DRK - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gemeinnützige GmbH

Lüdenscheid

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Grundlagen der Gesellschaft

Die Gesellschaft Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gGmbH hat satzungsgemäß zur Aufgabe Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie Leistungen im Bereich der ambulanten und stationären Hilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Gebiet des DRK - Kreisverbandes Altena-Lüdenscheid e.V. sowie des DRK Kreisverbandes Lünen e.V. anzubieten.

Der Gegenstand der Gesellschaft wird insbesondere durch den Betrieb von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, wie u. a. Kindertageseinrichtungen, Offene Ganztagsschulen sowie sonstigen Einrichtungen, wie Wohngruppen verwirklicht.

Daneben werden weitere Leistungsangebote im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie der Eingliederungshilfe erbracht. Dies erfolgte u. a. durch den Betrieb von Autismusambulanzen, ambulanten Erziehungshilfen und Einrichtungen der Behindertenhilfe.

Die Gesellschaft ist mit Gesellschaftsvertrag vom 15. Juli 2011 errichtet. In 2015 erfolgte die Übernahme von Kindertageseinrichtungen des DRK Kreisverbandes Altena-Lüdenscheid e.V. In 2017 wurde der Gesellschaft die Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen vom DRK-Ortsverein Menden e.V. übertragen. In 2019 erfolgte eine weitere Aufnahme von Kindertageseinrichtungen des DRK Kreisverbandes Lünen e. V. Entsprechend ist der räumliche Tätigkeitsbereich der Gesellschaft auf diese beiden Kreisverbände begrenzt.

Ziel der Gesellschaft

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und mittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne der geltenden Rechtsvorschriften.

Sie ist selbstlos tätig und verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

Neben der Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen erfolgt auch die Übernahme von Trägerschaften von offenen Ganztagsschulangeboten hinsichtlich der Kinderbetreuung sowie im Speziellen der Betrieb von Autismusambulanzen und der Dienst in der integrativen Schulbegleitung.

Wirtschaftsbericht

Wesentlicher Schwerpunkt ist der Betrieb der Kindertageseinrichtungen in den jeweiligen regionalen Räumen der Kreisverbände Altena-Lüdenscheid und Lünen. Die wirtschaftliche Situation der Tageseinrichtungen hängt im Wesentlichen von der gegenwärtigen KiBiz-Finanzierung des Landes Nordrhein-Westfalen ab.

Die Kindertageseinrichtungen sind in der Regel im ländlichen Raum durch eine geringe Gruppenstärke und infolgedessen einer eher niedrigeren Rentabilität gekennzeichnet. Des Weiteren erfolgt der Betrieb überwiegend in älterer Bausubstanz.

Aufgrund der geringen Kapitalausstattung der jeweiligen Kommunen, von deren Jugendämter die Gesellschaft die Trägerschaft der Kindertageseinrichtungen übernommen hat, war bereits in Vorjahren eine über das gesetzliche Maß hinausgehende finanzielle Unterstützungen durch den Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Westfalen-Lippe e. V. notwendig.

Die Unterstützung erfolgte durch Liquiditätszuschuss zur Förderung des laufenden Geschäftsbetriebes.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Betriebs der Kindertagesstätten hat sich erst durch die sog. KiTa-Träger Rettungspakete wesentlich aufgehellt.

Des Weiteren erfolgte auf Landesebene ein Wechsel der Finanzierung der Kindertagesstätten, die ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft im Betrieb der Kindertageseinrichtungen hat bzw. zukünftig haben wird.

Aufgrund der abweichenden Zeiträume zwischen Kindergartenjahr vom 01. August bis zum 30. Juli eines jeden Jahres und dem Jahresabschluss vom 01. Januar 01. bis zum jeweiligen 31. Dezember eines Jahres wird sich dieser Effekt erst vollständig im Geschäftsjahr 2021 positiv auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft niederschlagen.

Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

In 2020 waren im Durchschnitt 353 Mitarbeiter bei der Gesellschaft beschäftigt. Dies bedeutet eine Erhöhung um 92 Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.

Somit ist die Anzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt deutlich, bedingt durch die weitere Aufnahme von Kinderbetreuungsangeboten, gestiegen.

Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Datenschutz wurden mit hoher Priorität verfolgt.

Laufend durchgeführte Gefährdungsbeurteilungen und Schulungen der Mitarbeiter dienten der Verbesserung des Arbeitsumfeldes.

Die Gesellschaft bildet aus.

Chancen-, Risiko- und Prognosebericht

Chancen und Risiken

Das Risikomanagementsystem der Gesellschaft ist fest implementiert in das Risikomanagementsystem des Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Westfalen-Lippe e.V.

Schwerpunkt der Überwachung ist neben der laufenden auskömmlichen Finanzierung (Monitoring der Liquidität) auch eine laufende Überwachung der operativen finanziellen Ertragssituation der Gesellschaft.

Kernleistung ist die Erbringung von Betreuungsdienstleistungen für Kinder (in Kindertagesstätten, offenen Ganztagsschulbetreuung, Autistmusambulanzen, etc.).

Hieraus ergibt sich das wesentliche betriebswirtschaftliche Risiko der Auslastung.

Aufgrund der aktuellen politischen Rahmenbedingungen ist von einer sich ändernden Finanzierung der Kinderbetreuung sowie eine sich ändernde Situation der Finanzierung der Einrichtungen nicht auszugehen.

Risiken aus der Leistungserbringung der Gesellschaft werden durch entsprechende Versicherungen sowie ein umfassendes Qualitätsmanagement abgedeckt.

Um die mit der Geschäftstätigkeit verbundenen üblichen Risiken zu erkennen und rechtzeitigen Maßnahmen ergreifen zu können, unterhält die Gesellschaft ein umfassendes Controlling, das eine zeitnahe Beurteilung ermöglicht.

Finanzwirtschaftliche Risiken bestehen vor allem im Bereich möglicher Zahlungsausfälle im Zusammenhang mit der Vorfinanzierung von Elternbeiträgen. Das laufende Management der Forderungen führt zu einer geringen Ausfallquote.

Maßgebliche Chancen für die Gesellschaft ist eine Ausweitung der bestehenden Angebote.

Da die Gesellschaft auch Kindergärten in peripheren Lagen betreibt, liegen Chancen neben Gesprächen mit den Jugendämtern bzw. verantwortlichen Kommunen auch in der Übernahme der Trägerschaft neuer Gruppen.

Aufgrund der Kostenstruktur sind größere Einrichtungen nicht nur wegen des Personalschlüssels, sondern auch wegen der Gemeinkostendeckung rentabler zu führen.

Weitere Chancen bestehen in der systemangepassten KiBiz-Finanzierung, die in den Jahren ab 2020 zu auskömmlicheren Ergebnissen führen wird.

Auch hier besteht eine Chance, durch politische Lobbyarbeit der Wohlfahrtsverbände auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Regionen und Betreuungsbedarfe der einzelnen Familien einzugehen.

Als weiteres Risiko ist im Bereich der frühkindlichen Erziehung die Rekrutierung und Fortbildung geeigneten Fachpersonal identifiziert. Die Gesellschaft arbeitet diesem durch geeignete Fort- und Weiterbildungsangebote und Mitarbeitergewinnungsprogrammen entgegen.

Weitere wesentliche Risiken, die über das allgemeine wirtschaftliche Risiko einer unternehmerischen Betätigung hinausgehen, sind grundsätzlich nicht erkennbar.

Die größten Risiken ergeben sich durch die immer noch akute Pandemielage durch das Covid-19-Infektionsgeschehen.

In unseren Einrichtungen ist hinsichtlich des Schutzes unserer Mitarbeiter und der in unserer Obhut gegebenen betreuten Kinder ein Maximum an Schutzmaßnahmen sowie eine den individuellen Anforderungen angepassten Maßnahmenplan vorhanden.

Geschäftsbericht

Das Geschäftsjahr war mit einer Umsatzsteigerung von 5,7 Mio. EUR bzw. ca. 50 % durch die Aufnahme und Einrichtung weiterer Kindertageseinrichtungen im Wesentlichen in der Region Lünen geprägt.

Entsprechend haben sich mengenbedingt auch die Personal- und die Sachkennzahlen mit einer Steigerung von ca. 50 % entwickelt. Der Personalaufwand betrug 13,5 Mio. EUR und der Sachaufwand 2,6 Mio. EUR.

Der Jahresfehlbetrag resultiert aus der bis zur Novellierung der KiBiZ -Finanzierung nicht auskömmlichen Förderung durch das Land, die auf Grund der starren Finanzierungsschlüssel ältere Einrichtungen mit erfahrenem Personal benachteiligt.

Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt mit ca. 3,4 Mio. EUR aus der Kindertagestättenfinanzierung (Sonderposten mit ca. 3,4 Mio. EUR und Betriebsmittezuschüsse mit 0,9 Mio. EUR) und mit ca. 1,8 Mio. EUR aus Mitteln des Landesverbandes bzw. ihm nahestehende Gesellschaften.

Finanziert werden damit die Einrichtungen der Kindertagesstätten (3,4 Mio. EUR) und die Vorfinanzierung von erbrachten Leistungen und Zuschüssen (1,9 Mio. EUR).

Der Liquiditätsstatus ist mit 0,9 Mio. EUR auskömmlich.

Auf Grund der Änderung der KiBiZ-Finanzierung ist die Finanzierung ab den Geschäftsjahren 2021 auskömmlicher und die Ertragslage deutlich positiver.

Prognose für das Folgejahr 2021

Für das Folgejahr sind Erträge aus Entgelten für die Betreuung von Kindern in Höhe von 18,8 Mio. EUR geplant.

Die Planung unterstellt eine vergleichbare Belegung der Plätze wie in 2020.

Im Geschäftsjahr 2021 wirken sich die angepassten Entgelte nach den neuen KiBiZ-Regelungen vollständig aus.

Unter Berücksichtigung der Preis- und Gehaltssteigerungen auf der Kostenseite erwarten wir daher in 2021 ein im Vergleich zu 2020 wesentlich besseres, d. h. ausgeglichenes Ergebnis.

Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung ist erkennbar, dass dieses Ziel sehr gut erreicht werden kann.

Lüdenscheid, den 16. November 2021

gez. Kathrin Weichert, Geschäftsführerin

gez. Gerd Diesel, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	EUR	Stand 31.12.2020 EUR	EUR	Stand 31.12.2019 EUR
A. A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		8.779,00		11.971,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.411.996,45		2.588.487,49
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.637,00		0,51
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.002.945,00		926.004,27
4. Anlagen im Bau	0,00	3.423.578,45	23.028,81	3.537.521,08
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		3.270,00		3.270,00
B. B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	755.449,16		538.928,39
2. Forderungen aus Betriebsmittelzuschüssen	726.287,53		726.287,53
3. Forderungen aus Investitionszuschüssen	402.396,40		227.396,40
4. Forderungen gegen Gesellschafter	23.938,61		66.589,84
5. Sonstige Vermögensgegenstände	286.179,77	2.194.251,47	218.701,98	1.777.904,14
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		955.174,16		318.178,96
C. Rechnungsabgrenzungsposten		27.795,31		3.241,68
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		97.739,34		403.695,19
Summe Aktiva		6.710.587,73		6.055.782,30
PASSIVA
	EUR	Stand 31.12.2020 EUR	EUR	Stand 31.12.2019 EUR
A. A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Rücklagen
Zweckgebundene Rücklagen	455.380,38		500.139,02
III. Bilanzverlust	-578.119,72		-928.834,21
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	97.739,34	0,00	403.695,19	0,00
B. Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen
1. Rücklage nicht verwendete KiBiz-Mittel	214.975,77		135.926,76
2. Sonderposten aus öffentlicher und nicht- öffentlicher Förderung für Investitionen	3.207.572,99	3.422.548,76	3.300.253,26	3.436.180,02
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen		322.709,82		416.098,69
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	202.269,66		186.974,13
2. Verbindlichkeiten aus Betriebsmittelzuschüssen	925.213,73		443.963,53
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	300.645,75		291.011,14
4. Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen	30.769,50		0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten	1.506.430,51	2.965.329,15	1.281.554,79	2.203.503,59
Summe Passiva		6.710.587,73		6.055.782,30

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	EUR	2020 EUR	EUR	2019 EUR
1. Umsatzerlöse		16.797.239,96		11.143.726,00
2. Sonstige betriebliche Erträge		370.467,22		992.901,90
Summe Erträge		17.167.707,18		12.136.627,90
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren	-397.596,54		-407.618,47
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-249,25		-268,35
		-397.845,79		-407.886,82
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-10.466.304,61		-7.727.846,62
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-2.985.449,75		-2.205.172,89
c) Aufwendungen für Honorare und Vergütungen	0,00		-27.557,78
		-13.451.754,36		-9.960.577,29
5. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-393.557,15		-343.798,96
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens	-4.368,26		-4.651,07
		-397.925,41		-348.450,03
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-2.610.521,57		-1.752.588,53
Summe Aufwendungen		-16.858.047,13		-12.469.502,67
7. Zinsen und ähnliche Erträge		1.453,71		4.928,50
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-4.458,91		-10.692,17
9. Ergebnis nach Steuern		306.654,85		-338.638,44
10. Sonstige Steuern		-699,00		-670,00
11. Jahresüberschuss (Vj.: Jahresfehlbetrag)		305.955,85		-339.308,44
12. Verlustvortrag		-928.834,21		-622.915,88
13. Entnahme aus satzungsmäßigen Rücklagen		44.758,64		48.644,19
14. Einstellung in satzungsmäßige Rücklagen		0,00		-15.254,08
15. Bilanzverlust		-578.119,72		-928.834,21

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 30. Juli 2015 wurde die Deutsches Rotes Kreuz - Akademie für Sozialwirtschaft und Organisationsentwicklung in Westfalen-Lippe gGmbH umbenannt in Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt Altena-Lüdenscheid - gemeinnützige GmbH. Durch die Übernahme der Kindertageseinrichtungen aus dem DRK-Kreisverband Lünen e.V. erfolgte eine weitere Umfirmierung in Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gemeinnützige GmbH (im Folgenden gGmbH). Der Sitz der Gesellschaft wurde von Münster nach Lüdenscheid verlegt und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Iserlohn (HRB 8383) eingetragen. Der Gegenstand des Unternehmens wurde geändert in Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche sowie Leistungen im Bereich der ambulanten und stationären Hilfe in räumlichen Gebieten des DRK-Kreisverbandes Altena-Lüdenscheid e.V. sowie des DRK-Kreisverbandes Lünen e.V., insbesondere zu verwirklichen durch die Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen, offenen Ganztagsschulen und anderen Kinderbetreuungsangeboten.

Die Gesellschaft weist zum 31. Dezember 2020 eine bilanzielle Überschuldung von TEUR 98 aus. Die Geschäftsführung geht davon aus, dass in den Vermögensgegenständen und Passivposten ausreichend stille Reserven vorhanden sind, um diese bilanzielle Überschuldung auszugleichen.

Die gGmbH weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen GmbH gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Die für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Erleichterungen werden teilweise in Anspruch genommen.

Der vorliegende Jahresabschluss ist nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB erstellt worden. Gemäß § 265 Abs. 5 HGB wurden weitere Untergliederungen der Posten vorgenommen.

Zum 01. August 2015 wurden der gGmbH die Trägerschaft von 11 Kindertageseinrichtungen sowie je 3 offene Ganztagsschulen und betreute Grundschulen vom DRK-Kreisverband Altena-Lüdenscheid e.V. übertragen. Die Übertragung erfolgte inklusive aller Rechte, Pflichten, Aktiva und Passiva. Das Anlagevermögen wurde zu Buchwerten zum 31. Juli 2015 übernommen. Die neuen Restnutzungsdauern wurden auf die zum 31. Juli 2015 bestehenden Restnutzungsdauern festgesetzt.

Zum 01. Januar 2017 wurden der gGmbH die Trägerschaft von 2 Kindertageseinrichtungen vom DRK-Ortsverein Menden e.V. übertragen. Die Übertragung erfolgte ebenfalls inklusive aller Rechte, Pflichten, Aktiva und Passiva. Das Anlagevermögen wurde zu Buchwerten zum 01. Januar 2017 übernommen. Die neuen Restnutzungsdauern wurden auf die zum 01. Januar 2017 bestehenden Restnutzungsdauern festgesetzt.

Zum 01. Oktober 2019 wurden der gGmbH die Trägerschaft von 7 Kindertageseinrichtungen vom DRK-Kreisverband Lünen e.V. übertragen. Die Übertragung erfolgte ebenfalls inklusive aller Rechte, Pflichten, Aktiva und Passiva. Das Anlagevermögen wurde zu Buchwerten zum 01. Oktober 2019 übernommen. Die neuen Restnutzungsdauern wurden auf die zum 01. Oktober 2019 bestehenden Restnutzungsdauern festgesetzt.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

1. Die Bilanz ist gem. § 266 Abs. 2 und 3 HGB gegliedert.

2. Das Anlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen im Zugangs- und Abgangsjahr werden zeitanteilig vorgenommen.

3. Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben, sofern die Anschaffungskosten 800,00 EUR nicht übersteigen.

4. Die Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens werden mit den Anschaffungskosten ausgewiesen, soweit der am Stichtag beizulegende Wert nicht aufgrund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger ist.

5. Sämtliche Forderungen werden grundsätzlich zum Nennwert ausgewiesen. Ausfall- und Wertrisiken wurden durch Wertberichtigungen abgebildet.

6. Die liquiden Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

7. Der Sonderposten aus Zuschüssen zur Finanzierung für Investitionen wurde in Höhe der gewährten Zuschüsse im Zeitpunkt der Anschaffung gebildet und entsprechend den vorgenommenen Abschreibungen der geförderten Gegenstände aufgelöst. Der Posten beinhaltet auch investiv verwendete Mittel aus KiBiZ-Zuschüssen.

8. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen und werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

9. Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

III. Angaben zur Bilanz

1. Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahr 2020 ist in der Anlage zum Anhang auf Seite 6 dargestellt.

2. Sämtliche Forderungen sowie sonstige Vermögensgenstände weisen eine Restlaufzeit von unter einem Jahr auf.

3. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die Verbindlichkeiten aus Betriebsmittelzuschüssen haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

4. Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 31 Verbindlichkeiten gegen die DRK Landesverband Westfalen-Lippe Betriebswirtschaftliche Beratungs- und Service-GmbH und haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

5. Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 301 (Vorjahr TEUR 291) stellen sonstige Verbindlichkeiten dar. Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

6. Von den sonstigen Verbindlichkeiten haben in Höhe von TEUR 1.506 eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 650 beinhalten die Verpflichtung, in einem unbestimmten Zeitraum zweckgebunden für Investitionen verwendet zu werden. Weitere zweckgebundene Zuschüsse über insgesamt TEUR 520 sind mit einem Betrag von TEUR 227 innerhalb eines Jahres zu verwenden.

7. Die Verbindlichkeiten sind, bis auf den üblichen Eigentumsvorbehalt, nicht durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gem. § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

V. Sonstige Angaben

1. Risiken aus Haftungsverhältnissen betreffen eine mögliche Verbindlichkeit aus Gewährleistungsverträgen gegenüber dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V. aus dessen Verpflichtungen gegenüber der Kommunale Versorgungskassen Westfalen-Lippe (kvw). Sie lassen sich am Bilanzstichtag betragsmäßig nicht bestimmen und werden daher nicht angesetzt. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gehen wir davon aus, dass eine Inanspruchnahme zumindest kurzfristig nicht droht.

2. Zum 31. Dezember 2020 waren im Jahresdurchschnitt 353 (Vorjahr 261) Angestellte beschäftigt.

3. Für die Mitarbeiter werden zu Zwecken der Altersversorgung an die kvw Beiträge entrichtet. Die monatliche Betriebsrente errechnet sich aus der Summe der bis zum Beginn der Betriebsrente erworbenen Versorgungspunkte, multipliziert mit dem Messbetrag von EUR 4,00. Der Beitragssatz für das Jahr 2020 beläuft sich auf 7,75% des Entgeltes (Umlage 4,50 % und Sanierungsgeld 3,25 %).

Rückstellungen für eine eventuelle Unterdeckung als mittelbare Verpflichtung werden entsprechend Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB zulässigerweise nicht gebildet. Eine Mitteilung der kvw bezüglich eines möglichen Ausgleichsbetrags zum 31. Dezember 2020 nach § 15a der kvw-Satzung liegt nicht vor.

4. Es bestehen die folgenden nicht in der Bilanz ausgewiesenen sonstigen finanziellen Verpflichtungen:

	Gesamt 2020 In TEUR	< 1 Jahr In TEUR	2 - 5 Jahre In TEUR	> 5 Jahre In TEUR	Gesamt 2019 In TEUR
Aus Mietverträgen	8.731	954	3.094	4.683	2.888
Aus Leasingverträgen	14	6	8	0	6
Summe:	8.745	960	3.102	4.683	2.894

5. Die Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung, der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung.

6. Die Gesellschafterversammlung besteht aus je einem Vertreter des Mehrheitsgesellschafters und des Minderheitsgesellschafters.

7. Aufsichtsratsmitglieder sind:

- Frau Tanja Knopp, Dortmund, Schulleitung, Vorsitzende des AR seit 01.07.2020

- Frau Christiane Lauing, Lüdenscheid, Hausverwalterin a.D.

- Herr Ulrich Hoffmann, Lüdenscheid, Geschäftsführer des DRK-Kreisverband Altena-Lüdenscheid e.V., bis Juni 2021

- Herr Udo Maahs, Meinerzhagen, Fachkraft für Arbeitssicherheit

- Herr Sören Ledig, Lehrer

- Herr Matthias Stiller, Lünen, Vorstand des DRK-Kreisverband Lünen e.V., bis Juni 2021

- Herr Leo Bögershausen, Lünen, Rechtsanwalt & Notar bis Juli 2020

- Herr David Scheidle, Lünen, Student und Notfallsanitäter, seit Juli 2020

- Herr Pascal Hülle, Lüdenscheid, Vorstand DRK Kreisverband Altena-Lüdenscheid e.V., seit November 2021

- Herr Daniel Wilms, Lünen, Vorstand DRK Kreisverband Lünen e.V., seit November 2021

8. Die Geschäftsführung erfolgte

- seit dem 01. April 2016 durch Frau Kathrin Weichert, Lüdenscheid

- seit dem 01. März 2018 durch Herrn Gerd Diesel, Haltern

9. Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag ergaben sind nicht.

Lüdenscheid, den 16. November 2021

gez. Kathrin Weichert, Geschäftsführerin

gez. Gerd Diesel, Geschäftsführer

Anlagenspiegel für das Geschäftsjahr 2020

	Entwicklung der Anschaffungskosten
	Anfangsbestand EUR	Zugang EUR	Abgang EUR	Umbuchung EUR	Endbestand EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	15.842,84	0,00	0,00	0,00	15.842,84
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände:	15.842,84	0,00	0,00	0,00	15.842,84
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.629.706,97	14.280,82	0,00	0,00	6.643.987,79
2. technische Anlagen	22.935,38	9.210,26	0,00	0,00	32.145,64
3. andere Anlagen, Betriebs- und	0,00				0,00
Geschäftsausstattung	2.657.802,73	252.931,19	0,00	23.028,81	2.933.762,73
4. Anlagen im Bau	23.028,81	0,00	0,00	-23.028,81	0,00
Summe Sachanlagen:	9.333.473,89	276.422,27	0,00	0,00	9.609.896,16
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	3.270,00	0,00	0,00	0,00	3.270,00
Summe Finanzanlagen:	3.270,00	0,00	0,00	0,00	3.270,00
Summe Anlagevermögen:	9.352.586,73	276.422,27	0,00	0,00	9.629.009,00

	Entwicklung der Abschreibungen
	Anfangsbestand EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Abgänge EUR	Endbestand EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.871,59	3.192,25	0,00	7.063,84
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände:	3.871,59	3.192,25	0,00	7.063,84
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.041.219,48	190.771,86	0,00	4.231.991,34
2. technische Anlagen	22.934,87	573,77	0,00	23.508,64
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.731.798,46	199.019,27	0,00	1.930.817,73
4. Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Sachanlagen:	5.795.952,81	390.364,90	0,00	6.186.317,71
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Finanzanlagen:	0,00	0,00	0,00	0,00
Summe Anlagevermögen:	5.799.824,40	393.557,15	0,00	6.193.381,55

	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2020 EUR	Stand 31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.779,00	11.971,25
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände:	8.779,00	11.971,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.411.996,45	2.588.487,49
2. technische Anlagen	8.637,00	0,51
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.002.945,00	926.004,27
4. Anlagen im Bau	0,00	23.028,81
Summe Sachanlagen:	3.423.578,45	3.537.521,08
III. Finanzanlagen
Beteiligungen	3.270,00	3.270,00
Summe Finanzanlagen:	3.270,00	3.270,00
Summe Anlagevermögen:	3.435.627,45	3.552.762,33

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gemeinnützige GmbH, Lüdenscheid

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gemeinnützige GmbH, Lüdenscheid, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsches Rotes Kreuz - Kinderwelt in Altena-Lüdenscheid und Lünen gemeinnützige GmbH, Lüdenscheid, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS UND DEN LAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster, den 4. Mai 2022

Clauß Paal & Partner mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Tobias Höllmann, Wirtschaftsprüfer

Stefan Evers, Wirtschaftsprüfer

Sonstiger Berichtsteil

Der Jahresabschluss ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 3. Mai 2022 festgestellt worden.