Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH

Hagen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen des Unternehmens

Gesellschafter der Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH ist die Diakonie Mark-Ruhr gem. GmbH mit einem Anteil von 90 % sowie der Ev. Kirchenkreis Iserlohn mit einem Anteil von 10 %. Das Stammkapital beträgt 250.000 TEUR. Die Gesellschaft ist unter HRB 8991 im Handelsregister des Amtsgerichts Hagen eingetragen. Sitz der Gesellschaft ist Hagen.

Zu Geschäftsführern sind Regina Mehring und Volker Holländer berufen. Die Geschäftsführer sind berechtigt, die Gesellschaft allein zu vertreten, gleich, ob ein oder mehrere Geschäftsführer bestellt sind.

Die Gesellschaft betreibt in der Region der fünf Evangelischen Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten, Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg und Schwelm insgesamt 14 Diakoniestationen, ein Beratungszentrum (Krebsberatung, ambulanter Hospizdienst, Pflegetelefon) sowie eine Begegnungsstätte für ältere Menschen. In einer Seniorenwohnanlage wird ein "Betreutes Wohnen" angeboten.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH gehört damit in den Kommunen Märkischer Kreis, Hagen, Ennepe-Ruhr-Kreis und Kreis Unna zu den Leistungs- erbringern der ambulanten Pflege. Am Sitz der Gesellschaft in Hagen betreibt die Gesellschaft eine Geschäftsstelle.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie beeinflussten auch im Geschäftsjahr 2022 die Geschäftsfelder der ambulanten Pflege. Zusätzliche Aufwendungen zur Vermeidung von Ansteckungen durch Covid-19 bei Personal und Patient ^* Innen und zur Sicherstellung der pflegerischen Versorgung wurden durch den sog. "Rettungsschirm" gem. § 150 SGB XI refinanziert. Eine besondere Belastung war die häufig angepasste Veränderung der Quarantäneverordnung und die damit verbundene Verpflichtung zur Anpassung der Mitarbeiter-, Einrichtungs- und Besuchskonzepte.

Eine Herausforderung für die Branche besteht weiterhin in der Gewinnung geeigneter Pflegefachkräfte. Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur der Arbeit belegen, dass mit der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen auch der Bedarf an Personal im Pflegebereich weiter zunimmt. Die Zahl der in ambulanten Pflegediensten beschäftigten Mitarbeitenden hat sich von 2001 bis 2021 mehr als verdoppelt (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/). Die Zahl der ambulanten Pflegedienste ist innerhalb von 20 Jahren um fast die Hälfte gestiegen.

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland hat sich seit 2001 zwar mehr als verdoppelt, der Anteil derer, die stationär versorgt werden, hat jedoch abgenommen. Während in 2001 noch rd. 30 % aller Pflegebedürftigen in einem Altenpflegeheim betreut wurden, sind es in 2021 nur noch rd. 16 %. Dies bedeutet, dass der Anteil der Menschen, die zuhause gepflegt werden wollen, deutlich angestiegen ist. Insbesondere in den niedrigen Pflegegraden erfolgt eine Pflege häufiger zuhause. Mit steigendem Pflegegrad steigt der Anteil der Pflegebedürftigen, der stationär versorgt wird.

Bezogen auf die weitere demografische Entwicklung muss von einem weiter sinkenden Anteil von pflegebedürftigen Menschen in Heimen und einem weiter wachsenden Personalbedarf im ambulanten Sektor gerechnet werden.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH hat Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität der Pflegeberufe ergriffen und die Ausbildung zur/m examinierten Altenpfleger*in ausgebaut. Ziel der mit Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes 2020 umgesetzten generalistischen Ausbildung für die Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege ist es, die Ausbildung moderner und attraktiver zu gestalten.

2.2 Geschäftsverlauf

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH hat weiter in ihre Standorte investiert. Die Diakoniestation Halver/Schalksmühle und die Diakoniestation Meinerzhagen/Kierspe wurden zum 1.Januar 2022 organisatorisch an einem neuen Standort in Kierspe zusammengeführt. Die Personal- und Einsatzplanung konnte so effektiver für die Region koordiniert werden.

Die Diakoniestation Wetter wurde zum 1.Oktober 2022 mit der Diakoniestation Witten am Standort Witten fusioniert und firmiert nun als Diakoniestation Witten/Wetter.

Mit der Zusammenlegung der Einrichtungen ist eine deutlich verbesserte Sicherstellung der Kundenversorgung durch eine ausreichende Anzahl von Mitarbeitenden verbunden.

Die mit der Sperrung bzw. Sprengung der Rahmedetal-Brücke auf der Autobahn A45 verbundenen Auswirkungen, wie z.B. gesperrte und defekte Straßen sowie fehlende Parkmöglichkeiten, führen bei der Diakoniestation Lüdenscheid/Altena zu einer höheren personellen und finanziellen Belastung. Teilweise mussten Einsätze aufgrund mangelnder Erreichbarkeit der Kunden abgesagt werden.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH bietet in der Seniorenwohnanlage "Rigeikenhof" in Witten einen Notrufdienst mit einer 24-Stunden-Erreichbarkeit an. Die Konditionen der zugrundeliegenden Serviceverträge der Bewohner*innen wurden analog der Personal- und Sachkostensteigerungen angepasst.

Das Beratungszentrum bündelt als ergänzende Leistung zu dem Pflegeportfolio mehrere Beratungsangebote.

Die Krebsberatungsstelle ist vom GKV-Spitzenverband anerkannt worden und unterliegt seitdem den entsprechenden Förderrichtlinien. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 808 Beratungseinheiten durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Beratungsstelle lag auf der Vernetzungsarbeit. Es wurden Kooperationen mit der Onkologie im St. Josefs-Hospital in Hagen, sowie mit dem onkologischen Darmzentrum am Allgemeinen Krankenhaus in Hagen erarbeitet. Mit verschiedenen Krankenhäusern im Ennepe-Ruhr-Kreis wurden erste Gespräche für eine zukünftige Kooperation geführt. Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH ist Mitglied im Fachverband der Krebsberatungsstellen in NRW.

Die Begegnungsstätte in Hagen konnte aufgrund der Corona-Beschränkungen erst im April 2022 wieder ihren Regelbetrieb aufnehmen. Die Belegung erreichte noch nicht das Niveau von 2019.

Es wurden insgesamt 130 Beratungen in Präsenz (im Büro sowie Hausbesuche) durch die Pflegeberatung der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH durchgeführt.

Der Ambulante Hospizdienst "Da-Sein" verzeichnete in 2022 einen Nachfragerückgang. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 96 (2021:115) Beratungsgespräche zu palliativer, hospizlicher Begleitung geführt, woraus sich 61 (2021:46) förderfähige Sterbebegleitungen ergaben. Es werden 65 ehrenamtliche Mitarbeiter*innen begleitet.

Die Kooperation mit anderen Ausbildungsträgern sieht eine wechselseitige Anleitung der externen Auszubildenden durch geschulte Praxisanleiter vor. Der Aufwand wird gegenseitig in Rechnung gestellt.

Im Rahmen des sog. Rettungsschirms gem. § 150 Abs. 3 SGB XI ist das Nachweisverfahren abgelaufen. Für die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH gab es keine Beanstandungen. In 2022 wurden rd. 14 TEUR für Schutzmaterialien erstattet. Die Förderung endete zum 30. Juni 2022.

Für die POC-Testungen wurden insgesamt 34 TEUR erstattet. Die Preise für die Testverfahren änderten sich im Laufe des Jahres 2022 von 4,50 auf 2,50 EURO pro Test. Alle Nachweisverfahren waren bisher ohne Beanstandungen.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH wurde weiterhin von verschiedenen Stiftungen und Förderkreisen unterstützt: die Hans-und-Elisabeth-Niederstein-Stiftung für die Region Iserlohn und Hemer, die Gräfer-Stiftung für Sprockhövel, die Noss-Haas-Stiftung für Gevelsberg, die Fördervereine der Diakoniestationen Breckerfeld, Halver, Meinerzhagen und Hattingen/Sprockhövel sowie den Kirchengemeinden Breckerfeld, Plettenberg, und Hattingen/Sprockhövel.

2.3 Lage

2.3.1. Ertragslage

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH gehört in der Region der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe zu den größten Trägern von Diakoniestationen. Zusammen mit ihrer Schwester-Gesellschaft Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH ist der Bereich "Pflege" der größte Fachbereich im Konzern Diakonie Mark-Ruhr.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH schließt das Geschäftsjahr 2022 mit einem Jahresergebnis in Höhe von 244.960,99 TEUR (2021: 668.727,48 TEUR) ab. Damit wurde das geplante Ergebnis in Höhe von rd. 797 TEUR für das Jahr 2022 deutlich unterschritten. Die Abweichung des Jahresergebnisses im Vergleich zum Planergebnis resultiert unter anderem aus dem Rückgang der Leistungsentgelte im Bereich der häuslichen Pflege. Der Umsatzrückgang ist auf mangelnde Personalkapazitäten zurückzuführen. Zwar sind in einigen Diakoniestationen durch den Einsatz von Personaldienstleistern höhere Aufwendungen entstanden. Die fehlenden Umsätze konnten damit jedoch nur zum Teil ausgeglichen werden.

Der Gesamtumsatz aus Erlösen aus der Leistungserbringung, Zuweisungen und Zuschüssen sowie sonstigen betrieblichen Erträgen für das Jahr 2022 beträgt 23.941.069,83 TEUR (2021: 25.164.228,13 TEUR). Die Umsatzerlöse entwickelten sich folgt:

	2022	2021
Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen	20.704 T€	22.332 T€
Erträge aus Investitionskosten	525 T€	501 €
Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs	1.257 T€	1.152 T€
	22.485 T€	23.985 T€

Die Entwicklung der Erträge aus allgemeinen Pflegeleistungen zeigt folgende Entwicklung:

	2022	2021
Leistungen aus SGB XI	10.538 T€	11.279 T€
Leistungen aus SGB V	9.928 T€	10.645 T€
Sonstige Leistungen	133 T€	162 T€
Rettungsschirmmittel §150 SGB XI	104 T€	246 T€
	20.703 T€	22.332 T€

Die Leistungen nach dem SGB XI inkl. Ausbildungsumlagen wurden zum 1. Februar 2022 mit einem Punktwert von 0,05643 EURO (0,05725) neu verhandelt. Der einrichtungsbezogene Punktwert erhöhte sich von 0,05044 auf 0,05200 EURO. Der Punktwert für die Ausbildungskosten wurde jedoch zum 1.Januar 2022 von 0,00681 auf 0,00443 EURO abgesenkt. Aus der Absenkung der Ausbildungskosten im Punktwert ergibt sich die Reduzierung des Gesamtpunktwertes. Der Leistungskomplex 33 als Zeitvergütung wurde mit 0,59 EURO pro Minute abgerechnet.

Im Leistungsbereich SGB V hat im März 2022 eine Preiserhöhung von 3,46 % stattgefunden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 277 TEUR angestiegen. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die Auflösung von Rückstellungen und Personalkostenerstattungen zurückzuführen.

Die Gesamtaufwendungen für das Jahr 2022 belaufen sich auf rd. 23.696 TEUR. Hiervon entfallen rd. 18.923 TEUR oder 79,85 % auf die Personalaufwendungen. Die Veränderung der Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich zum einen aus einer Reduzierung der eingesetzten Vollkräfte (2022: 307 VK, 2021: 323 VK). Des Weiteren wurden die Entgelte für die Beschäftigten der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH im Geltungsbereich der AVR-DD zum 1. Januar 2022 um 2,20 % erhöht. Die Entgelte im Bereich des BAT-KF erhöhten sich zum 1. April 2022 um durchschnittlich rd. 1,8 %. Zusätzlich wurde zum 1. März 2022 die monatliche Pflegedienstzulage von 50 EURO auf 120 EURO angehoben. Weiterhin erhielten die Mitarbeitenden im September 2022 die sog. Energiepauschale des Bundes und im Oktober 2022 den Pflegebonus der Pflegekassen. Im Januar 2022 hat die Gesellschaft an ihre Mitarbeitenden im Tarifbereich des AVR-DD eine "Corona-Sonderzahlung" ausgezahlt. Hierfür wurde im Jahresabschluss 2021 eine Rückstellung gebildet.

Die Fluktuationsrate hat sich auf verschlechtert 22,41 % (2021:19,78 %). Die Krankenquote verschlechterte sich über alle Einrichtungen und Dienstarten von 7,0 % in 2021 auf 9,51 % im Berichtszeitraum.

Insgesamt wurden 68 Auszubildende, davon 48 Auszubildende in der generalistischen Ausbildung, in der Pflege beschäftigt. Die Ausbildung zum/r examinierten AltenpflegerIn absolvierten 16 SchülerInnen. Davon konnten anschließend 8 MitarbeiterInnen im Unternehmen als Pflegefachkraft übernommen werden.

Der Materialaufwand beinhaltet im Wesentlichen mit 266 TEUR (Vorjahr 521 TEUR) pflegerisches Verbrauchsmaterial, mit 340 TEUR (Vorjahr 302 TEUR) Kfz-Kosten und mit 562 TEUR (Vorjahr 511 TEUR) Aufwendungen für bezogene Leistungen für Wäschereinigung und Fremdpersonal.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind vor allem Mietaufwendungen mit 988 TEUR (Vorjahr 952 TEUR) enthalten.

Der Fuhrpark der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH wurde in 2022 mit 65 (2021:42) neuen, geleasten Fahrzeugen ausgestattet. Zusätzlich wurden zwei neue Fahrzeuge über eine Spende der Noss-Haas-Stiftung für die Diakoniestation Gevelsberg angeschafft.

Zur Verringerung der Schadensquote bei der Kfz-Versicherung wurden in Zusammenarbeit mit dem Versicherer Fahrsicherheitstrainings für Mitarbeitende angeboten. Die Schadensquote besserte sich von 0,57 auf 0,53.

2.3.2. Vermögenslage

Die Bilanz in Aktiva und Passiva ist von einem Volumen von 11.652 TEUR zum 31. Dezember 2021 auf 11.815 TEUR zum 31. Dezember 2022 angestiegen.

Das Anlagevermögen ist von 1.133 TEUR auf 1.197 TEUR angestiegen. Zugängen in Höhe von 147 TEUR stehen Abschreibungen in Höhe von 82 TEUR und Abgänge in Höhe von 1 TEUR entgegen.

In den Finanzanlagen ist ein gewährtes Darlehen an den Diakonie in den Evangelischen Kirchenkreisen Hagen und Schwelm e.V. über 800 TEUR enthalten.

Die Leistungsforderungen betreffen im Wesentlichen Forderungen aus ambulanten Pflegeleistungen. Diese haben sich stichtagsbedingt um 283 TEUR auf 3.169 reduziert.

Die sonstigen Rückstellungen sind im Verleich zum Vorjahr um 309 TEUR gesunken. Die Reduzierung ist im Wesentlichen auf weniger Resturlaubtage, Auslösung Rückzahlungsrisiken von Coronahilfen für das Jahr 2020 und sonstigen Personalrückstellungen zurückzuführen.

2.3.3. Finanzlage

Der Finanzmittelfonds zum Ende des Geschäftsjahres hat sich um rd. 364 TEUR verändert.

	2022 TEUR	2021 TEUR
1. Jahresergebnis	245	669
2. Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	82	92
3. Veränderung der Rückstellungen	-313	228
4. Auflösung von Sonderposten und sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen	- 26	- 25
5. Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Aktiva	265	-199
6. Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	202	-106
7. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	455	659
8. Investitionen in das Anlagevermögen(ohne Finanzanlagen)	- 121	- 72
9. Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-26	0
10. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	- 147	- 72
11. Einzahlungen aus Fördermitteln	56	21
12. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	56	21
13. Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	364	608
14. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	6.054	5.446
15. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	6.418	6.054

Die Liquiditätslage stellt sich am Bilanzstichtag wie folgt dar:

	31.12.2022	31.12.2021
Liquidität auf mittlere Sicht/Netto-Umlaufvermögen	7.574 T€	7.341 T€
Zuzüglich Urlaubs- und Überstundenrückstellungen	933 T€	966 T€
Liquidität auf kurze Sicht	8.507 T€	8.307 T€
Betriebsgewöhnlicher monatlicher Finanzbedarf	1.968 T€	2.032 T€
Deckungsfaktor in Monaten (Verhältnis Liquidität auf kurze Sicht zu betriebsgewöhnlichem Finanzbedarf	4,3	4,1

Die Deckungsverhältnisse setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022	31.12.2021
Langfristiges Kapital	9.491 T€	9.230 T€
Langfristiges Vermögen	-1.917 T€	-1.889 T€
Überdeckung	7.574 T€	7.341 T€
Veränderung der Deckung	233 T€	711 T€

2.3.4. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH ist nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Vielmehr besteht ihr ideeller Zweck in der Förderung der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens und der Wohlfahrtspflege sowie in der Unterstützung hilfsbedürftiger Personen im Sinne § 53 Nr. 1 Abgabenordnung. Dieser Zweck wird insbesondere verwirklicht durch die ambulante Pflege, Behandlung, Betreuung und Beratung von alten, kranken und hilfsbedürftigen Menschen ohne Rücksicht auf deren Staatsangehörigkeit, Konfession, Herkunft, Geschlecht und Wohnsitz.

Deshalb ist die Tätigkeit der Gesellschaft in wirtschaftlicher Hinsicht auf eine langfristige Vermögens- und Substanzmehrung angelegt, die ihr auf Dauer die Verfolgung der gemeinnützigen Zwecke erlaubt. Für die interne Unternehmenssteuerung werden insbesondere die Kennzahlen Auslastung, Investitionen und Personaleinsatz bewertet. Der Personalbereich stellt die größte Ressource dar. Über alle Angebote hinweg wird der für die Leistungserbringung notwendige Personaleinsatz kontinuierlich überprüft. Vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung und Handhabung sind auch die im Rahmen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellten Leistungsindikatoren einzuordnen und zu interpretieren.

Im Geschäftsjahr 2022 beträgt die Eigenkapitalrentabilität 2,66 % (2021: 7,45 %). Die Umsatzrentabilität für 2022 beträgt 1,09 % (2021: 2,79 %). Die Personalaufwandsquote in 2022 beträgt 84,11 % (2021: 78,67 %).

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH hat in 2022 die fünfte Kundenzufriedenheitsbefragung durchgeführt. Die Rücklaufquote lag bei 61,36 % (67,36 %). Insgesamt erhielten die Einrichtungen eine Gesamtbewertung von 1,69 (1,67).

Zur Qualitätskontrolle der Leistungen der Diakoniestationen führt die Gesellschaft regelmäßig interne Audits durch. Im Berichtsjahr fanden sieben Audits mit anschließendem ReAudit statt.

Während 2021 nur eine Diakoniestation im Rahmen einer Regelprüfung durch den MDK begutachtet wurde, wurden im Berichtszeitraum 2022 acht Diakoniestationen geprüft.

Im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement wurde im Juni für die Mitarbeitenden der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH sowie der Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH ein Gesundheitstag in Hagen durchgeführt.

2.3.5. Gesamtaussage Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die Gesellschaft musste in 2022 erstmalig einen deutlichen Rückgang der Pflegeerlöse verzeichnen. Analog dem Rückgang der Pflegeumsätze hat sich das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Der Rückgang in den Pflegeerlösen korrespondiert mit dem Rückgang der beschäftigten Pflegekräfte. Die Liquidität hat sich im Wesentlichen auf dem Vorjahresniveau gehalten. Die Zahlungsbereitschaft der Gesellschaft war stets gewährleistet. Die Ertragslage der Gesellschaft hat sich in 2022 verschlechtert, vor dem Hintergrund der Refinanzierung ist die Finanz- und Vermögenslage jedoch weiter als positiv zu bewerten. Das Grundvermögen der Gesellschaft beinhaltet im Wesentlichen das Eigentum an einer Immobilie, die als Standort der Diakoniestation Hagen-Mitte/Hohenlimburg genutzt wird.

3. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

3.1. Prognosebericht

Im Rahmen ihrer Wirtschaftsplanung geht die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH für das Geschäftsjahr 2023 von einem positiven Jahresergebnis von rd. 190 TEUR aus. Im Wirtschaftsplan wurden die insoweit bekannten Auswirkungen des Ukraine-Krieges, insbesondere im Bereich der Energie- und Lebensmittelkosten, berücksichtigt. Weitere mögliche Konsequenzen des Krieges waren zum Zeitpunkt der Erstellung des Wirtschaftsplans bzw. bei Aufstellung des Lageberichts nicht hinreichend verlässlich prognostizierbar. Die ersten Monate des Jahres 2023 bestätigen die Planung.

Der Wirtschaftsplan 2023 sieht im Vergleich zum Vorjahr einen um rd. 7 % niedrigeren Umsatz vor. Im Leistungsbereich des SGB V werden die Vergütungen nur noch auf der Grundlage von anerkannten Tarifabschlüssen verhandelt. Für die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH als Anwenderin des Tarifs BAT-KF liegt für 2023 noch kein Verhandlungsergebnis vor. Es wird eine Steigerung von 8 bis 10 % zuzüglich Einmalzahlungen erwartet.

Im Bereich der Sonstigen ordentlichen Erträge wurden die Erträge aus der Ausbildungsumlage für die generalistische Ausbildung berücksichtigt. Insgesamt sieht der Wirtschaftsplan 2023 eine Reduzierung der Personalkosten von rd. 6 % vor. Inflationsbedingte Sachkostensteigerungen sowie erhöhte Energie- und Treibstoffkosten wurden im Wirtschaftsplan 2023 berücksichtigt.

Für 2023 ist der Austausch von 94 Leasing-Kfz geplant. Durch den Rückgang der Auftragslage kann eine Reduzierung der Kfz-Flotte möglich sein. Zur weiteren Verringerung der Schadensquote des Fuhrparks werden die Fahrsicherheitstrainings für alle Einrichtungen fortgeführt.

In der Region Hagen wird die Diakoniestationen Hagen-Haspe/Wehringhausen mit der Diakoniestation Hagen-Nord zusammengeführt. Die zusammengeführte Station erhält Räumlichkeiten im Bodelschwingh-Haus in Hagen. Das Bodelschwingh-Haus wird von der Schwestergesellschaft Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH geführt. Alle Kund*innen werden von dem neuen Standort weiterversorgt. Mit der Diakoniestation im Bodelschwingh-Haus entsteht ein Versorgungsquartier, welches neben ambulanter und stationärer Pflege auch ein Betreutes Wohnen dicht beieinander anbietet. Durch eine gute Anbindung an die örtliche Kirchengemeinde kann die Quartiersarbeit damit deutlich verbessert werden.

Die Krebsberatungsstelle hat die Bewilligung für eine Förderung für den Zeitraum der Jahre 2023 bis 2026 erhalten. Der Standort in Ennepetal kann darüber nicht finanziert werden.

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH plant, die Anzahl der Ausbildungsstellen weiter auszubauen. In der Geschäftsstelle der Gesellschaft wird in 2023 erstmalig eine Ausbildungsstelle zur Kauffrau/zum Kaufmann im Gesundheitswesen eingerichtet.

Für die Beschäftigten der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH im Geltungsbereich der AVR DD wurden die Entgelte zum 1.Januar 2023 um 5,2 % (mindestens 175 EURO) erhöht. Fachkräfte in der Pflege erhalten ab 1.Januar 2023 zusätzlich eine Fachkraftzulage in Höhe von 100 EURO monatlich. Der Ende Mai 2023 beschlossene Tarifabschluss im Bereich des BAT-KF sieht die Zahlung eines steuer- und sozialversicherungsfreien Inflationsausgleichsgeldes von insgesamt 3.000 EURO in Form einer Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 1.240 EURO im Juni 2023 sowie von monatlich 220 Euro verteilt auf die Monate Juli 2023 bis Februar 2024 vor. Des Weiteren werden die Tabellenentgelte im Bereich des BAT-KF ab März 2024 zunächst um einen Sockelbetrag von pauschal 200 EURO und anschließend um weitere 5,5 % erhöht. Die Laufzeit dieses Tarifabschlusses beginnt am 1. Januar 2023 und endet am 31. Dezember 2024.

3.2. Risikobericht

Die bislang aus dem Ukraine-Krieg resultierenden Risiken betreffend die Vermögens, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sind im Jahresabschluss 2022 berücksichtigt. Weitere Auswirkungen sind zurzeit nicht final absehbar bzw. hinreichend verlässlich quantifizierbar.

Die Herausforderungen im Angebotsbereich der ambulanten Pflege liegen vor allem in der ausreichenden Akquise von geeignetem Personal. Die Anzahl der Beschäftigten der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH sowie die Zahl der Vollzeitstellen sind im Berichtsjahr gesunken. Die mangelnden Personalkapazitäten führen zu Umsatzrückgängen, da Pflegeanfragen nicht bedient werden können. Teilweise wird fehlendes eigenes Personal durch den Einsatz von externen Personaldienstleistern kompensiert. Die höheren Aufwendungen für diese Personalüberlassung werden in Vergütungsverhandlungen jedoch nicht refinanziert.

Die Leistungserbringung im Raum Lüdenscheid stellt für die dortige Diakoniestation durch die Sperrung bzw. Sprengung der Rahmedetal-Brücke auf der Autobahn A45 eine organisatorische und finanzielle Herausforderung dar.

Im Rahmen des sog. Rettungsschirms gem. § 150 Abs. 3 SGB XI besteht für noch bis Dezember 2023 die Möglichkeit zur Aufforderung zum Nachweisverfahren. Die Fördermaßnahme für die POC-Testungen endete im Februar 2023.

Das Nachweisverfahren nach § 84 Abs. 7 SGB XI über die Berücksichtigung tariflicher Personalkosten im Rahmen der Vergütungsverhandlungen stellen einen nicht unerheblichen organisatorischen Aufwand dar. Im Rahmen dieses Verfahrens müssen anonymisierte Personallisten und für bis zu 25 % der Beschäftigten anonymisierte Gehaltsabrechnungen offengelegt werden. Die Vergütungsverhandlungen im Bereich des SGB XI sind an die Tarifgebundenheit geknüpft und können erst danach verhandelt werden.

Die bestehenden Vergütungsvereinbarungen gem. §§ 132, 132a SGB V wurden seitens der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege NRW fristgerecht zum 31.12.2022 gekündigt. In Anerkennung des gesetzlichen Anspruchs auf tarifliche Vergütung im Bereich des SGB V können neue Vergütungen erst verhandelt werden, wenn ein verbindlicher Tarifabschluss für den Tarifbereich des BAT KF vorliegt.

Bis auf das geschilderte Risiko hinsichtlich der Folgen des Ukraine-Krieges sowie der Risiken durch fehlendes Pflegepersonal gibt es bei der Gesellschaft keine außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven und sonstigen risikoreichen Geschäftsvorfälle. Bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft, sind auf Basis der heutigen Erkenntnisse für die folgenden 12 Monate nicht zu erwarten. Hierin wurden auch Überlegungen betreffend die Krise in der Ukraine berücksichtigt.

3.3. Chancenbericht

Seit dem 1.Januar 2018 liegt die Geschäftsführung für die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH und ihre Schwestergesellschaft Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH in einer Hand. Dies ermöglicht ein abgestimmtes Vorgehen von ambulanten, teilstationären und stationären Versorgungsformen sowie den Ausbau von regionalen Versorgungskonzepten in der Pflege. Die aufeinander abgestimmte Steuerung der beiden Pflegegesellschaften ermöglichen Synergien in den Bereichen Personalakquise, Ausbildung sowie Verwaltung.

Durch die hohe Anzahl von Einrichtungen sowie die enge Abstimmung mit der Schwestergesellschaft Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH können die ambulanten Dienste die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH flexibel auf die sich verändernden Anforderungen an die wirtschaftliche Leistungserbringung reagieren.

Der Aufgabenbereich "Ausbildung" erfährt eine besondere Aufmerksamkeit durch die Schaffung einer zentralen Praxisanleitung, die für beide Pflegegesellschaften die Auszubildenden und die Praxisanleiter*innen koordiniert und begleitet. Ziel ist die Übernahme aller Auszubildenden als Pflegefachkräfte in den Einrichtungen der Gesellschaft.

Die Ausbildung von Pflegefachassistenten (1-jährige Ausbildung) wird in 2023 ebenfalls von der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH angeboten.

Die Diskussion um den Einsatz und die Vergütung von Leiharbeit wird geführt. Sie kann nicht verboten werden, aber eine Begrenzung der Vergütungen wäre sinnvoll.

Aufgrund hoher Investitionen in den vergangenen Jahren sind die Diakoniestationen der Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gem. GmbH sowohl technisch, als auch baulich gut ausgestattet. Es gibt für 2023 keinen besonderen Investitionsbedarf.

Hagen, 30. Juni 2023

Regina Mehring, Geschäftsführerin

Volker Holländer, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	1.196.985,00	1.133
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0
II. Sachanlagen	370.985,00	333
1. Grundstücke und Bauten	109.382,00	117
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	261.603,00	216
III. Finanzanlagen	826.000,00	800
1. Genossenschaftsanteile	26.000,00	0
2. Sonstige Ausleihungen	800.000,00	800
B. UMLAUFVERMÖGEN	9.850.177,01	9.716
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.431.981,60	3.661
- davon gegen Gesellschafter: EUR 10.616,98 (Vorjahr: TEUR 40)
- davon gegen verbundene Unternehmen: EUR 153.107,72 (Vorjahr: TEUR 14)
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	6.418.195,41	6.055
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	767.763,65	803
	11.814.925,66	11.652
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. EIGENKAPITAL	9.221.777,50	8.977
I. Gezeichnetes Kapital	250.000,00	250
II. Kapitalrücklage	2.480.993,72	2.481
III. Gewinnrücklagen	6.245.822,79	5.577
IV. Jahresüberschuss	244.960,99	669
B. SONDERPOSTEN AUS ZUSCHÜSSEN UND ZUWEISUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES SACHANLAGEVERMÖGENS	107.566,00	78
C. RÜCKSTELLUNGEN	1.733.200,00	2.046
D. VERBINDLICHKEITEN	752.382,16	551
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 752.382,16 (Vorjahr: TEUR 551)
- davon gegenüber Gesellschaftern: EUR 22.573,84 (Vorjahr: TEUR 9)
- davon gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 30.205,84 (Vorjahr: TEUR 16)
	11.814.925,66	11.652

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022 EUR	2021 TEUR
1. Rohergebnis	22.728.066,47	23.768
2. Personalaufwand	18.922.565,59	19.271
a) Löhne und Gehälter	14.968.435,58	15.239
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.954.130,01	4.032
- davon für Altersversorgung: EUR 887.337,64 (Vorjahr: TEUR 904)
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	81.702,17	92
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen	3.458.266,73	3.709
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	56,37	0
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	4.259,95	4
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.067,30	4
8. Ergebnis nach Steuern	260.261,10	688
9. Sonstige Steuern	15.300,11	19
10. Jahresüberschuss	244.960,99	669

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Ev. Pflegedienste Mark-Ruhr gGmbH, Hagen, hat ihren Sitz in Hagen und ist eingetragen beim Amtsgericht Hagen, HRB 8991. Der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften des HGB sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt.

Die Gesellschaft ist nach den Größenmerkmalen des § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

Die Bilanz wurde gemäß § 265 Abs. 5 in ihrer Gliederung auf der Passivseite um den Posten "Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens" (§ 5 Abs. 2 PBV) erweitert.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde unter Zugrundelegung der Fortführung der Tätigkeit der Gesellschaft aufgestellt.

Bei der Aufstellung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die nachfolgend dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr unverändert angewandt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach der linearen Methode bewertet. Die Anschaffungskosten der abnutzbaren beweglichen Anlagegüter mit Anschaffungskosten von mehr als 250,00 EUR bis zu 800,00 EUR (jeweils ohne Umsatzsteuer) werden im Jahr des Zugangs abgeschrieben und im Anlagenspiegel in die Abgänge einbezogen. Die abnutzbaren beweglichen Anlagegüter wurden bis 2017 in Sammelposten eingestellt. Die Sammelposten werden in den folgenden Geschäftsjahren jeweils mit einem Fünftel aufgelöst. Für entsprechende Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis zu 250,00 EUR (ohne Umsatzsteuer) werden die Anschaffungskosten als Aufwand erfasst.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit Nominalbeträgen unter Berücksichtigung notwendiger Wertberichtigungen angesetzt. Die Höhe der Wertberichtigungen richtet sich nach dem wahrscheinlichen Ausfallrisiko.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nominalwert bilanziert.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung der abgegrenzten Beträge erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Die Sonderposten aus Zuschüssen und Zuweisungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens enthalten die für die Anschaffungen der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens verwendeten Zuwendungsbeträge (§ 5 Abs. 2 PBV), vermindert um die Beträge, die den bis zum Bilanzstichtag angefallenen Abschreibungen auf die mit diesen Mitteln finanzierten Vermögensgegenständen entsprechen.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Im Übrigen erfolgt die Bewertung jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

3. Angaben zu den Posten der Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Anlagennachweis.

Ergänzende Angaben zu den Verbindlichkeiten:

	Betrag EUR	Davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR
Verbindlichkeiten	752.382,16	752.382,16
-davon gegenüber verbundenen Unternehmen	30.205,84	30.205,84
-davon gegenüber Gesellschaftern	22.573,84	22.573,84

Zu den Verbindlichkeiten in Höhe von 171.846,87 EUR bestehen die üblichen Eigentumvorbehalte an den gelieferten Gegenständen.

4. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Im Rohergebnis sind sind periodenfremde Erträge in Höhe von 123 TEUR enthalten, diese ergeben sich im Wesentlichen aus Nachberechnungen für das Vorjahr.

Im GuV-Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 92 TEUR enthalten, diese ergeben sich im Wesentlichen aus nachträglichen Kostenbelastungen für das Vorjahr.

5. Sonstige Angaben

Altersversorgungsverpflichtung

Den Arbeitnehmern der Gesellschaft wird eine Zusatzversorgung gewährt, die über die Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland Westfalen Anstalt des öffentlichen Rechts (KZVK), Dortmund, abgewickelt wird. Die Zusatzversorgung umfasst eine Alters-, Erwerbsminderungs- sowie eine Hinterbliebenenversorgung, für die eine Wartezeit von 60 Monaten erfüllt sein muss. Die Beiträge zur KZVK werden für alle ständig Beschäftigten der Gesellschaft entrichtet. Sie belaufen sich für das Jahr 2022 auf 6,0 % (Vorjahr 6,0 %) der zusatzversicherungspflichtigen Entgelte. Seit dem 1. Januar 2018 beteiligt die Gesellschaft ihre Arbeitnehmer, entsprechend dem Beschluss der Arbeitsrechtlichen Kommission der Diakonie Deutschlands vom 3. April 2017, an der Beitragserhebung. Die Hälfte der 4,5 % des zusatzversicherungspflichtigen Entgelts überschreitenden Anteils des Betrages wird dabei vom Bruttoarbeitsentgelt des Arbeitnehmers einbehalten. Die Summe der Beitragserhebung zugrunde liegenden umlagepflichtigen Entgelte beträgt 14.513.219,69 EUR. Das Vermögen der KZVK reicht für eine vollständige Deckung der am 1. Januar 2002 (Umstellungsstichtag auf kapitalgedeckte Zusagen) bestehenden Rentenansprüche und und Rentenanwartschaften nicht aus. Für diese nicht ausfinanzierten Zusagen der Vergangenheit besteht eine Subsidiärhaftung des Arbeitgebers. Auf eine Bilanzierung der Verpflichtung aus dieser Eintrittspflicht hat die Gesellschaft gemäß Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB verzichtet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesamtsumme vertraglicher Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB beträgt 1.208.565,28 EUR. Davon betreffen 67.706,64 EUR Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Die vertraglichen Verpflichtungen weisen, mit Ausnahme der KFZ-Leasingverträge, alle eine Kündigungsfrist von maximal 1 Jahr und eine Laufzeit von 3 Jahren auf.

Angaben zur Geschäftsführung Geschäftsführer sind:

•	Herr Volker Holländer, Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr gGmbH, Hagen
•	Frau Regina Mehring, Geschäftsführerin der Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gGmbH, Hagen.

Von der Vorschrift des § 286 Abs. 4 HGB über die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird Gebrauch gemacht.

Anzahl der Mitarbeiter

Im Jahr 2022 beschäftigte die Gesellschaft im Jahresdurchschnitt 474 Arbeitnehmer (ohne Auszubildende, Praktikanten, etc.). Die Aufgliederung nach § 285 Nr. 7 HGB zeigt folgende Übersicht:

Pflegedienst	432
Verwaltungsdienst	33
Sonstiges Personal	9
	474

Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2022 in voller Höhe den Gewinnrücklagen zu zuführen.

Konzernzugehörigkeit

Die Evangelische Pflegedienst Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH ist Tochtergesellschaft der Diakonie Mark-Ruhr gGmbH, Hagen, und ist in den Konzernabschluss der Diakonie Mark-Ruhr gGmbH, Hagen, einbezogen. Die Angabe des Abschlussprüferhonorars erfolgt im Konzernabschluss.

6. Anlagennachweis

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten	Anfangsstand €	Zugänge €	Abgänge €	Endstand €
1	2	3	4	5
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	127.636,40	0,00	0,00	127.636,40
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	195.331,00	0,00	0,00	195.331,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	961.900,05	121.214,17	22.245,99	1.060.868,23
	1.157.231,05	121.214,17	22.245,99	1.256.199,23
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	0,00	26.000,00	0,00	26.000,00
2. Sonstige Ausleihungen	800.000,00	0,00	0,00	800.000,00
	800.000,00	26.000,00	0,00	826.000,00
	2.084.867,45	147.214,17	22.245,99	2.209.835,63

	Entwicklungen der Abschreibungen
Bilanzposten	Anfangsstand €	Abschreibungen des Geschäftsjahres €	Entnahme für Abgänge €	Endstand €
	6	7	8	9
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	127.636,40	0,00	0,00	127.636,40
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	78.136,00	7.813,00	0,00	85.949,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	746.238,05	73.889,17	20.861,99	799.265,23
	824.374,05	81.702,17	20.861,99	885.214,23
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	952.010,45	81.702,17	20.861,99	1.012.850,63

Bilanzposten	Restbuchwerte
	Stand 31.12.2022 €	Stand 31.12.2021 €
	10	11
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten	109.382,00	117.195,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	261.603,00	215.662,00
	370.985,00	332.857,00
III. Finanzanlagen
1. Genossenschaftsanteile	26.000,00	0,00
2. Sonstige Ausleihungen	800.000,00	800.000,00
	826.000,00	800.000,00
	1.196.985,00	1.132.857,00

Hagen, den 30. Juni 2023

Volker Holländer, Geschäftsführer

Regina Mehring, Geschäftsführerin

Vorstehender zur Offenlegung bestimmter und nach § 327 HGB verkürzter Jahresabschluss nebst Lagebericht entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Dem vollständigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 und dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 der Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH, Hagen, haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH, Hagen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH, Hagen - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gemeinnützige GmbH, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Münster/Westf., 18. Oktober 2023

Beratungs- und Prüfungsgesellschaft BPG mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen Groteschulte, Wirtschaftsprüfer

Matthias Kock, Wirtschaftsprüfer

In der Gesellschafterversammlung vom 5. September 2023 wurde folgendes beschlossen:

1.	Feststellung des Jahresabschlusses 2022
2.	Der Jahresüberschuss von EUR 244.960,99 wird den Gewinnrücklagen zugeführt.

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit für das Jahr 2021 der Evangelische Pflegedienste Mark-Ruhr gGmbH

I. Statistische Angaben

Der Gesamtzahl von männlichen und weiblichen Angestellten stellt sich im Jahr 2021 wie folgt dar:

	2021
	Vollzeit	Teilzeit	Gesamt
Frauen	37,45	473,80	511,25
Männer	13,75	26,92	40,67
Gesamt	51,20	500,72	551,92

II. Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern

Die Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rahmen der Einstellung, der betrieblichen Weiterbildung sowie Beförderung erfolgt bei der Evangelischen Pflegedienste Mark-Ruhr gGmbH ausschließlich nach sachlichen und leistungsbezogenen Kriterien. Grundsätzlich wird von der Evangelischen Pflegedienste Mark-Ruhr gGmbH bei der Besetzung der vorhandenen Arbeitsplätze eine angemessene Berücksichtigung Angehöriger beider Geschlechter angestrebt. Dies gilt genauso für die Besetzung von offenen Stellen mit Führungsfunktionen. Ausschreibungen sind grundsätzlich geschlechtsneutral formuliert.

III. Maßnahmen zur Herstellung von Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern

Die Evangelischen Pflegedienste Mark-Ruhr gGmbH wendet auf die Arbeitsverhältnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen die Arbeitsvertragsrichtlinien für Einrichtungen, die der Diakonie Deutschland angeschlossen sind (AVR DD) und den Tarifvertrag für den Bundes-Angestellten-Tarifvertrag in kirchlicher Fassung (BAT-KF) an. Es handelt sich dabei um ein Entgeltsystem, das die Vergütung im Wege eines diskriminierungsfreien Eingruppierungsverfahrens vergleichbar, transparent und ausschließlich funktionsbezogen, d. h. personenunabhängig und damit geschlechtsneutral regelt.

Auch in Führungsfunktionen bzw. bei außertariflicher Entlohnung wird die Vergütung geschlechtsneutral festgelegt. Hierbei ist zu bedenken, dass das Gesundheits- und Sozialwesen in besonderem Maße von einem Fachkräftemangel betroffen ist, so dass schon aus diesem Grund eine Unterscheidung nach dem Geschlecht bei jeglicher Auswahlentscheidung oder Vereinbarung einer Vergütung ausgeschlossen ist.