Bergmoser + Höller Verlag AG

Aachen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht 2022

der Bergmoser + Höller Verlag AG

I. Grundlagen des Unternehmens

Gegenstand der Bergmoser + Höller Verlag AG ist die Herausgabe und der Verlag von Informationsdiensten, Arbeitsunterlagen, Unterrichtshilfen, audiovisuellen und elektronischen Medien, Zeitschriften und Büchern sowie das Betreiben von Onlineportalen.

Die Bergmoser + Höller Verlag AG verfügt über die Tochtergesellschaft Bergmoser + Höller Lernen GmbH, deren Unternehmensgegenstand die Entwicklung, die Organisation, der Vertrieb und die Durchführung von Leistungen der pädagogischen Beratung und Fortbildung ist.

Die Bergmoser + Höller Verlag AG ist zudem Stifterin der Bergmoser + Höller Stiftung, die in der publizistischen Tradition des Verlages Christen zu einer innovativen Verkündigung ermutigt und entsprechende Projekte einer interessierten Öffentlichkeit bekannt macht. Die Bergmoser + Höller Stiftung ist gemeinnützig.

1. Strategie und Unternehmensentwicklung

2021 verabschiedete die Unternehmensführung unter der Überschrift "digital first" den Plan, den Verlag von einem printorientierten zu einem digital agierenden Unternehmen zu entwickeln, das seinen Zielgruppen entsprechend der Nachfrage Leistungen über alle in den Zielgruppen verbreiteten Medienkanälen anbieten kann. Als Maßstab zur Erfolgsmessung dient die Entwicklung des anteiligen Digitalumsatzes, die der Verlag in den bedienten Märkten erzielen kann.

Die Voraussetzungen für den Change-Prozess waren bereits zuvor organisatorisch durch eine digitale Architektur geschaffen worden, deren Zentrum eine CRM-Software bildet, an die alle zentralen Abteilungen (Produktmanagement mit Redaktionsdaten- bank, Marketing, Kundenservice, Auslieferung und Buchhaltung) angeschlossen sind. Zugleich wurden die Mitarbeitenden in die Zielentwicklung unter dem Unternehmens- claim "Bergmoser + Höller - gemeinsam wachsen" einbezogen.

Im Übergang der Jahre 2021/2022 entstanden die Voraussetzungen, innerhalb des Geschäftsmodells Abonnement neue, digitale Angebote zu entwickeln.

Um den Wandel zu beschleunigen, entschied sich die Geschäftsführung im Frühjahr 2022 für das Engagement eines Interimsmanagers, der mit entsprechender Expertise und Umsetzungserfahrung in der zweiten Jahreshälfte zukunftsfähige Arbeitsgrundlagen, organisatorisch und technisch, für Marketing und Produktentwicklung schuf, die 2023 zu einem veränderten Auftreten des Verlages in den Märkten führen wird. Das Angebot wird nicht nur für Bestandskunden durch digitale Varianten noch nutzenorientierter und damit attraktiver. Es wird zugleich Neukunden an die Produkte heranführen, die Bergmoser + Höller in der Vergangenheit nicht erreichen konnte.

2. Forschung und Entwicklung

Im Berichtszeitraum wurden technische Instrumente für die Produkterstellung modernisiert und in Anwendungsdetails optimiert. Das Zusammenspiel von Layoutprogramm und Redaktionsdatensystem mit Datenarchivierung sorgt für einen optimierten Workflow, der den Ansprüchen der Datenverarbeitung einerseits und den notwendigen zeitlichen Produktionsabläufen andererseits gerecht wird. Eine Vielzahl von Marketingdaten, die bei der Ausspielung der Produkte über den Shop oder spezieller Vertriebsportale für deren Sichtbarkeit sorgen, werden frühzeitig innerhalb des Produktionsprozesses definiert und automatisiert ausgespielt.

Die Modernisierung der Software ist Standardaufgabe und damit Routine. Eine besondere Beanspruchung entsteht aber immer dann, wenn Anbieter ihre Software grundlegend verändern, wie dieses etwa bei Shopware im Übergang von der Version 5 auf die Version 6 geschehen ist. Die Implementierung über alle Portale ist ein laufender Prozess, der sich in das Jahr 2023 erstrecken wird und entsprechende Ressourcen bei Personal und Dienstleistern erfordert.

Laufender Optimierung unterliegt auch das digitale Marketing. Im Berichtsjahr 2022 wurde intensiv in die Beratung zur Optimierung der Produktdarstellungen unter UX-Aspekten, aber auch zur Optimierung im Aufbau aller Seiten für die Sichtbarkeit im Netz (SEO) investiert.

Das Frühjahr 2022 wurde von Produktentwicklungen im Rahmen der staatlichen Ausschreibungen für den Aufbau der Nationalen Bildungsplattform beherrscht. Aus verschiedenen Konzeptdetails liegen Ideen für digitale Produkte im Bildungssektor vor, die in eigene Neuproduktentwicklungen einfließen werden.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

In der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland hat es kein Jahr gegeben, das in der Vielzahl der Krisen dem Jahr 2022 vergleichbar ist. Die Nachrichtensender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks brachten auf Ihren Info-Kanälen am 29.12.2022 die Schlagzeile: "Was für ein Jahr! Der Wirtschaftsrückblick 2022" und konstatierten: "Corona und Ukraine - das Wirtschaftsjahr 2022 stand im Bann dieser Mega-Krisen. Sie spiegelten sich überall, wo Wirtschaft stattfindet: in Betrieben, beim Einkauf, im Steuer- und Sozialrecht, auf den Finanzmärkten." (https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/was-fuer-ein-jahr-der-wirtschaftsrueckblick-2022,TQ4mEPk, veröffentlicht am 29.12.2022, 12.04 Uhr)

Finanzpolitische Entscheidungen der Vergangenheit (Stichwort: Niedrigzinspolitik) trafen auf eine Inflationsentwicklung, die am 11.11.2022 bei den Verbraucherpreisen 10,4% erreichte. Knapp einen Monat zuvor lag der Inflationswert bei den Erzeugerpreisen bei 45,8% (Quelle: Statistisches Bundesamt). Ein wesentlicher Treiber dieser Preisentwicklungen waren die Energiekosten, die im besonderen Maße Deutschland infolge seiner Abhängigkeit von russischem Gas betrafen.

Der Sachverständigenrat für die Wirtschaft erwartete im März 2023 in seiner Konjunkturprognose für 2023 und 2024: "<...> Kurzfristig bleibt der inflationsbedingte Kaufkraftverlust der zentrale Belastungsfaktor für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und den meisten Mitgliedstaaten des Euro-Raums. <...> Seit dem Winter 2022/23 werden <...> die negativen Auswirkungen der Realeinkommensverluste sichtbar, <...>." (https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/konjunkturprognose-2023.html)

In der Verlags- und Druckbranche trafen die "Mega-Krisen" auf eine bereits bestehende Krise in der Papierindustrie, die sich 2022 noch deutlich verschärfte. Bereits zum Jahresbeginn waren im weltweiten Papiermarkt kaum noch Feinpapiere verfügbar, die in der Buch- und Zeitschriftenproduktion eingesetzt werden. Zu den Ursachen haben wir bereits im Lagebericht zu dem Geschäftsjahr 2021 ausgeführt. So konnten 2022 Verkaufspreise für Bücher nur schwer kalkuliert werden, da die Einkaufspreise tagesaktuell mit der Papierlieferung abgerechnet wurden. Nachauflagen konnten kurzfristig nicht produziert werden. Die Energiekrise verschärfte die Situation in den Druckereien: Neben den Energiekosten für den Betrieb der Druckmaschinen stiegen auch die Kosten für die Druckfarben aufgrund des Rohölanteils. Bei den Budgetplanungen für das Jahr 2023 waren Druckereien teilweise nicht bereit, für eine Jahresproduktion verbindliche Preise festzulegen.

2. Geschäftsverlauf und Lage

2. a) Geschäftsverlauf

In den Zielgruppen des Bergmoser + Höller Verlags wirkten sich die steigenden Energiekosten spätestens im IV. Quartal des Jahres auch bei der Nachfrage nach Bildungsmaterialien aus, denn die Träger der Bildungseinrichtungen und die Kirchengemeinden waren bemüht, ihre Mehrausgaben für Energie durch Kosteneinsparungen bei vermeintlich verzichtbaren Anschaffungen auszugleichen. Da das IV. Quartal in gewöhnlichen Jahren starke Umsätze verzeichnet, bedingt durch saisonale Produkte wie etwa die Fensterbildadventskalender, musste 2022 ein ungewöhnlich hoher Umsatzeinbruch hingenommen werden. Dieser bezog sich vor allem auf die Produkte des Einzelverkaufs, nicht jedoch auf das Geschäftsmodell Abonnement.

Es gibt aber auch einen positiven Aspekt, der aus den Krisen resultiert und zur Unternehmensstrategie passt: Die Nachfrage nach digitalen Angeboten ist nach den Erfahrungen in der Covid-Pandemie gestiegen. Insbesondere aus den Schulen und Kirchengemeinden hat sich die Nachfrage verstärkt. Im ersten Schritt sehen wir diese Entwicklung bei den Bestandskunden, die neue, rein digitale Angebote im Einzel- und Gruppenbezug bevorzugen und von Printangeboten abrücken. Zugleich beobachten wir, dass Interessenten auf digitale Arbeitsmaterialien aufmerksam werden, die mit dem Verlag zum ersten Mal in Kontakt treten. Entsprechend wurde im letzten Quartal 2022 das Marketing auf diese Interessenten neu ausgerichtet und wird in 2023 wichtige Impulse bei der Neukundengewinnung geben.

Kostenseitig litt unser Unternehmen unter den hohen Energiekosten, den Wareneinkäufen für die Produktionen wie auch den stetig steigenden Kosten für Nutzungslizenzen. Diesen Kostentreibern konnte bei den saisonalen Produkten, die im Einzelverkauf angeboten wurden, mit kurzfristigen Preiserhöhungen nur teilweise etwas entgegen gesetzt werden.

2. b) Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Das Jahr 2022 wurde mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 162 nach Steuern abgeschlossen und lag damit um T€ 480 unter dem Vorjahresergebnis. Dieser Fehlbetrag entstand wesentlich durch eine Minderung des Umsatzes in Höhe von T€ 453, entsprechend -6% zum Vorjahr, und Aufwendungen für Steuernachzahlungen der Vorjahre in Höhe von T€ 262 sowie Wertberichtigungen von Finanzanlagen (T€ 53). Schließlich wird das Ergebnis auch von der Verlustübernahme aus der Bergmoser + Höller Lernen GmbH belastet. Dieser Verlust betrug T€ 30 und konnte gegenüber 2021 nur leicht um T€ 2 reduziert werden.

Der Umsatz betrug T€ 7.134. Er verteilte sich auf die folgenden Märkte: Frühpädagogik T€ 1.795, Grundschule T€ 642, Schule T€ 2.195, Kirche T€ 2.370 und sonstige Umsätze T€ 132. Der Anteil der Abonnementserlöse lag bei 78%, rund 3% höher als 2021, was in Relation jedoch auf den Umsatzrückgang bei den Einzelverkäufen im IV. Quartal 2022 zurückzuführen ist.

Die Vertriebsaufwendungen sanken gegenüber dem Vorjahr um T€ 144 auf T€ 580. Dieser Rückgang ist eine Folge geänderten Werbeverhaltens im letzten Quartal 2022, bedingt durch die in der Krise schlechteren Responsequoten aus den Zielgruppen.

In der Produktion blieb die Materialeinsatzquote fast konstant bei 23,8% (Vorjahr 23,5%).

Der Personalaufwand sank in 2022 um T€ 122 und entsprach 39,7% vom Umsatz.

Der operative Cashflow (T€ 590) überstieg 2022 die Mittelabflüsse aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit um T€ 112 und führt zu einem entsprechenden Plus des Finanzmittelfonds (T€ 3.383) gegenüber dem Vorjahr.

2. c) Finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Fokus auf:

• Eigenkapitalentwicklung

• EBIT

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Eigenkapitalquote sowie EBIT heran. Das Eigenkapital sank absolut um T€ 323 und betrug am 31.12.2022 T€ 4.103. Die Eigenkapitalquote sank entsprechend um 2,4% und betrug am Stichtag 66,7%. Das EBIT reduzierte sich um T€ 436 auf -99 T€.

2. d) Produktentwicklung und Kundenzufriedenheit

Die Beteiligung an Ausschreibungen zur Nationalen Bildungsplattform 2021/2022 führte zur Konzeptionierung von zwei großen Projekten: im frühpädagogischen Bereich für ein Produkt zur Medienerziehung in Kindertagesstätten; im primarschulischen Bereich für ein Produkt zur Ganztagsbetreuung, die ab 2026 für Grundschulen verpflichtend wird. Obwohl beide Projektideen nicht in die Umsetzung für die Nationale Bildungsplattform gelangten, gab es aus dem Kreise der Gutachter ermunterndes Feedback, diese Ideen selbst umzusetzen.

Mit dem Interimsmanagement zur digitalen Entwicklung unseres Unternehmens ab der zweiten Jahreshälfte 2022 lag der Fokus zunächst auf dem Ausbau der Produktvarianten. Damit verbunden war die Veränderung der Nutzungsoptionen, die mit bestehenden Produkten verbunden waren, entweder durch die Verlagerung von erweiterten Leistungen in das Netz, verbunden mit der Abschaffung von CD-Varianten, oder neuen Angeboten, wie etwa wöchentlichen Impulsen für die Arbeit in Kindertagesstätten.

Der Ausbau einer existierenden Software für die Bildungsdokumentation ist in der Planung. Dazu wurde 2022 der Vertrag mit dem Ideengeber und Programmierer neu formuliert, sodass der Verlag an der Entwicklung dieses Produkts partizipiert und aus einer reinen Vertriebspartnerschaft eine gemeinsame Unternehmung geworden ist.

2022 wurden zwei konkrete Beteiligungsoptionen an Unternehmensgründungen in der Digitalwirtschaft geprüft. In einem Fall hat sich die Option verfestigt. Eine Beteiligung 2023 wäre zugleich der Einstieg in ein neues Geschäftsfeld.

Im Rahmen des digitalen Change-Prozesses hat die Kundenkommunikation eine herausragende Rolle. Entsprechend werden Interessierte wie auch Kundinnen und Kunden stärker in die Entwicklung bestehender und neuer Angebote eingebunden. Dabei spielen neben klassischen Online-Befragungen und Gesprächsrunden vor Ort auch Beobachtungen während der Produktnutzung eine Rolle. Dieses gilt auch für die User Experience im Kundengewinnungsprozess. Die Voraussetzungen, um das User-Verhalten auf den Websites anonymisiert zu analysieren und daraus Schlüsse für die Produktkommunikation und den Checkout-Prozess beim Produktkauf zu ziehen, sind 2022 deutlich verbessert worden.

Insgesamt ist festzustellen, dass Kundenbefragungen und Resonanzen auf social-media-Kanälen gute Produktbewertungen aufweisen.

2. d) Personalentwicklung

Entgegen dem Trend wurde die zweite Jahreshälfte 2022 zur Ausschreibung von neuen Stellen im Verlag genutzt. Diese Stellen sind im I. Quartal 2023 besetzt worden. Trotz des intensiven Wettbewerbes um Fachkräfte gelang es, die Arbeitsaufgaben und die Arbeitsumstände so attraktiv zu gestalten, dass exzellente Mitarbeitende gewonnen werden konnten.

Zugleich wurde das Angebot der internen Fort- und Weiterbildung durch das bestehende Personal genutzt. Von detaillierter, selbst organisierter Fortbildung online über Veranstaltungen inhouse und extern bis zu längerfristigen qualifizierten Weiterbildungen, die vom Verlag finanziert wurden, wird allen Mitarbeitenden eine attraktive Angebotsvielfalt zur eigenen Weiterbildung und verbesserten beruflichen Qualifikation auch in Zukunft angeboten.

III. Chancen-und Risikobericht

Im Berichtszeitraum des Geschäftsjahres 2022 wurden auf Basis des bestehenden Managementsystems zur Früherkennung interner und externer Risiken und bedingt durch die bereits erwähnten schwierigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Maßnahmen getroffen, die den Fortgang des operativen Geschäfts bei partiellen Störungen gewährleisten sollen.

So wurde in der EDV ein neues Sicherheitskonzept zur Datensicherung entwickelt und getestet, welches bei kurzfristigen Stromausfällen das reguläre Herunterfahren der Server und Betriebssysteme steuert und so den Verlust von Daten verhindern soll.

Die Datensicherung wird ergänzend über zusätzliche externe Speicherplatten durchgeführt, um nach einem längeren Stromausfall oder einem Schadensfall, der die Arbeit am Verlagsort verhindern könnte, die Produktion und Auslieferung kurzfristig mit den bestehenden Systemen und Daten an einem anderen Ort wieder möglich zu machen.

Ein Risiko bleibt weiterhin die Verfügbarkeit und Kostenentwicklung beim Einkauf von Produktionsmaterialien, insbesondere von Papier. Zwar hat sich die Verfügbarkeit gegenüber 2021 verbessert und die Preise haben sich auf hohem Niveau stabilisiert, doch ist die Auswahl an Feinpapieren, die bei der Buch- und Zeitschriftenproduktion genutzt werden, deutlich geschrumpft. Dieses liegt einerseits an dem wirtschaftlichen Interesse der Papierindustrie, der Nachfrage nach Kartonagen entsprechend andere Papierqualitäten herzustellen, andererseits an einer deutlich geringeren Anzahl von Papierherstellern weltweit. Die Möglichkeiten, gestiegene Kosten an die Käufer weiterzugeben, sind aufgrund begrenzter Preisakzeptanz der Zielgruppen eingeschränkt, etwa im Buchgeschäft.

Insgesamt erscheint die weltweite Lage, die von einer zunehmenden Bereitschaft zu kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt wird, für Herstellung und Logistik ein Risiko zu bleiben.

Doch entstehen aus den genannten Risiken auch Chancen. So hat die eingangs erwähnte strategische "digital first"-Ausrichtung des Unternehmens auch durch die äußeren Umstände zusätzliche Dynamik erhalten. Die Angebote des Verlages erhielten weitere Varianten der digitalen Mediennutzung und neue inhaltliche Erweiterungen.

Zugleich stieg 2022 die Nachfrage nach digitalen Medien deutlich. Hiervon profitieren vor allem die abonnierbaren Medien, weil insbesondere die Träger von Bildungseinrichtungen Arbeitsmaterialien auf eigenen Servern mehreren Nutzerinnen und Nutzern gleichzeitig zur Verfügung stellen wollen. Dieses geänderte Nachfrageverhalten wurde 2022 bei den Steigerungen des anteiligen Digitalumsatzes sichtbar. Im Schulmarkt stiegen diese Anteile gegenüber 2021 um 12% bei den Sekundarschulen und um 20% bei den Grundschulen. Auch die Zielgruppen der Kindertagesstätten und Kirchengemeinden wiesen 2022 Zunahmen bei den Digitalumsätzen im einstelligen Bereich aus.

In der Konsequenz ergeben sich daraus Anforderungen für die zukünftige Produktentwicklung und das Marketing:

Bei den bestehenden Angeboten müssen weitere digitale Medien zur verbesserten Nutzung der Produkte, etwa ergänzende Apps, hergestellt werden. Neuprodukte werden auch für die Nutzung auf Lernplattformen zu entwickeln sein, wobei wir davon ausgehen, Schnittstellen bei unseren Kunden ansteuern zu müssen, um Inhalte auf deren Tools verfügbar zu machen.

Marketing und Werbung wurden bereits im IV. Quartal 2022 auf erste Content-Marketing-Portale umgestellt, zunächst für die Produkte unter der Marke "Bausteine Kindergarten". Dazu wurden Arbeitsteams im Verlag neu zusammengestellt und organisiert, um schneller und zielgruppenorientierter handeln zu können.

Zwar konnten bei Ausschreibungen für neues Fachpersonal Ende 2022 neue, sehr gut qualifizierte Angestellte Anfang 2023 geworben werden, doch wird sich die Lage für kleine Mittelständler im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte verschärfen. Der von der Geschäftsführung ausgerufene Prozess des digitalen Wandels, zu dem sich die Gesellschafter 2022 bekannten, bietet die Chance, durch ein modernes digitales Unternehmen für junge, qualifizierte Arbeitskräfte attraktiv zu sein.

Sollte die Inflation 2023 hoch bleiben, muss damit gerechnet werden, dass private Käufer beim Kauf von Medien sparen werden. Gleiches gilt für institutionelle Kunden, die in der Regel durch Gelder der öffentlichen Hand finanziert werden. Angesichts hoher Ausgaben des Staates 2022 zur Minderung der Kostenlast der Bürgerinnen und Bürger ist es möglich, dass neue Sparmaßnahmen die Zielgruppen des Verlages treffen könnten und die Nachfrage nach Bildungsmedien einbrechen ließe.

Im November 2022 startete die Firma Open AI ihr Produkt ChatGPT, eine Technologie für künstliche Intelligenz, mit deren Hilfe Inhalte, zunächst vor allem Texte, verfasst und bearbeitet werden können. Die Firma Microsoft kooperiert mit der Open AI und integrierte Chat GPT zunächst in seine Suchmaschine BING. Im März 2023 kündigte Microsoft an, ChatGPT auch in seine Bürosoftware zu integrieren und für die Anwendungen WORD, OUTLOOK und POWERPOINT im Angebot OFFICE 365 nutzbar zu machen. Zugleich kündigte Microsoft an, künftig alle Softwareangebote mit ChatGPT zu verbinden. Neben Microsoft sind längst weitere Angebote im Markt, wie Bard oder Midjourney, sodass der Konkurrenzdruck die Entwicklung der Angebote beschleunigen wird.

AI (künstliche Intelligenz) wird die digitale Welt radikal verändern und in vielen Arbeitsbereichen eine Unterbrechung (Disruption) der bestehenden Arbeits- und Wertschöpfungsprozesse bewirken. Da AI sich selbstlernend fortentwickelt, wird die Geschwindigkeit der Veränderungen bei der Erstellung von Inhalten mutmaßlich alle bisherigen, bereits sehr schnellen Digitalentwicklungen übertreffen.

Für Verlage entstehen vielfältige Berührungspunkte und mit diesen verbundene Herausforderungen für Geschäftsmodelle und Produktionsabläufe. Juristisch werden aus heutiger Sicht zunächst die Rechtsfelder Urheberrecht (Nutzungsrecht), Markenrecht und Wettbewerbsrecht zuerst betroffen sein. Das wird sich für Verlage in ihren Beziehungen zu Autorinnen und Autoren, Kundinnen und Kunden und weiteren, dritten Lizenzgebern widerspiegeln. Zugleich ist zu erwarten, dass mit der Produktion von Inhalten beschäftigte Berufsgruppen Aufgabenveränderungen erfahren oder technisch ersetzt werden. In der Folge könnten sich Kostenstrukturen zugunsten der Unternehmen verändern. Denkbar sind für Verlage auch neue Geschäftsmodelle in der Zulieferung von Trainingsinhalten zur Entwicklung von AI-Tools und für die Bereitstellung geschützter Inhalte über AI-Tools, etwa von Bildern.

Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Monaten eine intensive gesellschaftliche Diskussion der Chancen und Risiken von AI stattfinden wird, die in Gesetzesinitiativen münden und auf unser Geschäft intensiven Einfluss nehmen wird.

IV. Prognosebericht

Die äußeren Unsicherheiten werden, wie oben beschrieben, auch 2023 anhalten.

Der 2022 eingeschlagene Weg des digitalen Umbaus ist unumkehrbar. Für diesen fortgesetzten Prozess wird der Personalbestand 2023 planmäßig steigen, verbunden mit dem Ziel, durch steigende Kompetenz digitale Projektarbeiten zu beschleunigen, umso schneller agieren und anbieten zu können. Der Anteil Aufträge, die an Dienstleister gehen, soll im Gegenzug reduziert werden.

Gleiches gilt für das Marketing. Ziel ist es, 2023 für alle bedienten Märkte und Zielgruppen Content-Portale zu führen, die außerhalb des Shops www.buhv.de kostenlose Informationen verbreiten, welche auf die Produkte und Angebote des Verlags verweisen. Die Kontaktzahlen (Reichweite) im Netz sollen so erheblich gesteigert werden und deutlich mehr Interessierte an die Verkaufspunkte des Verlags heranführen. Erste Entwicklungen zeigten bereits Ende 2022, dass die Reichweitensteigerung gelingen kann.

In der Folge werden die Ausgaben für klassisches Suchmaschinenmarketing sinken und analoge Werbewege noch weniger genutzt als bereits in der Vergangenheit. Aufgrund der stetig schlechteren Resonanzen, insbesondere bei Printwerbungen, ist dieses veränderte Werbeverhalten konsequent.

In der Budgetplanung für 2023 spiegeln sich die geplanten Veränderungen in den Zahlen wider: Die Kostenart "Werbung" ist in den Planungen 2023 deutlich niedriger budgetiert als dieses nach dem Ist 2022 zu erwarten gewesen wäre. Eine Vielzahl der Werbeleistungen wird nun über Arbeitszeiten in den Personalkosten abgebildet.

Die Erwartung der Geschäftsführung ist, dass zum Ende 2023 auch in den Verkäufen sichtbar wird, dass dieser eingeschlagene Weg erfolgreich sein wird. Dennoch ist im Umsatz 2023 noch keine Steigerung zum Vorjahr geplant worden.

Die technische Ausstattung wird entsprechend der Anforderungen weiter entwickelt und stetig angepasst. So wird etwa im E-Mail-Marketing ein leistungsstärkeres Tool das bis 2022 genutzte ablösen.

Zudem werden eine Reihe von Modernisierungen bei Hard- und Software geplant, die sich in der Bilanz 2023 auf der Aktivseite im Anlagevermögen zeigen werden.

Für das Jahr 2023 rechnen wir mit einem EBIT leicht über Vorjahr und einer Eigenkapitalquote auf dem Niveau des Vorjahres.

Aachen, den 24. April 2023

Andreas Bergmoser, Vorstand

Peter Tiarks, Vorstand

Bilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	1.813.379,66	2.119.616,58
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	582.809,00	825.131,00
1. Geschäfts- oder Firmenwert	170.368,00	212.965,00
2. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände	412.441,00	612.166,00
II. Sachanlagen	500.069,00	511.610,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	283.296,00	297.630,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	216.773,00	213.980,00
III. Finanzanlagen	730.501,66	782.875,58
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	53.806,78	53.806,78
2. Sonstige Finanzanlagen	676.694,88	729.068,80
B. Umlaufvermögen	4.303.872,22	4.256.691,36
I. Vorräte	397.080,71	501.020,40
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	524.161,66	484.657,16
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	3.382.629,85	3.271.013,80
C. Rechnungsabgrenzungsposten	34.382,49	31.500,61
Aktiva	6.151.634,37	6.407.808,55
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	4.103.162,42	4.425.917,17
I. Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00	1.000.000,00
II. Kapitalrücklage	100.000,00	100.000,00
III. Gewinnvortrag	3.165.917,17
IV. Jahresfehlbetrag	162.754,75
V. Bilanzgewinn / Bilanzverlust		3.325.917,17
davon Gewinn-/Verlustvortrag		3.008.788,58
B. Rückstellungen	892.421,00	934.796,00
C. Verbindlichkeiten	718.532,73	785.397,18
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	140.217,09	268.809,88
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	121.955,33	128.589,50
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	18.261,76	140.220,38
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	39.904,96	40.224,37
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	39.904,96	40.224,37
3. sonstige Verbindlichkeiten	538.410,68	476.362,93
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr	538.410,68	476.362,93
D. Rechnungsabgrenzungsposten	437.518,22	261.698,20
Passiva	6.151.634,37	6.407.808,55

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Rohergebnis	5.398.705,43	5.885.795,73
2. Personalaufwand	2.832.007,77	2.953.955,94
a) Löhne und Gehälter	2.254.913,60	2.351.372,43
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	577.094,17	602.583,51
davon für Altersversorgung	31.971,81	30.979,54
3. Abschreibungen	398.016,06	399.836,79
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	398.016,06	399.836,79
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	1.948.762,67	2.154.710,65
5. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	25.436,99	11.990,20
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.362,31	37,50
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	52.526,92	20.347,56
davon außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen	52.526,92	20.347,56
8. Aufwendungen aus Verlustübernahmen (Mutter)	29.776,92	31.890,09
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	16.476,57	19.417,81
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	310.180,57	0,00
11. Ergebnis nach Steuern	-162.242,75	317.664,59
12. sonstige Steuern	512,00	536,00
13. Jahresfehlbetrag	162.754,75	-317.128,59
14. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		3.008.788,58
15. Bilanzgewinn / Bilanzverlust		3.325.917,17

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

der Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen

I. Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss der Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen (Amtsgericht Aachen, HRB 8580), für das Geschäftsjahr 2022 wurde nach den Vorschriften der §§ 264 ff. HGB aufgestellt. Darstellung, Gliederung, Ansatz und Bewertung des Jahresabschlusses entsprechen den Vorjahresgrundsätzen. Die Gesellschaft gilt als mittelgroße Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Bei der Bilanzierung und Bewertung sind die Vorschriften des Handelsgesetzbuches für Kapitalgesellschaften angewandt worden.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Abschreibungsmethoden berücksichtigen alle erkennbaren Risiken; sie sind im Einzelnen bei der Erläuterung der Bilanzposten angegeben.

III. Angaben zur Bilanz

Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

Die Aktivierung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen wurde zu Anschaffungskosten vorgenommen. Abnutzbare Vermögensgegenstände wurden planmäßig, gemäß ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer zwischen 3 und 20 Jahren, abgeschrieben.

Der entgeltlich erworbene Geschäfts- und Firmenwert wird aufgrund der Nachhaltigkeit und Stabilität des Geschäftsmodells linear über einen Zeitraum von 15 Jahren abgeschrieben.

Es wird grundsätzlich die lineare Abschreibungsmethode angewendet. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis zu EUR 250,00 werden direkt als Aufwand erfasst. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten zwischen EUR 250,00 und EUR 800,00 werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und vollständig abgeschrieben.

Finanzanlagen

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgte zu Anschaffungskosten oder mit dem gemäß § 253 Abs. 2 HGB niedrigeren beizulegenden Wert bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Zuschreibungen erfolgen gemäß § 280 Abs. 1 HGB, wenn sich herausstellt, dass die Gründe für die in Vorjahren vorgenommenen Abschreibungen nicht mehr fortbestehen.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Wertpapiere des Anlagevermögens wurden in Höhe von EUR 52.526,92 (i. VJ. EUR 20.347,56) und Zuschreibungen in Höhe von EUR 153,00 (i. VJ. EUR 22.806,11) vorgenommen.

Vorräte

Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden mit den Anschaffungskosten oder niedrigeren am Bilanzstichtag beizulegenden Werten angesetzt. Fertige und unfertige Erzeugnisse werden mit den aktivierungspflichtigen Herstellungskosten bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Nennwert angesetzt. Ausfallrisiken wurde durch die Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen in Höhe von EUR 8.026,86 (i. VJ. EUR 11.246,86).

Pensionsrückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Da die Verpflichtungen ausschließlich für sich in der Auszahlungsphase befindliche Versorgungsberechtigte bestehen, erfolgt die Bewertung der Verpflichtungen mit dem ungekürzten Barwert. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt.

Dabei gehen wir für die Anpassung der Renten von einer jährlichen Anpassungen von 2,0 % (Vorjahr 2,0 %) bei einem dreijährigen Anpassungsrhythmus aus. Diese Annahme wird sowohl für Versorgungszusagen mit in dieser Höhe vertraglich zugesagten Anpassungen als auch für Versorgungszusagen ohne Anpassungsregelung berücksichtigt.

Die Berücksichtigung eines Gehaltstrends ist aufgrund der sich ausschließlich in der Auszahlungsphase befindlichen Versorgungsberechtigten nicht erforderlich. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 wird ein Zinssatz nach § 253 Abs. 2 Satz HGB von 1,79 % (Vorjahr 1,87 %) für die Bewertung zugrunde gelegt

Bei der Festlegung des laufzeitkongruenten Rechnungszinssatzes wird in Anwendung des Wahlrechts nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB bei der Abzinsung pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt.

Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre eine Verminderung der Rückstellungen für Pensionen (Bewertungsänderung) in Höhe von EUR 13.749,00 (Unterschiedsbetrag).

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern aus rückständigen Urlauben und Zeitguthaben, ausstehende Rechnungen, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Kosten für Archivierungen. Sie decken alle bis zur Bilanzaufstellung bekannt gewordenen ungewissen Verpflichtungen, Verluste und Risiken, soweit sie das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert. Valutaverbindlichkeiten bestanden zum Abschlussstichtag nicht.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.

Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr erfolgt die Umrechnung mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Entstehens. Bei Wechselkursänderungen bis zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung grundsätzlich zum Wechselkurs des Bilanzstichtags unter Beachtung des Niederstwertprinzips auf der Aktiv- und des Höchstwertprinzips auf der Passivseite.

Latente Steuern

Latente Steuern werden insbesondere für zeitliche Unterschiede zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Pensionsrückstellungen, sonstigen Rückstellungen und steuerlichen Verlustvorträgen berücksichtigt. Insgesamt ergibt sich daraus ein Überhang an aktiven latenten Steuern, der in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht angesetzt wird.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufwendungen für Altersversorgung

In der Position "Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung" sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von EUR 154.048,67(i. VJ. EUR 162.588,16) enthalten.

Auf- und Abzinsung von Rückstellungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von EUR 12.439,00 (i. VJ. EUR 13.564,00) enthalten.

Kursgewinne und Kursverluste

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Kursgewinne aus der Währungsumrechnung von EUR 21.879,11 (i. VJ. EUR 15.462,35) enthalten. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Kursverluste aus der Währungsumrechnung in Höhe von EUR 0,00 (i. V. EUR 0,00).

Erträge und Aufwendungen aus bzw. an verbundene Unternehmen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Zinsen an verbundene Unternehmen von EUR 968,60 (i. V. EUR 950,82).

V. Sonstige Angaben

Aktien, gezeichnetes Kapital

Auf das gezeichnete Kapital von EUR 1.000.000,00 entfallen 600.000 Namensaktien im Nennwert von EUR 1,00 als Stammaktien und 400.000 Namensaktien im Nennwert von EUR 1,00 als Vorzugsaktien ohne Stimmrecht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen ergeben sich wie folgt:

- Verpflichtungen aus Grundstücksmietverträgen mit einer unbegrenzten Laufzeit: TEUR 153 p.a.

Mitarbeiter

Die Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter betrug im Geschäftsjahr 57 (i. V. 59).

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, den Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von EUR 162.754,75 auf neue Rechnung vorzutragen.

Vorstand

Andreas Bergmoser, Dipl. Kaufmann und Verleger, Aachen

Peter Enno Tiarks, M.A., Aachen

Aufsichtsrat

Holger Knapp, Verleger, Dieburg

Prof. Dr. Thomas Wirth, Hochschullehrer, Mosbach

Dr. Simone Höller, Produzentin, Köln

Organbezüge

Mit Verweis auf die Schutzklausel gem. § 286 Abs. 4 HGB erfolgt keine Angabe der gewährten Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betrugen im Jahr 2022 TEUR 59.

Honorar des Abschlussprüfers

Abschlussprüfungsleistungen	TEUR	15
Andere Bestätigungsleistungen	TEUR	0
Steuerberatungsleistungen	TEUR	3
Sonstige Leistungen	TEUR	0

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres, über die an dieser Stelle zu berichten wäre, haben sich nicht ereignet.

Aachen, 24. April 2023

Bergmoser + Höller Verlag AG

Vorstand

Andreas Bergmoser

Peter Tiarks

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2022

Erweiterte Bruttodarstellung des Anlagevermögens	ANSCHAFFUNGS- / HERSTELLUNGSKOSTEN
Angaben in €	Vortrag 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerblichen
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.265.686,22	48.566,25	1.206,14	3.313.046,33
2. Geschäfts- oder Firmenwert	570.839,97	0,00	0,00	570.839,97
	3.836.526,19	48.566,25	1.206,14	3.883.886,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	458.985,11	14.955,83	0,00	473.940,94
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.065.229,20	81.885,98	30.693,71	1.116.421,47
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.524.214,31	96.841,81	30.693,71	1.590.362,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	53.806,78	0,00	0,00	53.806,78
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	750,00	0,00	0,00	750,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	784.956,25	153,00	0,00	785.109,25
	839.513,03	153,00	0,00	839.666,03
Summe Anlagemermögen	6.200.253,53	145.561,06	31.899,85	6.313.914,74

Erweiterte Bruttodarstellung des Anlagevermögens	ABSCHREIBUNGEN
Angaben in €	Vortrag 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerblichen
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.653.520,22	247.709,25	624,14	2.900.605,33
2. Geschäfts- oder Firmenwert	357.874,97	42.597,00	0,00	400.471,97
	3.011.395,19	290.306,25	624,14	3.301.077,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	161.355,11	29.289,83	0,00	190.644,94
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	851.249,20	78.419,98	30.020,71	899.648,47
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.012.604,31	107.709,81	30.020,71	1.090.293,41
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	56.637,45	52.526,92	0,00	109.164,37
	56.637,45	52.526,92	0,00	109.164,37
Summe Anlagemermögen	4.080.636,95	450.542,98	30.644,85	4.500.535,08

Erweiterte Bruttodarstellung des Anlagevermögens	RESTBUCHWERTE
Angaben in €	31.12.2022	31.12.2021
Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerblichen
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	412.441,00	612.166,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	170.368,00	212.965,00
	582.809,00	825.131,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	283.296,00	297.630,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	216.773,00	213.980,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
	500.069,00	511.610,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	53.806,78	53.806,78
2. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften	750,00	750,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	675.944,88	728.318,80
	730.501,66	782.875,58
Summe Anlagemermögen	1.813.379,66	2.119.616,58

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022

		Erwartete Restlaufzeit
	Gesamtbetrag EUR	bis 1 Jahr EUR	1 - 5 Jahre EUR	über 5 Jahre EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	140.217,09	121.955,33	18.261,76
(im Vorjahr)	(268.809,88)	(76.639,40)	(192.170,48)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	158.667,63	158.667,63
(im Vorjahr)	(284.653,04)	(284.653,04)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	39.904,96	39.904,96
(im Vorjahr)	(40.224,37)	(40.224,37)
sonstige Verbindlichkeiten	379.743,05	379.743,05
(im Vorjahr)	(191.709,89)	(191.709,89)
	718.532,73	700.270,97	18.261,76	0,00
	(785.397,18)	(593.226,70)	(294.655,75)	(0,00)
Die Verbindlichkeiten sind nicht besichert.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

Der vorstehende, zur Offenlegung bestimmte nach § 327 HGB verkürzte Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Die Gesellschaft hat die Offenlegungserleichterungen des § 328 Abs. 1a HGB in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde folgender Bestätigungsvermerk erteilt.

An die Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen, - bestehend aus der Bilanz zum 31.12.2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Bergmoser + Höller Verlag AG, Aachen, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 III 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Aachen, den 25. April 2023

D|R|P RANDERATH & PARTNER PartG mbB
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT
STEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT

Merzenich, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrates der Bergmoser + Höller Verlag AG zur Jahresbilanz 2022 an die Hauptversammlung

Die Spätfolgen der Corona-Pandemie und vor allem die steigenden Energiekosten, die zu spürbaren Kosteneinsparungen bei Bildungsträgern und Kirchengemeinden führten, prägten das Jahr 2022 bei der Bergmoser + Höller Verlag AG. In den adressierten Märkten machen sich eine spürbare Bestellzurückhaltung sowie eine erhöhte Kündigungsbereitschaft bemerkbar.

Ein weiterer andauernder Mega-Trend, der die Situation des Verlags beeinflusst, ist die Digitalisierung. Hervorzuheben sind hier die neuerdings verstärkt auf den Markt drängenden generativen KI-Bot-Systeme wie z.B. DALL-E2 (für Bildmaterial) und ChatGTP (für beliebige Texte). Die mögliche disruptive Wirkung dieser neu erscheinenden Technologien auf die Märke des Verlags muss mit Sorgfalt beobachtet werden.

Gleichzeitig durchlebte das Unternehmen einen tiefgreifenden Change-Prozess. Im Vordergrund steht dabei die organisatorische Neuausrichtung, welche die digitale Transformation aller Stufen der Entwicklung der Produkte, deren Marketing und Vertrieb sowie der jeweiligen Geschäftsmodelle zum Ziel hat.

Das Geschäftsmodell Abonnement im Direktvertrieb steht dabei weiterhin im Fokus und wird zusehends durch Software-as-a-Service-Lösungen ergänzt.

Zur weiteren Forcierung der Ende 2021 verabschiedeten "digital first"-Strategie verstärkt seit der zweiten Jahreshälfte 2022 ein erfahrener Interims-Manager mit digitaler Expertise und vor allem Umsetzungskompetenz das Management-Team.

Das Ziel bzw. die von ihm verfolgte Aufgabenstellung liegt im Aufbau geeigneter Arbeitsgrundlagen (organisatorisch, technisch und personell) für Marketing und Vertrieb sowie die innovative Produktentwicklung. Dazu wurden innerhalb des Geschäftsmodells Abonnement neue digitale Produkte entwickelt, um Neukunden an die Produkte heranzuführen.

In Folge der nachlassenden Umwandlung aus gekaufter Google-Reichweite und vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Preise, ist der Aufbau von Content-Portalen für die von Bergmoser + Höller abgedeckten Märkte bereits weit fortgeschritten. Sie sollen die bisher verfolgte Strategie, Kunden durch bezahlte Online-Reichweite zu gewinnen, ergänzen. Hier werden Marke und Kompetenz für die jeweiligen Zielgruppen innerhalb eines Content Marketing Ansatzes sichtbar und ermöglichen im Erfolgsfall eine Ausweitung innerhalb der einzelnen Märkte.

So entstehen neue redaktionelle Verkaufskanäle, die durch Verknüpfung der zielgruppenspezifischen Content-Marketing-Portale mit den Shop-Systemen und ergänzende Newsletter-Akquise ergänzt werden. Durch den Ausbau dieser Markenwelten wird die Kommunikation zudem deutlich stärker auf die Kernmarken des Verlags ausgerichtet.

Das strategische Ziel der Erhöhung des Digitalanteils am Abo-Umsatz auf 42% im nächsten Jahr steht im Fokus all dieser Initiativen. Darüber hinaus ist die Erschließung neuer Geschäftsfelder ein weiteres strategisches Ziel. Der Aufsichtsrat ermutigt den Vorstand weiterhin, alle notwendigen Schritte und Versuche in diese Richtung zu verstetigen. Hierzu gehört auch, dass Beteiligungen an Startup-Projekten mit einer markenkonformen Ausrichtung und bevorzugt in digitalen Geschäftsfeldern gesucht und evaluiert werden.

Ungeachtet der Herausforderungen, die sich durch die enge Personaldecke im Digital-Bereich ergeben, hat der Verlag in 2022 die Modernisierung und Optimierung des Shops unter www.buhv.de sowie die Vorbereitung der Verlagsportale für die Migration in Shopware 6 und den Betrieb unter eigener Regie weiter vorangetrieben. Das Ziel ist hierbei mittelfristig, die Weichen für eine effiziente Marketing-Automation zu stellen.

Es handelt sich hier um Aufgabenfelder, bei denen ausreichende Ressourcen für kontinuierliche Monitoring- und Verbesserungsprozesse bereitgestellt sein müssen. Der Aufsichtsrat sieht in der Personalakquise im Bereich digitales Marketing und Pflege der Web-Plattformen eine der Aufgaben, die mit höchster Priorität verfolgt werden sollten. Eine Erweiterung des Personalstamms in diese Richtung begrüßt und unterstützt der Aufsichtsrat genauso wie Personalentwicklungsmaßnahmen, die dabei helfen, die "Digital Literacy" der Mitarbeitenden zu verbessern.

Der Bereich Lerntherapie (Bergmoser + Höller Lernen GmbH) läuft grundsätzlich stabil. Die Verlagerung der HUTT-Aktivitäten nach Aachen und deren Eingliederung in die bestehende Organisation ist erfolgreich abgeschlossen worden.

Die Papierbeschaffung gestaltete sich auch in 2022 außerordentlich schwierig. Weiterhin sehr hohe Papierpreise und vielfach schwer kalkulierbare Lieferzeiten sowie spürbare Porto-Erhöhungen haben den Kostenblock stark belastet. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass ein weiteres und nicht unerhebliches Risiko im leergefegten Arbeitsmarkt liegt. Insbesondere im Bereich Digitalentwicklung und IT sind Stellen unbesetzt, weil keine geeigneten Bewerber:innen gefunden werden können (s.o.).

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2022 insgesamt vier Sitzungen durchgeführt. Dies geschah digital und in Präsenz. Daneben erfolgte der regelmäßige Austausch innerhalb des Aufsichtsrats und von Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorstand.

Pflichtgemäß hat der Aufsichtsrat den Jahresabschluss des Jahres 2022 umfassend geprüft und einstimmig beschlossen. Der Jahresabschluss ist damit auch formal festgestellt. Der Jahresabschluss 2022 ist durch D|R|P Randerath & Partner PartG mbB geprüft worden. Die Prüfung hat keinerlei Einwendungen seitens des Wirtschaftsprüfers ergeben.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2022 erbrachten Leistungen und Anstrengungen und für das große Engagement. Der Vorstand wird gebeten, den Dank des Aufsichtsrats an die Mitarbeitenden weiterzugeben. Außerdem dankt der Aufsichtsrat dem Vorstand für seinen Einsatz in 2022 sowie die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Aachen, den 11. Mai 2023

Für den Aufsichtsrat

Holger Knapp, Vorsitzender

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 16.06.2023 festgestellt.

Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns für das Geschäftsjahr 2022 laut Protokoll der ordentlichen Hauptversammlung 2023 der Bergmoser + Höller Verlag AG vom 16. Juni 2023

Beschlussvorschlag:

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den für das Geschäftsjahr 2022 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 3.008.788,58 wie folgt zu verwenden:

Zahlung einer Dividende von € 0,05 je dividendenberechtigter Vorzugsaktie € 20.000,00

Vortrag auf neue Rechnung € 2.988.788,58

Die Dividende ist zahlbar am Donnerstag, 26. Juni 2023.

Der Vorschlag wird einstimmig angenommen.

Bergmoser + Höller Verlag AG

Eigentümerstruktur