.867		15.277
5. Sonstige Verbindlichkeiten	3.320		3.624
		69.650		68.155
E. Passive Latente Steuern		2.327		2.815
F. Rechnungsabgrenzungsposten		8		241
Summe Passiva		93.848		96.586

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020

	2019/20	2018/19
	Tsd. Euro	Tsd. Euro
1. Umsatzerlöse	85.560	86.426
2. Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen	(68.041)	(71.204)
3. Bruttoergebnis vom Umsatz	17.519	15.222
4. Vertriebskosten	(6.251)	(6.604)
5. Allgemeine Verwaltungskosten	(11.883)	(12.796)
6. Sonstige betriebliche Erträge	10.318	9.685
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	(16.528)	(6.975)
8. Zinsen und ähnliche Erträge	46	173
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	(6.236)	(5.529)
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(213)	279
davon latenter Steueraufwand/Steuerertrag	534	912
11. Ergebnis nach Steuern	(13.226)	(6.545)
12. Sonstige Steuern	(1.050)	(1.223)
13. Konzernjahresfehlbetrag	(14.276)	(7.768)
14. Konzernfremden Gesellschaftern zustehender Gewinn / Verlust	460	143
15. Gewinn-/Verlustvortrag	(18.850)	(11.225)
16. Konzern-Bilanzverlust	(32.666)	(18.850)

KONZERNANHANG für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis 31. März 2020

1. Allgemeine Angaben

Die FLABEG Automotive Holding GmbH hat ihren Sitz in Nürnberg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Nürnberg (HR B Reg. Nr. 32451).

Der Gegenstand des Unternehmens ist die Verwaltung des eigenen Vermögens sowie die Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere an verbundene Unternehmen.

Die FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg, ist zum Bilanzstichtag eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Sie ist die Muttergesellschaft des FLABEG Automotive Konzerns. Die FLABEG Automotive Holding GmbH ist zusammen mit ihren Tochtergesellschaften ein weltweit agierender Zulieferer vor Allem der Automobilindustrie.

Die FLABEG Automotive Holding GmbH stellt für sämtliche Tochterunternehmen der FLABEG Automotive Gruppe einen Konzernabschluss auf. Die folgenden Gesellschaften haben von den Befreiungsvorschriften hinsichtlich der Beachtung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften, Prüfung und Offenlegung ihrer Jahresabschlüsse gem. § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

•	FLABEG Deutschland GmbH, Nürnberg (Amtsgericht Nürnberg HRB 25620)
•	FLABEG International GmbH, Nürnberg (Amtsgericht Nürnberg HRB 25617)
•	FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH (Amtsgericht Regensburg HRB 13607)

Der Jahresabschluss wird nach den Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BilRUG) unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend den §§ 266 und 275 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren § 275 Abs. 3 HGB aufgestellt.

Das Geschäftsjahr der Gesellschaft und somit der Zeitraum des Konzernabschlusses geht vom 1. April eines jeden Jahres bis zum 31. März des Folgejahres.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

Der Konzernabschluss wurde in T€ aufgestellt.

Der Konzernabschluss wurde unter Berücksichtigung des laufenden Insolvenzverfahrens über das Vermögen der FLABEG Automotive Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH und des Kauf- und Übertragungsvertrags betreffend den Geschäftsbetrieb der FLABEG-Gruppe unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 1. August 2020 wurde über das Vermögen der beiden Gesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem auf Basis des Antrags der Gesellschaft vom 8. Mai 2020 und mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 12. Mai 2020 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden war. Mit notariell beurkundetem Kauf- und Übertragungsvertrag vom 30. September 2020 wurden der im Wesentlichen durch die FLABEG Automotive Holding GmbH betriebene Bereich "Holding" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H220 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Glass Group GmbH mit Sitz in Nürnberg, sowie der im Wesentlichen durch die FLABEG Deutschland GmbH betriebene "Geschäftsbetrieb Glas" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H221 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Germany GmbH mit Sitz in Nürnberg, erworben.

Als "Garant" dient die CORDET LENDING S.À.R.L., 15 Boulevard F.W. Raiffeisen, 2411 Luxembourg, Luxembourg.

2. Konsolidierungsgrundsätze

Im Rahmen der Erstkonsolidierung wurden durch die Neubewertungsmethode stille Reserven in Höhe von 22,4 Mio. Euro aufgedeckt. Die stillen Reserven auf abnutzbare Vermögensgegenstände werden planmäßig über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 5 bis 10 Jahren abgeschrieben.

Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag wird als "negativer Unterschiedsbetrag" passiviert.

Der negative Unterschiedsbetrag wird planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände von 6,5 Jahren aufgelöst.

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge zwischen den einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Auf die ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgänge werden Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich die abweichende Steuerdifferenz in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleicht.

Auf die Eliminierung von Zwischenergebnissen konnte wegen Geringfügigkeit verzichtet werden.

3. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte werden grundsätzlich zu Herstellungskosten (Entwicklungskosten) aktiviert, sofern zum Abschlussstichtag zumindest eine hohe Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Entstehung eines Vermögensgegenstandes besteht, und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert beziehungsweise auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten aktiviert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear beziehungsweise auf den niedrigeren beizulegenden Zeitwert abgeschrieben.

Sachanlagevermögen wird grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Zugänge zu Sachanlagen werden zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Den planmäßigen Abschreibungen liegt die lineare Abschreibungsmethode auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer zugrunde. Falls notwendig werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den beizulegenden Zeitwert vorgenommen.

Ab 01.04.2018 wird auf die Bildung eines Sammelpostens für Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert zwischen 250,00 Euro und 1.000,00 Euro in der Handelsbilanz verzichtet. Alle bisher gebildeten Sammelposten werden pauschaliert mit jeweils 20 Prozent p.a. auf den entsprechend restlichen Zeitraum abgeschrieben. Anlagegüter mit einem Netto-Einzelwert von mehr als 250,00 Euro bis 800,00 Euro werden als geringwertige Anlagegüter sofort im Zeitpunkt des Zugangs als Aufwand erfasst. Die Behandlung für geringwertige Wirtschaftsgüter erfolgt in Anlehnung an das deutsche Steuerrecht. Abweichungen zur wirtschaftlichen Nutzungsdauer sind unwesentlich.

Die Vorräte sind grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und/oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. soweit die voraussichtlichen Verkaufspreise abzüglich der bis zum Verkauf anfallenden Kosten zu einem niedrigeren beizulegenden Wert führen, wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen.

Die Ermittlung der Anschaffungskosten bei den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren erfolgt anhand des Durchschnittswertverfahrens. Für einen abgegrenzten Bestand an Hilfs- und Betriebsstoffen besteht ein Festwert gem. § 256 S. 2 HGB.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet Die Herstellungskosten enthalten die aktivierungspflichtigen Bestandteile des § 255 Abs. 2 HGB. Des Weiteren werden angemessene Teile der Verwaltungskosten sowie angemessene Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebs, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung in die Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zum Nennwert unter Abzug gebotener Wertberichtigungen bilanziert. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen. Soweit in den Forderungen Fremdwährungsforderungen enthalten sind, sind diese mit dem Stichtagskurs bewertet.

Die flüssigen Mittel enthalten neben dem Kassenbestand die Guthaben bei Kreditinstituten und sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt. Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährung wurden zum Stichtagskurs umgerechnet.

Als aktive Rechungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Darüber hinaus werden im Voraus entrichtete Beträge periodengerecht abgegrenzt.

Latente Steuern werden nach § 274 HGB auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz angesetzt, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Für die Bewertung der latenten Steuern werden die zum Abschlussstichtag gültigen Steuervorschriften herangezogen. Sie wurden mit länderspezifischen Prozentsätzen von 9 % bis 34 % gerechnet. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert dargestellt.

Aktive Latente Steuern ergeben sich u.a. bei der Bewertung personalbezogener Rückstellungen. Aktive latente Steuern wurden nicht auf die bestehenden körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge sowie auf steuerliche Zinsvorträge im Sinne des § 4h EStG i.V.m. § 8a KStG gebildet. Die Realisierung kann nicht mit einer hinreichend hohen Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten 5 Jahre sichergestellt werden.

Passive latente Steuern resultieren aus der Übernahme der latenten Steuern der Organgesellschaft FLABEG Deutschland GmbH. Diese resultieren im Wesentlichen aus der Aktivierung von selbsterschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck und unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 2,61 % (Vj. 3,08 %) bewertet. Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 % und Rentensteigerungen von jährlich 1,7 % zugrunde gelegt, sowie eine Fluktuation in Höhe von 4,5 % p.a. unterstellt.

Jubiläumsrückstellungen werden nach Maßgabe der "PUC" Methode bewertet. Die Bewertung der Rückstellung für Jubiläen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 1,88 % (Vj. 2,24 %) und auf Grundlage der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck nach versicherungsmathematischen Grundsätzen. Bei der Ermittlung der Rückstellung für Jubiläen wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,0 % berücksichtigt, sowie eine Fluktuation von 4,5 % p.a. unterstellt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung bewertet worden (d. h. einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen). Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Weihnachtsgeld, Jubiläen, Gewährleistungen, Reklamationen, ausstehende Lieferantenrechnungen und Ausgangsfrachten.

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit einem laufzeitadäquaten Marktzins auf Basis der durchschnittlichen Restlaufzeit abgezinst.

Die Steuerrückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

4. Währungsumrechnung

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet:

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Langfristige Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenbriefkurs bei Entstehung der Forderung oder zum niedrigeren beizulegenden Wert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, angesetzt (Imparitätsprinzip).

Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Langfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisengeldkurs bei Entstehung der Verbindlichkeit oder zum höheren Stichtagskurswert, unter Zugrundelegung des Devisenkassamittelkurses am Abschlussstichtag, bewertet (Imparitätsprinzip).

Die Berücksichtigung von Buchverlusten aus Kursänderungen erfolgt am Bilanzstichtag.

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Unternehmen, die nicht der Europäische Wirtschafts- und Währungsunion angehören, wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Monatsultimo März 2019, wie von der Deutschen Bank veröffentlicht, in Euro umgerechnet.

Alle übrigen Bilanzposten werden unter Beachtung der handelsrechtlich vorgeschriebenen Grundsätze und in Übereinstimmung und Ausnutzung der steuerlich zulässigen Möglichkeiten vorsichtig bewertet.

Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sind zum Durchschnittskurs in Euro umgerechnet. Eine sich ergebende Umrechnungsdifferenz wird innerhalb des Konzerneigenkapitals nach den Rücklagen unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Auf Grund der Insolvenzeröffnung (vgl. "1. Allgemeine Angaben") über das Vermögen der FLABEG Automotive Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH wurden die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen) dieser Gesellschaften mit den diesen im Rahmen des Kauf- und Übertragungsvertrags (vgl. "1. Allgemeine Angaben") zugeordneten - niedrigeren - Kaufpreisanteilen bewertet, da diese insoweit als Indikator für eine dauerhafte Wertminderung dienen. Die Bilanzierung der Vorräte erfolgte weiterhin zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten, da diese in etwa den im Kauf- und Übertragungsvertrag bestimmten Werten entsprechen.

Schulden sind zu ihrem Erfüllungsbetrag (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB), d.h. mit dem bei Fälligkeit zur Tilgung der Schuld voraussichtlich aufzubringenden Geldbetrag angesetzt. Bei der Bewertung der Altersversorgungsverpflichtungen für Pensionsanwartschaften wird der Barwert der Anwartschaft zugrunde gelegt.

5. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis umfasst neben der FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg, die folgenden Gesellschaften:

Gesellschaft	Sitz	Land	Direkter und indirekter Anteil in %
FLABEG Deutschland GmbH ¹⁾	Nürnberg	Deutschland	100
FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH	Furth im Wald	Deutschland	100
FLABEG International GmbH	Nürnberg	Deutschland	100
FLABEG Holding France S.A.S.	Saarunion	Frankreich	100
FLABEG France S.A.S.	Saarunion	Frankreich	100
FLABEG Technical Glass US Corporation	Naugatuck	USA	100
FLABEG Brasil Ltda.	Indaiatuba	Brasilien	85
FLABEG Automotive Kft.	Mátészalka	Ungarn	100
FLABEG Automotive Mirror (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai	China	100
FLABEG Czech s.r.o.	Olovi	Tschechien	100

¹⁾ Die Gesellschaft wurde von der Verpflichtung zur Offenlegung sowie zur Aufstellung eines Lageberichts befreit ( § 264 Abs. 3 HGB).

Somit beinhaltet der Konsolidierungskreis der FLABEG Automotive Holding GmbH vier inländische und sieben ausländische Gesellschaften.

6. Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung

	31.03.2020
	T€
Erstkonsolidierung zum 30.09.2015	23.328
Veränderung Geschäftsjahr 2015/16	(1.795)
Veränderung Geschäftsjahr 2016/17	(3.589)
Veränderung Geschäftsjahr 2017/18	(3.589)
Veränderung Geschäftsjahr 2018/19	(3.589)
Veränderung Geschäftsjahr 2019/20	(3.589)
Stand zum 31.03.2020	7.177

Bei dem passiven Unterschiedsbetrag handelt es sich um einen Gelegenheitskauf, der Eigenkapitalcharakter hat und über die gewichtete Restnutzungsdauer der erworbenen Vermögensgegenstände von 6,5 Jahren aufgelöst wird. Die planmäßige Auflösung der Unterschiedsbeträge im Geschäftsjahr betrug T€ 3.589.

7. Erläuterungen zur Bilanz

7.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

7.2 Vorräte

Vorräte	31.03.2020	31.03.2019
	T€	T€
a) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.551	6.286
b) Unfertige Erzeugnisse	2.390	2.286
c) Fertige Erzeugnisse und Waren	5.313	5.733
d) Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	107	113
Gesamt:	14.361	14.418

7.3 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind im Wesentlichen Forderungen gegen das Finanzamt von T€ 1.740 (Vorjahr: T€ 1.917), Forderungen aus Factoring über T€ 878 (Vorjahr: T€ 541), Forderungen aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von T€ 650, Kautionen und Sicherheitseinbehalte T€ 187 (Vorjahr: T€ 260) sowie Forderungen aus Energiesteuererstattungen T€ 59 (Vorjahr: T€ 166).

7.4 Flüssige Mittel

Flüssige Mittel	31.03.2020	31.03.2019
	T€	T€
a) Kassenbestände	12	9
b) Bankguthaben	2.840	3.513
Gesamt:	2.852	3.522

Hierbei handelt es sich um Bankguthaben auf laufenden Kontokorrent-Konten.

7.5 Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der FLABEG Automotive Holding GmbH beträgt T€ 25 und ist in voller Höhe eingezahlt. Die Kapitalrücklage beträgt T€ 3.200 - sie wurde im Geschäftsjahr mit Gesellschafterbeschluss vom 25. Juni 2019 um T€ 3.000 erhöht.

Der Konzernverlust ergibt sich wie folgt:

	31.03.2020	31.03.2019
	T€	T€
Jahresfehlbetrag der Berichtsperiode	14.278	7.767
Entfallender Verlust auf konzernfremde Gesellschafter	(460)	(143)
Gewinn-/Verlustvortrag aus der Vorperiode	18.849	11.225
Gesamt:	32.667	18.849

7.6 Pensionsrückstellungen

Zum 31. März 2020 betragen die Rückstellungen für Pensionen T€ 5.672 (Vorjahr: T€ 5.112) bei Anwendung eines Zehn-Jahres-Durchschnittszinssatzes. Diese liegen um T€ 762 (Unterschiedsbetrag) unter dem Bewertungsansatz für Pensionsrückstellungen, der sich zum 31. März 2020 bei Anwendung des Sieben-Jahres-Durchschnittszinssatzes ergeben hätte. Der Effekt aus der Änderung des Abzinsungssatzes wird im Zinsergebnis erfasst.

7.7 Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen enthalten die für das laufende und für frühere Jahre zu erwartenden Abschlusszahlungen.

7.8 Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Personalrückstellungen T€ 4.161 (Vorjahr: T€ 4.243), ausstehende Rechnungen T€ 1.831 (Vorjahr: T€ 1.225), Gewährleistungen T€ 314 (Vorjahr: T€ 540) sowie Kundenboni T€ 249 (Vorjahr: T€ 237).

7.9 Verbindlichkeiten

Verbindlichkeitenspiegel

	31.03.2020	davon mit einer Restlaufzeit
	Insgesamt	bis zu 1 Jahr	1 - 5 Jahre	über 5 Jahre
	T€	T€	T€	T€
a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	40.379	14.179	26.200	0
b) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.000	0	1.000	0
c) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.084	7.084	0	0
d) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	17.867	0	17.867	0
e) Sonstige Verbindlichkeiten	3.320	3.320	0	0
davon aus Steuern	820	820	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	895	895	0	0
Gesamt:	69.650	24.583	45.067	0

	31.03.2019	davon mit einer Restlaufzeit
	Insgesamt	bis zu 1 Jahr	1 - 5 Jahre	über 5 Jahre
	T€	T€	T€	T€
a) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	42.250	8.645	33.605	0
b) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.003	7.003	0	0
c) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	15.277	0	2.148	13.129
d) Sonstige Verbindlichkeiten	3.626	3.626	0	0
davon aus Steuern	599	599	0	0
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	606	606	0	0
Gesamt:	68.156	19.274	35.753	13.129

In den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von T€ 26.200 (Vorjahr: T€ 28.200), kurzfristige Bankverbindlichkeiten in Höhe von T€ 9.536 (Vorjahr: T€ 7.456) sowie Factoring-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 4.643 (Vorjahr: T€ 6.139) ausgewiesen. Die Verbindlichkeit gegen die Gesellschafterin resultiert aus mittelfristigen Darlehensverbindlichkeiten.

Für die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten "CORDET Lending S.à.r.l. und UniCredit Bank AG" mit Vertrag vom 7. November 2016 und Nachtrag vom 10. April 2018 (Verbindlichkeit zum Stichtag T€ 26.283 - Vorjahr: T€ 27.276) haften die Konzerngesellschaften unter anderem mit ihren Anteilen an folgenden Tochtergesellschaften:

•	FLABEG Deutschland GmbH
•	FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH
•	FLABEG International GmbH
•	FLABEG Holding France S.A.S.
•	FLABEG France S.A.S.
•	FLABEG Czech s.r.o.
•	FLABEG Automotive Kft.

Des Weiteren dienen als Sicherheiten Bankkonten und Kundenforderungen der inländischen Tochtergesellschaften, sofern diese nicht im Rahmen eines echten Factorings abgetreten sind. Zudem wurde auch das bewegliche Anlagevermögen der FLABEG Deutschland GmbH sowie das Anlagevermögen der FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH als Sicherheit hinterlegt.

7.10 Passive Latente Steuern

Passive latente Steuern	31.03.2020		31.03.2019
	Latente Steuern		Latente Steuern
	T€	T€	T€	T€
	Aktive	Passive	Aktive	Passive
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlage		3.269		4.152
Vorräte	92			22
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen			19
Sonstige Vermögensgegenstände			11
Sonstige Rückstellungen	839		786
Verbindlichkeiten	11		87
Anrechenbare Steuergutschriften/steuerliche Verlustvorträge			457
Gesamt:	942	3.269	1.360	4.174
		2.327		2.814

Auf anrechenbare Steuergutschriften wurden keine aktiven latenten Steuern gebildet (Vorjahr: T€ 80).

Latente Steuern auf Verlustvorträge wurden nicht gebildet (VJ T€ 377).

8. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

8.1 Umsatzerlöse

Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen	2019/20	2018/19
	T€	T€
Automotive	74.752	77.200
Non-Automotive	10.808	9.226
Gesamt:	85.560	86.426

Umsatzerlöse nach Region	2019/20	2018/19
	T€	T€
Deutschland	8.355	10.023
EMEA ohne Deutschland	41.922	33.465
NAFTA	17.557	21.154
Südamerika	4.752	5.161
Asien	12.974	16.623
Gesamt:	85.560	86.426

8.2 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen die Auflösung des negativen Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung T€ 3.589 (Vorjahr: T€ 3.589), Auflösungen von Rückstellungen T€ 1.108 (Vorjahr: T€ 1.340) sowie Kurs- und Währungsgewinne T€ 250 (Vorjahr: T€ 440).

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Posten von T€ 1.333 (Vorjahr T€ 1.340).

8.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Forschungs- und Entwicklungskosten T€ 3.162 (Vorjahr: T€ 1.932), davon entfallen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens T€ 899 (Vorjahr: T€ 1.922), Kurs- und Währungsverluste T€ 136 (Vorjahr: T€ 135), Kostenweiterbelastungen von T€ 887 (Vorjahr: T€ 835) und Wertberichtigungen auf das Umlaufvermögen T€ 135 (Vorjahr: T€ 161).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 61 (Vorjahr: T€ 42) enthalten.

8.4 Zinsergebnis

	2019/20	2018/19
	T€	T€
a) Zinsen und ähnliche Erträge	46	173
davon von verbundenen Unternehmen	0	0

	2019/20	2018/19
	T€	T€
b) Zinsen und ähnliche Aufwendungen	6.236	5.529
davon gegenüber Gesellschaftern	1.453	1.063
davon Zinsanteil Rückstellungen	604	554
Zinsergebnis	(6.189)	(5.356)

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Zinszahlungen in Höhe von T€ 4.215 (Vorjahr: T€ 3.348) geleistet.

8.5 Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von T€ 747 (Vorjahr: T€ 633) und Erträge aus latenten Steuern in Höhe von T€ 534 (Vorjahr: Erträge von T€ 912).

8.6 Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Aufwendungen aus sonstigen französischen Steuern T€ 495 (Vorjahr: T€ 507) und sonstigen brasilianischen Steuern in Höhe von T€ 191 (Vorjahr: T€ 106).

Im laufenden Geschäftsjahr wurden Steuerzahlungen in Höhe von T€ 2.571 (Vorjahr: T€ 3.546) geleistet.

9. Sonstige Angaben

9.1 Mitarbeiter

	2019/20	2018/19
(Jahresdurchschnitt, ohne Auszubildende und Geschäftsführer)
a) Angestellte	285	288
b) Gewerbliche Mitarbeiter	1.001	994
Gesamt:	1.286	1.283

9.2 Personalaufwand

	2019/20	2018/19
	T€	T€
Der Personalaufwand im Sinne des § 310 Abs. 1 Nr. 4 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren gliedern sich wie folgt:
a) Löhne und Gehälter	30.675	30.999
b) Soziale Aufwendungen	7.702	8.638
davon Aufwendungen für Altersvorsorge / Unterstützung	1.227	1.487
Gesamt:	38.377	39.637

9.3 Außerbilanzielle Geschäfte

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Verpflichtungen aus Miet-, Leasing- und sonstigen Verträgen

	2019/20	2018/19
	T€	T€
fällig innerhalb eines Jahres	1.651	1.884
fällig innerhalb von zwei bis fünf Jahren	2.166	3.397
fällig nach fünf Jahren	0	0
Bestellobligo	1,773	4.091
Gesamt:	5.590	9.372

Bei den sogenannten Operating-Lease und Mietverträgen, die zu keiner Bilanzierung der Objekte im Konzern führen, liegt der Vorteil dieser Verträge in der geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus der Vertragslaufzeit ergeben, sofern die Objekte nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wozu es derzeit keine Anzeichen gibt.

Derivative Finanzinstrumente

Die Gesellschaften der Flabeg Gruppe sind im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit Währungsrisiken ausgesetzt Deren Absicherung erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente.

Die Gesellschaften halten zum 31. März 2020 derivative Finanzinstrumente in der Form von Devisentermingeschäften mit einem Volumen von Tsd. $ 6.800 (Vorjahr: Tsd. $ 1.800) mit einer Restlaufzeit bis höchstens zum 31.03.2021.

ISO-Code	Land	Währung	31.03.2020 Nominalvolumen	Laufzeitende
			in Tsd. Einheiten
USD	USA	US-Dollar/Euro	1.800	30.09.2020
USD	USA	US-Dollar/Chinesischer Yuan	2.400	31.03.2021
USD	USA	US-Dollar/Chinesischer Yuan	2.400	31.03.2021
USD	USA	US-Dollar/Brasilianischer Real	200	30.04.2020

Zur Absicherung von Risiken aus Wechselkursschwankungen im Rahmen von Umsatzerlösen in Fremdwährung wurden in den Gesellschaften derivative Finanzinstrumente in Form von Devisentermingeschäften eingesetzt. Gemäß § 254 HGB wird das Wahlrecht zur Bildung von Bewertungseinheiten für die USD Sicherung ausgeübt.

Zum Ausgleich gegenläufiger Wertänderungen werden Makro-Bewertungseinheiten zur Absicherung der hieraus bestehenden Risiken gebildet.

Der Nachweis der Effektivität erfolgt durch ein ordnungsgemäßes und angemessenes Risikomanagementsystem.

Die Devisensicherung erfolgt ausschließlich grundgeschäftsbezogen und in der Form, dass eines oder mehrere Grundgeschäfte einem abgeschlossenen Sicherungsgeschäft zugeordnet sind (Makro-Hedge). Die Messung der Effektivität erfolgt nach der Critical Terms Match Methode. Da die entscheidenden Parameter wie Nominalbetrag und Laufzeit von Grund- und Sicherungsgeschäft übereinstimmen, wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung als hoch effektiv eingeschätzt. Aufgrund der kompensatorischen Wertentwicklungen der Devisentermingeschäfte und der zukünftigen Umsatzerlöse wurde eine Rückstellung von T€ 8 eingestellt. Die Bilanzierung der Forderungen in Fremdwährung erfolgt unter Anwendung der Einfrierungsmethode.

Zum 31. März 2020 bestanden ausschließlich Devisenderivate in USD mit Restlaufzeiten von höchstens 12 Monaten.

Die Nominalvolumina der Makro-Bewertungseinheiten je Währung sind der folgenden Tabelle zu entnehmen:

ISO-Code	Land	Währung	31.03.2020 Nominalvolumen in Tsd. Einheiten
USD	USA	US-Dollar/EUR	1.800
USD	USA	US-Dollar/RMB	2.400
USD	USA	US-Dollar/RMB	2.400
USD	USA	US-Dollar/BRL	200

Die Nominalwerte der Grundgeschäfte stimmen mit denen der Derivate überein. Den in US-Dollar abgeschlossenen Sicherungsgeschäften stehen zukünftige Umsatzerlöse gegenüber.

Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:

	Beizulegender Zeitwert		Beizulegender Zeitwert
	Aktiva		Passiva
in Tsd.	31.03.2020		31.03.2020
	31.03.2019		31.03.2019
Devisentermingeschäfte	6.800 tUSD	1.800 tUSD	0	0
(davon in Bewertungseinheiten)	(6.800 tUSD)	(1.800 tEUR)	0	0
Gesamt	6.800 tEUR	1.800 tUSD	0 USD	0

Die Marktwerte der vorgenannten derivativen Finanzinstrumente werden anhand der Marktinformationen zum Bilanzstichtag ermittelt.

Factoring

Der FLABEG Konzern hat Forderungen in Höhe von T€ 6.149 (Vorjahr: T€ 7.148) an Factoring- Gesellschaften im Rahmen eines sog. "echten Factoring" veräußert. Das echte Factoring dient der kurzfristigen Verbesserung der Liquiditätssituation und der Kapitalstruktur. Das wirtschaftliche Eigentum geht auf die Factoring-Gesellschaften über.

Neben den dargelegten außerbilanziellen Geschäften existieren keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Finanzlage des Konzerns von Bedeutung wären.

9.4 Ergebnisverwendung

Der Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von T€ 14.278 (Vorjahr: T€ 7.768) wird auf neue Rechnung vorgetragen.

9.5 Angaben über die Mitglieder des Geschäftsführungsorgans (§ 314 Nr. 6 HGB)

Die Geschäfte der Gesellschaft wurden von folgenden Geschäftsführern geführt:

•	Andreas Katzer, Dipl.-Ing., Nürnberg, (Geschäftsführer, CEO)
•	Gerhard Wilwerding, Dipl.-Kfm., Krefeld, (Geschäftsführer, CFO)
•	David Littau, Dipl.-Kfm., Nürnberg, (Geschäftsführer, COO)

Alle Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Gesellschaft verzichtet unter Anwendung des §314 Abs. 1 Nr. 6 HGB iVm. § 286 Abs. 4 HGB auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer.

9.6 Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Nahestehende natürliche Person im Sinne des § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB sind die Geschäftsführer des Unternehmens.

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Die Gesellschaft unterhält Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in den Bereichen:

―	Kauf/Verkauf von Vermögensgegenständen
―	Bezug/Erbringung von Dienstleistungen
―	Finanzierung (inkl. Cash-Pooling)
―	Abreden im Ein- oder Verkauf

Da alle Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in hundertprozentigem Anteilsbesitz stehenden, in den Konzernabschluss der FLABEG Automotive Holding GmbH, einbezogenen Unternehmen getätigt werden, entfällt gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB eine weitere Angabe.

Darüber hinaus bestehen keine im wesentlichen Umfang zu nicht marktüblichen Bedingungen Angabe pflichtigen Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Personen und Unternehmen.

9.7 Sonstige Angaben

§314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

2019/20

2018/19

Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar, beträgt aufgeschlüsselt nach:

	T€	T€
Abschlussprüfungsleistungen	196	175
Steuerberatungsleistungen	16	29
Andere Leistungen	12	0
Gesamt:	224	204

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag (Nachtragsbericht)

Mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 1. August 2020 wurde über das Vermögen der FLABEG Automotive Holding GmbH sowie der FLABEG Deutschland GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem auf Basis des Antrags der Gesellschaft vom 8. Mai 2020 und mit Beschluss des Amtsgerichts Nürnberg vom 12. Mai 2020 das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden war. Mit notariell beurkundetem Kauf- und Übertragungsvertrag vom 30. September 2020 wurden der im Wesentlichen durch die FLABEG Automotive Holding GmbH betriebene Bereich "Holding" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H220 VORRATSGMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Glass Group GmbH mit Sitz in Nürnberg, sowie der im Wesentlichen durch die FLABEG Deutschland GmbH betriebene "Geschäftsbetrieb Glas" im Wege des "Asset Deals" durch eine zu diesem Zwecke gegründete Erwerbsgesellschaft - die YOUCO F20-H221 VORRATS-GMBH mit Sitz in Frankfurt am Main, zukünftig firmierend unter FLABEG Automotive Germany GmbH mit Sitz in Nürnberg, erworben.

Als "Garant" dient die CORDET LENDING S.À.R.L., 15 Boulevard F W. Raiffeisen, 2411 Luxembourg, Luxembourg.

Nürnberg, den 17. Mai 2023

Der Insolvenzverwalter

Volker Böhm

Entwicklung des Anlagevermögens vom 2. April 2019 bis zum 31. März 2020

	Anschaffungs-/Herstellungskosten in (Tsd. Euro)
	Stand 2. April 2019	Veränderung aus der Währungsumrechnung	Zugänge
	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	5.680	0	899
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	16.101	(12)	55
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	21.781	(12)	954
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	15.374	0	534
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.327	(565)	3.369
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.013	(85)	244
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.219	(138)	3.584
II. Sachanlagen	48.933	(788)	7.731
Konzern - Anlagevermögen	70.714	(800)	8.685

	Anschaffungs-/Herstellungskosten in (Tsd. Euro)
	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31. März 2020
	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0	6.579
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	(1)	0	16.143
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	(1)	0	22.722
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	0	15.908
2. Technische Anlagen und Maschinen	(101)	6.604	28.635
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	(64)	191	5.299
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	(178)	(6.795)	5.692
II. Sachanlagen	(343)	0	55.533
Konzern - Anlagevermögen	(344)	0	78.254

	Abschreibungen in (Tsd. Euro)
	Stand 2. April 2019	Veränderung aus der Währungsumrechnung	Zugänge	Abgänge	Stand 31. März 2020
	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	683	0	3.869	0	4.552
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	9.978	(10)	2.845	(1)	12.812
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	10.661	(10)	6.714	(1)	17.364
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.057	(7)	1.203	0	7.253
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.976	(285)	8.778	(94)	17.375
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.212	(34)	1.220	(61)	3.337
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	(3)	0	(3)
II. Sachanlagen	17.245	(326)	11.198	(155)	27.962
Konzern - Anlagevermögen	27.906	(336)	17.912	(156)	45.326

	net book values (in Tsd. Euro)
	Stand 31. März 2020	Stand 1. April 2019
	Tsd. Euro	Tsd. Euro
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	2.027	4.997
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutz Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.331	6.123
3. Geleistete Anzahlungen	0	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	5.358	11.120
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.655	9.317
2. Technische Anlagen und Maschinen	11.260	10.350
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.962	2.801
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.695	9.219
II. Sachanlagen	27.572	31.687
Konzern - Anlagevermögen	32.930	42.807

Anteilsbesitz der FLABEG Automotive Holding GmbH

Nürnberg

Stand: 31. März 2020

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteile am Kapital	Lokale Währung	Kurs 1 LW	Eigenkapital Lokale	Ergebnis ²⁾ Lokale
	in %			(in Tsd.)	(in Tsd.)
FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg
100% FLABEG Deutschland GmbH, Nürnberg ¹⁾	100,000	EUR	-	28.578	0
100% FLABEG Grundstücksverwaltungs GmbH, Furth im Wald ¹⁾	100,000	EUR	-	1.012	0
100% FLABEG International GmbH, Nürnberg ¹⁾	100,000	EUR	-	9.920	0
100% FLABEG Holding France S.A.S., Sarre-Union, Frankreich	100,000	EUR	-	11.715	(2.839)
100% FLABEG France S.A.S., Sarre-Union, Frankreich	100,000	EUR	-	3.985	(24)
100% FLABEG Technical Glass US Corporation, Naugatuck, U.S.A.	100,000	USD	1,09560	(13.891)	(2.036)
100% FLABEG Czech s.r.o., Oloví, Tschechien	100,000	CZK	27,31200	100.818	9.537
100% FLABEG Automotive Kft., Mäteszalka, Ungarn	100,000	EUR	-	335	(1.432)
100% FLABEG Automotive Mirrors (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China ²⁾	100,000	CNY	7,77840	87.448	12.370
85% FLABEG Brasil Ltda., Indaiatuba, Brasilien ²⁾	85,000	BRL	5,70010	(11.523)	(6.272)

¹⁾ Gesellschaft mit Ergebnisabführungsvertrag
²⁾ Zum 31. Dezember 2019 bzw. für das Geschäftsjahr 2019

Konzern-Kapitalfussrechnung für die Zeit vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020

			2019/20	2018/19
			Tsd. Euro	Tsd. Euro
1.		Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	(14.277)	(7.768)
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	17.912	9.603
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	8	(377)
4.	+/-	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	(2.132)	(4.093)
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.595	2.904
6.	+/-	Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder der Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	(108)	376
7.	+/-	Zinsaufwendungen/Zinserträge	6.189	5.356
8.	+/-	Ertragsteueraufwand/-ertrag	213	(279)
9.	-/+	Ertragsteuerzahlungen	(2.571)	(3.546)
10.		Aufwand sonstige Steuern	1.050	1.223
10.		Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	9.878	3.400
11.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	(7.731)	(9.738)
12.	-	Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	0	0
13.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	(954)	(2.114)
14.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	27	29
15.		Cashflow aus der Investitionstätigkeit	(8.658)	(11.822)
16.		Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	3.000	(0)
17.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	(2.537)	(1.071)
18.	+	Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	1.863	12.877
19.	-	Gezahlte Zinsen	(4.215)	(3.347)
20.		Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	(1.890)	8.459
21.		Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	(670)	37
22.		Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	3.522	3.485
23.		Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.852	3.522
24.	-	davon Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	2.852	3.522

Entwicklung des Eigenkapitals

im FLABEG Automotive Holding GmbH - Konzern

	FLABEG Automotive Holding GmbH
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Kumuliertes übriges Konzernergebnis	Eigenkapital
				Bilanzverlust
	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro
Stand am 1. April 2017	25	200	(885)	(4.982)	(5.642)
Übrige Veränderungen	0	0	(347)	0	(347)
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	0	(6.243)	(6.243)
Konzern-Gesamtergebnis	0	0	0	(6.243)	(6.243)
Stand am 31. März 2018	25	200	(1.232)	(11.225)	(12.232)
Stand am 1. April 2018	25	200	(1.232)	(11.225)	(12.232)
Übrige Veränderungen	0	0	89	0	89
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	0	(7.625)	(7.625)
Konzern-Gesamtergebnis	0	0	0	(7.625)	(7.625)
Stand am 31. März 2019	25	200	(1.143)	(18.850)	(19.768)
Stand am 1. April 2019	25	200	(1.143)	(18.850)	(19.768)
Übrige Veränderungen	0	3.000	727	0	3.727
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	0	0	(13.817)	(13.817)
Konzern-Gesamtergebnis	0	0	0	(13.817)	(13.817)
Stand am 31. März 2020	25	3.200	(417)	(32.667)	(29.858)

	Minderheitsgesellschafter			Konzern-Eigenkapital
	Minderheitenkapital	Kumuliertes übriges Konzernergebnis	Eigenkapital
		Minderheitenanteile am Ergebnis
	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro	Tsd. Euro
Stand am 1. April 2017	44	(107)	(63)	(5.705)
Übrige Veränderungen	(7)	6	(1)	(348)
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	(52)	(52)	(6.295)
Konzern-Gesamtergebnis	0	(52)	(52)	(6.295)
Stand am 31. März 2018	37	(153)	(116)	(12.348)
Stand am 1. April 2018	37	(153)	(116)	(12.348)
Übrige Veränderungen	(3)	(6)	(9)	80
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	(143)	(143)	(7.768)
Konzern-Gesamtergebnis	0	(143)	(143)	(7.768)
Stand am 31. März 2019	34	(302)	(268)	(20.036)
Stand am 1. April 2019	34	(302)	(268)	(20.035)
Übrige Veränderungen	(8)	0	(8)	3.719
Konzern-Jahresüberschuss/-fehlbetrag	0	(460)	(460)	(14.277)
Konzern-Gesamtergebnis	0	(460)	(460)	(14.277)
Stand am 31. März 2020	26	(762)	(736)	(30.594)

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. März 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der FLABEG Automotive Holding GmbH, Nürnberg, für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. März 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Hinweis zur Hervorhebung eines Sachverhalts - Insolvenz der Gesellschaft und Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter im Abschnitt "1. Allgemeine Angaben" des Konzernanhangs und die Angaben in den Abschnitten "Vorbemerkung" und "Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken" des Konzernlageberichts, welche die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft und der wesentlichen deutschen Tochtergesellschaft und die darauf basierende Bilanzierung unter der Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit beschreiben. Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht sind diesbezüglich nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur geordneten Durchführung des Insolvenzverfahrens zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der geordneten Durchführung des Insolvenzverfahrens, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage der Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern der Fortführung der Unternehmenstätigkeit tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen darüber, ob die Aufstellung des Konzernabschlusses durch die gesetzlichen Vertreter unter Abkehr von der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen ist, sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur geordneten Durchführung des Insolvenzverfahrens aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der-Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft die geordnete Durchführung des Insolvenzverfahrens nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 18. Mai 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH

Marco See, Wirtschaftsprüfer

Norbert Heinzelmann, Wirtschaftsprüfer